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Thema: Erfahrungen mit Ebay
Das Thema hat 370 Beiträge:
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Vernian Am: 31.01.2021 18:07:06 Gelesen: 57498# 1 @  
Möglicherweise liegt dieser Beitrag auch etwas neben dem Thema "Händler klagen", aber thematisch gehört das m.E. auch dazu:

eBay scheint diese eigene "Zahlungsabwicklung" demnächst für alle, also auch Privatanbieter, umsetzen zu wollen - vor ein paar Tagen erhielt ich eine entsprechende Email von eBay, Text-Auszug:

"Private Verkäufer: Wir vereinfachen, wie Sie Ihr Geld erhalten

Die neue Zahlungsabwicklung ist da! eBay wickelt Zahlungen jetzt selbst ab. Egal wie der Artikel bezahlt wird – wir überweisen Ihnen Ihr Geld direkt auf Ihr Bankkonto.

Demnächst wird die neue Zahlungsabwicklung für alle Verkäufer verpflichtend. Wechseln Sie schon jetzt!"

...

Ich habe mir das dann erst mal angeschaut. Es ist ja nicht so, dass eBay dafür, dass es dann selber für einige Zeit ggf. mit dem zu vermittelnden Geld "arbeiten" und ggf. Einnahmen (Zinsen) erzielen kann, dem Kunden dafür ein, wenn nicht wenigsten identische Kostenangebot wie zuvor, doch womöglich sogar günstigeres Kostenangebot unterbreitet. Nein, während der Privatverkäufer bislang 10% Verkaufsgebühr auf den Verkaufspreis an eBay zu zahlen hat, wird mit dem neuen System mal eben noch mehr verlangt: Mit der beworbenen Umstellung erhöht sich nämlich die Verkaufsprovision wie beschrieben:

"Die Verkaufsprovision wird als Prozentsatz des Gesamtbetrags der Transaktion plus EUR 0,35 pro Bestellung berechnet. Die variable Verkaufsprovision beträgt 11% für den Anteil des Gesamtbetrags bis zu einer Höhe von EUR 1.990,00 und 2% für den Anteil des Gesamtbetrags über EUR 1.990,00.

Der Gesamtbetrag der Transaktion ist der gesamte Betrag, den der Käufer zahlt, einschließlich aller Verpackungsgebühren, der Versandkosten des vom Käufer ausgewählten Versandservice, der Mehrwertsteuer und aller anderen anfallenden Gebühren. "

D.h. die bisherige Verkaufsprovision von bisher 10% des reinen Verkaufspreises wird damit auf 11% des Gesamtbetrags PLUS 0,35 € Basisgebühr erhöht.

Nachdem eBay ja schon vor einigen Jahren das Porto mit einpreisen wollte und dies dann wohl wegen großem Protest doch wieder rückgängig gemacht bzw. nicht eingeführt hat (das weiß ich jetzt nicht mehr so genau), wird genau dies jetzt erneut getan. Außerdem übernimmt man pauschal die Paypal-Grundgebühr von 0,35 € und die sonstigen Paypal - oder Kreditkartengebühren werden durch die höhere Verkaufsprovision von 11% gedeckelt. Für den Verkäufer, der überwiegend per Paypal bezahlt wurde möglicherweise sogar die günstigere Variante, wer aber bislang Paypal nicht angeboten hat, für den wird es nun definitiv ähnlich teuer.

Damit wird für Privatverkäufer das "klassische" 1-Euro-Startpreis - Anbieten uninteressant, und damit gerade für den Verkauf von Briefmarken ist das sicherlich nicht unerheblich. Einzelne "billige" Marken anzubieten wird sich da kaum mehr lohnen.

Best

Vernian
 
nagel.d Am: 31.01.2021 18:14:52 Gelesen: 57488# 2 @  
@ Vernian [#58]

Die 1-Euroauktionen haben sich nie gerechnet, wenn ich den Zeitaufwand rechne (Fotos Textschreiben), Einstell- und Verkaufsprovisionen, Provision für Paypaltransaktion und was sonst noch so anfällt bleiben unterm Strich bei einer 1-Euroauktion 0,10 bis 0,20 Euro hängen. Da ich dies als privater Anbieter sehr als Hobby ansehe werde ich so nicht rechnen. Vor allem wenn man dann bei dem ein oder anderen Käufer noch den Ärger wegen Reklamationen mitberechnet, die einen ja auch Zeit und Geld kosten.
 
tomato Am: 31.01.2021 18:16:23 Gelesen: 57487# 3 @  
@ nagel.d

Ja es ist wirklich ärgerlich mit ebay. Doppeltes Porto für die Kunden zu berechnen geschieht auch deshalb, weil ebay für das Porto bei den Händlern ebenso Gebühren kassiert, die sich zudem seit Herbst 2020 erhöht haben.

Hinzu kommen noch Angebotsgebühren, die jeden Monat neu berechnet werden. Und wird ein Artikel verkauft kommt nochmal eine Angebotsgebühr hinzu.

Bin am überlegen von ebay ganz wegzugehen.

Gruß Thomas
 
nagel.d Am: 31.01.2021 18:18:06 Gelesen: 57484# 4 @  
@ tomato [#3]

Seit Jahren bin ich eigentlich froh, wenn ich mit meinen Verkäufen aus den Kosten rauskomme, um es mal ganz blöd zu sagen - es wird jeden Monat eine Nullnummer.
 
22028 Am: 31.01.2021 19:04:18 Gelesen: 57413# 5 @  
@ nagel.d [#4]

Seit Jahren bin ich eigentlich froh, wenn ich mit meinen Verkäufen aus den Kosten rauskomme, um es mal ganz blöd zu sagen - es wird jeden Monat eine Nullnummer.

Warum machst Du es dann? Verschenke doch einfach die Sachen und dann hast Du mehr Zeit für Nützliches!
 
Vernian Am: 31.01.2021 19:34:51 Gelesen: 57359# 6 @  
@ nagel.d [#2]

Richtig, 1-Euro-Aktionen rechnen sich nur wenn da tatsächlich der Preis durch mehrere Interessenten nach oben geht. Ich sehe es genauso, ich will daran nicht verdienen, sondern bevor ich etwas in die Tonne klopfe jemanden abtreten, der es haben möchte, auch wenn es für mich eine Nullrunde ist. Ich sehe nur nicht ein für den Arbeitsaufwand um vielleicht einen doch noch Interessierten zu erfreuen an eBay & Co immer mehr zu bezahlen.

Ich für meinen Teil überlege mir, ob die die Umstellung mitmache und falls ja, ob ich dann Artikel bspw. unter 5 Euro eben gar nicht mehr anbiete, mir also die Mühe spare.
 
nagel.d Am: 31.01.2021 22:17:31 Gelesen: 57233# 7 @  
@ 22028 [#5]

Ich sehe es noch als Hobby an.

@ Vernian [#6]

Wenn die Umstellung tatsächlich einen erheblichen Mehraufwand darstellen dann schaue ich mich auch nach anderen Möglichkeiten um. Und im Grunde sehe ich es genauso wie du bevor ich die Briefmarken zum Altpapier gebe erfreut sich eventuell jemand auch zum kleinen Preis.
 
saeckingen Am: 01.02.2021 07:07:28 Gelesen: 57156# 8 @  
Diese Umstellung hat für private Verkäufer noch einen weiteren Nachteil - ab sofort haften sie dann immer für den Versandverlust, wenn der Empfang nicht mit einer Trackingnummer nachgewiesen werden kann. Sie werden damit gewerblichen Verkäufern gleichgestellt.

Leider gibt es keine sinnvolle Alternative zu eBay, bei der man auch nur annährend so viele Interessenten erreicht und erfolgreicht verkaufen kann. Für eine englische Arbeitgemeinschaft habe ich ca. 10 Jahre lang die im Angebot befindliche Literatur bei eBay und Delcampe angeboten. Bei eBay wurden in der Zeit über 100 Bücher verkauft, bei Delcampe bei identischem Angebot ganze 2.

Grüße
Harald
 
bovi11 Am: 01.02.2021 08:04:34 Gelesen: 57128# 9 @  
@ saeckingen [#8]

Diese Umstellung hat für private Verkäufer noch einen weiteren Nachteil - ab sofort haften sie dann immer für den Versandverlust, wenn der Empfang nicht mit einer Trackingnummer nachgewiesen werden kann.

Das mag eBay so handhaben wollen, rechtlich ist es Nonsens.
 
Fridolino Am: 01.02.2021 08:27:42 Gelesen: 57113# 10 @  
@ bovi11 [#9]

"Das mag eBay so handhaben wollen, rechtlich ist es Nonsens."

Du kannst nur dein Recht dann schlecht durchsetzen. Oder willst du ebay z.B. wegen 3 € verklagen, die dir nicht ausgezahlt wurden, weil der Käufer sagt, er hat die Sendung nicht erhalten?
 
bovi11 Am: 01.02.2021 08:42:50 Gelesen: 57100# 11 @  
@ Fridolino [#10]

Der Zahlungsanspruch richtet sich nicht gegen eBay. sondern gegen den Käufer, der hat seine Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag nicht erfüllt. Das hat der BGH erst kürzlich in einer Angelegenheit bei Amazon so entschieden:

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=4a402d6772cd3fb6c327cb9c86ec7cf3&nr=105603&pos=0&anz=1
 
Fridolino Am: 01.02.2021 08:56:29 Gelesen: 57085# 12 @  
@ bovi11 [#11]

Und was hilft das dir, wenn es aber nur um einen Kleinbetrag geht?

Klar kannst du den Käufer verklagen, wobei das Gericht dann von dir einen Beweis will, dass der Brief abgeschickt wurde.

Im von dir zitierten Fall war unstrittig, dass der Käufer die Ware erhalten hat, was bei den üblichen ebay-Problemfällen nicht so ist.
 
bovi11 Am: 01.02.2021 09:04:45 Gelesen: 57077# 13 @  
@ Fridolino [#12]

Beim privaten Verkauf muß der Verkäufer nur nachweisen, daß die Sendung versandt wurde. Das ist in der Regel kein Problem.

Nur beim gewerblichen Verkäufer muß nachgewiesen werden, daß die Ware auch angekommen ist.

Die dogmatisch zentrale Aussage des Urteils ist die, daß die Maßnahme (z.B. eine Erstattung des Kaufpreises) des Plattformbetreibers den Verkäufer nicht bindet.

Ob jemand wegen eines Kleinbetrages klagt, steht auf einem anderen Blatt. Ein Klagerisiko besteht hierbei nicht nur für den klagenden Verkäufer, sondern auch in gleichem Maße für den Käufer (Kostenrisiko bei Klagebetrag bis 500,00 Euro = 234,16 Euro).
 
uli Am: 01.02.2021 10:29:13 Gelesen: 57025# 14 @  
Ich frage mich vielmehr, ob das Vorschreiben einer bestimmten Art der Zahlungsabwicklung durch den Makler eines Handels einer richterlichen Überprüfung standhält. Normalerweise vereinbaren das Verkäufer und Käufer untereinander und haben die Wahlfreiheit.

Gruß
Uli
 
saeckingen Am: 01.02.2021 10:43:59 Gelesen: 57013# 15 @  
Wenn Ihr bei eBay verkauft, dann akzeptiert Ihr die eBay AGBs. Für Zahlungen über PayPal ist das ja bisher auch schon der Fall, dass der Käufer sein Geld zurückbekommt, wenn der Verkäufer den Erhalt nicht nachweisen kann. Zukünftig gilt das dann halt für alle Zahlungsarten - der Verkäufer bekommt ja überhaupt nicht mehr mit, wie der Käufer bezahlt.

Es gibt zukünftig dann nur noch eine Art, wie der Verkäufer sein Geld bekommt - über eBay.

Auf dem eigenen PayPal Konto gibt es dann auch keine Zahlungseingänge mehr (für eBay Verkäufe) was ich sehr schade finde, da ich meine Zahlungseingänge in $ immer behalten habe und für Käufe genutzt habe. Zukünftig werden diese auch zu den (schlechten) ebay Umtauschkurse in Euro umgerechnet und ausbezahlt. Wenn man dann wieder etwas in $ kauft, muss man auch wieder Wechselkursverluste hinnehmen.

Grüße
Harald
 
bovi11 Am: 01.02.2021 11:01:28 Gelesen: 56992# 16 @  
@ saeckingen [#15]

"Wenn Ihr bei eBay verkauft, dann akzeptiert Ihr die eBay AGBs. Für Zahlungen über PayPal ist das ja bisher auch schon der Fall, dass der Käufer sein Geld zurückbekommt, wenn der Verkäufer den Erhalt nicht nachweisen kann. Zukünftig gilt das dann halt für alle Zahlungsarten - der Verkäufer bekommt ja überhaupt nicht mehr mit, wie der Käufer bezahlt."

Genau hier hat der BGH den Faden abgeschnitten und geurteilt, daß in dem Fall die Ansprüche des Verkäufers auf Vertragserfüllung (Zahlung) wieder aufleben. Der Verkäufer ist nicht an Entscheidungen von eBay oder PayPal gebunden und zwar völlig unabhängig davon, was in irgendwelchen AGB steht.
 
wessi1111 Am: 01.02.2021 14:46:15 Gelesen: 56865# 17 @  
Hallo zusammen,

wenn das Geld von Ebay nur wenige Tage später ausgezahlt wird, werden die meisten Verkäufer eben erst versenden, wenn das Geld auf dem Konto ist.

Auch wenn Ebay von den Bedingungen her verlangt, dass nach Zahlungseingang bei Ebay der Verkäufer versenden muss, kann der Verkäufer den Versand markieren und erst nach Zahlungseingang auf seinem Konto versenden.

Man braucht dann nur ein dickes Fell bei den Käufern, die schreiben "ich habe doch schon gestern überwiesen, warum ist die Ware heute noch nicht da?". Aber auch daran gewöhnt man sich.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 01.02.2021 14:56:17 Gelesen: 56848# 18 @  
Der Satz:

"Versand erfolgt nach Zahlungseingang" erhält dann eine völlig neue Bedeutung. ;-)

Gruß
Wessi
 
tomato Am: 01.02.2021 14:59:30 Gelesen: 56846# 19 @  
@ wessi1111 [#17]

Finde ich nicht gut, damit verärgert man nur die Kunden, die dann das nächste mal woanders bestellen.

Besser ist es zu versuchen die Kunden durch entsprechende Angebote (z. B. Versandkostenfreihet) weg von ebay zu bekommen.

Verstehe auch manchmal nicht, warum die Kunden nicht direkt beim Anbieter bestellen.

Gruß Thomas
 
Göttinger Am: 01.02.2021 15:32:27 Gelesen: 56800# 20 @  
@ nagel.d [#2]
@ tomato [#3]

Man kann die Kosten aber schon minimieren. Momentan bezahlt man praktisch keine Angebotsgebühr als Privatverkäufer (mehr als 100 Artikel im Monat wird man nicht einstellen, wenn man WIRKLICH Privatverkäufer ist), paypal kann man als Altkunde erfolgreich ablehnen und muss es nicht anbieten, so dass lediglich die 10% Verkaufsprovision für den Artikelerlös zu Buche schlagen, was auch nicht nichts ist, sich aber immer noch in Grenzen hält.

Daher finde ich die geplante Erhöhung jetzt schon sehr erheblich, nicht so sehr die 11% Provision, aber die Einbeziehung des Portos sowie die pauschale Grundabgabe, was einen Verkauf zu 1 Euro ökonomisch sinnlos macht. Wenn man darüber hinaus noch zur Dokumentation des Versands verpflichtet wird (also versicherte Bedingungen) geht auch das Porto noch mal hoch, was das Ganze dann ad adsurdum führt. Das wird ebay auch merken, weil scharenweise die privaten Verkäufer abspringen werden. Entweder es wird unter dem Druck der Kunden zurückgenommen (wie von Vernian [#58] bereits geschrieben), oder aber es findet sich jemand, der für den dann plötzlich wieder vorhandenen Bedarf in diesem Segment eine neue Plattform aufmacht.

Viele Grüße

Göttinger
 

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