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Thema: Fremde Post in der Levante: Belege echt gelaufen
Das Thema hat 93 Beiträge:
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bignell Am: 18.07.2017 20:21:08 Gelesen: 66652# 44 @  
Brief von 1874 von Salonich (Thessaloniki) 25. Août (August) nach Wien 4.9. mit 5+10 Soldi, Vermerke "Per Land Post" und "Post Paid"



Innen sehr schönes Wappen von William Abbott mit Inschrift "Foy en dieu" (Glaube an Gott), Text auf französisch.

Lg, harald
 
10Parale Am: 18.07.2017 21:45:17 Gelesen: 66632# 45 @  
@ mljpk [#38]

"Liebe "Levantisten"

Selten über eine Begrüßung so gelacht. Man könnte hier ja glatt bei so vielen Belegen zum "Levantisten" mutieren. Als geborener Moldau-Walachist ist der Levantist sozusagen mein Bruder, mit dem man seine Freundschaften und Konflikte pflegt.

Im nachfolgenden Scan befindet sich die Beschreibung für einen weiteren schönen Beleg aus dieser Epoche. Freue mich auf weitere spannende lehrreiche Belege.

Liebe Grüße

10Parale


 
Mondorff Am: 18.07.2017 23:29:17 Gelesen: 66612# 46 @  
Und ich hatte mich, bei der "Gründung" dieses Themas und nach [#39], schon gefragt:

Wat haste jetzt wieda verbrochen?

Viel Spaß noch
wünscht
DiDi
 
hajo22 Am: 19.07.2017 07:46:14 Gelesen: 66567# 47 @  
@ Mondorff [#46]

"Wat haste jetzt wieda verbrochen?"

Lieber DiDi, Selbstzweifel sind nicht angebracht, hier paßt alles sehr gut.

Allerdings frage ich mich manchmal beim Betrachten mancher Forumsbeiträge frei nach Marcel Reich-Ranicki (vormals Literaturkritiker): "Mußte dieser Thread eröffnet werden?"

hajo22
 
hajo22 Am: 19.07.2017 09:05:07 Gelesen: 66551# 48 @  


Deutsches Postamt Constantinopel 3.

Geschäfts-R-Brief aus dem Jahr 1912 nach Dresden. Frankiert mit 2 Piaster auf 40 Pf. Germania.

Der Brief wurde offensichtlich am oberen Couvertrand um die Geschäftsadresse verkürzt.

hajo22
 
sentawau Am: 19.07.2017 17:46:06 Gelesen: 66506# 49 @  
@ hajo22 [#25]

Die Deutsche Palästina-Bank ließ auch für ihre eingeschriebenen Briefe besondere Ganzsachenumschläge drucken:



Außer den beiden Umschlägen der Palästina-Bank gibt es noch einen dritten deutschen Privatganzsachen-Umschlag:



Davon gibt es zwei Ausführungen;

- entweder wie U 5, aber ohne Wz. Nur das ist eine Privatganzsache
- oder wie U 5 mit Wz. Linien. Das ist wahrscheinlich eine amtliche Ganzsache mit Zudruck.

Der abgebildete Umschlag hat kein Wasserzeichen. Den Umschlag mit Wz. kenne ich nur aus der Literatur. Die 'Jerusalemer Warte' war ein frommes Blättchen des syrischen Waisenhauses.
 
bignell Am: 19.07.2017 18:04:43 Gelesen: 66502# 50 @  




1880 10 Soldi Smirne 21.7. - Catania 25.7. - Palermo 26.7. - Tunis 29.7.

Lg, harald
 
hajo22 Am: 19.07.2017 19:08:01 Gelesen: 66484# 51 @  
@ sentawau [#49]

Jerusalemer Warte. = PU3 Privat-Ganzsachenumschlag im großen Format (wie PU1 und PU2).

PU3 gibt es laut genannter Literatur in 2 verschiedenen Papiersorten.
Verwendung: Nur Stempel Deutsche Post Jerusalem, von 1912-1914.



Deutsche Post Constantinopel 2:

Amtlicher Ganzsachenumschlag U1A (kleines Format) zu 20 Para + Zusatzfrankatur 1 1/4 Piaster und 20 Para = gesamt 2 Piaster für ein Einschreiben nach Berlin vom 22.4.1893 (Ankunft 25.4.).

Der Adressat ein seinerzeit bekannter Philatelist.

hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2017 08:15:32 Gelesen: 66447# 52 @  
@ sentawau [#49]

Die Deutsche Palästina-Bank ließ auch für ihre eingeschriebenen Briefe besondere Ganzsachenumschläge drucken:

Habe ich in [#27] bereits erwähnt. Danke für die Abbildung.

hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2017 11:41:22 Gelesen: 66430# 53 @  
Deutsche Post Constantinopel 1



Amtlicher Ganzsachenumschlag U1B (großes Format) zu 20 Para + Zusatzfrankatur 20 Para = 40 Para für einen Brief nach Leipzig vom 28.6.1894 (Ausgabestempel 1.7.)

hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2017 16:45:32 Gelesen: 66406# 54 @  
Da die Mitstreiter hier im thread heute keine so rechte Lust zum Schreiben entwickeln, zeige ich noch eine weitere Preziose aus Konstantinopel:





British Post Office Constantinople

Ganzsachenumschlag Halfpenny gestempelt 26.7.1893 an die Deutsche Levante Linie in Hamburg (Ankunft 29.7.). Die Dampfer-Linie wurde 1889 gegründet.

hajo22
 
bignell Am: 20.07.2017 19:06:44 Gelesen: 66389# 55 @  


1883 10 Soldi Jerusalem - Charles Town WV USA [1] (nicht zu verwechseln mit Charlestown/Boston, hatte damals grad mal 2000 Einwohner)

Sehr schönes Monogramm RM (wenn ich das recht entziffere) vorderseitig
Die Stempel sind leider kaum entzifferbar, Gerusalemme 4.4.1883 - Alexandria ?.4. - Marseille a ?? - Lyon a Paris 17.4. - New York 29?.4.

Lg, harald

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Town,_West_Virginia
 
sentawau Am: 21.07.2017 13:04:12 Gelesen: 66350# 56 @  
[#49]

Ich hatte in meinem Beitrag das evangelisch geleitete syrische Waisenhaus in Jerusalem erwähnt. Es versendete so viele Bittbriefe und Traktate in alle Welt, dass die Reichspost amtliche Umschläge und Streifbänder mit Wertstempeln herstellte, die vornehmlich in Jerusalem verwendet wurden. Aus der incoming mail des Waisenhauses kann ich eine Postkarte aus Deutsch Ostafrika zeigen:



Die Karte wurde am 25. 9. 1897 von Daressalam auf einem französischen Postdampfer (Stempel vom 27. 9.) nach Port Said in Ägypten befördert, traf dort am 7. 10. ein und erreichte das österreichische Postamt in Jerusalem am 14. 10., war also rund 3 Wochen unterwegs.

Ein philatelistisches Wochenende wünscht Sentawau!
 
hajo22 Am: 22.07.2017 18:39:14 Gelesen: 66302# 57 @  


2 amtliche Streifbänder zu 5 Centimes (S6) und zu 10 Para (S2) vom Syrischen Waisenhaus in Jerusalem nach Württemberg. Poststempel der Deutschen Post Jerusalem 1912.

hajo22
 
hajo22 Am: 22.07.2017 19:12:07 Gelesen: 66295# 58 @  


Amtliche Postkarte zu 20 Para (P13) gestempelt Deutsche Post Constantinopel 2 vom 12.8.1908 in die USA.

hajo22
 
bignell Am: 22.07.2017 20:46:12 Gelesen: 66279# 59 @  




1875 10 Soldi ANK 4I von Alexandria nach Larnaca / Zypern, signiert Ferchenbauer.

Nicht nur eine seltene Destination, der Brief ist datiert mit 4 | 16 Dezembrios 1875, also julianischer und gregorianischer Kalender, verfaßt in griechisch.

Lg, harald
 
sentawau Am: 24.07.2017 16:55:52 Gelesen: 66226# 60 @  
[#56]

Der für seine Reiselust bekannte Kaiser Wilhelm II. trat im Herbst 1898 eine Reise ins sogenannte Heilige Land an, die von einer lautstarken Propaganda als Pilgerreise verkauft wurde. Tatsächlich aber diente sie vorrangig sehr viel weniger frommen Zwecken. Dem deutschen Militär, dem deutschen Bankkapital und der deutschen (Rüstungs-)Wirtschaft sollte der Nahe Osten erschlossen und den Großmächten Russland, England und Frankreich deutsche Präsenz bewiesen werden. Dieses Ziel wurde voll erreicht. Nach einem Besuch beim Sultan in Konstantinopel reiste der Kaiser mit großem Gefolge weiter nach Haifa, Jerusalem, Bethlehem, Beirut und Damaskus.

Zur Unterbringung wurde in Jerusalem eigens eine Zeltstadt errichtet. Dort gab es ein türkisches Postamt - das deutsche eröffnete erst im März 1900 - das zu Ehren des hohen Pilgers einen mehrsprachigen Sonderstempel führte, den ich hier abbilde. Wegen der sehr groben Zähnung ist die türkische Marke beschädigt.



In Deutschland wurden anlassbezogen Bildpostkarten gedruckt und in Konstantinopel verkauft.



Die nachstehende Postkarte ist ein philatelistisches Zeugnis der militärischen Zusammenarbeit. Die Postkarte ist an einen türkischen Offizier gerichtet, der zu einem deutschen Artillerieregiment in Königsberg/OPr. abkommandiert war.



Im Ersten Weltkrieg kämpfte die Türkei zunächst an der Seite der Mittelmächte. Alle deutschen Postämter wurden am 30. September 1914 geschlossen. Die Postbeamten wurden in die Heimat zurückbeordert. Davon berichtet die folgende unscheinbare Postkarte.



Charlottenburg 3. 5. 15 nach Jaffa Palästina, Deutsches Konsulat. Herrn Postsekretär Amsasch (?). Handschrftl. „Eingang 28.5.“ – Türkischer Zensurstempel

"Lieber Hermann! Diese Woche fahre ich wieder nach Stettin, hoffentlich bekomme ich dann bald ein Telegramm von Dir. Die Sachen sind hier und Deine Abberufung ist auch schon unterwegs, wie ich auf dem Reichspostamt gehört habe. Hoffentlich bleibt alles wie Italien, Rumänien etc. ruhig, damit Du unbehindert durchkommen kannst. …

Genug für heute. Eine gute Woche wünscht Sentawau,
der kein Türkei-Spezialist ist, sondern Ganzsachen sammelt und sich für Geschichte(n) interessiert.
 
hajo22 Am: 25.07.2017 20:41:42 Gelesen: 66194# 61 @  
@ sentawau [#60]

Zur Kaiserreise Wilhelm II. nach Jerusalem eine Ansichtskarte von Jaffa mit Medaillonbild von S.M. (der Medaillonrahmen sieht aus wie ein Rettungsring, ob das gewollt war?):



Österr. Post Jerusalem 31.10.1898 nach Sommerfeld/DR, frankiert mit 20 Para-Marke.

hajo22
 
hajo22 Am: 26.07.2017 08:27:05 Gelesen: 66165# 62 @  
Und noch eine Karte zum Kaiserbesuch 1898 im Orient:



Das Kaiserpaar im goldgefaßten Siegerkranz (Reliefprägung).

Diese Reise scheint ein Glücksfall für die (deutsche) Ansichtskartenindustrie gewesen zu sein.

Deutsche Post Constantinopel 8.11.1898 nach Braunschweig, frankiert mit 10 Para.

Ich kann noch weitere Karten zu diesem Anlaß zeigen, eine Steigerung zu dieser (Kitsch-)Karte ist allerdings nicht mehr möglich.

Eine Karte mit Kaiserautogramm, das wäre es.

hajo22
 
hajo22 Am: 29.07.2017 19:38:52 Gelesen: 66077# 63 @  


1906: Österr. Post Candia/Kreta, 10 Centimes auf Ansichtskarte nach Schwäbisch Hall.

hajo22
 
bignell Am: 29.07.2017 21:58:03 Gelesen: 66057# 64 @  
Hier ein schöner Brief aus Smirna 1899 an "Mein vielgeliebtes Fräulein Poldy" in Graz:






Sehr nette Formulierungen wie "Die Wellen, über 15 Meter hoch, sind über das ganze Schiff geflogen, so dass wir mehr unter dem Wasser gewesen sind. Unzahl waren seekrank - ich hatte nur ein heftiges Kopfschmerzen. Die Wellenschläge waren so heftig, dass uns paar Schiffskrahne ganz abgebrochen u. davon getragen waren, die Falltreppen (Fallreep) aber ganz zerschlagen. Und so dauerte es die ganze Nacht."

Lg, harald
 
olli0816 Am: 30.07.2017 11:32:09 Gelesen: 66024# 65 @  
Hallo zusammen,

ein sehr schönes Thema mit sehr tollen Sachen, die gezeigt werden.

@ Harald

Der Brief ist wirklich ein Highlight. Der Monaco Franze der Steiermark. Sehr beeindruckender Schreibstil. Vielen Dank fürs zeigen.

Anbei ein Brief von Constantinopel von Papazian & Co nach Bernau bei Berlin mit einer 8a gestempelt. Das Unternehmen war in Galata und trotz Recherche habe ich nicht sehr viel herausbekommen können. Am nächsten kam noch, dass es sich um ein Photogeschäft (Portraits) handelt, aber das ist reine Spekulation. Der Brief war 3 Tage unterwegs, was bei der Entfernung und dem Zeitpunkt des Versendens 1890 erstaunlich kurz ist. Ich bezweifle, dass ich heute einen Brief schneller bekommen würde, wenn er aus Istanbul versendet wird. Der Constantinopel-Stempel ist nicht ganz ideal, auf der Rückseite dagegen sehr schön der dreizeilige Kastenstempel aus Bernau/Potsdam und der Firmenstempel.



Grüße
Oliver
 
sentawau Am: 30.07.2017 16:48:47 Gelesen: 65997# 66 @  
[#61] und [#62]

Danke für die schönen Bilder von Andenkenkarten zur Kaiserreise. Ich hatte sie alle noch nie gesehen.

Die Kaiserreise war überhaupt ein Glücksfall auch für die deutsche mittelständige Industrie. Das belegen die Texte (deutsch und französisch) unzähliger Postkarten, besonders nach Constantinopel und Smyrna. Da geht es um Uhren, Farben, Puppen, Schiefertafeln, Griffel, Murmeln, Kunstblumen, Masken aus Pappmaché, Textilien usw. Diese Korrespondenzen setzen sich bis in die Jahre des Krieges fort.

Als besonders schönes Beispiel zeige ich einen türkischen versiegelten Wertbrief von 1915, mit dem ein Buchhändler in Constantinopel eine Rechnung in Deutschland bezahlte. Der Einschreibeumschlag (EU 1A ) nach englischen Vorbild (gewebeverstärktes Papier, Wertstempel auf der Rückseite für die Versicherungsgebühr) durchlief natürlich die türkische Zensur.





Eine gute Woche wünscht Sentawau.
 
sentawau Am: 01.08.2017 17:52:45 Gelesen: 65932# 67 @  
Die Levante war schon früh als Sammelgebiet bei Philatelisten beliebt. Der Leipziger Carl Born – in Wolfgang Maaßens "Wer ist wer" ist er zu 1897 nur als Prüfer bekannt, war aber sicher auch Händler – ließ Umschläge und Streifbänder mit seiner Anschrift bedrucken und sich von Jaffa aus nach Leipzig zusenden, wahrscheinlich um seine Kunden damit zu beliefern.



Die beiden Postkarten sind ebenfalls von Sammlern geschrieben und betreffen den Kauf bzw. Tausch von Briefmarken. Die eine wurde vom österreichischen Postamt in Smyrna (wo es 1898 noch kein deutsches Postamt gab) an das deutsche Postamt in Constantinopel geschickt und zeigt sehr schön die Stempel der beiden Postanstalten. Die andere kam aus Marienwerder, traf aber den Empfänger nicht an und reiste zurück nach Deutschland.



Viele Grüße von Sentawau
 
hajo22 Am: 04.08.2017 14:20:04 Gelesen: 65893# 68 @  


Deutsches Postamt Constantinopel 1, Einschreibbrief vom 17.7.1899 nach Basel, frankiert mit 4x1 Piaster.

Franco 4 Piaster: (1 Piaster/15grx3) + Einschreiben 1 Piaster

hajo22
 

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