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Thema: Definition der neuen Bund-Automatenmarken im Pilotversuch ab Dezember 2018
Das Thema hat 117 Beiträge:
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Bund-Briefe Am: 10.01.2019 21:53:29 Gelesen: 29919# 1 @  
[Beiträge redaktionell ausgegliedert aus dem Thema "Bund Automatenmarken: Neuer Pilotversuch der Post ab Dezember 2018" / Link dazu unter dem letzten Beitrag des neuen Themas]

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Auch auf die Gefahr, dass jetzt viele mit dem Prügel auf mich losgehen werden, möchte ich die nachfolgenden meines Erachtens feststehenden Tatsachen hier einmal zur Diskussion einstellen.

Vielleicht ist es noch nicht das "Nonplusultra", aber immerhin einmal ein Beitrag in eine andere Richtung.

Freimachungslabel der Deutschen Post AG

Diese "Label" sind - weder Briefmarken noch ATM, sondern Freimachungslabel der Deutschen Post AG, die über Automaten abgegeben werden.

Ähnlich den Internet-Marken, Briefmarken Individuell - oder den weißen Labeln für die Streifbandzeitungen, die es beispielsweise bereits seit 2011 gibt. In der Abbildung sehen Sie ein solches Freimachungslabel für Streifbandzeitungen von 2011. Bei der neuesten "Creation" vom Dezember 2018 ist lediglich "ein bisschen Farbe" mit dabei.

Sehen Sie sich die Label für die Streifbandzeitungen einmal genau an.



Diese Streifbandzeitungslabel hat sicher niemand als Briefmarken im Album stecken. Aber was ist der Unterschied zu diesen neuen "Köln-Bonner Labeln" ? Es gibt wohl keinen Unterschied. Nur "ein bisschen Farbe" ist zusätzlich dabei. Und dass die neuen Label jetzt allgemeingültig sind und nicht speziell für Streifbandzeitungen.

Vergleichbare Label der Deutschen Post AG sind auch K E I N E Briefmarken !

Hier einige Angaben zu diesen neuen Labeln:

Am 18.12. 2018, dem Ausgabe-Tag für die Dezember-Neuheiten - wurden 5 neue Versuchs-Automatendrucker an 5 Standorten im Raum Köln / Bonn in Betrieb genommen.
Auf den Labeln steht groß und deutlich "Deutsche Post (AG)" drauf. Das versteckte "Deutschland" wurde mit Trick 17 mit dem Bild übernommen und ist entbehrlich.
Der Hinweis "Briefmarken" auf dem Automaten ist "Etikettenschwindel".
Die Label sind selbstklebend und sollen nicht gestempelt werden, sie werden elektronisch entwertet.
Die Label sind mit Sicherheits-Stanzung und sollen beim Versuch der Wiederverwendung "zerfallen".
Die Label kommen aus einer Vordruckrolle mit dem Motiv der Bund ATM Nr. 8 (Briefe schreiben).
Die ATM-ähnliche Stanzung ist nur Atrappe und dient wohl nur zur Gewöhnung der Kundschaft an die neuen "Briefmarken".
Die Vordrucke mit dem "blauen" Bild kommen von einer Vordruck-Rolle und werden in der Bundesdruckerei angefertigt.
Die Wertstufe und die Abgabe-Daten unten werden via Thermo-Druck vom Automaten eingedruckt.
Es gibt diese Label nur in den festen Wertstufen zu 45 / 70 / 85 / 145 / 260 Cent.
Die Automaten funktionieren "bargeldlos" (so sie überhaupt funktionieren).

Wer kann noch weitere Details zu dieser "Neuheit" beisteuern ?
 
Sammler Individuell Am: 11.01.2019 07:43:50 Gelesen: 29831# 2 @  
Solange Michel oder sonstwer nichts anderes festlegt bleibe ich dabei: Egal wie sie aussehen. Diese Marken gibt es aus Automaten und nur dort. Also sind es ATM, egal wie sie aussehen. Ich vermute, dass irgendwann (fast) alle Marken solche Labels haben werden. Und dann werden wir keine Briefmarken mehr haben? Übrigens sind Marken Individuell auch normale Briefmarken oder Postwertzeichen. Aber die Labels beider Produkte sind nicht vergleichbar, da die Marken Individuell einer Sorte immer das gleiche Label (oder fast das gleiche haben bei Kleinaufträgen), hier jedoch sind die Label alle unterschiedlich. Außerdem spricht die Post von ATM in der Pressemeldung vom 21.12.18.

Dass es sich dabei um einen Versuch handelt oder wie bezahlt werden muss, spielt keine Rolle. In Skandinavien z.B. wird fast alles ausschließlich per Karte bezahlt. Selbst Taxifahrer können Bargeld nicht mehr wechseln. Falls dies ein Argument ist, bitte sofort die Marken aus Skandinavien aus allen Katalogen nehmen.
 
Silesia-Archiv Am: 11.01.2019 08:15:01 Gelesen: 29819# 3 @  
@ Bund-Briefe [#1]

Hallo,

ich gehöre sicher zu denen die Prügel abbekommen, denn ich bin und stehe voll und ganz hinter Ihrer Meinung. Natürlich jeder Sammler und das sollte auch so sein und bleiben sammelt das was er mag. Der eine Briefmarken, der nächste Freistempel, der andere Bierdeckel und der nächste Bierflaschen (letztere nicht wegen dem Pfanderlös). Die Liste ließe sich unendlich fortführen.

Natürlich gibt es auch bei reinen Briefmarkensammlern unterschiedliche Auffassungen was dazu gehört. Der eine sammelt nur die Marken, der andere muss den FDC dabei haben und der wieder nächste ist mit echt gelaufenen Briefen zu frieden. Auch das sollte jeder selbst entscheiden.

Für mich gehören diese Aufklebezettel wie ich sie mal nennen mag nicht zur Briefmarkensammlung. Es ist ein Nebenprodukt und wer es sammeln mag, der soll. Ich zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich. Sollten die Automaten irgendwann einmal funktionieren und Deutschlandweit aufgestellt sein, dann werde ich mir auch einen Satz ziehen. Alles andere was jetzt läuft und gelaufen ist, ist nur Spekulation für Geschäftemacherei. Natürlich muss ich meine Kosten wieder reinbekommen wenn ich stundenlang kilometerweit umherfahre um Marken zu ergattern um diese dann für das zehnfache zu verkaufen.

Ich mache es nicht.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
Altmerker Am: 11.01.2019 11:03:55 Gelesen: 29750# 4 @  
Ich finde es toll, wie wir uns hier über solche Kleinigkeiten (im positiven Sinne) streiten. Oma Erna, die nur mal den Brief an wen auch immer frankieren will, weil sie nicht online und die Schalterschlange zu lang ist, zieht so ein buntes Bildchen aus dem Schlitz, wenn es dann mal funktioniert, und zahlt den Gegenwert für den Schnippel Papier.

Wer von uns scharf auf so einen Automatenfetzen ist, der macht sich im positiven Sinne wie einst die SAMMLER und Jäger auf den Weg, Philatelie wird trotz aller Geldschneiderei attraktiv! Gut, ich bin wie die meisten Nord- und Ostmenschen gekniffen, der Anmarsch ist zu weit. Aber irgendwann dreht es sich und die Bonner &Co. sehen so eine Probephase bei uns mal aus der Ferne und müssen bei Interesse löhnen. Mich interessiert das alles hier von meiner Sammlung her nicht die Bohne, aber bin hochmotiviert in unsere Büropost zu schauen, ob sich da so ein neues Teil hinverirrt hat!

Ich mag es nicht, dass Briefmarken zu solchen Papierschnipseln mit schwarzem Muster und Alibi-Farbe werden, aber augenscheinlich konnten wir Philatelisten den Trend nicht aufhalten. Und für mich ist das, was aus dem (Briefmarken-)Automaten kommt, eine Automatenmarke, schitt wie häßlich sie wird.

Das denkt
Uwe
 
Nachtreter Am: 11.01.2019 11:23:51 Gelesen: 29736# 5 @  
@ Bund-Briefe [#1]

Da Thermo-Transferdruck-Verfahren erübrigt sich das Problem doch sowieso in ein paar Jahren von alleine, wenn der Aufdrucke "verschwindet".

Der ABAS-Versuch aus 1996 / 1997 läßt grüßen. Da hat man auch erst hunderte von DM für Briefe ausgegeben, die jetzt schöne leere, weiße Haftetiketten zieren!

Viele Grüße und viel Spaß beim Kopieren (= Retten) der Briefbelege,

Nachtreter
 
Baber Am: 11.01.2019 11:55:39 Gelesen: 29711# 6 @  
War die Sache doch einfach, als die Post noch staatlich war und die Briefmarken vom Postministerium herausgegeben wurden. Seit die Post privatisiert wurde, ist die Sache kompliziert geworden und für die Briefmarkensammler schlechter, aber das ist eine andere Geschichte.

Briefmarken mit der Landesbezeichnung "Deutschland" gibt meines Wissens das Finanzministerium heraus, also eine staatliche Behörde. Daneben gibt es sog. Eigenausgaben der privaten Post mit der Bezeichnung "Deutsche Post".

Beide dienen zum Freimachen von Postsendungen. Wer also alles sammelt, was den modernen Postverkehr dokumentiert, dem wird es egal sein, wer die Marken oder "Labels" in den Verkehr gebracht hat. Verabschieden können sich aus meiner Sicht die Postfrisch-Sammler. Viele der modernen Produkte sind nicht zur Aufbewahrung für 100 und mehr Jahre geeignet.

Gruß
Bernd
 
Silesia-Archiv Am: 11.01.2019 12:53:57 Gelesen: 29684# 7 @  
@ Baber [#6]

Das kann ich nur unterstreichen, besonders den letzten Satz. Aber dazu sei gesagt, man kann es ja versuchen aufzubewahren und zu sammeln, wir werden es nicht erleben wie die Produkte in 100 Jahren aussehen.

Gruß Michael
 
Richard Am: 11.01.2019 14:10:47 Gelesen: 29651# 8 @  
Liebe Mitglieder,

bitte in diesem Thema ausschliesslich zu Bund Automatenmarken: Neuer Pilotversuch der Post ab Dezember 2018 diskutieren.

Hier sollen vor allem Fakten zu den NEUEN Marken gesammelt werden, sprich Ausgabedaten, Auflagen und Marktpreisentwicklung.

Schöne Grüsse, Richard
 
Dimgl0102 Am: 11.01.2019 14:37:09 Gelesen: 29632# 9 @  
Hallo Richard,

sehr richtig und wichtig. Weiß denn nun schon jemand, ob die Automaten wieder am Netz sind oder wann dies geschehen wird?

Als "neues Mitglied" Gruß an Alle

Dimgl0102
 
DL8AAM Am: 11.01.2019 16:11:50 Gelesen: 29594# 10 @  
@ Bund-Briefe [#1]

Diese "Label" sind - weder Briefmarken noch ATM

Auch auf die Gefahr Prügel zu beziehen, aber natürlich sind alle diese Labels Postwertzeichen (aka "Briefmarken" oder besser "Freimarke"), die einzige Frage worüber man trefflich diskutieren kann, ob man selbst diese Dinger sammeln möchte oder nicht.

So eine "Freimarke" in der Philatelie definiert sich als "vorausbezahltes Wertzeichen (Gutschein)", das im nachhinein jederzeit (während seiner Gültigkeit), durch Jedermann (auch werterhaltende Weitergabe an Dritte), von Überall (innerhalb des Geltungsbereichs) zur Begleichung der Kosten einer postalischen Beförderungsleistung bei dem entsprechenden ("legalen") Postdienstleister verwendet werden kann. Alle diese Freimarkenkriterien erfüllen die "Labels" dieses Pilotversuchs. Der MICHEL hat dabei für seine Produkte (bisher?) noch das Kriterium "anonym" hinzugefügt, weshalb er sämtliche US-amerikanische ATM der letzten Jahrzehnte auch nicht katalogisiert. Andere Katalogs unterscheiden hier nicht.

Wie so eine Freimarke optisch auszusehen hat, ist dabei vollkommen irrelevant. Ob bunt oder schwarz-weiss, naßklebend-gezackt/geschnitten, selbstklebend-gestanzt/performiert oder irgendwelche megahäßlichen Labels, gedruckt mit Tintenstrahler, Nadel-, Thermo- oder Laserdrucker. Sogar "wer" druckt. Mit oder ohne Bar-/Matrixcodes, sichtbar und unsichtbar (die berühmte "Gelbe Punkte-Matrix"). Dito die "Erhaltungsfähigkeit" ja bis schlecht/nein. Ebenso spielt die Form der Entwertung keine Rolle. Alles egal. Die Digitalisierung macht auch vor der Post nicht halt.

Gemäß der allgemein gültigen Definition von Freimarken fallen da natürlich auch sämtliche Arten von Internetmarken, Produktmarken, Zusatzmarken (z.B. für Einschreiben), Päckchenmarken, Individuellmarken und im Prinzip sogar Handyporto-Codes problemlos in diese Wertzeichengruppe. Das sind lediglich alles nur Unterformen von ordinären Briefmarken, zumindest solange eben die genannten Freimarkenkriterien erfüllt sind, d.h. sich so von sonstigen Frankaturen (wie z.B. Absender- und Schalterfreistempel oder DV-Freimachungen) abgrenzt. Eine Internetmarke kann ich hier jetzt frei erwerben (bezahlen und anschließend selbst ausdrucken), dann meiner Oma schenken, die in 5 Jahren ihre Weihnachtskarte aus dem Urlaub in Garmisch an ihre Enkelchen damit frankiert (falls die Wertstufe dann noch ausreicht...hi) und in den nächsten gelben Kasten wirft (falls es dann noch Briefkästen geben sollte). Wenn das kein "Postwertzeichen" ist, was dann?

Unterscheiden kann man (und die Kataloge - auch "ob") anschließend u.a. nach Herausgebern, z.B. staatlich/amtlich oder Eigenausgaben bzw. nach DBP/DPAG und der rein privaten Konkurrenz etc. Was aber allen gemein ist, ist ihr grundsätzlicher "Postwertzeichen"-Charakter, ihr Briefmarken- bzw. Freimarkenstatus.

Allein der Sammler selbst bestimmt dann für sich selbst, welche Arten von "Briefmarken" er gerne sammeln möchte und was nicht. Ebenso der Katalogherausgeber für seine Produkte. Ich mag sowas nicht, ist dabei übrigens ein sehr gutes Sammelkriterium! Das gilt dann aber auch nur für das eigene Album, den eigenen Katalog. An der für alle allgemeingültigen, philatelistischen Grunddefinition für Freimarken kann man aber nicht so einfach in Eigenregie rumkratzen, und dabei versuchen, seine eigenen weitergehenden, "willkürlichen" (...) Kritierien allen anderen überzustülpen - und das Sammeln moderner Formen von Freimarken dann "gönnerhaft" einfach dem Bierdeckelsammeln gleichzusetzen. Nein, wer eine Internetmarke sammelt, sammelt damit eigentlich unbestritten auch eine Briefmarke.

Ob der MICHEL nun seine bisherigen Katalogisierungsrichtlinien hinsichtlich der fehlenden Anonymität an die Postmoderne anpasst und die ATM des Pilotversuchs aufnimmt, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Ich vermute sie werden - aller spätestens aber dann, wenn diese neuen Geräte bzw. dessen ausgereifteren Nachfolgemodelle bundesweit in den Regelbetrieb gehen werden.

Mit den besten philatelistischen Grüßen
Thomas
 
Michael Mallien Am: 11.01.2019 16:49:49 Gelesen: 29576# 11 @  
@ DL8AAM [#10]

Eine Internetmarke kann ich hier jetzt frei erwerben (bezahlen und anschließend selbst ausdrucken), dann meiner Oma schenken, die in 5 Jahren ihre Weihnachtskarte aus dem Urlaub in Garmisch an ihre Enkelchen damit frankiert.

Das geht leider nicht, denn Internetmarken sind nur bis zum Ende der dem Druck folgenden 3 Kalenderjahre gültig ;)

Viele Grüße
Michael
 
Sammler Individuell Am: 11.01.2019 17:17:09 Gelesen: 29551# 12 @  
Aus der Diskussion, ob es sich um ATM oder anderen Postwertzeichen oder überhaupt Postwertzeichen handelt, verabschiede ich mich hiermit, nicht ohne DL8AAM in jeder Hinsicht und seine Meinung ausdrücklich zu unterstützen. Aber wie Richard schon richtig geschrieben hat, hier in diesem Thema soll es um die Fakten um die neuen "ATM"? gehen, nicht um unsere persönliche Meinung.

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Journalist Am: 11.01.2019 18:14:52 Gelesen: 29507# 13 @  
@ Michael Mallien [#11]

Hallo Michael und an alle,

nur die aktuellen Internetmarken, die nach dem 1. Juli 2014 gekauft wurden, haben eine begrenzte Gültigkeit von 3 Jahren laut AGB, die alten Marken, die davor gekauft wurden und noch nicht benutzt wurden sind bis heute unbegrenzt frankaturgültig - soweit dazu.

@ DL8AAM [#10]

Hallo Thomas und an alle,

eine Anfrage an Michel zwecks Katalogisierung dieser neuen ATM läuft von meiner Seite - wir sollten hier einfach abwarten, wie Michel sich dazu äußert, bzw. welche Aspekte aus Sicht von Michel wie berücksichtigt werden sollen oder sollten.

Aufgrund der nicht ganz einfachen Frage, könnte dies natürlich einige Tage oder auch 2 bis 3 Wochen dauern, bis alle Hintergrundfakten zusammen getragen wurden und entsprechend gewertet wurden.

Wir benötigen hier also etwas Geduld - bevor wir dann, über diese getroffene Entscheidung oder den Vorschlag, wie mit den Marken katalogmäßig zu verfahren werden soll, weiter diskutieren können.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 11.01.2019 18:28:31 Gelesen: 29504# 14 @  
@ Michael Mallien [#11]

Das geht leider nicht, denn Internetmarken sind nur bis zum Ende der dem Druck folgenden 3 Kalenderjahre gültig ;)

Danke Michael, wieder was Neues gelernt. Gut zu wissen! Aber beschränkte Gültigkeitszeiträume sind ja für Briefmarken nichts wirklich Ungewöhnliches. ;-)

@ Richard [#12]

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Sehr gute Idee. Danke! Denn die Frage nach der MICHEL-Katalogisierung der neuen ATM-Form(en) wird noch recht spannend und bietet viel Raum für entsprechende Postings und Hörnerwetzens. ;-) Denn mittelfristig werden wohl unsere ATM dem Trend der Zeit folgen. Unsere Firma betreibt zum Beispiel nebenher ein "öffentliches" Parkhaus, da kann man seine 50 Cent Parkgebühr ausschließlich auch nur noch per Karte bezahlen.

Da hängt dann aber auch ein echter Rattenschwanz dran, d.h. der MICHEL müsste dann etliche 100 von ausländischen ATM (die seinerzeit nur per Kartenzahlung bezahlt werden konnten) nachträglich aufnehmen. Komplett ausblenden wird der deutsche MICHEL die neuen deutschen ATMs sicherlich nicht können. Man darf gespannt sein.

Beste Grüße
Thomas
 
Sammler Individuell Am: 11.01.2019 18:38:07 Gelesen: 29501# 15 @  
Das mit der nachträglichen Katalogisierung würde bestimmt spannend werden. Aber wie sieht denn die Zukunft aus? Schon seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, Bargeld mehr oder weniger gänzlich abzuschaffen. Was ist, wenn sich in diesem Rahmen die Post entscheidet, am Postschalter kein Bargeld mehr zu akzeptieren. Werden dann keine Postwertzeichen mehr im Michel erscheinen?

Ich denke, dass Regeln, die der Michel für ein fernes Sammelgebiet wie z.B. die USA vor vielen Jahren einmal aufgestellt hat, nicht für immer gelten müssen, wenn sich die Welt ändert. Und gerade im Bereich der Postautomation ändert sich die Welt doch permanent. Warten wir doch die Reaktion und vielleicht auch die nächste Michel-Rundschau ab. Dann wird sich die Angelegenheit klären. Und bis dahin heißt es: Tee trinken.
 
T1000er Am: 11.01.2019 20:16:25 Gelesen: 29466# 16 @  
Hallo zusammen!

In den USA hatte man in den 1940er Jahren bereits Automaten ( Stichwort: "Mailomat") wo gegen Entgelt Freistempelabdrucke direkt auf die Poststücke gestempelt wurden.

Die Technologie ist eigentlich gleich, einen Wertaufdruck auf ein Trägerpapier, hier in Form eines selbstklebenden Etikett, aufzudrucken.

Für mich gehören diese "Drucke" zum Sammelgebiet "Freistempel", ebenso wie die "Drucke" der Schalterfreistempel der Fabrikate Toshiba oder Bixolon.

Wenn der Schwaneberger Verlag das bunt bedruckte Trägerpapier, auf dem diese "Drucke" zu finden sind, kotalogiesieren will ist das sein Problem. Vielleicht kann er die Deutsche Post ja dazu animieren jährlich ein neues Motiv zu Papier zubringen. Und schon gibt es ein neues Sammelgebiet, natürlich von Beginn an mit der dazugehörigen Katalogbegleitung.

Ich höre die Kassen schon klingeln. Ein Schelm der schlechtes dabei denkt.

Also "haut rein" an den Automaten und laßt die Deutsche Post nicht im Regen stehen.

Schöne Grüße,
T1000er
 
DL8AAM Am: 11.01.2019 21:17:20 Gelesen: 29437# 17 @  
@ T1000er [#16]

In den USA hatte man in den 1940er Jahren bereits Automaten (Stichwort: "Mailomat") wo gegen Entgelt Freistempelabdrucke direkt auf die Poststücke gestempelt wurden.

Die Technologie ist eigentlich gleich, einen Wertaufdruck auf ein Trägerpapier, hier in Form eines selbstklebenden Etikett aufzudrucken.

Für mich gehören diese "Drucke" zum Sammelgebiet "Freistempel", ebenso wie die "Drucke" der Schalterfreistempel der Fabrikate Toshiba oder Bixolon.


Das Abgrenzungskriterium ist die 'anschließende' Gültigkeit. Wenn Du die Ausdrucke aus dem Postamt auf die Strasse (nach Hause) nehmen kannst und Du (oder sonstwer) diese irgendwann einmal später verwenden kann, handelt es sich um Postwertzeichen, um später einlösbare Wertgutscheine, d.h. "Briefmarken".

Wenn der Automat direkt auf das Poststück druckt ist es ein Freistempel. Das sagt schon der Name, die Sendung wird in diesem Moment freigestempelt. Egal, ob die Aufbringung im Büro durch den Gerätebetreiber, am Schalter durch den Postmitarbeiter oder in der Lobby durch den Kunden passiert. Das ist für die Freistempeleigenschaft unerheblich. Solche Formen tragen üblicherweise das Verwendungsdatum (als Verfallsdatum), im Gegensatz zur Angabe eines möglichen Verkaufsdatums ("Date of Sale"). Und genau daran werden Briefmarken von den Freistempel unterschieden. So werden spanische ATMs (ohne Datum) und die Schalterfreistempel-Labels (mit Datum) auf vollkommen identische Vordrucke (auf die gleiche Rolle) gedruckt. Zusätzlich wurden auf auf diesen "Mustern" echte, wirkliche Briefmarken (keine ATM) mit festen Wertangaben gedruckt. Und da gibt/gab es Deine ansprochenen "wöchentlichen" Motivwechsel und "Sonder-Vordrucke" (für Sondermarken / Sonderfreistempel). Ohne Datum = Briefmarke, mit = Freistempel, so einfach ist das.

http://www.meterstampsociety.com/Exhibits/SpainCPV/SpanishThermalATMPostage.pdf

In dieser Dokumentation sind genau diese Unterschiede (ATM/Briefmarken versus Schalterfreistempel) schön herausgearbeitet worden.

Ich entsinne mich noch gut, als 2007 in Wien ein-zwei Testgeräte in einem Postamt aufgestellt wurden. Da kamen auch Labels raus, die man theoretisch aus dem Postamt hätte mitnehmen können, die aber trotzdem noch unmittelbar am Tag des Druckes verwendet werden mussten. Da gab es auch bereits genau diese Diskussionen, aber auf Grund der nur 1-tägigen Gültigkeit (die postfrische Mitnahme war ja auch nicht angedacht, nur theoretisch möglich) rechnet man diese Labels aktuell "mehr" den Freistempeln, als den Postwertzeichen, zu.



Hier der entsprechende Auszug aus dem International Postage Meter Stamp Catalog für Österreich.

Im Teil Deutschland werden zwar INTERNETMARKEN in einer Fußnote genannt und auch gezeigt, aber ausdrücklich mit dem Hinweis, dass es sich eben nicht um Freistempel, sondern eher um "... traditionals stamps", d.h. traditionelle Briefmarken, handelt. Sie sind deshalb auch nicht als Freistempel katalogisiert.



Wobei die Katalogherausgeber ebenfalls die Gültigkeit noch falsch beschreiben, "valid indefinitely" statt die von Michael genannten 3 Jahre. Gut, das sind eben nur Fachleute für Freistempel, keine Koryphäen für Briefmarken und deren besonderen Eigenschaften.

Gruß
Thomas
 

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