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Thema: Deutsches Reich Generalgouvernement: Ungezähnte Marken
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sowrus Am: 09.08.2011 15:57:20 Gelesen: 25666# 1 @  
Generalgouvernement: Geschnittene Marken nicht im Katalog ?

In einer ersteigerten Sammlung habe ich etliche Werte der Freimarken Michel-Nr. 71 bis 88 geschnitten gefunden. Ebenfalls geschnitten ist die Nummer 115. Alle Marken sind gummiert. Die Hitler-Marken sind auf der Rückseite gestempelt: ES 8. Wer kann mir sagen, was mit diesen Marken ist, die nicht im Katalog stehen?

Vielen Dank.
 
Postgeschichte Am: 09.08.2011 16:14:35 Gelesen: 25659# 2 @  
@ sowrus [#1]

Hallo sowrurs,

ohne eine Abbildung der Marken zu sehen, ist es schwer eine Beurteilung abzugeben. Eine Information kann ich Dir aber schon geben. Die Marken der Michel Nr. 71 bis 88 und auch die Nummer 115 gibt es ungezähnt und sind im Michel-Deutschland Spezial unter den regulären, gezähnten Ausgaben mit "U" aufgeführt. Sofern echt, werden diese mit 2 Euro (Nr. 76 U mit 750 Euro) bzw. 3 Euro (115) bewertet.

Gruß
Manfred
 
Reinhard Fischer Am: 30.05.2015 01:20:52 Gelesen: 24425# 3 @  
Die ungezähnten Hitlermarken vom Generalgouvernement stehen alle im Michel-Spezial. Was man in den Sammlungen findet, sind normalerweise die billigen Werte (3 bis 6 EUR). Man muss sehr aufpassen, die 83 bis 85 nicht mit den 110 bis 112 zu verwechseln.

Warum sind die so billig und wo kommen sie her: Die Marken wurden in Wien in der Staatsdruckerei gedruckt. Im Keller der Staatsdruckerei fanden sich nach Kriegsende große Mengen der Marken des dritten Reichs und des Generalgouvernements, u.a. wohl Mengen der 909/10 **. Amerikanische Händler wollten diesen Schatz immer heben, aber die österreichische Regierung fürchtete schlechte Nazi-Publicity, sicher nicht zu Unrecht. Vernichten wollte man die Marken aber auch nicht. Mit der Zeit gab es dann "natürlichen" Schwund bei diesen Beständen, d.h. es wurde geklaut, speziell unfertige ungezähnte Bogen, die es wohl in recht großen Mengen gab. Nach meiner Erinnerung tauchten diese Marken erst Anfang der achtziger Jahre auf. Ich selber habe 1989 in Amerika 2 Bogensätze 71/88 (ohne die teuren Werte) für recht billiges Geld gekauft.

In Wien fehlten wohl nur die 16 Gr., 48 Gr. und die 50 bis 80 Gr. im Stichtiefdruck. Diese Marken sind äußerst begehrt und kosten auf Auktionen meist weit über halben Michel.
 

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