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Thema: (?) (2877) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
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Filigrana Am: 28.03.2018 20:08:35 Gelesen: 782405# 1222 @  
Hallo Rainer,

probieren wir es erneut:

https://www.bew-sbr-bc.de/postgeschichte/

LG A
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 10:16:29 Gelesen: 782294# 1223 @  
Liebe Freunde,

eierlegende Wollmilchsäue, noch dazu, wenn sie als solche attestiert sind, findet man nicht an jeder Ecke. Außer vlt. in Wiesbaden, da geht das schon.





Ein Brief auf Furth im Wald zeigt uns den Versand eines (Muster) ohne Werth, wobei das Wort Muster durch 2 Marken überklebt wurde. Diese sind überlappend geklebt, was nicht legitim war, weil man so eine teilgestempelte Marke leicht hätte wiederverwenden können.

Dazu kommt, dass Mühlrad- und Aufgabestempel in einer blau - schwarzen Mischfarbe abgeschlagen wurden, was lt. Peter Sem von dort bekannt ist. Also in die ein oder andere Sammlung von mir passt das Stück schon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 30.03.2018 10:25:53 Gelesen: 782292# 1224 @  
@ bayern klassisch [#1223]

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank fürs Zeigen, habe ich so auch noch nicht gesehen - schöner und seltener Beleg.

Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 30.03.2018 10:40:53 Gelesen: 782290# 1225 @  
@ Stone [#1224]

Hallo Stone,

danke - viele wird es nicht geben, das ist sicher.

Liebe Freunde,

in Nürnberg wurde am 27.7.1860 eine Drucksache mit blauem Streifbändchen verschlossen an die Gebrüder Barth in Lauf aufgegeben. Als Drucksache bis 1 Loth war sie mit 1 Kreuzer zu frankieren.





Aber an diesem Julitag war man pingelich, denn man stellte fest, dass die Drucksache "Geschriebenes" enthielt, wodurch sie zu einem Brief wurde. Briefe bis 1 Loth unter 12 Meilen kosteten 3 Kreuzer Franko, aber 6 Kreuzer Porto. Als Brief unterfrankiert wurde gerechnet: 6 Kreuzer Porto minus 1 Kreuzer Marke = 5 Kreuzer Nachporto.

So kam sie in Lauf an, doch hatten die Gebrüder Barth keine Lust, 5 Kreuzer für nichts zu zahlen und lehnten die Annahme der Sendung ab (siegelseitig: "Wird kein Porto bezahlt. Schmitz".

Vorne lesen wir: "Wurde die Annahme mit Porto verweigert".)

Was mich irritiert ist die Tatsache, dass auf dem Streifband und der Drucksachen unten selbst "Lauf" wiederholt wurde, was eher darauf hindeuten könnte, dass sie letztlich nach Zahlung des Nachportos wieder nach dorthin geschickt wurde. Doch dafür finden sich keine Beweise. Auch sind die 5 Kreuzer nicht abgestrichen und durch ein weiteres Franko von 2 Kreuzern ersetzt worden.

Ich nehme an, dass man den Namen des Absenders hinten mit "Schmidt Sensal 5 porto" für den Nürnberger Stadtbriefträger wiederholt hatte, damit der wusste, wohin er mit ihr zu marschieren hatte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.04.2018 08:54:30 Gelesen: 782130# 1226 @  
Liebe Freunde,

bei der letzten Köhler - Auktion ist es einem lieben Freund gelungen, seinen Traumbrief, dem er seit Jahrzehnten anhängt, endlich kaufen zu können. Er zeigt einen Dreierstreifen der Nr. 14 aus Rodalben in der Pfalz bei Pirmasens mit dem offenen Mühlradstempel 912 vom 1.2.1869 nach Würzburg, wie er kaum schöner sein könnte. Über Kaiserslautern ging es in die unterfränkische Metropole.





Der 912er Stempel ist schon lose kaum bekannt - ein so schöner Brief ist wohl das Beste, was man sich als Pfälzer Sammler wünschen kann, jedenfalls weitaus attraktiver als die "Krone" aller Mühlradstempelbriefe 920 aus Dirmstein, den es nur mit Einzelfrankaturen gibt und der nicht seltener ist, als der 912er.

Mein Freund und ich haben uns sehr gefreut, dass dieses Traumstück endlich in sein Album gewandert ist und wir hoffen, es gefällt euch so gut wie uns.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Stone Am: 01.04.2018 19:39:43 Gelesen: 781994# 1227 @  
Hallo bayern klassisch,

Glückwünsche an Deinen Freund, das ist nicht nur ein seltenes, sondern auch sehr attraktives Stück - vielen Dank fürs Zeigen, es gefällt mir sehr gut.

Viele Grüße

Stone
 
bayern klassisch Am: 01.04.2018 20:00:12 Gelesen: 781981# 1228 @  
@ Stone [#1227]

Gebe ich gerne weiter. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.04.2018 11:19:38 Gelesen: 781796# 1229 @  
Liebe Freunde,

zwei Dienstbriefe aus Augsburg (1852 und 1854) geben mir Rätsel auf, weil beide in unterschiedlichen Belangen vorne den Vermerk "D G" aufweisen, den ich bei Privatbriefen als "Durch Güte" kenne, was hier sinnlos erscheint.



Hat jemand eine Idee, was mit D. G. gemeint sein könnte?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.04.2018 19:32:38 Gelesen: 781539# 1230 @  
@ bayern klassisch [#1229]

Hallo Ralph,

ich habe eben Dein Rätsel gelesen, könnte D.G. eventuell da es ja mit der Gerichtsbarkeit zu tun hat heißen:

"Durch Gesetz" oder "Durch Gnade".

Hoffe ich konnte helfen.

Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.04.2018 20:00:30 Gelesen: 781526# 1231 @  
@ Gernesammler [#1230]

Hallo Rainer,

zuerst einmal vielen Dank für Mitraten - wir wissen es ja alle nicht. Auch in der Behördenliteratur habe ich zu D. G. nichts gefunden.

Durch Gesetz oder Durch Gnade machte vorne auf einem Brief wenig Sinn, weil auf der Adresse ja das stehen sollte, was die Post und später der Empfänger dort lesen sollte.

Bei privaten Briefen machte Durch Güte Sinn, denn dann wusste der Empfänger, dass ihn einer, der so nett war, den Brief einen Teil, oder gar die ganze Strecke zu transportieren, gebracht hatte. Aber dieser "Job" wäre bei einem Dienstbrief völlig sinnlos gewesen, weil man keinen Dritten dingen musste, wenn die reguläre bayerische Post die Briefe eh kostenlos auslieferte.

Beim 1854er Brief ging es um die Zusendung eines Dienstbuches - Dienstbuch - Gesuch? Aber ich kenne sicher 10 Briefe, in denen um ein Dienstbuch nachgesucht wurde und die zeigen alle nichts von D. G.

Es bleibt rätselhaft.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.04.2018 20:32:24 Gelesen: 781519# 1232 @  
@ bayern klassisch [#1231]

Hallo Ralph,

ich hatte bei Herrn Google Regierungssache und Abkürzungen D.G. aufgerufen das kam dabei heraus auch die Abkürzung durch Güte.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.04.2018 21:32:23 Gelesen: 781503# 1233 @  
@ Gernesammler [#1232]

Hallo Rainer,

Herr Google weiß sehr viel, aber längst nicht alles - leider!

Aber danke, dass du dich bemüht hast - mal sehen, ob wir das noch knacken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.04.2018 19:44:38 Gelesen: 781212# 1234 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief mit vorderseitigem Vordruck als Partei Sache (PS) vom 25.2.1859 aus Bamberg vom Königlichen Appellationsgericht von Oberfranken an das Königliche Bezirksgericht in Hof.

Der Brief wurde mit der Fahrpost nach Hof spediert, er wog auf Grund der anhängenden Akten stolze 22 Pfund und somit kam das Porto hier auf 42 Kreuzer, einmal mit Rötel ausgezeichnet und nochmals handschriftlich mit Tinte ausgewiesen.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Bamberg (Winkler Nr.8a, 35x5mm), auf der Rückseite ist nichts.

Ist die 3 oben rechts die Manualnummer?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.04.2018 20:27:25 Gelesen: 781179# 1235 @  
@ Gernesammler [#1234]

Hallo Rainer,

schöner Fahrpostbrief und, ja, die 3 oben rechts war die Manualnummer der Aufgabepost.

Aber das Paket wog 22 Pfund; der Brief war nur mit Siegel bzw. Schnur oder Bindfaden diesem schweren Paket beigebunden (560 g wog ein Pfund damals). Man spricht hier von einem Paketbegleitbrief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 04.04.2018 22:45:44 Gelesen: 781147# 1236 @  
@ bayern klassisch [#1229]

D. G. - Dienst Gegenstand

LG A
 
bayern klassisch Am: 04.04.2018 22:58:19 Gelesen: 781142# 1237 @  
@ Filigrana [#1236]

Liebe Stara,

an das habe ich auch schon gedacht, aber mit R. S. war schon alles gesagt, dass es ein Dienstbrief war.

Kennst du eine Quelle, aus der Dienst - Gegenstand auf Briefen hervor geht? Das wäre toll und du googlest um Klassen besser, als ich es je könnte (warum auch immer!). :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Filigrana Am: 05.04.2018 22:52:54 Gelesen: 780895# 1238 @  
Lieber Stary,

warum man einen Zusatz D. G. zur Inhaltsangabe noch schrieb da schon R. S. darauf stand weiß ich nicht.

Etwas anderes ergibt mir kein Sinn.

Ist ein Augsburger Stadtmagistrat Siegel auf Rückseite?

LG S
 
bayern klassisch Am: 06.04.2018 08:29:26 Gelesen: 780766# 1239 @  
@ Filigrana [#1238]

Liebe Stara,

die Briefe sind in jeder Weise korrekt als Dienstbriefe adressiert, es gibt keinerlei Besonderheiten. Es bleibt rätselhaft. Ich habe sicher eine hohe fünfstellige Zahl an Dienstbriefen Bayerns gesehen und hätte dergleichen bemerkt, wenn es auf weiteren Dienstbriefen vermerkt worden wäre.

Möglich, wenn auch wegen der 2 Jahre Differenz äußerst unwahrscheinlich, wäre eine zeitlich sehr begrenzte Maßnahme, Dienstbriefe so zu beschriften, zu überprüfen (Dienstlich Genehmigt?, Dienstsache Geprüft?) oder sonst wie zu erfassen.

Liebe Grüsse,
Stary
 
Filigrana Am: 06.04.2018 21:38:43 Gelesen: 780606# 1240 @  
Hallo lieber Stary,

da wie du schreibst alle Vorschriften eingehalten waren, möchte ich noch NB erwähnen das R. S. und auch diese rätselhafte Abkürzung bei beiden Briefen mit anderer Hand notiert sind - was auch in Richtung einer Überprüfung gehen kann wie du meinst; eventuell hat der Schreiber vergessen R. S. zu notieren (?).

LG S
 
bayern klassisch Am: 07.04.2018 18:14:40 Gelesen: 780257# 1241 @  
@ Filigrana [#1240]

Liebe Stara,

das wäre eine Möglichkeit - gut gedacht!

Wir halten weiterhin Ausschau nach D. G. - Dienstbriefen, also schaun mer mal. :-)

Danke fürs Gedankenmachen.

Liebe Grüsse,
Stary
 
Gernesammler Am: 09.04.2018 20:12:02 Gelesen: 779433# 1242 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Passau vom Schloss Orttenburg nach Castell an Madame la Comtesse Douairiere Catherine Hedwige de Castell. Der Brief weist hinten ein schwarzes Siegel auf weshalb ich meine einen Trauerbrief zu haben, ich habe leider über die de Castells im Netz nicht allzu viel gefunden. Wenn ich es richtig gelesen habe ging es wohl um 400 Gulden, ein Erbe vielleicht.

Spediert als Portobrief der Empfänger hatte 10 Kreuzer zu zahlen, ob das in Adelskreisen dann auch getan wurde entzieht sich meiner Kenntnis, aus Vilshoven mit dem handschriftlichen Vermerk "de Vilshofen" par Regenspurg nach Castell.
Ich hoffe mir kann zu diesem Brief noch mehr, auch zum Inhalt gesagt werden.

Gruß Rainer






 
Filigrana Am: 10.04.2018 00:16:47 Gelesen: 779377# 1243 @  
Hallo Rainer,

so weit es von deinen Bilder ersichtlich ist war der Absender Karl III.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_III._(Ortenburg)

adressiert ist dieses Brief an die Witwe von Christian Friedrich Carl zu Castell-Remlingen

https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Friedrich_Carl_zu_Castell-Remlingen

Warum hier Quittierung vom Erbschaft Gelder erwähnt ist schwer zum sagen, man muss hier schon mehr an hintergründigen wissen. Die Gräfin hatte auch eine Bank, vielleicht hat sie das Geld verwaltet.

LG A
 
Gernesammler Am: 10.04.2018 19:19:23 Gelesen: 779043# 1244 @  
@ Filigrana [#1243]

Liebe Adriana,

vielen Dank. Die Aussagen, dass der Brief aus Orttenburg von Karl III an die Witwe von Friedrich Carl zu Castell spediert wurde und die Links zu den beiden Grafschaften sind absolut toll.

Damit kann ich denke mal eine sehr coole Seite für den Brief anlegen.

Beste Grüße aus Berlin
Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.04.2018 11:38:41 Gelesen: 778097# 1245 @  
Liebe Freunde,

die meisten von uns haben ein Faible für kleine, sogar oft ganz, ganz kleine Briefe, welches ich natürlich teile.

Die meisten von uns verachten (vlt. auch daher ?) große Briefe und diese Missbilligung teile ich nun gar nicht.



Hier ein Riese aus Regensburg vom 9.6.1869 an das kgl. Landgericht in Regenstauf, der läppische 34,3 cm lang und 11,2 cm hoch ist. Er kostete 7 Kreuzer Franko für Briefe über 1 bis 15 Loth und 7 Kreuzer Recogebühr, die noch bar erhoben wurde. Ausweislich seiner Siegelseite kam er am Folgetag an. Ich habe zwar noch 2 deutlich größere, aber den fand ich schon beachtlich und diese Wirkung lässt sich noch verstärken, wenn man einen Minibrief daneben hält.

Interessant auch die Art der Trennung der geschnittenen Marke - etwas für den Insider und eine leichter Vorwegnahme der zukünftig kommenden Perforationen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 14.04.2018 12:07:52 Gelesen: 778089# 1246 @  
@ bayern klassisch [#1245]

Hallo Ralph,

viel schöner erhalten geht ja gar nicht, bei uns sagt man "archivfrisch", auch wenn ich den Begriff nicht mag.

Am Scan leider nicht genau zu erkennen, aber "geschnitten" wurde die Marke denke ich nicht, zumindest links und rechts scheint sie gerissen worden zu sein.

Auch wenn sie schwer unterzubringen sind, liebe ich große Briefe, mein größtes Album hat eine Blattgrösse (netto) 50x34 cm, leider stellt Safe dieses Album bzw die Blätter nicht mehr her. Deshalb bin ich jetzt auf das Safe Jumbo-Album (den Nachfolger) ausgewichen. Aber die Unterbringung von den Dingern ist echt ein Problem.

Lg, harald
 

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