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Thema: Polen Marken bestimmen
Das Thema hat 43 Beiträge:
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Harald Zierock Am: 30.06.2009 20:47:43 Gelesen: 37597# 1 @  
Guten Abend liebe Philaseiten Freunde,

ich habe etwas in einer Sammlung erhalten. Es handelt sich um Polen. Lubomi und Pressburg habe ich erkannt. Gefangenenlager in Italien findet man auch im Sassone.

Ich nehme an es ist auch viel Mache dabei, aber es ist doch gut so etwas zu haben; es bringt etwas exotisches in die Sammlung.

Was haltet Ihr davon ?

Schönen Abend,

Harald




 
Pilatus Am: 30.06.2009 21:59:19 Gelesen: 37576# 2 @  
Hallo Harald,

die Blocks oder wie man es nennen will, sind Spendenmarken für das Rote Kreuz. Allerdings ist die Zeit der Ausgabe nicht recht erkennbar. Sie wurden in Reichsmark und in Zloty bezahlt. Spezielle Polensammler werden weiterhelfen. Die Marken sind nicht ausreichend erkennbar.

Gruß Pilatus
 
Stefan Am: 01.07.2009 18:52:10 Gelesen: 37540# 3 @  
@ Harald Zierock [#13]

ich konnte folgendes im Michel-Osteuropakatalog von 1996 als Anhang nach den Hauptausgaben von Polen zu finden:

Scan 1:

Rubrik "Ausgaben für polnische Lager in Deutschland und Italien"
Der ungezähnte Block wird dort abgebildet. Der gezähnte Block sollte aus der gleichen Serie stammen.

Scan 2: gleiche Rubrik wie Scan 1

Die ersten 6 Einzelmarken (Reihe 1) sollten zu den Blocks von Scan 1 gehören. Die letzte Marke in dieser Reihe gehört ebenfalls zu dieser Rubrik.
In der der Reihe 2 wird die erste und vierte Marke im Michel-Katalog abgebildet. Bis auf die 2. Marke gehören alle Marken zu einem Satz.

Scan 3: Der Block gehört wohl zu den beiden Blocks von Scan 1.

Der Michel schreibt, dass die Ausgaben für polnische Lager in Deutschland und Italien, sog. Lagerpostmarken, "ihr Dasein privaten Initiativen verdanken". Im Katalog werden einige Beispiele abgebildet. Eine Katalogisierung sowie Bewertung erfolgt im Europa-Katalog von 1996 nicht.

Scan 4: Rubrik Lokalausgaben 1915-1919

Bis auf die erste Reihe gehören die Marken zur Lokalausgabe von Przedbórz von 1918, entweder
Mi-Nr. 11-14 (mit Strahlen im Hintergrund) mit 2 Zähnungsvarianten (Wert *=o 20,00DM bzw. 40.00DM) bzw. ungezähnt (Wert *=o 60,00DM) existieren oder
Mi-Nr. 15-18 (ohne Strahlen im Hintergrund) mit 2 Zähnungsvarianten (Wert *=o 10,00DM) bzw. ungezähnt (Wert *=o 25,00DM) existieren.
Die erste Reihe Marken gehört zur Lokalausgabe von Luboml, die postalisch nicht mehr zur Verwendung gelangten, Mi-Nr. a-e (Wert * je 25,00DM).

Noch offen zur Beurteilung nach dem Michel-Katalog:

Scan 2 -> letzte Markenreihe, 2. Marke von links
Scan 3 -> Markenreihen 1 und 2
Scan 5 -> alle Marken

Der polnische Fischer-Katalog (polnischer Pendant des Michel-Kataloges) Band 2 von 1999 listet ebenfalls Marken auf.

Scan 1: Lagerpostmarken des KZ Dachau-Allach, Ausgabe 1945; hier ohne Vergabe von Katalognummern. Leider verstehe ich kein polnisch, um die Hinweise im Katalog korrekt nachvollziehen zu können.

Scan 2: Block und die ersten 6 Einzelmarken (1. Reihe) wie Scan 1; die letzte Marke der 1. Reihe wurde 1945 in Freiman verausgabt (Kat-Nr. 1; Wert 25,00Zloty), Auflage 25.000 Stück.

In der 2. Reihe gehören alle Marken bis auf die 2. Marke zu einem Satz von 9 Marken, Ausgabe 1946 (Kat.-Nr. 1-4 und 8); Wert je 0,20Zloty (Nr. 1-4) und 6,00Zloty (Nr. 8); Auflage der Nr. 1-4 je 1 Mio. Stück und der Nr. 8 200.000 Stück.

Scan 3: Block wie Scan 1

Die Einzelmarken werden im polnischen Katalog unter "Nalepki dobroczynne" mit Markeninschrift "Legonistom Polskim" ("Ausgabe"zeitraum ca. 1915) in der Aufmachung (wie für Michel typisch) erfasst, als handele es sich nicht um offizielle Ausgaben. Der Satz besteht aus 4 Werten, gezähnt und ungezähnt. Es erfolgt keine Bewertung.

Scan 4:

- Lokalausgaben von Luboml (1. Markenreihe), katalogisiert unter der Nr. 1B-5B von 1918 (Wert * je 7,00Zloty; Wert ** je 15,00Zloty)
- Lokalausgaben von Przedbórz (verbliebenen Markenreihen) von 1918, katalogisiert unter der Nr. 11-14 bzw. 15-18

Scan 5:

- Lokalausgabe von Checiny von 1919 (Markenreihe 2-5) in diversen Farben; es erfolgt keine Katalogisierung bzw. Bewertung

Nach dem polnischen Fischer-Katalog noch offen:
Scan 2 -> letzte Markenreihe, 2. Marke von links
Scan 5 -> 1. Markenreihe

Kannst du die noch nicht identifizierten Marken etwas größer einscannen und hier zeigen?

Gruß
Pete
 
Harald Zierock Am: 01.07.2009 20:48:13 Gelesen: 37528# 4 @  
Hallo Pete,

ich versuche bessere Bilder einzustellen, aber ohne Garantie.

Harald




 
Stefan Am: 01.07.2009 21:09:08 Gelesen: 37522# 5 @  
@ Harald Zierock [#32]

Leider bringen die letzten Scans von dir nicht viel. Ich bitte dich, ausschließlich die Marken neu einzuscannen, die ich nachfolgend zeige. Ich habe die Bilder aus deinen Scans ausgeschnitten, leider ist die Qualität bedingt durch die Dateigröße nicht besonders gut.



Marke von deinem 2. Scan (siehe Beitrag 1), untere Markenreihe, 2. Marke von links



Marke von deinem 5. Scan (siehe Beitrag 1), obere Markenreihe

Gruß
Pete
 
siegfried spiegel Am: 02.07.2009 13:35:45 Gelesen: 37489# 6 @  
@ Harald Zierock [#13]

Hallo Harald,

meinen Glückwunsch zu Deinen schönen Ausgaben. Ich denke, die sind alle echt, falls es keine Fotokopien sind.

Ich habe selbst einmal einen kleinen Posten verschiedener Lagerausgaben erworben. Wie Pete bereits richtig geschrieben hat, findet man einige Informationen im Michel Europa-Ost.

Die Dachau-Blocks stehen im Zusammenhang mit dem KZ Dachau. Dorthin wurden zwischen 1939 bis 1945 ca. 40.000 Polen verschleppt, meist Angehörige der polnischen geistigen Führungsschicht. Viele von Ihnen sind in Dachau umgekommen. Näheres kannst Du im Internet "googeln".

Die Marken trifft man gar nicht so häufig an und Spezialsammler legen dafür auch mal ein paar Euro auf den Tisch.

Mit besten Grüßen
Siegfried


 
Polen-Anton Am: 14.07.2009 19:47:43 Gelesen: 37411# 7 @  
@ Harald Zierock [#13]

Hallo Harald,

ein paar ergänzende Bemerkungen: Die Marken von Checiny, Przedborz und Luboml sind Stadtpostmarken aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, also Zustellmarken, weil die Deutsche Reichspost (und womöglich auch die österreichische) Post in den Städten nicht zugestellt hat. Allerdings: Die Marken von Przedborz können falsch sein; die von Checiny sind laut FISCHER Phantasie-Ausgaben. Soweit ich ersehen kann, sind von Luboml keine Fälschungen bekannt.

Die DACHAU-Blocks mit Zuschlag fürs Rote Kreuz sind am 1. November 1945 erschienen.

Nalepki dobroczynne bedeutet in etwa: Wohltätigkeitsvignetten. Alle Marken auf dem letzten Scan sind solche Vignetten. Die blaue und braune DLA BEZROBOTNYCH stammen aus der Zwischenkriegszeit. Sie konnten auf Briefe geklebt werden, hatten selbstverständlich keinen Frankaturwert. Ich besitze Belege mit diesen Vignetten.

Mit freundlichem Sammlergruss,

Polen-Anton
 
Harald Zierock Am: 14.07.2009 20:41:05 Gelesen: 37404# 8 @  
Guten Abend Anton,

ich Danke Dir für die Auskunft.

Viele Grüsse aus dem Elsass,

Harald
 
Harald Zierock Am: 22.07.2009 14:53:36 Gelesen: 37361# 9 @  
Hallo,

ich habe hier eine Briefmarke, die ich im Katalog nicht finde.

Wer weiss mehr ?

Dabei ist noch ein Briefstück. Ich nehme an es handelt sich um Fordon bei Bromberg, und ich kann es unter Polen einordnen?

Harald


 
Jürgen Witkowski Am: 22.07.2009 15:53:39 Gelesen: 37356# 10 @  
@ Harald Zierock [#9]

Bei der Marke sollte es sich um eine Gebührenmarke handeln, da die Inschrift "opłata skarbowa" mit "Verwaltungsgebühr" übersetzt wird.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 22.07.2009 16:45:27 Gelesen: 37349# 11 @  
@ Harald Zierock [#9]

Hallo Harald,

Fordon gehörte 1857 zu Preußen. Dahin gehört auch der Stempel, ein sogenannter Krone-Posthorn-Stempel. Diese Stempel gab es in Ostpreußen bei etwas über 20 Hilfspostanstalten als Aufgabestempel. Falls du einen Michel-Deutschland-Spezial hast, schau mal in die Einführung zu Preußen, da gibt es einen kurzen Text zum Thema.

Beste Grüße,
Christoph
 
Harald Zierock Am: 22.07.2009 17:16:41 Gelesen: 37344# 12 @  
Vielen Dank Leute,

Ihr seid klasse und anscheinend gut drauf heute.

Hoffentlich kann ich Euch auch einmal helfen.

Harald
 
eswareinmal Am: 17.09.2013 15:11:25 Gelesen: 31563# 13 @  
Poczta Polska 20 MK Überdruck 25000 MK

Hallo Sammlerfreunde,

kann mir jemand zu folgender Marke etwas sagen ? Besetzungsausgabe, Abstammungsgebiet etc. ?



Nette Grüße
eswareinmal
 
Wim Ehlers Am: 17.09.2013 15:40:21 Gelesen: 31551# 14 @  
Hallo "eswareinmal",

Du zeigst hier eine Freimarke aus Polen aus dem Jahr 1923, die genauso im Michel-Osteuropa-Katalog abgebildet ist, allerdings dort postfrisch. Es handelt sich um MiNr 186 (Länge 25 mm) oder 187 (Länge 20 mm). Auflage lt. Michel über 28 Mio.

Beset Grüße
Wim
 
eswareinmal Am: 17.09.2013 17:10:56 Gelesen: 31523# 15 @  
@ eurowelter [#14]

Toll, danke für die schnelle Hilfe.

Netten Gruß
eswareinmal
 
philaspass Am: 08.10.2013 06:39:47 Gelesen: 31383# 16 @  
@ eswareinmal [#13]

Hallo eswareinmal,

wie eurowelter schreibt, ist es eine Polen 186 oder 187. Aber du solltest einmal bei den Urmarken schauen. Diese werden, wie die abgebildete im Michel mit Zähnung 9:14 angebeben. Abgesehen davon findest du im "Polen Spezial" noch weitere Hinweise zu beiden Ausgaben. Teilweise haben diese Marken bis zu 15 bis 20 verschiedene Zähnungen und sind auf drei verschiedenen Papiersorten gedruckt.

Diese unterscheiden sich nach:

a: normales Papier
b: geriffeltes Papier
c: Kasten-oder Linienzähnung
 
Göttinger Am: 17.05.2016 12:52:05 Gelesen: 28303# 17 @  
Hallo,

ich habe in einem Polen-Album folgende Marke entdeckt, für die ich keine Erklärung habe. Vom Stempel her ist es (19)73 oder 78, habe aber nichts geschnittenes gefunden in diesen oder vorhergehenden Jahren.

Könnte es sein, dass es sich um einen Ganzsachenausschnitt handelt?

Wäre für entsprechende Hinweise dankbar.

Gruß Göttinger


 
Stempelwolf Am: 17.05.2016 19:46:45 Gelesen: 28256# 18 @  
@ Göttinger [#17]

Richtig vermutet, das ist ein Ausschnitt aus dem Ganzsachenumschlag Michel-Nr. U 59. Am 18. Februar 1977 erschienen. Die Abbildung zeigt den Adler aus dem Audienzsaal des königlichen Schlosses in Warschau.

Beste Grüße
Stempelwolf
 

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