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Thema: Moderne deutsche Privatpost: Label
DL8AAM Am: 25.06.2009 18:14:41 Gelesen: 33330# 1 @  
Hi,

ich bin gerade über ein kleines Problem gestolpert:

Bei den Labels (und Sprays) wird meist im Scancode, bzw. in der UPOC-Ziffernfolge eine Kennung des jeweiligen Privatpostunternehmens eingefügt, d.h. 10046 ist die CITIPOST Göttingen, 10012 ist CITIPOST Hannover etc.

Hier ein Beispiel eines "normalen" Labels der alten Form unserer lokalen CITIPOST Göttingen (Göttingen ist hier der Kooperationspartner PIN Mail Berlin, wo der Brief ursprünglich herstammt) aus April 2009



In etwa zur gleichen Zeit stellte die CITIPOST in Göttingen die Labels auf die neue Hannoversche Standardform um:



Diese Labels gibt es auch erstmals mit einem Absenderzusatz:



Alles so gut und schön. Alle Labels zeigen die UPOC-Betriebskennung 10046 für CITIPOST Göttingen unter dem Barcode.

Nun trudeln hier regelmäßig Briefe ein, die die CITIPOST Göttingen als Kooperationspartner anderer PPs in Göttingen zustellt.

Hier zum Beispiel ein Brief aus Nordhausen, eingeliefert bei DAZ (UPOC-Betriebsnummer "10011").



Dort wurde das normale DAZ-Label aufgeklebt, darauf erfolgte ein CITIPOST-Label mit Laufwegsangabe "1381 DE1381 " für Göttingen und letztendlich ganz oben ein Label "CITIPOST Göttingen" mit dem Zustellcode "61 01". Interessant ist, dass beide CITIPOST-Labels ebenfalls den UPOC-Code der DAZ-Nordhausen "10011" tragen.



Gleiches Beispiel für von CITIPOST Goslar nach Göttingen, auch hier trägt das CITIPOST Göttingen Label den UPOC-Code für Goslar. Vom Urspungslabel ist die Leitwegeangabe "GÖ" noch erkennbar.



Um die Verwirrung komplett zu machen, bekomme ich heute einen Brief mit einem CITIPOST Göttingen Label der längst verloren geglaubten "alten Form" in die Hände, eingeliefert bei der CITIPOST in Hannover ("UPOC-Code 10012", "1304"), dort aufgespüht der dortige CITIPOST Spray mit Leitwegeangabe "DE1381" für Göttingen, anschließend mit Scancode-Label überklebt und durch ein CITIPOST Göttingen Label vervollständigt, der weiterhin den UPOC-Code von Hannover "10011" trät. Die Hannoversche Belegnummer wurde in Göttingen beibehalten. Das war in Göttingen früher auch unüblich, jeder Spray, Label zeigte eine neue Nummer, so konnte ein Brief bis zu 3-4 verschiedene Nummern haben.

Was ist jetzt hier los? Ist das eine neue generelle Form, dass die ursprüngliche Belegnummer INKLUSIVE der Kennung des annehmenden PP-Unternehmens erhalten bleiben ? Bundesweit? Oder ist das nur eine CITIPOST Hannover Marotte ?

Kann nicht sein, habe leider noch keinen Scan, aber vor 5 Minuten kam eine Werbesendung aus Berlin, Spray "PIN MAIL Berlin" "1154 INFO" (1154 ist doch Berlin?) und CITIPOST Göttingen Label, nun aber mit "korrekten" UPOC-Code "10046" für Göttingen. Oder liegt das daran, Berlin wohl ohne "Absender-UPOC"-Kennung kodiert?

Fragen über Fragen ?

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 25.06.2009 18:42:57 Gelesen: 33324# 2 @  
@ DL8AAM [#1]

Was ist jetzt hier los? Ist das eine neue generelle Form, dass die ursprüngliche Belegnummer INKLUSIVE der Kennung des annehmenden PP-Unternehmens erhalten bleiben ? Bundesweit?

Es scheint so, als würde die neue Sortiermaschine der Citipost Göttingen die Strichcodes der Aufkleber absendender Briefdienste (nicht nur) lesen können, sondern nutzt die Absender-UPOC-Nummer im eigenen Zustellgebiet durch erneutes Aufbringen eines eigenen Aufklebers weiter. Dies hätte den Vorteil, dass vom Absender bis zum Empfänger (Anschriften nicht im gleichen eigenen Zustellgebiet) eine einzelne Sendungsverfolgungsnummer für die betreffende Sendung vorhanden ist. Wenn sich die einzelnen Briefdienste nun auch noch elektronisch untereinander zwecks Datenaustausch vernetzen könnten/ würden, wäre eine Sendungsverfolgung von beiden Briefdiensten vom Absender bis Empfänger möglich, ohne dass der kooperierende Briefdienst bei möglichen Reklamationen (zeit- und arbeitsaufwendig) kontaktiert werden müsste.

Die PIN Mail Group plante meinem Eindruck nach ebenfalls eine niederlassungsübergreifende Sendungsverfolgung, siehe z.B. die Briefmarken (Motiv Pusteblume) mit integriertem Strichcode vom November 2007. Zur Umsetzung kam es anscheinend im Zuge der PIN-Pleite (bundesweite Zustellung) Ende 2007/ Anfang 2008 nicht mehr, da auf Briefmarkenbriefen mit diesen Marken mehrere Strichcodes vorkommen können.

Oder ist das nur eine CITIPOST HAnnover Marotte ?

Bisher ist mir dank dir ausschließlich die Citipost Göttingen bekannt. Lassen wir uns überraschen, wie sich dieser Sachverhalt entwickelt.

Um die Verwirrung komplett zu machen, bekomme ich heute einen Brief mit einem CITIPOST Göttingen Label der längst verloren geglaubten "alten Form" in die Hände, ...

Vielleicht laufen beide Sortiermaschinenmodelle parallel bzw. wird das ältere Modell zusätzlich bei höherem Briefaufkommen genutzt ?

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 25.06.2009 18:57:09 Gelesen: 33320# 3 @  
@ DL8AAM [#1]

Ich finde es gut und wichtig, dass diese Themen zeitnah angesprochen werden und sie unter Mitwirkung einiger Experten oftmals rasch gekärt werden können. Wenn sich heute niemand mit dieser Problematik auseinander setzt, werden die postgeschichtlich interessierten Sammler von morgen kaum noch an das entsprechende Wissen gelangen können. Im Gegensatz zur "guten alten Zeit" gibt es nämlich keine frei verfügbaren Unterlagen, in denen man recherchieren kann.

Ein Vorphilabrief nach Übersee ist in vielen Fällen einfacher zu bestimmen, als ein Privatpostbrief, der heute im Briefkasten liegt. Von den internationalen Remailings, die Gegenstand eines anderen Themas sind, einmal ganz abgesehen.

Im Zusammenhang mit den beiden oben stehenden Beiträgen habe ich noch eine Frage: Was bedeutet UPOC?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 25.06.2009 19:12:14 Gelesen: 33313# 4 @  
@ Concordia CA [#3]

Hallo Jürgen,

könnte dieser Link den gesuchten Begriff UPOC erklären?

https://www.mopoweb.de/pdf/Kurzanleitung-Morgenpost-OSV.pdf -

UPOC wird von der Morgenpost Briefservice GmbH bei der Online-Sendungsverfolgung als Unverseller Postcode beschrieben.

Gruß
Manfred
 
Stefan Am: 25.06.2009 19:42:18 Gelesen: 33300# 5 @  
@ Concordia CA [#3]

UPOC = Universeller Post Code (siehe nachfolgende pdf-Datei S. 11)

http://www.kepnet.de/pdf/CodX.pdf

Bei dieser Power-Point-Präsentation (Stand 2006) handelt es sich um eine Präsention des Software-Herstellers CodX aus der Schweiz. Der UPOC wird augenscheinlich von vielen Briefdiensten in Deutschland genutzt. Mehrere Dutzend Unternehmen sind bisher nachgewiesen und einige Unternehmen als Referenz in der Präsentation genannt (Seite 3).

Bei der Recherche via Google fand ich das nachfolgende Angebot für eine gebrauchte Sortiermaschine mit einigen technischen Angaben:

http://www.maschinensucher.de/ma2/A552018.html

Ein Vorphilabrief nach Übersee ist in vielen Fällen einfacher zu bestimmen, als ein Privatpostbrief, der heute im Briefkasten liegt.

Richtig. :-)

Gruß
Pete
 
EdgarR Am: 19.03.2012 19:41:08 Gelesen: 30675# 6 @  
Hier habe ich mal ein Problem für die ganz aufgeweckten Füchse:



12. März 2003 -- also in den wilden Gründungsjahren befördert. Wie das Label ja sagt, ist (war?) die Mainova ein regional bedeutender Energieversorger im Großraum Frankfurt a. M. und hat (hatte?) logischerweise ein hohes, stark regional konzentriertes Sendungsaufkommen. Logisch, dass die sich, sobald es die Möglichkeit gab, einer billigeren Alternative zur Beamtenpost bedienten. Nur: welcher ?

Der Brief trägt auch rückseitig keinerlei Stempel / Label / Kennung / Vermerk. Null, nichts, niente.

Frage: Wer kann sagen, welcher Briefzustellfirma die Mainova im Jahr 2003 ihre Sendungen anvertraute? Ein starker Verdacht geht in Richtung 'BlitzTip'-Verlag in Mörfelden-Walldorf, welchser damals ein kostenloses Anzeigenblatt im Raum Frankfurt a. M. verteilte und möglicherweise dann auch Briefzustellung betrieb - eine häufige Gründungsgeschichte von solchen Privaten. Nur - das ist jetzt nur eine Vermutung. Weiß also jemand mehr?

Danke schon mal in die Runde!

EdgarR
 
sachsen-teufel Am: 19.03.2012 20:24:12 Gelesen: 30668# 7 @  
@ EdgarR [#6]

Der UPOC 0004 auf diesem Brief weist auf die MedienService GmbH in Frankfurt a.M. hin. Da zu dieser Gruppe auch die "Frankfurter Allgemeine" gehört, könnte ich mir vorstellen, daß die Zeitungszusteller auch die Briefe gleich mit zustellen ? Ist ja nur so ne Idee.

Gruß
Michael
 
DL8AAM Am: 19.03.2012 20:36:52 Gelesen: 30664# 8 @  
@ EdgarR [#6]

ErgarR,

der Barcode 010004..., d.h. UPOC-Mandantennummer "0004" zeigt in Richtung "MedienService GmbH & Co. KG, Hellerhofstr. 2-4, 60327 Frankfurt".

Laut deren Webseite [1] " ... ein Joint-venture der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH und der F-LOG AG.". Was auffällt ist, dass die Webseite heute recht leer wirkt und "noch im Aufbau" ist. Der Link zur "F-LOG AG" leitet zum Logistikdienstleiter "FIEGE Stiftung & Co. KG" (Joan-Joseph-Fiege-Straße 1, 48268 Greven) weiter. Dort [2] heisst es "Die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die F-LOG AG gehen seit 2000 gemeinsame Wege mit dem Joint Venture Medienservice. Ziel dieses Joint Ventures ist die Zukunftssicherung der Auslieferung der F.A.Z. unter Gesichtspunkten der Kosten- und Qualitätsoptimierung der gesamten Logistikkette."

Es sieht fast so aus, als ob der MedienService als "Privatpostdienstleiter" aktuell inaktiv wäre.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.medienservice.de
[2]: http://www.fiege.de/de/unternehmen/joint_ventures/medienservice
 
EdgarR Am: 19.03.2012 21:04:20 Gelesen: 30657# 9 @  
@ DL8AAM [#8] und @ sachsen-teufel [#7]

Ja, zunächst mal vielen Dank Euch beiden. Kann es sein, dass der heutige UPOC-Kennungsbesitzer 'Medienservice usw. pp.' Kennung, Maschinen und ggf. sonstige Geschäftsverbindungen von einer früheren, mittlerweile aus dem PP-Geschäft ausgeschiedenen Firma übernommen haben?

Ich meine, dass diese FAZ-Ableger jedenfalls recht spät in diese Branche eingestiegen sind (das würde auch zu deren "Webseite im Aufbau" passen).

Vielleicht meldet sich noch ein Fuchs, der mit der 'Metropolregion Frankfurt' intim vertraut ist? Denn ich glaube kaum, dass die Mainova selbst (ich habe nachgesehen, es gibt sie noch unter diesem Namen) zu Geschäftsverbindungen von vor 9 Jahren noch aussagefähig sein dürfte.
 
DL8AAM Am: 19.03.2012 21:52:54 Gelesen: 30650# 10 @  
@ EdgarR [#9]

Aus meiner 200-300 km entfernten Sicht glaube ich das eher erst einmal weniger. Auf der "Fiege Seite" steht ja auch, dass dieses Unternehmen seit dem Jahr 2000 bestehen würde. Ich tippe eher darauf, dass dieses Joint Venture um die FAZ in den Anfangsjahren des Privatpostbooms in den Markt eingetreten ist und sich im Laufe der späteren Konzentrationsschübe sich wieder aus dem Briefgeschäft zurüchgezogen hat (oder den Sektor weiterverkauft hat). Eine Angabe "unter Aufbau" auf einer Webseite, sagt ja nicht unbedingt aus, dass die aktuell immer noch aktiv bearbeitet wird, sie kann auch einfach "eingeschlafen" sein oder wurde ganz einfach vergessen. ;-)

Es ist gut möglich, das die Unternehmung immer noch für die FAZ/FIEGEN-Gruppen für ihre eigenen interen Zwecke aktiv ist. Eine gültige UPOC-Kennung sagt nicht zwingend aus, dass es sich immer um eine Privatbriefpost handeln muss, für "sonstige" Logistikunternehmen kann das codX Barcode-System auch durchaus sinnvoll eingesetzt werden.

Aber vielleicht hat Pete hier ganz andere Infos. ;-)

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 20.03.2012 08:31:47 Gelesen: 30632# 11 @  
@ EdgarR [#6]

Auf dem ersten Blick sieht mir dein Mainova-Beleg und die Codierung nach PostModern, Niederlassung Frankfurt/Main aus. Dazu passt auch de UPOC 010004... Diese Niederlassung war von 2001-2005 unter diesem Namen aktiv und wurde dann verkauft.

Zur Fiege-Tochter in Frankfurt hatten wir vor einigen Wochen etwas; dort wird der gleiche UPOC gezeigt: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=45972#M410

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 20.03.2012 14:16:04 Gelesen: 30614# 12 @  
@ Pete [#11]

Danke Pete! Glück gehabt, uffff, dann lagen wir ja mit unseren Fernvermutungen ja so ziemlich richtig. ;-)

UPOC:0004 aus 2003 stammt dann aus einer alten, inzwischen aufgegebenen Briefschiene dieser FAZ/FIEGE-"Gemeinschaft". Den Rest des Joint Ventures des 2000 gegründeten führen die wohl nun unter dem Namen "MedienService" weiter - da die Webseite nicht wirklich einen Außenwerbungscharakter hat - wohl aber nur für eigene gemeinsame (interne) Zwecke? Deren alten Briefpostnamen "PostModern" hatte ich leider nicht auf dem Schirm. Hatte PostModern auch eher nur für Ostdeutschland um Dresden/Chemnitz in Erinnerung, aber da kann man auch mal ganz schnell den Überblick verlieren. Aber wo es jetzt schon sagst, mir kommt wieder etwas ganz waage was in Erinnerung, hatte nicht "Main Brief" die Frankfurter "PostModern"-Sparte Mitte der 2000er (2005/2006 oder so) von FAZ/FIEGE (?) übernommen, kurz bevor die selbst pleite gegangen sind?

Ich freue mich schon auf ein Handbuch Moderne Privatpost (ich hoffe es schreibt schon jemand dran, hi): Für jedes Jahr ab 1998 ein eigener über 1000seitiger Band, hoffentlich auch reich bebildert. ;-) Aber ernsthaft, wenn nicht jetzt, wann dann? Nur wer hat das Wissen und die passende Zeit ?

Gruß
Thomas
 
EdgarR Am: 20.03.2012 18:12:05 Gelesen: 30597# 13 @  
@ DL8AAM [#12]

"Handbuch Moderne Privatpost - Abteilung A Deutschland" - Das wärs doch! Auch wenn es nicht für jedes Kalenderjahr gleich telefonbuchdick werden muss.

Denn ehrlich: Was in den wilden Jahren allüberall 'mal ausprobiert' wurde und in 95+ % aller Fälle ebensoschnell wieder einging, das ist doch schon heute kaum mehr nachvollziehbar. Ich kenne Landkreise (wohlgemerkt, im Westen!) da hat es vor 2007 drei Zustelldienste gegeben, zum Teil sogar zeitlich überlappend.

Jeder Prospektverteiler, der sich 5 Fahrräder und 2 Stadtpläne leisten konnte hat doch damals geglaubt, auf eine finanzielle Goldader gestoßen zu sein mit dem Zauberwort 'Briefzustelldienst'.

Also, meine Herren Thomas und Pete: frisch ans Werk!

;-> EdgarR
 
sachsen-teufel Am: 20.03.2012 18:35:31 Gelesen: 30594# 14 @  
@ DL8AAM [#12]
@ EdgarR [#13]

Es gibt da schon ein sehr gutes Nachschlagwerk: "Moderne Privatpost in Deutschland", Ausgabe 6.2 von Bernd Rosolski (Mitglied der FG Post- und Absenderfreistempel, Kontakt siehe dort). Ausgabe ist vom März 2010. Ich habe das Handbuch als CD (glaube, das gibt es nur in der Form) und ich finde das sehr sehr gut und unheimlich umfangreich - ich kanns empfehlen.

Dort ist z.B. der unter #6 gezeigte Abschlag katalogisiert als: 60327 Frankfurt postmodern 3.1221-Mainova 1.3 (für meine Antwort unter #7 war ich "zu faul" die CD einzulegen).

@ Pete [#11]

Also du lagst da mit postmodern Frankfurt (wieder mal) völlig richtig.

Gruß
Michael
 
DL8AAM Am: 20.03.2012 19:03:50 Gelesen: 30592# 15 @  
@ sachsen-teufel [#14], EdgarR [#13]

Jou, den Rosolski habe ich hier auch, in der letzten Papierausgabe und in CD-Form. Das ist aber "nur" ein sehr umfangreiches Bildwerk ohne tiefergehendere Dokumention der Geschichte des "Hintertupfinger Fahrradbriefdienstes Meier". Ich befürchte, dass hier - nach nicht einmal 10-15 Jahren - kaum noch philatelistisches Wissen zu erfassen sein sollte. Es geht mir hier in Göttingen auch schon so. Da gab es noch etliche Dienste von denen kaum mehr als Namen und alte Handelsregisterauszüge bekannt sind, u.a. "GKS Fahrrad Kurier Dienst Göttinger Kurier Systeme" und "Mail Day GmbH" von/um Herrn Vasileios Zafeirakos oder "Brief Express Göttingen". Selbst nur 5 Jahre entfernte Zweitagsfliegen sind schon sehr schwer zu greifen.

Und da wir hier ja eigentlich über Labels philosophieren wollten, das passende Label dieser Fliege. :-)



Hier stand sogar ein thüringischer Wachdienst aus Sondershausen namens "Plato GmbH" (aus dem Umfeld von Herrn Jochen Niebergall vom "SVR Brief-Kurier" aus Nordhausen) hinter einem Versuch (so gegen 2006) auf dem Göttinger Privatpostmarkt Fuss zu fassen. Die UPOC-Mandantenkennung 0026 ist der aktuellen Fassung von conX folglich auch mit "no longer in use" gelistet. ;-)

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 21.03.2012 10:30:50 Gelesen: 30560# 16 @  
@ DL8AAM [#12]
@ EdgarR [#13]

Ich freue mich schon auf ein Handbuch Moderne Privatpost (ich hoffe es schreibt schon jemand dran, hi): Für jedes Jahr ab 1998 ein eigener über 1000seitiger Band, hoffentlich auch reich bebildert. ;-) Aber ernsthaft, wenn nicht jetzt, wann dann? Nur wer hat das Wissen und die passende Zeit ?

"Handbuch Moderne Privatpost - Abteilung A Deutschland" - Das wärs doch!Auch wenn es nicht für jedes Kalenderjahr gleich telefonbuchdick werden muss.

Denn ehrlich: Was in den wilden Jahren allüberall 'mal ausprobiert' wurde und in 95+ % aller Fälle ebensoschnell wieder einging, das ist doch schon heute kaum mehr nachvollziehbar.


Es wäre schon interessant, die moderne Privatpost in Deutschland in Form von Unternehmensbiografien zu erfassen. Allerdings sehe ich hier neben dem begrenzten Wissen zu allen Briefdienstleistern bundesweit auch eine Zeitfrage. Unter den hier anwesenden Interessenten sind auch auch Mitglieder dabei, die voll im Erwerbsleben stehen und ggf. eine Familie haben. Problematisch ist auch, dass kein Generalist vorhanden sein kann, der alles weiß. Vielmehr wird es notwendig sein, die Arbeit auf mehrere Schultern, die regionale Briefdienstleister bearbeiten, zu verteilen. Im Ergebnis sollten dann für kleine Teile weiter- bzw. tiefergehende Erkenntnisse erfolgen. Dies ist sicherlich besser, als wenn man wenig über alles weiß.

Jeder Prospektverteiler, der sich 5 Fahrräder und 2 Stadtpläne leisten konnte hat doch damals geglaubt, auf eine finanzielle Goldader gestoßen zu sein mit dem Zauberwort 'Briefzustelldienst'.

Das Zauberwort hieß in den Jahren 2006-2007 "PIN Group". Nicht umsonst hatte der Hauptanteilseigner, der Axel Springer Verlag, ca. eine Milliarde Euro darin versenkt. Das Geld wurde u.a. für die Zukäufe regional tätiger Briefdienstleister ausgegeben. Die damaligen Inhaber dieser Briefdienste hätten sich am ehesten eine goldene Nase verdienen können. *g*

Gruß
Pete
 
Nachtreter Am: 21.03.2012 12:07:25 Gelesen: 30552# 17 @  
@ Pete [#16]

TNT hat aber die gleiche "Aufkauf"-Strategie gehabt!

Gruß

Nachtreter
 
Sachsendreier53 Am: 17.11.2016 12:49:37 Gelesen: 24061# 18 @  


Briefkuvert der NORDMANN Unternehmensgruppe GmbH & Co.KG aus Wildeshausen, versuchter Versand mit CITIPOST Nordwest GmbH aus Oldenburg nach 04758 Oschatz. Durch fehlende RMA 0412 Routennummer im Stempel vom 23.9.2016 (unter Label sichtbar), wurde am 26.9.2016 ein Label des BZ Oldenburg für die weitere Beförderung des Briefes aufgeklebt. Ankunft im Zustellbereich der LVZ-Post AG-18-8061 in Oschatz am 27.9.2016.



Selbiger Brief ohne Label mit RMA Rutennummer vom 07.10.2016

mit Sammlergruß,
Claus
 
EdgarR Am: 29.11.2016 21:28:33 Gelesen: 23961# 19 @  
Noch'n Label - aber wozu ?

Wieder beginnt die Zeit der vorweihnachtlichen Bettelbriefe und wieder werden viele von der (immer noch etwas billigeren) privaten Konkurrenz zur (Monopol)Post AG zugestellt.

Gerade die Postcon GmbH macht für viele bundesweit gestreute Mailings von zuadressierten Katalogen, Bettelbriefen usw. die Logistik. So auch hier:



Also soweit nichts Ungewöhnliches. Aber: Warum pappt die endzustellende BriefLogistik OBERFRAKEN da nochmal extra ihr Label drauf? Macht sie sonst nie - jedenfalls kam mir solches noch nie unter - ...?!

Liegt des Rätsels Lösung vielleicht in den 2 alphanumerischen Zeilen links der 2-D-Matrix im Adressfeld?

Kopfkratzend
EdgarR
 
DL8AAM Am: 29.11.2016 21:51:00 Gelesen: 23960# 20 @  
@ EdgarR [#19]

Jou, Edgar. Eigentlich werden bei dieser Art der Adressierungen von "Postcon-Einlieferungen" der Zustellcodes gleich vom Lettershop mit eingedruckt. "Meine" örtliche CITIPOST versieht (in der Regel) Sendungen mit solchen Fremdadressierungen "mit Zustellcodes" (von Postcon, GMD und BPN) inzwischen auch nicht mehr mit einem eigenen Label/Spray.

In Deinem Fall: Die Angabe "312-22" (ich tippe das ist der/ein Teil des Zustellcodes "Deiner" Adresse) steht in beiden Eindrucken, ok. Aber im Label wird diese noch mit "14/03" ergänzt, während der "Lettershop" hier nur 14/xx angegeben hat. Vielleicht ist die vollständige Nennung bei der BriefLogistik OBERFRANKEN aber notwendig, um den richtigen Briefträger bzw. die Sendung der richtigen Tour zuzuordnen. Das kann ich aber nicht eindeutig sagen, das müsstest Du mal in weiteren Deiner Belege querchecken.

Ich vermute also, wenn es denn kein Fehler war, dass das Label zur Vervollständigung des Leit-/Zustellcodes aufgebracht wurde.

Gruß
Thomas
 
EdgarR Am: 01.12.2016 11:06:04 Gelesen: 23929# 21 @  
Unerforschlich sind die Wege

@ DL8AAM [#20]

Hallo Thomas,

so plausibel und logisch Deine Erklärung mir einleuchtet, so wenig scheint sich die Firma BriefLOGISTIK OBERFRANKEN um Plausibilität und Logik zu scheren.

Heute brachten die einen Katalog adressiert an die beste Ehefrau von allen, und auch von postcon gestreut:



OHNE Extra-Label.

Und vor ca. 2 Wochen kam ein anderer Katalog, auf gleichem Wege:



Auch ohne Extra-Label.

Vielleicht hatten die in Bamberg einfach noch 'nen Stoß Label im Vorrat, die bis Jahresende weg müssen?
 
Stefan Am: 04.12.2016 20:19:50 Gelesen: 23855# 22 @  
@ EdgarR [#21]

Vielleicht hatten die in Bamberg einfach noch 'nen Stoß Label im Vorrat, die bis Jahresende weg müssen?

Der Aufkleber auf dem Beleg aus Beitrag [#19] sieht mir nach einem Aufkleber für das Briefsortiermaschinenmodell VariSort von Pitney Bowes aus (Form des Aufklebers, Stellung des Strichcodes auf dem Aufkleber). Diese Aufkleber kosten auch im Einkauf etwas und erscheinen daher bei teilbezahlten Sendungen (Infopost im C6-Format) eher sinnbefreit, da hier die eher geringe Gewinnmarge aus dem Entgelt für die Zustellung (von Postcon) noch mehr dezimiert wird. Dennoch m.E. nix an Stoß Label, welche bis zum Jahresende weg müssen. ;-)

Es kann verschiedene Ursachen geben, weshalb deine Sendung aus Beitrag [#19] (wahrscheinlich zusammen mit weiteren Sendungen aus der gleichen Tranche) maschinell absortiert wurde. Scheinbar erfolgte bisher eine Absortierung manuell in die entsprechenden Kiste pro Postleitzahl/Zustellbezirk/Zustelldepot (je nach vorgegebener Sortierstruktur im Briefzentrum), da die sonstigen Belege (Kataloge, siehe [#21]) keine Frankiermerkmale der Brieflogistik Oberfranken aufweisen?

Gruß
Pete
 
EdgarR Am: 09.12.2016 17:08:16 Gelesen: 23749# 23 @  
@ Pete [#22]

Hallo Pete!

Noch'n Rätsel für den Spezialisten: In [#21] hatte ich 2 schöne Adressaufkleber von der postcon GmbH --- aber von wem oder was kommt dieser hier?



Welche finstere Organisation versteckt sich hinter "70176 MS" (ganz rechts oben) ? Oder doch eher hinter "Nr 512" (rechts, 2 Zeilen tiefer) ?

Kurz: Kannst Du entschlüsseln, welcher Verteiler bedruckten Papiers sich hier in irgendeinem (wo? welchem?) Alfanumerik-Kode versteckt?

Ratlos
EdgarR
 
Stefan Am: 10.12.2016 20:16:08 Gelesen: 23715# 24 @  
@ EdgarR [#23]

Kurz: Kannst Du entschlüsseln, welcher Verteiler bedruckten Papiers sich hier in irgendeinem (wo?welchem?) Alfanumerik-Kode versteckt?

Die Sendung dürfte über den "Verteiler" Brieflogistik Oberfranken zugestellt worden sein, zumindest ist die Zustellbezirksangabe identisch zum Beleg aus Beitrag [#21]. Da ein Verweis auf die sonst übliche Mail Alliance fehlt, kann es sein, dass dieses Mal Postcon nicht beteiligt ist.

Welche finstere Organisation versteckt sich hinter "70176 MS" (ganz rechts oben) ?

"MS" ist eigentlich das Kfz-Kennzeichen für die Stadt Münster, wo auch der Absender ansässig ist. Zufall? Die Zahl 70176 würde, sofern es sich um eine Postleitzahl handeln sollte, zum Gebiet der Stadt Stuttgart gehören.

Gruß
Pete
 
Tuffi Am: 10.12.2016 20:57:35 Gelesen: 23707# 25 @  
@ Pete [#24]

Hallo Pete,

besteht nicht die Möglichkeit, das MS ein Hinweis darauf ist, daß "Brief und mehr" für den Verlag tätig war?

Gruß Walter
 
EdgarR Am: 10.12.2016 22:20:08 Gelesen: 23694# 26 @  
@ Pete [#24]

Hallo Pete,

schon klar; die Brieflogistik hat das hier in den Kasten gesteckt. Aber, gesetzt den Fall dass Sitz des Verlags (Münster) und Ort des Drucks bzw. Eintütens identisch wären - wer oder was hat das buntbedruckte Papier von dort bis Bamberg zur Brieflogistik (oder alternativ nach Würzburg zur "Mutter" der Brieflogistik) expediert?

Die Postcon war's nicht - da sähe das Label anders aus.

Oder aber: Wurde das vielleicht gar nicht in Norddeutschland gedruckt sondern irgendwo hier unten im Beritt der Brieflogistik selbst und ist deshalb gar nicht durch mehrere Hände gegangen?

Viele Grüße EdgarR
 
DL8AAM Am: 11.12.2016 00:29:45 Gelesen: 23685# 27 @  
@ EdgarR [#26]

Ich bin auch "hilflos". Eine wirklich interessante Frage. Die ich bisher kenne, die so etwas machen, wären GMD/German Mail Discount, OptiBrief, BPN/Bauer Postal Network oder auch IMN/International Mail Net, nur passt keiner zu einer Abbildung. Es muss also noch weitere Privatpostdientleiter geben, die solche "Mailings" annimmen und in das Privatpostnetzwerk einschleusen. Also eine interessante Aufgabenstellung. Ist wirklich nichts weiter auf der Sendung zu sehen, dass uns Anhaltspunkte geben könnte?

Eine Idee wäre, das der Landwirtschaftsverlag selbst dahinter stecken könnte, aber die Webseite gibt nichts diesbezüglich her. Ohne weitere Hinweise glaube ich erst einmal nicht, dass die selbst als Mitspieler im bzw. als 'akkreditierter' Direktanlieferer in das Privatpostnetzwerk aktiv ist. Insbesondere, da die bereits den Zustellerkode Deiner örtlichen Privatpost für die Empfängeradresse verwenden (können).

Gruß
Thomas
 
Sachsendreier53 Am: 06.04.2018 10:02:39 Gelesen: 18723# 28 @  
Briefkuvert der Team-Beverage-AG aus 27793 Wildeshausen, mit Label der CITIPOST Nordwest GmbH & Co. KG 26125 Oldenburg vom 16.12.2017, Route (RMA) Fach 0412, weitere Zustellung nach LVZ Logistik GmbH (0412) Leipzig, Ankunft im Zustellbereich der LVZ-Post AG-18-8061 in 04758 Oschatz am 21.12.2017.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Seku Am: 06.04.2018 13:54:36 Gelesen: 18704# 29 @  
Biberpost überklebt - man erkennt durchscheinend eine Marke. Label läßt sich nur mit Beschädigung der Marke abziehen.


 
22028 Am: 22.11.2023 17:02:55 Gelesen: 623# 30 @  
Heute war dieser Brief bei meiner Mutter im Briefkasten mit einem Label der fn Brieflogistik [1] mit Motiv Rotes Kreuz.



[1] https://www.fnbrieflogistik.de/
 
DL8AAM Am: 22.11.2023 17:35:31 Gelesen: 616# 31 @  
@ 22028 [#30]

Nur kurz zur Ergänzung als Hintergrundinfo: Die FN-Brieflogistik ist nicht die eigentliche Brieflogistik aus Würzburg, auch wenn sie zur dieser Gruppe, der Mediengruppe Main-Post, gehört und ihr offizieller Firmensitz sich im Würzburger Stammhaus in der Berner Straße 2 befindet [1].

Die "Berner Straße 2" ist auch der Sitz der Mail Alliance ... siehe auch [2] (dort u.a. der Beitrag 9).

Hier handelt es sich die Tochter "FN-BriefLogistik GmbH", 97941 Tauberbischofsheim.

Danke für's Zeigen! Belege der FN-Brieflogistik sind eher seltener (außerhalb dessen Kerngebiets) zu sehen, insbesondere solche individualierte Prälabels. Super ;-)

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.fnbrieflogistik.de/impressum
[2] https://www.philaseiten.de/thema/12334
 
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