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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 931 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 13.09.2017 21:04:04 Gelesen: 576128# 257 @  
Nachtrag zu [#256]

Ich hätte gestern gerne ein schönes Bild eingestellt eines Briefes mit Réunion 1+2, aber den Caspary-Brief habe ich noch nicht besser gefunden.

Anbei aber ein ähnlicher Brief:



David Feldman bot im April 2015 viele Raritäten an in einem "Private Treaty"-Katalog "Treasures of Philately". Auf Seite 200 fand ich diesen interessantes Brief, gestempelt: "St. André, Ile de la Réunion, 23. Aout 1852". Der Brief ging nach Nantes, mit zwei Ankunftsstempeln: "Colonies Fra. / Marseille / 25 Nov. 52" (in rot, Briefvorderseite) und "Nantes 26 Nov. 52" (schwarz, Briefrückseite). Offenbar benötigte der Brief mehr als drei Monate für seine Reise. Den Tax-Stempel "35" finden wir auch auf dem Caspary-Brief.

Leider wissen wir nicht, wieviel der Brief kosten sollte (Angabe: "Price on request"). Aber eine Angabe ist für uns sehr interessant: "A stunning combination first issue franking, (...), one of only five recorded first issue combinations covers recorded".

Damit haben wir also 2 der 5 bekannten Briefe hier gesehen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.09.2017 22:15:28 Gelesen: 576104# 258 @  
@ Heinz 7 [#256]

Nun ist meine Grobschätzung fehlgeschlagen. Die US$ 3'000 von 1957 sind geldwertbereinigt auch nicht mehr, als der Erlös im Jahr 2004.

Konkret sieht das so aus:

Nach meiner Umrechnungsmethodik erhalte ich folgende Werte

21.11.1957 = Resultat US$ 3'000, kein Aufgeld (!)
Umrechnungskurs Schweiz. Nationalbank, US$ Nov. 1957 = 4.284 (bestätigt durch PR-Liste des Auktionshauses: CHF 4.28)
= CHF 12'852 bzw. CHF 12'894 per 31.12.1957

Diese CHF 12'894 werden bei p=3 (3 Prozent Jahresverzinsung) CHF 44'622 per Ende 1999 (42 Jahre später). Rechnen wir weiter bis Ende 2016 (mit p=0.4, also 4 Promille) erhalten wir 31.12.2016 einen Wert von CHF 47'756.

Das ist, zu meiner Überraschung, sogar WENIGER als die von Bolaffi genannten Euro 43'008 (2004) für den Verkauf bei Boule, Monaco.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.09.2017 18:47:36 Gelesen: 575722# 259 @  
@ 10Parale [#222]

Aus gegebenem Anlass mache ich heute einen kleinen "Exkurs" und verlasse das Gebiet der berühmtesten & wertvollsten Briefmarken der Welt "im engeren Sinn".

Der "Anlass" ist der Versand der Auktionskataloge von Köhler zur Herbstauktion. Da sind schöne Angebote dabei! In einem Spezialkatalog wird "Lübeck" angeboten. "Was hat nun Lübeck in dieser Rubrik verloren?" wird manch ein Leser fragen, zu Recht, denn die teuerste Marke ist bereits für Euro 3000 zu haben (Michel-Katalog 2010: Lübeck Nr. 2, 1859, 1 Schilling orange, ungebraucht).

Ganz abgesehen davon, dass es sensationelle Briefe gibt, die (aus verschiedenen Gründen) hohe fünfstellige Beträge kosten, möchte ich heute an die "Schwester der Briefmarke" erinnern.

Ja! Neben den seit jeher heiss geliebten Briefmarken gibt es noch weitere Postwertzeichen, die GLEICHWERTIG zu den Briefmarken existieren und ihre Daseinsberechtigung voll und ganz haben, aber dennoch von vielen Sammlern kaum wahrgenommen (beachtet) werden! - DIE GANZSACHEN!

Wir haben zum Glück in diesem Forum einige Freunde der Ganzsachen, und ich empfehle allen Lesern die Lektüre dieser Themen.

Und - wichtig! - die Ganzsachen waren auch einmal sehr beliebt und hoch bewertet! Die frühen Philatelisten haben sich mit Eifer auch ihrer Erforschung gewidmet, bevor die Ganzsache anfangs des XX. Jahrhunderts dann mehr und mehr in Vergessenheit geriet.

10 Parale hat im Beitrag 222 auf die Studie Lindenberg hingewiesen und den Senf-Katalog 1893. Er schreibt:

"Im Jahr 1893 gab es 116 Briefmarken und Ganzsachen, die damals mit einem Wert von größer = 400 Reichsmark angesetzt wurden (Quelle: Deutsche Briefmarken Zeitung Ausgabe Juni 1893, Autor: Lindenberg - rezitiert von Müller-Mark in Reflexionen über Philatelie)"

Im Senf Katalog 1893 (dem zweiten, den es gab; 1892 erst
mals herausgegeben) finden wir für Lübeck folgende Notierungen: (Auswahl:)

Senf Nr. 1 - 1/2 Schilling lila: 25 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 2 - 1 Schilling rotgelb: 20 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 3a - 2 1/2 Schilling rotbraun: 125 Mark (gestempelt); 50 Mark (ungest.)

1913 (20 Jahre später) waren die entsprechenden Bewertungen bei:

Senf Nr. 1 - 1/2 Schilling lila: 75/85 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 2 - 1 Schilling rotgelb: 70/80 Mark (ungestempelt/gestempelt)
Senf Nr. 3a - 2 1/2 Schilling rotbraun: 325 Mark (gestempelt); 45 Mark (ungest.)

DIESE KATALOGNOTIERUNGEN wurden aber BEI WEITEM in den Schatten gestellt von folgenden Bewertungen (Auswahl/Senf 1893):

Ganzsache Nr. 1a: 1/2 Schilling grün, kl. Form. 125 Mark (ungebr./gebr.)
Ganzsache Nr. 1b: 1/2 Schilling grün, gr. Form. 150/200 Mark (ungebr./gebr.)
Ganzsache Nr. 2b: 1 Schilling gelbrot, gr. Form. 20/200 Mark (ungebr./gebr.)
... usw....
Ganzsache Nr. 5a: 4 Schilling hellbraun, kl. Form. 250/200 Mark (ungebr./gebr.)
Ganzsache Nr. 5b: 4 Schilling hellbraun, gr. Form. 300/300 Mark (ungebr./gebr.)

Diese Ganzsachen wurden also sehrsehr hoch bewertet. Sie sind aber auch sehrsehr selten!

Heute (Ende Monat) ergibt sich die Möglichkeit, ein paar dieser Rosinen zu picken. Ein Beispiel:



Los 9692 Köhler - (30.9.2017): "Umschlag 1/2 Schilling grün im Grossformat mit Ringstempel "L" und nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 31/12" als Ortsbrief gebraucht (...) und einzig bekanntes gebrauchtes Exemplar dieses auch in ungebrauchter Erhaltung schon seltenen Umschlages (...)"

Mit anderen Worten: Eine absolute WELTRARITÄT.

Ich bin nun wirklich gespannt, wo der Zuschlagpreis sein wird. Schätzpreis: Euro 5000. Andere, ebenfalls SELTENE Umschläge, sind für lächerliche Euro 100/250/300/500/800 zu haben (Schätzpreise).

Wenn die schöne Schwester der Briefmarke (eben: die Ganzsache!) von mutigen Prinzen einmal aus dem Dornröschenschlaf wach-geküsst wird, könnten wir hier "Preisraketen" erwarten wie zu den besten Zeiten der Philatelie! - Verdient hätten sie es, die Ganzsachen!

Wir dürfen gespannt sein!

Heinz
 
Cantus Am: 17.09.2017 12:00:27 Gelesen: 575513# 260 @  
@ Heinz 7 [#259]

Hallo Heinz,

ich schaue selten in dieses Thema, denn Briefmarken interessieren mich naturgemäß eher weniger, aber im Anschluss an deinen Beitrag möchte ich doch noch etwas zum Besten geben. Es handelt sich dabei um ein Randgebiet, weder Ganzsache noch Briefmarke, sondern in entsprechenden Handbüchern als "ganzsachenähnliche Formulare" beschrieben.

Vor mehr als einem Jahrzehnt suchte ein in diesem philatelistischen Teilgebiet bedeutender Schweizer Sammler weltweit nach Abbildungen bestimmter echt gelaufener mehrsprachiger österreichischer Postbegleitadressen, die zwar im Handbuch von Ing.Franz Schneiderbauer sämtlich gelistet und im österreichischen ANK-Ganzsachenkatalog in ungebrauchter Form nun auch abgebildet sind, die aber in gebrauchter Form nirgends aufzutreiben waren. Ziel dieser Suche war die Herausgabe mehrerer Handbücher, die sich ausschließlich mit der österreichischen Fracht- und Paketpost befassen.

Bei einzelnen Sammlern in den USA konnte er gesuchte Einzelstücke bekommen, aber auch ich konnte mit mehreren Exemplaren aushelfen. Sie stammen sämtlich aus einem Posten sogenannter Katastrophenpost, den ich zuvor bei Schwanke in Hamburg ersteigert hatte. Alle diese Stücke haben seitliche mehr oder minder deutliche Brandspuren, wurden sie doch im Rahmen eines Zeppelinabsturzes gefunden und sichergestellt. Bis heute wurden meines Wissens keine weiteren dieser Exemplare irgendwo angeboten, es dürfte sich dabei also ebenfalls um sogennnte Weltraritäten handeln. Mangels allgemeiner Nachfrage und wenig Fachwissens um diesen - für mich jedoch bedeutenden - Teilbereich der österreichischen Philatelie dürften mögliche zukünftige Angebote entweder im unteren Finanzsektor oder nur in irgendwelchen Posten veröffentlicht werden, sehr zu meinem Vorteil, denn so dürfte das allgemeine Erwerbsinteresse in überschaubarem Rahmen bleiben.

Nicht jede Weltrarität bedingt also auch gleich einen hohen Preis, sondern es bedarf auch noch des gleichzeitigen Wunsches mehrerer vermögender Sammler, so ein Einzelstück unbedingt besitzen zu wollen.

Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 18.09.2017 10:58:08 Gelesen: 575313# 261 @  
@ Cantus [#260]

Lieber Ingo,

ich weiss, dass ich das Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" etwas dehne, wenn ich nun plötzlich von Ganzsachen schreibe [#259]. Meine Absicht war dabei, das Augenmerk der Leser auf diesen FASZINIERENDEN und (den Briefmarken) GLEICHWERTIGEN Aspekt der Philatelie zu lenken, denn die Ganzsache ist - ohne Frage - ein Postwertzeichen wie die Briefmarke auch!

Ganzsachen waren im XIX. Jahrhundert sehr beliebt und erreichten oft sehr hohe Preise, die denen für Briefmarken nicht nachstanden! 10 Parale hat die Studie von Lindenberg angesprochen, der einen frühen Senf-Katalog analysiert hatte und dabei sehr viele sehr teure Ganzsachen auflistete. Anfangs des XX. Jahrhunderts gerieten dann die Ganzsachen mehr und mehr in Vergessenheit und wurden von vielen Sammlern, Händlern, Auktionatoren, stark vernachlässigt, wenn nicht gar vergessen. Dies hatte natürlich auch einen Einfluss auf die Preise, die heute, vereinfacht gesagt, für Ganzsachen in der Regel sehr tief sind. Zum Glück wurde wenigstens bei den Briefmarkenausstellungen die Sparte "Ganzsachen" mit einer eigenen Klasse immer am Leben gehalten und ein paar Sammler haben so einer noch stärkeren Vernachlässigung der Ganzsachen entgegen gewirkt.

Ich werde in Zukunft unter DIESEM Thema generell nicht vertieft auf Ganzsachen eingehen. In Beitrag [#191] habe ich skizziert, wie ich dieses Thema gerne (weiter) bearbeiten würde. Wenn dabei gelegentlich auch Ganzsachen besprochen werden, dann soll das zum Thema einen direkten Bezug haben (wie - meines Erachtens - in Beitrag [#259]). Oder wenn ich hohe Resultate kommentiere, die Briefe mit Ganzsachen-AUSSCHNITTEN, erreichten! (Es ist ja seltsam, dass die GSA bei den Briefmarkensammlern sehr beliebt sind, sobald sie "als Briefmarke" verwendet wurden! (= Ausschnitt auf einen Brief geklebt anstelle einer Briefmarke)).

Wenn die Leser die "berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" kennen, so können sie erst einen relativ KLEINEN TEIL der Verkaufserfolge ohne Weiteres verstehen. VIELE ANDERE Aspekte haben ebenfalls einen gewaltigen Einfluss auf die Preise von philatelistischen Stücken (Briefmarken/Briefen, usw.). Beispiele für teure Stücke:

a) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht als grössere Einheit einen sehr hohen Preis
b) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht auf Brief einen sehr hohen Preis
c) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht als besondere Frankatur einen sehr hohen Preis
d) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht wegen ihrer Abstempelung einen sehr hohen Preis
e) eine an sich nicht-wertvolle Marke (als Einzelstück) erreicht wegen ihrer postalischen Verwendung einen sehr hohen Preis (interessant unter dem Aspekt "postal history")
f) u.s.w. die Liste lässt sich noch verlängern...

Unter Buchstabe e) können wir wohl auch Katastrophen-Post auflisten! Es ist in der Tat faszinierend, wenn von einem Zeppelin-Unfall noch Poststücke übrigblieben (oder von Schiffs-Unglücken); solche ansonsten absolut gewöhnlichen Briefe können so plötzlich enorm rar/gefragt/teuer sein!

Mit deiner Bemerkung ganz am Ende hast Du völlig recht! - Dies kann aber für Sammler auch eine sehr lohnende Herausforderung sein, die Gebiete zu entdecken (und zu sammeln), die rar und wertvoll sind, zur Zeit aber sehr günstig zu haben sind. Ganzsachen gehören - in weiten Teilen - heute ganz sicher dazu. Wenn ich mit meinem Beitrag bei einigen Lesern diese Erkenntnis schärfen konnte, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Heinz
 
Cantus Am: 18.09.2017 11:29:40 Gelesen: 575297# 262 @  
@ Heinz 7 [#261]

Lieber Heinz,

dem ist nichts hnzuzufügen. Ich hätte hier auch niemals einen Beitrag gebracht, wenn du nicht das Thema Ganzsachen angeschnitten hättest. Alles, was du geschrieben hast, ist mir längst bekannt und bewusst. Bleibe hier also am besten bei den Briefmarken, über die Wertigkeit von und die Nachfrage nach Ganzsachen und ganzsachenähnlichen Formularen kann dann gerne an anderer Stelle und von tatsächlichen Sammlern dieser Teilbereiche der Philatelie diskutiert werden.

Viele Grüße
Ingo
 
Setubal Am: 18.09.2017 11:46:05 Gelesen: 575291# 263 @  
Hallo ins Form,

ich möchte hier mal einen Brief plazieren, bei dem die Seltenheit der Marke nicht das Ausschlag gebende ist. Es ist eine One Penny black - die 1. Marke der Welt.

Nun kommt diese Marke auf Briefen innerhalb Englands doch recht "häufig" vor.

Ich zeige sie hier auf einem bezahlten Brief ins Ausland.



Der materielle Wert des gesamten Beleges ergibt sich hier aus der seltenen Destination.

Rolf-Dieter
 
Heinz 7 Am: 18.09.2017 21:10:47 Gelesen: 575190# 264 @  
@ Cantus [#262]

Lieber Ingo,

einverstanden; ich werde hier (in diesem Thread) nur ausnahmsweise über Ganzsachen schreiben (und nur wenn ein Bezug zum Thema besteht) und sonst das Thema den "tatsächlichen Sammlern" von Ganzsachen überlassen.

Ich zähle mich übrigens auch zu diesen "tatsächlichen Sammlern", wie Du ja weisst; siehe mein 2013 gestartetes Thema: "Ganzsachen Rumäniens". Auch Ganzsachen der Schweiz sammle ich.

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.09.2017 21:24:45 Gelesen: 575178# 265 @  
@ Setubal [#263]

Guten Abend Rolf-Dieter

Danke für Deinen Beitrag. Du zeigst uns einen Brief, der aus folgenden Gründen interessant ist:

seltene Marke? - Nein
selten auf Brief? - nein

Also muss es etwas anderes sein.
Auslandbrief, nur teilweise voraus-bezahlt
Schiffspost 1841.

Ich kenne mich zuwenig aus, bei diesen Briefen, ob die Destination Funchal/Madeira aus England so selten ist, dass Sammler dafür wirklich hohe Preise bezahlen. Kannst Du uns sagen, was der Brief gekostet hat?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.09.2017 22:36:45 Gelesen: 575149# 266 @  
In Beitrag [#254] habe ich festgestellt, dass Frankreichs am höchsten bewertete Marke bei Schubert (bzw. Senf 1912/1913) erst auf Platz 33 erscheint.

33.04 Frankreich, 1849, 1 Franc rotorange, ungebraucht: Senf 1912 / 1913 = 1'500 Mark.

Im neuen Michel (neu, naja, 2010...) ist diese Marke bewertet mit Euro 70'000 (Michel Nr. 6a = orangerot, *).



Diese Marke hat sich in den letzten 100 Jahren also gut entwickelt.

RICHTIG teuer wird es, wenn diese frühen Ausgaben in Kehrdruckpaaren vorliegen! Gemäss Michel-Katalog 2010 ist die Nr. 6aK mit Euro 250'000 bewertet.

Ich habe in Beitrag [#47] einen solchen (oder ähnlichen) Kehrdruck-Viererblock gezeigt, dort aber die Nummer Yvert No. 7d. Ich möchte die Nummern korrekt auseinanderhalten, und mit Bildern in Farbe zeigen, habe aber im Moment die entsprechenden Kataloge nicht zur Hand.

Darum vorerst nur die lose Marke, orangerot...

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Setubal Am: 19.09.2017 10:00:47 Gelesen: 575042# 267 @  
Hallo Heinz,

sicherlich hast Du Verständnis dafür, dass ich den von mir gezahlten Preis nicht schreibe.

Ein paar Beiträge zurück ging es um die generelle Aussage, dass sich der Wert einer an sich nicht seltenen Marke dann steigern kann, wenn bestimmte Zusatzmerkmale es hergeben.

Mit dem von mir gezeigten Brief wollte ich ein Beispiel zeigen.

Die One Penny black allein als Marke setze ich mal (willkürlich) mit 100 an.
Auf Brief, schon nicht mehr so häufig, innerhalb Englands (willkürlich) mit 250 - 500.
Auf Brief ins Ausland mit einem (willkürlichen) Wert bei 5.000.
Ich weiß von einem Sammlerfreund, dass er eine One Penny black auf Brief nach Mexico, für 50.000 angeboten bekam.

Auch wenn meine "Zahlen" willkürlich sind, geben sie ein grobes Beispiel, wie sich der Wert steigert.

Bei allen Angaben von Preisen (Zahlen) ist aber jedes mal darauf zu achten, ob überhaupt jemand bereit ist, den genannten Preis zu zahlen!

Rolf-Dieter
 
Heinz 7 Am: 19.09.2017 12:35:16 Gelesen: 574991# 268 @  
@ Setubal [#267]

Hallo Rolf-Dieter,

ja, natürlich habe ich Verständnis, wenn Du den Ankaufspreis nicht bekanntgeben willst.

Ich gehe einig mit Dir, dass solche seltenen Verwendung den Wert eines Briefes schnell sehr stark erhöhen. Dein Beispiel ist sicher geeignet, um dies klar zu zeigen: Ein One-Penny-Black Brief wird durch die seltene Postroute/-beförderung heraufkatapultiert von, sagen wir (als Grössenordnung): Euro 500 auf Euro 10'000.

Du hast aber sicher auch Verständnis, dass unter diesem Thema Dein Brief es nicht unter die "wertvollsten Briefmarken der Welt" schafft (das ist der Titel dieses Themas). In Beitrag [#191] habe ich skizziert, wie ich dieses Thema gerne (weiter) bearbeiten würde. Dabei werde ich (auch) einige Auktionsresultate vorstellen, die exorbitant hoch waren. Ich werde VERSUCHEN, das zu kommentieren und ggf. Erklärungen dafür zu finden.

Sobald ein philatelistisches Stück extrem teuer ist OHNE dass die zugrundeliegende Briefmarke eine teure Welt-Rarität ist, wird der Kreis der Interessenten, die sich für dieses Stück interessieren, sehr viel kleiner. Die Preise sind dann teils sehr starken Schwankungen unterworfen: es ist, wie Du schreibst: es braucht immer mindestens einen oder vielmehr ZWEI Sammler, die einen hohen Preis für ein Stück zu zahlen bereit sind.

Ich gratuliere Dir zu dem seltenen Stück und zu Deiner Sammlung Portugal! Du hast uns - fleissig! - viel davon gezeigt. Danke.

Heinz
 
Setubal Am: 19.09.2017 13:16:44 Gelesen: 574968# 269 @  
Hallo Heinz,

(mit einem verschmitzten Lächeln)

der Titel lautet: Die berühmtesten und wertvollsten Marken

und ich habe den Beitrag aus 2 Gründen gebracht:

Die Berühmtheit der Marke und die Wertmäßigkeit in Abhängigkeit zu anderen wertbestimmenden Punkten.

Rolf-Dieter
 
Heinz 7 Am: 19.09.2017 14:09:48 Gelesen: 574934# 270 @  
@ Setubal [#269]

Prima!

Richard hat das Thema ja auch so angefangen, mit der One Penny Black! Sie ist nicht nur berühmt, sie ist auch wunderschön!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 20.09.2017 20:44:19 Gelesen: 574622# 271 @  
@ Heinz 7 [#266]

Die teuerste Marke von Frankreich war 1912/1913 die 1 Franc-Marke aus der ersten Ausgabe 1849/1850. Der 1 Franc-Wert gibt es in zwei Farben:

nach Michel:

6a) orangerot
6b) fahlrot (1.1.1849)
7a) karmin
7b) braunkarmin (1.12.1849)

nach Zumstein:

6) orangerot
6a) ziegelrot
6b) zinnober (Vervelle)
7) karmin
7a) braunkarmin

nach Yvert & Tellier:

6) carmin foncé
6a) carmin claire
6b) carmin brun
7) vermillon (vif)
7a) rouge terne



Dieser Ausschnitt aus dem Auktionskatalog Ivy & Mader Philatelic Auctions, Inc., USA-West Caldwell (21.11.1998) zeigt die karmin-Variante, die deutlich tiefer katalogisiert ist (Euro 10'000 = Michel 2010). Los 38+39.

Los 48 ist anbei gezeigt:



Michel Nr. 6a hatte einen Katalogwert von Euro 70'000 (Michel 2010)
Michel Nr. 6b hatte einen Katalogwert von Euro 40'000

Heinz
 
Heinz 7 Am: 20.09.2017 21:29:34 Gelesen: 574606# 272 @  
@ Heinz 7 [#271]

Nicht restlos klar ist mir Los 49:



Scheinbar ist die Variante "vervelle" bei Michel nicht katalogisiert (siehe aber Zumstein).

Die Lose hatten einen Schätzpreis von
US$ 10'000 (Los 38)
US$ 10'000 (Los 39)
US$ 42'500 (Los 48)
US$ 22'000 (Los 49)

Das sind grosse Unterschiede, die genaue Kenntnisse der Nuancen voraussetzten.

2003 gab es eine phantastische Frankreich-Auktion, die neue Massstäbe setzte. Zwei Lose waren sehr aufschlussreich, um die Unterschiede der Farben zu zeigen.



Die Auktion war der Verkauf der Sammlung "La Fayette" (Spink/Behr, Paris, 17.11.2003).

Darin waren zwei "Super-Lose"

Heinz
 
Koban Am: 20.09.2017 22:32:19 Gelesen: 574593# 273 @  
@ Heinz 7 [#272]

Die "Vervelle" ist im Michel unter römisch I, gleich im Anschluss an die Erstausgabe katalogisiert. Die Marke wurde nicht offiziell ausgegeben.

Kehrdrucke der seltenen Mi 6 (Yv 7), siehe [#47] und [#266], sind nur zwei bekannt. Zum einen in dem bereits von Dir in [#47] gezeigten Viererblock, zum anderen in einem Dreierstreifen auf Brief. Von der "Vervelle" gibt es nur einen Kehrdruck.

Gruß,
Koban
 
Heinz 7 Am: 21.09.2017 00:26:24 Gelesen: 574563# 274 @  
@ Heinz 7 [#272]

Los 83 der Sammlung "La Fayette" (2003) wurde beschrieben als Yvert & Tellier Nr. 7f = Vermillon pâle dit vervelle; tête-bêche dans un bloc de quatre.



Das war das berühmte Los der Auktion Ferrary (11. Auktion/Los 59), das damals eines der höchsten Ergebnisse erzielte, das vierthöchste, um genau zu sein.

Dieser Block galt lange Zeit (zu Recht) als wertvollstes Stück der französischen Philatelie!

Aber 1924 ist nicht 2003. (Doch davon später).

Los 83 erreichte 2003 folgendes Ergebnis:

Estimate: Euro 325'000 - 425'000
Zuschlag: Euro 460'000
Aufpreis: 10 bzw. 15 % (gestaffelt) = Euro 511'000 plus Mehrwertsteuer = ca. Euro 520'996
(eigene Berechnungen. Bolaffi weist etwas andere Werte aus).

Der Euro galt damals 1.5587 zum Schweizer Franken. Das ergibt CHF 812'076 (17.11.2003). Ende Jahr entspricht dies CHF 812'464. Mit 4 Promille verzinst ergibt das Ende 2016 = CHF 855'741.

Dieses Ergebnis war 33 % höher als dasjenige von Ferrary 1924!

Rechnen wir nach:

Resultat 19.11.1924 = Francs 200'500 + Zuschlag 19.5 % = FF 239'597.50
Umrechnungskurs Franc zum GB£ = 87.55 = GB£ 2736.69
Umrechnung in CHF = (Kurs 23.852) = CHF 65'275.53 (19.11.1924)
Ende Jahr (1924) = CHF 65'499
Ende 1999 = CHF 601'210
Ende 2016 = CHF 643'428.

Wir folgern daraus:

a) Dieser Kehrdruck-Viererblock ist schon seit 100 Jahren sehr wertvoll/teuer.
b) es gibt Briefmarken/philatelistische Einheiten, die sich noch stärker positiv entwickelt haben; heute steht dieser Block nicht mehr auf "Platz vier der Welt" (wie bei der Ferrary-Auktion 1922-1925).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.09.2017 21:39:42 Gelesen: 574337# 275 @  
@ Koban [#273]

Gemäss Studie Schubert gibt es unter den 100 teuersten Marken 2 Notierungen zu Frankreich:

33.4. Ausgabe 1849/50, Senf Nr. 6, ungebraucht
80.4. Zeitungs-Stempel-Marken 1868, Senf Nr. 032 IV. 5 Cents blau, ungebraucht.

Die 1 Franc-Marke (Senf Nr. 6 = Yvert Nr. 7 = Michel Nr. 6) habe ich in Beitrag 266, 271, 272 und 274 vorgestellt, und dabei nicht nur die Einzelmarke gezeigt, sondern auch die sehr seltenen Kehrdruck-Paare (Tête-bêche). In Beitrag [#272] konnte ich das wertvollste Stück der französischen Philatelie 1900-1931 vorstellen.

Warum 1931? - Nun, damals wurde ein (unregelmässiger) Grossblock von 22 Marken der 1 Franc vermillon gefunden.

NNNNNN
NNNNNN
NNNNKN
NNNN--

Die 17. Marke dieses Bogens stand auf dem Kopf! (mit "K" markiert, "N" für "normalstehend").

Der Raritätenhändler Georges Behr trennte noch im selben Jahr 1931 diesen Grossblock auf in

1 Achterblock
1 Viererblock
5 Paare.

Position 10+11+16+17 bildete einen Viererblock mit einem Tête-bêche-Kehrdruck. Dieses Super-Stück kam in die Sammlung Théodore Champion, später Ballat, Robert Gill, Duane Hilmer und ... La Fayette (= vermutlich Steven Walske).



Auf den ersten Blick können wir kaum einen Unterschied feststellen zwischen dem TB-VB der Yvert Nr. 7d ("vermillon vif"), Los 50, und dem TB-VB der Yvert Nr. 7f ("vermillon pâle; vervelle") Los 83, den ich in Beitrag [#274] vorgestellt habe. Der YT 7d-TB VB hat eine leicht defekte Ecke rechts-oben.

Los 50 wurde dennoch bedeutend höher eingeschätzt als Los 83: mit Euro 600'000-800'000! Und der Zuschlag war auch beeindruckend: nach Bolaffi waren es US$ 1'025'000, Endpreis damit US$ 1'178'750 oder Euro 1'004'413

(Ich vermute, dass Bolaffi hier einen Fehler machte; der Zuschlag war gestaffelt (15 % und 10 %). Fraglich ist auch, ob der Zuschlag in $ erfolgte, wie Bolaffi vermuten lässt; die Auktion war aber in Paris und die Schätzpreise waren in Euro. Leider habe ich keine offizielle Ergebnisliste).

Wie auch immer: Der 1931 gefundene "vermillon vif"-Block ist massiv höher bewertet als der "vermillon pâle/vervelle"-TB-Viererblock. Warum?

Nach Koban gibt es 2 TB-Paare der "vermillon vif" aber nur einen der "vermillon pâle/vervelle". Dennoch ist der "vemillon vif"-Kehrdruck viel teurer? Das macht irgendwie keinen Sinn.

Studieren wir den Auktionskatalog SPINK/BEHR:

Los 50: es ist nicht vermerkt, wie viele TB-KD-Paare (oder grössere Einheiten) bekannt sind
Los 83: hier ist vermerkt: "one of the five vermilion tête-bêche known", also "einer von fünf". Die fünf scheinen sich aber auf alle Yvert & Tellier Nr. 7 zu beziehen, also 7f, 7d, etc.

Koban kennt offenbar immerhin 3 davon.

Auch das Buch "Encyclopedia of rare and famous stamps/Vol. 2/The Biographies" (Leon N. Williams, 1997) klärt die Frage nicht: auf Seite 75+76 sind nur genau die zwei Stücke beschrieben, die jetzt auch besprochen werden (die zwei TB-VB).

schwierig.

Ich muss zu einem vorläufigen Ende kommen. Der TB-Viererblock "vermillon vif" (ursprünglich aus dem Fund 1931) gilt heute als das wertvollste Stück der Philatelie Frankreichs!

Die einzige (aber m.E. schlüssige) Erklärung für den grossen Wert-Unterschied sehe ich im Hinweis von Koban:

"Die "Vervelle" ist im Michel unter römisch I, gleich im Anschluss an die Erstausgabe katalogisiert. Die Marke wurde nicht offiziell ausgegeben."

Heinz
 
Koban Am: 22.09.2017 23:41:51 Gelesen: 574311# 276 @  
Hallo Heinz,

die Variante "vermillon vif" ist ungebraucht die seltenste und teuerste Nuance der Mi 6 (Yv 7). In vergleichbarer Erhaltung, ungebraucht ohne Gummi (der Vervelle-Bogen war ungummiert), wertet eine "vermillion vif" etwa das zweieinhalbfache der "Vervelle". Der Vervelle-Bogen wurde 1892 im Nachlaß eines hochrangigen Postmitarbeiters gefunden. Der später nach seinem Käufer benannte Bogen enthielt den Kehrdruck aus Los 83.

"One of the five vermilion tête-bêche known" sowie auch meine Zählung(drei) beziehen sich auf sämtliche Nuancen von Mi 6(Yv 7) incl. Vervelle.

Gruß,
Koban
 
Heinz 7 Am: 23.09.2017 16:12:01 Gelesen: 574164# 277 @  
@ Koban [#276]

Hallo Koban,

danke für die kurze Nachricht. Sie bringt mich allerdings kaum weiter.

Vielleicht möchten die Leser noch genauer Bescheid wissen. Darum meine Ergänzungen:

Yvert & Tellier (1995) listet im "gewöhnlichen" Katalog (Tome 1 des Weltkataloges) vier Farbnuancen auf:
YT 7 = vermillon
YT 7a = vermillon vif
YT 7b = vermillon terne
YT 7c = vermillon pâle (Vervelle)

Die Tête-Bêche Paare (oder grössere Einheiten) erhalten dann folgende (zusätzliche) Nummern

YT 7d = TB der vermillon vif
YT 7e = TB der vermillon terne
YT 7f = TB der vermillon pâle (Vervelle)

Tête-Bêche Paare der (Grundmarke) "vermillon" (YT 7) gibt es offenbar nicht, sondern nur der Grundmarken 7a,7b,7c. Die Bewertungen der TB- zeigen, dass vier verschiedene TB unterschieden werden können:

YT 7d * FF 1.65 Mio. (Katalog 1995, Französische Francs)
YT 7d gest. FF 1.2 Mio.
YT 7e gest. FF 1.0 Mio.
YT 7f * FF 1.3 Mio.

Die 7e * oder die 7f gestempelt gibt es offenbar nicht. Bei der 7f (bzw. der 7c) macht das Sinn, weil die Marke ja nie offiziell verausgabt wurde. Es wurde einst ein Bogenteil von 139 Marken gefunden.

Nach dem Auktions-Katalog von Spink/Behr gibt es nur 5 TB-Paare von allen - danke für Deine Bestätigung -) YT Nummern 7. Du kennst offenbar einen Brief mit Dreierstreifen; vielleicht zeigst Du ihn uns und/oder sagst uns, welche Nummer er hat (YT 7d oder 7e?). In welcher Sammlung war er? Wenn wir ferner wüssten, von welcher Art es ZWEI TB gibt, dann wären wir auch weiter in unseren Erkenntnissen.

Beim Spezialkatalog "Cérès" ist es noch etwas detaillierter, dort gibt es sechs "Varianten" (gemäss Katalog 1991)

C 7 = vermillon
C 7a = vermillon vif
C 7d = vermillon foncé
C 7e = vermillon orangé
C 7B = vermillon terne
C 7C = vermillon pâle (Vervelle)

Doch bringt uns dies in Bezug auf Kenntnisse über die TB-Paare auch nicht weiter.

Es wäre schön, wenn wir am Ende alle 5 TB der Yvert Nr. 7 (Michel Nr. 6) kennen würden.

Schöne Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.09.2017 16:39:55 Gelesen: 574153# 278 @  
Liebe Leser,

ich habe in meinem "Vorgehensplan" zu diesem Thema geschrieben, dass ich später auch die Studie von LIFE 1954 besprechen möchte, siehe [#155].

Wenn wir uns jetzt aktuell aber so vertieft haben in die "Teuerste Frankreichs" wollen wir vielleicht bereits heute vorausschauen in das Jahr 1954, als die "world's rarest stamps" grossformatig und farbig vorgestellt wurden. Und - besonders interessant - auch mit Preisangaben!

Ich habe einzelne dieser LIFE 1954-Rangierungen bereits bekanntgegeben; nun suchen wir doch unseren französischen Spitzenreiter!

Dazu noch ein Wort zur Erinnerung: Im LIFE-Artikel werden die meisten ganz grossen Raritäten seiner Zeit aufgelistet, aber nicht unterschieden nach

- Einzelmarken
- Einheiten
- Briefe oder lose
... sondern alles miteinander!

Dennoch ist die Studie natürlich hochinteressant.

Anbei nun unser "Star" aus Frankreich, wir finden ihn tatsächlich:



Wir lesen: "18 - France, 1849, vermilion block, with tête-bêche pair, Champion.

Es ist dies unzweifelhaft "unser" TB-Viererblock, der bei Spink/Behr 2003 als Los Nr. 50 verkauft wurde, vgl. [#275].

Wie wir sehen, war das Stück 1954 bewertet mit US$ 17'500. Dies war 1954 ein sehr hoher Betrag und erreichte im "Kabinett" von LIFE 1954 Platz 16.

Unmittelbar hinter dem "Blue Boy" den wir schon kennen gelernt haben, siehe Beitrag [#100], der damals mit US$ 18'000 bewertet wurde!

Das passt!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.09.2017 17:51:24 Gelesen: 574139# 279 @  
Tête-bêche der 1. Ausgabe, Nummer 3

In Beitrag [#278] sprach ich den Wunsch aus, dass wir alle 5 TB-Paare der 1. Ausgabe von Frankreich kennen. Anbei ist Nummer 3!



Dieses (dunkle!) Exemplar der 1 Franc-Marke ist nicht etwa die braunkarmine Variante (Yvert No. 6), sondern es ist auch eine YT Nr. 7 - und damit unser drittes Exemplar!

Genau genommen ist es die Yvert Nr. 7d. Auch dieser Dreierstreifen stammt aus einer weit grösseren Einheit! In den Dreissigerjahren des XX. Jahrhunderts existierte ein gestempelter, unregelmässiger 32-er-Block der Yvert 7d, dieser wurde dann aufgeteilt (zerschnitten) und aus den Positionen 17-19 des alten Blockes entstand der Dreierstreifen.

Auch dieses Spitzenstück kam in die Sammlung Steven Walske ("La Fayette") und wurde ebenfalls am 17.11.2003 verkauft, ebenfalls zu einem sehr hohen Preis (Los 80). Im Katalog war sie als YT Nr. 7d angeschrieben, aber das müsste wohl 7e sein, siehe @ Heinz 7 [#277], YT 7e = TB der vermillon terne.

Die Ceres-Nummer im Auktions-Katalog (Spink/Behr) stimmt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Koban Am: 23.09.2017 20:31:16 Gelesen: 574096# 280 @  
Die aktuellsten Daten, die ich auf die Schnelle finden konnte, stammen aus dem Spink/Maury aus 2016. Dieser Katalog listet zusätzlich zu den Farben vermillon, vermillon vif, vermillon terne und vermillon fonce noch die Nuance rouge brun.

Zu den Kehrdrucken finden sich dort die folgenden Angaben (etwas gekürzt und übersetzt):

S/M 7a vermillon vif - ein ungebrauchter Kehrdruck im Viererblock(Beitrag [#275]), ein gestempelter, defekter Dreierstreifen auf Brieffragment! (Nicht auf Brief wie ich fälschlich schrieb.)
S/M 7b vermillon terne - ein gestempelter Kehrdruck im Dreierstreifen (Beitrag [#279]), ein gestempelter Kehrdruck auf Brief
S/M 7d rouge brun - ein gestempelter Kehrdruck auf Brief
Vervelle - ein ungebrauchter Kehrdruck im Viererblock(Beitrag [#274])

Gruß,
Koban
 
Heinz 7 Am: 24.09.2017 12:34:51 Gelesen: 573991# 281 @  
@ Koban [#280]

Also sechs, und nicht fünf. Danke.

Ich habe drei weitere berühmte Sammlungen konsultiert, aber bis jetzt kein weiteres TB-Paar der Yvert & T. Nr. 7 entdeckt. Ich werde die Augen offenhalten und bin für Hinweise dankbar.

Ich möchte eine weitere Marke der Liste Schubert 1913 vorstellen.

Auf Platz 33.3. stand im Senf 1912/1913 die folgende Marke:



1874/1879 gab es die Erstausgabe von Dominica (British West Indies): Der Kopf der Königin erschien in 6 Werten von 1/2 Penny bis zu 1 Shilling (=Senf 1-6).

1886 gab es eine Aufbrauchsausgabe der 1. Ausgabe. Der Wert der 6 Pence-Marke (=Senf Nr. 5) wurde überdruckt mit einem neuen Wert: "HALF PENNY". Gleichzeitig wurde die 1 Shilling-Marke (=Senf Nr. 6) überdruckt mit dem neuen Wert: "ONE PENNY". Die Aushilfsausgaben bekamen die Senf-Nummern 12 und 13.

Nun gab es einige wenige Stücke, da erhielt die 6-Pence-Grundmarke den Überdruck von "ONE PENNY" (statt "HALF PENNY"). Insgesamt ein Bogen (zu 60 Stück) wurde so überdruckt. Ursprünglich wurden 12 davon verkauft (gemäss Donna O'Keefe). Was mit den übrigen 48 Stück passierte, war ihr unklar (1985, Buch: "Linn's Philatelic Gems II"). Jedenfalls gelangten einige Stücke zur Verwendung, "versehentlich", gemäss Senf-Katalog 1913.

Im Katalog Senf 1913 war nur die *-Variante bewertet, mit hohen 1500 Mark. Das oben gezeigte Stück ist aber gestempelt. 1985 lagen die Katalogwerte für die Stücke offenbar bei US$ 27'500 (*) bzw. US$ 19'000 (gest.).

Im Michel-"Valuable Stamps"-Katalog 2010 ist diese Abart nicht aufgeführt (da Fehldruck).

Bei Scott lagen die Katalogwerte 2000 bei:

Nr. 14: *: US$ 25'000, gest. US$ 15'000 (also offenbar tiefer als ca. 15 Jahre früher!)

Das oben gezeigte Stück wurde verkauft bei Matthew Bennett, am 24.6.2001 in New York, offenbar für US$ 11'000 (10 % inkl. Aufgeld).

Insgesamt scheint diese Marke also anfangs des XX. Jahrhunderts mehr wert gewesen zu sein als hundert Jahre später (kaufkraftbereinigt).

Grüsse
Heinz
 

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