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Thema: Die Poststempel Berlins
Das Thema hat 5925 Beiträge:
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Magdeburger Am: 15.10.2012 13:57:48 Gelesen: 3557075# 951 @  
Liebe Berlin-Profis,

habe hier folgende Ganzsache, welche am Anhalter Bahnhof aufgegeben wurde. Die Uhrzeit ist hier mit 9-10N(achmittags) angegeben.



Durch die Entwertung ist eine Verwendung ab 1859 denkbar. Mich interessiert, ab wann es solche Uhrzeiten gab und ob diese auch realistisch sein können. Lassen sich beispielsweise Uhrzeiten mit X-X V(ormittags) nachweisen?

Da die Siegelseite etwas zur weiteren Beförderung mit aussagt, für alle anderen Interessierten:



Wie zu sehen ist, wurde der Brief in Magdeburg geöffnet und neu versiegelt. Es handelt sich hier um eine Nachsendung und damit ist der blaue Strich = 1 Sgr. das Porto für die Strecke Magdeburg - Stendal.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
kauli Am: 15.10.2012 17:51:35 Gelesen: 3557036# 952 @  
@ Magdeburger [#951]

Hallo Ulf,

Eine gute Frage, die Du stellst. Ich kann sie nur nicht 100%ig beantworten. Denke, es ist der erste Stempel mit großem Rahmen (42x16,5 mm). Bisher bekannt vom 28.01.1851-23.07.1861, würde auch mit Deinem Datum hinkommen. Bei W. Büttner ist er ohne V oder N abgebildet. Es kann nun sein das er anfangs ohne die Buchstaben verwendet wurde. Die Uhrzeit wird von Anfang an da gewesen sein, kenne keinen von den Bahnhofs-Post-Expeditionen der ohne Uhrzeit verwendet wurde. Man müsste eine Beleg aus dem Jahr 1851 auftreiben, dann wüßten wir mehr. Auf alle Fälle werde ich ihn zum Vergleich speichern.

Mit unbefriedigten Grüßen
Dieter
 
briefefan (RIP) Am: 15.10.2012 18:13:26 Gelesen: 3557030# 953 @  
@ kauli [#946]

Der Brief ging zunächst von C 2 = Ostberlin nach W 15 = Westberlin, wurde dann anscheinend nach Berlin-Mariendorf = Westberlin nachgesandt und schließlich nach C 2 zurückgesandt.

Damals herrschte der "Berliner Postkrieg": Die Ostberliner Post erkannte Freimachungen aus Westberlin nicht an, die Westberliner Post die Freimachungen aus Ostberlin nicht. Ist im MICHEL-Briefe-Katalog bei Berlin (West) detailliert beschrieben.

Daher wurde von W 15 die einfache Westberliner Nachgebühr für einen Ortsbrief in Höhe von 10 Pf. angesetzt und der Stempel "Nachgebühr" abgedruckt. Bei Nach- oder Rücksendung wurde der Stempel "Nachgebühr" jeweils gestrichen und vom neuen Bestimmungsamt neu abgedruckt. Daher die verschiedenen Stempel. Das war nicht nur im Berliner Postkrieg so, sondern in Deutschland immer.

Als der Brief unzustellbar nach C 2 zurückkam, hat C 2 sicherlich keine Nachgebühr erhoben, denn Ostberlin betrachtete seine eigene Freimachung natürlich als gültig.

Wolfgang.
 
Magdeburger Am: 15.10.2012 18:18:56 Gelesen: 3557025# 954 @  
@ kauli [#952]

Hallo Dieter,

den Stempel vom Magdeburger Bahnhof kann ich vom 07.02.1850 bis 10.04.1860 nachweisen. Allerdings muß ich zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht so auf die Bahnhofsexpedition stehe. Der Grund ist schlicht, dass es zu Preussenzeiten dort keine Fahrpostexpediton gab. Diese Sendungen mußten alle im Postamt abgegeben werden.

Zumindestens ist ein Jahr später ein anderer Rahmenstempel dort nachweisbar.

Vom Magdeburger Postamt ist mir bekannt, dass es einen Stempel gibt, wo hinter der Uhrzeit ein N steht. Dieser Stempel führt scheinbar alle Uhrzeiten in Stundenabstand, jedoch gibt es scheinbar kein V bzw. auch ohne Buchstabe ist mir bis heute kein Abschlag bekannt. Dummerweise hatte das Postamt jedoch nur bis 20 Uhr geöffnet. Ob die Uhrzeitangabe tatsächlich dann "richtig" ist, bezweifle ich. Hier mal ein Beispiel:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.10.2012 18:56:33 Gelesen: 3556991# 955 @  
Dieser Stempel, man beachte die Geometrie, ist in meinen Unterlagen als Handroller nur mit Datum 13.6.60 aufgeführt.



NW 21 / s 15.12.53

Viele Grüße

Werner
 
kauli Am: 15.10.2012 21:03:58 Gelesen: 3556919# 956 @  
@ briefefan [#953]

An den Postkrieg habe ich gar nicht gedacht. Dann macht die Sache wieder Sinn. Mariendorf konnte ich nicht deuten, jetzt wo Du es schreibst sehe ich es auch. Nur, das der blaue Nachgebührstempel dann von Mariendorf ist. Er sieht sich sehr ähnlich mit dem von W 15.

@ rostigeschiene [#955]

Hallo Werner,

im Katalog von W. Büttner ist er als normaler Tagesstempel aufgeführt, was natürlich nicht heissen soll, dass es ihn auch als Handroller gibt. Ein neues Frühdatum ist er trotzdem, und die Sache mit dem Handroller werde ich mal vermerken.

Viele Grüße
Dieter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.10.2012 22:18:05 Gelesen: 3556896# 957 @  
@ kauli [#956]

Zum besseren Verständnis habe ich eine Kopie aus der 4. Ergänzung eingefügt.




Auf dieser ist zu erkennen, dass die Postgebietsleitzahl und die Postamtsnummer kurz unter dem Steg endet. Bei dem Tagesstempel ist der Schriftzug weiter nach unten gezogen.

Viele Grüße

Werner
 
kauli Am: 15.10.2012 22:56:20 Gelesen: 3556872# 958 @  
@ rostigeschiene [#957]

Hallo Werner,

Schande über mein Haupt. Ich hatte ja die Daten aus den Ergänzungen in den Hauptkatalog übertragen, den habe ich vergessen. Ein schönes Frühdatum also.

Viele Grüße
Dieter
 
Gernesammler Am: 16.10.2012 11:30:58 Gelesen: 3556602# 959 @  
@ kauli [#956]
@ briefefan [#953]

Hallo Dieter, hallo Wolfgang,

mit Deiner Erklärung machen die beiden Nachgebührenstempel jetzt Sinn, denn an Mariendorf habe ich dabei nicht gedacht. Der eine (der rote Stempel) ist von Berlin W 15 (Nr.5) und der blaue Stempel laut Handbuch von Mariendorf (Nr.2) und hatte bisher das Verwendungsdatum 16.8.1949 somit wäre dies für Mariendorf ein neues Frühdatum. Danke für die tolle Erklärung über den Verlauf des Briefes.

Gruß Rainer
 
AhdenAirport Am: 16.10.2012 15:30:14 Gelesen: 3556545# 960 @  
@ rostigeschiene [#955]
@ kauli [#956]

Hallo Werner, hallo Dieter,

hier die Marke mit dem Abschlag des Handrollers (1) BERLIN NW 21 s vom 13.6.1960, die mir damals als Vorlage für meine Neumeldung an Herrn Büttner diente:



Grüße aus Berlin,
Jörg
 
rostigeschiene (RIP) Am: 16.10.2012 17:36:03 Gelesen: 3556530# 961 @  
@ joey [#960]

Hallo Jörg,

bei mir ist der erste und bei Dir der letzte bekannte Abschlag, fein.

Das meiner der erste Abschlag überhaupt ist, kann ich nicht so recht glauben, zeigt doch die obere Sehne schon eine Beschädigung, die sich auf dem Stempelabdruck bis 1960 ziemlich erweitert hat. Auch ist 1960 die untere Sehne bereits beschädigt. Jetzt fehlen einfach ein paar Nachweise für die Zeit davor, dazwischen und danach. Was sagt uns das? Weitersuchen!

Viele Grüße

Werner
 
Marcel Am: 17.10.2012 09:58:00 Gelesen: 3556089# 962 @  
Hallo,

hätte heute nochmal ein paar Stempel anzubieten - vielleicht ist ja wieder etwas für Euch dabei.

Berlin W /*9k (24.9.34)



Berlin S.W. / *29c (13.11.82) + Ankunftstempel 45. XI (13.11.82) - die Jahreszahl entnehme ich der geschriebenen Karte.



Berlin-Halensee b (16.8.12)



Berlin-Lichterfelde 1 c (24.5.21)



Dann hätte ich noch ein paar Stempel der Privatpost anzubieten. Sofern sie auch gelistet werden stell ich sie einfach mal rein.

Berliner Verkehrsanstalt Hansa 8.12. 86 (5) + Ankunftstempel 9.12.86 (2)



Deutsche Privat-Post Lloyd 26.9.86



Berliner Verkehrsanstalt Hansa 1.8.86 (X) + Ankunftstempel 1.8.86 (I)



Berliner Packetfahrt AG 17.12.98 (10. I) Jahreszahl ebenfalls der geschriebenen Karte entnommen.



Viele Grüße von Marcel!
 
kauli Am: 17.10.2012 14:36:22 Gelesen: 3556036# 963 @  
@ Marcel [#962]

Hallo Marcel,

erst die gute Nachricht, der SW 29 ist ein neues Frühdatum. Bisher 21.11.82. Der Stempel von Lichterfelde könnte auch der UB e sein, so ramponiert wie er aussieht. Zum Vergleich werde ich ihn mir sichern. Ob sich schon jemand um die Stempel der Privatpost gekümmert hat weiß ich nicht. Übernehme sie erst mal. Irgendwie gehören diese Stempel ja auch zur Geschichte der Berliner Post.

Viele Grüße
Dieter
 
Gernesammler Am: 18.10.2012 11:22:05 Gelesen: 3555858# 964 @  
@ kauli [#963]

Hallo Dieter,

Stempel "Gebühr bezahlt" Unterbuchstabe a auf Paketkarte nach Jugoslawien, Verwendungszeit 5.9.1930 - 21.10.1939 neues Frühdatum der 28.9.1927.

Gruß Rainer


 
Rainer HH Am: 18.10.2012 11:57:17 Gelesen: 3555851# 965 @  
Ich schau immer gern hier einmal hinein, obwohl ich eigentlich nichts dazu beitragen kann.

Stempel Berlin Biesdorf 5 mit Zusatz Studentenheim vom 21.02.1963
Vielleicht zeigenswert?



Gruß Rainer
 
kauli Am: 18.10.2012 14:39:20 Gelesen: 3555830# 966 @  
@ Rainer HH [#965]

Hallo Rainer,

und ob der zeigenswert ist. Im Handbuch ist er zwar aufgeführt, letztes Datum 30.10.1963, im Original gesehen habe ich ihn noch nicht. So nebenbei, Biedorf ist gleich um die Ecke von mir. Der passt doch eigentlich gar nicht in Deine Sammlung, ohne Posthorn und ohne Heuss. :)

Und nochmal Rainer, Dein Frühdatum ist natürlich auch super.

Viele Grüße
Dieter
 
Rainer HH Am: 18.10.2012 14:44:56 Gelesen: 3555828# 967 @  
@ kauli [#966]

Na, meine Adresse ist hinterlegt, ich brauch ihn nicht wirklich! ;)

Gruß Rainer
 
JohannesM Am: 18.10.2012 17:37:29 Gelesen: 3555809# 968 @  
Ominöser Stempel auf ominöser Marke, gehört der auch noch zu den Berliner Stempeln?



Gruß Eckhard
 
muemmel Am: 18.10.2012 18:34:09 Gelesen: 3555790# 969 @  
@ JohannesM [#968]

Hallo Eckhard,

das ist Lokalausgabe Fredersdorf ab 1945.

Gruß
Mümmel
 
kauli Am: 18.10.2012 19:58:39 Gelesen: 3555769# 970 @  
@ JohannesM [#968]

Hallo Eckhard,

Fredersdorf ist eine Gemeinde bei Berlin. Der Stempel ist ein Not/Behelfsstempel, und die Marke hat ja mümmel schon erklärt.

Viele Grüße
Dieter
 
JohannesM Am: 18.10.2012 20:38:45 Gelesen: 3555744# 971 @  
@ muemmel [#969]
@ kauli

Hallo Mümmel und Dieter,

danke für die Erklärung.

Gruß Eckhard
 
Rore Am: 21.10.2012 02:22:06 Gelesen: 3555396# 972 @  
@ kauli [#970]

Hallo Kauli,

bei meiner Sortiererei ist mir dieser Werbe Stempel untergekommen.

Gruß
Rore


 
kauli Am: 21.10.2012 19:51:23 Gelesen: 3555216# 973 @  
@ Rore [#972]

Hallo Rore,

der Stempel hat seinen Platz im entsprechenden Ordner gefunden. Berlin 11 ist anscheinend ein Fass ohne Boden, ob man da mal alle zusammenbekommt? Ich glaube nicht.

An alle Stempelfreunde,

und mal wieder was von mir. Heute vom Flohmarkt, E-Schein Berlin- Lankwitz 1g, 12.4.43. Vielleicht für den einen oder anderen nicht so spektakulär. Wie es aussieht, ist es aber eine Neuentdeckung aus der Handroller-Abteilung. Was mich auch wundert, das auf einem E-Schein ein Handroller angebracht ist. War mir bisher unbekannt.

Viele Grüße
Dieter


 
Gernesammler Am: 22.10.2012 19:39:04 Gelesen: 3555012# 974 @  
@ kauli [#973]

Hallo Dieter

Stempel vom Postamt N 54 Unterbuchstabe * t, Verwendungszeit 23.7.1910 - 20.11.1916 neues Spätdatum der 18.12.1916.

Gleichzeitig wurde auf der Postkarte ein Bahnhofsbriefkasten-Stempel abgeschlagen von Berlin Niederschönhausen, aufgeliefert in Berlin-Niederschönhausen.

Dieser liegt im Rahmen der Verwendungszeit.

Gruß Rainer


 
kauli Am: 22.10.2012 22:34:05 Gelesen: 3554975# 975 @  
@ Gernesammler [#974]

Hallo Rainer,

Schlechte Nachrichten. Beim N 54 ist das neue Spätdatum inzwischen der 5.1.1917. Nichts ist so vergänglich wie Stempeldaten.

Viele Grüße
Dieter
 

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