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Thema: (?) (428) (434) Alliierte Besetzung SBZ Dauerserie Köpfe I und Köpfe II
Das Thema hat 436 Beiträge:
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Pepe Am: 19.11.2018 18:27:57 Gelesen: 175311# 287 @  
@ Carsten Burkhardt [#286]

Hallo Carsten,

ich danke für die Einschätzung. Und nochmal die E-T Marken einzeln rausgefischt. Werde mir die 8 Pfennige vornehmen.





Michel 213a, senkrechter Strich verbindet E-T, obere 1950, untere 1951 gestempelt

Nette Grüße Pepe
 
Carsten Burkhardt Am: 19.11.2018 20:26:42 Gelesen: 175282# 288 @  
@ Pepe [#287]

Hallo Pepe,

danke für die Plattenfehler Bilder, der Fehler ist seit 2007 in meiner Datenbank umd wir habe fast 10 Stück davon. Leider ist das Feld noch nicht bekannt, aber vielleicht ist er irgendwann reif. Gehört für mich zu den Top 10.

VG
Carsten
 
Pepe Am: 21.11.2018 21:04:41 Gelesen: 175188# 289 @  
Der 8 Pfenning Wert zeigt Karl Marx, damals nur a braunorange (Töne) oder b d'braunrot (UV bräunlichkarmin).




Die UV Fotos sind sehr dunkel und bringen wohl nicht viel






die letzte Reihe noch mal sondiert.

Rein subjektiv meine ich zwei Farben zu sehen und sicher viele Töne.

Nette Grüße Pepe
 
Markus Pichl Am: 22.11.2018 07:05:47 Gelesen: 175156# 290 @  
Hallo,

in den letzten Stunden habe ich mich mit meinen Marken MiNr. 214 beschäftigt. Aus meinen Marken habe ich die nachstehenden 12 Einzelstücke und ein senkrechtes Paar vom rechten Bogenrand herausgesucht (Feldmerkmale 10/20 bzw. 60/70). Die Marken habe ich von 001 bis 014 durchnummeriert.



In der Farbtönung auffällig sind die Marken Nr. 008 und 010.

Wer noch genauer hinsieht, der wird, wie bei der 25 Pf-Marke, verschiedene Abstände zwischen Markenbild und Bildrahmen erkennen. Siehe auch nachstehend, Marke Nr. 011 und 008. Je später die Auflage, desto weiter der Abstand. Die Feldmerkmale 10/20 und 60/70, das ist der rechts unterschiedlich eingedellte Rahmen, bleiben aber über verschiedene Auflagen hinweg bestehen (dies spricht für einen Fehler im Urklischee).



Unter UV mit Wellenlänge 365 nm (Herstellerangabe) reagieren die Marken wie nachstehend. Das rechte Bild ist um 25% aufgehellt und in diesem habe ich verschiedene UV-Reaktionen durchnummeriert.



UV 1 und UV 2 fallen in die a-Farbe. UV 2 ist auch abgrenzbar, des Weiteren durch einen klar unterschiedlichen Farbauftrag der Druckfarbe von UV 1 auf dem Papier.

UV 3 ist die b-Farbe.

UV 4, UV 5 und UV 6 ist die heutige c-Farbe. UV 4 und 6 liegen in der Farbgebung dicht aneinander. UV 6 ist die ehemalige d-Farbe, wie sich auch im nachstehendem Vergleich mit den Farbplättchen aus dem Michel-Farbführer zeigt (im Bild von mir modifiziert).



Der Farbunterschied zwischen den Farbplättchen "schwärzlichbräunlichrot" und "schwärzlichrot" fällt nur gering aus. Ersteres ist etwas bräunlicher und somit einen Hauch dunkler. Dies zeigt sich auch an den Marken in der Farbwirkung. Ferner hier noch die Rahmenbreite und die Stempeldaten, letztere vor allem im Abgleich mit der Tabelle der Verwendungsdaten auf der Köpfe-Webseite, neben den UV-Reaktionen bei der Unterscheidung helfen.

Die Marken habe ich auch alle einzeln mit 2400 dpi Bildauflösung eingescannt. Die Ergebnisse, der Messungen meiner Scans im HSV-Farbraum, sprechen auch eine eindeutige Sprache und bestätigen vorstehendes. Nach Farbwinkel, aufsteigend von unten nach oben, sortiert.



Warum man die Katalogisierung der d-Farbe wieder gestrichen hat, erschließt sich mir aus rein sachlicher Hinsicht nicht. Real ist mindestens sogar noch eine e-Farbe katlogisierbar (UV 5).

Beste Grüße
Markus
 
Carsten Burkhardt Am: 22.11.2018 09:32:13 Gelesen: 175132# 291 @  
Hallo Markus,

bei 214 ist das Problem, dass die a-Farbe sehr variantenreich ist. Von ganz früh bis zum dicken Papier p3 in mehreren Auflagen, auf verschiedensten Papieren und mit diversen UV-Tönen.

Die b-Farbe lässt sich gut erkennen, wenn man das Papier und die Zähnung beachtet. Die meisten haben die sogen. Nähmaschinenzähnung, die etwas rauh aussieht und dann natürlich die UV-Farbe.

Bei den dicken Papieren ist a am häufigsten und sieht verglichen mit den beiden anderen (c und d) eigenständig aus, ist aber nur dasselbe wie die früheren, nur eben auf einem neuen Papier und mit neuen Platten.

Die Rahmenbreite ist sicher ein Hilfsmittel, aber bei 214 ist der Unterschied zu fließend, nicht wie bei 221, wo es die Zwischenphase mit mittelbreiten Rahmen nicht gibt.

Zum Erkennen der 214d empfehle ich immer eine 329z als Vergleichsmarke, auch unter UV, damit findet man die. Ist aber selbst gestempelt nicht wirklich leicht zu finden. Und dann ist der silbrig schimmernde Effekt, während 214c immer ganz stumpf und matt ist.

Gute Jagd!
Carsten
 
Markus Pichl Am: 22.11.2018 11:25:19 Gelesen: 175082# 292 @  
@ Carsten Burkhardt [#291]

Hallo Carsten,

mir ist heute Nacht ein saublöder Fehler passiert. Die von mir als Marke Nr. 005 und 006 gekennzeichneten sind nicht MiNr. 214 sondern 329. Ich hatte die beiden auf das falsche Häufchen abgeworfen.

Zumindest stimmt mein Farbensehen, denn für diese beiden hatte ich eine eigene UV-Nr. vermerkt und die "214 e" angedacht gehabt. (smile)

Trotz dem kleinen Trost, ist es natürlich peinlich.

So, hier meine losen Marken MiNr. 329. Die oberen vier sind dann v-Papier und die unteren inkl. dem senkr. Paar ganz klar z-Papier.



Wenn die UV-Reaktion der "214 d" so sein soll, wie die vom z-Papier, dann sind die beiden Marken Nr. 008 und 010 keine d-Farbe (auch wenn sie vom Farbeindruck gar nicht zu a passen und dann auch bei a "braunorange" aufgeführt werden müsste). Es könnte aber sein, dass ich aber dennoch eine habe und zwar unter den noch nicht von mir gezeigten 214. Ich mache dann noch einmal neue UV-Bilder.

Beste Grüße und danke für Deine weiteren Hinweise
Markus
 
Markus Pichl Am: 22.11.2018 12:20:22 Gelesen: 175072# 293 @  
Hallo Carsten,

jetzt habe ich noch einmal alle meine Marken nach Wasserzeichen kontrolliert. Glücklicherweise waren es tatsächlich nur diese zwei, welche ich versehentlich auf das falsche Häufchen abgelegt hatte.

Die nachstehenden 18 Marken reagieren unter UV alle in einem dunkelviolettbraun (verschiedene Helligkeiten), als auch das hier nicht noch einmal gezeigte senkrechte postfrische Paar, so wie in meinem UV-Bild in Beitrag [#84] gezeigt und mit UV 1 und UV 2 von mir deklariert. Die datierbaren Stücke zeigen Stempeldaten bis Ende 1951. Somit kommt nur a-Farbe bei diesen in Frage, denn die Stempeldaten der c-Farbe beginnen erst im I. Quartal 1952.



Das postfrische Einzelstück der b-Farbe ist aufgrund der eindeutigen UV-Reaktion "braunocker" auch klar.

Darf ich davon ausgehen, dass die c-Farbe nicht diese dunkelviolettbraune UV-Reaktion zeigt, aber "lilarotbraune" UV-Reaktionen dennoch in die a-Farbe fallen können? Oder sind lilafarbene UV-Reaktionen gleich immer c-Farbe?

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 22.11.2018 16:48:21 Gelesen: 175035# 294 @  
Hallo Carsten,

Schande. Ich habe v und z verwechselt. Ich dachte "z" wäre der Buchstabe für das gestrichene Papier und "v" der für das gewöhnliche. Dabei ist es umgedreht.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 22.11.2018 18:57:41 Gelesen: 175011# 295 @  
Hallo Carsten,

durchschnauf, ich glaube ich habe es nun endlich geschafft. (smile)

In den ersten zwei Reihen stecken Marken der MiNr. 214, welche unter UV nicht die Reaktion UV 1 und UV 2 zeigen sowie Marken der MiNr. 329 z und 329 v. In der untersten Reihe noch einmal Marken MiNr. 214 a.



Die Marke MiNr. 214, in der Mitte der zweiten Reihe, mit Stempeldatum vom 27.3.53, zeigt eine rötlicher Farbwirkung, als die anderen Marken MiNr. 214 aus erster und zweiter Reihe. Wenn ich die Marken gegen Lampenlicht halte, dann reflektiert die Druckfarbe dieser mittleren Marke aus zweiter Reihe. Soll heißen, sie schimmert, die anderen nicht.

Diese rötlichere Farbwirkung der besagten Marke wiederholt sich auch unter UV, die anderen MiNr. 214 zeigen eine Reaktion mit Lilatouch. Das rechte Bild ist um 25% aufgehellt.



Im nachstehenden Scan besagte Marke, mit zwei Stück 329 z und einer weiteren 214 noch einmal separat eingescannt, die Farbwirkung passt mehr zu den beiden 329 z. Auch die UV-Reaktion.



Und hier noch ein Wasserzeichen-Vergleich im Signoscope, zwischen dem Hoffnungsträger und der letzten Marke aus vorstehendem Scan.



Was kannst Du zu den Bildern, selbstverständlich unter Vorbehalt einer Prüfung am Original, sagen?

Beste Grüße
Markus
 
Carsten Burkhardt Am: 22.11.2018 20:11:04 Gelesen: 174999# 296 @  
Hallo Markus,

könnte passen. 214d ist aber nicht wirklich selten, zumindest gestempelt ist es fast 1% der Marken. Postfrisch sind 3 Bögen bekannt, wenn auch 2 unerkannt vor Jahren verkauft wurden. Ich hatte die Sammlung bei einem Sammler eingescannt und konnte die Farbe nicht prüfen. Jahre später fand ich f35c, anhand der man die Bögen erkennt, alle bekannten 214d Bögen haben ihn. Und die lagen alle in einer Sammlung in Regis-Breitingen. Über Potsdam kam einer in einem Bogenlot für wenige Hundert Euro 2016 zu mir.

Ein Bogenteil mit 64 Marken fand sich im Kovaczek-Bestand, den ich 2008 erwerben konnte. Wenn die Prüfung nicht ausgesetzt worden wäre, hätte ich damit die gesamte Kasse wieder einspielen können. Jetzt liegt der Handelspreis leider wieder unter 100 Euro. Nicht Michel, Euro.

Vg
Carsten
 
Markus Pichl Am: 23.11.2018 08:47:08 Gelesen: 174949# 297 @  
@ Carsten Burkhardt [#296]

Hallo Carsten,

mir geht es jetzt nicht unbedingt um die Seltenheit sondern mehr um die Systematik der Katalogisierung und die Argumentation über Merkmale einer Druckfarbe, warum sie als eine solche separat katalogisierbar ist. Das die ehemalige "d" in ungebrauchter Erhaltung wahrscheinlich seltener als in gebrauchter ist, ist annehmbar. Sie stammt, wie man an den Verwendungsdaten ablesen kann, aus einer späten Auflage auf Papier mit SBZ Wz. 1 und wurde höchstwahrscheinlich unerkannt aufgebraucht.

Eine schlüssige und nachvollziehbare Argumentation, für eine separate Katalogisierung, ergibt sich hier über den Farbeindruck inkl. dem leicht metallischen Glanz und die UV-Reaktion. Dazu braucht man keine Graphiken von Kurven oder Wolken, die sich den meisten Betrachtern solcher nicht wirklich erschließen - vor allem wenn er sie selber nicht erstellt hat.

Der rote Farbeindruck ergibt sich bei meiner Marke durch eine ausgesprochen hohe Sättigung der Druckfarbe, dem Pigmentaufbau und einer niedrigen Helligkeit. Hierdurch erweckt sich uns in der Wahrnehmung ein niedriger Schwarzanteil und sie wirkt daher roter, als die anderen MiNr. 214.

Meine Marken habe ich nun einmal nach Farbeindruck und UV-Reaktionen sortiert und mit meinen eigenen Unterbuchstaben, ähnlich der Katalogisierung wie bei Deutsches Reich MiNr. 47, versehen. Für mich ist dies eine nachvollziehbare Einteilung und es ergibt sich ein stimmiges Bild, auch bezüglich der Verwendungsdaten.



Persönlich gehe ich davon aus, dass sich dieses Bild durch Hinzunahme weiterer Marken so fortsetzt und ggf. noch weiter ergänzt. Nebenbei vermerkt, diese Einteilung wird auch über Messungen im HSV-Farbraum über die Farbwinkel begründbar.

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 23.11.2018 12:12:31 Gelesen: 174919# 298 @  
@ Markus Pichl [#297]
@ Carsten Burkhardt [#296]

Hallo Zusammen,

Eine schlüssige und nachvollziehbare Argumentation, für eine separate Katalogisierung, ergibt sich hier über den Farbeindruck [...]. Dazu braucht man keine Graphiken von Kurven oder Wolken, [...]. Der rote Farbeindruck ergibt sich bei meiner Marke durch eine ausgesprochen hohe Sättigung der Druckfarbe, dem Pigmentaufbau und einer niedrigen Helligkeit. Hierdurch erweckt sich uns in der Wahrnehmung ein niedriger Schwarzanteil und sie wirkt daher roter, als die anderen MiNr. 214.

Der Farbeindruck ist m.M. nach das wichtigste Kriterium der Unterscheidung. Ob man "Kurven" oder "Wolken" verwendet, um dorthin zu gelangen, ist dabei freigestellt. Allerdings sind sprechende Formulierungen wie " hohe Sättigung, niedrige Helligkeit" oder " wirkt daher roter, als die anderen" eher ungeeignet, da sie keine eindeutige Vergleichbarkeit und Trennung erlauben. Berücksichtigt werden sollte ebenfalls das Papier und das Verhalten unter anderem Licht (z.B. UV).

Carsten listet in seinem Buch 8 verschiedene Typen dieser Marke nach den Kurven auf. Vor 3 Jahren hatte ich mal eine Analyse zur Aufteilung nach Lab-Farbwerten hierfür gemacht. Verwendet wurden Messwerte von ~3400 Marken. In der Gruppierung komme ich immerhin auf 6 Typen (schon nahe an dem, was Markus hier auch zeigt). Alle unterscheiden sich deutlich nach dem jeweils ansteigenden a- und b-Anteil. Das Bild zeige ich mal.



Die Unterscheidung nach (positiven) a-Anteil, also "rot", und (positiven) b-Anteil, also "gelb" zeigt schon, dass der Farbwinkel H oder auch Bunttonwinkel h allein nicht ausreicht. Der Winkel berechnet sich aus "a" und "b". Genau wie sich die Buntheit C oder Sättigung S als Entfernung zum Zentrum aus den beiden Werten berechnet. Die blau eingekreisten Gruppen liegen eng beieinander und unterscheiden sich zusätzlich in der Helligkeit V oder L. Zur Vergleichbarkeit benötigt man also alle 3 Farbwerte aus LCh bzw. HSV. Wobei die Eignung der Farbräume beachten werden muss.

Das man diese Gruppen exakt, also unabhängig von sprechenden Formulierungen, trennen kann, habe ich ebenfalls anhand eine Ebene im Raum gezeigt. Auch hier mal das Bild als Beispiel.



Man kann also sehr wohl wahrnehmungsorientiert und genau arbeiten und somit subjektiv fließende Grenzen einzelner Personen vermeiden. "Kurven" oder "Wolken" sind hier ein Hilfsmittel zur Unterscheidbarkeit, mehr nicht.

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 23.11.2018 13:05:08 Gelesen: 174906# 299 @  
@ Ben 11 [#298]

Hallo Ben,

das Problem ist, dass ich mir beim Ansehen der Graphiken keinerlei Vorstellungen von den Marken machen kann, die Grundlage für die Graphik sind. Ohne dass die Marken hierzu gezeigt werden und in den Graphiken klar eingezeichnet ist, welche Marke zu welcher Kurve oder Wolke gehört, sind diese Graphiken nicht nachvollziehbar und als Argumentation wertlos.

Die auf der Köpfe-Webseite gezeigten Graphiken sind aus vorgenannten Gründen unzureichend erklärt und deshalb beachte ich sie erst gar nicht. Die Scans sind aus dem Jahre 2009, qualitativ nicht auf dem aktuellsten Stand der Technik und oftmals ist nicht klar, welche Forschungsfarbe zu welcher Michel-Nummer gehören soll. Hilfreich, bezüglich der Farbzuordnung, sind die jeweiligen Tabellen mit den Verwendungsdaten, insofern man ausgetüftelt hat oder angegeben ist, zu welcher Michel-Unternummer die Angaben gehören. Diese kritischen Anmerkungen meinerseits sollen die Sache nicht verteufeln sondern Aufzeigen, mit welchen Schwierigkeiten ich zu kämpfen habe nützliches und anwendbares, für das Sortieren meiner Marken dort ausfindig zu machen. Die Bogendatenbank ist für mich sehr hilfreich.

Wie oben aufgezeigt, kommt es immer wieder zu den selben Schwierigkeiten, wenn man versucht seine Marken nach den Angaben im Michel zu sortieren. Die Farbbezeichnungen stimmen oftmals nicht und wie gesehen, sieht ein "braunorange" nach Farbenführer ganz anders aus (er entspricht meiner Vorstellung von einem braunorange), als der Farbton, den Prüfer als einen solchen prüfen. So fehlt auch, wie in einem anderen Thema gesehen, sowohl in den BPP- und den VPEX-Expertisen, zu der ehemals gelisteten "214 d", die Angabe der Tageslichtfarbbezeichnung. Ferner sind die sogen. "Farbtöpfe", die es bei fast allen nach Farben katalogisierten Marken gibt, ganz einfach zu groß gefasst. Weder haben in solchen Farbtöpfen Marken etwas zu suchen, die mit verschiedenen Farbstoffmischungen gedruckt wurden (z.B. Sachsen MiNr. 15 c, da wurde bisher alles mögliche hineingeworfen, was nicht separat gelistet war, oder auch SBZ 214 a, weit auseinanderliegende Auflagen mit verschiedenen Farbwirkungen und UV-Reaktionen.

Mir persönlich wäre es lieber, wenn die Katalogisierung von Farben im Michel systematischer wäre. Deutsches Reich MiNr. 47 stellt dabei ein recht gutes Beispiel dar und an diesem lehne ich meine privaten Farbsortierungen an. Diese richten sich, wie oben bereits beschrieben, nach Farbeindruck, Farbstoffen (wenn bekannt), Auflagen (wenn bekannt und zuordnungsbar), UV-Reaktionen und Messwerten im HSV-Farbraum.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 23.11.2018 14:33:01 Gelesen: 174888# 300 @  
Hallo,

mit der Marke SBZ MiNr. 215 habe ich mich mein Lebtag noch nicht wirklich beschäftigt. Anhand dieser Michel-Nr. 215 möchte ich erklären, wie ich beim Sortieren von Farben vorgehe.

Mehr als die nachstehenden habe ich nicht zur Verfügung. Zuerst sortiere ich die Marken immer nach "meinem" Farbeindruck, völlig ohne Hilfsmittel (kein Blick in den Katalog, kein Blick unter UV etc.). Diese erste Sortierung kann sich dann natürlich später noch verändern.



Eins vorab, die letzte Marke in zweiter Reihe ist eine Farbfälschung und entsprechend signiert (hatte ich einmal vor einiger Zeit einfach zum Prüfen mitgesendet). Auf dieser Art Farbfälschungen, bei der 10 Pf-Marke "August Bebel", wurde sogar schon im Sammler-Express im Jahre 1949 (Heft 18) hingewiesen. Alle anderen Marken sind bezüglich der Farbe ungeprüft (ein Briefstück mit Signatur "Stempel falsch Weigelt BPP" ist dabei).



Im zweiten Schritt betrachte ich dann die Katalogisierung im Michel-Katalog und diese liest sich aktuell wie folgt:

215 a) dunkel- bis schwärzlichbläulichgrün (viele Töne) ( 22. Okt. 1948)

215 b) dunkel- bis schwärzlichbläulichgrün (UV-Farbe gelbgrün fluoureszierend) ( Febr. 1949)

215 c) schwärzlichopalgrün bis schwärzlichgrün ( Aug. 1951)

Nun ja, grübeldenk, irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier einiges wieder zusammengefasst wurde, was sich ja auch durch "viele Töne" und dem Blick auf meine Marken ausdrückt bzw. widerspiegelt.

Im dritten Schritt scanne ich dann alle Marken einzeln mit einer Bildauflösung von 2400 dpi ein. Das kann dann jetzt also noch ein bisschen dauern, bis ich den vierten Schritt im nächsten Beitrag erkläre.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 23.11.2018 17:17:56 Gelesen: 174859# 301 @  
Hallo,

da fällt mir ein, ich hatte die Wasserzeichen meiner Marken MiNr. 215 noch nicht wirklich kontrolliert und siehe da, eine der Marken entpuppt sich als eine DDR MiNr. 330 z und zwar die nachstehende.



Bei einer weiteren Marke kann ich so gar nichts, weder im Signoscope oder im Benzinbad, von einem Wasserzeichen erkennen und zwar bei der nachstehenden. Diese habe ich erst einmal als "Fragezeichen-Marke" eingescannt. Vielleicht lässt sich noch klären, was es mit ihr genau auf sich hat?



Nun folgt der nächste Schritt. Um einen Farbeindruck zu gewinnen, was denn so ungefähr unter den Farbbezeichnungen zu verstehen ist bzw. welcher Farbton, habe ich mir die Farbplättchen aus dem Michel-Farbführer (37. Auflage) eingescannt.



Dann noch schnell einen ersten Blick unter UV, wegen der fluoreszierenden Druckfarbe, die unter 215 b katalogisiert hat.



Stark, damit habe ich nun nicht gerechnet, dass einerseits welche dabei sind, eine gestempelte und das postfrische senkrechte Eckrandpaar, und das ich den Raum noch nicht einmal verdunkeln muß, um Fotos zu schießen. Die Druckfarbe fluoresziert enorm intensiv. Das gefällt mir. Diese fluoreszierenden Stücke hatte ich beim Vorsortieren eigentlich nur als letztes auf die Einsteckkarte gesteckt, weil sie die hellste Farbe an Tageslicht zeigen und weil das dort so schön platzmäßig für das Eckrandpaar gepasst hat.

Als nächstes werde ich zeigen, wie ich die einzeln eingescannten Marken im Photoshop versuche, nach den Farbplättchen zu sortieren.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 23.11.2018 21:43:19 Gelesen: 174815# 302 @  
Hallo Carsten,

eine Anpassung an die Farbplättchen aus dem Michel-Farbführer ist selbstverständlich gewöhnungsbedürftig, da dort selbstverständlich nicht alle Schattierungen und Sättigungen gezeigt werden können, welche Farbmischungen hervorgehen können.

Ein "schwärzlichgrün" kann ich an meinen Marken nicht nachvollziehen und ich bezweifle sogar, dass es überhaupt diesen Farbeindruck bei MiNr. 215 gibt. Meine Marken in letzter Reihe, im nachstehenden Bild, haben zwar einen hohen Grauanteil in der Farbwirkung (sprich: in der Lichtfarbe), aber es fehlt gelb und blau überwiegt, somit klar eine opalgrüne Farbnuance.

Auf die in unterschiedlichen Helligkeiten dargestellten Farbplättchen in unterster Reihe, gehe ich später noch ein. Viel interessanter erachte ich im Moment die ersten zwei Reihen von Marken, die ich nach ihrer von mir wahrgenommenen Dunkelheit sortiert und von 001 bis 010 eingescannt bzw. durchnummeriert habe. Bei diesen ergibt sich unter UV eine Überraschung.

Du schreibst, in etwas ketzerischem Ton, auf der Köpfe-Webseite und teils in blauer Schrift: "Im DDR-Universalkatalog unterschied man neben der a-Farbe blaugrün (UV: schwarzgrün) zusätzlich die Farbe b: blaugrün (UV: bläulichgrün). Es ist unklar, ob damit die oben angesprochene Variante gemeint war. Herr Theile, können Sie das aufklären? Haben Sie Vergleichsmaterial davon??

Was genau man auch immer unter irgendwelchen antiken UV-Lampen früher wahrgenommen hat, eins weiß ich, meine Marken Nr. 001 bis 010 sind klar in drei verschiedene UV-Reaktionen unterteilbar.

Das nachstehende Bild ist auf unter 1/10 des Originalformats verkleinert, da es sonst sämtliche Darstellungsmöglichkeiten hier im Forum zum Platzen bringen würde.



Kennst Du zwischenzeitlich mehr oder weniger UV-Reaktionen von Marken, welche in der Farbwahrnehmung den Farbton meiner ersten 10 Marken haben?

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 23.11.2018 22:49:28 Gelesen: 174800# 303 @  
@ Markus Pichl [#299]

das Problem ist, dass ich mir beim Ansehen der Graphiken keinerlei Vorstellungen von den Marken machen kann, die Grundlage für die Graphik sind.

Guten Abend Markus,

das sehe ich genauso. Ich habe die Berechnung seinerzeit mit einem Datenbestand von Carsten durchgeführt. Hier ging es um das Herausarbeiten der Grenzen. Wie er die Ergebnisse in seiner Forschung verwendet hat, kann ich Dir nicht sagen. Ich hatte schon mehrere Datensätze von ihm zur Analyse. Damals habe ich jedoch für mich beschlossen, einen eigenen Markenbestand aufzubauen und der wächst jetzt schon zu beachtlichem Umfang. Und dann mache ich das alles nochmal. :-)

(sprich: in der Lichtfarbe)

Was ist eine Lichtfarbe? Hat Licht nicht alle Farben des Spektrums?

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 23.11.2018 22:57:01 Gelesen: 174798# 304 @  
@ Ben 11 [#303]

Was ist eine Lichtfarbe?

Eine Druckfarbe kann unter bestimmten Umständen verschiedene Lichtfarben mit sich bringen, aber es ist dann immer noch selbige Druckfarbe. Es ist nicht immer erstrebenswert, eine Druckfarbe nach verschiedenen Lichtfarben zu unterteilen oder gar zu prüfen (Stichwort: Veränderung von Druckfarben aufgrund umweltbedingter/lagerungsbedingter Umstände).

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 24.11.2018 12:27:40 Gelesen: 174748# 305 @  
@ Markus Pichl [#304]

Hallo Markus,

leider beantwortet das meine Frage nicht. Deshalb nochmal: Was verstehst Du unter einer Lichtfarbe?

Man kann natürlich Licht nach seinen Farbe ordnen. Das wären dann aber selbstleuchtende Farben. Man unterscheidet verschiedene Lichtquellen nach ihrem Aussehen, z.B. D65 mit 6500 Kelvin als mittlere Tageslichtfarbe, oder z.B. A was einem Glülampenlicht bei 3000 Kelvin entspricht. Aber das meinst Du wahrscheinlich nicht, oder?

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 24.11.2018 12:56:15 Gelesen: 174737# 306 @  
@ Ben 11 [#305]

Hallo Ben,

ich habe mich tatsächlich falsch ausgedrückt.

Lichtfarbe ist die Farbe einer selbstleuchtenden Lichtquelle. Eine Druckfarbe bleibt immer eine Druckfarbe und kann unter verschiedenen Lichtfarben eine andere Farbwirkung vermitteln. Dies war aber nicht von mir so gemeint.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtfarbe

Gemeint war, dass sich eine Druckfarbe durch widrige Umstände, die sie erlitten hat, anders unter selbige Lichtfarbe darstellen kann. Manchmal reicht sogar bereits ein Wasserbad aus, dass die Druckfarbe bei selbiger Lichtfarbe anders aussieht und manchmal sind derartige Veränderungen gar nicht für den Betrachter nachvollziehbar.

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 24.11.2018 17:46:13 Gelesen: 174705# 307 @  
@ Markus Pichl [#306]

Hallo Markus,

was die Wikipedia alles so weiß. :-)

Wichtig ist auch der zweite Satz in dem Artikel!

Zitat: Das von einem beleuchteten Körper reflektierte Licht heißt dagegen Körperfarbe.

Da haben wir jetzt die Druckfarbe, die eigentlich ein Stoffgemisch unterschiedlicher Zusammensetzung ist. Wird dieses Stoffgemisch durch "widrige Umstände" verändert, haben wir eigentlich auch eine andere Druckfarbe. Erst durch die Lichtfarbe, also Beleuchtung, erkennen wir die Körperfarbe des Stoffgemisches und wissen (nehmen wahr), wie die Briefmarken aussehen.

Es ist nicht immer erstrebenswert, eine Druckfarbe nach verschiedenen "Lichtfarben" zu unterteilen.

Ich finde, es ist immer wichtig, eine Marke unter einer zweiten, anderen Lichtquelle anzuschauen, das muss jedoch nicht immer UV-Licht sein. Die von mir genannten 6500 und 3000 Kelvin reichen auch schon. Hierfür gibt mittlerweile auch passende LED Lampen.

Es gibt Farben, die bei Tageslicht gleich aussehen, sich aber bei anderer Beleuchtung unterscheiden. Man spricht dann von bedingt gleichen Farben. Unterscheiden sie sich nicht, sind es unbedingt gleiche Farben. Man kann hiermit die Auflagen unterscheiden und Verfälschungen auch, wenn der Unterschied zu groß ist. Dieser Unterschied lässt sich auch in Zahlen fassen und objektiv bewerten. Subjektive Fehler, die uns in der farblichen Zuordnung der Marken passieren, werden deutlich reduziert.

Ich würde deshalb neben den Namen der Farben auch die Lab Farbwerte einer Auflage in den Katalog aufnehmen.

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 24.11.2018 19:01:12 Gelesen: 174687# 308 @  
@ Ben 11 [#307]

Hallo Ben,

ich hatte doch geschrieben, dass ich mich in Beitrag [#305] falsch ausgedrückt habe.

Warum zitierst Du dann aus diesem weiter?

Vergiß diesen Beitrag oder warum glaubst Du das ich unzählige unter UV aufgenommene Bilder in Foren gezeigt habe?

Beste Grüße
Markus
 
Carsten Burkhardt Am: 28.11.2018 17:22:01 Gelesen: 174366# 309 @  
@ Markus Pichl [#302]

Mit Herrn Theile habe ich anschliessend in der Farbgruppe zusammengearbeitet. Die Zeiten des DDR Universalkataloges kann man wirklich als Steinzeit betrachten. Die Grundlagen der philatelistischen Farbbestimmung wurden 10 Jahre später durch Heinle gelegt und publiziert.

Bei der 10 Pf sind die Farben einfach zu trennen. Dünne Papiere a und b, dicke Papiere c. Wir trennen noch das Smaragdgrün im VP/VPEx ab, weil sie zumindest postfrisch deutlich seltener ist. Alle jetzigen Farben im Michel sind sehr häufig und eigentlich Pfennigware.

Bei den dünnen Papieren gibt es einige seltene Varianzen, die ich irgendwann noch mal aufarbeiten will. Sicher abtrennbar waren sie bisher nicht. Mal sehen.

Mit UV sicher trennbar ist die 215b, aber es gibt eine kuriose sehr seltene blassgrün leuchtende, die eigentlich die Kurve von 215a hat, aber leuchtet. Die normalen 215b haben ein ganz andere Kurve.

Viele Grüsse
Carsten
 
Markus Pichl Am: 28.11.2018 18:06:49 Gelesen: 174347# 310 @  
Hallo Carsten,

vielen Dank für Deine Hinweise zur 10 Pf-Marke. Werde spätestens morgen UV-Fotos machen. Heute bin ich noch in anderen Sammelgebieten unterwegs.

In meinem Beitrag [#304] hatte ich das Wort "Tageslichtfarbe" mit dem Wort "Lichtfarbe" verwechselt. Gemeint hatte ich also "Tageslichtfarbe". Daher kam es zu Irritationen.

Das ist alles ganz schön schwierig, mit den vielen Wörten und ihren Bedeutungen. (rolleyes)

Beste Grüße
Markus
 
Carsten Burkhardt Am: 04.12.2018 13:37:23 Gelesen: 173963# 311 @  
Hallo,

eine seltene Marke geistert immer wieder durch die Sammlerschaft: 328 zYI, keiner hat sie je gesehen.

Ich hatte eine zum Prüfen hier, leider hat sich Dr. Tichatzky verstempelt.
Wenn es ihm bewusst gewesen wäre, hätte er mit Attest prüfen müssen. Auch Anfang der 1990er war das schon Pflicht.

Bis dato bleibt sie also weiterhin Fehlanzeige. Ein enttäuschter Sammler war allerdings schon vorgewarnt.



328 zYI Altsignatur TICHATZKY BPP, neuer Kurzbefund heute.

Viele Grüße
Carsten
 

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