Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Kolumbien Private Postdienste, die so-genannten Private Carriers
Das Thema hat 60 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 oder alle Beiträge zeigen
 
22028 Am: 09.04.2022 20:24:21 Gelesen: 9372# 11 @  
Und weiter geht es.

Von den Losen die ich bei der Grosvenor-Auktion gewonnen habe konnte ich eine Briefmarke (plus etwas zusätzliches Geld) eintauschen und diesen seltenen Brief von der Compania Urbana de Transportes Sucesores Pachuribe erhalten.

Ein sehr, sehr seltener Brief, der am 9. August 1928 von Cali nach Tulua geschickt wurde. Es sind nur 3 Belege mit den violetten Pachuribe-Marken bekannt.


 
22028 Am: 02.05.2022 11:50:38 Gelesen: 9224# 12 @  
Hier zwei weitere seltene Firmen auf einem Exponatsblatt (Entwurf)..



Zur Expreso Caribe habe ich, wie so oft, eine andere Meinung zu dem was in der Literatur steht.

Im Handbuch "The Private Mail Carriers of Colombia" von Dieter Bortfeldt wird über dieses Unternehmen geschrieben, dass es 1931 tätig war und wahrscheinlich Post zwischen BARRANQUILLA und CARTAGENA, aber auch nach FUSAGASUGA und CAMBAO befördert hat. Es werden jedoch keine Referenzen aus erster Hand erwähnt.

Wenn ich aber FUSAGASUGA (und Cambao, auch wenn in dem Zeitungsausschnitt nur von der Cambao-Straße die Rede ist) sehe, bin ich der festen Überzeugung, dass diese Gesellschaft trotz ihres Namens "Expreso Caribe" keineswegs im karibischen Teil Kolumbiens tätig war.

FUSAGASUGA (und Cambao) liegen in der Nähe von Bogota und eine Reise an die Karibikküste BARRANQUILLA und CARTAGENA hätte damals mehrere Tage gedauert. Selbst heute (siehe Karte), mit besseren Straßen, beträgt die Entfernung 1400 km.


 
22028 Am: 05.05.2022 10:35:34 Gelesen: 9160# 13 @  
Hier ein anderes Blatt einer bisher unbekannten Privaten Posttransportfirma, der Expreso Santander, zeigen. Diese Firma wurde von mir entdeckt.

Das Blatt zeigt alle Marken und Abstempelungen die bisher bekannt sind, mir ist nicht bekannt dass in anderen Sammlungen solche Stücke sind.

Hinweis, die Landkarte ist im Original auf dem Blatt in grauer Farbe der seltsame sepia-ähnliche Farbton kommt seltsamerweise beim umwandeln des Blattes von PDF zustande.


 
22028 Am: 08.05.2022 09:50:08 Gelesen: 9075# 14 @  
"Size Matters" könnte man bei diesem großen Werbestempel der kolumbianischen Privatpost "EL EXPRESO TOBON" sagen.

Der Stempel ist immerhin 145 x 28 mm groß und wurde in der Agentur Bogota auf einem Brief in die USA verwendet.

Mir ist aktuell kein weiterer Abschlag dieses Stempels bekannt.


 
22028 Am: 11.05.2022 09:41:10 Gelesen: 8995# 15 @  
So kann der Tag beginnen, gerade war FedEx hier und hat mir etwas nettes gebracht. Kolumbien, "Correo Semanal El Dorado", dazu einiges hinweise.



Im Juli 2019 war ich in Kolumbien / Guatavita und habe mir den See angesehen, die Gegend dort ist Nationalheiligtum.



Es wurde stets angenommen dass es sich bei dem Siecha See im Guasca Distrikt, einer schwierig zu erreichenden Lagune in einer Höhe von über 3000 Meter, um den Bergsee von Guatavita handelt. Nach einer alten Indianerlegende entstand der kraterförmige See, nachdem ein gewaltiger Stein (Meteor) vom Himmel stürzte und sich durch die Erde bohrte.

Im Jahr 1866 hatten Enrique Urdaneta, welcher die Wichtigkeit des Bergsees für die Muiscas kannte und sein Partner, der englische Ingenieur George Crowther, Anteile an dem See erworben in der Absicht, ihn trocken zu legen und darin den sagenhaften Goldschatz zu finden. Wann genau mit der Austrocknung begonnen wurde, ist nicht bekannt, jedoch wurden im Zuge dessen einige wichtige goldene Objekte der Muiscas gefunden. Die Fundstücke wurden damals von dem deutschstämmigen kolumbianischen Industriellen Alfred Koppel gekauft und nach Deutschland gesandt, wo sie jedoch durch ein Feuer zerstört wurden, so dass nur noch Photos davon verfügbar sind.

Die Stelle wo man den Berg teilweise abtrug ist links zu sehen, man hatte auch versucht einen Tunnel zu graben um das Wasser abzulassen, das misslang aber, es gab dabei sogar einen Unfall wobei George Crowther und 12 Arbeiter starben, danach wurde das Projekt eingestellt, der sagenhaften Goldschatz „El Dorado“ wurde außer den schon genannten Stücken, aber nicht gefunden.

Und um zur Philatelie bzw. zu einem meiner Sammelgebiete zu kommen:

Da die Kommunikation zwischen den beiden Partnern von der Lagune nach Bogota schwierig war, wurde ein Privater Postdienst eingerichtet, die „Correo Semanal El Dorado“.

https://fuchs-online.com/colombia/companies/12.htm
 
Jensen Am: 11.05.2022 17:45:12 Gelesen: 8970# 16 @  
Hallo,

eine tolle und sehr interessante Geschichte. Und Kolumbien ist ein schönes Land.

Diese Marke ist mir auch schon eubmal begegnet. Anscheinend bestand für die Marke ein echter Bedarf und sie wurde nicht für Sammler produziert, darum sieht sie wohl auch so unscheinbar aus.

Nebenbei: Bicht wenige Ausgaben der deutschen Privatpostmarken vor 1900 waren ja leider hauptsächlich für Sammler hergestellt und hatten sonst keinen eigentlichen Zweck, gab es das auch bei den kolumbianischen Privatpostmarken?

Viele Grüße
Jensen
 
22028 Am: 11.05.2022 18:23:06 Gelesen: 8963# 17 @  
@ Jensen [#16]

Die Kolumbianischen Privatpostmarken sind eigentlich frei von Philatelistischen Ausgaben. Es gibt eine Ausgabe (Octavio Mora) welche etwas umstritten ist, einige andere Marken, insbesondere von Tobon und Ribon gibt es auch auf Sammlerpost, meist von und an Josef Sonntag der schon bei SCADTA recht bekannt ist.

Und ja, Kolumbien ist ein schönes Land, leider werden meist nur die negativen Schlagzeilen genannt.

Octavio Mora [1]

Als Hinweis, auf ZDF Info ist noch bis einschießlich 14.05.2022 ein schöner Film zu El Dorado zu sehen. Ich habe ihn mir mal auf den Rechner geladen [2}.

[1] https://fuchs-online.com/colombia/companies/39.htm
[2] https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/aufgedeckt-raetsel-der-geschichte-mythos-el-dorado-102.html
 
Jensen Am: 11.05.2022 21:58:49 Gelesen: 8943# 18 @  
@22028

Vielen Dank! Die Doku sehe ich mir an.

Ich finde der Octavio Mora sieht man schon an, dass sie philatelistisch inspiriert wurde, wie auch vielen alten deutschen Privatpostmarken.)

Viele Grüße
Jensen
 
22028 Am: 12.05.2022 10:20:27 Gelesen: 8893# 19 @  
@ Jensen [#18]

Ich finde der Octavio Mora sieht man schon an, dass sie philatelistisch inspiriert wurde (wie auch vielen alten deutschen Privatpostmarken).

Korrekt, nur, wie soll man es beweisen?
 
22028 Am: 16.05.2022 12:12:24 Gelesen: 8771# 20 @  
Hier ein Blatt der Kolumbianischen Privatpost "Expreso Trejos Rep. Ltda". Auch diese Firma hatte keine eigenen Marken ausgegeben sondern verwendete die Marken der Kolumbianischen Staatspost, nur erkennbar an der Poststempeln der Privatpost. Das Blatt ist eigentlich ein Typisch Postgeschichtliches Blatt, das Exponat an sich ist aber, da es auch viele Firmen zeigt welche eigenen Briefmarken hatten, ein traditionelles Exponat.

Das Blatt zeigt die Streckenkarte sowie Beispielhaft einige Verwendungen, ich habe dieses Layout gewählt da das zeigen nur von Marken und Briefstücken etwas langwellig wirkte.


 
22028 Am: 18.05.2022 15:59:46 Gelesen: 8727# 21 @  
Zu einem Exponat gehört ja nicht nur philatelistisches Material sondern auch ein Titel/Einleitungsblatt. Da habe ich lange daran gearbeitet, ist nicht so einfach zu erstellen wie sich mancher evtl. vorstellt, an den Text muss ich sicher noch etwas Feinschliff anlegen.


 
Martin de Matin Am: 18.05.2022 20:27:49 Gelesen: 8710# 22 @  
@ 22028 [#21]

Im Absatz zwei steht Grenadische Konföderation. Muss es nicht Granadische Konföderation heissen?

Gruss
Martin
 
22028 Am: 18.05.2022 20:42:03 Gelesen: 8704# 23 @  
@ Martin de Matin [#22]

Scharfe Augen, typischer Autokorrektur Fehler, oder auch Granada-Konföderation. [1] Danke.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Granada-Konf%C3%B6deration
 
22028 Am: 30.05.2022 20:09:10 Gelesen: 8502# 24 @  
Heute im Tausch gegen einige andere Sachen bekommen, eintreffen muss die Marke, genauer gesagt das Briefstück, noch bei mir.

Empresa de Autobuses Antonio Puerto (1922-1925)

Diese Firma wurde im Jahr 1922 von Antonio Puerto gegründet, operierte unter dem Namen EMPRESA DE AUTOBUSES und wurde im Jahr 1925 in AUTOBUSES DE BOYACA umbenannt. Zu Beginn verband sie die Stadt DUITAMA mit BOGOTA, erweiterte die Routen später aber bis nach BUCARAMANGA, CUCUTA und HONDA. Anfangs wurden weder Briefmarken der Kolumbianischen Staatspost noch Poststempel (Gebühr bezahlt) noch sonstige Portoangaben verwendet was im Gegensatz zu den Postgesetzen und -vorschriften stand.

Es gibt jedoch auch eine Markenausgabe die SEHR selten ist und nur auf 2 Briefen von 1923 bekannt ist, dazu 2 Briefstücke, eines davon, das gezeigte, ist nun meines.

Alle bekannten Marken haben eine Art von Sicherheitslochung, der Grund dafür ist nicht bekannt.


 
Jensen Am: 30.05.2022 20:39:58 Gelesen: 8494# 25 @  
@ 22028

Herzlichen Glückwunsch. Eines von zwei, Wahnsinn. Das Sammeln von wenig bekannten Raritäten aus einem sehr speziellen Gebiet -so wie hier- finde ich sehr interessant.

Problem ist: Selbst wenn es nur 20 Interessenten für diese Marke auf der Welt gibt, übersteigen sie das Angebot schon um das zehnfache.

Viele Grüße
Jensen
 
22028 Am: 31.05.2022 09:01:42 Gelesen: 8467# 26 @  
@ Jensen [#25]

Danke.

Das Problem mit Wert gegenüber Interessenten und Angebot gibt es ja bei vielen Gebieten, da muss man durch und Stehvermögen / Geduld haben.

Es sind zumindest keine "Scheinraritäten" wie der Posthornsatz".
 
22028 Am: 16.09.2022 19:59:27 Gelesen: 7825# 27 @  
Hier noch ein "nettes" Blatt aus dem Exponat:


 
22028 Am: 17.09.2022 17:41:42 Gelesen: 7766# 28 @  
Mein Exponat so wie ich es bei der REMSMA 2022 in Ulm zeigen werde habe ich bei Exponate Online [1] eingestellt. Bei Rahmen 4 gibt es noch einen Fehler als dass ein Blatt zu viel gezeigt ist und bei Rahmen 7 fehlt ein Blatt, das wird aber bald berichtigt.

[1] https://www.exponate-online.de/e_exponat.asp?a=1&e=232
 
22028 Am: 02.10.2022 10:06:50 Gelesen: 7568# 29 @  
Gestern bei ebay geschossen, Expreso Colombiano (Ribon), Quittung für ein Paket von Bogota nach Cali. Das erste und bisher einzige bekannte Exemplar.

Für die Ausstellung in Ulm wird es wohl nicht mehr rechtzeitig eintreffen, aber es kommen ja sicher weitere Ausstellungen.


 
22028 Am: 23.10.2022 19:19:36 Gelesen: 7254# 30 @  
Kolumbien Private Carrier RIBON, Einschreiben

Es ist bekannt dass der Private Carrier Expreso Ribon auch einen Einschreibedienst hatte, allerdings sind bisher keine Gebühren dafür bekannt. Alles, was mir (und anderen Sammlern) bekannt ist, sind ein paar Briefstücke und Belege mit dem Handstempel RECOMENDADO.

Der gezeigte Brief von Manizales nach Cali der ich diese Woche ersteigern konnte ist datiert auf den 13. August 1932, frankiert mit insgesamt 38 Centavos Porto der Kolumbianischen Staatspost frankiert die möglicherweise damit in Verbindung stehen:

6 x 4 Centavos Porto (4 Centavos pro 20 Gramm oder Bruchteil)
8 Centavos Einschreibe-Gebühr
2 Centavos überfrankatur.
dazu: 36 Centavos (6 x 6 Centavos) Porto von Ribon (6 Centavos pro 20 Gramm).

Das würde mit dem handschriftlichen Vermerk 115 Grams auf dem Umschlag übereinstimmen. Aber es gibt weder eine Einschreibenummer auf dem Umschlag noch einen Stempel der kolumbianischen Staatspost, auch nicht auf der Rückseite des Umschlags, die hier nicht abgebildet ist. Sehr mysteriös.


 
22028 Am: 11.12.2022 18:02:19 Gelesen: 6895# 31 @  
Puh, das war knapp, von der Correo Departamental de Caldas habe ich schon sehr lange nichts mehr passendes gesehen, heute bei ebay geschossen. Start war bei $39.99 der Zuschlag "geringfügig" höher.

Die Marke hat den Stempel der Correo Departamental de Caldas, Armenia, en Ort von dem bekannt ist dass diese Forms dort eine Agentur hatte. Nichtsdestotrotz, die bis heute erste Marke mit dem Stempel von dem Ort. Von den anderen Orten ist auch kaum etwas bekannt.

Nun muss ich das Albumblatt halt ändern sobald die Marke hier ist.


 
22028 Am: 13.12.2022 10:49:00 Gelesen: 6876# 32 @  
Manchmal kommt es einem vor als wenn Weihnachten früher kommt. Gestern Abend schrieb mich ein Sammlerfreud aus den USA an und bat mich um Klassifizierung zweier Kolumbien Briefe der "Private Carrier". Einer war nichts besonderes, der andere aber der gefiel mir.

Es ist ein Brief der Compania Interdepartamental de Autobuses "SPA".

Die Literatur schreibt dass diese Gesellschaft 1927 zwischen TUNJA und BOGOTA tätig war. Die Ähnlichkeit des Namens und den verwendeten Stempeln deutet darauf hin, dass das Unternehmen seinen Namen 1928 in SOCIEDAD DE AUTOBUSES - COLOMBIA änderte.

Es wurden keine Briefmarken herausgegeben - nur Handstempel kennzeichnen die von dieser Gesellschaft beförderte Post.

Auf Grund der kurzen "Lebensdauer" dieser Firma sind Brief davon extrem selten. Der neue Brief ist datiert 16 Februar 1928 ist belegt dass die Firma auch noch 1928 tätig war. Schön auch der "postalische" Aufkleber auf der Rückseite des Briefes.

Nach Erhalt des Briefes muss ich wohl erst mal den Radiergummi bemühen, das ist aber nebensächlich.


 
22028 Am: 20.12.2022 10:26:17 Gelesen: 6771# 33 @  
Dieses Los habe ich gekauft auch wenn ich nur eine einzige Marke daraus brauche. Es ist die Marke rechts oben, mit Manziales Stempel. Diese Marke als Einzellos wurde 2015 schon bei ebay verkauft, damals für knapp $ 400 und ich war nur der Unterbieter, das Los war zwar teurer, dafür habe ich nun einiges an Beifang.


 
22028 Am: 22.06.2023 17:47:02 Gelesen: 5261# 34 @  
Wenn Eriwan seltene Stücke hatte kann ich auch mithalten, nur nicht im Wert.

Garage Hudson, der einzige bekannte Brief mit der schwarzblauen Marke. Es soll noch eine lose Marke in schwarz geben, da habe ich aber bisher nur was in alter Literatur gelesen, gesehen habe ich die Marke nicht.



Von der roten Marke gibt es immerhin (sind bekannt) 5 Briefe:


 
22028 Am: 04.07.2023 11:54:31 Gelesen: 5060# 35 @  
@ 22028 [#24]

Im verlinken Beitrag habe ich eine Marke gezeigt welche die Adresse der Empresa de Autobuses Antonio Puerto (1922-1925) zeigt die im Jahr 1922 von Antonio Puerto gegründet wurde und unter dem Namen EMPRESA DE AUTOBUSES operierte. Diese wurde im Jahr 1925 in AUTOBUSES DE BOYACA umbenannt.

Nun konnte ich diesen Brief erwerben der im Briefkopf den Namen und Adresse dieser Firma zeigt, noch nie vorher gesehen.



Hier nochmal der Einfachheit halber die Briefmarke.


 

Das Thema hat 60 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.