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Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Das Thema hat 250 Beiträge:
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StefanM Am: 26.02.2019 08:41:56 Gelesen: 90523# 51 @  
@ StefanM [#50]

Die Gebote steigen und steigen! Für die gezeigten Angebote liegen sie jetzt bei 333,- / 71,- / 222,- Euro. Ihr findet die Angebote in der Rubrik "Briefmarken/Gültige Frankaturware" und mit dem Suchbegriff "Marke individuell".

Gruß
Stefan
 
Stefan Am: 26.02.2019 18:11:26 Gelesen: 90427# 52 @  
@ StefanM [#50]

Zurzeit gibt es diverse Angebote bei Ebay mit Frankaturware "Marke Individuell" ab 1,- Euro.

Könnten das auch Fälschungen zum Schaden der Post sein?


Gegenfrage: Weshalb sollten die Angeboten der Marken falsch sein? Auf dem ersten Blick sieht es mir eher aus, als sei ein (Über-)Angebot diese Ausgabe "Marke Individuell" im Angebot. ;-) Dem zukünftigen Käufer kann es im Grunde egal sein, was die Marken ursprünglich einmal gekostet haben. Den Bewertungen nach hat der Anbieter bereits in der Vergangenheit einige Posten Frankaturware verkauft.

Nachfolgend die Fotos des betroffenen Artikels. Für jedes Angebot wurden - soweit ersichtlich - die gleichen Bilder verwendet.



Gruß
Pete

[1] https://www.ebay.de/itm/312500607116 - Angebot per 200 Stück
[2] https://www.ebay.de/itm/312500595188 - Angebot per 300 Stück
[3] https://www.ebay.de/itm/312500610238 - Angebot per 500 Stück
 
Journalist Am: 26.02.2019 18:54:51 Gelesen: 90418# 53 @  
@ StefanM [#50]
@ StefanM [#51]

Hallo Stefan,

wie auch schon Pete geschrieben hat, glaube ich hier nicht an Fälschungen. Auf diesem Sektor ist mir und den Spezialisten auf dem Gebiet der Marke Individuell bisher nichts bekannt geworden. Weiter ergibt die Bildanalyse bezüglich des Datamatrixcodes, das dieser unterschiedlich ist. Das hier ein Fälscher auch die passenden Datamatrixcode unterschiedlich fälschen würde, würde schon einiges Verständnis und Technik auf diesem Sektor erfordern.

Zwar wurden bisher im Bereich Frankaturware selten auch "Marken Individuell" angeboten, aber es ist nicht das erste Mal, das dies passiert. Das Motiv "Jahreswechsel 2019" ist vorbei und die Aktion vermutlich abgeschrieben. Nun wird der restliche Überbestand noch möglichst effektiv zu Geld gemacht. Bei Ebay kann man da so zwischen 80 und 95% des Frankaturwarewertes erzielen, das ist immerhin mehr, als wenn man das über Frankaturwarehändler weiter veräußern würde, da die ja auch noch was verdienen wollen.

Soweit zu diesen Postings.

Nun aber noch zu der davor erfolgten Meldung über die neue Fälschung Folienblatt Elbphilharmonie:

@ Journalist [#47]

Da die Versandstelle dieses Folienblatt nicht mehr im Angebot hatte, hat der Autor sich dieses bei einem gut sortieren Fachhändler (Hans Brunner, Schwanstetten) besorgt und kann nun einige weitere einfache Merkmale der Fälschung im Vergleich zum Original nennen.

Wenn man die Originalmarke und die Fälschung direkt neben einander hat, so sieht man sofort, das die Fälschung eher bläulich aussieht, während die echten Marken eher violett aussehen. Dies sieht man auch in folgenden Scans - links die echte Marke - rechts die Fälschung:



Auch im Bereich der Wertangabe kann man deutlich mit einer guten Lupe weiteres erkennen. Bei der Fälschung ist der Bereich um die Wertangabe flächig in gelb ungerastert gedruckt, bei der echten Marken kann man ein zusätzliches rotes Raster erkennen.

Typische weitere Merkmale sind die mangelnde Konturenschärfe besonders erkennbar bei der Schrift oder der Jahreszahl. Auch die Oberfläche ist bei der Fälschung sehr glatt im Vergleich zu Fälschung. Auf der Rückseite des Folienblattes fehlt bei der Fälschung im Bereich der abgebildeten Marke der "Schatten" im Vergleich zum echten Folienblatt.

Das einfachste Merkmal hier ist aber eine UV-Lampe, den die Fälschung leuchtet bläulich.

Soweit für heute zu dieser Fälschung erste wichtige Details, weitere ausführliche Infos folgen demnächst in der philatelie.

Teil 3:

In obigen Beitrag wurde auch über eine Fälschung 70 Cent selbstklebend als Rolle berichtet. Das Motiv wurde aber noch nicht genannt, nun konnte eine dieser Fälschungen im Internet erworben werden. Es handelt sich um die 70 Cent Wangerooge, näheres zu dieser Fälschung demnächst in Kurzform auch hier.

Soweit für heute neue Infos aus der Fälscherküche

viele Grüße Jürgen
 
StefanM Am: 27.02.2019 07:48:48 Gelesen: 90313# 54 @  
@ Pete [#52]

Gegenfrage: Weshalb sollten die Angebote der Marken falsch sein?

Ich wunderte mich über das massive Angebot zu 1,- Euro bei beträchtlichem finanziellem Engagement für die Herstellungsaufträge bei der Post. Mittlerweile ist der Preis gestiegen. Mal sehen wo es endet.

Stefan
 
Journalist Am: 28.02.2019 18:27:48 Gelesen: 90127# 55 @  
@ Journalist [#53]

Hallo an alle,

unter obigen Beitrag hatte ich im Teil 3 auf die weitere Fälschung 70 Cent Wangerooge vermutlich aus der selben Quelle genannt. Nun liegt diese Fälschung im Original vor und es erfolgte eine erste schnelle grobe Begutachtung.

Die Fälschung ist auch wieder einfach mit einer UV-Lampe erkennbar, sie hat kein UV und leuchtet nur bläulich (optische Aufheller im Papier) genauso wie bei der Fälschung "Elbphilharmonie".

Vertrieben wird diese Fälschung als 100er Rolle mit gefälschter Verpackung. Dies ist erst das zweite Mal, nach den Hattinger Brüdern, wo nicht nur eine Fälschung hergestellt wurde, sondern auch noch die Verpackung mit gefälscht wurde - es folgt ein Scan von einer Seite der echten und falschen Verpackung:



Links handelt es sich um die echte Verpackung,rechts um die falsche Verpackung. Die gefälschte Verpackung wurde nicht einfach kopiert sondern "neu gesetzt". Dabei haben die Fälscher nicht die echte Marke genutzt sondern die Fälschung, auf der gefälschten Verpackung abgebildet. Weiter haben Sie den Schattenrand vergessen.

Erkennen kann man die gefälschte Marke mit bloßen Auge auch am großen "W" von Wangerooge, denn hier wurde bei der Fälschung ein falsches anders geformtes "W" benutzt.



Links der Ausschnitt von der echten Verpackung, rechts der Ausschnitt von der gefälschten Verpackung. Das gefälschte W ist in der Mitte deutlich erkennbar, beim echten W laufen die beiden mittleren Teile oben spitz zusammen, bei der Fälschung läuft die linke Seite im oberen Drittel der rechten Seite rein, weiter befindet sich in der Mitte bei der Fälschung eine Serife, bei dem echten W nicht. Dies werden wir auch gleich weiter unten besser sehen.

Eine weitere ungewöhnliche Besonderheit ist die Versieglung der Rollen, hier im folgenden rechts eine echte Rolle, links die Fälschung mit dem selbstgestalteten roten Pfeil:



Auch die Rollenaufwicklung und Rollengröße ist anders wie der folgende Scan zeigt:



Die echte Rolle ist kleiner und hat keinen Pappkern, wie die linke Fälschung.

Zum Schluss für heute für die erste grobe Schnellanalyse noch ein weiterer Scan:



Dieser Scan zeigt den unteren Schriftzug - links die echte Marke - rechts die Fälschung. Hier sieht man deutlich, das unterschiedliche "W" von Wangerooge - siehe die zwei roten Markierungspfeile. Weiter sieht man, das rechts bei der Fälschung das weiß einen leichten Blauschleier hat.

Unter einen Mikroskop lassen sich weitere Details finden, beispielsweise die Konturenschärfe der Schriftzüge wie der Jahreszahl. Weitere Details zu dieser Fälschung Wangerooge folgen in einer der nächsten philatelie-Ausgaben.

Der selbe Ebay Kleinanzeigen-Account hatte auch noch eine weitere vermutliche Fälschung im Angebot das Folder 85 Cent Tierkinder mit dem Iltis und den jungen Wildschweinen. Auch hier dürfte die Fälschung durch eine UV-Lampe erkennnbar sein.

Soweit weitere Neuigkeiten aus der Fälscherküche

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 02.03.2019 10:59:55 Gelesen: 89973# 56 @  
@ Journalist [#55]

Hallo an alle,

bei obigen Posting hat sich an einer Stelle ein kleiner Fehler eingeschlichen - tatsächlich sieht man links die echte Versiegelung einer Rolle und rechts die falsche mit dem roten Pfeil.



Weiter habe ich nun in der Zwischenzeit mal die gefälschte Rolle geöffnet - eine Nummerierung der Rolle ist nicht vorhanden, bei der echten Rolle dagegen ist die erste Marke mit der Nr. 100 zu sehen - soweit diesbezüglich eine weitere Ergänzung.

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 06.03.2019 16:46:59 Gelesen: 89765# 57 @  
Hallo an alle,

die neuesten Recherchen zu Fälschungen haben den Autor ins Bahnhofsviertel von Frankfurt, das für sein Rotlichtmilieu und seine Drogenszene bekannt ist, geführt. Aus diesem Bereich hat vor einigen Tagen ein ebay-Kleinanzeigenanbieter 144 Cent Marken (SWK - Motiv Beethovenhaus Bonn) zu günstigen Konditionen angeboten. Ein Ankaufsversuch des Autors scheiterte zwar, aber über einen Strohmann konnte er doch einige dieser angebotenen Marken zur Prüfung erhalten.

Gezeigt werden nun die entsprechenden Marken von vorne und hinten:



Diese Marke wurden ja am 16. Januar 2003 aufgrund einer Portoermäßigung des Großbriefes auf 144 Cent sowohl in naßklebender Form als 10er-Bogen als auch als Rolle herausgegeben.

Im Juni 2003 wurde das Motiv dann als selbstklebende Marke in Form eines sogenannten "Business-Bogen" (100 Stück) herausgegeben.

Dieser Business-Bogen oder ein Teil davon wurde nun als Vorlage für diese Fälschung benutzt und dürfte irgendwann in den Jahren 2003 bis 2005 gefälscht worden sein (denn ab 1. Januar 2006 betrug das neue Großbriefporto 1,45 Euro).

Das diese Fälschung nun jetzt erst auftaucht, führt zu der Vermutung, dass die Fälschung zwar vor circa 15 Jahren erfolgte, der Vertrieb aber aufgrund einer Verhaftung oder Strafe, die abzusitzen war, nicht mehr erfolgreich umgesetzt werden konnte. Nachdem nun vermutlich diese Strafe abgesessen ist und der Täter wieder in Freiheit weilt, versucht er oder Mittelsleute die über etliche Jahre im Versteck harrenden Briefmarkenfälschungen nun gewinnbringend an den Mann zu bringen.

Die Fälschung selbst ist relativ einfach - sie hat kein UV und keine Aufheller im Papier - es leuchtet also unter UV gar nicht. Wie der folgende Ausschnitt zeigt, ist die Zähnung mehr oder weniger stümperhaft sägezahnartig erfolgt.



Bekannt ist bisher von dem großen Business-Bogen nur der gezeigte Teil als Fälschung, ob dieser nur so in dieser Variante hergestellt wurde oder ob von der Fälschung auch weitere Teile des Bogens existieren, muß noch erforscht werden - wer kann hier eventuell weiterhelfen ?

Interessant wäre es auch, festzustellen, ob diese Fälschungen doch schon damals vor circa 15 Jahren genutzt wurden?

Soweit für heute Neues aus der Fälscherküche

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 13.03.2019 12:18:26 Gelesen: 89558# 58 @  
@ Journalist [#55]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beitrag noch einige weitere Scans zur Unterscheidung echt - falsch der obigen Fälschung 70 Cent Wangerooge - zuerst in einer Fotomontage jeweils ein senkrechtes Pärchen aus beiden Rollen - links die echten Marken - rechts die falschen Marken:



Man sieht, das die echten Marken farblich etwas anders rüber kommen als die Fälschung. Auch der Abstand zwischen den Marken ist bei der Fälschung etwas kürzer.

Aber das einfachste Erkennungsmerkmal ist beim Schriftzug "Wangerooge" das falsche "W" im Vergleich zum echten wie die folgende Fotomontage gut zeigt:



Oben sieht man hier die echte Marke, unten die falsche Marke mit dem anderen W - dies ist mit blossem Auge leicht erkennbar - aber zusätzlich gilt unter UV - bei der falschen Marke, es leuchtet nur bläulich, da nur optische Aufheller im Papier vorhanden sind.

Soweit noch eine Ergänzung wie man diese Fälschung erkennen kann.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 27.03.2019 13:26:36 Gelesen: 89307# 59 @  
@ christel [#36]

Hallo an Christel und alle anderen,

in der April-Ausgabe der philatelie kann nun nach längeren Recherchen und teils harten Verhandlungen mit dem Ebaykleinanzeigenanbieter die von christel unter posting [#36] vermutete Fälschung bestätigt werden und sie wird in der aktuellen philatelie zusammen mit einer weiteren Fälschung aus der Blumenserie vorgestellt werden. Es ist zwar die Aprilausgabe, es ist aber kein Aprilscherz, es handelt sich um einen 36er Bogen:



Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch noch mal bei dem Ebaykleinanzeigenanbieter, dem diese Fälschung auch angedreht worden ist, der aber im Sinne der Aufklärung und Schutz vor anderen Opfern gut kooperiert hat, sodass letztendlich diese Fälschung ordentlich analysiert und vorgestellt werden kann.

Wie eine Detailaufnahme vom Schriftzug zeigt, ist die Druckqualität und Ausführung sehr unscharf:



Interessant ist allerdings, das diese Fälschungen unter UV mehr oder weniger genauso leuchten, wie die echten Marken



Wenn diese Marken nicht als ganzer Bogen angeboten werden, sondern maximal in Sechserblocks ohne Rand, so sind sie nur durch den unschärferen Druck und die schlechte Zähnung erkennbar.

Wer kann von dieser Fälschung Marken aus dem Bedarf zeigen ?

Übrigens soll es von der 400 Cent Fuchsie auch eine Fälschung geben, die unter UV gar nicht leuchtet, wer kann diese vorlegen ?

Soviel für heute Neues aus der Fälscherküche.

Natürlich suche ich auch weitere bisher nicht bekannte Fälschungen oder vermeintliche Fälschungen - bitte meldet Euch bei mir - als Journalist gewähre ich natürlich selbstverständlich Quellenschutz meiner Zuträger und Informanten im Sinne des Presserechtes.

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 07.04.2019 14:19:30 Gelesen: 89056# 60 @  
@ Journalist [#57]

Hallo an alle,

noch mal ergänzend zu der Fälschung 144 SWK Beethovenhaus Bonn einige Infos - die Originalmarke selbstklebend wurde in einem sogenannten "Businessbogen" mit 100 Stück herausgegeben. Dieser Bogen besteht aus 5 Teilen, von vorne betrachtet dem oberen Deckblatt mit 4 Marken selbstklebend, sowie jeweils 4 weiteren Teilen mit jeweils 24 Marken (8 in der Breite, 3 in der Höhe):



und der untere Teil, da nicht alles auf dem Din A4-Scanner gepasst



Von der Rückseite her sieht dieser Bogen folgerndermaßen aus:



und die restlichen 3 Teile (da es sonst nicht auf einen A4-Scanner gepasst hätte):



Von diesem unteren Teil liegt nun vom vorletzten Teil die Fälschung vor:



Der Rest ist bisher unbekannt - entweder wurde er nicht gefälscht oder er müsste irgendwo noch existieren ?

Um die Sammler damals nicht allzu stark zu belasten, wurde der Bogen als solcher nicht komplett als katalogrelevant erfasst, sondern nur eine dieser Marken - er wurde auch nicht als Markenheftchen oder Folienblatt erfasst. Spezialsammler unterscheiden hier sogar noch 2 Varianten, Details dazu liegen mir aber nicht vor.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 09.04.2019 19:45:16 Gelesen: 88854# 61 @  
Hallo an alle,

im Internet gibt es nun unter dem folgenden Link eine Gesamtübersicht über alle bisher bekannten Fälschungen zum Schaden der Post seit Euroeinführung - zumindest die, die irgendwo schon mal literaturmäßig erwähnt wurden - oft fehlen aber noch weitere Details zur jeweiligen Marke. Gelistet sind hier derzeit 50 verschiedene Fälschungen:

http://jolschimke.de/briefmarken-und-ganzsachen/uebersicht-faelschungen-zum-schaden-der-post-seit-euroeinfuehrung.html

Diese Übersicht ist nach Michel-Nummer sortiert - die neueste Fälschung ist oben, die älteste unten. Dazu nun auch ein Muster der Erfassung:



Während im linken Teil allgemeine Angaben über die Marke zu finden sind, ist in der Mitte zumindest ein kleiner Scan der betroffenen Marke zu sehen, da das Auge so doch leichter erkennen kann, um welche Marke es sich handelt, statt den links vorhandenen Text geistig zu analysieren. Rechts ist der Datenstand zu den entsprechenden möglichen Unterscheidungsmerkmalen erfasst. Dabei wird zum einen eine Angabe zur UV-Analyse auch farblich hinterlegt (hier in diesem Beispiel gibt es keine UV-Reaktion, daher ist hier ein grau hinterlegt). Die Angaben über das Verhalten bei Analyse mit Infrarot bezüglich des Sicherheitsaufdruckes (seltene Erden)befinden sich darunter - rechts davon gibt es eventuell weitere interessante Hinweise zur Marke und ganz rechts ob diese Marke noch als Fälschung zur Analyse benötigt wird - in diesem Fall bin ich auch leihweise an entsprechenden Objekten interessiert - schon jetzt danke für Infos dazu.

Aufgrund dieser Tabelle habe ich nun heute eine erste anonyme Spende zur Marke mit der Michelnummer 3349 Straßenbahn erhalten. Bei der ersten groben Schnellanalyse habe ich dabei festgestellt, das es sich um Fälschung 51 handelt - den im Unterschied zu der bisherigen Variante, die ohne UV war - hat diese nun UV, aber sie hat keine seltenen Erdenelemente.



(links die Fälschung rechts die echte Marke zum Vergleich)

Weitere erste grobe Merkmale:

> am deutlichsten ist die etwas fettere Jahreszahl 2017 zu erkennen.

> mit einer Lupe kann man weiter feststellen, das bei der Fälschung im Bereich der gelben "Farbbalken" links, unten und um die Wertangabe herum noch ein rotes Raster zu sehen ist, während die echte Marke nur aus einer gelben Farbe (Sonderfarbe ?) besteht.

Dies ist ansatzweise auch bei den folgenden 2 Scans aufgenommen mit 600 dpi erkennbar:



Links die Fälschung rechts die echte Marke - hier der Ausschnitt mit der Jahreszahl 2017



Links die Fälschung rechts die echte Marke - hier sieht man besonders im Bereich der Wertangabe, bei der Fälschung das rote Raster.

> Die Fälschung zeigt unter Infrarotlicht keine Reaktion auf die seltenen Erden, während bei der echten Marke diese ganzflächig vorhanden ist.

Sonst ist die Marke im Vergleich zum Original sehr gut gefälscht.

Bedanken möchte ich mich hier bei dem anonymen Spender - gesucht werden nun aber noch Informationen, in welcher Konfiguration (Bogen) diese Fälschung hergestellt wurde.

Vielleicht finden Sie ja so eine Marke im Bedarf - wer kann hier was zeigen ?

Soweit für heute neues aus der Fälscherküche - viele Grüße

Jürgen
 
Journalist Am: 14.04.2019 09:54:31 Gelesen: 88611# 62 @  
@ Pete [#116]
@ Journalist [#61]

Hallo an alle,

ich habe ja nicht nur im letzten Beitrag dazu aufgerufen, mal in der aktuellen Post nach Fälschungen zum Schaden der Post zu suchen. Einfache Hilfsmittel dazu die UV-Lampe, die Übersicht über die Briefmarken, die als gefälscht bekannt sind und eine gute Lupe als Ergänzung.

Zwar haben die Fälschungen keine Millionenauflagen, man sucht daher schon ein bisschen die Stecknadel im Heuhaufen - aber wie das erste Beispiel von Pete [#116] belegt, kann man hier doch in der Kiloware / Bedarfspost Fälschungen finden, die die Post selbst nicht gefunden hat. Dazu nun auch ein aktuelles Beispiel, was ich dieser Tage erhalten habe:



Ein typischer Fund aus der Kiloware - der Stempel sieht zwar dürftig aus - er lässt sich aber doch dem Briefzentrum 74 (Heilbronn) zuordnen (aufgrund der sehr schwach erkennbaren Werbeteile "Sinsheim - Täglich für sie geöffnet". Leider lässt sich das Datum nicht so eindeutig zuordnen, die Stempelung muss aber nach dem 1.1.2015 erfolgt sein, denn davor betrug das Porto 60 Cent.

Dieses Beispiel soll dazu anregen, das die Suche nach Fälschungen bei der Kiloware doch zu Erfolgen führt verbunden mit der Bitte, einen erfolgreichen Fund hier vorzustellen :-) - also viel Spaß beim Suchen wünscht Euch

Jürgen
 
Journalist Am: 21.04.2019 17:10:39 Gelesen: 88385# 63 @  
@ Journalist [#59]

Hallo an alle,

ergänzend zu obiger Meldung möchte ich nun hier auch noch die zweite Marke aus der selben Quelle etwas ausführlicher vorstellen - es handelt sich hier um die Fälschung 260 Cent Madonnenlilie im 36er Bogen:



Wenn die zwei Marken direkt nebeneinander liegen - links die echte und rechts die falsche - sieht man sofort, den deutlichen Unterschied in der Bildschärfe und den Details, besonders gut ist dies beim Schriftzug "Madonnenlilie" erkennbar:



Links der unscharfe Druck der Fälschung, rechts die echte Schriftzug:



Zum Abschluß noch ein Bild unter UV:



Man sieht hier deutlich, das die Fälscher zumindest die UV nachgemacht haben, was bei vielen anderen Fälschungen nicht der Fall ist. Allerdings wurde hier keine Lackschicht mit UV benutzt.

Wer kann von dieser Fälschung echt gelaufene Belege oder Frankaturausschnitte zeigen ?

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 12.05.2019 09:12:30 Gelesen: 87899# 64 @  
@ Journalist [#27]
@ Journalist [#43]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beiträgen zur Fälschung Max Liebermann kann ich nun einen Briefausschnitt einer gelaufenen Fälschung zeigen, der von der Post nicht erkannt wurde:



Der Briefausschnitt stammt aus aktuellen Posteingang vom 25. Februar 2019 - wie man hier sehen kann, ist die Entwertung der Großbriefsortieranlagen scheinbar bisher nicht in der Lage Fälschungen zu erkennen.

Bei der Fälschung handelt es sich um die Variante A siehe auch folgender Link:

http://jolschimke.de/briefmarken-und-ganzsachen/faelschung-mh-92-max-liebermann.html

Diese ist mit UV-Lampe erkennbar, aber noch besser mit dem Infrarotlaserpointer, der auf seltene Erden anspricht, sofern diese vorhanden sind. Dies war hier nicht der Fall, daher sieht man hier mit diesem Infrarotlaserpointer auch keine typische grünliche Reaktion.

Man kann diese Fälschung aber auch mit blosen Auge an den "weißen Tüchern" erkennen. Beim Original haben diese einen Grünstich bei der Fälschung A fehlt dieser Grünstich.

Dies zeigt, das man doch Fälschungen in der Kiloware oder aktuellen Tagespost finden kann - wer kann weitere echt gelaufene Fälschungen zeigen ?

Viele Grüße Jürgen
 
Ben 11 Am: 12.05.2019 14:09:55 Gelesen: 87853# 65 @  
@ Journalist [#64]

Hallo Jürgen,

ist die Entwertung der Großbriefsortieranlagen scheinbar bisher nicht in der Lage Fälschungen zu erkennen.

Das würde ich etwas anders formulieren. Die Sortieranlage hat wohl die gelbe UV-Fluoreszenz und die grüne IR-Fluoreszenz der 20-Cent-Marke erkannt und die Entwertung eingeleitet. Eine Überprüfung der Portorichtigkeit erfolgte jedoch nicht, obwohl die Verteilung der IR-Fluoreszenz auf dem Papier diese ermöglichen könnte. Mischfrankaturen stellen somit ein Problem dar, das technisch lösbar wäre, praktisch aber wohl nicht umgesetzt wurde.

Viele Grüße
Ben.
 
Journalist Am: 15.05.2019 17:44:24 Gelesen: 87692# 66 @  
@ Journalist [#32]

Hallo an alle,

in obiger Meldung wurde ja bereits die erste Fälschung der Blumenmarke "Schwertlilie" (145 Cent) in Rollenform kurz vorgestellt. Weiter gab es bisher unbestätigte Aussagen, dass von diesem Motiv weitere Fälschungen vorliegen sollen.

Dies kann nun mit heutiger Meldung bestätigt werden. Vor kurzem wurden bei ebay 50 Kleinbogen des Motivs Schwertlilie als "gültige Frankaturware" angeboten und erfolgreich versteigert. Der Versand erfolgte aus Hannover. Nicht nur der Höchstbietende sondern auch die unterlegenen Bieter bekamen ein nachträgliches Angebot. Verkauft wurden so mindestens 1000 bis 5000 Marken, die allerdings gefälscht sind, wie die folgenden ersten Bilder und eine erste grobe Schnellanalyse ergeben hat. Gekauft haben dürften diese Marken hauptsächlich Online-Versandhändler bei ebay, die so ihre Portokosten weiter mit gültiger Frankaturware unter Postpreis aufpeppen wollen.



Gezeigt wird oben rechts ein gefälschter 6er Teil eines Kleinbogens sowie rechts unten daneben eine echte Marke im Vergleich.

Wie man leicht sieht, sind die Fälschungen etwas matter und nicht kräftig wie bei der echten Marke. Wie schon auch an anderer Stelle mehrmals erwähnt, ist hier besonders wieder der Schriftzug "Schwertlilie" unscharf gedruckt. Dies liegt daran, das bei der echten Marke keine Passerverschiebungen vorkommen, zum anderen aber auch an einer separaten sauberen Buchstabenumrandung, die bei der Fälschung fehlt.



Betrachtet man weiter die Zähnung, besonders von der Rückseite so ergeben sich weitere Unterschiede, diese scheint ohne eine Messung vorgenommen zu haben, etwas größer bezüglich der Löcher und wenn man mit einer 60-fach Lupe schaut, sogar leicht konisch nach innen und die Fälschungslöcher weißen eine bräunliche "Randfärbung" auf.



Bezüglich des Schriftzuges "Schwertlilie" gibt es allerdings auch Kleinbogen, die nicht ganz so schlecht aussehen, wie das erste Bild, wie der folgende Scan eines anderen gefälschten Kleinbogens zeigt:



Die Marken weißen oberflächlich eine schwache Fluoreszenz auf, es scheint sich hier um eine Oberflächenbeschichtung zu handeln.

Vergleicht man den weißen Bereich so stellt man weitere Unterschiede fest, bei den echten Marken zeigen sich die weißen Flächen eher glatt und matt während diese bei der Fälschung eher etwas glänzender sind und eine "rauhere" Oberfläche zeigen.

Betrachtet man die Marken mit einem Infrarotlaser mit 980 Nanometer, so sieht man bei der Fälschung keine Reaktion, bei der echten Marke sieht man besonders im Bereich der grünen Flächen eine grünliche Fluoreszenzreaktion.

Ob es von diesem Motiv noch andere Fälschungsvarianten gibt, steht derzeit noch nicht fest, der Autor will es aber auch nicht ausschließen.

Eine genauere Analyse und Vorstellung wird noch erfolgen - soweit für heute neues aus der Fälscherküche.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 19.05.2019 10:15:30 Gelesen: 87489# 67 @  
@ Journalist [#66]

Hallo an alle,

ergänzend zu obiger erster Meldung nun ergänzende Bilder mit einem USB-Mikroskop. Da ich hier noch am Üben bin, könnten die Bilder manchmal noch nicht so optimal sein, aber Übung macht den Meister. :-)

Zuerst noch einmal ein Vergleich des Schriftzuges "Schwertlilie"



Links beim Original sieht man die extrem saubere Abgrenzung des Schriftzuges, der durch eine separate Linie sauber abgegrenzt wird. Rechts die Fälschung ist zwar nicht ganz schwarz aufgenommen, aber man sieht deutlich die fehlende saubere separate Linie, die das Weiße vom Rest trennen soll.

Vergleicht man weiter die Wertangabe und den Schriftzug "Deutschland", so kann man hier unter dem Mikroskop weitere Details erkennen - speziell bei der 5 ist im rechten Teil der Farbauftrag nicht richtig satt, sondern das weiße "schimmert" etwas durch.



Betrachtet man weiter die Serifen, so sieht man das diese eher etwas "grobschlächtiger" sind, als die feinen Enden beim Original - siehe beispielsweise beim "s" von Deutschland.

Zum Schluß noch einmal ein Blick auf die Rückseite bzw. die Zähnungslöcher:



Beim Original links sind die Abstände zwischen den Löchern größer als bei der Fälschung. Weiter sind die Löcher bei der Fälschung etwas größer und man sieht hier sehr schön den braunen Rand als wie wenn die Löcher mit einem Laser von der Rückseite her reingebrannt wurden ? und so einen leicht konischen Eindruck mit angesenkter Kante hinterlassen - zumindest sieht es so für den Autor auf den ersten Blick aus.

Wer kann diese Marken auf Belegen oder aus der Kiloware zeigen ?

Soweit weitere Details zu dieser Fälschung aus der Fälscherküche.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 05.06.2019 18:02:51 Gelesen: 87110# 68 @  
@ Pepe [#38]
@ drmoeller_neuss [#39]
@ Ben 11 [#40]
@ Pepe [#41]
@ Ben 11 [#42]

Hallo an obige Autoren und an alle,

die in obigen Beitrag erstmals vorgestellte Postfälschung der Europamarke Gastronomie (Michel-Nr. 2457 - herausgegeben am 12. Mai 2005) liegt mir nun auch leihweise als postfrisches Original vor. Daher möchte ich ergänzend zu obigen Beiträgen einige weitere Fakten bringen. Dazu zuerst noch einmal beide Marken mit 600 dpi im Vergleich - oben die echte Marke, unten die Fälschung, die auch im 10er Bogen gefälscht wurde:



In der philatelie 348 vom Juni 2006 wurde diese Fälschung vom Autorengespann Wilhelm van Loo und Wolfgang Maassen vorgestellt. Dort wurde erwähnt, das die Fälschung nur schwierig über die sogenannte Differenzmethode erkannt werden könnte.

Aufgrund der neueren Forschung und der vorliegenden gefälschten postfrischen Marke, können nun aber weitere teils auch einfache Erkennungsmerkmale kurz erläutert werden.

Die UV-Reaktion bei 365 nm ist bei der Fälschung, viel schwächer als beim Original. Am leichtesten erkennbar ist die Fälschung aber mit einem Infrarotlaserpointer mit 980 nm. Während hier speziell im weißen Bereich und im Bereich der orangenen und violetten Farbe ein deutliches Infrarotsignal zu sehen ist, während im schwarzen Bereich dieses fast nicht sichtbar ist, ist bei der Fälschung hier im weißen Bereich überhaupt keine Reaktion zu sehen.

Nun hat aber nicht jeder so einen Infrarotlaserpointer. Es gibt aber auch weitere optische Merkmale, die unterschiedlich sind.

Die Jahreszahl 2005 ist bei der Fälschung etwas fetter (rechts) als beim Original (links):



Ein weiteres Merkmal ist der Schriftzug "Deutschland", dieser ist bei der Originalmarke etwas fetter als bei der Fälschung rechts:



Auch der Schriftzug Gastronomie wirkt bei der Fälschung rechts etwas schlanker und dünner als bei der echten Marke (links):



Soweit einige erste ergänzende Infos zu dieser Fälschung.

Soweit für heute neues aus der Fälscherküche - viele Grüße

Jürgen
 
Journalist Am: 20.08.2019 16:18:30 Gelesen: 86105# 69 @  
Hallo an alle,

bezüglich der Fälschungsmeldungen scheint derzeit alles etwas ruhiger. Dies liegt nach Ansicht des Autors daran, das die Fälscher zuerst einmal die groß angelegte und lange angekündigte Portoänderung abwarten wollten, bis fest stand welche Portostufen nun gelten und welche Motive erscheinen werden.

Da manche Fälschungen schon ein knappes halbes Jahr später auf dem Markt auftauchten, geht der Autor davon aus, das die ersten Fälschungen mit einer der gängigen neuen Portostufen 90 Cent, 95 Cent 155 Cent oder 270 Cent gegen Ende des Jahres auftauchen werden.

Sicherlich wird dabei auch wieder die Dauerserie Blumen dabei sein.

Von dieser Serie waren ja schon folgende Werte in vorherigen Beiträgen zumindest ansatzweise mal erwähnt:

a) 55 Cent Gartenrose

die im Beitrag

@ Journalist [#14]

hier erstmals kurz erwähnt wurde. Dort wurde mitgeteilt, das dies damals der letzte Artikel vom bekannten Autorenteam Wilhelm van Loo und Wolfgang Maassen in der philatelie 11/2009 vorgestellt.

Diese Marke liegt nun auch dem Autor zur Ansicht vor und kann demnächst auch hier ausführlicher gezeigt werden.

b) 60 Cent Kaiserkrone

Über diese wurde ja hier schon an verschiedenen Stellen ausführlich berichtet siehe beispielsweise unter folgenden Beitrag

@ Journalist [#22]

Dies war ja eine der zwei Fälschungen der Blumendauerserie der 3 Hattinger Brüder.

c) 62 Cent Pfingstrose

Diese Marke war bisher als Fälschung nicht bekannt, aber bezüglich der Erfahrungswerte des Marktes vermutet worden.

Diese Fälschung kann nun heute hier erstmals bestätigt werden.

Sie wird in den nächsten Tagen in ersten Bildern mal vorgestellt werden.

d) 70 Cent Schokoladenkossmee

Zwar wurde diese Marke hier bildlich noch nicht vorgestellt, über sie wurde aber hier schon öfters im Zusammenhang mit dem großen Betrugsprozess der 3 Hattinger Brüder berichtet siehe folgender Beitrag

@ Pete [#116]

Diese Marke war eine der großen Fälschungen mit Verpackung der 3 Hattinger Brüder.

e) 100 Cent Tränendes Herz


Über diese Marke wurde hier zumindest erstmals in einer Übersicht am Rande berichtet siehe folgender Beitrag

@ Journalist [#23]

Auch diese Marke liegt nun erstmals als Fälschung zur Ansicht vor und wird in nächster Zeit hier mal bildlich vorgestellt werden.

f) 145 Cent Schwertlilie

Von dieser Marke sind ja bisher mindestens zwei verschiedene Varianten als Fälschung bekannt und diese wurden hier auch schon mal kurz bildlich in folgenden Beiträgen vorgestellt siehe

Journalist [#32]

Bei dieser ersten Variante handelte es sich um eine naßklebende Rollenfälschung.

Bei der im folgenden Beitrag vorgestellten Marke

@ Journalist [#66]

wurde die Kleinbogenvariante vorgestellt.

g) 260 Cent Madonnenlilie:

Diese wurde ja wie hier an anderer Stelle schon erwähnt wurde, im 36er Bogen gefälscht siehe auch folgender Beitrag

@ Journalist [#63]

h) 400 Cent Fuchsie

Diese wurde nach bisherigen Erkenntnissen in zwei verschiedenen Varianten gefälscht, von denen eine als 36er Bogen hier ja schon mal früher im folgenden Beitrag bzw. kurz vorgestellt wurde.

@ Journalist [#59]

Von der zweiten Variante gibt es bisher nur entsprechende Meldungen, die derzeit noch weiter verifiziert werden müssen.

Soweit an dieser Stelle mal eine Übersicht über die bisher bekannt gewordenen Fälschungen der Blumendauerserie. Ob mit dieser Listung alle Varianten genannt sind, bezweifelt der Autor. Er vermutet aufgrund der Erfahrung, das hier vermutlich noch die eine oder andere zwar schon genannte Variante in anderer Aufmachung auch gefälscht und vertrieben genutzt worden sein dürfte.

Soweit für heute eine Zusammenstellung der Blumenfälschungen mit Datenstand von heute vom 20. August 2019. Wie weiter oben schon kurz erwähnt, werden in der nächsten Zeit hier nun die vorgelegten Fälschungen der Blumenserie 55 Cent, 62 Cent und 100 Cent bildlich vorgestellt werden.

Soweit für heute Neues aus der Fälscherküche.

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 26.08.2019 12:43:30 Gelesen: 85921# 70 @  
@ Journalist [#69]

Hallo an alle,

bezugnehmend auf obige Zusammenfassung der bisher bekannten Fälschungen zum Schaden der Post der Blumendauerserie erfolgt nun wie oben angekündigt einige erste Bilder und Infos zum Erkennen der Fälschung 55 Cent Gartenrose.

Vorgestellt wurde diese ja erstmals in einem Artikel von Wilhelm van Loo und Wolfgang Maassen.

Zuerst ein 600 dpi Scan mit links der selbstklebenden Variante, in der Mitte die selbstklebende Fälschung und rechts zum Vergleich auch die naßklebende Variante der Gartenrose:



Die Fälschung in der Mitte wurde zu Analysezwecken auf eine Folie aufgezogen. Sie weicht deutlich in der Zähnung von beiden echten Marken ab und ist eher ein Zwitter - eine sägezahnartige Stanzung. Weiter ist leicht erkennbar, das die Marke selbst dunkler ist und wie man auch leicht sieht, ist besonders der Schriftzug "Deutschland" sehr fett.

Vergleicht man diese Marken auch unter UV - so findet man auch hier leicht den Unterschied wie das folgende Foto zeigt:



Wie man ganz deutlich sieht, leuchtet die falsche Marke unter UV rosarot.

Wie weiter auch schon in anderen Beiträgen zu Fälschungen der Blumenserie festgestellt, klappte es hier auch nicht bei der sauberen Reproduktion des Schriftzugs:



Oben ist der Schriftzug "Gartenrose" von der selbstklebenden Marke, in der Mitte die Fälschung und unten der Schriftzug "Gartenrose" der naßklebenden Marke.

Bei der Fälschung ist der Schriftzug nicht sauber vom Bild durch eine separate dünne Linie abgetrennt, wie man leicht sieht.

Vergleicht man zum Schluß noch mal den Druck der Wertziffern und des Schriftzugs "Deutschland"



so sieht man besonders beim Schriftzug Deutschland, das dieser viel fetter als die Originale sind.

Soweit eine erste kurze Darstellung auch in Bildern an dieser Stelle.

Viele Grüße aus der Fälscherküche,

Jürgen
 
Journalist Am: 29.08.2019 10:40:53 Gelesen: 85829# 71 @  
@ Journalist [#69]

Hallo an alle,

wie im obigen Übersichtsbeitrag schon angekündigt, erfolgt nun die Vorstellung der Fälschung "100 Cent Tränendes Herz - selbstklebend" der Blumendauerserie.

Dazu erfolgt zuerst ein Bild mit 600 dpi von der Fälschung links und der echten Marke rechts. Die Fälschung ist hier zu besseren Analysezwecken auf einer transparenten Folie aufgezogen. Auch die echte Marke wurde zur besseren Darstellung der Ränder auf eine Silikonfolie aufgezogen.



Man sieht hier wieder leicht die typischen Fehler, unscharfe Schrift, wegen fehlender Randlinien - Details dazu folgen weiter unten und vor hier bezüglich der senkrechten Stanzung gewisse Abweichungen - näheres weiter unten.

Betrachtet man diese beiden Marken unter UV so sieht man, das die Fälscher hier keine besondere Sorgfalt haben walten lassen.



Die Fälschung links leuchtet nur bläulich d.h. sie hat nur optische Aufheller aber keine UV-Substanz.

Es folgt nun der angekündigte Vergleich des Schriftzuges "Tränendes Herz":



Oben befindet sich die echte Marke, man sieht hier wieder deutlich die separate trennende Linie des Schriftzuges zur weißen Fläche. Da diese bei der Fälschung fehlt, wirkt die Schrift unschärfer.

Auch der Vergleich der Wertziffer und des Schriftzugs "Deutschland" bietet weitere interessante Aufschlüsse:



Während beim Original die Wertangabe und der Schriftzug "Deutschland" flächig gedruckt ist, ist er bei der Fälschung gerastert gedruckt.

Auch bei der Stanzung wurde besonders bei der senkrechten Zähnung bezüglich der Fälschung nicht besonders sorgfältig gearbeitet, wie ein Vergleich zeigt:



Man kann hier leicht in der Mitte sehen, wo beide Marken dicht beieinander liegen, das die Stanzung ungleich ist- bei der echten Marke rechts ist ein "Stanzloch" mehr zu finden.

Ein weiteres Bild dazu zeigt die Ursache:



Oben sieht man die echte Marke unten die falsche - dort ist der waagrechte Teil länger, als bei der echten Marke.

Zu den Rasterunterschieden und anderen Details folgt gelegentlich noch ein ausführlicher Artikel in der philatelie.

Soweit für heute zu dieser Blumenfälschung,

viele Grüße aus der Fälscherküche

Jürgen
 
Journalist Am: 31.08.2019 19:53:56 Gelesen: 85762# 72 @  
@ Journalist [#69]

Hallo an alle,

ergänzend zu obiger Zusammenfassung der bisher bekannten Fälschungen der Blumenserie nun noch die bisher nicht bekannte Fälschung 62 Cent Pfingstrose selbstklebend in einer ersten Kurzvorstellung hier:



Das Bild zeigt links eine echte Marke aus einem Folienblatt, das zur besseren Darstellung auf Silikonfolie umgebettet wurde. In der Mitte ist die Fälschung, die zur besseren Analyse auf einer transparenten Folie aufgezogen wurde, rechts ist eine echte selbstklebende Pfingstrose von der Rolle mit rückseitiger hier nicht zu sehender Nummer mit 600 dpi gescannt.

Bevor wir die Details näher betrachten, zuerst noch ein Foto unter UV:



Die Marken sind hier in der selben Reihenfolge aufgenommen, wie beim ersten Scan. Man sieht das diese Fälschung in der Mitte kein UV hat, sondern nur leicht bläulich wegen der optischen Aufheller im Papier leuchtet.

Nach bisher noch nicht bestätigten Gerüchten, soll es diese Fälschung aber auch mit UV geben - wer kann diese hier zeigen ?

Wie auch bei den anderen Blumenfälschungen fällt leicht die etwas unscharfe Schrift des Namenszugs "Pfingstrose" auf. Betrachten wir daher nun eine entsprechende Vergrößerung, aufgenommen mit einem USB-Mikroskop:



Wie auch schon bei den anderen Blumenfälschungen hat man die dünnen Trennungslinien, die die weiße Schrift vom restlichen Motiv trennen, nicht nachmachen können. Daher erscheint die Schrift natürlich unschärfer.

Weiter kann man an diesem Vergleichsfoto sehen, daß die Zähnung der Fälschung deutlich abgerundete Ecken im Gegensatz zur echten Marke hat.

Betrachten wir nun noch die Wertangabe und den Schriftzug "Deutschland" genauer:



Im Gegensatz zur 100 Cent Fälschung Tränendes Herz, ist der Wertaufdruck und die Schrift zwar nicht gerastert, aber man hat den Farbton nicht so exakt getroffen. Die Fälschung der Farbe ist eher dunkler und geht etwas leicht ins violett.

Auch hier sieht man weiter die abgerundeten Ecken der Zähnung bei der Fälschung.

Eventuell wurde diese Fälschung dann in einer zweiten Auflage noch mit UV versehen, denn laut mündlichen Angaben, soll die zweite Variante identisch zur ersten sein, da sie auch bezüglich der Stanzung die abgerundeten Ecken haben soll. Wenn dies so wäre, würden beide aus der selben Fälscherküche stammen.

Soweit für heute ergänzende Infos zu den Blumenfälschungen.

Aufgrund der bisherigen Fakten geht der Autor davon aus, das es nicht mehr lange dauern wird, bis auch eine der neuen gängigen Wertstufen der Blumenserie (80 Cent, 95 Cent, 155 Cent) als neue Fälschungen auftauchen werden.

Da die Fälscher in der Regel bei der Schrift nicht sehr sorgfältig sind, dürfte dies eine der einfachen Erkennungszeichen sein - wer kann hier demnächst was melden ?

Viele Grüße aus der Fälscherküche

Jürgen
 
Journalist Am: 23.09.2019 11:55:29 Gelesen: 85347# 73 @  
Hallo an alle,

aus einer zuverlässigen Quelle habe ich von einem Frankaturwarehändler die Info, das die ersten 155 Cent Buschwindröschen nun als Fälschung selbstklebend vorliegen sollen. Sie sollen auf alle Fälle keine seltenen Erden haben. Es gibt auch unbestätigte Aussagen, das diese bläulich leuchten sollen - ich bitte daher auf diesem Wege um entsprechende Vorlagen zur genauen Beschreibung - danke

Viele Grüße aus der Fälscherküche

Jürgen
 
Journalist Am: 26.09.2019 17:17:35 Gelesen: 85237# 74 @  
@ Journalist [#24]

Hallo an alle,

obige relativ simple Fälschung Blüte Odermennig wurde von der Post relativ schnell gefunden und der Täter ermittelt. Von den 20.000 in China hergestellten Marken konnte praktisch die gesamte Auflage entweder bei den Betrogenen oder noch beim Vertreiber sichergestellt werden und wurde natürlich vernichtet. Da der Vertreiber alle Betrogenen entschädigt hatte und der Post so auch kein Schaden entstanden ist, wurde er freigesprochen.

Die Wahrscheinlichkeit, diese Fälschung in der Bedarfspost nachträglich zu finden, dürfte relativ gering sein, da vermutlich nur wenige Exemplare unerkannt durchgerutscht sind.

Der obige 4-er "Block" stammte von einem der Betrogenem, der bei der Ablieferung an die Deutsche Post übersehen wurde. Dieser hatte nun im Rahmen eines Umzugs hinter dem Schreibtisch durch Zufall noch den folgenden 6-er "Bogen" gefunden, den er glücklicherweise nicht vernichtet sondern an mich weiter gereicht hat. Diesen möchte ich natürlich hier zeigen, da so ansatzweise die Herstellungs- bzw. Vertriebsform leichter gezeigt werden kann - Die Fälschungen wurden in größeren Bogen von jeweils circa 30 bis 50 Stück je Trägerbogen vertrieben.



Postfrische weitere Marken dieser Fälschung zu finden, dürfte daher auch sehr schwierig sein - denn wie in diesem Fall müsste ein weiterer Betrogener diese Fälschungen nicht vollständig an die Post zurück gegeben haben oder aus Versehen irgendwo noch verlegt haben.

Soweit noch eine Ergänzung zu obigen ersten Beitrag über diese Fälschung.

Viele Grüße aus der Fälscherküche

Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 27.09.2019 08:47:53 Gelesen: 85172# 75 @  
@ Journalist [#74]

Da der Vertreiber alle Betrogenen entschädigt hatte und der Post so auch kein Schaden entstanden ist, wurde er freigesprochen.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. In Deutschland ist auch der versuchte Betrug strafbar (siehe § 263 Absatz 2 StGB). Oder scheut die Post den Rechtsweg?
 

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