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Thema: (?) (203) Kriegsgefangenenpost
Das Thema hat 212 Beiträge:
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chrisskywalker Am: 26.01.2008 16:13:06 Gelesen: 253453# 1 @  
Hallo,

hier ein Faltbrief von einem Französischen Kriegsgefangen vom 21. Februar 1943 vom Stammlager VI (Bonn) an seine Freundin in Nord Frankreich. Ankunftsstempel auf der Rückseite: Wavrin 12-03-1943 10 Uhr.

Welchen Wert, ausser dem geschichtlichen natürlich, hat so ein Brief ?

Chrisskywalker


 
chrisskywalker Am: 26.01.2008 16:19:16 Gelesen: 253450# 2 @  
Hier noch eine, diesmal aus dem 1. Weltkrieg:

Diesmal von einem Tschechen, K.u.K Militärpost 13-12-1914 nach Ziskov bei Prag.


 
Holger Am: 29.01.2008 23:05:26 Gelesen: 253410# 3 @  
@ chrisskywalker [#118]

Hallo Holger,

ehrlich gesagt kann ich Dir mit Deiner Frage nicht direkt weiterhelfen. Habe aber auch Belege aus dieser Zeit in meiner "Sammlung".

Vor Jahren erschien im "Insektenkurier" (Organ der ehem. ARGE ENTOMOLOGIE) ein Artikel über "Bienenstempel auf POW-Sendungen" den ich hier wiedergeben möchte:

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Bienenstempel auf Kriegsgefangenenpost

Briefe von und an Kriegsgefangene der beiden Weltkriege unterlagen in der Regel einer genauen Zensur. Sehr oft wurden nach der Durchsicht der Inhalte Stempel mit Bienenmotiven aufgebracht.

So war beispielsweise im ersten Weltkrieg in Osnabrück ein Lager für gefangene Offiziere aus Russland.

Auf der Post der russischen Gefangenen wurden einheitliche Abdrucke angebracht. Diese Aufdrucke trugen noch rote Unterscheidungsmerkmale.

Der hier abgebildete Beleg zeigt einen Bienenstock mit Bienen.



Der nachfolgende Beleg von 1917 aus dem Lager Rastatt ist eine Empfangsbestätigung für „Kleidung eines Kriegsgefangenen“.

Der grüne Stempel zeigt eine Biene in einem Dreieck.




Aber auch im Zweiten Weltkrieg wurden ähnliche Zensurstempel verwendet, wie der Beleg aus dem Lager „Stalag VII“ (bei Bocholt) beweist.

Auch hier waren gegen Kriegsende vornehmlich russische Kriegsgefangene unter erbärmlichen Bedingungen inhaftiert.



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Das Thema Kriegsgefangenenpost ist sicherlich recht spannend und sammelwürdig.

meint DER Holger, der Deinen Namen hier im Forum schon benutzt. :-)
 
chrisskywalker Am: 30.01.2008 22:09:16 Gelesen: 253380# 4 @  
Hallo Holger,

ich stimme Dir zu, dass Kriegsgefangenenpost ein spannendes und interessantes Thema ist. Vor allem, wenn man den Brief des Gefangenen an seine liebste lesen und verstehen kann. Für unsereins, der keinen Krieg mitgemacht hat, ist es nur schwer vorzustellen, was diese Männer mitmachen mussten.

Ich werde die Belege, die in meiner Sammlung sind, sicher aufheben.

Gruss aus Flandern
von HOLGER, dessen Namen bereits vergeben war.
 
Pilatus Am: 04.02.2008 22:57:26 Gelesen: 253342# 5 @  
Hallo Chrisskywalker und andere,

wie viel größer die Dramatik sein kann, wenn man die Sprache des anderen Landes nicht vesteht, zeigt ein mir vorliegender Gefangenenbrief aus der Sowjetunion. Bei diesen Briefen war ja der Antwortteil im Brief enthalten und damit auch die Vorgaben für die Addressierung.

Folgendes passiert: Noch recht junge Frau in Berlin hält endlich glücklich den ersten Brief ihres Mannes aus SU-Gefangenschaft in der Hand, schreibt natürlich sofort zurück. Doch dann adressieren ? Sie sieht sich den Brief ihres Mannes an und schreibt alles so, wie er es getan hat. Ab damit zum Briefkasten und am nächsten Tag große Verwunderung, daß sie ihren Brief in ihrem eigenen Briefkasten findet.

Die Folge war mehr als ein halbes Jahr Ungewissheit auf beiden Seiten, bis ihr Mann die zweite Gelegenheit für ein Heimatbrief erhielt.

Pilatus
 
Holger Am: 05.02.2008 08:18:39 Gelesen: 253332# 6 @  
@ Pilatus [#5]

Hallo Pilatus,

Du hast meine volle Zustimmung !

Hinter jeden POW-Brief weltweit stehen Menschen. Und jeder Mensch mit seinen Ängsten, Befürchtungen und seinem Schicksal.

Im Nachlass meines Großvaters (Jahrgang 1914) haben wir erschütternde Dokumente aus seiner Soldaten- und Kriegsgefangenenzeit gefunden. Es grenzt an ein Wunder, dass er wieder zu seiner Familie zurück konnte.

Sein Bruder (selber Arzt) starb in russischer Gefangenschaft an Wundinfektion, die er, wenn er die einfachsten Mittel gehabt hätte, selber hätte kurieren können. Auch das ist in des Bruders Briefen erschütternd dokumentiert.

Daher bin ich der Meinung, dass es nicht nur aus philatelistischer Sicht interessant ist sich mit dieser Art Belege zu beschäftigen. Nach über 60 Jahren "danach" bewegen und mahnen auch noch die Menschen, die diese Dokumente verfasst oder empfangen haben.

Mögen solche Zeiten nie, nie wieder kommen !

Mit nachdenklichen Grüssen
Holger
 
chrisskywalker Am: 07.02.2008 22:37:51 Gelesen: 253292# 7 @  
@ Holger [#139]
@ Pilatus [#5]

Ich stimme euch beiden zu denn POW Briefe/Karten sind nicht nur Zeitzeugen der Geschichte, philatelistisch interessant, sondern auch "kleine Wunder".

In der Zeit des 1. Weltkrieges gab es viele Analphabeten. Soldaten, die nicht lesen oder schreiben konnten, hatten keine Möglichkeit um Ihre Verwandten zu informieren, wie es ihnen geht. Oder sie hatten Glück und es gab jemanden in ihrer Einheit der bereit war, um für sie zu schreiben.

Da diese Briefe durch die Zensur gingen, konnten die Soldaten sowieso nicht alles schreiben, was sie wollten.

Möge uns ein 3. Weltkrieg erspart bleiben!

Holger
 
Jürgen Witkowski Am: 14.02.2008 23:08:17 Gelesen: 253251# 8 @  
POW-Beleg aus den USA

Brief eines deutschen Kriegsgefangenen aus dem II. Weltkrieg.

Ein Feldwebel schreibt am 10.Februar 1944 aus einen Kriegsgefangenenlager in Texas an seine Mutter in Loccum, Kreis Nienburg/Weser. Der Brief lief durch die amerikanische Zensur (Stempel unten links) über New York N.Y., 1944 Feb 26 7.30 PM. Das Ankunftsdatum 23.5.44 hat die Empfängerin mit Bleistift vermerkt.

Unklar ist mir die Bedeutung des roten Stempels "Ab". Ob das ein deutscher Stempel ist?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 08.03.2008 20:06:14 Gelesen: 253204# 9 @  
Kriegsgefangenensendung aus dem I. Weltkrieg

Eine Briefhülle aus dem Offiziers-Gefangenen-Lager Döbeln an das Büro des Moskauer Hilfskomitee für Kriegsgefangene in Kopenhagen. Mit Prüfstempel des Lagers und Tagesstempel von Döbeln 1 i 23.3.17.6-7V

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 08.03.2008 20:51:53 Gelesen: 253200# 10 @  
@ Concordia CA [#9]

Eine Karte an 'Charlotte' von Russland.



Erich


 
Jürgen Witkowski Am: 16.03.2008 21:25:56 Gelesen: 253173# 11 @  
Kriegsgefangenenpost aus dem Jahr 1947. Der deutsche Unteroffizier Paul Fischer schreibt aus dem französischen Kriegsgefangenenlager L'Alma in Algerien an seine Frau Hildegard in Ahstedt, Landkreis Hildesheim.

Mit nachdenklichen Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 13.04.2008 10:01:58 Gelesen: 253099# 12 @  
Ebenfalls aus dem Jahr 1947 ist dieser Rückantwortbrief. Charlotte Mennich aus Berlin-Friedrichsfelde schreibt an Ihren Mann Walter im französischen Kriegsgefangenenlager Hesdin im Departement Pas-de-Calais.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 

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