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Thema: Rumänien: Marken bestimmen
zonen-andy Am: 25.11.2014 19:50:29 Gelesen: 20594# 1 @  
Hallo Experten,

habe diese Marken aus einer Wühlkiste entnommen. Aber leider finde ich diese nicht in meinem Osteuropa-Katalog. Könnt Ihr mir weiter helfen?

Vielen Dank schon mal im voraus.



Viele Grüße

Andreas
 
Heinz 7 Am: 25.11.2014 23:15:51 Gelesen: 20554# 2 @  
@ zonen-andy [#17]

Hallo Andi,

die Marken findest Du nicht im Michel-Katalog; es sind Spezialausgaben. Im Europa-Katalog Band 4, Südosteuropa 2006/2007, Seite 798, findest Du zwar einen Hinweis auf die "Ajutor"-Ausgaben, aber Michel listet nur 4 Marken. Es sind Kriegssteuermarken; Zwangszuschlagsmarken.

Im CMPR '74 finden wir mehr Informationen. CMPR = Catalogul Marcilor Postale Romanesti; Autoren: Kiriac Dragomir + Aurel Surpateanu (1974). Auf Seiten 451-455 finden wir immerhin 31 Haupt- (und einige Unter-) Nummern.

Deine rote Marke ist TA 29 (1918), die grau-braune TA 15 (1916).

Die Marke "Timbrul Aviatiei" wird im CMPR '74 gezeigt, im 3. Teil, Kapitel I, Abschnitt K, auf Seiten 462-465: "Timbru pentru Fondul Aviatiei". Den genauen Grund für diese Marke kenne ich nicht, aber ich nehme an, es sei eine Wohltätigkeitsmarke zugunsten eines Flugpost-Fonds. Die blaue 2 Lei-Marke ist katalogisiert als FA. 15 (1936). Ob der Überdruck "Min. Fin. 30. XII. 938" ein Stempelabdruck oder ein Überdruck ist, weiss ich nicht. Aber ich hoffe, die anderen Hinweise haben Dir geholfen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 25.11.2014 23:31:42 Gelesen: 20551# 3 @  
@ zonen-andy [#17]

Hallo Andreas,

vielleicht steht Min. Fin. für Ministerul Finanþelor Publice - möglicherweise Steuermarke für den Zeitraum 1937-1938.

Lg, harald
 
zonen-andy Am: 26.11.2014 12:23:18 Gelesen: 20511# 4 @  
Hallo zusammen,

vielen Dank an euch beiden für die Katalog-Bestimmung zu den Marken.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 26.11.2014 17:08:10 Gelesen: 20492# 5 @  
@ zonen-andy [#17]

Zur Ergänzung der Erklärungen von Heinz 7 und bignell füge ich hier noch eine Baugenehmigung aus dem Jahr 1937 der Stadt Sibiu bei, bei der u.a. die Zwangszuschlagsmarke für die Finanzierung des Flugwesens Michel Nr. 17 (MOK = Michel Online Katalog) abgeschlagen wurde.

Diese Marke finden wir zusammen mit anderen Steuermarken auf vielen amtlichen Dokumenten, so auch auf Bauplänen etc.

Bei der 2. Marke auf dem Dokument handelt es sich übrigens um eine von dem Finanzministerium 1932 herausgegebene Steuermarke mit der rumänischen Katalognummer 167 (Quelle: Laszlo Eros / Romanian Revenue Stamps Catalogue 1995 - Seite 13): 7 Lei light purple (hellviolett) - zeigt den Kopf König Karl II.

Liebe Grüße

10Parale


 
Marcel Am: 26.11.2014 21:53:39 Gelesen: 20466# 6 @  
@ zonen-andy [#17]

Hallo Andreas!

Schaue doch bitte hier hinein, wenn Du mehr über die Marken wissen möchtest.

Zu den Kriegssteuermarken:

http://www.revenues.ro/pagini/help-stamp.php
http://www.romaniastamps.com/charity.htm

Zu der Pilotenmarke:

Hier handelt es sich um eine Marke für die Luftverteidigung des Landes der rumänischen Luftfahrt, dem durch das Gesetz am 4. April 1931 geschaffenen National Aviation Fonds. Die Finanzierung wurde zunächst durch die Ausgabe der Steuermarken realisiert, herausgegeben vom Ministerium für Finanzen.

Die ersten Marken wurden am 01.Mai 1931 ausgegeben, Deine gehört zur 3. Ausgabe (3 Werte - 50 Bani/1 Leu und 2 Lei) vom 15.11.1932 und wurde für Telegramme, Pakete, Justiz- und Rechtsangelegenheiten, Anmeldungen usw. verwendet.

Eine weitere 4. Ausgabe, mit anderen Werten und gleichem Motiv, erschien am 10.04.1936 und wurde verwendet für Plakate und Werbung, für Quittungen und Bankunterlagen.

Die Marken des National Aviation Fonds waren im Umlauf zwischen dem 1. Mai 1931 und dem 1. April 1942, dem Tag der Abschaffung des nationalen Luftfahrt Fonds.

http://www.revenues.ro/pagini/aviatie.htm

schöne Grüße
Marcel
 
zonen-andy Am: 27.11.2014 08:40:03 Gelesen: 20438# 7 @  
@ Marcel [#6]

Hallo Marcel,

vielen Dank für die Hinweise und Tipps für die "Ajutor"-Ausgaben bzw. Pilotmarke. Vielleicht finde ich auch einen Beleg auf dem nächsten Flohmarkt von diesen Ausgaben.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
bignell Am: 04.03.2015 22:17:50 Gelesen: 20290# 8 @  
Hallo,

eine Frage an die Rumänien-Spezialisten: Diese 30 Parale mit schönem Giurgiu-Stempel, oben schmalrandig, auf "kurzem" Briefstück:



Nehme mal an es ist die billigste Type, das wäre die Scott #18 (1862, white wove paper) - wie unterscheidet sich diese von der 1862 white laid paper und der 1864er Ausgabe?

Danke, harald
 
10Parale Am: 05.03.2015 19:20:47 Gelesen: 20263# 9 @  
@ bignell [#8]

Nehme mal an es ist die billigste Type, das wäre die Scott #18 (1862, white wove paper) - wie unterscheidet sich diese von der 1862 white laid paper und der 1864er Ausgabe?

Gratuliere zu dieser Marke und dem schön zentrierten Stempel GIURGIU S62 fig. 345 S.93 Stampilografie Postala von Kiriac Dragomir.

Den Ausdruck "billigste Type" mag ich gar nicht, verstehe nicht, warum solch eine derbe Sprachweise in Katalogen Einzug hält.

Die Marke die Du zeigst ist eine Michel Nr. 10I, Handeinzeldruck aus dem Jahr 1862. Diese Marken wurden mit einer Handdruckpresse mittels eines Druckstöckels 32 Mal auf einen Bogen Papier einzeln von Hand aufgedruckt. Interessant finde ich, dass dieses Druckverfahren genau demselben Verfahren entsprach wie der Druck der ersten und zweiten Moldau Ausgabe.

Ich habe selbst im Jahr 2008 in Bukarest die Original-Urstempel der Michel Nr. 1 bis 4 sehen dürfen und war sehr sehr beeindruckt davon.

Leider habe ich keinen Scott Katalog und kann an dieser Stelle nur mit den Michel-Nummern hantieren. Es wurden für den Druck mehrere Papiersorten verwendet. Prinzipiell unterscheidet man zum einen einfaches Papier (ordinary paper oder white wove paper) von gestreiftem Papier (laid paper bzw. hauptsächlich white laid paper) und bläuliches Papier (bluish paper).

Das Papier ist oft sehr dünn, die Farben des einfachen Seidenpapiers oder white wove papers gehen auch einmal in grau- bis gelblichweisses Papier über. Solch eine Marke zeigst Du uns hier oben. Gestreiftes und bläuliches Papier wird allgemein höher bewertet, ich halte aber gerade bei gestempelten Marken das Gesamtwerk für ausschlaggebend und hier haben wir eine Marke Michel Nr. 10Ix (x = einfaches Papier) mit einem S62 Stempel vorliegen, was die Marke einzigartig erscheinen lässt. Für mich sowieso.

Bei gestreiftem Papier sprechen wir von Michel 10Iz, bei bläulichem Papier von Michel 10Iw.

Die 1864-er Ausgabe begründet ein neues Druckverfahren, den Plattenbuchdruck oder auch Maschinendruck. Anstelle eines Einzelklischees wurde nun eine Druckplatte verwendet und die bot Platz für 40 Markenfelder. Was das Papier betrifft, gibt es hier "kein" bläuliches Papier, sondern weisses bzw. gelblichweisses Papier bzw. gestreiftes Papier.

Beigefügt übrigens ein aktueller Stempel von GIRUGIU aus dem Jahr 2015, um einmal die Kontinuität des Postwesens unter Beweis zu stellen und eine ähnliche Marke Michel Nr. 10Ix mit dem S62 Stempel von CARACAL.

Gruß

10Parale


 
bignell Am: 05.03.2015 20:38:03 Gelesen: 20249# 10 @  
@ 10Parale [#9]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für Deine Ausführungen. "Billigste Type" sollte auch nicht abwertend gemeint sein, ich kenne mich bei den altösterreichischen Marken ganz gut aus, aber von den alten Rumänen - so schön ich sie auch finde - hab ich keine Ahnung, und deshalb ist für mich eine Marke immer die mit dem geringsten Katalogwert, bis ich ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal kenne - oder natürlich ein Attest oder ein Spezialist etwas anderes sagt.

Lg, harald
 
10Parale Am: 06.03.2015 19:20:21 Gelesen: 20221# 11 @  
@ bignell [#10]

"Billigste Type", ok ich habe das verstanden. Ich zeige anschließend noch ein paar verschiedene Typen von Marken.

- Michel 10Ix (gewöhnliches grauweisses Papier) mit Stempel S62 Campu-Lung geprüft Heimbüchler
- Michel 10II (white wove paper) hier sieht man besonders gut das Seidenpapier in gewebter Form
- Michel 10Iz (gestreiftes Papier - laid paper) geprüft Dr. Gmach
- Michel 10Ix (gut sichtbar weisses Papier) geprüft Heimbüchler

Was ich leider nicht zeigen kann ist im Moment eine Michel Nr. 10IIz (laid paper). Vielleicht kann Heinz hier aushelfen. Suche noch das passende geprüfte Stück.

Liebe Grüsse

10Parale




 
Heinz 7 Am: 07.03.2015 21:10:55 Gelesen: 20189# 12 @  
@ bignell [#8]

Hallo Harald,

Deine Marke gefällt mir. Ich bin auch der Meinung, dass es sich um eine Michel 10 I handelt.

Auch die Marken von 10 Parale sind sehr schön. Bei der dritten Marke von Beitrag [#11] sieht man sehr schön a) das gestreifte Papier und b) dass die Marke im Hand-Einzeldruck gedruckt wurde.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.03.2015 17:14:18 Gelesen: 20118# 13 @  
@ 10Parale [#11]

Lieber 10 Parale,

Du hoffst, dass ich eine 10 II z zeigen kann, und ich bin happy, dass ich das tatsächlich kann.

Gemäss Handbuch Heimbüchler 2002, Seite 94, bewertet Heimbüchler die 10 II z mit Euro 400, das ist doch erheblich mehr als das gewöhnliche Papier (Handbuch 2002 Euro 15; Michel-Wert Euro 20 (Katalog 2010)).



Ich habe einen 600 dpi-scan gemacht, aber leider sieht man das gestreifte Papier nicht. Von Auge sieht man es aber eindeutig. Bei dunkelfarbiger Unterlegung sieht man es auch einigermassen.



Natürlich bin ich stolz auf das Stück, das mich zwar eine Stange Geld gekostet hat. Aber wie sagte schon Robson Lowe: "Quality remains long after price has been forgotten". Ich habe fast keinen Raritätenkauf je bereut.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 13.03.2015 20:29:18 Gelesen: 20066# 14 @  
@ Heinz 7 [#13]

Das ist ja ein tolles Stück, ich hoffe es ist geprüft.

Bleibt die Frage: Gibt es die Michel 10IIz gestempelt bzw. als Brief? Der Michel online Katalog weist dafür keine Bewertung aus. Müsste eigentlich so sein.

Im Handbuch von Herrn Heimbüchler wird erwähnt, dass es von der von Dir gezeigten Marke 10 IIz gebrauchte und ungebrauchte Marken gibt. Auf Grund der kurzen Verwendungszeit der Michel Nr. 10 II Plattendruck (wurde nur 3 Monate lang verwendet) geht man heutzutage davon aus, dass es lediglich nur noch 200 - 300 Briefe mit dieser Marke geben soll.

Beigefügt noch eine Michel Nr. 10Iz (gestreiftes Papier) mit einem frühen Stempel von Waslui.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 01.12.2017 00:17:04 Gelesen: 16780# 15 @  
Die 15 Bani-Marke der Ährenausgabe in rot gibt es in mehreren Varianten



Dieses Paar ist in der Mitte ungezähnt; das war nicht vorgesehen, und ist eine Abart. Das Papier habe ich als dünnes, glattes, gelblich glänzendes Papier beschrieben erhalten, das scheint mir zu stimmen. Das Wasserzeichen IV ist sichtbar, und die Zähnung ist 13 1/2.

Folglich wäre die genaue Klassierung nach CMPR 74:

104bA plus Abart (pereche, nedantelat vertical), siehe Seite 154.

Der kleine Plattenfehler im Bart des Königs (rechte Marke) ist nicht speziell erwähnt.

Michel hat keine ganz genaue Katalogisierung.

Man kann diese Marke(n) aber auch sammeln, ohne sie so genau zu bestimmen.

Heinz
 
Gerhard Am: 01.12.2017 12:22:02 Gelesen: 16739# 16 @  
@ Heinz 7 [#15]

Wahrlich ein schönes Stück, Glückwunsch.

MphG
Gerhard
 
dietbeck Am: 05.01.2018 17:54:03 Gelesen: 14243# 17 @  
Frage: Rumänien Michel 6828 I + II

Hallo,

kann mir jemand die Ausgabedaten von Michel 6828 I + II nennen ? Die erste Marke wurde aufgrund fehlender Schraffur in der linken Adlerfeder zurückgezogen.

Steht eventuell im Michel noch etwas mehr dazu, wie Auflagezahlen ? Leider habe ich keinen aktuellen Europakatalog dazu.

Danke
dietbeck
 
Markdo Am: 05.01.2018 18:33:54 Gelesen: 14239# 18 @  
6828 wurde mehrere Tage nach bekannt werden des Fehldrucks vom Verkauf zurückgezogen.

Auflage 86904 davon 9072 im Kleinbogen I und II.
 
Richard Am: 06.01.2018 15:24:23 Gelesen: 14185# 19 @  
@ dietbeck [#17]

Die Type I kommt in Kleinbogen I und II vor, die Type II nur in Kleinbogen II und die Type III ebenfalls nur in Kleinbogen II.

Schöne Grüsse, Richard
 
dietbeck Am: 06.01.2018 15:33:23 Gelesen: 14179# 20 @  
Danke für die Antworten.

Jetzt muss ich aber nochmal genauer nachfragen. Es gibt also 3 Typen ?

Und alle sind gleichzeitig verausgabt worden ? Was ist denn die dritte Type ? Und sind dann alle 3 Typen zurückgezogen worden wegen einer Type, die einen Fehler hat ?

dietbeck
 
Hermes65 Am: 30.07.2018 22:35:25 Gelesen: 15431# 21 @  
Ich habe eine 16y mit Falz erstanden. Ist der Gummi bei dieser so matt, dass man ihn kaum sieht?

[Beitrag redaktionell verschoben aus dem Thema "Rumänien für Sammler"]
 
Heinz 7 Am: 03.08.2018 21:11:28 Gelesen: 15152# 22 @  
@ Hermes65 [#21]

Ich habe viele ungebrauchte 20 Parale Marken der Ausgabe 1866 (5. Ausgabe von Rumänien). Und dabei gibt es wirklich zweifelsfrei ungestempelte Marken, die ungummiert scheinen oder sind.

Im Handbuch von Prüfer Fritz Heimbüchler finde ich keine Hinweise auf die Gummierung (Band 2, 2002, Seiten 172-192).

Möglicherweise haben nur die Marken mit dickem Papier alle bereits bei der Produktion ihre Gummierung erhalten, während die Marken auf dünnem Papier erst später gummiert wurden (wenn überhaupt).

Es ist dies eine interessante Frage, die ich im Moment nicht zuverlässig beantworten kann.

Heinz
 
Fridolino Am: 04.05.2019 09:59:11 Gelesen: 14004# 23 @  
Kann mir bitte jemand bei diesen Marken von Rumänien helfen?

Die erste müsste Mi-Nr 133 sein, da interessiert mich der Wert.

Die zweite ist eine 738 mit der Lochung B.C.R. (von hinten), was hat es damit auf sich?

Die dritte Marke habe ich in diversen Online-Katalogen nicht gefunden.



Viele Grüße
Fridolino
 
Markdo Am: 04.05.2019 10:07:30 Gelesen: 14000# 24 @  
133 1,50 Euro

738 ist ein Perfin- also eine Firmenlochung, angebracht zum Schutz vor unbefugter Benutzung, sprich der Angestellte frankierte seine Privatpost mit Marken aus der Firmenkasse.

Die 3. Marke ist eine Kriegssteuermarke, einige Werte sind auch als Zwangszuschlagmarken benutzt worden, siehe Notiz nach Zwangszuschlagmarke NR. 8 im MIchel.
 
Fridolino Am: 04.05.2019 10:27:20 Gelesen: 13997# 25 @  
@ Markdo [#24]

Vielen Dank für diese Infos. :-)
 
2huhu Am: 19.07.2019 19:12:26 Gelesen: 13635# 26 @  
Rumänien: Farbfehldruck oder Sammlerbetrug ?

Hallo,

im Jahr 1908 erschien in Rumänien eine Ausgabe mit 10 Marken aus dem Anlass "40 Jahre Regentschaft von Karl I.". Von dem Nennwert 25 Bani gibt es einen Farbfehldruck mit olivgrünem anstatt blauem Rahmen.



Nach meinem Katalog hat dieser Farbfehldruck einen niedrigeren Katalogwert als die normale Ausführung.

Handelt es sich hierbei wirklich um einen Farbfehldruck (Abart)? Oder wurde dieser für Briefmarkensammler absichtlich produziert?

Grüßle
Holger Reichert
 
Heinz 7 Am: 28.07.2019 13:23:08 Gelesen: 13549# 27 @  
@ 2huhu [#26]

Guten Tag Holger,

es ist eine Tatsache, dass der Wert 25 Bani in zwei Farben hergestellt wurde:

olivgrün / schwarz
blau / schwarz

Anscheinend "passte" die olivgrüne Variante nicht, und wurde durch die blaue ersetzt; in der Serie der 10 Werte wurde der 25 Bani-Wert als der offizielle herausgegeben

Serie:
Zumstein Nr. 187-196 (=Satz), davon Nr. 192 = Wert zu 25 Bani
CMPR Nr. 183-192, davon Nr. 188 = Wert zu 25 Bani
Michel Nr. 187-196 (=Satz), davon Nr. 192 = Wrt zu 25 Bani

In allen 3 Katalogen wird der Wert olivgrün separat geführt:
Zumstein 192a = Fehldruck
CMPR = 188E
Michel = 192F (Farbfehldruck).

Im Zumstein-Katalog (1992) und im CMPR (1974) wurde der Fehldurck etwas höher bewertet als die reguläre Marke, beim Michel ist es umgekehrt. Aber die Preise liegen jeweils nahe beieinander. Nur die reguläre Marke war frankaturgültig, der Farbfehldruck kam aber auch zum Verkauf und wurde auch hin und wieder gestempelt (Gefälligkeit; postalisch nicht vorgesehen).

Von einem Sammlerbetrug zu sprechen halte ich für verfehlt. Es ist normal, dass manchmal verschiedene Varianten von der Post ausprobiert wurden (absichtlich, manchmal auch versehentlich). Offenbar war die Auflage von beiden Varianten beträchtlich, und so ist der "Fehldruck" fast gleich bewertet wie die reguläre Marke. Es ist also eher das GEGENTEIL von einem Betrug! Jeden Sammler steht es frei, das zu kaufen, was er will. Anbei ein Beispiel, wie man mit wenig Geld sogar einen "Fehldruck" in seine Sammlung aufnehmen kann.

In den zahlreichen Zeitschriften dieser Jahre (1906) wird vermutlich ein Hinweis zu finden sein, warum es diese zwei Varianten gab. Die einheitliche Klassierung der drei Kataloge Zumstein, Michel und CMPR ist aber ein Hinweis darauf, dass es zu dieser Variante wenig unterschiedliche Meinungen gibt.

Heinz
 
nor 42 Am: 28.07.2019 18:30:08 Gelesen: 13498# 28 @  
@ [#27]

Im CMPR 74 wird darauf hingewiesen, dass die Marke keine Frankaturgültigkeit hatte und die gestempelten Exemplare Gefälligkeitsstempel tragen. Vielleicht sollten wir auch auf die Auflagehöhe schauen. Namoloiu & Nosca 1938 geben sie mit 800.000 an. CMPR 84 und Manole-Katalog 2006 mit 250.000. Also eine Menge.

Gestempelt findet man die Marke unter Massenware, von einem echt gelaufenen Brief, immerhin waren ja 25 Bani die normale Auslandfrankatur habe ich noch nichts gehört.

nor 42
 
2huhu Am: 29.07.2019 18:19:44 Gelesen: 13420# 29 @  
@ Heinz 7 [#27]

Hallo Heinz,

danke für deine ausführliche Antwort.

Ob es sich um einen wirklichen Fehldruck handelt, da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Mein SCOTT schreibt über die olivgrüne Variante "was never placed in use". Die Marke ist als unverausgabt.

@ nor 42 [#28]

Vielleicht hast du unbewusst den Grund für die Farbänderung geliefert. Nach dem Farbschema des Weltpostvereins sollten Marken im Gegenwert eines einfachen Auslandsbriefs in blauer Farbe gedruckt werden. Das wurde bei der Festlegung der Druckfarben erst nicht beachtet und dann durch eine zweite Auflage korrigiert.

Grüßle
Holger Reichert
 
lueckel2010 Am: 19.04.2020 00:38:18 Gelesen: 12089# 30 @  
Ein Sammlerfreund aus den USA hat mir einen Scan dieser grünen Marke geschickt, die es nach seinem Kenntnisstand nur in blau (Mi.-Nr. 192) geben dürfte.



Mittlerweile konnte ermittelt werden, dass es sich bei der obigen Marke um die Mi.-Nr. 192 F (Farbfehldruck olivgrün/schwarz) handelt. Sie wird sowohl xx als auch o (Stempelung zu philatelistischen Zwecken!) mit jeweils 10.00 M€ (Katalog 2016/ 2017) bewertet, schenint demnach also nicht besonders selten zu sein.

Nun ergeben sich für uns einige Fragen, die hoffentlich von den Rumänien-Experten hier im Forum beantwortet werden können:

1. Wurde diese "Fehlproduktion" absichtlich gedruckt, um sie an Sammler zu verkaufen (Indiz: Hinweis auf Gefälligkeitsstempelungen, siehe oben)?
2. Ist die Zahl einer gedruckten Menge bekannt?
3. Sind bedarfsgestempelte Stücke bekannt?
4. Gibt es Bedarfspost mit frankierten Mi.-Nr. 196 F?

Wir freuen uns über jede Antwort und bedanken uns schon im Voraus für kompetente Antworten!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
10Parale Am: 19.04.2020 10:45:53 Gelesen: 12039# 31 @  
@ lueckel2010 [#30]

Hallo Herr Lückert,

die Auflage der Nr. 271 a. verde oliv/negru (rumänischer Katalog Catalogul Timbrelor Postale Romanesti 2006 von Lazar Carjan/ Mircea Gheorge Manole) beträgt insgesamt 250.000 Stück zu Bögen à 100 Marken.

Bei Kiriac Dragomir (Catalogul Marcilor Postale Romanesti 1974) hat die 25 Bani Fehldruck die Nummer 188 E. Hergestellt wurden die Marken in der Druckerei Bradbury, Wilkinson & Co. Ltd. in London auf weißem, einfachen Papier ohne Wasserzeichen Zähnung 12. Der Fehldruck hatte keine Frankaturgültigkeit, schreibt Kiriac Dragomir. Alle Stempel sind Gefälligkeitsstempel.

Ob es Bedarfspost gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei der hohen Auflage kann ich mir das aber gut vorstellen. Da freu ich auch schon auf weitere Informationen. Interessant, dass der oben erwähnte Katalog gestempelte Marken schon mit 35 € bewertet, ungebraucht mit 25 €. Bei Kiriac Dragomir wird die postfrische Marke höher bewertet.

Liebe Grüße aus Südbaden

10Parale
 
Martin de Matin Am: 19.04.2020 11:02:08 Gelesen: 12027# 32 @  
@ lueckel2010 [#30]

Unter dem "Thema: Rumänien: Marken bestimmen" wurden in den Beiträgen [#26] bis [#29] schon einmal über den Fehldruck geschrieben.

Gruss
Martin
 
lueckel2010 Am: 19.04.2020 11:22:53 Gelesen: 12017# 33 @  
@ Martin de Matin [#32]

Guten Morgen, Martin,

vielen herzlichen Dank für den Hinweis.

Habe gerade mal "reingerochen": Da werden all unsere Fragen zwar teilweise nicht abschließend, aber doch plausibel beantwortet.

Wünsche noch einen schönen (Rest-)Sonntag, und bleiben Sie gesund! Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert

[Beiträge [#30] bis [#33] in das von Martin genannte Thema verschoben, da die Fragen dort zumindest zum Teil beantwortet wurden. Danke für den Hinweis.]
 
Dieter Am: 20.09.2020 09:50:59 Gelesen: 11284# 34 @  
Hallo,

ich habe heute eine Anfrage von einem Tauschpartner zu dieser "Marke" bekommen. Ist das eine Fiskalmarke oder eine Privatausgabe von Bukarest, ich finde sie auch nicht im Michel.

Ich hoffe uns kann jemand helfen. Vielen Dank im voraus.

Es grüßt Euch
Dieter


 
Martin de Matin Am: 20.09.2020 10:30:40 Gelesen: 11276# 35 @  
@ Dieter [#34]

Ohne es zu wissen, gehe ich aber von Inschrift aus, wird es sich um eine Werbe-Vignette für eine Austellung handeln.

Meine sinngemäße Übersetzung für die Inschrift des Stücks lautet (ohne das ich rumänisch lesen kann:

Briefmarkenaustellung
Bukarest 1958
Postpalast (Geschichtsmuseum) 12. bis 22. Juli

Gruss
Martin
 
JohannesM Am: 02.10.2020 22:44:31 Gelesen: 11184# 36 @  
Dieses Formular habe ich im Ganzsachenkatalog auch nicht gefunden. Kann jemand helfen?



Beste Grüße
Eckhard
 
nor 42 Am: 03.10.2020 18:02:19 Gelesen: 11134# 37 @  
@ JohannesM [#36]

Was Sie zeigen ist ein Frachtbrief.

Nach österreichischen Modell tragen rumänische Paketbegleitformulare Fiskal Marken und sind daher nicht im Michel Katalog zu finden. Das gleiche gilt auch für österreichische Paketkarten. Durch aufkleben von Briefmarken oder Vermerk "Bezahlt" wurden die Portotaxen festgehalten.

Alles Gute,
nor 42
 
JohannesM Am: 03.10.2020 20:04:55 Gelesen: 11122# 38 @  
@ nor 42 [#37]

Vielen Dank, ich ahnte schon, dass es etwas fiskalisches ist.

Beste Grüße
Eckhard
 
10Parale Am: 15.02.2023 20:28:36 Gelesen: 3922# 39 @  
Im Mai 1903 kam dieser Satz "REGELE CAROL I EFIGII" heraus mit 7 Werten anlässlich der Einweihung des Postgebäudes in Bukarest. Nun fand ich in einem Album dieses geschnittene weitläufige riesenrandige Blatt ohne Wertanagabe.

Bin nicht sicher, Probedruck, Fälschung (Hinweis bei Michel) oder Mache?

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 16.02.2023 20:07:49 Gelesen: 3906# 40 @  
@ 10Parale [#39]

der Probedruck o.ä. in [#39] wiegt knapp 1 gramm und hat die Abmessungen (L x B 12,2 x 3,8 cm) und das Markenbild entspricht in den Abmessungen dem Markenbild der Original-Marken (2,3 x 3,8 cm).

Hier zur Veranschaulichung der komplette gestempelte Satz der Einweihung des neuen Postgebäudes mit einem Sammelsurium an schönen Stempel CURSA.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gerhard Am: 17.02.2023 09:53:38 Gelesen: 3897# 41 @  
@ 10Parale [#39]

Hallo 10Parale,

ich hatte gestern bereits die Vermutung, dass es sich um einen Probedruck / eineVorlage zur Genehmigung oder ähnliches vor endgültiger Herstellung der Marke handelt. Offensichtlich hat er die Farbe der 5 Lei, was m.E. den Verdacht erhärtet. Ist auf jeden Fall ein schönes Stück; GW dazu.

Gerhard
 
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