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Thema: Altdeutschland Preussen: Eingehende Briefe
Das Thema hat 58 Beiträge:
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Magdeburger Am: 22.03.2015 16:51:43 Gelesen: 35879# 9 @  
@ bayern klassisch [#8]

Lieber Bayern Klassisch,

danke für die Antwort. Du hast ja den Vorteil für ein ganzes Königreich zu sammeln, ich jedoch nur für eine Stadt. Belege dahin zu bekommen ist gar nicht so einfach. Kompromisse muß ich häufig machen, so wie hier:



Aufgegeben wurde er am 07.05.1859 in Gera und da 19 Meilen voneinander entfernt, reichten natürlich 2 Sgr.



Wie aus dem Inhalt hervorgeht, wurde er schon am 28. April in Rudolstadt geschrieben. Die Entfernung Rudolstadt - Magdeburg sind 21 Meilen und dafür wäre schon ein Silbergroschen mehr erforderlich gewesen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.03.2015 10:10:42 Gelesen: 35804# 10 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute von mir ein Briefumschlag aus Friedrichshafen (Württemberg) vom 18.12.1865:



Adressiert ist er passend für die Jahreszeit an "Herrn August Walther per Adresse: Conditoreiwaarenfabrik Hein Krafft Apfelstrasse No 14 in Magdeburg".



Die Rückseite zeigt neben den württemberger Zugstempeln noch den Ankunftsstempel vom 20.12. der 1. Ausgabe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 05.04.2015 17:25:01 Gelesen: 35761# 11 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute ein Beleg aus Darmstadt nach Magdeburg:



Er dürfte aus 1866/67 stammen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 07.04.2015 12:45:07 Gelesen: 35723# 12 @  
Liebe Sammelfreunde,



Mal zur Abwechselung aus Reichenbach (Österreich) nach Dessau - 15 Neukreuzer-Ganzsache welche Heiligabend angekommen ist.

Wer könnte etwas zur Datierung beitragen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 07.04.2015 14:03:26 Gelesen: 35711# 13 @  
@ Magdeburger [#12]

Lieber Ulf,

da 15 Neukreuzer nur bis 31.12.1867 Sinn machten, danach nur noch 5 Neukreuzer vorkamen, kann es sich nur um eine Ganzsache der Jahre 1860-1867 handeln.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 08.04.2015 19:59:12 Gelesen: 35684# 14 @  
Für den Berlin-(und Preussen-)Sammler sind solche Briefe wie ich hier einen zeige, das Nonplusultra der incoming-mail.

20 und 30 centimes der Napoleon-III.-Serie aus Le Havre vom 27.1.1869 nach Berlin, Ankunft 29.1.

Sauber abgeschlagener blauer Grenzübergangsstempel "Aus Frankreich per Aachen + Franco + 28/1" (Feuser Nr. 86). Roter "PD"-Stempel.

Lit.: Peter Feuser, Deutsche Vorphilatelie, Katalog der Grenzübergangs- und Desinfektionsstempel, 1990, Peter Feuser Verlag Stuttgart.



Keine große Seltenheit, aber einfach schööön.

VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 10.04.2015 16:26:08 Gelesen: 35650# 15 @  
@ hajo22 [#14]

Hallo Hajo22,

schöner Beleg - einen solchen aus Frankreich, ein paar Jahre früher, suche ich noch, aber er muß nach Magdeburg laufen. Auch nach Sudenburg bzw. Buckau wäre noch ein Option.

Liebe Sammelfreunde,

heute noch ein Brief aus 19.02.1858 aus Mainz nach Magdeburg:



Für taxisische Verhältnisse ist es ein recht gut geschnittene Marke. 9 Kreuzer reichten für einen Brief von über 20 Meilen im DÖPV.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 12.04.2015 16:57:24 Gelesen: 35617# 16 @  
40 centimes Napoléon III. auf Brief aus Menton (Côte d'Azur) 29.1.1865 via Marseille à Lyon (Bahnpost) 30.1.1865 nach Koblenz, Ausgabestempel 1.2.

Grenzübergangsstempel "Aus Frankreich p. Saarbrücken + franco + 1/2" in rot (Feuser Nr. 91) und "PD"-Stempel in rotviolett.



VG, hajo22
 
Magdeburger Am: 17.04.2015 15:01:07 Gelesen: 35577# 17 @  
Liebe Sammelfreunde,

nach den Granaten aus Frankreich mal eine leichte Kost, also nichts weltbewegendes.



Ganzsachenumschlag, abgestempelt am 13.07.1864 in Leipzig gesandt nach Dessau zum Hauptverein der Gustav-Adolf-Stiftung. Siegelseitig ist der Absender: der Zentralvorstand der Gustav Adolf Stiftung Leipzig als Prägung deutlich zu erkennen.

Allerdings frage ich mich, was neben dem linken Leipzigstempel mal gestanden haben könnte - eventuell ist es noch wichtig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 17.04.2015 16:28:20 Gelesen: 35567# 18 @  
bayern klassisch Am: 20.04.2015 14:16:25 Gelesen: 35520# 19 @  
Liebe Freunde,

weil mein Herz auch etwas für Baden schlägt, habe ich den mal an Land gezogen (als Tauschmaterial sicher gut geeignet), der von Baden nach Preußen lief und 2 Besonderheiten aufweist, die die hier ansässigen Preussenkenner locker aus dem Ärmel schütteln, da bin ich mir ganz sicher.



Ich bin sicher, dass der Brief in wenigen Stunden, wenn überhaupt, geknackt sein wird.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 20.04.2015 17:33:45 Gelesen: 35503# 20 @  
Lieber Bayern Klassisch,

schöner unterfrankierter Beleg!

Oben ist vermerkt "Einl(iegend) Muster ohne Wert". Die Entfernung zwischen Mannheim und Berlin ist deutlich über 20 Meilen.

Es ist ein Brief der 2. Gewichtsstufe und je Gewichtsstufe fielen 3 Sgr. Franko bzw. 4 Sgr. Porto an. Da nur für die 1. Gewichtsstufe frankiert wurde, ist für die 2. Gewichtsstufe 4 Sgr. Porto fälig (3 Sgr. + 1 Sgr. Ergänzungsporto).

Das Muster war einliegend und somit gab es auch keine Moderation. Eine Gewichtsnotierung ist nicht angebracht, was hätte sein sollen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 20.04.2015 18:08:54 Gelesen: 35491# 21 @  
@ Magdeburger [#20]

Lieber Ulf,

was du geschrieben hast kann man einem Prüfer oder Aussteller eins zu eins so mit auf den Weg geben - prima!

Unterfrankierte Briefe Baden - Preußen sind schon selten; welche mit Muster kenne ich außer diesem kaum, dazu noch die Auffrankatur einer Ganzsache - ich hoffe, dass auch unsere lieben Preußen hier ihre Freude an dem Stück haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 20.04.2015 18:15:48 Gelesen: 35489# 22 @  
@ bayern klassisch [#21]

Lieber Bayern Klassisch,

ich habe sogar mal den Michel zur Hand genommen, um zu schauen, ob es die 3 Kreuzer-Marke mit der engeren Zähnung ist, hatte ich nicht im Kopf.

Ich bin schon froh, wenn ich ein ganz normalen Brief von Baden nach MD bekomme.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 21.04.2015 17:05:06 Gelesen: 35456# 23 @  
@ bayern klassisch [#21]

Lieber Bayern Klassisch,
liebe Sammelfreunde,

aus Baden habe ich bisher nur dieses Brieffragment:



Ist vom 25.05.1865 aus Freiburg und aus Baden nach Magdeburg ist es auf jeden Fall über 20 Meilen.



Und vom 08.11.1871 aus Sulzbach eine Trauerdrucksache - ist jedoch schon NPD-Zeit - Sudenburg war seit 01.07.1867 in Magdeburg eingemeindet.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 09.05.2015 17:49:23 Gelesen: 35330# 24 @  
Liebe Sammelfreunde,

in der Zwischenzeit ist es mir gelungen einen etwas besser erhaltenen Beleg aus dem Großherzogtum Baden zu bekommen:



Er stammt vom 09.12.1863 aus Mannheim und schaffte es in ca. 24 Stunden bis nach Magdeburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 18.05.2015 14:31:38 Gelesen: 35240# 25 @  
@ Magdeburger [#24]

Lieber Ulf,

herzlichen Glückwunsch zu dem sicher nicht häufigen Brief - aus Baden oder Württemberg ist jeder "gscheite" Brief nach Magdeburg gut - ich finde ihn prima!

Liebe Freunde,

heute stelle ich einen optisch eher mäßigen Brief vor, ohne dessen Inhalt er der Wert einer bissfesten Currywurst entspräche. Mit dem Inhalt entspricht er aber eher dem Wert von 2 bissfesten Currywürsten.





Der Brief selbst wurde am 26.5.1852 in Berlin geschrieben und war, wie so viele, an die Strohwarenfabrik Isler in Wohlen (Aargau) in der Schweiz gerichtet.

Nach seiner äußeren Beschaffenheit wog er unter 1 Loth im Postverein bis zur Grenze Baden - Schweiz und über 1/2 - 1 Loth für die Eidgenossenschaft, weswegen ihn Preußen mit 9 Kr. für sich und Basel mit 50 Rappen Gesamtporto (30 Rappen für Preußen und 20 Rappen für die Schweiz) taxierte, ein reiner Portobrief also. Preußen hatte ihn noch siegelseitig mit 3 Groschen taxiert, weil man die später von Baden zu beanspruchen hatte.

Die Leitung von Berlin per Bahn über Leipzig - Hof - Tauberbischofsheim - Karlsruhe und Efringen gen Süden ist eh klar.

Öffnet man den Brief, erfreut sich der Kenner und der Laie wundert sich: 2 kleine Wachssiegel zeigen an, dass es kein Standardbrief war, von denen es doch so viele gab und gibt.

Die Erklärung findet sich im Text, den ich hier wiedergebe: " Im Auftrag des Herrn David Cohn in Warschau , überreiche ich Ihnen für dessen Rechnung inliegend:

Frcs (Franken) 600 auf Bischoffsheim Goldschmit & Co per 25ten Juli per Paris, die sie gefälligst genanntem Freunde unter umgehender Empfangsanzeige creditiren wollen, auch empfehle mich Ihnen hochachtungsvoll und ergebenst Christian Neufeld".

Aha - der schlaue David Cohn aus Warschau hat also einen Wechsel über 600 Franken (1 Franken = 30 Kreuzer, somit 300 Gulden!), statt ihn per Wertbrief von Warschau aus direkt in die Schweiz zu schicken, diesen wohl einem anderen Schreiben nach Berlin an Chr. Neufeld beigefügt, der ihn dann - weiterer Text ist nicht vorhanden - weiterleitete an Isler in Wohlen, was der einzige Zweck dieses Briefes war.

Findet man hin und wieder Inhalte, in denen steht, dass man diesem Brief noch ein oder zwei andere beifügte, was schon ein Ausnahmetatbestand des Postbetrugs und der heutigen PO darstellt, so ist ein solcher Brief, vor allem weil er aus Polen (zu Russland) stammt, m. E. von besonderer Bedeutung.

Phantastisch wäre es, wenn mir jemand sagen könnte, was ein Wertbrief mit 300 Gulden Wert (bzw. dem Äquivalent in Rubel) von Warschau aus direkt in die Schweiz gekostet hätte, um mir die Ersparnis vorzustellen (von Warschau nach Berlin m. E. 6 Groschen = 20 Kopeken), dazu 5 Sgr. = 15 Kreuzer = 50 Rappen für diesen Brief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 19.05.2015 01:59:25 Gelesen: 35210# 26 @  
Lieber Bayern Klassisch,

durch den Stempel Halle -> Eisenach ist klar, dass der Brief von Berlin nach Köthen -> Halle -> Erfurt -> Cassel -> Frankfurt/Main -> Heidelberg gelaufen sein wird und nicht über Hof.

Bevor ich eventuell im Laufe des Tages auf die Ersparnis zurückkomme (zumindestens bis zur badisch/schweizer Grenze) habe ich noch eine Frage:

Meines Wissens war 1 Thaler = 3,70 französische Franc, was dann 105 rheinische Kreuzer entspricht. Bin ich hier falsch informiert?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 19.05.2015 06:12:21 Gelesen: 35204# 27 @  
@ Magdeburger [#26]

Lieber Ulf,

mit der Leitung hast du natürlich Recht - ich war im Jahr der ieg-maps verrutscht.

Es waren ja Schweizer Franken und 1 Franken galt 30 Kreuzer rheinisch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 19.05.2015 11:06:56 Gelesen: 35181# 28 @  
@ bayern klassisch [#27]

Lieber Bayern Klassisch,

bei der Währung fragte ich deshalb nach, weil beim Wechsel "per Paris" angegeben wurde und somit französische Franc mir plausibel erschien. Ich mache folgendes jetzt - ich rechne es bis zur badisch/schweizer Grenze für beide Währungen aus.

Nach dem der Laufweg geklärt ist, unterstellen wir jetzt, dass der einschlossene Brief von Warschau nach Basel lief und auch der Zeitpunkt identisch war. Damit ergibt sich eine russische Taxe - für den DÖPV, auch hier jetzt jedes Postgebiet einzeln, Preussen - Thurn und Taxis - Baden und schlußendlich Schweiz.

Für den DÖPV ist bei der Fahrpost, dazu gehört nun mal ein Wertbrief, nicht so einfach, da hier nicht der DÖPV als gemeinsames Gebiet angesehen wurde. Dies gilt auch für die Währungsreduktionen, also 3 Sgr. entsprechen nicht mehr 9 Kreuzer wie bei der Briefpost, sondern 10,5 Kreuzer. Hier ist auch nur der rheinische Kreuzer von Interesse, so dass ich im folgenden das wort "rheinisch" nicht mehr vor Kreuzer setze.

Kurz jetzt zu den Währungen:

100 schw. Franken = 50 Gulden
24,5 Gulden = 14 Thaler
1 Thaler = 93 Kopeken
3,70 fr. Franc = 1 Thaler

600 schw. Franken = 300 Gulden = 171 Thaler 12 Sgr 10 Pfennige = 159 Rubel 43 Kopeken

600 franz. Franc = 162 Thaler 4 Sgr 10 Pfennige = 283 Gulden 47 Kreuzer = 150 Rubel 81 Kopeken

Für die Beförderungstaxe des Wertbriefes galt für alle beteiligten Posthoheiten des DÖPV der Maximaltarif von 3 Sgr. bzw. 11 Kreuzer.

Die Werttaxe berechnet sich je 2 Kreuzer je 100 Gulden bis bis 50 Meilen und 2 Sgr. je 100 Thaler bei über 50 Meilen. Daraus folgt, dass für die Guldengebiete Baden und Taxis jeweils 6 Kreuzer und für Preussen 4 Sgr. = 14 Kreuzer.

Damit ergibt sich als Taxe für die Gesamtstrecke schweizer/badische Grenze bis polnisch/preussischer Grenze folgende Aufstellung:

Baden : 11 Kreuzer Brief + 6 Kreuzer Werttaxe = 17 Kreuzer
Taxis ist identisch Baden, also nochmals 17 Kreuzer
Preussen 3 Sgr. = 11 Kreuzer für den Brief und 4 Sgr. = 14 Kreuzer Werttaxe = 25 Kreuzer
Gesamt : 59 Kreuzer

Für die Strecke von Warschau bis zur polnisch/preussischen Grenze fiel für den Brief 10 Kopeken = 3 1/4 Sgr = 12 Kreuzer an. Die Werttaxe betrug 1 Kopeke je angefangen Rubel, also entweder 160 Kopeken = 51 3/4 Sgr. = 182 Kreuzer (bei 600 schweizer Franken) oder 151 Kopeken = 48 3/4 Sgr. = 171 Kreuzer (bei 600 franz. Franc)

In Summe sind es also 194 Kreuzer bzw. 183 Kreuzer für diesen Anteil.

Gesamt ergibt sich somit bei 600 schweizer Franken 59 + 194 = 253 Kreuzer (4 Gulden 13 Kreuzer) bzw. bei 600 franz. Franc 59 + 183 = 242 Kreuzer (4 Gulden 2 Kreuzer)

Eine Angabe für den schweizer Teil kann ich leider nicht machen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Ich hoffe, es verdaut sich einigermaßen gut!
 
bayern klassisch Am: 19.05.2015 11:50:37 Gelesen: 35173# 29 @  
@ Magdeburger [#28]

Lieber Magdeburger,

ganz, ganz herzlichen Dank für diese Fleißarbeit, die außer dir keiner hätte bewältigen können.

Leider kenne ich keine Schweizer - Fahrposttaxen, aber über 4 Gulden bis zur Schweizergrenze waren eine Menge Geld und die Ersparnis gegenüber den auf dem Brief notierten 50 Rappen war schon extrem.

Ich werde den Brief an Michael schenken, der uns hier auch immer hilft, wenn es um Russland und/oder Preußen geht.

Den Nächsten, den ich in dieser Art mit Fahrpostrelevanz finde, werde ich dir vermachen, das hast du dir verdient.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 19.05.2015 12:41:25 Gelesen: 35167# 30 @  
@ bayern klassisch [#29]

Lieber Bayern Klassisch,

einen ählichen Brief, du kennst ihn ja, kann ich auch noch einfügen:



Am 9. März 1863 in Warschau geschrieben, einen Tag später aufgegeben, lief dieser Portobrief an die Gebrüder Köhne & Boeckelmann in Klein Ottersleben. Klein Ottersleben wurde von Sudenburg aus versorgt - Sudenburg war durch die Omnibusverbindung mit Magdeburg verbunden. 6 Sgr. Gesamtporto mußte bezahlt werden, war hier hälftig geteilt wurde.

Der Inhalt zeigt auch hier die Besonderheit, dass ein Wechsel eingelegt war:



Dank deiner Hilfe konnte der Inhalt vollständig entschlüsselt werden, welcher nun folgt:

In ergebener Beantwortung Ihres werthen vom 2ten l.(aufenden Monats) womit ich Rechnung über an die ZuckerFabrik Oryszrw vermittelst d(er) Herren S. Kurnitzky & Co(mpagny) in Thorn versandte (Zeichen - Paket) # 53 - 82. 30 Sack Rübsammen ? 30 ? 66 ? Nr. 30 Cent empfing / überreiche ich Ihnen einliegend dem Betrag mit Reichsthaler 378 .(Sgr.) 22. (Pfennige) 6 14 Tage dato von Sam(zek) Ant(on) Fraenkel auf F. Mart(in). Magnus in Berlin wodurch diesen Gegenstand auszugleichen bitte. Ich hoffe daß dieser Saame unversehrt an seinen Be-stimmungs Ort gelangen wird.

Portoersparnis:

Laut Angabe war ein Wechsel von 378 Reichsthaler 22 Sgr. 6 Pfennige enthalten. Dies müßte zuerst in Rubel umgerechnet werden und entspricht 352,24 Rubel (1 Thaler = 93 Kopeken).

Laut Vertrag war die Wertgebühr bei einer Summe zwischen 300 bis 600 Rubel auf 3 Rubel festgelegt. Dies wieder in Thaler umgerechnet ergibt 3 Thaler 4 Sgr. Das Porto für den Brief betrug 10 Kopeken = 3 Sgr.

Innerhalb Preussen war die Wertgebühr 2 Sgr. je angefangene 100 Thaler und somit hier 8 Sgr. Bei Wertbriefen galt das normale Briefporto von 3 Sgr. Somit ergibt sich insgesamt 3 Thaler 18 Sgr. Ersparnis.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 19.05.2015 12:56:46 Gelesen: 35160# 31 @  
@ Magdeburger [#30]

Lieber Magdeburger,

ein Traum, damals wie heute. Wunderbar!

Vielen Dank fürs Zeigen und auch bei deiner Granate war die Ersparnis ja ganz enorm.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 31.07.2015 08:50:42 Gelesen: 34715# 32 @  
Liebe Sammelfreunde,

mal ein Brief vom 10.07.1861 aus Hannover an die Herrn Wiegmann & Brinkman in Magdeburg



Die Laufzeit war unter 24 Stunden, denn er wurde schon im 1. Bestellgang zugestellt wie die Siegelseite zeigt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 31.07.2015 14:14:46 Gelesen: 34694# 33 @  
Liebe Freunde,

der hier ist von etwas weiter her:



Geschrieben in St. Petersburg am 16.7.1850 = 4.7.1850 des julianischen Kalenders, lief er unfrankiert "P(er) Dampfboot Via Lübeck" über Berlin (21.7.) nach Nürnberg an die Firma Birkner & Hartmann.

Russland verzichtete auf einen Taxansatz und bekam, wenn ich nicht irre, 10 Silberkopeken = 3 1/4 Silbergroschen von Preußen vergütet.

Preußen addierte diese 3 1/4 Sgr. zum ganz frühen Postvereinssatz von 3 Sgr., der aber nur mit 9 Kreuzer angesetzt werden durfte, zu total 6 1/4 Sgr..

Jedoch waren 3 1/4 Sgr. fremdes Porto immer paritativ zu reduzieren und waren 12 Kreuzer wert! Somit hätten wir eigentlich einen Portobrief über 21 Kr. vor uns, wenn nicht jemand einen Fehler begangen und die 6 1/4 Sgr. nur in 20 Kr. reduziert hätte.

Erst mit dem 13.4.1852 reduzierte sich die russische Gebühr auf 3 Sgr., während die 3 Sgr. für Preußen als Vereinsaufgabepost erhielten und Portobriefe von da ab nur tatsächlich 20 Kr. kosteten.

Es ist zu vermuten, dass Preußen den einen Kreuzer bzw. den Viertelgroschen später von Bayern zurück forderte und Bayern diesen beim Empfänger nacherheben musste. Diesen Frankodefekt hätte ich jetzt noch gerne ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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