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Thema: Moderne deutsche Privatpost: Label
Das Thema hat 31 Beiträge:
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DL8AAM Am: 25.06.2009 18:14:41 Gelesen: 33331# 1 @  
Hi,

ich bin gerade über ein kleines Problem gestolpert:

Bei den Labels (und Sprays) wird meist im Scancode, bzw. in der UPOC-Ziffernfolge eine Kennung des jeweiligen Privatpostunternehmens eingefügt, d.h. 10046 ist die CITIPOST Göttingen, 10012 ist CITIPOST Hannover etc.

Hier ein Beispiel eines "normalen" Labels der alten Form unserer lokalen CITIPOST Göttingen (Göttingen ist hier der Kooperationspartner PIN Mail Berlin, wo der Brief ursprünglich herstammt) aus April 2009



In etwa zur gleichen Zeit stellte die CITIPOST in Göttingen die Labels auf die neue Hannoversche Standardform um:



Diese Labels gibt es auch erstmals mit einem Absenderzusatz:



Alles so gut und schön. Alle Labels zeigen die UPOC-Betriebskennung 10046 für CITIPOST Göttingen unter dem Barcode.

Nun trudeln hier regelmäßig Briefe ein, die die CITIPOST Göttingen als Kooperationspartner anderer PPs in Göttingen zustellt.

Hier zum Beispiel ein Brief aus Nordhausen, eingeliefert bei DAZ (UPOC-Betriebsnummer "10011").



Dort wurde das normale DAZ-Label aufgeklebt, darauf erfolgte ein CITIPOST-Label mit Laufwegsangabe "1381 DE1381 " für Göttingen und letztendlich ganz oben ein Label "CITIPOST Göttingen" mit dem Zustellcode "61 01". Interessant ist, dass beide CITIPOST-Labels ebenfalls den UPOC-Code der DAZ-Nordhausen "10011" tragen.



Gleiches Beispiel für von CITIPOST Goslar nach Göttingen, auch hier trägt das CITIPOST Göttingen Label den UPOC-Code für Goslar. Vom Urspungslabel ist die Leitwegeangabe "GÖ" noch erkennbar.



Um die Verwirrung komplett zu machen, bekomme ich heute einen Brief mit einem CITIPOST Göttingen Label der längst verloren geglaubten "alten Form" in die Hände, eingeliefert bei der CITIPOST in Hannover ("UPOC-Code 10012", "1304"), dort aufgespüht der dortige CITIPOST Spray mit Leitwegeangabe "DE1381" für Göttingen, anschließend mit Scancode-Label überklebt und durch ein CITIPOST Göttingen Label vervollständigt, der weiterhin den UPOC-Code von Hannover "10011" trät. Die Hannoversche Belegnummer wurde in Göttingen beibehalten. Das war in Göttingen früher auch unüblich, jeder Spray, Label zeigte eine neue Nummer, so konnte ein Brief bis zu 3-4 verschiedene Nummern haben.

Was ist jetzt hier los? Ist das eine neue generelle Form, dass die ursprüngliche Belegnummer INKLUSIVE der Kennung des annehmenden PP-Unternehmens erhalten bleiben ? Bundesweit? Oder ist das nur eine CITIPOST Hannover Marotte ?

Kann nicht sein, habe leider noch keinen Scan, aber vor 5 Minuten kam eine Werbesendung aus Berlin, Spray "PIN MAIL Berlin" "1154 INFO" (1154 ist doch Berlin?) und CITIPOST Göttingen Label, nun aber mit "korrekten" UPOC-Code "10046" für Göttingen. Oder liegt das daran, Berlin wohl ohne "Absender-UPOC"-Kennung kodiert?

Fragen über Fragen ?

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 25.06.2009 18:42:57 Gelesen: 33325# 2 @  
@ DL8AAM [#1]

Was ist jetzt hier los? Ist das eine neue generelle Form, dass die ursprüngliche Belegnummer INKLUSIVE der Kennung des annehmenden PP-Unternehmens erhalten bleiben ? Bundesweit?

Es scheint so, als würde die neue Sortiermaschine der Citipost Göttingen die Strichcodes der Aufkleber absendender Briefdienste (nicht nur) lesen können, sondern nutzt die Absender-UPOC-Nummer im eigenen Zustellgebiet durch erneutes Aufbringen eines eigenen Aufklebers weiter. Dies hätte den Vorteil, dass vom Absender bis zum Empfänger (Anschriften nicht im gleichen eigenen Zustellgebiet) eine einzelne Sendungsverfolgungsnummer für die betreffende Sendung vorhanden ist. Wenn sich die einzelnen Briefdienste nun auch noch elektronisch untereinander zwecks Datenaustausch vernetzen könnten/ würden, wäre eine Sendungsverfolgung von beiden Briefdiensten vom Absender bis Empfänger möglich, ohne dass der kooperierende Briefdienst bei möglichen Reklamationen (zeit- und arbeitsaufwendig) kontaktiert werden müsste.

Die PIN Mail Group plante meinem Eindruck nach ebenfalls eine niederlassungsübergreifende Sendungsverfolgung, siehe z.B. die Briefmarken (Motiv Pusteblume) mit integriertem Strichcode vom November 2007. Zur Umsetzung kam es anscheinend im Zuge der PIN-Pleite (bundesweite Zustellung) Ende 2007/ Anfang 2008 nicht mehr, da auf Briefmarkenbriefen mit diesen Marken mehrere Strichcodes vorkommen können.

Oder ist das nur eine CITIPOST HAnnover Marotte ?

Bisher ist mir dank dir ausschließlich die Citipost Göttingen bekannt. Lassen wir uns überraschen, wie sich dieser Sachverhalt entwickelt.

Um die Verwirrung komplett zu machen, bekomme ich heute einen Brief mit einem CITIPOST Göttingen Label der längst verloren geglaubten "alten Form" in die Hände, ...

Vielleicht laufen beide Sortiermaschinenmodelle parallel bzw. wird das ältere Modell zusätzlich bei höherem Briefaufkommen genutzt ?

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 25.06.2009 18:57:09 Gelesen: 33321# 3 @  
@ DL8AAM [#1]

Ich finde es gut und wichtig, dass diese Themen zeitnah angesprochen werden und sie unter Mitwirkung einiger Experten oftmals rasch gekärt werden können. Wenn sich heute niemand mit dieser Problematik auseinander setzt, werden die postgeschichtlich interessierten Sammler von morgen kaum noch an das entsprechende Wissen gelangen können. Im Gegensatz zur "guten alten Zeit" gibt es nämlich keine frei verfügbaren Unterlagen, in denen man recherchieren kann.

Ein Vorphilabrief nach Übersee ist in vielen Fällen einfacher zu bestimmen, als ein Privatpostbrief, der heute im Briefkasten liegt. Von den internationalen Remailings, die Gegenstand eines anderen Themas sind, einmal ganz abgesehen.

Im Zusammenhang mit den beiden oben stehenden Beiträgen habe ich noch eine Frage: Was bedeutet UPOC?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 25.06.2009 19:12:14 Gelesen: 33314# 4 @  
@ Concordia CA [#3]

Hallo Jürgen,

könnte dieser Link den gesuchten Begriff UPOC erklären?

https://www.mopoweb.de/pdf/Kurzanleitung-Morgenpost-OSV.pdf -

UPOC wird von der Morgenpost Briefservice GmbH bei der Online-Sendungsverfolgung als Unverseller Postcode beschrieben.

Gruß
Manfred
 
Stefan Am: 25.06.2009 19:42:18 Gelesen: 33301# 5 @  
@ Concordia CA [#3]

UPOC = Universeller Post Code (siehe nachfolgende pdf-Datei S. 11)

http://www.kepnet.de/pdf/CodX.pdf

Bei dieser Power-Point-Präsentation (Stand 2006) handelt es sich um eine Präsention des Software-Herstellers CodX aus der Schweiz. Der UPOC wird augenscheinlich von vielen Briefdiensten in Deutschland genutzt. Mehrere Dutzend Unternehmen sind bisher nachgewiesen und einige Unternehmen als Referenz in der Präsentation genannt (Seite 3).

Bei der Recherche via Google fand ich das nachfolgende Angebot für eine gebrauchte Sortiermaschine mit einigen technischen Angaben:

http://www.maschinensucher.de/ma2/A552018.html

Ein Vorphilabrief nach Übersee ist in vielen Fällen einfacher zu bestimmen, als ein Privatpostbrief, der heute im Briefkasten liegt.

Richtig. :-)

Gruß
Pete
 
EdgarR Am: 19.03.2012 19:41:08 Gelesen: 30676# 6 @  
Hier habe ich mal ein Problem für die ganz aufgeweckten Füchse:



12. März 2003 -- also in den wilden Gründungsjahren befördert. Wie das Label ja sagt, ist (war?) die Mainova ein regional bedeutender Energieversorger im Großraum Frankfurt a. M. und hat (hatte?) logischerweise ein hohes, stark regional konzentriertes Sendungsaufkommen. Logisch, dass die sich, sobald es die Möglichkeit gab, einer billigeren Alternative zur Beamtenpost bedienten. Nur: welcher ?

Der Brief trägt auch rückseitig keinerlei Stempel / Label / Kennung / Vermerk. Null, nichts, niente.

Frage: Wer kann sagen, welcher Briefzustellfirma die Mainova im Jahr 2003 ihre Sendungen anvertraute? Ein starker Verdacht geht in Richtung 'BlitzTip'-Verlag in Mörfelden-Walldorf, welchser damals ein kostenloses Anzeigenblatt im Raum Frankfurt a. M. verteilte und möglicherweise dann auch Briefzustellung betrieb - eine häufige Gründungsgeschichte von solchen Privaten. Nur - das ist jetzt nur eine Vermutung. Weiß also jemand mehr?

Danke schon mal in die Runde!

EdgarR
 

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