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Thema: Neuheiten aus Deutschland
Das Thema hat 714 Beiträge:
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Brigitte Am: 03.02.2021 09:35:01 Gelesen: 285058# 540 @  
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Serie: „U-Bahn-Stationen“
Thema: „Überseequartier Hamburg“

Das im Februar 1912 in Betrieb genommene Hoch- und Untergrundbahn-System der Freien und Hansestadt Hamburg ist nicht nur die zweitälteste U-Bahn Deutschlands, sondern mit ihrem rund 106 Kilometer langen Streckennetz auch die zweitgrößte. Die vier Hamburger U-Bahn-Linien fahren 93 Haltestellen an, 45 davon liegen in Tunneln. Zu letzteren gehört auch die U-Bahn-Station Überseequartier auf der Strecke der U4, die am 29. November 2012 den Fahrgastbetrieb aufgenommen hat und seitdem als jüngste und mit 13 Kilometern kürzeste U-Bahn-Linie Hamburgs die HafenCity und die benachbarte Innenstadt mit den östlichen Stadtteilen verbindet. Die südlich der Überseeallee und unmittelbar westlich des Magdeburger Hafens gelegene Station wurde nach einem Teil der HafenCity benannt, als dessen zentrale Haltestelle sie konzipiert ist. Der Rohbau konnte 2009 fertiggestellt werden, im Sommer 2010 begann der Innenausbau.

Der Entwurf für die U-Bahn-Station, die wie eine abstrakte Unterwasserwelt gestaltet ist, stammt von dem in Darmstadt ansässigen Büro netzwerkarchitekten, das Lichtkonzept von Schlotfeldt Licht aus Hamburg und Berlin. Die weitläufigen Zu- und Ausgangsbereiche sowie die Verteilerebenen mit den mehrfach gewundenen Treppenanlagen sind mit kleinformatigen, keramisch beschichteten Glasfliesen verkleidet, die von oben nach unten stetig dunkler werdende Blautöne zeigen. Dadurch entsteht für Besucher der Haltestelle das Gefühl des Eintauchens in das Blau der Ozeane bis in die fast 20 Meter unter dem Gelände liegende Bahnsteighalle hinab. Hier vermitteln die Wandverkleidung aus Metallpaneelen, deren Farb- und Helligkeitsverlauf aufsteigend von dunkelblau zu silberweiß reicht, und der changierende Bahnsteigboden den Eindruck einer auf dem Meeresgrund ruhenden Sandbank. Die maritime Anmutung der U-Bahn-Station wird durch Meeresrauschen und andere Unterwassergeräusche verstärkt, welche aus Lautsprechern dringen, die neben den Fahrtreppen in die Wände eingelassen sind.





Ausgabetag: 01.03.2021
Wert (in Euro Cent): 95
Motiv: Sicht von vorne auf den Eingang zum Bahnsteig Haltestelle Überseequartier
© imageBROKER / Alamy Stock Foto
Entwurf Postwertzeichen, Bogenrand und Stempel: Jennifer Dengler, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3593 / selbstklebend: MiNr. 3607
 
Brigitte Am: 05.02.2021 07:01:02 Gelesen: 284441# 541 @  
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Serie: „U-Bahn-Stationen“
Thema: „Westend Frankfurt“

Die U-Bahn Frankfurt ist das Stadtbahnsystem der hessischen Mainmetropole. Es wurde 1968 in Betrieb genommen und seitdem stetig erweitert. Heute umfassen die vier Strecken (A bis D) knapp 65 Kilometer, auf denen neun U-Bahn-Linien unterwegs sind. Eine der 86 Haltestellen ist die U-Bahn-Station Westend. Sie liegt im gleichnamigen, sowohl von Gründerzeitarchitektur als auch von Hochhausbauten geprägten Frankfurter Stadtteil an der unter der Bockenheimer Landstraße verlaufenden U-Bahn-Strecke C und wird von den Linien U6 und U7 angefahren. Die C-Strecke wurde am 11. Oktober 1986 eröffnet und verbindet mit ihren derzeit 14,9 Kilometern Länge als wichtige Ost-West-Achse die nordwestlich gelegenen Stadtteile Praunheim und Hausen mit dem Ostbahnhof und mit Enkheim.

Die U-Bahn-Station Westend stammt aus den 1980er-Jahren und damit aus der zweiten von drei Phasen, in die sich die Architekturgeschichte der Frankfurter U-Bahnhöfe einteilen lässt. Während die in den Sechziger- und Siebzigerjahren entstandenen Haltestellen noch als nüchterne Zweckbauten konzipiert sind, legten die Verantwortlichen im folgenden Jahrzehnt größeres Gewicht auf eine ansprechende Gestaltung. Für viele dieser U-Bahn-Stationen zeichnete der 1928 geborene und 2017 verstorbene Architekt Artur C. Walter verantwortlich. Bei den aus der zweiten Phase stammenden Entwürfen nahm er Bezug auf die jeweilige Umgebung der Stationen – so auch bei der Haltestelle Westend: Wegen ihrer räumlichen Nähe zum Palmengarten, einem von drei botanischen Gärten in Frankfurt, der mit 22 Hektar einer der größten seiner Art in Deutschland ist, weist die U-Bahn-Station zahlreiche florale Elemente auf. Besonders auffällig sind die Säulen an den Kopfseiten der Bahnsteighalle, die sich an den oberen Enden palmenartig aufblättern und als imposante Lichtquellen für den 105 Meter langen Bahnsteig und die galerieartig angelegten Zu- und Ausgänge dienen.





Ausgabetag: 01.03.2021
Wert (in Euro Cent): 270
Motiv: Sicht von oben auf den Bahnsteig Haltestelle Westend.
© Selman Dogan Photoworks
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Jennifer Dengler, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security-Print, Haarlem (Niederlande)
auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3594 / selbstklebend: MiNr. 3628
 
Brigitte Am: 08.02.2021 07:03:07 Gelesen: 283449# 542 @  
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Thema: „Deep Blue schlägt Kasparow“

Im Februar 1996 traten Garri Kasparow, der damalige Schachweltmeister, und Deep Blue, der vom US-amerikanischen IT-Unternehmen IBM entwickelte Superschachrechner, im Spiel der Könige gegeneinander an. Das mediale Interesse an dieser intellektuellen Variante des Duells „Mensch gegen Maschine“, in dem sich menschliche Intuition und maschinelle Rechenkraft miteinander maßen, war gewaltig. Und es geschah, was viele Experten nicht vor der Jahrtausendwende für möglich gehalten hatten: Ein Computer besiegte zum ersten Mal einen amtierenden Weltmeister! Die berühmte 1. Partie dieses Spiels, die am 10. Februar 1996 in Philadelphia ausgetragen wurde, gilt als Meilenstein in der Computer- und Softwareentwicklung.

Nach dem Match stattete IBM den Supercomputer mit noch leistungsstärkerer Hardware und verbesserter Programmierung aus und ließ ihn im Mai 1997 erneut gegen Kasparow antreten, dieses Mal in New York. Deep Blue entschied das Revanche-Match mit 3½ zu 2½ für sich. Nach der siegreichen Partie im Jahr zuvor hatte der Schachcomputer nun ein ganzes, unter Wettkampfbedingungen ausgetragenes Match gegen den amtierenden Weltmeister gewonnen. Die Sensation war perfekt: Rechenleistung schlägt Intuition! Kasparow erhob Manipulationsvorwürfe gegen das IBM-Team und forderte ein Rematch, das der Konzern jedoch ablehnte. Deep Blue wurde in seine Komponenten zerlegt. 20 Jahre später zog Kasparow, der sich 2005 aus dem professionellen Schachsport verabschiedet hatte, seine Anschuldigungen zurück.

Dass zum ersten Mal maschinelle Rechenkraft über menschliche Intuition gesiegt hatte, wurde weit über die Computerfachwelt hinaus als Zeitenwende interpretiert. Seitdem ist die Hard- und Softwareentwicklung so rasch fortgeschritten, dass heutzutage fast alle Spieler chancenlos sind, selbst gegen die gängigsten PC-Schachprogramme, und dass sogar die auf vielen Smartphones installierten Programme die meisten ihrer menschlichen Gegner mühelos schlagen.





Ausgabetag: 01.03.2021
Wert (in Euro Cent): 110
Motiv: Digital besiegt erstmals Analog: Schachmatt!
© anttoniart/shutterstock.com
© Sergii Gnatiuk/shutterstock.com
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Steinacker, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security-Print, Haarlem (Niederlande)
auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3595 / selbstklebend: MiNr. 3641
 
Brigitte Am: 10.02.2021 07:07:08 Gelesen: 282720# 543 @  
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Thema: „Die Sendung mit der Maus“

Die Maus wird 50! Seit nunmehr einem halben Jahrhundert begleitet sie uns von Sonntag zu Sonntag durch die Lach- und Sachgeschichten der „Sendung mit der Maus“ und erfreut mit ungebrochener Popularität Jung und Alt. Dabei beantwortet sie genau jene Fragen, die kleinen und großen Zuschauern unter den Nägeln brennen. Selbst vor komplizierten Themen macht die Maus nicht halt. Sie erklärt nicht nur, wie die Löcher in den Käse kommen, sondern zeigt auch sehr anschaulich, wie zum Beispiel ein Feuerwehrauto gebaut wird. Auch international ist die Maus beliebt und gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehproduktionen überhaupt.

Am 7. März 1971 wurde in der ARD zum ersten Mal ein vom WDR produziertes Format ausgestrahlt, das sich „Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger“ nannte. Darin trat unter anderem jene Maus, geschaffen von der Illustratorin Isolde Schmitt-Menzel, in einer Geschichte mit dem Titel „Die Maus im Laden“ auf. Diese kam so gut an, dass sie zum Star der Sendung erkoren wurde. Am 23. Januar 1972 lief „Die Sendung mit der Maus“ erstmals unter diesem Namen und mit den Maus-Spots zwischen den Lach- und Sachgeschichten. Im Vorspann, der 1973 hinzukam, werden noch heute die Themen der aktuellen Folge vorgestellt, und zwar zuerst auf Deutsch und danach in einer Fremdsprache.

In den Einspielern löst die Maus in der Regel äußerst kreativ Probleme: Bei Bedarf kann sie ihre Beine verlängern, ihren Schwanz ausrupfen und als Werkzeug benutzen oder diverse Hilfsmittel aus ihrem Bauch zaubern. Seit 1975 wird sie häufig von einem kleinen Elefanten und seit 1987 auch von einer frechen Ente unterstützt. Keine der Figuren hat einen Namen oder spricht – den Hintergrund der Filme bilden Soundeffekte und Musik. So gesehen ist es also gar nicht die stumme Heldin, die uns die Welt erklärt – sie sorgt aber für die kindliche Note und hat auch mit 50 nichts von ihrer Neugier eingebüßt. In diesem Sinne: Alles Gute zum Geburtstag! – Gratulerer med dagen! Das war Norwegisch.





Ausgabetag: 01.03.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Die Maus feiert mit Elefant und Ente ihren 50. Geburtstag
© I. Schmitt-Menzel / Friedrich Streich, WDR mediagroup GmbH
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Bettina Walter, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3596 / selbstklebend: MiNr. 3597
 
Brigitte Am: 04.03.2021 19:59:22 Gelesen: 277007# 544 @  
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Thema: „200. Geburtstag Sebastian Kneipp“

Sebastian Anton Kneipp wurde am 17. Mai 1821 im schwäbischen Stephansried geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, konnte aber 1848 in Dillingen mit dem Studium der Theologie beginnen. Schon seit etwa 1845 litt der Priesterschüler unter einer Lungenkrankheit, vermutlich Tuberkulose, und als er auf ein Buch über die heilende Wirkung des Wassers stieß, das der Arzt Johann Siegemund Hahn geschrieben und 1738 veröffentlicht hatte, nahm sein Leben eine unerwartete Wendung. Kneipp probierte aus, was er gelesen hatte: Mitten im Winter stieg er in die eiskalte Donau, rannte dann schnell nach Hause und legte sich ins Bett, um zu schwitzen. In den folgenden Wochen wiederholte er die Bäder, ergänzte sie mit Güssen – und wurde wieder gesund.

Ab 1850 setzte er sein Theologiestudium in München fort. Gleichzeitig experimentierte er mit Wasseranwendungen, behandelte kranke Kommilitonen und erstellte allmählich sein Behandlungssystem. 1852 wurde er zum Priester geweiht, im Mai 1855 kam er als Beichtvater und Hausgeistlicher des Dominikanerinnenklosters nach Wörishofen, wo er über 40 Jahre lang wirkte und zahllose Hilfesuchende kurierte. Er baute die Landwirtschaft des Klosters wieder auf und vertiefte sein Wissen über Heilkräuter. Seine Studien zur Heilkraft des Wassers setzte er ebenfalls fort und erweiterte seine Lehre um Empfehlungen zu einer ausgewogenen Ernährung, zu maßvoller Bewegung und einer ausgeglichenen Lebensweise.

Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste wurde Sebastian Kneipp, der 1881 zum Ortspfarrer von Wörishofen ernannt worden war, gegen Ende seines Lebens eine besondere Ehrung zuteil: 1893 berief ihn Papst Leo XIII. zum Päpstlichen Geheimkämmerer und gewährte ihm im folgenden Jahr eine Audienz. Anfang 1897 erkrankte Kneipp und starb am 17. Juni im Alter von 76 Jahren. 2015 wurde sein Vermächtnis als „Kneippen – traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipp“ in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.





Ausgabetag: 01.04.2021
Wert (in Euro Cent): 155
Motiv: Porträt Sebastian Kneipp mit Illustration der fünf Kneippschen Elemente
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Veit Grünert, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3598
 
Brigitte Am: 06.03.2021 07:01:03 Gelesen: 276919# 545 @  
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Thema: „50 Jahre 100 m-Radioteleskop Effelsberg“

Seit ihren Anfängen in den 1930er-Jahren hat sich die Radioastronomie zu einer der bedeutendsten Methoden für die Erforschung des Weltalls entwickelt, denn sie dringt in bisher unbekannte Tiefen vor. So ist etwa die Entdeckung von neuen Himmelskörpern, wie Quasaren und Pulsaren, sowie weit entfernten Galaxien diesem Teilgebiet der Astronomie zuzuschreiben. Zur Erfassung von Radiowellen werden spezielle Teleskope eingesetzt. Auf deutschem Boden ist das vollbewegliche Radioteleskop Effelsberg nahe der nordrhein-westfälischen Stadt Bad Münstereifel mit 100 Metern Durchmesser das größte seiner Art – und bis heute das zweitgrößte der Erde.

Die Einweihung des Teleskops erfolgte am 12. Mai 1971. Seitdem wird es kontinuierlich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, weshalb es auch heute noch zu den modernsten der Welt zählt. Die hochempfindlichen Anlagen, die zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn gehören, sind in der Lage, außerordentlich schwache Radiosignale von weit entfernten Objekten einzufangen. Auch für das Zusammenschalten von Radioteleskopen ist Effelsberg eine wichtige Station – mit dieser Technik gelingen die schärfsten Aufnahmen des Kosmos. Astronomen aus aller Welt kommen hierher, um ihrer Forschung nachzugehen. Zu den herausragenden Leistungen zählt etwa die Entdeckung von Wasser in 11 Milliarden Lichtjahren Entfernung (2008).

Aber auch abseits der Wissenschaft sind Besucher rund um den Globus fasziniert von der Technik und Ingenieurskunst des Radioteleskops Effelsberg. In Sichtweite der Antenne wurde daher ein Pavillon eingerichtet, in dem regelmäßig Vorträge stattfinden. Darüber hinaus bietet ein Aussichtsplateau den direkten Blick auf das Teleskop. Drei Themenwanderwege zeigen außerdem Objekte unseres Sonnensystems (Planetenweg), Sterne, Nebel und Sternhaufen innerhalb der Milchstraße (Milchstraßenweg) sowie eine Reihe von fernen Galaxien und Quasaren (Galaxienweg). So wird der Besuch des Observatoriums zu einem ganz besonderen Erlebnis.





Ausgabetag: 01.04.2021
Wert (in Euro Cent): 155
Motiv: Piktografische Illustration des Radioteleskops
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Michael Menge, Duisburg
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm
MiNr. 3599
 
Brigitte Am: 08.03.2021 07:07:05 Gelesen: 276734# 546 @  
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Thema: „Bundesgartenschau Erfurt 2021“

Die Anlage und Unterhaltung aufwendig gestalteter Parkanlagen war lange Zeit Königen und Angehörigen des Adels vorbehalten. Als die herrschaftlichen Gärten im 18. und 19. Jahrhundert zunehmend für Besucher geöffnet wurden, begannen sich wohlhabende Bürger für den Gartenbau zu interessieren. Mancherorts gründeten sie Vereine und richteten die ersten Garten- und Pflanzenschauen aus. So auch in Erfurt: Hier fand im Herbst 1865 die erste Internationale Land- und Gartenbauausstellung statt, die rund 30.000 Besucher und fast 400 Aussteller aus aller Welt anlockte. Auch durch die Zucht und den Handel mit Blumen- und Gemüsesamen machte sich die Stadt einen Namen und entwickelte sich zu einem Zentrum des Gartenbaus. 2021 ist die Bundesgartenschau (BUGA) in der thüringischen Landeshauptstadt zu Gast.

Der egapark, das Herzstück der BUGA 2021, ist eine 36 Hektar große Garten- und Parkanlage am südwestlichen Stadtrand. Der „Garten Thüringens“ bietet den Besuchern verschiedene Schau- und Themengärten, das mit 6000 Quadratmetern größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas, mehrere Pflanzenschau- und Themenhäuser, wechselnde Pflanzenbörsen und Gartenmärkte, das in Deutschland und Europa einzigartige Deutsche Gartenbaumuseum und den größten Spielplatz des Freistaates. Eine besondere Attraktion ist das neu gebaute Wüsten- und Urwaldhaus Danakil, in dem auf 2000 Quadratmetern die beiden unterschiedlichen Ökosysteme aufeinandertreffen.

Die zweite Ausstellungsfläche der BUGA 2021 liegt inmitten der Erfurter Altstadt auf dem Petersberg. Während der Bundesgartenschau zeigt ein Küchengarten das Wissen von Nonnen und Mönchen über Heilpflanzen und Kräuter. Im Festungsgraben erinnern historische Gemüse- und Blumenzüchtungen an die Erfurter Gartenbautradition. Auch althergebrachte Färbergewächse werden ausgestellt, darunter die Waidpflanze, die schon im Mittelalter auf den fruchtbaren Böden des Umlands angebaut und aus der ein beliebtes Blaufärbemittel gewonnen wurde.





Ausgabetag: 01.04.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Insekten schreiben den Stadtnamen vor Blumenblüten
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Andrew und Jeffrey Goldstein, Rheinstetten
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3600
 
Brigitte Am: 10.03.2021 07:01:01 Gelesen: 276556# 547 @  
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Thema: „Mundharmonika“

Klein, aber oho! Auf kaum ein anderes Musikinstrument passt diese Beschreibung so gut wie auf die Mundharmonika: Weil im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Arten entwickelt wurden, besitzt das Instrument eine große Bandbreite und lässt sich in nahezu allen Musikstilen einsetzen. Die Mundharmonika ist handlich und robust und eignet sich daher bestens für das Spielen auf Reisen oder unterwegs. In diesem Zusammenhang erlebte sie 1965 eine „Sternstunde“. Die Mundorgel, wie das Instrument früher auch genannt wurde, ist zudem kostengünstig und leicht zu erlernen und deshalb weit verbreitet – tatsächlich gilt sie als das meistgebaute Musikinstrument der Welt. Und das, obwohl ihre Erfindung vermutlich erst 200 Jahre zurückliegt.

Jede Mundharmonika besteht aus vier Hauptkomponenten: den Stimmzungen, deren Schwingung die Töne erzeugt, der Stimmplatte, die als Träger der Stimmzungen dient, dem Kanzellenkörper, der einem Kamm ähnlich sieht und den Luftstrom auf die Stimmzungen lenkt, sowie den schützenden Deckelplatten. Je nach Mundharmonika-Art ist dieser Aufbau um verschiedene Elemente erweitert. Das zugrunde liegende Funktionsprinzip, das auf frei schwingenden Zungen beruht, ist jedoch immer das gleiche und hat eine 3000 Jahre zurückreichende Geschichte.

Die Mundharmonika wurde vermutlich in den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts in Wien erfunden und avancierte schnell zum Volksinstrument. In Wien, Sachsen und Württemberg entstanden bedeutende Produktionsstätten. Der erste Mundharmonika-Virtuose Lawrence Cecil („Larry“) Adler und Künstler wie die Rolling Stones und die Beatles machten das Instrument im 20. Jahrhundert populär. 1965 gab der US-amerikanische Astronaut Walter Marty („Wally“) Schirra Jr. auf einer Miniatur-Ausgabe, die er an Bord des Raumschiffs Gemini 6 geschmuggelt hatte, das bekannte „Jingle Bells“ zum Besten und machte die Mundharmonika damit – neben den Glöckchen, mit denen ihn ein Kollege begleitete – zum ersten im Weltraum gespielten Musikinstrument.





Ausgabetag: 01.04.2021
Wert (in Euro Cent): 190
Motiv: Illustration Larry Adler (1914–2001) Mundharmonika spielend.
Foto © ullstein bild – Granger, NYC
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Julia Neller, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm
MiNr. 3601
 
Brigitte Am: 23.03.2021 13:40:10 Gelesen: 273439# 548 @  
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Serie „Für den Sport“ zur Unterstützung der Stiftung Deutsche Sporthilfe
Thema: Neue Olympische Sportarten – Baseball, Softball, Wellenreiten

Baseball

Baseball gehörte von 1984 bis 2008 zu den Olympischen Sommerspielen, zunächst zweimal als Demonstrationssportart, danach als offizielle Wettkampf-Disziplin. Jetzt kehrt es als Wettkampf für Männer in die Olympischen Spiele zurück. Die Baseball-Variante Softball zählte ebenfalls schon früher, von 1996 bis 2008, zum offiziellen Programm und wird nun als Wettkampf für Frauen wieder aufgenommen. Baseball und Softball gelten in den USA als Nationalsport und haben viele begeisterte Anhänger in lateinamerikanischen und ostasiatischen Ländern sowie in Europa. In den USA wird Baseball überwiegend von Männern und im Profibereich gespielt, während Softball eine der beliebtesten Breitensportarten ist.

Softball

Softball unterscheidet sich nur wenig von Baseball: Das Feld ist um etwa ein Drittel kleiner, die Schläger sind leichter, die Würfe werden von unten und nicht von oben ausgeführt und der Softball ist größer und schwerer als ein Baseball. Der Name „Softball“ rührt daher, dass der größere und schwerere Softball nicht so hart geworfen und nicht so hart geschlagen werden kann wie ein Baseball. Die Regeln beider Sportarten sind nahezu identisch, das Spielprinzip ist das gleiche.

Wellenreiten

Wellenreiten war bisher nie Teil des offiziellen Programms und feiert bei den nächsten Sommerspielen als Wettkampf für Männer und als Wettkampf für Frauen olympische Premiere. Die Ursprünge des Wellenreitens (oder Surfens) liegen in der Südsee. Von Polynesien aus verbreitete es sich nach Neuseeland und Hawaii. Auf dem Inselstaat gewann es eine große gesellschaftliche und spirituelle Bedeutung, und hier entwickelte sich das Wellenreiten auch zur heute bekannten Sportart. Die Olympischen Wettkämpfe werden mit den zwischen sechs und sieben Fuß (etwa 183 bis 213 Zentimeter) langen Shortboards ausgetragen. Eine Jury bewertet die Leistungen der Surferinnen und Surfer nach festgesetzten Kriterien, bei denen der Schwierigkeitsgrad der Wellen, die Geschwindigkeit und die Art der Manöver Berücksichtigung finden.





Ausgabetag: 06.05.2021
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: 80 + 40 / Motiv 2: 95 + 45 / Motiv 3: 155 + 55
Motiv 1: Baseball (80+40 Cent) / Motiv 2: Softball (95+45 Cent) / Motiv 3: Wellenreiten (155+55 Cent) / Bilder unter Lizenz von Shutterstock.com
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Serres, Hattingen
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security Print; Haarlem (NL) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
Motiv 1: MiNr. 3602 / Motiv 2: MiNr. 3603 / Motiv 3: MiNr. 3604
 
Brigitte Am: 25.03.2021 07:01:03 Gelesen: 273331# 549 @  
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Serie:“ Europa“
Thema: „Gefährdete nationale Wildtiere“

Mycetoma suturale ist eine Urwaldreliktart, die unbewirtschaftete Lebensräume braucht. Weil diese in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft immer seltener werden, steht der Harzporling-Düsterkäfer, wie er auf Deutsch heißt, auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Der Name gibt Hinweise auf das Aussehen und auf die Lebensweise der 6 bis 7,5 Millimeter kleinen Tiere: Sie gehören zur Familie der Düsterkäfer (Melandryidae oder Serropalpidae), die meist dunkel und unscheinbar gefärbt sind (griech. „melas“ für schwarz oder dunkel). Die Larven und die ausgewachsenen Tiere besiedeln den Schwarzgebänderten Harzporling (Ischnoderma benzoinum), einen Pilz, den man in Bergmischwäldern auf dem toten Holz von Nadelbäumen findet.

Ceruchus chrysomelinus gehört zur Familie der Schröter (Lucanidae). Der Rindenschröter ist der einzige Vertreter der Gattung in Mitteleuropa und wird ebenfalls auf der Roten Liste geführt. Er ist bis in den Westen Sibiriens, im Norden bis nach Schweden und Finnland verbreitet. Sein Körper ist schwarz und glänzend, mit 11 bis 16 Millimetern gehört er zu den mittelgroßen Käferarten. Seine stark ausgeprägten Mundwerkzeuge sind nach vorne gestreckt. Bei den Männchen finden sich an den Innenseiten zwei große Zähne und zahlreiche helle Haare. Die Larven des Rindenschröters entwickeln sich vor allem auf Totholz, das von Rotfäule befallen ist.

Der Zottenbock, Tragosoma depsarium, ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae) und gilt als stark gefährdete bzw. vom Aussterben bedrohte Art. Er bevorzugt die kühlen Regionen des Nordens und Sibiriens, ist aber auch in den Alpen anzutreffen. Der Name des 18 bis 36 Millimeter großen Käfers leitet sich von seinem Aussehen ab, das an einen Ziegenbock erinnert (griech. „tragos“ für Ziegenbock, „soma“ für Körper). Seine Fühler trägt er bisweilen auffällig stark nach hinten gerichtet. Tagsüber halten sich die Tiere unter loser Rinde oder an pilzbewachsenen Stämmen auf, aktiv werden sie erst abends.





Ausgabetag: 06.05.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Drei Käferarten: Mycetoma suturale, Ceruchus chrysomelinus und Tragosoma
Depsarium / Fotos der Käfer: © Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Serres, Hattingen
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm
MiNr. 3605
 
Brigitte Am: 27.03.2021 07:01:03 Gelesen: 272829# 550 @  
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Thema: „100 Geburtstag Sophie Scholl“

Sophia Magdalena „Sophie“ Scholl wurde am 9. Mai 1921 im württembergischen Forchtenberg geboren und von ihren Eltern in christlich-humanistischem Geist erzogen. Während ihrer Gymnasialzeit war sie eine begeisterte Anhängerin der nationalsozialistischen Jugendbewegung und trat 1934 in den Bund Deutscher Mädel ein. Ihr zweieinhalb Jahre älterer Bruder Hans (* 22. September 1918), der spätere Mitbegründer der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, gehörte seit 1933 der Hitlerjugend an, engagierte sich aber zunehmend in der Bündischen Jugend, die sich an den Ideen der Wandervögel und der Pfadfinder orientierte. Als Sophie im Herbst 1937 deshalb von der Geheimen Staatspolizei verhört wurde, distanzierte sie sich vom Nationalsozialismus.

Im Mai 1942 nahm sie an der Universität in München das Studium der Biologie und der Philosophie auf und kam dort über ihren Bruder in Kontakt mit Gleichgesinnten, die wie sie das nationalsozialistische Regime ablehnten und es aktiv bekämpfen wollten. Mit ihren Kommilitonen Alexander Schmorell, Wilhelm („Willi“) Graf und Christoph Probst schlossen sich die Geschwister Scholl zur Weißen Rose zusammen, später wurde auch der Hochschullehrer Kurt Huber Teil der Widerstandsgruppe. Von Mitte 1942 bis Februar 1943 verfassten und verbreiteten die Freunde sechs Flugblätter, in denen sie zum Widerstand aufriefen, die Verbrechen des NS-Regimes anprangerten und die Beendigung des Zweiten Weltkrieges forderten.

Als Sophie und Hans am 18. Februar 1943 in der Münchner Universität das sechste Flugblatt auslegten, wurden sie verhaftet. Der Prozess fand am 22. Februar vor dem Volksgerichtshof statt: Die Geschwister wurden zum Tod verurteilt und noch am selben Tag im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Heute zählt die Weiße Rose zu den bekanntesten deutschen Widerstandsgruppen gegen die NS-Herrschaft. Nach den Geschwistern, deren Gräber sich auf dem Münchner Friedhof am Perlacher Forst befinden, sind zahlreiche Straßen, Schulen und Plätze benannt.





Ausgabetag: 06.05.2021
Wert (in Euro Cent): Motiv: 80
Motiv: Porträt Sophie Scholl mit Zitat aus ihrem letzten Brief.
Foto: © manuel aicher, rotis im allgäu
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Detlef Behr, Köln
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3606
 
Brigitte Am: 10.05.2021 11:51:22 Gelesen: 261117# 551 @  
Serie:“ Junge Wildtiere“
Thema: „Steinbock“ und “Feldhamster”

Einst bevölkerte der Feldhamster (Cricetus cricetus) in großer Zahl bewirtschaftete Ackerflächen und galt als Ernteschädling. Heute ist das possierliche Tier in seinem gesamten Verbreitungsgebiet von Belgien bis in die russische Altairegion vom Aussterben bedroht und wird nach deutschem und europäischem Recht streng geschützt. Ausgewachsene Feldhamster können bis zu 35 Zentimeter groß und 650 Gramm schwer werden. Das Fell der meisten Tiere weist eine Mischung aus braunen, schwarzen und weißen Regionen auf. Jeder der Nager bewohnt einen eigenen weitverzweigten Bau unter der Erde. Während des Winterschlafs erwachen sie ab und an und bedienen sich an ihrem Vorrat aus Samen und Körnern, den sie mithilfe ihrer dehnbaren Backentaschen angelegt haben. In der sommerlichen Paarungszeit gestattet das Weibchen dem Männchen den Zutritt zum eigenen Bau. Nach etwa 20 Tagen Tragzeit kommen die fünf Gramm schweren Jungen nackt und blind zur Welt und sind nach gerade einmal fünf bis sechs Wochen selbstständig.

Alpine Steinböcke (Capra ibex) waren dagegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts beinahe ausgerottet und wurden ab 1821 unter Schutz gestellt, sodass heute wieder etwa 45.000 Tiere existieren. Die zur Gattung der Ziegen gehörenden Steinböcke sind an das Leben im Hochgebirge perfekt angepasst. Ihre harten, gummiartigen Hufe ermöglichen die unglaublichsten Kletteraktionen. Markant sind vor allem die bis zu einem Meter langen Hörner der Männchen. Insgesamt sind die Böcke größer und deutlich schwerer als die Weibchen (Geißen). Steinböcke sind reine Vegetarier und Wiederkäuer, um auch aus der kargsten Nahrung genug Energie zu gewinnen. Erwachsene Weibchen und Jungtiere leben in hierarchiefreien Gruppen zusammen. Etwa fünfeinhalb Monate nach der winterlichen Brunft wird zumeist jeweils ein Kitz geboren. Die Jungen werden rund sechs Monate gesäugt, können vom ersten Tag an laufen und üben schon bald klettern und springen. Nach zwei Jahren schließen sich die Männchen einer losen Herrenrunde an.





Ausgabetag: 10.06.2021
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: 60 / Motiv 2: 95
Motiv: Aufrecht im Gras sitzender Feldhamster / Zwei junge Steinböcke im Gebirge
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Jennifer Dengler, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
Motiv 1: MiNr. 3608 / Motiv 2: MiNr. 3609 / selbstklebend: MiNr. 3629
 
Brigitte Am: 12.05.2021 07:07:05 Gelesen: 260530# 552 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „100. Geburtstag Joseph Beuys”

Joseph Heinrich Beuys wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren und wuchs in Kleve auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums meldete er sich 1941 freiwillig zur Luftwaffe. Als sein Flugzeug im März 1944 während eines Einsatzes auf der Krim abstürzte, erlitt er leichte Verletzungen und konnte das Feldlazarett nach drei Wochen verlassen. Aus diesem Erlebnis bildete Beuys später die Legende, dass er schwer verletzt worden sei, unter anderem am Kopf, und dass Tataren ihn mit Filz gewärmt und seine Wunden mit tierischem Fett behandelt hätten. Dies sei der Grund, warum er die beiden Materialien so häufig in seinen Werken verwende und warum er stets einen Hut trage.

1946 nahm er an der Kunstakademie Düsseldorf das Studium auf. Ab 1953 folgten erste Einzelausstellungen seiner Werke, unter anderem in Wuppertal. Im September 1959 heiratete Beuys die Kunsterzieherin Eva-Maria Wurmbach, mit der er zwei Kinder bekam. 1961 berief ihn seine ehemalige Ausbildungsstätte auf den Lehrstuhl für monumentale Bildhauerei. Hier kam es zu den ersten, an die Fluxus-Bewegung angelehnten Kunstaktionen und ab 1964 nahm Beuys an der documenta teil. Sein Werk ist von der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners beeinflusst. Beide wollten den Rationalismus und das materialistisch geprägte Denken zugunsten geistiger Fähigkeiten wie Imagination und Inspiration überwinden, damit sich die Gesellschaft weiterentwickeln könne.

Aus diesen Überlegungen heraus erweiterte Beuys seine künstlerische Praxis und schuf den Begriff „soziale Plastik“: Im Mittelpunkt steht die Idee, dass die Gesellschaft selbst eine gestaltbare Plastik ist, die von all ihren Mitgliedern geformt werden kann. Hierher stammt auch sein berühmter Satz, dass jeder Mensch ein Künstler ist. Andersherum sollte auch die Kunst stets gestaltend auf die Gesellschaft einwirken. Beuys’ Werke wurden in Museen überall auf der Welt gezeigt, heute zählt er zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er starb am 23. Januar 1986 in Düsseldorf.





Ausgabetag: 10.06.2021
Wert (in Euro Cent): 155
Motiv: Stempel und Zeichnungen von Joseph Beuys auf dem fliegenden Blatt aus dem Buch:
„Joseph Beuys: Zeichnungen 1947-59 I. Gespräch zwischen Joseph Beuys und Hagen Lieberknecht“.
Herausgegeben 1974 als Jahresgabe des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf.
Köln: Schirmer Verlag, 1972.
Eins von 45 realisierten Exemplaren.
Für die Werke von Joseph Beuys: © VG Bild-Kunst, Bonn 2020.
Versteigert bei Venator & Hanstein 2017 in Köln.
Provenienz: Sammlung Dr. Henning Rasner.
Foto: Saša Fuis PHOTOGRAPHIE Köln.
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Professor Frank Philippin, Brighten the Corners, Aschaffenburg
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm
MiNr. 3610
 
Brigitte Am: 14.05.2021 07:01:03 Gelesen: 259816# 553 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Fußball-EM 2020”

Die Endrunde zur 16. Fußball-Europameisterschaft der Männer findet vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2021 statt. Das ursprünglich für den Sommer 2020 geplante Fest des Sports wurde wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben. Fußball-Europameisterschaften werden seit 1960 alle vier Jahre in wechselnden Ländern ausgerichtet. Der Europameister erhält die von der Union Europäischer Fußballverbände (UEFA) gestiftete Trophäe, den Coupe Henri-Delaunay.

Die erste Europameisterschaft wurde mit lediglich vier Teilnehmern und noch unter dem Namen „Europa-Nationenpokal“ durchgeführt. Das Turnier 1968 in Italien war das erste Championat mit dem Namen „Europameisterschaft“. 1972, bei ihrer ersten Teilnahme, gewannen die Kicker aus der Bundesrepublik auf Anhieb die EM. Nach ihrer bitteren Niederlage im Endspiel 1976 gegen die Tschechoslowakei wiederholte die DFB-Elf in Italien 1980 ihren Triumph gegen Belgien. 1988 war die Bundesrepublik Deutschland Gastgeber der 8. Fußball-Europameisterschaft. Während Deutschland im Halbfinale den Niederlanden unterlag, wurden die Oranjes Europameister. 1996 konnten die Deutschen sich gegen die Tschechen revanchieren und siegten im Endspiel von London nach einem Golden Goal durch Oliver Bierhoff. Erfolgreichste Teilnehmer der EM-Geschichte sind die Bundesrepublik Deutschland und Spanien mit je drei Titeln.

Für die kommende Europameisterschaft haben sich 20 Länder über Gruppenspiele und vier weitere über ein Play-off-Turnier qualifiziert. Die 24 Nationalmannschaften verteilen sich zunächst auf sechs Gruppen. Das Eröffnungsspiel bestreiten Italien und die Türkei am 11. Juni 2021. Die deutsche Mannschaft trifft in der Vorrunde nicht nur auf den aktuellen Weltmeister Frankreich, sondern darüber hinaus gleich noch auf Europameister Portugal. Die beiden Ersten der sechs Gruppen erreichen direkt das Achtelfinale, außerdem kommen die besten Vorrundendritten weiter. Nach erfolgreichem Viertel- und Halbfinale ermitteln die besten zwei Mannschaften des Turniers im Endspiel am 11. Juli 2021 den Europameister.





Ausgabetag: 10.06.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Typographische Illustration der Wucht des Torschusses
Fußball © Alexandr Bognat – stock.adobe.com
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Serres, Hattingen
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3611
 
Brigitte Am: 17.05.2021 07:01:03 Gelesen: 258818# 554 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Indien – Deutschland 70 Jahre Diplomatische Beziehungen”

Die Geschichte des modernen indischen Staates, der heute gemessen an seiner Einwohnerzahl von rund 1,4 Milliarden Menschen die größte Demokratie der Welt ist, begann nach dem von Mohandas Karamchand Gandhi angeführten gewaltfreien Widerstand gegen die Kolonialherrschaft am 15. August 1947 mit der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien. Am 26. Januar 1950 trat die Verfassung in Kraft, durch die Indien zu einer parlamentarischen Republik wurde. Sie ist, ähnlich wie die Bundesrepublik Deutschland, föderal gegliedert und besteht aus achtundzwanzig Bundesstaaten und acht Unionsterritorien.

Indien gehörte zu den ersten Ländern, die nach dem Zweiten Weltkrieg die neu gegründete Bundesrepublik Deutschland formal anerkannten. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen erfolgte offiziell am 7. März 1951. Im Jahr darauf wurden die Indische Botschaft in Bonn und die Deutsche Botschaft in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi eröffnet. Mit der Deutschen Demokratischen Republik nahm Indien erst über zwanzig Jahre später diplomatische Beziehungen auf. Bereits in den 1950er-Jahren unterstützte die Bundesrepublik Deutschland das indische Industrialisierungsprogramm, unter anderem mit der Errichtung eines Stahlwerks in der ostindischen Stadt Rourkela.

Mit der im Mai 2000 beschlossenen „Agenda für die deutsch-indische Partnerschaft im 21. Jahrhundert“ wurde eine Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen und der Ausbau der Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Kultur vereinbart. Seit 2011 finden alle zwei Jahre deutsch-indische Regierungskonsultationen statt, bei denen die Länder ihre gemeinsamen Vorhaben besprechen. Indien ist für Deutschland seit sieben Jahrzehnten ein verlässlicher Partner. Die beiden Staaten sind in immer mehr Bereichen vernetzt, sie pflegen vielfältige freundschaftliche Beziehungen in Sport und Kultur und stellen sich gemeinsam globalen Herausforderungen wie Umweltschutz und Klimawandel, Terrorismusbekämpfung und Friedenssicherung.





Ausgabetag: 10.06.2021
Wert (in Euro Cent): 170
Motiv: Flaggenfarben der beiden Staaten mit Schriftzug Indien – Deutschland in Hindi und Deutsch
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Matthias Wittig, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3612
 
Brigitte Am: 24.05.2021 13:51:37 Gelesen: 256584# 555 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: "Himmelsereignisse"
Thema: "Superzelle" und "Gewitter"

Wie bei den meisten Naturphänomenen spielen auch bei der Entstehung von Gewittern Wasser und Sonne eine tragende Rolle. Durch Verdunstung steigt feucht-warme Luft auf, die auf dem Weg nach oben abkühlt, kondensiert und als Quellwolke sichtbar wird. Diese wächst unter bestimmten Bedingungen immer weiter in den Himmel und dehnt sich an der Grenze zur Stratosphäre häufig ambossförmig aus. Die durch den Auftrieb weit nach oben gewirbelten Wassertropfen reiben aneinander und laden sich so lange elektrisch auf, bis sich die Spannung in einem gleißenden Blitz entlädt. Diese plötzliche Erhitzung der Luft auf mehrere Tausend Grad erzeugt eine Schockwelle, die sich mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet und als scharfer Knall bzw. Donner wahrgenommen wird.

Die räumlich sowie zeitlich größten und gefährlichsten Gewittergebilde sind Superzellen. An ihrer Basis können sie einen Durchmesser von zwanzig bis fünfzig Kilometern erreichen und bis zu zwölf Stunden wüten. Charakteristisch sind ihre hochgradig organisierte Struktur, schnell wechselnde Windrichtungen und -geschwindigkeiten sowie ein im Wolkeninneren rotierender Aufwindstrom. Mögliche Wettererscheinungen wie Sturmböen, riesige Hagelkörner, Überschwemmungen durch Starkregen bis hin zu Tornados mit einer unglaublichen Zerstörungskraft zählen zu den katastrophalen Auswirkungen von Superzellen, die vergleichsweise oft in den USA auftreten.

Zumeist aber lässt sich ein Gewitter einfach aussitzen und vom sicheren Fensterplatz aus beobachten – dass es ein unvergleichlich schönes Naturschauspiel ist, lässt sich freilich nicht bestreiten. Auch die Motive der beiden Sonderpostwertzeichen, die im Rahmen der Serie „Himmelsereignisse“ erscheinen, lassen den Betrachter ehrfürchtig staunen. Während das abgebildete Gewitter jedoch keine typische Ambossform aufweist, zeigt das Motiv der Superzelle eine eindeutige Rotation. Die bedrohliche Atmosphäre des Bildes lässt erahnen, welches Zerstörungspotenzial einer solchen Gewitterform innewohnt.





Ausgabetag: 01.07.2021
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: 80 / Motiv 2: 370
Motiv 1: Gewitterwolke mit Regenbogen © Marco Vogelsberg, Hurlach / Motiv 2: Unwetter mit rotierendem Windwirbel im Inneren der Wolke © Derek Stratman
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Gewitter und Superzelle: Bettina Walter, Bonn
Druck: Motiv 1: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach / Motiv 2: Joh. Enschedé Security Print; Haarlem (NL) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
Motiv 1: MiNr. 3613 / Motiv 1 selbstklebend: MiNr. 3617 / Motiv 2: MiNr. 3614
 
Brigitte Am: 26.05.2021 07:01:03 Gelesen: 255543# 556 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: "Leuchttürme"
Thema: "Leuchtfeuer Tinsdal"

Die neue Briefmarke aus der beliebten Sonderpostwertzeichen-Serie „Leuchttürme“ zeigt den rot-weiß gestreiften Leuchtturm Tinsdal, der unter den Koordinaten 53°33.57,6' nördliche Breite und 9°44.24,4' östliche Länge im Hamburger Stadtteil Rissen zu finden ist. Seit über 120 Jahren dient er, zusammen mit dem kleineren Leuchtfeuer Wittenbergen, den elbabwärts Richtung Nordsee fahrenden Schiffen als Richtfeuer. Die beiden Türme bezeichnen einen knapp sieben Kilometer langen Fahrwasserabschnitt innerhalb des Hamburger Hafengebiets und zählen zu den ältesten Stahl-Leuchttürmen, die in der Bauweise Treppenrohr mit Gratsparren konstruiert sind.

Der 42 Meter hohe Leuchtturm Tinsdal ist eine vollvernietete, sechseckige Stahlgitterkonstruktion mit zylindrischem Turmschaft. Er wurde im Jahr 1899 auf einem ebenfalls sechseckigen Turmzugangsgeschoss aus Ziegelmauerwerk errichtet und am 1. Januar 1900 mit einer Gürteloptik IV. Ordnung (250 mm Brennweite) und einer Petroleumdochtlampe in Betrieb genommen. Unterhalb der runden Laterne befand sich die Wärterstube, darunter der Lagerraum für das Petroleum. In etwa 800 Metern Entfernung, unmittelbar am Elbufer, entstand zeitgleich der 30 Meter in die Höhe ragende Leuchtturm Wittenbergen.

Das Lichtsignal (Kennung), welches die Richtfeuerlinie Wittenbergen-Tinsdal mithilfe von Doppelsignalscheinwerfern sendet, lautet Iso.W.8s. Das bedeutet: Das weiße Feuer (W) brennt acht Sekunden lang (8s) im Gleichtakt (Iso), ist mithin vier Sekunden an und vier Sekunden aus. Die Feuerhöhe des Leuchtturms Tinsdal beträgt 56 Meter. Das von ihm ausgestrahlte Oberfeuer ist 16 Seemeilen (29,6 Kilometer) weit zu sehen. Das Unterfeuer des Leuchtturms Wittenbergen kann noch in einer Entfernung von 14,3 Seemeilen (26,5 Kilometern) zur Orientierung und Navigation genutzt werden. Die beiden eleganten, weithin sichtbaren Stahl-Leuchttürme stehen seit dem 31. März 2004 unter Denkmalschutz.





Ausgabetag: 01.07.2021
Wert (in Euro Cent): 60
Motiv: Leuchtturm Tinsdal vor historischem Kartenausschnitt von 1913
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Team Rogger GmbH
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3615
 
Brigitte Am: 28.05.2021 07:01:03 Gelesen: 255001# 557 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „100 Jahre Avus”

Am 24. September 2021 feiert die AVUS, die Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße, ihren 100. Geburtstag. Die berühmte Renn- und Teststrecke, die bei ihrer Eröffnung als die erste reine Autostraße der Welt galt, verläuft von der westlichen Stadtgrenze Berlins wie ein beinahe schnurgerade gezogener Strich auf rund neun Kilometern durch den Grunewald bis zum Funkturm und bildet heute das nördliche Teilstück der Bundesautobahn A 115. Auf der AVUS fanden jahrzehntelang spektakuläre Rennsportveranstaltungen statt, zeitweise war sie die schnellste Rennstrecke überhaupt und ihre berüchtigte Nordkurve eines der Wahrzeichen der Hauptstadt.

Mit dem Bau der AVUS wurde im Sommer 1913 begonnen. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges konnte sie jedoch erst 1921 fertiggestellt werden. Der Rundkurs mit Nord- und Südschleife hatte eine Länge von 19,573 Kilometern, an der Strecke standen ein Torhaus zur Erhebung der Nutzungsgebühren, verschiedene Versorgungs- und Betriebsanlagen sowie Tribünen für die Zuschauer. Am 19. September 1921 wurde die AVUS eröffnet und am 24. und 25. September mit einer großen Motorrennsportveranstaltung eingeweiht. Danach durfte sie als Mehrzweckstraße auch vom allgemeinen Automobilverkehr genutzt werden. Am 10. Juni 1922 traten erstmals Motorradfahrer zu einem Rennen auf der AVUS an.

Die Wettbewerbe waren Zuschauermagnete, etwa 1926 der erste Große Preis von Deutschland, die Rekordfahrt Fritz von Opels in seinem Raketenwagen Opel RAK2, den er 1928 auf über 230 km/h beschleunigte, und die Autorennen der 1930er-Jahre, in denen die legendären Silberpfeile furiose Siege einfuhren. In den 1950er-Jahren erlebte die AVUS die zweite große Phase als international renommierte Rennstrecke. Durch den Bau der Berliner Mauer wurde sie 1961 zu einem Zubringer zu den Transitstrecken zwischen Westberlin und der Bundesrepublik. Nach der Wiedervereinigung fanden nur noch selten Rennsportveranstaltungen auf der AVUS statt. 1998 wurde der Rennbetrieb eingestellt.





Ausgabetag: 01.07.2021
Wert (in Euro Cent): 155
Motiv: Avus-Rennen in Berlin 1958
Zielfahne: © StarLine/shutterstock.com
Rennwagen: © GPL-Fred Taylor/Alamy Stock Foto
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Steinacker, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security Print; Haarlem (NL) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3616
 
Brigitte Am: 05.07.2021 13:23:40 Gelesen: 244183# 558 @  
Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag

Serie: „Für die Jugend“ zur Unterstützung der Stiftung Deutsche Jugendmarken e.V.
Thema: „Historische Nutzfahrzeuge“

(Porsche Diesel Master 1958, Bergmann Gaggenau 1906, Lanz HP Knicklenker, 1923)

Die Traktoren aus der von Porsche-Diesel hergestellten Master-Serie wurden mit luftgekühlten Vier-Zylinder-Diesel-Motoren ausgestattet, die je nach Modell 3288 oder 3500 Kubikzentimeter Hubraum und eine Leistung von 50 PS bei 2000 U/min hatten. 1958 kam der Porsche Diesel Master 408 auf den Markt. Er hatte sieben Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, mit dem optional erhältlichen Schnellganggetriebe sogar 26 km/h. Der Porsche Diesel Master 408 ist ein bei Sammlern beliebtes Modell. Denn bis seine Produktion im Jahr 1960 auslief, wurden nur etwa 200 Stück produziert.

Soweit man heute weiß, ist der Bergmann Gaggenau (Baujahr 1906), der 1988 in einer Scheune in Bayern entdeckt wurde, der älteste noch erhaltene Traktor aus deutscher Produktion. Der Ackerschlepper, der ein Leergewicht von 1200 Kilogramm auf die Waage bringt, war vermutlich eine Sonderanfertigung und gilt als Einzelstück. Das Typenschild gibt die Firma Bergmann Gaggenau als Hersteller und die Leistung mit 19 Steuer-PS an. Der Bergmann Gaggenau besitzt einen großen, wassergekühlten Vier-Zylinder-Motor der Firma Benz mit 6,8 Litern Hubraum (damit liegt seine tatsächliche Leistung bei 30 PS) und eine manuelle Schaltung mit drei Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang.

Der Lanz HP Knicklenker wurde von 1923 bis 1926 produziert und war seiner Zeit technisch weit voraus. Er besaß einen Glühkopfmotor mit einem Zylinder und 6,2 Litern Hubraum. Dieser leistete 12 PS bei nur 420 U/min. 1926 wurde die Leistung auf 15 PS bei 500 U/min erhöht. Die Kühlung erfolgte über einen Wasserbehälter, der über dem Zylinder angebracht war. Ein klassisches Schaltgetriebe war nicht vorhanden. Sollte der Traktor rückwärts fahren, musste die Laufrichtung des Motors geändert werden. . Das ungewöhnliche Erscheinungsbild des Lanz HP Knicklenkers ergibt sich daraus, dass die Vorderräder größer sind als die Hinterräder.





Ausgabetag: 05.08.2021
Wert (in Euro Cent): Motiv 1: 80 + 40 / Motiv 2: 95 + 45 / Motiv 3: 155 + 55
Motiv 1: Illustration Porsche Diesel Master 1958 © Salzgitter AG – Konzernarchiv (80+40 Cent) / Motiv 2: Illustration Bergmann Gaggenau 1906 © Mercedes-Benz Classic (95+45 Cent) / Motiv 3: Illustration Lanz HP Knicklenker 1923 © John Deere GmbH & Co. KG (155+55 Cent)
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Nadine Nill (tchin tchin), Mössingen
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security Print; Haarlem (NL) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
Motiv 1: MiNr. 3618 / Motiv 2: MiNr. 3619 / Motiv 3: MiNr. 3620
 
Brigitte Am: 07.07.2021 07:01:03 Gelesen: 243762# 559 @  
Thema: „500 Jahre Fuggerei in Augsburg”

Als Inbegriff des visionären spätmittelalterlichen Kaufherrn mit sagenhaftem Vermögen und großem politischem Einfluss gilt Jakob Fugger „der Reiche“ (1459–1525), der einen entscheidenden Anteil daran hatte, dass das Unternehmen der Familie Fugger zu einem der führenden Handelshäuser Europas avancierte. Der erfolgreichste Bankier seiner Zeit machte sich aber auch als Stifter einen Namen. Die bekannteste aller neun bestehenden Fuggerschen Stiftungen ist die Fuggerei in Augsburg. Am 23. August 1521 rechtskräftig geworden, ermöglicht sie noch heute bedürftigen Mitbürgern ein Leben in Würde – und ist damit die älteste Sozialsiedlung der Welt.

1523 wohnten bereits ganze Familien – zumeist Tagelöhner und Handwerker – in 52 zweigeschossigen Reihenhäusern mit je zwei großzügigen Wohnungen und standardisierten Grundrissen. Schon damals war das Areal nahe der Innenstadt durch eine Mauer von der Umgebung abgegrenzt. Mit ihrer geradlinigen Anordnung von Häusern, Wegen und Plätzen war die Infrastruktur der Fuggerei ihrer Zeit weit voraus und erweckt noch heute mit der 1581/82 errichteten St. Markus-Kirche, den drei Eingangstoren sowie einem eigenen Verwaltungsgebäude den Eindruck einer Stadt in der Stadt.

Seit nunmehr 500 Jahren kommt die Wohnsiedlung, die inzwischen auf 67 Häuser angewachsen ist, ihrem Stiftungszweck nach und beherbergt mittellose Augsburger. Zahlten sie dafür einst einen Rheinischen Gulden, sind es heute 88 Cent Jahreskaltmiete zuzüglich der Nebenkosten. Wer hier leben will, muss allerdings einige Bedingungen erfüllen und sich an feste Regeln halten, von denen manche von Beginn an galten. Aufgenommen werden zum Beispiel ausschließlich katholische Bürger. Zu den Pflichten gehören drei tägliche Gebete für die Stifterfamilie sowie der Einsatz für das Gemeinwohl. So bietet die Fuggerei, die sich seit jeher selbst finanziert hat, bis heute Bedürftigen ein Zuhause, eine Tätigkeit und damit eine Zukunft – und zwar bis ans Ende der Welt, geht es nach dem Willen Jakob Fuggers.





Ausgabetag: 05.08.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv 1: Fotomontage von Architektur und Menschen der Fuggerei
Foto Frau am Brunnen: © ullstein bild
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Sandra Hoffmann Robbiani, Bern
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3621
 
Brigitte Am: 14.08.2021 19:29:38 Gelesen: 235164# 560 @  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Optische Täuschungen“
Thema: „Scheinbare Bewegung”

Der Mensch ist fest davon überzeugt, dass er dem vertrauen kann, was er mit eigenen Augen gesehen hat. Die visuelle Wahrnehmung ist jedoch ein komplexes Zusammenspiel aus Farben, Formen, Bewegungen, Dimensionalität, räumlicher Tiefe und vielem mehr – und daher störanfällig. Das beste Beispiel dafür sind optische Täuschungen. Sie betreffen nahezu alle Bereiche des Sehens, von Tiefen-, Farb- und geometrischen Illusionen bis hin zur scheinbaren Bewegung. Wie intensiv diese letzte Form sein kann, lässt sich auf einem weiteren Sonderpostwertzeichen der Serie „Optische Täuschungen“ beobachten.

Eine Bewegungsillusion entsteht, wenn der Betrachter eines statischen Bildes überzeugt ist, Teile davon würden rotieren, fließen oder flackern. Wenn Sie sich nun die vorliegende Briefmarke näher anschauen, werden Sie schnell feststellen, dass der Effekt hauptsächlich dann auftritt, wenn Sie die Augen über das Motiv wandern lassen. Nun wird Ihnen auch auffallen, dass das Bild vor allem an den Stellen zu flimmern scheint, die gerade nicht fokussiert werden – das nennt sich „peripheres Sehen“. Ausgelöst wird die Täuschung durch unterschiedlich starke Kontraste in sich wiederholenden, detailreichen Mustern mit verschiedenfarbigen Elementen, die nicht gleichmäßig schnell weitergeleitet werden. Aus diesem Grund kommt es zu einer Falschverarbeitung der visuellen Informationen und somit zu einer Fehlinterpretation.

Als echter Klassiker der scheinbaren Bewegung gelten die „Rotierenden Schlangen“, die der japanische Psychologie-Professor Akiyoshi Kitaoka, der „Meister der optischen Täuschungen“, 2006 veröffentlichte und damit den goldenen „Art and Science of Color“-Award gewann. Auch das auf dem Sonderpostwertzeichen abgebildete Muster kann als Variante des berühmten sich drehenden Gebildes von Kitaoka angesehen werden. Wie es zu optischen Täuschungen kommt, ist noch nicht vollständig erforscht. Unbekannt ist auch, warum die scheinbare Bewegung nicht bei jedem Menschen funktioniert. Gehören Sie dazu?





Ausgabetag: 02.09.2021
Wert (in Euro Cent): 190
Motiv: Das Muster scheint sich zu bewegen.
© Objowl/GL Stock Images
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Steinacker, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3624
 
Brigitte Am: 16.08.2021 07:01:02 Gelesen: 234725# 561 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „Telefonseelsorge”

Seit nunmehr 65 Jahren bietet die Telefonseelsorge allen Hilfesuchenden in Krisensituationen eine Anlaufstelle. Ob klassisch am Telefon oder per E-Mail und Chat und teilweise auch in persönlichen Gesprächen vor Ort – die Mitarbeiter*innen haben 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag ein offenes Ohr für alle Menschen in Not. Dabei spielen weder das Alter noch das Geschlecht, der Beruf oder der soziale Status, die Religionszugehörigkeit oder die Nationalität eine Rolle: Das Angebot ist ideologisch, konfessionell und politisch wertneutral. Die TelefonSeelsorge® kann unter den bundesweiten Rufnummern 0800 / 111 0 111 bzw. 0800 / 111 0 222 und 116 123 erreicht werden. Die E-Mail- und Chatfunktionen finden sich im Internet unter online.telefonseelsorge.de.

In Deutschland entstand die erste Telefonseelsorge-Stelle im Oktober 1956 in West-Berlin, nachdem der Pfarrer, Arzt und Psychotherapeut Klaus Thomas (1915–1992) eine Telefonnummer für die „Ärztliche Lebensmüdenbetreuung“ veröffentlicht hatte. In den folgenden Jahren wurden überall in der Bundesrepublik Deutschland neue Stellen eingerichtet. In der Deutschen Demokratischen Republik etablierte sich die erste Einrichtung in Dresden. Nach der Wiedervereinigung kamen in den neuen Bundesländern innerhalb kurzer Zeit viele weitere Stellen hinzu.

Unter der Bezeichnung „TelefonSeelsorge®“, die seit März 1999 als Wortmarke geschützt ist, sind heute bundesweit über 100 Stellen mit mehr als 8000 überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zusammengeschlossen. Sie werden größtenteils von der Evangelischen und der Katholischen Kirche getragen und garantieren allen Hilfesuchenden Anonymität und absolute Vertraulichkeit. Zudem sind alle Angebote kostenfrei und stehen kurzfristig zur Verfügung. Die Ursprünge der Telefonseelsorge liegen in der Suizidprävention und diese ist auch heute noch eins ihrer zentralen Anliegen, doch auch alle anderen Themen können mit den Mitarbeiter*innen besprochen werden.





Ausgabetag: 02.09.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Telefonnummer und Internetadresse der Telefonseelsorge
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Elisabeth Hau, Nürnberg
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 34,89 x 34,89 mm
MiNr. 3627
 
Brigitte Am: 18.08.2021 07:01:03 Gelesen: 234297# 562 @  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „50 Jahre BAföG”


Vor einem halben Jahrhundert hat der Deutsche Bundestag das „Bundesgesetz über individuelle Förderung der Ausbildung“, auch Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz BAföG), verabschiedet und damit die Voraussetzung für einen rechtlichen Anspruch auf individuelle Ausbildungsförderung durch den Staat geschaffen. Von Beginn an sollten mit der Förderung Schüler*innen und Student*innen aus einkommensschwachen Bevölkerungsschichten in die Lage versetzt werden, eine (Hochschul-) Ausbildung ihrer Wahl aufzunehmen, um die Zahl der qualifizierten Fachkräfte zu erhöhen. Das Gesetz trat am 1. September 1971 in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft und hat seitdem mehr als vier Millionen Menschen ein Studium ermöglicht.

BAföG können alle Personen erhalten, die bestimmte Bedingungen erfüllen. Dazu zählen unter anderem, dass die eigenen finanziellen Mittel und die der Eltern beziehungsweise der Ehe- oder Lebenspartner*innen nicht ausreichen, um die Ausbildung zu bezahlen, und dass bei Aufnahme des Studiums ein festgesetztes Alter nicht überschritten ist. Auch ausländische Schüler*innen und Student*innen, Migrant*innen und Geflüchtete, die in Deutschland leben, sind unter bestimmten Voraussetzungen berechtigt, für die Schulzeit oder das Studium BAföG zu beantragen. Eingeführt als Vollzuschuss, der nicht zurückgezahlt werden musste, besteht das BAföG heutzutage in den meisten Fällen zur einen Hälfte aus einem Zuschuss und zur anderen Hälfte aus einem zinslosen Darlehen, das nach der Ausbildung zur Tilgung ansteht. Dies gilt allerdings nur für das Student*innen-BAföG, das Schüler*innen-BAföG wird als Vollzuschuss gewährt.

Trotz einiger Kritikpunkte gilt das BAföG zu Recht als „Sprungbrett für den Aufstieg durch Bildung“ und als „Türöffner für viele Bildungswege“. In den Anfangsjahren profitierten vor allem Mädchen und Frauen von der neuen Sozialgesetzgebung, die sich im Bundesausbildungsförderungsgesetz niederschlug und ihnen den Weg auf Gymnasien und Hochschulen erleichterte.





Ausgabetag: 02.09.2021
Wert (in Euro Cent): 80
Motiv: Kalligrafie mit Kürzel BAföG in Herzform
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Nicole Elsenbach, Hückeswagen
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security Print; Haarlem (NL) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm
MiNr. 3626
 
Brigitte Am: 20.08.2021 07:07:05 Gelesen: 233702# 563 @  
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Thema: „150. Geburtstag Hildegard Wegscheider”


Die Politikerin, Pädagogin, Schulreformerin und Frauenrechtlerin Hildegard Wegscheider entstammte einem christlich-liberalen Elternhaus. Sie wurde am 2. September 1871 in Berlin als Hildegard Caroline Sophie Ziegler geboren. Ihr Vater war Lehrer und Pfarrer. Die Mutter sorgte dafür, dass sie die Höhere Töchterschule im schlesischen Liegnitz und ein Mädcheninternat in Lausanne besuchte. 1895 legte sie mit einer ministeriellen Sondergenehmigung in der preußischen Exklave Sigmaringen ein sehr gut benotetes Abitur ab.

Dennoch verweigerte ihr die Universität Berlin einen Studienplatz und so nahm die junge Frau ihr Studium in Halle auf. Dort wurde sie im März 1898 zum Dr. phil. promoviert und zählte damit zu den ersten Frauen, die an einer deutschen Universität die Doktorwürde erlangten. In Kiel legte sie das Staatsexamen für Gymnasiallehrer ab und lehrte anschließend an der Berliner Humboldt-Akademie. 1899 heiratete sie den Arzt Max Wegscheider (1866–1928), mit dem sie zwei Kinder bekam. Das Paar ließ sich 1904 scheiden. 1900 gründete Wegscheider im heutigen Berlin-Charlottenburg die erste private Schule mit Gymnasialunterricht für Mädchen. Ab 1906 wirkte sie als Oberlehrerin in Bonn, 1929 kehrte sie als Oberschulrätin in den Berliner Schuldienst zurück.

Wegscheider war als junge Frau in die SPD eingetreten. Von 1919 bis 1921 gehörte sie der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung an, ab 1921 als Abgeordnete der SPD-Fraktion dem Preußischen Landtag. Seit 1919 saß sie im Vorstand des Bundes Entschiedener Schulreformer, der sich für eine Erneuerung des Erziehungs- und Bildungswesens starkmachte. 1933 musste Wegscheider ihre politischen Ämter niederlegen und wurde zwangspensioniert. Sie arbeitete als Privatlehrerin und beteiligte sich am Widerstand gegen das NS-Regime. 1952 erhielt sie, wiederum als eine der ersten Frauen, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Sie starb am 4. April 1953 in Berlin.





Ausgabetag: 02.09.2021
Wert (in Euro Cent): 95
Motiv: Rot eingefärbtes Portrait Hildegard Wegscheiders
Foto: © ullstein bild
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Prof. Iris Utikal u. Prof. Michael Gais, Köln
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 33,00 x 39,00 mm
MiNr. 3625
 
Brigitte Am: 23.08.2021 07:07:08 Gelesen: 233122# 564 @  
Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag
Serie: „Tag der Briefmarke“
Thema: „Bordeaux Brief”

Sie ist der Traum eines jeden Philatelisten – dabei ist sie weder die älteste noch die seltenste oder teuerste Briefmarke der Welt. Und doch ist sie auch unter Laien die mit Abstand berühmteste: die Blaue Mauritius. Beinahe ebenso kostbar ist ihre Schwester, die Rote Mauritius. Ihr Bekanntheitsgrad beschränkt sich allerdings hauptsächlich auf Philatelisten. Von einstmals jeweils 500 Exemplaren der ersten Serie existieren heute nachweislich noch 15 der Roten und 12 der Blauen Mauritius – aber nur ein Brief, der mit beiden frankiert ist.

Aufgegeben wurde der sogenannte Bordeaux-Brief am 4. Oktober 1847 von dem Weinhändler Edward Francis in Port Louis, der Hauptstadt der damals britischen Kolonie Mauritius, und war adressiert an den Handelspartner Ducan & Lurguie im französischen Bordeaux. Weil die rote 1-Penny-Marke für Inlandspost gedacht war und die blaue 2-Pence-Marke für Auslandspost, wäre es gar nicht nötig gewesen, beide auf demselben Umschlag zu verwenden. Der Irrtum rührte womöglich daher, dass die ersten Briefmarken der Insel erst am 22. September ausgegeben worden waren. Mit Zwischenstationen in England, Boulogne und Paris erreichte der Brief nach 85 Tagen am 28. Dezember 1847 sein Ziel und sammelte unterwegs fleißig Stempel, die Zeugnis der verschiedenen Stationen seiner langen Reise ablegen.

55 Jahre lang lag der Bordeaux-Brief unbeachtet im Archiv des Weinhändlers – bis ein Schuljunge 1902 beim Durchstöbern der verstaubten Korrespondenz den Fund seines Lebens machte. Im Jahr darauf verkaufte er ihn für 40.000 Franc. Seither hat der Brief mehrmals den Besitzer gewechselt – vor allem später während spektakulärer Auktionen – und 1993 schließlich die Rekordsumme von über 6 Millionen Schweizer Franken eingebracht, was einem derzeitigen Wert von rund 5,5 Millionen Euro entspricht. Auch heute noch gehört der Bordeaux-Brief wegen seiner sagenumwobenen Briefmarken, der vielfältigen Stempelung sowie der guten Erhaltung zu den wertvollsten philatelistischen Objekten der Welt.





Ausgabetag: 02.09.2021
Wert (in Euro Cent): 80 Cent + 40 Cent Zuschlag
Motiv: Bordeaux-Brief mit den Briefmarken 1 Penny und 2 Pence
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Carsten Wolff, Frankfurt am Main
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 39,00 x 33,00 mm
MiNr. 3623
 

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