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Thema: Neuheiten aus Österreich
Richard Am: 23.09.2007 14:04:00 Gelesen: 1295663# 1 @  
Liebe Sammlerfreunde,

Marken aus Österreich werden nicht nur im Heimatland gerne gesammelt. Meistens sind sie schön anzusehen, manchmal auch sehr umstritten. Ein Unterschied zu deutschen Marken liegt in den Motiven lebender Personen, wie Arnold Schwarzenegger, den 'Bullen von Tölz' Othmar Fischer oder demnächst Thomas Gottschalk.

Ich werde versuchen, Ihnen einige der Neuheiten und dazu gehörenden Ersttagsstempel hier im Forum vorzustellen. Da die 'Post Austria' die Markenmotive früher als die Texte zur Marke veröffentlicht, werden manchmal zunächst nur die Marken gezeigt und später durch Texte ergänzt.

Dieses Thema bitte nicht zur Diskussion oder zu eigenen Beiträgen verwenden, es soll ausschließlich redaktionell genutzt werden.

Wer aber ein ähnliches Thema zu Neuheiten eines anderen Landes oder zu bestimmten Motiven schreiben möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Einen herzlichen Gruss nach Österreich ! Wir hoffen, dass aufgrund unserer Werbung in der 'Briefmarke' viele Sammler zu uns finden werden.

Richard Ebert
 
Richard Am: 23.09.2007 16:25:47 Gelesen: 1295657# 2 @  
Wiener Staatsoper - Pique Dame

Mi. 2691 - Die Post präsentierte schon mehrmals die Wiener Staatsoper auf Markenausgaben, zuletzt zum 50. Jahrestag der Wiedereröffnung. Der Anlass für diese Marke, die als Serie fortgeführt wird, ist das gestiegene Interesse für Oper, im speziellen Fall für die Premieren der Wiener Staatsoper. Diese Spitzeninstitution der Musikkultur hat mit Fernsehübertragungen ihrer Premieren für Aufsehen gesorgt. Die Sternstunden der Oper mit erstklassigen Sängern hautnah zu Hause erleben zu können, hat sich als Erfolgskonzept erwiesen, das in den nächsten Jahren weiter gepflegt werden soll. Die Post wird sich mit Markenausgaben den Opernpremieren anschließen und hofft, Musikfreunde und Sammler in aller Welt zu begeistern. Eine neue Facette der Sammelleidenschaft tut sich damit auf.

Den Anfang macht die Oper „Pique Dame“ des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Seiji Ozawa, der als Musikdirektor der Wiener Staatsoper 2004 zu Markenehren kam, steht am Dirigentenpult. Die Premiere im Haus am Ring findet am 28. Oktober 2007 statt.

Als Vorlage für Tschaikowskis Oper diente die gleichnamige Erzählung von Alexander Puschkin, dem Begründer der modernen russischen Literatur. Zentrales Thema der 1834 entstandenen Erzählung – sie wurde benannt nach einer Spielkarte des französischen Kartenblattes – ist die Spielleidenschaft. Ort der Handlung ist St. Petersburg. Adelige und Offiziere im Zarenreich zum Ende des 18. Jahrhunderts bilden den gesellschaftlichen Hintergrund. Um an das Geheimnis des Kartenglücks heranzukommen, nützt der Offizier Herrmann das Vertrauen seiner Geliebten Lisa aus und geht buchstäblich über Leichen. Er bedrängt Lisas Großmutter – früher in Spielerkreisen „Pique Dame“ genannt – mit der Pistole. Sie stirbt vor Schreck. Lisa erkennt, dass sie von Herrmann nur ausgenützt wird und stürzt sich aus Verzweiflung in die Newa. Herrmann verliert das alles entscheidende Kartenspiel gegen seinen Nebenbuhler, dem Fürsten Jeletzkij, und ersticht sich.

Die Premiere der Marken zu den Premieren der Wiener Staatsoper zeigt das Bühnenbild von Johannes Leiacker.



Erscheinungsdatum: 28.10 2007
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Nationalbank
Art: Sonderpostmarkenserie


 
Richard Am: 30.09.2007 17:36:52 Gelesen: 1295624# 3 @  
Mi. 2688 - Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) erreicht eine Länge von 25 bis 75 Millimeter – er ist damit der größte in Europa vorkommende Käfer. Besonders auffällig ist das „Geweih“, das ihm auch seinen Namen eingebracht hat. Dabei handelt es sich um die massiv vergrößerten so genannten Mandibeln (Oberkiefer) – sie können fast die halbe Körperlänge ausmachen. Den Lebensraum der Hirschkäfer bilden alte Eichenwälder. Von Juni bis August kommt es zur Partnersuche und den bekannten Rivalenkämpfen zwischen den männlichen Tieren.



Erscheinungsdatum: 10.10 2007
Auflagenhöhe: 10.150.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken


 
Richard Am: 08.10.2007 10:40:20 Gelesen: 1295595# 4 @  
Mi. 2690 - Christiane Hörbiger gehört zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen im deutschen Sprachraum. Als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger wurde ihr das große Talent sozusagen schon in die Wiege gelegt. Geboren am 13. Oktober 1938 in Wien, wurde Christiane Hörbiger wie ihre Schwestern Maresa Hörbiger und Elisabeth Orth in eine Klosterschule geschickt. Nach dem Willen der Eltern sollte „Nannerl“ eine Konditorlehre absolvieren, aber sie setzte sich mit ihrem Wunsch, Schauspielerin zu werden, durch.

Trotz ihrer Blitzkarriere beim Film – bereits mit 16 Jahren bekam sie ihre erste Filmrolle – lernte sie den Beruf von Grund auf. Sie nahm am Reinhard-Seminar Schauspielunterricht. Engagements beim Film unterbrachen immer wieder ihre Ausbildung. Bei Privatlehrern, vor allem bei Alma Seidler, vervollständigte sie ihre Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung.

Mit 19 Jahren stand Christiane Hörbiger erstmals auf der Bühne des Burgtheaters. In Wien wurde sie aber ständig mit den Schauspielgrößen ihrer Familie verglichen. Die junge Schauspielerin ging daher aus Wien weg und baute in Heidelberg, München und Zürich ihre eigene Karriere auf. 25 Jahre lang spielte Christiane Hörbiger an den renommiertesten Bühnen des deutschen Sprachraumes die größten Rollen der Theaterliteratur. Es gelang ihr, aus dem Schatten der Eltern zu treten und sich aus eigener Kraft einen Namen zu machen. Mit ihrer Komik, ihrem Charme und ihrem unvergleichlichen Stil ist sie die Inkarnation der „Grand Dame“. Die Präzision ihrer großen Schauspielkunst brachte ihr auch beim Film entsprechende Erfolge ein.

Ab den 80er Jahren wurde das Fernsehen auf sie aufmerksam. Durch ihre Hauptrollen in vielen Fernsehserien spielte sie sich in die Herzen eines Millionenpublikums.

Im Laufe ihrer Karriere wurde Christiane Hörbiger mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit der goldenen Kamera und mehrmals mit einem Romy als beliebteste Schauspielerin. Als eine von wenigen Frauen wurde ihr der Karl-Valentin-Orden verliehen. Die Republik Österreich ehrte ihre Arbeit mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und mit der Ernennung zur Kammerschauspielerin.



Erscheinungsdatum: 13.10.2007
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 15.10.2007 08:56:58 Gelesen: 1295569# 5 @  
Stahlschnittmeister Michael Blümelhuber

Mi. 2689 - Kunstvolle Bearbeitung von Eisen gab es schon in der Antike, in erster Linie als Oberflächendekor auf Waffen und Rüstungen. Neben dem Gravieren gewann der Eisenschnitt immer mehr an Bedeutung. Es handelt sich dabei um eine spanabhebende Bearbeitung des Eisens mit gehärteten kleinen Werkzeugen wie Meißel, Grabstichel, Bohrer, Feile und Punze. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts spricht man auf Grund der Veredelung des Eisens vom Stahlschnitt.

In Steyr, seit dem Mittelalter Hauptsitz der Klingenschmiede, entwickelte sich die Kunst des Eisenschnittes. In der Rokokozeit geriet diese Kunst in Vergessenheit und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts durch die Künstler Gustav Ritzinger, Leo Zimpel und Michael Blümelhuber wiedererweckt. Im 20. Jahrhundert ragten besonders Hans Gerstmayr und Friedrich Mayr heraus. Letzterer ist auch als Entwerfer einer Anzahl von österreichischen Sonderbriefmarken hervorgetreten, so auch dieser Marke.

Michael Blümelhuber, geb. 1865 in Unterhimmel (Christkindl) bei Steyr, gest. 1936 in Steyr, wird als größter Meister des Eisen- bzw. des Stahlschnitts bezeichnet. Es war seine entscheidende handwerkliche und künstlerische Leistung, dass er erstmals in der jahrhundertealten Geschichte des Eisenschnittes seine Werke aus dem vollen Material schnitt. Staat, Land und die Stadt Steyr erbauten das Meisteratelier für Stahlschnitt, die Landeskunstschule, in die Blümelhuber 1910 einzog – heute eine Zweigstelle der HTL Steyr „Fachschule für Metalldesign“. Blümelhuber schuf Jagdmesser, Bestecke, Scheren, Brieföffner und Schmuckstücke. Seine Hauptwerke waren jedoch in erster Linie symbolische Plastiken. Einige seiner Werke sind seit dem 2. Weltkrieg verschollen.

Der 29 cm große Linzer Domschlüssel ist das bekannteste Werk des Meisters. Herausgearbeitet aus einem Stahlblock von über 2 Kg Gewicht, wiegt das fertige Stück nur einen Halben Kilogramm. Blümelhuber schuf den Schlüssel 1924 zur Einweihung des Maria-Empfängnis-Doms in Linz. Der Bart des Schlüssels ist der wichtigste Teil. Blümelhuber schnitt das Kreuz aus dem Bart. Neben dem Kreuz Wurzeln schlagend rankt sich am durchbrochenen Schlüsselschaft die Blume der Liebe – die Rose – empor, gemeinsam mit dem Spruchband “APERIT ET NEMO CLAUDIT; CLAUDIT ET NEMO APERIT“. D.h. Er öffnet und niemand schließt, er schließt und niemand öffnet. Im Schlüsselgriff blüht ein Lilienstrauß auf, Symbol der Reinheit und Unschuld. Darüber schwebt der Heilige Geist als Taube. In den beiden mittleren Vierpassrundungen kniet je ein Engel, er verehrt mit gefalteten Händen die Lilie – das Mysterium der Gottesmutter. Der Domschlüssel, der seit 1924 im Besitz des OÖ Landesmuseums ist, wurde 1985 an Bischof Aichern von Linz übergeben und ist jetzt in seiner vorgesehenen Heimstätte, dem Maria-Empfängnis-Dom zu Linz.



Erscheinungsdatum: 12.10.2007
Auflagenhöhe: 420.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Friedrich Mayr
Stich: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 20.10.2007 06:42:08 Gelesen: 1295547# 6 @  
50 Jahre Haus des Meeres

Der Aqua Terra Zoo Haus des Meeres ist in einem ehemaligen Flakturm aus dem 2. Weltkrieg untergebracht. Dieses Mahnmal ist über 50 Meter hoch und besitzt Dank seiner Dachterrasse Wiens schönsten Panoramablick. Von seinem äußeren Erscheinungsbild - das aus Denkmalschutzgründen immer noch im Zustand wie vor 60 Jahren ist – würde niemand darauf schließen, dass dieser abschreckende Betonklotz ein derart herrlich buntes und lebendiges Innenleben besitzt.

Auf sechs Geschossebenen tummeln sich insgesamt über 5.000 lebende Tiere, angefangen von tropischen Fischen, über Mittelmeertiere, Schlangen, Echsen und Krokodile bis hin zu bunten Vögeln und freilaufenden Äffchen, die sich im Tropenhaus völlig frei bewegen können. Außerdem beherbergt das Haus des Meeres Österreichs größtes Aquarium mit 300.000 Litern, indem sich Haie gemeinsam mit einer Meeresschildkröte tummeln. Das Haus des Meeres hat international einen ausgezeichneten Ruf als Zoo, der mit sehr großem Erfolg vor allem verschiedene Meerestiere nachzüchtet, z.B. die auf der Marke gezeigten Anemonenfische – auch Nemo genannt - sowie Seenadeln, Seepferdchen, aber darüber hinaus ebenso Schildkröten, Schlangen, Vögel usw.

Die konstituierende Generalversammlung des Gründervereins fand vor fünfzig Jahren am 26.11.1957 statt. Proponenten waren unter anderem die später sehr erfolgreichen Universitätsprofessoren Dr. Ferdinand Starmühlner und Dr. Rupert Riedl. Ursprünglich unter dem Namen „Gesellschaft für Meeresbiologie“, fand die erste Periode mit Präsident Dr. Hartel, Vize Ing. Otte und Geschäftsführer Hubert Belgrad im Jahre 1965 ein jähes Ende. Ab 1966 begann die zweite Periode, diesmal unter Emmerich Schlosser, der die nächsten 15 Jahre mit einem Team junger Idealisten das Haus auf- und ausbaute. Auch der langjährige GF Präsident Franz Six gehörte dazu.

Unter der Präsidentschaft vom Abg. zum Nationalrat Hans Jungwirth gab es erste Fangfahrten. Die Ausstellungsfläche wurde wesentlich vergrößert. Die dritte Periode mit Erich Brenner an der Spitze brachte Konsolidierung und mehr Qualität. Erstmals wurde mit Dr. Mitic ein Zoologe eingestellt und mit Präsident Starmühlner eine neue Galionsfigur gewonnen. Seit 1995, zunächst im Team, führt nun Dr. Michael Mitic sehr erfolgreich den mittlerweile ISO und OHSAS zertifizierten AQUA TERRA ZOO und der amtierende Präsident Univ. Prof. Dr. Ott – ein weltweit bekannter Meeresforscher – , der Geschäftsführende Präsident Franz Six , der Vizepräsident Univ. Prof. Dr. Radda und Werner Binder, der für die kaufmännischen Belange verantwortlich zeichnet, unterstützen ihn dabei. Der gesamte Vorstand und die Mitarbeiter bilden ein schlagkräftiges Team.

Mit über 250.000 Besuchern jährlich zählt das HAUS DES MEERES zu den Topsehenswürdigkeiten Wiens. Viele Projekte, wie die erstmalige Öffnung der Flakturmterrasse für Publikum, das neue 300.000 Liter fassende Haibecken und der Bau eines zweiten Tropenhauses prägen das Jubiläumsjahr.



Erscheinungsdatum: 29.11 2007
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Cartor Security Printing
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 25.10.2007 18:54:51 Gelesen: 1295526# 7 @  
Weihnachten 2007 - Wandikone

Mi. 2692 - Die Weihnachtsmarke 2007 mit Auslandstarif zeigt die Geburt Christi auf einer Ikone aus der Kirche zu St. Barbara in Wien I. Die einstige Konviktskapelle eines Jesuitenkollegiums, seit 1775 der griechisch-katholischen Glaubensgemeinschaft übergeben, ist heute eingebunden in den Gebäudekomplex der Unternehmenszentrale der Österreichischen Post AG und dient der ukrainischen griechisch-katholischen Zentralpfarre für Österreich als Gotteshaus. Die Kirche St. Barbara ist ein Beispiel für die jahrhundertlange Verbundenheit Österreichs mit der griechisch-katholischen Kirche und der Ukraine. Der international bekannte Ikonenmaler Prof. Svjatoslav Hordynskyj hat anlässlich der umfassenden Renovierung der Kirche in den Jahren 1983-1985 die Bilder an der Decke im Altarraum und im Kirchenschiff neu gemalt. Diese Ikonen sind im neo-byzantinischen Stil mit ukrainischen Elementen ausgeführt.

Die Ikone der Geburt Jesu an der linken Seitenwand im Altarraum ist im Bildaufbau wie auch in der Symbolik ganz dem traditionellen Stil verpflichtet. Die Bildmitte ist bestimmt vom zentralen Thema der Menschwerdung Gottes. Wir sehen die Krippe mit dem traditionell gewickelten Kind in einer Felsenhöhle platziert. Die orthodoxe Ikonographie stellt die Geburt Christi in einer dunklen Höhle dar. In dieser Dunkelheit – dem Reich des Satans und des Todes – befindet sich auch das auserwählte Volk, als Ochs und Esel an die Krippe gestellt. Und in die Finsternis hinein leuchtet der Stern, der Gottes Gegenwart bekundet. Zugegen ist auch die Himmlische Schar der Engel. Von links nähern sich die Heiligen drei Könige dem Kinde, geführt vom Engel über ihnen. Maria liegt vor der Krippe wie eine Ruhende in einer roten Umhüllung, der Aura des Göttlichen.

Die Gottesmutter ist also ganz von Gottes Liebe umfangen. Mit ihrer Hand zeigt sie auf das göttliche Kind rechts unten, das in einer Art Taufbecken gebadet wird. In der Ostkirche ist es noch heute Brauch, die Kinder bei der Taufe zur Gänze ins Wasser zu tauchen. Die Frau mit dem Wasserkrug ist in ukrainischer Tradition gekleidet. Links unten sitzt der Heilige Joseph in nachdenklicher Haltung. Ein Hirte nähert sich ihm mit seiner Schafherde, fragend nach dem Weg zu Christus. Der Granatapfelbaum in der Mitte unten symbolisiert die Anwesenheit der Kirche als Ekklesia, die Gemeinschaft der Gläubigen.

Die Ikone trägt die Theologie und Spiritualität der Ostkirche in sich. Sie wird durch die göttliche Wahrheit, die sie einschließt, zum Kunstwerk. Ikonen sind wie Fenster in den Himmel und führen den Gläubigen zur unsichtbaren Wirklichkeit des Himmels empor. Sie machen die Wunder Gottes sichtbar und regen den Betrachter an, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen und Gott zu finden.



Erscheinungsdatum: 09.11 2007
Auflagenhöhe: 3.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 06.11.2007 13:05:27 Gelesen: 1295463# 8 @  
Weihnachten 2007 - Altarbild Oberwöllan

Als Markenmotiv für die Weihnachtsmarke 2007 wurde die Darstellung der Geburt Christi auf dem Altarbild des gotischen Flügelaltars von Oberwöllan ausgewählt. Der kostbare Altar aus dem Jahr 1519 befindet sich nach seiner Renovierung als Leihgabe im Diözesanmuseum in Klagenfurt. Der vollständig erhaltene Altar präsentiert sich als ein wahres Kleinod des Museums.

Das zentrale Bild dieses Altares ist als Schreinrelief gearbeitet und stellt das Weihnachtsgeschehen in gemalter und geschnitzter Form dar. Eine jugendliche Maria kniet anbetend vor dem Kind. Josef steht voll Andacht dabei und hält ein Windlicht in der Hand. Ochs und Esel wärmen mit ihrem Atem das kleine Kind. Die goldene Rundbogenöffnung im Hintergrund ist Teil einer ruinenhaften Architektur, die das zu Ende gehende Alte Testament symbolisiert. Teilweise verdeckt durch die geschnitzte Zierranke erkennt man die Szene der Verkündigung an die Hirten.

Das zentrale Altarbild wird außen umgeben von zwei beweglichen Schreinflügeln, auf denen reliefartig die Hl. Katharina und die Hl. Barbara dargestellt sind. Auf der Rückseite der Flügel ist die Verkündigungsszene gemalt. Auf den beiden Standflügeln sind die Hl. Dorothea und die Hl. Agnes zu sehen. Im Altaraufsatz erhebt sich über dem geschnitzten Engelsreigen eine im Stil der Donauschule gemalte Dreikönigsdarstellung.

Die Filialkirche St. Peter und Paul der Streusiedlung Oberwöllans im Gemeindegebiet von Arriach liegt auf dem sonnseitigen Abhang des Wöllaner Nocks in einer Seehöhe von ca. 1200 m. Sie zählt zu den kunsthistorisch wertvollsten Höhenkirchen Kärntens. Erbaut im 14. Jahrhundert, wurde der romanische Kern der Kirche in der Spätgotik und Barockzeit erweitert. Der mächtige Turm mit Schießscharten erinnert an die frühere Funktion als ummauerte Wehrkirche. An den Außenwänden der Kirche befanden sich Fresken – ein Christophorus ist noch zu sehen.

Die Innenausstattung stammt aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert. Besonders erwähnenswert ist das in Kärnten einzigartige Betgestühl mit gangseitigen Klappsesseln und die mit 1530 datierte bemalte Kassettendecke. Im Altarraum befinden sich noch Fresken eines unbekannten Meisters aus dem Jahre 1494. Die Kirche von Oberwöllan wurde erstmalig 1615 als Filialkirche von Treffen erwähnt, betreut von den Evangelischen. Seit der Reformationszeit bekennen sich nämlich viele Arriacher zum Lutherischen Glauben. Dies zeigte sich auch bei der Generalsanierung des bedeutenden Kulturdenkmals 1985, als die Gemeindebürger solidarisch viel Geld und auch Arbeitszeit in die Renovierung ihrer Kirche investierten.



Erscheinungsdatum: 23.11 2007
Auflagenhöhe: 8.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 10.11.2007 07:23:26 Gelesen: 1295447# 9 @  
Thomas Gottschalk - Wetten dass

Als Europas erfolgreichste Show fesselt „Wetten dass..?“ bis heute ein Millionenpublikum. Der besondere Charme und die Schlagfertigkeit von Thomas Gottschalk – Entertainer, Show-Profi und Weltstar - und natürlich die spektakulären Wetten begeistern die Zuseher seit Jahrzehnten. Mit vielem betraten die Macher der Sendung absolutes Neuland in der Fernsehlandschaft der 80er-Jahre. Hans Joachim Kulenkampff, Rudi Carell und Joachim Fuchsberger dominierten die Samstagabend-Unterhaltung. Der aus Österreich stammende Frank Elstner brach in diese Riege ein mit einem Konzept, das die Zuschauer zum Mitmachen animieren sollte. Kandidaten, die etwas besonders gut können, wetten, dass sie dieses vor Millionen von Zusehern unter Beweis stellen werden.

Diese Idee schlug beim Publikum ein, und so läuft die Sendung seit der ersten Ausstrahlung am 14. Februar 1981 bis heute. Ab der 40. Sendung übernahm Thomas Gottschalk die Moderation und gab sie bis auf eine kurze Unterbrechung nicht mehr ab. Dass er einmal Deutschlands beliebtester Showmaster werden würde, hätte sich der am 18. Mai 1950 in Bamberg geborene und als Lehrer ausgebildete Sohn eines Rechtsanwaltes wohl nie gedacht. Aber bereits während seines Studiums entdeckte er seine wahre Berufung und arbeitete als freier Mitarbeiter im Radio und Fernsehen. Mit der Talk- und Musik-Show „Na so was“ gelang ihm der Durchbruch. Mit dieser Sendung begann seine bis heute anhaltende Beliebtheit.

In „Wetten dass…" erwies sich der große Blonde mit der „Supernase“ als würdiger Nachfolger Frank Elstners. Bis heute dankt ihm das Publikum mit unübertroffenen Einschaltquoten. Als Gottschalks Markenzeichen in der Führung der Sendung gilt seine lockere und spontane Gesprächsführung und selbst an seinen extravaganten Kleidungsstil sind die Zuschauer gewöhnt. Die Erfolgsleiter führte Deutschlands Top-Talker auch zum Film und in die Werbung. Gottschalk ist ein gefragter Moderator bei großen Galapräsentationen und Spendenaktionen. Auszeichnungen und diverse Medienpreise begleiteten den Medienstar von Beginn an, zweimal erhielt er eine Goldene Kamera, und 2005 die Goldene Rose von Montreux. Privat sucht der nunmehr 57-Jährige Ruhe auf seinem Zweitwohnsitz in Malibu, Kalifornien.



Erscheinungsdatum: 08.12 2007
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke


 
Richard Am: 10.01.2008 06:28:40 Gelesen: 1295362# 10 @  
Blumen - Frauenschuh

(Mi. 2696) - Der Frauenschuh, Cypripedium calceolus L., aus der weltweit bis zu 25000 Arten umfassenden und bei uns gänzlich geschützten Familie der Orchideen oder Knabenkrautgewächse (Orchidaceae) ist wohl die bekannteste und prächtigste heimische Orchidee. Sie blüht von Mai bis Juli in lichten Bergwäldern, im buschigen Steingeröll, vereinzelt auch von der Ebene (Flussauen) bis 1600 (1900) m in die Latschenregion reichend und verlangt, so wie die meisten Knabenkräuter, modrig-humosen und kalkhaltigen Lehm- oder Tonboden.

Für Fliegen und Erdbienen - angelockt vom Farbkontrast und dem milden aprikosennahen Duft - wird die pantoffelähnliche Unterlippe zur „Kesselfalle“. Zur Bestäubung führt der Weg nur an der Narbe und den klebrigen Pollen vorbei wieder heraus. Der Name (auch die zahlreichen Volksnamen wie z.B. Venus-, Marienschuh oder Almlatscher) weist ebenfalls auf die auffällige Form der Blütenunterlippe hin.

Seiner Schönheit wegen ist der Frauenschuh immer wieder gepflückt worden. Dazu kommt die Zerstörung so manchen Lebensraumes, so dass er an vielen früheren Fundstellen völlig ausgerottet ist. Er ist sehr selten geworden und außerordentlich gefährdet. Die strengen Naturschutzmaßnahmen und die Einsicht nicht nur der Bergwanderer - die ihn selbst oft nur noch von Bildern kennen - lassen hoffen, dass die Bestände allmählich wieder anwachsen. Einige Gartensorten lassen sich außerdem leicht über den Blumenhandel besorgen.

Von den weltweit ca. 50 Arten der Gattung Cypripedium wächst in Europa praktisch nur die beschriebene Art. Zwei, nämlich den Großblütigen Frauenschuh (Cypripedium macranthos SWARTZ) und den Gepunkteten F. (C. guttatum SWARTZ) findet man nur in Russland. Die Wurzelstöcke eines nordamerikanischen Frauenschuhes werden in der Volksheilkunde und in der Homöopathie bei Schlaflosigkeit und emotionalen Spannungen verordnet.

Ein Herbarblatt – manche sagen dazu „Pressblumenbild“ – aus dem Jahr 1962 diente der Briefmarke als Vorlage.





Erscheinungsdatum: 15.01.2008
Auflagenhöhe: 10.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Rudolf Galler
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Dauermarkenserie
 
Richard Am: 17.01.2008 14:50:33 Gelesen: 1295321# 11 @  
UEFA EURO 2008 ™ - Austragungsorte

(Mi. 2697-2704) - Die österreichische Post AG, nationaler Förderer der UEFA EURO 2008™, stellt mit dem Markenblock die acht Austragungsorte der UEFA EURO 2008™ vor. Je vier Städte der beiden Gastgeberländer Österreich und Schweiz werden vom 7. bis zum 29. Juni 2008 zu Zentren der Fußballwelt.

Das Wiener Riesenrad, die Festung Hohensalzburg, der Klagenfurter Lindwurm und das Goldene Dachl von Innsbruck stehen symbolisch für die Austragungsorte der UEFA EURO 2008™ in Österreich.

Wien hat mit dem Ernst-Happel-Stadion die größte Spielstätte der UEFA EURO 2008™. Im Wiener Praterstadion werden die drei Gruppenspiele der österreichischen Nationalmannschaft ausgetragen, zwei Viertelfinalpartien und ein Halbfinale. Auch der krönende Abschluss der UEFA EURO 2008™, das Finalspiel, wird im Ernst-Happel-Stadion stattfinden. Je drei Gruppenspiele gibt es in Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck.

Die Mozartstadt Salzburg wartet nicht nur mit Festspielen auf, mit dem Stadion Wals-Siezenheim steht eine neugebaute Spielstätte für die UEFA EURO 2008™ bereit.

Auch in Klagenfurt hat man ein neues Stadion errichtet, das Wörtherseestadion liegt nahe am Ufer des Wörthersees. Umgeben von einer prächtigen Bergkulisse bietet die zweifache Winterolympiadestadt Innsbruck mit dem Tivoli-Stadion auch dem Sport auf dem grünen Rasen eine ansprechende Arena.

Die Schweizer präsentieren die Städte Zürich und Basel sowie Bern und Genf als Austragungsorte der UEFA EURO 2008™. Die Stadttürme von Zürich, die Rheinbrücke mit dem Basler Münster, die Zytglogge von Bern und der Springbrunnen in Genf deuten an, dass neben dem Fußball noch ein reiches kulturelles Angebot die Städte interessant macht.

Basel ist Hauptaustragungsort der Spiele in der Schweiz. Im St. Jakob-Park findet am 7. Juni das Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2008™ statt. Dazu wurde das Stadion zu einer neuen Arena umgestaltet und ist mit 42.000 Sitzplätzen das größte Schweizer Stadion. Sechs Spiele werden hier angepfiffen, drei Gruppenspiele, zwei Viertelfinalspiele und ein Halbfinalspiel. Je drei Gruppenspiele sind für Zürich, Bern und Genf fixiert.

In Zürich wird im neu adaptierten Stadion Letzigrund gespielt. Diese Arena ist der Sportwelt vor allem durch die Meetings der Leichtathletik-Weltklasse bekannt.

Bern, die Hauptstadt der Schweiz und berühmt für seine Schokoladenproduktion, lädt in das neue Stade des Suisse Wankdorf.

Genf, der vierte Schweizer Austragungsort liegt im französischen Teil der Schweiz. Die Stadt am Genfersee punktet mit prächtigen Gartenanlagen und Parks und mit dem neuen, 2003 errichteten Stadion.





Erscheinungsdatum: 17.01.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 17.01.2008 15:03:18 Gelesen: 1295317# 12 @  
Auf dem Weg zur WIPA 2008 - Stephansdom

(Mi. 2705) - Mit dem dritten Wert findet die Serie „Auf dem Weg zur WIPA08“ ihren Abschluss – und gleichsam ihren Höhepunkt: Die in Dreiecksform gestaltete Zuschlagsmarke zeigt die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit nicht nur Wiens, sondern Österreichs: den Stephansdom im Herzen der Bundeshauptstadt. Neben dem religiösen Zentrum unseres Landes ist der Dom auch ein architektonisches Kulturgut ersten Ranges – und das Symbol der österreichischen Identität schlechthin.

Betritt man die Kirche von Westen her, durch das aus dem 13. Jahrhundert stammende Riesentor, so ist man zunächst erfasst von der in einer Mandorla thronenden Christusstatue. Im Kircheninnern entfaltet sich indes klar und eindringlich das Konzept von St. Stephan. Der älteste Teil, die Westwand mit der ehrwürdigen romanischen Empore, blieb durch die Jahrhunderte hindurch fast unverändert erhalten, die restliche Kirche jedoch wuchs und veränderte sich – und so hinterließen die verschiedensten Baustile ihre kunstvollen Spuren. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts schließlich nahm eine Epoche der Erneuerung ihren Anfang – durch Sicherung der Bausubstanz in denkmalpflegerisch hervorragender Weise. Es ist der unbestrittene Verdienst der Dombaumeister dieser Zeit, allen voran Friedrich von Schmidts, die sich ganz den Bedürfnissen des Domes unterordneten.

So hatte der Stephansdom als steinerner Zeuge des Unvergänglichen mehr als 800 Jahre hinweg allen Widrigkeiten getrotzt, überstand Feuersbrünste, Türkenbelagerungen und Franzosenkriege. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges jedoch blieb auch St. Stephan nicht verschont vor der Wut der blinden Zerstörung: Plünderer legten Feuer in den gegenüberliegenden Geschäften, ein ungünstiger Wind trieb den Funkenflug über das Dach und setzte den Nordturm in Brand. Der Dom schien verloren – doch unmittelbar nach Kriegsende begann das Wunder des Wiederaufbaus: Die Menschen, die selbst nichts besaßen, machten es durch tätige Mithilfe und private Zuwendungen möglich, dass nach nur drei Jahren das Langhaus und weitere vier Jahre später der ganze Dom feierlich wiedereröffnet werden konnte.

Heute ist der Stephansdom nicht nur Haus Gottes und Zeuge des Glaubens, sondern darüber hinaus auch ein eindrucksvolles Zeugnis der Liebe der Menschen dieser Stadt zu ihrem „Steffl“.





Erscheinungsdatum: 18.01.2008
Auflagenhöhe: 540.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Charly Frei
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 23.01.2008 09:05:52 Gelesen: 1295284# 13 @  
UEFA EURO 2008™ - Logo - Ganze Rolle zu 25 Stück

Das Logo für die UEFA EURO 2008™ steht als Symbol für die beiden ausführenden Länder des Fußballevents - Österreich und Schweiz - und die Bergwelt der Alpen.





Erscheinungsdatum: 22.01.2008
Auflagenhöhe: 8.130.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 29.01.2008 09:04:47 Gelesen: 1295243# 14 @  
Hans Robert Pippal - Mädchenbildnis Martina

Wien war der Lebens- und Arbeitsschwerpunkt von Hans Robert Pippal (Wien, 4. 4. 1915 – Wien, 6. 11. 1998), auch wenn ihn Reisen und Aufträge in zahlreiche Länder Europas und in die USA führten. Bereits im Alter von 21 Jahren stellte er im Wiener Künstlerhaus aus. Seine Einberufung zum Militärdienst 1939 unterbrach aber die verheißungsvolle Karriere. 1943 kehrte er schwer verwundet nach Wien zurück und nahm seine künstlerische Tätigkeit auf.

Der Stil Hans Robert Pippals wurzelte vor dem Krieg in der spätexpressionistischen Malerei Österreichs (Anton Faistauer, Anton Kolig, Herbert Boeckl u.a.). Nach dem Kriegsende setzte er sich mit der klassischen Moderne Frankreichs (Maurice Utrillo, Raoul Dufy, Henry Matisse u. a.) auseinander. Grosse Bekanntheit erreichte er ab 1948 durch seine Illustrationen für das „Österreichbuch“, durch das auch der Textilfabrikant Bernhard Altmann (USA) auf den jungen Maler aufmerksam und zu dessen wichtigstem Auftraggeber der folgenden Jahre wurde.

Ab den -50er Jahren folgten große Aufträge durch den Bund, die Stadt Wien usw. Pippal entwarf z.B. den Gobelin „Staatsvertrag“, der 1959 General Eisenhower im Weißen Haus in Washington DC überreicht wurde – als offizieller Dank der Republik für die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags durch die USA (1955).

1950 und 1954 vertrat Pippal Österreich bei der Biennale von Venedig. Eine Einzelausstellung in der Wiener Secession 1954 mit über 100 Arbeiten zeigte seine künstlerische Vielfalt.

Das auf der Marke abgebildete Bild von 1970 zeigt die Tochter des Künstlers, Martina, im Alter von 13 Jahren: In weißer Bluse und schwarzem Rock sitzt sie nach links gewandt, den Blick nach rechts richtend. Scharfes Licht modelliert die Dargestellte. Die Farbe ist expressionistisch locker aufgetragen. So bleibt der dunkelbraune Grund zwischen den Pinselstrichen sichtbar. Damit ist die Figur in der Bildfläche verankert und zugleich der Persönlichkeit der Heranwachsenden Spielraum gegeben.

Neben seinen Stadtansichten – besonders den bekannten Wienbildern – bildet das Porträt einen zweiten Schwerpunkt in Pippals Schaffen. Mitglieder seiner Familie und Freunde (z. B. Milo Dor) hat er wiederholt gemalt.

Auftragsporträts entstanden u. a. für die Bürgermeistergalerie des Wiener Rathauses, das Wiener Parlament und die Rektorengalerie der Universität Wien.





Erscheinungsdatum: 31.01.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.02.2008 06:16:23 Gelesen: 1295195# 15 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Fußballeuropa

Die kommende UEFA EURO 2008™ wird die größte jemals in Österreich stattgefundene Sportveranstaltung, ganz Europa wird vom 7. bis 29. Juni 2008 im Bann der „wichtigsten Nebensache der Welt“, des Fußballs, stehen. 16 Mannschaften werden in dieser Zeit in acht verschiedenen Stadien in Österreich und der Schweiz um den begehrten UEFA EURO-Pokal wetteifern. Ein Medienereignis allerersten Ranges, das zahlreiche Unternehmen nützen, sich durch verschiedenste Aktionen in der Öffentlichkeit entsprechend zu positionieren.

Die Österreichische Post AG unterstützt und begleitet als Nationaler Förderer dieses mit Spannung erwartete Event. Teil der seit langem vorbereiteten unterschiedlichen Aktivitäten ist die Herausgabe wirklich außergewöhnlicher Sondermarken, die nicht nur die weltweite Schar der Philatelisten erfreuen werden, sondern auch die (natürlich viel größere) Gruppe der Fußballbegeisterten. Ziel dieser Überlegungen ist, eine große Breitenwirkung für das Produkt Briefmarke im Allgemeinen zu erreichen.

Die neue Serie „Kinderzeichnungen“ ist das Ergebnis eines Österreichweit durchgeführten Zeichenwettbewerbs, den die Post in Kooperation mit den einzelnen Landesschulräten durchgeführt hat. Kinder und Jugendliche ab der 7. Schulstufe waren eingeladen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und sich in kreativer Weise mit dem Thema „Fußball-Europameisterschaft“ zu befassen. Tausende Schülerinnen und Schüler entwickelten im Rahmen des Kunstunterrichts ihre Ideen dazu und gestalteten Entwürfe als Motive für eine Briefmarke – für ein Kunstwerk also, das buchstäblich „um die Welt geht“.

In einem aufwändigen mehrstufigen Auswahlverfahren ermittelte schließlich eine Expertenjury die besten Arbeiten, welche nun diese „erfrischend junge“ Markenserie zieren. Die wichtigen Themenbereiche Jugend, Kunst, Sport, Briefmarke und Internationalität wurden in diesem groß angelegten Wettbewerb auf die denkbar spannendste Weise vereint – und das Ergebnis ist, ohne Übertreibung, sensationell: Unzählige Arbeiten zeigen das breite Schaffensspektrum und das kreative Potenzial der österreichischen Jugend. Eine Tatsache, die durch die Motivation, das eigene Kunstwerk letztlich vielleicht auf einer Briefmarke „verewigt“ zu wissen, mit Sicherheit noch verstärkt wurde.

Der Entwurf des ersten Werts dieser Serie stammt von der 19-jährigen Corina Payr aus Ebreichsdorf in Niederösterreich. Sie ist Schülerin des Oberstufenrealgymnasiums in Eisenstadt. Ihre Arbeit trägt den Titel „Fußballeuropa“ und veranschaulicht auf originelle Weise das Thema UEFA EURO 2008™.





Erscheinungsdatum: 04.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Corina Payr
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 04.02.2008 06:18:53 Gelesen: 1295194# 16 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung Schweiz - Österreich

Das vorliegende Markenbild stammt aus jenem Österreichweiten Zeichenwettbewerb, welchen die Österreichische Post AG als Nationaler Förderer der UEFA EURO 2008™ in Zusammenarbeit mit den einzelnen Landesschulräten im Vorjahr durchgeführt hat. Schülerinnen und Schüler ab der 7. Schulstufe waren eingeladen, sich in kreativer Weise mit dem Thema „Fußball-Europameisterschaft“ auseinanderzusetzen.

Das Motiv dieser Sondermarke stammt von der 14-jährigen Alexandra Payer aus Waidhofen an der Thaya. Sie ist Schülerin des Bundesgymnasiums ihres Heimatortes. Auf jugendlich-fröhliche Art befasst sie sich in ihrer Arbeit mit den Austragungsländern der UEFA EURO 2008™, Österreich und der Schweiz.





Erscheinungsdatum: 04.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Alexandra Payer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.02.2008 06:21:26 Gelesen: 1295193# 17 @  
Panda-Baby Fu Long

Seit seiner Geburt im vergangenen August sorgt „Fu Long“, das berühmte Panda-Baby im Tiergarten Schönbrunn, für Freude in ganz Österreich. Auch auf der neuen personalisierten Briefmarke fasziniert der kleine „glückliche Drache“. Übrigens: Die Geburt des 100 Gramm schweren Winzlings gilt als europaweit einzigartiger Zuchterfolg!

Die Österreichische Staatsdruckerei hat diese personalisierten Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.



Erscheinungsdatum: 04.02.2008
 
Richard Am: 04.02.2008 06:22:49 Gelesen: 1295192# 18 @  
Krokipark

Im bekannten „Haus des Meeres“ in Wien wurde vor kurzem ein Krokodil-Terrarium, der so genannte „Krokipark“, errichtet. Hier erlebt der Besucher eine tropische Welt – voller Krokodile, Schildkröten, Fische, Vögel und außergewöhnlicher Pflanzen. Für das entsprechende Klima sorgen 28 Grad Raumtemperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Die Österreichische Staatsdruckerei hat personalisierte Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.



Erscheinungsdatum: 04.02.2008
 
Richard Am: 11.02.2008 13:54:28 Gelesen: 1295149# 19 @  
WIPA 2008 - GOLD

Wichtige Information:
Die Auflage dieses Blocks beträgt lediglich 250.000 Stück. 150.000 davon sind fix für unsere Abonnenten reserviert und werden entsprechend der Abo-Stückanzahl „Blockausgaben ohne Zuschlag“ ausgeliefert (Stichtag für die Abo-Anzahl war der 15.12.2007). Erhältlich ist der Block (100.000 Stück) nur gemeinsam mit der Eintrittskarte zur WIPA08, die zugleich eine Postkarte mit Zusatzaufdruck (Abriss-Alonge) darstellt.

Einzelbestellungen des Blockes sind daher nicht möglich. Als Partner der WIPA08 bietet aber die Österreichische Post AG den Vertrieb der Eintritts-Packages (Ein-Tages-Eintrittskarte und Block) an.

Der Block ist der erste Zusammendruck aller drei WIPA Einzelmarken, dieses Mal aber nicht als Zuschlagsmarken.
Die drei in Dreiecksform gestalteten WIPA-Marken, die in diesem Block vereinigt sind und gemeinsam den Buchstaben W als Initial für WIPA ergeben, zeigen drei weltberühmte Sehenswürdigkeiten aus Wien: das Riesenrad, die Gloriette und den Stephansdom.












Erscheinungsdatum: 15.02.2008
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 26.02.2008 14:32:42 Gelesen: 1295109# 20 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Europasterne

Der im Vorjahr von der Österreichischen Post AG durchgeführte Zeichenwettbewerb zum Thema UEFA EURO 2008™ brachte ein sensationelles Ergebnis: Tausende Schülerinnen und Schüler ab der 7. Schulstufe nahmen daran teil und kreierten eine Fülle origineller Ideen. Die von einer Fachjury ausgewählten Arbeiten bilden die Motive dieser interessanten Sondermarkenserie, die mit dem nun vorliegenden dritten Wert eine attraktive Fortsetzung findet.

Das Markenbild zeigt das Werk der 1991 geborenen Saskia Puchegger aus Wiener Neustadt, Schülerin der örtlichen Höheren Lehranstalt (HLA). Ihre fast professionell anmutende Arbeit stellt eine gekonnte grafische Interpretation des grenzüberschreitenden Themas Fußball dar und wird auf diese Weise dem Gedanken der UEFA EURO 2008™ in hohem Maße gerecht.





Erscheinungsdatum: 19.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Saskia Puchegger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 28.02.2008 14:13:39 Gelesen: 1295088# 21 @  
UEFA EURO 2008™ - Maria Lassnig: Abwehr

Thematisch zum Jahr der UEFA EURO 2008™ passend bringt die Österreichische Post in Zusammenarbeit mit dem Essl-Museum dieses Bild von Maria Lassnig als Sondermarke heraus. Die Kärntner Malerin zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart und hat mit ihrer „Körpergefühlsmalerei“ internationale Beachtung gefunden.

Im Zentrum des umfangreichen Werkes von Maria Lassnig steht die Beobachtung des „Körpergefühles“ durch das Medium der klassischen Malerei. Metamorphosen und Verschmelzungen von Körpern mit leblosen Maschinen – ähnlich wie bei den Surrealisten, Reflexionen über Flora und Fauna sowie über mythologische und existenzielle Themen, Motive aus der Erlebnis- und Außenwelt - treten uns in ihren Bildern entgegen.

Auf späteren Werken sind ihre Figuren nicht mehr in den Bildraum eingebettet, sie wirken dennoch leicht, extrem spontan, lebendig und expressiv, die Leinwand bleibt neben den Figuren weiß, unbehandelt, ausgespart. Das Bild auf der Marke, entstanden im Jahr 2000, ist beispielhaft dafür. Das Original kann von Februar bis Mai 2008 im Rahmen der Ausstellung "Von Baselitz bis Lassnig" im Essl Museum, 3400 Klosterneuburg, besichtigt werden.

Die am 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld geborene Künstlerin begann 1941 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, musste diese aber verlassen, da ihre Bilder als „entartet“ galten. Sie führte ihr Studium bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl fort. Nach ihrem Diplom im Jahr 1945 kehrte sie nach Klagenfurt zurück. 1951 zog sie wieder nach Wien. Ein Paris-Stipendium im gleichen Jahr sowie ein weiterer Aufenthalt 1952 brachte sie in Kontakt mit den Surrealisten. Erst 1954 kehrte sie an die Akademie der bildenden Künste zurück und schloss in der Klasse Albert Paris Gütersloh ihre akademische Ausbildung ab.

Sie gehörte zum Kreis um Monsignore Otto Mauer und gilt - gemeinsam mit Arnulf Rainer - als Begründerin der informellen Malerei in Österreich.

In den 1960-er Jahren lebte sie vorwiegend in Paris und New York, wo sie sich auch mit dem Zeichentrickfilm beschäftigte und eigene Kurzfilme produzierte. 1980 folgte sie dem Ruf an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Als erste Frau im deutschsprachigen Raum übernahm sie hier eine Professur für Malerei. Zusammen mit VALIE EXPORT vertrat sie Österreich bei der Biennale in Venedig und stellte später auch eigene Werke bei der Documenta in Kassel aus.
Für ihr malerisches Werk wurde Maria Lassnig mehrfach ausgezeichnet. Als erste bildende Künstlerin erhielt sie 1988 den großen Österreichischen Staatspreis und wurde ein Jahr später mit dem Oskar Kokoschka-Preis geehrt.

2004 erhielt sie für ihre hervorragenden Leistungen den hoch dotierten Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt. 2005 verlieh ihr der Bundespräsident das Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.





Erscheinungsdatum: 21.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Lassnig
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.03.2008 18:06:40 Gelesen: 1295042# 22 @  
Tierschutz - Laubfrosch und Eisvogel

Der Eisvogel besiedelt weite Teile Europas, Asiens und Nordafrikas. Er lebt vorwiegend an langsam fließenden oder stehenden Gewässern, die über einen entsprechenden Kleinfischbestand verfügen. In den letzten Jahren hat die Population der Eisvögel wieder allmählich zugenommen – die Spezies wird in Europa zwar als dezimiert, im gesamten Verbreitungsgebiet erfreulicherweise aber als „wenig bedroht“ eingestuft.

Interessant: Im 19. Jahrhundert galten die Federn des Eisvogels als Modegag – besonders extravagante Damenhüte wurden damit geschmückt. Auch zur Herstellung bunter, künstlicher Fliegen für Angler wurden einst tausende Vögel getötet.

Der Europäische Laubfrosch gehört zu einer fast weltweit verbreiteten Tierfamilie, die mit mehr als 800 verschiedenen Arten zu den formenreichsten innerhalb der Amphibien zählt. Mit der Trockenlegung von Niedermooren und Gewässern sowie der Begradigung zahlreicher Flüsse und Bäche begann jedoch bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der großflächige Verlust vieler geeigneter Lebensräume.

Übrigens: Als „Sympathieträger“ in der Bevölkerung erfüllt der Laubfrosch wichtige Kriterien einer so genannten „Leitart“, welche stellvertretend für ganze Lebensgemeinschaften mit ähnlichen Ansprüchen gefördert wird.









Erscheinungsdatum: 25.02.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 04.03.2008 18:11:18 Gelesen: 1295041# 23 @  
50 Jahre Austrian Airlines

Mit dem Erwerb dieser Rubbel-Sonderbriefmarke haben Sie die Möglichkeit, am Gewinnspiel teilzunehmen. Zu gewinnen sind 50 Flüge und 5.000 Modellflugzeuge vom Typ Airbus 320, also insgesamt 5.050 Preise!

Das Rubbelfeld befindet sich im rechten oberen Teil der Rubbel- Sonderbriefmarke unter der Länderbezeichnung („Österreich“) und dem Nominale („140“). Rubbeln Sie das Feld vorsichtig frei und identifizieren Sie Ihren Preis: Die Hauptpreise – jeweils ein Flug für eine Person – sind durch einen dreistelligen Buchstabencode gekennzeichnet, der den jeweiligen Flughafen der Destination angibt; z.B. CDG für Paris, LHR für London etc. Die Nebenpreise – 5.000 Modellflugzeuge – sind durch einen vierstelligen Zifferncode gekennzeichnet. Die Geltendmachung der Gewinne erfolgt bei den Verkaufsstellen der Österreichischen Post AG, das sind die Post-Filialen, das Sammler-Service, die Phila.Shops und die Sonderpostämter; Adressen siehe unter http://www.post.at. Gewinnen können zunächst nur jene Teilnehmer, die eine Rubbel- Sonderbriefmarke mit einem drei- bzw. vierstelligen Code – siehe oben – besitzen und diese an den genannten Verkaufsstellen der Österreichischen Post AG vorlegen, und die weiters ihre persönlichen Daten durch Vorlage eines Ausweises (z.B. Reisepass oder Führerschein) nachweisen können und unter ihrer Inlandsadresse kontaktiert werden können. Teilnahmeschluss (Geltendmachung des Gewinnes) ist der 31.12.2008. Gewinne werden nicht in bar abgelöst. Alle mit dem Gewinn verbundenen Steuern, Abgaben und Gebühren tragen die Gewinner.

Am 30. September 1957 wurde die Austrian Airlines AG gegründet und hat am 31. März 1958 den Linienflugbetrieb mit vier gecharterten Vickers Viscounts 779 auf der Strecke Wien-London aufgenommen. Nach der Blütezeit der Luftfahrt wurde die Austrian Airlines Aktie im Jahr 1988 an der Wiener Börse eingeführt. Im Laufe der 90er Jahre erfolgte mit den Beteiligungen an Tyrolean Airways und Lauda Air sukzessive die Konsolidierung der österreichischen Luftfahrt.

Im Jahr 2000 trat Austrian Airlines der weltumspannenden Allianz "Star Alliance" bei. 2001 begann die Austrian Airlines ein erfolgreiches Turnaround-Programm. Im Jahr 2004 startete die Initiative Focus East. Damit konnte sich die Austrian Airlines rasch zum Marktführer im europäischen Transferverkehr zwischen Ost- und Westeuropa etablieren.

Mehrmals waren Austrian Airlines die erste westliche Fluglinie, die den regelmäßigen Linienverkehr in Städte dieser Region eröffnete. So z.B. nach Kiew, Odessa, Dnepropetrovsk, Kharkov oder Timisoara (Temeswar).

Mittlerweile umfasst das Streckennetz der Austrian Airlines Group 130 Destinationen weltweit. Mit einer Flotte von mehr als 100 Flugzeugen transportierte die Austrian Airlines Group im Jahr 2006 10,8 Mio. Passagiere.

„We fly for your smile“, unter diesem Motto bietet die Austrian Airlines Group ein breites und attraktives Leistungsportfolio im Linien-, Cargo- und Charterbereich. Die Austrian Airlines Group hat im Laufe des Jahres 2006 eine konsequente Qualitäts- und Serviceoffensive umgesetzt. Diese hat ihren Anfang mit eingeführten Service- und Komfortelementen an Bord genommen, und wurde mit dem Spitzenservice von Do & Co auf Economy- und Business Class Flügen und dem kostenlosen Miles & More Programm fortgesetzt.

2007 übersiedelte die Konzernzentrale, die 29 Jahre in Oberlaa angesiedelt war, in das neue Head Office am Flughafen, direkt an das Austrian Drehkreuz und näher zu Kunden und Produkt.

Der „We care“ - Gedanke wird bei Austrian nach außen und innen erfolgreich gelebt.





Erscheinungsdatum: 28.02.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Amir Aghamiri
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.03.2008 19:26:30 Gelesen: 1295020# 24 @  
Wiener Staatsoper - La forza del destino





Erscheinungsdatum: 01.03.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 07.03.2008 19:30:21 Gelesen: 1295018# 25 @  
Liechtenstein Museum Wien: Amerling - Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein

Die letzte Gemeinschaftsausgabe mit Liechtenstein zeigt als Markenbild das Portrait der Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein (1834-1909) im Alter von zwei Jahren. Der bekannte Maler Friedrich von Amerling hat es im Jahre 1836 angefertigt. Das originale Ölbild auf Karton hat eine Größe von 27 x 33 cm. Fürst Johann II. von Liechtenstein erwarb 1927 das Bild von seiner Schwester Prinzessin Therese Maria von Bayern und fügte es seiner Sammlung ein.

Fürst Alois II. von Liechtenstein beauftragte Friedrich von Amerling (1803-1887), einen der gefragtesten Portraitisten des Hochadels, seine Kinder zu portraitieren. Marie Franziska war die erste, es folgten Karoline, Sophie und schließlich auch der fünfjährige Erbprinz Johann. Amerling schuf damit eine meisterhafte Serie berührender Portraits.

Die zweijährige, schlafende Prinzessin Marie Franziska ist zweifelsohne das stärkste Portrait dieser Serie. Glücklich, in sich hineinlächelnd hält das schlafende Kind seine Puppe fest an sich gedrückt. Der Beobachter schaut wie von oben auf das Mädchen. Weich fällt das Sonnenlicht über die Locken und bringt die kleinen roten Wangen zum Leuchten und modelliert das Gesicht. Die Beobachtung des Augenblicks, die Erzählung kleinster Details, das Einfangen der Lichtstimmung, ähnlich wie in der Landschaftsmalerei, bestimmen aus der Schilderung scheinbar peripherer Dinge das Bild.

Die Fürstlichen Sammlungen umfassen Hauptwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten. Die Anfänge liegen im barocken Ideal kunstsinnigen Mäzenatentums. Das Haus Liechtenstein hat dieses Ideal über Generationen konsequent gepflegt und die Bestände planvoll erweitert und ergänzt.

Den Grundstein für das Liechtenstein Museum hatte Fürst Johann I. (1760-1836) gelegt. Er beschloss, die umfangreiche Kunstsammlung der Familie im Palais in der Rossau auszustellen. Er war es auch, der Amerling zum Portraitmaler des Fürstenhauses machte. Zahlreiche Portraits, vor allem die intimen Kinderbilder der Sammlung geben davon ein beredtes Zeugnis. Bis 1938 war dort die „schönste Privatsammlung“ der Welt der Öffentlichkeit zugänglich.

Zu Beginn des Jahres 1945 wurden die Bestände auf das Schloss Vaduz gebracht und deponiert. Mit der Eröffnung des Liechtenstein Museums in Wien im Jahre 2004 ist ein Teil der Kunstschätze der Fürstlichen Sammlungen wieder in das Wiener Gartenpalais zurückgekehrt. Damit avancierte Wien neben dem Standort Vaduz zum wichtigsten Ort der Präsentation für die Sammlungen des kunstsinnigen Fürstenhauses.

Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf heimischer, österreichischer Kunst. Österreichische und böhmische Maler stehen im Vordergrund, Klassizismus und Biedermeier sind die bevorzugten Epochen.





Erscheinungsdatum: 03.03.2008
Auflagenhöhe: 800.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Wolfgang Seidel
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 11.03.2008 12:22:36 Gelesen: 1294994# 26 @  
Moderne Kunst in Österreich - Soshana

Soshana, die aus Wien stammende und nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder in Wien ansässige Malerin, führte ein Leben als Globetrotterin und Kosmopolitin. Ihre Erfahrungen auf allen Kontinenten prägten ihr Leben und ihr Werk.

Soshana wurde als Susanne Schüller am 1. September 1927 in Wien geboren. 1938 verließ sie mit Ihren Eltern Wien und geht nach England, wo sie eine Ausbildung als Modezeichnerin erhielt. Nach zwei Jahren emigrierte sie nach Amerika und begann unter Anleitung von Beys Afroyim zu malen. Aus der Ehe mit ihrem Lehrmeister entstammte ein Sohn, den sie später bei ihrer Familie in Wien unterbrachte.

Ihre erste große Ausstellung präsentierte sie 1948 im Circulo de Bellas Artes in Havanna unter dem Künstlernamen „Soshana“. Ein Jahr später kehrte sie Amerika den Rücken, reiste durch Europa und fand in Paris für viele Jahre eine künstlerische Heimstätte. Erstaunlich rasch fand Soshana als Frau im Mekka der Kunst Anerkennung und Aufnahme, erfreute sich der Wertschätzung vieler Künstler, allen voran Alberto Giacometti und Pablo Picasso. Beide portraitierten sie mehrmals.

Ihre Rastlosigkeit und künstlerische Neugier drängte sie dazu, sich selbst „ein Bild von der Welt“ zu machen, und entfachte immer wieder ihre Lust zu ausgedehnten Reisen, die sie um die ganze Welt führten. Asien, Indien und Japan hinterließen starken Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung. Sie reiste durch Afrika, hielt sich in Mexiko auf, aber immer wieder kam sie nach Paris zurück und präsentierte ihre Werke, die in der Begegnung mit den verschiedenen Kulturen entstanden sind.

Soshana übersiedelte 1972 nach Jerusalem. Der Ausbruch des Yom-Kippur Krieges veranlasste sie nach New York zu gehen, wo sie für die nächsten zehn Jahre ihr Atelier bezog. Die Bindung an die Familie drängte sie 1985 in ihre Geburtsstadt Wien zurückzukehren und sich hier endgültig niederzulassen.
Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat Soshana an den neuralgischen Punkten der modernen Kunstszene und in fernen Ländern verbracht. Sie hat als Jüdin, aus Wien vertrieben, ihr Leben obsessiv der Malerei gewidmet und auf ihren Reisen den künstlerischen Horizont stetig erweitert.

Das bemerkenswerte Leben der Malerin Soshana spiegelt sich in den verschiedenen Themenbereichen ihrer vielen Bilder wie auch im weiten Spektrum ihrer künstlerischen Stile, mit denen sie uns ihre Visionen zu vermitteln sucht. Pendelnd zwischen gegenstandsgebundenen Aquarellen, eruptiven, phantastischen Landschaften, radikaler Abstraktion und formaler Autonomie, kann Soshana auf ein facettenreiches Oeuvre verweisen. Ihre Werke wurden von Tokio bis Paris, von New York bis Sao Paulo gezeigt und befinden sich in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen.





Erscheinungsdatum: 07.03.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Soshana
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie


 
Brigitte Am: 17.03.2008 19:19:14 Gelesen: 1294950# 27 @  
UEFA EURO 2008™ - adidas Europass

Die neue „adidas“-Sondermarke ist – darüber besteht kein Zweifel – eine philatelistische Weltsensation. Selten war sich die Fachpresse so einig: Ein ähnliches Produkt gab es nie zuvor.

Die UEFA EURO 2008™, die vom 7. bis 29. Juni 2008 stattfindet, stellt die größte jemals in Österreich stattgefundene Sportveranstaltung dar. Nicht nur die entsprechenden Fußball-Nationalteams bereiten sich intensiv auf dieses Turnier vor, sondern auch zahlreiche Unternehmen.

So auch die Österreichische Post AG, die als Nationaler Förderer diesen Event begleitet und aus diesem Anlass die unterschiedlichsten Aktionen organisiert. Eine davon ist die Herausgabe attraktiver Sondermarken, die nicht nur die weltweite Schar der Philatelisten erfreut, sondern auch die viel größere Gruppe der Fußballfans.

Die Sondermarke „adidas“ ordnet sich auf Aufsehen erregende Weise in diese themenbezogene Markenreihe ein. Das Besondere ist: Die runde und selbstklebende Briefmarke besteht aus demselben Material – einer Kunststoff-Mischung mit Polyurethan – wie der original Ball der UEFA EURO 2008™ (der so genannte „Europass“), welcher bei der Auslosung am 2. Dezember 2007 in Luzern vorgestellt wurde! Unzählige Analysen und Versuche mussten in monatelanger Arbeit unternommen werden, um die Bedruckbarkeit dieses Materials sicher zu stellen.

Der Erfolg, der dieses Experiment letztlich krönte, gab den daran beteiligten Unternehmen Recht: Eine Novität am internationalen Philateliemarkt war kreiert – nun konnte mit dem aufwändigen Produktionsprozess begonnen werden.

„adidas“ – ein Weltkonzern mit einem Milliardenumsatz – blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es war im Jahr 1920, als Firmengründer Adi Dassler in seiner Werkstatt in Herzogenaurach bei Nürnberg seinen ersten Schuh entwickelte.

Heute gehören die signifikanten „drei Streifen“ zur Gruppe der „big player“ auf dem internationalen Sportartikelmarkt. Bei der Entwicklung neuer Technologien und der Kreation funktioneller Trendprodukte befindet sich „adidas“ nie im Abseits – im Gegenteil: Zahlreiche Sport-Weltstars, wie David Beckham, Haile Gebrselassie, Yelena Isibayeva oder Justine Henin „stehen“ – im wahrsten Sinn des Wortes – seit vielen Jahrzehnten auf diese Marke.





Erscheinungsdatum: 12.03.2008
Auflagenhöhe: 490.000
Druckart: Siebdruck
Entwurf: adidas
Druck: Cartor Security Printing
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 20.03.2008 11:12:55 Gelesen: 1294931# 28 @  
UEFA EURO 2008™ - Fußball(feld)

Fußball wird gerne als „die wichtigste Nebensache der Welt“ bezeichnet – für viele mag das zutreffen, manche sehen’s leidenschaftslos, und für die große, weltumspannende Fangemeinde ist diese Aussage bloß eines: Eine glatte Untertreibung. Wie auch immer, fest steht: Anlässlich der vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreich und der Schweiz stattfindenden UEFA EURO 2008™ wird Fußball, die populärste Sportart der Welt, zum Mittelpunkt des allgemeinen (Medien-)Interesses.

Acht attraktive Austragungsorte stehen für die mit Spannung erwarteten Fußballspiele bereit. Wien, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck in Österreich und Zürich, Basel, Bern und Genf in der Schweiz; das große Finale steigt am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst Happel-Stadion. Die UEFA EURO 2008™ wird das größte je in Österreich stattgefundene Sportereignis sein – und das, obwohl in den Jahren 1964 und 1976 bereits zweimal Olympische Spiele in Innsbruck „über die Bühne“ gegangen sind! Mit diesem Vergleich wird die Bedeutung der kommenden Fußball-Europameisterschaft wohl in die richtige Relation gebracht.

Die UEFA EURO 2008™ verspricht daher nicht nur aus sportlicher Sicht interessant zu werden, sie setzt (vor allem) auch positive wirtschaftliche Impulse von unschätzbarem Wert.

Mit der vorliegenden Sondermarke setzt die Österreichische Post AG ihr themenbezogenes Ausgabeprogramm 2008 auf attraktive Weise fort. Die Gestaltung der Marke wurde in bewährte Hände gelegt: Hannes Margreiter, ein angesehener Künstler, der in mehr als zwei Jahrzehnten zahlreiche Briefmarken für die Österreichische Post entworfen hat, wählte für das betreffende Motiv eine reduzierte und eindringlich plakative Bildsprache: ein grünes Fußballfeld, ein Paar Beine, ein Ball.

Der rot-weiße Schriftzug „Österreich“ schafft die nötige Identität mit unserem Land – ein Thema, das gerade auch im Sport von ungeheurer Bedeutung ist. Fußball: Vom 7. bis 29. Juni 2008 vermutlich mehr als nur eine Nebensache.





Erscheinungsdatum: 20.03.2008
Auflagenhöhe: 800.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 26.03.2008 18:11:21 Gelesen: 1294893# 29 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Lindwurm

Im Rahmen des großen Schüler-Malwettbewerbes 2007, den die Österreichische Post AG anlässlich der UEFA EURO 2008™ durchgeführt hat, fiel das Bild von Bolona Jencic durch eine besonders originelle Themengestaltung auf. Das ausgewählte Motiv für den neuen Wert dieser „erfrischend jungen“ Markenserie zeigt das Wahrzeichen der Stadt Klagenfurt, den Lindwurm, in einer gelungen verspielten Interpretation.

Interessant: Selbst die Karawanken rücken scheinbar näher heran – um das Echo der Begeisterung widerhallen zu lassen, wenn die Mannschaften von Deutschland, Polen und Kroatien im neuen Wörtherseestadion aufeinander treffen.

Übrigens: Die neunzehnjährige Bolona Jencic – ohne Zweifel ein großes grafisches Talent – ist Schülerin der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe des Konvents der Schulschwestern St. Peter in der Gemeinde St. Jakob im Rosental.





Erscheinungsdatum: 02.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Bolona Jencic
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 03.04.2008 11:47:29 Gelesen: 1294850# 30 @  
Weltkulturerbe UNESCO: Wachau

Die Wachau – wer denkt im Frühjahr dabei nicht an die Marillenblüte, die das Donautal in ein weißes Blütenmeer verwandelt. Neben dem Wein ist die „Wachauer Qualitätsmarille“ ein weltbekanntes Produkt. Zu Beginn des Festes der Marillenblüte im April rückt die Österreichische Post diese von der UNECO zum Kulturerbe ernannte Region mit einer Sondermarke in den Blickpunkt.

Die Wachau – sie umfasst das Donautal von Melk bis Krems mit den anliegenden Höhenzügen und dem gewundenen Kremstal im Norden und dem Dunkelsteinerwald im Süden – ist ein hochwertiger Lebensraum und eine bedeutende Kulturlandschaft, beherbergt seit Tausenden von Jahren Menschen, die mit der Natur in Harmonie leben und auf besondere Weise mit ihr verschmolzen sind.

Die Auszeichnung als Weltkulturerbe wurde nicht zu Unrecht einem Gesamtkunstwerk, das die Wachau fürwahr ist, verliehen. Das gewundene Flusstal, tief eingeschnitten in das Urgestein der böhmischen Masse, beeindruckt mit schroffen Felsen wechselnd mit Auwäldern, an Ufern und Hängen mit sonnenverwöhnten Weinterrassen und Obstgärten, in mühevoller Arbeit errichtet und erhalten.

Die Ortschaften, Stifte, Schlösser, Burgen und Ruinen geben Zeugnis einer langen Siedlungsgeschichte und kulturellen Tradition, die bis in die Urgeschichte zurückreicht. Die Römer siedelten seit dem 1. vorchristlichen Jahrhundert an der Donau in Favianis, dem heutigen Mautern, sie brachten die Kultivierung des Weines in die Wachau. 500 Jahre bildete die Donau die Nordgrenze des römischen Reiches.

Im 5. Jahrhundert, zur Zeit des Heiligen Severin, drängten die Germanen nach Süden. Aus der Zeit der Völkerwanderung berichtet uns das Nibelungenlied von den Zügen der Nibelungen durch die Wachau zu König Etzel ins Hunnenland, dem heutigen Ungarn. Im Mittelalter sicherten die Kuenringer mit den Burgen Dürnstein und Aggstein den Handelsweg entlang der Donau.

Von der Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz auf Burg Dürnstein und seiner Befreiung durch den Sänger Blondel erzählt eine bekannte Legende. Klöster und Kirchen, herausragend die Stifte Melk und Göttweig an den Eingängen zur Wachau, bildeten die Zentren des Glaubens, des Wissens und der Wirtschaft. Ihre Strahlkraft ist bis heute ungebrochen.

Als eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs wurde die Wachau mit den Stiften Melk und Göttweig und der Altstadt von Krems am 30. November 2000 von der UNESCO-Kommission in Sydney zum Weltkulturerbe gekürt.

„Die Wachau ist ein herausragendes Beispiel einer von Bergen umgebenen Flusslandschaft, in der sich materielle Zeugnisse ihrer langen historischen Entwicklung in erstaunlich hohem Ausmaß erhalten haben“, so schrieb die UNESCO in ihrer Begründung.



Erscheinungsdatum: 09.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 09.04.2008 12:52:40 Gelesen: 1294812# 31 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Großglockner

Österreich, das Land der Berge, begeistert sich für den Fußballsport. Schneebedeckte Alpen und grüner Rasen werden zum „Marken-Zeichen“ – sie haben Stefan Gritsch aus der Weststeiermark zu diesem Entwurf inspiriert. Er lässt die Landesfahnen von Österreich und der Schweiz – die beiden Länder veranstalten ja gemeinsam die UEFA EURO 2008™ – ineinander fließen, trennt mit einer geschwungenen Linie Himmel und Erde oder Traum und Wirklichkeit und deutet damit zugleich an, dass es zwei Schinationen sind, die die UEFA EURO 2008™ ausrichten.

Auch wenn in der Steiermark keine Spiele der UEFA EURO 2008™ stattfinden, so hat der 16-Jährige aus Gleinstetten dennoch engagiert und mit sichtlichem Erfolg – sein Entwurf wurde zum Siegerbild des Landes Steiermark gekürt – am Schülerzeichenwettbewerbes 2007 teilgenommen. Der talentierte junge Mann ist Schüler des Bundesoberstufenrealgymnasiums in Deutschlandsberg.





Erscheinungsdatum: 18.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Stefan Gritsch
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 14.04.2008 10:07:14 Gelesen: 1294776# 32 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Lederhose

Kein Zweifel: Die Lederhose ist im alpinen Teil Österreichs das traditionelle Bekleidungsstück für den Mann – in der heutigen Form seit dem 17. Jahrhundert getragen. Was also liegt näher, als den (immer noch meist von Männern gespielten) Fußball in eine Lederhose zu stecken? Ob es eine so genannte „Gamslederne“ oder eine aus Hirschleder ist, spielt dabei keine Rolle – die Qualität ist in jedem Fall eine besondere, wie auch der Fußball, der bei den Spielen der UEFA EURO 2008™ wohl geboten werden wird.

Zur Lederhose gehört natürlich auch der traditionelle Hut, breitkrempig und mit Gamsbart – ein echter Tirolerhut. Und in Tirol, genauer gesagt im Stadion Tivoli Neu - Innsbruck, finden drei Vorrundenspiele mit den Mannschaften aus Russland, Spanien und Schweden statt.

Die originelle Idee zu diesem Markenbild stammt von der 12-jährigen Vanessa Schennach aus Burgstall, Gemeinde Mutters. Sie geht in die dritte Klasse der Praxishauptschule in der Pastorstraße in Innsbruck. Die Teilnahme am Schülerzeichenwettbewerb 2007 hat sich für sie gelohnt.





Erscheinungsdatum: 19.04.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Vanessa Schennach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 18.04.2008 09:08:44 Gelesen: 1294753# 33 @  
Vienna City Marathon

Die Österreichische Staatsdruckerei hat personalisierte Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.
Am 27. April 2008 werden etwa 25.000 LäuferInnen aus über 70 Nationen beim 25. Vienna City Marathon an den Start gehen. Das Jubiläum dieses Großereignisses wird auf unserer neuesten personalisierten Briefmarke dokumentiert.

Unvergleichlich ist der Zieleinlauf am imperialen Heldenplatz vor den Gebäuden der ehemals kaiserlichen Hofburg im Herzen von Wien. Übrigens: der Vienna City Marathon rangiert auf der Liste der schnellsten Marathonveranstaltungen auf Platz 14 weltweit.



Erscheinungsdatum: 24.04.2008
 
Richard Am: 23.04.2008 12:13:56 Gelesen: 1294720# 34 @  
100 Jahre Tiroler Landestrachtenverband

Der Tiroler Landestrachtenverband feiert 2008 sein 100jähriges Bestehen mit vielen verschiedenen Festaktivitäten in allen Bezirken Tirols unter dem Motto „Traditionen behutsam weiter tragen“.

Die Wahrung und Förderung des heimischen Trachtenwesens und des Brauchtums im Jahreskreis sind nur ein Teil der vielfältigen Aufgaben des Tiroler Landestrachtenverbandes. Über 100 Vereine mit annähernd 10.000 Mitgliedern sind Teil dieser großen Familie. Das Spektrum unserer volkskulturellen Aktivitäten reicht von der Pflege des musischen Kulturgutes wie Volkslied, Volkstanz. Volksmusik und Mundart, über die Heimat-, Ortsbild- und Kleindenkmalpflege bis hin zum Natur- und Umweltschutz.

Das Tragen von Tracht alleine wäre hierbei zu wenig - unentgeltliche Einsatzbereitschaft und Liebe zur Region und ihren Menschen machen den Erfolg aus.

Bauen wir einerseits sehr stark auf die Jugend, so gilt unser Engagement nicht zuletzt auch der älteren Generation, damit ein Miteinander über die Generationsgrenzen hinaus erleichtert wird.

Für eventuelle Härtefälle haben wir den Soforthilfefonds „Trachtler helfen Trachtlern“ eingerichtet, mit dem wir schon einige in Not geratene Familien finanziell unterstützen konnten.

Unsere Trachtenvereine werben mit ihren Darbietungen auch ganz hervorragend für unser Tourismusland Tirol. So waren sie in den letzten Jahren Botschafter Tirols in vielen Ländern der Welt.

Der stetige Aufwärtstrend in der Trachtenbewegung gilt als klares Signal für die Aufrechterhaltung der Tradition und der vielfältigen Tiroler Volkskultur. Denn Volkskultur ist nicht von gestern – sie ist innovativ und aktuell.

Volkskultur bedeutet Inhalt – nicht Verpackung, sie bedeutet laufende Auseinandersetzung mit Geschichte, Volkstanz, Tracht und Brauchtum – einfach ein Auseinandersetzen mit dem Leben der Menschen.

Das sind auch die Ziele des Tiroler Landestrachtenverbandes für die nächsten Jahrzehnte, gemäß dem Motto des Jubiläumsjahres: „Traditionen behutsam weiter tragen" (Oswald Gredler, Obmann)



Erscheinungsdatum: 26.04.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 29.04.2008 15:52:06 Gelesen: 1294682# 35 @  
Tierschutz - Feldhase und Weißbrustigel

Der Feldhase (Lepus europaeus) bewohnt weite Teile Europas, Nordafrikas und Westasiens. Obgleich bebaute Steppengebiete sein bevorzugter Lebensraum sind, findet man den Feldhasen auch in Wäldern und in den Alpen bis in eine Höhe von 1600 m. Seine Körperlänge kann bis zu 70 cm erreichen, sein durchschnittliches Gewicht beträgt etwa vier bis fünf Kilo.

Neben der guten Tarnfarbe des Fells sind aber – ganz klar – die langen Ohren (die so genannten „Löffel“) das wirklich Charakteristische an diesem Nagetier. Als eine in hohem Maße verbreitete Spezies hat der Hase einen über viele Jahrhunderte überlieferten und entsprechend festen Platz in Märchen („Der Hase und der Igel“), Fabeln („Meister Lampe“) und Redewendungen („Angsthase“, „Hasenfuß“) gefunden. Von sprichwörtlicher Qualität sind seine Scheu, seine Schnelligkeit und Wendigkeit.

Auf historischen alchemistischen Darstellungen weist er zum Beispiel als Tunnelgräber den Weg zum Stein der Weisen, in afrikanischen Erzählungen wird ihm indes eine große Schläue nachgesagt. Aufgrund seines ausgeprägten Fortpflanzungstriebs ist der Hase neben dem Ei zum Symbol des Osterfestes geworden. Apropos, Stichwort „Kurioses aus der Vergangenheit“: Genau aus diesem Grund – der Hase als Fruchtbarkeitssymbol – verbot Papst Zacharias im Jahre 751 den Genuss von Hasenfleisch. Dadurch entstehende Triebe sollten eingedämmt werden ...

Der Weißbrustigel (Erinaceus concolor), auch Osteuropäischer Igel oder Ostigel genannt, ist – neben dem Braunbrustigel – die zweite in Mitteleuropa lebende Igelart. Bevorzugte Lebensräume sind Waldränder, Hecken und Gärten – man findet das scheue Tier aber auch in Dünen, in der Heide und in Steppengebieten, kurz: Sobald eine Landschaft genügend Versteckmöglichkeiten für die Tagesruhe und den Winterschlaf bietet, ist es möglich, dass sich der Igel hier ansiedelt.

Die Kopfrumpflänge dieses „liebenswerten Gesellen“ beträgt etwa 22 bis 30 cm, das Durchschnittsgewicht beträgt zirka 1 kg. Typisch sein Aussehen: Die Oberseite des Kopfes und der Rücken sind mit Stacheln versehen, im Falle eines Angriffs kann sich das Tier zu einer Kugel zusammenrollen – im Übrigen seine einzige „Waffe“ im Kampf gegen Feinde. Der Igel ist ein nachtaktiver Einzelgänger, der den Tag in einem Nest (Höhlen, Spalten, Scheunen usw.) verbringt, um in der Dämmerung und Nacht auf Nahrungssuche zu gehen.

Seine „Leibspeise“ stellen Insekten, Regenwürmer und Tausendfüßler dar. Der Weißbrustigel befindet sich in der „Roten Liste gefährdeter Tierarten“ der IUCN 2007. Umfangreiche Schutzmaßnahmen, um die Spezies vor dem Aussterben zu retten, werden inzwischen von den meisten europäischen Staaten umgesetzt.







Erscheinungsdatum: 05.05.2008
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 07.05.2008 11:49:56 Gelesen: 1294644# 36 @  
UEFA EURO 2008™ - Andi Herzog - Tor

Andreas Herzog, geboren am 10. September 1968 in Wien, hält mit 103 Länderspieleinsätzen, in denen er 26 Tore erzielte, österreichischen Rekord. Kein Zweifel: Einen seiner wichtigsten Treffer erzielte er am 6. September 1997 beim WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden. Vor 48.000 Fans im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion schoss er aus zirka 20 Metern Entfernung mit dem linken Fuß ins Kreuzeck und bezwang damit den schwedischen Torhüter Thomas Ravelli.

Dieses Traumtor in der 76. Spielminute sicherte den damaligen 1:0-Sieg – ein wichtiger Baustein für den Gruppengewinn der österreichischen Nationalelf in der WM-Qualifikation 1998.

Dieser historische Torschuss ist gewissermaßen „Inhalt“ der neuen Sondermarke – ein Wertzeichen, das etwas ganz Besonderes ist, zeigt es doch nicht bloß ein einzelnes Bild, sondern sozusagen einen ganzen „Film“. Das Zauberwort, das eine Abbildung dieser Art möglich macht, heißt „Lentikulartechnik“.

In einem speziellen Produktionsverfahren werden die einzelnen Bilder des Films, der eine Dauer von etwa drei Sekunden hat (und die gesamte Torszene wiedergibt), bearbeitet und mittels Lentikulartechnik auf nur ein Bild zusammengefasst. Durch manuelles Bewegen des Fotos entsteht der Eindruck des „fortlaufenden Geschehens“; im Volksmund werden derartige Produkte auch gerne als so genannte „Wackelbilder“ bezeichnet. Wirklich neu in der internationalen Philatelie ist die Wiedergabe eines ganzen Films – nie zuvor gab es Derartiges auf Briefmarken zu sehen. Diese Sondermarke wird daher, so viel steht fest, für große Aufmerksamkeit – auch außerhalb von philatelistischen Kreisen – sorgen!

Apropos Andi Herzog: Seit 1. März 2005 ist der ehemalige Fußballstar ÖFB-Botschafter für die UEFA EURO 2008™. Seine Aufgaben sind vor allem gezielte Werbeauftritte für ausgesuchte ÖFB-Sponsoren sowie für die Fußball-Europameisterschaft, Spielbeobachtungen im In- und Ausland in Zusammenarbeit mit dem ÖFB-Trainerstab und dem Teamchef sowie die Beratung von Jugendspielern. Nach seiner erfolgreichen internationalen Sportkarriere ist Herzog seit Anfang des Jahres 2006 der persönliche Assistent von Teamchef Josef Hickersberger.





Erscheinungsdatum: 05.05.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Entwurf: Outer Aspect Ltd.
Druck: Outer Aspect Ltd.
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 07.05.2008 11:52:49 Gelesen: 1294643# 37 @  
Bundesgestüt Piber

Der Lipizzaner, auch Kaiserschimmel genannt, ist die österreichische Pferderasse aus der glanzvollen Zeit der Donau-Monarchie, Österreichsymbol und Touristenattraktion par Excellenze. Seit langem ist der Lipizzaner mit der spanischen Hofreitschule in Wien gemeinhin assoziiert, in der die edlen Warmblutpferde gemäß der klassischen Reitkunst ausgebildet werden.

Als Fohlen haben sie eine dunkle Farbe und werden erst mit 4-10 Jahren als ausgewachsene Pferde weiß. Der Typ des Lipizzaners hat sich gute 300 Jahre nicht verändert. Er ist ein athletisches Pferd, Härte und Ausdauer zeichnen ihn aus, die Bewegungen wirken graziös, auffällig ist sein federnder Gang. Der Charakter des Pferdes ist freundlich und ausgeglichen. Es lernt schnell, arbeitet mit Eifer und eignet sich sehr gut zur Dressur und auch als Wagenpferd.

Im Bundesgestüt Piber wird nach alter Tradition gezüchtet. Die besten Hengste werden vierjährig nach Wien an die Spanische Hofreitschule zur Ausbildung gebracht. Später kehren sie als Deckhengste oder in den „Ruhestand“ zum Gestüt zurück. Die Ausbildung der Hengste ist langwierig, denn der Lipizzaner gehört zu den spätreifen und langlebigen Rassen.

Erzherzog Karl II. von Österreich gründete 1580 das nahe Triest gelegene Gestüt Lipizza. Den Stamm bildeten fünf Hengste aus spanisch-italienischem Blut, die mit bodenständigen Karstpferden gekreuzt wurden. In Lipizza erfolgte über Jahrhunderte die Zucht von standesgemäßen Pferden für den Habsburger Hof. Körperform und Farbe der Lipizzaner entsprachen dem barocken Prunkpferd. Im Laufe des 18. und 19 Jahrhundert wurden sechs Hengste zur Zuchtveredelung nach Lipizza gebracht, darunter ein reinblütiger Araber. Sie gelten als Stammväter der heutigen Zucht, nach ihnen werden auch heute noch die männlichen Nachkommen benannt (Pluto, Conversano, Favory, Neaolitano, Siglavy, Maestoso). Nach dem Zerfall der Monarchie übernahm Österreich einen Großteil der Lipizzaner, die im Bundesgestüt Piper eine neue Heimat fanden.

Während des 2. Weltkrieges wurden die Gestütspferde ins tschechische Hostau verlegt. In einer geheimen Aktion – die als „Das Wunder der weißen Hengste“ verfilmt wurde –erfolgte unter Mithilfe der Amerikaner die Evakuierung der Pferde aus dem russisch besetzten Bereich nach Bayern. 1945 wurden sie in Wimsbach bei Wels eingestellt, wohin man auch die Hengste der Hofreitschule aus Wien gebracht hatte. Nach Abschluss des Staatsvertrages kamen die Lipizzaner wieder nach Wien und nach Piber.





Erscheinungsdatum: 09.05.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Manfred Schaffrian
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.05.2008 16:27:38 Gelesen: 1294595# 38 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Rasen

Ein kleines Stück Rasen sein Eigen zu nennen, war schon immer der Traum vieler Menschen. Freilich, nicht jeder kann sich einen Rasen von der Größe eines Fußballfeldes leisten.

Aber nun liegt für jeden ein leistbares Stück Rasen vor uns – in der Form dieser Sondermarke. Und wie viele Marken man für ein Fußballfeld braucht, wird uns auch gleich gesagt. Genau nachzurechnen, ob die Zahl auch wirklich stimmt, braucht man nicht, denn die Größe des Spielfeldes, wie es die FIFA für internationale Fußballspiele vorgibt, soll zwischen 100 und 110 Meter in der Länge und zwischen 64 und 75 Meter in der Breite sein.

Die Idee von Silvia Holemar, Denise Prossegger und Guso Aldijana, Schüler aus der 4. Klasse der Bundeshandelsakademie Steyr, befand man für so gut, dass ihre Gemeinschaftsarbeit von den vielen Entwürfen, die im Rahmen des Schüler-Zeichenwettbewerbes 2007 in Oberösterreich zur Ausscheidung kamen, für das obige Markenbild ausgewählt wurde.





Erscheinungsdatum: 10.05.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Holemar, Denise Prossegger und Guso Aldijana
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 16.05.2008 16:30:14 Gelesen: 1294594# 39 @  
UEFA EURO 2008™ - Kinderzeichnung - Sessel

Idyllische Ruhe – rote Sessel stehen wie verlassen auf der Wiese, der Fußball liegt hinter den Sesseln wie weggelegt, so als gäbe es jetzt Wichtigeres zu tun. Es können nur die Spiele der UEFA EURO 2008™ sein, die gerade im Fernsehen übertragen werden und die Menschen vor dem Bildschirm versammeln. Wenn die besten Fußballmannschaften Europas aufeinander treffen, muss man dabei sein, das muss man selbst gesehen haben. Das Spiel auf der Wiese kann warten.

Was die 13-jährige Andrea Kastrun aus Lobming in Kärnten wirklich bewogen hat, rote Sessel in die Wiese zu stellen, hat sie uns nicht mitgeteilt. Aber mit dieser Idee zur UEFA EURO 2008™ kam die Schülerin der Hauptschule in Bad Eisenkappel im Rahmen des Schüler-Zeichenwettbewerbes 2007 in die Endauswahl. Der Jury fiel der originelle Entwurf ins Auge und sie wählte ihn für das Markenbild aus.





Erscheinungsdatum: 16.05.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Andrea Kastrun
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.05.2008 16:33:12 Gelesen: 1294593# 40 @  
UEFA EURO 2008™ - Flaggen der Teilnehmerländer I

16 Fußball-Nationalmannschaften werden bei der UEFA EURO 2008™ um den heiß begehrten Titel „Europameister“ und den wertvollen UEFA-Pokal kämpfen. Der Ankick erfolgt am 7. Juni 2008, das mit Spannung erwartete Finale steigt am 29. Juni 2008 im Wiener Ernst Happel-Stadion.

Die Österreichische Post AG begleitet dieses sportliche Großereignis als Nationaler Förderer – die Herausgabe themenbezogener Briefmarken ist eine von mehreren Aktivitäten in diesem Zusammenhang. Als eine der Höhepunkte dieser Markenausgaben sind die beiden Sondermarkenblöcke „Teilnehmerländer I“ und „Teilnehmerländer II“ zu sehen; auf jeweils acht Markenmotiven werden jene Mannschaften, die sich für die Endrunde qualifizieren konnten, symbolisiert.

Auf Block I sind dies die Teams aus Italien, Spanien, Kroatien und Österreich, aus Schweden, Portugal, der Tschechischen Republik und aus Griechenland, dem Titelverteidiger.

Die künstlerische Umsetzung des Themas ist auf gleichermaßen ästhetische wie auf authentische Weise geglückt. Keine Frage: Die Bemalung der Gesichter mit den Farben der jeweiligen nationalen Flaggen hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten und häufig beobachteten „Ritual“ eingefleischter Fans entwickelt; es widerspiegelt den feurigen Patriotismus, der die nötige Kulisse für spannende Fußballmatches bildet.

Die Gleichförmigkeit der dargestellten Konterfeis drückt indes – bei aller Unterschiedlichkeit – die Verbundenheit Europas aus; eine Tatsache, an die vielleicht gerade auch bei sportlichen Wettkämpfen erinnert werden sollte. Kurz: Die modern und flott gestalteten Bildmotive interpretieren Stolz und Fairness auf ausgesprochen kommunikative Weise. Die unterschiedlich hohen Nominalwerte der einzelnen Marken erlauben eine mannigfaltige, sozusagen „Völker verbindende“ Zusammenstellung für die jeweils nötige Frankatur. Optimal also für die Fanpost in alle Welt!







Erscheinungsdatum: 16.05.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 28.05.2008 09:34:22 Gelesen: 1294542# 41 @  
UEFA EURO 2008™ - Europokal - Swarovski

Wenn am 7. Juni 2008 der Anpfiff zur UEFA EURO 2008™, der größten jemals in Österreich stattfindenden Sportveranstaltung, erfolgt, dann haben die 16 teilnehmenden Fußballteams letztlich nur ein Ziel – nämlich Fußball-Europameister zu werden! Der siegreichen Mannschaft wird nach dem Finalspiel am 29. Juni 2008 in Wien der begehrte Henri Delaunay-Pokal (benannt nach dem ehemaligen UEFA-Generalsekretär) überreicht werden. Die wertvolle Trophäe aus Sterling Silber hat ein Gewicht von 8 kg und misst 60 cm, auf der Rückseite werden die Namen der Europameister eingraviert.

Fast so wertvoll wie der UEFA-Pokal selbst ist der neue Sondermarkenblock, der den krönenden philatelistischen Abschluss der themenbezogenen Fußballmarken im heurigen Jahr darstellt. Das Markenbild zeigt den Pokal auf blauem Hintergrund, schmuckvoll verziert durch vier besonders große original Swarovski-Kristalle.

Die Kooperation mit der in Wattens in Tirol beheimateten Firma Swarovski, weltweiter Marktführer in der Produktion synthetisch hergestellter Glasschmucksteine, ist seit der Herausgabe des mittlerweile legendären „Kristallwelten“-Markenblocks aus dem Jahr 2004 in hohem Maße bewährt. Die Aufbringung der Schmucksteine auf der aktuellen Sondermarke erforderte auch diesmal wieder höchste Präzision. In einem wochenlangen aufwändigen Produktionsprozess wurde das Wertzeichen damit auf ganz besondere Weise veredelt. Eines steht fest: Diese Ausgabe ist nicht nur ein Highlight in jedem Album, sie ist mit Sicherheit ein weiterer Meilenstein der modernen Philatelie und ein Garant für die internationale Reputation österreichischer Briefmarken.

Im Rahmen der so genannten "EURO Experience Tour" ist der original UEFA-Pokal in insgesamt 13 Städten der beiden Gastgeberländer Österreich und Schweiz zu besichtigen. Letzte Station ist die Finalstadt Wien, wo die Trophäe von 5. Juni 2008 bis zum Finale am 29. Juni 2008 in der größten aufblasbaren Tourzeltkonstruktion der Welt ausgestellt sein wird.





Erscheinungsdatum: 05.06.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 04.06.2008 17:00:20 Gelesen: 1294497# 42 @  
Europa 2008 - Briefeschreiben

Briefe – Geschäftsbriefe, Private Briefe, Liebesbriefe, Drohbriefe, Dankbriefe, Mahnbriefe, Gratulationsbriefe, Kondolenzbriefe, Lehrbriefe, offene Briefe, Steckbriefe, Geldbriefe, literarische Briefe, Kurzbriefe, Billets, E-Mails, S.M.S. … seit der Mensch des Schreibens kundig ist, gibt es auch den Brief als schriftliche Mitteilung an abwesende Personen.

Älteste briefliche Mitteilungen sind uns aus dem alten Ägypten und aus Babylon überliefert, geschrieben auf Papyrus bzw. auf Tontafeln. Griechen und Römer ritzten ihre Schriftzeichen auf mit Wachs überzogenen Holztäfelchen ein. Inder und Chinesen benutzten schon frühzeitig Palmblätter. Im europäischen Mittelalter verwendete man Pergament, bis sich allmählich das Papier durchsetzte. Um den Briefinhalt vor neugierigen Augen zu schützen, verschnürte man die Brieftäfelchen und Pergamentrollen und siegelte sie mit Wachs, im 15. Jahrhundert kam in Europa der Siegellack aus China in Gebrauch. Für das Einlegen von Briefen in einen Umschlag erfand 1820 der Engländer Brewer das Kuvert. Für kurze Mitteilungen setzte sich die Postkarte durch. Heute eröffnen die neuen elektronischen Medien weitere Möglichkeiten für schriftliche Mitteilungen.

Im Mittelalter war lange Zeit Latein die vorherrschende Briefsprache der klösterlichen und fürstlichen Schreibstuben. Im 14. Jahrhundert begann der bürgerliche Brief Platz zu greifen und damit auch die deutsche Sprache. Der meist Schreibunkundige diktierte einem Schreiber, ein Vorleser vermittelte den Briefinhalt. Übermittelt wurden die Briefe von Boten, denen der Empfänger meist bekannt war, demnach waren Adressangaben eher ungenau.

Ab dem Zeitalter der Reformation nutzten breitere Volksschichten das Briefschreiben. Briefschreiben entwickelte sich im 18. Jahrhundert, dem „Jahrhundert des Briefes“, zu einer eigenen literarischen Form. Der Stil war geprägt vom Geschmack eines Bildungsbürgertums und erfasste alle Schichten und Stände. Mit dem Revolutionsjahr 1848 setzte sich die nüchterne Form des Schreibens durch und zeigte durchaus den Charakter der Eile.

Mit der technischen Entwicklung entstanden neue Organisationsformen der Post und des Transportes und ließen die Korrespondenz in ungeahntem Maße anwachsen. Auf dem industriell hergestellten Kuvert stand nun eine genaue Adressangabe und allfällige Beförderungs- und Frankierungsvermerke. Die nächste Änderung erfolgte mit der Einführung der Briefmarke (1850) als Beförderungsentgelt und der Abstempelung zum Beweis der Durchführung.



Erscheinungsdatum: 06.06.2008
Auflagenhöhe: 800.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 04.06.2008 17:52:39 Gelesen: 1294493# 43 @  
Schutzpatrone: Hl.Notburga

Notburga zählt zu den meistverehrten Heiligen in Tirol. Über ihr Leben gibt es kaum geschichtliche Daten. Im 17. jahrhundert wurde vom Haller Stiftsarzt Hippolyt Guarinoni eine Lebensbeschreibung anhand der Legenden verfasst. Notburga war eine typische Figur des späten Mittelalters, lebte ein halbes Jahrhundert nach dem Heiligen Franziskus und der Heiligen Elisabeth von Thyringen, deren Eintreten für die Armen eine neue Bewegung in Mittelalter bewirkt hatte. Notburga – keine Adelige, keine Nonne, sondern eine einfache Frau aus dem Volk – diente vor allem in Tirol als großes Vorbild.

Der Legende nach wurde Notburga um das Jahr 1265 in Rattenberg geboren. Sie verdingte sich als Magd auf Schloss Rottenburg und kümmerte sich schon als junges Mädchen um die Armen und Kranken. Mit Billigung der Grafenfamilie verteilte sie die Reste der Speisen an Bedürftige. Nach dem Tod des Dienstherren missfiel der jungen Gräfin das soziale Engagement Notburgas und verjagte sie von der Rottenburg.

Notburga fand in der nahen Gemeinde Eben am Achensee eine Stelle als Bauernmagd. In der Zwischenzeit kam Unglück über Schloss Rottenburg, die Schlossherrin starb und der junge Graf geriet in Streit mit seinem Bruder. In dieser Situation erinnerte sich dieser an die Magd Notburga und holte sie auf die Burg zurück. Notburga stiftete Frieden zwischen den Brüdern und durfte die fürsorgliche Betreuung und Pflege der Armen und Kranken wieder aufnehmen.

Nach ihrem Tod im Jahr 1313 wurde sie vor dem Altar der Rupertikirche in Eben begraben. Die Verehrung der frommen Magd breitete sich rasch in Tirol und Bayern aus und Notburgas Grab wurde eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. 1434 wurde das kleine Kirchlein zur Notburgakirche in Eben umgebaut. Die Verehrung der Notburga erhielt im Jahre 1862 die offizielle Bestätigung durch Papst Pius IX. Das Fest der Tiroler Volksheiligen wird am 13. September gefeiert. An diesem Tag findet in Eben am Achensee die feierliche Notburgaprozession statt.

Notburga ist Patronin der Dienstmägde, der Armen und der Bauern. Sie gilt auch als Beschützerin der Sonntagsruhe. Dargestellt wird sie mit einer Getreidegarbe, einer Sichel und mit einem Krug. Sie weisen auf den Legendenkranz hin, der sich um Notburga rankt. So erzählt man beispielsweise vom „Holzspan-Wunder“: Als Notburga wieder einmal Speis und Trank zu den Armen brachte, wurde sie vom Grafen zur Rede gestellt, aber in ihrer Schürze und im Krug waren nur Holzspäne und Lauge. Bekannter ist indes das „Sichel-Wunder“.

Der Bauer, bei dem sich Notburga verdungen hatte, verlangte von ihr und den Dienstleuten, dass auch nach dem Feierabendläuten weitergearbeitet und das Getreide geschnitten werden sollte. Notburga warf ihre Sichel gegen den Himmel und stellte sich zum Gebet auf. Die Sichel blieb über ihrem Kopf wie an einem Sonnenstrahl aufgehängt in der Luft stehen.





Erscheinungsdatum: 06.06.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 10.06.2008 08:10:53 Gelesen: 1294458# 44 @  
Tierschutz - Wiedehopf und Hummelschwärmer

Der Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis) ist ein tagaktiver Schmetterling, der in weiten Teilen Europas vorkommt. Der Falter erreicht eine Flügelspannweite von etwa 38 bis 48 Millimeter und er hat, daher sein Name, große Ähnlichkeit mit Hummeln. Die beiden Flügelpaare sind überwiegend durchsichtig. Der Außenrand der Vorderflügel ist besonders zur Flügelspitze hin rotbraun gefärbt, auch die Hinterflügel besitzen einen solchen Saum. Der Entwicklungszyklus dieser Spezies ist sehr unterschiedlich, aus diesem Grund schwankt in kleineren Beobachtungsgebieten die Anzahl der auftretenden Generationen pro Jahr zwischen einer und zwei.

Das eigentlich Faszinierende an Schmetterlingen ist zweifellos ihre wunderbare Metamorphose von der Raupe zum fragilen Körper eines Falters. Die Weibchen der Hummelschwärmer legen ihre kugeligen, blassgrün schimmernden Eier einzeln auf der Unterseite der Blätter der Raupenfutterpflanzen ab. Dabei werden Pflanzen in praller Sonne oder in ganztägig schattiger Lage gemieden. Die hauptsächlich nachtaktiven Raupen ruhen tagsüber. Die Verpuppung erfolgt schließlich in einem locker gesponnenen Kokon, in den Pflanzenteile eingewoben werden.

Wie viele andere Schmetterlingsarten ist auch der Hummelschwärmer in der so genannten „Roten Liste der gefährdeten Arten“ eingetragen. Das paradiesisch schöne Aussehen zahlreicher Schmetterlingsarten, ihr zerbrechlich zarter Körper und die Eleganz ihrer Flügel machen diese Tiere – ganz allgemein – zu regelrechten „Sympathieträgern“ und zu gern benützten Sinnbildern in der Poesie. Ein umgangssprachliches Beispiel ist etwa das Spüren von „Schmetterlingen im Bauch“ als das von jedermann glücklich empfundene Gefühl des jungen Verliebtseins.


Charakteristisch für das Aussehen des Wiedehopfs (Upupa epops) sind die schwarz-weiß gebänderten Flügel mit deutlichen sichtbaren gelben Einschlüssen, der lange, gebogene Schnabel und die zirka fünf bis sechs Zentimeter lange Federhaube, deren Enden in einem weiß-schwarzen Abschluss auslaufen. Der Wiedehopf besiedelt unterschiedliche Lebensräume, es sind jedoch immer wärmeexponierte, trockene und locker bewaldete Gebiete mit nur spärlicher Vegetation.

In Mitteleuropa kommt die Art vor allem in Obst- und Weinkulturen und in Gegenden mit Weidetierhaltung vor. Auch Kiefernwälder und ausgedehnte Lichtungsinseln in geschlossenen Baumbeständen dienen fallweise als Brutgebiet. Im Mittelmeerraum kann man die Spezies mitunter in Olivenkulturen sowie in Korkeichenbeständen beobachten.

Der Wiedehopf ernährt sich hauptsächlich von Insekten. Bevorzugt werden größere Arten wie Grillen, Engerlinge, Käfer und verschiedene Raupenarten. Seltener werden Spinnen, Asseln, Tausendfüßer, Regenwürmer – aber auch kleine Frösche und Eidechsen! – „verspeist“.

In Europa war der Wiedehopf bis in die Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein in manchen Gebieten häufiger Brutvogel. Verschiedene Faktoren – in erster Linie stärker atlantisch beeinflusstes Klima, Biotopzerstörung und eine Pestizidzunahme – lösten einen starken Bestandsrückgang aus.

Auch beim Wiedehopf lässt sich zum Stichwort „Metamorphose“ eine Anmerkung machen – wenn auch in ganz anderem, nämlich literarischem, Zusammenhang: In den „Metamorphosen“ von Ovid verwandelt sich der Thrakerkönig Tereus in einen Wiedehopf. Diese Erzählung gilt als besonders grausam; hier wird auch auf die Form des Schnabels, die einem Schwert gleicht, hingewiesen.







Erscheinungsdatum: 13.06.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ÖSD
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 16.06.2008 10:39:22 Gelesen: 1294426# 45 @  
Serie Eisenbahnen - Wiener Stadtbahn

Vor 110 Jahren, genau am 9. Mai 1898, eröffnete Kaiser Franz Josef feierlich die Wiener Stadtbahn. Unter diesem Namen existierte dieses öffentliche Nahverkehrsmittel bis 1989. Ihre Strecken sind heute Teil des U-Bahn-Netzes sowie der Wiener Schnellbahn. Bereits seit der ersten Stadterweiterung Wiens in der Mitte des 19. Jahrhunderts wälzte man Pläne für eine Stadteisenbahn. Jahrzehnte vergingen, ehe 1892 der erste Spatenstich erfolgte.

Die Stadtbahn wurde als zweigleisige Vollbahn errichtet. Ihr Zweck war vorwiegend, die vielen Kopfbahnhöfe Wiens untereinander zu verbinden. Technisch gesehen war die Stadtbahn eine Gebirgsbahn. Die Dampflokomotiven mussten eine Steigung bis zu 25 Promille bewältigen und die engsten Bogenradien von 125 Metern.

Die Linienführung mit einer Gesamtlänge von 39 km erfolgte unter pragmatischen Gesichtspunkten entlang des Wienflusses und des Donaukanals, entlang des Linienwalls (Gürtel) und durch die Vororte. Der Auftrag an die Kommission für Verkehrsanlagen sah die Errichtung folgender Linien vor: die Vorortelinie von Hütteldorf-Hacking über Ottakring nach Heiligenstadt, die Gürtellinie, die Wiental- und Donaukanallinie mit einer Anbindung vom „Hauptzollamt“ (heute Wien Mitte) zum Nordbahnhof (heute Praterstern).

Als einziges Verkehrsmittel der Welt wurde die Wiener Stadtbahn als einheitliches Ganzes von einem Architekten geplant und gestaltet. Es war der k.k. Oberbaurat Prof. Otto Wagner. Er verband in diesem Bauauftrag auf einmalige Art Kunst mit Technik, Konstruktion und Design. Nicht nur Stationsbauwerke, sondern auch Brücken, Viadukte und Galerien wurden in das Kunstwerk miteinbezogen. Wagners Architektenbüro entwarf Grundtypen von Stationsgebäuden, die dann – nach den örtlichen Gegebenheiten modifiziert – in die Realität umgesetzt wurden. Besonders aufwändig gestaltet sind die Pavillons am Karlsplatz und der Hofpavillon in Hietzing. Otto Wagners Stadtbahnbauten, im Jugendstil ausgeführt, gelten heute als eine der bedeutendsten Kunstwerke Wiens.

Als Massenverkehrsmittel für die Wiener war der Dampfstadtbahn wenig Erfolg beschieden. Rauchbelästigung in den Tunnels und kaum Umsteigemöglichkeiten zur Straßenbahn machten sie nicht gerade benutzerfreundlich, und mit einem eigenen Tarif war sie den Wienern auch zu teuer. In den 1920er Jahren pachtete die Stadt Wien die Gürtel-, Wiental- und Donaukanallinie und eröffnete diese 1925 als Wiener Elektrische Stadtbahn. Ab 1976 wurden die Strecken der elektrischen Stadtbahn schrittweise in das neu errichtete Wiener U-Bahnnetz übernommen. Die Vorortelinie sowie die Verbindung von der Landstraße zum Praterstern verblieben bei der Bundesbahn und sind heute Teil des Schnellbahnnetzes.





Erscheinungsdatum: 20.06.2008
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Professor Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 24.07.2008 13:35:27 Gelesen: 1294237# 46 @  
Weltrekord Marke: Fußball Europameister 2008 - Spanien

Spanien ist Europamaister!

Die Österreichische Post hat die schnellste Briefmarke der Welt

Nach einem Tor in der 33. Minute von Torres Minute wurde es entschieden. Die Details des Finales sind nachzulesen am „schnellsten Briefmarkenbogen der Welt“ - gedruckt von der Österreichischen Staatsdruckerei. Der Markenbogen wird damit im Guinness Buch der Rekorde™ stehen!



Erscheinungsdatum: 30.06.2008
 
Richard Am: 24.07.2008 13:37:15 Gelesen: 1294236# 47 @  
Serie Parks und Gärten: Schloss Hof

Nur wenige Gartenanlagen in Europa konnten sich an Pracht, Raffinesse und Eleganz mit jener messen, die Lucas von Hildebrandt rund um Schloss Hof angelegt hatte. Reich mit Broderiebeeten, Skulpturengruppen, Pavillions, Bosketten und mächtigen Brunnenanlagen ausgestattet, steigt dieses Meisterwerk künstlerisch gestaltetet Natur über sieben Terrassen an das Ufer der March herab. Als authentisch revitalisiertes barockes Gesamtkunstwerk zeigt Schloss Hof den Zauber der imperialen Lebenswelt.



Erscheinungsdatum: 14.07.2008
 
Richard Am: 30.07.2008 12:49:41 Gelesen: 1294181# 48 @  
100. Todestag von Josef Maria Olbrich

Josef Maria Olbrich, geboren am 22. Dezember 1867 in Troppau, zeigte schon früh Interesse für das Baugewerbe. Nach Praxisjahren als Bauzeichner studierte er ab 1890 an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war Schüler des Ringstraßenarchitekten Carl Freiherr von Hasenauer. 1893 trat Olbrich in das Architekturbüro von Otto Wagner ein, wo er mehrere Jahre mit seinen überragenden zeichnerischen Fähigkeiten reüssierte.

Für die neu gegründete Künstlervereinigung, die Wiener Secession, schuf der junge Architekt einen eigenen Ausstellungsraum: Das so genannte Sezessionsgebäude, das als eines der Hauptwerke des Wiener Jugendstils in die Kunstgeschichte einging.

1899 folgte Olbrich der Einladung des hessischen Großherzogs Ernst Ludwig, der ihm in Darmstadt die Möglichkeit gab, seine architektonischen und künstlerischen Ideen zu realisieren. Olbrich übernahm bald die Führung in der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Er schuf mit dem Ernst-Ludwig-Haus das Hauptgebäude, das mit seiner nüchternen Architektur eine Synthese von Archaik und Moderne darstellt.

Er baute weitere Wohnhäuser und Ausstellungsgebäude, die als exemplarische Vorzeigeobjekte für modernes Bauen und Wohnen dienten. 1906 erhielt Olbrich den letzten und größten Auftrag: den Bau des Warenhauses der Leonard Tietz AG (später Kaufhof AG) in Düsseldorf. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Olbrich am 8. August 1908 im Alter von nur 40 Jahren.

Im Streben nach dem Gesamtkunstwerk befasste sich Josef Maria Olbrich neben seinem Schaffen als Architekt auch mit der dekorativen Ausstattung von Innenräumen und der Gestaltung von kunstgewerblichen Objekten. So schuf er eine Fülle von Entwürfen für Geschirr, Möbel, Musikinstrumente und andere Gegenstände, wie zum Beispiel den auf der Marke abgebildeten Briefkasten.

Das Modell für ebendiesen außergewöhnlichen Briefkasten entwarf Olbrich für die Villa des Fabrikanten Max Friedmann in der Hinterbrühl bei Wien. Er ist aus Ahornholz gefertigt, bräunlich gebeizt und mit Spuren einer ursprünglich blauen Farbbeize im Inneren. Die Messingbeschläge und die auf den Blattranken eingesetzten weißen Glassteine verstärken die optische Wirkung des Hausbriefkastens. Übrigens: Das wertvolle Stück befindet sich seit den Siebzigerjahren in der Städtischen Kunstsammlung von Darmstadt.





Erscheinungsdatum: 05.08.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 06.08.2008 09:17:59 Gelesen: 1294114# 49 @  
Venus von Willendorf 3D

Die Venus von Willendorf ist Österreichs bekanntestes und wertvollstes Fundstück aus der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum). Für dieses herausragende Objekt wurde auch eine ganz besondere Marke kreiert: Ein dreidimensionaler Effekt lässt uns die Venus in scheinbar plastischer Form bestaunen. Kein Zweifel: Diese innovative Lentikularbild-Marke ist ein weiterer Meilenstein zeitgemäßer Briefmarkengestaltung!

Die Skulptur der Venus entstand vor 25.000 Jahren. Am 7. August 1908 wurde sie in Willendorf in der Wachau gefunden. Die 11 cm hohe Figur aus feinem Kalkstein ist nahezu unversehrt erhalten. Dargestellt ist eine beleibte, unbekleidete Frau. Starke Hüften, vorstehender Bauch und schwere Brüste bestimmen das markante Aussehen. Die Arme sind nur angedeutet, die Handgelenke zieren gezackte Armringe. Ober- und Unterschenkel sind naturnah ausgebildet, die Füße fehlen. Auf schwachen Schultern sitzt ein leicht vorgeneigter großer Kopf ohne Gesicht, fast zur Gänze verziert mit einer komplizierten Frisur aus Lockenreihen, die bis tief in den Nacken reichen. Farbreste zeigen, dass die Skulptur ursprünglich dicht mit Rötel bemalt war. (Übrigens: Das Original befindet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.)

Der Ort Willendorf in der Wachau liegt am linken Donauufer. Während der jüngeren Altsteinzeit zählten die Hänge des Donautals zum Jagdgebiet der Eiszeitjäger.

Im Sommer 1908 führte das Naturhistorische Hofmuseum unter der Leitung von Josef Szombathy systematische Grabungen durch. Besonderes Augenmerk galt der Fundstelle Willendorf II, die im Bereich der Trasse der Donauuferbahn lag. Von den sieben bekannten Fundstellen ist Willendorf II sicher die bedeutendste und für die Paläolithforschung eine der wichtigsten in Mitteleuropa.

Die Kalksteinfigur wurde in der 9. Kulturschicht gefunden, sie lag neben einer großen Feuerstelle mit Holzkohlenresten. 19 Jahre später fand man – nur wenige Meter vom ersten Fundort entfernt – die 19 cm große Venus II, geschnitzt aus dem Stoßzahn eines Mammuts.

Die Venus von Willendorf ist von allen 130 in Europa und Asien aufgefundenen Venus-Statuetten die schönste, älteste – und vor allem eine zur Gänze erhaltene Figur. Der Fund stellt in Fachkreisen eine Weltsensation dar. Fest steht: Das Exemplar weist auffallend viele Gemeinsamkeiten mit osteuropäischen Statuetten auf. Allen gemein ist die Betonung der Geschlechtsmerkmale. Bemerkenswert ist, dass all diese archäologischen Funde dem gleichen geometrischen Prinzip unterliegen: Sie lassen sich mit erstaunlicher Genauigkeit in eine Raute einschreiben.

Venus-Statuetten gelten als Fruchtbarkeitsidole. Die Leibesfülle mag auch Ausdruck des Wunsches nach ausreichender Nahrung und Jagdglück gewesen sein. Auffallend ist: Die bisher gefundenen Statuetten stammen durchwegs von dauerhaften Siedlungsplätzen.








Erscheinungsdatum: 08.08.2008
Auflagenhöhe: 350.000
Entwurf: Outer Aspect Ltd
Druck: Outer Aspect Ltd
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 27.08.2008 09:40:22 Gelesen: 1293943# 50 @  
Akelei

Die Gewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgaris L., mit ihren schönen Blüten, ist eine der drei in Mitteleuropa wild vorkommenden Arten der großen Gattung (weltweit etwa 120 Arten, davon 19 in Europa mit mehreren Unterarten) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Darüber hinaus kreuzen sich die Akeleien sehr leicht untereinander, so dass es eine Reihe von Hybriden in allen möglichen Farben gibt. In Gärten gedeihen außerdem noch etliche prächtig gefärbte Arten aus dem gemäßigten Asien und besonders aus Nordamerika (z.B.: Aquilegia canadensis, Aquilegia chrysantha und Aquilegia skinneri).

In Mitteleuropa stehen alle wild vorkommenden Arten unter Naturschutz:

Die auf der Briefmarke gezeigte blaue Gewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgaris L., blüht von Mai bis Juli in lichten Laubwäldern, Gebüschen und auf (Berg-)Wiesen. Auch in Gärten wird sie gezogen. Sie liebt leicht kalkhaltige Böden und ist schwach giftig (Spuren von Alkaloiden und eines Blausäure-Glycosids). Die Pflanze wird von Tieren gemieden. Bei Kindern wurden nach dem Aussaugen von Blüten Vergiftungserscheinungen beobachtet. Eine volksheilkundliche Anwendung ist nicht mehr üblich, nur homöopathisch werden manchmal bei Nervosität, Schwächezuständen und Menstruationsbeschwerden Präparate verordnet.

Die Kalk liebende Schwarzviolette Akelei, Aquilegia atrata (KOCH) GAUD., bevorzugt Rotföhrenwälder, Waldsäume und Flachmoorwiesen. Die drüsenhaarige, bis dunkelblau-violett blühende Dunkle Akelei, Aquilegia nigricans BAUMG., schätzt kalkhaltige Abhänge und Felsspalten. Mehrere Experten werten die beiden als Unterarten (Subspecies) von Aquilegia vulgaris L.

Die intensiv himmelblaue, großblütige Alpen-Akelei, Aquilegia alpina L., hat ihre Hauptverbreitung in den Westalpen auf steinigen Hängen, Grashalden, Weiderasen und in Gebüschen bis 2600 msm.

Die sehr seltene, kalkstete Kleinblütige Akelei, Aquilegia einseleana F. W. SCH., mit spornlosen 2,5 bis 4 cm breiten, blauvioletten Blüten können wir auf Steinschutthalden und in lichten Gebüschen Südkärntens und Tirols finden.





Erscheinungsdatum: 01.09.2008
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Rudolf Galler
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Dauermarkenserie
 
Richard Am: 27.08.2008 09:41:54 Gelesen: 1293942# 51 @  
Ranunkel

Judith Schimany studierte bei Anton Lehmden an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei. Sie erhielt den Theodor-Körner-Preis sowie den Preis der Stiftung Sinaide Ghi in Rom und machte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zum Beispiel bei der Kunstmesse Wien, im Dorotheum, der Galerie Infeld Wien, Galerie an der Düssel in Düsseldorf, Galerie Hartmann in München, Galerie Artisart in Maastricht, und zuletzt im Alten Rathaus in Wien.

Aus in der Ölmalerei, in Aquarell und in der Radierung gleichrangig gekonntem Umgang nützt sie jede Technik zu einer Wiedergabe der Realität zwischen Traumbild und Sachlichkeit. Ihre Themen sind verwilderte Gärten, Auen, Felsen und südliche Küsten, auch alltägliche Dinge wie Steine, verwelkte Blumen, Korallen und Muscheln, tropische Landschaften und frische Blumen.

Ihre Sichtweise der Natur lässt Einflüsse von Moritz Michael Daffinger und Rudolf von Alt erkennen. Die Technik des reinen Aquarells, wie sie zuerst die Engländer des 18. Jahrhunderts – Thomas Girtin, William Turner und andere – zur Blüte brachten, beruht auf dem Malen mit transparenten Farben ohne den Einsatz von Deckweiß. Das Faszinierende an dieser Technik ist ihre Einfachheit.

Das Aquarell „Ranunkel“ ist 30 x 35 cm groß und auf 600g schwerem Büttenpapier mit Aquarellfarbe gemalt. Die Pflanze soll in ihren typischen Formen und Farben und in ihrer Üppigkeit den Raum ganz alleine beherrschen, sodass man das Besondere an ihr erkennen kann. Die Malerin möchte in ihrer Malerei auf die Schönheit und Vielfalt der Natur hinweisen, die auch in anscheinend alltäglichen Dingen zu finden ist. Die Variationen an Formen und Farben selbst in einer kleinen Blume übertreffen die menschliche Fantasie um ein Vielfaches, man kann immer neue Aspekte in ihnen finden. Es ist ein Versuch, das Wesen der Natur zu begreifen und auch selbst etwas Ideales zu schaffen, das einen über den reinen Materialismus emporhebt. Darüber hinaus möchte sie die Hoffnung und Lebensfreude wiedergeben, die sie selbst durch die Schöpfung empfindet.





Erscheinungsdatum: 01.09.2008
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Judith Schimany
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 08.09.2008 10:59:45 Gelesen: 1293840# 52 @  
Kaiserin Elisabeth Westbahn

Die ursprünglich als k. k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn bezeichnete Österreichische Westbahn verläuft von Wien über Linz nach Salzburg, und in einer Flügelstrecke von Wels nach Passau. Obwohl seinerzeit die Verbindung Wien – Salzburg gegenüber den Nord-Süd-Verbindungen relativ unbedeutend war, wurde bereits 1851 in einem Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich eine Bahnverbindung vereinbart – vor allem, um der Kaiserin eine rasche und bequeme Reise in deren bayrische Heimat zu ermöglichen.

Die Konzession für den Bau dieser Bahn erhielt ein Konsortium rund um den Großindustriellen Hermann Dietrich Lindheim. Die Strecke von Wien Westbahnhof bis Linz wurde am 15. Dezember 1858 eröffnet, bis Salzburg und weiter nach München konnte man ab August 1860 reisen. Aufgrund der schlechten Ertragslage der Elisabethbahn-Gesellschaft wurde die Bahn 1884 verstaatlicht.

Die Westbahn, die heute vor allem neben der Südbahn zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen Österreichs zählt, war bereits 1902 zwischen Wien und Salzburg durchgehend zweigleisig ausgebaut; mit der Elektrifizierung wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Westen her begonnen, 1952 wurde sie abgeschlossen.

Nicht zuletzt durch die EU-Erweiterung hat die Bedeutung noch mehr zugenommen und seit 1990 wird die Westbahn zu einer teilweise viergleisigen Hochleistungsstrecke ausgebaut; im Bereich des Wienerwaldes, wo die kurvenreiche Strecke Gebirgsbahncharakter aufweist, und dem Tullnerfeld erfolgt ein Neubau. Durch den derzeit im Bau befindlichen Wienerwaldtunnel können die Züge direkt zum voraussichtlich 2015 fertig gestellten Wiener Hauptbahnhof geführt werden, wodurch ein Weiterreisen über Wien hinaus ohne Stürzen von Zügen möglich sein wird. Nach Abschluss der Ausbauarbeiten soll eine Reise von Wien nach Salzburg in zwei Stunden möglich sein; 1860 brauchte man dafür neun Stunden.

Am Markenbild ist der zwischen Wien und Basel verkehrende, schweiz-österreichische Paradezug „Transalpin“ auf einem Streckenabschnitt vor dem Stift Melk zu sehen. Für den heute mit Lokomotive und Waggons geführten Zug wurden seinerzeit von den ÖBB eigene Triebwagenzüge bestellt. Noch vor den 1965 angeschafften sechsteiligen Triebzügen der Reihe 4010 wurden 1958 für diesen Zweck vier vierteilige Triebwagenzüge der Reihe 4130 in Betrieb genommen. Diese gingen aus der Baureihe 4030 hervor, hatten aber mehr Leistung, eine größere Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und im Steuerwagen eine Küche.









Erscheinungsdatum: 10.09.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 08.09.2008 11:03:56 Gelesen: 1293839# 53 @  
Postkutsche

Die beiden in fast unmittelbarer Zeitfolge stattfindenden internationalen Briefmarken-Ausstellungen „Praga 2008“ und „WIPA08“ sind der würdige Anlass für die vorliegende Gemeinschaftsausgabe der Tschechischen Republik und Österreich. Der attraktiv gestaltete Markenblock zeigt in seinem Motiv ein historisches Gemälde einer Postkutsche – Inbegriff der Post in früheren Zeiten. Ein Thema, mit dem sich die Doyenne der Posthistorik, die vor wenigen Jahren verstorbene Wissenschafterin Dr. Christine Kainz, in ihrem Buch „Aus Österreichs Postgeschichte“ auf charmante Weise beschäftigt hat:

„Viel besungen und beliebtes Motiv zeitgenössischer Künstler, weckt die Postkutsche, ‚Urmutter’ des Personenbeförderungsdienstes der Post, beim Betrachten der meist lieblich beschaulichen Darstellungen von anno dazumal fast immer nostalgisch romantische Gefühle. Doch gar so lustig, wie einst der Postillon blies, war das Reisen mit ihr keineswegs und schon gar nicht bequem zu nennen. Und ganz sicher würden wir, als verwöhnte Kinder des technischen Fortschrittes, heute kaum unsere Urlaubsreise gerne mit solch einem Vehikel unternehmen, wie es vor 200, 300 Jahren die Reisenden der Post als unglaublichen Fortschritt doch außerordentlich schätzten.

Nachdem der Postkutschenverkehr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit erlebte, verlor er mit dem Einsetzen des Siegeszuges der Eisenbahn in Österreich im Jahr 1837 immer mehr an Bedeutung – nur jene Fahrtrouten, die von der Bahn nicht bedient wurden, verblieben den Postkutschen, die in puncto Reisegeschwindigkeit und Komfort mit dem neuen Beförderungsmittel nicht konkurrieren konnten.

Das endgültige ‚Aus’ für die Postkutsche, deren Aufgabenbereich immerhin noch die Zubringerdienste zur Bahn, Fahrten abseits vom Schienennetz, in abgelegene Täler oder über Passstraßen bis ins 20. Jahrhundert hinein umfasste, kam, als das Automobil auf den Plan trat. Mit dessen Einführung im österreichischen Postreisedienst 1907 ging die Postkutschenzeit endgültig zu Ende.“





Erscheinungsdatum: 12.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Stich: Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 19.09.2008 09:02:14 Gelesen: 1293741# 54 @  
WIPA 2008 silber

Die WIPA (Wiener Internationale Postwertzeichen-Ausstellung) hat nicht nur eine lange Tradition, sie steht auch für große philatelistische Erfolge; rund 70.000 Personen besuchten im Jahr 2000 die Veranstaltung. 600 Aussteller – Postgesellschaften, Händler und Vereine – aus der ganzen Welt präsentierten ihre „Schätze“ und begeisterten das Publikum. „Auch bei der WIPA08 werden wieder Besonderheiten von Weltrang und kostbare Raritäten die Philatelisten und alle, die es noch werden wollen, anziehen“, verspricht WIPA-Präsident Gerhard Dusska. Schauplatz der hochkarätigen Ausstellung wird wieder – so wie schon bei der WIPA 2000 – das Austria Center Vienna sein.

Apropos: Die wirtschaftliche Bedeutung der nationalen und internationalen Kongresse und Ausstellungen, die im Austria Center Vienna (ACV) veranstaltet werden, ist unumstritten. Als größtes Kongresshaus Österreichs und unter den Top 3 in Europa, beherbergt das ACV die meisten internationalen Großkongresse, die für Wien gewonnen werden können. Mit einer Umwegrentabilität von 130 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaftet das erfolgreiche Veranstaltungshaus auf der Donauplatte ein Drittel des Wiener Beitrags zum Bruttoinlandsprodukt. Laut aktuellem Ranking der ICCA – International Congress and Convention Association – nimmt Wien mit 129 internationalen Veranstaltungen sogar den ersten Platz – noch vor Singapur, Barcelona und Berlin – ein!

Von den eingangs erwähnten Raritäten verdienen der berühmte „Bordeaux-Brief“ (der teuerste Brief der Welt mit dem einzig erhaltenen Pärchen einer blauen und einer roten Mauritius auf Brief), der legendäre „3 Kreuzer Farbfehldruck“ und die wertvollste Marke der modernen Philatelie, die nicht verausgabte deutsche Wohlfahrtsmarke „Audrey Hepburn“, besondere Beachtung.

Fest steht: Vom 18. bis 21. September 2008 blickt die philatelistische Welt wieder einmal nach Wien. Zu Recht, denn die WIPA08 verspricht ein großartiges „Fest der Briefmarke“ zu werden! Mit dem nun vorliegenden Markenblock ergänzt die Österreichische Post AG ihr anlassbezogenes Markenprogramm und unterstützt damit als wichtigster Kooperationspartner diese bedeutende Veranstaltung.





Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe mit Zuschlag
 
Richard Am: 19.09.2008 09:05:03 Gelesen: 1293740# 55 @  
Tag der Briefmarke 2008

Der Schaufelraddampfer SCHÖNBRUNN wurde 1912 gemeinsam mit seinen beiden Schwesterschiffen BUDAPEST und WIEN in der Schiffwerft Obuda (Altofen) der DDSG erbaut. Mit den beiden ein Jahr später in Linz erbauten Fahrgastdampfern ERZHERZOG FRANZ FERDINAND und HERZOGIN VON HOHENBERG, welche nach dem 1. Weltkrieg in JOHANN STRAUSS und FRANZ SCHUBERT umbenannt worden sind, war sie vor allem zur Verbesserung des Linienverkehrs zwischen Wien und Linz bzw. Wien und Budapest bestimmt.

Die SCHÖNBRUNN ist 74,62 m lang, ihre Breite über alles beträgt 15,78 m, und der Tiefgang beläuft sich auf maximal 1,73 m. Die schräg liegende Compound-Dampfmaschine leistet 710 PS. Sie hat die Wirren beider Weltkriege gut überstanden und wurde im Jahr 1954 von Kohlen- auf Ölfeuerung umgestellt, gleichzeitig sind ihre Aufbauten erneuert worden. In der Folgezeit kam es zu weiteren Umbauten, wobei insbesondere die Innenausstattung des Schiffes ein dem Jugendstil nachempfundenes Aussehen verleihen sollte.

Der personalintensive Dampfbetrieb machte allerdings einen wirtschaftlichen Einsatz immer schwieriger. Die SCHÖNBUNN landete daher für einige Jahre als schwimmendes Spielcasino in Budapest, im Anschluß daran stand sie 1994 im Mittelpunkt der in Engelhartszell stattgefundenen oberösterreichischen Landesausstellung. In der Zwischenzeit war die DDSG zerschlagen worden und das weitere Schicksal des Raddampfers war daher äußerst ungewiss.

Um seine unter diesen Umständen unvermeidlich scheinende Verschrottung zu verhindern, entschloß sich die Geschäftsleitung im Jahre 1995 das Schiff als technisches Denkmal unter Schutz stellen zu lassen und der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) zum Preis von einem Schilling zuzüglich 20% Mehrwertsteuer zum Kauf anzubieten. Diese Gesellschaft hat die SCHÖNBRUNN mit hohem Kostenaufwand wieder betriebsbereit gemacht und unternimmt alljährlich auf der österreichischen Donau mehrere Nostalgiefahrten. Damit ist die SCHÖNBRUNN der älteste noch einsatzfähige Personendampfer auf der Donau geblieben.

Die Postbeförderung auf der Donau durch Schiffe der DDSG kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die 1829 gegründete DDSG nahm schon 1830 den Verkehr nach Budapest auf und erweiterte ihr Liniennetz zügig bis zur Donaumündung. 1834 wurde ihr erstes Seeschiff MARIA DOROTHEA in Betrieb genommen. Mit der ständig wachsenden Flotte, darunter insgesamt sieben Seeschiffe, ist sowohl die Donaustrecke als auch Constantinopel und das östliche Mittelmeer bedient worden.1845 wurden die Seeschiffe an den Österreichischen Lloyd verkauft; danach beschränkte sich die Postbeförderung der DDSG auf die Untere Donau, nahm aber an Bedeutung ständig zu, sodaß die Gesellschaft ab dem Jahre 1866 sogar eigene Briefmarken im Wert von 10 und 17 Kreuzer in Umlauf brachte, die allerdings nur bis zum Jahre 1880 in Verwendung gestanden sind.

In den Fahrplänen der DDSG scheinen noch bis zum Jahre 1939 so genannte Postschiffe auf. Dieser Begriff war noch lange gebräuchlich, obwohl auf diesen Linien keine regelmäßige Postbeförderung mehr stattfand. Daß 180 Jahre nach der Gründung der DDSG eine Briefmarke mit dem bekanntesten noch betriebsfähigen Dampfschiff dieser Gesellschaft erscheint, trägt sicher dazu bei, an ein traditionsreiches und für die österreichische Wirtschaft bedeutendes Unternehmen zu erinnern.







Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 660.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarkenserie mit Zuschlag
 
Richard Am: 19.09.2008 09:07:10 Gelesen: 1293739# 56 @  
80. Geburtstag Friedensreich Hundertwasser

Kaum eine Aussage beschreibt die komplexe Persönlichkeit Friedensreich Hundertwassers so treffend wie jene des Kunsthistorikers Wieland Schmied, der ein halbes Jahrhundert lang eng mit ihm befreundet war: „Hundertwasser war in der zeitgenössischen Kunst- und Architekturszene eine singuläre Figur. Er gehörte nirgendwohin und ist darum nicht leicht einzuordnen. Das macht es so schwierig, ihm gerecht zu werden."

Kein Zweifel: Hundertwasser gehört zu den international bedeutendsten Künstlern Österreichs. Seine Arbeit erzeugte nicht nur Spannung und Polarisierung, sein Schaffen sorgt, auch heute noch, für ein vielerorts beeinflusstes Denkverhalten. Am 19. Februar jährte sich sein Todestag zum achten Mal, sein Werk jedoch ist aktuell und lebendig wie eh und je. Hundertwasser hat stets versucht, sein ideales Verhältnis von Kunst, Mensch und Natur darzulegen, er hat grundlegende Anregungen ästhetisch überdacht und künstlerisch ausgeformt – und damit ein Werk geschaffen, das von einer einzigartig kohärenten Unverwechselbarkeit und Dichte ist. Friedensreich Hundertwassers Bilder haben, bei aller Unterschiedlichkeit, eines gemeinsam: eine selbständige, autonome Kunstsprache.

In einzelnen „Wahrnehmungs-Ebenen“ erreichen sie den Betrachter. Da ist zunächst die Ebene, die sich an den Verstand richtet, an das Wissen, das Erkennen. Immer wieder vorkommende konkrete Formen – Häuser, Fenster, Türme, Bäume, Blumen, Regentropfen, Spiralen – appellieren an die Beziehung zur eigenen Existenz: bunt, fröhlich bejahend, in ihrer Struktur abgegrenzt und innerhalb der Gesamtkomposition für sich stehend. Und da ist die Ebene des Unbewussten. Verbindungen, die Erinnerungen, Sehnsüchte, Träume generieren – sie bilden die Substanz des Bildes, seine Seele. Die Themen sind dabei stets dieselben: Die Welt, in der wir leben, die Räume, die uns umgeben. Dass Hundertwasser in der Lage war, einen Kosmos voll bunter Geheimnisse zu erschaffen, der ungleich schöner ist als die reale Welt, in der wir uns bewegen, hat er letztlich auch in seiner Arbeit als Architekt eindrucksvoll bewiesen.

Eine ganz andere Art angewandter Kunst stellte für Friedensreich Hundertwasser das Entwerfen von Briefmarken dar. Er bezeichnete die Briefmarke als Zeugnis der Weiträumigkeit und ein Mittel zum Erzählen darüber. Das fertige Stück war für ihn „ein authentischer Bote, der jedermann erreicht“. Hundertwasser, der sein Leben lang die Träume seiner Kindheit zu realisieren suchte, schuf Briefmarken voll ästhetischem Wert.

Anlässlich seines 80. Geburtstages bringt die Österreichische Post nun einen neuen Block mit „Hundertwasser-Marken“ heraus. Das Besondere dabei: Die Motive dieser vier Marken wurden noch vom Meister höchstpersönlich entworfen, in der Schilling-Ära jedoch nicht mehr verausgabt. Daraus folgt, dass dies vermutlich die allerletzten zur Ausgabe gelangenden Hundertwasser-Marken für alle Zeit sein werden. Im Rahmen der WIPA08, die vom 18. bis 21. September 2008 im Austria Center Vienna stattfindet, wird dieser Sondermarkenblock einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.





Erscheinungsdatum: 18.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Wolfgang Seidel
Stich: Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 19.09.2008 09:10:19 Gelesen: 1293738# 57 @  
Akt auf Marke - Weiblicher Akt

Dina Larot wurde am 6. Jänner 1942 als Maria Elisabeth Lebzeltern in Wien geboren. Nach der Matura begann sie in Graz ein Kunststudium bei Prof. Rudolf Szyskowitz. Bei der Sommerakademie 1962 kam es zur Begegnung mit dem großen österreichischen Maler Oskar Kokoschka, welcher einen nachhaltigen Eindruck auf das malerische und zeichnerische Oeuvre hinterließ. In der Folge entstanden Stadtansichten von Graz, südsteirische Landschaften, Stilleben und die ersten Akte nach Modellen. 1968 begann die lange Serie von Ausstellungen mit Wien, Graz und Florenz. Führten die Reisen mit der Familie anfangs fast durch ganz Europa, so brachte die Sehnsucht nach der Ferne Dina Larot später nach Bali, Israel, New York, Puerto Rico, Thailand, Burma, Laos, Kambodscha, Ecuador, Peru, China, Nepal, Jemen, Japan und immer wieder nach Indien.

Wiewohl das künstlerische Schaffen Dina Larots ein breites Themenspektrum abdeckt – den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden zweifellos die reizvollen Akte und Darstellungen junger Frauen. „Larots Bilder vermitteln die Lust am Frausein und an der Liebe“, weiß Sexualtherapeutin und Psychologin Dr. Gerti Senger, „ihre Werke zeigen aber nicht nur Frauenkörper in ihrer Schönheit – sie erzählen Geschichten von Zärtlichkeit und Sehnsucht, von Unschuld und Verführung.“ In Larots Werken herrscht eine starke, ruhige Erotik – und auch in den gewagtesten Posen sprechen die Darstellungen stets die Sprache der Eleganz: Selbstbewusste junge Frauen, die sich ihres Körpers, ihrer Nacktheit bewusst sind, ohne Scheu; stolz, der Malerei Modell zu sitzen. Das „Ergebnis“ sind Bilder voll Lebensfreude, gewissermaßen Botschafter der femininen Schönheit. In der ihr eigenen, unverwechselbaren Bildsprache interpretiert Dina Larot die vielschichtigen und subtilen Emotionen weiblicher Phantasie.

„Ein Tag, an dem ich nicht male, ist ein verlorener Tag“, lautet das Credo der Künstlerin, „ich erschaffe mir durch die Malerei meine eigene Welt, so wie ich sie gerne hätte.“





Erscheinungsdatum: 19.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dina Larot
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.09.2008 09:14:07 Gelesen: 1293735# 58 @  
Enzian

Die Kollektion an Sondermarken bietet den Sammlern in aller Welt eine neue gestickte Création: „Enzian“ ist wie die erste gestickte Sondermarke „Edelweiss“ im Atelier des österreichischen Stickereiunternehmens Hämmerle & Vogel entstanden. Die Sondermarke reist rund um den Globus und erzählt die Geschichte der Stickkunst und der Alpenpflanze. Fäden und Farben folgen der natürlichen Form des Clusius-Enzian (gentiana clusii), den rund 100 Jahre vor Christi Geburt König Gentius von Illyrien entdeckte.

Jede einzelne Enzianart, welche unsere Erde in hundertfacher Vielfalt hervorbringt, steht unter Naturschutz. Auf der Sondermarke genießt der Enzian Musterschutz. Er behütet ein Kunstwerk, dessen Symbol- und Sammlerwert viel größer ist als der postalische Wert von € 3.75. Dichter und Denker priesen die Heilkräfte des Enzians, die in den Wurzeln liegen. Märchen und Mythen ranken sich um das reine Blau seiner Kronblätter. Die Farbe Blau ist älter als alle Weltreiche. Sie ist die Farbe der Schöpfung von Himmel und Wasser. Blau ist die göttliche und irdische Farbe der Unendlichkeit und Einzigartigkeit. Verewigt in der blauen Haut der ägyptischen Götter. Begehrt auf Erden wie die blaue Mauritius. Die Romantiker suchten die blaue Blume als Symbol der Treue und Sehnsucht.

Auf einer Briefmarke werden durch die Kunst des Stickens Aura, Mythos und Symbolik des Enzians zu einem philatelistischen Ereignis mit nachhaltigem Nutzen. Die von Tausenden Nadeln und feinen Fäden gestickte Alpenblume darf gekauft, gesammelt, geschenkt, geklebt, verschickt werden. Millionenfach reisen Stickkunst und Enzian als Erfolgsgeschichte in alle Frauen Länder. Die Farbe Blau ist seit 2008 Jahren weiblich.





Erscheinungsdatum: 19.09.2008
Auflagenhöhe: 400.000
Entwurf: Hämmerle & Vogel GesmbH & Co KG
Druck: Hämmerle & Vogel GesmbH & Co KG
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 30.09.2008 10:53:03 Gelesen: 1293641# 59 @  
Maximilian Schell

Maximilian Schell kam am 8. Dezember 1930 als Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der Wiener Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg in Wien zur Welt. Nach der Machtübernahme der Nazis in Österreich flüchteten die Eltern mit den vier Kindern in die Schweiz. „Von der Erziehung und vom Background her bin ich sicher Österreicher“, ist Maximilian Schell überzeugt, „und einen Schweizer Pass zu haben ist nicht so schlecht – schließlich steht der Begriff Schweiz für Stabilität.

“Bevor sich der junge Künstler entschloss, Schauspieler zu werden, studierte er Kunstgeschichte, Germanistik, Theater- und Musikwissenschaft. 1953 debütierte er schließlich am Stadttheater Basel. 1959 holte ihn Gustav Gründgens ans Hamburger Schauspielhaus. In dessen letzter Inszenierung spielte Schell die Rolle des Hamlet – wohlgemerkt bereits als gefeierter Weltstar, bekam er doch schon zwei Jahre vorher den Oscar verliehen.

Maximilian Schell – sein Name ist wie ein Synonym für Schauspielkunst auf höchstem Niveau. Als einer der wenigen internationalen deutschsprachigen Stars seines Fachs wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – darunter der oben erwähnte Oscar für die beste männliche Hauptrolle in „Das Urteil von Nürnberg“ (1961), mehrere Golden Globes, Bambis und viele weitere Preise mehr. Sein schauspielerisches Oeuvre könnte größer nicht sein: Er spielte den „Hamlet“ auf Deutsch, den „Oberst Redl“ auf Englisch, war jahrelang der gefeierte „Jedermann“ in Salzburg, spielte Lenin und „Zar Peter der Große“ in einer amerikanischen Fernsehserie und verkörperte als charismatischer Mime die unterschiedlichsten Rollen in zahleichen internationalen Film- und Bühnenproduktionen. Darüber hinaus produzierte er erfolgreiche Kino- und Fernsehfilme, schrieb Drehbücher und überzeugte – nicht nur das Publikum, sondern auch die Kritik – als Regisseur.

Die neue Sondermarke, die am 20. September im Rahmen der Wiener Internationalen Postwertzeichen-Ausstellung (WIPA08) herausgegeben wird, zeigt ein kunstvolles Porträt des Schauspielers, geschaffen von niemand Geringerem als dem bekannten österreichischen „Über-Maler“ Arnulf Rainer. Übrigens: Als Gaststar wird Maximilian Schell die WIPA08 persönlich beehren und für Autogrammwünsche zur Verfügung stehen!





Erscheinungsdatum: 20.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Professor Arnulf Rainer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 30.09.2008 10:55:27 Gelesen: 1293640# 60 @  
Romy Schneider

Romy Schneider ist am 23. September 1938 als Tochter des Schauspieler-Ehepaares Magda Schneider und Wolf Albach-Retty in Wien geboren. Schon als junges Mädchen schrieb sie in ihr Tagebuch: „Ich muss unbedingt Schauspielerin werden. Ich muss!“ 1953 war es schließlich so weit: Sie debütierte in dem Film „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, danach folgten in kurzem Abstand die Produktionen „Feuerwerk“, „Mädchenjahre einer Königin“ und „Die Deutschmeister“. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1955 mit dem ersten Teil der bekannten Sissi-Trilogie, wofür sie mit einem Bambi ausgezeichnet wurde.

Romy Schneiders Leben war geprägt von Höhen und Tiefen. Einerseits der gefeierte Filmstar, andererseits die von der internationalen Presse fallen gelassene Schauspielerin; da die glückliche Frau an der Seite berühmter Lebensgefährten (unter anderem der berühmte Alain Delon), dort der depressive Mensch, der von harten Schicksalsschlägen (mehrere Scheidungen, der Tod des vierzehnjährigen Sohnes) geprüft wurde. In den Sechziger- und Siebzigerjahren drehte Romy Schneider fast ausschließlich Filme in Frankreich. In dieser Zeit wirkte sie in sowohl künstlerisch als auch kommerziell erfolgreichen Produktionen mit und brillierte in zahlreichen Streifen an der Seite von Weltstars wie Michel Piccoli oder Yves Montand. Kurz nach der Premiere ihres letzten Films (1982: „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“) wurde Romy Schneider tot in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden. Ihr Herzversagen wurde von zahlreichen Medien als „Tod aus gebrochenem Herzen“ gedeutet. Sie ruht auf einem kleinen Landfriedhof in Boissy-sans-Avoir, 50 Kilometer vor Paris. Auf Wunsch von Romy Schneider steht auf dem Grabstein nur ihr bürgerlicher Name: Rosemarie Albach.

In Erinnerung an die große Schauspielerin wurde im Jahr 1990 der österreichische Fernsehpreis „Romy“ gegründet. Die goldene Statuette zeigt Romy Schneider in einer Szene aus dem Film „Swimmingpool“. Ihr beeindruckendes Schaffen umfasst nicht weniger als 57 Kinofilme – und vielleicht ist es ja gerade der Titel der Produktion „Die zwei Gesichter einer Frau“, der das Leben dieses außergewöhnlichen Menschen am treffendsten beschreibt. Übrigens: Für 2009 ist eine Kinoverfilmung unter dem Titel „Eine Frau wie Romy“, den die amerikanische „Warner Bros.“ produzieren wird, geplant. Unter der Regie von Josef Rusnak wird voraussichtlich die deutsche Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld die Rolle von Romy Schneider spielen.

Aus Anlass ihres 70. Geburtstages erscheint nun zur WIPA08 die neue „Romy Schneider“-Sondermarke – eine philatelistische Würdigung für die „beste Schauspielerin ihrer Generation“ (Orson Wells).





Erscheinungsdatum: 21.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Andreas Reimann
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:06:21 Gelesen: 1293579# 61 @  
Markus Rogan

Die vorliegende Sondermarke würdigt einen weiteren österreichischen Spitzensportler der Gegenwart: Markus Rogan, erfolgreichster heimischer Schwimmer aller Zeiten.

Geboren am 4. Mai 1982 in Wien, zog Rogan im Alter von 14 Jahren mit seiner Familie nach Amerika, wo er neben seinem Bachelor-Studium an der Stanford Universität die denkbar besten Bedingungen für ein professionelles Schwimmtraining vorfand. „Es war mit Sicherheit der Sport, der half, meine Persönlichkeit zu entwickeln“, ist Markus Rogan überzeigt – und die lange Liste seiner Erfolge beweist: Talent und Ehrgeiz formten diesen Ausnahme-Athleten.

Mit dem zweiten Platz über 200 Meter Rückenschwimmen bei der Weltmeisterschaft von Fukuoka (Japan) im Jahr 2001 ließ er erstmals international aufhorchen, eine schier „unüberschaubare“ Menge an Medaillen folgte. Insgesamt 27 Mal (!) eroberte er Gold, Silber und Bronze bei den letzten Großveranstaltungen (Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften), dazu kommen mehrere nationale Rekorde, ein Europa- und sogar ein Weltrekord: Seine Parade-Disziplin, 200 Meter Rücken, schwamm er im April dieses Jahres in unglaublichen 1:47,84 Minuten.

Unvergessen ist sein Einsatz bei den Olympischen Spielen in Athen 2004: Gleich nach dem Rennen (wieder 200 Meter Rücken!) wurde der Sieger Aaron Peirsol wegen eines angeblichen Beinfehlers nach der dritten Wende disqualifiziert und Markus Rogan zum Sieger erklärt. Nach einem Protest der Amerikaner wurde diese Entscheidung nach 20 Minuten wieder korrigiert. Durch seine sportliche Reaktion auf die anfängliche Disqualifikation – er bestand darauf, dass Peirsol der bessere Schwimmer sei, dem allein die Goldmedaille gebühre – wurde Rogan „mit einem Schlag“ überaus populär. Im September 2004 erhielt er für dieses vorbildlich sportliche Verhalten den „Special Fair Play Award“ des European Fair Play Movements (EFPM), im Oktober 2004 wurde er darüber hinaus zum „Sportler des Jahres“ gewählt – eine wirklich beachtenswerte Leistung im sonst so vom Wintersport dominierten Österreich.

Seit kurzem wohnt der sympathische Sportler mit seiner Lebensgefährtin in Rom, wo er, wie er sagt, „die optimalen Trainingsbedingungen“ hat. In seinen zahlreichen Medienauftritten, auch als beliebtes Werbe-Testimonial, besticht er vor allem durch seine große Eloquenz.





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:08:24 Gelesen: 1293578# 62 @  
Thomas Morgenstern

Mit seinen 22 Jahren gehört Thomas Morgenstern bereits jetzt zu den erfolgreichsten österreichischen Schispringern aller Zeiten. Als zweifacher Olympiasieger und als Gesamtweltcupsieger der Saison 2007/2008 sorgte der sympathische Kärntner in den vergangenen beiden Jahren für enthusiastische Freude unter seinen zahlreichen Fans.

Geboren am 30. Oktober 1986 in Spittal an der Drau, gelang dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent bei der Vierschanzen-Tournee 2002/2003 im wahrsten Sinn des Wortes der „Sprung“ an die Weltspitze (Rang 6 am Ende der Tourneewertung). Nur fünf Tage später gewann er im tschechischen Liberec sein erstes Weltcupspringen. Im Februar 2003 wurde Morgenstern in Solleftea sowohl im Einzelspringen als auch mit der Mannschaft Juniorenweltmeister. Diese Erfolge konnte Morgenstern in der nächsten Saison bestätigen – er wurde gut platzierter Vierter der Gesamtwertung. Bei der darauf folgenden Junioren-WM gewann er die Silber-, und mit dem Team die Goldmedaille. In der Weltcupgesamtwertung belegte er den 6. Rang. Auch in der Saison 2004/2005 zeigte Morgenstern sein Können: Bei der Vierschanzen-Tournee belegte er Rang 3, holte bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf im Team Gold vom kleinen und vom großen Bakken und sicherte sich in der Weltcupwertung den 7. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin ging der Stern des Thomas Morgenstern schließlich in all seiner athletischen Pracht auf: Auf der Großschanze sicherte sich der „junge Adler“ mit minimalem Vorsprung vor Andreas Kofler sein erstes olympisches Gold. Beide deklassierten die Konkurrenz aufgrund ihrer weiten Sprünge im 2. Durchgang. Wenige Tage später vervollständigte Morgenstern seinen sportlichen Traum: Gemeinsam mit seinen Kollegen Andreas Widhölzl, Martin Koch und Andreas Kofler holte er die Goldmedaille im Teamwettbewerb auf der Großschanze. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Sapporo (Japan) gewann er gemeinsam mit Wolfgang Loitzl, Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler erneut die Goldmedaille im Teamwettbewerb auf der Großschanze, quasi als „Draufgabe“ sicherte er sich noch die Bronzemedaille im Einzelbewerb auf der Normalschanze. Auch die vergangene Saison verlief für den jungen Draufgänger überaus erfolgreich: Als erster Springer der Geschichte entschied er die ersten sechs Bewerbe einer Weltcupsaison für sich. Unglaublich, aber wahr: Bereits sechs Springen vor Saisonende stand er als Sieger des Gesamtweltcups fest!

Was den beliebten Athleten auszeichnet, ist aber nicht nur sein sportlicher Erfolg. Bei seiner großen Anhängerschar genießt er vor allem hohe Sympathiewerte, nicht zuletzt aufgrund seiner jugendlich unbekümmerten Art. Fast schon legendär ist seine entschlossene Einstellung, die er in der Aussage "Bevor ich einen Sprung auf Sicherheit mach’, geh’ ich lieber zu Fuß runter" pointiert auf den Punkt brachte.





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 05.10.2008 07:10:12 Gelesen: 1293577# 63 @  
Fußball-Europameister 2008

Nach dem „Weltrekord-Markenbogen“ (Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde für die schnellste Briefmarke der Welt) und einer Reihe themenbezogener Neuausgaben bildet die nun vorliegende Sondermarke „Fußball-Europameister 2008“ den philatelistischen Abschluss der UEFA EURO 2008™.

Rückblende: Als am 7. Juni dieses Jahres der Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft 2008 erfolgte, kannte die Begeisterung rund ums „runde Leder“ keine Grenzen. Bereits Wochen vorher herrschte im ganzen Land Hochstimmung; ein regelrechter, von den Medien, den Veranstaltern und zahleichen Unternehmen geschickt inszenierter Hype versetzte nicht nur die Fußballfans in eine frenetische Erwartungshaltung. Nachdem die österreichische Nationalmannschaft bereits nach den Vorrundenspielen ausgeschieden war, konzentrierte sich das spannende Daumendrücken auf die jeweils zu favorisierenden ausländischen Teams – zuletzt auf die beiden Finalgegner Deutschland und Spanien.

Am 29. Juni war es schließlich soweit: Endspiel der UEFA EURO 2008™ im ausverkauften Wiener Ernst Happel-Stadion, die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Fest steht: Die über weite Strecken des Matches klar überlegenen Spanier begeisterten das Publikum nicht nur mit ihrem Können, sondern auch mit ihrem Spielwitz – und dank eines gezielten Treffers von Fernando Torres in der 33. Minute konnten sie letztlich ihren ersten Titel bei einem großen Turnier seit der EM 1964 bejubeln. Mit diesem Sieg sicherten die spanischen Kicker nicht nur ihrem Trainer Luis Aragones einen traumhaften Abschied, sie schrieben sich damit auch für immer in die Annalen der Fußballgeschichte.

Die Bilder der anschließenden Siegesfeier, die Gratulationen der zahlreichen Ehrengäste und der ausgelassene Jubel der erfolgreichen spanischen Spieler und ihrer Fans gingen um die Welt. Auf beeindruckende Weise zeigen sie Faszination und Emotion des Sports. Auch das Motiv der neuen Sondermarke versucht dies auf philatelistische Weise zu kommunizieren: Der lachende Kapitän der spanischen Elf, Torhüter Iker Casillas, stemmt, stellvertretend für seine Mannschaft, voll überbordender Freude den UEFA-Pokal in die Höhe. Felicitaciones a Espana!





Erscheinungsdatum: 27.09.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.10.2008 09:38:58 Gelesen: 1293557# 64 @  
70. Geburtstag v. Dr. Heinz Fischer

Aus Anlass seines 70. Geburtstages freut sich die Österreichische Post AG, eine Sondermarke zu Ehren von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer herauszugeben.

Die offizielle Homepage des amtierenden österreichischen Staatsoberhaupts zeichnet den Lebenslauf von Dr. Heinz Fischer wie folgt nach:

„Geboren wurde Heinz Fischer am 9. Oktober 1938 in Graz. In Wien besuchte er das Humanistische Gymnasium in der Fichtnergasse, wo er 1956 maturierte. Vom 11. März bis 27. November 1958 leistete er seinen Präsenzdienst in Wien und Salzburg ab. An der Universität Wien studierte er Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1961 zum Doktor Iuris. Anschließend an sein Studium absolvierte Dr. Heinz Fischer sein Gerichtsjahr. 1962 wurde er Mitarbeiter des Zweiten Präsidenten des Nationalrates. Damit begann eigentlich seine politische Laufbahn. Von 1963 bis 1975 war Dr. Heinz Fischer dann Sekretär der SPÖ-Fraktion im Parlament.

In diesen Zeitraum fiel seine wichtigste private Entscheidung: Heinz Fischer lernte seine Frau Margit kennen und heiratete sie 1968. Ihr Sohn Philip kam 1972 auf die Welt, ihre Tochter Lisa 1975.

1971 wurde Dr. Heinz Fischer in einem Wiener Wahlkreis zum Nationalratsabgeordneten gewählt. 1975 wurde Dr. Heinz Fischer zum geschäftsführenden Obmann der SPÖ-Parlamentsfraktion bestellt. Das blieb er bis 1983. 1979 wurde er auch zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden der SPÖ gewählt. 1983 wurde Dr. Heinz Fischer zum Bundesminister für Wissenschaft und Forschung ernannt. Ein Amt, das er bis 1987 inne hatte. 1987 kehrte Dr. Heinz Fischer von seiner Regierungstätigkeit wieder ins Parlament zurück und wurde von der SPÖ-Fraktion zu deren Obmann gewählt. Das blieb er bis zum Jahr 1990. In diesem Jahr wurde Dr. Heinz Fischer von den Abgeordneten des Nationalrates zu deren Präsidenten gewählt; 1994, 1996 und 1999 wurde er in dieses zweithöchste Staatsamt wieder gewählt. Im Dezember 2002 wurde er dann zum Zweiten Präsidenten des Nationalrates gewählt.

Dr. Heinz Fischer hatte aber neben seiner politischen Laufbahn auch immer wissenschaftlich-juristische Interessen, vor allen in den Bereichen Politik, Verfassungsrecht und Staatswissenschaften. Er ist seit 1978 Universitätsdozent für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck und wurde 1994 zum Ordentlichen Universitätsprofessor ernannt.

Im Jänner 2004 wurde Dr. Heinz Fischer von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs zum Bundespräsidentschaftskandidaten nominiert.“





Erscheinungsdatum: 07.10.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 16.10.2008 13:23:48 Gelesen: 1293472# 65 @  
Klassische Markenzeichen "Manner"

Das war die Devise von Josef Manner I. bei der Gründung der Süßwarendynastie im Jahre 1890. Josef Manner, ein gelernter Kaufmann, hatte im Herzen Wiens – am Stephansplatz – ein kleines Geschäft, in dem er Schokoladen und Feigenkaffee verkaufte.

Als ihn aber die Qualität der Schokolade seines Lieferanten nicht zufrieden stellte, entschloß er sich, selbst in die Produktion einzusteigen. Am 1. März 1890 gründete er die „Chocoladenfabrik Josef Manner“.

Josef Manner war Erzeuger, Verkäufer und Werbeagent in einer Person und lieferte oft auch selbst die Ware aus. Das Geschäft auf dem Stephansplatz gab er auf, um sich ganz der Erzeugung zu widmen. Noch im Gründungsjahr zog Josef Manner aus Platzmangel in das Haus seiner Eltern in Wien XVII, Uniongasse 8, später Kulmgasse 14. Bald entstand rund um das Elternhaus eine Fabrik. 1897 zählt der Betrieb das erstmals 100 Mitarbeiter.

Der Aufstieg der Firma setzte sich unter Josef Manner und dem 1900 eingestiegenen Kompagnon Johann Riedl stetig fort. Modernste Maschinen wurden angeschafft, und als Manner auch noch die Preise reduzierte, wurde die Firma mit dem Erfolgsrezept „preiswert und gut“ zum führenden Süßwarenunternehmen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Am Ende dieser Entwicklung stand die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Das Produktsortiment umfaßte zuerst vorwiegend „Manner-Chocolade“, Schokoladen-Bonbons sowie „reinen Cacao“.

Die Schnitte wurde 1898 erstmals als „Neapolitaner Schnitte No. 239“ urkundlich erwähnt. Die Haselnüsse für die Fülle kamen nämlich aus der Gegend um Neapel. Die Größe 47 x 17 x 17 mm war mundgerecht bemessen; vier Lagen Streichmasse kamen zwischen 5 Waffelblätter. Dieses Format und die Grundrezeptur haben sich bis heute bewährt.

Ursprünglich wurden die Schnitten in Schachteln gepackt und von einer rosa Papierschleife umschlossen, später lieferte man die Ware in Blechdosen an die Händler. 1924 wurden Manner Schnitten erstmals in den bekannten zwei Fünferreihen angeboten, allerdings noch in einer Faltschachtel. Die Taschenpackung in Aluminium-Folie kam erst 1949, die „klimadichte“ Verpackung samt Aufreißfaden in den 60er Jahren. Von da an wurde dieser Artikel zum erfolgreichsten im Sortiment. Die Manner Schnitten-Verpackung zählt inzwischen zu den österreichischen „Design-Klassikern“ und ist in Ausstellungen zu diesem Thema immer vertreten.

Heute ist die Josef Manner & Comp. AG der größte rein österreichische Süßwarenproduzent.

Mit dem erfolgreichen Manner Shop am Stephansplatz ist man wieder an den historischen Ursprung der Marke zurückgekehrt.





Erscheinungsdatum: 16.10.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Unbekannt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 29.10.2008 10:05:45 Gelesen: 1293391# 66 @  
Koloman Moser

Gemeinsam mit Josef Hoffmann, Egon Schiele, Gustav Klimt und Adolf Loos gehört Koloman Moser (1868 bis 1918) zu jenen international bedeutenden Künstlern, die um die Jahrhundertwende die große Zeit der österreichischen Moderne einleiteten. Was sie verband, war ihr gestalterisches Engagement, das sich nicht im Nachahmen historischer Stile erschöpfte.

Kolo Mosers Streben galt indes einem neuen Gesamtkunstwerk, in dem von der Architektur bis zum kleinsten Dekorationselement auf einem Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens alles in einer strengen Kunstform geschaffen sein sollte. „Das Sehen hat sich nicht geändert, jedoch die Darstellung des Gesehenen. Ebenso wie die menschlichen Empfindungen immer die gleichen waren und nur in ihrer Darstellungsform sich veränderten, verfeinerten und differenzierter wurden.“ Dieser Satz wurde gewissermaßen zur Maxime seiner künstlerischen Arbeit – ebenso wie die prägnante Formulierung: „Vereinfachung liegt nicht im Auslassen, sondern im Zusammenfassen.“

Kolo Mosers Ideen der kreativ gestalteten Formgebung waren ohne Zweifel Richtung weisend für die österreichische Kunst der Jahrhundertwende. Nicht nur seine zahlreichen Beiträge für die weltberühmt gewordene Zeitschrift „Ver Sacrum“ und seine Entwürfe für die Glasfenster und den Hochaltar der von Otto Wagner erbauten Kirche Am Steinhof zeigen seine secessionistische Einstellung – Mosers Design von Möbeln, Teppichen, Geschirr und Stoffen setzte das Maß für den modernen Lebensstil schlechthin. Erst später wandte sich Moser der Malerei zu, befasste sich mit Goethes Farbenlehre und versuchte, diese weiterzuentwickeln und in seinem Werk anzuwenden. Große Berühmtheit erlangte Koloman Moser jedoch nicht zuletzt mit seinen Entwürfen für die Flächenkunst – für Plakate, Postkarten, Banknoten und Briefmarken.

Ein Meilenstein in der europäischen Philatelie war die erstmalige Verwendung landschaftlicher Motive als bildnerische Darstellung auf Postwertzeichen. Bis dahin fanden sich die üblichen Wappen und Herrscherporträts, oft in Medaillonsform, auf Briefmarken; mit der Serie „Bosnien-Herzegowina“ begründete Moser im Jahre 1906 den Weltruf österreichischer Markenkunst. Die geforderte Verbindung zwischen bildhafter Darstellung und den unumgänglichen Schriftelementen erreichte er mit einer Ornamentalisierung und später ideenreich variierten Motiven, die auf den jeweiligen Charakter des umschlossenen Bildes auf höchst subtile Art eingingen. Dieser Markentypus bestimmte – nicht nur in Österreich – die spätere Gestaltung von Postwertzeichen.





Erscheinungsdatum: 31.10.2008
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 03.11.2008 10:01:34 Gelesen: 1293356# 67 @  
Altes Österreich: Triest

Der neue Wert der beliebten Serie „Altes Österreich“ zeigt als Motiv die historische Schalterhalle des K.K. Postgebäudes von Triest.

Zur Geschichte: Mehr als 500 Jahre – von 1382 bis 1918 – war die norditalienische Hafenstadt Triest (die aktuelle Einwohnerzahl beträgt knapp über 200.000 Personen) habsburgisch-österreichisch. Das Protektorat entwickelte sich unmerklich und allmählich zu einem realen Besitzverhältnis, vertreten wurde die kaiserliche Krone durch das Geschlecht der Grafen von Montenari. Abgesehen von wiederholten Besetzungen durch Venedig und der sogenannten „napoleonischen Perioden“ blieb Triest bis zum Ersten Weltkrieg ein Teil des habsburgischen Österreich. Als einziger großer Seehafen Österreich-Ungarns nahm Triest eine wichtige strategische Stellung in der Habsburger-Monarchie ein und war Ausgangspunkt mehrerer kurzlebiger Kolonialerwerbungen.

Um 1900 stand die Stadt in voller wirtschaftlicher Blüte und sie stellte ihren Reichtum durch zahlreiche Prachtbauten zur Schau. In Triest wirkten einige jener bekannter Architekten, die auch in Wien für die großen Ringstraßengebäude im Stil des Historismus verantwortlich zeichneten. Als Beispiele seien etwa Heinrich von Ferstel (Lloydpalast), Wilhelm von Flattich (Südbahnhof) und Friedrich Schachner (diverse Palais) genannt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurden die Stadt und ihr gemischtsprachiges Umland von Jugoslawien beansprucht und sie geriet durch den Ost-West-Konflikt jahrzehntelang in eine geografische Randposition. Die Nachteile der Grenzlage und der Verlust an wirtschaftlicher Bedeutung änderten sich erst in der jüngsten Vergangenheit mit dem Beitritt Sloweniens zur Europäischen Union (2004). Aus intellektueller Sicht blieb Triest hingegen all die Jahre über ein Ort des Zusammentreffens von Kulturen, Sprachen und Religionen; zahlreiche berühmte Künstler und Literaten lebten und wirkten in dieser Stadt.

Übrigens – die Bedeutung Triests zeigt auch eine im Allgemeinen wenig beachtete Einrichtung: Als, wie bereits eingangs erwähnt, wichtigster Hafen Österreich-Ungarns war Triest natürlich ein Zentrum der Nautik und der Meereskunde – und so erhielt das Hafenbecken am „Molo Sartorio“ einen langfristig beobachteten Pegel, auf den sich seit dem 19. Jahrhundert das mitteleuropäische Höhensystem „Meter über Adria“ bezieht.





Erscheinungsdatum: 03.11.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 05.11.2008 09:21:45 Gelesen: 1293332# 68 @  
Weihnachten 2008 - Der erste Christbaum in Ried

"Der erste Christbaum in Ried stand im Hause Rapolter am Hauptplatz Nr. 28. Das ehemalige Perdiller’sche Handelshaus war durch Heirat in den Besitz der Familie Stockhamer übergegangen. Nach dem Tode Franz Xaver Stockhamers heiratete 1829 dessen Witwe Wilhelmine, eine geborene George, den angehenden Handelsmann Josef Anton Rapolter. Die Familie George stammte aus französischem Hugenottengeschlecht und war ursprünglich in Konstanz am Bodensee ansässig. Von dort und über das Elsaß, wo geschmückte Christbäume bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts nachzuweisen sind, scheint die Kenntnis dieses Brauchs gekommen zu sein.

Über den ersten Christbaum in Ried ist folgendes überliefert: In der Vorweihnachtszeit sagte Vater Rapolter eines Tages zu seinen Kindern: ‘Heuer kommt nicht das goldene Heinßl zu euch, heuer kommt das Christkind selbst!’ Mit Spannung erwarteten die Kinder den Heiligen Abend. Alles war wie sonst, der Vater betete drei Rosenkränze und las die Geschichte von der Geburt Christi vor. Dann kamen Augenblicke bangen Harrens für die Kinder. Ein einfaches Silberglöckchen gab das Signal, und da stand er nun vor den Kindern – der erste Christbaum in Ried! Eine kleine Tanne war es mit vielen Lichtlein, mit roten Äpfeln und goldenen Nüssen, ein wenig Backwerk und ein paar winzig kleinen Spielsachen. Zur Erinnerung ließ der Vater von einem Maler ein Bild anfertigen, auf dem die Familie Rapolter um den Christbaum geschart ist.

Der Gabentisch dieser wohlhabenden Familie mutet für heutige Begriffe recht bescheiden an. Tellerchen mit Obst, Nüssen, Kletzenbrot und Lebzelten, ein Buch, ein Pferdchen und ein kleines Priestergewand liegen auf dem Tisch. Letzteres soll wohl darauf hinweisen, dass einer der Knaben für den geistlichen Stand vorgesehen war. Auch musiziert wurde im Hause Rapolter. Das bescheidene Christbäumchen ist patriotisch mit Fähnchen im oberösterreichischen Rot-Weiß und dem kaiserlichen österreichischen Schwarz-Gold geziert. Die Spruchbänder tragen die Aufschrift „Gott mit uns“ und „48. Geburtstagsfest“. Josef Anton Rapolter war am 24. Dezember 1799 geboren worden! Als provisorischer Gemeindevorstand und Landtagsabgeordneter war er eine bedeutende Persönlichkeit. Seinen Bemühungen ist auch die Erhebung Rieds zur Stadt im Jahr 1857 zu verdanken.

Der aus München stammende und später in Wien tätige Maler Felix Ignaz Pollinger schuf mit dem Gemälde „Der erste Christbaum in Ried“ eine überzeugende Schilderung biedermeierlicher Familienidylle und ein auch kulturhistorisch bedeutendes Werk." - Sieglinde Baumgartner





Erscheinungsdatum: 05.11.2008
Auflagenhöhe: 3.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.11.2008 09:19:44 Gelesen: 1293289# 69 @  
Schutzpatrone: Hl. Martin

Keine Zweifel: Der Heilige Martin ist einer der bekanntesten und auch „populärsten“ Heiligen der katholischen Kirche (der im Übrigen auch in der evangelischen, der anglikanischen und der orthodoxen Kirche verehrt wird).

Zur Geschichte: Martin von Tours, so sein „bürgerlicher“ Name, lebte von etwa 316 bis 397. Er war gewissermaßen das „Bindeglied“ zwischen Rom und dem Reich der Franken. Als asketischer Mönch verkörperte er das spätantike Ideal eines Priesters bzw. Bischofs – und die rasche Bekanntheit, zunächst in seinem engeren Wirkungsgebiet, ist auf seine Tugenden als Nothelfer und Wundertäter zurückzuführen. Am 4. Juli 372 wurde er schließlich zum Bischof von Tours geweiht. Anstatt jedoch standesgemäß in der Stadt zu leben, bevorzugte er die Holzhütten vor der Stadtmauer, wo bereits zu seinen Lebzeiten das Kloster Saint-Martin de Ligugé entstand.

Interessant: Martin war nach Maria, der Mutter Jesu, und dem Apostel Johannes der erste Heilige des Abendlandes, der nicht den Tod als Märtyrer gestorben ist. Damit wurde er zum ersten Heiligen einer neuen, damals nicht bekannten Art: Konnte bis dahin ein Christ Heiligkeit nur durch ein Martyrium erlangen, so wurde nun deutlich, dass Heiligkeit ebenso in einem sittlichen Lebenswandel und in Taten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit bestehen kann.

Die bekannteste Begebenheit im Leben des Heiligen Martin ist jedoch die folgende: Ab dem Jahr 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Gardisten trugen zu dieser Zeit die so genannte „Chlamys“, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und dem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Jesus Christus, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Matthäus – „Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet. Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.

Als Landespatron des Burgenlandes genießt der Heilige Martin großes Ansehen. Aber nicht nur hier: Am „Martinstag“, dem 11. November, wird in zahlreichen Ortschaften in ganz Österreich das vor allem bei Kindern beliebte „Laternderlfest“ mit einem festlichen Umzug begangen. Das traditionelle „Martinigansl“ ist ein ebenfalls liebevoll gepflegter Brauch und Jahr für Jahr ein Fixpunkt im „gastronomischen Jahreskalender“.





Erscheinungsdatum: 07.11.2008
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 10.11.2008 06:18:33 Gelesen: 1293237# 70 @  
70. Geburtstag von Karl Schranz

Karl Schranz – sein Name ist fast schon ein Synonym für den österreichischen Schisport. Was heute ein Benjamin Raich oder ein Hermann Maier ist, das war in den Sechziger- und frühen Siebzigerjahren Karl Schranz: Schiheld einer ganzen Nation.

Geboren am 18. November 1938 in einer der schönsten Wintersportregionen Österreichs, in St. Anton am Arlberg, zog es Schranz schon in jungen Jahren zum Wettkampfsport. Im Laufe seiner internationalen Karriere errang er nicht weniger als drei Weltmeistertitel, gewann zweimal den Gesamtweltcup sowie eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Innsbruck 1964.

Apropos Olympia: Als Karl Schranz knapp vor Beginn der Winterspiele von Sapporo (1972) vom damaligen IOC-Präsidenten Avery Brundage wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die seinerzeit geltenden Amateur-Regeln ausgeschlossen wurde, kochte im wahrsten Sinn des Wortes die österreichische Volksseele. Als Schranz nach Wien zurückkehrte, bereiteten ihm rund hunderttausend Menschen einen heroischen Empfang auf dem Wiener Heldenplatz. Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky lud ihn sogar in das Kanzleramt, wo er vom Balkon aus die frenetisch applaudierende Menge begrüßte – „märtyrergleiche“ Bilder, die durch die Weltpresse gingen, und Augenblicke, die den Starruhm von Karl Schranz bis heute verankern. (Übrigens: Jahre später wurde der beliebte Sportler gewissermaßen rehabilitiert. In einer feierlichen Zeremonie wurde Schranz von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch eine Olympia-Ehrenmedaille überreicht, was einer nachträglichen Entschuldigung des IOC gleichkam.)

Als erfolgreicher Hotelier ist Karl Schranz bis heute dem Schisport eng verbunden – und dass die Alpinen Schiweltmeisterschaften 2001 in seinem Heimatort St. Anton stattfanden, ist maßgeblich seinem internationalen Einfluss zu verdanken.

Der dreifache Sportler des Jahres (1959, 1962 und 1970) ist auch Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. Nun, anlässlich seines 70. Geburtstages, ehrt die Österreichische Post AG diesen Ausnahmesportler mit einer eigenen Sondermarke.





Erscheinungsdatum: 11.11.2008
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 22.11.2008 06:32:08 Gelesen: 1293164# 71 @  
Weihnachten 2008 - Deckenfresko aus Mattsee

Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt aus der „Anbetung der Könige“, dem Mittelbild der Deckengemälde des Mittelschiffes der Kollegiatsstifts- und Pfarrkirche zum hl. Michael im Flachgauer Dreiseengebiet.

Dem tatkräftigen Dechant Johann Sebastian Wiesinger – er leitete die geistliche Gemeinde von 1680 bis 1713 – verdanken wir die hochbarocken, kräftig stuckierten Rahmen von Josef Schmidt um 1700. Etwa 1700 ist auch das ausgewählte Bild von einem heute unbekannten Salzburger Maler geschaffen worden (Österreichische Kunsttopographie X., Wien 1913).

Anlässlich einer 1851/1852 erfolgten Renovierung der meisten stuckgerahmten Deckenbilder hat vermutlich der Salzburger Maler Josef Rattensperger (1807 – 1866) auch dieses Fresko in volkstümlich nazarenischem Sinne stark übermalt.

Die vorkarolingische Holzkirche, eine Gründung des Bayernherzogs Tassilo III. um 765, wird nach 955 von einer einschiffigen ottonischen Saalkirche und im 12. Jh. von einer drei-schiffigen romanischen Stiftskirche abgelöst. Ein verheerender Brand 1276 dürfte zu einem fast einem Neubau gleichkommenden Umbau zur heutigen Kirche geführt haben. Nach und nach erfolgen die Innenausstattung und bauliche Ergänzungen (z.B.: spätmittelalterlicher Kreuzgang, Propstei).

Als besonders sehenswert empfiehlt sich ein Besuch des sehr ansprechenden Stiftsmuseums in der Propstei, unter anderen mit einer Dokumentation über die Rettung der ungarischen Kroninsignien 1945, alte Urkunden, eine hochqualitative gotische Madonna mit Kind, einer Gemäldesammlung mit drei Johann-Michael-Rottmayr-Tafeln und vielem mehr.





Erscheinungsdatum: 21.11.2008
Auflagenhöhe: 8.000.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 26.11.2008 10:49:49 Gelesen: 1293111# 72 @  
Postamt Christkindl 2008

Ein malerischer Ort, ein himmlischer Name: Christkindl. Das berühmte Postamt auf einer weihnachtlichen personalisierten Marke.

Die Österreichische Staatsdruckerei hat diese personalisierten Marken beauftragt. Die Österreichische Post AG ist der exklusive Vertriebspartner der ÖSD und verkauft diese Marken.



Erscheinungsdatum: 21.11.2008
 
Richard Am: 13.01.2009 10:16:20 Gelesen: 1292847# 73 @  
Saliera - Kunsthistorisches Museum

Die Saliera ist die einzige erhaltene Goldschmiedearbeit des Florentiner Bildhauers, Medailleurs und Goldschmieds Benvenuto Cellini (1500-1571). Das Salzfass (italienisch „saliera“) aus Gold ist teilweise emailliert und steht auf einem Sockel aus Ebenholz, es ist im Stil der Spätrenaissance gefertigt.

Das Auftragswerk entstand in der Zeit zwischen 1540 und 1543 während sich der Goldschmied in Paris aufhielt. König Franz I. von Frankreich ließ das Salzfass anfertigen, das später Erzherzog Ferdinand II. von Tirol geschenkt wurde und somit in den Besitz der Habsburger gelangte. Cellinis Meisterwerk zeigt eine allegorische Darstellung des Planeten Erde. Die Figuren wurden aus Goldblech getrieben.

Der Künstler hat in seiner selbst verfassten Biographie, die später von Johann Wolfgang von Goethe übersetzt und bearbeitet wurde, das Werk folgendermaßen beschrieben: „…um zu zeigen, wie das Meer sich mit der Erde verbindet, machte ich zwei Figuren, einen guten Palm groß, die mit verschränkten Füßen gegeneinander saßen, so wie man die Arme des Meeres in die Erde hineinlaufen sieht. Das Meer, als Mann gebildet, hielt ein reich gearbeitetes Schiff, welches Salz genug fassen konnte, darunter hatte ich vier Seepferde angebracht und der Figur in die rechte Hand den Dreizack gegeben; die Erde hatte ich weiblich gebildet, von so schöner Gestalt und so anmutig, als ich nur wusste und konnte. Ich hatte neben sie einen reichen, verzierten Tempel auf den Boden gestellt, der den Pfeffer enthalten sollte…. Auf derselben Seite waren die schönsten Tiere vorgestellt, welche die Erde hervorbringt…“

Weitere Elemente sind die vier Hauptwinde, die Tageszeiten und die Embleme menschlicher Tätigkeiten.

Besondere Schlagzeilen machte die Saliera am 11. Mai 2003 als durch einen Einbruchsdiebstahl aus dem Kunsthistorischen Museum gestohlen wurde. Im Jänner 2006 wurde das Kunstwerk, das zu den bedeutendsten der Welt gehört, in einem Wald im Bezirk Zwettl aufgefunden, nachdem der Täter selbst den Aufbewahrungsort bekannt gegeben hatte.

Um dem berühmten Kunstobjekt „Saliera“ eine angemessenes Erscheinungsbild geben zu können, wurde ein einzigartiger Produktionsprozess angewandt.
Der Hintergrund des Designentwurfes wurde zunächst im Offset-Verfahren gedruckt. Nachfolgend wurde mit der Prägung einer 22-karätigen Echtgoldfolie die herausragende Goldschmiedearbeit der Skulptur wiedergegeben.

Um dieser Sondermarke eine plastische Darstellung geben zu können, wurde erstmalig in der Geschichte der Philatelie eine Bedruckung von Echtgoldfolie durchgeführt. Durch Anwendung dieses Verfahrens konnten wichtige Details der Skulptur verstärkt sowie Schattenwirkungen erzielt werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt der plastischen Formgebung war anschließend die dreidimensionale Blindprägung des Sondermarkenblocks.





Erscheinungsdatum: 24.01.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 22.01.2009 12:47:13 Gelesen: 1292770# 74 @  
Burg Landskron - Ganze Rolle zu 25 Stück

Burg Landskron in Kärnten zählt zweifellos zu den schönsten heimischen Sehenswürdigkeiten. Die großartige Lage, die beeindruckende Architektur und das ganz besondere Flair zeichnen dieses geschichtsträchtige Refugium in hohem Maße aus. Im Jahre 1351 erstmals urkundlich erwähnt, residierte hier einst – nach den Habsburgern und den Stubenbergern – ein gewisser Bartlmä Khevenhüller zu Aichberg, der aus der Burg ein Lustschloss baute und für die entsprechende Wehrhaftigkeit sorgte.

1812, während der Herrschaft von Graf Dietrichstein, brannte das Prunkschloss völlig aus. Erst 1953 wurde Landskron wieder renoviert und in weiterer Folge ein Restaurant eröffnet. Besonders lohnend ist der prachtvolle Ausblick auf die Karawanken und die Julischen Alpen, auf den Ossiacher See und die Kanzelhöhe. Ein naturnahes Erlebnis bietet die so genannte „Adlerwarte“, wo eine tägliche Greifvogelschau für großes Publikumsinteresse sorgt.





Erscheinungsdatum: 30.01.2009
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 03.02.2009 18:33:26 Gelesen: 1292683# 75 @  
Klassische Markenzeichen "Pez"

Bereits unsere Großeltern kannten die Pfefferminzzuckerl der Firma PEZ, hervorgegangen aus dem Familienunternehmen Haas. Mittlerweile sind die PEZ Bonbons in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich und die Spender genießen Kultstatus. PEZ (abgeleitet von P-feff-E-rmin-Z) wurde im Jahr 1927 von Eduard Haas erfunden. Er war Spross einer Kaufmannsfamilie, die bereits zu Zeiten der Monarchie innovativ tätig war. Kurz nach Ende des ersten Weltkrieges gab es bereits Haas Puddingpulver, Vanillinzucker und auch Quittin (Gelierhilfe zum Einkochen von Marmelade) - mit PEZ wollte man ursprünglich Rauchern eine gesunde Alternative bieten. Mit dem für damalige Verhältnisse exklusiven Minzgeschmack sprach man bis in die 50er Jahre ausschließlich Erwachsene an.

Die PEZ Bonbons wurden zuerst in kleinen Blechdosen angeboten, bis Eduard Haas im Jahr 1948 einen Dispenser entwickelte, welcher einem Feuerzeug glich – anstatt Feuer zu geben, spendete der Dispenser jedoch PEZ Bonbons. Für diese Entwicklung des ersten PEZ Spenders erlangte Eduard Haas 1949 auch ein Patent. 1952 wurde in Orange / Connecticut / USA ein weiterer Standort eröffnet. Die berühmten PEZ Dispenser kamen auf den Markt und eine neue Zielgruppe wurde entdeckt: die Kinder. Zehn Jahre später schafften die Spender mit Disney-Figuren als Kinderspielzeug ihren Durchbruch.

Dem ersten, 1962 abgeschlossenen Lizenzvertrag mit Walt Disney, der den PEZ Spendern in den USA zum Kultstatus verhalf, folgten unzählige weitere. Es ist heute nicht mehr nachvollziehbar, wie viele verschiedene PEZ Dispenser entstanden sind. Durchschnittlich werden pro Jahr zwischen vier und sechs Sortimente mit jeweils drei bis sechs Charakteren hergestellt. Sie sind zu begehrten Sammlerobjekten geworden, die bei Auktionen Preise bis zu 3.000,- US-Dollar erzielen.

Doch nicht nur Disneys Schöpfungen, auch zahlreiche andere Comicfiguren zieren die Köpfe der PEZ Dispenser, z.B. Asterix, Looney Tunes, Hello Kitty, Sponge Bob oder Star Wars, aber auch die Kaiserin Sissi, der weltberühmte Komponist Mozart oder die Rock-Legende Elvis. Den ersten PEZ Dispensern folgten in den 50er Jahren zahlreiche PEZ-Verkaufsautomaten, die durch ihr liebliches Äußeres auf das Süße im Inneren hingewiesen haben. Einzigartig war, dass sich der PEZ-Automat mit der angebotenen Ware identifizierte. Das lächelnde Gesicht der PEZ-Lady, in der typisch blau-gelben Uniform, ging buchstäblich um die Welt. Heute genießen die Automaten Kult-Status und erzielen auf Versteigerungen bis zu 5.000,- US-Dollar.

Die Geschichte von PEZ, aber auch die Idee, das Konzept sowie das Design der PEZ Dispenser werden laufend in internationalen Publikationen über Marken und Design aufgenommen.





Erscheinungsdatum: 06.02.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 09.02.2009 09:20:59 Gelesen: 1292627# 76 @  
Altes Österreich: Krakau

Rund 250 km südlich der Landeshauptstadt Warschau liegt Krakau, die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen. Die alte Stadt, die bis 1596 Hauptstadt von Polen war, wird noch heute als heimliche Hauptstadt Polens bezeichnet. Die Altstadt und der Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige, zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Bereits vor 20.000 Jahren wurde der Wawelhügel besiedelt, damals wurde Salz abgebaut. Im fünften Jahrhundert siedelten sich Wislaner, ein westslawischer Stamm, rund um Krakau an. Es wird vermutet, dass Krakau im neunten Jahrhundert zum Großmährischen Reich gehörte. Um 990 wurde Krakau von Mieszko I. erobert und unter die Herrschaft der polnischen Piasten gestellt. Kasimir I., der Erneuerer, machte 1038 Krakau zur Hauptstadt Polens. In dieser Zeit wurden zahlreiche Bauten im romanischen Stil erbaut: die Wawelrotunde, die Kirchen St. Adalbert und St. Andreas sowie der Stadtteil Okól. Nach Spannungen zwischen der kirchlichen und weltlichen Macht wurde Plotzk zur Hauptstadt erklärt. Bereits Anfang des 12. Jahrhunderts nahm Krakau diesen Platz wieder ein. Die Krakauer Fürsten versuchten, das Königreich Polen wiederzuvereinen. Zu dieser Zeit erwarben viele Juden und Deutsche das Stadtrecht. Durch den Einmarsch der Tataren wurde Krakau im Jahre 1241 zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Der Salzabbau wurde weiter gefördert und brachte die Stadt zu großem Reichtum. 1311 ließ der polnische Seniorherzog Wladyslaw Ellenlang die meisten Deutschen aus der Stadt verbannen, manche wurden sogar hingerichtet. Mehr als hundert Jahre später waren wieder 36% der Einwohner deutschsprachig, in der Marienkirche wurde sogar deutsch gepredigt.

Im Mittelalter kamen viele polnisch-österreichische Kontakte durch Heiraten der Herrscherfamilien zustande. 1515 ergaben sich beim Wiener Fürstentag wieder Verbindungen zwischen Jagiellonen und den Habsburgern. Neue Kontakte entstanden im gemeinsamen Kampf gegen die Türken im 17. Jahrhundert unter dem polnischen König Johann III. Sobieski. 1795 gelangte Polen im Zuge der dritten Teilung an die Habsburger.

Ein Dokument über die Einrichtung einer Postkurierlinie von Krakau nach Venedig datiert mit 18. Oktober 1558 zeugt von der langen Geschichte des polnischen Postwesens.





Erscheinungsdatum: 13.02.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.02.2009 05:53:39 Gelesen: 1292535# 77 @  
400. Geburtstag von Raimondo Montecuccoli

Er stammte aus einem hoch angesehenen, mittelitalienischen Geschlecht, studierte sprachliche und klassische Wissenschaften und trat 1625 ins kaiserliche Heer ein. Feldzeugmeister und Kapitän der Garde war sein Onkel Ernesto Montecuccoli. Raimondo Montecuccoli kämpfte als Oberstleutnant bei Nördlingen, Bayern, nahm den dortigen Kommandanten gefangen und okkupierte die Stadt. Zum Oberst ernannt, wurde ihm das Regiment Aldobrandini verliehen. Mit seinen Kompanien ermöglichte er im selben Jahr die Einnahme Elsaß-Zaberns.

1636 bis 1638 führte Montecuccoli recht erfolgreich seine Truppen in den Schlachten bei Wolmirstedt, Wittstock und Chemnitz an. General Hofkirchen nahm 1639 trotz Montecuccolis Einwand vor dem Kriegsrat die Schlacht bei Melnik und Brandeis an, dabei wurde Montecuccoli verwundet und gefangen genommen. Während seiner zweieinhalb jährigen Gefangenschaft studierte er sowohl in Stettin als auch in Weimar intensiv rechtsgelehrte, philosophische, historische und auch naturwissenschaftliche Werke und entwarf sein eigenes berühmtes Werk über die Kriegskunst.

Aus der Gefangenschaft entlassen, trat er 1642 in die kaiserliche Armee in Schlesien ein, wurde nach militärischen Erfolgen zum Generalwachtmeiser befördert und 1644 zum Feldmarschallleutnant und Hofkriegsrat ernannt. Nach dem Sieg über die Schweden bei Triebel in Schlesien wurde er stellvertretender Präsident des obersten Kriegsrats zu Regensburg.

Sein wichtigster Sieg war der Erfolg über ein gewaltiges Türkenheer 1664 in der Schlacht bei Mogersdorf an der Raab. Vier Jahre später erhielt Montecuccoli das Präsidium des Hofkriegsrats. 1673 vertrieb er den französischen Marschall Turenne aus Deutschland und eroberte Bonn. Nachdem er das Elsaß wieder verlassen musste, beendete er mit der Belagerung von Philippsburg seine militärische Laufbahn und verbrachte viele Jahre mit Studien am kaiserlichen Hof.

Er legte den Grundstein für die Leopoldinische Akademie für Naturforschung und verfasste zahlreiche, militärische Werke. Aus seinem Werk „Afforismi dell´Arte Bellica“ zitierte er oftmals den Satz: „Jemand nach den zum Kriege notwendigen Dingen gefragt, hätte er gesagt, dass es drei sind: Geld, Geld, Geld“

Raimondo Montecuccoli starb am 16. Oktober 1680 in Linz, sein Grabmal befindet sich in der dortigen Kapuzinerkirche.





Erscheinungsdatum: 20.02.2009
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 03.03.2009 06:18:30 Gelesen: 1292442# 78 @  
60 Jahre SOS Kinderdorf

Die Sondermarke würdigt das Werk Hermann Gmeiners, der im Jahr 1949 das erste Kinderdorf in Imst in Tirol eröffnete.
„Nur ein geliebtes Kind kann ein liebender Erwachsener werden“ – dieser Gedanke war das Leitmotiv für die Gründung der SOS-Kinderdörfer und stammt von Hermann Gmeiner, geboren am 23. Juni 1919 in Alberschwende, Vorarlberg, gestorben 1986 in Innsbruck, Tirol.

In Österreich gibt es derzeit zehn SOS-Kinderdörfer und acht SOS-Kindergärten. Weltweit wird die Idee Hermann Gmeiners bereits in 132 Ländern gelebt und durch Spenden finanziert.





Erscheinungsdatum: 06.03.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Helga Genser
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 12.03.2009 08:59:24 Gelesen: 1292351# 79 @  
Formel 1 Legenden: Lewis Hamilton

Lewis Carl Davidson Hamilton, geboren am 7. Jänner 1985 in Stevenage (England), kürte sich nach dem 2. Platz in der Rennsaison 2007 im Vorjahr zum jüngsten Weltmeister in der Geschichte der Formel 1. Der sympathische Rennfahrer, der bei McLaren unter Vertrag steht, sicherte sich den begehrten Titel in der höchsten Klasse des internationalen Motorsports in einem an Spannung wahrlich kaum zu überbietenden Finale.

Nach seinem erfolgreichen Debüt und dem sensationellen 2. Platz in der Endwertung 2007 avancierte Hamilton in der Saison 2008 zum absoluten Superstar. Dennoch – spannend war es buchstäblich bis zur letzten Kurve: Nach vielen ereignisreichen Überholmanövern, überraschend einsetzendem Regen und Nerven aufreibenden Boxenstopps stand Lewis Hamilton schließlich – mit nur einem einzigen Punkt Vorsprung! – als jüngster Formel 1-Weltmeister aller Zeiten fest.

Neben seinen sportlichen Erfolgen wurde der populäre Brite mit zahlreichen anderen Auszeichnungen geehrt. So kürte ihn das Magazin „GQ“ 2007 zum Mann des Jahres, als „bester internationaler Rennfahrer“ bekam er den Autosport-Award verliehen und 2008 wurde ihm in der Kategorie „Sonderpreis der Jury“ sogar ein Bambi überreicht.





Erscheinungsdatum: 17.03.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Russel Harvey
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 18.03.2009 15:46:44 Gelesen: 1292276# 80 @  
Block: 100 Jahre Technisches Museum Wien (Lentikularmarke)

Die neue Sondermarke, die auf spektakuläre Weise die beiden Themen „Technisches Museum Wien“ und „Mercedes Silberpfeil“ verbindet, ist ein weiteres Beispiel moderner Briefmarkengestaltung. Das in Lentikulartechnik produzierte Wertzeichen zeigt auf effektvolle Weise „die schönste Form der Technik“ in anschaulicher und beweglicher Tiefenwirkung.

Kaum ein anderes Rennauto besitzt einen ähnlich legendären Kultstatus wie der Silberpfeil. Von 1934 bis 1939 bauten Mercedes Benz und Auto Union gemeinsam an deutschen Grand Prix-Boliden. Die ursprünglich aus dieser Allianz hervorgegangenen Wagen erhielten aufgrund ihrer auffälligen Lackierung die inoffizielle Bezeichnung „Silberpfeil“.

Dieser Begriff wurde bald zu einer Art Mythos und weltweit glorifiziert. Kein Wunder, war doch die seinerzeitige Überlegenheit dieser Autos im internationalen Rennsport fast schon sprichwörtlich. (Übrigens: Auch aktuell existiert im Automobilsport eine Allianz mit Mercedes, und zwar mit McLaren. Deren immer noch silberfarbene Rennwägen werden nach wie vor gerne als „Silberpfeile“ bezeichnet!)

Für die Produktion der neuen Sondermarke zeichnet – wie schon bei den Lentikularmarken in der Vergangenheit – die neuseeländische Firma „Outer Aspect“ verantwortlich. Das spezielle Know how dieses Unternehmens macht es zu einem weltweit führenden Anbieter bei effektvollen Bilddarstellungen.





Erscheinungsdatum: 17.03.2009
Auflagenhöhe: 312.000
Entwurf: Garry McLanachan
Druck: Outer Aspect Ltd.
 
Richard Am: 18.03.2009 15:49:07 Gelesen: 1292275# 81 @  
Schönbrunn

Die imperiale Schlossanlage von Schönbrunn zählt mit ihren zahlreichen Nebengebäuden und dem weitläufigen Park zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs. Mehr als 6,7 Millionen Gäste besuchen Jahr für Jahr dieses barocke Juwel inmitten der Weltstadt Wien. Im Dezember 1996 wurde Schönbrunn in das Verzeichnis des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Besondere Sehenswürdigkeiten stellen neben dem Schloss selbst die Gloriette (ein frühklassizistischer Kollonadenbau mit einem triumphbogenartigen Mittelteil und luftigen rundbogigen Arkadenflügeln), das imposante Palmenhaus und natürlich der älteste Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn, dar. Ein elegantes, vor wenigen Jahren komplett renoviertes Sommerbad, und der bekannte Kultur- und Weihnachtsmarkt vor dem Schloss sind beliebte saisonale Treffpunkte – sowohl für Touristen als auch für die Bevölkerung der Stadt.





Erscheinungsdatum: 20.03.2009
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Audrey Möschl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 24.03.2009 10:47:48 Gelesen: 1292169# 82 @  
Erhaltung Gletscher und Polarregionen

Die neue Sondermarke thematisiert eines der brisantesten Probleme unserer Zeit: die Erhaltung der Gletscher und Polarregionen. Neben der überlebenswichtigen Bemühung, die Regenwälder vor weiteren Abholzungen zu bewahren, gehören die Forschungen der Glaziologen wohl zu den essentiellsten, um den globalen Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen und die ökologisch ausgewogene Existenz unseres Planeten zu sichern.





Erscheinungsdatum: 26.03.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 25.03.2009 18:31:21 Gelesen: 1292137# 83 @  
50 Jahre Steyr Puch Haflinger

Der leichte Geländewagen der österreichischen Firma Steyr-Daimler-Puch AG wurde in den Jahren 1957 bis 1959 in Graz entwickelt und von 1959 bis 1974 in Graz produziert. Der geplante Nachfolger des Haflingers, der H2, ist der heute weltweit als das Gelände Auto von Militär und privat Kunden geschätzte in Graz entwickelte und gebaute Puch oder Mercedes G. Er wird seit 30 Jahren mit nur kleinen Modifikationen gefertigt. Der große Bruder des Haflingers der Pinzgauer wird in zwei und drei Achs Ausführung mit verschiedenen Aufbauten produziert.





Erscheinungsdatum: 27.03.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 30.03.2009 08:52:59 Gelesen: 1292014# 84 @  
200. Todestag von Joseph Haydn

Joseph Haydn (31. März 1732 bis 31. Mai 1809) war ein führender österreichischer Komponist der so genannten „Wiener Klassik“. In Rohrau in Niederösterreich geboren, wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. 1740 entdeckte ihn der musikalische Direktor des Stephansdoms bei dessen Suche nach jungen Talenten; er holte ihn nach Wien, wo er sodann neun Jahre lang bei den Sängerknaben von St. Stephan sang und Gesangs-, Klavier- sowie Violinunterricht erhielt.

Das umfangreiche Werk, das der große Komponist hinterließ, wird auch heute noch weltweit gespielt und von Millionen Musikliebhabern sehr geschätzt. Joseph Haydn schuf 108 Sinfonien, 24 Opern, 14 Messen, sechs Oratorien, 35 Konzerte für verschiedene Soloinstrumente, 83 Streichquartette, 46 Klaviertrios, 21 Streichtrios, 52 Klaviersonaten und eine große Fülle an Liedern, Motetten und Kantaten.





Erscheinungsdatum: 31.03.2009
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Elke Ederer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 02.04.2009 11:57:57 Gelesen: 1291937# 85 @  
Schleiereule

Die Schleiereule zählt zu den am weitesten verbreiteten Vogelarten. Mehr als 30 Unterarten der Schleiereule sind bekannt, die einzelnen Gruppen unterscheiden sich in Aussehen und Verhalten. Ihren Namen verdankt die Schleiereule dem herzförmigen Gesichtsschleier, der meist weiß bis hellgrau ist. Sie wird bis zu 35 Zentimeter groß und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 85 Zentimeter. Die dunkler gefärbten Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Bevorzugter Lebensraum der Schleiereule sind Savannen, Halbwüsten und Baumsteppen, in Mitteleuropa auch offene Agrarlandschaften.





Erscheinungsdatum: 05.04.2009
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 14.04.2009 06:30:21 Gelesen: 1291764# 86 @  
Christo - Verpackungskünstler

Wie groß das Betätigungsfeld moderner Kunst ist, beweist wohl kaum einer anderer Künstler auf eindrucksvollere Art als der in Bulgarien geborene Christo Wladimirow Jawaschew, besser bekannt als „Christo, der Verpackungskünstler“. Ohne Zweifel fand der international gefeierte Kunststar eine Ausdrucksform, die nicht nur spektakulär und außergewöhnlich, sondern im wahrsten Sinn des Wortes auch „unübersehbar“ ist.

Mit Aufsehen erregenden und gigantisch großen Projekten wie der „Verhüllten Küste“ in Australien, dem „Laufenden Zaun“ in Kalifornien, den „Umsäumten Inseln“ vor Florida, den blauen und gelben „Umbrellas“ in Japan und dem „Verhüllten Reichstag“ von Berlin versetzte er die weltweite Kunstkritik in Begeisterung und ein internationales Millionenpublikum in fasziniertes Staunen. So aufwändig Christos Kunstschaffen auch ist, sein formuliertes Credo ist denkbar knapp, wenn er schlichtweg sagt:„Verhüllung ist Verheißung.“





Erscheinungsdatum: 15.04.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 23.04.2009 05:21:09 Gelesen: 1291635# 87 @  
Fred Zinnemann

Fred Zinnemann kam am 29. April 1907 in Wien zur Welt. Bereits in seiner Jugend war er mit Billy Wilder, der so wie er selbst später ein berühmter Hollywood-Regisseur werden sollte, eng befreundet. Nach der Matura 1925 begann Zinnemann zunächst Jus zu studieren, ehe er, zwei Jahre danach, an der Pariser „Ecole Technique de Photographie et de Cinématographie“ eine Kamera-Ausbildung absolvierte. Nach einem Aufenthalt in Berlin, wo er als Kameraassistent tätig war und unter anderem mit Marlene Dietrich arbeitete, ging er im Oktober 1929 nach Hollywood.

Hier wurde er zunächst Assistent von Berthold Viertel, um danach mit ersten Regiearbeiten bei Dokumentarfilmen betraut zu werden. 1937 kam er zur bekannten Produktionsfirma „Metro-Goldwyn-Mayer“, wo er für den Kurzfilm „That Mothers Might Live“ seinen ersten Oscar erhielt. Erst danach wandte sich Fred Zinnemann dem Spielfilm zu. In den folgenden vier Jahrzehnten entstanden unter seiner Regie Filmklassiker wie „Die Gezeichneten“, „High Noon“, „Verdammt in alle Ewigkeit“, „Geschichte einer Nonne“ und „Der Schakal“ – und es gab wohl kaum eine Leinwandgröße, mit der Zinnemann im Laufe der Zeit nicht gearbeitet hat.

Hollywood-Legenden wie Marlon Brando, Montgomery Clift, Rod Steiger, Grace Kelly oder Meryl Streep verdanken ihm ihren Sprung zur weltbekannten Karriere. Fred Zinnemann wurde insgesamt fünf Mal von der Academy mit einem Oscar geehrt und weitere sechs Mal wurde er für den Oscar nominiert. Der Film „High Noon“ brachte Zinnemann die von der New Yorker Filmkritik verliehene Auszeichnung für den besten Regisseur des Jahres 1951 ein.

Im Alter von 89 Jahren erlag Fred Zinnemann in London einem Herzanfall, mit seinen Filmen aber hat er sich für immer unsterblich gemacht.





Erscheinungsdatum: 29.04.2009
Auflagenhöhe: 1.200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 28.04.2009 09:04:23 Gelesen: 1291541# 88 @  
Wiener Staatsoper - Ring des Nibelungen

Richard Wagner (1813 – 1883) zählt mit seinen berühmten und gleichermaßen komplexen Werken zu den wichtigsten Erneuerern der europäischen Musik des 19. Jahrhunderts. „Der Ring des Nibelungen“ – ein aus vier Opern bestehender Zyklus – entstand während eines Zeitraums von über drei Jahrzehnten. Zwei Jahre nach dessen Vollendung, im August 1876, fand im Bayreuther Festspielhaus die Uraufführung der gesamten Tetralogie („Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und die „Götterdämmerung“) statt.





Erscheinungsdatum: 02.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 01.05.2009 18:29:30 Gelesen: 1291477# 89 @  
850 Jahre Stadt St. Pölten

Anlässlich des 850-jährigen Jubiläums von St. Pölten stehen das ganze Jahr über zahlreiche Festveranstaltungen auf dem Programm – und auch die Österreichische Post AG „gratuliert“ dazu mit einer eigenen Sondermarke. Als älteste Stadt Österreichs hat St. Pölten in der Tat auch allen Grund zu feiern.





Erscheinungsdatum: 02.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 06.05.2009 11:07:16 Gelesen: 1291392# 90 @  
100 Jahre Schraubendampfschiff Thalia

Mit der neuen Sondermarke würdigt die Österreichische Post ohne Frage ein unikales Stück „schwimmende Kultur“. Fest steht: Für Motivsammler eines Binnenlandes ein sicherlich nicht sehr häufig vorkommendes Thema. Elegant und einzigartig – das ist die „Thalia“, eines der letzten Schraubendampfschiffe Europas. Im Jahre 1909 von der Dresdner Schiffswerft „Übigau“ erbaut, wurde die „Thalia“ 1974 wegen Wellenbruchs außer Dienst gestellt. 14 Jahre später, am 2. Juli 1988, gab es schließlich – nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen – den viel beachteten Stapellauf zur zweiten Jungfernfahrt; seither ist die „Thalia“ das Flaggschiff auf dem Wörthersee. Sie wird sowohl für Ausflugs- als auch für Sonderfahrten eingesetzt und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Gästen.

Kein Zweifel: Das ehrwürdige Schiff umweht der schöne Hauch der Nostalgie. Je ein eleganter Unterdeck-Salon im Vor- und im Achterschiff, eine Theke und ein Buffet im Mittelschiff sowie eine gediegen gestaltete Bar am Oberdeck sorgen für die optimale gastronomische Betreuung. Eine moderne Musikanlage und ein Funkmikrofon, mit dem die Passagiere an Bord standesgemäß willkommen geheißen werden, machen eine Fahrt mit der „Thalia“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Schönste freilich bietet sich dem Gast aber rundherum: Der Ausblick auf die reizende Landschaft, die den Wörthersee umgibt!

Übrigens: Gemessen am Jubiläumsalter der „Thalia“ lesen sich deren technische Daten durchaus nicht wie „von gestern“. Im Gegenteil: Die Antriebsmaschine bildet eine stehende 2-Zylinder-Verbund-Kolben-Dampfmaschine, ihre Leistung beträgt immerhin 110 kW. Als Kesseltyp wird ein „Drei-Zug-Flammrohr-Rauchrohrkessel“ angegeben. Die Länge des Schiffs misst 39,35 Meter, die größte Breite indes 6,30 Meter. Die Tragfähigkeit der „Thalia“ beträgt stolze 91 Tonnen, die zugelassene größte Belastung bilden 300 Personen. Im Rahmen der bestens organisierten „Wörthersee Schifffahrt“ steht die „Thalia“ selbstverständlich auch für private Fahrten bzw. stimmungsvolle (Sommer)-Feste an Bord zur Verfügung.





Erscheinungsdatum: 07.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dr. Stefan Klampferer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 07.05.2009 15:45:33 Gelesen: 1291353# 91 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Weihwasserbecken/Alter Dom Linz

Der Alte Dom ist eine Kirche im so genannten „Rathausviertel“ der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Der Dom, der bis zur Errichtung des Maria-Empfängnis-Doms (Neuer Dom) als Ignatiuskirche bekannt war, wurde von 1669 bis 1678 nach Plänen des italienischen Architekten Pietro Carlone erbaut. Von 1785 bis 1909 war der Alte Dom die Bischofskirche der Diözese Linz. Bestechend ist vor allem die Weiträumigkeit des einschiffigen Kirchenraumes – und gemäß dem barocken Baustil ist das Innere leuchtend hell und weist seitliche Kapellennischen auf.

Mit einem Vertrag vom 4. Juli 1784 zwang Kaiser Joseph II. die Diözese Passau zum Verzicht auf ihre Pfarren in Oberösterreich und gründete die Diözese Linz. Nach der Bestätigung per päpstlicher Bulle durch Pius VI. (1785) wurde der Passauer Weihbischof Ernest Johann Nepomuk Graf Herberstein als erster Linzer Bischof eingesetzt. Dieser wählte – anstelle der zunächst dafür vorgesehenen Stadtpfarrkirche – die Ignatiuskirche als Dom. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Linz indes so stark gewachsen, dass der Platz im Dom nicht mehr ausreichte; Bischof Rudigier ließ daraufhin einen neuen, größeren Dom errichten, den heutigen Neuen Dom. Bis 1909 blieb die Kirche die Domkirche von Linz, seither heißt sie Alter Dom.

Übrigens: Eine weitere Bedeutsamkeit des Alten Doms von Linz ist die berühmte „Brucknerorgel“. Sie wurde ursprünglich für die Stiftskirche Engelszell angefertigt – von dem aufgelassenen Zisterzienserstift gelangte sie jedoch später nach Linz. Die Umbauten an dem Instrument erfolgten speziell nach den Wünschen von Anton Bruckner, der hier von 1855 bis 1868 als Domorganist tätig war.





Erscheinungsdatum: 08.05.2009
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 19.05.2009 10:39:21 Gelesen: 1291172# 92 @  
200. Geburtstag von Louis Braille

Louis Braille, am 4. Jänner 1809 in Coupvray geboren, schuf bereits als 16-Jähriger die auf einem Punktesystem beruhende Blindenschrift. Seine 1828 fertig gestellte Notenschrift ist bis heute die perfekte Möglichkeit für Blinde, Musiknoten zu lesen und zu schreiben. Die Besonderheit der Sondermarke: Der Wert ist in Braille geprägt.



Erscheinungsdatum: 20.05.2009
Auflagenhöhe: 5.000
Druckart: Offset
 
Richard Am: 23.05.2009 19:26:57 Gelesen: 1291077# 93 @  
140 Jahre Wiener Staatsoper

Musikliebhaber auf der ganzen Welt schätzen die erstklassigen Inszenierungen und Aufführungen der Wiener Staatsoper. Internationale Aufmerksamkeit erntet aber auch Jahr für Jahr der berühmte „Wiener Opernball“, der den gesellschaftlichen Höhepunkt am Ende jeder Ballsaison darstellt.





Erscheinungsdatum: 25.05.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 26.05.2009 15:21:27 Gelesen: 1290982# 94 @  
Formel 1 Legenden

Der letzte Markenblock zum Thema Formel 1: Bernie Ecclestone, Gilles Villeneuve, James Hunt und Wolfgang Berghe von Trips bilden den Schlusspunkt einer fantastischen Briefmarkenserie, die Furore gemacht hat.





Erscheinungsdatum: 27.05.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 03.06.2009 10:49:37 Gelesen: 1290822# 95 @  
200 Jahre Schlacht bei Aspern und Essling

Aspern, auf dem linken Donauufer gelegen, ist zu Fuß nur etwa eine halbe Stunde von Essling entfernt. Östlich und nördlich davon breitet sich das Marchfeld aus, das im Westen vom Bisamberg begrenzt wird. Bei ebendiesem stand die Armee von Erzherzog Karl, der sich nach den unglücklichen Kämpfen bei Regensburg wieder zur Donau zurückgezogen hatte. Er war fest entschlossen, den strategisch wichtigen Punkt, wo sich die Straßen nach Böhmen, Mähren und Ungarn vereinen, gegen Napoleon zu verteidigen. Die Franzosen rückten am 13. Mai in Wien ein und standen, fast 90.000 Mann stark, auf dem rechten Ufer der Donau – bereit, diese zu überschreiten. Als Übergangspunkt wählte Napoleon jene Stelle, wo die Lobau von zwei Armen der Donau umschlossen wird.

Am 20. Mai begannen die Franzosen sodann den Übergang über den nördlichen Flussarm und besetzten die Dörfer Aspern und Essling; bis zum nächsten Tag hatten es etwa 30.000 Mann auf das linke Donauufer geschafft – und zwar in der Art, dass Masséna bei Aspern, Lannes bei Essling und zwischen beiden Napoleon selbst stand, als Erzherzog Karl mit seiner Armee zum Angriff auf die Franzosen schritt, um sie über die Donau zurückzuwerfen, die Brücken zu zerstören und die Ufer mit Artillerie zu besetzen. Erst nach langem Kampf, und nachdem der Angriff an der österreichischen Infanterie gescheitert war, gelang es Erzherzog Karl, die Franzosen aus Aspern zu verdrängen.

Anders in Essling: Hier scheiterten die Angriffe der Österreicher, die Franzosen blieben im Besitz des Ortes. In der Nacht ließ Napoleon, nachdem die zerstörte Brücke wieder hergestellt war, den Großteil seines Heeres auf das linke Donauufer übersetzen und begann von neuem den Kampf. Wieder ging es um den Besitz der beiden Dörfer: Die Österreicher versuchten Essling, die Franzosen Aspern zu erobern.

Napoleon persönlich führte seinen Hauptstoß im Zentrum – doch nach einem erbitterten Kampf wurden die Franzosen bis in die sumpfigen Auen zurückgedrängt. Napoleon konnte sich auf dem linken Donauufer nicht mehr halten und ordnete den nächtlichen Rückzug an. In seinem Bulletin stellte er den Schlachtverlauf später so dar, dass er den Feind zurückgeschlagen, die Schlacht mitten im Sieg abgebrochen und den Rückzug befohlen habe.

Die Wahrheit jedoch drang bald durch und rief in Paris Beunruhigung, in Tirol und Norddeutschland neue Hoffnung und den Glauben an Preußens Beitritt zur Allianz gegen Napoleon hervor. Erzherzog Karl hatte den Nimbus der Unüberwindlichkeit Napoleons gewaltig erschüttert.





Erscheinungsdatum: 04.06.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 04.06.2009 06:11:26 Gelesen: 1290758# 96 @  
Europa 2009 - Astronomie

Anlässlich des Internationalen Jahres der Astronomie beschäftigt sich auch die Sondermarke „Europa 2009“ mit diesem Thema – genauer gesagt mit der Premiere für den ersten österreichischen Nanosatelliten „TUGSAT-1“, der für die Mission „BRITE-Austria“ (Bright Target Explorer) entwickelt wird.





Erscheinungsdatum: 05.06.2009
Auflagenhöhe: 600.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 11.06.2009 05:36:58 Gelesen: 1290549# 97 @  
Weltkulturerbe UNESCO: Historische Altstadt von Graz

Mit der Herausgabe der neuen Sondermarke würdigt die Österreichische Post diese hohe Auszeichnung der UNESCO und erweitert damit eine ihrer attraktivsten Markenserien.





Erscheinungsdatum: 12.06.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Professor Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 11.06.2009 05:39:14 Gelesen: 1290548# 98 @  
100 Jahre Flugfeld Wr. Neustadt

Man schrieb den 11. Juni 1909, als der örtliche Stadtrat den historischen Beschluss fasste: „Zum Zwecke der Förderung des mechanischen Flugwesens erbaut die Stadtgemeinde auf einem der am Steinfelde an der Wöllerdorferstraße gelegenen Grundstücke eine Aeroplan-Halle um den Betrag von beiläufig 2500 Kronen, stellt die in dieser Gegend liegenden Grundstücke zu Flugversuchszwecken den Mietern der Halle zur Verfügung und gestattet anderen Interessenten, ähnliche Hallen zu erbauen.“ Am 17. November 1909 wurde das Areal schließlich zum Flugplatz erklärt, in drei Hangars wurden die ersten K.u.K. Militärflugzeuge untergebracht.

Große Bedeutung erhielt das Flugfeld Wiener Neustadt während des Ersten Weltkriegs. Im Jahre 1915 wurde die Österreichische Flugzeugfabrik AG gegründet, die eben hier im Laufe der folgenden Jahre verschiedene Kampf-, See- und Jagdflugzeuge produzierte. Nach dem Vertrag von Saint Germain wurde jedoch im Auftrag der Alliierten alles zerstört – dadurch wurde das Flugfeld für die nächste Zeit bedeutungslos.

Erst ab dem Jahr 1929 erhielt das Gelände wieder eine Verwendung: als Außenlandeplatz der Fliegerschule Graz. 1934 begann ein neuer Aufstieg, und zwar mit der Stationierung einer Akademiestaffel der Militärakademie in der nicht zerstörten Kaserne, die während des Ersten Weltkriegs als Kaiser Karl-Kaserne erbaut wurde. 1936 kaufte das Verteidigungsministerium das Areal samt Kaserne und errichtete einen nicht öffentlichen Flugplatz. Neue Hangars, Werkstätten und ein Tower machten Wiener Neustadt neuerlich zum Zentrum der österreichischen Fliegerei.

Mit dem Anschluss wurden auch die österreichischen Luftstreitkräfte dem deutschen Militär eingegliedert und der Flugplatz rasch erweitert. Am 13. August 1943 erfolgte die erste Bombardierung des Flugfeldes; aus bis zu 100 Flugzeugen bestanden die Angriffswellen, die die ganze Umgebung zerstörten. Der Flugbetrieb ging jedoch trotz der Schäden bis März 1945 weiter, erst die Bodentruppen der Roten Armee nahmen Anfang April das Gelände ein. Nachdem Österreich keine Flugzeuge konstruieren bzw. bauen durfte, wurde das Flugfeld von den Sowjets als Stützpunkt verwendet.

Nach dem Staatsvertrag wurde 1955 der Flugplatz an die Republik Österreich übergeben. Zunächst übernahmen einige zivile Flugsportvereine den Flugplatz, seit 1961 schließlich nutzt auch das österreichische Bundesheer wieder den Platz – vor allem für die Fallschirmspringerausbildung. Der Flugplatz Wiener Neustadt ist der größte Naturflugplatz Europas und gleichzeitig der älteste des Kontinents. Er umfasst sechs Graspisten, die längste davon hat eine Länge von 1620 Metern. Seine internationale Kennung lautet LOXN.





Erscheinungsdatum: 12.06.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 15.06.2009 17:25:36 Gelesen: 1290393# 99 @  
Tierschutz - Alpenbock - Ganze Rolle zu 100 Stück

Mit knapp drei Zentimetern Körpergröße zählt das Insekt zu den größten Bockkäfern. Durch die dichten Haarbüschel an den extrem langen Fühlern scheinen die Fühlergelenke schwarz verdickt. Beim Männchen sind die Fühler länger als der Körper, beim Weibchen in etwa gleich lang wie der Körper. Durch die feine und dichte Behaarung erscheint der Körper blau, die unbehaarten Körperteile wirken schwarz. In den Alpenländern steht der Alpenbock schon seit langem unter Naturschutz. Naturschutzvereine bemühen sich durch den Einsatz von Nisthilfen den Artenbestand zu halten.





Erscheinungsdatum: 19.06.2009
Auflagenhöhe: 4.130.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 17.06.2009 09:28:31 Gelesen: 1290344# 100 @  
100 Jahre Wachauerbahn

Seit 1909 führt die romantische Bahnlinie durch die Donaulandschaften Wachau, Nibelungengau und Strudengau und verbindet damit die Orte Krems mit Grein und St. Valentin. Die abwechslungsreiche Fahrt führt mitten durch die Weinberge, vorbei an historischen Plätzen, und folgt dabei stets dem Lauf der Donau. Die vorüber ziehende Landschaft ist geprägt von Naturschönheiten, wie zum Beispiel den Terrassen der alten Weingärten oder zahlreichen Kulturdenkmälern, die zum Verweilen einladen und einen interessanten Einblick in die reiche Vergangenheit dieses bezaubernden Stücks Österreich, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, geben.

Zur Geschichte der Wachauerbahn: Nach einer längeren Planungsphase wurde das Projekt 1897 erstmals vorgestellt; erst sieben Jahre später, im Winter 1904/05, erfolgte die erste politische Begehung. 1907 schließlich wurde der Bau an den planenden Konzessionswerber Dr. Rudolf Mayreder vergeben. Zur Finanzierung der Kosten von 17,4 Millionen Kronen mussten 2,1 Millionen Kronen durch Zeichnung von Stammaktien, der Rest durch ein staatlich garantiertes Darlehen aufgebracht werden.

Am 2. Dezember 1909 wurde die Strecke Krems – Grein durch einen Sonderzug festlich eröffnet und am 4. Dezember der fahrplanmäßige Betrieb begonnen. Die Anlage der Streckenführung erfolgte über den Hochwassermarken von 1889; somit wurde aus der Donauuferbahn (so ihr eigentlicher Name) eine verkehrssichere Ersatzstrecke für die Kaiserin Elisabethbahn bzw. die alte Wachaustraße.

Dadurch entstanden freilich bemerkenswerte Kunstbauten: Mehr als 1,6 Millionen Kubikmeter Gestein musste, großteils durch Sprengungen, bewegt werden. 18 Tunnels mit einer Gesamtlänge von 3145 Metern wurden gebaut, der kürzeste ist bei der Teufelsmauer nahe Spitz und misst lediglich 13 Meter. Die vielen Seitentäler wurden durch 14 große Brücken übersetzt, Eisenkonstruktionen ergänzen dabei die zahlreichen Steinbauten. Der Bau der Wachauerbahn sollte aber auch die erste Bewährungsprobe für die damals noch junge Denkmalschutzbewegung werden.

Erstmals in der Geschichte des Bahnbaues waren Denkmalschutz und Landschaftspflege neben den materiellen Interessen gleichberechtigte Partner. Seitens der „K.K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der kunst- und historischen Denkmäler“ wurde vom Protektor, Erzherzog Franz Ferdinand, der Architekt und Maler Rudolf Pichler beauftragt, die Interessen des Denkmalschutzes wahrzunehmen.





Erscheinungsdatum: 20.06.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 27.08.2009 15:13:33 Gelesen: 1289210# 101 @  
Tierschutz - Honigbiene and Bienenfresser

Kaum vorstellbar: Wissenschaftlichen Studien zufolge existiert die Gattung der Honigbiene bereits seit etwa 100 Millionen Jahren auf der Erde. Das älteste Indiz ist ein Bernstein-Fossil in Form einer in einem versteinerten Harztropfen eingeschlossenen nur drei Millimeter großen Ur-Biene, welches einst in einer Mine im Norden von Myanmar entdeckt wurde.

Der Bienenfresser – er kann eine Größe von bis zu 28 Zentimeter erreichen – ist einer der buntesten Vögel Europas. Aufgrund seines auffallenden Federkleides ist er kaum zu verwechseln: Während der Bauch- und Brustbereich türkisfarben ist, sind die Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien rostbraun; die Flügel sind in beiden dieser Farben gehalten, und über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Charakteristisch sind auch der verhältnismäßig lange, leicht gebogene Schnabel und die verlängerten mittleren Steuerfedern.









Erscheinungsdatum: 28.08.2009
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Selbstklebemarken
 
Richard Am: 01.09.2009 15:43:41 Gelesen: 1289095# 102 @  
Anemonen

Als Treuebonus-Geschenk 2009 erwartet die Sammlerinnen und Sammler, wie auch schon im Vorjahr, wieder eine ganz besondere Briefmarke. Das in einer limitierten Auflage von lediglich 200.000 Stück gedruckte Wertzeichen zeigt ein Sträußchen Anemonen; Vorlage für das Markenmotiv ist eine antike Darstellung aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.

Über die Bedeutung jenes Werkes, aus dem das betreffende Bild stammt, berichtet das Buch „Ein Garten Eden – Meisterwerke der botanischen Illustration“: Keine in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrte Handschrift botanischen Inhalts ist ähnlich luxuriös ausgestattet wie der zehnbändige Codex Miniatus 53, hier ‚Florilegium des Prinzen Eugen von Savoyen’ genannt, keine besitzt eine ähnlich bemerkenswerte Geschichte.

Nicolas Robert und seine Nachfolger hatten die Aufgabe, die Pflanzen im Jardin du Roi in Paris naturgetreu darzustellen. Der so in jahrzehntelanger Arbeit entstandene, fast durchgängig auf Pergament gemalte Garten der Könige von Frankreich ist die bedeutendste derartige Sammlung auf der Welt. Robert und sein Kreis arbeiteten aber auch für Jean-Baptiste Marquis de Colbert, einen langjährigen Minister am Hof von Ludwig XIV. Ebenfalls auf Pergament wurden für ihn 516 Wiederholungen bzw. Kopien nach den für den König von Frankreich hergestellten Originalen angefertigt.

Diese meist unsignierten Blätter sind von den Erstfassungen nicht oder kaum zu unterscheiden; vereinzelt findet sich die Signatur von Robert. Die wissenschaftlichen und französischen Pflanzennamen sind innerhalb des mit Blattgold ausgearbeiteten Rahmens angegeben. Als Charles-Eléonore Colbert Comte de Seignelay das Florilegium seines berühmten Vorfahren verkaufen musste, wurde ein Avertissement geschrieben, in dem sich die Behauptung findet, die Pflanzendarstellungen stammten von Robert.

Wie inzwischen aus Archivalien bekannt, war dies für den übergroßen Teil der Blätter eine glatte Lüge, offensichtlich aufgestellt, um einen hohen Preis für das ‚Recueil de Plantes cultivées dans le Jardin Royal à Paris’ genannte Werk zu erzielen. Käufer war Eugen, Prinz von Savoyen, der seine Neuerwerbung wahrscheinlich im Jahre 1728 nach Wien bringen ließ.

Prunkvoll in rotes Leder gebunden, die Buchdeckel mit seinem Wappensupralibros geschmückt, die Buchrücken mit der Goldprägung ‚Plantes peintes par Robert’, seinen Wappen und Monogrammen versehen, zählten die zehn Bände zu den Schmuckstücken seiner Sammlung. Bald nach dem Tod des Prinzen 1736 verkaufte seine Erbin die gesamte Bibliothek an Kaiser Karl VI. Nunmehr in der kaiserlichen Hofbibliothek untergebracht, fand das Werk bald neue Bewunderer.





Erscheinungsdatum: 01.09.2009
Auflagenhöhe: 200.000
Druck: Joh. Enschedé
 
Richard Am: 01.09.2009 15:45:27 Gelesen: 1289094# 103 @  
60 Jahre "Der dritte Mann"

Die Handlung spielt in Wien nach dem Zweiten Weltkrieg. Wien ist in fünf Zonen der vier Besatzungsmächte USA, Sowjetunion, Frankreich und dem Vereinigten Königreich aufgeteilt und wird von diesen verwaltet. Eine internationale Zone wird von allen gemeinsam administriert. Der Schwarzhandel blüht – und wer sich gegen die Banden stellt, landet in der Donau. Eine der bekanntesten Szenen dieses spannenden und überraschungsreichen Thrillers ist ohne Zweifel die eindrucksvoll inszenierte Verfolgungsjagd durch das weit verzweigte (und alle vier Sektoren Wiens umfassende) Kanalsystem, bei der Lime angeschossen und, gefangen in einem Ausstiegsschacht, letztlich erschossen wird.

Unbestrittener Star des Films ist einer der Giganten Hollywoods zu jener Zeit: Orson Welles. Sein Auftritt mit der Fahrt im Riesenrad dauert zwar nicht einmal fünf Minuten, und in der späteren Verfolgungsszene in den Wiener Abwasserkanälen ist er kaum mehr als eine Silhouette – „dennoch gehört er zu den unvergesslichen Momenten in der Ikonografie dieses Mediums“ (Süddeutsche Zeitung).

Die Welturaufführung des „Dritten Manns“ fand am 2. September 1949 im Londoner „Plaza-Theater“ statt. Bereits wenige Tage später, am 17. September, wurde der Film mit der prestigeträchtigen Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet. Am 2. Februar 1950 feierte man im New Yorker „Victoria Theatre“ die umjubelte US-Premiere, am 9. März 1950 wurde der „Der dritte Mann“ schließlich erstmals in Österreich, und zwar im Apollo-Kino in Wien, gezeigt. Im Jahre 1999 wählte das „British Film Institute“ den Streifen zum besten britischen Film aller Zeiten.





Erscheinungsdatum: 02.09.2009
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckeri GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 10.09.2009 06:11:04 Gelesen: 1288902# 104 @  
20 Jahre Grenzöffnung Ungarn-Österreich

Mit der vorliegenden Gemeinschaftsausgabe „20 Jahre Grenzöffnung Ungarn – Österreich“ gedenken die Postgesellschaften aus Ungarn (Magyar Posta) und aus Österreich einem der politisch bedeutsamsten Ereignisse der jüngsten Geschichte. Das so genannte „Wendejahr“ 1989, in dem der jahrzehntelang bestehende „Eiserne Vorhang“ fiel, brachte nachhaltige Veränderungen in und für Europa – nicht nur in politischer, sondern auch in wirtschaftlicher und soziographischer Hinsicht.

Durch die Öffnung seiner Grenzen zum Westen trug Ungarn vor genau 20 Jahren wesentlich zu einem neuen und vereinten Europa bei. Diese historische Umwälzung war das Ergebnis eines monatelangen wechselvollen Prozesses, in dessen Verlauf das bis dahin geltende politische System des Ostens, das von einem starren sowjetischen Kommunismus geprägt war, aufgebrochen wurde. Der Großraum von Wien spielte dabei – wie so oft in der Geschichte – als Tor zu einem neuen Europa eine wesentliche Rolle.

Nachdem die ungarischen Grenztruppen bereits im April 1989, zunächst an vier Stellen probeweise und streng geheim, mit dem Abbau des Eisernen Vorhangs begannen, überstürzten sich die Ereignisse in ganz Europa. Am 27. Juni kam es in der Nähe von Sopron (Ödenburg) zu einem symbolreichen Augenblick, als die Außenminister Ungarns und Österreichs, Gyula Horn und Alois Mock, gemeinsam den Stacheldraht durchschnitten. Damit fiel vor den Augen der Welt der Eiserne Vorhang, das Ende des geteilten Europas rückte einen historischen Schritt näher.

Ohne Zweifel übte der Ausgang des so genannten „Paneuropäischen Picknicks“ (ein interkulturelles Dialogforum) enormen innenpolitischen Einfluss auf die Regierung Németh in Budapest aus. Zauderte diese zunächst noch, die Grenze für DDR-Bürger gänzlich zu öffnen, beschloss sie dies dann wenige Tage später doch. In einer Besprechung zwischen dem ungarischen Premier und dem deutschen Bundeskanzler Helmuth Kohl am 25. August 1989 wurde übereingekommen, dass Ungarn die Flüchtlinge aus der DDR nicht mehr zurückhalten könne und wolle. (Einen Tag zuvor genehmigte die ungarische Regierung die Ausreise von mehr als 100 DDR-Bürgern nach Deutschland, die in das Botschaftsgebäude der BRD in Budapest geflüchtet waren.) Am 10. September 1989 verlautbarte schließlich Außenminister Gyula Horn, dass die Grenze um Mitternacht geöffnet würde. DDR-Touristen wären somit frei, über Österreich nach Deutschland auszureisen. „Damit wurde der erste Ziegel aus der Berliner Mauer herausgeschlagen“, charakterisierte Helmuth Kohl später die Bedeutung der ungarischen Grenzöffnung.

Wenige Wochen darauf proklamierte Präsident Mátyas Szürös die neue, demokratische Republik Ungarn. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer.





Erscheinungsdatum: 10.09.2009
Auflagenhöhe: 1.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: I. Benedek
Druck: Hungarian Banknote Printing Shareholding
Art: Sonderpostmarke
 
Richard Am: 10.09.2009 06:12:58 Gelesen: 1288901# 105 @  
Carnuntum - Gerulata - Römische Ausgrabungen

Mit der Gründung Carnuntums durch den Feldherrn Tiberius vor rund 2000 Jahren schlug die Geburtsstunde für eine der wichtigsten Metropolen des Imperiums. Als Hauptstadt der Provinz Oberpannonien stand Carnuntum in den folgenden Jahrhunderten immer wieder im Rampenlicht der Weltpolitik. Am Schnittpunkt zwischen Bernsteinstraße und Limesstraße gelegen, war die Stadt Treffpunkt der verschiedensten Kulturen. In ihrer Blütezeit hatte Carnuntum – auf einer Fläche von zirka 10 Quadratkilometern – etwa 50.000 Einwohner.

Die „Keimzelle“ war das in der Mitte des 1. Jahrhunderts errichtete Legionslager, und unter dessen Schutz entwickelte sich auch das zivile Leben rasch. Nach der Teilung der Provinz Pannonien um 106 n. Chr. wurde Carnuntum nicht nur Hauptstadt der neu entstandenen Provinz Oberpannonien und Sitz des Statthalters, sondern auch Stützpunkt der römischen Donauflotte. Etwa 124 n. Chr. erhielt Carnuntum unter Kaiser Hadrian das offizielle Stadtrecht und wurde zum „municipium“ erhoben. In den Jahren 171 bis 173 n. Chr. wählte Kaiser Marc Aurel Carnuntum als Residenz während seines Feldzuges gegen die Markomannen. Nachdem der Statthalter Septimius Severus im Jahre 193 n. Chr. von seinen Soldaten in Carnuntum zum Kaiser ausgerufen wurde, stieg die Stadt schließlich sogar in den Rang einer „colonia“ auf. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts war die Stadt noch einmal Zentrum der Weltpolitik, als es 308 n. Chr. zur großen Kaiserkonferenz kam. Nach dem Abzug der Römer in der Mitte des 5. Jahrhunderts geriet Carnuntum aber mehr und mehr in Vergessenheit.

Gerulata indes war ein römisches Militärlager in der Nähe des heutigen Rusovce, einem Stadtteil der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Es lag ebenfalls in der römischen Provinz Pannonien und entstand im 2. Jahrhundert als Teil des Donaulimes. Das Lager wurde jedoch bereits im 4. Jahrhundert aufgegeben. Das am besten erhalten gebliebene Bauwerk ist sicherlich das Fundament eines quadratischen Hauses mit einer Grundfläche von 30 mal 30 Metern und etwa zweieinhalb Meter dicken Mauern. Eine Ausstellung des Städtischen Museums Bratislava befindet sich neben dem einstigen Lagerstandort.

Das nationale Kulturgut „Römisches Kastell Gerulata“, das gerne auch als „Stück Rom unweit Bratislavas“ bezeichnet wird, durchläuft zurzeit eine Phase des positiven Wandels. Die Abteilung für internationale Beziehungen der Stadt Bratislava arbeitete zuletzt verschiedene Projekte aus, die aus EU-Fonds finanziert werden und dazu beitragen, dieses bedeutende Kulturgut auf neue Art der Öffentlichkeit zu präsentieren.





Erscheinungsdatum: 11.09.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Igor Piacka
Stich: Martin Èinovský
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Blockausgabe
 
Richard Am: 11.09.2009 06:11:56 Gelesen: 1288876# 106 @  
Tag der Briefmarke 2009

Die Geschichte der MS Österreich geht bis in die Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Am 29. Juli 1928 erfolgte die feierliche Schiffstaufe mit anschließender Jungfernfahrt, zwei Jahrzehnte später wurde das elegante Schiff, das beherzte Seeleute gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Staad in Sicherheit gebracht hatten, von der französischen Besatzungsmacht freigegeben; in der Folge konnte es wieder nach Bregenz zurückgebracht werden.

Freilich: Damals war es ein heruntergekommenes Wrack, denn während des Krieges wurde die MS Österreich zu Schulungs- und Versuchszwecken eingesetzt. Erst nach einer langwierigen Restaurierung erlebte das Schiff im Sommer 1953 ihre zweite umjubelte Jungfernfahrt. Die mit drei Salons ausgestattete MS Österreich fasst insgesamt 600 Personen, wobei sie über nicht weniger als 230 Innensitzplätze verfügt. Die Verpflegung der Passagiere erfolgt über eine schiffseigene Küche, die sowohl ein Restaurant als auch zwei Bordbuffets bedient.

So nostalgisch die Bodensee-Schifffahrt auch heute erscheint, so sehr hat sich ihre Aufgabenstellung gegenüber den Anfängen – vor allem in den letzten drei Jahrzehnten – grundsätzlich verändert. War sie einst jenes Verkehrsmittel, das die Handels- und Verkehrsbeziehungen der Ufergemeinden untereinander zu gewährleisten hatte, stellt sich die Schifffahrt heute überwiegend als ein saison- und witterungsabhängiger Ausflugsbetrieb dar.

Als solcher entwickelte sich dieser jedoch im Laufe der Zeit zu einem wichtigen touristischen Angebot für Bregenz und Vorarlberg. Vor allem für Urlaubs- und Sommerfrischegäste, aber auch für Erholungssuchende aus dem Nahbereich ist der Bodensee mit seinen beeindruckenden Uferlandschaften und lieblichen Städtchen ein überaus beliebtes Ausflugsziel.





Erscheinungsdatum: 11.09.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sondermarkenserie mit Zuschlag
 
Richard Am: 12.09.2009 05:46:16 Gelesen: 1288857# 107 @  
Berta von Suttner: 120 Jahre "Die Waffen nieder!"

Der Vater, Graf Franz Josef Kinsky starb vor der Geburt, sodass die Ausbildung in Händen der Mutter lag. In Prag, Brünn und Wien verbrachte sie ihre Kinder- und Jugendjahre. Leider war die Mutter, Gräfin Sophie Kinsky, eine Spielerin, die das gesamte Vermögen verspielte. Beide Damen reisten in Europa ab 1860 von einem mondänen Badeort zum anderen.

Nachdem 1873 kein Geld mehr vorhanden war, wurde Bertha Gouvernante bei Baron von Suttner für dessen vier Töchter. Der Sohn Arthur und Bertha verliebten sich aber sehr zum Unwillen der Eltern. 1876 musste deshalb Bertha diesen Posten aufgeben. Danach arbeitete sie kurz in Paris für Alfred Nobel, den Dynamitkönig, als Sekretärin. Am 12.Juni 1876 heiratete sie in Wien heimlich Arthur Gundaccar von Suttner.

Um den Eltern aus dem Weg zu gehen, fuhren sie zu Fürstin Ekatarina Dadiani nach Mingrelien in Westgeorgien, wo sie neun arbeitsame Jahre bis 1885 verbrachten. Während dieser Zeit entwickelten beide ihre schriftstellerischen und journalistischen Fähigkeiten soweit, dass sie nach der Rückkehr nach Österreich von den Honoraren leben konnten. Berta verschrieb sich immer mehr dem Pazifismus.

Auf einem Schriftsteller-Kongress in Paris lernten sie die beiden führenden Männer der Friedensbewegung kennen: Hodgson Pratt und Frederic Passy. Die Idee des Friedens ließ sie ab da nicht mehr los. Nach Auf Schloss Harmannsdorf arbeitete sie intensiv für diese Friedensidee weiter. Neben anderem hatte Bertha einen Roman gegen den Krieg begonnen, den sie nun vollendete: "Die Waffen nieder!"

Im Herbst 1889 kam die erste Auflage auf den Markt – das Buch wurde ein Weltbestseller! Hunderttausende Exemplare in 16 Sprachen wurden verkauft. Bertha von Suttner war als Pazifistin weltweit das Gesprächsthema Nummer Eins – sehr zum Ärger militanter Kreise und der Rüstungsindustrie. Ihre Überzeugung: Massenmord kann keine Probleme lösen. Einige Romane sowie viele Zeitungsartikel folgten.

1902 starb ihr Mann Arthur, ein schwerer Verlust, über den sie auch der Friedensnobelpreis 1905 nicht trösten konnte. Sie schrieb unentwegt Artikel und machte Vortragsreisen in Europa und Amerika. Am 21.Juni 1914 starb sie in Wien, wo sie seit 1903 wohnte. Sieben Tage später wurde der Thronfolger in Sarajewo ermordet – der erste Weltkrieg begann. Millionen Tote, Blut, Leid und Tränen bestätigten ihre Warnung: Die Waffen nieder!





Erscheinungsdatum: 12.09.2009
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Richard Am: 17.09.2009 17:33:33 Gelesen: 1288743# 108 @  
Das Rosenkranz-Triptychon

Prof. Ernst Fuchs wollte mit und in seinem Tryptichon ganz bewusst den Zwiespalt zwischen Judentum und Christentum auflösen und einen Dialog über diese Thematik anregen. Das erste Bild – „Der glorreiche Rosenkranz“ – konnte bereits 1958 in der Apsis des seinerzeit neu gestalteten Innenraums der Kirche aufgestellt werden. Die beiden anderen – „Der freudenreiche Rosenkranz“ und „Der schmerzhafte Rosenkranz“ – folgten 1960; zu Weihnachten desselben Jahres war das Triptychon komplett.

Es wurde bewusst hinter der Sessio platziert, sodass es den Chorraum als Wochentagspfarre optisch vom übrigen Kirchenraum trennte. Fachwelt und Presse waren begeistert, doch in einer ganzen Reihe von Zuschriften an die Pfarre zeigte sich hilfloses Unverständnis bis zu gehässiger Ablehnung. Im September 1979 wurden die Bilder schließlich heruntergerissen und durch zahlreiche lange Schnitte sowie durch Falten und Knicke stark beschädigt.

Die Farbe der Bilder wurde teilweise abgerieben, die Vergoldung zerstört und die Maloberfläche blätterte ab. Nur Dank des Engagements der Pfarre und der Fertigkeiten des Restaurators Donald Corcoran konnte das Gemälde in jahrelanger Detailarbeit wieder hergestellt werden. Das Einmalige an dieser Restaurierung ist wohl, dass die Transparenz des Pergaments trotz Verklebungen erhalten blieb und auf diese Weise weiter das Licht von der Rückseite die Bilder zum Strahlen bringt.

Seit April 1999 ziert nun das monumentale Werk mit den Maßen von drei mal drei Metern wieder die Pfarrkirche Hetzendorf. Die nüchtern gestaltete, weiß ausgemalte Kirche stellt den idealen Raum für das Gemälde dar. Ernst Fuchs’ großartiges Werk wiederum gibt der Pfarre auf ästhetisch schlichte Weise ihren bekannten Namen: Rosenkranzkirche.

In seiner autobiografischen Schrift „Fuchs über Ernst Fuchs“ schrieb der Künstler einst: „Ich betete, meditierte, lernte ‚meine Kirche’ kennen … Dies war meine Aufgabe: Das Bild des Messias, die Ikone des Jesus von Nazareth.“





Erscheinungsdatum: 18.09.2009
Auflagenhöhe: 750.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Ernst Fuchs
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 25.09.2009 06:30:17 Gelesen: 1288559# 109 @  
Gregor Schlierenzauer

Gregor Schlierenzauer, am 7. Jänner 1990 in Rum bei Innsbruck geboren, avancierte in der vergangenen Saison zum absoluten Shooting-Star unter den österreichischen Skispringern. Als nervenstarker Seriensieger eroberte der sympathische Tiroler die Herzen seiner Fangemeinschaft. Der erste große Erfolg des beliebten Sportlers war der Sieg bei der Juniorenweltmeisterschaft im Februar 2006.

Bereits einen Monat später debütierte „Schlieri“ beim Weltcupbewerb in Oslo, wo er auf Anhieb in die Punkteränge sprang. Seit dem zweiten Springen der Saison 2006/07 gehört er zum Stammaufgebot Österreichs für den Weltcup. Sensationell: Schon bei seinem ersten Einsatz in jener Saison sprang er auf den vierten Platz! Das zweite Springen von der Großschanze gewann er vor dem Norweger Anders Jacobsen und kürte sich damit zu einem der jüngsten Skisprungsieger aller Zeiten. Bei der Vierschanzentournee 2006/07 schaffte er danach zwei Tagessiege und den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Bei der Nordischen Ski-WM 2007 in Sapporo gewann er schließlich mit der Mannschaft die Goldmedaille im Springen von der Großschanze.

Die Saison 2007/08 verlief ebenfalls überaus erfolgreich; sie wurde mit dem Titel des Skiflugweltmeisters gekrönt. Am Tag danach wurde er mit Martin Koch, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler darüber hinaus noch Team-Skiflugweltmeister. Zum Saisonabschluss stellte er bei seinem Sieg beim Skifliegen in Planica mit 232,5 Metern einen neuen österreichischen Weitenrekord auf. Diesen Rekord überbot er später selbst noch einmal mit 233,5 Metern. Im Rahmen des FIS-Grand-Prix gewann Schlierenzauer im August 2008 das Springen in Pragelato und siegte damit in der Gesamtwertung des 4-Nationen-Grand-Prix. Die beiden folgenden Bewerbe konnte er ebenfalls für sich entscheiden – und mit weiteren Siegen gewann er auch die Gesamtwertung des FIS-Grand-Prix 2008.

Als Mitglied der Skiflugteams wurde er im Oktober 2008 in der Kategorie „Mannschaften“ als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Im Jänner 2009 verbesserte er den bisherigen Schanzenrekord am legendären Kulm auf 215,5 Meter. In der Saison 2008/09 gewann Gregor Schlierenzauer sechs Weltcup-Springen in Folge und stellte damit den Rekord von Janne Ahonen, Matti Hautamäki und Thomas Morgenstern ein. Er hält den Rekord von dreizehn (!) gewonnenen Weltcup-Springen in einer Saison. Bei der Nordischen Ski-WM 2009 gewann er hinter seinem Mannschaftskameraden Wolfgang Loitzl die Silbermedaille auf der Normalschanze, mit dem Team holte er sich eine Woche später den Weltmeistertitel auf der Großschanze.

Den Gesamtweltcup 2008/2009 sicherte er sich mit 2.083 Punkten aus 27 Springen – das ist absoluter Punkterekord im Weltcup der Skispringer! Quasi zum Drüberstreuen gewann er in der gleichen Saison auch noch die Spezialwertung des Skiflug-Weltcups.





Erscheinungsdatum: 26.09.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.09.2009 06:31:58 Gelesen: 1288558# 110 @  
Wolfgang Loitzl

Wolfgang Loitzl, am 13. Jänner 1980 in Bad Ischl geboren, gehört ohne Zweifel zu den Stars der österreichischen Skisprung-Mannschaft. In der abgelaufenen Saison 2008/2009 wuchs er jedoch förmlich über sich selbst hinaus: Mit seinem souveränen Sieg der Vierschanzentournee und einer überaus erfolgreichen Weltmeisterschaft sicherte sich „Wuff“, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, einen ganz besonderen Platz in der Geschichte des Nordischen Skisports.

Dass Erfolge hart erarbeitet werden müssen, weiß indes kaum jemand besser als der sympathische „Adler“ – schließlich stand er nicht immer nur ganz oben. Wolfgang Loitzl nahm am 6. Jänner 1997 in Bischofshofen das erste Mal an einem Skisprungbewerb im FIS-Weltcup teil. Zwölf lange Jahre konnte er kein einziges Mal gewinnen, dennoch: Loitzl etablierte sich als zuverlässiger Springer mit zahlreichen Podest- und Top-10-Ergebnissen und wurde so zu einer wesentlichen Stütze der österreichischen Mannschaft.

So gewann er bei der WM 2001 Gold mit der Mannschaft von der Normalschanze und Bronze mit der Mannschaft von der Großschanze, bei der Skiflug-WM 2004 Bronze mit der Mannschaft und bei der WM 2005 Gold mit der Mannschaft von der Normalschanze und von der Großschanze. Bei der WM 2007 in Sapporo konnte Österreich den Titel verteidigen und Wolfgang Loitzl gewann erneut Gold mit der Mannschaft.

Den Durchbruch als Siegspringer in Einzelkonkurrenzen schaffte er schließlich, wie eingangs erwähnt, in der vergangenen Saison: Nach vier zweiten Plätzen im November und Dezember 2008 erreichte er am 1. Jänner 2009 beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Weltcupsieg. Wenige Tage später gewann er auch den Bewerb am Berg Isel in Innsbruck. Beim Abschlussspringen der Tournee, am 6. Jänner 2009 in Bischofshofen, wurde sein 142,5-Meter-Sprung im ersten Durchgang als perfekter Sprung gewertet (fünfmal die Idealnote 20) – das war vor ihm lediglich vier Springern gelungen!

Im zweiten Durchgang verpasste er diese Marke nur knapp und erhielt für seinen 141,5-Meter-Sprung viermal die Wertungsnote 20 und einmal die Wertungsnote 19,5. Damit stellte er den Rekord von Sven Hannawald aus dem Jahr 2003, der ebenfalls neunmal die 20 erhalten hatte, ein. Mit dem Sieg in Bischofshofen sicherte sich Loitzl gleichzeitig die Gesamtwertung der Vierschanzentournee 2008/09. Bei der Nordischen Ski-WM 2009 setzte er seiner erfolgreichen Saison noch eines, nein: zwei, drauf: Gold auf der Normalschanze in der Einzelwertung und zusätzlich Gold mit dem Team auf der Großschanze!

Rückzug vom Spitzensport findet Wolfgang Loitzl bei seiner Familie in Bad Mitterndorf. Seine Frau Marika und die gemeinsamen Söhne sind „der wahre Wert“ seines Lebens.





Erscheinungsdatum: 26.09.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 01.10.2009 13:43:17 Gelesen: 1288428# 111 @  
Serie Eisenbahnen - Lokalbahn Drösing – Zistersdorf

Die Lokalbahn Drösing – Zistersdorf ist eine Nebenbahn in Niederösterreich, die bis heute, vor allem aufgrund des bedeutenden Güterverkehrs, von der Einstellung verschont blieb. Sie zweigt bei Drösing von der Nordbahn in Richtung Zistersdorf ab, wo Anschluss an die ehemalige Stammersdorfer Lokalbahn, nach Dobermannsdorf einerseits, über Bad Pirawarth und Groß Schweinbarth nach Stammersdorf andererseits, bestand.

1886 erhielt die Kaiser Ferdinand Nordbahn eine neue Konzession, die die Bahngesellschaft verpflichtete, auch einige weitere Lokalbahnen zu bauen und zu betreiben. Bereits drei Jahre später wurde am 1. Oktober 1889 die Strecke von Drösing über Ringelsdorf, Niederabsdorf und Eichhorn nach Zistersdorf eröffnet. Nachdem 1906 die Kaiser Ferdinand Nordbahn verstaatlicht wurde, übernahm 1907 die k. k. österreichische Staatsbahn den Betrieb dieser Nebenbahn.

Die markantesten Triebfahrzeuge auf diesem 11,736 km langen Streckennetz waren vor allem Dampflokomotiven der Baureihe 93 und Altbaudieseltriebwagen – auf der Marke ist ein Triebwagen der Reihe 5042 im Bahnhof Zistersdorf abgebildet –, später übernahmen vor allem Dieseltriebwagen der Reihe 5047 die Personenbeförderung und Diesellokomotiven der Reihe 2048 die Güterbeförderung.

Neben der Personenbeförderung bediente die Bahn in den Anfangsjahren vor allem die Ziegelwerke in Ringelsdorf und Niederabsdorf. Im Herbst gab es umfangreiche Rübentransporte. Aufgrund der Erdölförderung im Raume Zistersdorf kam es ab den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu bedeutenden Öltransporten.

Obwohl die Bahn die Stilllegungswelle im Jahre 1988 überstanden hatte, kam es am 9. Juni 2001 zur Einstellung des Personenverkehrs. Ab diesem Zeitpunkt kam es nur mehr zu unbedeutenden Güterbeförderungen – bis zur Errichtung der Müllverbrennungsanlage Zistersdorf, für die sogar der Oberbau der Bahnstrecke im Jahr 2009 komplett erneuert wurde, um eine höhere Streckenklasse zu erhalten. Derzeit wird darüber verhandelt, ob auch wieder der Personenverkehr aufgenommen werden soll.





Erscheinungsdatum: 04.10.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: E. Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 06.10.2009 08:30:31 Gelesen: 1288292# 112 @  
Moderne Kunst in Österreich - Leander Kaiser

Leander Kaiser, am 2. Juli 1947 in Innsbruck geboren, gehört ohne Frage zu den bemerkenswertesten Malern Österreichs. Seine – auch international – viel beachtete Tätigkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf die darstellende Kunst, er gilt auch als anerkannter Verfasser zahlreicher philosophischer, kunsttheoretischer und -geschichtlicher Texte. In seiner Dissertation 1980 setzte er sich beispielsweise mit dem „Problem des Allgemeinmenschlichen in der Hegelschen Ästhetik“ auseinander.

Leander Kaiser war und ist stets ein Maler, der sich für die Figuration, sprich für die konkrete Darstellung, und für eine narrative Form des Geschehens entschieden hat. Dass er dabei niemals in den Bereich der Illustration fällt, dafür sorgt der metaphorische Charakter seiner ihm eigenen Bildsprache. Der große Max Beckmann freilich besetzt historisch eine Art verwandte Position – wie bei dessen Gemälden scheinen einander auch in Kaisers Arbeiten die Bereiche Intimität und Monumentalität nicht zu widersprechen. Typisch ist auch der meist erdige, kalkige, mitunter pastellartige Ton, der die Bilder trägt und ihnen ihr lyrisch-ruhiges Wesen verleiht. In vielen Werken von Leander Kaiser herrscht gewissermaßen der Zustand der Labilität; seine theaterhaften Figuren greifen oftmals halt- und hilflos in den Raum, stützen sich ab und suchen Position.

Das auf der neuen Sondermarke gezeigte Bild (Originalmaß 125 x 90 cm) trägt den Titel „Auf einem Stuhl schaukelnde Frau“. Es stammt aus dem Jahr 1994 und befindet sich in einer Wiener Privatsammlung. In einem Ausstellungskatalog (herausgegeben von der Österreichischen Galerie im Belvedere) findet sich folgender Text zu diesem Gemälde: „Kaisers Gesten sind flächenhafte Richtungsweiser, die stets einen Bezug zum Ganzen und zur Quadratur des Bildgeviertes besitzen. In dem vorliegenden Bild kreuzt sich die aufsteigende Diagonale der nach rechts wankenden Frau mit der entgegen gesetzten Ausrichtung ihres weit gestreckten rechten Armes. Arm- und Körperhaltung der Schaukelnden verwandeln sich derart zur geometrisierenden Lineatur.

Verantwortlich dafür ist nicht allein die planimetrische Ordnung, sondern auch die Ausdrucksstärke der Bewegung. Wie bei Kaiser üblich, erscheint der ungelenke, burleske Zeigeakt der Geste dennoch nicht als persönliches Ausdrucksmittel – die weit ausfahrende Haltung wirkt mehr wie ein gefrorener Code. Das Schaukeln dient Leander Kaiser als Metapher des malerischen Denkens überhaupt. Die Situation des unsicheren Gleichgewichts findet sich in seinem Gesamtwerk wieder, wo Allgemeines und Besonderes nie verschmelzen, sondern in einer labilen Lage einen Ausgleich suchen.“





Erscheinungsdatum: 09.10.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Leander Kaiser
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 13.10.2009 06:13:10 Gelesen: 1288037# 113 @  
Block: Österreich-Japan Jahr 2009

Der vorliegende, aufwändig gestaltete Sondermarkenblock stellt eine philatelistische Premiere dar: Nie zuvor in der Geschichte der Briefmarke gab es eine Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Japan – ein Wertzeichen also, das gewissermaßen als Brücke zwischen Europa und Asien bezeichnet werden kann.
Dr. Peter Pantzer, Professor am Bonner Institut für Orient- und Asienwissenschaften, schreibt in seinem Beitrag "Zwischen Nagasaki und Triest – 140 Jahre freundschaftliche Beziehungen zwischen Japan und Österreich": „Am 21. Oktober 1868 setzten zwei österreichische Schiffe, die ‚Donau’ und die ‚Erzherzog Friedrich’, ihre Gaffel-, dann Klüversegel, um vom Hafen von Triest aus in See zu stechen. Mit dem Ziel Japan. Einem Ziel, das bis dahin kein österreichisches Schiff angesteuert hatte.“ Am 19. September 1869 erreichte die Delegation schließlich Japan.

Im Jahr 2009 feiern Österreich und Japan nun 140 Jahre diplomatische Beziehungen. Dieses Festjahr, das sowohl in Japan als auch in Österreich begangen wird, rückt die enge und traditionell gute Freundschaft zwischen den beiden Staaten ins Licht einer größeren Aufmerksamkeit.

Ein reiches Veranstaltungsprogramm spannt den Bogen über das gesamte Jahr, eine sehenswerte Ausstellung im Museum für Völkerkunde dokumentiert anschaulich die Geschichte dieser Freundschaft. Die Verbindung der beiden Länder betrifft aber nicht nur wirtschaftliche Aspekte und die aktive Freundschaft wie zum Beispiel die 29 japanischen und österreichischen Partner-Städte, sie zeigt sich vor allem auch im künstlerischen Bereich: in der Musik und Porzellankunst, in der Malerei und der Architektur.

Viele berühmte Künstler wurden durch die Ausdrucksformen und Stile des jeweils anderen Landes zu neuen Werken inspiriert und die exotische Formensprache floss in die Kunstwelt ein. Vor allem im Jugendstil wird der Einfluss der japanischen Kunst deutlich spürbar.

Uemura Shôen (1875 – 1949) war die bedeutendste Malerin der Meiji, Taishô und frühen Shôwa Periode. Shôen wurde vor allem durch ihre Darstellungen schöner Frauen im typisch japanischen Stil berühmt. Das Bild aus dem Jahr 1936 aus dem Otani Memorial Art Museum in Nishinomiya City trägt den Titel „Herbstkleidung“.

Gustav Klimt (1862 – 1918) hingegen war einer der bedeutendsten Vertreter des Wiener Jugendstils. Seine Porträts von Damen der Gesellschaft machten ihn weltbekannt. Das auf der Marke gezeigte Bild aus dem Jahr 1902, eines der Glanzstücke des Wien-Museums, zeigt Emilie Flöge.

Im Hintergrund des Blockmotivs sieht man ein Lacktablett mit Herbstgräsern aus dem 16. Jahrhundert – dieses Objekt ist Teil der Sammlung des MOA Museums of Art. Die amphorenförmige Vase, datiert mit 1817, stammt indes von der Wiener Porzellanmanufaktur und ist im Wien-Museum zu bewundern. Der Maler des eleganten Blumenarrangements ist Josef Nigg.





Erscheinungsdatum: 16.10.2009
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: M. Morita
Druck: Cartor Security Printing
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 20.10.2009 06:37:07 Gelesen: 1287839# 114 @  
Block: Velázquez – Portrait der Infantin Margarita Teresa

Die Eltern Margarita Teresas waren König Philipp IV. von Spanien und Maria Anna von Österreich. Ihre Ehe mit ihren Onkel und Cousin Leopold I. wurde lange ausverhandelt und geplant. Aus diesem Anlass ließ der Madrider Hof drei Gemälde von Diego Velázquez nach Wien schicken, die die kleine Infantin im Alter von drei, fünf und acht Jahren zeigen. 1666 traf die 15-jährige Braut als in Wien ein und die Hochzeit wurde mit viel Prunk gefeiert.

Kurz nach der Geburt ihres sechsten Kindes starb die junge Kaiserin Margarita Teresa im Alter von nur 21 Jahren in Wien. Leopold I. begründete mit dieser Ehe später im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges seinen Anspruch auf Spanien.
Diego Rodríguez de Silva y Velázquez wurde 1599 in Sevilla geboren, einem der geistigen und kulturellen Zentren des Landes. Er begann früh eine Lehre bei dem Maler Francisco Herrera, dann in der Werkstatt von Francisco Pacheco. 1618 heiratete Velázquez dessen Tochter und begann als eigenständiger Künstler zu arbeiten.

1622 ging Velázquez nach Madrid, wo er die Gelegenheit erhielt, den 17-jährigen Philipp IV. zu malen. 1623 trat Velázquez als Hofmaler in den Dienst des spanischen Königs. Unter den vier Hofmalern konnte Velázquez mit der Zeit die eindeutige Vorrangstellung erwerben.

Eine Begegnung mit Rubens löste bei Velázquez den Wunsch aus, in Italien die Werke der großen italienischen Maler zu sehen. 1629 bis 1631 bereiste er Italien, um Kopien von für den spanischen Hof anzufertigen. Während seines Aufenthalts entstanden von italienischen Meistern inspirierte Werke. Nach seiner Rückkehr nach Madrid schuf er dank seiner leistungsfähigen Werkstatt, in der auch sein Schwiegersohn arbeitete, unzählige Werke.

Ihm wurde außerdem die Ausgestaltung vieler Bauten des Königs übertragen. Spezialität von Velázquez waren die Reiterbilder und neben den Portraits des Herrscherhauses auch die der Hofzwerge und –narren, die er mit demselben Feingefühl malte.
Ende 1648 fuhr Velázquez im Auftrag des Königs wieder nach Italien, um Kunstwerke für eine neue Kunstakademie zu erwerben. 1651 nach Madrid zurückgekehrt, erforderte die zweite Heirat des spanischen Königs mit Maria Anna von Österreich seine Aktivitäten als Hofmaler.

Velázquez, einer der größten Bildnismaler aller Zeiten, starb am 6. August 1660 in Madrid.

Die beiden Markenbilder dieser Gemeinschaftsausgabe mit Spanien:
Museo del Prado, Madrid: Die königliche Familie von Felipe IV
Kunsthistorisches Museum Wien: Infantin Margarita Teresa im blauen Kleid.





Erscheinungsdatum: 22.10.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Rastertiefdruck
Entwurf: Real Casa de la Moneda
Druck: Real Casa de la Moneda
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 02.11.2009 13:49:59 Gelesen: 1287598# 115 @  
Advent 2009

Alle Jahre wieder – und mit der beginnenden Adventzeit kündigt sich auch das Nahen der kommenden Weihnachtstage an. Das ruhig-beschauliche Bildmotiv zeigt das Kirchlein von Ranui im Vilnösstal, Südtirol. Ranui (Rätoromanisch für "Alter Hof am Seitenarm des Baches") war ein Hof, der um 1700 zu einem kleinen Jagdschloss umgebaut wurde und bei der Gelegenheit ein Kirchlein erhielt. Die Nordwand des Sass Rigais in der Geislergruppe überragt mit seinen 3025 m die Szenerie. Das Bild stammt von niemand Geringerem als Dr. Reinhold Stecher, Altbischof der Diözese Innsbruck.

Zur Person: Nach der Matura in Innsbruck und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat Reinhold Stecher im Jahre 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo kurzerhand geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis verbracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen.

Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein. 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 er zum Doktor der Theologie promovierte. Seit 1958 ist Stecher Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Raeto Bavaria Innsbruck im ÖCV, welche 1908 von seinem Vater Heinz Stecher gegründet wurde. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. als Nachfolger von Paulus Rusch. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch der Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz. In seine Amtszeit fiel der umjubelte Besuch von Papst Johannes Paul II. in Innsbruck sowie die Seligsprechung der beiden Märtyrerpriester Otto Neururer und Jakob Gapp.

Der vielfach ausgezeichnete und nach wie vor engagierte Altbischof, der sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut, ist ein begeisterter Bergsteiger, humorvoller Autor und – wie auf der Marke auf beeindruckende Weise zu sehen ist – ausdrucksstarker Maler.





Erscheinungsdatum: 06.11.2009
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Altbischof Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.11.2009 04:59:50 Gelesen: 1287398# 116 @  
Klassische Markenzeichen "Palmers"

Der Charme von Palmers, eine selbstbewusste Wäsche-Marke mit Kultcharakter setzt ihre Zeichen.

Palmers, das heißt nicht nur internationale Wäsche- und Dessoustrends, sondern der Name steht auch für gesellschaftsprägende Impulse, die durch bewegende und international anerkannte Plakatkampagnen und Ihrer Widerspiegelung des Frauenbildes sichtbaren Einfluss auf dessen Weiterentwicklung hatten.

Somit kann man durchaus behaupten, dass es vor allem die Palmers Werbung war, die das Frauenbild über die letzten 90 Jahre nachhaltig in Österreich beeinflusst bis mitbestimmt hat.

Ein neues Frauenbild.

Indem Palmers die innere und äußere Schönheit und Anmut einer Frau in hochästhetische und unglaublich berührende Bilder gefasst hat sowie gleichzeitig ihre Wünsche und Träume - nicht nur im Produktbereich - einfing, sondern auch im Bild visualisierte, gewann Palmers eine Sonderstellung in den Herzen aller - bis zum heutigen Tag.

Die erste Kampagne "Trau Dich Doch" von Elfi Semotan sollte die neue Ära einleiten. Frauen in der Werbung so zu präsentieren, wie es der Zeit entsprach. So wurde Palmers der Inbegriff für zeitgeistige, sinnliche Ästhetik und sogleich wunderschöner, qualitativer Produkte. Das Frauenbild, das Palmers von da an schuf, war das Bild der selbstbewussten, sinnlichen Frau mit großer, innerer Ausstrahlung. Ausgehend von den ersten Kampagnen der international anerkannten Fotografin Semotan errangen die Palmers Plakate über Österreichs Grenzen hinaus immer mehr an Anerkennung bis zum Kultstatus.

Beispielhaft können die beiden Plakate „Skin“ mit den fünf am Boden liegenden Grazien im Jahr 1997 und „Crazy for Passion“ (2006), auf dem zehn Tänzerinnen des Pariser „Crazy Horse“ die edle Strumpfware mit dem besonderen Hauch Erotik präsentieren, als Meilensteine angeführt werden. In diesen international anerkannten Plakatkampagnen vereint sich die sinnliche Romantik und Harmonie (die fünf „feenhaften“ Grazien) und dann wieder die Darstellung von großem Selbstbewusstsein mit Humor und Charme (die zehn Power- Frauen vom „Crazy Horse“, Paris).

Universe of Palmers.
Das Herz der Marke, das breite Produkt-Universum steht für sinnlich romantische Wäscheträume aber auch für Wohlbefinden und Nähe. Die neuesten Trends und Innovationen im Wäschebereich, der neue Look der Palmers Shops und der viel besprochene Charme der Palmers Mitarbeiterinnen münden in die einzigartige, anziehende und berührende Palmers-Welt, die alle Facetten einer Lifestylewelt bietet. Palmers weiß um das Besondere jeder Frau, das beweist die große Auswahl an Dessous, Seiden-Lingerie und Unterwäsche, die modische Bademode, Nachtwäsche und Homewear sowie Strumpfware. Palmers Men für Herren und die Marken "Paradise" und „p2“, die sich an trendige, auch jüngere Kundinnen und Kunden richtet ergänzen die Palmers Lifestylewelt.

Das Unternehmen. Das Unternehmen wurde 1914 von Ludwig Palmers gegründet, der in Innsbruck sein erstes Wäschegeschäft eröffnete. Unter der Leitung von Walter Palmers wurde das Familienunternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg erweitert und ein flächendeckendes Filialnetz in Österreich aufgebaut. Palmers hat immer wieder neue Akzente und Maßstäbe setzen können und sich dadurch als international führende Marke etabliert. Auch im Bereich Franchising hat sich der Pionier-Charakter von Palmers manifestiert. Bereits 1936 wurden die ersten Palmers Partner-Geschäfte eröffnet. Jahre später begann die Expansion ins Ausland. Palmers ist heute nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland, in der Schweiz sowie in über 20 weiteren Ländern vertreten.





Erscheinungsdatum: 12.11.2009
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 13.11.2009 06:45:20 Gelesen: 1287346# 117 @  
Schutzpatrone "Heiliger Leopold"

Mit dem Heiligen Leopold, dem Landespatron von Niederösterreich, findet die beliebte Markenserie „Schutzpatrone“ nun ihren Abschluss. Maria Schulz (Entwurf) und Robert Trsek (Stich) übernahmen, wie bei der gesamten Reihe, die Gestaltung dieser attraktiven Sondermarke.

Leopold III., genannt der Heilige, der Milde oder der Fromme, lebte von 1073 bis 1136. Er stammte aus dem Hause der Babenberger, sein Vater war Markgraf Leopold II. und seine Mutter Ida von Formbach-Ratelnberg. In zweiter Ehe war Leopold III. mit Agnes von Waiblingen, der verwitweten Schwester Kaiser Heinrichs V. verheiratet; dieser Ehe entsprossen 17 Kinder, die allerdings nicht alle überlebten.

Zwei der Söhne wählten den geistlichen Stand – der berühmte Historiker Otto von Freising und der spätere Salzburger Erzbischof Konrad. Diese Versippung mit den Saliern hob freilich die Bedeutung des Babenberger-Hauses, dem während der Markgrafschaft Leopolds III. wichtige Königsrechte übertragen wurden. Leopold nannte sich „Princeps Terrae“, was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutete.

Im Jahre 1125 war er als Kandidat für die Königswahl im Gespräch; er verzichtete jedoch mit dem Hinweis auf sein fortgeschrittenes Alter und der Tatsache, dass er zu viele Söhne hatte, was zu Problemen bei der Nachfolge geführt hätte. Mögliche Ursachen waren aber auch die mangelnde Hausmacht und die Rücksicht auf den Gegenkandidaten, seinen Stiefsohn Friedrich von Schwaben.

Das Grabmal Leopolds III. befindet sich im niederösterreichischen Stift Klosterneuburg, dessen Existenz ihm zu verdanken ist. Der Legende nach ließ er es nämlich genau an jener Stelle errichten, an der ihm eine Marienerscheinung den wertvollen Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte.

1108 gegründet, wurde Klosterneuburg in den folgenden Jahren mehr und mehr zur Residenz ausgebaut. Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz und Klein-Mariazell – diese dienten in erster Linie der Evangelisierung, der Bildung, und der Erschließung des noch stark bewaldeten Gebietes. Besondere Erwähnung verdient freilich auch seine Förderung der Städte – neben Klosterneuburg und Wien vor allem Krems, das eine eigene Münzprägestätte bekam.

Am 6. Jänner 1485 wurde Leopold III. heiliggesprochen; sein Gedenktag ist der 15. November. Anlässlich der so genannten Translationsfeier gab es im Stift Klosterneuburg weltliche Festlichkeiten wie Turniere, Bankette und Tänze. Diese Lustbarkeiten werden auch heute noch, am Hochfest Leopoldi, jeden 15. November gefeiert. Hierbei erfreut sich das bekannte „Fasselrutschen“, bei dem über das „Tausendeimerfass“ im Binderstadel des Stiftes hinuntergerutscht wird, besonderer Beliebtheit.





Erscheinungsdatum: 13.11.2009
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Maria Schulz
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 19.11.2009 04:19:47 Gelesen: 1287223# 118 @  
Weihnachten 2009 - 60 Jahre Postamt Christkindl

Eine wundersame Heilung und der Mut eines Abtes aus Garsten in Oberösterreich führten zum Bau der Wallfahrtskirche „Zum gnadenreichen Christkindl“ im „Baum unterm Himmel“. Im Jahr 1725 wurde diese geweiht und 1787 wurde Christkindl zur eigenständigen Pfarre erhoben. Durch die Einrichtung des Weihnachtspostamtes Christkindl im Jahr 1950 trug die Österreichische Post dazu bei, dass das kleine Barockjuwel in aller Welt bekannt wurde.

Dem allem ging aber die Geschichte des Ferdinand Sertl voraus. Sertl war Kapellmeister und Betreuer der Feuerwache und lebte im 17. Jahrhundert in Steyr. Da er an Epilepsie litt, war er nicht gerne unter Menschen. In einem Wald am Rand der Hochterrasse des Steyrufers in der Ortschaft Himmel fand er einen Platz, um alleine zu sein. Tiefgläubig wie er war, befestigte er dort an einem Fichtenstamm ein Bild der Heiligen Familie – vor diesem betete er um Gesundung. Etwa 1695 kaufte er ein kleines, aus Wachs geformtes Christkindl und versteckte es im Baum in einer selbst gestemmten Höhle.

Sertl pilgerte nun mehrmals wöchentlich dorthin – und siehe da: seine epileptischen Anfälle ließen nach und hörten schließlich auf. Dies schrieb der fromme Mann seinen Andachten vor dem Christkindl zu. Da dies auch im Ort bekannt war, wurde 1699 um den Baum eine hölzerne Kapelle errichtet. Im gleichen Jahr berichtete Abt Anselm Angerer von Garsten dem Bischof von Passau, dass die Menschen in stetig wachsender Zahl von weither zum Christkindl wallfahrten kämen und deshalb der Bau einer Kirche notwendig wäre. Da der Abt ein Mann der Tat war, ließ er den Bau bereits 1702 nach den Plänen von Giovanni Battista beginnen. Er wurde jedoch 1703 gestoppt. Erst 1708 bekam Abt Anselm die lang ersehnte Bewilligung, weiterbauen zu dürfen.

Im Jahr 1725 wurde die Kirche, von Jacob Prandtauer vollendet, schließlich geweiht. Der freistehende Hochaltar enthält den ursprünglichen Fichtenstamm und ist ein einzigartiges barockes Werk. Um den Baum rankt sich ein Wolkengebilde mit einem offenen Himmel, umgeben von Engelsfiguren. Bemerkenswert ist auch der Tabernakel, der als Erdball gestaltet ist und die einzelnen Kontinente im Relief zeigt.

Die Anregung ein Weihnachtspostamt einzurichten, hatte ein Besatzungsoffizier im Zweiten Weltkrieg. In der Generalpostverwaltung in Wien griff man diese Idee auf. Am 15. Dezember 1950 eröffnete man schließlich in der einzigen Wirtsstube im "Hause Davids" (der Wirt hieß Georg David) das erste Sonderpostamt, das die Aufgabe hatte, Grußsendungen mit einem eigenen Motivstempel zu versehen. Obwohl in der ersten Betriebsperiode nur Briefsendungen des Inlandsverkehrs angenommen wurden, liefen schon damals mehr als 42.000 Sendungen über Christkindl. 2009 feiert das „himmlische Postamt“ nun bereits sein 60-jähriges Jubiläum.





Erscheinungsdatum: 20.11.2009
Auflagenhöhe: 6.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.11.2009 06:32:06 Gelesen: 1287192# 119 @  
AWZ Paar 55 Cent - Christkindl 09

Die Wintermotive der Automatenmarken wurden neu gestaltet. Wie schon beim ersten Mal hat der Künstler Hannes Margreiter die Bilder entworfen. Schneekristalle und eine farbenfrohe Szene am Weihnachtsmarkt sind ab jetzt die beiden Wintermotive, die nur als Pärchen erhältlich sind. Die beiden neuen Motive werden an mehreren Standorten zum Einsatz kommen und drei verschiedene Eindrucke tragen: CHRISTKINDL 09, - SONDERPOSTAMT und - neu: ohne Bezeichnung der Postleitzahl - PHILATELIE.SHOP.







Erscheinungsdatum: 20.11.2009

Autmatenmarken Mi.Nr. 14 (Schneekristalle) und 15 (Weihnachtsmarkt)
 
Brigitte Am: 20.11.2009 06:41:32 Gelesen: 1287191# 120 @  
Marken.Edition 1: Christkindlkirche 2009

Eine Malerin, die sich mit viel Liebe der Darstellung ihrer Heimat verschrieben hat, schuf die Bilder für Postamt Christkindl im Jubiläumsjahr 2009: Anni Uhrmann. Sie ist selbst eine begeisterte Briefmarken-Freundin und als Gattin eines Philatelisten ist sie tief in der Materie eingebunden. Die vier kleinen Ölbilder wurden ganz speziell für die Briefmarken gemalt.



Anni Uhrmann hat sich der schwierigen Herausforderung gestellt, das erste Mal die neu umgestaltete Fassade, hinter der sich das Weihnachtspostamt verbirgt, künstlerisch wiederzugeben.



Dieses kleine Bild zeigt die kleine Kapelle von Oberndorf und symbolisch für das berühmteste Weihnachtslied der Welt die erste Zeile von "Stille Nacht, heilige Nacht".



Die Menschen stapfen durch den tiefen Schnee zur Oberndorf Kapelle. Ein idyllisches Winterbild von Anni Uhrmann, das tiefe Andacht vermittelt.



Erscheinungsdatum: 20.11.2009
 
Brigitte Am: 21.11.2009 04:57:50 Gelesen: 1287166# 121 @  
10 Jahre Essl Museum

Das Essl Museum vor den Toren Wiens, in Klosterneuburg, beherbergt mit Sicherheit eine der umfassendsten und aufregendsten Sammlungen Moderner Kunst in Österreich. Zum zehnjährigen Bestandsjubiläum des Museums gratuliert die Österreichische Post AG nun mit einer eigenen Sondermarke.
Ausgangspunkt für die Sammlung von Agnes und Karlheinz Essl ist der persönliche Blickwinkel auf die Kunst der Gegenwart.

Die österreichische Malerei ab 1945 bildet den zentralen Kern der Sammlung, seit den Neunzigerjahren wird jedoch auch verstärkt international gesammelt. Die Kollektion umfasst heute wichtige Positionen zeitgenössischer Kunst aus Europa, den USA, Australien, Mexiko und China. Spezifikum ist das Sammeln "in die Tiefe", das heißt der Erwerb ganzer Werkgruppen von Künstlern, sowie eine kontinuierliche Ankaufstätigkeit.

Inzwischen ist die Sammlung Essl auf weit über 6.000 Exponate angewachsen und umfasst alle Medien der Gegenwartskunst der zweiten Hälfte des 20. sowie des 21. Jahrhunderts. Ein wesentliches Ziel der Sammlung Essl ist es, ihre Werke einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zu vermitteln.

1999 wurde das von Architekt Heinz Tesar gestaltete Museum eröffnet. Dieses bildet das Zentrum der Sammlung Essl mit seinen vielfältigen Aktivitäten, die sowohl Ausstellungen als auch Neue Musik umfassen. Das rein privat finanzierte Museum hat sich als Institution Moderner Kunst in Österreich etabliert. Seine Unabhängigkeit und Flexibilität ermöglichen ein schnelles Reagieren auf aktuelle Tendenzen und Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst.

Das Ausstellungsprogramm entwickelt sich aus den Inhalten und Zielen der Sammlung Essl. Säulen dieses Programms bilden Themenausstellungen, monografische Präsentationen, Blicke von externen Kuratoren auf die Sammlung und die Kunst aus anderen Kulturen.

Integraler Bestandteil des Hauses ist die Pflege der zeitgenössischen, elektronischen und experimentellen Musik durch Konzerte, Performances und Klanginstallationen in den Ausstellungsräumen der Sammlung Essl. Damit hat sich ein international renommiertes und in Österreich einzigartiges Forum Neuer Musik im musealen Kontext etabliert.

Die Angebote der Kunstvermittlung sowohl für Erwachsene als auch für Kinder dienen einer mündigen und offenen Auseinandersetzung mit Kunst. Methodisch bilden Dialoge vor Originalen in Verbindung mit malerischen Erfahrungen im Atelier einen Schwerpunkt.

Agnes und Karlheinz Essl sind überzeugt: „Kunst bereichert das Leben und setzt innovative Kräfte frei. Kunst ist ein Lebenselixier, das vertiefende Einblicke in die Zusammenhänge des Lebens und der Existenz ermöglicht.“





Erscheinungsdatum: 21.11.2009
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 23.11.2009 04:50:02 Gelesen: 1287103# 122 @  
200. Geburtstag von Charles Darwin

Als Begründer der modernen Evolutionstheorie gehört Charles Darwin (1809 – 1882) ohne Zweifel zu den wichtigsten Naturwissenschaftlern aller Zeiten. Seine Arbeit beeinflusste Biologie und Geologie grundlegend und gewann große Bedeutung für das nachfolgende Denken.

Zur Person: Nach einer durchschnittlich erfolgreichen Schul- und vorzeitig abgebrochenen Studienzeit sollte sich mit dem 27. Dezember 1831 das Leben des jungen Charles Darwin grundlegend ändern: An diesem Tag wurde er Mitglied einer Forschungsreise, die er später "das bei weitem wichtigste Ereignis in meinem Leben" nannte.

Auf der "HMS Beagle" unter Kapitän Robert FitzRoy bereiste und erforschte Darwin fünf Jahre lang die Welt: die Kapverdischen Inseln, die Falklandinseln, Südamerikas Küsten, die Galapagos-Inseln, Patagonien, Südafrika, Mauritius usw. Bei seiner Rückkehr hatte er nicht nur eine Galapagos-Riesenschildkröte im Gepäck (die übrigens erst im November 2006 im Alter von 176 Jahren starb!), sondern auch massenhaft Aufzeichnungen und Fundstücke, die die Grundlage seines wichtigsten Werkes bilden sollten: "Die Entstehung der Arten".

Dieses im Jahre 1859 erschienene Buch war, kaum veröffentlicht, sofort vergriffen. Skeptiker kritisierten seine Theorien (bis heute) als blasphemisch, denn entgegen der christlichen Schöpfungsgeschichte vertrat Darwin die Ansicht, dass die verschiedenen Arten eine Folge von Anpassungen an den Lebensraum ("Survival of the Fittest") seien und sich somit auseinander entwickelt hätten. Die wissenschaftliche Welt indes erkannte schnell die sensationellen wie fundierten Erkenntnisse.

Rund zwanzig weitere Werke veröffentlichte Charles Darwin, der später sogar Mitglied der Royal Society wurde, im Laufe der Jahre – von Studien über Korallenriffe über fleischfressende Pflanzen und Orchideen bis hin zur Abstammung des Menschen, seiner wohl umstrittensten naturwissenschaftlichen Theorie.

Fest steht: Seine revolutionären Erkenntnisse (und seine oftmals karikierten Ideen) machen Charles Darwin auch heute noch stark präsent; sie sind im Bewusstsein der Öffentlichkeit nach wie vor tief verankert. So wurde Darwin 1992 in einer Liste der einflussreichsten Personen in der Geschichte auf den 16. Platz gereiht, in Großbritannien belegte er bei den „100 größten Briten“ sogar Platz vier.

200 Jahre nach Darwins Geburtstag stellt die von ihm begründete und seitdem ständig weiterentwickelte Evolutionstheorie für die Biologie das grundlegende Paradigma dar: Durch sie werden alle biologischen Teildisziplinen, wie Zoologie, Botanik, Verhaltensforschung, Embryologie und Genetik, „unter einem einheitlichen Dach“ versammelt – gemäß dem vielzitierten Satz: „Nichts in der Biologie hat einen Sinn, außer im Licht der Evolution.“ Der neue Sondermarkenblock ist ein Tribut an einen der größten Forscher aller Zeiten.





Erscheinungsdatum: 24.11.2009
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 06.01.2010 17:26:36 Gelesen: 1285989# 123 @  
AWZ Paar 55 Cent - Philatelie-Shop SOMMER 2

Die Blumenmotive der Automatenmarken wurden von der bewährten Hand von Hannes Margreiter gestaltet. Seerosen und Margeriten zieren die Marken. Der Umtausch von AWZ ist nicht vorgesehen.







Erscheinungsdatum: 07.01.2010

Automatenmarken Mi.Nr. 16 und 17
 
Brigitte Am: 13.01.2010 14:55:50 Gelesen: 1285706# 124 @  
Tierschutz - Bachforelle und Fischotter

Der Fischotter – er zählt zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren – gehört zur Familie der Marder. Er kommt ebenfalls in fast ganz Europa vor und wird einschließlich Schwanz bis zu 130 Zentimeter lang. Sein Körper ist gestreckt und walzenförmig, die Beine sind kurz und der Kopf ist rundlich; an der Schnauze befinden sich lange Tasthaare, die für ihn ein wichtiges Sinnesorgan im trüben Wasser darstellen.

Die Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden – und das Fell des Fischotters bietet eine besonders wirkungsvolle Isolation gegen Nässe und Kälte: Die Haare sind, ähnlich wie bei einem Reißverschluss, mittels mikroskopisch kleiner, ineinander greifender Keile und Rillen miteinander verzahnt. Interessant ist, dass es keine einheitliche Lebensweise von Fischottern gibt. Je nach Umgebung und individuellen Neigungen passen sie ihre Lebensweise an, um möglichst gut überleben zu können.

Sie sind sowohl nacht- als auch tagaktiv – und während sie am Ufer ruhen, bewegen sie sich zur Zeit ihrer Aktivität im Wasser. Der größte Feind des Fischotters ist, wie bei vielen Tieren, der Mensch. Lebensraumzerstörung und die Verschmutzung der Gewässer, Nahrungsverknappung, Straßenverkehr und Fischreusen sind die Hauptursachen, weshalb Fischotter selten ein hohes Lebensalter erreichen.

Heute steht die Spezies in den meisten Ländern unter Schutz. In Österreich ist der Fischotter am ehesten im Wald- und Mühlviertel anzutreffen, einige Ansiedlungen gibt es auch im südlichen Burgenland sowie in der Oststeiermark. Unterschiedliche Schutzmaßnahmen versprechen jedoch Erfolg: Seit etwa zehn Jahren nimmt der Bestand allmählich wieder zu.









Erscheinungsdatum: 08.01.2010
Auflagenhöhe: 500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Selbstklebemarken

Mi.Nr. 2847/2848
 
Brigitte Am: 14.01.2010 11:08:33 Gelesen: 1285656# 125 @  
Tierschutz - Wildkatze - Fünferstreifen

Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ist in Europa, einigen Mittelmeerinseln und Teilen Südwest-Asiens verbreitet. Sie ist vor allem durch ihren buschigen Schwanz erkennbar, der in einer stumpfen Rundung - meist mit drei schwarzen "Kringeln" - endet. Das dichte Fell zeigt ein auffälliges, manchmal auch verwaschenes Streifenmuster.

Die Ur-Wildkatze entwickelte sich vermutlich vor 2 Millionen Jahren und aus dieser dürfte sich vor rund 300.000 Jahren in Europa die moderne Wildkatze entwickelt haben.

Das größte Problem für die Wildkatze in der modernen Zeit ist die intensive Nutzung der Landschaft durch Siedlungen, Verkehr und Landwirtschaft. Dadurch werden die Tiere auf zu kleine, inselartige Restlebensräume zurückgedrängt.





Erscheinungsdatum: 13.01.2010
Auflagenhöhe: 6.110.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken

Mi.Nr. 2849
 
Brigitte Am: 27.01.2010 06:13:47 Gelesen: 1285261# 126 @  
Weltkulturerbe UNESCO: Altstadt von Salzburg

Keine Frage: Die historische Altstadt von Salzburg gehört wohl zu den schönsten Orten Europas – und durch die Ernennung zum Weltkulturerbe durch die UNESCO im Jahr 1997 fand diese Tatsache ihre wohlverdiente internationale Anerkennung.

Zur Topographie der Stadt: Gewissermaßen als „historische Lebensader“ windet sich die Salzach, aus Süden von den Vorläufern der Alpen kommend, mitten durch die Altstadt und teilt sie in zwei Hälften – in das so genannte Rechte beziehungsweise Linke Salzachufer. Das Linke Salzachufer stellt den "noch älteren Teil" der Stadt dar, hier wurden die frühesten Siedlungsreste aus der Römerzeit gefunden. Von einer Seite zur anderen gelangt man über die Nonntaler Brücke, den Mozartsteg, die Staatsbrücke, den Makartsteg und den Müllner Steg. Effektvoll eingerahmt wird die Altstadt vom Mönchsberg, auf dem weithin sichtbar die berühmte Festung Hohensalzburg thront, sowie auf der rechten Flussseite vom mächtigen Kapuzinerberg.

Für einen echten Salzburger mag die Bezeichnung "Berg" zwar ein wenig übertrieben erscheinen, tatsächlich kann man aber auf beiden Stadtbergen ausgedehnte Spaziergänge unternehmen und sich dem hektischen Treiben der vielen Gassen und Plätze für einige Stunden entziehen. Ein Aufstieg lohnt sich in jedem Fall, genießt man doch von hier oben die schönsten Panoramablicke und "Postkartenansichten" auf Salzburg.

Die Altstadt selbst ist mit ihren zahlreichen verschiedenen Baustilen eine wahre architektonische Schatzkiste. Wer durch die vielen schmalen Gässchen schlendert, begegnet auf engstem Raum sowohl Bauwerken des Mittelalters und der Romanik als auch Gebäuden aus der Zeit der Renaissance, des Barock und der klassizistischen Ära der Monarchie – kaum eine Epoche also, die in Salzburg nicht ihre baulichen Spuren hinterlassen hat. Da die Altstadt von Salzburg einerseits Fußgängerzone und andererseits relativ klein ist, bietet sie sich vorzüglich zum Spazierengehen an – vom Nonntal im Süden bis hin zum Müllnerhügel im Norden schafft man es zu Fuß gemütlich in gut zwanzig Minuten.

Zu den imposantesten Bauwerken zählen mit Sicherheit der bekannte Salzburger Dom, die eingangs erwähnte Festung Hohensalzburg, die Residenz, das Stift St. Peter, die Franziskaner- und die Universitätskirche, die Gebäude im Festspielbezirk und natürlich die beeindruckende Felsenreitschule. Fest steht: Wer Salzburg besucht, dem sei empfohlen, ein wenig Zeit mitzubringen und sich von der einzigartigen Atmosphäre und dem regen Stadtleben einfangen und bezaubern zu lassen. Ob Kunstgenuss, Einkaufsbummel, Spaziergang oder Lokalbesuch – die Altstadt von Salzburg bietet viele charmante Seiten.





Erscheinungsdatum: 29.01.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Stichtiefdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2850
 
Brigitte Am: 04.02.2010 04:47:24 Gelesen: 1285006# 127 @  
Österreicher in Hollywood: Otto Preminger

Otto Preminger (1905 – 1986) war ein österreichisch-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent, Theaterregisseur und Theaterdirektor aus einer assimilierten jüdischen Familie. Der Sohn eines Magistratsbeamten studierte zunächst Jus in Wien und schloss 1928 mit der Promotion ab. Bereits in dieser Zeit widmete er sich nebenbei der Schauspielerei, trat in kleinen Rollen unter Max Reinhardt am Theater in der Josefstadt auf und war dessen Assistent in Salzburg. Größere Rollen spielte er vor allem am Deutschen Theater in Prag. 1925 schließlich führte er erstmals Regie – und 1931 kehrte er ans Theater in der Josefstadt zurück, dessen Direktor er von 1933 bis 1935 war.

Im Jahre 1931 drehte Otto Preminger seinen ersten Film („Die große Liebe“), der ihn, ebenso wie seine Theaterinszenierungen in Hollywood und New York, einem größeren Publikum bekannt machte. Im Oktober 1935 ging er in die USA, schuf dort zahlreiche Filme und wirkte in mehreren Streifen auch als Schauspieler mit, ohne jedoch seine Tätigkeiten am Theater zu vernachlässigen. 1953 gründete Preminger seine eigene Produktionsgesellschaft und musste fortan nicht mehr auf die filmischen Vorgaben der „Traumfabrik“ Hollywoods Rücksicht nehmen. 1955 griff er mit „Der Mann mit dem goldenen Arm“, einem Porträt eines Drogensüchtigen in den Elendsvierteln von Chicago, ein Tabuthema auf.

Nicht zuletzt sein Film „Anatomie eines Mordes“ trug dazu bei, dass die innere Zensur immer öfter unterlaufen und in weiterer Folge ganz aufgegeben wurde. Letztlich war es auch Otto Preminger, der den ersten Streifen mit ausschließlich schwarzen Darstellern drehte: „Carmen Jones“ nach Georges Bizets Oper „Carmen“. Ein weiteres zentrales Werk in Premingers cineastischem Schaffen ist „Bonjour Tristesse“ nach dem gleichnamigen Roman von Francoise Sagan; dieser Film wurde mit hymnengleichen Kritiken gefeiert und hatte, darüber ist sich die Expertenwelt einig, für die späteren Regisseure der französischen „Nouvelle Vague“ gewissermaßen Vorbildcharakter.

Otto Preminger, der auf dem legendären „Walk of Fame“ in Hollywood mit einem Stern verewigt ist, entwarf in seinen Arbeiten stets ein inneres Panorama seiner Protagonisten, deren Seelenwelten er tief auslotete. Obgleich er die Schauspieler zu wahren Höchstleistungen trieb, bewahrte er sich jene notwendige Distanz, um nicht ins Melodramatische abzugleiten. In einem Balanceakt von Emotion und Analyse, den Nuancen zwischen Details und strukturiertem Ganzen verdichtete er seine Filme zu komplexen Erzählungen, die buchstäblich „unter die Haut gehen“. Als „Regisseur der leisen Töne“ (Zitat „Film-Zeit“) schrieb Otto Preminger ein bedeutendes Stück Kinogeschichte.





Erscheinungsdatum: 05.02.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2851
 
Brigitte Am: 05.02.2010 03:41:23 Gelesen: 1284980# 128 @  
Roger Federer

Roger Federer, geboren am 8. August 1981, wuchs als Sohn eines Schweizers und einer Südafrikanerin in Riehen und Münchenstein, Vororten von Basel, auf. Mit der Herkunft seiner Mutter hängt laut Federer auch die englische Aussprache seines Vornamens zusammen, die nicht der in der Schweiz sonst üblichen französischen Aussprechweise entspricht.

Im zarten Alter von drei Jahren begann er mit dem Tennisspielen, und mit acht trat er dem ersten größeren Verein – ironischerweise dem „TC Old Boys“ – bei. Hier wurde seine Weiterentwicklung maßgeblich durch engagierte Trainer vorangetrieben. Nach zögerlichen Erfolgen wuchs der junge Sportler erst im Laufe der Jahre zu einem absoluten "matchplayer", dessen umfassende Spieleigenschaften sich rasch verbesserten.

Heute, wiewohl seine Karriere noch lange nicht beendet scheint, kann Roger Federer bereits auf eine beispiellose sportliche Laufbahn zurückblicken. So gewann er die Rekordanzahl von 15 Grand-Slam-Turnieren im Einzel – und seit 2004 führt der Schweizer (mit wenigen Unterbrechungen) fast stets die Tennis-Weltrangliste an. Darüber hinaus ist Federer der einzige Spieler, der dreimal in seiner Karriere drei Grand-Slam-Titel in einer Saison gewinnen konnte. Als zweitem Spieler (neben dem legendären Björn Borg) brachte er das Kunststück zuwege, fünfmal in Folge das berühmte Tennisturnier von Wimbledon für sich zu entscheiden – und er ist der Einzige, der fünfmal hintereinander die „US Open“ gewinnen konnte.

Aufgrund seiner überragenden Leistungen wurde Federer in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 jeweils zum Weltsportler des Jahres gewählt. Bereits zu aktiven Zeiten wird er von fast allen Experten zu den besten Tennisspielern in der Geschichte dieses Sports gezählt und oftmals sogar als größter Spieler aller Zeiten bezeichnet. Kein Zweifel: Roger Federer gilt als der vielseitigste Athlet im heutigen Profitennis.

In der Grundanlage gehört er zu jenem Typus, der im Wesentlichen von der Grundlinie des Platzes agiert. Zwar hat er gerade in den letzten Jahren auch an seinem Netzspiel gearbeitet, dennoch erzielt er den Großteil seiner Punktgewinne durch Bälle von der Grundlinie. Als spektakulärster und erfolgreichster Schlag gilt seine Vorhand, die vom renommierten „Tennis Magazine“ als die Beste in der Geschichte des Sports bezeichnet wurde.

Beeindruckend ist aber auch Federers soziales Engagement; so gründete der beliebte Sportler im Dezember 2003 eine Stiftung, die Hilfsprojekte für Kinder in Südafrika finanziell unterstützt. Zudem war er auch in die Tsunami-Hilfsorganisation nach der Katastrophe im Dezember 2004 involviert und spielte eine Reihe von Benefiz-Turnieren zur Unterstützung der Betroffenen. Im April 2006 wurde Roger Federer als erster Schweizer zum UNICEF-Botschafter ernannt.





Erscheinungsdatum: 08.02.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke

Mi.Nr. 2852
 
Brigitte Am: 07.02.2010 06:46:28 Gelesen: 1284932# 129 @  
Moderne Kunst in Österreich - Helmut Kand
„JAHRESRINGE VON DUFT UND GLÜCK“

Mit der vorliegenden Sondermarke findet die beliebte Serie „Moderne Kunst in Österreich“ ihre farbenfrohe Fortsetzung. Das Motiv des neuen Wertes zeigt ein Gemälde von Helmut Kand, poetischer Surrealist oder, wie die „Münchner Abendzeitung“ einmal schrieb, „Plausibelmacher des Unmöglichen“.

Zur Person: Prof. Helmut Kand, aufgewachsen in der Steiermark „in einem kunstliebenden Haus“, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh und Rudolf Hausner. Im Alter von 19 Jahren unternahm er eine weite Pilgerreise, sein Ziel war der große spanische Maler und Exzentriker, Salvadore Dali. Gaststudien in Florenz, Rom und London sowie zahlreiche Ausstellungen in Europa, Australien, USA, Kanada, Japan, Malaysien, Indonesien und Argentinien machten den Künstler schon in jungen Jahren international bekannt.

Seine Werke – Bilder und Skulpturen – befinden sich in namhaften Galerien und Museen auf der ganzen Welt, zudem schuf der „Reisende in Sachen Phantasie“, wie er sich selbst gerne nennt, die verschiedensten Projekte für den öffentlichen Raum. Der vielfach ausgezeichnete Maler trägt den seltenen Titel:“ Foreign Born Indonesian Artist“ und ist offizieller „malender Botschafter“ der griechischen Insel Ios. In jenem schlafenden Paradies verbrachte er vierzig lange Sommer und malte mit poetisch-surrealer Erzählkraft Themen uferloser Lebensfreude: Erahntes, Gewünschtes, Erlebtes, Visionen und Freude, Erotik und halbfertige Tagträume.

Sein Jahresrhythmus ist so, dass er sich nicht wohin sehnt, sondern dass er immer schon dort ist. „Wenn ich ein Bild beginne“, so Prof. Kand, „habe ich noch keine genaue Vorstellung davon. Der Anfang ist immer ein hitziger Akt, in dem ich mit einem Schwamm in einem großen Bogen über die Fläche fahre. Die weiße Leinwand ist eine Herausforderung, der man sich nur mit frechem Mut stellen kann.“ Die Ergebnisse freilich sind von einer spektralen Buntheit kosmischer Dimension, sie führen den Betrachter in überbordende Vorstellungsbereiche – voll erotischer Ästhetik und abstrahierter Rätsel.

Alle Elemente sind miteinander verflochten, eine fließende Kommunikation von strömender Kraft; es lodert, es züngelt, es folgt einer mikrokosmischen Ordnung. Die Dogmen seiner Bilder sprechen von geheimer Sehnsucht, phantastischer Liebe, tief empfundener Lust und orgastischem Zerfließen – sie zeigen alles, berauschend offen, aber stets geheimnisvoll verschlüsselt und poetisch intim.

„Unzählige Male schon wurde versucht, dem Maler Helmut Kand einen Titel zu verleihen: „Visueller Alchimist“ stand einst in einer Rezension der Zeitschrift „Wiener.“ Die französische „Le Monde“ freilich brachte Prof. Kands leidenschaftlich-künstlerisches Schaffen mit lyrisch knappen Worten auf den Punkt: „Um so zu malen wie er, muss man über Inselberge gesprungen, Sonnen tänzelnd berührt, Monde und Katzen gestreichelt haben.“





Erscheinungsdatum: 10.02.2010
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Helmut Kand
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2853
 
Brigitte Am: 09.02.2010 06:05:59 Gelesen: 1284877# 130 @  
Prinz Eugen

Gewissermaßen ein philatelistischer Begleiter – das ist die neue Sondermarke, die anlässlich der großen Ausstellung „Prinz Eugen – Feldherr Philosoph. Der Edle Ritter als Kulturheros“ (12. Februar bis 6. Juni 2010, Unteres Belvedere und Orangerie), von der Österreichischen Post herausgegeben wird. Sie gedenkt damit einer der historisch bedeutendsten Persönlichkeiten dieses Landes. Das Markenmotiv zeigt ein imposantes Porträtgemälde des kaiserlichen Hofmalers Jacob van Schuppen, datiert nach 1717 (Original 130 x 50 cm, Öl auf Leinwand, Leihgabe des Rijksmuseums Amsterdam).

Zur Person: Italienischer Abstammung, aber von Geburt an Franzose, wurde Prinz Eugen von Savoyen (1663 bis 1736) nach seinem kometenhaften Aufstieg und seiner glanzvollen Karriere als Feldherr einer der einflussreichsten Österreicher, der das Geschick des Landes und auch dessen Kunst- und Kulturgeschichte nachhaltig prägte. Als Diplomat und Ratgeber der Kaiser Leopold I., Josef I. und Karl VI. reiste er von einem Kriegsschauplatz zum anderen quer durch Europa und spielte eine maßgebliche Rolle für die Zukunft des Hauses Habsburg. Das Wiener Belvedere mit zwei Schlössern und einer barocken Gartenanlage, Anfang des 18. Jahrhunderts von Johann Lucas von Hildebrandt als Sommerresidenz für Prinz Eugen von Savoyen errichtet, ist nun Schauplatz der eingangs erwähnten Ausstellung, die den Prinzen nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann und Mäzen der Künste und Wissenschaften präsentiert.

Sein Leben lang widmete er sich dem Aufbau einer umfangreichen Sammlung von Gemälden und Kupferstichen, Inkunabeln, illuminierten Handschriften und Büchern, die in seinem Wiener Palais präsentiert wurden. Von den wechselnden Kriegsschauplätzen aus korrespondierte Prinz Eugen mit Künstlern und Kunsthandwerkern, Gartenarchitekten, Baumeistern und den führenden Köpfen seiner Zeit. Seine Erwerbungen schrieben österreichische Kunst- und Kulturgeschichte und forcierten den Kunsttransfer vom Hof des französischen Königs Louis XIV. nach Wien. Das naturwissenschaftliche Interesse des Prinzen, der sich in diesen Belangen vom Philosophen und Wissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz beraten ließ, zeigt sich in seiner großen Sammlung exotischer Tiere und Pflanzen.

In der Ausstellung werden Exponate seiner Kunstsammlungen, vornehmlich Gemälde der Turiner Galleria Sabauda und Zimelien der Bibliotheca Eugeniana, in Anlehnung an die originalen Raumdekorationen präsentiert. Dem Besucher wird so die komplexe Ausstattung jener Gebäude vermittelt, in denen Prinz Eugen als Präsident des Hofkriegsrats und Mitglied der Geheimen Staatskonferenz höchste Gäste wie die Botschafter des Osmanischen Reichs zur Audienz empfing.





Erscheinungsdatum: 12.02.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Stich: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarke

Mi.Nr. 2854
 
Brigitte Am: 14.02.2010 06:39:38 Gelesen: 1284762# 131 @  
Klassische Markenzeichen "Kleinbahn"

1979 kam es zur Auflösung und Aufteilung der „Gebrüder Klein OHG“ und seit 1984 haben am alten Standort zwei Modelleisenbahnerzeuger ihren Sitz: Erich Klein führte das Unternehmen „Kleinbahn, mechanische Werkstätte – Spielwarenerzeugung Ing. Erich Klein“ mit der erfolgreichen Marktausrichtung der kostengünstigen Produkte weiter; inzwischen wurde das Unternehmen von seiner Tochter übernommen und weitergeführt.

Oskar Klein senior indes nannte sein Unternehmen „Klein Modellbahn GesmbH“. Nach dem Tod des Seniors leitete seit 1987 sein Sohn Oskar Klein das Unternehmen mit Schwerpunkt auf hochwertigere, modellgetreue Produkte. Die Firma stellte jedoch nach finanziellen Schwierigkeiten Ende Juli 2008 die Herstellung ein, Restbestände werden aber nach wie vor verkauft.

Im Längenmaßstab sind Kleinbahn-Modelle traditionellerweise stark verkürzt. So beträgt zum Beispiel bei den Reisezugwagen mit einer Original-Länge von 26,4 Metern der Maßstab 1:113 statt des heute üblichen Längenmaßes von 1:87. Die Modelle sind in einer einfachen, aber sehr robusten Ausführung gefertigt; die angesprochenen Kundengruppen sind daher vorwiegend Hobby-Neueinsteiger und kostenbewusste Modelleisenbahner.

Als gesuchte Sammlerstücke gelten der so genannte „Blaue Blitz“, eine österreichische Diesel-Triebwagengarnitur aus den Fünfzigerjahren, und ein in den Sechzigern gefertigtes Modell der Schnellzug-Dampflokomotive ÖBB 12. Das ansprechende Motiv auf der Sondermarke zeigt ein Bild aus dem Hauptkatalog 1958/59.





Erscheinungsdatum: 16.02.2010
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Art: Sonderpostmarkenserie

Mi.Nr. 2855
 
Brigitte Am: 19.02.2010 06:16:30 Gelesen: 1284630# 132 @  
200. Todestag von Andreas Hofer

Andreas Hofer (1767-1810) ging als Freiheitskämpfer und Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 ohne Zweifel für immer in die Geschichte des Landes ein. Der neue Sondermarkenblock, der anlässlich des 200. Todestages von Andreas Hofer herausgegeben wird, zeigt das imposante Gemälde „Der Tiroler Landsturm anno neun“ von Joseph Anton Koch; das Originalwerk befindet sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck.

Zur Geschichte: Nach der Niederlage Österreichs im dritten Koalitionskrieg und dem Frieden von Pressburg stand Tirol seit 1805 unter bayerischer Herrschaft. Diese begann eine Reihe von Reformen durchzusetzen, wobei vor allem die Missachtung der Tiroler Wehrverfassung und die Wiedereinführung der josephinischen Kirchenreform für Unmut sorgten.

Unmittelbar nach der ersten Schlacht am Bergisel kam es zu Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung Innsbrucks. Die Zwangsaushebung von Rekruten für die Bayerische Armee führte schließlich zu einem Aufstand, der am 9. April 1809 begann. Andreas Hofer stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. Bereits am 11. April konnte er sich bei Sterzing gegen die Bayern durchsetzen, diesen (gemeinsam mit französischen Truppen) gelang es jedoch, Teile Tirols wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und Innsbruck zurückzuerobern. Nachdem sich am 13. Mai die bayerisch-französischen Truppen in einer blutigen Schlacht bei Wörgl durchgesetzt hatten, kam es am 25. und am 29. Mai zu zwei weiteren Schlachten am Bergisel, wobei sich die bayerischen Truppen letztlich zurückziehen mussten.

Es folgte der Znaimer Waffenstillstand mit einer erneuten Besetzung Tirols durch napoleonische Truppen. Dem Aufruf zum Landsturm folgte ein neuerlicher Sieg am 13. August. 15.000 bayerische, sächsische und französische Soldaten unter der Führung von Marschall Lefebvre standen einem ebenso großen Tiroler Schützenaufgebot unter Andreas Hofer gegenüber. Der Friede von Schönbrunn, der in Tirol als Betrug galt, motivierte Hofer erneut zum Aufstand, der allerdings am 1. November 1809 mit der Niederlage der Tiroler am Bergisel endete.

Hofer musste fliehen, wurde jedoch verraten, gefangen genommen und nach Mantua, dem Hauptquartier des französischen Vizekönigs von Italien, Eugène Beauharnais, gebracht. Dieser wollte Hofer zunächst verschonen, Napoleon persönlich ordnete jedoch dessen unverzügliche Exekution an.

Ein französisches Kriegsgericht verhängte nach kurzer Gerichtsverhandlung am 19. Februar 1810 das vordiktierte Todesurteil über Andreas Hofer, das bereits am nächsten Tag vollstreckt wurde. Nach Verlesung des Urteils krachten die ersten Schüsse, eine zweite Salve traf Hofer im Gesicht – der Luxemburger Michel Eiffes gab ihm letztlich den Gnadenschuss, indem er ihm in die linke Schläfe schoss. Die sterblichen Überreste von Andreas Hofer ruhen seit 1823 in der Innsbrucker Hofkirche.





Erscheinungsdatum: 19.02.2010
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 23.02.2010 05:37:02 Gelesen: 1284524# 133 @  
Wiener Staatsoper - Medea

Wenn am 28. Februar 2010 Aribert Reimanns Oper „Medea“ ihre mit Spannung erwartete Premiere in der Wiener Staatsoper feiert, so wird dieses musikalische Ereignis wieder mit einer eigenen Sondermarke der Österreichischen Post AG philatelistisch begleitet. Das kunstvolle Motiv der Marke zeigt das ausdrucksstarke Bühnenbild, geschaffen von Marco Arturo Marelli.

Marelli, in Zürich geboren, war zunächst Assistent in Wien, Salzburg und an der Hamburgischen Staatsoper, ehe er 1981 in Mainz mit der Inszenierung der „Zauberflöte“ als Regisseur debütierte. Es folgten Aufträge an der Wiener Staatsoper, der Dresdner Semperoper, der Opéra de Paris, dem Royal Opera House Covent Garden und den Opernhäusern in Tokyo, Helsinki, Zürich, Madrid und Barcelona. Neben Opern des Barock und des 19. Jahrhunderts hat er sich in den letzten Jahren als Regisseur zeitgenössischer Werke einen großen Namen gemacht.

Medea ist eine bekannte Frauengestalt der griechischen Mythologie. Die älteste erhaltene Quelle ist das Medea-Drama des Euripides, dieses freilich ermöglicht jedoch Vermutungen über noch deutlich frühere Fassungen des Stoffes. So wird in einigen neueren Theorien behauptet, in den älteren Versionen des Mythos sei Medea zumeist als selbstbewusste und zauberkundige Frau dargestellt worden, erst Euripides habe den Mythos umgestaltet; eindeutige Belege gibt es dafür aber nicht. Der hinlänglich bekannte Inhalt – Medea rächt sich aus Eifersucht durch die Ermordung ihrer gemeinsamen Kinder an ihrem untreuen Ehemann Jason – wurde sowohl in der Musik als auch in der Literatur immer wieder neu rezipiert.

Lucius Annaeus Seneca, Pierre Corneille, Franz Grillparzer und Christa Wolf, um nur einige zu nennen, nahmen sich in jeweils zeitgemäßer Weise des Medea-Stoffes an und interpretierten den Mythos auf unterschiedlichste Art. Aribert Reimann, zweifellos einer der bedeutendsten und gefragtesten Komponisten der Gegenwart, Schöpfer zahlreicher erfolgreicher Musiktheaterwerke, schuf nun für die Wiener Staatsoper, der Grillparzer’schen Version folgend, seinen eigenen Zugang zu Medea. Die Premiere im „Haus am Ring“ wird daher von der internationalen Opernwelt mit großer Aufmerksamkeit beobachtet.

Apropos „Haus am Ring“: Weil sich das alte Operntheater nächst dem Kärntnertore für die meisten Opern des 19. Jahrhunderts seinerzeit als zu klein erwies, wurde einst beschlossen, im Zuge des Ausbaus der Wiener Ringstraße an diesem neuen Prachtboulevard ein neues, größeres Opernhaus zu errichten. Als Architekten beauftragte man dafür Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg. Am 25. Mai 1869 wurde die neue Wiener Staatsoper schließlich mit Mozarts „Don Giovanni“ glanzvoll eröffnet. Reimanns „Medea“ reiht sich nun in eine lange Liste denkwürdiger Opernpremieren in Wien.





Erscheinungsdatum: 24.02.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 16.03.2010 17:13:34 Gelesen: 1283669# 134 @  
100. Geburtstag von Max Weiler

Max Weiler, geboren 1910 in Hall in Tirol, hat das Volumen eines nationalen Klassikers längst erreicht. 2010 wäre Max Weiler 100 Jahre alt geworden. Museen ehren den Künstler mit Ausstellungen, Verlage bringen neue und neu aufgelegte Bücher auf den Markt und die Post legt eine Sondermarke auf.

Max Weilers Bild auf der Sondermarke „Bald geht die Sonne auf“, 1970, stammt aus der Serie „Landschaft auf tönenden Gründen“, die Max Weiler in den Jahren 1969-1973 gemalt hat. Er selbst schrieb dazu: „Ich mußte zuerst einige Neuerungen dazuerfinden. So etwa konnte ich auf den farbigen Gründen die Kompositionen nicht mehr mit Bleistift zeichnen, weil man sie einfach nicht sah ...

Diese weiße Zeichnung auf dem dunklen Grund ergibt ein weißes Netzwerk, daß das Bild ins Immaterielle hebt. Es hebt alles Plastische auf, während es auf dem gefühlsbetonten Grund, ich nannte ihn auch „tönenden“ Grund ansprechender wurde.“ Klar beschreibt Max Weiler hier die Schritte, die er gesetzt hat, um den Gefühlswert der Farbe zu erforschen. Dieses Bild befindet sich in der Sammlung des Essl Museum, Klosterneuburg/Wien.

Der Maler Max Weiler hat mit seinem Werk den krassen Veränderungen der Gesellschaft im 20. Jahrhundert einen konstanten künstlerischen Weg entgegengesetzt. Geboren in der k.k.-Monarchie erlebte er Kindheit und Jugend im Ständestaat und NS-Regime. Seine künstlerische Reife erlangte er in der Zweiten Republik. Sein Oeuvre umfasst ca. 2000 Gemälde, ca. 4000 Zeichnungen, 40 zum Teil sehr großformatige Werke im öffentlichen Raum in verschiedensten Techniken wie Fresko, Wandmalerei, Mosaik und Glasfenster mit ungefähr 700 vorbereitenden Skizzen, Entwürfen und Kartons, sowie 65 Porträts und etliche Druckgrafiken wie Radierungen und Lithografien.

1930-1937 studierte Max Weiler an der Akademie der bildenden Künste Wien, 1937 wurde ihm der Rompreis zuerkannt. 1960 war er Vertreter Österreich bei der Biennale in Venedig, 1961 wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. 1964-1981 war er Professor für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1979 wurde ihm das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. 1995 wurde Weiler Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien, 2001 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wien. Er verstarb am 29. Jänner 2001 in Wien, wo er in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof ruht.

Die vorliegende Sondermarke ist ein Tribut an einen der bedeutendsten österreichischen Maler der klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst.





Erscheinungsdatum: 18.03.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 18.03.2010 17:07:44 Gelesen: 1283536# 135 @  
Wien Museum: Max Kurzweil - Dame in Gelb

Das Wien Museum ist ein städtisches Universalmuseum mit einem breiten Spektrum verschiedenster Sammlungen und Ausstellungen – der Bogen spannt sich dabei von der Stadtgeschichte über Kunst und Mode bis hin zur Alltagskultur. Mit dieser generalistischen Ausrichtung hat das Wien Museum, das über mehrere Standorte verfügt, eine einzigartige Position innerhalb der Wiener Museumslandschaft.

Ziel des Hauses ist es, beim Blick auf die Geschichte und bei der Arbeit mit den historischen Zeugnissen offen für aktuelle Themen und Fragestellungen zu sein. Grundlage dafür ist die Bewahrung, Erforschung und permanente Neuinterpretation der Sammlungsobjekte und deren Bedeutung im Leben der Menschen. Obwohl sich das Wien Museum nicht primär als Kunst-Institution versteht, ist die Befassung mit Kunst und deren Entstehungsbedingungen dennoch eine seiner Aufgaben: Die Frage nach ästhetischen Phänomenen wird hier in wissenschaftlicher Form in gesellschaftspolitische und kulturgeschichtliche Zusammenhänge gestellt.

Das Wien Museum definiert sich einerseits als Wissensspeicher, andererseits als öffentliches Medium; es bietet einen Reflexionsraum sowohl für die Stadtbevölkerung selbst als auch für alle interessierten Gäste.
Eines der wertvollsten Gemälde aus der Sammlung des Wien Museums ist zweifellos Max Kurzweils Bild „Dame in Gelb“ (1899, Öl auf Leinwand, Inventarnummer 117.376).

Maximilian Viktor Zdenko Franz Marie Kurzweil, so sein vollständiger Name, lebte von 1867 bis 1916. Der österreichische Maler und Vertreter des Wiener Jugendstils, der sich später mehr und mehr dem Symbolismus zuwandte, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Christian Griepenkerl, Leopold Carl Müller und Casimir Pochwalski. Ab 1891 verbrachte er einen Großteil seiner Zeit in Frankreich, wo er auch seine Frau Marie-Josephine Marthe Guyot kennen lernte und heiratete.

1895 wurde er schließlich ins Wiener Künstlerhaus aufgenommen, ein Jahr später erhielt er die Auszeichnung der „Kleinen Goldenen Staatsmedaille“, und 1897 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Wiener Secession. Dort war er einer der fleißigsten Mitarbeiter und engagierte sich in hohem Maße für die legendäre Zeitschrift „Ver Sacrum“. Im Jahre 1903 legte Max Kurzweil seine Mitgliedschaft zurück, und zwei Jahre später wurde er zu einem der ersten Träger des renommierten „Villa Romana Preises“ gekürt.

Ab 1909 unterrichtete er an der Kunstschule für Frauen und Mädchen – eine schicksalhafte Tätigkeit: 1916 beging er Selbstmord, nachdem er zuvor seine Schülerin und Geliebte erschossen hatte. Max Kurzweil wurde auf dem Hütteldorfer Friedhof in der Familiengruft beigesetzt.





Erscheinungsdatum: 19.03.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh.Enschedé Stamps B.V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 22.03.2010 06:34:43 Gelesen: 1283309# 136 @  
Schloss Belvedere

Das Schloss Belvedere in Wien ist eine von Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745) für Prinz Eugen von Savoyen erbaute Schlossanlage im dritten Wiener Gemeindebezirk. Das Obere und das Untere Belvedere bilden – gemeinsam mit der Orangerie, dem Prunkstall und dem verbindenden Schlossgarten – ein einzigartiges barockes Ensemble, das von der UNESCO bereits vor vielen Jahren in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde.

Heute beherbergen die beiden Schlossbauten die berühmten Kunstsammlungen des Belvedere (die so genannte „Österreichische Galerie Belvedere“) sowie zahlreiche Räumlichkeiten für verschiedene Wechselausstellungen.

Die weltweit größte Gustav Klimt-Gemäldesammlung bildet dabei das Herzstück der im Oberen Belvedere präsentierten Kunst um 1900; glanzvolle Höhepunkte sind zweifellos dessen Bilder „Der Kuss" und „Judith I" sowie mehrere Meisterwerke von Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Darüber hinaus ergänzen wertvolle Arbeiten von Claude Monet, Vincent van Gogh, Max Beckmann und vielen anderen die bedeutende Kunstsammlung.

Zur Geschichte: Der Plan zum Bau des Oberen Belvedere in seiner heutigen Form ersetzte einst die ursprüngliche Idee einer Gloriette "mit schönem Blick über die Stadt". Die Bauarbeiten selbst fanden von 1717 bis 1723 statt. Hatte das Obere Belvedere zu Zeiten von Prinz Eugen in erster Linie repräsentative Funktion, diente es nach dessen Tod ab 1781 als "Kaiserliche Gemäldegalerie".

Zu diesem Zweck wurden die Bilder aus der Stallburg in das Obere Belvedere gebracht, wo sie, allerdings sehr eingeschränkt, der Öffentlichkeit zugänglich waren. Der prachtvolle Schlossgarten indes wurde vom Kurbayrischen Gartenarchitekten Dominique Girard entworfen. Ausgehend vom Unteren Belvedere entwickelt sich die barocke Gartenkomposition entlang einer zentralen Mittelachse streng symmetrisch bis zum repräsentativen Oberen Belvedere.

Stereometrisch gestaltete Bäume und Hecken, Skulpturen und Wasserspiele gehören zur Ausstattung des nach französischem Vorbild erbauten Gartens. Neben der heute noch erhaltenen Orangerie befanden sich früher eine Voliere (Vogelhaus) und eine Menagerie (Tiergehege).

Auf Grund seiner großen historischen Bedeutung und nicht zuletzt natürlich als Schauplatz der Unterzeichnung des Staatsvertrages vom 15. Mai 1955 ist das Schloss Belvedere von ganz besonderer Symbolik für Österreich. Dies kommt unter anderem auch auf der Rückseite der österreichischen 20 Cent-Münze zum Ausdruck, wo eine Ansicht auf das Obere Belvedere durch das geöffnete Haupttor zu sehen ist.





Erscheinungsdatum: 24.03.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Audrey Möschl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 07.04.2010 10:39:27 Gelesen: 1282259# 137 @  
Serie Eisenbahnen - 150 Jahre Graz Köflacher Bahn

Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) erschließt mit zwei Eisenbahnstrecken und 27 Autobuslinien das westliche Umland der Stadt Graz sowie die Bezirke der Weststeiermark. Sie stellt heute den wichtigsten Verkehrsträger im öffentlichen Personenverkehr dieser Region dar und ist ein bedeutender Partner der örtlichen Wirtschaftsbetriebe im Güterverkehr. Die Streckenlänge beträgt 91 Kilometer mit 31 Betriebsstellen, die Jahresbeförderungsleistung umfasst etwa drei Millionen Passagiere und mehr als 500.000 Tonnen Güter.

Zur Geschichte: Nachdem eine bereits 1851 geplante Pferde-Eisenbahn von Köflach nach Graz an der Ausführung scheiterte, erhielt die seinerzeit betreibende „Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlengewerkschaft“ am 26. August 1855 das kaiserliche Privilegium zum Bau und Betrieb einer „Locomotiv-Eisenbahn“ von Köflach nach Graz. Aus diesem Grund wurde die Gewerkengesellschaft in eine Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung „k. k. privilegierte Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft“ umgewandelt; am 16. Jänner 1856 hielt diese ihre erste Generalversammlung in Wien ab.

Der „Startschuss“ zum Bau der Köflacherbahn wurde von niemand Geringerem als Erzherzog Johann gegeben – und es war auch er, der die Trassenführung persönlich bestimmte. Kein Wunder, war der Erzherzog doch der große Förderer und Mitplaner der Südbahn und als Besitzer von Kohlegruben in Köflach sowie eines Blechwalzwerks in der Weststeiermark auch persönlich an dieser Bahnverbindung überaus stark interessiert. Am 22. Juni 1859 wurde der Betrieb auf der Strecke Graz–Köflach zunächst provisorisch aufgenommen, der Beginn des regulären Personenverkehrs erfolgte schließlich am 3. April 1860, der des Frachtenverkehrs kurze Zeit später, am 1. November desselben Jahres.

Von 1878 bis 1924 führte die GKB den Betrieb nicht selbst, sondern übertrug ihn der österreichischen Südbahngesellschaft. 1952 wurde wegen des Kohle-Abbaus die Strecke zwischen Oberdorf und Köflach verlegt und der 241 Meter lange Rosental-Tunnel errichtet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte durch den allmählichen Rückgang des Kohle-Abbaus und durch die wachsende Mobilität eine Umorientierung zum Personenverkehr.

In den Achtzigerjahren schließlich wurden die Strecken der GKB zum Treffpunkt für viele Eisenbahnliebhaber, war doch die GKB eine der letzten Bahnverwaltungen in Österreich, die im Verschub- und teilweise sogar noch im Streckendienst Dampflokomotiven zum Einsatz brachte. Apropos: Das Markenbild zeigt die legendäre Dampflokomotive 671 aus der Südbahn Reihe, Baujahr 1860 – eine der ältesten betriebsfähigen und die dienstälteste Dampflokomotive der Welt!





Erscheinungsdatum: 10.04.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Stichtiefdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 14.04.2010 06:52:51 Gelesen: 1281872# 138 @  
Altes Österreich: Prag

Die Geschichte Prags, heute Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichster Ort der Tschechischen Republik, reicht bis ins Paläolithikum zurück, das Prager Becken gehörte während der gesamten Frühgeschichte zu den am dichtesten besiedelten Landschaften Böhmens. Im 13. Jahrhundert erteilte König Wenzel I. Prag das Stadtrecht, sein Sohn Premysl Ottokar II. gründete die erste Prager Neustadt, die heutige Kleinseite. Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erblühte die Stadt als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches, 1348 wurde hier die erste Universität Mitteleuropas gegründet.

Durch den Bau der Neustadt im selben Jahr wurde Prag mit mehr als 40.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt nördlich der Alpen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts machte Kaiser Rudolf II. Prag wieder zur Residenzstadt, prachtvolle barocke Paläste und Kirchen zeugen noch heute davon. Durch den zweiten Prager Fenstersturz wurde der Dreißigjährige Krieg ausgelöst, und auch der Siebenjährige Krieg hinterließ seine deutlichen Spuren.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Prag einen großen kulturellen Aufschwung, es entstanden unter anderem das Nationalmuseum und das Nationaltheater. Um 1860 verlor Prag seine seit dem Mittelalter bestehende deutsche bzw. deutschsprachige Bevölkerungsmehrheit, 1930 gaben nur noch 42.000 Prager Deutsch als ihre Muttersprache an. Um 1900 war das weltoffene Prag ein beliebter Ort der Künstler und Literaten (Franz Kafka, Max Brod, Rainer Maria Rilke, Franz Werfel u.v.a.) – in dieser Zeit war Prag als Stadt des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn durch einen intensiven Austausch zwischen den Nationalitäten geprägt.

1939 wurde Prag vom Deutschen Reich besetzt, etwa 120.000 Juden lebten zu dieser Zeit in den böhmischen Ländern. Unmittelbar nach Kriegsende wurden die Prager Deutschen fast ausnahmslos vertrieben – viele von ihnen wurden interniert, viele umgebracht.

Während des gesamten 20. Jahrhunderts behielt Prag den Rang einer europäischen Metropole, weder die deutsche noch die sowjetische Besetzung konnte dieser Tatsache etwas anhaben. Im so genannten „Prager Frühling“ (1968) wurde auf friedliche Weise versucht, den autoritären Sozialismus durch einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz zu ersetzen, dies wurde jedoch von den Truppen des Warschauer Pakts mit Waffengewalt niedergeschlagen. 1989 war Prag dann Schauplatz der „Samtenen Revolution“ – sie bedeutete das Ende des sozialistischen Regimes in der damaligen Tschechoslowakei.

Heute leben etwa 1,2 Millionen Menschen in der „Goldenen Stadt“. Neben dem wichtigsten Wirtschaftszweig, dem Tourismus, verfügt Prag auch über eine ansehnliche verarbeitende Industrie. Das authentische Markenmotiv zeigt ein historisches Bild der weltberühmten Prager Burg (Pražský hrad) mit dem alles überragenden imposanten Veitsdom.





Erscheinungsdatum: 16.04.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 21.04.2010 06:20:19 Gelesen: 1281495# 139 @  
Sisi - Austria EXPO Shanghai 2010

Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2010 findet in der ostchinesischen Metropole Shanghai die Weltausstellung „Expo 2010“ statt, das Motto dieser Großveranstaltung lautet „Better City, Better Life“ (Bessere Stadt, besseres Leben). Das Gelände der Expo, an der 227 Nationen und zahlreiche internationale Organisationen teilnehmen werden, ist 5,28 Quadratkilometer groß und liegt beidseits des Flusses Huangpu in nächster Nähe zum Stadtzentrum. Die Hauptattraktion, die so genannte „Expo Achse“, ist ein knapp 1000 Meter (!) langes zentrales Hauptgebäude mit der weltgrößten Membrankonstruktion.

Für den Transport der Millionen von Gästen, die erwartet werden, wurde der öffentliche Personenverkehr zuletzt massiv ausgebaut, auf dem Areal stehende alte Industriebauten und traditionelle Wohnhäuser wurden saniert und in das großzügig angelegte Ausstellungskonzept integriert.

Österreich wird mit einem umfassenden Wirtschaftsprogramm in Shanghai vertreten sein, die Expo 2010 soll als Plattform und Bühne genutzt werden, um die Leistungen heimischer Unternehmen in China – und darüber hinaus in Ostasien – zu präsentieren. Schwerpunkte werden vor allem in den Bereichen „Verkehr und Mobilität“, „Umwelt und Energie“, „Lifestyle und modernes Wohnen“ sowie in „Gesundheit und Medizintechnik“ gesetzt. (Derzeit sind bereits 370 österreichische Firmen in China tätig – Österreich hat also, wie die Wirtschaftskammer betont, „den Fuß in der Tür“.)

Mit dabei in Shanghai ist die Österreichische Post AG, die die vorliegende Sondermarke der Weltausstellung widmet und diese auch vor Ort dem internationalen Publikum präsentieren wird. Das Motiv zeigt eines der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Wiens, das Schloss Schönbrunn, sowie ein Porträt der Kaiser Elisabeth, die sich unter ihrem Kosenamen „Sisi“ nach wie vor weltweiter Popularität erfreut.

Shanghai ist die bedeutendste Industriestadt der Volksrepublik China. Im gesamten Verwaltungsgebiet leben etwa 19 Millionen Menschen, wobei die fast 6.400 Quadratkilometer große Stadt mit ihrer zum Teil ländlichen Siedlungsstruktur eher mit einer Provinz zu vergleichen ist. Mit seinem riesigen Containerhafen ist Shanghai ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Kultur- und Bildungszentrum mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Theatern und Museen.

Darüber hinaus ist die Stadt seit langem eines der führenden Zentren der Textilherstellung in China. Weitere bedeutende Produktionszweige sind unter anderem die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse, Fahrzeuge (vor allem Schiffe), Maschinen und Stahl; außerdem werden elektrotechnische und elektronische Anlagen sowie Geräte wie Computer, Radios und Kameras von unzähligen Unternehmen in großem Umfang hier produziert.





Erscheinungsdatum: 30.04.2010
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 04.05.2010 05:15:55 Gelesen: 1280777# 140 @  
Mendelbahn

Die Mendelbahn war einst nicht nur die erste elektrisch betriebene Standseilbahn Österreichs, sie war darüber hinaus auch die steilste Standseilbahn auf dem europäischen Festland und die längste Seilbahn der Welt.

Die Strecke der Mendelbahn führt von St. Anton (Kaltern, Südtirol) hinauf auf den gleichnamigen Mendelpass (ital. „Passo della Mendola“; Gebirgspass südwestlich von Bozen, tiefster Einschnitt des zum Etschtal parallel verlaufenden Mendelkammes zwischen dem 1737 m hohen Penegal im Norden und dem 2116 m hohen Roen im Süden). Zu Beginn bestand die Bahn zunächst aus zwei Teilen, zusammen mit der heutigen Standseilbahn wurde aber auch die Verbindungsstrecke vom Bahnhof Kaltern nach St. Anton als Mendelbahn bezeichnet. Dieser Teil wurde 1963 gemeinsam mit der Überetscher Bahn aufgelassen. Der Zug überwindet heute auf seiner rund 2.370 Meter langen und zwölf Minuten dauernden romantischen Fahrt einen Höhenunterschied von knapp über 850 Meter. Er beginnt auf einer Höhe von 510 Metern und führt steil hinauf auf 1.364 Meter; die Steigung variiert dabei zwischen atemberaubenden 57 und 64 Prozent.

Der offizielle Betriebsbeginn der Mendelbahn wird mit 19. Oktober 1903 datiert. Der wohl prominenteste Gast der Bahn war niemand Geringerer als Kaiser Franz Josef, als dieser im Jahre 1905 zu den großen Militärmanövern in das Nonstag unterwegs war. Ab 1916 stand dann die Mendelbahn nur noch für militärische Aufgaben zur Verfügung. Nach der Angliederung Südtirols an Italien blieben die österreichischen Gäste – und hier vor allem jene aus den höheren Gesellschaftskreisen – immer mehr aus. In der Folge verlor die Mendel als Luftkurort der "höheren Kreise" stark an Bedeutung.

Bemerkenswert freilich ist, dass sich die Bahn trotz des Baus der Autostraße behaupten konnte. Während die Adhäsionsstrecke 1963 zusammen mit der Überetscher Bahn aufgelassen wurde, blieb die Standseilbahn weiterhin in Betrieb. 1983 erfolgte eine Schließung der Bahn wegen gravierender sicherheitstechnischer Mängel, erst fünf Jahre später, 1988, konnte der Verkehr mit modernen Bahngarnituren wieder aufgenommen werden.

Heute ist die so genannte „SAD Nahverkehr AG“ für die Mendelbahn zuständig; diese Gesellschaft betreibt neben zahlreichen Regionalbuslinien auch die Vinschgerbahn, die Rittner Seilbahn und die Rittnerbahn selbst. Zu Beginn des vorigen Jahres wurde die Mendelbahn mit neuen Wagen ausgestattet, und im August 2009 fand die Eröffnung einer neu errichteten Zwischenstation auf halber Höhe statt, sodass nun auch die Wanderer des beliebten Kalterer Höhenweges die Bahn bequem benützen können.





Erscheinungsdatum: 08.05.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.05.2010 18:31:14 Gelesen: 1280281# 141 @  
Kaiserliches Festschloss Hof

Weniger als eine Autostunde von Wien entfernt erstreckt sich auf einem mehr als 50 Hektar großen Anwesen ein einzigartiges fürstliches Ensemble aus prächtiger Architektur und meisterhaft gestalteter Natur. Als barockes Gesamtkunstwerk eröffnet das kaiserliche Festschloss Hof einen interessanten Zugang zum prunkvollen Zauber der einst imperialen Lebenswelt – auf den Spuren von Prinz Eugen und Maria Theresia taucht man ein in eine faszinierende vergangene Zeit.

Zur Geschichte: Nicht zuletzt in seinen glanzvollen Residenzen fanden Macht und Reichtum des schon zu Lebzeiten legendären Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen ihren Niederschlag. Sein Wiener Winterpalais in der Himmelpfortgasse (das heutige Finanzministerium) und das Belvedere in der kaiserlichen Residenzstadt Wien zählen ohne Frage zu den herausragendsten Leistungen österreichischer Barockarchitektur – deren Schöpfer, Lucas von Hildebrandt, realisierte auch das letzte große Bauprojekt des Prinzen: In den Jahren von 1725 bis 1729 entstand Schloss Hof als gediegenes Refugium, luxuriöser Jagdsitz und authentischer Rahmen für elegante höfische Feierlichkeiten.

Pracht und Anmut des großartigen Ensembles aus Schloss, Terrassengarten und weitläufigem Gutshof beeindruckten Kaiserin Maria Theresia dermaßen, dass sie das Schloss im Jahre 1755 von Prinz Eugens Erben erwarb. Um sowohl für ihre Gäste als auch für ihren vielköpfigen Hofstaat noch mehr Platz zu schaffen, ließ sie das Gebäude um eine Etage aufstocken und gab diesem damit im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.

Mit der Epoche Maria Theresias ging jedoch auch die Blütezeit von Schloss Hof allmählich zu Ende. Ihre Nachfolger zeigten kaum noch Interesse an der stilvollen Sommerresidenz – und gegen Ende des 19. Jahrhunderts, 1898, verlosch der imperiale Glanz vollständig, als Kaiser Franz Joseph das Schloss seiner Armee als Ausbildungsstätte übergab. Ehe sich die Soldaten samt ihren Pferden hier einquartierten, wurde das gesamte Mobiliar in die kaiserlichen Depots gebracht. 200 Wagen, voll mit Möbeln und wertvollen Kunstgegenständen, rollten damals vom Marchfeld nach Wien.

Im Frühjahr 2002 begann mit der Revitalisierung des Schlosses eines der ambitioniertesten Kulturprojekte in der jüngeren Geschichte Österreichs. Mit Hilfe von historischen Plänen, Inventaren und Gemälden konnte die ursprüngliche Pracht weitestgehend wieder hergestellt werden. Nach einer aufwändigen Restaurierung schmücken heute erlesene Möbel und Bilder wieder jene Räume, für die sie einst von den bekanntesten Künstlern und renommiertesten Manufakturen der Barockzeit geschaffen wurden.

Das Motiv der Sondermarke zeigt ein Gemälde des venezianischen Malers Bernardo Bellotto, genannt Canaletto (1722-1780), der für seine realistischen Veduten europäischer Städte bekannt ist.





Erscheinungsdatum: 13.05.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.05.2010 13:40:29 Gelesen: 1280138# 142 @  
350 Jahre "Maria Taferl"

Die im niederösterreichischen Nibelungengau auf einer Anhöhe über der Donau gelegene Gemeinde Maria Taferl ist, neben Mariazell, zweifellos der bekannteste Wallfahrtsort Österreichs. Während der Markt Maria Taferl auf dem so genannten Taferlberg liegt, befinden sich die übrigen Ortsteile im umliegenden hügeligen Gebiet; weithin sichtbar freilich thront die große barocke Wallfahrtskirche. Das Motiv der schönen Sondermarke zeigt ein Bild der Basilika, geschaffen vom niederösterreichischen Maler Franz Knapp (1916 – 2007).

Über die frühe Besiedelung ist wenig bekannt, es wird jedoch vermutet, dass verschiedene Ortsteile von Maria Taferl bereits im Mittelalter gegründet wurden. Die Geschichte des heutigen Marktes beginnt im 17. Jahrhundert. Die erste Kirche wurde rund um einen Bildstock der Jungfrau Maria als Gnadenmutter gebaut – darauf geht auch der Name Maria Taferl zurück. Diese Statue wurde der Überlieferung nach von Alexander Schinagel, einem Förster, der nach einer schweren Krankheit geheilt wurde, gestiftet. Auch dem Holzknecht Thomas Pachmann soll an diesem Ort eine wundersame Heilung widerfahren sein: Nachdem er versucht hatte, eine Eiche, auf der ein Bildnis des Gekreuzigten befestigt war, zu fällen, verletzte er sich an beiden Beinen schwer. Nach einem Gebet an die Gottesmutter aber hörten die Wunden auf zu bluten.

1660, also vor genau 350 Jahren, wurde mit dem Bau der heutigen Wallfahrtskirche begonnen – und zwar vom kaiserlichen Architekten Georg Gerstenbrandt und dem Italiener Carlo Lurago. Besonders beeindruckend ist vor allem die Kuppel, die von Jakob Prandtauer in den Jahren 1708 bis 1710 geschaffen wurde – jenem Baumeister also, dem auch das heutige Aussehen des Stiftes Melk zugeschrieben wird. Im Zentrum des imposanten Hochaltars von Joseph Matthias Götz befindet sich das Gnadenbild, eine Pieta. Nach Inschriften im Inneren der Basilika sollte der Bau der örtlichen Bevölkerung – nach Pest, Türkenkriegen und Dreißigjährigem Krieg – neuen Mut schenken, andererseits wird aber auch angenommen, dass gegenreformatorische Absichten im Kernland des Hauses Habsburg hinter dem Bau standen – dafür spricht in besonderer Weise die großartige Lage von Maria Taferl als weithin sichtbare Manifestation katholischen Glaubens auf dem damaligen Hauptverkehrsweg, der Donau.

Von besonderem Interesse ist die in der Basilika befindliche Schatzkammer, die über das Ausmaß und die Herkunft der Wallfahrer reiche Auskunft gibt. Hier werden zahlreiche Präsente von Pilgern, die von Heilungen nach schweren Krankheiten sprechen, ausgestellt. Dem Volksglauben nach soll das Wasser aus den Quellen Maria Taferls vor allem bei Augenleiden helfen.





Erscheinungsdatum: 16.05.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Franz Knapp
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.05.2010 06:11:52 Gelesen: 1279772# 143 @  
150. Geburtstag von Gustav Mahler

Gustav Mahler (1860 – 1911) gilt als Genie des Fin de Siècle und Wegbereiter der Neuen Musik. Zur 150. Wiederkehr seines Geburtstages gibt die Österreichische Post nun eine Sondermarke zu Ehren des großen Komponisten heraus.

Aus Böhmen kommend studierte Gustav Mahler bereits als 15-Jähriger am Wiener Konservatorium Komposition und Klavier. Der Hochbegabte, der schon im zarten Alter von zehn Jahren als Pianist auftrat, errang bald Preise für seine Vorträge und Kompositionen. Mahler schrieb sich zudem an der Universität für Kurse in Philosophie, Geschichte und Musikästhetik ein, vertiefte seine Literaturkenntnisse und besuchte Anton Bruckners Lehrveranstaltungen für Harmonielehre. Nach einigen Wanderjahren und Stationen in Laibach, Olmütz, Prag, Leipzig, Budapest und Hamburg erhielt Mahler 1897 die Berufung ans renommierte Wiener Opernhaus.

In seiner neuen Funktion war er vorerst Kapellmeister, wenig später wurde er von Kaiser Franz Joseph zum Direktor ernannt. Zuvor hatte Mahler ein Hindernis für seine Berufung, sein Judentum, durch den Übertritt zum Katholizismus aus der Welt geschafft.

Die Epoche des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts war eine Zeit des Umbruchs, geprägt vom Schwanken zwischen Aufbruch- und Endzeitstimmung, Zukunftseuphorie und Weltschmerz, Erneuerung und Dekadenz. Die Ernennung Mahlers zum Hofoperndirektor bedeutete auch für diese Institution den Beginn einer neuen Ära. Bestimmt von seinem bedingungslosen Streben nach Vollkommenheit leitete er eine grundlegende Reform ein. Sein kompositorisches Werk hingegen wurde von der Wiener Kritik recht unfreundlich aufgenommen, so auch seine beiden ersten Symphonien 1899. Im Ausland aber, vor allem in Deutschland, Holland und Frankreich, gewann Mahler immer mehr an Bedeutung.

Seine Weltsicht war geprägt von naturreligiösen und philosophischen Theorien, die virtuos in seine Musik einflossen und den Nerv der Zeit trafen. Zu seinen größten Bewunderern gehörten unter anderem Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton Webern, Gustav Klimt, Stefan Zweig, Adolf Loos und Thomas Mann, der ihm mit der Novelle „Der Tod in Venedig“ auch ein literarisches Denkmal setzte. 1907 brachte das Ende der Direktionszeit Mahlers in Wien – und darüber hinaus einen schweren Schicksalsschlag: Seine älteste Tochter verstarb an Diphtherie, er selbst erfuhr von seinem Herzleiden.

Er reichte seinen Rücktritt ein und verabschiedete sich mit der Aufführung seiner Zweiten Symphonie am 24.11.1907 von Wien. Die folgenden Jahre verbrachte Mahler als Pendler zwischen New York und Wien – in den Wintermonaten dirigierte er in Amerika, im Sommer war er in Europa auf Konzertreisen und widmete sich dem Komponieren. Am 18. Mai 1911 verstarb Gustav Mahler schließlich in Wien, in seinem großartigen musikalischen Werk lebt er jedoch bis heute weiter.





Erscheinungsdatum: 18.05.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 19.05.2010 06:35:05 Gelesen: 1279587# 144 @  
90 Jahre Salzburger Festspiele

Die Salzburger Festspiele gehören ohne Zweifel zu den wichtigsten Kulturveranstaltungen Österreichs, ihr ausgezeichneter Ruf hat prägenden Einfluss auf das Image unseres Landes. Zum 90-jährigen Bestandsjubiläum der Festspiele erscheint nun eine eigene Sondermarke, deren Motiv das 1928 entworfene und bis heute verwendete Signet der Grafikerin Poldi Wojtek zeigt.

Die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele markierte Hugo von Hofmannsthals bekanntes Drama „Jedermann“, das in der Regie von Max Reinhardt am 22. August 1920 auf dem Domplatz erstmals zur Aufführung gelangte. Neben Reinhardt und Hofmannsthal ist die Etablierung der Festspiele in erster Linie dem Komponisten Richard Strauss, dem Dirigenten und Wiener Hofoperndirektor Franz Schalk sowie dem Bühnenbildner Alfred Roller zu verdanken.

Im Jahr darauf, 1921, standen neben dem „Jedermann“ erstmals auch Konzerte auf dem Programm, 1922 wurde dieses mit vier Mozart-Opern noch erweitert. 1926 kam die Felsenreitschule als zweite Spielstätte dazu, der Umbau des Festspielhauses erfolgte unter dem Architekten Clemens Holzmeister. Seit 1936 besitzen die Festspiele eine eigene, von Joseph Messner komponierte Fanfare, die bei Rundfunkübertragungen auch als Erkennungsmelodie dient.

Die Zeit des Nationalsozialismus hatte auch für die Salzburger Festspiele gravierende Folgen; so musste der „Jedermann“ vom Programm genommen werden und viele Künstler erhielten Aufführungsverbote bzw. gingen ins Exil. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Programmangebot deutlich verringert, 1944 schließlich konnten die Festspiele, aufgrund einer Anordnung des Propagandaministers Goebbels, alle Festspiele im Deutschen Reich abzusagen, gar nicht stattfinden. Erst 1945, nach Ende des Krieges, konnten die Festspiele, mit einem verkürzten Programm freilich, wieder veranstaltet werden – auch Hofmannsthals „Jedermann“ wurde wieder aufgeführt und gehört seit damals zum fixen Bestandteil.

In der jüngeren Geschichte wurden die Festspiele vor allem durch zwei Persönlichkeiten geprägt: den Dirigenten Herbert von Karajan und den belgischen Intendanten Gérard Mortier. Die Zeit Karajans war bestimmt durch höchste musikalische Qualität und das Engagement internationaler Stars, was gegen Ende seiner Ära zu einer gewissen künstlerischen Stagnation führte. Es blieb Mortier vorbehalten, die Festspiele für neue Strömungen zu öffnen und dem Sprechtheater wieder mehr Gewicht zu geben.

Nachfolger von Gérard Mortier wurde Peter Ruzicka; seit 2007 steht den Festspielen der Regisseur Jürgen Flimm als Intendant vor, das Amt der Präsidentschaft hat seit Jahren Helga Rabl-Stadler inne. Ab 2011 wird Sven-Eric Bechtolf neuer Schauspielchef der Salzburger Festspiele sein, er wird seine Aufgabe unter dem künftigen Intendanten Alexander Pereira übernehmen.





Erscheinungsdatum: 20.05.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Ö
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.05.2010 13:25:08 Gelesen: 1279166# 145 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Gebhardsstab /Stift Admont

Das Benediktinerstift Admont, im Jahre 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet, ist das älteste bestehende Kloster in der Steiermark. Es liegt am Zugang zum Nationalpark Gesäuse in einer gleichermaßen imposanten wie liebenswerten Naturlandschaft. Das Stift beherbergt neben der größten Klosterbibliothek der Welt auch ein modernes Museum; darüber hinaus werden barocke und aktuelle Architektur, Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart sowie frühe Handschriften und Drucke immer wieder in Sonderausstellungen präsentiert.

Seit Jahrhunderten ist das Kloster nicht nur der religiöse Mittelpunkt der Obersteiermark, sondern auch ein Zentrum von Kunst und Wissenschaft. 1120 schloss man dem Stift ein Frauenkloster nach der Benediktus-Regel an, das jedoch in der Reformationszeit wieder aufgelöst wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte und dem Niedergang des Stiftes, bedingt durch Türkenkriege und Reformation, brachte die Gegenreformation der Abtei neuen Aufschwung.

Ebenso wie die Bischöfe und die Oberen der anderen Prälaten-Orden führen auch die Äbte der Benediktinerklöster bei besonderen Anlässen, vor allem in der festlichen Liturgie, den Krummstab als Zeichen ihrer Würde und ihres geistlichen Leitungs- und Hirtenamtes. Auf dieses Amt beziehen sich auch die lateinischen Bezeichnungen „Baculus“, „Pedum“ und „Pastorale“, die sich im Deutschen durchwegs mit „Hirtenstab“ wiedergeben lassen.

Im Stift Admont hat sich ein solches Pastorale als eines der ältesten seiner Art aus dem späten 12. Jahrhundert erhalten; aus dieser Zeit stammen allerdings nur mehr die aus Elfenbein gefertigten Teile, die Krümme („curva“) und der Knauf („nodus“). Der Schaft ist im Zuge einer Restaurierung in den Fünfzigerjahren durch einen gedrechselten Stab aus Ebenholz ersetzt worden. Krümme und Knauf sind zweifellos in einer Schnitzwerkstätte im arabisch-sizilischen Raum entstanden. Die sich im Krümmungsverlauf verjüngende zierliche Curva, deren Durchmesser kaum zehn Zentimeter beträgt, war seitlich ehemals mit Edelsteinen besetzt; sie läuft in einen Tierkopf aus, der in die Gegenrichtung nach außen gebogen ist.

In ihrem fast kreisförmig geschlossenen Bogen befindet sich ein etwas beschädigtes geflügeltes Pferdchen, das eine Kreuzblume im Maul trägt. In einem Sakristei-Inventar aus dem Jahre 1659 ist der Stab als „Fundatoris Pastorale“ („Hirtenstab des Gründers“) eingetragen, was ihn gleichsam als Reliquie des Klostergründers, des Erzbischofs Gebhard von Salzburg, erscheinen lassen soll. Dieser ist allerdings schon 1088 gestorben. Fest steht: Wir haben es hier, ähnlich wie bei der noch jüngeren „Gebhard-Mitra“, mit dem Bestreben zu tun, ein als besonders altehrwürdig angesehenes, kostbares liturgisches Gerät mit der hoch verehrten Person des Fundators in Verbindung zu bringen.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 26.05.2010 09:32:43 Gelesen: 1279087# 146 @  
Tiere - Blauracke - Fünferstreifen von der Rolle

Die etwa 30 cm große Blauracke, auch Mandelkrähe genannt, ist durch ihr buntes Gefieder unverwechselbar. Besonders auffällig sind die türkisblaue Färbung von Kopf, Unterseite und Flügeloberseite sowie der zimtbraune Rücken. Die kleinen Armdecken indes sind schillernd violettblau, während der Flügelhinterrand eine dunkelbraune bis schwarze Färbung zeigt.

Der Kopf ist relativ groß, ebenso der kräftige, nach unten gebogene und leicht gehakte dunkle Schnabel. Die Blauracke nistet vor allem am Rande lichter Waldbestände, zuweilen nützt sie aber auch Streuobstwiesen und größere Parkgelände. In Österreich ist dieser Vogel nur noch sehr selten zu beobachten – regelmäßig brütet er lediglich im Raum Stainz in der südöstlichen Steiermark.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 21.124.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 27.05.2010 07:01:57 Gelesen: 1279022# 147 @  
Tiere - Steinadler - Fünferstreifen von der Rolle

Der Steinadler ist ein Greifvogel und gehört zur Familie der Habichtartigen. Er besiedelt offene Landschaften, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen. Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht: Während das Weibchen eine Körperlänge bis zu 100 cm erreicht, ist das Männchen um rund 10 cm kleiner, die Flügelspannweite variiert zwischen 190 und 230 cm. Einst war die Spezies weit verbreitet, heute kommt sie nur noch in Gebirgsgegenden, in Österreich in den Alpen, vor. Der weltweite Bestand des Steinadlers wird auf etwa 250.000 Tiere geschätzt.





Erscheinungsdatum: 28.05.2010
Auflagenhöhe: 5.120.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 07.06.2010 11:08:43 Gelesen: 1278345# 148 @  
Europa 2010 - Kinderbücher

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Kinderbücher“. Der Entwurf der entsprechenden Sondermarke aus Österreich stammt von Carola Holland; das Motiv stellt den „neuen“ Postfuchs Fridolin dar, dessen spannende Abenteuer in mehreren Kinderbüchern in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Auf einem Skateboard fahrend und fünf Bücher über dem Kopf balancierend zeigt der lustige Fuchs jene charmante Fröhlichkeit, die diesem Thema oftmals innewohnt.

Zur Geschichte der Kinderliteratur: In Europa dienten die ersten Lektüren, mit denen Kinder in aller Regel nur an Klosterschulen in Berührung kamen, in erster Linie der religiösen Unterweisung und erst mittelbar auch der Alphabetisierung. Auch die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert erleichterte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur vorerst nur in sehr begrenztem Maße.

Erst ab dem 16. und in den darauffolgenden Jahrhunderten wurde allmählich begonnen, Texte speziell für Kinder zu verfassen – und hier sind vor allem jene frühen Märchensammlungen und -bearbeitungen, zum Beispiel von den Brüdern Grimm, zu erwähnen, die sich zum Teil bis in unsere Zeit großer Beliebtheit erfreuen. Bei der so genannten „moralistischen Kinderliteratur“ (17. und 18. Jh.) ist indes zu beachten, dass die Kindersterblichkeit einst sehr hoch war; und da nur etwa jeder zweite Mensch das Erwachsenenalter erreichte, lag der erzieherische Sinn vor allem in der Vorbereitung der Kinder auf ihren eigenen Tod.

Einige der ersten Kinderbücher, die neben einer rein erzieherischen Botschaft auch Unterhaltungswert hatten, wurden von einem englischen Verleger namens John Newbery in den 1740er-Jahren veröffentlicht. Eines der erfolgreichsten Kinderbücher des 19. Jahrhunderts ist zweifellos Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“; auch wenn, oder gerade weil die erzieherische Botschaft deutlich darin zu erkennen ist, weisen die grotesk überzeichneten Illustrationen und Texte eine eigene Komik auf, die jedoch teilweise gar nicht wahrgenommen wurde. Historiker indes sind sich darin einig, dass Lewis Carrolls Geschichten von „Alice im Wunderland“ (1865) die ersten sind, die keinerlei moralistischen Botschaften beinhalten. Im selben Jahr erschienen übrigens Wilhelm Buschs berühmte Reim-Geschichten von „Max und Moritz“.

In der gegenwärtigen Kinderliteratur wird thematisch nahezu alles altersgerecht dargestellt; die Themenvielfalt ist dementsprechend groß und weist dieselbe Bandbreite auf wie in der Literatur für Erwachsene. Von den zahlreichen österreichischen Schriftstellern dieses Genres seien Mira Lobe, Christine Nöstlinger und Thomas Brezina besonders erwähnt.





Erscheinungsdatum: 11.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Carola Holland
Druck: ö
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.06.2010 16:44:00 Gelesen: 1278168# 149 @  
120. Geburtstag von Egon Schiele

Egon Schiele (1890 – 1918) gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Malern der so genannten Wiener Moderne. Sein expressionistisches Werk genießt weltweiten Ruf und begeistert sowohl das Publikum als auch die internationale Kunstkritik. Anlässlich der Wiederkehr seines 120.Geburtstages legt die Österreichische Post nun eine Sondermarke auf, die als Motiv eines seiner berühmtesten Selbstporträts aus dem Jahre 1911 zeigt.

Zur Person: Bereits früh wurde Schieles außergewöhnliche künstlerische Begabung erkannt. Im Alter von nur 16 Jahren wurde er in die Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen, die er allerdings nach zwei Jahren, des geordneten Alltags überdrüssig, wieder verließ, um mit einigen anderen jungen Künstlern die „Wiener Neukunstgruppe“ zu gründen. Nach ersten Erfolgen fiel er alsbald dem Kunstkritiker Arthur Roessler auf, der für Schieles Werdegang eine entscheidende Rolle spielen sollte.

Durch dessen Vermittlung lernte er die Kunstsammler Carl Reinighaus und Oskar Reichel kennen, die seinen Beginn in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit mehreren Auftragsarbeiten versorgten. 1910 verließ Egon Schiele Wien und lebte zunächst in Krumau und danach in Neulengbach, wo er wegen angeblichen sexuellen Übergriffs gegen Minderjährige bzw. wegen der Verbreitung unsittlicher Zeichnungen einige Zeit in Untersuchungshaft verbringen musste. 1912 kehrte er nach Wien zurück, und mit Hilfe seines väterlichen Freundes Gustav Klimt konnte er hier schnell wieder Fuß fassen und bald darauf große Erfolge feiern.

Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Schiele in den militärischen Verwaltungsdienst eingezogen – und noch vor seiner Versetzung nach Prag heiratete er seine langjährige Freundin Edith Harms. Später wurde er für die Dauer von sechs Monaten zum k.u.k. Heeresmuseum abkommandiert, wo er Kriegsbilderausstellungen organisierte und trotz der Kriegswirren seiner Malerei nachgehen konnte.

Mit dem Tod Gustav Klimts im Jahr 1918 stieg Schiele zum großen Star der Wiener Kunstszene auf. Zahlreiche Ausstellungen und verschiedene Anlässe verhalfen ihm zu vielen Aufträgen. Gegen Ende des Krieges, 1918, wurde Wien von einer katastrophalen Grippewelle heimgesucht. Edith Schiele, im sechsten Monat schwanger, erlag dieser Krankheit – und auch Egon Schiele infizierte sich und verstarb, erst 28 Jahre alt, am 31. Oktober 1918 in Wien-Hietzing.

Egon Schieles Oeuvre (Selbstporträts, Akte, Landschafts- und Städtebilder) ist weltberühmt. Sein unverkennbarer Stil spricht von hoher künstlerischer Genialität und erfreut sich uneingeschränkter Bewunderung – sowohl im allgemein populären als auch im wissenschaftlich seriösen Bereich. Zahlreiche renommierte Museen auf der ganzen Welt beherbergen Werke dieses großen österreichischen Künstlers.





Erscheinungsdatum: 12.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Adolf Tuma
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 16.06.2010 10:29:04 Gelesen: 1278019# 150 @  
Simon Wiesenthal - Gemeinschaftsausgabe mit Israel

Das Motiv der vorliegenden Sondermarke, einer Gemeinschaftsausgabe von Israel und Österreich, zeigt ein Porträt von Simon Wiesenthal, umrahmt von einem Davidstern, dessen Form in einem speziellen Laserdruckverfahren aufgebracht wurde. Die Textelemente auf dem Wertzeichen sind sowohl in Deutsch als auch in Hebräisch angeführt, und auf der Allonge unterhalb des Kleinbogens stehen die Worte „Recht, nicht Rache“ – der deutsche Titel eines mehrfach preisgekrönten Spielfilms aus dem Jahr 1989, der das Leben von Simon Wiesenthal zum Inhalt hat.

Zur Person: Simon Wiesenthal (1908 – 2005) war ein österreichischer Architekt, Publizist und Schriftsteller jüdischen Glaubens. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Mauthausen im Mai 1945 machte er ein Thema zu seiner zentralen Lebensaufgabe: die Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig ermordeter Menschen. Als Zeitzeuge des Holocaust forschte er weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nach, um sie einem gerechten juristischen Verfahren zuzuführen.

Er gründete das „Jüdische Historische Dokumentationszentrum“ in Linz und später das „Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes“ in Wien. Wiesenthal verstand sich jedoch nicht als „Nazi-Jäger“, wie er immer wieder betonte, sondern vielmehr als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die an der „Endlösung der Judenfrage“ mitgewirkt hatten. In seiner Tätigkeit sah er die Pflichterfüllung, vor dem Vergessen der Shoa zu warnen, die „nicht mit Massenmord und Gaskammern begonnen hat, sondern mit der Demontage von Demokratie und Menschenrechten“ – seine internationale Vortragstätigkeit stand daher stets unter der Maxime „Aufklärung ist Abwehr“.

Als Autor zahlreicher Bücher hinterließ Wiesenthal ein mahnendes Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen. 1977 wurde das nach ihm benannte Simon Wiesenthal Center in Los Angeles gegründet. Ziel des Zentrums war und ist es bis heute, flüchtige Kriegsverbrecher zu verfolgen; in den folgenden Jahren wurden weitere Institute in New York, Miami, Toronto, Jerusalem, Paris und Buenos Aires gegründet. Im Alter von 96 Jahren verstarb Simon Wiesenthal am 20. September 2005 in Wien, sein letzter Wille war es jedoch, in Israel begraben zu werden. Am 23. September 2005 wurde er in Herzlija-Pituach im Beisein von österreichischen und israelischen Regierungsvertretern beigesetzt. Simon Wiesenthal wurde mit zahllosen internationalen Ehrungen ausgezeichnet und erhielt insgesamt 18 Ehrendoktorate von Universitäten auf der ganzen Welt.

Der Davidstern, das zweite zentrale Motiv auf der Marke, gilt als Symbol des Judentums und des Volkes Israel. Die beiden ineinander verwobenen gleichseitigen Dreiecke interpretieren die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Darüber hinaus stehen die sechs außen liegenden Dreiecke für die Schöpfungstage, das große Sechseck in der Mitte stellt den siebenten Tag, den Ruhetag, dar.





Erscheinungsdatum: 14.06.2010
Auflagenhöhe: 494.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: British Thai Security Printing, Laser: Outer Aspect Ltd
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.06.2010 07:01:37 Gelesen: 1277998# 151 @  
100 Jahre II. Wiener Hochquellenleitung

Die Wiener Wasserversorgung wird im Wesentlichen durch zwei Hochquellenleitungen gewährleistet; insgesamt können damit fast 590.000 m³ Trinkwasser pro Tag in die Bundeshauptstadt geleitet werden.

Bereits zur Zeit der Römer versorgte eine mehrere Kilometer lange Wasserleitung das einstige Vindobona – damals wurde das Wasser (etwa 5.000 m³ täglich) aus dem Gebiet des heutigen Perchtoldsdorf und Gumpoldskirchen bezogen. Im 17. Jahrhundert versorgte der Brunnen am Neuen Markt die ersten Stadtteile mittels einiger kleinerer Wasserleitungen mit Frischwasser; dies blieb bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das einzige Wasserleitungssystem innerhalb Wiens.

Zwischen 1835 und 1841 schließlich wurde das erste flächendeckende städtische Wasserleitungssystem gebaut: die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung, durch die täglich 20.000 m³ filtriertes Donauwasser floss. Das Wachstum der Stadt überforderte dieses System jedoch recht bald – und als im Jahre 1861 bereits die siebenfache Menge dessen, was jene Wasserleitung lieferte, notwendig war, kam es zu einer öffentlichen Ausschreibung für ein neues Wasserversorgungssystem.

Es gewann das Projekt der Geologen Eduard Suess und Carl Junker, das eine 120 Kilometer lange Fernleitung, Wasserspeicher sowie ein Verteilungssystem beinhaltete. Durch die rasante Stadtentwicklung wurde die I. Hochquellenleitung, die seit 1873 in Betrieb war, aber ebenfalls bald zu schwach. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde daher unter Bürgermeister Karl Lueger die II. Wiener Hochquellenleitung errichtet, und 1910 – also vor genau 100 Jahren – von Kaiser Franz Joseph eröffnet.

Diese Wasserleitung wird von Quellen im Hochschwabgebiet gespeist. Sie hat ausreichend Gefälle bis Wien, sodass keine zusätzlichen Pumpen benötigt werden. Wie bei der I. Hochquellenleitung sind bereits im Quellgebiet große Höhenunterschiede vorhanden. Dieser Druck wird in Turbinen als Druckbremse abgebaut, die die Umgebung von Wildalpen bis Mariazell mit Strom versorgen – eines der bekanntesten dieser Kraftwerke ist jenes in Gaming. Die 200 Kilometer lange Leitung, die großteils aus Stein gemauerten Stollen besteht, führt über 100 Aquädukte und 19 Düker, welche aus Gussrohrleitungen errichtet wurden, da sie stellenweise bis 9 bar standhalten müssen.

Das Wasser benötigt etwa 36 Stunden für die Strecke bis nach Wien. Im Bereich größerer Flüsse sind Ablassschleusen eingebaut, die ein Entleeren der Leitung für Wartungs- und Reinigungsarbeiten ermöglichen. Die größte Quelle ist die Kläfferquelle am Fuß des Hochschwabs im steirischen Salzatal, die bei Schneeschmelze eine Schüttung von rund 10.000 Liter pro Sekunde hat und damit zu den größten Trinkwasserquellen Europas zählt. Der Verlauf der Leitung führt von Wildalpen und Lunz am See über Scheibbs, Wilhelmsburg, Neulengbach und Preßbaum bis nach Wien.







Erscheinungsdatum: 14.06.2010
Auflagenhöhe: 900.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.06.2010 05:33:49 Gelesen: 1277619# 152 @  
75. Geburtstag von Ioan Holender

„Ich sehe meine Aufgabe darin, das Publikum neugierig zu machen, Interesse zu wecken und auch Dinge zu zeigen, bei denen man sich ein bisschen anstrengen muss, um sie zu verstehen. Ich will nicht nur gewohnte Pfade gehen, sondern das Wiener Publikum auch mit einer unbekannten Optik und unbekannten Klängen bekannt machen.“ – Pointierte Aussagen von Ioan Holender, des längstdienenden Direktors in der Geschichte der Wiener Staatsoper, dessen Vertrag im Juni dieses Jahres endet und dem nun eine eigene Sondermarke gewidmet ist.

Zur Person: Ioan Holender, geboren am 18. Juli 1935, entstammt einer jüdischen Familie aus Temesvar (Rumänien), wo sein Vater eine Marmeladen- und Essigfabrik besaß, die 1948 enteignet wurde. Um einen Zugang zum Studium zu erhalten, arbeitete Holender zunächst ein Jahr lang bei der Straßenbahn. 1956 wurde er aufgrund der Teilnahme an der Studentenbewegung aus politischen Gründen von allen Hochschulen des Landes verwiesen.

Danach war er unter anderem als Tennistrainer und Regieassistent beschäftigt, bis er durch die Möglichkeit der Familienzusammenführung nach Wien, wo seine Mutter bereits lebte, ausreisen durfte. Ursprünglich wollte Holender sein angefangenes Technikstudium fortsetzen, letztlich begann er aber dann doch ein Gesangsstudium in Wien. Nach dem Abschluss war er zunächst als Opernbariton und Konzertsänger tätig, ehe er 1966 in einer Theateragentur zu arbeiten begann; einige Jahre danach übernahm er diese und machte sie unter seinem eigenen Namen zu einer bekannten Opernagentur.

Im Jahre 1988 wurde Holender vom seinerzeit designierten Direktor Eberhard Waechter zum Generalsekretär der Wiener Staatsoper berufen – der Beginn einer langen Karriere im „Haus am Ring“ – und nach Waechters unerwartetem Ableben im März 1992 wurde Holender am 1. April desselben Jahres zum Direktor der Staatsoper bestellt. Innerhalb kürzester Zeit bewirkte er zahlreiche Veränderungen; so ließ er zum Beispiel die Titel der gespielten Opern wieder in der Originalsprache plakatieren und weichte das Ensembleprinzip durch eine Verstärkung kurzfristiger Abendverträge auf.

Das von Holender gespielte Repertoire stützte sich im Wesentlichen auf die Neuinszenierungen seiner eigenen Direktionszeit, ergänzt von bekannten Schlüsselwerken und einigen älteren Produktionen, wodurch er die Organisation des umfangreichen Spielplanes maßgeblich erleichtern konnte. Darüber hinaus setzte der umtriebige Operndirektor vermehrt auf Koproduktionen, etwa mit den Salzburger Festspielen, der Mailänder Scala und der Pariser Oper. Besondere Erwähnung verdient freilich auch der Verkauf erfolgreicher Inszenierungen an andere renommierte Opernhäuser wie beispielsweise an die Metropolitan Opera in New York.





Erscheinungsdatum: 20.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.06.2010 06:06:39 Gelesen: 1277587# 153 @  
Kirchen aus Österreich - Pfalzkirche von Karnburg

Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.

Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curtis Carantana); mit der Kolonialisierung Kärntens durch die Baiern wurde es schließlich eine karolingische Pfalz. Der sowohl für die Einsetzung der slawischen Fürsten als auch später der Kärntner Herzöge wichtige „Fürstenstein“ befand sich bis zum Jahre 1862 am nordwestlich der Pfarrkirche gelegenen Blasfeld.

Die Pfalzkirche in Karnburg – den Heiligen Peter und Paul geweiht – ist nicht nur die älteste Kirche der Diözese Gurk / Klagenfurt, sie gehört auch zu den ältesten österreichischen Kirchen überhaupt. Der Bau des Gotteshauses entstand vor 888, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück. Das mittelgroße Sakralbauwerk ist durch die südliche Sakristei über einen Verbindungsgang mit der gotischen Annakapelle (diese stammt aus dem 14. Jahrhundert) verbunden. An einem echteckigen Saalraum schließt ein nahezu quadratischer, jedoch stark verzogener und nicht in der Hauptachse liegender Chorraum an.

Der Triumphbogen zum Kirchenschiff öffnete sich ursprünglich im Überhalbkreis. Für die Errichtung der Kirche wurden seinerzeit zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet; Reste von romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein zugemauerter Eingang, und darüber erblickt man ein sehenswertes Detail: ein vorromanisches Steinrelief, das die Hand Gottes darstellen soll.

Von der Ortschaft hinauf zur Pfalzkirche führt ein Fußweg, der von den vierzehn Stationen eines Kreuzweges mit Bildnischenstöcken des Leidensweges Jesu Christi gesäumt ist. Eine Kreuzigungsgruppe unweit der Kirche ist die fünfzehnte Andachtsstelle und Endpunkt des Passionsweges. Der gute Erhaltungszustand der Pfalzkirche von Karnburg ist in erster Linie zwei umfassenden Restaurierungen aus den Jahren 1928 und 1970 zu verdanken.

Kirchen aus Österreich - Pfalzkirche von Karnburg
Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.
Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curti ... Mehr ...
Mit der neuen Sondermarke „Pfalzkirche von Karnburg“ findet die Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihren attraktiven Anfang.
Karnburg, etwa fünf Kilometer nördlich der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges gelegen, ist eine kleine Ortschaft der Marktgemeinde Maria Saal. Im Mittelalter war Karnburg, das heute knapp 600 Einwohner zählt, das Zentrum des alpenslawischen Fürstentums Karantanien. Auf einer Hochebene befand sich einst ein karolingischer Königshof (Curtis Carantana); mit der Kolonialisierung Kärntens durch die Baiern wurde es schließlich eine karolingische Pfalz. Der sowohl für die Einsetzung der slawischen Fürsten als auch später der Kärntner Herzöge wichtige „Fürstenstein“ befand sich bis zum Jahre 1862 am nordwestlich der Pfarrkirche gelegenen Blasfeld.

Die Pfalzkirche in Karnburg – den Heiligen Peter und Paul geweiht – ist nicht nur die älteste Kirche der Diözese Gurk / Klagenfurt, sie gehört auch zu den ältesten österreichischen Kirchen überhaupt. Der Bau des Gotteshauses entstand vor 888, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück. Das mittelgroße Sakralbauwerk ist durch die südliche Sakristei über einen Verbindungsgang mit der gotischen Annakapelle (diese stammt aus dem 14. Jahrhundert) verbunden. An einem echteckigen Saalraum schließt ein nahezu quadratischer, jedoch stark verzogener und nicht in der Hauptachse liegender Chorraum an. Der Triumphbogen zum Kirchenschiff öffnete sich ursprünglich im Überhalbkreis. Für die Errichtung der Kirche wurden seinerzeit zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet; Reste von romanischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein zugemauerter Eingang, und darüber erblickt man ein sehenswertes Detail: ein vorromanisches Steinrelief, das die Hand Gottes darstellen soll.

Von der Ortschaft hinauf zur Pfalzkirche führt ein Fußweg, der von den vierzehn Stationen eines Kreuzweges mit Bildnischenstöcken des Leidensweges Jesu Christi gesäumt ist. Eine Kreuzigungsgruppe unweit der Kirche ist die fünfzehnte Andachtsstelle und Endpunkt des Passionsweges. Der gute Erhaltungszustand der Pfalzkirche von Karnburg ist in erster Linie zwei umfassenden Restaurierungen aus den Jahren 1928 und 1970 zu verdanken.





Erscheinungsdatum: 25.06.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helga Herger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 27.06.2010 20:03:27 Gelesen: 1277552# 154 @  
350. Geburtstag von Johann Joseph Fux

Aus Anlass der 350. Wiederkehr des Geburtstages des österreichischen Musiktheoretikers und Komponisten Johann Joseph Fux erscheint die nun vorliegende Sondermarke.

Zur Person: 1660 in Hirtenfeld bei Graz geboren (das genaue Datum ist nicht bekannt), studierte der Bauernsohn zunächst an der Universität Graz und von 1683 bis 1687 in Ingolstadt. Im Jahre 1696 wurde er zum Organisten am Schottenstift in Wien ernannt und behielt diesen Posten bis 1702. In dieser Funktion wurde der kaiserliche Hof auf Fux aufmerksam und ernannte ihn alsbald zum „Hofcompositeur“. 1701 wurde er darüber hinaus Kapellmeister am Stephansdom. Einige Jahre später, 1711, erhielt er eines der höchsten Ämter innerhalb des europäischen Musiklebens: Er wurde Musikdirektor des Hofes. Von seinen zahlreichen Opern und Oratorien, die er im Laufe der Jahre schrieb, erlangte die Oper „Costanza e Fortezza“ die größte Bekanntheit; diese wurde 1723 in Prag anlässlich der Krönung von Kaiser Karl VI. zum König von Böhmen aufgeführt.

Weitaus bedeutender und nachhaltiger als Fux’ Kompositionen ist freilich dessen theoretisches Werk; seine umfangreiche Kompositionslehre „Gradus ad Parnassum“ wurde erstmals 1725 veröffentlicht. Dieses elementare, auf Latein verfasste Werk – ein Lehrbuch über die Grundlagen der Komposition – wurde 1742 von Lorenz Christoph Mizler, einem Schüler Bachs, ins Deutsche übersetzt. Es hatte maßgeblichen Einfluss auf die so genannte „Wiener Schule“ (Musikstil in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zwischen Spätbarock und Wiener Klassik) und diente bis ins 20. Jahrhundert hinein als das Lehrbuch des Kontrapunkts schlechthin. In seinem späteren Lebensabschnitt – nach dem Tod seiner Frau, mit der er 35 Jahre verheiratet war – komponierte Johann Joseph Fux vor allem geistliche Musik. Am 13. Februar 1741 verstarb der große Musiker 81-jährig in Wien.

Fux’ breit gefächertes musikalisches Werk umfasst zahlreiche Opern, Messen, Requien, Vespern, Psalmen, Oratorien und Partiten. Im Gegensatz zu seiner theoretischen Arbeit „Gradus ad Parnassum“ gerieten seine musikalischen Werke jedoch recht schnell in Vergessenheit – erst Ludwig von Köchel entdeckte Johann Joseph Fux wieder und gab eine Biographie sowie ein Werkverzeichnis des alten Meisters heraus. Viel später wurden einige von Fux’ Werken in der Reihe „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“ veröffentlicht. In Graz erinnert das Johann Joseph Fux-Konservatorium auch heute noch an diesen großen österreichischen Musiker.





Erscheinungsdatum: 26.06.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 29.06.2010 10:57:08 Gelesen: 1277502# 155 @  
100. Geburtstag von Grete Rehor

Grete Rehor, die als erste Ministerin in die politische Geschichte Österreichs einging, wurde am 30. Juni 1910 in Wien geboren. Nach der Volksschule besuchte sie die Bürgerschule und danach ein Lehrerseminar; ihren Berufswunsch, Lehrerin zu werden, konnte sie wegen der schweren Zeiten nach dem Krieg jedoch nicht realisieren.

Als Textilarbeiterin ermöglichte sie sich den Besuch einer Handelsschule sowie zahlreicher sozialpolitischer Abendkurse, wo sie sich das Rüstzeug für ihre späteren Tätigkeiten holte. Ihre gewerkschaftliche Arbeit begann 1927, und zwar als Sekretärin im Zentralverband der christlichen Textilarbeiter Österreichs. In der Folge, von 1928 bis 1938, war Grete Rehor die erste Frau im Jugendbeirat der Wiener Arbeiterkammer und hatte in dieser Funktion maßgeblichen Einfluss auf die Aktionen „Jugend am Werk“, „Jugend in Not“ und „Jugend in Arbeit“.

Im Jahr 1935 heiratete sie Karl Rehor, der gemeinsam mit dem späteren Bundeskanzler Josef Klaus die christliche Jugendbewegung „Junge Front im Arbeiterbund“ gründete. Ab 1943 – ihr Mann fiel als Soldat in Stalingrad – war Grete Rehor Kriegswitwe und alleinerziehende Mutter einer Tochter. 1945, kurz nach Kriegsende, entstand der Österreichische Gewerkschaftsbund, in welchem Grete Rehor den Grundstein für ihre politische Karriere legte.

Als Bundesvorsitzende der FCG in der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs-, und Lederarbeiter war ihr kein Betrieb zu weit entfernt, um den Kontakt mit allen Gewerkschaftern unter schwierigsten Bedingungen aufrecht zu erhalten. Im Frauenreferat des ÖGB übte sie die Funktion einer Vorsitzenden-Stellvertreterin aus, und als Mitglied des Bundesvorstandes arbeitete sie intensiv an der Schaffung eines einheitlichen Gewerkschaftsbundes. 1949 wurde sie von der ÖVP als erste Frau für den größten Wiener Wahlbezirk nominiert; bis 1970 nahm sie ihre Verantwortung als Nationalratsabgeordnete wahr.

Als die ÖVP im März 1966 die absolute Mehrheit errang und eine Alleinregierung bildete, wurde Grete Rehor die erste Bundesministerin der Republik Österreich. „Es ist wichtig und richtig, wenn Frauen auch in höchste Positionen vordringen. Dies entspricht nicht nur der Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur, sondern auch der Wählerstruktur“, meinte sie in einem ihrer ersten Interviews. In ihrer Amtsperiode setzte Grete Rehor zahlreiche Meilensteine für die Arbeitnehmer, und das Sozialbudget stieg von 1965 bis 1970 um unglaubliche 66 Prozent!

Mehr als hundert Sozialgesetze, die während ihrer Amtszeit verabschiedet wurden, brachten ihr den durchaus wohlwollenden Spitznamen „schwarze Kommunistin“ ein – und auch nach ihrer Zeit als Ministerin engagierte sie sich bis ins hohe Alter in vielen sozialen Bereichen. Am 28. Jänner 1987 verstarb die hoch angesehene Politikerin; der Wiener Grete Rehor-Park erinnert auch heute noch an diese große österreichische Persönlichkeit.





Erscheinungsdatum: 29.06.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.07.2010 08:26:57 Gelesen: 1277280# 156 @  
15 Jahre Regenbogenparade

Die Regenbogenparade ist eine jährlich auf der Wiener Ringstraße durchgeführte politische Demonstration, die sich im Rahmen eines ausgelassenen und farbenfrohen Umzuges für die Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen einsetzt. (Zum Vergleich: In Deutschland genießen Veranstaltungen dieser Art unter dem Namen „Christopher Street Day“ überaus große Bekanntheit.)

Die Wiener Regenbogenparade ist der größte Event der Schwulen-, Lesben-, Tunten-, Bisexuellen- und Transgenderbewegung in Österreich. Die erste Parade fand vor nunmehr 15 Jahren, am 29. Juni 1996, statt und wurde von einem vierköpfigen Personenkomitee im Rahmen des so genannten „Österreichischen Lesben- und Schwulenforums“ (ÖLSF) organisiert, seit 2003 wird die Veranstaltung vom Verein „HOSI Wien“ (Homosexuelle Initiative Wien) mit Unterstützung der Stadt Wien geplant und durchgeführt.

Sie führt vom Stadtpark über den Kai und Ring zum Museumsquartier, Heldenplatz oder Schwarzenbergplatz, wo als große Abschlusskundgebung die „Celebration“ im Beisein prominenter Politiker und bekannter Showgäste stattfindet. In den letzten Jahren nahmen jeweils mehr als 100.000 Personen – Demonstrierende, Besucher und Schaulustige – an der Regenbogenparade teil.

Gewissermaßen als Symbol ist zu verstehen, dass die Parade (als eine der wenigen Demonstrationen) gegen den Uhrzeigersinn bzw. gegen die Fahrtrichtung, also „andersrum“, über den Ring zieht. Das bunte Treiben mit ernstem Hintergrund bedient sich der nationalen Symbolik der Ringstraße und besetzt diese freilich neu: Just an dem politischen Ort schlechthin, wo gegen Unterdrückung und für Sichtbarkeit und Gleichstellung demonstriert wird, erfährt die heterosexuelle Exklusivität mit ebendiesem Umzug ihre scharfe Hinterfragung und Kritik.

Am 3. Juli 2010 findet die Regenbogenparade zum 15. Mal statt. Der Entwurf der entsprechenden Sondermarke stammt von Christian Högl, der neben seiner ehrenamtlichen Obmanntätigkeit bei der „HOSI Wien“ als Grafiker arbeitet und in den letzten acht Jahren viele verschiedene Paradedesigns entworfen hat.





Erscheinungsdatum: 03.07.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Christian Högl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.07.2010 05:17:29 Gelesen: 1277090# 157 @  
125 Jahre Grenzlandbahn Spielfeld-Straß - Bad Radkersburg

Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg feiert 2010 ein rundes Jubiläum: Vor genau 125 Jahren, 1885, wurde diese Bahnlinie ihrer Bestimmung übergeben. Die 0,65 Euro-Sondermarke erinnert auf eindrucksvolle Weise an diesen stolzen „Geburtstag“. Das Markenmotiv, entworfen von Ernst Sladek, zeigt sowohl eine historische Dampflokomotive von einst als auch eine moderne Zugsgarnitur von heute und spiegelt so die Geschichte und die Entwicklung der südsteirischen Grenzlandbahn in origineller Bildsprache wider.

Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg wurde, wie bereits oben erwähnt, im Jahre 1885 eröffnet; fünf Jahre später, 1890, wurde sie bis nach Luttenberg verlängert. In dieser Zeit verkehrten täglich bis zu sechs Personenzüge auf der Strecke. Für die 31 Kilometer lange, landschaftlich reizvolle Fahrt zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg benötigte der Zug etwas mehr als eine Stunde, für die 26 Kilometer von Luttenberg nach Bad Radkersburg ungefähr 50 Minuten. (Übrigens: Später wurde diese Strecke unter der Fahrplan-Nummer 56 verzeichnet – der Verein der Eisenbahnfreunde in Bad Radkersburg pflegt diese Tradition auch heute noch in seinem Namen „Club 56“ auf charmante Weise weiter.)

Die Stadt Bad Radkersburg liegt heute unmittelbar an der Grenze zu Slowenien. Ursprünglich erstreckte sich die Siedlung über beide Ufer der Mur. Durch den Friedensvertrag von St. Germain nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Mur zur Staatsgrenze zum seinerzeit neu gegründeten Staat Jugoslawien und verlor mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets. Heute freilich hat die Grenze, bedingt durch die Europäische Union, ihre frühere Bedeutung sehr stark eingebüßt – man kann bequem zu Fuß nach Gornja Radgona (Ober-Radkersburg) spazieren. Durch die Gemeine Spielfeld, die etwa 1.000 Einwohner zählt, führt indes auch die so genannte „Pyhrn Autobahn“ (A9) mit dem stark befahrenen Grenzübergang Spielfeld / Šentilj in Slowenien.

Anlässlich der geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten wird – zur Freude aller Eisenbahnfans – unter anderem auch ein historischer Sonderzug, und zwar der legendäre „Blaue Blitz“ (Dieseltriebwagen 5145), zum Einsatz kommen.





Erscheinungsdatum: 10.07.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 14.07.2010 14:37:43 Gelesen: 1276896# 158 @  
Schloss Grafenegg - Fünferstreifen von der Rolle

Das niederösterreichische Schloss Grafenegg, östlich von Krems gelegen, gehört zu den bedeutendsten Prachtbauten des romantischen Historismus in Österreich.

Zur Geschichte: 1294 erstmals erwähnt, wurde um 1435 der einstige Wirtschaftshof mit einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben. Damals schon ein landesfürstliches Lehen, gelangte es später in den Besitz des Namensgebers Ulrich von Grafeneck, 1477 an Kaiser Friedrich III. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde es schließlich komplett umgebaut; aus dieser spätgotischen Zeit stammt der schlanke Turm an der Ostseite, dessen Portal bereits sehr der Renaissance verpflichtet ist.

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde das Anwesen zwischen 1622 und 1633 zu einem befestigten Schloss umgebaut. An den vier Ecken des von Mauern und einem Wassergraben umgebenen Komplexes wurden so genannte Wallhäuser errichtet, die auch heute noch existieren. Unter Graf August Ferdinand Breuner-Enckevoirt und dessen Sohn wurde das Schloss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Sinne des romantischen Historismus durch Leopold Ernst, der 1858 zum Dombaumeister von St. Stephan in Wien ernannt wurde, grundlegend umgestaltet und erhielt damit seine heutige Form.

Zwischen 1945 und 1955 beschädigte die russische Besatzungsmacht das Gebäude und sein Mobiliar, Teile des Buchbestandes wurden entwendet oder gar verheizt. Ab 1967 konnte das Schloss mit Unterstützung durch Land und Bund und durch das Engagement des damaligen Rentmeisters, Dr. Gerhard Großberger, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Beachtenswert freilich ist, dass der einstige Umbau zwar im Allgemeinen schonend mit der vorhandenen Bausubstanz umging, dem Schloss jedoch durch das Hinzufügen von Treppengiebeln, Arkaden und Dekorationen an der Fassade im neugotischen Tudorstil einen völlig veränderten Gesamteindruck verlieh, der sich bis zur Innendekoration fortsetzt.

Schloss Grafenegg liegt samt seiner Nebengebäude inmitten einer rund 30 Hektar großen Parkanlage, die mit zahlreichen Skulpturen versehen ist und mehr als 2.000 zum Teil exotische Laub- und Nadelbäume und mehrere über 250 Jahre alte Baumriesen aufweist. Für die Landesgartenschau 2008 wurde der Park, orientiert an den Gestaltungsprinzipien eines Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert, revitalisiert.

Heute ist das Schloss ein beliebter Ausflugs- und Veranstaltungsort, der als Fixpunkt der kulturellen Landschaft Österreichs gilt; vor allem der alljährlich zu bestaunende „Grafenegger Advent“ ist ein regelrechter Publikumsmagnet. Darüber hinaus findet hier seit 2007 auch das so genannte „Musik-Festival Grafenegg“ unter der künstlerischen Leitung des bekannten Pianisten Rudolf Buchbinder statt.





Erscheinungsdatum: 17.07.2010
Auflagenhöhe: 5.749.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 22.07.2010 14:37:58 Gelesen: 1276572# 159 @  
150. Geburtstag von Alfons Maria Mucha

Alfons Maria Mucha (1860–1939) war ein tschechischer Maler, Grafiker und Illustrator und gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des Jugendstils. Zur 150. Wiederkehr seines Geburtstages gratuliert die Österreichische Post nun mit einer eigenen Sondermarke. Das Motiv zeigt das Werk mit dem Titel „La Plume“ (Farblithographie, Originalgröße 64,5 x 48 cm).

Mucha, der seine Laufbahn als Autodidakt begann, wurde seinerzeit von der Prager Kunstakademie abgelehnt. Von 1879 bis 1881 besuchte er daher eine Wiener Schule für Bühnendekoration; abends nahm er zusätzlich Zeichenunterricht. Im Jahre 1882 erhielt er seinen ersten größeren Auftrag, und zwar die Innenausgestaltung des neubarocken mährischen Schlösschens Emin Zámek (Emmahof) bei Hrušovany nad Jevišovkou (Grusbach); in der Folge führte Mucha weitere Malereien im Stammschloss der Familie Khuen-Belasi Gandegg bei Eppan in Südtirol aus.

Anlässlich der Weltausstellung zog es den jungen Künstler schließlich nach Paris, zu jener Zeit das künstlerische Mekka schlechthin. Mit kleinen Aufträgen für diverse Buchillustrationen konnte er sich mehr schlecht als recht über Wasser halten, für einige Wochen hatte er damals ein gemeinsames Studio mit dem berühmten französischen Maler Paul Gauguin.

Seinen Durchbruch verdankte Alfons Maria Mucha der Schauspielerin Sarah Bernhardt, die im Winter 1894 auf der Suche nach einem Künstler war, der ein Veranstaltungsplakat für das Theaterstück „Gismonda“ entwerfen sollte, da ihre üblichen Auftragnehmer ausgefallen waren. Mucha bekam den Auftrag – und so hingen mehr oder weniger „über Nacht“ in ganz Paris seine Plakate. Diese waren dermaßen begehrt, dass beinahe alle von Kunstfreunden „entfernt“ wurden; Mucha gehörte mit einem Schlag zu den begehrtesten Plakatmalern der Belle Epoque.

Zwei Jahre später entwarf er, neuerlich für Sarah Bernhardt, ein Plakat („Die Kameliendame“), das vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Grafik bezeichnet wird. In dieser Zeit begann er auch, Entwürfe für Aktien und Obligationen zu gestalten – ebenso tragen Versicherungspolicen eindrucksvoll Muchas unverwechselbare künstlerische Handschrift.

1904, inzwischen zum Ritter der französischen Ehrenlegion geschlagen, ging Mucha für zwei Jahre in die USA, um als Dozent an den Akademien für bildende Künste in New York, Philadelphia und Chicago zu lehren. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Mucha zurück in die Tschechoslowakei, wo er weiter künstlerisch tätig war – so entwarf er z. B. Briefmarken (darunter die erste Marke von 1918 mit einem Hradschin-Motiv), Banknoten und Orden für den noch jungen Staat.

Finanziell unabhängig, lebte er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf einem Schloss nördlich von Prag. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1939 war Mucha einer der Ersten, die interniert wurden; kurz darauf verstarb der Künstler an den Folgen einer schweren Lungenentzündung.





Erscheinungsdatum: 23.07.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.08.2010 05:43:20 Gelesen: 1275953# 160 @  
50 Jahre Diözese Eisenstadt

Der 15. August 1960 ist für das Burgenland ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag begründete der damalige Papst Johannes XXIII. mit der Bulle „Magna quae“ die Diözese Eisenstadt. Diesem bedeutenden Schritt ging jedoch eine wechselvolle Geschichte voraus: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte das Diözesangebiet zu Ungarn und wurde von den Diözesen Györ / Raab und Szombathely / Steinamanger verwaltet. 1921 wurde das Burgenland ein Teil Österreichs; und von 1922 bis 1949 ernannte man die Erzbischöfe der Erzdiözese Wien zu Apostolischen Administratoren.

Erst unter dem legendären Kardinal Theodor Innitzer dezentralisierte man die Kirchenverwaltung von Wien nach Eisenstadt. Der Anschluss Österreichs 1938 brachte freilich schwere Rückschläge – katholische Privatschulen wurden nach und nach aufgelöst, die Seelsorge erlitt massive Behinderungen und die Kirchenverwaltung musste zunächst nach Mattersburg und später nach Bad Sauerbrunn verlegt werden.

1949 schließlich holte der zum neuen Administrator ernannte Joseph Schoiswohl die kirchliche Verwaltung zurück nach Eisenstadt. Heute werden in dieser Diözese – unterteilt in 12 Dekanate und etwa 170 Pfarren – mehr als 215.000 Katholiken betreut.

Seit dem Jahre 1993 leitet Bischof Paul Iby die Geschicke der Diözese Eisenstadt, er löste seinerzeit Bischof Stephan László ab. Erst vor Kurzem sorgte Iby für Schlagzeilen, als er den Zölibat in Frage stellte. "Es wäre für die Weltpriester sicher eine Erleichterung, wenn der Pflichtzölibat aufgehoben würde", zeigte sich der 75-Jährige, der im Jänner sein Rücktrittsgesuch eingereicht hat, überzeugt.

Bischof Iby würde es sehr begrüßen, wenn man die Priesterweihe verheirateter Männer zulassen würde. "Wenn man sie zu Priestern weihen könnte, würden wir uns angesichts des Priestermangels sehr viel leichter in der Seelsorge tun. Es sollte jedem Priester anheimgestellt werden, ob er freiwillig zölibatär lebt oder mit einer Familie."

Anlässlich der 50-Jahre-Feierlichkeiten finden zahlreiche themenbezogene Veranstaltungen statt, nähere Hinweise dazu findet man auf der ausgezeichnet gestalteten Homepage der Diözese unter http://www.martinus.at. Übrigens: Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt den Eisenstädter Dom St. Martin, dessen Geschichte ungleich älter ist als jene der Diözese: Die erste urkundliche Erwähnung der Kathedrale reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert!





Erscheinungsdatum: 12.08.2010
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.08.2010 06:25:53 Gelesen: 1275077# 161 @  
100. Geburtstag von Mutter Teresa

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Anjezë Gonxhe Bojaxhiu, die unter dem Namen „Mutter Teresa“ weltweite Anerkennung genoss, erscheint nun eine eigene Sondermarke, die gewissermaßen als Verneigung vor dieser großen Frau zu verstehen ist.

Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 in Üsküp im Osmanischen Reich auf dem Gebiet des heutigen Mazedonien geboren, wo sie in einer wohlhabenden katholischen Familie, sehr religiös erzogen, aufwuchs. Schon als 12-Jährige entschied sie sich für ein Leben als Nonne, im Alter von 18 Jahren bat sie schließlich um die Aufnahme in den Orden der Loreto-Schwestern. Zunächst in Irland tätig, reiste sie kurze Zeit später nach Indien, um in Kalkutta die erste Profess abzulegen.

Die folgenden 17 Jahre war sie in der St. Mary's School in Kalkutta tätig, wo sie erst als Lehrerin, dann als Direktorin wirkte. Auf einer ihrer zahlreichen Fahrten durch Kalkutta soll sie am 10. September 1946 die göttliche Berufung verspürt haben, den Armen zu helfen. In ihrem Tagebuch schildert sie dieses Erlebnis als „mystische Begegnung mit Jesus“, der sie dazu aufgefordert habe, „alles aufzugeben und ihm in die Slums zu folgen, um ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen“.

Zwei Jahre danach erhielt sie die Erlaubnis, die Loreto-Schwestern zu verlassen – sie wurde exklaustriert, d. h. sie konnte den Orden verlassen, ohne ihren religiösen Stand als Ordensschwester aufgeben zu müssen. Fortan lebte Mutter Teresa in den Slums von Kalkutta, wo sie zunächst als Einzelperson arbeitete, bis sich ihr einige frühere Schülerinnen anschlossen.

Im Jahre 1948 nahm Mutter Teresa die indische Staatsbürgerschaft an, und 1950 gründete sie den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“, der bald darauf die päpstliche Anerkennung fand. Der Orden kümmert sich im Besonderen um Sterbende, Waisen und Kranke, sein spezielles Engagement liegt jedoch in der Betreuung von leprakranken Menschen. Heute gehören über 3.000 Ordensschwestern und mehr als 500 Ordensbrüder in 710 Häusern in 133 Ländern der Erde dem Orden von Mutter Teresa an.

Für ihr fast übermenschliches Wirken erhielt sie zahlreiche Preise, die bedeutendsten waren der Balzan-Preis für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern 1978 sowie der Friedensnobelpreis 1979. Angesprochen auf die oftmals mangelnde medizinische Ausbildung ihrer Mitarbeiter pflegte sie stets bescheiden zu entgegnen: „Nicht der Erfolg, sondern die Treue im Glauben ist wichtig.“

Am 5. September 1997 verstarb Mutter Teresa im Alter von 87 Jahren; in einem Staatsbegräbnis, unter großer Anteilnahme der Weltöffentlichkeit, wurde sie in jenem Kloster beigesetzt, das sie selbst gegründet hatte. Die feierliche Seligsprechung – die schnellste der Neuzeit – fand am 19. Oktober 2003 statt; nach Ansicht vieler Kardinäle ist auch eine spätere Heiligsprechung zu erwarten.





Erscheinungsdatum: 26.08.2010
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 27.08.2010 06:07:19 Gelesen: 1275045# 162 @  
Tag der Briefmarke 2010

Die traditionelle Sondermarke „Tag der Briefmarke“, mit deren Zuschlag von 1,30 Euro pro Stück die organisierte Philatelie in Österreich unterstützt wird, hat im Rahmen der größten Verbandsausstellung des Jahres, der ÖVEBRIA, ihren Ersttag und wird dort der interessierten Öffentlichkeit entsprechend präsentiert.

Das Motiv des Wertzeichens zeigt im Vordergrund eine moderne Zugsgarnitur der ÖBB, den so genannten „Railjet“, und das Wappen von Gmunden; im Hintergrund erkennt man das liebenswerte Städtchen Gmunden, Austragungsort der ÖVEBRIA 2010, das romantische Seeschloss Ort, den Traunsee und die mächtige Berglandschaft, die – einer Kulisse gleich – diesen schönen Flecken im Salzkammergut umrahmt.

Stichwort Gmunden: Die etwa 13.000 Einwohner zählende Stadt liegt am Nordufer des Traunsees auf 425 Meter Höhe. Die erste Besiedelung des heutigen Stadtgebietes geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Wann Gmunden von einem befestigten Markt zur Stadt wurde, ist nicht genau bekannt, fest steht jedoch, dass der Ort im Mittelalter schwer befestigt war. Erst um 1300 erhielt Gmunden eine eigene Kirche, ein Landesgericht (heute Bezirksgericht) gab es aber bereits im Jahre 1217.

Heute ist das Städtchen vor allem ein charmanter Ort der Sommerfrische – der Tourismus ist nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle für Gmunden. Besondere Bekanntheit genießt freilich die weit über die Landesgrenzen hinaus beliebte „Gmundner Keramik“, die in hohem Maße als „liebenswert österreichisch“ gilt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Landschloss und das bereits erwähnte Seeschloss Ort, welches im 10. Jahrhundert erbaut wurde und somit zu den ältesten Gebäuden des Salzkammergutes zählt.

Der auf der Sondermarke abgebildete „Railjet“ indes ist ein Hochgeschwindigkeitszug und Fernverkehrs-Wendezug der ÖBB-Personenverkehr AG, der zum Fahrplanwechsel 2008 / 2009 den kommerziellen Betrieb aufgenommen hat. Er wurde am 15. September 2008 erstmals öffentlich vorgestellt.

Interessant ist, dass die ÖBB im Gegensatz zu anderen Bahnen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr nicht auf Triebzüge setzt, sondern auf lokbespannte Wendezüge. Die Railjet-Garnituren bestehen, ähnlich wie der ehemalige deutsche „Metropolitan Express Train“, aus einzelnen Wagen, die untereinander mit Schalenmuffenkupplungen verbunden sind und an den Enden normale Schraubenkupplungen aufweisen.





Erscheinungsdatum: 27.08.2010
Auflagenhöhe: 440.004
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
 
Brigitte Am: 06.09.2010 06:48:28 Gelesen: 1274578# 163 @  
Rose

Die vorliegende Sondermarke, das Treuebonusgeschenk 2010, zeigt in ihrem Motiv eine schlichte Rose – gemalt von der bekannten Markenkünstlerin Mag. Brigitte Heiden. Das zarte Bild voll „duftender Schönheit“ reduziert das Thema „Blumen“ vortrefflich auf gleichermaßen virtuose wie ästhetische Weise.

Die Rose gilt seit jeher als Symbol der Liebe, der Freude und der Jugendfrische; so war sie im Altertum den Göttern Aphrodite, Eros, Dionysos, Isis und Flora geweiht, bei den Germanen war sie die Blume der Freya. Antike Sagen beschreiben die Entstehung der Rose in unterschiedlicher Form: Als Überbleibsel der Morgenröte auf Erden, als jene Pflanze, die gemeinsam mit Aphrodite dem Meeresschaum entstiegen sei, oder aber, dass sie aus dem Blut von Adonis stamme.

Mit der Rose war auch die Vorstellung des Schmerzes verbunden („Keine Rose ohne Dornen“) bzw. wegen ihrer hinfälligen Kronblätter mit Vergänglichkeit und Tod. Andere überlieferte Schriften belegen, dass die rote Farbe einst auf das Blut der Nachtigall zurückgeführt wurde, welche die ursprünglich weiße Rose zu stürmisch umarmte, oder auf das Blut der Aphrodite, die sich an den Dornen der Rose verletzte.

Die Römer feierten im Frühling den „dies rosae“, das Totenfest – diese Rosalia waren eine Art Allerseelenfest. Später gingen sie im christlichen Pfingstfest auf, bei einigen slawischen Völkern wurden sie zum Naturfest „Rusalija“ und zu den weiblichen Dämonen „Russalki“. Bei den Germanen wurden die Rosen indes mit dem Tod in Verbindung gebracht; sie wurden auf Opferplätzen und Gräbern gepflanzt.

In der Ostschweiz und im Allgäu werden abgelegene Friedhöfe auch heute noch oftmals als Rosengärten bezeichnet. Interessant: Die weiße Rose galt in vielen Kulturen auch als Zeichen der Verschwiegenheit – so wurden bei antiken Gelagen weiße Rosen aufgehängt, und alles „sub rosa“ Gesprochene durfte nicht nach außen dringen. Im Mittelalter freilich wurde die Rose im Zuge der Marienverehrung zu einem wichtigen christlichen Symbol. Die Heilige Jungfrau erhielt Beinamen wie „die Rose ohne Dornen“ oder „die schönste Rose unter den Frauen“.

Auch im Islam gilt die Rose als heiliges Symbol; so ließ Saladin nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 1187 den Felsendom mit Rosenwasser vom christlichen Glauben "säubern". Dass die Rose in ungezählten Sagen, Legenden, Märchen, Gedichten und Liedern eine wichtige Rolle spielt, beweist darüber hinaus auch ihre literarische Bedeutung. Dornröschen, Schneeweißchen und Rosenrot und Goethes berühmtes „Heidenröslein“ stehen stellvertretend für tausende andere poetische Werke.





Erscheinungsdatum: 03.09.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.09.2010 06:51:23 Gelesen: 1274577# 164 @  
Orient Express

Der vorliegende Markenblock stellt eine philatelistische Premiere dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Rumänien. Das gewählte Thema lautet „Orient Express“, jene legendäre Bahnverbindung also, welche die beiden Länder einst auf äußerst luxuriöse Weise miteinander verband. Das attraktive Blockmotiv zeigt im Hintergrund eine Landkarte, auf der die entsprechende Strecke verzeichnet ist, den Pariser Ostbahnhof, das Wiener Riesenrad und die berühmte Moschee „Hagia Sofia“ von Istanbul, weiters den Schriftzug „Orient Express“ und das imposante Bahnschild.

Die beiden Markenbilder selbst zeigen jeweils historische Lokomotiven des Orient Express sowie die beiden Durchfahrts-Städte Salzburg und die frühere königliche Sommerresidenz Sinaia in Rumänien.

Zur Geschichte: In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg war der Orient Express ein Luxuszug der „Compagnie Internationale des Wagons-Lits“, der Paris und Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) verband.

Man schrieb den 5. Juni 1883, als dieser zum ersten Mal vom Bahnhof Paris Ost in Richtung Osten fuhr – ein feudaler Hotelzug der Ersten Klasse mit Salon-, Schlaf- und Speisewaggons. In den ersten Jahren endete die Fahrt in der rumänischen Stadt Giurgiu, Reisende nach Konstantinopel mussten per Fähre die Donau überqueren, mit einem normalen Zug nach Warna weiterreisen und von dort aus das Schiff nehmen. Erst ab 1888 verkehrte der Orient Express durchgehend über Budapest, Belgrad und Sofia bis nach Konstantinopel.

Die Reisezeit auf der 3.186 Kilometer langen Strecke betrug fast 70 Stunden, es gab lokale Speisen und verschiedene Folklore-Darbietungen zur Unterhaltung der betuchten Passagiere. Bekannt wurde der Orient-Express nicht nur durch seinen Luxus und das Publikum aus dem europäischen Hoch- und Finanzadel, sondern auch durch manch spektakulären Vorfall.

So brachte 1891 ein griechischer Räuber den Zug westlich von Konstantinopel zum Entgleisen, entführte vier Männer und ließ diese erst frei, nachdem ein beträchtliches Lösegeld bezahlt worden war. Wenige Jahre später wurde ein Gesandter der französischen Regierung in seinem Abteil ermordet, und selbst 1950, die Bahn war zu dieser Zeit längst ein normaler D-Zug, wurde ein US-Militärattaché von Ostblock-Agenten überfallen und beraubt.

Nach einer wechselvollen Geschichte in den vergangenen Jahrzehnten verkehrte zuletzt nur noch ein kleiner Rest dieser legendären Verbindung auf der Strecke Straßburg – Wien; im Dezember 2009 wurde jedoch auch diese Route gestrichen, was das endgültige Aus für den Orient Express bedeutete. Verschiedene Romane und berühmt gewordene Filme trugen freilich nicht unwesentlich zum Ruhm dieses Zuges bei. Stellvertretend für viele andere seien hier Agatha Christies „Mord im Orient Express“ und der James Bond-Film „Liebesgrüße aus Moskau“ erwähnt.





Erscheinungsdatum: 06.09.2010
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Razvan Popescu
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 09.09.2010 05:11:58 Gelesen: 1274422# 165 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Kruzifix / Erzabtei St. Peter in Salzburg

Von jenen Stimmen, die das Kruzifix von Jakob Adlhart in seiner Bedeutung für die im Expressionismus erneuerte christliche Kunst in Österreich richtig erkannten, sei der Schriftsteller Josef August Lux (1871–1947) zitiert: „Die schlichte monumentale Halle des Benediktinums ist erfüllt von den heiligen Schauern, die das berühmte überlebensgroße Kruzifix, ein Werk des jungen Meisters Adlhart in Hallein, auf die zur Andacht bewegten Betrachter ausströmt.

Tausende von Kunstpilgern aus aller Herren Länder sind durch diese Halle gezogen, erschüttert von der ergreifenden Predigt dieses Schmerzensmannes und seines leidvoll milden Antlitzes, das sich tief zu dem Betrachter herabneigt. Angesichts dieses neuen Werkes haben gewiegte Kenner bekannt, dass sie nun an eine religiöse Wiedergeburt der Kunst glauben können.“

Das Kollegkreuz, das inzwischen nach seinem Schöpfer auch „Adlhart-Kreuz“ genannt wird, hängt seit 1926 – nur kurz unterbrochen zwischen 1941 und 1945 – an jenem Platz im Foyer des Kollegs St. Benedikt, dem dritten Klosterhof der Erzabtei St. Peter in Salzburg, für den es Jakob Adlhart geschaffen hat.

Zur Geschichte seines Entstehens: Dem Stift St. Peter in Salzburg stand seit Dezember 1922 P. Petrus Klotz als Abt vor; dieser beauftragte den deutschen Architekten Peter Behrens, den dritten Hof des St. Peter-Stiftes als Kolleg St. Benedikt zu errichten. Es sollte als Studienhaus für Theologiestudenten des deutschen Sprachraumes dienen – eine bauliche Voraussetzung, um die Salzburger Universität wieder errichten zu können.

Behrens plante für das Foyer eine kubistische Kreuzplastik des deutschen Bildhauers Ludwig Gies, die jedoch missfiel. Nun lenkte der Archivar Dr. Franz Martin die Aufmerksamkeit auf die Halleiner Werkstätten für kirchliche Kunst des Vaters Jakob Adlhart, die eben von Abt Dr. Klotz beauftragt worden waren, drei monumentale Altarfiguren von Andreas Lackner aus dem ehemaligen Abtenauer Altar zu restaurieren. Der junge Jakob Adlhart, geboren am 1. April 1898 in München, war 1923 von seiner Ausbildung bei Prof. Anton Hanak zurückgekehrt und voll schöpferischen Tatendrangs.

Sein Kreuzmodell gefiel – und der Auftrag wurde erteilt. Jakob Adlhart schuf es in der Halleiner Werkstatt, Burgfried 5, wobei ihm die beiden „Hanaken“ Roland von Bohr und Arthur Rauch assistierten. Als dritter Künstler wurde Anton Faistauer (1887–1930) beauftragt; er malte die Fresken an der Ost- und Südfassade des Kolleghofes.





Erscheinungsdatum: 14.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 20.09.2010 14:24:20 Gelesen: 1273653# 166 @  
50 Jahre OPEC

Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz OPEC (Organization of Petroleum Exporting Countries), ist eine internationale Organisation, die im September 1960, also vor genau 50 Jahren, in Bagdad gegründet wurde. Seit 1965 hat das Kartell seinen Sitz in Wien. Die ursprünglichen Mitglieder waren Iran, Irak, Saudi-Arabien, Kuwait und Venezuela; später schlossen sich weitere sieben Staaten (Libyen, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Angola, Algerien und Nigeria) an. Des Weiteren waren Ecuador von 1973 bis 1992 und Gabun von 1975 bis 1992 Mitgliedstaaten der OPEC. Im November 2007 kehrte Ecuador nach 15-jähriger Pause in die Organisation zurück, Indonesien trat indes im Jänner 2009 aus.

Die OPEC-Mitgliedsländer fördern in Summe etwa 40 Prozent der internationalen Erdölproduktion und verfügen über rund drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Nachdem jedoch alle Nicht-OPEC-Staaten ihr Fördermaximum überschritten haben, ist zu erwarten, dass der Einfluss der OPEC künftig noch weiter steigen wird. Das Ziel der OPEC ist klar: Ein monopolisierter Ölmarkt, der sich gegen die Preisbildung auf dem Weltmarkt durch die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPEC-Mitglieder und die Regelung der Erdölproduktion absichern kann.

Durch die künstliche Verknappung oder Steigerung der Ölförderung soll der Preis weltweit nach Absprache aller OPEC-Mitgliedsländer in der Form angepasst werden, dass er innerhalb eines fix definierten, für einen längeren Zeitraum gültigen Zielpreiskorridors liegt.

Die offiziellen Organe der OPEC sind die Ministerkonferenz, der Rat der Gouverneure, das Sekretariat sowie der Generalsekretär. Darüber hinaus sind ein Rechtsbeirat (General Legal Council) und ein Interner Auditor (Rechnungsprüfer) eingerichtet. Zweimal jährlich treffen sich die für Energie und Erdöl zuständigen Minister der OPEC-Mitgliedsländer zur Ministerkonferenz, um den Stand des Erdölmarktes zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen vorzubereiten – diese sollen dazu dienen, einen stabilen Ölmarkt zu gewährleisten sowie die eigenen Rohöl-Gewinne zu sichern.

Wesentlich ist dabei die Festlegung der entsprechenden Förderquoten, die seit 1985 an die vorhandenen Reserven gebunden sind. Bei Überschreitung der festgelegten Quoten kann die Ministerkonferenz freilich Sanktionen einleiten – dass dies bislang noch nicht geschehen ist, liegt vor allem an der Tatsache, dass die einzelnen Staaten ihre Ölvorkommen in der Vergangenheit stets nach oben korrigierten.

Am 17. März 2010 wurde das neue Hauptgebäude der OPEC in Wien (Ecke Wipplingerstraße – Helferstorferstraße im 1. Bezirk) bei der 156. Tagung offiziell eröffnet. Die entsprechenden Mietkosten werden von der Republik Österreich und der Stadt Wien zu gleichen Teilen getragen.





Erscheinungsdatum: 14.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.09.2010 14:27:00 Gelesen: 1273652# 167 @  
Petit Point - Kleiner Punkt und große Stickkunst

Kaiserin Maria Theresia stickte für ihr Leben gern. Die Hofdamen stickten um die Gunst der Kaiserin. Wer am Wiener Hof Rang und Namen behalten wollte, bewunderte ihre Stickkunst.

Das gesamte Kaiserreich stickte Petit Point. Von 1720 bis 1775 war Petit Point die exklusive Stickkunst der Aristokratie. Nach handbemalten Vorlagen setzten Königinnen wie Prinzessinnen mit der Lupe 19 x 19 Stiche pro Quadratzentimeter auf den Grundstoff. Von rechts nach links. Sie führten den Stickfaden auf der Rückseite über zwei Fäden, die das Stickmotiv auf der Vorderseite plastisch nach oben drückten.

Petit Point genoss im Wiener Rokoko Kultstatus. Diesen okkupierte Marie Antoinette für die französische Modewelt von Versailles. Im Jahre 1804 erstmals editierte Vorlagen für Petit Point Stickereien beschleunigten ihren demokratischen Durchbruch. Die großbürgerlichen Damen, die sich stets am höfischen Chic orientierten, widmeten ihre Mußestunden dem mondänen Zeitvertreib. Im Biedermeier avancierte die Rose zum Lieblingsmotiv der stickenden Gesellschaft. Sie zierte ihre persönlichen Accessoires mit Petit Point Stickerei und fügte spezifische Attribute hinzu: Ton in Ton abgestufte Pastellfarben entsprachen dem Ideal häuslicher Harmonie. Mit der Schattierung der Garnfarben bekam die kleinen Punkt Stickerei Tiefe.

Petit Point ist ein Wiener Kulturgut mit kaiserlichem Brief und großbürgerlichem Siegel. Es ist ein international bekanntes und weltweit geschätztes Kennzeichen hochwertiger Souvenirs aus Wien. Die Anwendung von Petit Point Sticktechnik auf einer Briefmarke ist ein Novum. Das Vorarlberger Stickereiunternehmen Hämmerle & Vogel offeriert den Sammlungen der Philatelisten ein neues Kunstwerk: Die Petit Point Briefmarke. Nach der erfolgreichen Ausgabe der gestickten Premierenmarke „Edelweiß“ und ihrem Nachfolgestück „Enzian“ ist die „Rose“ dazu auserkoren, die Serie an gestickten Kunstwerken in der Größe einer Briefmarke um eine pointierte Sticktechnik zu erweitern. Aus Liebe zur Philatelie hat die Rose auf der Meistermarke die Farbe Rot.





Erscheinungsdatum: 17.09.2010
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 21.09.2010 12:16:43 Gelesen: 1273594# 168 @  
Serie Eisenbahnen - 100 Jahre Wechselbahn

Mit der neuen Sondermarke „100 Jahre Wechselbahn“ findet eine der beliebtesten österreichischen Markenserien („Eisenbahnen“) ihre attraktive Fortsetzung; die Gestaltung des Motivs – es zeigt eine historische Lokomotive aus der k. k. StB Reihe 199 – stammt vom bewährten Künstlerduo Peter Sinawehl (Entwurf) und Prof. Gerhart Schmirl (Stich).

Die Wechselbahn, am 12. Oktober 1910 feierlich eröffnet, verbindet die beiden Orte Aspang-Markt in Niederösterreich und Friedberg in der Steiermark; ihren Namen erhielt sie freilich, weil sie auf ihrer Strecke den mächtigen Gebirgszug des Wechsels mit einem fast 2,5 Kilometer langen Wasserscheidetunnel, welcher den großen Hartberg durchbricht, unterfährt. Zwischen den Wasserläufen des Taucher- und des Pinkabachs wird der Hochfeldrücken mit einem weiteren, knapp über 1.200 Meter langen Tunnel durchstoßen. Die Summe der erstiegenen Höhen von Aspang bis Hartberg beläuft sich auf etwa 200 Meter, in umgekehrter Richtung auf 346 Meter. Die Wechselbahn verbindet die Aspangbahn sowohl mit der Thermenbahn (von Friedberg nach Fehring) als auch mit der Pinkatalbahn (von Friedberg nach Oberwart).

Wie aufwändig und überaus gefährlich sich die Errichtung dieser Eisenbahnlinie gestaltete, belegen traurige Zahlen: 16 Arbeiter kamen während der mühsamen Bauarbeiten in den Jahren von 1907 bis 1910 ums Leben, und mehr als 1.600 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Ein weiteres Beispiel aus der im wahrsten Sinne des Wortes „dunklen Vergangenheit“ der Wechselbahn ist freilich die Tatsache, dass die Tunnel bei Mönichkirchen dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ vom 12. bis 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzuges dienten.

Seit Anfang 2005 werden auf der Wechselbahn-Strecke im Personenverkehr die Triebwagen ÖBB 5022 („Desiro“) von Siemens und VT 5047 eingesetzt, bei mit Lokomotiven bespannten Zügen – zum Großteil handelt es sich dabei um die so genannten „City-Shuttle-Garnituren“ – indes die Baureihe 2016 („Herkules“). Güterzüge sind meist ebenfalls mit diesem Typ bespannt. Davor, also bis 2005, fuhren auf der Strecke die VT 5047 und die VT 5147 sowie Lokomotiven der Reihen 2043 und 2143.





Erscheinungsdatum: 19.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Prof. Gerhart Schmirl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 24.09.2010 06:55:11 Gelesen: 1273453# 169 @  
Tag des Sports 2010 - Brüder Linger

Nicht nur auf der Rodel, sondern auch außerhalb des Eiskanals sind Andreas und Wolfgang Linger ein in hohem Maße eingespieltes Team. Die „Brüder Linger“ aus Absam in Tirol sind, spätestens seit ihrem Olympiasieg vor vier Jahren in Turin, ein allseits bekannter Begriff in der Welt des Sports; ihre erfolgreiche Titelverteidigung bei den heurigen Olympischen Spielen in Vancouver, ihr zweites Olympia-Gold also, machte sie freilich zu echten Superstars. Beim traditionellen Tag des Sports auf dem Wiener Heldenplatz werden die sympathischen Rodler nun mit einer eigenen Briefmarke ausgezeichnet.

Andreas Linger, Jahrgang 1981, und Wolfgang Linger, Jahrgang 1982, maturierten beide am Sportgymnasium in Innsbruck; danach wechselten sie zum Bundesheer, wo sie als Spitzensportler die nötige Unterstützung für ihren harten Trainingsalltag erhalten. Mit der Qualifikation für die Olympiade in Salt Lake City (2002) begann die beispiellose Karriere der jungen Tiroler. Bereits ein Jahr später, im Februar 2003, wurden sie in Sigulda (Lettland) Weltmeister im Doppelsitzer-Bewerb.

Darüber hinaus gehen mehrere Weltcupsiege auf ihr Konto, jeweils zwei Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften und last, but not least der Titel „Europameister“ im vergangenen Winter. Die Krönung ihrer sportlichen Erfolge und die Basis ihrer großen Popularität ist jedoch ohne Zweifel ihr zweifacher Triumph bei den Olympischen Spielen 2006 und 2010.

„Der Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens und mich dafür zu motivieren, fiel mir nie schwer“, meint Andreas Linger. „Es macht mir Spaß, mich zu bewegen und ich liebe den sportlichen Wettkampf.“ Das Motto des ehrgeizigen Athleten ist klar: „Ich versuche einfach, jeden Tag ein weiteres Stückchen meines Weges zurückzulegen.“ Sein jüngerer Bruder Wolfgang indes schöpft seine Kraft aus der Natur: „Sie ist für mich besonders wichtig, um Abstand von der gestressten Gesellschaft zu finden.“ Das, was er tut, möchte er nicht als lästige Verpflichtung sehen, sondern mit vollem Einsatz bewerkstelligen.

„Selbstverständlich gibt es sowohl privat als auch im Sport Zielsetzungen für mein weiteres Leben, ich glaube aber, dass es wichtig ist, seine Gedanken auf den Augenblick zu lenken“, ist Wolfgang Linger überzeugt. Dass ihnen dies auf bravouröse Weise gelingt, bewiesen die beliebten Sportler bei vielen Tausendstelsekunden-Krimis in den diversen Eiskanälen.





Erscheinungsdatum: 25.09.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Renate Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 29.09.2010 12:44:08 Gelesen: 1273016# 170 @  
Design aus Österreich - Peter Zuchi

Der große deutsche Industriedesigner Dieter Rams hat einmal gesagt: "Das Design sollte das Produkt sozusagen zum Sprechen bringen." Diesem Zitat gemäß sind die kreativen Entwürfe von Peter Zuchi zu sehen – ungewöhnliche Möbelstücke, die formschöne Ästhetik und moderne Funktionalität auf überzeugende Weise miteinander verbinden. Das auf der vorliegenden Sondermarke abgebildete Schreibtisch-Objekt ist nur eines von zahlreichen überzeugenden Beispielen des künstlerisch-handwerklichen Schaffens von Peter Zuchi.

Die Spezialität des Hauses Zuchi sind fantasievoll gestaltete Möbelkreationen mit so genannten „Holzinkrustationen“. Die nach alter Handwerkstechnik angefertigten Einlegearbeiten geben dem Möbelstück dabei eine eigentümlich gemusterte Oberfläche. Hierin ist der Kunsthandwerker Peter Zuchi freilich ein absoluter Perfektionist, und zwar sowohl im Entwurf als auch in der Fertigung; so werden beispielsweise auch die Beschläge der Möbel höchst individuell entworfen und produziert.

Die eigenen vier Wände ganz persönlich und unvergleichlich zu gestalten ist das erklärte Ziel des Design-Handwerkers Peter Zuchi. Herausforderung dabei ist die richtige Kombination der eingesetzten Materialien sowie die erfolgreiche Umsetzung vom Entwurf zum fertigen Projekt.
Zur Realisierung seiner außergewöhnlichen Möbel und Innenraumkonzepte gründete Peter Zuchi vor mehreren Jahren das gleichnamige Tischlereiunternehmen in Wien-Strebersdorf. In diesem Handwerksbetrieb modernster Prägung wird die Tradition der Holzverarbeitung mit den Trends von Heute erfolgreich verbunden.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen namhaften Architekten und
Designern wird eine umfassende Raumgestaltung nicht nur im privaten, sondern auch im gewerblichen Bereich angeboten. Ein hervorragend ausgebildeter Mitarbeiterstab – in Kooperation mit ausgesuchten Partnern aus Industrie und Gewerbe – trägt zur erfolgreichen Realisierung der Einrichtungsprojekte bei.

Dass österreichisches Design in einem hart umkämpften Markt auch international reüssiert, beweisen viel beachtete Auftritte auf Messen in aller Welt. Peter Zuchis Möbelunikate sprechen – siehe oben – eine schöne Sprache, beseelt und akzentuiert gleichermaßen.





Erscheinungsdatum: 01.10.2010
Auflagenhöhe: 185.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 05.10.2010 06:00:03 Gelesen: 1272631# 171 @  
Maria Theresia

Maria Theresia von Österreich (1717–1780), Fürstin aus dem Hause Habsburg, regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen, zählt ohne Zweifel zu den prägenden Monarchen der Ära des aufgeklärten Absolutismus. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mutter der späteren römisch-deutschen Kaiser Josef II., den sie 1765 zum Mitregenten erhob, und dessen Nachfolger Leopold II.

Erzherzogin Maria Theresia Walburga Amalia Christina von Österreich, so ihr vollständiger Name, kam am 13. Mai 1717 als zweites Kind von Kaiser Karl VI. und dessen Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel in Wien zur Welt. Während einer unbekümmerten Kindheit im Kreise ihrer Familie entwickelte sich Maria Theresia bald zu einer selbstbewussten jungen Frau.

Nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1740 war ihre Nachfolge trotz der Pragmatischen Sanktion nicht gesichert, zu Beginn ihrer Regierung stützte sie sich daher zunächst auf den Beraterstab ihres Vaters. Maria Theresias unsichere Lage als Thronerbin ausnutzend, begann Friedrich der Große von Preußen noch im Jahre des Todes Karls VI. mit dem Einmarsch in Schlesien („Österreichischer Erbfolgekrieg“) und eroberte ein wohlhabendes Land der böhmischen Krone für Preußen. Obwohl auch die Bayern und die Franzosen in die westlichen Gebiete Österreichs eindrangen, wurde Friedrich der Hauptfeind von Maria Theresia.

Sowohl ihre Innen- als auch ihre Außenpolitik war darauf ausgerichtet, die Preußen im Felde zu schlagen und wieder in den Besitz der annektierten Gebiete zu gelangen. Sie verdoppelte daher die Stärke ihrer Armee und beschloss zusätzliche Steuern für Regierung und Militär. In der Folge legte sie die Hofkanzleien von Österreich und Böhmen zusammen und zentralisierte so die Regierung. Nachhaltige Maßnahmen während ihrer Regentschaft waren unter anderem auch die Schaffung eines einheitlichen Strafrechts sowie die Einführung der allgemeinen Schulpflicht für alle Normal-, Haupt und Trivialschulen in sämtlichen K.K. Erbländern.

Stichwort Heiratspolitik: Maria Theresia, die sich vornehmlich als Herrscherin des Vielvölkerstaates Österreich sah, versuchte ihre 14 Kinder möglichst vorteilhaft zu verheiraten und erhoffte sich von den Eheschließungen einen Machtzuwachs für das Hause Österreich. Für ihre Söhne und Töchter galt es, den eigenen Willen dem Staatswohl unterzuordnen und Personen zu heiraten, die ihre Mutter für sie ausgesucht hatte. Im Rahmen dieser Eheplanungen konzentrierte sie sich vor allem auf die Erweiterung der familiären Verbindungen zu den in Frankreich und Spanien regierenden Bourbonen.

Das imposante Markenbild zeigt eines der berühmtesten Porträts von Maria Theresia, geschaffen vom Wiener Hofmaler Martin van Meytens um 1750.





Erscheinungsdatum: 08.10.2010
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ralf Schweighofer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.10.2010 13:59:05 Gelesen: 1272068# 172 @  
Gemeinschaftsausgabe mit Argentinien

Der vorliegende Sondermarkenblock stellt eine weitere philatelistische Premiere innerhalb des Ausgabeprogramms 2010 dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Argentinien. Das Motiv des Markenblocks zeigt einen Teil der Weltkarte, auf der die beiden Staaten vergrößert und graphisch hervorgehoben dargestellt sind; die Marken selbst bilden einerseits die meteorologische Station der Österreichisch-Ungarischen Gemeinschaft im Botanischen Garten von Buenos Aires, andererseits die historische Wetterstation im Wiener Stadtpark, ab.

In der Festschrift „Österreich-Ungarn und das Zentenarium Argentiniens – Die Teilnahme Österreich-Ungarns an der Hundertjahrfeier der Mai-Revolution Argentiniens“ (erschienen 2009) kann man über die meteorologische Station von Buenos Aires, das „Denkmal der Österreichisch-Ungarischen Kolonie“ folgendes nachlesen: „Die hier ansässigen Österreicher versammelten sich am Montag, dem 7. November 1910, in einem Festakt zu Ehren Argentiniens und setzten den von ihnen vorgesehenen Beitrag zu den Feiern der hundertjährigen Unabhängigkeit, nämlich die Errichtung einer Gedenksäule auf dem kleinen Platz an der Kreuzung der Straßen Peru und Alsina, in die Tat um. Es wurde der Grundstein gelegt und bei dieser Gelegenheit ergriff der diplomatische Vertreter, Baron von Schmucker, das Wort.

Die Hoch- und Deutschmeister-Kapelle spielte beide Hymnen, die argentinische und die österreichische, und danach sprach der Innenminister, Dr. Indalecio Gomez. Die Paten dieses festlichen Aktes waren der Innenminister und Frau Baronin Maria Schmucker. Der erste graue Granitstein stammt aus dem Steinbruch in Nebresina. Die ganze Säule wird eine Höhe von mehr als sieben Metern erreichen und aus Granit, Bronze und anderen Bauelementen errichtet werden. Die eingebaute Wetterstation wird mit den modernsten Instrumenten ausgestattet sein. Nach Beendigung der Zeremonie marschierte die Musikkapelle zur Mai-Allee und spielte, unter dem Applaus der Menschenmenge, fröhliche Märsche.“

Die Wetterstation im Wiener Stadtpark indes stammt aus dem Jahre 1913 und galt seinerzeit als Ersatz für das alte Wetterhäuschen, welches von 1880 bis 1882 errichtet wurde und an jenem Platz stand, an dem sich nun das berühmte Johann Strauß-Denkmal befindet. Vor nunmehr elf Jahren, 1999, wurde die Wetterstation, die das Markenmotiv darstellt, komplett renoviert.





Erscheinungsdatum: 13.10.2010
Auflagenhöhe: 150.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 14.10.2010 07:00:00 Gelesen: 1271947# 173 @  
250. Geburtstag des Flugpioniers Jakob Degen

Jakob Degen, am 27. Februar 1760 in Liedertswil in der Schweiz geboren, ging als überaus kreativer Erfinder und Pionier der Luftfahrt in die Geschichte ein. Die neue Sondermarke ist ein Tribut an diesen großen Geist des 18. und 19. Jahrhunderts.

Zur Person: Ursprünglich war Degen, der seit seiner Kindheit in Wien lebte, Bandweber, ab 1778 erlernte er jedoch das Handwerk des Uhrmachers, in dem er 1792 die Meisterprüfung ablegte. 1807 konstruierte er sein erstes Fluggerät, das mit beweglichen Schwingen, die durch Muskelkraft angetrieben wurden, ausgestattet war. Ein Jahr später versah er dieses Schlagflügelflugzeug mit einem Wasserstoffballon, welcher den zum Fliegen nötigen Auftrieb erzeugte.

Mit diesem so genannten „Ornithopter“ gelang Jakob Degen im November 1808 der erste gesteuerte Freiflug – das Motiv auf der Sondermarke erinnert auf charmante Weise an dieses frühe Abenteuer. 1810 bis 1813 führte er das Flugzeug in Wien, genauer gesagt auf der Strecke von Laxenburg nach Vösendorf, und in Paris mehrmals der Öffentlichkeit vor; ein Flugversuch auf dem Marsfeld in Paris misslang jedoch und sorgte für große Enttäuschung unter den aufgeregt beobachtenden Zuschauern. Seine Kenntnisse als Uhrmacher kamen ihm schließlich zugute, als er im Jahre 1816 eine Luftschraube mit Uhrwerkantrieb konstruierte. Dieses weltweit erste unbemannte Hubschraubermodell erreichte bei einer Vorführung im Wiener Prater eine Höhe von immerhin 160 Metern.

Jakob Degen befasste sich jedoch auch mit Themen ganz anderer Art. So erfand er zum Beispiel eine Maschine zum Schneiden von Uhrrädern, weiters eine Languette für die Bandweberei (Webtechnik) sowie einen für die damalige Zeit völlig neuartigen Windmesser. In den Jahren 1816 bis 1820 kreierte er schließlich ein fälschungssicheres Verfahren zum beidseitigen und mehrfachen Drucken von Banknoten, ein so genanntes „Guillochen-Gravier-“ oder „Guillochiergerät“, welches den Druck von komplizierten wellenförmigen Linienmustern (Guillochen) möglich machte.

Diese Erfindung stellt auch heute noch die Grundlage des Banknoten- und Wertpapierdrucks in zahlreichen Ländern dar. Von 1825 bis 1841 war er Leiter der mechanischen Werkstätten der Österreichischen Nationalbank, am 28. August 1848 verstarb Jakob Degen in Wien. Ebenda kann man auch heute noch auf Degens erfinderischen Spuren wandeln: So sind im Technischen Museum einige seiner sehenswerten Originalmodelle ausgestellt und im Uhrenmuseum findet man eine interessante Stockuhr mit einem Pendel, das die Gestalt des „Fliegenden Uhrmachers Jakob Degen“ zeigt.





Erscheinungsdatum: 15.10.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Offset
Entwurf: Peter Konkolits
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 25.10.2010 07:00:00 Gelesen: 1271180# 174 @  
Österreichisches Bundesheer - 50 Jahre Auslandseinsätze

Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) feiert 2010 ein ganz besonderes Jubiläum: 50 Jahre Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres. Das Feldspital im Kongo (im Rahmen der „Opérations des Nations Unies au Congo“; ONUC) von November 1960 bis September 1963 legte den Grundstein für alle folgenden Auslandseinsätze. Seit dieser ersten Mission wurden mehr als 90.000 Auslandsverwendungen österreichischer Soldatinnen und Soldaten an den verschiedensten Brennpunkten der Erde registriert – einsatzbereit, wenn es darum ging, im Rahmen der Vereinten Nationen (UN), der Europäischen Union (EU), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bzw. im Rahmen der Partnerschaft für Frieden (NATO / PfP), entsprechende Maßnahmen zur Friedenssicherung zu ergreifen bzw. humanitäre Hilfe bei Katastrophen für die in Not geratene Bevölkerung zu leisten.

Sie alle haben im Auslandseinsatz in mehr als 100 verschiedenen Missionen Österreich hervorragend vertreten und wurden immer wieder für die professionelle Tätigkeit im Dienste des Friedens gelobt. Der letzte große Einsatz wurde im Tschad Ende 2009 beendet; in manchen Gebieten stehen österreichische Soldaten freilich seit Jahrzehnten immer noch im Einsatz: Auf den Golanhöhen bei UNDOF seit 35 Jahren (aktuell 375 Mann bei UNDOF-AUSBATT), von 1964 bis 2001 im geteilten Zypern (Feldspital, UNFICYP – aktuell nur mehr vier Offiziere im Hauptquartier), im Nahen Osten seit 1967 (heute noch acht Beobachter bei UNTSO), im Kosovo seit 1999 (derzeit ist das KFOR-Kontingent 450 Mann stark) und in Bosnien seit 1995 (IFOR, SFOR-EUFOR OP ALTHEA, zuletzt mit 150 Mann).

Die Unterstützung von Friedensoperationen durch die Soldaten des Österreichischen Bundesheeres ist nach Beschlussfassung im Ministerrat und im Hauptausschuss des Nationalrates nach verschiedenen Grundsätzen definiert. So bedarf es zum Beispiel eines internationalen Mandats (im Auftrag des UN-Sicherheitsrats), weiters der Zustimmung jenes Landes, in welchem der Einsatz stattfinden soll, der multinationalen Zusammensetzung der eingesetzten Truppen sowie der Bewahrung des bestehenden Zustandes mit dem geringst möglichen und angemessenem Einsatz von Gewalt. Humanitäre Einsätze (z.B. nach Erdbeben, Flut- und Brandkatastrophen) beginnen entweder mit der Bitte um Hilfeleistung durch jenes Land, in dem die Katastrophe stattfand, oder auch durch das Angebot Österreichs, Hilfe mit seinen Spezialisten zu leisten. Der Bogen dieser Einsätze spannte sich von Kroatien über den Iran, Indonesien und Thailand bis nach Afrika und Südamerika.





Erscheinungsdatum: 26.10.2010
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.11.2010 06:09:46 Gelesen: 1270016# 175 @  
Weltkulturerbe UNESCO - Historisches Zentrum von Wien

Mit der vorliegenden Sondermarke „Historische Altstadt von Wien“ findet die beliebte Markenserie „Weltkulturerbe UNESCO“ nun ihren attraktiven Abschluss. Das Markenmotiv zeigt die weltbekannte „Skyline“ des Wiener Stadtzentrums mit dem Stephansdom und der Karlskirche im Vordergrund.

Die Innere Stadt ist zugleich der 1. Wiener Gemeindebezirk; bis zu den allmählich einsetzenden Eingemeindungen ab dem Jahre 1850 war sie auch weitestgehend deckungsgleich mit dem seinerzeitigen Stadtgebiet. Ursprünglich war die Innenstadt in vier Viertel, die nach wichtigen Stadttoren benannt waren, unterteilt: das Stubenviertel im Nordosten, das Kärntner Viertel im Südosten, das Widmerviertel im Südwesten und das Schottenviertel im Nordwesten. Begrenzt wird die Altstadt von der Ringstraße, an der zahlreiche berühmte Prachtbauten (Staatsoper, Burgtheater, Parlament, Rathaus, Naturhistorisches und Kunsthistorisches Museum, Universität usw.) stehen.

Die Geschichte Wiens, der Hauptstadt Österreichs, beginnt bereits vor etwa 4000 Jahren. Wegen ihrer Lage an der Donau, zwischen den Ausläufern der Voralpen, dem so genannten „Wienerwald“, und der pannonischen Tiefebene, zählt die heutige Metropole zu den frühen Siedlungsgebieten der Menschen und gewann als Handelsplatz und strategisch wichtiger Punkt im Herzen Europas stets an Bedeutung. Die Ursprünge der Inneren Stadt reichen zurück bis zu einer keltischen Siedlung und dem später errichteten römischen Legionslager Vindobona. Bis heute ist die Innenstadt nicht nur das politische, wirtschaftliche und geistliche Zentrum Wiens, sondern darüber hinaus auch jenes der gesamten Republik Österreich.

Ohne Frage gehört das geschlossene Ensemble des historischen Zentrums von Wien zu den schönsten Stadtdenkmälern Europas. Drei Epochen prägen das Gesicht der ehemaligen Residenzstadt der Habsburgerkaiser: das Mittelalter mit dem himmelwärts strebenden, gotischen Stephansdom, die Barockzeit, deren bedeutendstes Erbe die Hofburg mit ihren üppigen Kuppeln darstellt, und die Ringstraßenära des späten 19. Jahrhunderts. Zum unvergleichlichen Flair der Altstadt von Wien tragen freilich auch die vielen beeindruckenden Kirchen, Palais und Parks bei. Ebenso untrennbar mit der Altstadt verbunden sind jedoch auch der Genuss der Wiener Küche, das charmante Ambiente in den traditionsreichen Kaffeehäusern und die sprichwörtliche Gemütlichkeit, die bei den alten Stadtheurigen herrscht.





Erscheinungsdatum: 05.11.2010
Auflagenhöhe: 160.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Stich: Thomas Schmidt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 11.11.2010 06:13:49 Gelesen: 1270015# 176 @  
Advent 2010

Beinah’ ist’s schon eine gute Tradition, dass der Altbischof von Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher, eine Briefmarke mit einem weihnachtlichen Motiv für die Österreichische Post entwirft. Bereits zum vierten Mal griff der engagierte Hobbymaler dafür zu Pinsel und Palette und schuf jenes Bild, das die diesjährige Advent-Marke schmückt.

Es zeigt das berühmteste Wahrzeichen von Dr. Stechers Heimatstadt Innsbruck, das Goldene Dachl, und daneben einen festlich beleuchteten Christbaum, eingetaucht in ein ruhiges Strahlen, das die warme Stimmung der Vorweihnachtszeit auf virtuose Weise interpretiert.

Zur Person: Nach der Matura in Innsbruck und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat Reinhold Stecher im Jahr 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter.

Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen. Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein. 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht.

Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch der Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

In seine Amtszeit fiel der umjubelte Besuch von Papst Johannes Paul II. in Innsbruck sowie die Seligsprechung der beiden Märtyrerpriester Otto Neururer und Jakob Gapp.

Zu seinen Briefmarkenentwürfen meint Dr. Stecher bescheiden: „Ich steuere ja zum Geheimnis der Weihnacht nur ein wenig Stimmung bei. Aber da kein christliches Fest in unsere Gesellschaft emotional tiefer eingebettet ist als Weihnachten, kann die kleine Erinnerung auf der Briefecke doch dazu beitragen, dass da nicht nur der Brief, sondern auch das Herz auf die Reise geht in Richtung des großen Friedens.“





Erscheinungsdatum: 11.11.2010
Auflagenhöhe: 1.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Druck: österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.11.2010 07:00:00 Gelesen: 1269917# 177 @  
Weihnachten 2010 - St.Florian Fünferstreifen

Ob ein ausführlicher Brief oder bloß ein paar kurze Grüße – Weihnachten ist die Zeit, um der Familie, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zu zeigen, wie sehr man sich mit ihnen verbunden fühlt. Mit der neuen Weihnachts-Rollenmarke zaubern Sie besinnliche Stimmung auf Ihre Postsendung!

Das Motiv zeigt die Heiligen Drei Könige bei der Gabenbringung; die entsprechende Vorlage entstammt aus dem Messbuch („Missale“) des Siftes St. Florian aus dem 12. Jahrhundert.





Erscheinungsdatum: 12.11.2010
Auflagenhöhe: 2.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 19.11.2010 05:53:28 Gelesen: 1269308# 178 @  
ME1 Christkindl bei Nacht - 2010

Die traditionelle MEINE MARKE mit dem Christkindl Motiv wurde wieder gemalt von Judith Fuderer - wie schon im Jahr 2008. Die Künstlerin hat für das Jahr 2010 einmal eine ganz andere Ansicht der bekannten Wallfahrtskirche gewählt - die Rückansicht der Kirche bei Nacht.



Erscheinungsdatum: 19.11.2010
 
Brigitte Am: 19.11.2010 05:58:36 Gelesen: 1269307# 179 @  
AWZ Paar 55 Cent - CHRISTKINDL 10

Während der Zeit vom 19.11.2010 bis 06.01.2011 werden beim Postamt Christkindl die Automatenwertzeichen mit der Aufschrift CHRISTKINDL 10 ausgegeben.

Es gibt wieder zwei verschiedene Motive – diese sind abwechselnd auf einer Rolle gedruckt. 2000 Marken sind auf einer Rolle, d. h. 1000 Stück jedes Motivs, wobei sich maximal zwei Rollen in einem Automaten befinden werden. Die Rollen sind auf der Rückseite in 5er-Schritten nummeriert!






 
Brigitte Am: 19.11.2010 07:00:00 Gelesen: 1269305# 180 @  
Weihnachten 2010

Das Motiv der diesjährigen Weihnachtsbriefmarke wurde aus einem Antiphonale des Zisterzienserstiftes Rein in der Steiermark entnommen. Die Choralhandschrift mit wertvollen Initialen stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und diente einst als liturgisches Buch für das Stundengebet der örtlichen Mönche. Das Bild zeigt die „klassische Szene“ der Geburt Christi in der künstlerischen Interpretation der frühen Renaissance.

Die Geschichte des Stiftes Rein geht zurück bis ins Jahr 1129. Noch zu Lebzeiten des Heiligen Bernhard wurde das Stift einst in einem dicht bewaldeten Tal gegründet, seit dieser Zeit leben hier in ununterbrochener Folge Mönche des Zisterzienserordens.

Markgraf Leopold der Starke berief seinerzeit die ersten Mönche aus Ebrach in Franken hierher – sie betrieben, neben ihrer geistlichen Arbeit, Landwirtschaft und Fischzucht. Darüber hinaus waren sie gefragte Handwerker und fleißige Schreiber; mehr als 400 Handschriften, zahlreiche Inkunabeln (und der Kalendertisch von Johannes Kepler aus dem Jahre 1607!) werden bis heute in der Stiftsbibliothek sorgfältig aufbewahrt.

Ausgehend von Rein, dem ältesten Zisterzienserkloster der Welt, wurden vier weitere Abteien gegründet: Wilhering, Schlierbach, das Neukloster in Wiener Neustadt und das slowenische Sticna. Zahlreiche steirische Landesfürsten fanden im Stift Rein ihre letzte Ruhestätte. Die Basilika selbst gehört ohne Frage zu den größten und schönsten Gotteshäusern der Steiermark.

1138 wurde die ursprünglich dreischiffige romanische Kirche geweiht, in der Folge, speziell im 18. Jahrhundert, arbeiteten namhafte Künstler und großartige Handwerker an der weiteren Ausgestaltung des Kirchenraumes – heute freilich strahlt die barocke Basilika erhabene Schönheit, die zur Feier und Einkehr einlädt, aus.

Im Sommer 2006 wurden bei Restaurierungsarbeiten in der Marienkapelle die Fundamente des ehemaligen romanischen Kapitelsaals gefunden. Dabei wurde eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: die Grabstätte von Markgraf Leopold, Stifter von Rein und Begründer der Steiermark. Die älteste Madonna des Stiftes fand hier ihren neuen würdigen Ort, wo sich die Reiner Mönche mehrmals täglich zum gemeinsamen Gebet versammeln.





Erscheinungsdatum: 19.11.2010
Auflagenhöhe: 4.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 21.01.2011 07:12:24 Gelesen: 1264232# 181 @  
Musikinstrumente: Geige

„Musikinstrumente“ ist der klingende Titel einer neuen attraktiven Markenserie, die nun mit dem ersten Wert, der „Geige“, taktvoll beginnt.

Die Geige, auch Violine genannt, ist ein Streichinstrument, das meist aus verschiedenen Hölzern hergestellt ist. Ihre vier Saiten (G, D, A und E) werden mit dem so genannten Bogen gestrichen. In der Tradition der klassischen europäischen Musik spielt die Geige eine überaus wichtige, oft sogar zentrale Rolle – zahlreiche berühmte Komponisten haben ihr bedeutende Teile ihres Schaffens gewidmet.

Zur Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung der Violine reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert – im Jahre 1523, so die historische Quelle, erhielten „les trompettes et vyollons de Verceil“ (die Trompeten und Violinen aus Vercelli) am Hofe des Herzogs von Savoyen in Turin ein Honorar. Die älteste Abbildung einer Geige ist indes eine violinspielende Putte auf dem Altarbild in der Kirche S. Cristoforo in Vercelli. Die bis heute im Wesentlichen unveränderte Form der Violine ist seit etwa 1540 gebräuchlich und stammt aus Oberitalien.

Bekannte italienische Geigenbauer waren Andrea und Nicola Amati, Gasparo da Salò und vor allem natürlich der weltberühmte Antonio Stradivari. Weitere Erwähnung verdienen Jakobus Stainer aus Absam, dessen Instrumente bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als die besten galten, und die Familie Klotz aus dem oberbayerischen Mittenwald. Die in dieser Zeit gefertigten Violinen bezeichnet man heute als Barockviolinen, sie werden seit den 1950er Jahren hauptsächlich für die Aufführung „Alter Musik“ eingesetzt.

Die Tonerzeugung auf der Geige ist ein in hohem Maße komplexer Vorgang, allein bei der Bogenführung gibt es zahlreiche unterschiedliche Stricharten. So werden beim Staccato die Töne mit dem Bogen hart, schnell und kurz gespielt, Détaché oder Martélé hingegen bedeutet, die Töne einzeln, durch Auf- und Abstrich kaum merkbar getrennt, zu streichen. Beim Legato wiederum werden mehrere Töne in einem Bogenstrich miteinander verbunden, beim Tenuto indes spielt man die einzelnen Töne sehr kraftvoll an. Die Saiten mit dem Holz des Bogens zu streichen nennt man col legno – und beim Spiccato hebt der Bogen zwischen den Tönen von der Saite ab. Neben den verschiedenen Stricharten gibt es aber auch noch das Pizzicato – dabei werden die Saiten durch Zupfen mit dem Zeigefinger zum Schwingen gebracht.

Die vielseitige und so unterschiedliche Verwendung der Violine in der Musik reicht von der klassischen Orchester- und Kammermusik über das traditionelle Volkslied bis hin zu Big Band, Dance, Jazz und Rock.





Erscheinungsdatum: 21.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1264095# 182 @  
100. Geburtstag von Bruno Kreisky

Bruno Kreisky (22.1.1911 – 29.7.1990) ging als einer der bedeutendsten Politiker der sozialdemokratischen Bewegung, als der längstamtierende Bundeskanzler der Republik Österreich und als großer Staatsmann in die Geschichte des Landes ein.
Kreisky, gelernter Jurist, verbrachte die Nachkriegsjahre als Diplomat in Schweden.

1951 kehrte er nach Wien zurück und wurde Beamter in der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten im Kanzleramt. Der damalige Bundespräsident, Theodor Körner, berief ihn als politischen Berater und ernannte ihn zum Kabinettsvizedirektor. Zwei Jahre später wurde Kreisky Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten und begann seine Tätigkeit in der SPÖ – in dieser Funktion war er auch an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt. 1959 wurde er Außenminister unter Bundeskanzler Julius Raab.

Bei den Parlamentswahlen am 1. März 1970 erreichte Bruno Kreisky, inzwischen Bundesvorsitzender der SPÖ, überraschend die relative Mehrheit. Unter Duldung der FPÖ konnte er eine Minderheitsregierung bilden und wurde erstmals Bundeskanzler. Bereits ein Jahr später konnte er die absolute Mehrheit erobern und wiederholte diesen Sieg später zwei Mal.
Sein Wirken als Kanzler (von 1970 bis 1983) leitete eine Reihe langfristiger Reformen im Sozial- und Rechtssystem sowie in der Demokratisierung der Hochschulen ein, darüber hinaus wurden die Gesetze des Familienrechts und des Strafvollzugs modernisiert, Abtreibung und Homosexualität legalisiert.

Zahlreiche Sozialleistungen für Arbeitnehmer wurden ausgeweitet (unter anderem wurde die Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden reduziert) und Gesetze zur Gleichberechtigung beschlossen. Finanzpolitisch betrieb Kreisky zur Aufrechterhaltung einer bestmöglichen Vollbeschäftigung den Kurs des so genannten „deficit spendings“, was den österreichischen Staatshaushalt und die Bilanzen der verstaatlichten Unternehmen massiv belastete; seine Aussage dazu – „Mir sind ein paar Milliarden Schilling Schulden lieber als ein paar hunderttausend Arbeitslose“ – wurde legendär.

Außenpolitisch setzte Bruno Kreisky viele Initiativen zur Beilegung des Nahostkonflikts, er förderte den Nord-Süd-Dialog und engagierte sich für eine aktive Friedens- und Entwicklungspolitik.
Als die SPÖ bei der Nationalratswahl 1983 die absolute Mehrheit verlor, lehnte Kreisky eine weitere Kanzlerperiode ab. Er legte den Parteivorsitz nieder und zog sich ins Privatleben zurück. 1989 beendete er auch seine Tätigkeit für die Sozialistische Internationale, deren stellvertretender Vorsitzender er seit 1976 war.

Am 29. Juli 1990 verstarb Bruno Kreisky. Seine Beisetzung, ein Staatsakt auf dem Wiener Zentralfriedhof, fand unter großer internationaler Anteilnahme statt.





Erscheinungsdatum: 22.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 24.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1263922# 183 @  
100 Jahre Österreichische Krebshilfe

„Die Not unserer Krebskranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um sie zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?“ – Diese Zeilen, geschrieben von Prof. Dr. Julius Hochenegg an Prof. Dr. Anton Eiselsberg, Gründungsväter der heutigen Krebshilfe, gelten als der letzte entscheidende Schritt zur Konstituierung dieser wichtigen Institution.

In der Folge wurde die „Österreichische Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ gegründet – dies geschah am 17. Dezember 1910, in einer groß angelegten Sitzung im Saal der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Darüber hinaus wurde die unverzügliche Gründung von Zweiggesellschaften in den Kronländern beschlossen. Diese Zweigvereine sollten möglichst autonom handeln und über die von ihnen organisierten Gelder frei verfügen können. Sie sollten jedoch durch einen Beitrag die Zugehörigkeit zur Gesellschaft und die Gemeinsamkeit der Interessen dokumentieren.

Vor genau 100 Jahren, am 5. März 1911, fand im Festsaal der Wiener Universität schließlich die feierliche Eröffnungssitzung der neu gegründeten Gesellschaft statt. Neben dem Vorstand – Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, HR Prof. Dr. Richard Paltauf, HR Prof. Dr. Julius Hochenegg, Prof. Dr. Alexander Fränkel, Dr. Joseph Winter und Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky – gehörten zahlreiche Universitätsprofessoren und Vorstände von Kliniken und Institutionen der unterschiedlichsten Fachrichtungen zu den führenden Mitgliedern der Gesellschaft, weitere Ehrenmitgliedern stammten zum Teil aus dem österreichischen Adel.

Gerade diese Verbindungen zum Adel, insbesondere die Vermittlungen von Pauline von Metternich, waren es auch, die letztendlich halfen, 1911 das Ehrenprotektorat von Kaiser Franz Joseph zu bekommen, welches zum Titel „k.k. Österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“ führte. Das kaiserliche Protektorat bewirkte freilich, dass weite Kreise der Bevölkerung von der neugegründeten Gesellschaft erfuhren und somit auch die Spendentätigkeit zunahm.

Nach einer wechselvollen Geschichte in den vergangenen 100 Jahren stehen heute 40 Krebshilfe-Beratungsstellen im ganzen Land allen Interessenten, Patienten und Angehörigen kostenlos zur Verfügung. Nach wie vor werden die Menschen in Österreich über alles informiert, was zur Früherkennung oder Vermeidung von Krebs beiträgt – und es werden wichtige Forschungsprojekte unterstützt, die einen unmittelbaren Nutzen für die Bevölkerung haben.

Das attraktiv gestaltete Markenmotiv zeigt die Porträts von Kaiser Franz Joseph und von Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, den ersten Präsidenten der Krebs-Gesellschaft, sowie, im Hintergrund, die historische Gründungsurkunde.





Erscheinungsdatum: 21.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1263595# 184 @  
Altes Österreich: Marburg

Mit dem neuen Wert „Marburg“ findet die beliebte Markenserie „Altes Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung; das von Prof. Adolf Tuma entworfene Motiv zeigt das historische K.K. Postgebäude der Stadt.

Marburg (slowenisch „Maribor“), mit etwa 120.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt von Slowenien, ist ein römisch-katholischer Erzbischofssitz und seit 1975 auch Standort einer eigenen Universität. Mit Österreich verbindet die Stadt eine Jahrhunderte lange gemeinsame Geschichte – immerhin dauerte die politische Zugehörigkeit Marburgs zu Österreich (bzw. zum Heiligen Römischen Reich bzw. zu Österreich-Ungarn) von 1164 bis 1918.

Marburg geht auf eine erstmals im Jahre 1164 erwähnte Namen gebende „Markburg“ zurück. 1204 wurde der Ort als Markt und 1254 schließlich als Stadt genannt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt mehrmals von König Matthias Corvinus vergeblich belagert. Der Name Maribor wurde erst im 19. Jahrhundert – im Zuge eines beginnenden slowenischen Nationalbewusstseins – von einem Dichter namens Stanko Vraz geschaffen. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1918) blieb Marburg als Teil des Herzogtums Steiermark und damit Österreich-Ungarns unter der Herrschaft der Habsburger.

Während dieses Krieges kam es wegen vermuteter Staatsfeindlichkeit zu Zwangsinternierungen zahlreicher Slowenen in Kärnten und in der Steiermark – dies führte zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der deutschsprachigen und der slowenischen Volksgruppe. Bei der Auflösung Österreich-Ungarns im Herbst 1918 beanspruchten sowohl die neu gegründete Republik Deutschösterreich als auch der neue Staat der Slowenen, Kroaten und Serben die Stadt für sich.

Die im Umland lebenden Slowenen waren dabei freilich im Vorteil, war doch das im Norden liegende deutschsprachige Siedlungsgebiet der Steiermark nur etwa 15 Kilometer entfernt. Im November 1918 erklärte sich der in Marburg amtierende K.K. Landsturmkommandant Rudolf Maister schließlich zum Stadtkommandanten und wurde von der neuen Laibacher Regierung zum General befördert.

Die deutschösterreichischen Stadtpolitiker wurden abgesetzt und die rasch formierte Bürgerwehr musste nach kürzester Zeit aufgeben – die spätere Regelung im Vertrag von Saint-Germain war damit bereits vorzeitig entschieden.

Nach wechselvollen Jahrzehnten (NS-Zeit, Jugoslawien usw.) ist Slowenien seit 1991 ein unabhängiger Staat, aber erst der Beitritt zur Europäischen Union, die Einführung des Euro und nicht zuletzt das Schengener Abkommen bescherten dem jungen Staat und somit auch Marburg einen neuen Aufschwung. Im kommenden Jahr wird Maribor sogar als Europäische Kulturhauptstadt 2012 fungieren.



Erscheinungsdatum: 21.01.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 28.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1263308# 185 @  
200 Jahre Joanneum Graz

Das Joanneum Graz – nach dem Wiener Kunsthistorischen Museum das zweitgrößte Museum Österreichs – feiert 2011 sein 200-jähriges Bestandsjubiläum. Das Motiv der aus diesem Anlass erscheinenden Sondermarke zeigt in einer gelungenen grafischen Interpretation einerseits das altehrwürdige Joanneum selbst, andererseits das moderne, durch seine kühne Architektur bestechende Kunsthaus Graz, das einen Teil des Universalmuseums Joanneum darstellt.

Zur Geschichte: 1811 von Erzherzog Johann gegründet, war das Joanneum ursprünglich nicht nur ein Museum, sondern auch eine renommierte Lehranstalt. Im Jahre 1864 wurde das Joanneum in den Rang einer "k.k. Technischen Hochschule" erhoben, einige Zeit später, 1887, beschloss man, nach der räumlichen und organisatorischen Loslösung der Hochschule von der Gesamtinstitution, die Sammlungen des Joanneums in einem Landesmuseum zu vereinigen.

In den darauffolgenden Jahren erfolgte die Neuaufstellung der wertvollen Sammlungen
im "Lesliehof" in der Grazer Raubergasse. Da sich hier jedoch die räumlichen Verhältnisse recht bald als unzureichend erwiesen, wurde von 1890 bis 1895 in der Grazer Neutorgasse ein neues Museumsgebäude im neobarocken Stil errichtet. Derzeit werden die beiden einander gegenüberliegenden Gebäude umfassend saniert und unterirdisch zum so genannten "Joanneumsviertel" verbunden.

Das Universalmuseum Joanneum, seit 2003 eine gemeinnützige GmbH, beschäftigt zurzeit etwa 500 Mitarbeiter und genießt große internationale Anerkennung. Mehr als 4,5 Millionen Objekte zählen zur eindrucksvollen Sammlung, die ein breites Spektrum an Kultur und Wissenschaft vermittelt. Das interessante Programm des traditionsreichen Hauses folgt dabei seinem grundsätzlichen Auftrag, nämlich Natur, Geschichte, Kunst und Kultur der Steiermark im internationalen Kontext zu zeigen.

Nicht nur die Unterbringung, sondern auch die Präsentation der unterschiedlichen Sammlungen erfolgt zurzeit in verschiedenen Gebäuden, die mehrheitlich Zeugnisse historischer Baukunst darstellen – so zum Beispiel in Schlössern, Adelspalais, einstigen Klöstern und im Landeszeughaus in Graz, das als größte historische Waffenkammer weltweit einzigartig ist.

Ergänzend dazu befinden sich aber auch bemerkenswerte Beispiele moderner Architektur im Verband des Universalmuseums Joanneum. Besondere Beachtung verdient dabei freilich das eingangs erwähnte Kunsthaus – das „Friendly Alien“, wie es in pointierter Weise von dessen Architekten Peter Cook und Colin Fournier genannt wird. In diesem spektakulären Gebäude wird zeitgenössische Kunst in all ihren vielfältigen Erscheinungsformen unter einem Dach vereint.

Besondere Würdigung erfährt das renommierte Museum
freilich durch eine neuartige Kooperation zwischen
der Österreichischen Post AG und der „Münze Österreich“, die eine bildgleiche 50 Euro-Goldmünze, ebenfalls mit Erscheinungsdatum 26. Jänner 2010, herausbringt.

Der künstlerische Entwurf des Motivs der beiden
Sammelobjekte stammt von Mag. Helmut Andexlinger,
einem bekannten Graveur der „Münze Österreich“.





Erscheinungsdatum: 26.01.2011
Auflagenhöhe: 150.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helmut Andexlinger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 29.01.2011 07:00:00 Gelesen: 1263171# 186 @  
200. Geburtstag von Franz Liszt

„Diese Kraft, ein Publikum sich zu unterjochen, es zu heben, tragen und fallen zu lassen, mag wohl bei keinem Künstler, Paganini ausgenommen, in so hohem Grad anzutreffen sein. Am schwierigsten aber lässt sich über diese Kunst selbst sprechen. Es ist nicht mehr Klavierspiel dieser oder jener Art, sondern Aussprache eines kühnen Charakters überhaupt, dem, zu herrschen, zu siegen, das Geschick statt gefährlichen Werkzeugs das Friedliche der Kunst zuteil ist.“ –

Niemand Geringerer als Robert Schumann schrieb diese enthusiastischen Zeilen über Franz Liszt, in denen er seine Bewunderung für den großen Komponisten gekonnt zum Ausdruck brachte.

Franz Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Raiding (Burgenland) geboren und starb am 31. Juli 1886 in Bayreuth. Bereits im Alter von neun Jahren gab er seine ersten Konzerte und bekam von ungarischen Adeligen ein Stipendium für seine Ausbildung in Wien. 1823 übersiedelte Liszt nach Paris, wo er seine Studien fortsetzte. Sein Ruhm als virtuoser Pianist wuchs in den folgenden Jahren unaufhaltsam und er kam mit vielen berühmten Persönlichkeiten zusammen, unter anderem mit Frédéric Chopin, Niccoló Paganini, Hector Berlioz und Richard Wagner.

1847 ging er nach Weimar – hier erlebte er eine Zeit intensiven Schaffens und erwarb sich als Hofkapellmeister Verdienste um die Förderung der zeitgenössischen Musik. 1861 schließlich zog Franz Liszt nach Rom, wo er 1865 die Weihen eines Abbé empfing. Während seiner letzten Lebensjahre war er in Rom, Budapest und Weimar tätig.

Ganz ohne Zweifel war Franz Liszt einer der produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Als Wegbereiter der so genannten „programmatischen Musik“ (sinfonische Dichtungen) arbeitete er in vielen verschiedenen Stilen und Gattungen; mit seinen Hauptwerken wird er der „Neudeutschen Schule“ zugezählt. Das musikalische Oeuvre Liszts reicht von Klavierwerken, Liedern und Kammerkonzerten bis hin zu Melodramen, Messen und Oratorien.

In seinem Spätwerk – fast ausschließlich geistliche Musik – setzte er sich mehrfach mit dem Sterben und der Frage nach einem Weiterleben nach dem Tod auseinander und fand dafür eine in hohem Maße verinnerlicht wirkende musikalische Sprache.

Zahlreiche Gedenkstätten in mehreren europäischen Orten erinnern auch heute noch an diesen bedeutenden Komponisten. Am Esterhazyplatz in Eisenstadt zum Beispiel wurde im Jahre 1936 zu seinem 125. Geburtstag eines der größten Liszt-Denkmäler enthüllt.





Erscheinungsdatum: 29.01.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 04.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1260051# 187 @  
"Österreicher in Hollywood" - "Hedy Lamarr"

„Jedes Mädchen kann glamourös sein. Du musst nur still stehen und dumm dreinschauen.“ – Dieses Zitat von Hedy Lamarr vermittelt ein in hohem Maße verzerrtes Bild der berühmten Österreicherin, war sie doch nicht nur eine beliebte Filmschauspielerin zu ihrer Zeit, sondern auch eine begnadete Erfinderin, deren geistiges Erbe auch heute noch von täglicher Bedeutung ist.

Hedy Lamarr (1914 in Wien als Hedwig Eva Maria Kiesler geboren, 2000 in Florida verstorben) bekam bereits in ihrem dritten Film („Man braucht kein Geld“ mit Hans Moser und Heinz Rühmann) ihre erste Hauptrolle. Für einen regelrechten Skandal sorgte indes 1933 eine tschechoslowakisch-österreichische Produktion, die unter dem Titel „Ekstase“ sehr bekannt wurde. Schuld daran war nicht nur eine zehnminütige Nacktszene, für Aufsehen sorgte vor allem ein für die damalige Zeit höchst anrüchiger Liebesakt – in dem jedoch lediglich ihr leidenschaftlich erregtes Gesicht zu sehen war.

Nach einem wechselvollen Lebenslauf – Hedy Lamarr war insgesamt sechs Mal verheiratet – wurde sie schließlich von Louis B. Mayer entdeckt, der sie für die bekannte amerikanische Filmgesellschaft „Metro-Goldwyn-Mayer“ unter Vertrag nahm. Nicht zuletzt aufgrund ihres blendenden Aussehens wurde sie rasch ein Star und eine Mode-Ikone der späten Dreißigerjahre.

Beinahe jede Schauspielerin kopierte ihre elegante Mittelscheitel-Frisur, und brünett galt quasi über Nacht als die einzig chice Haarfarbe. Gleichzeitig war Lamarr für die Renaissance der Kopfbedeckung als Accessoire für Schauspielerinnen verantwortlich. In ihrer Glanzzeit trug sie nicht nur aberwitzige Hut-Kreationen, sondern auch Turbane, Schals, Schleier und derlei mehr auf dem Kopf. Im Studio selbst galt Hedy Lamarr jedoch als wenig ambitioniert und mitunter äußerst schwierig.

Neben manch guten Rollen war sie meist vielmehr nur als attraktive Dame zu sehen, dies gilt auch für den Film „Samson und Delilah“, ihren größten kommerziellen Erfolg.
Neben ihrem Beruf als Schauspielerin betätigte sich Hedy Lamarr jedoch auch als Erfinderin. So entwickelte sie gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil bei der Synchronisierung eines Musikstückes „ganz nebenbei“ eine 1942 patentierte Funkfernsteuerung für Torpedos, welche durch selbsttätig wechselnde Frequenzen störungssicher war. Diese Erfindung kam zwar niemals für militärische Zwecke zum Einsatz, das Patent findet jedoch in der heutigen Kommunikationstechnik bei Bluetooth-Verbindungen und in der GSM-Technik nach wie vor seine tägliche Anwendung. 1997 wurde Hedy Lamarr von der „Electronic Frontier Foundation“ dafür sogar der „EFF Pioneer Award“ verliehen. Interessant ist auch, der der so genannte „Tag der Erfinder“ ihr zu Ehren weltweit am 9. November, ihrem Geburtstag, gefeiert wird.





Erscheinungsdatum: 04.02.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 07.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1259745# 188 @  
"Klassische Markenzeichen" - Niemetz"

Die beliebte Serie „Klassische Markenzeichen“ bringt gewissermaßen die Marke auf der Marke – mit dem vorliegenden Wert „Niemetz“ findet diese Reihe nun auf ausgesprochen „süße“ Art und Weise ihre attraktive Fortsetzung.

Niemetz – das ist beinahe ein Synonym für traditionsreiche und qualitätsvolle Süßigkeiten aus Wien, und hier wiederum vor allem für ein Produkt, das weit über die heimischen Grenzen hinaus bekannt ist: die Schwedenbombe. Diese feine Nascherei – ein Schoko- bzw. Schaumkuss, wie man in Deutschland häufig sagt – ist eine Süßigkeit, die aus einer Füllung aus Eiweißschaum, einem zarten Überzug aus Schokolade und einer Waffel als „Boden“ besteht.

Zur Geschichte des Unternehmens: Mit der Entstehung der ersten Kaffeehäuser in Wien gewann auch die Wiener Konditorkunst mehr und mehr an Bedeutung. So gab es bereits Mitte des 16. Jahrhunderts einen designierten Konditormeister am Kaiserlichen Hof. Besucher aus ganz Europa kamen nach Wien, um dem süßen Geheimnis der weltberühmten Wiener Mehlspeisen und Schokoladen auf den Grund zu gehen. Ein gewisser Edmund Niemetz wuchs unter dem Einfluss dieser Tradition auf. 1890 eröffnete der engagierte Zuckerbäcker denn auch seine eigene Konditorei – und siehe da: Das Geschäft blühte! Im Jahre 1930 gründete schließlich sein Sohn Walter gemeinsam mit dessen Frau Johanna die berühmte Süßwarenmanufaktur Niemetz. Und seit dieser Zeit sind die Niemetz Schwedenbomben, die größte Spezialität des Hauses, buchstäblich in aller Munde!

Das Geheimnis des Erfolges? Auf der Homepage des Unternehmens kann man es nachlesen: „In den Produkten von Niemetz steckt die Erfahrung mehrerer Familiengenerationen sowie das Know-how aus der täglichen Praxis. Nur so können wir die exklusive Qualität unserer Spezialitäten und gleichbleibend hohe Standards gewährleisten.“ Und weiter heißt es da: „Die Besonderheit unserer Konditorwaren ist ihre Unverwechselbarkeit. Sie sind generische Produkte und stellen in ihrer Art eine eigene Kategorie dar. Kopierversuche scheitern vor allem am unnachahmlich feinen Geschmack und an der kompromisslos hohen Qualität des Originals.“

Das im 3. Wiener Gemeindebezirk beheimatete Unternehmen, das von der Enkelin des Firmengründers, Johanna Niemetz, und ihrem Lebensgefährten Steve A. Batchelor geführt wird, beschäftigt etwa 100 Mitarbeiter. Neben den Schwedenbomben werden von Niemetz auch andere feine Naschwaren hergestellt, unter anderem die Schokoriegel „Swedy“ und „Manja“. Der Vertrieb der beliebten Produkte erfolgt in fast allen europäischen und in zahlreichen amerikanischen Staaten.





Erscheinungsdatum: 15.02.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 13.03.2011 07:08:16 Gelesen: 1259095# 189 @  
100 Jahre FK Austria Wien

Die vorliegende Sondermarke, die anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des österreichischen Fußballklubs „Austria Wien“ erscheint, zeigt in ihrem attraktiv gestalteten Motiv neben dem Vereinsemblem Porträtfotos der vier Ehrenkapitäne Luigi Hussak, Walter Nausch, Ernst Fiala und Herbert Prohaska.

Die „Veilchen“, wie die Austria nach ihren Vereinsfarben liebevoll genannt wird, sind seit 1973 in Wien-Favoriten beheimatet, die Anfänge des Klubs reichen freilich bis ins Jahr 1911 zurück, als von den ehemaligen Spielern des „Vienna Cricket and Football-Clubs“ der „Wiener Amateur-Sportverein“ gegründet wurde.

Ihren heutigen Namen trägt die Austria, nach erfolgter Professionalisierung des Spielbetriebes, seit 18. November 1926. Als 23-facher österreichischer Meister und 27-facher ÖFB-Cupsieger gehört der FK Austria Wien zweifellos zu den erfolgreichsten heimischen Fußballklubs.

Als größte internationale Triumphe gelten die Siege im „Mitropa-Pokal“ in den Dreißigerjahren, das Erreichen des Finales im Europacup der Cupsieger 1978 sowie die beiden Halbfinalspiele im Europacup der Landesmeister 1979 und im Europacup der Cupsieger 1983.

Nach schwierigen Zeiten während des Zweiten Weltkrieges und wechselvollen Jahren danach begann erst unter dem unvergesslichen Joschi Walter ein langsamer Neuaufbau des Vereins. Der Aufschwung der Siebzigerjahre ist ohne Frage mit dem Durchbruch der jungen Talente Herbert Prohaska, Erich Obermayer und Felix Gasselich verbunden.

Nach dem Cupsieg 1974 konnte in der Spielsaison 1975/76 der bis dahin dominierende Verein „SSW Innsbruck“ überraschend in der Meisterschaft besiegt werden. Nachdem der Klub im Jahr danach zwar wieder hinter Innsbruck zurückfiel, andererseits jedoch abermals den Cup gewann, wurden die Weichen neu gestellt. Mit den Austria Tabakwerken konnte ein Sponsorvertrag abgeschlossen werden, der die wirtschaftlichen Grundlagen des Vereins längerfristig sicherte.

Nach einem neuerlichen sportlichen „Durchhänger“, der in den Neunzigerjahren den „Ausverkauf der Stars“ zum geflügelten Wort machte, wurde 1999 mit Magna unter dem austrokanadischen Multimillionär Frank Stronach die finanzielle Situation buchstäblich auf „neue Beine“ gestellt. In der Saison 2002/03 stellte sich mit dem ersten Meistertitel seit zehn Jahren und dem Cupsieg der langersehnte Erfolg wieder ein.

Die „FK Austria Wien AG“ besteht seit dem 1. Juli 2008, der Vereinsname wurde nach vielen internen Unruhen und dem letztlich erfolgten Ausstieg Stronachs wieder auf „FK Austria Wien“ geändert.

In der vergangenen Saison spielten die „Violetten“ immerhin wieder in der Qualifikationsrunde der UEFA Europa League – und sie wurden, nur einen Punkt hinter Red Bull Salzburg, österreichischer Vizemeister.

Zahlreiche bekannte Fußball-Persönlichkeiten wie Ernst Ocwirk, Matthias Sindelar, Ernst Nemec, Robert Sara, Franz Wohlfahrt, Toni Polster und die eingangs erwähnten Ehrenkapitäne trugen während ihrer glanzvollen Sportlerkarrieren den traditionellen violetten Dress.





Erscheinungsdatum: 15.03.2011
Auflagenhöhe: 550002
Druckart: Offset
Entwurf: Roland Reidinger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 15.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1258870# 190 @  
Motorräder - KTM 125 D.O.H.C. "Apfelbeck"

Zur Geschichte dieses Motorrades: Bereits zwei Jahre nach der Vorstellung der R 100, des ersten KTM-Motorrades, stiegen die Mattighofener 1955 in den imageträchtigen Straßenrennsport ein. Damals boten Viertaktmotoren eine erfolgversprechendere Basis für die Konstruktion einer Rennmaschine als die im Zuverlässigkeitssport (heute: „Endurosport“) eingesetzten robusten Zweitakter, wie sie in den Serienmaschinen von KTM Verwendung fanden.

Weil es im KTM-Programm jedoch keinen Viertakter gab, mussten zwei Production Racer von MV Agusta als Organspender herhalten. Die italienischen 125 cm³-Motoren wurden in eigene Fahrgestelle mit Vorderrad-Schwinggabel, der so genannten Earles-Gabel, eingebaut, um erste Erfahrungen sammeln zu können.

Im Jahre 1956 konnte Firmenchef Hans Trunkenpolz den erfolgreichen österreichischen Motoren-Konstrukteur Ing. Ludwig Apfelbeck (1903 bis 1987) für sein Rennmaschinenprojekt gewinnen.
Apfelbecks kurzhubig ausgelegter DOHC-Motor leistete knapp 17 PS bei 12.000 Umdrehungen pro Minute und wurde über ein Sechsgang-Getriebe geschaltet.

Die voll verkleidete Maschine mit einer Spitzengeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern kam überwiegend bei nationalen Rennen in Österreich, aber auch bei mehreren internationalen Rennen in Deutschland zum Einsatz, wo sie gegen die in der Weltmeisterschaft dominierenden Marken einige bemerkenswerte Erfolge erringen konnte.

Wegen der sich abzeichnenden Motorradkrise wurde die Weiterentwicklung der Apfelbeck-KTM schon Ende 1957 wieder eingestellt. Die bisherigen Werksfahrer setzten die vorhandenen Maschinen danach auf privater Basis jedoch bis 1961 weiter ein. Herausragender Fahrer war ein gewisser Erwin Lechner aus Hallein, der mehrere Staatsmeisterschaften in der 125 cm³-Klasse erringen konnte.





Erscheinungsdatum: 15.03.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.03.2011 13:30:54 Gelesen: 1258054# 191 @  
Autos - "Puch 500"

Zur Geschichte: Die „Puch-Werke“, gegründet 1899 von einem gewissen Johann Puch, waren ein österreichisches Unternehmen, das neben Fahrrädern, Motoren und Motorrädern auch Autos produzierte. Johann Puchs erste kleine Fabrikationsstätte war in der Strauchergasse in Graz beheimatet, einige Jahre später übersiedelte die Produktion in eine größere, für die damalige Zeit moderne Fabrik.

Dieses Stammwerk, später auch „Einser-Werk“ genannt, entstand im Süden von Graz im Stadtteil Puntigam. 1912 schied Johann Puch aus seiner Firma aus und wurde deren Ehrenpräsident. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen mehr als 1.000 Arbeiter, die jährlich etwa 16.000 Fahrräder und je 300 Motorräder und Autos herstellten.

Im Jahre 1928 entstand aus der Fusion von Austro-Daimler, der Oeffag und den Puch-Werken die Austro-Daimler-Puchwerke A.G. Nachdem bereits ab 1930 eine Kooperation beider Firmen bestand, fusionierte 1934 Austro-Daimler-Puch mit der Steyr AG zur Steyr-Daimler-Puch AG.

Wie fast alle Betriebe dieser Art wurde auch das Puch-Werk während des Zweiten Weltkrieges zur Rüstungsproduktion herangezogen, dazu reichten die vorhandenen Kapazitäten jedoch bald nicht mehr aus. Aus diesem Grund wurde in Thondorf bei Graz das so genannte „Zweier-Werk“ errichtet. Nach dem Krieg wurden hier Fahrräder, Mopeds, Motorräder, Personen- und Geländewagen produziert.

Eines dieser Modelle war der „Puch 500“, dessen Entwicklung nicht ganz ohne Schwierigkeiten verlief. Die enormen Kosten einer kompletten Neukonstruktion bzw. der Produktion einer eigenen Karosserie drohten das Projekt nämlich gleich zu Beginn scheitern zu lassen. Erst aufgrund eines Vertrags mit der Turiner Autofirma Fiat konnte man sich die Produktion einer eigenen Karosserie ersparen – es reichte, die Rohkarosserie des Fiat 500 anzukaufen und zu adaptieren.

Lediglich der Motordeckel und in späteren Jahren das feste Dach wurden in Eigenproduktion hergestellt. Nichts desto trotz waren die Unterschiede zwischen dem italienischen Fiat und dem österreichischen Steyr-Puch groß: Im Gegensatz zum luftgekühlten Twin-Motor des Fiat enthielt der Puch einen 2-Zylinder Boxermotor mit 493 ccm – und auch die Getriebe-Fahrgestelleinheit wurde zur Gänze in Graz hergestellt und wies zum Teil völlig andere Konstruktionsansätze auf.

1957 schließlich rollte der erste Puch 500 als „Cabriolimousinen-Variante“ aus dem Werk, das 16 PS starke Modell mit Faltdach sollte vor allem Motorradfahrer als Zielpublikum ansprechen.

Der Verkauf des Kleinwagens verlief ausgesprochen erfolgreich; von den fast 60.000 von 1957 bis 1975 produzierten Fahrzeugen wurden trotz der Lizenzklauseln von Fiat auch viele außerhalb Österreichs abgesetzt, die meisten davon in Deutschland.





Erscheinungsdatum: 17.03.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 25.03.2011 07:00:00 Gelesen: 1257733# 192 @  
150. Geburtstag von Karl Gölsdorf - 100 Jahre Reihe 310

„Man kann an einer Lokomotive nicht eine Tonne Gewicht einsparen, wohl aber an tausend Stellen ein Kilo.“ –

Dieses Zitat von Karl Gölsdorf veranschaulicht auf ausgesprochen pointierte Weise, mit welch großer Kreativität der bekannte österreichische Ingenieur und Konstrukteur herausragende technische Lösungen suchte.
Karl Gölsdorf (1861 bis 1916) wurde bereits in jungen Jahren von seinem Vater an die komplizierte

Konstruktion von Lokomotiven herangeführt. Von 1880 bis 1884 besuchte er die Technische Hochschule in Wien, wo er sein Diplom mit Auszeichnung abschloss. 1885 trat er in die „Wiener Maschinenfabrik“ ein, vier Jahre später wurde er ebendort Montageleiter in der Lokomotivfertigung.

Am 1. November 1891 kam er schließlich als Ingenieur-Adjunkt zum Konstruktionsbüro der Österreichischen Staatseisenbahn, wo seine buchstäblich „Bahn“-brechenden Ideen ihren schöpferischen Anfang nahmen. So erfand er zunächst eine leistungsfähige Anfahrvorrichtung für Verbunddampf-Lokomotiven, da die bisher gebräuchlichen Vorrichtungen in Österreich mit seinen teilweise schwierigen Streckenverläufen einen Zug nicht zuverlässig genug anfahren ließen.

Seine große Bekanntheit verdankt Gölsdorf freilich der Erfindung der seitenverschiebbaren Kuppelachsen für Dampflokomotiven, welche später sogar nach ihm benannt wurden (Gölsdorf-Achse). Die erste damit ausgerüstete Maschine war eine vierfach gekuppelte Dampflok im Jahre 1897. Diese schwere Lokomotive, die „BR 56“, zählt zu den meistgebauten der damaligen Zeit.

Von 1893 bis 1916 war Karl Gölsdorf Chefkonstrukteur der Kaiserlich-Königlichen Österreichischen Staatsbahnen, im Laufe der Jahre entwickelte er nicht weniger als 25 verschiedene Grundtypen bemerkenswerter Dampflokomotiven. Zu seinen Konstruktionen gehören unter anderen so bekannte Typen wie die Reihe 30 der ehemaligen Wiener Stadtbahn, die „Atlantics“ der Reihe 108 und natürlich die Reihe 310, die heuer ihr 100-jähriges Jubiläum feiert (siehe Markenmotiv).

Diese dreifach gekuppelte Schnellzug-Lok mit einem Vierzylinder-Heißdampf-Verbundtriebwerk ist zweifellos eine der schönsten dieser Epoche und mit Sicherheit die bekannteste Schöpfung Gölsdorfs. Als Mitherausgeber der Zeitschrift „Eisenbahntechnik der Gegenwart“ fand sein Schaffen auch die entsprechende Publizität beim Fachpublikum. Besondere Berühmtheit erlangte in diesem Zusammenhang seine umfangreiche Fotosammlung, die sich heute im Besitz des Deutschen Museums befindet.







Erscheinungsdatum: 22.03.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschede`Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 07.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1256719# 193 @  
20 Jahre Kunst Haus Wien

Neben der weltweit einzigen Hundertwasser-Gesamtschau hat das Museum seit 1991 über 60 Wechselausstellungen von renommierten österreichischen und internationalen KünstlerInnen präsentiert. Über drei Millionen Gäste haben die Ausstellungen seit der Eröffnung besucht.

Das Kunsthaus gliedert sich in zwei verschiedene Ausstellungsbereiche: einerseits das Museum Hundertwasser, andererseits die Räume für temporäre Ausstellungen – ergänzt durch den Museums-Shop und das Café Restaurant „Dunkelbunt“. Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000) prägte die Philosophie und geistige Grundlage des Kunst Haus Wien, auch die architektonische Umgestaltung der seinerzeitigen Thonet Möbelfabrik erfolgte nach seinen Entwürfen.
Im Museum Hundertwasser wird ein einzigartiger Querschnitt durch das Schaffen dieses großen Künstlers gezeigt. Gemälde und Druckgrafiken werden hier ebenso präsentiert wie angewandte Arbeiten, architektonische Entwürfe und Zeugnisse seines ökologischen Engagements.

Die Liste der hier in den vergangenen zwanzig Jahren ausgestellten Künstler liest sich wie das Who Is Who des internationalen Kunstschaffens. Berühmte Namen wie Andy Warhol, Keith Haring, Pablo Picasso, Man Ray, David Hockney, Jean Dubuffet, Joan Miró, Christo, Jean Tinguely und viele andere zogen stets das kunstinteressierte Publikum in Scharen an. Das Ausstellungsprogramm orientiert sich dabei im Wesentlichen an vier inhaltlichen Schwerpunkten: der Beschäftigung mit der klassischen Moderne, der Begegnung mit Kunst aus den verschiedensten außereuropäischen Kulturen, der Auseinandersetzung mit den künstlerischen Positionen von Friedensreich Hundertwasser sowie mit der künstlerischen Fotografie.

Bis 2007 in privater Trägerschaft, gehört das Kunst Haus Wien nun – gemeinsam mit dem Jüdischen Museum, dem Mozarthaus Wien und dem Haus der Musik – zu den Kulturbetrieben der Wien Holding. Direktor des Hauses ist seit 2007 Dr. Franz Patay. Im Jubiläumsjahr 2011 verwöhnt das Kunsthaus Wien seine Besucher mit einer Reihe von attraktiven Jubiläumsangeboten. Neben verschiedenen interessanten Aktionen erscheint Anfang Juli, begleitend zur gleichnamigen Ausstellung, das Jubiläumsbuch „In Hundertwassers Welt".





Erscheinungsdatum: 08.04.2011
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Stich: Prof. Wolfgang Seidel
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 10.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1256519# 194 @  
Gastronomie mit Tradition - Café Hawelka

Das Café Hawelka in der Dorotheergasse in der Wiener Innenstadt stellt eines der letzten großen, der mitteleuropäischen Tradition entsprechenden Literaten- und Künstlerkaffeehäuser dar. Das beliebte Lokal wird von Leopold Hawelka, seinem Sohn Günter und seinen beiden Enkeln Amir und Michael geführt.

Leopold Hawelka begann seine Karriere als Cafétier im Jahre 1936 mit dem Café Alt Wien in der Bäckerstraße; im Mai 1939 beschlossen er und seine Frau, das heruntergekommene Café Ludwig in der Dorotheergasse zu übernehmen. Die eindrucksvolle Innendekoration, von einem Schüler von Adolf Loos entworfen, war intakt, als die Hawelkas es übernahmen – und sie ist seitdem unberührt geblieben.

Während des Zweiten Weltkrieges war das Café Hawelka zwar geschlossen, es blieb aber wie durch ein Wunder völlig unbeschädigt. Bei der Wiedereröffnung im Herbst 1945 wurde der Kaffee auf einem Holzofen zubereitet – und als der Winter kam, sammelte Leopold Hawelka auf einem Handkarren im Wienerwald Feuerholz, während seine Frau sich um die Gäste kümmerte. Das Kaffeehaus wurde freilich bald ein zentraler Treffpunkt für die Einwohner einer besetzten und geteilten Stadt, und für all jene, die vom Krieg oder aus der Emigration zurückkehrten, bildete es die ideale Umgebung, um vor dem Elend der Zeit zu flüchten. Die warme und friedliche Atmosphäre des Lokals erwies sich als besonders attraktiv für Schriftsteller und Intellektuelle – für viele von ihnen wurde es bald ein zweites Zuhause.

Während der Sechziger und Siebziger Jahre stellte das Café Hawelka all jenes dar, was in der Wiener Künstlerszene frisch und energiegeladen war. Ebenso wie die meisten Mitglieder des Phantastischen Realismus fanden sich unter den Stammgästen die Dichter H.C. Artmann, Friedrich Achleitner und Gerhard Rühm, die Schauspieler Helmut Qualtinger und Oskar Werner, der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Sänger Georg Danzer und André Heller sowie der Fotograf Franz Hubmann, der das Kaffeehaus über die Jahrzehnte hindurch mit seinen Bildern unsterblich machte. Auch viele Berühmtheiten aus dem Ausland versäumten nie, das Café Hawelka zu besuchen, wenn sie in Wien waren – große Namen wie Elias Canetti, Henry Miller, Arthur Miller oder Andy Warhol, um nur einige zu nennen, waren unter ihnen. Kurz: Das Café Hawelka wurde im Laufe der Zeit zu einer Institution, und Herr und Frau Hawelka waren bald genauso berühmt wie ihre illustre Gästeschar.

Auch heute noch stellt das Café Hawelka einen Zufluchtsort, eine Art Refugium mitten in der pulsierenden Großstadt Wiens dar. Für viele Gäste unverzichtbar ist freilich auch der Duft der legendären Buchteln, der allabendlich den verrauchten Raum auf vertraute Weise erfüllt.





Erscheinungsdatum: 11.04.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 11.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1256467# 195 @  
50 Jahre bemannte Raumfahrt

Die Ära der bemannten Raumfahrt, ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, nahm am 12. April 1961 ihren Anfang – ein historischer Tag, an den nun, zum 50-jähirgen Jubiläum, mit einer eigenen Sondermarke erinnert wird. Die Ausgabe ist, gemäß dem Anlass, entsprechend innovativ, wurde doch eine Silberfolie, die für einen besonderen Glanz sorgt, auf die Marke aufgebracht und bedruckt. Der Kleinbogen, bestehend aus zehn Marken, dessen Rand mit der Darstellung von verschiedenen berühmten Raumfahrzeugen verziert ist, stellt in seiner Gesamtheit ohne Zweifel ein gelungenes Stück „zeitgemäße Philatelie“ dar.

Zur Geschichte der bemannten Raumfahrt: Es war Juri Gagarin, der legendäre russische Kosmonaut, der an jenem 12. April 1961 als erster Mensch mit einem Wostok-Raumschiff die Erde umkreiste. Nur wenige Wochen später, am 5. Mai 1961, „konterten“ die USA im Rahmen ihres Mercury-Programms mit einem 16-minütigen suborbitalen Flug von Alan Shepard.

1968 flogen dann mit der „Apollo 7“ die ersten Menschen im Rahmen des Apollo-Programms ins Weltall, was schließlich in der ersten bemannten Mondlandung 1969 mit der berühmten „Apollo 11“ mit den drei Astronauten Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins gipfelte. Danach konzentrierte man sich auf den erdnahen Weltraum. Die Raumstationen Saljut und Skylab boten den Menschen im All ein bescheidenes „Zuhause“. Mit dem so genannten „Apollo-Sojus-Projekt“ gab es 1975 außerdem zum ersten Mal eine gemeinsame amerikanisch-sowjetische Mission. Danach gingen die beiden Nationen für die nächsten zwanzig Jahre wieder getrennte Wege.

Bereits in den Siebzigerjahren erfolgte die Entwicklung der US-Raumfähren. Zwar kommen diese nach dem katastrophalen Unglück der „Columbia“ nach wie vor zum Einsatz, ein Nachfolgesystem ist aber bereits im Entwicklungsstadium. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung der NASA Anfang 2004 werden für die geplanten Mond- und Marsflüge andere Raumfahrzeuge benötigt, darüber hinaus ist die weitere Zukunft der ISS ungewiss.

Auch die Sowjetunion setzte in den Achtzigerjahren auf das Shuttle-Konzept – so entstand die Raumfähre „Buran“, die das Gegenstück zum US-Space-Shuttle bieten sollte. Aufgrund von finanziellen und politischen Schwierigkeiten konnte die „Buran“ jedoch nie eine bemannte Mission absolvieren, 1993 wurde das Programm schließlich gestoppt. Parallel dazu arbeitete die Sowjetunion weiter an ihrem bemannten Raumstationsprogramm.

1986 startete das erste Modul der Raumstation „Mir“, welche bis 2001 in Betrieb blieb und 28 Stammbesatzungen versorgte. Interessant ist, dass die internationale Raumstation ISS die Basis für alle gegenwärtigen Aktivitäten der staatlichen Raumfahrtagenturen, mit Ausnahme jener der Volksrepublik China, bildet.



Erscheinungsdatum: 12.04.2011
Auflagenhöhe: 650.000
Druckart: Offset
Entwurf: Alfred Gugerell
Druck: Joh. Enschede`Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 16.04.2011 07:00:00 Gelesen: 1256110# 196 @  
Niederösterreichische Landesausstellung 2011

Vom 16. April bis 15. November entführt die Niederösterreichische Landesausstellung 2011 unter dem Titel „Erobern – Entdecken – Erleben im Römerland Carnuntum“ zu einer einmaligen Reise durch die Jahrtausende und zeigt die Entwicklung der Menschen und der Natur, von der Urgeschichte über die Römer bis ins Heute und darüber hinaus. So vielfältig wie das historische Gebiet der Region Römerland Carnuntum, so unendlich viele Möglichkeiten des Eroberns, Entdeckens und Erlebens werden bei der Landesausstellung zu sehen sein. Interessierte werden durch die Vielfalt des Römerlandes Carnuntum begeistert erleben, wie die Vergangenheit einer pulsierenden Zivilisation zu neuem Leben erwacht.

Das Freilichtmuseum Petronell, das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg und die Kulturfabrik Hainburg sind die drei Standorte der Landesschau und erwarten die Besucher mit beeindruckenden Sensationen.

Im Freilichtmuseum Petronell fühlen Besucher römisches Flair, während sie durch die Erlebniswelt des originalgetreu rekonstruierten Stadtviertels Carnuntum schlendern. Auf weltweit einzigartige Weise zeugen hier prächtige Villen und eine authentische römische Therme von Schönheit und Lebensart einer antiken Metropole. Die enorme Ausdehnung der Stadt demonstriert ein 3D-Modell maßstabgetreu auf 350 Quadratmetern.

Auf zwei Etagen präsentiert das 1904 eröffnete, bekannteste österreichische Römermuseum „Carnuntinum“ in Bad Deutsch-Altenburg die spektakulärsten Fundstücke des antiken Carnuntums. Die Ausstellung „Götterbilder – Menschenbilder“ bietet mit spannenden Rekonstruktionen, interessanten Kurzfilmen und bildlichen Darstellungen einen beeindruckenden Querschnitt römischer Gewohnheiten.

In der Kulturfabrik Hainburg an der Donau indes bietet die attraktive Glasterrasse der ehemaligen K.u.K. Tabakfabrik atemberaubende Ausblicke auf den Nationalpark Donau-Auen, die Ausstellung im Inneren beeindruckt hingegen mit Einblicken in die Welt der großen Eroberer – von der Urgeschichte bis ins 21. Jahrhundert.

Neben diesen bekannten Kultureinrichtungen punktet die Region vor allem mit ihrer Nähe zu den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava. Im Einzugsgebiet von etwa 60 Minuten leben rund 2,7 Millionen Menschen, davon ein Drittel in den östlichen Nachbarländern, was ein enormes Besucherpotential bedeutet.

Das attraktive Markenmotiv stammt von Schülern der Malakademie Hainburg. Das Gemeinschaftswerk, ein kunstvolles Aquarell, wurde von einer hochkarätigen Jury, der unter anderem auch die Bürgermeister von Petronell, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg angehörten, ausgewählt.





Erscheinungsdatum: 16.04.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Irmgard Paul
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 01.05.2011 07:00:01 Gelesen: 1254951# 197 @  
25 Jahre CARE Österreich

Rund 12.000 MitarbeiterInnen, davon 97 Prozent direkt aus den 70 Projektländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa, arbeiten an der Vision einer Welt ohne Armut. CARE hat allgemeinen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und ist politisch und religiös unabhängig. Jährlich profitieren etwa 57 Millionen Menschen, davon mehr als die Hälfte Frauen, von diversen CARE-Projekten.

Die Mission von CARE ist klar definiert: Der Auftrag gilt dem Dienst am Einzelnen und an Familien in den ärmsten Gebieten der Welt. Die Stärke von CARE durch die weltweite Präsenz und die vielfältigen Ressourcen und Erfahrungen ermöglicht das Vorantreiben innovativer Lösungen sowie die Anwaltschaft für globale Zuständigkeiten.

„Wir arbeiten für eine Welt der Hoffnung, Toleranz und sozialen Gerechtigkeit, in der die Armut besiegt ist und die Menschen in Würde und Sicherheit leben“ – so lautet der Grundsatz dieser angesehenen Organisation. Fest steht: CARE ist eine globale Kraft und ein geschätzter Partner im weltweiten Kampf gegen die Armut.
„CARE Österreich, Verein für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe“, wurde vor genau 25 Jahren, 1986, gegründet. Das Team der politisch und weltanschaulich unabhängigen Organisation besteht derzeit aus 36 MitarbeiterInnen.

Zur Geschichte: Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Österreich in Trümmern und die Menschen hungerten. Umso wichtiger waren jene CARE-Pakete, die im ganzen Land verteilt wurden. 40 Jahre später zählte Österreich zu den reichsten Staaten der Welt und war damit in der Lage, Hilfe in alle Welt weiter zu geben.

Heute werden von Wien aus etwa 30 Projekte in Afrika, Asien und Südosteuropa nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ abgewickelt. In insgesamt 348 Projekten in 50 Ländern konnte CARE Österreich in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten erfolgreich Hilfe leisten – und somit fast 50 Millionen Menschen zu einem Leben in Würde verhelfen.

Die Gelder, die einerseits aus öffentlichen Mitteln der EU und aus Österreich, andererseits aus privaten Spenden stammen, fließen zu 89 Prozent direkt in die entsprechenden Projekte, der Rest entfällt auf Information, Bildungsarbeit und Verwaltung.





Erscheinungsdatum: 01.05.2011
Auflagenhöhe: 2.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1254645# 198 @  
200 Jahre Mechitaristen in Wien

Man schrieb den 18. Februar 1811, als die Mechitaristen mit ihrem damaligen Abt Erzbischof Babikian unter großen Feierlichkeiten in ihr neues Kloster in Wien einzogen. Heute, 200 Jahre später, erinnert eine eigene Sondermarke an dieses Ereignis – das elegante Wertzeichen zeigt in seinem ansprechend gestalteten Motiv einen wertvollen antiken Bücherschrank aus der Bibliothek der Mechitaristen, die mit ihren rund 2.600 Manuskripten, 160.000 Büchern und 170.000 Zeitschriftenbänden unschätzbare Werte beinhaltet.

Zur Geschichte: Vor die Tatsache gestellt, einen neuen Aufenthaltsort zu finden, entschieden sich die nach Wien geflüchteten Mechitaristenpatres, die Haupt- und Residenzstadt der Donaumonarchie zu ihrem neuen Heimatort zu machen, wobei ihnen diese Entscheidung durch die gute Beziehung zum Kaiserhaus mit Sicherheit erleichtert wurde.

Dieses Verhältnis beruhte im Übrigen auf gegenseitigem Interesse. Abgesehen von ihrer kulturellen und geistigen Arbeit leisteten die Mechitaristen für die Monarchie und deren Ansehen im Ausland wesentliche Dienste. Durch die im Orient errichteten Schulen und ihre dortige Missionstätigkeit betrieben die armenischen Patres gewissermaßen Imagepflege für das Kaiserhaus, indem sie das kulturelle Erbe Österreichs in diese fernen Länder trugen und damit große kulturpolitische Leistungen vollbrachten.

Der gänzlich mittellos dastehenden Congregation wurde in Wien von vielen Seiten geholfen, wie etwa auch von der Wiener Bevölkerung, die den bei ihr beliebten „Padri Armeni“ mit Lebensmittelspenden über die ärgste Not hinweghalf. Als neues Zuhause wurde ihnen das ehemalige Kapuzinerkloster „Am Platzl“ in der Vorstadt St. Ulrich, das sich im heutigen 7. Wiener Gemeindebezirk befindet und auf dessen Platz auch das später neu erbaute Mechitaristenkloster steht, zur Verfügung gestellt.

Unter dem Nachfolger des ersten Wiener Generalabtes der Mechitaristen, Generalabt Azarian, begann für die Congregation ein „Goldenes Zeitalter“ – sowohl auf wissenschaftlichem Gebiet als auch in Bezug auf die baulichen Aktivitäten. Letzteres betraf auch den Erwerb eines neuen Sommersitzes. Im Jahre 1820 hatten die Mechitaristen das Gut Zeilern bei Melk in Niederösterreich erworben.

Wegen der für damalige Verkehrsverhältnisse großen Entfernung von Wien wurde dieser Besitz jedoch wieder veräußert und das näher gelegene ehemalige Franziskanerkloster in Klosterneuburg gekauft und als Sommersitz ausgebaut. Aber auch das Mutterhaus in Wien musste nach einem Großbrand im oben erwähnten St. Ulrich im Jahre 1835 vollkommen neu aufgebaut werden. Die Pläne dazu stammen übrigens vom Wiener Architekten Joseph Kornhäusel, dem Erbauer des Wiener Schottenstiftes, der zuvor auch die Kapelle des Sommersitzes in Klosterneuburg geplant hatte.





Erscheinungsdatum: 01.05.2011
Auflagenhöhe: 1.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1253946# 199 @  
175 Jahre Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden

Die vorliegende Sondermarke erinnert an das 175-jährige Jubiläum einer Bahnlinie, die nach heutigem Empfinden etwas seltsam anmutet: die Pferdeeisenbahn Budweis – Linz – Gmunden. Diese zwischen 1827 und 1836 abschnittsweise eröffnete Bahn war nach jener, die zwischen Saint-Étienne und Andrézieux verkehrte, die zweite öffentliche Bahnstrecke auf dem europäischen Festland und diente hauptsächlich dem Transport von Salz aus dem oberösterreichischen Salzkammergut nach Böhmen.

In den Jahren von 1855 bis 1856 wurde sie zwischen Linz und Gmunden allmählich auf Dampfbetrieb umgestellt, auf der gebirgigen Strecke zwischen Linz und Budweis war diese Umstellung aufgrund zu enger Krümmungsradien und zu großer Steigungen indes nicht möglich. Bis 1873 wurde daher eine Ersatzstrecke mit zumeist anderer Trassenführung zwischen Linz und Budweis errichtet, die den Dampfbetrieb zuließ. Im Dezember 1872 wurde der Pferdebahnbetrieb schließlich eingestellt.

Zur Geschichte: Der erste Spatenstich erfolgte am 25. Juli 1825 bei Nettrowitz nördlich von Budweis. Auf den Prager Professor für höhere Mathematik, Franz Josef Ritter von Gerstner (1756 – 1832), der mit den Planungsarbeiten beauftragt wurde, und die bis zu 6.000 Arbeiter kamen jedoch zahlreiche Probleme zu. Neben der Bewältigung technischer Schwierigkeiten und der Überwindung eines Höhenunterschiedes von bis zu 540 Metern galt es, mit dem Widerstand der örtlichen Bevölkerung zu leben, die zumeist in irgendeiner Weise am Salztransport mittels Pferdefuhrwerk beteiligt war und um ihre Erwerbsquelle bangte.

Darüber hinaus kam es bald auch zu Spannungen zwischen der Projektleitung und den Bauherren. Nach unzähligen aufwändigen Errichtungsarbeiten und mehreren Teilabschnitten, die schrittweise in Betrieb gingen, wurden die Betreiber immer wieder mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. So führte beispielsweise die Eingleisigkeit der Strecke trotz zahlreicher Ausweichen allzu oft zu Problemen mit unerwartetem Gegenverkehr.

Erst nach der Einführung des Telegrafen Ende der 1850-er Jahre konnten diese unliebsamen Störungen des Bahnbetriebes zufriedenstellend gelöst werden.
Mit dem Bau der Kaiserin Elisabeth-Bahn (Westbahn) kam schließlich das etappenweise Ende der Pferdeeisenbahn. Erst im Jahr 1970 wurden die noch vorhandenen Reste der Pferdebahn in Österreich als Kulturdenkmäler deklariert.

1982 wurde ein „Pferdeeisenbahn-Wanderweg“ von Unterweitersdorf bis zur österreichisch-tschechischen Staatsgrenze westlich von Leopoldschlag eröffnet, der 1999 über die Grenze hinweg bis zum ehemaligen Stationsplatz in Bujanov (Angern) verlängert wurde.





Erscheinungsdatum: 01.05.2011
Auflagenhöhe: 6.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Georg Pucalka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 19.05.2011 07:00:01 Gelesen: 1253132# 200 @  
Tag der Briefmarke 2011

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ thematisiert die steirische Landeshauptstadt Graz, jenen Ort also, in dem die ÖVEBRIA 2011, die größte nationale Verbands-Wettbewerbsausstellung Österreichs innerhalb eines Jahres, vom 13. bis 15. Mai stattfindet. Veranstalter dieser Rang 2-Ausstellung ist das Organisationskomitee „Marke + Münze“, Ort der Schau ist die Sporthalle Seiersberg, die sich bereits in den vergangenen Jahren als Austragungsort ähnlicher Veranstaltungen bestens bewähren konnte.

Das Motiv der Zuschlagsmarke (Nominale 2,72 € + 1,36 €) zeigt im Vordergrund eine Garnitur der Grazer Schnellbahn, genauer gesagt einen Triebwagen des Typs „Desiro“ in der typischen blau-weißen Lackierung. Die so genannte „S-Bahn Graz“ ist ein steirisches Nahverkehrsprojekt, an dem seit 1998 gearbeitet wird. Die erste Inbetriebnahme erfolgte am 9. Dezember 2007, die Fertigstellung soll in den nächsten Jahren, konkret bis 2016, erfolgen. Neben der Bahn-Abbildung befindet sich das steirische Landeswappen, und im Hintergrund des Markenmotivs präsentiert sich, einer Kulisse gleich, das unverwechselbare Grazer Stadtbild mit Schlossberg, Uhrturm und der Mur.

Mit knapp 300.000 Einwohnern ist Graz die zweitgrößte Stadt Österreichs, die wunderschöne Altstadt und Schloss Eggenberg gehören seit vielen Jahren zum Weltkulturerbe der UNESCO. Darüber hinaus wurde Graz zur Menschenrechtsstadt erkoren und ist Trägerin des Europapreises; mit mehr als 40.000 Studierenden hat sich Graz zuletzt außerdem zu einer beliebten Universitätsstadt entwickelt.

Die Altstadt, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten befinden, erstreckt sich über den gesamten Bezirk Innere Stadt, geht aber noch über dessen Grenzen hinaus. Im Zentrum liegt der oben erwähnte Schlossberg, der zwischen 1125 und 1809 als Festung diente. (Da diese nie eingenommen wurde, steht sie übrigens im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten!) Auf dem Schlossberg sind noch einige Festungsreste und Bauwerke aus dieser Zeit erhalten geblieben, unter ihnen der Uhrturm von 1570, das berühmteste Wahrzeichen von Graz, der Glockenturm und die Kasematten (ehemaliges Verlies unterm Berg).

Die Ferdinandsbrücke vor dem Schlossberg, benannt nach Kaiser Ferdinand, war die erste Kettenbrücke der Steiermark und die größte Österreichs, erbaut 1836. Sie wurde 1918 in Keplerbrücke umbenannt, zu Ehren von Johannes Kepler, der hier einige Jahre lebte und forschte.





Erscheinungsdatum: 13.05.2011
Auflagenhöhe: 400.002
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 21.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1252966# 201 @  
Kirchen aus Österreich - Wallfahrtskirche Pöllauberg

Mit der neuen Sondermarke „Wallfahrtskirche Pöllauberg“ findet die beliebte Serie „Kirchen aus Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Motiv zeigt das eindrucksvolle Gotteshaus „in seiner ganzen Pracht“, eingebettet in die liebliche Landschaft der hügeligen Oststeiermark.

Zur Geschichte: Die Wallfahrt zum Pöllauberg begann bereits gegen Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts mit der Verehrung eines Marienbildes.

An jenem Platz, wo heute die Annakirche steht, entstand einst eine romanische Kapelle, die hauptsächlich an Samstagen besucht wurde, was dem Berg den Namen „Samstagsberg“ brachte. Um 1340 begann der Bau der heutigen Wallfahrtskirche Maria Pöllauberg im gotischen Stil. Stifterin war Katharina von Stubenberg. Bemerkenswert am Bau der Kirche ist vor allem das zweischiffige Langhaus mit drei Jochen und einem großartigen Kreuzrippengewölbe, Chor und Vorhalle sind indes zu drei Schiffen erweitert.

Die Kirche liegt unterhalb der ursprünglichen Kapelle auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Berg, sodass das mächtige Bauwerk teilweise sogar über den Berg hinaus errichtet werden musste. Das Hauptportal im Westen ist nur über 18 Stufen erreichbar; im Jahr 2009 wurde schließlich ein barrierefreier Zugang auf der linken Seite eingerichtet – damit ist der Zugang vom Hauptplatzweg ohne Stufen möglich.

Die Wände der Kirche bestehen größtenteils aus unverputztem Bruchstein, lediglich die Westfassade wurde aus Haussteinen hergestellt. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt mehr als 37 Meter, die Breite fast 14 Meter.

Die Einrichtung des Inneren enthält neben mehreren anderen wertvollen Kunstwerken auch eine gotische Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert – der größte Teil des kirchlichen Inventars stammt hingegen aus dem Barock. Der wunderschöne Hochaltar, der in seiner reichen Fülle ein ausdrucksvolles Glaubensbekenntnis darstellt, wurde von Max Schkotnigg und dessen Sohn Joseph zwischen 1710 und 1730 errichtet, die Orgel auf der Empore mit reicher Stuckatur stammt aus dem Jahre 1684.

Etwa zur gleichen Zeit wurde der gotische Kirchturm durch einen Blitzschlag zerstört und später durch einen barocken Turm ersetzt, 1872 wurde dieser um ein Kreuz erweitert.

Auch heute noch gehört der Pöllauberg zu den wichtigsten Wallfahrtsorten der Steiermark und wird Jahr für Jahr von rund 100.000 Gläubigen zur Andacht und inneren Einkehr besucht.





Erscheinungsdatum: 20.05.2011
Auflagenhöhe: 320.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 25.05.2011 07:00:02 Gelesen: 1252448# 202 @  
Alte Meister - Pieter Bruegel d. Ä. – Der Turmbau zu Babel

Pieter Bruegel der Ältere, einer der bedeutendsten Maler der Niederländischen Renaissance, wurde vor allem durch seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens im Herzogtum Brabant (Flandern) des 16. Jahrhunderts bekannt. Über das Leben dieses alten Meisters ist nicht viel bekannt, nur einige wenige Eckdaten lassen sich mit Sicherheit sagen: Bruegel war Schüler des Antwerpener Künstlers Pieter Coecke van Aelst und arbeitete anschließend in einer Kupferwerkstatt.

Während einer Italienreise zwischen 1552 und 1555, auf welcher sich schon die Landschaftsdarstellung als ein Schwerpunkt seines Schaffens abzeichnete, lebte er ab 1553 für einige Zeit in Rom, wo er für den Miniaturmaler Giulio Clovio tätig war. Danach kehrte er nach Antwerpen zurück, heiratete und ließ sich schließlich in Brüssel nieder. Nach seinem Tod am 5. September 1569 wurde Pieter Bruegel in der Kirche Notre Dame de la Chapelle beigesetzt.

Bruegels eigenwillig typischer Stil ist nur unzureichend mit einem Stilbegriff zu beschreiben. Eines seiner großen Vorbilder war Hieronymus Bosch, dessen Bildsprache er vor allem in seinen früheren Werken immer wieder gekonnt zitierte. Die flämische Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts führte Bruegel freilich auf ihren Höhepunkt; er begründete das niederländische Bauerngenre und schuf zahlreiche allegorische Werke, die auf verschiedene Sprichwörter und Volkskultur in künstlerischer Weise Bezug nehmen.

Der „Turmbau zu Babel“ ist ohne Zweifel eines der berühmtesten Gemälde von Pieter Bruegel dem Älteren. Dargestellt wird das im Ersten Buch Mose geschilderte Unternehmen der Menschen, einen Turm zu bauen, „dessen Spitze bis an den Himmel reiche“. Das ungeheure Ausmaß des Bauwerkes, der Aufwand an Arbeitskraft und die dabei verwendete Bautechnik sind die Hauptinhalte dieses Kunstwerks, die umliegende Landschaft ist indes ganz offensichtlich von der flandrischen Natur geprägt – erkennbar sind in der Ferne Meer, Gebirge und eine von Mauern umgebene, an Antwerpen erinnernde Stadt, die hinter dem Turm liegt.

Die meisten der auf dem Gemälde dargestellten Menschen, in erster Linie Handwerker und Steinmetze, sind winzig klein, wesentlich größer ist nur der Bauherr, König Nimrod mit seinem Gefolge. Der Kotau, den die Steinmetze vor ihm vollziehen, weist auf die orientalischen Wurzeln der Geschichte hin. Das imposante Bild, so die Interpretation, gilt als Hinweis auf die Vergänglichkeit alles Irdischen und der Vergeblichkeit jedweden menschlichen Strebens, es Gott als Schöpfer gleichzutun.





Erscheinungsdatum: 01.06.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Stich: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 30.05.2011 07:00:00 Gelesen: 1251536# 203 @  
Hans Makart 1840 - 1884

Hans Makart – am 28. Mai 1840 in Salzburg geboren, am 3. Oktober 1884 in Wien verstorben – war ein bekannter österreichischer Maler und Dekorationskünstler. Er gilt als der repräsentative Maler der so genannten „Ringstraßenepoche“ schlechthin.

Zur Person: Als junges Talent vom Kaiserhaus nach Wien berufen, machte Hans Makart rasch Karriere. Seine Gemälde waren beim aufstrebenden Bürgertum äußerst beliebt und galten bald als Gradmesser der gesellschaftlichen Anerkennung und Reputation. Makart verstand es, die neuen Möglichkeiten am Beginn des Industriezeitalters zur Popularisierung seines Werkes und seiner eigenen Ästhetik einzusetzen. Seine Sujets wurden zu Markenzeichen und Spiegelbildern seiner Zeit und sorgten sowohl national als auch unternational für großes Aufsehen.

Die Anerkennung und Wertschätzung, die Makart zuteil wurde, sowie seine malerische Auffassung der Farbe, die auf Delacroix als Vorläufer verweist, legen einen Vergleich mit der internationalen Kunst seiner Zeit nahe. Seine intensive malerische Auseinandersetzung mit den Opern Richard Wagners zeigt sein Gespür für die neuen künstlerischen Entwicklungen. Die Entwürfe des mit Richard Wagner befreundeten Gottfried Semper regten Makart zu eigenen Architekturfantasien an, die sein Interesse am Gesamtkunstwerk belegen.

Hans Makart steht heute nicht nur für riesige Leinwände in effektvoll koloristischer Malerei, sondern auch für exzessiven Starkult und den Glanz einer ganzen Ära. Kaum ein anderer österreichischer Künstler konnte im 19. Jahrhundert eine derart herausgehobene Stellung erlangen wie der „Malerfürst“. Über die Malerei hinaus nahm Makart jedoch als universeller „Designer“ der Ringstraßenzeit auch maßgeblichen Einfluss auf Theater, Wohnkultur und Kleidungsstil; in den 1870er-Jahren löste er in Wien eine regelrechte „Makart-Mode“ aus.

Zwei bedeutende Wiener Museen – das Untere Belvedere ebenso wie das Wien Museum im Künstlerhaus – zeigen ab 9. Juni Ausstellungen mit Werken von Hans Makart. Unter den Titeln „Maler der Sinne“ bzw. „Ein Künstler regiert die Stadt“ kann das kunstinteressierte Publikum das breite Oeuvre dieses bedeutenden Künstlers bestaunen. Die beiden Motive auf dem vorliegenden Sondermarkenblock zeigen Ausschnitte aus den bekannten Gemälden „Porträt von Dora Fournier-Gabillon“ (links, Nominale 0,70 €) und „Der Triumph der Ariadne“ (rechts, Nominale 1,70 €).



Erscheinungsdatum: 09.06.2011
Auflagenhöhe: 170.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 06.06.2011 07:00:00 Gelesen: 1250605# 204 @  
Land der Wälder

Mit der Resolution 61/193 erklärten die Vereinten Nationen das heurige Jahr zum Internationalen Jahr der Wälder. Aus diesem Anlass erscheint – in Kooperation mit der Münze Österreich – ein attraktiver Sondermarkenblock, der in seinem rundformatigen Motiv typische Vertreter aus der Flora und der Fauna heimischer Wälder zeigt. Ziel der Vereinten Nationen ist es, das Bewusstsein und Wissen um die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu fördern.

Dabei soll auf die besondere Bedeutung des Waldes und einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung auch im Rahmen der Bekämpfung der Armut hingewiesen werden.

Österreichs Fläche verfügt bundesweit über rund 47 Prozent Waldanteil. Es handelt sich dabei um eine forstwirtschaftlich genutzte Fläche von mehr als 3,3 Millionen Hektar. Die Bundesländer Steiermark und Kärnten haben mit jeweils rund 61 Prozent den höchsten Waldflächenanteil, sogar die Bundeshauptstadt Wien verfügt erstaunlicherweise über etwa 21 Prozent Waldfläche.

Fast drei Viertel des heimischen Waldes sind in Privatbesitz, zirka 16 Prozent bewirtschaften die Österreichischen Bundesforste, 9 Prozent sind Gemeinschaftswald, 2 Prozent Gemeindewald und 1 Prozent ist Landeswald.

Die Bewirtschaftung eines Waldes ist freilich nur eine von vielen Aufgaben. Laut aktuellem „Waldentwicklungsplan“ unterliegen etwa zwei Drittel der Waldfläche dieser Nutzfunktion. Vor allem in gebirgigen Regionen ist die so genannte Schutzfunktion für Siedlungen und Wirtschaftsräume von großer Bedeutung, darüber hinaus dienen die Wälder natürlich auch der Wohlfahrt und letztlich der Erholung.

Der Wald, ein wichtiger Lebensraum zahlreicher heimischer Tierarten, kann zweifellos als „wahres Leistungswunder“ bezeichnet werden. Er erfüllt eine Vielfalt unersetzbarer Aufgaben für uns Menschen und unsere Umwelt – so liefert er unter anderem den nachwachsenden, umweltfreundlichen, natürlichen Rohstoff Holz, zu dem es heute kaum eine sinnvolle Alternative gibt. Das einzigartige Ökosystem Wald beherbergt einen Naturschatz, den es mit aller Kraft zu erhalten gilt.

Aus diesem Grund forderte das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft alle hoheitlichen Einrichtungen, öffentlichen und privaten Interessensvertretungen sowie alle am Wald Interessierten auf, gemeinsam den sorgsamen Umgang mit dem Wald weiterzuentwickeln, um die vielfältigen Interessen an der Nutzung des Waldes auch in Zukunft miteinander zu vereinbaren.

Der neue Sondermarkenblock ist ein kleiner Beitrag dazu, das entsprechende Bewusstsein dafür zu fördern.





Erscheinungsdatum: 15.06.2011
Auflagenhöhe: 220.000
Druckart: Offset
Entwurf: Mag. Helmut Andexlinger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 30.06.2011 07:00:00 Gelesen: 1248653# 205 @  
100 Jahre Österreichische Militärluftfahrt

Man schrieb den 23. Oktober 1909, als Kaiser Franz Joseph, gemeinsam mit rund 300.000 Wienern, hohen Militärs und Mitgliedern des Kaiserhauses, die Vorführungen von Louis Bleriot in seinem Eindecker Typ XI verfolgten – erstmals hatten sie einen Menschen in einem Flugzeug fliegen gesehen.

Bleriots begeistert aufgenommener Auftritt in Wien war ohne Zweifel das sichtbare Zeichen dafür, dass das motorbetriebene Flugzeug auch in Österreich-Ungarn den Durchbruch geschafft hatte. Die militärischen Stellen hatten freilich schon vorher Interesse an einem Motorflugzeug gezeigt, Verhandlungen über den Ankauf eines Wright-Apparates scheiterten aber am Preis.

Weder der chronische Geldmangel noch das Misstrauen vieler Militärs gegen eine neue Waffengattung konnten jedoch den Fortschritt aufhalten. Ihr erstes Flugzeug, einen (nicht mehr wirklich flugfähigen) Voisin-Apparat, bekam die Armee geschenkt, in weiterer Folge kamen noch mehrere Einzelstücke von reichen, flugbegeisterten Gönnern dazu. Zudem waren auch einige Offiziere bereit, auf eigene Kosten einen „Aeroplan“ zu erwerben oder sogar selbst zu bauen.

Als Erster erwarb ein gewisser Oberleutnant Miescislaus Miller im Juni 1910 das Pilotendiplom, weiter Offiziere folgten ihm. Diese ersten Schritte der militärischen Fliegerei konnten natürlich nicht die Basis für eine planmäßige Entwicklung der Luftfahrt in der k.u.k. Armee sein. Der wichtigste Befürworter der Motorluftfahrt war schließlich Generalstabschef Conrad von Hötzendorf, der bereits 1908 die Möglichkeiten der militärischen Nutzung erkannte und für deren großzügige Förderung eintrat.

So beantragte er im Oktober 1910 die Beschaffung von 200 Flugzeugen und die Ausbildung von 400 Piloten – sein Antrag bewirkte letztlich eine Ausschreibung für Militärflugzeuge durch die Heeresverwaltung. Im Oktober 1910 wurde das Angebot von Ignaz „Igo“ Etrich zur Lieferung einer „Etrich-Taube“ zum Preis von 25.000 Kronen angenommen. Auch bei der Firma Autoplanwerke Ges.m.b.H. bestellte man je einen Autoplan-Doppeldecker und einen Pischof-Eindecker.

Am 2. April 1911 übernahm die Heeresverwaltung die „Etrich-Taube“, von den Schenkungen abgesehen, als erstes Militärflugzeug der k.u.k. Armee. Da die Taube den Bedingungen entsprach, entschloss man sich noch vor Lieferung der beiden anderen Maschinen zum Ankauf von zwei weiteren Tauben. Am 19. April schließlich wurde auf dem Flugfeld Wr. Neustadt die „Flugmaschinen-Instruktions-Abteilung“ aufgestellt, und schon im Mai 1911 begann der erste Fliegerkurs, an dem 27 Offiziere teilnahmen. Die österreichische Militärluftfahrt nahm personell und materiell Gestalt an.

Das Motiv der neuen Sondermarke spannt auf attraktive Weise den bildhaften Bogen eines ganzen Jahrhunderts: Es zeigt sowohl die oben erwähnte „Etrich-Taube“ als auch den zur Zeit modernsten Militärhubschrauber Österreichs, den so genannten „Black Hawk“.





Erscheinungsdatum: 01.07.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 05.07.2011 07:00:00 Gelesen: 1248062# 206 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Tassilo Kelch - Stift Kremsmünster

Das ästhetische Wertzeichen zeigt den um 780 vom bayrischen Herzog Tassilo und seiner Gemahlin Luitpirga, vermutlich zur Gründung Kremsmünsters, gestifteten Tassilokelch.

Die genaue Entstehungsgeschichte ist unklar. Da die Inschrift am Fuße des Kelchs die Hochzeit Tassilos voraussetzt, kommt nur eine Entstehung nach 768/69 in Frage. Als Herstellungsort wird eine Salzburger Werkstätte vermutet, es ist aber auch der bayrische bzw. oberitalienische Raum nicht völlig auszuschließen. Die im insularen Stil kontinentaler Prägung ausgearbeiteten Flechtband- und Tierornamente führten früher zur Vermutung, dass das wertvolle Gefäß vielleicht auch in England angefertigt worden sein könnte.

Der aus Kupfer bestehende Tassilokelch ist etwa 25 cm hoch und 3 kg schwer, Kuppa und Knauf wurden als Einzelstücke hergestellt. Auf den teilweise vergoldeten Kelch sind Silbermedaillons aufgelötet, wobei die fünf großen Brustbilder an der Kuppa Christus mit den Initialen IS (Jesus Salvator), umgeben von den vier Evangelisten, die kleineren am Fuß die Heilige Maria und Johannes den Täufer, und, nach einer unsicheren Interpretation, die Langobardenkönigin Theodolinde und den heiligen Theoto zeigen.

Darüber hinaus ist der Kelch mit Ornamenten in verschiedenen Stilrichtungen und Techniken, mehreren Pflanzenornamenten und geometrischen Motiven reich verziert.

Aufgrund der Größe und der aufwändigen Gestaltung des Kelchs handelt es sich wohl um einen so genannten Spendekelch („calix ministerialis“), der bei besonders festlichen Gottesdiensten benutzt wurde (und immer noch wird), um den Gläubigen die Kelchkommunion zu reichen. Ein Detail legt diese Annahme freilich im Besonderen nahe: Der Ring aus Metallperlen oberhalb des Knaufs ist frei drehbar.

Dies erleichtert die Handhabung bei der Darreichung an mehrere Kommunikanten nacheinander; der Kelch kann so vom Kommunionspender nämlich nach jeder Person leichter gedreht werden – dies kann als Beleg für die Praxis der Kelchkommunion in der damaligen Zeit angesehen werden.

Interessant ist, dass auch Papst Benedikt XVI. den Kelch bei der Feier der Heiligen Messe in Mariazell am 8. September 2007 verwendete.
Die Inschrift am Fuß des wertvollen Kleinods lautet "TASSILO DVX FORTIS + LIVTPIRC VIRGA REGALIS", was übersetzt so viel bedeutet wie "Tassilo, tapferer Herzog + Liutpirg, königlicher Spross" – ein Hinweis darauf, dass es sich, wie eingangs erwähnt, um den Hochzeitskelch von Tassilo handeln dürfte.





Erscheinungsdatum: 01.07.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Mag. Robert Trsek
Stich: Mag. Robert Trsek
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 09.07.2011 07:00:00 Gelesen: 1247557# 207 @  
625 Jahre Bruderschaft St. Christoph

Mit der vorliegenden, von Prof. Adolf Tuma gestalteten Sondermarke wird dem 625-jährigen Jubiläum der Bruderschaft St. Christoph, einer mit mehr als 18.000 Mitgliedern starken „Vereinigung christlicher Nächstenliebe“, gedacht. Sitz der Bruderschaft ist das bekannte Arlberg Hospiz Hotel mit der dazugehörigen Kapelle in St. Christoph am Arlberg; zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten mit klangvollen Namen wie zum Beispiel der König von Spanien, Juan Carlos I., die niederländische Königin Beatrix, die Fürsten von Liechtenstein sowie mehrere Mitglieder des saudischen Königshauses gehören der karitativen Vereinigung an.

Die Geschichte der Bruderschaft geht zurück bis ins Gründungsjahr 1386, als Heinrich von Kempten die Initiative ergriff, Geld für den Bau des Hospiz auf dem Arlbergpass als Schutzhaus für in Not geratene Reisende zu sammeln. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Bruderschaft von einem gewissen Arnold Ganahl wieder ins Leben gerufen.

Die wiedererstandene Vereinigung half anfangs in erster Linie Waisenkindern der beim Bau des Arlberg-Straßentunnels verunglückten Arbeiter und ermöglichte ihnen damit eine entsprechende Ausbildung. Seitdem erlebte die Bruderschaft einen überaus großen Aufschwung zu neuer, nie dagewesener Blüte und unterstützt heute vornehmlich Kinder und Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind.

Alle Mitglieder der Bruderschaft und auch die Funktionäre des Vorstandes verrichten ihre Tätigkeit auf ehrenamtlicher Basis, das heißt, dass das gesamte gespendete Geld ausschließlich bedürftigen Personen zugute kommt. Der derzeitige Bruderschaftsmeister ist Adolf Werner, der Seniorwirt des Hospizhotels. Schatzmeisterin ist seine Frau Gerda Werner, die Tochter von Arnold Ganahl.

Interessant ist, dass die Bruderschaft St. Christoph ein eigenes Wappen als Symbol führt. Dieses „Bruderschaftswappen“ ist die Nachbildung einer Darstellung aus einem der überlieferten mittelalterlichen Wappenbücher aus der Zeit von Heinrich von Kempten aus dem 14. Jahrhundert. Es zeigt das „Lamm Gottes“ in Weiß auf goldenem Grund, ein Kreuz in Gold auf weißem Grund und darunter drei rote Kreuze auf weißem Grund, symbolisierend die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung.

Ein Ausschnitt eines historischen Gemäldes des Anwesens in St. Christoph – eine Miniatur von nicht einmal 8 x 15 cm – sowie das erwähnte Bruderschaftswappen bilden das Motiv der attraktiven Sondermarke.





Erscheinungsdatum: 09.07.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.07.2011 07:00:00 Gelesen: 1247341# 208 @  
50 Jahre OECD

Vor genau 50 Jahren, 1961, trat die heutige OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) an die Stelle ihrer Vorläuferorganisation OEEC, welche ihrerseits im Jahre 1947 mit Unterstützung der Vereinigten Staaten und Kanadas zur Koordinierung des Marshall-Plans für den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde.

Als Hauptquartier bezog die OEEC seinerzeit das Château de la Muette in Paris, wo die OECD übrigens auch heute noch ihren Hauptsitz hat.
Die neue Organisation, die OECD, sollte ihren Mitgliedsländern helfen, eine optimale Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung sowie einen höheren Lebensstandard zu erreichen und dadurch zur Entwicklung der Weltwirtschaft beizutragen.

Gleichzeitig sollte die OECD die Staaten dabei unterstützen, ihre finanzielle Stabilität zu wahren. Die Gründungsakte der Organisation, die so genannte „OECD-Konvention“, nennt als weitere Ziele einen Beitrag zu einem gesunden wirtschaftlichen Wachstum in anderen Ländern und eine Ausweitung des Welthandels auf multilateraler und nichtdiskriminierender Grundlage.

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hat die OECD in den vergangen Jahren freilich ihren Aktionsradius über den Kreis der 34 Mitgliedsländer deutlich erweitert. Heute stellt sie ihre Analysen und Erfahrungen in den Dienst von über 100 Entwicklungs- und Schwellenländern und trägt damit den Veränderungen im globalen Wirtschaftsumfeld Rechnung.

Oberstes Entscheidungsorgan der OECD ist der Rat – er setzt sich aus je einem Vertreter der Mitgliedsländer und der Europäischen Kommission zusammen. Der Rat tagt regelmäßig auf Botschafterebene und fasst seine Beschlüsse im Konsens. Mindestens einmal jährlich tagt der Rat auf Ministerebene, um wichtige Fragen zu beraten und die Prioritäten für die Arbeit der OECD festzulegen. Die vom Rat beschlossenen Arbeiten werden vom Sekretariat umgesetzt.

Vertreter der Mitgliedsländer und eingeladener Nicht-Mitglieder treffen sich indes in den rund 200 Ausschüssen, Arbeits- und Expertengruppen der OECD, wo Konzepte ausgearbeitet und die Fortschritte in den verschiedenen politischen Bereichen überprüft werden. Rund 40.000 hochrangige Vertreter aus den nationalen Verwaltungen nehmen jährlich an diesen OECD-Arbeitstreffen teil.

Das Sekretariat seinerseits steht unter der Leitung eines Generalsekretärs – Amtsinhaber ist seit Juni 2006 der Mexikaner Angel Gurría. Ihm stehen ein oder mehrere Stellvertretende Generalsekretäre zur Seite. Der Generalsekretär führt den Vorsitz im Rat und ist das Bindeglied zwischen den Vertretungen der Mitgliedsländer und dem Sekretariat.





Erscheinungsdatum: 11.07.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 14.07.2011 16:19:53 Gelesen: 1246917# 209 @  
Eisenbahnen - 100 Jahre Stammersdorfer Lokalbahn

Die Stammersdorfer Lokalbahn – heute auch als „Weinviertel-Landesbahn“ bezeichnet – ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte und von den ÖBB betriebene Nebenbahn im niederösterreichischen Weinviertel. Ursprünglich verlief diese von Stammersdorf über Auersthal bis nach Dobermannsdorf, heute ist nur noch der Abschnitt von Obersdorf bis Bad Pirawarth in Betrieb.

Zur Geschichte: Am 7. Juni 1884 wurde die Dampftramwaystrecke Stephaniebrücke – Stammersdorf eröffnet. Zwei Jahre später, am 15. Juni 1886, nahm die „Dampftramway Krauss & Comp.“ den Güterverkehr auf der Gesamtstrecke auf. Am 2. Dezember 1897 empfahl erstmals der niederösterreichische Landesausschuss dem Landtag den Bau einer Lokalbahn von Stammersdorf nach Auersthal. Knapp ein Jahr später, am 4. September 1898, lag der technische Bericht für das Projekt einer normalspurigen Lokalbahn Stammersdorf – Auersthal vor.

Gestützt auf die Konzessionsurkunde vom 16. November 1901 begann man mit dem Bau der Bahnlinie, die technisch-polizeiliche Abnahme der Strecke erfolgte am 15. April 1903, ihre Eröffnung am 26. April desselben Jahres.
Mit Urkunde vom 6. Jänner 1908 wurde der Aktiengesellschaft „Lokalbahn Stammersdorf – Auersthal“ schließlich die Konzession zum Bau und Betrieb einer normalspurigen Lokalbahnlinie von der Station Auersthal zur Station Schweinbarth (Lokalbahn Gänserndorf – Gaunersdorf) und von der Station Pyrawarth über Zistersdorf zur Station Dobermannsdorf (Lokalbahn Ernstbrunn – Hohenau) erteilt.

Am 9. August 1909 ging die Strecke nach Groß Schweinbarth in Betrieb, am 14. August 1909 wurde der nördliche Ast von Dobermannsdorf nach Zistersdorf eröffnet, und vor genau einhundert Jahren, am 15. Juli 1911, feierte man die Inbetriebnahme der letzten Teilstrecke von Zistersdorf nach Bad Pirawarth. Am 1. Mai 1913 übernahmen die Niederösterreichischen Landesbahnen die Strecke, ehe mit 1. Jänner 1921 die Übernahme durch die Bundesbahnen Österreichs erfolgte. Im Mai 1988 wurden, gemeinsam mit mehreren anderen Lokalbahnen im Weinviertel, die Abschnitte Hohenruppersdorf – Dobermannsdorf und Obersdorf – Stammersdorf eingestellt, auf zweiterem 1995 auch die Gleise abgetragen.

Das Markenmotiv zeigt eine historische Dampflokomotive der Reihe BBÖ 378, im Hintergrund erkennt man das alte Bahnhofsgebäude des beliebten Wiener Heurigenortes Stammersdorf.



Erscheinungsdatum: 15.07.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 01.08.2011 07:00:00 Gelesen: 1244779# 210 @  
Marken.Edition 1 Klimt Zeichnung

Gustav Klimt war ohne Zweifel einer der bedeutendsten österreichischen Maler und einer der berühmtesten Vertreter des Wiener Jugendstils, auch genannt Wiener Secession. Diese Klimt-Zeichnung heißt „Fischblut“ und wurde in der Zeitschrift „Ver Sacrum“ 1898 veröffentlicht.



Erscheinungsdatum: 02.08.2011
 
Brigitte Am: 08.08.2011 07:00:00 Gelesen: 1243879# 211 @  
Marken.Edition 20 Österreichische Zweiräder

Oft legendär, in jedem Fall aber – ob motorisiert oder nicht – historisch und technisch interessant: Zweiräder österreichischer Herkunft. Diese Edition präsentiert eine Auswahl des Technischen Museums in Wien. Inklusive 15 Marken à 62 Cent und 5 Marken à 70 Cent.



Erscheinungsdatum: 09.08.2011
 
Brigitte Am: 14.08.2011 07:00:00 Gelesen: 1243045# 212 @  
Marken.Edition 20 SK Pilze

Diese Edition präsentiert die unterschiedlichsten Pilzarten – von Speisepilzen wie dem Herrenpilz bis hin zu giftigen wie dem Fliegenpilz. Inklusive 15 Marken à 62 Cent und 5 Marken à 70 Cent.



Erscheinungsdatum: 16.08.2011
 
Brigitte Am: 05.09.2011 09:49:03 Gelesen: 1240748# 213 @  
Sakrale Kunst in Österreich - Bronzerelief - Basilika Rankweil

Mit dem neuen Wert „Bronzerelief – Basilika Rankweil“ findet die beliebte Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt dieses von Ulrich Henn, einem deutschen Bildhauer, geschaffenen Kleinods.

Zur Basilika: Eine Sonderform früher christlicher Kultbauten in Rätien sind die so genannten Kirchenburgen. Sie waren auf schwer zugänglicher Höhe angelegt, von einem Mauerring und meist auch von einem Friedhof umgeben. Die Kirche auf dem 50 Meter hohen Liebfrauenberg in Rankweil ist eine solche Wehrkirche. Sie bildete ab dem 8. Jahrhundert das Zentrum einer Großpfarrei, die zeitweise weite Teile des Vorarlberger Vorderlandes umfasste und bis ins Schweizer Rheintal reichte. Im 14. Jahrhundert durch kriegerische Ereignisse völlig niedergebrannt, wurde von 1470 bis 1510 an der gleichen Stelle die Kirche St. Maria im gotischen Stil errichtet.

1657 wurde schließlich von Baumeister Michael Beer eine Loreto-Kapelle mit dem Gnadenaltar angebaut. Interessant ist, dass die Liebfrauenkirche durch all die Jahrhunderte hindurch ihre bedeutsame religiöse Ausstrahlung behielt, gefördert freilich durch die Wallfahrtsziele und durch die zentrale Lage in der Mitte Vorarlbergs. Heute ist die Basilika Pfarrkirche der Pfarrei „Zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung“ in Rankweil.

Das bekannte Gotteshaus beherbergt mehrere sakrale Schätze, darunter beispielsweise das byzantinisch-romanische Bilderkreuz „Silbernes Kreuz“ (vermutlich eine Schenkung von Karl dem Großen an den Grafen Hunfried) sowie das romanische Fronbogenkreuz, das so genannte „Kümmerniskreuz“.

Das auf der Marke abgebildete Relief „Heilung einer Frau“ ist indes ein Kunstwerk aus unserer Zeit – es ist Teil eines 1986 geschaffenen Bronzealtars und stammt, wie oben erwähnt, von Ulrich Henn. Der 1925 in Schwäbisch Hall geborene Künstler schuf einst, in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, mit Rasierklingen und aus Munitionskistenholz seine ersten Werke. Im Jahre 1948 gründete Henn sein eigenes Atelier in Stuttgart und machte sich als Bildhauer selbstständig. Seit damals entstanden unzählige bedeutende sakrale Kunstwerke in vielen verschiedenen Ländern, darunter Kirchenportale, Brunnen, Freiplastiken, Altäre und subtil gearbeitete Tabernakel, die die feine „Handschrift“ Henns auf unverkennbar schöne Weise zeigen.





Erscheinungsdatum: 02.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 05.09.2011 17:00:01 Gelesen: 1240699# 214 @  
175. Todestag von Ferdinand Raimund

Am 5. September jährt sich der Todestag von Ferdinand Raimund bereits zum 175. Mal – Anlass für die Herausgabe der vorliegenden Sondermarke, mit welcher der berühmte österreichische Dramatiker entsprechend gewürdigt wird. Gemeinsam mit Johann Nestroy zählt Raimund ohne Zweifel zu den bedeutendsten Vertretern des Alt-Wiener Volkstheaters.

Ferdinand Raimund, geboren am 1. Juni 1790 in Wien, war der Sohn eines eingewanderten böhmischen Drechslermeisters. Als junger Süßwarenverkäufer im Theater kam er erstmals mit dem Metier der Schauspielerei in Berührung; bald darauf schloss er sich umherziehenden Komödianten an und ging mit ihnen auf Tournee durch die Provinz. Nach anfänglichen Misserfolgen zog er schließlich mehrere Jahre lang mit verschiedenen Schauspieltruppen durch Westungarn. 1814 kehrte er nach Wien zurück und feierte am Theater in der Josefstadt seine ersten Erfolge. Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 1815 mit dem Stück „Die Musikanten am Hohen Markt“, verfasst von seinem späteren Schwiegervater Josef Alois Gleich. Von 1817 an gehörte Raimund dem Ensemble des Theaters in der Leopoldstadt an, zwei Jahre davon, 1828 bis 1830, sogar der Direktion. Hier spielte er nicht nur, sondern führte auch Regie.

Eine unglückliche Ehe, zahlreiche Affären und seine Vorstellung von der idealen Liebe prägten seine Arbeit als Schriftsteller ebenso wie seine Hypochondrie und sein enormer Ehrgeiz, eigentlich zum „Tragiker“ geboren zu sein. Trotz seines Ziels, des tragischen Charakterfachs, errang er jedoch seine größten Erfolge mit Stücken aus dem Bereich der Komödie – und zwar sowohl bei der Kritik als auch beim Publikum. Von Depressionen geplagt und zurückgezogen in seine Villa in Pernitz (NÖ), verstarb Ferdinand Raimund im Alter von nur 46 Jahren. Er liegt auf dem Bergfriedhof zu Gutenstein begraben.

Unbestritten ist der Einfluss seines literarischen Werks auf die weitere Entwicklung des Volksstücks und der Dramatik im 20. Jahrhundert. In sein Schaffen mündeten die Traditionen des Barocktheaters, des Stegreifspiels und des Wiener Zauberstücks gleichermaßen wie die der Lokalposse, der Parodie und des bürgerlichen Schauspiels. „Der Bauer als Millionär“, „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ und „Der Verschwender“ (mit dem berühmten „Hobellied“) zählen bis heute zu den beliebtesten und meistgespielten Theaterstücken im deutschsprachigen Raum.





Erscheinungsdatum: 04.09.2011
Auflagenhöhe: 320.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1240656# 215 @  
100 Jahre Fußballmeisterschaft in Österreich

Fußball – die schönste Nebensache der Welt – steht im Mittelpunkt der vorliegenden Sondermarke, mit der die Post zum 100-Jahr-Jubiläum der Österreichischen Meisterschaft auf charmante Weise gratuliert.
Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1911, als unter dem Titel „Erste Klasse“ erstmals eine Fußballmeisterschaft in Österreich ausgetragen wurde.

Bis zur Saison 1949/50 wurde diese Liga allerdings unter Ausschluss der Mannschaften außerhalb Wiens und Niederösterreichs geführt, weshalb erst seit dieser Saison eine gesamtösterreichische Fußballliga existiert. Interessant ist, dass die „Bundesliga“ im Laufe der Jahre mehrmals ihren Namen wechselte – dies erfolgte meist mit einer Änderung des bestehenden Spielsystems. Gründungsname war, wie erwähnt, „Erste Klasse“, welcher mit der Einführung des Profi-Fußballs 1924 in „I. Liga“ geändert wurde. 1936 kam mit dem Übergang zu einem semi-professionellen Modus zugunsten der Provinzteams die Umbenennung in „Nationalliga“. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Liga von den Nationalsozialisten zwar nicht aufgelassen, aber mehrmals umbenannt.

Nach Kriegsende entschloss sich der ÖFB zunächst zum schlichten Namen „Liga“, der nach Bildung der „Liga B“ als Unterbau in „Liga A“ – meist umgeformt in „A-Liga“ – umgeändert wurde. Weitere Reformen brachten wieder neue Namen, 1965 die „Nationalliga“ und 1974 dann die „Bundesliga“. Die zunächst bewusst gemachte Anlehnung an die deutsche Liga wurde jedoch zwei Jahre später als „1. Division“ wieder eingeschränkt. Erst seit einer erneuten Reform 1993 heißt die Liga wieder „Bundesliga“. 1997 erhielt die Bundesliga erstmals einen Sponsornamen – das Mobilfunkunternehmen „max.mobil“ gab ihr die neue Bezeichnung.

Nach der Übernahme des Konzerns durch die Deutsche Telekom 2003 wurden die Spiele offiziell unter dem Titel „T-Mobile Bundesliga“ ausgetragen. Der ursprünglich auf 3,5 Millionen Euro pro Jahr dotierte Sponsorvertrag wurde 2005 etwas vermindert, damit verbunden war ein Werbeverbot anderer Mobilfunkunternehmer als Vereinssponsoren. Seit der Saison 2008/09 stieg das Wettunternehmen „tipp3“ zusammen mit „T-Mobile Austria“ in einen neuen Kooperationsvertrag ein. Damit heißt die Bundesliga, inklusive Sponsornamen, seit der Saison 2008/09 offiziell „tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile“.

Folgende Vereine gehören zurzeit der höchsten österreichischen Fußballklasse an: SK Puntigamer Sturm Graz, FC Red Bull Salzburg, FK Austria Wien, SV Josko Ried und SK Rapid Wien, weiters FC Wacker Innsbruck, SC Magna Wiener Neustadt, KSV Superfund, SV Mattersburg sowie FC Trenkwalder Admira Wacker Mödling.







Erscheinungsdatum: 06.09.2011
Auflagenhöhe: 730.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 07.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1240537# 216 @  
150 Jahre Künstlerhaus

Der Name der neuen Sondermarke mag ein wenig missverständlich klingen, feiert doch nicht das Künstlerhaus selbst ein rundes Jubiläum im heurigen Jahr, sondern vielmehr die so genannte „Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens“, eine Standesvertretung für Maler, Bildhauer und Architekten, welche sich aus dem Zusammenschluss der beiden ehemaligen Künstlervereine „Eintracht“ und „Albrecht-Dürer-Verein“ im Jahre 1861 bildete und wenige Jahre später, 1868, das neu errichtete Künstlerhaus bezog. 1897 spalteten sich dann einige moderne Künstler vom Künstlerhaus ab und gründeten die Wiener Secession – mit diesem Schritt verlor das Künstlerhaus freilich langsam seine Kammerfunktion.

Längst auch den Vertretern der angewandten Kunst offenstehend, wurde die Vereinigung 1976 schließlich in die „Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus“ umbenannt. Die 1985 gegründete und nach wie vor aktuelle Künstlerhaus-GesmbH. indes organisiert Ausstellungen auf allerhöchstem Niveau – neben eigenen Schauen auch überaus erfolgreich für andere Museen und namhafte internationale Institutionen.

Das Künstlerhaus Wien, am Karlsplatz neben dem Gebäude des Wiener Musikvereins gelegen, wurde in den Jahren 1865 bis 1868 errichtet, Architekt war ein gewisser August Weber, der kurz zuvor auch schon das Gartenbaugebäude auf der Ringstraße entworfen hatte. Die kunstvollen Steinmetzarbeiten stammen von der Wiener Firma „Anton Wasserburger“, dabei wurden hauptsächlich St. Margarethener und Wöllersdorfer Stein verwendet; den Schlussstein setzte niemand Geringerer als Kaiser Franz Joseph I. höchstpersönlich.

Bereits im Jahre 1882 erhielt das Gebäude einen größeren Zubau in Form der beiden Seitenflügel – später wurden hier ein Kino und ein Theater untergebracht. Im 20. Jahrhundert geriet der für den Ringstraßenbereich ungewöhnlich niedrige Bau mehrfach unter einen spekulativen Abriss- bzw. Aufstockungsdruck. Verschiedene Pläne sahen einerseits die Ersetzung des historischen Pavillons durch achtgeschossige Zinshäuser vor, andererseits dachte man öffentlich über eine bauliche Verdichtung dieses prominenten Ortes nach.

Eigentümer des Künstlerhauses Wien ist die „Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus“, die älteste bestehende Künstlervereinigung des Landes. Eines der bekanntesten Festivals der Stadt, die so genannte „Viennale“, findet Jahr für Jahr, neben anderen Spielstätten, auch ebenhier statt.





Erscheinungsdatum: 07.09.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Künstlerhaus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1240444# 217 @  
EUROPA 2011 - Jahr des Waldes

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken befasst sich – gemäß der Resolution 61/193 der Vereinten Nationen – mit dem Internationalen Jahr der Wälder. Die Österreichische Post hat sich dazu, in Kooperation mit der Bundesforste AG, etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Der vorliegende Markenblock, gestaltet von Michael Rosenfeld, ist nämlich nicht bloß ein Postwertzeichen, sondern weitaus mehr. In der Form eines kleinen Briefchens beinhaltet der Block eine speziell ausgewählte Mischung von Samenkörnchen heimischer Fichtenbäume aus Tirol, dem Salzkammergut, dem Waldviertel, der Steiermark und aus Kärnten.

Das Datum des Erscheinens dieses außergewöhnlichen Markenblocks ist selbstverständlich nicht zufällig gewählt, ist doch der Herbst die beste Zeit der Aussaat – „in wenigen Jahren“, ist Bundesforste-Vorstandsdirektor Mag. Georg Schöppl überzeugt, „werden Sie sich an jungen Bäumchen erfreuen und an diese Briefmarke in ganz besonderem Maße erinnern.“ Die Symbolik, die hinter dieser innovativen Ausgabe steckt, ist klar: Setzen wir ein Zeichen und helfen unserem Wald bei seinem weiteren für uns alle so wichtigen Wachstum. Dass die Philatelie als Botschafter eines Landes dabei durchaus für das nötige Bewusstsein sorgt, steht freilich außer Frage.

Rund 40.000 km² – das entspricht rund 48 Prozent der österreichischen Staatsfläche – sind Wald. Dabei überschneiden sich vielfältigste Klima-, Landschafts- und Vegetationsformen. Landschaftlich hat Österreich Anteil an Hoch- und Mittelgebirgsregionen ebenso wie an Hügelland und Ebene; die Geologie ist nicht nur aufgrund der Gebirgsbildungen und Auffaltungen sehr komplex. Die Böden haben sich aus kalkhaltigen und sauren Gesteinen entwickelt, folglich zeigen die Bodentypen eine überaus große Vielfalt. Angepasst an die geologischen, klimatischen, Relief- und Bodenverhältnisse hat sich eine unterschiedliche „Waldgesellschaft“ und eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt an die jeweiligen Standorte angepasst bzw. entwickelt.

Die Wälder Österreichs sind für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität von größter Bedeutung. Das so genannte „Naturreservate-Programm“ stellt einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung und Verbesserung der biologischen Vielfalt unserer Wälder dar. Vor genau 15 Jahren, 1996, wurde ein bundesweites Netz von Naturwaldreservaten, das der Erhebung von Grundlagen für die Weiterentwicklung eines ökologisch orientierten, naturnahen Waldbaues dient, eingerichtet. Nationalparks, Naturparks und Biosphärenparks sind, um drei Beispiele zu nennen, Teile dieses Netzes.







Erscheinungsdatum: 08.09.2011
Auflagenhöhe: 180.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 09.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1240291# 218 @  
90 Jahre Verband Österreichischer Philatelistenvereine

Im heurigen Jahr feiert die organisierte Philatelie in Österreich ein rundes Jubiläum: Der Verband Österreichischer Philatelistenvereine begeht seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint die vorliegende Sondermarke mit einem Zuschlag von 0,20 Euro.

Zur Geschichte: Man schrieb den 9. März 1921, als sich Vertreter von 16 Vereinigungen von Briefmarkensammlern in dem einst bekannten Restaurant „Dreierl“ im ersten Wiener Gemeindebezirk trafen, um den Verband Österreichischer Philatelistenvereine, kurz VÖPh, zu gründen. Eine weitsichtige Entscheidung, keine Frage, denn trotz aller Unbilden, die das 20. Jahrhundert mit sich brachte, floriert der Verband mit seinen derzeit rund 300 Mitgliedsvereinen bis heute in unverminderter Qualität. Seinen Aufgaben – die umfassende Förderung der Philatelie und die Bewahrung der Interessen der Sammler – wird der VÖPh auch unter den heute gänzlich veränderten Verhältnissen weiterhin voll gerecht. Übrigens: Dass das Jubiläum nicht exakt am Gründungstag gefeiert wird, sondern erst ein halbes Jahr später, hat in der Verbandsgeschichte eine gewisse Tradition. Auch frühere Jubiläen wurden meist erst einige Monate danach, anlässlich des alljährlichen Verbandstages, begangen.

Ein interessantes Beispiel hierfür ist etwa der fünfte Österreichische Philatelistentag, so die damalige Bezeichnung, der am 11. und 12. September 1926 in Wien stattfand, und bei dem das Thema „Fälschungen“ und deren wirksame Bekämpfung eine zentrale Rolle spielte. Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch die ersten Jahrzehnte der Verbandstätigkeit – zu jener Zeit war es schließlich äußerst schwierig, in ausreichendem Maße geeignete objektive und unbeteiligte Experten zur Klärung von Streitfragen in Sachen Echtheit zu finden. Umso wirksamer erwies sich die Integration der Organisation der österreichischen Briefmarkenprüfer in den VÖPh nach der WIPA 1965.

Apropos WIPA: In seiner wechselvollen 90-jähirgen Geschichte konnte der Verband Österreichischer Philatelistenvereine zahlreiche große Präsentationen und Schauen mit viel Erfolg organisieren, allen voran die bekannten „Wiener Internationalen Postwertzeichen-Ausstellungen“, die jeweils weltweite Beachtung fanden; die letzte erst vor wenigen Jahren, 2008. Die Leitung des VÖPh obliegt einem mehrköpfigen Vorstand, Präsident ist seit dem letzten Wahlverbandstag Mag. Anton Tettinek, sein Stellvertreter Ing. Alfred Kunz.

Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt eine von Hannes Margreiter entworfene Grafik, welche die weltweite Botschaft der Briefmarken, wohl gehütet durch den Verband Österreichischer Philatelistenvereine, auf anschauliche Weise interpretiert.



Bild #14


Erscheinungsdatum: 10.09.2011
Auflagenhöhe: 230.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 10.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1240145# 219 @  
Eisenbahnen - 120 Jahre Erzbergbahn

Die Erzbergbahn, die heuer ihr 120-jähriges Bestandsjubiläum feiert, ist eine Eisenbahnstrecke in der Steiermark, die die Südbahn mit der Rudolfsbahn verbindet und über den 1200 Meter hohen Präbichl führt. Bis 1978 wurde ihr mittlerer Abschnitt als Zahnradbahn betrieben. Reguläre Transporte finden heute nur noch als Güterverkehr zwischen Leoben und Trofaiach sowie Eisenerz-Krumpental und Hieflau statt, die Bergstrecke hingegen dient als attraktive Museumsbahn.

In ihren Anfängen entstand die Bahnlinie zunächst in Form von zwei Stichlinien, und zwar von Leoben nach Vordernberg und später von Hieflau nach Eisenerz. Im Jahre 1881 ging die so genannte „Innerberger Hauptgewerkschaft“ in der Österreichischen Alpine Montangesellschaft auf und 1888 wurde mit Planung und Bau des Abschnitts über den Präbichl begonnen. Am 10. Oktober wurde die entsprechende Konzession erteilt, ausgeführt wurde der Bau schließlich von der „Localbahn Eisenerz-Vordernberg“. Am 25. Mai 1891 konnte die Bahnstrecke von Vordernberg auf die Passhöhe eröffnet werden – allerdings war ein Befahren nur bis zur Hälfte möglich, da der Wasservorrat für die Dampfmaschine nicht weiter reichte.

Erst als im Juni desselben Jahres der Wasserkran bei der Haltestelle „Glaslbremse“ fertig gestellt wurde, war die Weiterfahrt zum Bahnhof Präbichl möglich. Am 18. August wurde auch das nördliche Teilstück nach Eisenerz in Betrieb genommen; am 15. September 1891 erfolgte schließlich die feierliche Eröffnung – vorläufig jedoch nur für den Güterverkehr; der Personenverkehr wurde erst im darauf folgenden Sommer aufgenommen.

Ab dem Jahr 1971 wurde der Zahnradbetrieb Schritt für Schritt auf einen reinen Adhäsionsbetrieb mit Schienenbussen und Dieselloks umgestellt. Dieses Unterfangen erlebte einen Rückschlag, nachdem im November 1976 die Lokomotive eines Zuges außer Kontrolle geriet, entgleiste und über eine Böschung stürzte. Dennoch wurde die Umstellung vorangetrieben, und am 30. September 1978 fand die letzte Dampfzugfahrt statt.

Die Erzbergbahn und speziell der Abschnitt über den Präbichl wurde einst mit dem vorrangigen Ziel gebaut, das Eisenerz möglichst einfach zur Verhüttung nach Leoben-Donawitz bzw. nach Linz zu bringen. Später kamen selbstverständlich auch touristische Interessen dazu, da sich das Gebiet um den Präbichl mehr und mehr als Erholungsgebiet etablierte. Durch die Verdrängung des Personentransports auf die parallel verlaufende Straße und durch den technisch weniger aufwändigen Erztransport über Selzthal verlor die Bahnlinie ab den Achtzigerjahren freilich zusehends an Bedeutung. Von besonderer Sehenswürdigkeit ist heute nur noch die eingangs erwähnte Museumsbahn, die vom „Verein Erzbergbahn“ mit liebevollem Aufwand berieben wird.





Erscheinungsdatum: 10.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 11.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1240045# 220 @  
CO2 Neutral Zugestellt

Als größtes Logistikunternehmen des Landes ist die Österreichische Post AG in einem sehr energieintensiven Geschäft tätig. Jährlich werden rund 6 Milliarden Sendungen zugestellt – dafür legen die Mitarbeiter der Österreichischen Post täglich mehr als 200.000 Kilometer zu Fuß, per Fahrrad und Moped sowie per PKW und Transporter zurück. Das Unternehmen benötigt mit seinen Fahrzeugen rund 15 Millionen Liter Treibstoff und in seinen Gebäuden rund 180 Millionen kWh Energie pro Jahr. Dies führt zu CO2-Emissionen, die das globale Klima belasten. Die Österreichische Post AG ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und sucht daher laufend nach Optimierungspotenzialen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Die europäischen Postgesellschaften haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2012 um 10 Prozent zu reduzieren. Darüber hinaus hat die Österreichische Post nun weitere Maßnahmen beschlossen. Die Zustellung von Sendungen aller Art in Österreich soll gänzlich klimaneutral gestaltet werden.

Daher werden alle Briefe, Pakete und Werbesendungen der Österreichischen Post in Österreich nun CO2 Neutral Zugestellt. Dies geschieht einerseits durch die konsequente Reduktion der verursachten Treibhausgasemissionen durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, andererseits durch den effizienten Umgang mit Ressourcen sowohl im Transport als auch im Gebäudemanagement. Oberste Priorität hat stets die Vermeidung der Emissionen in den eigenen Kernprozessen. Alle Emissionen, die von der Österreichischen Post und ihren Partnerunternehmen nicht vermieden werden können, werden durch die freiwillige Unterstützung nationaler und internationaler Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Damit gibt es in Summe keinerlei klimaschädliche Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der Österreichischen Post AG. Die Qualitätssicherung der zugrunde liegenden CO2-Berechnungen sowie die Prüfung der unterstützten Klimaschutzprojekte inklusive deren CO2-Einsparungen werden von der unabhängigen Zertifizierungsstelle „TÜV Austria“ durchgeführt.

Die vorliegende Sondermarke ist gewissermaßen der philatelistische Begleiter dieses ehrgeizigen umweltschonenden Projektes. Das Markenmotiv zeigt das eigens dafür entwickelte Logo und verweist auf die entsprechende Seite im Internet (post.at/co2neutral), wo man weiterführende Informationen zu diesem wichtigen Thema findet.





Erscheinungsdatum: 10.09.2011
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Dirnberger de Felice Grüber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 20.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1238922# 221 @  
10 Jahre Leopold Museum

Die Sammlung Leopold zählt ohne Frage zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner österreichischer Kunst. Die mehr als 5.000 Exponate umfassende Sammlung wurde durch das Ehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold im Laufe von fünf Jahrzehnten zusammen getragen. 1994 wurde die Sammlung mit Unterstützung der Republik Österreich und der Österreichischen Nationalbank in die gemeinnützige Leopold Museum-Privatstiftung eingebracht, vor genau zehn Jahren, 2001, wurde schließlich das Leopold Museum eröffnet. Dieses, im so genannten „Museumsquartier“ im 7. Wiener Gemeindebezirk gelegen, beherbergt die größte und wichtigste Egon Schiele-Sammlung der Welt; weitere Höhepunkte sind die Meisterwerke von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Albin Egger-Lienz und vielen anderen berühmten Malern.

Darüber hinaus werden wesentliche Gegenstände des österreichischen Kunstgewerbes der Jahrhundertwende von Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann und Koloman Moser gezeigt; genuine Objekte aus Afrika und Ozeanien sowie Werke alter chinesischer und japanischer Kunst ergänzen die eindrucksvolle Präsentation.

Der Bau des Leopold Museums hat einen windmühlflügelartigen Grundriss, das heißt, die rechteckigen Säle „kreisen“ um die Mitte der einmal über zwei und einmal über drei Geschosse reichenden Atrien; die scheinbar lapidare Raumanordnung aus zwei einander abwechselnden und unterteilbaren Saalgrößen erlaubt dabei eine größtmögliche Flexibilität. Analog zum Konzept von Bewegung und Ruhe, Dialog und Selbstbezogenheit sind auch die minimalistisch behandelten Fassaden zu verstehen. Sie wiederholen die innere Raumfiguration als grafisches Relief und betonen durch lange, schmale, vertikale Fensterschlitze die Lage der Säle. Diese Lichteinlässe liegen innen in den Treppenhäusern und sind im räumlichen Zusammenhang nicht wahrnehmbar. Die Längswände der Säle zeigen eine zarte Flächenkannelierung, die daneben liegenden Schmalseiten indes sind glatt und unterstreichen die reduzierte Plattenstruktur.

Prof. Dr. Rudolf Leopold (1925 – 2010) ist der wohl bedeutendste österreichische Kunstsammler und -förderer unserer Zeit. Er promovierte 1953 zum Doktor der gesamten Heilkunde und begann noch während des Medizinstudiums, Vorlesungen der Kunstgeschichte zu besuchen. Zugleich sammelte er bereits Bilder und Kunstobjekte, vor allem die Werke des damals kaum beachteten Egon Schiele. Eines der berühmtesten Gemälde Schieles, das „Bildnis Walburga Neuzil“, meist schlicht „Wally“ genannt, ziert auch das Motiv der vorliegenden Sondermarke. Das expressionistische Ölbild stammt aus dem Jahre 1912.





Erscheinungsdatum: 23.09.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 22.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1238656# 222 @  
Elisabeth Görgl

„Elisabeth Görgl mit Courage zu Gold!“ – so titelte „Der Standard“ nach dem Sieg von Lizz Görgl im Super-G bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen im vergangenen Winter. Ein paar Tage danach setzte die sympathische Sportlerin noch eines drauf und holte sich beim Abfahrtsbewerb Goldmedaille Nummer zwei. Ganz Österreich jubelte über die frischgebackene Doppel-Weltmeisterin, die mit diesem zweifachen Triumph ihrer erfolgreichen Karriere den (vorläufigen) Höhepunkt setzte. Mit der neuen Sondermarke gratulierte die Österreichische Post AG nun auf ganz besondere Weise.

Elisabeth Görgl, am 20. Februar 1981 in Bruck an der Mur geboren, wurde die Liebe zum Skisport gewissermaßen bereits in die Wiege gelegt, denn auch ihre Mutter, Traudl Hecher, sorgte seinerzeit als erfolgreiche Skirennläuferin für große sportliche Erfolge. Aufgewachsen in Parschlug, einer kleinen steirischen Gemeinde, absolvierte Lizz, wie sie von ihren Fans liebevoll genannt wird, das bekannte Skigymnasium Stams. Nach der siegreichen Teilnahme bei zahlreichen FIS-Rennen und ihren Einsätzen im Europacup (den sie in der Saison 2002/03 für sich entschied), konnte sie am 5. Jänner 2003 mit dem zweiten Platz im Slalom von Bormio ihre erste Podestplatzierung in einem Weltcuprennen feiern. Von da an ging es stetig bergauf – und im Laufe der vergangenen Jahre entwickelte sich Görgl zu einer der Spitzenläuferinnen innerhalb des ÖSV-Kaders.

Mit zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen von Vancouver 2010, einer Bronzemedaille bei der WM von Val d’Isère 2009, 29 Podestplätzen (davon drei Siege) bei Weltcuprennen, fünf österreichischen Staatsmeistertiteln und den oben erwähnten zwei Goldenen von Garmisch-Partenkirchen kann die allseits beliebte Sportlerin schon jetzt auf eine überaus erfolgreiche Laufbahn zurückblicken.

So sehr die neue „Speed-Queen“ Österreichs, die im heurigen Jahr zur „Sportlerin des Jahres“ gekürt wurde, auch dem Temporausch verfallen ist, privat liebt sie die Stille umso mehr. Ihre Kraft bezieht sie nach eigenen Angaben von ihrer Familie und ihrem Freund, mit dem sie gerne ihre Hobbys teilt: Tanzen, Musik, Yoga, Thaiboxen – und Wellness. In einem Interview danach gefragt, wie es sich als Doppel-Weltmeisterin so lebe, meinte sie kokett: „Geil. Das ist zwar ein blödes Wort, aber so fühlt es sich eben an!“





Erscheinungsdatum: 24.09.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 26.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1237992# 223 @  
Pink Ribbon

Im Jahre 1996 rief der internationale Brustkrebsexperte Dr. Ernie Bodai die erste „Breast Cancer Stamp“ ins Leben. Mit dieser Briefmarke sollten, so die Idee, möglichst viele Spendengelder für die Brustkrebsforschung erzielt werden. Mittlerweile wurden damit in Amerika unfassbare 30 Millionen Dollar für das nationale Krebs-Institut und das Brustkrebs-Forschungsprogramm eingenommen. Von diesem Erfolg angespornt, hat es sich Dr. Bodai zur Lebensaufgabe gemacht, diese Briefmarke in möglichst vielen Ländern auf der ganzen Welt zur Förderung der nationalen Brustkrebsforschung zu lancieren. In zahlreichen Staaten ist ihm das auch schon gelungen: Von Kenia über Belize, El Salvador bis hin nach Ungarn, Serbien und Kosovo – die „Pink Ribbon“-Briefmarke ist bereits überaus weit verbreitet. Dem Engagement der Österreichischen Post AG ist es zu verdanken, dass es diese Briefmarke nun auch in Österreich gibt.

Die vorliegende Zuschlagsmarke, die als Motiv ein Gemälde der amerikanischen Künstlerin Whitney Sherman zeigt, hat gewissermaßen einen doppelten Nutzen: Neben dem Beförderungsentgelt für die entsprechende Postsendung (0,90 Euro) ergeht der Zuschlag von 0,10 Euro direkt an die Österreichische Krebshilfe. „Den Schwachen und den Kranken unserer Gesellschaft zu helfen muss eine Selbstverständlichkeit sein“, so Post-Generaldirektor Dr. Georg Pölzl. „Immer wieder unterstützt die Post Aktionen und Organisationen, die sich eine solche Hilfe zum Ziel gesetzt haben. Wir freuen uns, einen kleinen finanziellen Beitrag für das wichtige Thema Krebsforschung leisten zu können.“ (Neben der neuen Sondermarke wird übrigens auch eine eigene Blechpostkarte aufgelegt, die ebenfalls unterstützende Funktion hat: 1 Euro pro verkaufter Karte fließt an die Pink Ribbon-Aktion der Österreichischen Krebshilfe.)

„Erinnern Sie doch Ihre Frau, Ihre Freundin, Ihre Mutter, Schwester und Cousine daran, wie wichtig es ist, zur Mammografie zu gehen. Denn Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten!“ – Wie wichtig dieser eindringliche Appell der Medizin tatsächlich ist, zeigen letztlich die Statistiken: In den westlichen Ländern sterben mehr Frauen an Brustkrebs als an irgendeiner anderen Krebserkrankung. Neben der Heilung sind der Erhalt der betreffenden Brust und vor allem der Lebensqualität erklärtes Ziel der medizinischen Behandlung. Die Therapie besteht in der Regel in einer an das Erkrankungsstadium angepassten Kombination aus Operation sowie Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapie. Neue Ansätze aus dem Gebiet der Krebsimmuntherapie werden außerdem durch monoklonale Antikörper ermöglicht. Das medizinische Vorgehen basiert in hohem Maße auf Erfahrungen aus Studien und ist in weltweit akzeptierten Leitlinien standardisiert.





Erscheinungsdatum: 28.09.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke mit Zuschlag
 
Brigitte Am: 28.09.2011 07:00:01 Gelesen: 1237761# 224 @  
Serie "Österreichische Fotokunst" Eva Schlegel

Mit der vorliegenden Sondermarke startet eine neue attraktive Markenserie mit dem Titel „Fotokunst Österreich“; im Laufe der kommenden Ausgabeprogramme werden darin einige überaus sehenswerte Beispiele dieses interessanten und bisher philatelistisch kaum gewürdigten Genres präsentiert. Den Anfang macht die am 8. März 1960 in Hall in Tirol geborene Künstlerin Eva Schlegel, die mit ihren Arbeiten schon oftmals für große internationale Aufmerksamkeit sorgten konnte.

Zur Person: Von 1979 bis 1985 absolvierte Eva Schlegel ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse von Oswald Oberhuber, von 1997 bis 2006 lehrte sie selbst als Universitätsprofessorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Derzeit wirkt sie, nach ihrer eigenen Teilnahme 1995, als Kommissärin für den österreichischen Beitrag zur 54. Biennale von Venedig, die von Anfang Juni bis Ende November 2011 stattfindet. Im Jahr 1996 wurde Eva Schlegel mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst ausgezeichnet.

Die in Wien lebende Fotokünstlerin arbeitet seit vielen Jahren mit der Unschärfe des Bildes als experimentelle Untersuchung unserer Wahrnehmung. In ihrem Ausstellungskatalog „Stills at the Back of the Brain“ schreibt der bekannte Werbe- und Modefotograf Hannes Schmid über das breite Oeuvre Schlegels: „Mit Materialen wie Glas und Spiegel, die sie programmatisch im Umgang mit dem Raum einsetzt, gestaltet sie zahlreiche Installationen und Kunst am Bau-Arbeiten, die als stetige Auseinandersetzung mit dem architektonischen und immateriellen Raum zu sehen sind. Ihre bis zur Unlesbarkeit verschwommenen Textarbeiten auf Glas gleichen Recherchen über Ausdrucksgrenzen von Sprache und Kommunikation. Gleich gespenstischen Traumbildern scheinen die fotografisch inszenierten Porträtserien von Frauen wie eine Meditation über die Frage nach dem Verhältnis von körperlicher Präsenz und Absenz.“

Stichwort Frauenporträts: Das Motiv der neuen Sondermarke zeigt Eva Schlegels Bild „o.T. 014, 2003“, das Originalmaß beträgt 185 x 120 cm. Es stammt aus einer Werkgruppe, in der sich die Künstlerin über einen Zeitraum von zehn Jahren mit prototypischen Abbildungen von Frauen auseinandersetzte, wobei der Schwerpunkt der Information durch fotografische Neubearbeitung mit den Mitteln der Unschärfe verlagert wird. Subjektive Elemente wie emotionaler Ausdruck, Gesichtszüge und Details der Kleidung werden auf wesentliche Informationen reduziert, malerische Elemente und Lichtsituationen durch diesen Prozess indes hervorgehoben und verstärkt.





Erscheinungsdatum: 01.10.2011
Markenauflage: 300.000
Druckart: Offsetdruck
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druckerei: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 32,25 x 42 mm
 
Brigitte Am: 30.09.2011 07:00:00 Gelesen: 1237443# 225 @  
Serie "Moderne Kunst in Österreich" Arnulf Rainer - Angst

Mit Arnulf Rainer, einem der bedeutendsten österreichischen Maler des zeitgenössischen internationalen Kunstschaffens, findet die attraktive Serie „Moderne Kunst in Österreich“ nun ihre ausdrucksstarke Fortsetzung.

Zur Person: Am 8. Dezember 1929 in Baden bei Wien geboren, besuchte Arnulf Rainer zunächst die Nationalpolitische Erziehungsanstalt in Traiskirchen. Weil er jedoch von einem Kunstlehrer gezwungen wurde, nach der Natur zu zeichnen, verließ er vorzeitig diese Schule. 1947 sah er zum ersten Mal gegenwärtige Kunst bei einer Ausstellung des British Council in Klagenfurt. Auf Wunsch seiner Eltern studierte er ab 1947 an der Staatsgewerbeschule in Villach und schloss diese 1949 ab. Im gleichen Jahr wurde er an der Akademie für angewandte Kunst in Wien aufgenommen, die er wegen einer künstlerischen Kontroverse bereits nach einem Tag wieder verließ. Kurz darauf bewarb er sich an der Wiener Akademie für bildende Künste, flüchtete aber auch von dieser wieder nach nur drei Tagen, da seine Arbeiten als entartet bezeichnet wurden.

Gemeinsam mit Ernst Fuchs, Arik Brauer, Anton Lehmden, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Josef Mikl gründete er 1950 die Künstlergemeinschaft „Hundsgruppe“, mit der er 1951 zum ersten und einzigen Mal ausstellte. 1953 lernte er in Wien den katholischen Priester Otto Mauer kennen, der ein Jahr später die Galerie nächst St. Stephan gründete, mit welcher die österreichische Avantgarde in hohem Maße gefördert wurde. Im November 1955 eröffnete Mauer Rainers erste Einzelausstellung in der Galerie St. Stephan. Von 1953 bis 1959 lebte der Künstler zurückgezogen in einer möbellosen, verlassenen Villa seiner Eltern in Gainfarn bei Bad Vöslau – dort begann er die Werkgruppe der Reduktionen, die als Vorstufe zu seinen weltberühmten Übermalungen gilt. 1967 bezog er ein großes Atelier in der Mariahilfer Straße in Wien; ein Jahr später fand im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts seine erste Retrospektive statt.

In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich der vielfach ausgezeichnete Maler zu einem der renommiertesten Künstler Österreichs, dessen Werke in allen namhaften Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt wurden; in Baden bei Wien ist ein personalisiertes Arnulf Rainer-Museum eingerichtet. Das breite Oeuvre des „Erneuerers der österreichischen Malerei“ reicht vom Surrealismus und Tachismus über Informel und Gestik bis hin zu den typischen Kreuzbildern und Übermalungen. Der Titel des ausdrucksvollen Werkes auf der neuen Sondermarke lautet „Angst“, es stammt aus den Jahren 1969/73 (Öl auf Foto auf Holz, Originalgröße 119,5 x 87,5 cm).





Erscheinungsdatum: 01.10.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Professor Arnulf Rainer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 32,25 x 42 mm
 
Brigitte Am: 03.10.2011 07:00:01 Gelesen: 1236822# 226 @  
Moderne Architektur Loisium

„Moderne Architektur“ ist der ansprechende Titel einer neuen Markenserie, die mit der vorliegenden Sondermarke nun auf eindrucksvolle Weise eröffnet wird. Das Motiv des ersten Wertes zeigt ein ausgesprochen prominentes Beispiel des gegenwärtigen architektonischen Schaffens in Österreich, das so genannte „Loisium“ in Niederösterreichs größter Weinbaugemeinde Langenlois, am Beginn des landschaftlich so reizvollen Kamptales.

Bereits von weitem lockt der außergewöhnliche Kubus des Loisiums zum Erforschen einer einzigartigen Weinwelt. Der interessierte Besucher erfährt hier alles über die wichtigsten Themen des Weinbaus in Niederösterreich – Geschichte, Moderne und Natur. Kein Zweifel: Der Mythos dieser Welt sorgt mit seiner aufregenden Gestaltung und der avantgardistischen Architektur für Spannung und Überraschung. 2003 eröffnet, lädt das Loisium, das sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel entwickeln konnte, zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise für alle Sinne ein.

Steven Holl, der Architekt des imposanten Gebäudes, wurde am 9. Dezember 1947 in Bremerton, Washington, geboren. Sein auffallender Stil, in dem er stets Form, Farbe und Material in den Mittelpunkt seiner Entwürfe stellt, wird dem Postmodernismus bzw. dem Dekonstruktivismus zugeordnet. Im Jahre 1970 graduierte Holl an der Universität von Washington, sein erstes Büro eröffnete er 1976 in New York City, seit 1981 lehrt er „nebenbei“ auch an der Columbia University. Große Bekanntheit erlangte Steven Holl vor allem mit seinem „Kiasma Museum für zeitgenössische Kunst“ in Helsinki (1988) sowie dem Studentenwohnheim „Simmons Hall“ am Massachusetts Institute of Technology aus dem Jahr 2003. Weitere interessante Bauwerke sind das „Turbulence House“ in New Mexico, die „Sarphatistraat Offices“ in Amsterdam, das „Cranbrook Institute of Science“ in Michigan sowie das „Nelson Atkins Museum of Art“ in Kansas City.

Ausgezeichnet mit der renommierten Alvar Aalto-Medaille, dem Cooper Hewitt National Design Award und dem Titel „America’s Best Architect“ im „Time Magazine“ 2001, verlieh Steven Holl dem Loisium ein überaus gewagtes Aussehen – weit weg von den gewohnten Normen der Konvention und Tradition. In dieser Symbiose aus modernem Weinzentrum, scheinbar schwebendem Hotel, mystischer Kellerwelt und den weitläufigen Weingärten erzeugte er mit dem kubusförmigen Baukörper des Loisiums einen faszinierenden Schnittpunkt zwischen Architektur und Landschaft, der sowohl vom Publikum als auch von der einschlägigen Kritik mit Begeisterung angenommen wurde.





Erscheinungsdatum: 07.10.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offsetdruck
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 35 mm
 
Brigitte Am: 04.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1236606# 227 @  
„Marke Österreich“

„Marke Österreich“ ist ein Ideenwettbewerb in Form einer Medienserie, für den zwanzig profilierte österreichische oder in Österreich lebende visuelle Gestalter eingeladen wurden. Den Anlass bildete der Eindruck, dass die Frage der Identität Österreichs oft ungelöst oder zumindest unterbelichtet ist und auch die aktuell verbreitete Rede von „Österreich als Marke“ daran nicht viel ändert.

Das Projekt spielt mit der Mehrdeutigkeit des Begriffs, indem es die Frage nach der Identität Österreichs und deren Repräsentation mit dem Format des postalischen Wertzeichens kurzschließt. Die Ergebnisse wurden zwischen 1. Mai und 11. September 2011 in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ vorgestellt und von einer Fachjury bewertet.

Zum Verständnis des Begriffs „Marke Österreich“: Das, was unter dem Titel Österreich in Erscheinung tritt, wirkt für viele Menschen merkwürdig antiquiert, gestalterisch uninspiriert und wenig aussagekräftig. Als Beleg dafür dienen zahlreiche Beispiele, die von der Gestaltung von Logos, Schriftzügen und Drucksorten über das Design von Broschüren und Websites der verschiedensten staatlichen Stellen bis hin zum Aussehen des öffentlichen Raums reichen. Die Symbole und Zeichen des offiziellen Österreich stammen oftmals aus einer Sphäre, die mit dem heutigen Selbstverständnis der Bürger wenig zu tun hat.

Im Gegensatz zu anderen Staaten bildet das Thema Identität und deren zeitgemäße Repräsentation jedoch hierzulande nicht wirklich Gegenstand einer breiteren Diskussion, in deren Verlauf Antworten gefunden werden könnten. Wenn österreichische Identität ins Bild kommt, so dient dies am ehesten der touristischen Vermarktung. Zusätzlich sind es häufig Versatzstücke aus der imperialen Geschichte, die eine Art Fundus bilden, auf den immer wieder zurückgegriffen wird.

Der siegreiche Entwurf des eingangs erwähnten Ideenwettbewerbs stammt von Nik Thoenen, einem in Wien lebenden Schweizer Grafikdesigner. In seiner Tätigkeit geht er stets den Weg des experimentellen Ansatzes, die individuellen Ergebnisse verbinden meist konzeptuelle Schärfe und radikale Reduziertheit. Zu seinem kreativen Motiv meint er: „Die Arbeit versucht eine Metapher zu zeichnen, die das schöne Sisi-Bild nicht verklärt, sondern mir als Wegmarke bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße ebenso hängen geblieben ist wie die Namen Kaiserin Elisabeth-Ruhe und Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Da war ich dem höchsten Punkt Österreichs sehr nahe und blickte auf die dahin schmelzende Pasterze. So markiert das nun gekrönte rote 0 den Nabel, während das Fernrohr dahinter zu einem vertieften Blick verhilft.“





Erscheinungsdatum: 04.10.2011
Auflagenhöhe: 550.002
Druckart: Offset
Entwurf: Nik Thoenen
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 42 mm
 
Brigitte Am: 14.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1234717# 228 @  
Arik Brauer - Das Lied der Lieder

„In meiner Malerei gibt es keinen Bruch mit der so genannten Wirklichkeit. Ich bringe meine Phantasiewelt über Schleichwege ein, aber frei erfundene Gebilde behalten einen wahren Realitätsanspruch. Sie könnten existieren oder sie werden vielleicht einmal existieren." – Mit dieser Aussage bringt Arik Brauer, weltweit angesehener Maler aus Österreich, die Erklärung seines Kunststils auf den Punkt.

Am 4. Jänner 1929 als Sohn eines aus Litauen stammenden jüdischen Schuhmachers in Wien-Ottakring geboren, gehört Arik Brauer ohne Frage zu den bedeutendsten österreichischen Malern des gegenwärtigen Kunstschaffens. Als einer der Hauptvertreter der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ erfreut sich Brauer einer hervorragenden internationalen Reputation, seine Werke wurden in den renommiertesten Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann Arik Brauer an der Akademie der bildenden Künste Wien zu studieren. Auf seinen jahrelangen Reisen durch Europa, Afrika und den Orient sowie Auslandsaufenthalten in Paris und in Israel lebte Brauer zunächst vorwiegend von verschiedensten Auftritten als Sänger und Tänzer, erst um 1960 wurde die Malerei zu seiner Haupttätigkeit.

Wiewohl er im Lauf der vergangenen Jahrzehnte auch als Liedermacher, Dichter, Bühnenbildner und Architekt seine Empfindungen, Meinungen und Ansichten auf überaus poetische Weise erfolgreich zum Ausdruck brachte, blieb das Malen die größte Leidenschaft des vielseitigen Künstlers.
Kennzeichnend für Brauers Werk sind die farbenfrohen Flächen, die detaillierte Kleinarbeit im Figurativen und die Einbindung aktueller politischer Ereignisse in geheimnisvoll verschlüsselten Bildern mit subtilen Botschaften in traum- und märchenhafter Atmosphäre, wobei immer wieder Einflüsse von Pieter Bruegel dem Älteren sowie orientalischer Miniaturmalerei zu entdecken sind.

Von 1986 bis 1997 war der vielfach ausgezeichnete Künstler ordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, das 1994 fertig gestellte „Arik Brauer-Haus“ im 6. Wiener Gemeindebezirk stellt indes mit Sicherheit das größte sichtbare Zeichen seines umfangreichen ästhetischen Schaffens dar. (Zitat Brauer: „Das harmonische Miteinander von bildender Kunst und Architektur war mir immer ein wichtiges Anliegen. Der Künstler muss von Anfang an in der Planung beteiligt sein und bei der Ausführung selbst Hand anlegen.") Als ausgeprägter Familienmensch pflegt Arik Brauer auch die künstlerische Zusammenarbeit mit seinen drei Töchtern Timna, Ruth und Talja auf besonders liebevolle Weise.





Erscheinungsdatum: 14.10.2011
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Kombinationsdruck
Entwurf: Arik Brauer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 18.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1234163# 229 @  
„90 Jahre Burgenland“

Das Burgenland ist das östlichste und – gemessen an seiner Einwohnerzahl – kleinste Bundesland Österreichs. Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt. Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare.

Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.





Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Mileweski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Markengröße: 42 x 32,25 mm
 
Brigitte Am: 21.10.2011 07:00:00 Gelesen: 1233645# 230 @  
90 Jahre Burgenland

Mit der vorliegenden Sondermarke, die als Motiv ein für dieses Gebiet typisches Sujetbild – ein nistendes Storchenpaar – zeigt, wird nun der 90-jährigen Zugehörigkeit des Burgenlandes zur Republik Österreich gedacht.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1919, als die Sieger des Ersten Weltkrieges im Vertrag von St. Germain entschieden, Deutsch-Westungarn an Österreich anzuschließen; im Vertrag von Trianon wurde Ungarn schließlich verpflichtet, diesen Gebietsteil abzugeben. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im „Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung“ vom 25. Jänner 1921 geregelt.

Im Bezirk Mattersburg kam es in der Folge zu Übergriffen der Bevölkerung gegen die ungarische Gendarmerie und die ungarischen Gemeindenotare. Im Gegenzug verhinderten Freischärler, von ungarischen Aristokraten finanziert, im Frühjahr 1921 die Landnahme durch die österreichische Gendarmerie, indem sie diese in Partisanenart angriffen. Einige Wochen nach Errichtung der kurzlebigen Republik Lajtabánság unter Führung des Freischärler-Befehlshabers Pál Prónay wurde das Gebiet im November 1921 durch das österreichische Bundesheer besetzt und offiziell am 5. Dezember 1921 von Ungarn an Österreich übergeben.

Für die Gegend um Ödenburg (ung.: Sopron), das als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehen war, wurde nach heftigen Protesten Ungarns auf Vermittlung von Italien im Dezember 1921 eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei sprachen sich die Bewohner der Stadt mehrheitlich für den Verbleib bei Ungarn aus, die Bewohner der umliegenden Landgemeinden hingegen für den Anschluss an Österreich. Die korrekte Abwicklung der Abstimmung in Ödenburg wurde von österreichischen Medien zwar stark bezweifelt, die Entscheidung für Ungarn blieb aber endgültig und betraf auch die proösterreichischen Landgemeinden um die Stadt. Nach Abschluss dieser neuen Grenzziehung wechselten noch einige wenige Gemeinden auf eigenen Wunsch sowohl von Österreich nach Ungarn als auch umgekehrt.

Der Name Burgenland wurde vermutlich von einem gewissen Dr. Gregor Meidlinger aus Frauenkirchen erstmals vorgeschlagen – und zwar am 6. September 1919 nach der Vorsprache einer deutsch-westungarischen Delegation bei Staatskanzler Karl Renner. Spätestens mit dem oben erwähnten Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes vom 25. Jänner 1921 wurde der Name jedoch offiziell und allgemein gebräuchlich.



Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 11.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1230590# 231 @  
Advent 2011 - St. Quirin / Sellrain

An der nördlichen Sellrainer Talseite befindet sich auf einer steilen Hanglehne in 1243 m Höhe das romantische Bergkirchlein St. Quirin (im Volksmund „Sankt Krein“ genannt), welches an klaren Herbsttagen auch von Innsbruck aus noch gut zu sehen ist. Ein Gemälde dieser kleinen Kirche, geschaffen von Altbischof Dr. Reinhold Stecher, ziert das Motiv der heurigen Adventmarke.

Zur Geschichte: Zum ersten Mal wurde St. Quirin in einem Ablassbrief des Fürstbischofs Friedrich von Erdingen aus Brixen im Juli 1391 genannt und darin als „schon lange bestehend“ bezeichnet. Nach dem starken Anwachsen der Talbevölkerung während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde 1485 mit dem Neubau der inzwischen zu klein gewordenen Kapelle begonnen. Die Fertigstellung des spätgotischen Bauwerks erfolgte schließlich im Jahre 1496.

In St. Quirin bestand möglicherweise schon eine frühmittelalterliche Martinskirche, wobei die beiden Patrone Quirin und Veit aber erst im Hochmittelalter dazu traten. Da es sich eindeutig um Quirin von Neuß handelt, dessen Reliquien erst um etwa 1000 n. Chr. von Rom nach Deutschland kamen, ist eine Verehrung vor 1100 n. Chr. im Inntal schwer vorstellbar. Aufgrund der Reihenfolge der Patrozinien im Ablassbrief von 1391 verdrängte Quirin den heiligen Martin als Hauptpatron. Interessanterweise ist dieser Quirin nicht nur Patron gegen Geschwüre und Ausschlag, sondern vor allem auch jener des gesunden Wassers, sodass die Wahl des Patroziniums mit dem so genannten „Prunnhof“ in St. Quirin zu tun haben könnte. Vielleicht hatte das Wasser dieser Quelle ebenfalls eine derartige Heilwirkung wie das von Bad Rothenbrunn, denn auch Veit war im Hochmittelalter Patron gegen Krankheiten und Fallsucht.

Bis zur Errichtung der Pfarrei in Rothenbrunn 1786 war St. Quirin einerseits der gemeinsame Treffpunkt für alle Sellrainer, welche jeden Sonntag nach Axams zur Messe zogen, andererseits musste der Axamer Pfarrer alljährlich einige Messen in „Sankt Krein“ lesen, so etwa am Gedächtnistag des Heiligen am 30. März. Aus der Kirchenausstattung und den überlieferten Kirchenrechnungen erkennt man die damalige Bedeutung der St. Quirins-Kirche.

Nach einer amtlichen Bestandsaufnahme verfügte sie im Jahre 1807 über drei Glocken mit einem Gewicht von acht, zwei und einem Zentner. Heute hängen im Turm nur noch zwei: Die eine, die St. Josefsglocke, stammt aus der Werkstatt von Johann Grassmayr (1801–1883). Die andere, versehen mit dem Relief der Heiligen Quirinus und Vitus, trägt die Inschrift “Goss mich Johann Schellenner zu Insprug”.

Diese Glocke ist als Wetterglocke „Annemarie“ im Sellraintal bekannt und kann bis nach Grinzens gehört werden. Der Volksmund weiß von der Wetterglocke sogar zu erzählen, dass sie gegen böse Dämonen und Geister schütze.





Erscheinungsdatum: 11.11.2011
Auflagenhöhe: 2.500.000
Druckart: Offset
Entwurf: Altbischof Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1229690# 232 @  
Weihnachten 2011 - Maria Plain Fünferstreifen

Ob ein ausführlicher Brief oder bloß ein paar kurze Grüße – Weihnachten ist die Zeit, um der Familie, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zu zeigen, wie sehr man sich mit ihnen verbunden fühlt. Mit der neuen Weihnachts-Rollenmarke zaubern Sie besinnliche Stimmung auf Ihre Postsendung!

Am Plainberg, der das Talbecken der Stadt Salzburg gegen Norden hin begrenzt, erhebt sich seit 1673 eine zweitürmige Barockkirche, von der aus sich das Panorama der Stadt vor der grandiosen Kulisse des Unterberges, das Tennen- und des Hagengebirges bis hin zum oberbayerischen Hügelland vor dem Betrachter ausbreitet. In diesem Gotteshaus befindet sich jenes Salzburger Marienheiligtum, das seit dem Immakulatatag 1652 bis heute nicht nachgelassen hat, dem gläubigen Volk eine „Trösterin der Betrübten“, das „Heil der Kranken“ und eine „Hilfe der Christen“ – soweit die Madonnentitel aus der „Lauretanischen Litanei“ – zu sein.



Erscheinungsdatum: 18.11.2011
Auflagenhöhe: 3.624.000
Druckart: Offset
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Selbstklebemarken
 
Brigitte Am: 22.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1228828# 233 @  
Wiedereröffnung BahnhofCity Wien West

Seit Mitte September 2008 wurde der Wiener Westbahnhof bei laufendem Betrieb und unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes zur BahnhofCity Wien West, der ersten BahnhofCity Österreichs, umgebaut. Die Um- und Neugestaltung des Westbahnhofs ist ein wichtiger Meilenstein der ÖBB-Bahnhofsoffensive, im Rahmen derer die am stärksten frequentierten Bahnhöfe Österreichs auf modernsten technischen und architektonischen Standard mit höchster Kundenorientierung gebracht werden.

Bereits im Jahr 2002 fand der entsprechende städtebauliche Wettbewerb „Wien West“ auf internationaler Ebene statt. Dabei ging das renommierte Wiener Architektenteam „Neumann & Steiner ZT GmbH“ einstimmig als Sieger hervor; dessen Vorschlag wurde als Basis zur Erarbeitung eines Strukturplanes herangezogen, der in weiterer Folge die Grundlagen für die Flächenwidmungs- und Bebauungspläne darstellte.

Die Baumaßnahmen umfassten die Generalsanierung der denkmalgeschützten Bahnhofshalle und den Neubau von unmittelbar links und rechts angrenzenden Gebäuden mit jeweils sechs Ebenen. Links, über dem Park Ecke Mariahilfer Straße / Neubaugürtel, wurde ein Bürogebäude mit einem offenen Atrium errichtet. Auf der rechten Seite der bestehenden Bahnhofshalle entstand ebenfalls ein moderner Bürokomplex, in dem zusätzlich ein Hotel integriert wurde.

Unter dem daraus entstandenen Gebäudekomplex wurde ein neues Geschoß eingezogen, das die Äußere Mariahilfer Straße direkt an den Bahnhof anbindet. Auf drei Ebenen der BahnhofCity befindet sich die eigentliche Bahnhofshalle inklusive Serviceeinrichtungen sowie ein 17.000 m² großes Shoppingcenter mit etwa 100 Geschäften sowie einem abwechslungsreichem Gastronomieangebot.

Die BahnhofCity Wien West bietet nicht nur Bahnfahrern eine höhere Qualität des Reisens, auch für Anrainer und Besucher übernimmt der neue Bahnhof die Rolle des Nahversorgers und wird auf diese Weise zum offenen Ort der Begegnung. Die Gestaltung des mondänen Reisezentrums erfolgte selbstverständlich nach modernsten Gesichtspunkten: So führen – Stichwort Barrierefreiheit – Lifte und Rolltreppen zu allen Bereichen des Bahnhofs, eine komplette Videoüberwachung sorgt für die nötige Sicherheit und ein vergrößerter heller Wartebereich mit mehr als 200 Sitzplätzen für zeitgemäßen Komfort; die durchschnittliche Frequenz des Bahnhofs beträgt immerhin 43.000 Personen pro Tag.

Nicht zuletzt ist der Um- und Neubau der BahnhofCity Wien West ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung des unmittelbar angrenzenden Stadtteils und macht so den 15. Bezirk durch eine bessere Wohn- und Lebensqualität deutlich attraktiver.





Erscheinungsdatum: 23.11.2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 24.11.2011 07:00:00 Gelesen: 1228306# 234 @  
Weihnachten 2011 - Dommuseum Wien

Das im Jahr 1933 gegründete Dom- und Diözesanmuseum Wien gilt als eines der „Schmuckstücke“ innerhalb der vielfältigen Wiener Museumslandschaft. Im ersten Wiener Gemeindebezirk am Stephansplatz gelegen, zeigt es in seiner ständigen Schausammlung Kunst aus über eintausend Jahren, vor allem Werke aus dem Stephansdom und vielen anderen Kirchen Wiens und Niederösterreichs.

Der wertvollste Schatz ist sicherlich das Porträt Herzog Rudolfs IV. aus dem 14. Jahrhundert, das als das älteste gemalte Porträt des Abendlandes gilt. Ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert datiert das auf der vorliegenden Weihnachtsmarke abgebildete Werk „Geburt Christi“, ein aus sieben Tafelbildern bestehendes Gemälde, dessen Schöpfer unbekannt ist.

Neben Objekten aus dem Dom – darunter befindet sich auch ein Fragment der fast vollständig verloren gegangenen mittelalterlichen Verglasung – sind auch zahlreiche, aus anderen Kirchen der Erzdiözese Wien stammende Meisterwerke der Gold- und Silberschmiedekunst, der Bildhauerei und Malerei zu sehen. Die Ausstellung des seit 1973 im so genannten „Zwettlhof“ gelegenen Dommuseums gibt damit ein beredtes Zeugnis für das Kunstschaffen vom frühen Mittelalter über Gotik und Barock bis zum Jugendstil.

Noch aus karolingischer Zeit, dem 9. Jahrhundert, stammt das älteste Objekt, ein illuminiertes Evangelienbuch. Daneben sind kostbare Kleinode aus der Schatzkammer von St. Stephan zu bewundern. Dazu zählen einmalige Textilien und Gläser, so das ungewöhnliche Grabtuch von Herzog Rudolf IV. dem Stifter, das aus einem persischen Goldseidenbrokat hergestellt wurde, oder seltene syrische Glasgefäße aus der Zeit um 1300, die der Überlieferung nach auch als Reliquiare für die mit dem Blut der Unschuldigen Kinder Bethlehems getränkte Erde verwendet wurden.

Darüber hinaus verfügt das Museum über einen bedeutenden, fast 3.000 Werke umfassenden Fundus moderner Kunst aus Österreich, welcher der Sammeltätigkeit von Monsignore Otto Mauer (1907 – 1973), dem legendären Kunstförderer und Domprediger zu St. Stephan, zu verdanken ist. In der von ihm 1954 eröffneten „Galerie nächst St. Stephan“ gab Mauer den jungen Malern der Nachkriegszeit Raum zur Präsentation ihres Schaffens.

Teile dieser vom Museum verwahrten Sammlung, die unter anderem Werke von Alfred Kubin und Hans Fronius, aber auch von Arnulf Rainer, Josef Mikl, Markus Prachensky, Wolfgang Hollegha, Oswald Oberhuber u.v.a. umfasst, sind immer wieder im Rahmen von temporären Sonderausstellungen zugänglich.





Erscheinungsdatum: 25.11.2011
Auflagenhöhe: 4.000.000
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 02.12.2011 07:00:00 Gelesen: 1226717# 235 @  
220. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart

"Er war wohl das umfassendste musikalische Genie aller Zeiten", schrieb Kurt Pahlen über Wolfgang Amadeus Mozart ("Sinfonie der Welt", Schweizer Verlagshaus, Zürich 1978). "Es hat keinen Meister gegeben, der mit gleicher Vollendung Opern und Oratorien, Sinfonien und Serenaden, Sonaten und Lieder, Quartette und Chöre, Messen und Divertimenti geschrieben hätte." – Eine Meinung, die der österreichische Dirigent und Musikwissenschafter zweifellos mit zahlreichen anderen Experten teilt.

Nach dem fulminanten „Mozart-Jahr“ 2006 (250. Geburtstag) wird heuer das nächste Jubiläum dieses großen Komponisten gefeiert: Am 5. Dezember jährt sich Mozarts Sterbetag zum 220. Mal. Grund genug für eine neue Sondermarke, deren Motiv von der bekannten Markenkünstlerin Silvia Moucka in zeitgemäßer Weise entworfen wurde.
Zu Mozarts letzten Werken und seinem frühen Tod: Nach der Uraufführung von „La clemenza di Tito“ in Prag war Mozart Mitte September 1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit für die Uraufführung der „Zauberflöte“ gestürzt.

Gleichzeitig hatte er die Motette „Ave verum corpus“ ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, das er jedoch nicht mehr beenden konnte. Wenige Wochen nach der Uraufführung der „Zauberflöte“ am 30. September 1791 wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er und wurde am Tag darauf beerdigt – er wurde nicht einmal 36 Jahre alt. In der Folgezeit wurde eine Vielzahl von vermutlichen Todesursachen genannt, darunter „hitziges Frieselfieber“, Rheuma, Syphilis, Trichinen, Nieren- und Herzversagen, Aderlass und Pharyngitis.

Die moderne Medizin tendiert indes am ehesten zu einer Infektion mit Streptokokken, die unzulänglich behandelt wurde und somit zu Herz- bzw. Organversagen führte. Er selbst war freilich davon überzeugt, vergiftet worden zu sein, und äußerte sich gegenüber seiner Frau Constanze dazu wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: „Gewiss, man hat mir Gift gegeben.“ Für einen Giftmord gibt es allerdings keinerlei dokumentierte Anhaltspunkte. Die ersten Legenden zirkulierten bereits kurz nach Mozarts Tod; die wohl bekannteste davon beschuldigte seinen angeblich missgünstigen Kollegen Antonio Salieri.

Beigesetzt wurde das Musikgenie in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof in Wien. 1855 wurde der Standort seines Grabes so gut wie möglich bestimmt und 1859 an der vermuteten Stelle ein Grabmal errichtet, das später von der Stadt Wien in die Gruppe der Musiker-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wurde. Gedenkstätten in Salzburg, Wien und vielen anderen Städten erinnern auch heute noch an den genialen Komponisten.





Erscheinungsdatum: 05.12.2011
Auflagenhöhe: 730.00
Druckart: Offset
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 03.01.2012 19:01:49 Gelesen: 1220084# 236 @  
200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde

Am 29. November und am 3. Dezember 1812 wurde in der Winterreitschule der Wiener Hofburg jeweils das Händel-Oratorium „Timotheus“ aufgeführt – diese Konzerte gelten als Initiativ-Veranstaltungen zur Schaffung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Gründer des Vereins war ein gewisser Joseph Sonnleithner (1766-1835), der damals Sekretär der Wiener Hoftheater war.

Der Erlös der beiden Konzerte sollte der neu gegründeten Institution zugute kommen, der Reingewinn betrug schließlich ganze 25.934 Gulden. Laut ihren Statuten, die im Jahre 1814 entstanden, ist die “Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen” der wichtigste Zweck der Gesellschaft. Dieser wurde (und wird) auf dreifache Weise erreicht: erstens durch die Veranstaltung eigener Konzerte, zweitens durch die Gründung und Führung eines Konservatoriums, und drittens durch die systematische Sammlung musikhistorischer Dokumente, sprich: die Betreibung eines Archivs. Bis heute prägt freilich das private Engagement der einzelnen Mitglieder das Wirken dieser bedeutenden Gesellschaft.

Ab 1831 veranstaltete die Gesellschaft der Musikfreunde Konzerte in einem Saal an den Tuchlauben, der sich mit nur 700 Sitzplätzen jedoch bald als zu klein erwies. 1863 schenkte Kaiser Franz Joseph der Gesellschaft das Areal gegenüber der Karlskirche. Das von Theophil Hansen entworfene Haus, das bald als „Wiener Musikverein“ Weltberühmtheit erlangte, feierte mit einem fulminanten Konzert am 6. Jänner 1870 seine feierliche Eröffnung.

Das oben erwähnte Konservatorium indes war die erste öffentliche Musikschule Wiens und wurde 1819 unter dem Violinisten Joseph Böhm gegründet. Bereits um das Jahr 1818 begann Hofkapellmeister Antonio Salieri eine Gesangsklasse zu bilden. Am 19. April desselben Jahres stellten sich die ersten 24 Studenten des Konservatoriums in einem Gesellschaftskonzert der Musikfreunde der Öffentlichkeit vor und gaben einen A cappella-Chor Salieris zum Besten.

Im 19. Jahrhundert erfuhr die Einrichtung eine deutliche Erweiterung und fand zahlreiche nachahmende Einrichtungen. 1909 wurde das private Institut schließlich als „k.k. Akademie für Musik und darstellende Kunst“ verstaatlicht – damit war sie der Vorgänger der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Das attraktive runde Markenmotiv zeigt den eleganten „Goldenen Saal“ des Wiener Musikvereins, in dem ausschließlich hochkarätige Musikveranstaltungen stattfinden – so zum Beispiel auch die berühmten Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker.



Erscheinungsdatum: 01.01.2012
Auflagenhöhe: 200.000
Druckart: Offset
Entwurf: Thomas Pesendorfer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Blockausgabe
 
Brigitte Am: 05.01.2012 07:00:00 Gelesen: 1219836# 237 @  
Motorräder - Lohner L 125 1959

Mit der vorliegenden Sondermarke „Lohner L 125 1959“ findet die beliebte Serie „Motorräder“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Markenmotiv zeigt den legendären Roller aus längst vergangenen Tagen, mit welchem die stolzen Besitzer in den Sechzigerjahren gleichermaßen lässig und elegant unterwegs waren. Besonders geschätzt wurde „die Lohner“ nicht nur aufgrund ihrer leichten Bedienbarkeit, sondern auch wegen ihres großen Komforts, der sich unter anderem in zwei Gepäckfächern zeigte. Heute genießt die L 125 freilich so etwas wie Kultstatus und erfreut sich bei entsprechenden Ausstellungen und Messen stets großen Interesses.

Zur Geschichte der Lohnerwerke: Gegründet wurde das Unternehmen im März 1821 von einem gewissen Heinrich Lohner, einem Wagnermeister, der vor der Einziehung in die Französische Rheinarmee aus Deutschland geflüchtet war. Er fasste in seiner Fabrik die bis dahin einzeln agierenden Wagenbaugewerbe zusammen. Sein Sohn und Nachfolger Jacob Lohner, Wagenfabrikant von Weltruf, spezialisierte sich auf Luxus- und Ambulanzwagen. Als "königlich schwedischer Hoflieferant" schloss sich Jacob Lohner mit dessen Schwager Josef Brauner, ebenfalls im Wagnergewerbe tätig, im Jahre 1868 unter dem neuen Unternehmensnamen „Jacob Lohner & Comp.“ zusammen. Mittlerweile produzierte das Unternehmen jährlich fabriksmäßig 300 bis 500 Wagen, einige Jahre später, 1873, wurden bereits 10.000 Fahrzeuge hergestellt. In Folge der Wiener Donauregulierung musste die Fabrik nach Floridsdorf verlegt werden, das Direktionsgebäude blieb jedoch im 9. Wiener Gemeindebezirk.

Nach Jacob Lohners Ausstieg aus dem Unternehmen übernahm sein Sohn Ludwig Lohner die Firmenleitung – unter dessen Führung wurden die Lohnerwerke die größte Pferdewagenfabrik der Monarchie. 1897 durfte Lohner Benzin-Motorwagen in Betrieb setzen, später wurden Elektroautos serienmäßig produziert. Ab 1909 wandte sich Ludwig Lohner dem Flugzeugbau zu und wurde damit in Österreich-Ungarn führend. Neben Carl Marius und Sebastian Armbruster war Lohner während der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph die am häufigsten beauftragte Wagenfabrik. Am 15. Jänner 1918 wurde die Firma schließlich in die so genannte "Lohnerwerke GmbH Wien" umgewandelt.

Nach wechselvollen Jahrzehnten übernahm im Jahre 1970 der kanadische Bombardier-Konzern das Unternehmen. Im Zuge von internen Umstellungen wurde das ehemalige Wiener Lohnerwerk auf die Herstellung von Light-Rail-Schienenfahrzeugen spezialisiert und agiert nun unter dem Namen "Bombardier Wien Schienenfahrzeuge" (BWS).



Erscheinungsdatum: 02.01.2012
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 10.01.2012 07:00:00 Gelesen: 1218708# 238 @  
210. Geburtstag Karl Ritter von Ghega

Auf den Tag genau zum 210. Geburtstag von Karl Ritter von Ghega erscheint eine neue Sondermarke, die den großen österreichischen Ingenieur und Erbauer der Semmeringbahn entsprechend würdigt. Der Entwurf des Markenmotivs stammt von Ernst Sladek; es zeigt neben einem Porträt Ghegas das so genannte „Kalte Rinne“-Viadukt, das heuer sein 160-jähriges Bestandsjubiläum feiert.

Zur Person: Als Sohn von Eltern albanischer Herkunft in Venedig geboren, sollte Carlo Ghega wie sein Vater Marineoffizier werden – allerdings zeigte sich früh, dass seine mathematische Begabung größer war als seine Liebe zum Meer. Nach dem Besuch des k. k. Militärkollegiums ging er mit 15 Jahren zum Studium an die Universität Padua, wo er bereits nach einem Jahr sein Diplom als Ingenieur und Architekt erhielt und kurze Zeit später – im Alter von 17 Jahren – als Doktor der Mathematik abschloss.

Seine Laufbahn als Ingenieur begann er mit diversen Straßen- und Wasserbauten in Venetien, unter anderem trug er zum Bau der „Strada d’Alemagna“, der Straße von Treviso nach Cortina d’Ampezzo, bei. Bereits 1833 veröffentlichte Ghega sein erstes Fachbuch. Von 1836 bis 1840 war er Bauleiter für die Teilstrecke Lundenburg bis Brünn der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn; in dieser Zeit studierte er auch das Eisenbahnwesen von England und anderen Staaten in Europa.

Im Jahre 1842 wurde Ghega Gesamtplanungsleiter der südlichen Staatseisenbahn, weshalb er eine Studienreise nach Amerika unternahm. Seine Erkenntnisse daraus flossen nicht nur in die Planung und den Bau der Semmeringbahn, sondern auch in zwei Publikationen. Ghega veröffentlichte übrigens die meisten seiner Schriften parallel zur deutschen auch in entsprechenden italienischen bzw. französischen Ausgaben.

Nach seiner Rückkehr zu den Staatseisenbahnen wurde er mit der Planung für die Errichtung der Bahnlinie Richtung Süden, von Gloggnitz über Mürzzuschlag und von Graz bis nach Triest, beauftragt. Die Bahnüberquerung des Semmerings wurde von vielen seiner Zeitgenossen als technisch aufwändig bzw. als unmöglich angesehen. Aber bereits 1844 legte er einen Plan für die Überwindung des Semmerings vor, der den Betrieb mit normalen Lokomotiven unter Verzicht auf Zahnstangen und den Seilebenen-Betrieb vorsah. Noch bevor der Bau überhaupt beschlossen wurde, begann Ghega mit der Konstruktion von Lokomotiven, die derartige Steigungen überwinden konnten. Der Baubeginn für die Semmeringbahn war 1848.
Noch vor der Fertigstellung, 1854, wurde Ghega in den Ritterstand erhoben.

Am 14. März 1860 in Wien an Lungenschwindsucht verstorben, wurde das in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Leben von Karl Ritter von Ghega bald redseliger Inhalt mehrerer Romane und zahlreicher Mythen.



Erscheinungsdatum: 10.01.2012
Auflagenhöhe: 700.000
Druckart: Offset
Entwurf: Ernst Sladek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 12.01.2012 07:00:01 Gelesen: 1218100# 239 @  
150 Jahre Alpenverein

Vereinszweck war "die Kenntnis von den Alpen zu verbreiten, die Liebe zu ihnen zu fördern und ihre Bereisung zu erleichtern". Als Mittel dazu dienten Vorträge und Publikationen. Das wissenschaftliche Selbstverständnis und die zentralistische Organisation erfüllten in den Augen vieler Mitglieder den Zweck des Vereins jedoch nicht im ausreichenden Maß. Sie wollten vielmehr praktische Tätigkeiten, wie sie zum Beispiel der seinerzeitige Ötztaler Pfarrkurat, ein gewisser Franz Senn, bereits damals verwirklichte. Senn schwebte eine Partnerschaft von Erholung suchenden Städtern und den Bergbewohnern vor. Wege und Unterkunftshütten, ausgebildete Bergführer sowie Karten und Führer sollten dazu dienen.

Nach wechselvollen und überaus turbulenten Jahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in denen es oftmals zu politisch unsauberen Entscheidungen innerhalb des Vereins kam, begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein schwieriger Weg zur Klärung der rechtlichen Verhältnisse des Alpenvereins. Der Weiterbestand musste erst vor dem Verfassungsgerichtshof durchgesetzt werden. Die Sektionen wurden teilweise in ihrem Bestand anerkannt, teilweise mussten sie sich neu bilden. 1951 nahm der Alpenverein schließlich wieder die alte Bezeichnung „Österreichischer Alpenverein“ an.

Mit der Normalisierung der Lebensumstände und dem wirtschaftlichen Aufschwung nahmen auch die Aktivitäten und Mitgliederzahlen des Vereins wieder deutlich zu. Die Menschen richteten wieder mehr Aufmerksamkeit auf Urlaub und Freizeit.

In den 1980er Jahren setzten mehrere neue Entwicklungen ein. Die Umweltbewegung führte zu einer Aufwertung des Naturschutzes im Alpenverein. Er konnte als größter Grundbesitzer die Realisierung des Nationalparks Hohe Tauern durchsetzen, der Jugend wurden erstmals Umweltbaustellen angeboten, und die konsequente Ausbildung von Sektionsfunktionären zeigte positive Wirkungen.

Gleichzeitig wurde das sportliche Geschehen am Berg zunehmend bunter, es entstanden neue sportliche Trends. Für den Alpenverein am bedeutendsten war die Entwicklung des Sportkletterns an natürlichen Felsen und an Kunstwänden. Seit Anfang der 1990er Jahre stieg die Mitgliederzahl auch aufgrund neuer Dienstleistungen rasant an. Die breite Begeisterung für gesundheitsbewusste Bewegung in der Natur stärkte freilich auch die Bedeutung von Hütten und Wegen.

Heute ist der OeAV der größte alpine Verein, der sich als Interessensvertretung aller Bergsportler Österreichs sieht. Seine wichtigsten Aufgaben liegen in der Förderung und Ausübung alpiner Tätigkeiten wie Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skitouren und vieler Trendsportarten in den Bergen und der dazu notwendigen Ausbildung von Fachleuten. 22.000 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen mit ihrem Engagement für die Bereitstellung eines vielfältigen Angebots.



Erscheinungsdatum: 12.01.2012
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Robert Fattor
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 17.01.2012 07:00:01 Gelesen: 1217126# 240 @  
50 Jahre Wiener Schnellbahn

Sie ist neben den Angeboten der Wiener Linien der zweite Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs der Stadt. Die Bezeichnung „S-Bahn“ war in Wien übrigens lange Zeit ausgesprochen unüblich, obwohl sie in der Literatur fallweise, auch schon vor 1962, verwendet wurde; von 1962 bis 2005 wurde fast ausschließlich der Begriff „Schnellbahn“ verwendet. Erst mit dem Fahrplanwechsel 2005/2006 wurde der Begriff „S-Bahn“ offiziell in Fahrplanaushängen und Lautsprecherdurchsagen etabliert.

Zur Geschichte: Die Eröffnung der Schnellbahn erfolgte am 17. Jänner 1962 – und zwar mit Feierlichkeiten in Anwesenheit von über 900 geladenen Gästen, an der Spitze Bundespräsident Adolf Schärf und Vizekanzler Bruno Pittermann. Nach dem großen Festakt am Südbahnhof mit Reden von ÖBB-Generaldirektor Maximilian Schantl, Verkehrsminister Karl Waldbrunner, dem Wiener Bürgermeister Franz Jonas und Staatsoberhaupt Adolf Schärf wurde ein Festzug in Betrieb gesetzt, der an jeder Haltestelle der Stammstrecke hielt, wo die betreffenden Bezirksvorsteher jeweils kurze Reden hielten.

Danach fuhr der Zug nach Gänserndorf, wo eine Lokomotive der Baureihe 52 aufgestellt wurde. Anschließend kehrte der Zug nach Floridsdorf zurück und fuhr nach Stockerau, wo es zu einer Begrüßung durch den örtlichen Bürgermeister kam. Danach wurden die Strecken ohne Fahrgäste befahren. Der eigentliche Fahrgastbetrieb begann erst abends um 23.45 Uhr.

Fest steht: Die Schnellbahn war von Anfang an ein großer Erfolg. Es kam zu Überfüllungen, die erst durch den Einsatz von Doppelgarnituren beseitigt werden konnten. Mit den Wiener Verkehrsbetrieben wurde ein Abkommen geschlossen, das es den Fahrgästen erlaubte, im Störungsfall die parallel führenden Linien des anderen Verkehrsträgers ohne zusätzlichen Ticketkauf zu benutzen. 1963 wurden in der Haltestelle Südbahnhof versuchsweise die ersten Fernsehmonitore zur Zugabfertigung eingebaut.

Anfangs wurde auf der Stammstrecke noch im Viertelstundentakt gefahren, aber bereits im Oktober des Eröffnungsjahrs wurde der Verkehr zwischen Floridsdorf und Landstraße in der Hauptverkehrszeit verdichtet, ab 1964 dann auf der gesamten Stammstrecke.

Nach einem steten Ausbau des Bahnnetzes in den vergangenen Jahrzehnten bestehen derzeitige Planungen für Erweiterungen nur in einem eingeschränkten Ausmaß.

Dennoch: Im Zuge des Neubaus des Wiener Hauptbahnhofs am Gelände des ehemaligen Südbahnhofs läuft zurzeit eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die Verbindung der Ostbahntrasse mit der Strecke der Flughafenschnellbahn, um eine optimale Anbindung an den Flughafen Wien-Schwechat zu erreichen.



Erscheinungsdatum: 17.01.2012
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 06.02.2012 08:04:26 Gelesen: 1213392# 241 @  
Blumenstrauß - Treuebonusmarke 2011

Antoine Berjon (1754 bis 1843) gehörte ohne Zweifel zu den wichtigsten französischen Blumenmalern des 19. Jahrhunderts; seine bevorzugten Materialien waren Öl, Pastell und Wasserfarben. In St. Pierre de Vaise, einer Gemeinde von Lyon, geboren, begann Berjon bereits früh mit seinen ersten Studien. Später zog er nach Paris, wo er die Bekanntschaft mit führenden Kunstschaffenden seiner Zeit machte. 1810 kehrte er zurück nach Lyon, wo er eine Professur an der neu gegründeten „École des Beaux-Arts“ erhielt. Die mit unglaublicher Akribie gemalten Bilder von Antoine Berjon zeichnen sich vor allem durch ihre realistische und bis ins kleinste Detail genaueste meisterhafte Ausführung aus.

Ganz allgemein lässt sich über die Kunst des 19. Jahrhunderts sagen, dass das Erstarken des bürgerlichen Einflusses prägend war. Entsprechend änderten sich auch die Sujets; es wurden nicht mehr ausschließlich Bilder für den kirchlichen oder weltlichen Auftraggeber gefertigt, sondern auch Menschen aus dem Volk gezeigt. Besonders unter dem Einfluss der französischen Julirevolution und den 48er-Revolutionen wuchs das patriotische Gefühl. Ein weiteres Merkmal war die Emanzipation der avantgardistischen Künstler von den strengen Normen der Akademien, die gegen Ende des Jahrhunderts in der Gründung des "Salon des Réfuses" gipfelte. Diese Abspaltung machte sich hingegen bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts bemerkbar, als sich die ersten Gegenbewegungen zur offiziellen Kunst bildeten. So entstand parallel zum Klassizismus die Romantik.

Deren Betonung des Poetischen und Vorliebe für die nationale Vergangenheit sowie die Betonung der Farbe für die Maltechnik ist für diese Strömung charakteristisch. Erwähnenswert ist freilich auch, dass die Künstler in dieser Zeit begannen, ihre Bilder nicht mehr nur im Atelier zu malen, sondern auch in der freien Natur. Diese so genannte "Plein Air Malerei" wurde zum wichtigen Wegbereiter des Impressionismus und beeinflusste darüber hinaus auch den Realismus, der in Frankreich die körperlich anstrengende Arbeit der unteren Bevölkerungsschicht zeigte und daher oft "sozialkritischer Realismus" genannt wird. Antoine Berjon blieb indes seinen Landschafts- und Blumensujets ein Leben lang treu; der auf der vorliegenden Sondermarke gezeigte Blumenstrauß kann als „typisches Werk“ des französischen Malers bezeichnet werden.





Erscheinungsdatum: 15.02.2012
Auflagenhöhe: 420.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
 
Brigitte Am: 08.02.2012 07:00:00 Gelesen: 1213160# 242 @  
Junge Kunst in Österreich - Wiener Opernball 2012

Prominente Gäste aus dem In- und Ausland, Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport besuchen Jahr für Jahr diese exquisite Veranstaltung – ganz nach dem allseits beliebten Motto „Sehen und gesehen werden“.

Zur Geschichte: Die ersten Ballfeste, bei denen zwar nicht das k. k. Hof-Operntheater nächst dem Kärntnertor, wohl aber die an dieser Bühne wirkenden Künstler als Veranstalter auftraten, schlossen gewissermaßen nahtlos an die feudalen Feste des Wiener Kongresses an. Viele Bälle fanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den unzähligen Wiener Etablissements statt, die Künstlerinnen und Künstler wünschten sich für ihre Feste jedoch einen intimeren Rahmen und fanden bald eine ideale Lösung, und zwar in den Redoutensälen der kaiserlichen Hofburg.

Nach wechselvollen Jahrzehnten und dem Untergang des Kaiserreichs 1918 erinnerte sich die junge Republik sodann erstaunlich rasch an die imperialen Feste im Opernhaus. Bereits am 21. Jänner 1921 konnte die erste Opernredoute der Republik Österreich abgehalten werden, und im Jänner 1935 fand der erste, nun auch so benannte "Wiener Opernball" statt – ein Zauberwort, dessen Wirkung selbst im fahlen Licht der Dreißigerjahre nicht versagte. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges wurde 1939 auf Befehl der Reichsregierung im inzwischen besetzten Österreich ein letzter Opernball abgehalten.

Nach dem Wiedererstehen der Republik und der Überwindung der ersten Hungerjahre im zerbombten Wien wurde im November 1955 die festliche Wiedereröffnung des im Krieg zerstörten Opernhauses gefeiert. Am 9. Februar 1956 wurde das elegante Haus zum ersten Mal in der Zweiten Republik wieder in den strahlenden Opernballsaal verwandelt.

Die nun vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt zur interessanten Serie „Junge Kunst in Österreich“. In dieser Reihe soll das zeitgenössische Kunstschaffen junger Kreativer philatelistisch gewürdigt und in seiner ideenreichen Vielfalt einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Den Beginn macht das Werk „wind up dancer“ von Zoé Byland, das als Sujet für das Plakat zum Wiener Opernball 2012 ausgewählt wurde. Die gebürtige Schweizerin studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Klasse für Kontextuelle Malerei. 2007 erhielt die in Wien und in Bern lebende Künstlerin den Fügerpreis für Malerei und Grafik.





Erscheinungsdatum: 16.02.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Zoé Byland
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 10.02.2012 07:00:00 Gelesen: 1212856# 243 @  
Fotokunst Österreich - Elfie Semotan

...ihre Werbeplakate Kunst im öffentlichen Raum – kaum eine andere österreichische Fotografin kann zurzeit auf internationaler Ebene in derart hohem Maße reüssieren wie Elfie Semotan. Ihr Foto mit dem schlichten Titel „Stöckl“, ein Porträt der bekannten ORF-Moderatorin Claudia Stöckl, ziert die vorliegende Sondermarke, welche den zweiten Wert der im Vorjahr begonnenen Serie „Fotokunst Österreich“ darstellt.

Zur Person von Elfie Semotan: 1941 in Wels geboren und seit Jahren eine der herausragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Fotografie, arbeitete zunächst als Model in Paris, ehe sie Ende der Sechzigerjahre hinter die Kamera wechselte und ihre erfolgreiche Karriere als Fotografin startete.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden ihre Arbeiten in international renommierten Zeitschriften mit so klingenden Namen wie Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harpers Bazaar, New Yorker usw. veröffentlicht. In Österreich kennt man Semotan vor allem durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Helmut Lang sowie durch ihre Kampagnen für Palmers und Römerquelle, welche jeweils für großes Aufsehen sorgten. Das eindrucksvolle Schaffen der in New York, in Wien und im südlichen Burgenland lebenden Fotokünstlerin zeichnet sich in erster Linie durch ein Verfließen der Grenzen zwischen Modefotografie und künstlerischer Fotografie aus. Im Zentrum steht die intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den dargestellten Personen, ohne Unterscheidung, ob es sich dabei um Menschen von der Straße, Models oder berühmte Persönlichkeiten handelt.

Ihre Modefotografie verschreibt sich freilich nie komplett dem Genre, fehlt doch stets die übliche Verherrlichung eines Schönheitsideals. Stereotype Posen werden vermieden, die Akteure sind der Kamera ausgeliefert und werden als das gezeichnet, was sie primär sind: menschliche Wesen mit individuellen Qualitäten, Charakterzügen und Ausstrahlungen. Die Haltung der Akteure und die dadurch entstehende Spannung lässt die Kleidung, das Setting und sonstige Ausstattungen in den Hintergrund treten. Immer wiederkehrend ist die Idee des Models als Puppe, als Sinnbild eines fremdgesteuerten Wesens, das in seiner Unbeholfenheit und seinen persönlichen Ängsten in scheinbar eingefrorenen Posen festgehalten wird.

In Porträts und freien Arbeiten bedient sich Elfie Semotan kühl und berechnend der Mittel der Modefotografie, um das Wesentliche unmittelbar zu enthüllen und ohne Umwege auf den Kern der Aussage zu stoßen. Sie entfesselt eine Kraft, die man der perfekt inszenierten Künstlichkeit der Modefotografie gemeinhin gar nicht zutrauen würde. Psychologische und soziologische Feinheiten werden punktgenau getroffen – überzeugender als es so manchem Fotografen aus dem Bereich der herkömmlichen Sozialreportage gelingt.





Erscheinungsdatum: 24.02.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
 
Brigitte Am: 22.03.2012 15:33:35 Gelesen: 1205296# 244 @  
„Steyr XII Taxi-Landaulet“

Der Steyr XII gehört ohne Zweifel zu den Klassikern des historischen österreichischen Automobilbaus; mit der vorliegenden Sondermarke findet der antike Wagen nun seine entsprechende philatelistische Würdigung und die Markenserie „Autos“ damit ihre attraktive Fortsetzung.
Zur Geschichte: Nach dem Ersten Weltkrieg war dem österreichischen Betrieb in Steyr, der 1864 als Waffenfabrik von Josef und Franz Werndl gegründet wurde und heute zum Magna-Konzern gehört, durch den Friedensvertrag von Versaille die Waffenproduktion verboten worden. Zur Rettung des Werkes verlegte man sich auf die Automobilerzeugung. Die Umstellung auf zivile Produkte gelang, bereits 1920 rollte das erste Steyr-Auto aus dem Werk.

Die Bauzeit des Steyr XII war gekennzeichnet durch die allgemeine Aufbruchsstimmung der Zwanzigerjahre. Geld wurde verdient und Geld wurde ausgegeben, Autos verkauften sich gut, die Produktionszahlen stiegen fast wie von selbst. Premiere hatte der mit Spannung erwartete neue Wagen schließlich im Oktober 1925 in London, wo Österreich (Steyr und Austro Daimler) das erste Mal seit 1918 wieder vertreten war. Bei seiner Vorstellung stieß das großzügig geschnittene Auto beim Publikum auf ausgesprochen großes Interesse, auch die Fachpresse war voll des Lobes und der Bewunderung.

Der von Anton Honsig konstruierte „12er Steyr“ war technisch absolut up to date: Der laufruhige 6-Zylinder-Motor hatte zwar aus ökonomischen Gründen einen bescheidenen Hubraum von nur 1,6 Litern, leistete aber mit der kettengetriebenen oben liegenden Nockenwelle und den leichtläufigen Rollenlagern dennoch 30 PS bei 3.000 Umdrehungen pro Minute. Die aufwändige hintere Achsaufhängung mit feststehendem Differential und frei schwingenden Achshälften (auch „Schwingachsen" genannt) führte zu einem hohen Komfort und zusammen mit dem leichten Tiefrahmen-Fahrgestell zu einer äußerst guten Straßenlage. Nicht weniger als 11.124 Stück wurden zwischen 1926 und 1929 gebaut – nicht zuletzt natürlich auch aufgrund des erfolgreichen Exports, unter anderem über eine eigene Vertriebsgesellschaft in Deutschland.

Das wunderschöne Modell, welches das Markenmotiv ziert, ist ein so genannter „Landaulet“. Damit wird jene Karosseriebauform eines Automobils bezeichnet, bei dem der hintere Teil des Daches durch ein Cabrioletverdeck ersetzt ist. Das Wort „Landaulet“ leitet sich ab von „Landauer“, einer Kutsche, die sich sowohl geschlossen als auch offen fahren lässt.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1204956# 245 @  
„Wiener Oboe“


Fortsetzung der interessanten Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 0,90 €-Wert thematisiert die „Wiener Oboe“, ein klassisches Holzblasinstrument, dessen früheste Geschichte bis in die Antike zurückreicht.

Oboen (französisch „Hautbois“ = „hohes oder lautes Holz“) werden meist aus Grenadill-, Buchsbaum- oder Ebenholz gebaut, seltener sind Instrumente aus Palisander, Rosenholz oder anderen exotischen Hartholzarten. Das etwa 65 Zentimeter lange Instrument hat eine konische Bohrung und überbläst daher in die Oktave, was mittels eigener Klappen geschieht. Es gibt voll- und halbautomatische Oboen: Bei der halbautomatischen ist für die erste und zweite Oktavklappe je ein Hebel zum Öffnen der Klappe vorhanden, bei der vollautomatischen Oboe existiert für beide Oktavklappen nur ein Hebel, der Wechsel geschieht hier zwischen den Tönen gis'' und a'' automatisch.

Während die vollautomatische Mechanik vor allem in Deutschland, Polen und in den Niederlanden verbreitet ist, findet man die halbautomatische hauptsächlich in Frankreich und den USA. Der Klang der Oboe ist ausdrucksstark und klingt je nach Bläserschule und regionaler Tradition von nasal hell bis dunkel samtig. Vom weichen Klangcharakter der Barockoboe entwickelte sich der Ton immer weiter zum genaueren Ton der modernen Oboe, die ein differenzierteres Spiel zulässt, da sie über mehr dynamische Möglichkeiten verfügt und auch ein schnelles Staccato vereinfacht.

Eine ganz besondere Form ist die „Wiener Oboe“, die fast ausschließlich in Wien gespielt wird, beispielsweise bei den Wiener Philharmonikern. Sie ist anders mensuriert, hat in der Tiefe einen weicheren und in der oberen Lage engeren, spitzeren, obertonreicheren Klang. Sie reicht in der Tiefe in der Standardform bis zum kleinen h, mit einem besonderen Fußstück ist jedoch auch das kleine b spielbar. Die Wiener Oboe ist dem Barockinstrument und der klassischen Oboe baulich, klanglich und in der Spieltechnik ähnlicher als die französische Oboe.

Bemerkenswert an der eingangs erwähnten Geschichte der Oboe ist, dass die früheste Abbildung eines Oboenvorläufers aus etwa 3000 v. Chr. stammt. Schon während der Antike gab es oboenähnliche Instrumente wie den griechischen Aulos oder die römische Tibia, und in der Bibel findet ein oboenartiges Instrument namens „Chalil“ Erwähnung, welches im Tempel eingesetzt und den Überlieferungen nach in ganz Jerusalem gehört wurde. Heute findet die Oboe in den verschiedensten musikalischen Stilrichtungen ihre Verwendung; ihr kunstvoller Einsatz reicht von der Klassik (Kammermusik, Orchester) über Jazz bis hin zur Pop- und Rockmusik.





Erscheinungsdatum: 26.03.2012
Auflagenhöhe: 250.000
Druckart: Offset
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 26.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1204663# 246 @  
„Das kleine Ich-bin-ich“

Vor genau 40 Jahren, 1972, erschien im Verlag „Jungbrunnen“ ein absoluter Kinderbuchklassiker: „Das kleine Ich-bin-ich“ von Mira Lobe (Text) und Susi Weigel (Zeichnungen). Noch im selben Jahr erhielt Mira Lobe dafür den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Mit der vorliegenden Sondermarke wird dieser seit mindestens zwei Generationen beliebte Bestseller philatelistisch gewürdigt.

Zum Inhalt: Das kleine Ich-bin-ich ist ein kleines, nicht näher bestimmbares, buntes Tier, das auf der Suche nach der eigenen Identität ist. Verzweifelt fragt es alle möglichen Tiere, ob jemand wisse, wer es ist. Einige gereimte und gezeichnete Seiten weiter trifft es die Erkenntnis plötzlich wie ein Blitz. Das seltsame, rot-weiß karierte Tier weiß nun: „Sicherlich gibt es mich: Ich bin ich!“ Das kleine Ich-bin-ich freut sich und gibt seine Erkenntnis sogleich an alle anderen Lebewesen weiter. Der pädagogische Gehalt ist klar: Auf der Suche nach sich selbst erfolgt, idealerweise, die Feststellung, ein eigenständiger Mensch zu sein – und, folglich, das Recht, sich darüber zu freuen!

Die sprachliche Definition und die Möglichkeit des „Einordnens“ sind dabei gar nicht so wichtig – ich bin eben ich, ausgestattet mit der für die weitere Entwicklung des Kindes so wichtigen Portion Selbstvertrauen. Dies äußert sich auch am Ende des Textes, wo es, Kinderhumor gerecht, heißt: „Wer das nicht weiß, ist dumm. Bumm.“

Besonderer Beliebtheit erfreut sich freilich auch die im Buch befindliche Bastelanleitung, mit deren Hilfe man selbst ein Ich-bin-ich anfertigen kann – was unter anderem in Kindergärten und Volksschulen tausendfach praktiziert wurde und immer noch wird.

Mira Lobe, eigentlich Hilde Mirjam Rosenthal (1913 – 1995) war eine bekannte österreichische Kinderbuchautorin, die für ihre Arbeiten oftmals ausgezeichnet wurde. Ihre Bücher sind stets geprägt von Wärme, Zuneigung, Geduld, Verständnis, Engagement und Toleranz; Stimmigkeit und Spannung in der Handlungsführung zeichnen ihre Geschichten ebenso aus wie die präzise Darstellung der handelnden Charaktere. Sprachspiel, Humor und Unterhaltung verband sie subtil auf virtuose Weise mit pädagogisch wertvollen Inhalten. Gemeinsam mit Susi Weigel (1914 – 1990), Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Kinderbuchillustratorin, bildete Mira Lobe ein kongeniales Autorenduo.

Neben dem kleinen Ich-bin-ich entstanden noch mehrere andere Klassiker der Kinderliteratur, so zum Beispiel „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Das Städtchen Drumherum“. Im Frühjahr 2010 richtete das Frauenmuseum Hittisau eine Ausstellung über Susi Weigel aus. Ihr Werk habe, so der entsprechende Begleittext, „die Vorstellungswelt mehrerer Generationen von Kindern mitgeprägt“.





Erscheinungsdatum: 27.03.2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Peter Sachartschenko
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 28.03.2012 07:00:00 Gelesen: 1204243# 247 @  
„Turhan Bey“

Mit der neuen Sondermarke „Turhan Bey“ findet die beliebte Serie „Österreicher in Hollywood“ nun ihre weitere Fortsetzung. Der 0,70 Euro-Wert würdigt auf charmante Weise jenen Schauspieler, der in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Hauptdarsteller in mehreren Hollywood-Produktionen für internationale Aufmerksamkeit sorgte.

Zur Person: Turhan Bey, am 30. März 1922 als Turhan Gilbert Selahattin Sahultavy in Wien geboren, war der Sohn eines türkischen Diplomaten und einer tschechischen Jüdin. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien emigrierte die Familie 1940 nach Amerika. Bereits als Jugendlicher begann Turhan Bey mit dem Schauspiel-Studium, zunächst am „Pasadena Playhouse“ in Kalifornien, später an der „Drama School“ in Beverly Hills. Talentsucher von Warner Brothers entdeckten und engagierten ihn 1941 als Partner von Errol Flynn in dem Film „Footsteps in the Dark“, kurz darauf folgten die Streifen „Shadows on the Stairs“ und „Destination unknown“.

In der Folge wurde Turhan Bey häufig für "exotische" Rollen gecastet; mit seiner oftmaligen Filmpartnerin, der bekannten María Montez, war er unter anderem in „Raiders of the Desert“, „Arabische Nächte“, „Bombay Clipper“, „Ali Baba und die 40 Räuber“, „Follow the Boys“, „Sudan“ und vielen anderen Produktionen, zum Teil auch in Horrorfilmen, zu sehen. Weitere Partner Turhan Beys waren Kinogrößen wie Katharine Hepburn, Lana Turner, Boris Karloff, Peter Lorre, Brenda Marshall, Walter Houston, Joan Hall und Merle Oberon.

Gegen Ende der Vierzigerjahre begann der Stern von Turhan Bey allmählich zu sinken. 1953 drehte er seinen vorerst letzten Film, „Prisoners of the Casbah“; danach beendete er seine Karriere und kehrte nach Wien zurück, wo er die Kinos seiner Familie übernahm und begann, sich intensiv mit Landschaftsfotografie zu beschäftigen, ehe er vom Produzenten namens David Gest 1989 für eine Show eingeladen wurde.1993 erlebte Turhan Bey eine Renaissance im TV: Nach einem Auftritt in der Fernsehserie „SeaQuest DSV“ folgten nach 40 Jahren Drehpause in den Neunzigerjahren eine Reihe von weiteren internationalen Film- und Fernsehrollen.

So wirkte er beispielsweise in zwei Episoden der Science-Fiction-Serie „Babylon 5“ und in der TV-Krimiserie „Mord ist ihr Hobby“ erfolgreich mit. 2002 erschien ein Dokumentarfilm über den Star von einst, Titel: „Vom Glück verfolgt. Wien – Hollywood – Retour“.





Erscheinungsdatum: 30.03.2012
Auflagenhöhe: 811.500
Druckart: Offset
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sondermarke
 
Brigitte Am: 24.04.2012 07:23:07 Gelesen: 1199596# 248 @  
800 Jahre Stadt Enns

Enns gilt gemeinhin als die älteste Stadt Österreichs, auch wenn mehrere andere Orte und deren Bewohner aus lokalpatriotischen Gründen verschiedene Kriterien als Grundlage nehmen, um Enns diesen Titel streitig zu machen. Fest steht jedoch: Die Ennser Stadtrechtsurkunde stammt nachweislich aus dem Jahre 1212 – und somit feiert die kleine Stadt im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich heuer ihr 800-jähriges Bestandsjubiläum. Die Österreichische Post gratuliert dazu mit der nun vorliegenden Sondermarke.

Die in der Stadtrechtsurkunde vom 22. April 1212 angeführten Bestimmungen betreffen in erster Linie straf- und erbrechtliche Themen, darüber hinaus sind aber auch Angaben zur Verfassung und Verwaltung der Stadt enthalten. Die Urkunde – der größte archivalische Schatz der Stadt – trägt an ihren gelbweißen Seidenfäden das Siegel Herzog Leopold VI. Eine erste deutsche Übersetzung der lateinischen Urkunde stammt von einem gewissen Hanns von Munspach aus dem Jahre 1397.

Die ersten Absätze des Stadtrechts behandeln die Bestrafung von Gewalttaten, die den Tod oder zumindest schwere Verletzungen zur Folge hatten. Heute freilich erscheint die mittelalterliche Rechtsprechung von einst überaus kurios: So war die Buße für den Täter nach seinem Vermögen gestaffelt und richtete sich nach der sozialen Stellung des Opfers. Wer beispielsweise seine Dienstleute schlug, der brauchte sich nicht vor dem Richter zu verantworten. Konnte man das festgesetzte Bußgeld nicht aufbringen, so kam der alte Rechtssatz „Aug um Aug, Zahn um Zahn“ zur Anwendung. Umfangreich sind auch die erbrechtlichen Bestimmungen der Stadtrechtsurkunde: Beim Tod eines Bürgers erbten Frau und Kinder ohne jede Einmischung des Stadtherren oder des Stadtrichters.

Über seinen Nachlass konnte ein Bürger, wenn keine direkten Erben da waren, testamentarisch frei verfügen. Starb ein Bürger, ohne ein Testament gemacht zu haben, dann erbten die nächsten Verwandten, wenn sie zum Herrschaftsbereich des Stadtherrn gehörten, wenn nicht, dann fiel die Hälfte des Erbgutes an den Herzog. In verwaltungstechnischer Hinsicht ist in der Urkunde festgehalten, dass sich ein sechsköpfiger Stadtrat um die wirtschaftlichen Belange sowie um die Regelung des Markt- und Handelsgeschehens zu kümmern hatte. Gegen die von ihm gefassten Beschlüsse hatte der Stadtrichter kein Einspruchsrecht, für alle anderen Rechtsangelegenheiten war indes sehr wohl der Stadtrichter zuständig.

Heute ist Enns mit etwa 11.000 Einwohnern eine florierende Kleinstadt. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Enns, den 60 Meter hohen Stadtturm aus dem Jahre 1568, mit dem umliegenden Stadtplatz.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 22.4.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Petra Riegler
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 26.04.2012 07:00:00 Gelesen: 1199432# 249 @  
Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012

Unter dem vielsagenden Titel „Verbündet – Verfeindet – Verschwägert“ findet vom 27. April bis 4. November die bayerisch-oberösterreichische Landesausstellung 2012 statt. Bereits am 26. April 2012, dem Ersttag der neuen Sondermarke, wird die grenzüberschreitende Schau offiziell eröffnet. Thema der Landesausstellung 2012 ist die Beziehung zwischen Oberösterreich und dem deutschen Nachbarbundesland Bayern. Diese Geschichte ist überaus wechselhaft, interessant und in hohem Maße intensiv.

Speziell behandelt werden die beiden Herrscherhäuser Habsburg und das Adelsgeschlecht von Wittelsbach. Die sehenswerte Ausstellung ist aufgeteilt auf drei verschiedene Orte, und zwar auf Braunau, auf Mattighofen sowie auf die bayerische Stadt Burghausen.

In der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn wurde in den vergangenen Monaten das Schloss Ranshofen liebevoll renoviert, um einerseits einen würdigen Rahmen für die Ausstellung zu bieten, andererseits aber auch, um nach der Landesausstellung sinnvoll weitergenutzt werden zu können.

Auch in Mattighofen, der zweitgrößten Stadt im Bezirk Braunau, wurde das örtliche Schloss restauriert. Dieses wurde erstmals 788 n. Chr. urkundlich erwähnt und diente den bayerischen Herzögen des Hauses Karolinger. Nach einer wechselvollen Geschichte und vielen verschiedenen Besitzern gehörte das Schloss seit 1947 den Österreichischen Bundesforsten, die hier vor allem den Kobernaußerwald verwalteten. 2007 schließlich kaufte die Stadtgemeinde Mattighofen das Anwesen und ließ es renovieren.

Als einziger bayerischer Veranstaltungsort der Landesausstellung 2012 spielt Burghausen eine ganz besondere Rolle. Die Stadt ist vor allem durch die längste und größte erhaltene Burganlage Europas bekannt. Hier beginnt auch die Zeitreise der großen Schau. Themenschwerpunkt in Burghausen ist das 8. bis 14. Jahrhundert, dabei wird vor allem das Augenmerk auf die Ausdehnung Bayerns in den österreichischen Raum gelegt.

Insgesamt steht den Besuchern eine Ausstellungsfläche von über 4.000 Quadratmetern zur Verfügung, mehr als 800 Exponate verschiedener Zeitepochen werden in attraktiver Form gezeigt. Ein besonders repräsentatives Stück ist jenes, das die vorliegende Sondermarke ziert: das Siegel der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. Das Kaiserliche Rechtbuch aus dem Jahre 1356 diente dem Reich bis 1806 als Grundgesetz und schrieb unter anderem die Königswahl sowie das entsprechende Wahlverfahren fest.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 26.4.2012
Markengröße: 38,5 mm x 29,6 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.04.2012 07:00:01 Gelesen: 1199359# 250 @  




Dauermarkenserie Kunsthäuser
Frauenmuseum Hittisau
Wert: 1,45
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 27.04.2012 08:00:00 Gelesen: 1199359# 251 @  


Dauermarkenserie Kunsthäuser
Forum Stadtpark Graz, Nachdruck
Wert: 0,90
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 27.04.2012 09:00:00 Gelesen: 1199358# 252 @  


Dauermarkenserie Kunsthäuser
Museum der Moderne Mönchsberg Salzburg, Nachdruck
Wert: 0,70
Ausgabetag: 27.4.2012
Auflage: nach Bedarf in BMS zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 03.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1198642# 253 @  
900 Jahre Stift Herzogenburg

Ein halbes Jahr lang, vom 22. April bis 28. Oktober 2012, wird das 900-jährige Bestandsjubiläum des Stiftes Herzogenburg durch zahlreiche Veranstaltungen und einer neu gestalteten Kunstsammlung gefeiert. Die Österreichische Post begleitet die Festlichkeiten mit der Herausgabe der vorliegenden Sondermarke. Das attraktive Motiv zeigt die Statue des Heiligen Georg, des Stiftspatrons, sowie das neu geschaffene Jubiläumslogo.

Zur Geschichte: Das imposante Stift – ein Kloster der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren – wurde im Jahre 1112 durch Ulrich I. von Passau in St. Georgen a. d. Traisen am Zusammenfluss der Traisen mit der Donau gegründet und 1244 wegen der häufigen Überschwemmungen 10 Kilometer flussaufwärts nach Herzogenburg verlegt. Dadurch entstand der „Obere Markt”, der durch das Chorherrenstift grundherrschaftlich verwaltet wurde, während der „Untere Markt” als bayrische Gründung bis zu seinem 1806 erfolgten Kauf durch das Chorherrenstift im Besitz des Klosters Formbach verblieb.

Ab 1714 wurde das Stift Herzogenburg durch Jakob Prandtauer, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Joseph Munggenast barockisiert. Der josephinischen Aufhebungswelle der Klöster konnte das Stift entgehen, die aufgelösten Chorherrenklöster Dürnstein und St. Andrä an der Traisen wurden nach Herzogenburg inkorporiert, sodass das Stift materiell deutlich gestärkt aus den Josephinischen Reformen hervorging.

Der Umbau des Stiftes begann mit der Grundsteinlegung am 25. März 1714, die Bauleitung hatte Jakob Prandtauer. Mit dem Auftrag der Steinmetzarbeiten für den Kaisersaal ging ein gewisser Johann Gallus Hügel in die Literatur ein. In einem Brief erbrachte er den Beweis, dass Fischer von Erlach diesen Saal entwarf. Am 22. April 1716 legte er den Entwurf eines Contractes über die Arbeiten zum neuen Saal vor, am 29. April wurde der Vertrag schließlich besiegelt.

Aus Anlass des 900-Jahr-Jubiläums fand zuletzt, mit Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Stadt Herzogenburg, eine groß angelegte Renovierung des Stiftes statt. Dabei wurden nicht nur die komplette außen liegende Fassade und Teile der Innenhofwände neu hergerichtet, man setzte darüber hinaus auch ein Revitalisierungsprogramm des Prälatengartens, des Obst- und des Rosengartens erfolgreich um. Im Innenbereich umfassten die Renovierungsarbeiten den Festsaal, die Frigdiani- und die Chorkapelle sowie die Bibliothek. Die wertvolle Kunstsammlung, die Schatzkammer, die erwähnte Klosterbibliothek mit ihren antiken Handschriften und Inkunabeln sowie das Münzkabinett unterstreichen die kunsthistorische Bedeutung des Stiftes in Österreich.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1198335# 254 @  
100 Jahre Entdeckung kosmische Strahlung - Victor F. Hess

Mit der vorliegenden Sondermarke wird ein großer Österreicher in der Geschichte der Wissenschaft geehrt. Vor genau 100 Jahren, 1912, entdeckte der Physiker Victor Franz Hess (1883 – 1964) die Kosmische Strahlung, und zwar mithilfe von Ballonfahrten in der Erdatmosphäre. Für diese Entdeckung erhielt er 1936 den Nobelpreis für Physik. In Würdigung dieser außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistung zeigt auch die neue Sondermarke eine ganz besondere Ausstattung: das Motiv ist sowohl mit einer wertvollen Goldfolienprägung als auch mit einem aufwändig aufgebrachten Iriodinlack verziert.

Die Kosmische Strahlung ist eine hochenergetische Teilchenstrahlung aus dem Weltall, die von der Sonne, der Milchstraße und von fernen Galaxien kommt. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aber auch aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen. Auf die äußere Erdatmosphäre treffen zirka 1000 Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde. Durch Wechselwirkung mit den Gasmolekülen entstehen Teilchenschauer mit einer hohen Anzahl von Sekundärteilchen, von denen aber nur ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht. Die Luftschauer sind einige Quadratkilometer groß, vertikal aber nur wenige Meter. Sie geben Hinweise auf die Art und Energie der kosmischen Primärteilchen, der Verlauf der Front indes auf die Einfallsrichtung.

Bei einem seiner Ballonaufstiege entdeckte Victor Franz Hess am 7. August 1912 die Kosmische Strahlung, die er seinerzeit noch „Höhenstrahlung“ nannte. Er bezog sich dabei auf die nicht veröffentlichten Daten des Physikers Karl Bergwitz, der diese bereits 1908 registrierte. Einige Jahre danach, 1919, wurde Hess als außerordentlicher Professor an die Universität Graz berufen, um kurze Zeit später für zwei Jahre in den USA zu arbeiten, wo er unter anderem über die medizinische Anwendung des Radiums forschte. Zurück in Graz, beschäftigte er sich jedoch mangels finanzieller Mittel vornehmlich mit der Luftelektrizität.

Ab 1931 als Professor an der Universität Innsbruck, leitete er dort das Institut für Radiologie, musste sich aber aufgrund einer erlittenen Radiumverbrennung einer Daumenamputation und einer Operation am Kehlkopf unterziehen. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Hess kurzfristig verhaftet. Am 28. Mai 1938 wurde er zunächst in den vorläufigen Ruhestand versetzt und im September 1938 schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Zudem wurde er gezwungen, das in Schweden erhaltene und dort investierte Nobelpreisgeld gegen deutsche Reichsschatzscheine umzutauschen. Noch im selben Jahr emigrierte er in die USA, wo er an der Fordham University seine Arbeiten fortsetzte. 1944 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Die wissenschaftliche Messstation am Innsbrucker Hafelekar, wo die Kosmische Strahlung beobachtet wird, erinnert auch heute noch an den großen österreichischen Physiker.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 5.5.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck, Iriodinlack, Goldfolienprägung
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1197817# 255 @  
100 Jahre SV Ried

Ein traditionsreicher österreichischer Fußballklub, die Sportvereinigung Ried, feiert heuer das 100-jährige Bestandsjubiläum. Die vorliegende, von Herbert Gruber entworfene Sondermarke begleitet die Jahrhundertfeierlichkeiten des oberösterreichischen Sportvereins auf philatelistisch ansprechende Weise.

Zur Geschichte: Die SV Ried wurde im Jahre 1912 gegründet und spielte bis 1955, unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege, in den untersten oberösterreichischen Ligen, der 1. und 2. Klasse. 1919 wurde der Verein in SV Germania Ried umbenannt, wenig später aber wieder rückgängig gemacht.

Viele Jahre danach, 1955, gelang der Aufstieg in die Landesliga, von der man jedoch nach vier Spielsaisonen wieder in die 1. Klasse West abstieg. 1962 gelang der neuerliche Aufstieg in die mittlerweile eingeführte Bezirksliga, 1970 sogar in die 2. Landesliga, wo man bis zur Aufnahme in die 1. Landesliga im Jahr 1976 stets erfolgreich spielte und nie schlechter als Fünfter wurde.

Ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte des Vereins war 1991: Als neuer Landesmeister krönte die SV Ried ihre Saison mit dem Aufstieg in die 2. Division. Nach vier Jahren in ebendieser Spielklasse gelang als Zweitplatzierter über die Relegationsrunde im Juni 1995 sogar der Aufstieg in die höchste Liga Österreichs – in den Medien sprach man vom „Fußballwunder Ried". Die nächsten Jahre, bis 2003, spielte der Klub mit den schwarz-grünen Vereinsfarben in der obersten österreichischen Spielklasse, 1998 feierte man als ÖFB-Cupsieger im Wiener Hanappi-Stadion einen unvergesslichen Triumph. 2003 verlor die SV Ried nach einem kuriosen Finish zwar ihren Platz in der 1. Division, erhielt aber einige Monate später mit dem Fill Metallbau Stadion – der heutigen „Keine Sorgen Arena“ – ein neues bundesligataugliches Stadion, welches 7.680 Zusehern Platz bietet.

Am 24. Mai 2005 fixierte der Verein in der vorletzten Runde der Meisterschaft den Wiederaufstieg in die Bundesliga, darüber hinaus gelang Ried mit 77 Punkten ein neuer Rekord in der 1. Liga. In der Saison 2010/2011 erreichte der oberösterreichische Fußballklub den Herbstmeistertitel der Bundesliga, zwei Wochen später wurde der inoffizielle Titel des „Winterkönigs“ fixiert. In der Sommersaison konnten die Spieler nicht ganz an die vergangenen Leistungen anknüpfen und belegten in der Abschlusstabelle den vierten Platz. Absoluter Saisonhöhepunkt war jedoch der zweite Cupsieg: Nachdem sie im Viertelfinale den späteren Meister Sturm Graz und im Halbfinale Rapid besiegt hatten, gewannen die Rieder das Finale im Ernst-Happel-Stadion mit 2:0 gegen Austria Lustenau.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 6.5.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Herbert Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 700 002 Marken in Bögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 29.05.2012 11:42:00 Gelesen: 1194204# 256 @  
EUROPA 2012 - VISIT AUSTRIA

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften, vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Visit …“. Die Österreichische Post AG hat sich dazu etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Einen Markenblock, dessen attraktives Motiv die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten unseres Landes zeigt – den Stephansdom im Herzen Wiens als großes Hintergrundbild, die imposante Festung Hohensalzburg und den Grazer Uhrturm in übergelegten Abbildungen sowie das beliebte Riesenrad im Wiener Prater als eigentliches Markenmotiv.

Der Tourismus ist in Österreich ein überaus bedeutender Wirtschaftszweig, die Voraussetzungen für einen florierenden Fremdenverkehr sind freilich auch in hohem Maß vorhanden: Naturnahe Gebirgs- und Seenlandschaften, zahlreiche Kulturdenkmäler und interessante Städte sowie eine bestens ausgebaute Infrastruktur.

Vorteilhaft sind darüber hinaus auch die zentrale Lage in Europa und die gute Erreichbarkeit – dies hat zur Folge, dass sich der Tourismus in Österreich gleichmäßig auf die Sommer- und die Wintersaison verteilt.

Der Städtetourismus umfasst in erster Linie die Bundeshauptstadt Wien und die acht Landeshauptstädte, allen voran, wie auch das Markenblockmotiv deutlich macht, Salzburg und Graz. Interessant ist, dass sich Reisende in Städten meist wesentlich kürzer aufhalten als in ländlichen Tourismusorten, pro Tag im Durchschnitt aber deutlich mehr Geld ausgeben als andere Österreich-Gäste.

Die Besuchszwecke reichen vom Verwandten- bzw. Bekanntenbesuch und vom Erlebnis- und Kulturtourismus in der Freizeit bis hin zur vom Dienstgeber bezahlten Teilnahme an Kongressen, Messen und Firmentagungen. In den meistfrequentierten Städten fällt der Anteil der per Flugzeug anreisenden Gäste wesentlich größer aus als in Gesamtösterreich, auch der Nationenmix gestaltet sich dort entsprechend vielfältiger.

Aktuelle Zahlen lassen heimische Touristiker und Hoteliers jubeln, verzeichnete doch Österreich im vergangenen Jahr erneut einen Rekord an Gästen. 34,6 Millionen Ankünfte bedeuteten einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Mit Ausnahme von 2009 (Stichwort „internationale Wirtschaftskrise“) stiegen die Gästezahlen seit 1998 ohne Unterbrechung. Die Zahl der inländischen Gäste erhöhte sich 2011 um 2 Prozent auf 11,6 Millionen, jene der ausländischen Besucher um 4,6 Prozent auf 23 Millionen. Die Nächtigungen stiegen um 0,9 Prozent auf 126 Millionen – das ist der fünfthöchste jemals gemessene Nächtigungsstand. Laut der jüngsten Tourismusstudie (Quelle: Statistik Austria) entfielen im Vorjahr 25 Prozent der Ankünfte und 14 Prozent aller Nächtigungen in Österreich auf die Landeshauptstädte.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 11.5.2012
Markengröße: 38,5 mm x 29,6 mm
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 175 000 Blöcke zu 1 Marke
 
Brigitte Am: 30.05.2012 07:00:01 Gelesen: 1194039# 257 @  




Dauermarkenserie Kunsthäuser
Stiftung Ludwig, Nachdruck
Wert: 0,62
Ausgabetag: 18.5.2012
Auflage: nach Bedarf in BMS zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 31.05.2012 07:00:00 Gelesen: 1193854# 258 @  
Tag der Briefmarke

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ – eine Zuschlagsmarke mit dem Nennwert 2,72 + 1,36 Euro – zeigt in ihrem Motiv einerseits den Wiener Karlsplatz mit der berühmten Karlskirche und der von Otto Wagner im Jugendstil errichteten U-Bahn-Station, andererseits eine Garnitur der so genannten „Badner Bahn“, einer Lokalbahn, die die Bundeshauptstadt Wien mit der niederösterreichischen Kurstadt Baden bequem verbindet.

Die oben erwähnte Karlskirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Sie liegt an der Südseite des zentrumsnahen Karlsplatzes und ist einer der bedeutendsten barocken Kirchenbauten nördlich der Alpen und eines der wichtigsten Wahrzeichen Wiens. Die von 1716 bis 1737 erbaute Kathedrale entstand nach einem Gelübde von Kaiser Karl VI., welches dieser während der Pest-Epidemie in den Jahren 1713 bis 1714 abgelegt hatte. Seit der Karlsplatz Ende der 1980er-Jahre wieder als Ensemble hergestellt wurde, wirkt die imposante Karlskirche nicht nur durch ihre Kuppel und die zwei seitlichen Reliefsäulen, sondern auch als architektonisches Gegengewicht zu den Gebäuden von Musikverein und Technischer Universität.

Ein historisches Juwel der ganz besonderen Art ist das markante Jugendstil-Gebäude von Otto Wagner. Die Station Karlsplatz stellte, ganz allgemein betrachtet, einen architektonischen Sonderfall im ehemaligen Wiener Stadtbahnnetz dar. Die oberirdischen Bauten der ursprünglich oben offenen Station bestehen aus zwei mit Ornamenten reich verzierten, einander gegenüberliegenden Pavillons. Im Gegensatz zu den anderen Stationen wurden sie als Stahlskelettbau mit vorgehängten Marmorplatten ausgeführt und im damals überaus modernen Jugendstil dekoriert; die Blumenornamente gestaltete übrigens Joseph Maria Olbrich.

Von jedem Pavillon führte einst nur ein Stiegenabgang zu je einem der beiden versetzt angelegten Seitenbahnsteige. Im Zuge der großflächigen Umgestaltungsarbeiten des Karlsplatzes wurde auch Otto Wagners ästhetische Stadtbahnstation restauriert und als U-Bahn-Station zu neuem Leben erweckt. Die Geschichte der auf der Marke abgebildeten „Badner Bahn“ ist ebenfalls ausgesprochen wechselvoll und reicht zurück bis ins späte 19. Jahrhundert. Der heutige Betreiber, die „Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahn“ (WLB), befördert auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz täglich rund 30.000 Passagiere zur Arbeit, zur Schule, in das riesige Einkaufszentrum „Shopping City Süd“ und zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie.





Sondermarke „Tag der Briefmarke“
Wert: 2,72 + 1,36
Ausgabetag: 11.5.2012
Auflage: 640.002 Marken in Bögen zu 6 Stück
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 04.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1193082# 259 @  
100 Jahre Dampfschiff Schönbrunn

Das Dampfschiff Schönbrunn, einst das Paradeschiff der Ersten Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, wurde 1995 von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte erworben und in Abertausenden von Arbeitsstunden liebevoll restauriert. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum des eleganten Schaufelraddampfers, der heute nur noch für nostalgische Sonderfahrten zum Einsatz kommt, gratuliert die Post mit einer eigenen Sondermarke. Der Entwurf des Markenbildes stammt von der jungen Grafik-Designerin Marion Füllerer, das Motiv zeigt ein ästhetisches Gemälde der „Schönbrunn“, geschaffen von dem in Linz geborenen Künstler Walter Ofner.

„Der Schaufelraddampfer Schönbrunn ist Höhe- und Endpunkt in der Entwicklung eines Flussschiffes”, stellte das Bundesdenkmalamt 1995 in einem groß angelegten Gutachten fest. Interessant ist: Die Rumpfform des Schiffes kommt in ihren Proportionen der hydraulisch optimalen Form ausgesprochen nahe und wurde in den folgenden Jahrzehnten des Schiffsbaus auch niemals mehr übertroffen – die Geschwindigkeit der „Schönbrunn” war den schraubengetriebenen Schiffen dieser Zeit daher auch ganz klar überlegen. Ihre Hauptabmessungen betragen fast 75 Meter in der Länge und mehr als 15 Meter in der Breite. Die schlanke Rumpfform in Verbindung mit dem Antrieb durch die Schaufelräder führt zu einem hohen Wirkungsgrad bei seichtem Wasser und einer Totwasser-Geschwindigkeit von beachtlichen 21 Stundenkilometern. Die schräg liegende Compoundmaschine mit je einem Hoch- bzw. Niederdruckzylinder und 1200 mm Kolbenhub leistet 710 PS, die Seitenräder haben einen Durchmesser von 4 Metern und je 8 gebogene Schaufeln.

Nach der Außerdienststellung vom DDSG-Linienverkehr wurde die „Schönbrunn“ zunächst für Sonderfahrten verwendet. Später wurde sie nach Budapest überstellt, wo sie als schwimmendes Casino diente – hier wurden die schönen Jugendstilsalons leider komplett zerstört. Wieder zurück in Österreich diente sie ein Jahr lang als Ausstellungsschiff bei der „Donauwelt Engelhartszell“, bevor sie um den Symbolpreis von einem Schilling an die oben erwähne Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) verkauft wurde, die das Schiff damit vor der drohenden Verschrottung rettete. Die ÖGEG setzte sich das Ziel, die „Schönbrunn“ zu erhalten – daher wurden in den vergangenen Jahren die Kesselanlage, das Unterschiff und die Hochdruckzylinder überholt sowie die Radaranlage komplett erneuert. Besonders schmerzlich traf den Verein daher jener Unfall vom 22. Juli 2009, bei dem das Schiff im Zuge des Wendemanövers eines anderen Passagierschiffs schwer beschädigt wurde. Erst zum Saisonstart 2010 konnte die „Schönbrunn“, nach den abgeschlossenen Reparaturarbeiten, wieder planmäßig eingesetzt werden.



Sondermarke „100 Jahre Dampfschiff Schönbrunn“
Wert: 0,90
Ausgabetag: 12.5.2012
Auflage: 265.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Marion Füllerer, nach einer Vorlage von Walter Ofner
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 06.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1192812# 260 @  
150. Todestag Johann Nestroy

Der österreichische Schriftsteller, Schauspieler, Sänger, Dramatiker und Satiriker Johann Nepomuk Nestroy (1801 – 1862) war zweifellos einer der bedeutendsten Vertreter der Altwiener Volkskomödie. Das Motiv der zum 150. Todestag erscheinenden Sondermarke ziert eine aus dem Jahre 1857 stammende Lithographie von Melchior Fritsch, welche Nestroy als Willibald in seiner Burleske „Die schlimmen Buben in der Schule“ zeigt. Darüber hinaus ist das Zitat „Die Welt ist die wahre Schule, denn da lernt man Alles von selbst“ aus ebendiesem Werk nach Nestroys transkribierter Original-Handschrift auf der Marke wiedergegeben.

Zur Person: Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy, so sein vollständiger Name, wurde als Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten am 7. Dezember 1801 in Wien geboren. Nach der Matura begann er 1817 an der Wiener Universität Philosophie zu studieren, 1820 wechselte er für zwei Semester an die juristische Fakultät. Während dieser Zeit hatte er seine ersten Auftritte als Sänger und Schauspieler auf Laienbühnen, bald danach brach er sein Studium ab und widmete sich ganz der Bühnenkunst. Nach verschiedenen Engagements in Brünn, Pressburg und Graz kehrte er 1831 nach Wien zurück, wo er bis 1839 am Theater an der Wien spielte. Es folgten Auftritte am Leopoldstädter Theater, das später in Carl-Theater umbenannt wurde, ehe er 1854 ebendiese Spielstätte pachtete und als Direktor leitete. Im Jahre 1860 gab er diese Tätigkeit wieder auf und übersiedelte erneut nach Graz.

Nestroys erster großer literarischer Erfolg – insgesamt verfasste er mehr als 80 Theaterstücke – war die phantastische Komödie „Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt”, eine „Zauberposse mit Gesang”, wie es im Untertitel heißt. Viele weitere bekannte Werke wie „Zu ebener Erde und erster Stock“, „Der Talisman“, „Freiheit in Krähwinkel“, „Frühere Verhältnisse“ und natürlich „Einen Jux will er sich machen“ erfreuen sich bis heute größter Beliebtheit und gehören zum klassischen Repertoire zahlreicher wichtiger Schauspielhäuser im gesamten deutschen Sprachraum.

Wohl durch seine schauspielerische Erfahrung und sein Talent war Nestroy auch ein Meister des Extemporierens. Diese spontane improvisierte Sprechhaltung, mitten in der Aufführung, war der seinerzeitigen Zensur stets ein Dorn im Auge, denn auf diese Weise verschaffte er sich publikumswirksames Gehör für seine gesellschaftskritischen Inhalte. Am 25. Mai 1862 starb Nestroy im Alter von 61 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in Graz. In seinem literarischen Werk lebt er freilich bis heute weiter.





Sondermarke „150. Todestag Johann Nestroy“
Wert: 1,45
Ausgabetag: 24.5.2012
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ÖSD, Kombinationsdruck (Etch‐Art by OeSD)
 
Brigitte Am: 08.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1192607# 261 @  
125. Geburtstag Anton Faistauer

Vor 125 Jahren, am 14. Februar 1887, wurde Anton Faistauer in St. Martin bei Lofer (Salzburg) geboren. Die vorliegende Sondermarke würdigt den großen österreichischen Maler und zeigt in ihrem Motiv dessen Ölgemälde „Selbstporträt“ aus dem Jahre 1929.

Zur Person: Anton Faistauer stammte aus einer Bauernfamilie und wandte sich bereits während seiner Gymnasialzeit in Bozen der Malerei zu. Von 1904 bis 1906 besuchte er die private Malschule Scheffer in Wien, ehe er an der Akademie der bildenden Künste zu studieren begann. Gemeinsam mit Anton Kolig, Robin Christian Andersen, Franz Wiegele und Egon Schiele gründete Faistauer 1909 aus Protest gegen den konservativen, akademischen Kunstbetrieb die legendäre „Neukunstgruppe“. In den Jahren zwischen 1909 und 1912 unternahm er zahlreiche Reisen, unter anderem nach Deutschland und Italien. Während des Ersten Weltkrieges absolvierte Faistauer wegen Untauglichkeit Militärdienst „ohne Waffe“ und organisierte im k.u.k.-Heeresmuseum gemeinsam mit Egon Schiele Kriegsbilderausstellungen. Von 1919 an lebte er in Salzburg, wo er die progressive Künstlervereinigung „Der Wassermann“ ins Leben rief. Ab 1926 war Faistauer in Wien tätig. Die französische Malerei, vor allem Paul Cézanne, war für seine künstlerische Entwicklung von maßgeblicher Bedeutung. In den Zwanzigerjahren zählte Faistauer ohne Zweifel zu den bedeutendsten österreichischen Freskenmalern – es entstanden großformatige Werke, die moderne Ausdrucksformen mit traditionellen Elementen und religiösen Themen zu verschmelzen trachteten.

Faistauers Arbeiten wurden schon zu Lebzeiten häufig ausgestellt und in Sammlerkreisen hoch geschätzt. Er gilt neben Klimt, Schiele, Kokoschka und Boeckl als einer der wichtigsten Pioniere der modernen Malerei Österreichs. Anders als die Avantgarde blieb er jedoch stets dem Anschluss an die große abendländische Maltradition treu. Am 13. Februar 1930 verstarb Anton Faistauer im Alter von nur 43 Jahren nach einer Magenoperation in Wien, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Maishofen in Salzburg.

Faistauers Werke befinden sich unter anderem im Salzburg Museum Carolino Augusteum und im Museum der Moderne Rupertinum, im Landesmuseum Linz, im Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten sowie im Wiener Leopold Museum und der Österreichischen Galerie im Belvedere. Im Jahre 2004 wurde das so genannte „Anton Faistauer-Forum“ gegründet, welches sich der Dokumentation, Interpretation und Präsentation von Faistauers Gesamtwerk widmet.



Sondermarke „125. Geburtstag Anton Faistauer“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 2.6.2012
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Gabriele Milewski, nach einer Vorlage von Anton Faistauer
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 11.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1192203# 262 @  
1000 Jahre Stockerau

Die erste urkundliche Erwähnung von Stockerau geht zurück auf das Jahr 1012, und zwar im Zusammenhang mit dem Heiligen Koloman – als „Stoccaerouwe“. Koloman war ein irischer Wandermönch, der von den Stockerauern getötet wurde, da sie seine Sprache nicht verstanden und ihn für einen Spion gehalten hatten. Als der morsche Baum, an dem er erhängt wurde, wieder zu sprießen begann, und als sein Grab bei einer Überschwemmung wie durch ein Wunder verschont blieb, war man davon überzeugt, dass man es mit jemandem zu tun hatte, der ganz offensichtlich in Gottes Gnade stand. Jener Holunderstrauch, an dem Koloman angeblich erhängt wurde, wächst heute noch an der Rückwand des Klosters der Steyler Missionsschwestern St. Koloman, des so genannten „Klösterls“.

Am 5. April 1465 erhielt Stockerau von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht verliehen. 1514 bekam die Marktgemeinde von Maximilian I. Wappen und Siegel als Zeichen besonderer kaiserlicher Gunst. Das Wappen zeigt auf rotweiß-rotem Hintergrund einen jungen Baum, der aus einem morschen Baumstumpf herauswächst – eine Erinnerung an den Heiligen Koloman, aber auch an die „Stocker“ als Gründer von Stockerau. Zwischen 1722 und 1726 erfolgte der Bau des 88 Meter hohen Kirchturms, 1738 bis 1740 entstand das örtliche Rathaus.

Einer der berühmtesten Söhne des Ortes, der Dichter Nikolaus Lenau, lebte von 1818 bis 1822 in Stockerau und begann hier, seine ersten Verse zu schreiben. 1841 wurde die dritte Bahnlinie Österreichs von Wien-Jedlesee nach Stockerau eröffnet; auf dieser Linie verkehren übrigens auch heute noch die Schnellbahnzüge nach Wien. Durch die Errichtung dieser Eisenbahnstrecke konnte sich die lokale Industrie freilich stark entwickeln, und in der Folge gründeten zahlreiche Unternehmen ihre Fabriken in der Gegend – unter anderem für Textilien, Seifen, Parfums, Nahrungsmittel, Leder, Chemie und Maschinen.

Am 29. August 1893 wurde Stockerau von Kaiser Franz Joseph I. schließlich zur Stadt erhoben. Etwa ein Jahrhundert später, 1994, wurde die Stockerauer Au zum Naturschutzgebiet erklärt, 2006 trat Stockerau dem Regionalentwicklungsverein „10 vor Wien“ bei.

Heute ist Stockerau mit mehr als 15.000 Einwohnern die größte Stadt im Weinviertel; sie liegt 25 Kilometer nordwestlich von Wien am Nordrand des Tullner Beckens. Mehrere Schulen, zahlreiche moderne Kultur- und Sporteinrichtungen sowie eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten machen das Städtchen zu einem attraktiven Wohnort. Das Motiv der Marke zeigt das Wahrzeichen von Stockerau, den oben erwähnten Kirchturm aus dem frühen 18. Jahrhundert, in einem zarten Aquarell der niederösterreichischen Malerin Ingrid Schuster.



Sondermarke „1000 Jahre Stockerau“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 3.6.2012
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Ingrid Schuster
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 13.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1192013# 263 @  
Glasfenster Lilienfeld - Stift Lilienfeld

Mit der vorliegenden Sondermarke „Glasfenster – Stift Lilienfeld“ findet die viel beachtete Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung.

Das ästhetische Motiv zeigt das Glasfenster „Marienkrönung“ aus dem frühen 14. Jahrhundert, in dem Christus gemeinsam mit seiner Mutter als Himmelskönigin dargestellt ist. Auf einem reich geschmückten Thron sitzend wird Maria gekrönt und bekommt das Lilienzepter feierlich überreicht.

Zur Geschichte des Stiftes Lilienfeld: 1202 durch Herzog Leopold VI. gegründet, gehörte das Kloster ursprünglich der Filiation der Primarabtei Morimond (Frankreich) an. Im 14. Jahrhundert erlangte das Skriptorium des Stiftes besondere Bedeutung durch einen gewissen Abt Ulrich und dessen Mönch Christannus, im 17. Jahrhundert erreichte das Kloster den Status eines regionalen Zentrums der Gegenreformation. Von 1641 bis 1716 wurde der mittelalterliche Gebäudekomplex durch frühbarocke Anbauten des Gast- und des Westtraktes, der Prälatur sowie der Bibliothek ergänzt. Während der Türkenbelagerung Wiens 1683 leistete das Stift zusammen mit der Bevölkerung der Umgebung erfolgreichen Widerstand gegen die Plünderungen der umherziehenden Türken und Tataren. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden schließlich der Kirchturm, die Bibliothek und die Inneneinrichtung im Barockstil errichtet.

In der Zeit der Aufklärung übernahm Stift Lilienfeld zahlreiche Aufgaben in der Seelsorge vieler neuer Pfarren. 1789 ließ Kaiser Joseph II. das Stift aufgrund der großen Schulden aufheben, sein Nachfolger, Kaiser Leopold II., stellte es jedoch – auch auf Bitten der örtlichen Bevölkerung – wieder her. Während dieses einen Jahres der Aufhebung gingen zahlreiche wertvolle Kunstgegenstände und Schriften verloren.

1810 verheerte ein großer Brand fast das ganze Stift, das in den Folgejahren unter Abt Johann Ladislaus Pyrker nur mit viel Mühe wieder aufgebaut werden konnte; 1826 ließ man einen botanischen Garten mit wunderschönen exotischen Pflanzen anlegen. Im 20. Jahrhundert litt Stift Lilienfeld an der Wirtschaftskrise der Dreißigerjahre, an den starken Beschränkungen während des NS-Regimes sowie an den Zerstörungen in den letzten Kriegstagen; nur einer russischen Bibel ist es angeblich zu verdanken, dass das Kloster von den Besatzungssoldaten der sowjetischen Armee verschont blieb. 1976 verlieh Papst Paul VI. der Stiftskirche schließlich den Titel einer „Basilika minor“.

Heute ist Stift Lilienfeld nach wie vor ein spirituelles und kulturelles Zentrum der Region. Es gilt als eines der schönsten Denkmäler mittelalterlicher Baukunst in Österreich und ist die größte erhaltene zisterziensische Klosteranlage Mitteleuropas.



Sondermarke „Glasfenster Stift Lilienfeld“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“
Wert: 1,45
Ausgabetag: 8.6.2012
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: ÖSD, Kombinationsdruck (Etch‐Art by OeSD)
 
Brigitte Am: 23.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1190221# 264 @  
150. Geburtstag Johann Puch

Die vorliegende Sondermarke würdigt den großen Ingenieur, Industriellen, Begründer der steirischen Fahrradindustrie und der legendären Puch-Werke, Johann Puch, dessen Geburtstag sich heuer zum 150. Male jährt. Das von Michael Rosenfeld gestaltete Motiv des attraktiven Wertzeichens zeigt einerseits ein Porträt von Johann Puch, andererseits das von ihm entworfene Puch-Tourenrad, Modell IV, dessen Rahmen „aus feinstem Stahlrohr“ bestand und „in der Höhe von 57, 61 und 65 cm“, so die Originalbeschreibung, angeboten wurde.

Zur Person: Johann Puch, slowenisch Janez Puh, wurde am 27. Juni 1862 in Sakušak bei Georgendorf in der Untersteiermark (seinerzeit Österreich, heute Slowenien) geboren. Im Jahre 1880 kam er nach einer Schlosserlehre in Bad Radkersburg nach Graz, um seinen Militärdienst abzuleisten. Danach bemühte er sich um eine Arbeitserlaubnis für Graz, die er 1889 auch erhielt. In der Folge begann Puch, seine ersten Fahrräder zu konstruieren. Die Erfolge – vor allem auch im Export nach England und Frankreich – führten 1899 zur Gründung einer eigenen Firma, der so genannten „J. Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-AG“, wo neben Fahrrädern auch Motorräder und Automobile produziert wurden.

Während des Ersten Weltkrieges war das Unternehmen auch Lieferant des k. u. k. Heeres. 1914 beschäftigte Puchs Firma bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter und stellte etwa 16.000 Fahrräder, 300 Motorräder und ebenso viele Automobile pro Jahr her. Nach dem Tod von Johann Puch am 19. Juli 1914 bestand das Unternehmen noch einige Zeit als selbstständige Wirtschaftseinheit, 1928 fusionierte es jedoch mit der „Österreichischen Daimler-Motoren AG“. Aber auch die daraus entstandene „Austro-Daimler-Puchwerke AG“ hielt sich nur bis 1934. Ein neuerlicher Zusammenschluss mit der „Steyr-Werke AG“ führte zur „Steyr-Daimler-Puch AG“, die neben Fahrzeugen aller Art (Pkw, Lkw, Geländefahrzeuge, Traktoren, Motorräder und Fahrräder) auch Werkzeuge und Waffen erzeugte.

In den 1990er-Jahren wurden verschiedene Produktionsbereiche schließlich stillgelegt oder abgegeben, den Rest des Konzerns übernahm 1998 die „Magna Holding AG“, die sich vor allem mit der Technik von Allradantrieben beschäftigt. Das sehenswerte Johann Puch-Museum in der Grazer Puchstraße sowie die Puchgasse in Wien-Donaustadt erinnern auch heute noch an den großen österreichischen Maschinenbauingenieur.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 27.6.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 25.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1189894# 265 @  
Caritas

Caritas Österreich ist eine soziale Hilfsorganisation der römisch-katholischen Kirche unter dem Dachverband von „Caritas Internationalis“, welche im Jahre 1903 gegründet wurde. Die Anfänge der Caritasbewegung in Österreich lassen sich zurückverfolgen bis zu den ersten Caritaskongressen kurz nach der Jahrhundertwende, wobei sich der organisatorische Aufbau am deutschen Vorbild orientierte. Bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg waren neun Landesverbände eingerichtet, die ersten Tätigkeitsschwerpunkte lagen, der Notlage entsprechend, bei Ausspeisungen und Kindererholungsaktionen auf dem Land, die Caritas-Sterbevorsorge kümmerte sich indes um ein christliches Begräbnis für Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten.

Später kamen – analog zu Deutschland – Tätigkeitsfelder wie Pflegedienste, Betreuung und Familienhilfe dazu, in weiterer Folge dann die Obdachlosen-, Behinderten- und Flüchtlingshilfe (zum Beispiel Ungarn 1956), die Sozialberatung, die Caritas-Läden, die Mutter-Kind-Häuser und schließlich noch die Hospiz-Bewegung sowie verschiedene Beschäftigungsprojekte.

Die mehreren tausend hauptberuflichen bzw. ehrenamtlichen Mitarbeiter der österreichischen Caritas sind unter anderem in 33 Sozialberatungsstellen und 27 Einrichtungen (davon acht Mutter-Kind-Häusern) für Obdachlose tätig, darüber hinaus versehen sie ihre Betreuungsdienste in 43 Flüchtlingsheimen, 32 Beratungsstellen für Migranten sowie in mehr als 40 Senioren- und Pflegehäusern für etwa 4.300 alte Menschen. Unterstützung zu Hause leisten zirka 3.700 Mitarbeiter der Sozialstationen, fast 2.000 Caritas-Beschäftigte betreuen rund 6.400 Personen im Teil- und Vollzeitwohnen, bei Arbeitsprojekten und ähnlichem mehr, 332 Helferinnen unterstützen Familien in Not- und Krisensituationen.

Da die persönliche Motivation und die Wertvorstellungen der Mitarbeiter das Wirken der Caritas in hohem Maße prägen, gelten in Österreich ähnliche Vorgangsweisen bei der Auswahl und beim allfälligen Ausschluss von Bediensteten wie in Deutschland. Für vereinzelt auftretende Loyalitätskonflikte gibt es eigene Verfahren, und auch die Mitarbeit von Protestanten, Atheisten oder Angehörigen anderer Religionen ist im Allgemeinen durchaus möglich.

Die österreichische Caritas besteht, wie eingangs erwähnt, aus neun eigenständigen Organisationen mit eigener Finanz-Verantwortung in den einzelnen Diözesen. Zur zentralen Leitung gehören Franz Küberl als Präsident (seit 1995) sowie die beiden Generalsekretäre Christoph Schweifer und Bernd Wachter. Während in Österreich selbst die finanzielle und soziale Unterstützung von Menschen in Not im Vordergrund steht, dominiert bei den Tätigkeiten im Ausland die Katastrophenhilfe sowie die internationale Entwicklungszusammenarbeit.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 2.7.2012
Markengröße: 40 mm x 32,5 mm
Entwurf: McCann Erickson Austria
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.06.2012 07:00:01 Gelesen: 1189554# 266 @  
Standardmarke „Inland“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset




 
Brigitte Am: 29.06.2012 07:00:00 Gelesen: 1189123# 267 @  
Standardmarke „Europa“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset


 
Brigitte Am: 30.06.2012 00:01:01 Gelesen: 1188980# 268 @  
Ausseer Tracht

Die vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt der neuen Serie „Klassische Trachten“, einer Reihe also, die Traditionalismus, Heimatverbundenheit, Mode und Alltag in zeitgemäßer Interpretation und dementsprechender Bildsprache auf interessante Weise verbindet.

Der erste Wert thematisiert die Tracht aus dem Ausseer Land, dem Steirischen Salzkammergut, einer beliebten Ferienregion im Grenzgebiet zu Oberösterreich. 1997 hat die UNESCO übrigens das Ausseer Land – gemeinsam mit Teilen der Gemeinden Gröbming, Haus im Ennstal, Ramsau am Dachstein, Hallstatt und den auf dem Filzmooser Gemeindegebiet liegenden Anteilen am Dachsteinstock – zum Weltnaturerbe-Gebiet erklärt.

Der Begriff Tracht (von althochdeutsch „traht(a)“, mittelniederdeutsch „dracht“: „das, was getragen wird“) definiert sich im Allgemeinen für traditionelle bzw. historische Kleidung. Sie ist die Kleiderordnung einer ganz bestimmten Region, eines Landes oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungs- oder Berufsgruppen. In vielen Teilen der Welt wurde die traditionelle Kleidung im Zuge der Globalisierung, die ja auch Kultur und Mode miteinschließt, weitgehend zurückgedrängt und vielerorts nur noch in Form einer so genannten „Festtagstracht“ getragen. In manchen Gebieten ziehen die Menschen freilich auch heute noch die traditionellen Kleidungsstücke im Alltag an – und was ein Kilt in Schottland, ein Sari in Indien oder ein Kimono in Japan ist, das sind Dirndl und Lederhose, so verspricht es jedenfalls das klischeehafte Image, in Österreich.

Der Ursprung der regionaltypischen Bekleidungsform der Volkstracht geht zurück auf die Zeit des Biedermeier und des Rokoko, und im Gegensatz zu anderen Kleidungsarten sind Volkstrachten in puncto Farbe, Schnitt, Stoffwahl und sogar in der Art des Tragens genau definiert. Dabei unterscheidet man meist zwischen der so genannten „Werktagstracht“ und der „Festtagstracht“, wobei letztere oftmals überaus aufwändig hergestellt ist.

Die „Erfolgsgeschichte“ der Ausseer Tracht besteht vermutlich darin, dass sie sich, bei aller Tradition, im Laufe der Zeit immer wieder leicht verändert hat – so findet man in deren Geschichte da und dort auch modische Einflüsse. Die Dirndl waren mal mehr, mal weniger lang, manchmal waren die Hüte hoch und manchmal waren die Mäntel weit. Fest steht jedoch: Im Ausseer Land lebt die Tracht und ist mit Sicherheit mehr als ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Sie lebt sogar so sehr, dass die Ausseer selbst ihre Tracht als „ihr G'wand“ bezeichnen. Und so ist es wohl fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass man im Ausseer Land zu feierlichen Anlässen mit dem besten „G'wand“ hingeht – und das ist nun mal das hübsche Dirndl und der fesche Janker.



Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.7.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: Mag. Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812 000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 02.07.2012 07:00:00 Gelesen: 1188468# 269 @  
Standardmarke „Welt“
Wert: 1,70
Ausgabetag: 6.7.2012
Auflage: nach Bedarf auf Rollen zu 25 Stück
Markengröße: 35 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset


 
Brigitte Am: 06.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1187576# 270 @  
150. Geburtstag Gustav Klimt

Die vorliegende Sondermarke, die anlässlich des 150. Geburtstages von Gustav Klimt, einem der bedeutendsten und ohne Zweifel auch einem der populärsten Maler der österreichischen Kunstgeschichte, erscheint, zeigt in ihrem Motiv Klimts eindrucksvolles Gemälde „Bildnis Fritza Riedler“ aus dem Jahr 1906. Das Originalwerk (Öl auf Leinwand, 152 x 134 cm) befindet sich im Schloss Belvedere in Wien und ist Teil der weltweit größten Sammlung von Klimt-Gemälden.

Zur Person: Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Wien als Sohn eines aus Böhmen stammenden Goldgraveurs geboren. Er war das zweite von sieben Kindern, von denen zwei weitere, Ernst und Georg, ebenfalls Künstler wurden. Zwischen 1876 und 1883 studierte Klimt an der Wiener Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie; aufgrund eines Stipendiums musste Klimt letztlich doch nicht, wie zunächst vorgesehen, den Beruf seines Vaters erlernen. Fast zehn Jahre lang betrieb er nach seinem Studium eine Ateliergemeinschaft, welche unter anderem Vorhang- und Deckengemälde für mehrere Wiener Theater und Museen gestaltete. Im Jahr 1890 erhielt Klimt den so genannten „Kaiserpreis“ für eines seiner Gemälde. 1891 wurde er für kurze Zeit Mitglied des Wiener Künstlerhauses, einige Jahre später, 1897, war er Mitbegründer der Wiener Secession und bis 1899 auch deren erster Präsident.

In dieser Zeit schuf Klimt zahlreiche Bilder und Illustrationen für die legendär gewordene, von 1898 bis 1903 erschienene Zeitschrift „Ver Sacrum“. Im Jahr 1902 malte Gustav Klimt seinen berühmten Beethovenfries, der für den linken Seitensaal des Wiener Secessionsgebäudes bestimmt war. Im selben Jahr erschien ein Buch über Klimt, welches die Presseaktivität über ihn anhand zahlreicher Zeitungsauschnitte dokumentierte. Drei Jahre später, 1905, entschied sich Klimt, gemeinsam mit einigen seiner Kollegen aus der Wiener Secession auszutreten – Grund hierfür war ein seiner Meinung nach zu naturalistischer Stil einiger Mitglieder. Doch auch ohne Unterstützung der Secession realisierte Klimt zahlreiche Aufträge – so zum Beispiel für Skulpturen für ein Stadtpalais in Brüssel.

In den darauffolgenden Jahren wurden Klimts Werke in zahlreichen europäischen Städten ausgestellt, unter anderem in Prag, in Dresden, München, Venedig, Rom, in Budapest und in Berlin. 1917 wurde er schließlich zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Wien und der Münchner Akademie ernannt. Am 6. Februar 1918 verstarb der große Jugendstil-Maler in Wien-Neubau, in seinen überragenden Bildern lebt der vom internationalen Kunst- (und leider auch Kitschmarkt) Vielgeliebte freilich bis heute weiter.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 14.7.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 215 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1187024# 271 @  
Wolkenturm Grafenegg

Mit der vorliegenden Sondermarke findet die Serie „Moderne Architektur“ nun ihre sehenswerte Fortsetzung, der zweite Wert thematisiert den imposanten „Wolkenturm Grafenegg“ in der gleichnamigen niederösterreichischen Gemeinde.

Das ästhetische Motiv der Marke zeigt eine interessante Perspektive dieses eindrucksvollen Gebäudes, das vom Wiener Architektenstudio „the next ENTERprise – architects“, Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs, entworfen und 2007 als Open Air-Bühne für 1730 Konzertbesucher errichtet wurde. Das Motto des international tätigen Architektenduos definiert gewissermaßen dessen künstlerisches Arbeitsprogramm. Es lautet: „Das Provozieren von Zufällen und dem Unvorhersehbaren ist unsere Strategie für die Raum- und Programmproduktion von Architektur. Wir arbeiten daran, alles aufzuspüren, was über das reine Funktionieren hinausführt – es ist das Wesen von Architektur, wie wir sie uns vorstellen.“

Die spektakuläre Bühnenkonstruktion ist in eine natürliche Senke inmitten des Grafenegger Schlossparks eingebettet und dient gleichermaßen als Veranstaltungsort wie auch als Objekt im Landschaftspark. 2007 mit dem Österreichischen Bauherrenpreis und ein Jahr später mit dem Österreichischen Bau-Preis ausgezeichnet, gehört der Wolkenturm mit Sicherheit zu den eindrucksvollsten Beispielen moderner Architektur in unserem Land. Eröffnet wurde das Bauwerk übrigens am 22. Juni 2007 mit der jährlich stattfindenden Sommernachtsgala, deren Programm vom Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Alfred Eschwé gestaltet wurde.

Als architektonisches Zentrum des Musik-Festivals Grafenegg genießt der Wolkenturm, ebenso wie das Konzertfestival selbst, große internationale Reputation. Unter der künstlerischen Leitung des bekannten Pianisten Rudolf Buchbinder findet das Festival seit 2007 auf dem wunderschönen Schlossareal von Grafenegg statt. Als Spielstätten dienen neben der Open Air-Bühne Wolkenturm auch der Konzertsaal Auditorium sowie die historische Reitschule, die für Prélude-Konzerte und die beliebten Einführungsgespräche genutzt wird. Das Programm des Festivals sieht vierzehn Konzerte an vier Wochenenden vor, im Zentrum stehen vor allem Orchesterkonzerte und Recitals internationaler Gastensembles und Solisten. Eine zentrale Rolle nimmt jährlich der Composer in Residence ein, der ein Auftragswerk des Musik-Festivals Grafenegg schreibt und dieses auch selbst im Rahmen des Festivals zur Uraufführung bringt.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 14.7.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1186630# 272 @  
Zagreb

Mit dem neuen 70 Cent-Wert „Zagreb“ findet die interessante Sondermarkenserie „Altes Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung; das von Prof. Adolf Tuma entworfene Markenmotiv zeigt das architektonisch bemerkenswerte Gebäude der einstigen k.k. Post von Zagreb.

Zur Geschichte: Das Königreich Kroatien und Slawonien (kroatisch: Kraljevina Hrvatska i Slavonija) war ab 1745 als Nebenland Ungarns ein autonomes Königreich innerhalb der Habsburgermonarchie, es gehörte jedoch auch zur Zeit Österreich-Ungarns zum ungarischen Teil der Doppelmonarchie und umfasste Teile des heutigen Kroatien und der Vojvodina. Das so genannte „Dreieinige Königreich Dalmatien, Kroatien und Slawonien“ wurde im Jahre 1745 durch die Vereinigung der Königreiche Kroatien und Slawonien geschaffen; von 1767 bis 1777 bezeichnete man diese Gebiete als Königreich Illyrien. Das seinerzeit venetianische Dalmatien war nur nomineller Teil des Landes und wurde auch nach der österreichischen Inbesitznahme 1797 nicht mit den beiden anderen Territorien vereinigt. Nach der napoleonischen Besetzung 1818 wurde Illyrien umstrukturiert, und das nun offiziell „Königreich Kroatien und Slawonien“ genannte Gebiet zum Kronland. 1849 wurde dann das Kronland „Serbische Vojvodina“, die ehemalige Militärgrenze, aufgelöst, und an Ungarn und Kroatien-Slawonien aufgeteilt.

Durch den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich von 1867 wurde Kroatien-Slawonien innerhalb der Ungarischen Krone eine größere Autonomie zugestanden. Entgegen dem Wunsch der kroatischen Bevölkerungsmehrheit blieb jedoch eine formelle Vereinigung mit dem Königreich Dalmatien, das Teil der österreichischen Reichshälfte blieb, weiterhin aus – erlaubt wurde den beiden Kronländern lediglich eine gemeinsame Flagge. Das Königreich bestand bis 1918, als es in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen eingegliedert wurde. Nach der Ausrufung des Königreichs Jugoslawien im Jahre 1929 wurde ein Großteil des Gebiets Kroatien-Slawonien Bestandteil der Banschaft Save.

Zagreb selbst war der Sitz des seinerzeitigen Komitats Agram, welches eine Fläche von mehr als 7.200 Quadratkilometer umfasste; der Volkszählung von 1910 zufolge hatte das Komitat etwa 594.000 Einwohner. Heute ist Zagreb die Hauptstadt von Kroatien und damit auch der wichtigste Wirtschaftsstandort des Landes – Pharmaindustrie, Elektrotechnik, Handel und Tourismus bilden die ökonomischen Säulen der Stadt. Übrigens: Der Name Zagreb kommt vermutlich von „zagrabiti“ (deutsch: „Wasser schöpfen“), anderen Quellen zufolge bedeutet Zagreb indes „hinter dem Berge“ bzw. „hinter dem Damm“.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 17.7.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 23.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1184586# 273 @  
200. Geburtstag Rudolf von Alt

Mit der vorliegenden Sondermarke wird des 200. Geburtstages von Rudolf von Alt gedacht. Der am 28. August 1812 in Wien geborene Maler und Aquarellist eroberte mit seinen detailgenau ausgearbeiteten Bildern, Ansichten berühmter Plätze und Gebäude, einen fixen Platz in der österreichischen Kunstgeschichte. Das Motiv der neuen Marke ziert ein Gemälde der Votivkirche im 9. Wiener Gemeindebezirk – das römisch-katholische Gotteshaus, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgebäude der Universität Wien gelegen, gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerken der Welt.

Rudolf von Alt war der Sohn des Malers Jakob Alt (1789 – 1872); in dessen Atelier lernte er auch seine ersten handwerklichen Fertigkeiten und durfte bereits als Kind die Lithographien des Vaters kolorieren. Von 1825 bis 1832 war Rudolf von Alt Schüler der Wiener Akademie, ab 1826 in der Landschaftsklasse von Josef Mössmer. Schon bald erhielt er dort die ersten Preise, 1830 stellte er erstmals seine Werke aus. Vater und Sohn unternahmen ausgedehnte Reisen durch die Länder der Monarchie, wobei sie zum Teil so eng zusammenarbeiteten, dass die Unterscheidung, wer welches Bild geschaffen hat, oft gar nicht möglich ist. Der Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit waren die so genannten „Guckkastenbilder“ für den späteren Kaiser Ferdinand I.

Im Revolutionsjahr 1848 stellte sich Rudolf von Alt in Wien als Bürgergardist zur Verfügung, seine Familie schickte er vorsichtshalber zu den Schwiegereltern nach Troppau. Als dann Mitte Oktober 1848 die Ereignisse in der Hauptstadt immer radikaler wurden, flüchtete er ins niederösterreichische Traismauer. Auf einem Briefkuvert hielt er die Situation in schneller Skizze fest und malte auch in zwei dokumentierten Werken Bauernhäuser in Traismauer.

1867 wurde Rudolf von Alt Mitglied der Berliner Akademie, 1879 Professor an der Wiener Akademie. Auch im höheren Alter war er noch an den neuesten Entwicklungen der Kunst interessiert und wohl aus diesem Grund auch eines der Gründungsmitglieder der Wiener Secession, deren Ehrenpräsident er bald darauf wurde. 1897 suchte er schließlich um die Erhebung in den Adelsstand an und durfte seinem Namen von nun an das „von“ voranstellen.

Am 12. März 1905 verstarb der große Künstler, sieben Jahre später, zum 100. Geburtstag von Rudolf von Alt, wurde auf dem Wiener Minoritenplatz ein Denkmal ihm zu Ehren errichtet. Mit seinen topografisch genauen und stimmungsvollen Bildern des alten Österreich bleibt er als einer der populärsten Künstler des 19. Jahrhunderts freilich bis heute in bester Erinnerung.







Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 23.8.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Professor Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 206 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.07.2012 07:00:01 Gelesen: 1183656# 274 @  
Gmunder Keramik

Die Marke auf der Marke, die Serie „Klassische Markenzeichen“, gehört zu den beliebtesten aktuellen Sondermarken-Reihen. Mit dem vorliegenden Wert, „Gmundner Keramik“, wird die Serie nun auf attraktive Weise fortgeführt.

Zur Geschichte: Bereits im 17. Jahrhundert galt Gmunden als Zentrum der altösterreichischen Fein- und Zierkeramik. Die Landschaften rund um den Traunsee inspirierten viele Keramikkünstler zu besonderen Kreationen, und schon damals entstand das zum Klassiker gewordene Dekor „Grüngeflammtes“. Doch nicht nur Hersteller von Keramiken, sondern auch Hafner, Ofensetzer und Fliesenerzeuger gründeten hier ihre eigenen Ateliers. In der „Künstlerischen Werkstätte Franz und Emilie Schleiß“ – seit 1843 Vorgänger des heutigen Betriebs, der „Gmundner Keramik-Manufaktur für Kunst- und Gebrauchskeramik“ – arbeiteten in den Sommermonaten seit 1909 verschiedene Künstler und Keramiker.

Niemand Geringerer als zum Beispiel Franz von Zülow unterrichtete in der 1917 gegründeten Lehrwerkstätte für Keramik. Nach mehrmaligen Änderungen der Besitzverhältnisse erwarb im Jahre 1968 ein gewisser Johannes Hohenberg den Betrieb. Während man sich bis zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich der figuralen Kunst widmete, wurde nun mit der verstärkten Erzeugung von Gebrauchsgeschirr begonnen. Das oben erwähnte Dekor „Grüngeflammtes“ hatte enormen Erfolg und führte zu einer Art Identifikation der Österreicher mit ihrem typischen Tafelgeschirr. 1973 wurde schließlich eine neue Werkstätte gebaut, die es fortan ermöglichte, auch großen Lieferaufträgen nachzukommen. Zwei Jahre später, 1975, erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

Im Herbst 1997 übernahm der Salzburger Unternehmer Johannes Graf von Moy, der bisher 26 Prozent hielt, 79 Prozent der Unternehmensanteile von der befreundeten Familie Hohenberg. Eine wesentliche Modernisierung der Firma war die Anpassung der Qualität an zeitgemäße Maßstäbe – so entsprechen heute alle Produkte der ÖNORM für Gastronomieporzellan. Mit etwa 230 Mitarbeitern werden täglich rund 10.000 Stück Gebrauchs- und Geschenkartikel hergestellt. Insgesamt sind 500 verschiedene Formen in mehr als 20 Dekors erhältlich, die Auswahl der Artikel reicht dabei vom Kaffee- und Speiseservice bis zu verschiedenen Vasen und Ziergegenständen.

Ein zunehmend bedeutendes Standbein wurde freilich das B2B-Geschäft, bei dem individuelle Produkte für Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungskunden produziert werden. Immerhin ein Viertel der Produktion geht in den Export nach Europa, hauptsächlich nach Deutschland, sowie in die USA.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 24.8.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Hans-Georg Pucalka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 03.08.2012 07:00:01 Gelesen: 1182564# 275 @  
Stieglbrauerei

Mit der „Stieglbrauerei“, einer gastwirtschaftlichen Institution in Salzburg, wird die im Vorjahr begonnene Serie „Gastronomie mit Tradition“ nun auf ausgesprochen sympathische Weise fortgesetzt. Das gefällige Motiv der Marke zeigt einen historischen zweispännigen, mit Holzfässern beladenen Bierwagen vor dem Eingang zur Stieglbrauerei, sowie den von wahren Bierkennern hoch geschätzten Steinkrug mit dem unverwechselbaren Stiegl-Logo.

Zur Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung des einst genannten „Brew am Stiegl“ (auch „Brew bei der Stiegen auf der Gstetten“) geht zurück bis 1492, jenem Jahr also, in dem Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Damals vererbte ein gewisser Hans Peuntner die Brauerei an die Witwe seines Sohnes. Den Namen erhielt die Brauerei von einer kleinen Stiege, die von der Brauerei zum Almkanal führte. Die alte Braustätte diente bis 1909 als Braugasthof, dann wurde sie an die Stadt Salzburg verkauft, die ihrerseits einen Teil des Gebäudes an das Ursulinenkloster veräußerte, welches an dieser Stelle ein Mädchengymnasium errichten ließ.

Interessant: Heute ist, wie damals, wieder eine kleine Treppe, die von der Gstättengasse zum Anton-Neumayr-Platz führt, hier vorhanden. 1819 kaufte Johann Schreiner die Stieglbrauerei und legte gemeinsam mit seiner Frau in der Festungsgasse einen Märzenkeller an, 1838 wurde die Schankkonzession für Garten und Lagerkeller erworben. 1840 begann man mit dem weiteren Ausbau des Kellers, zwanzig Jahre später, 1860, wurde auch noch ein zweiter angelegt. 1901 wurde dieser durch den Baumeister Jacob Ceconi umgebaut und mit hübschen Erkern, Giebeln und Türmchen versehen. Der letzte Umbau erfolgte schließlich 1926 durch einen Münchener Architekten namens Franz Zell. Heute ist die Stieglbrauerei die größte in Privatbesitz befindliche Brauerei Österreichs und produziert jährlich etwa eine Million (!) Hektoliter Bier.

Die wichtigsten Absatzgebiete sind Salzburg, Oberösterreich und Tirol. Rund 15.000 Kunden werden mit Stiegl-Bier beliefert, davon entfallen 43 % auf das Gastgewerbe und 57 % auf diverse Handelsketten. Immerhin 34 % des Bierausstoßes erfolgt in Fässern, 61 % in Flaschen und lediglich 5 % in Dosen. Der österreichweite Marktanteil von Stiegl beträgt zirka 11 %. Fest steht: Reist man nach Salzburg, gehört die Einkehr in der Stieglbrauerei gewissermaßen zum vergnüglichen Pflichtprogramm, das es zu absolvieren gilt. Überaus sehenswert ist aber auch das Museum „Stiegl-Brauwelt“, wo man von den Grundstoffen über die Herstellung bis hin zur Geschichte der Stieglbrauerei alles, was irgendwie mit Bier zu tun hat, besichtigen kann.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 26.8.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.08.2012 07:00:00 Gelesen: 1181467# 276 @  
Jugend für Integration - Jahr der Jugendphilatelie

Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle gleichermaßen betrifft. Erwachsene ebenso wie Jugendliche und Kinder, womit wir gleich beim Stichwort wären: die Jugend. Genau aus deren Sicht wird das vielschichtige Thema Integration in der vorliegenden Sondermarke beleuchtet. Das Besondere daran: Das neue Wertzeichen ist nicht nur, ganz speziell, für die Jugend, sondern auch von der Jugend – die Gestaltung des Markenmotivs sollte nämlich, so die Idee, von den Kindern selbst erfolgen.

Aus diesem Grund veranstalteten die Österreichische Post AG und der Verband Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) einen entsprechenden Kreativ-Wettbewerb, in dem Kinder und Jugendliche aller Altersstufen eingeladen waren, sich auf künstlerische Weise und in freier Form mannigfaltig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Ergebnis war überwältigend, brachte der ausgeschriebene Wettbewerb doch ein in hohem Maße beachtliches Ergebnis. Hunderte Einsendungen mit interessanten Kunstwerken, geschaffen von jungen Menschen verschiedenster Herkunft, wurden eingereicht.

Aus den zahlreichen schönen Zeichnungen, Gemälden und Fotos, die sich dem Thema Integration auf bemerkenswert unterschiedliche Weise näherten, wählte eine Fachjury, der auch mehrere namhafte Museumsdirektoren und Kunstexperten angehörten, die Arbeit von Bianca Haselmayer, Schülerin einer vierten Klasse der Hauptschule Herzogenburg (NÖ), zum Siegerentwurf. Ausschlaggebend dafür war, neben der Motividee selbst, die überaus talentierte Ausführung, die das Thema in eindrucksvoller Weise auf den (globalen) Punkt bringt.

Integration – darüber sind sich die heimische Politik und die Vertreter der verschiedenen Ethnien einig – braucht sowohl Anstrengungen der zugewanderten als auch der aufnehmenden Bevölkerung. Sorgen und Ängste der Mehrheitsbevölkerung müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Das eigens geschaffene Integrations-Staatssekretariat definiert dafür einen neuen Zugang und betont: Nicht die Herkunft eines Menschen zählt, sondern die Leistung, die jemand erbringt.

Integration geschieht letztendlich durch Leistung, egal ob im Beruf, im Verein oder – eben bei den Kindern – in der Schule. Die Möglichkeit des aktiven Teilhabens an unserer Gesellschaft soll freilich in keiner Weise die eigenen Wurzeln verleugnen, darüber hinaus sollten bei der Wahrnehmung von Integration die vielen positiven Lebensgeschichten und Erfahrungen von Personen mit Migrationshintergrund verstärkt in den Vordergrund gerückt werden. Die neue Sondermarke versucht letztlich nichts anderes, als einen entsprechenden Beitrag in der nötigen Bewusstseinsbildung zu leisten.





Nennwert: EUR 0,62 + EUR 0,20
Ausgabetag: 31.8.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Bianca Haselmayer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 22.08.2012 07:00:01 Gelesen: 1179259# 277 @  
Dauermarkenausgaben September 2012



Dauermarkenserie Kunsthäuser
Essl Museum Klosterneuburg, Nachdruck
Wert: 0,90
Ausgabetag: 14.9.2012
Auflage: nach Bedarf in Sets zu 4 Stück
Markengröße: 30 x 24 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset






Dauermarkenserie Kunsthäuser
Austrian Cultural Forum New York, Nachdruck
Wert: 3,40
Ausgabetag: 14.9.2012
Auflage: nach Bedarf in Sets zu 4 Stück
Markengröße: 24 x 30 mm
Entwurf: Rainer Prohaska
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 06.09.2012 15:25:01 Gelesen: 1177537# 278 @  
Rotfuchs

Startschuss für die neue Markenserie „Wildtiere und Jagd“; den Beginn macht der Rotfuchs (lat. Vulpes vulpes), der interessanterweise von allen wildlebenden Fleischfressern das größte geographische Verbreitungsgebiet hat. Das attraktive Markenmotiv, gezeichnet von der bekannten Künstlerin Kirsten Lubach, zeigt in der Bildmitte das Tier selbst und links davon dessen Fährte, auch Trittsiegel genannt.

Der Fuchs gehört, so wie der Wolf und der Schakal, zu den hundeartigen Beutegreifern, in vielerlei Hinsicht ist er jedoch der Katze sehr viel ähnlicher. Die große Sprunggewandtheit zum Beispiel, oder das geduckte Anschleichen an die Beute, das Zucken der Schwanzspitze bei Erregung und auch die sich zu einem senkrechten Schlitz verengenden Pupillen sind typische Verhaltensmuster des Fuchses. Seine Körpermaße sind erstaunlich klein, er wird nur zwischen 45 und 90 Zentimeter lang und etwa 40 Zentimeter hoch – erst der buschige Schwanz, der rund 70 Prozent der Kopf-Rumpf-Länge einnimmt, verleiht dem Fuchs seinen stattlichen Eindruck.

Der Rotfuchs zeichnet sich – Stichwort Lebensweise – vor allem durch seine überaus hohe Anpassungsfähigkeit aus, genau deshalb gilt er auch als Paradebeispiel des so genannten „Kulturfolgers“. Der nachtaktive Einzelgänger, der auch mit wenig Platz sein Auslangen findet, lebt gegenüber uns Menschen unauffällig und ist daher schwer zu bejagen. Hinzu kommt eine weitere „Strategie“: Streifen viele Füchse durch ein Gebiet und ist dadurch das Nahrungsangebot für das einzelne Tier gering, werden weniger Junge geboren, denn dann ist die körperliche Kondition der weiblichen Tiere (Fähen) schlecht. Sind hingegen die Füchse vorübergehend stark dezimiert, beispielsweise durch den Ausbruch von Tollwut, gibt es weniger Konkurrenz und daher mehr für den einzelnen Rotfuchs zu fressen. In der Folge können auch die Würfe wieder größer werden.

Ein wichtiger Bestandteil im Lebensraum des sprichwörtlich „schlauen Fuchses“ ist sein Bau, dient er doch als Geburts-, Aufzucht- und Wohnstätte. In weichen Böden gräbt der Fuchs ihn selbst, in harten benützt er bereits vorhandene Baue, vorzugsweise die des Dachses. Die meist geräumigen Behausungen, die aus zahlreichen Röhren und Kesseln bestehen, findet man sowohl in Nadel- und Mischwäldern als auch in Hecken und anderen Bepflanzungen. Bevorzugt werden südliche Hanglagen, weil es dort trockener und sonniger ist, was vor allem in der Spielphase der Jungtiere (Welpen) von Wichtigkeit ist. Interessant ist freilich, dass ausgerechnet in manchen Millionenstädten, wo die Häusermeere von großen Parks und Friedhofsarealen unterbrochen sind, die höchsten Fuchsdichten der Welt existieren.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 14.9.2012
Markengröße: 40 mm x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.09.2012 08:32:00 Gelesen: 1177254# 279 @  
700 Jahre St. Stephan, Baden

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“: Die vorliegende Sondermarke thematisiert das 700-jährige Bestandsjubiläum der Hauptkirche von Baden, einem eleganten Biedermeier-Städtchen südlich von Wien. Das Motiv des Wertzeichens zeigt ein ästhetisches Gemälde des alten Pfarrhauses, geschaffen von einem deutschen Maler und Zeichner namens Paul Hey (1867–1952).

Zur Geschichte der Pfarre St. Stephan: Die erste urkundliche Erwähnung eines Priesters in Baden geht zurück auf das Jahr 1220, welche Stellung dieser hatte – er könnte Kaplan an der Burg Baden gewesen sein – ist darin jedoch nicht vermerkt. Als das nahegelegene Traiskirchen einst mit all seinen Pfarrfilialen dem Stift Melk unterstellt wurde, kam es, vor nunmehr genau 700 Jahren, 1312, zur Loslösung von Baden. Als selbständige Pfarre, zunächst noch unter dem Patronat von Melk, wurde 1729 das bis dahin zu Passau gehörende Gebiet an das Erzbistum von Wien abgetreten; 1784 wurde Baden schließlich eine landesfürstliche Pfarre.

Die lange und ereignisreiche Vergangenheit des Gotteshauses spiegelt sich freilich auch in den vielen verschiedenen Stil-Elementen des Bauwerks wider. Aus der Romanik finden sich beispielsweise noch Tierköpfe, die unter den Gewölben des Mittelschiffes eingemauert sind, an die Gotik erinnern vor allem der Taufbrunnen und mehrere Engelsfiguren an den Kirchenmauern und am Südtor. Aus der Zeit der Renaissance indes sind noch Grabdenkmäler erhalten, von denen einige an den Säulen der Kirche befestigt sind. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wiederum erfolgte die Aufstellung mehrerer Seitenaltäre im Langhaus der Kirche, besondere Erwähnung verdient dabei der so genannte Sebastianaltar, der von der Badener Bürgschaft zur Erinnerung an das Pestjahr 1713 gestiftet wurde – dies wird auch durch eine Votivtafel bezeugt, die heute über dem Ausgang bei der Sakristei hängt. Spuren des Barock zeigen sich vor allem im Altarbild, das die Steinigung des Hl. Stephanus darstellt, sowie im wertvollen Sakristeischrank aus dem Jahre 1743.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde schließlich mit umfangreichen Regotisierungsarbeiten begonnen, in deren Rahmen man unter anderem die neugotische Vertäfelung sowie das Chorgestühl errichtete. Die eindrucksvolle Orgel, 1787 hierher verbracht, wurde ursprünglich für die Dorotheerkirche in Wien gebaut. Bei der Renovierung im Jahre 1987 wurden jene Originaltasten, auf denen bereits Mozart und vermutlich auch schon Beethoven gespielt haben, wieder eingesetzt. Apropos Mozart: Mit seinem berühmten „Ave verum“, eigens komponiert für das hiesige Gotteshaus, setzte sich das Salzburger Musikgenie auch in der Kurstadt Baden ein würdiges Denkmal.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 16.9.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Marion Füllerer nach einer Vorlage von Paul Hey
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 12.09.2012 07:16:01 Gelesen: 1176681# 280 @  
50 Jahre Alpenzoo Innsbruck-Tirol

Am Fuße der imposanten Nordkette über den Dächern Innsbrucks, der Landeshauptstadt von Tirol, befindet sich der höchstgelegene Tierpark Europas, der Alpenzoo Innsbruck. Auf rund 4,1 Hektar Gesamtfläche werden in naturnah gestalteten Gehegen, Terrarien und Aquarien etwa 2000 Alpentiere von zirka 150 Arten gepflegt und gezeigt. Kein anderer Zoo der Welt zeigt eine derart vollständige Sammlung von Wildtieren aus dem alpinen Raum.

Vor genau 50 Jahren, am 22. September 1962 von einem gewissen Hans Psenner gegründet, machte sich der Zoo in den vergangenen Jahrzehnten durch Wiederansiedlungsprojekte von in Tirol ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohter Tierarten einen hervorragenden Namen. Eine ganz besondere Attraktivität des Alpenzoos sind seine Großvoliere sowie die begehbaren Gehege, darüber hinaus verfügt der Tiergarten über einen Schaubauernhof mit alten Tiroler Nutztierrassen. Fest steht: Die Trägerorganisation des Zoos, ein gemeinnütziger Verein, arbeitet mit überaus großem Erfolg, gilt doch der Alpenzoo mit rund 300.000 Besuchern pro Jahr als die größte landeskulturelle Einrichtung Tirols und sichert erfreulicherweise dauerhaft Arbeitsplätze für etwa 30 MitarbeiterInnen.

Wie jeder andere moderne Tierpark widmet sich der Alpenzoo Innsbruck vier zentralen Aufgaben: der Bildung, der Forschung, dem Natur- und Artenschutz sowie dem Erlebnis. Als „Bildungs-Zoo“ versteht er sich als Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier. Er ermöglicht den Kontakt zu den Tieren mit allen Sinnen – egal, ob durch einfache Beobachtung, durch die Möglichkeit zur Fortbildung oder durch einen spannenden Biologieunterricht unter freiem Himmel.

Als „Forschungs-Zoo“ kooperiert der Innsbrucker Alpenzoo mit mehreren in- und ausländischen Universitätsinstituten, betreut Diplomarbeiten und wissenschaftliche Studien und trägt in wesentlichem Maße dazu bei, die Aufgaben des Tierschutzes wahrzunehmen. Als „Natur- und Artenschutz-Zoo“ beteiligt er sich an sensiblen Großprojekten und Zuchtprogrammen für hoch bedrohte Arten, um genetisch stabile Reservepopulationen zu erlangen. Im „Erlebnis-Zoo“ indes können Kinder mit ihren Eltern stets auf spannende Abenteuer- und Entdeckungsreise gehen. Wer will, kann seine Armlänge mit der Flügelspannweite des Bartgeiers messen oder über die Kletterwand zum Adlerhorst der Geierwally gelangen. Entspannung gibt es schließlich auf dem lustigen Bären-Kinderspielplatz, wo sich die kleinen Besucher tierisch gut austoben können.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 22.9.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Helmut Andexlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 827.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 14.09.2012 07:02:00 Gelesen: 1176346# 281 @  
Gerlinde Kaltenbrunner

Die vorliegende Sondermarke würdigt eine österreichische Spitzensportlerin der etwas anderen und zugleich der ganz besonderen Art. Gerlinde Kaltenbrunner, am 13. Dezember 1970 in Kirchdorf an der Krems geboren und in Bühl am Rande des Schwarzwaldes wohnhaft, gehört ohne Zweifel zu den besten Extrembergsteigerinnen der Welt. Mit dem Erreichen des von ihr mehrmals umkämpften Gipfels des K2 am 23. August im vergangenen Jahr ist sie die dritte Frau, die alle 14 Achttausender erfolgreich bestiegen hat, und die erste, welcher diese sportliche Höchstleistung ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff gelungen ist.

Bereits in jungen Jahren wurde in Gerlinde Kaltenbrunner das Interesse für das Bergsteigen geboren. Den markanten Einstieg in die faszinierende Welt der Berge bewirkte einst der Leiter der Jugendgruppe ihrer Heimatgemeinde, der Gemeindepfarrer Dr. Erich Tischler. Er nahm das Mädchen nach der sonntäglichen Messe immer wieder auf Bergtouren mit – zunächst natürlich noch auf die Berge der Umgebung. Im Alter von 13 Jahren, während ihrer Ausbildung an der Schihauptschule im oberösterreichischen Windischgarsten, unternahm Gerlinde Kaltenbrunner ihre erste leichte Klettertour am heimischen „Sturzhahn“ – „der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft“, wie sie heute weiß. In den darauf folgenden Jahren ließ sie keine Gelegenheit zum Bergsteigen aus. Ski-, Eis- und Klettertouren entwickelten sich zu ihrem Hauptinteresse, dem sie, neben ihrer beruflichen Ausbildung zur Krankenschwester in Wien, ihre ganze Aufmerksamkeit widmete.

Ihr größter Traum – einen Achttausender zu erklimmen – ging im Alter von 23 Jahren mit der Besteigung des Broad Peak Vorgipfels in Pakistan auf 8.027 Metern Höhe in Erfüllung. Seither ließ sie der Gedanke an die hohen und höchsten Berge dieser Welt nicht mehr los, und von da an steckte sie das Gehalt, das sie als Krankenschwester verdiente, in verschiedenste Expeditionen ins Himalaja-Gebiet sowie ins Gebirgsmassiv des Karakorum. Nach der Besteigung des Nanga Parbat im Jahre 2003, ihrem fünften Berg über achttausend Meter, verschrieb sie sich voll und ganz dem Profibergsteigen. Heute, mit knapp 42 Jahren, kann sie die erfolgreiche Bezwingung sämtlicher Achttausender auf ihrem Konto verbuchen. Ihre Leidenschaft gilt jedoch nicht allein den hohen Bergen des Himalaja, auch von den Menschen und deren fremder Religion und Kultur lässt sie sich bewegen und verzaubern. Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützt Gerlinde Kaltenbrunner mehrere Hilfsprojekte, so zum Beispiel die „Nepalhilfe Beilngries“ und die „Felix Iñurrategi Stiftung“ in Pakistan.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.09.2012 07:46:00 Gelesen: 1175481# 282 @  
100 Jahre Mittenwaldbahn

Die Mittenwaldbahn, im Volksmund auch Karwendelbahn genannt, gehört ohne Zweifel zu den spektakulärsten Eisenbahnstrecken in den Alpen. Sie führt von Tirol bis ins benachbarte Bayern, genauer gesagt von Innsbruck über Seefeld und Mittenwald bis nach Garmisch-Partenkirchen. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum der Mittenwaldbahn gratuliert die Post nun mit einer eigenen Sondermarke; ihr Motiv zeigt, nach der Vorlage einer historischen Ansichtskarte, eine Bahngarnitur vor einem der eindrucksvollsten Streckenabschnitte der gesamten Linie, der Martinswand bzw. dem namensgleichen Tunnel.

Zur Geschichte: Bereits Ende der 1880er-Jahre legte der Ingenieur und Bauunternehmer Josef Riehl dem k.k. Ministerium für Handel und Volkswirtschaft ein Projekt vor, welches eine Trassierung von Innsbruck zuerst nach Hall und dann, nach einer Kehre und vorwiegend in Tunneln, bis Seefeld vorsah. Um den Auftrag für das Vorhaben zu bekommen, nahm er jahrelange Auseinandersetzungen um die Finanzierung des Projekts in Kauf und riskierte sehr viel Geld – ohne Garantie, dieses jemals wieder zurückzuerhalten. Im Staatsvertrag von Österreich-Ungarn mit Bayern vom 22. November 1904 wurde schließlich auch die Mittenwaldbahn berücksichtigt. Die Pläne für das Teilstück Innsbruck–Reith waren 1907 fertig, mit den Befürwortern einer Fernbahn längs des Fernpasses gab es jedoch noch länger Streitigkeiten. Als Riehl endlich die Zustimmung der Behörden für den Bau der Mittenwaldbahn auf der österreichisch-ungarischen Seite der Grenze erhielt, bildete er für die Bauausführung eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Bauunternehmer Wilhelm Carl von Doderer. Der Auftrag umfasste alle für den Betrieb der Bahn notwendigen Einrichtungen – neben dem Trassenbau also auch den Grunderwerb, den Fuhrpark, die elektrischen Einrichtungen sowie das Kraftwerk am Ruetzbach.

Der bayerische Teil zwischen Garmisch und Mittenwald indes geht zurück auf einen 1896 vom Magistrat Mittenwald an die „Localbahnactien-Gesellschaft“ in München ergangenen Auftrag zur Ausarbeitung eines Bahnprojekts betreffend die Weiterführung der Localbahn Murnau–Garmisch–Partenkirchen bis nach Mittenwald. Diese Strecke wurde am 1. Juli 1912 in Betrieb genommen, allerdings vorerst nur mit Dampflokomotiven, da weder das Kraftwerk noch die E-Loks fertig waren; auf österreichischer Seite wurde ab 28. Oktober 1912 hingegen sofort mit elektrischem Antrieb gefahren. Interessant ist, dass die Mittenwaldbahn als eine der ersten mit hochgespanntem einphasigem Wechselstrom betriebenen Bahnen großen Einfluss auf die Normen des elektrischen Bahnbetriebes in Mitteleuropa hatte. Heute ist die landschaftlich reizvolle Strecke freilich vor allem noch im Regional- und Tourismusverkehr von Bedeutung, der internationale Fernverkehr München–Innsbruck nutzt indes meist die Strecke via Rosenheim und Kufstein.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 325.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 20.09.2012 07:01:00 Gelesen: 1174919# 283 @  
Hl. Michael - Mondsee

Mit einem Detailbild des Hochaltars der Mondseer Basilika zum Heiligen Michael findet die beliebte Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Der über 18 Meter hohe, frühbarocke Hochaltar ist auf das Jahr 1626 datiert und stammt vom Bildhauer Hans Waldburger. 1571 in Innsbruck als Sohn des Hofbildhauers Leonhard Waldburger geboren und von Erzbischof Wolf Dietrich nach Salzburg berufen, war er für die Klöster St. Peter und Nonnberg tätig.

Der Hochaltar der Basilika Mondsee ist jedoch das einzige unversehrt erhaltene Altarwerk Waldburgers; es bildete den Auftakt zur künstlerischen Erneuerung der Stiftskirche nach den Wirren der Reformationszeit. Das in Schwarz und Gold gefasste Retabel im Schema eines Triumphbogenaltars steht im Chorhaupt vor dem mittleren Chorfenster. Der über dem Altartisch sich erhebende Tabernakel wird von einem riesigen, siebenteiligen Reliquienaufsatz umgeben, dessen reich verzierte Schreine ab 1731 bis zur Milleniumsfeier 1748 nach und nach mit besonderen Reliquien gefüllt wurden – auf diese Weise entstand in Mondsee einer der größten Reliquienaltäre Österreichs. Er enthält in der Mitte erhöht die Gebeine des seligen Abtes Konrad II., dessen Skelett 1732 zu einer Sitzfigur zusammengefügt wurde, sowie an den Seiten die liegenden Skelette von vier Katakombenheiligen.

Die beherrschende plastische Mittelszene zeigt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit, deren Zeugen die Heiligen Benedikt und Wolfgang sind. Flankiert wird die Marienkrönung von den Apostelfürsten Petrus und Paulus in den seitlichen Muschelnischen, über denen zwei hochrechteckige Tafelbilder mit der Darstellung der Verkündigung angebracht sind. Die äußeren Skulpturen stellen den Agilofinger-Herzog Odilo II. sowie dessen Sohn Tassilo III. dar. Das Zentrum des Auszuges nimmt die Figur des Erzengels Michael ein, flankiert von den Heiligen Stephanus und Laurentius. Ergänzt wird die Altarsituation im Chor durch die liturgischen Orte Volksaltar, Ambo und Vorstehersitz, ein durch Schlichtheit und Ausgewogenheit bestechendes Ensemble, das 2008 vom Südtiroler Künstler Lois Anvidalfarei für die Basilika geschaffen wurde. Im Chorraum fanden auch die Ehrenzeichen der Basilika Minor ihren Platz: das gelbrot gestreifte Conopeum (ursprünglich ein Schutzschirm für das Allerheiligste bei Prozessionen) und das Tintinnabulum (ein ebenfalls aus dem Prozessionswesen stammendes Glöckchen auf einer Vortragestange).

Hans Waldburger schuf in Salzburg zahlreiche Werke – zu den wichtigsten zählen der Susannabrunnen im Kurpark, mehrere Gartenfiguren im Schloss Hellbrunn, die Orgel von St. Peter, das Orgelgehäuse der Pfarrkirche von St. Wolfgang sowie der ehemalige Hochaltar von Stift Nonnberg.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.09.2012 07:00:00 Gelesen: 1173345# 284 @  
Madagascar 3 - Flucht durch Europa

Der vorliegende Markenblock stellt ohne Zweifel eine philatelistische Premiere dar, beinhaltet er doch das erste Marken-Puzzle in der Geschichte der österreichischen Briefmarken. Das amüsante Motiv zeigt das Sujetbild des neuesten Animationsfilms von DreamWorks, „Madagscar 3 – Flucht durch Europa“, mit den lustigen Hauptcharakteren Alex, dem Löwen, Marty, dem Zebra, Melman, der Giraffe, und Gloria, dem Nilpferd.

Die vier innovativen, selbstklebenden Marken ergeben gemeinsam das Gesamtbild, jedes Wertzeichen für sich bildet indes, in der formgerechten Perforation eines Puzzleteiles, eines von vier Einzelbildern sowie eine eigene frankaturgültige Briefmarke in der angegebenen Wertstufe.

Zum Inhalt des neuen 3D-Blockbusters: Die vier oben erwähnten abenteuerlustigen Tiere Alex, Marty, Melman und Gloria wollen – nach den ersten beiden Teilen von „Madagascar“ – wieder zurück in ihre Heimat nach New York, nachdem sie nach Afrika geflüchtet waren und dort einige Zeit verbracht hatten. Im Vertrauen auf das technische Verständnis der Affen entwickeln die Freunde einen Plan, der jedoch gründlich scheitert und aufgrund dessen sie in Monaco stranden. Dort treffen sie auf die Pinguine und den Lemurenkönig Julien, mit dem sie im Casino von Monte Carlo für jede Menge Turbulenzen sorgen. Vor einer Großwildjägerin auf der Flucht quer durch Europa, schließen sie sich letztlich zu Tarnungszwecken einem Wanderzirkus an, um heimlich wieder zurück in den New Yorker Zoo zu kommen. Angeführt vom ehrwürdigen Tiger Vitaly, hat der Zirkus jedoch schon bessere Tage erlebt.

Nach ihrer Reise durch mehrere europäische Städte endet die Tour schließlich in London, wo die Crew zum letzten Mal ihr märchenhaftes Zirkuszelt aufschlägt. Alex, Marty, Melman und Gloria wollen, dass der letzte Auftritt etwas ganz Besonderes wird, und so helfen sie Vitaly, dem Jaguar Gia und dem Seelöwen Stefano dabei, ihre Leidenschaft für die Show wiederzuentdecken und erfinden eine völlig neue Art der Zirkusperfomance ...

Die Regisseure des Films, Eric Darnell und Tom McGrath, verschreiben sich in „Madagascar 3“ nun erstmals auch der dritten Dimension. Das Duo, das bereits die ersten beiden Teile der Animationsabenteuerreihe zu kommerziellen Superhits gemacht hat, zieht das Unternehmen 3D dabei mit überaus großer Konsequenz auf allen Ebenen durch, zelebriert den Stil des guten alten Rummelplatz-3D und lässt Objekte, Tiere und Personen regelrecht auf das Publikum zurasen. Auf diese Weise ist „Madagascar 3" eine Film gewordene Zirkusattraktion: knallbunt, rasant und spektakulär. Wer sich von dem Dargebrachten berauschen lässt, wird sehr viel Spaß haben. Mit dem Film ebenso wie mit dessen philatelistischem Begleiter, dem originellen Puzzle-Markenblock.





Nennwert: EUR 2,85 (EUR 0,62 + EUR 0,62 + EUR 0,70 + EUR 0,90)
Ausgabetag: 5.10.2012
Markengröße: ca. 40 mm x 40 mm
Blockgröße: 100 mm x 100 mm
Grafiker: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 190.000 Blöcke zu 4 Marken
Bilddatei: DreamWorks Animation L.L.C.
 
Brigitte Am: 01.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1172789# 285 @  
Bernado Strozzi - Schlafendes Kind

Mit der vorliegenden Sondermarke „Bernardo Strozzi – Schlafendes Kind“ findet die beliebte Serie „Alte Meister“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Original des wertvollen Ölgemäldes, welches die Marke ziert, befindet sich unter der Inventarnummer 567 in der Salzburger Residenzgalerie und hat eine Größe von 34,6 x 47,5 cm.

Zur Person: Bernardo Strozzi (1581 bis 1644) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des so genannten Kolorismus im 17. Jahrhundert. Sein Werk ist eine Zusammenführung zahlreicher stilistischer Einflüsse – während Caravaggio das prägende Vorbild für seine berühmten Altarbilder war, holte er sich für die wunderschönen Genrebilder bei den flämischen Malern Peter Paul Rubens, Anton van Dyck und Pieter Aertsen die entsprechenden Anregungen.

Strozzi, genannt „il Prete Genovese“ und „il Cappuccino“, verbrachte den Großteil seiner Schaffenszeit in Venedig. Bereits als 17-Jähriger trat er in den Kapuzinerorden ein, ab 1610 war er Weltpriester, und zwischen 1614 und 1621 Hafeningenieur der Republik Genua; im Jahre 1633 ließ er sich schließlich ganz in Venedig nieder. Nach dem Auftrag, Claudio Monteverdi zu porträtieren, wuchs seine Bekanntheit rasch und bald war er unter dem oben erwähnten Namen „il Prete Genovese“ (der Priester aus Genua) eine nicht mehr wegzudenkende Größe. Auch heute noch findet man viele zeitgenössische Venezianer auf Strozzis Porträtgemälden in den bedeutendsten Museen der Welt.

Ein ganz besonderes Werk von Bernardo Strozzi ist freilich das Bild „Schlafendes Kind“ auf der neuen Sondermarke. Die meisterhafte Darstellung dieses Kindleins, ohne Einbettung in eine historische oder religiöse Szene, bildet – sowohl zeitlich als auch in Strozzis OEuvre – eine Ausnahme. Mit geröteten Backen liegt das Kind in tiefem Schlaf, seine kleinen Finger scheinen sich im Traum zu bewegen. Strozzi verzichtete auf ablenkendes Beiwerk und baute die Komposition in einem knappen Bildausschnitt nahsichtig am Bildvordergrund auf. Effektvoll modellierte er vor dunkler Hintergrundfläche mit dem breiten Borstenpinsel in einer Blauweißausmischung Häubchen, Hemd und Kissen.

Die pastosen Weiß- und Cremetöne lassen den groben Pinselauftrag sehen, der sich gleichsam als autonome Handschrift des Künstlers erweist. Rubens' Genueser Aufenthalt im Jahre 1607 beeinflusste Strozzi, in seinem Kolorit zu wärmeren Tönen zu wechseln – kontrastreich verteilte dieser die warmen Rotnuancen. Das leuchtende Rot der Decke, in die das Kind gehüllt ist, bildet einen reizvollen Zusammenklang mit dem rosigen Inkarnat und dem zarten Rot der Korallenarmbänder, die vor Krankheiten und üblen Einflüssen schützen sollten.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 6.10.2012
Markengröße: 42 mm x 32,25 mm
Grafiker: Adolf Tuma nach einer Vorlage von Bernardo Strozzi
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 410.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1172148# 286 @  
Peter Kogler - Ameisen

Mit krabbelnden Ameisen, einer Art „Marken-Zeichen“ des österreichischen Multimediakünstlers Peter Kogler, startet die neue interessante Markenserie „Zeitgenössische Kunst“. 1959 in Innsbruck geboren und 1996 mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst ausgezeichnet, gehört Kogler mit seinen Aufsehen erregenden Installationen ohne Zweifel zu den erfolgreichsten gegenwärtigen Kunstschaffenden. Der auffällige Markenblock, ein innovatives Stück moderner Philatelie, thematisiert nun das Werk dieses Künstlers.

Zur Person: Von 1974 bis 1978 studierte Peter Kogler an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck, im Anschluss daran besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Von 1986 bis 1987 war er Dozent an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main, 1993 an der Académie des Beaux Arts le Mans in Frankreich. 1997 wurde Kogler Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und leitete die Meisterklasse für Computer- und Videokunst, seit 2008 hat er eine Professur für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München inne und gehört dort darüber hinaus auch dem Senat an.

Mit seinem künstlerischen Schaffen wurde Peter Kogler vor allem durch den Einsatz von auf Papierbahnen gedruckten und repetitiven Mustersystemen, Computeranimationen und Videoprojektionen, welche er als begehbare, illusionistische Raumlabyrinthe gestaltet, bekannt – diese ziehen sich meist über Decken, Wände und Böden und nehmen den gesamten Sichtkreis des Betrachters ein. Die anfangs flächigen Arbeiten mit einfachen Zeichen wie Rohrleitungen, Gehirnstrukturen oder eben Ameisen erweiterte Kogler vor einigen Jahren durch computermanipulierte Bilder, Videos und Diaprojektionen.

„Wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart findet Kogler damit prägende Bildcodes für unsere zunehmend von Datenströmen und elektronischen Wegen bestimmte Welt und verbindet diese Visualisierung mit einer körperlichen Erfahrung von Desorientierung“, heißt es dazu in einem deutschen Ausstellungskatalog. Erste internationale Aufmerksamkeit erzielte Peter Kogler auf der renommierten „documenta“ in Kassel im Jahr 1992, wo er den gesamten ersten Raum des Museums Fridericianum von schwarz-weiß gezeichneten, überdimensionalen und auf Tapeten gedruckten Ameisen überkrabbeln ließ. Diesem internationalen Erfolg konnte Kogler viele weitere anschließen – immer bestrebt, organische und zugleich soziale Ordnungssysteme motivisch zu erfassen und auf avantgardistische Weise zu interpretieren. Bewegungsströme, egal ob von Flüssigkeiten, Ratten oder Ameisen, bilden dabei stets den Ausgangspunkt seiner riesenhaften Flächen.





Nennwert: EUR 1,32 (EUR 0,62 + EUR 0,70)
Ausgabetag: 6.10.2012
Markengröße: 30 mm x 30 mm
Blockgröße: 130 mm x 90 mm
Entwurf: Peter Kogler
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Blöcke zu 2 Marken
 
Brigitte Am: 06.10.2012 07:15:00 Gelesen: 1171241# 287 @  
Marie-Louise von Motesiczky - Selbstportrait mit rotem Hut

„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze Leben wert.“ – Dieses Zitat stammt von der österreichischen Malerin Marie-Louise von Motesiczky, mit deren „Selbstportrait mit rotem Hut“ die am längsten bestehende Sondermarkenreihe, die überaus beliebte Serie „Moderne Kunst in Österreich“, nun ihre ästhetisch wertvolle Fortsetzung findet. Das Original des 1938 geschaffenen Ölgemäldes hat eine Größe von 50,7 x 35,5 cm und ist im Besitz des Londoner „Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trusts“.

Zur Person: Marie-Louise von Motesiczky (1906–1996) war eine über viele Jahre wenig beachtete Künstlerin, die es sich leisten konnte, ohne Rücksicht auf den herrschenden Kunstmarkt für sich selbst tätig zu sein; erst in jüngerer Zeit begann man den Wert ihrer Arbeit zu erkennen. Zeit ihres Lebens blieb sie der gegenständlichen Malerei treu, wobei der Einfluss des großen deutschen Expressionisten Max Beckmann unübersehbar ist. Thematisch befasste sich von Motesiczky hauptsächlich mit der Portraitmalerei, daneben schuf sie Bilder aus ihrem Garten, Landschaften und Stillleben.

Am 24. Oktober 1906 in Wien geboren, begann Marie-Louise von Motesiczky als junge Frau an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main zu studieren. Bereits in dieser Zeit lernte sie Max Beckmann kennen, der ihr Mentor und lebenslanger Freund wurde. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten im März 1938 floh sie mit ihrer Mutter zunächst in die Niederlande, wo sie im Jahr 1939 ihre erste Einzelausstellung hatte. Kurz darauf floh sie weiter über London nach Amersham; nach Kriegsende ließ sie sich dann endgültig im Londoner Bezirk Hampstead nieder. Hier vertiefte sie auch ihre Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka, den sie schon aus Jugendtagen in Wien kannte und der ein Freund der Familie gewesen war, ihrer innigen Beziehung zu Elias Canetti indes entstammen zwei bedeutende künstlerische Werke: Canettis posthum veröffentlichte Aphorismen-Sammlung „Aufzeichnungen für Marie-Louise“ sowie von Motesiczkys Bildnis von Canetti, welches in der National Portrait Gallery in London hängt.

Am 10. Juni 1996 verstarb die große Malerin in London, beerdigt wurde sie jedoch in ihrer Geburtsstadt, und zwar auf dem Döblinger Friedhof in Wien. Zum hundertsten Geburtstag wurde ihr Werk in einer internationalen Wanderausstellung in mehreren bedeutenden Museen gewürdigt, und der ORF produzierte ein umfangreiches TV-Portrait. Vor drei Jahren, 2009, wurde in Wien-Floridsdorf der Motesiczkyweg nach ihr benannt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 10.10.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer, nach einer Vorlage von Marie-Louise von Motesiczky
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 410.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.10.2012 07:16:00 Gelesen: 1170737# 288 @  
Gasglühlampe - Carl Auer von Welsbach

Mit Carl Freiherr Auer von Welsbach startet die neue attraktive Markenserie „Österreichische Erfindungen“, in deren Verlauf namhafte Pioniere der heimischen Forschungsgeschichte vorgestellt werden. Der Chemiker und Unternehmer Carl Auer von Welsbach (1858–1929) erwarb sich nicht nur als Entdecker der vier chemischen Elemente Neodym, Praseodym, Ytterbium und Lutetium große Verdienste, sondern vor allem auch als Erfinder des Glühstrumpfs im Gaslicht, der so genannten „Gasglühlampe“, wie sie auf der Marke dargestellt ist. Darüber hinaus gehen auch die Metallfadenlampe und der Zündstein im Feuerzeug auf Auer von Welsbachs genialen Forschungsgeist zurück.

Bereits während seines Studiums an den Universitäten von Wien und Heidelberg begann er im Laboratorium von Prof. Adolf Lieben mit Untersuchungen an den Metallen der Seltenen Erden. Nach seiner Promotion im Mai 1882 widmete sich Auer von Welsbach unterschiedlichen Experimenten, unter anderem beobachtete er das Leuchten der Verbindungen der Seltenen Erden in der Flamme des Bunsenbrenners. Wenn er Baumwollfäden mit ihren Salzlösungen tränkte und die getrockneten Fäden verbrannte, blieb ein Gerüst aus Oxiden zurück, das ein starkes Strahlungsvermögen zeigte. So erfand Auer von Welsbach im Jahre 1885 den Glühstrumpf, auch „Auerstrumpf“ genannt, der die damals schon bekannte Gasbeleuchtung wesentlich verbesserte, da man mit geringerem Gasverbrauch deutlich bessere Lichtausbeuten erhielt. Nachdem er die Zusammensetzung optimiert hatte, war das Gasglühlicht allen anderen damals bekannten Lichtquellen weitaus überlegen. Es war nicht nur um einiges heller als eine Kerze oder Kienspan, sondern auch günstiger als andere Gaslampen oder beispielsweise die elektrische Kohlenfadenlampe. Auf diese Weise wurde die Erfindung auch ein kommerzieller Erfolg.

Dennoch beschäftigte sich Auer von Welsbach auch mit dem elektrischen Licht – und 1898 ließ er die erste brauchbare Metallfadenlampe patentieren. Er entwickelte dazu ein Verfahren zur Herstellung von Drähten aus Osmium, das damals als Metall mit dem höchsten Schmelzpunkt galt. Am 10. März 1906 meldete Carl Freiherr Auer von Welsbach, der als Inbegriff eines fleißigen, wortkargen Forschers und Gelehrten galt, das nach wie vor bestehende Warenzeichen „Osram“ für „elektrische Glüh- und Bogenlichtlampen“ beim seinerzeitigen Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Das renommierte Auer von Welsbach-Stipendium, ein nach ihm benannter Hörsaal am Chemischen Institut an der Uni Wien, der beliebte Auer-Welsbach-Park im 15. Wiener Gemeindebezirk und ihm gewürdigte Straßen in Wien-Liesing und Berlin-Friedrichshain erinnern freilich auch heute noch an den großen österreichischen Erfinder.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.10.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 10.10.2012 07:01:01 Gelesen: 1170153# 289 @  
140 Jahre Konzessionserteilung Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn

Die Raaberbahn, bis 2008 offiziell „Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn“ (ROeEE), bzw. ungarisch „Györ-Sopron-Ebenfurti Vasút“, ist ein ungarisch-österreichisches Eisenbahnunternehmen. Vor genau 140 Jahren, 1872, wurde die entsprechende Konzession für eine Bahnstrecke von Raab über Ödenburg bis nach Neufeld an der Leitha, der damaligen Landesgrenze, vergeben.

Das Motiv der neuen Sondermarke, die aus diesem Anlass herausgegeben wird, zeigt ein Bild des 1955 in Sopron geborenen Künstlers Zsolt Kámán, der seinerseits selbst bei der Raaberbahn beschäftigt ist. Zu sehen sind auf der rechten Seite oben die Wappen der drei namengebenden Orte, links daneben das Wahrzeichen von Sopron, der so genannte „Feuerturm“, und der Rathausturm von Györ, sowie, im Vordergrund, eine historische und eine aktuelle Lokomotive. Bei Ersterer handelt es sich um die Dampflokomotive Nr. 17, die im Jahre 1885 durch die Lokomotiv-Fabrik Wiener Neustadt erbaut und als Güterzugslokomotive in den Wagenpark der Raaberbahn aufgenommen wurde. Zweitere ist eine so genannte „Taurus-Zweifrequenzlokomotive“, welche aus technischer Sicht einer ÖBB 1116-Lok entspricht.

Zur Geschichte: 1872 wurde, wie oben erwähnt, eine Konzession für eine Bahnstrecke von Raab nach Neufeld an der Leitha vergeben, am 2. Jänner 1876 konnte nach Verzögerungen das erste Teilstück bis Sopron eröffnet werden, kurze Zeit später folgte der restliche Streckenabschnitt. Im Dezember 1897 fand die Eröffnung der Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf und Celldömölk statt. Obwohl diese eine eigene Aktiengesellschaft war, übernahm die ROeEE die Prioritätsaktien und wurde Bauherr und Betreiber auch von dieser Linie. Nach Auflösung der Monarchie blieb die Gesellschaft weiterhin selbständig, dies änderte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht – im Gegenteil: Trotz des „Kalten Krieges” wurde weiterhin grenzüberschreitend zwischen Österreich und Ungarn gefahren.

Ab den 1980er Jahren erfuhr die ROeEE einen starken Aufschwung, insbesondere der Güterverkehr erhöhte sich, wozu nicht zuletzt der mit österreichischer Unterstützung errichtete Güterterminal in Sopron wesentlich beitrug.

Im Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb zwischen Györ und Sopron aufgenommen, wenige Monate später schließlich auch zwischen Sopron und Ebenfurth. Zu diesem Zweck musste die Fahrleitungsanlage in Ebenfurth völlig umgebaut werden, da die ÖBB und die ROeEE unterschiedliche Bahnstromsysteme angewendet hatten. 2008 wurde der österreichische Firmenname auf „Raaberbahn AG“ geändert, 2009 erhöhte der ungarische Staat im Rahmen einer Kapitalerhöhung seinen Anteil von 61 auf nunmehr 65,6 Prozent.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 15.10.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber nach einer Vorlage von Zsolt Kámán
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 12.10.2012 07:02:00 Gelesen: 1169854# 290 @  
Weinviertel

Mit dem vorliegenden Wertzeichen startet eine neue Markenserie, die sich mit einem besonders „kostbaren“ Thema beschäftigt, den Weinregionen Österreichs. Den Anfang macht das größte heimische Weinbaugebiet, das niederösterreichische Weinviertel.

Die Grenzen des Weinviertels verlaufen im Osten entlang der Staatsgrenze von Österreich zur Slowakei, die durch die March gebildet wird. Im Norden grenzt das Weinviertel an Tschechien, wo im Wesentlichen die Thaya die natürliche Grenze bildet. Der Manhartsberg, der östlich des Kamps liegt, stellt die Grenze zum Waldviertel im Westen dar. Im Süden grenzt das Weinviertel an das Most- und das Industrieviertel, hier bilden der Wagram, die Donau und das Marchfeld die geografische Grenze. Politisch gliedert sich das Weinviertel in die Bezirke Gänserndorf, Hollabrunn, Korneuburg und Mistelbach. Auch der Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram des Bezirkes Tulln sowie kleine Teile der Bezirke Horn, Krems-Land und Wien-Umgebung liegen in dieser Region.

Besondere Bedeutung hat im Weinviertel – nomen est omen – der Weinbau. Das Anbaugebiet hat eine Gesamtfläche von nahezu 16.000 Hektar, die größten Lagen bilden die Retzer und die Falkensteiner Weinberge, Poysdorf, das Matzner Hügelland, die Wolkersdorfer Hochleithen, Hagenbrunn und der Bisamberg. Zwei wesentliche Faktoren sind für die idealen Bedingungen des Weinbaus in der Region verantwortlich. Erstens das pannonische Klima mit seinen kalten Wintern und den heißen, trockenen Sommern – so beträgt, beispielsweise in Poysdorf, die Sonnenscheindauer fast 2000 Stunden im Jahr. Der zweite Indikator sind die Lössböden, optimal für das Gedeihen der Weinstöcke und der Trauben.

Die mit Abstand größte Verbreitung aller angebauten Rebsorten im Weinviertel hat der Grüne Veltliner, andere Sorten wie Weißburgunder, Welschriesling, Zweigelt und Blauer Portugieser spielen eine vergleichsweise unbedeutende Rolle. Typisch für den Grünen Veltliner sind das intensive Bouquet und seine Frische. Gewiss, die Beschreibung des Weines nimmt oft lyrische Züge an, fest steht jedoch, dass verschiedenste Aromen – von weißem Pfeffer bis zu Tabak – ausgemacht werden können. Bestechend an guten Veltlinern sind die intensive Nase und der schlanke Geschmack nach Citrus und nach Pfirsich. Entgegen der landläufigen Meinung, die auf vielen eher mäßigen Veltlinern beruht, sind hochwertige Weine dieser Rebsorte durchaus lagerfähig. Bei Verkostungen älterer Grüner Veltliner beeindrucken diese immer wieder durch ihre erstaunliche Frische.

Neu ist der so genannte „Weinviertel-DAC“, ein gebietstypischer Grüner Veltliner, der an seiner hell- bis grüngelben Farbe und dem würzig-fruchtigen Geschmack zu erkennen ist. Die Weine sind trocken ausgebaut und ihr Alkoholgehalt beträgt mindestens 12 vol%.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 19.10.2012
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Österreichische Post AG
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 15.10.2012 07:12:01 Gelesen: 1169278# 291 @  
50 Jahre Viennale

Die Viennale, ein renommiertes Wiener Filmfestival, feiert 50. Geburtstag. Die vorliegende Sondermarke, die aus diesem Anlass herausgegeben wird, ist „eine von 50 Geburtstagskerzen für 50 erfolgreiche Festivals“, wie der Direktor der Viennale, Hans Hurch, bildreich meint. Zum Jubiläum wolle man, so Hurch, kein Feuerwerk abbrennen, sondern viele kleinere und größere Glanzlichter setzen.

Unter der Vorgabe, kein allgemeines Kinosujet zu verwenden, sondern ein für die Viennale typisches Bild zu finden, produzierte Rainer Dempf, der Grafiker des Festivals, eine ganze Reihe interessanter Entwürfe für das Motiv des neuen Wertzeichens. Zu den bekanntesten „Marken-Zeichen“ des Festivals zählen die Viennale-Trailer, für die im Laufe der Jahre zahlreiche große Regisseure gewonnen werden konnten. Aus den kurzen Filmen wurden einzelne Kader ausgewählt, um daraus das Design der Briefmarke zu gestalten – die Entscheidung fiel letztlich auf ein Standbild aus dem Trailer „Une Catastrophe“, den Jean-Luc Godard 2008 für die Viennale produziert hatte. Der Kader ist, strenggenommen, jedoch gar kein Godard-Original, sondern stammt seinerseits aus dem Film „Menschen am Sonntag“ aus dem Jahre 1929, der als Meilenstein der Neuen Sachlichkeit gilt.

Die Viennale, seit ihrer Gründung zu einer echten Erfolgsgeschichte avanciert, gehört mittlerweile nicht nur zu den beliebtesten Kulturveranstaltungen in Wien, sondern genießt auch hohe internationale Reputation. In seinem jährlichen Programm zeigt das Festival eine akzentuierte Auswahl neuer filmischer Arbeiten aus zahlreichen Ländern, heimische wie auch internationale Premieren sowie interessante Beispiele einer lebendigen Kinematographie von ästhetischem Eigensinn und politischer Aktualität. Neben der umfangreichen zeitgenössischen Spielfilmproduktion in all ihren Formen, Genres und Erzählweisen widmet das Festival drei weiteren Sparten besondere Aufmerksamkeit: dem dokumentarischen Kino, dem internationalen Kurzfilmschaffen sowie experimentellen Arbeiten aus dem so genannten „Crossover-Bereich“. Internationale Resonanz finden vor allem die jährlich stattfindende historische Retrospektive in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum sowie die vielfältigen Sonderprogramme, Tributes und Hommagen, die im Rahmen des Festivals bedeutenden Persönlichkeiten und Institutionen des internationalen Filmschaffens gewidmet sind.

Eine Reihe von Galavorführungen, Special Events und Festen gehört ebenso zum lebendigen und vielfältigen Geschehen des Festivals wie Diskussionen, Publikumsgespräche und Begegnungen zwischen weltberühmten Gästen und lokalen Besuchern.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 25.10.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Rainer Dempf
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 24.10.2012 07:01:00 Gelesen: 1167456# 292 @  
115. Jahrestag Treffen Kaiser Franz Josef I. - König Rama V.
Gemeinschaftsausgabe Österreich - Thailand

Der vorliegende Markenblock stellt eine philatelistische Premiere dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe zwischen Österreich und dem Königreich Thailand. Thematisiert wird darin der 115. Jahrestag des historischen Treffens von Kaiser Franz Josef I. mit dem thailändischen König Chulalongkorn dem Großen, Rama V., der vom 11. November 1868 bis 23. Oktober 1910 an der Spitze seines Landes stand.

Zur Person: Als ältester Sohn des an Malaria verstorbenen Königs Mongkut, Rama IV., wurde Chulalongkorn im Alter von erst 15 Jahren gekrönt. Bei der 100-Jahres-Feier zum Bestehen des Herrscherhauses der Chakri-Dynastie im Jahr 1882, nur 14 Jahre also nach dem Tod des Vaters, wurden fünf bedeutende Errungenschaften König Chulalongkorns für Thailand erwähnt: Die Gleichberechtigung bestimmter Klassen von Sklaven, die Abschaffung der Niederwerfung vor dem König, die Garantie für Regierungsoffiziere, dem König schriftlich ihre Meinung zukommen lassen zu dürfen, die Verbesserung der Beziehungen zum Ausland, und schließlich die Erweiterung des Wat Phra Kaeo, des Tempels im Königspalast von Bangkok.

Darüber hinaus hatte der junge König bereits damals eine Bildungsreform angestoßen, das Anlegen neuer Reisfelder unterstützt und die Wirtschaft durch das Graben neuer Kanäle angekurbelt. Schon früh interessierte sich Chulalongkorn für die Situation im Ausland. Als erster thailändischer König knüpfte er gute Kontakte zu den europäischen Königshäusern, unter anderem auch zu Kaiser Franz Josef. Zwei Reisen, 1897 und 1907, führten Chulalongkorn nach Europa – und genau an jene im Jahre 1897, als es zu einem feierlichen Treffen mit dem österreichischen Kaiser kam, erinnert nun der neue Sondermarkenblock.

Bei dieser historischen Zusammenkunft überreichte König Chulalongkorn, Rama V., Kaiser Franz Josef im Rahmen einer Hoftafel im Schloss Schönbrunn einen Säbel als Ehrengeschenk. Der Kaiser schenkte dem König im Gegenzug seine Fotografie in einem wertvollen Rahmen, darüber hinaus ließ er ihm einen Lipizzaner-Schimmelhengst namens „Siglavy Batavia“ schicken, der im Jänner 1898 wohlbehalten in Bangkok ankam. Der auf dem Markenblock abgebildete Dreizack kam indes bereits einige Jahre vor der königlichen Europareise in den Besitz des österreichischen Kaiserhauses.

Zur Erinnerung und als Dank für die Sendung einer Schatulle mit Fotografien von kunstgewerblichen Gegenständen, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 aufgenommen worden waren, ließ König Chulalongkorn einen königlichen Dreizack für Kaiser Franz Josef anfertigen und durch die Konsuln nach Österreich übermitteln. Der entsprechende Begleitbrief befindet sich übrigens im Österreichischen Staatsarchiv und ist datiert mit 15. Mai 1878.





Nennwert: EUR 0,70 + EUR 1,70
Ausgabetag: 10.11.2012
Markengröße: 29,6 mm x 38,5 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blöcke zu 2 Marken
 
Brigitte Am: 26.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1167043# 293 @  
Weihnachten - St. Georg / Kals am Grossglockner

Es ist mittlerweile eine gute Tradition, dass der malende und schreibende Altbischof der Diözese Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher, eine Weihnachtsmarke der Österreichischen Post AG gestaltet. Bereits zum sechsten Mal griff er dafür zu Pinsel und Palette und schuf das stimmungsvolle Motiv des vorliegenden Wertzeichens, welches die kleine romanische St. Georgs-Kirche in Kals am Großglockner zeigt.

Dr. Reinhold Stecher schreibt dazu: „Die diesjährige Briefmarke zur Weihnacht entführt uns in das Dorf unter dem Großglockner. Kals hat die eigenartigste Siedlungsgeschichte von Tirol. Flurnamen und Funde verraten, dass in Kals jahrhundertelang Kelten, Romanen, Slawen und Bajuwaren friedlich zusammengelebt haben. Die große Abgeschiedenheit mag dazu beigetragen haben, dass diese bunt zusammengesetzte Bevölkerung ein hohes Gemeindebewusstsein entwickelt hat. Und noch etwas anderes hat dieses Miteinander verstärkt: der Glaube. Davon könnte das uralte romanische Kirchlein von St. Georg erzählen. Es hatte eine Vorgängerkirche, und sein Boden barg römische Scherben.

Heute ist Kals das Glocknerdorf mit Besuchern aus aller Welt, aber die Botschaft und der Segen des Kindes aus Bethlehem bleiben aktuell. Der Sternenstrom, der auf dem Sonderstempel über dem Glockner ins Tal strömt, soll dies andeuten.“

Zur Person von Dr. Stecher: Nach der Matura in Innsbruck und der Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat er im Jahre 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen.

Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein, 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 16.11.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 1.250.000 Marken in Sets zu 5 Stück
 
Brigitte Am: 29.10.2012 07:02:00 Gelesen: 1166588# 294 @  
Sondermarke „Weihnachten - Jacopo Bassano - Anbetung der Könige“





Wert: EUR 0,70
Ausgabetag: 16.11.2012
Auflage: 1.500.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 40 x 32,5 mm Odontometrische Zahl: 13 x 12¾
Grafikentwurf: Kirsten Lubach, nach einer Vorlage von Jacopo Bassano
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 31.10.2012 06:44:00 Gelesen: 1166240# 295 @  
Lenz Moser

Botschafter österreichischer Weinkultur

Der Name Lenz Moser ist untrennbar mit Österreichs Weinbau verbunden. Der heutige Gutskeller Lenz Moser in Rohrendorf bei Krems, dessen erste urkundliche Erwähnung ins Jahr 1040 zurück reicht, gilt als Ausgangspunkt wichtiger Impulse zur Pflege österreichischer Weinkultur. So wurde hier die „Lenz Moser Hochkultur“ begründet, die den Weinbau in den 1950er-Jahren revolutionierte. Diese und weitere Pioniertaten machten das Haus Lenz Moser zu dem, was es heute ist: Marktführer am österreichischen Markt mit Qualitätsweinen aus Österreich. Und als wichtigster Exporteur von österreichischem Qualitätswein in Flaschen trägt Lenz Moser Österreichs Weinkultur hinaus in viele Länder Europas, in die USA, nach Kanada und in den fernen Osten.

Hochkultur auf naturnaher Grundlage

Neben dem Stammsitz in Rohrendorf bewirtschaftet Lenz Moser das Schlossweingut des Souveränen Malteser Ritterordens in Mailberg/Weinviertel und den Klosterkeller Siegendorf/Burgenland. Hier wird nicht nur die Lenz Moser Hochkultur gepflegt, sondern auch nach Aspekten des ökologischen Weinbaus gearbeitet: Güte geht vor Menge, organische Düngung, natürliche Schädlingsbekämpfung und schonende Unkrautvernichtung stehen im Mittelpunkt.

Beziehungskultur trägt Früchte

Lenz Moser arbeitet ausschließlich mit Weinbauern und Winzergenossenschaften aus den Weinbaugebieten Niederösterreich und Burgenland zusammen. Das stellt sicher, dass jeder Lenz Moser Wein nur aus österreichischen Rieden stammt. Rund 3000 ausgesuchte Winzer profitieren von der Betreuung durch erfahrene Lenz Moser Önologen.

Qualität als Ausdruck der Unternehmenskultur

Im Hause Lenz Moser bleibt keine Phase der Weinwerdung dem Zufall überlassen. Mit modernster Kellertechnologie und viel Know-how lassen sich alle Abläufe so steuern, dass das Maximum jenes Schatzes in die Flasche kommt, den jede Traube in sich birgt. Um stets auf dem neuesten Erkenntnisstand zu bleiben, investiert Lenz Moser viel Zeit und Geld in Forschung, Entwicklung und technische Ausrüstung. Die Konzentration auf schonende und rationelle Verarbeitungsprozesse verfolgt stets ein Ziel: Die Produktion hochwertiger Qualitätsweine mit vernünftiger Preisgestaltung. Wie gut dieses Ziel erreicht wird, beweist eine lange Liste von Auszeichnungen und Prämierungen für Lenz Moser Weine bei nationalen und internationalen Wettbewerben und Verkostungen.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 17.11.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Harald Kaiserseder
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.11.2012 07:02:01 Gelesen: 1165894# 296 @  
175 Jahre Eisenbahn für Österreich

Die vorliegende Sondermarke stellt für alle Eisenbahn-Liebhaber mit Sicherheit einen philatelistischen Höhepunkt dar, wird doch mit ihr des 175-jährigen Jubiläums „Eisenbahn für Österreich“ gedacht. Das Motiv des neuen 0,90 Euro-Wertzeichens zeigt den für diesen Anlass eigens gebrandeten Jubiläumszug, einen modernen Railjet der ÖBB.

Die 175-jährige Geschichte des österreichischen Schienenverkehrswesens geht zurück auf das Jahr 1827, als die Eröffnung des ersten Streckenabschnitts der Pferdeeisenbahn Linz–Budweis stattfand. Die eigentliche Geburtsstunde der Eisenbahn in unserem Land schlug freilich erst am 23. November 1837, als auf der 13 Kilometer langen Strecke zwischen Floridsdorf und Deutsch Wagram der von der Dampflokomotive „Austria“ geführte Zug seine Fahrgäste sicher ans Ziel brachte. Tatsache ist jedoch: Kein anderes österreichisches Massenverkehrsmittel hat eine ähnlich lange Tradition wie die Eisenbahn.

Unter dem Motto „Keine Zukunft ohne Herkunft“ nehmen daher zahlreiche Bahnen das Jubiläum zum Anlass, die Anfänge der Eisenbahn in Österreich entsprechend zu würdigen. So sind beispielsweise die Mitgliedsorganisationen des Verbandes Österreichischer Museums- und Touristikbahnen bemüht, mit ihren historisch wertvollen Fahrzeugen und Exponaten die Geschichte der Bahn attraktiv und lebendig darzustellen. Neben dem planmäßigen Nostalgiezugbetrieb und dem saisonalen Programm finden darüber hinaus während des gesamten Jahres unzählige Sonderveranstaltungen zum Thema Eisenbahn statt. Das runde Jubiläum bietet aber nicht nur Anlass, die wechselvolle Geschichte entsprechend Revue passieren zu lassen – auch der Blick in die Zukunft ist von großer Wichtigkeit: Als sicheres, umweltfreundliches, rasches und vor allem verlässliches Verkehrsmittel wird die Bahn künftig noch mehr als heute das Rückgrat des Personen- und Güterverkehrs bilden; derzeit benützen immerhin rund 700.000 Menschen Tag für Tag die österreichischen Bahnen.

Das umfangreiche Investitionsprogramm von mehr als zwei Milliarden Euro jährlich beinhaltet den Neubau bzw. die Sanierung zahlreicher Bahnhöfe im ganzen Land sowie den weiteren Ausbau großer Korridore und moderner leistungsfähiger Strecken, kurz: die Schaffung einer noch klimafreundlicheren Mobilität in Österreich. Das ehrgeizige Ziel dabei lautet „nachhaltige Effekte“, damit die Bahn bei ihrem nächsten runden Geburtstag noch schneller ist und wesentlich mehr Fahrgäste und Güter befördert als sie es heute bereits tut.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 23.11.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.11.2012 07:15:00 Gelesen: 1165357# 297 @  
Weihnachten - Arndorfer Altar / Maria Saal

Die Kärntner Wallfahrtskirche Mariae Himmelfahrt – kurz „Marienkirche“ oder auch „Maria Saaler Dom“ genannt – ist eine in ihrem heutigen Aussehen im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik errichtete römisch-katholische Pfarrkirche. Ein bereits früher bezeugtes Gotteshaus wurde vermutlich an derselben Stelle im 8. Jahrhundert errichtet; aus diesem Grund gilt Maria Saal als einer der ältesten Standorte einer christlichen Kirche sowie als Ausgangspunkt der Missionierung Kärntens in der so genannten Karolingerzeit.

Zur Geschichte des Pfarrhauses: Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde die Marienkirche nicht nur buchstäblich „von Grund auf“ umgebaut, auch die Kapitelbauten wurden in dieser Zeit befestigt. 1430 errichtete man Querschiff und Chor, in den Jahren 1450 bis 1459 schließlich das Langhaus. Ab 1463 erhielt Maria Saal einen Burgfried und wurde angesichts der durch die Türken drohenden Gefahren durch umfangreiche Wehranlagen, welche heute noch gut erhalten sind, gesichert. Dabei wurde auch die zweigeschoßige runde und ursprünglich im romanischen Stil erbaute Taufkapelle mit einbezogen.

Nachdem die Inneneinrichtung in der Mitte des 17. Jahrhunderts im barocken Stil zum Teil umgestaltet worden war, griff am 4. November 1669 ein verheerender Großbrand vom Ort aus auf das Gotteshaus über und zerstörte dessen Dach, sämtliche Glocken und den Hochaltar. Die Mauern und das Gewölbe des Kirchenschiffs konnten indes „Gott sei Dank“ vor dem Einsturz bewahrt werden, sodass wenigstens die wertvolle Inneneinrichtung großteils vor den Flammen gerettet werden konnte. Die Bedeutung des Gotteshauses zeigt sich jedoch eindrucksvoll in der Tatsache, dass man nach nur fünf Jahren bereits den größten Teil des Wiederaufbaus fertiggestellt hatte, das riesige Dach war wieder eingedeckt und die neu aufgebauten Türme erhielten anstelle der ehemaligen Spitzdächer barocke Zwiebelhauben.

Im Inneren fand 1714 der neue Hochaltar seinen Platz, an dem – nach der Abtragung des Gnadenaltars – 1787 die gotische Gnadenstatue aufgestellt wurde. Der so genannte Arndorfer Altar, das Motiv der Marke, kam indes erst ein Jahrhundert später, 1884, von der Filialkirche Arndorf in den Maria Saaler Dom. Der wunderschöne gotische Flügelaltar wurde um 1520 in der Villacher Schnitzerwerkstatt von Lukas und Heinrich Tausmann hergestellt. Auf sieben imposanten Tafelbildern sind verschiedene Szenen aus dem Leben Mariens, der Mutter Anna und anderen heiligen Frauen zu sehen; der Ausschnitt auf der vorliegenden Weihnachtsmarke zeigt das stimmungsvolle Bild „Anbetung des Christuskindes“.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 30.11.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 2.000.000 Marken in Sets zu 5 Stück
 
Brigitte Am: 07.11.2012 07:02:00 Gelesen: 1165205# 298 @  
Sondermarke „Weihnachten - Pieter Breughel d. Ä. - Jäger im Schnee“





Wert: EUR 0,62
Vorbezugstag: 5.11.2012 - Ausgabetag: 30.11.2012
Auflage: 3.750.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 40 x 32,5 mm Odontometrische Zahl: 13 x 12¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski, nach einer Vorlage von Pieter Breughel d. Ä.
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 13.12.2012 10:09:26 Gelesen: 1157816# 299 @  
Ski WM 2013 Schladming
Freiheit im Schnee - Steirisches Herz - Slalomtanz

Vom 4. bis 17. Februar 2013 findet im bekannten steirischen Wintersportort Schladming die 42. Alpine Skiweltmeisterschaft statt. Die Wahl des Austragungsortes erfolgte bereits am 29. Mai 2008 in Kapstadt (Südafrika) durch den 46. FISKongress, wo sich Schladming schon im ersten Wahlgang deutlich in der Abstimmung gegen die Bewerbungen aus Cortina d'Ampezzo (Italien), St. Moritz (Schweiz) und Vail/Beaver Creek (USA) durchsetzen konnte. Schladming hat, gemeinsam mit Haus im Ennstal, bereits die Ski-WM 1982 veranstaltet – im Gegensatz zur damaligen sportlichen Großveranstaltung sollen 2013 jedoch sämtliche Bewerbe auf der berühmten Schladminger Planai stattfinden. Die zum Teil unterschiedlichen Strecken werden alle im selben Zielstadion in unmittelbarer Nähe zum attraktiven Stadtzentrum enden.

Spannende Tage, die ganz im Zeichen des internationalen Skisports stehen, liegen also unmittelbar vor den unzähligen Fans auf der ganzen Welt. Beim Kampf um Gold, Silber und Bronze hoffen wir Österreicher natürlich, so viel Patriotismus sei gestattet, dass die heimischen Skistars wie Marcel Hirscher, Benni Raich, Marlies Schild und Elisabeth Görgl auch ein kräftiges Wort mitzureden haben werden.

Die Österreichische Post begleitet die Ski-WM auf unterschiedlichste Weise, unter anderem mit der Herausgabe der drei vorliegenden attraktiven Sondermarken. Die Motive dieser Wertzeichen stammen von niemand Geringerem als dem international renommierten österreichischen Maler Christian Ludwig Attersee, der mit seinen Gemälden „Freiheit im Schnee“, „Steirisches Herz“ und „Slalomtanz“ eindrucksvolle Bilder in der typischen Attersee'schen Bildsprache schuf. Farbenfroh, sinnlich-wuchtig und voll Poesie interpretiert der Künstler den sportlichen Event, indem er die Leidenschaft, die Ausgelassenheit und die Eleganz hochleben lässt.

Angesprochen auf die kunstvolle Plakat- und Markenserie, die Schladming entsprechend bewirbt, meinte Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbandes, überzeugt: „Eine außergewöhnliche Ski-WM braucht außergewöhnliche Bilder.“ Neben seiner Tätigkeit als Maler tritt Christian Ludwig Attersee auch immer wieder als Musiker, Schriftsteller, Objektmacher und Designer in Erscheinung. Zu seinen wichtigsten Ausstellungen gehören die „documenta VI“ 1977 in Kassel und die Biennale in Venedig 1984 – dort gestaltete Attersee den österreichischen und ersten internationalen Pavillon. Anfang der 1980er Jahre war der Künstler zudem mit seiner Werkschau „Attersee Werksquer“ in vielen Kunsthäusern Österreichs und Deutschlands zu sehen. 1990 wurde Attersee als außerordentlicher Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien berufen, 1992 wurde er zum ordentlichen Professor für die Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie ernannt. Die Werke Christian Ludwig Attersees befinden sich in zahlreichen bedeutenden Museen und internationalen Sammlungen.





Nennwert: EUR 0,62 / EUR 0,70 / EUR 0,90
Ausgabetag: 2.1.2013
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Christian Ludwig Attersee
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Auflage: 600.000 / 600.000 / 400.000
 
Brigitte Am: 15.12.2012 07:02:00 Gelesen: 1157564# 300 @  
Sprungschanze Bergisel

Fortsetzung der Serie „Moderne Architektur in Österreich“: Der neue Wert, entworfen von Silvia Moucka, thematisiert die Sprungschanze Bergisel in Innsbruck – eine Baulichkeit, die nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus architektonischer Sicht in hohem Maße bedeutend und im wahrsten Sinne des Wortes „herausragend“ ist.

Zaha Hadid, aus dem Irak stammende international renommierte Architektin und Architekturprofessorin britischer Nationalität, wurde im Jahr 2000 mit dem Neubau der Sprungschanze Bergisel beauftragt. Deren wahre Faszination, neben der spektakulären Ästhetik, ist die Tatsache, dass Zaha Hadid den eigentlichen Skisprungteil der Anlage mit dem rein architektonischen auf virtuose Weise verband; es gelang ihr, ein Sportstadion mit einem Café samt Aussichtsplattform zu einem großartigen, Stadtbild prägenden Gesamtkunstwerk zu erschaffen. Keine Frage: Die Schanze wirkt „wie aus einem Guss“, die einzelnen Elemente gehen fließend ineinander über – ebenso fließend, wie auch der Übergang vom unterirdischen Bereich zur Turmspitze wirkt. Der futuristische Sprungturm fügt sich hervorragend in die Landschaft ein und bietet einen grandiosen Ausblick auf Innsbruck und das dahinter liegende Massiv der Nordkette. Nachts wird durch die wechselfarbige Beleuchtung des Anlaufs und des Cafés ein überaus sehenswertes visuelles Erlebnis erzielt.

In ihrer Gesamtheit erinnert die gewaltige Baulichkeit an einen Stöckelschuh oder an einen Golfschläger – eine Tatsache, die ihr freilich mehrere verschiedene Spitznamen einbrachte. Fest steht: Die Sprungschanze Bergisel gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Wintersportstätten in Europa und zu einem international viel beachteten architektonischen Meisterwerk unserer Zeit. „Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometrie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes“ – so lautet das Credo von Zaha Hadid. Die Stararchitektin, die 1993 mit einem kühnen Entwurf für das Feuerwehrhaus des Vitra-Werks in Weil am Rhein ihren internationalen Durchbruch schaffte, kreierte im Laufe der letzten Jahre zahlreiche avantgardistische Baulichkeiten auf der ganzen Welt. Sie selbst bezeichnet das so genannte „phaeno“ in Wolfsburg, ein interaktives Erlebnismuseum der Naturwissenschaften, bei dem sie neue Möglichkeiten der dynamischen Gestaltung des Raumes erprobte und das trotz der komplexen Konstruktion auf eigenwillige Weise schwerelos wirkt, als eines ihrer gelungensten Projekte.

In Innsbruck hat sich Zaha Hadid übrigens nicht nur mit der Sprungschanze Bergisel ein unübersehbares Denkmal geschaffen, sondern auch noch mit einem zweiten, nicht weniger aufregenden Gebäude, und zwar mit der futuristischen Bergstation der Hungerburgbahn am Hermann-Buhl-Platz.





Sondermarke „Sprungschanze Bergisel“
Serie „Moderne Architektur in Österreich“
Wert: EUR 0,62
Ausgabetag: 4.1.2013
Auflage: 415.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 17.12.2012 07:12:00 Gelesen: 1157333# 301 @  
Wertzeichen Europa - Vielfalt in der Einheit

„Wertzeichen Europa“ ist gewissermaßen die Neuauflage des Ideenwettbewerbs aus dem Jahr 2011 („Marke Österreich“), wiederum eine Kooperation zwischen der Tageszeitung „Die Presse“ und der Österreichischen Post AG in Form einer Medienserie, wofür zwanzig profilierte visuelle Gestalter eingeladen wurden, grafisch ausgearbeitete, dem Thema entsprechende Entwürfe zu präsentieren. Die Ergebnisse wurden in den Printausgaben der „Presse“ vorgestellt und schließlich von einer Fachjury bewertet.

Die Reflexion über Europa ist so alt wie Europa selbst. Eine spezifische Art des Nachdenkens gehört spätestens seit der Neuzeit zu jenem Wesen Europas, über das gleichzeitig reflektiert wird. Diese lange Tradition und intensive Auseinandersetzung findet seinen ungemein reichen Ausdruck in der europäischen Wissenschaft, den Künsten und der Philosophie. Selbstkritik bildet dabei ein Wesentliches Element und eine Art von Konstante, die auch zur europäischen Identität gehört, wie unterschiedlich sie zu unterschiedlichen Zeiten auch immer ausgelegt wird. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Projekt „Wertzeichen Europa“ mit dieser altehrwürdigen und dadurch mitunter auch belasteten Thematik auf spezifische Weise, nämlich „praktisch“ in Form von konkreten Vorschlägen.

Gerade weil die Diskussion um europäische Werte meistens mit Bezug auf bstrakte Begriffe geführt wird, sind im Rahmen dieses Wettbewerbs inhaltliche und gestalterische Ansätze gesucht, die Aspekte dieser europäischen Identität konkretisieren. In dieser Hinsicht kommt dem Titel eine gewollte Doppeldeutigkeit zu, denn die aktuelle Situation dreht sich ja nicht nur um Werte, sondern auch darum, wie viel sie als Wertpapiere und Wertzeichen letztendlich wert sind. Der bewusst plakativ gewählte Untertitel „20 Gründe, Europa zu lieben“ soll signalisieren, dass im Rahmen dieses Wettbewerbs ein grundsätzlich positiver, subjektiver, aber auch exemplarischer Zugang zum Thema Europa gesucht wird, wobei „positiv“ eine kritische Perspektive selbstverständlich nicht ausschließt.

Der siegreiche Entwurf des eingangs erwähnten Ideenwettbewerbs stammt von Bruce Mau Design / Elvira Barriga. Zu ihrer kreativen Grafik mit dem Titel „Vielfalt in der Einheit“ meint sie: „Europa ist für mich vor allem vibrierende Vielfalt auf engstem Raum. Historisch gewachsen, durchwachsen, verwurzelt. Freiheit, Demokratie, Solidarität. Bildung und Kultur. – Historische und zeitgenössische typografische Versatzstücke verbinden sich mit den Farben der europäischen Nationalflaggen. Das verschachtelte, dichte Arrangement stellt sich bewusst vor die unmittelbare Lesbarkeit. Der Entwurf will ästhetisch verlocken, entdeckt und entschlüsselt werden. Der Entwurf braucht Zeit. So wie das Projekt Europa.“





Sondermarke „Wertzeichen Europa“
Wert: EUR 0,70
Ausgabetag: 21.1.2013
Auflage: 640.002 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
Markengröße: 42 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Elvira Barriga
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 19.12.2012 07:15:00 Gelesen: 1157064# 302 @  
HMW Z50 BJ. 1953

Fortsetzung der beliebten Serie „Motorräder“: Der neue Wert thematisiert ein Stück österreichischer Motorrad-Nostalgie, die legendäre HMW Z50 aus dem Jahre 1953. Die Halleiner Motorenwerke Hinterberger, Schreitl & Co., vormals Halleiner Motorenwerk Aktiengesellschaft, kurz Halleiner Motorenwerke (HMW), waren ein Hersteller von Fahrradhilfsmotoren, Mopeds und Motorrollern. Der Standort des Unternehmens befand sich zunächst in Hallein, Ende der 1950er Jahre wurde der Betrieb nach Kottingbrunn, einer kleinen Gemeinde südlich von Baden bei Wien, übersiedelt.

Zur Geschichte: Im November 1948 erfolgte die Gründung – unter anderem durch einen gewissen Ing. Anton Fuchs – zunächst als „Motorenwerk Fuchs-Königer Aktiengesellschaft Salzburg-Hallein“. Zuvor schon war mit der Suche nach einem geeigneten Gelände für den Produktionsstandort begonnen worden, der Mitte 1948 mit dem teilweise brachliegenden Grundstück der ehemaligen Grill-Werke gefunden wurde. Anfang 1949 konnte der Unternehmensstandort in den bis dahin ungenützten Hallen bezogen worden. Einige Zeit später, 1949, erfolgte wegen interner Unstimmigkeiten eine Neugründung auf den Firmennamen „Halleiner Motorenwerk Aktiengesellschaft“. Als einstmals größtes Industrieunternehmen im Land Salzburg wurden in der Halleiner Fabrik etwa 107.000 Mopeds hergestellt, das letzte Fahrzeug verließ im August 1958 das Werk.

Infolge des Motorradbooms im Zuge des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren entschloss man sich, ein neues Werk zu bauen. Im niederösterreichischen Kottingbrunn konnte schließlich ein geeignetes Areal gefunden werden. Bis Mitte 1958 wurde eine große Werksanlage, die dem seinerzeit letzten Stand der Technik entsprach, aufgebaut. Zu dieser Zeit waren rund 1.500 Personen bei HMW beschäftigt. Mit dem im Kottingbrunner Werk eingeführten Montageband konnte die Produktion auf zweieinhalb Mopeds pro Monteur angehoben werden, während im alten Werk in Hallein die Tagesproduktion bei nur 13 Mopeds lag. Etwa 60 Prozent der hergestellten Zweiräder wurden exportiert, darunter waren neben Ländern in Europa und Südamerika auch Hawaii sowie Nord- und Südafrika.

Wenige Jahre später kam es jedoch zu einem dramatischen Verkaufsrückgang, der den Anfang vom Ende des Unternehmens bedeutete. Im Vergleich zum Jahr 1956 betrug der Absatz von Motorrädern und Mopeds 1960 lediglich noch ein Zehntel. Am 16. Mai 1962 wurde schließlich das letzte von insgesamt 128.175 HMW-Mopeds ausgeliefert. Die Z50, welche die neue Sondermarke ziert, gehört freilich bis heute zu den Klassikern dieses einstmals bedeutenden österreichischen Herstellers.





Sondermarke „HMW Z50 Bj. 1953“
Serie „Motorräder“
Wert: EUR 2,20
Ausgabetag: 21.1.2013
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 42 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 30.01.2013 12:32:56 Gelesen: 1149346# 303 @  
Sonnenblumen - Treuebonusmarke 2012

Die vorliegende Sondermarke, das Treuebonusgeschenk 2012, zeigt in ihrem Motiv ein Arrangement von Sonnenblumen – gemalt von der bekannten steirischen Künstlerin Mag. Brigitte Heiden. Das ausdrucksstarke Bild voll „wilder Schönheit“ reduziert das Thema „Blumen“ vortrefflich auf gleichermaßen virtuose wie ästhetische Weise.

Die botanische Bezeichnung für Sonnenblume leitet sich von den griechischen Wörtern „helios“ (Sonne) und „anthos“ (Blume) ab. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie und ist in einem überaus poetischen Gedicht von Ovid überliefert: Einst verliebte sich das Mädchen Clytia in den Gott des Lichtes, Apollon. Dieser verschmähte jedoch Clytia, woraufhin sie sich nackt auf einen Felsen setzte, weder aß noch trank und fortan ihr Unglück beklagte. Neun Tage lang schaute die Verliebte Apollon zu, wie er seinen Wagen über den Himmel bewegte, ehe ihr Kummer zu gelben und braunen Farben wurde. Sie begann, sich in eine Sonnenblume zu verwandeln, die ihre Blüte stets nach der Sonne, Apollons Wagen, drehte.

Fest steht: Die ungewöhnliche Schönheit und die prächtigen Farben der Sonnenblume erfreuen beim Anblick bunter Blumenfelder ebenso wie bei der Bewunderung hervorstechender Einzelexemplare und inspirierten große Künstler zu unzähligen Werken. Vincent van Gogh zum Beispiel begeisterte sich für zwölf Sonnenblumen in einer Vase, Gustav Klimt indes ließ eine hochgewachsene Sonnenblume aus einem undurchdringlichen Pflanzendickicht hervorleuchten und Emil Noldes Aquarell bewegt in seiner flammenden Farbkomposition aus Gelb, Rot und Orange.

Die Eigenart der Pflanze, sich immer dem Sonnenlicht zuzuwenden, wird Heliotropismus genannt. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne auf ihrer Reise entlang des Himmels von Ost nach West, während sie nachts und in der Morgendämmerung auf ihre nach Osten gerichtete Position zurückkehrt. Auch wenn dies meist für die reifende Pflanze angenommen wird, so drehen sich lediglich die Blätter und Knospen nach der Sonne, nicht jedoch die Fruchtstände. Diese weisen in der Regel nach Osten – dorthin, wo die Sonne aufgeht. Die Bewegung wird von Motorzellen im so genannten Pulvinus, einem flexiblen Segment des Stamms unterhalb der Knospe, ausgeführt. Der Stamm verhärtet am Ende der Knospenstufe seine östliche Ausrichtung und, wenn die Überstrahlungsstufe erreicht wird, „friert“ der Stamm sie gewissermaßen ein. Auf diese Weise blühende Sonnenblumen sind nicht mehr heliotrop und die meisten Köpfchen zeigen in Richtung des Sonnenaufgangs.

Auch im vegetativen Bereich sind die Seitenorgane (Blätter und Blütenstände) so angeordnet, dass die Pflanze die beste Lichtausbeute erzielt; das heißt, dass niemals ein Organ genau senkrecht über einem anderen steht, sodass sie sich bei optimaler Raumnutzung gegenseitig nur wenig beschatten.





Sondermarke „Sonnenblumen – Treuebonusmarke 2012“
Wert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.2.2013
Auflage: 420.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 01.02.2013 07:01:00 Gelesen: 1149234# 304 @  




Dauermarke „Glückwunschmarke - Sonnenhut“
Wert: entspricht dem Entgelt einer Standard Inlandssendung
Ausgabetag: 20.2.2013
Auflage: 600.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 14
Grafikentwurf: Österreichische Post AG
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 04.02.2013 07:02:00 Gelesen: 1148629# 305 @  
100 Jahre Salzburger Marionettentheater

Das Salzburger Marionettentheater feiert heuer sein 100-jähriges Bestandsjubiläum – und die Post gratuliert dazu mit einer besonders ästhetischen Sondermarke. Das Motiv des Wertzeichens zeigt die kunstvoll gefertigte „Papageno“-Marionette aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“, welche als häufig gespieltes Stück zum festen Repertoire der traditionsreichen Kulturinstitution zählt.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1913, als ein gewisser Anton Aicher, ein aus der Steiermark gebürtiger Bildhauer, seine Leidenschaft als Figurenschnitzer und seine Liebe zum Puppentheater in die Tat umsetzte und schließlich mit der Aufführung von Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“ den Salzburgern seine Idee der Marionettenwelt auf eindrucksvolle Weise präsentierte. Der Erfolg war in hohem Maße überwältigend, und fortan hatten die beweglichen Püppchen ihren fixen Platz in der Stadt.

Tatsache ist, dass das Salzburger Marionettentheater zu Unrecht immer wieder mit einem Puppentheater für Kinder in Verbindung gebracht wird; wahr ist vielmehr, dass sich die Aufführungen in erster Linie an erwachsene Liebhaber des Musiktheaters im Allgemeinen und an die Genießer der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart im Besonderen richtet. Die am Marionettentheater aufgeführten Stücke sind wie richtige Opern inszeniert: Ein Bühnenbildner entwirft das Bühnenbild, ein Regisseur inszeniert den Ablauf und ein Choreograph erarbeitet den tänzerischen Teil. Die Musik kommt von einem Tonträger und stammt von bekannten Orchestern und ausgewählten Solisten in allerhöchster Qualität.

Diese konsequente Vorgangsweise bei den einzelnen Inszenierungen ergibt ein Gesamtkunstwerk, welches dem Publikum die Illusion einer „realen“ Opernaufführung vermittelt. Die international anerkannten Produktionen des erfahrenen Ensembles führen freilich dazu, dass eine Vorstellung des Marionettentheaters für viele Besucher Salzburgs ein absolutes Muss bedeutet und dass es auch bei Gastspielen im Ausland regelmäßig volle Häuser gibt. Tourneen führen das Marionettentheater immer wieder rund um die Welt, „zu Hause“ erfährt das Marionettentheater durch die wiederholten Kooperationen mit den Salzburger Festspielen indes höchste Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen.

Die 1971 bezogene Spielstätte des Marionettentheaters ist ein 350 Sitzplätze umfassendes kleines Theater im Barockstil. Es liegt unmittelbar neben dem im Jugendstil erbauten Mozarteum und war zuvor unter anderem jenes „Hotel Mirabell“, in dem der irische Schriftsteller James Joyce während seines Salzburg-Aufenthalts im Sommer 1928 wohnte.





Sondermarke „100 Jahre Salzburger Marionettentheater“
Wert: 0,62
Ausgabetag: 27.2.2013
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 14
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 06.02.2013 07:12:00 Gelesen: 1148025# 306 @  
Porsche 356 Nr. 1 Gmünd

Mit dem legendären Porsche 356 Nr. 1 findet die beliebte Serie „Autos“ nun ihre attraktive Fortsetzung, der kultverdächtige Sportwagen gehört ohne Zweifel zu den absoluten Klassikern seines Genres.

Zur Geschichte: Man befand sind inmitten der Wirrnisse des Zweiten Weltkriegs, als der österreichisch-deutsche Automobilkonstrukteur und Gründer der Firma Porsche in Stuttgart, Ferdinand Porsche, auf Anordnung von NS-Regierungsstellen im November 1944 den Sitz des Konstruktionsbüros in das von Bombenangriffen weniger bedrohte Kärnten verlegte, wo das Unternehmen sodann bis 1950 in Gmünd unter dem Namen „Porsche-Konstruktionen-Ges.m.b.H.“ firmierte. Und eben hier, in Gmünd, entstand im Jahre 1948 mit dem sportlich-eleganten Roadster „Porsche 356 Nr. 1“ das erste unter dem Namen Porsche gebaute Fahrzeug (und mit ihm die Konstruktionsgrundlage für den späteren Porsche 356, dem ersten Serienmodell dieses Herstellers).

Die Basis des ästhetischen Prototyps war ein selbst gefertigter Stahl-Gitterrohrrahmen samt Fahrwerk des allseits bekannten VW Käfer. Auf diese Plattform wurde eine selbst entworfene Karosserie aus händisch über Holzformen getriebenen Aluminiumblechen montiert. Auch den luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit einem Hubraum von 1131 cm³ und einer Leistung von ursprünglich 24,5 PS lieferte VW aus Wolfsburg. Er wurde vor dem Einbau durch „Tuning“-Maßnahmen auf eine Leistung von immerhin 35 PS bei 4000/min gebracht und leistete ein Drehmoment von maximal 69 Nm bei 2600/min. Die Maschine wurde längs vor der Hinterachse eingebaut – somit war der erste Porsche ein echter Mittelmotor-Sportwagen; gebremst wurde er indes über vier Trommelbremsen.

Elf Monate nach Beginn der Arbeiten zum ersten Porsche erhielt der Roadster im Juni 1948 von der Kärntner Landesbaudirektion die Einzelgenehmigung zum Betrieb und startete am 8. Juni 1948 mit dem Kennzeichen „K 45-286“ (siehe Markenmotiv) seine Jungfernfahrt. Dabei erreichte der 585 kg leichte Sportwagen eine Geschwindigkeit von bis zu 135 km/h, mit abgedecktem Beifahrersitz sogar 140 km/h. Als Ferdinand Porsche nach seiner Entlassung aus der französischen Kriegsgefängnishaft das Fahrzeug beurteilte, soll er das Ergebnis für absolut zufriedenstellend befunden und wortwörtlich gesagt haben: „Keine Schraube hätte ich anders gemacht.“

– Später wurde der Wagen für 7000 Schweizer Franken an einen Züricher Autohändler verkauft, der ihn für 7500 Franken an den ersten Porsche-Kunden weiterverkaufte. Den Erlös investierte Porsche in den Bau neuer Sport- und Rennwagen. 1953 erwarb Porsche das edle Stück zurück; heute steht es, gemeinsam mit vielen anderen Klassikern, im Porsche-Museum von Zuffenhausen, nördlich von Stuttgart, und kann dort bewundert werden.





Sondermarke „Porsche 356 Nr.1 Gmünd“
Serie „Autos“
Wert: 0,70
Ausgabetag: 28.2.2013
Auflage: 415.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 42 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 28.02.2013 15:23:29 Gelesen: 1144326# 307 @  
Valie Export – Smart Export

Mit VALIE EXPORT, einer bedeutenden österreichischen Medien- und Performancekünstlerin, wird die viel beachtete Markenserie „Fotokunst Österreich“ nun fortgesetzt. Das Markenmotiv zeigt eines der ersten bekannt gewordenen Kunstobjekte von VALIE EXPORT – eine Zigarettenpackung der Sorte „Smart Export“, die sie zu ihrem Markenzeichen umgestaltete.

VALIE EXPORT, 1940 in Linz geboren, wuchs mit zwei Schwestern als Tochter einer Kriegswitwe auf. Von 1955 bis 1958 besuchte sie die Kunstgewerbeschule in Linz, 1960 bis 1964 die Höhere Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien. 1967 nahm sie ihren Künstlernamen VALIE EXPORT als künstlerisches Konzept und Logo an, mit der Vorgabe, ihn nur in Versalien zu schreiben. Diese Aktion möchte sie als feministische Kritik an patriarchal-kapitalistischen Zuschreibungspraktiken verstanden wissen – bevor ein Eigenname die individuelle Einspeisung ins Marktgeschehen verdecke, werde er besser durch ein Logo ersetzt, so die überzeugte Auffassung der Künstlerin.

Im Jahre 1977 nahm sie an der documenta 6 in Kassel teil, 1980 vertrat sie gemeinsam mit Maria Lassnig Österreich auf der Biennale in Venedig. 1985 wurde ihr Spielfilm „Die Praxis der Liebe“ in der Kategorie Buch und Regie für den Goldenen Bären der Internationalen Filmfestspiele von Berlin nominiert. Von 1989 bis 1992 war sie Professorin an der University of Wisconsin-Milwaukee, 1991 bis 1995 Professorin im Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin. Von 1995 bis 2005 hatte VALIE EXPORT eine Professur für Multimedia-Performance an der Kunsthochschule für Medien in Köln inne, 2007 war sie sowohl auf der Biennale in Venedig als auch auf der documenta 12 vertreten.

VALIE EXPORTs künstlerische Arbeit, die mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet wurde, umfasst unter anderem Video Environments, digitale Fotografie, Installationen, Body Performances, Spiel-, Experimental- und Dokumentarfilme, Expanded Cinema, konzeptuelle Fotografie, Körper-Material-Interaktionen, Laserinstallationen, Objekte, Skulpturen sowie Texte zur zeitgenössischen Kunst und zum Feminismus. „Die Kunst kann ein Medium der Selbstbestimmung sein und diese bringt der Kunst neue Werte“, beansprucht VALIE EXPORT für sich.

Fest steht: Die Suche nach Identität und Ausdruck zieht sich durch ihr gesamtes Werk, und dabei exerziert sie immer wieder aufs Neue den Schmerz der Sprachlosigkeit und den Verlust körperlicher und seelischer Integrität. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde die Künstlerin freilich bereits im Jahr 1968 – und zwar mit ihrem Aufsehen erregenden „Tapp- und Tastkino“. Bei dieser Aktion trug sie einen Karton über ihrem nackten Oberkörper und Passanten auf der Straße durften nach ihren Brüsten grapschen.





Serie „Fotokunst Österreich“
Sondermarke „VALIE EXPORT - SMART EXPORT“
Series “Photographic art in Austria“
Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 13.3.2013
Markengröße: 35 x 42 mm
Entwurf: VALIE EXPORT
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.03.2013 07:01:00 Gelesen: 1143988# 308 @  
Bahnhof Baden zur Biedermeierzeit

Die vorliegende Sondermarke nach einer 2011 entstandenen Gouache des Archäozoologen und Eisenbahnenthusiasten Erich Pucher zeigt ein Motiv aus der Anfangszeit der Südbahn vor dem Hintergrund seiner Heimatstadt Baden bei Wien. Im Mittelpunkt steht die 1846 fabrikneue Lokomotive „Bruck“ der Wien-Gloggnitzer-Bahn. Es handelt sich dabei bereits um eine Maschine der zweiten Generation der ab 1840 in der bahneigenen Fabrik unter John Haswell in Wien gebauten Lokomotiven. Lehnte sich der aus Schottland stammende Konstrukteur anfänglich noch eng an britische und amerikanische Vorbilder an, so ging er bald eigene Wege, die den österreichischen Lokomotivbau für Jahrzehnte prägten.

Das Streben nach möglichst detailgetreuer Darstellung zwang zu umfangreichen Recherchen und Literaturstudien. Zwar blieb keine Maschine der Bruck-Klasse erhalten, doch existieren Typenskizzen und Fotografien. Überdies stellt das Technische Museum Wien mit der „Steinbrück“ eine ganz ähnliche Maschine der etwas verstärkten Nachfolgeserie von 1848 aus, an der viele Einzelteile studiert werden können. Die Personenwagen der Gloggnitzer Bahn waren relativ geräumige Drehgestellwagen nach US-Vorbild. Das Empfangsgebäude des Badener Bahnhofs war nach mehreren Umbauten erst 2004 durch einen Neubau ersetzt worden, so dass auch der Ursprungszustand und die damals noch verzweigten Gleise samt Betriebsanlagen für das Bild rekonstruiert werden mussten. Das verbaute Gebiet der Kurstadt war 1846 selbstverständlich noch viel kleiner als heute, so dass zwischen Bahn und Stadt ausgedehnte Grünräume zu sehen sein mussten. Als hilfreich erwiesen sich dazu Publikationen und Exponate des Badener Rollettmuseums.

Um den Vordergrund zu beleben, setzte der Maler vor der gerade angekommenen und nach dem Gleiswechsel noch nicht für die Rückfahrt nach Wien gedrehten Lokomotive Persönlichkeiten in Szene, deren Zusammentreffen in Baden zwar nicht historisch belegt, aber keineswegs unwahrscheinlich ist. Haswell erklärt dem in der Badener Weilburg beheimateten Erzherzog Albrecht nach einer extra für den General durchgeführten Vorführfahrt die Maschine, und der Planer und Betriebsdirektor der Gloggnitzer Bahn, Matthias Schönerer, hält die Unterlagen zum Bahnbetrieb bereit.

Erzherzog Albrecht war einer der Ersten, die den Nutzen der neuen Eisenbahn für das Militär erkannten, und Schönerer oblag schon 1848 die Logistik für Truppentransporte. Die übrigen Personen sind ein Adjutant, Eisenbahner und Zaungäste, links eine bürgerliche Familie in aktueller Biedermeiermode, rechts eine Weinbauernfamilie in ihren damals auch an der Thermenlinie noch alpenländisch anmutenden Trachten. Das Betreten der Gleise war noch nicht verboten.

Die Biedermeierzeit wird heute oft nur ganz einseitig als Vormärz und Zeit der Reaktion beschrieben. Dabei wird übergangen, dass sie eine äußerst fruchtbare Aufbruchszeit für Kunst, Wissenschaft und Technologie war und tiefgreifende Umwälzungen aller Lebensumstände mit sich brachte. Die hier geschilderte Konfrontation der neuen Technik mit dem alten Hochadel, den wissensdurstigen Bürgern und den traditionsverhafteten Bauern mag den wahren Facettenreichtum dieser Zeit verdeutlichen.





Sondermarke „Bahnhof Baden zur Biedermeierzeit“
Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 13.3.2013
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Dr. Erich Pucher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.03.2013 07:12:00 Gelesen: 1143792# 309 @  
Serie „Wildtiere und Jagd“
Sondermarke „Gämse“

Fortsetzung der im Vorjahr begonnenen Markenserie „Wildtiere und Jagd“: Der neue Wert thematisiert die Gämse (lat. Rupicapra rupicapra), die sowohl im gesamten Alpenraum als auch in Teilen des Balkans und der Karpaten beheimatet ist. Das attraktive Markenmotiv, gezeichnet von der bekannten Künstlerin Kirsten Lubach, zeigt in der Bildmitte ein männliches und ein weibliches Tier (Bock und Geiß) sowie, links davon, die Fährte der Gämse, auch Trittsiegel genannt. Die Jagd auf Gämsen findet aufgrund ihrer Lebensweise meist im Hochgebirge statt.

Da Gämsen weder steile Grate noch felsige Gegenden scheuen, ist die Jagd mühsam und oftmals recht gefährlich – und der tatsächlich bejagbare Bestand ist nicht selten sehr gering, da durch die widrigen Umweltbedingungen, insbesondere im hochalpinen Winter, viele Jungtiere gar nicht überleben. Auch Seuchen wie die so genannte Gämsblindheit, Räude (Milbenerkrankung) oder andere parasitäre Krankheiten können für hohe Todesraten mitverantwortlich sein. Fest steht: In Österreich lag der registrierte Abschuss von Gämsen im Jagdjahr 2010/2011 bei etwa 20.300 Tieren. Die Verwertung freilich ist mannigfaltig: Ihr Fleisch ist überaus wohlschmeckend und gilt vielerorts als hoch geschätzte Delikatesse, das Fell ergibt ein schönes Leder, das hauptsächlich zu Trachtenhosen oder Handschuhen verarbeitet wird. Die Hörner, in der Jägersprache auch Krucken genannt, wiederum werden als Stockgriffe und die Haare auf dem Widerrist von vielen gerne als Hutschmuck („Gamsbart“) verwendet. Im Magen der Gämsen findet man zuweilen die so genannten „Gämskugeln“ (hochdeutsch „Bezoar“) – diese wurden wegen ihrer vermeintlich arzneilichen Wirksamkeit ebenso wie das Gamsblut früher teuer verkauft, sind aber tatsächlich ohne jeden Wert.

Weitere Gefahren für die Gämse, neben der Bejagung durch den Menschen, bilden herabrollende Steine und Felsstücke und natürlich auch Lawinen, in besonders strengen Wintern leiden die Tiere oftmals auch an Futtermangel. Tierische Feinde sind vor allem der Luchs, der Wolf, vereinzelt der Bär und für Jungtiere (Kitze) auch der Steinadler.

Apropos Jungtiere: Meist ist es Ende Mai bis Anfang Juni, wenn die Geiß, nach sechs Monaten Tragzeit, ihr Junges wirft. Dieses folgt dem Muttertier mehrere Monate, erst im dritten Jahr ist das Kitz ausgewachsen. Gamsböcke erreichen ein Alter von etwa 15 Jahren, Weibchen indes können bis zu 20 Jahre alt werden.





Serie „Wildtiere und Jagd“
Sondermarke „Gämse“
Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 14.3.2013
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 265.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.03.2013 07:01:00 Gelesen: 1143741# 310 @  
Handschrift III 204 – Stift St. Florian

Das imposante Stift St. Florian, das größte und ohne Zweifel auch bekannteste Barockkloster Oberösterreichs, liegt in der gleichnamigen Ortschaft nahe Linz. Seit dem Jahre 1071 besteht hier eine Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren, der jetzigen „Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren“. Die prächtigen, im Großen und Ganzen unversehrt erhalten gebliebenen Barockgebäude mit der Stiftsbasilika wurden unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger zwischen 1686 und 1750 errichtet.

Interessant ist, dass der Ursprung des Stiftes durch Quellen nicht belegt ist, eine alte Überlieferung aus dem 9. Jahrhundert berichtet jedoch vom Märtyrertod des ersten namentlich bekannten Christen des heutigen Landes Österreich, nämlich des Heiligen Florian. Die so genannte „Passio Floriani“ erzählt, dass Florian nach seinem Tod im Jahre 304 aufgefunden worden sei und an jenem Platz, wo sich heute das Stift erhebt, seinen ersten Bestattungsort gefunden habe – demnach lässt sich eine Verehrungstradition des Hl. Florian ab dem 4. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Stiftes vermuten. Die ersten schriftlichen Zeugnisse einer Klosteranlage gehen indes auf die karolingische Zeit um 800 n. Chr. zurück.

Bücher von unschätzbarem Wert beinhaltet freilich die stiftseigene Bibliothek mit ihren etwa 140.000 Bänden, mittelalterlichen Handschriften und frühen Drucken. Ein wahrhaft barockes Juwel ist der Hauptsaal, der neben zahlreichen wunderschönen Tischlerarbeiten auch ein berühmtes Fresko von Bartolomeo Altomonte zeigt. Der Codex III 204, mit dem die attraktive Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre würdige Fortsetzung findet, ist hingegen ein Missale (Messbuch), das um 1320/25 angefertigt wurde und aus nicht weniger als 296 Pergamentblättern besteht. Die überaus reich geschmückte Handschrift enthält zahlreiche Initialen und 39 dekorative Komplexe, die oft mehrere Deckfarben-Initialen mit prunkvollen rahmenden Leisten vereinigen.

Die Hauptteile stammen von einer bolognesischen Malergruppe, die in der Spätzeit der Malerschule von St. Florian tätig war, den Text und die fleuronnierten Initialen erstellten einheimische Hände. Die Handschrift wird seit ihrer Entstehung in St. Florian sorgsam aufbewahrt.

Das Motiv der vorliegenden Marke zeigt, wie Christus aus dem Grab steigt, während die beiden Wächter schlafen. In der linken Hand hält der Auferstandene die Osterfahne, die Wundmale sind noch deutlich sichtbar. Die Initialminiatur, ein Kleinod von ganz besonderer Ästhetik, ist mit einer breiten Zierleiste verbunden.





Serie „Sakrale Kunst in Österreich“
Sondermarke „Handschrift III 204 - Stift St. Florian“
Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 15.3.2013
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Prof. Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.03.2013 07:12:00 Gelesen: 1143694# 311 @  
Serie „Österreicher in Hollywood“
Sondermarke „Senta Berger“

Mit der bekannten Schauspielerin Senta Berger findet die beliebte Serie „Österreicher in Hollywood“ nun ihre – im wahrsten Sinn des Wortes – attraktive Fortsetzung.

Senta Berger, am 13. Mai 1941 in Wien geboren, gehört ohne Zweifel zu den größten heimischen Darstellern mit internationalem Format. Ihre ruhmreiche Filmkarriere begann in Österreich und führte sie über Deutschland bis in die so genannte „Traumfabrik“ nach Hollywood.

Seitdem war sie in unzähligen europäischen Kinofilmen, am Theater und seit den 1980er-Jahren vermehrt auch in vielen Hauptrollen deutscher Fernsehserien und -filme zu sehen. Entdeckt wurde Senta Berger im zarten Alter von erst 16 Jahren von einem Großen seiner Zeit, nämlich vom unvergessenen Willi Forst, der sie für ihre erste, noch kleine Rolle beim Film engagierte. Das Max Reinhardt Seminar, an dem sie in der Folge studierte, musste sie jedoch vorzeitig wieder verlassen, nachdem sie in dem Film „The Journey“ mit Yul Brynner eine Rolle angenommen hatte, ohne den Direktor um Erlaubnis zu fragen; 1958 wurde Senta Berger indes das jüngste Mitglied am Wiener Theater in der Josefstadt.

Ein Markstein in der jungen Karriere von Senta Berger war sicherlich der Film „Der brave Soldat Schweijk“ an der Seite von Heinz Rühmann. Danach, 1962, übersiedelte sie nach Hollywood und arbeitete mit Weltstars wie Dean Martin, Kirk Douglas, John Wayne, Frank Sinatra und Charlton Heston. 1969 kehrte sie schließlich nach Europa zurück und war in den 1970er-Jahren vor allem in italienischen Produktionen unterschiedlicher Genres zu sehen. Zwischen 1974 und 1982 war Senta Berger die Buhlschaft in Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen und damit die bis heute am längsten in dieser Rolle zu sehende Darstellerin.

Sie spielte am Wiener Burgtheater (unter anderem mit Klaus Maria Brandauer) ebenso wie am Hamburger Thalia-Theater und am Schillertheater in Berlin. 1985 gelang ihr das TV-Comeback vor dem deutschsprachigen Publikum in der erfolgreichen Fernsehserie „Kir Royal“. Daneben trat Senta Berger auch als Chansonsängerin und bei Leseabenden auf; für den französischen Film „8 Frauen“ lieh sie 2002 Catherine Deneuve ihre Stimme.

Die beliebte Künstlerin, die seit vielen Jahren in Grünwald bei München und seit einiger Zeit auch in Berlin lebt, wurde mit zahlreichen renommierten Preisen und Ehrungen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bambi, dem Karl Valentin Orden, dem Filmband in Silber, dem Deutschen Fernsehpreis, der Goldenen Kamera, dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, dem Berliner Bär und der Platin Romy für ihr Lebenswerk. Darüber hinaus prangt seit 2011 ihr Stern auch auf dem Boulevard der Stars in Berlin.





Serie „Österreicher in Hollywood“
Sondermarke „ Senta Berger “
Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 22.3.2013
Markengröße: 35 x 42 mm
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 11.03.2013 07:02:00 Gelesen: 1143649# 312 @  
Serie „Altes Österreich“
Sondermarke „Laibach“

Fortsetzung der interessanten Markenserie „Altes Österreich“: Der neue Wert thematisiert die historische Altstadt von Laibach (slowenisch: Ljubljana) und zeigt in seinem Motiv den eleganten Prešerenplatz in einer Ansicht um 1916.

Die Geschichte von Laibach ist überaus wechselhaft und lange – sie reicht zurück bis zur Zeit der Römer, die an der Stelle des heutigen Ljubljana eine Siedlung namens Emona gründeten. Die Stadt selbst wurde im Zuge der Ostkolonisation von Siedlern aus dem Herzogtum Bayern gegründet. Seit dem Hochmittelalter war Ljubljana Hauptstadt des zum Deutschen Reich gehörenden Herzogtums Krain. 1276 kam die Stadt gemeinsam mit dem Herzogtum an die Habsburger, 1461 wurde sie Bischofssitz. Von 1809 bis 1813 war sie Hauptstadt der Illyrischen Provinzen Frankreichs. Die Bevölkerung bestand seit dem Hochmittelalter vorwiegend aus Deutschsprachigen; nach 1848 war Ljubljana stets ein kulturelles Zentrum der Slowenen.

Vor dem Ersten Weltkrieg war Laibach eine Österreichisch-Ungarische Garnisonsstadt, im Jahre 1914 waren hier mehrere wichtige k. u. k. Infanterie-Regimenter stationiert. Nach dem Krieg, 1918, wurde die Stadt Teil des neu gegründeten Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen; 1929 wurde Laibach Hauptstadt der Drau-Banschaft im Königreich Jugoslawien. Unterbrochen war die Zugehörigkeit während des Zweiten Weltkriegs nur durch eine kurze Mitgliedschaft zu Italien als „Lubiana“ mit einem ehemaligen jugoslawischen General als Bürgermeister.

Der Großteil der Laibacher Deutschen wurde im Winter 1941/1942 aufgrund eines Abkommens zwischen Hitler und Mussolini ins Großdeutsche Reich umgesiedelt, mehrheitlich nach Oberkrain bzw. in die Untersteiermark. Nach der Kapitulation Italiens im September 1943 ging die Stadt in deutsche Kontrolle über, am 9. Mai 1945 erfolgte schließlich die formale Auflösung der Provincia di Lubiana. 1945 wurden die verbliebenen Laibacher Deutschen ebenso wie alle anderen Deutschsprachigen Sloweniens vertrieben, zahlreiche Menschen wurden getötet. Im gleichen Jahr wurde Ljubljana Hauptstadt von Slowenien in der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien, 1991 feierte man schließlich in der ganzen Stadt die neue Unabhängigkeit des Staates Slowenien.

Das Markenbild zeigt, wie oben erwähnt, den Prešerenplatz (slowenisch: Prešernov trg), der nach wie vor der Hauptplatz der Stadt ist. Zu sehen ist neben dem Kresija Palast (links) und dem Philip Haus (rechts), welche gemeinsam den Eingang in die Altstadt bilden, auch das Denkmal des slowenischen Nationaldichters France Prešeren (1800–1849). Im Vordergrund sieht man eine historische elektrische Straßenbahn, über allem aber thront majestätisch das Wahrzeichen der Stadt, die Burg von Laibach.





Serie „Altes Österreich“
Sondermarke „Laibach“
Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 6.4.2013
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Grafikentwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.03.2013 07:01:00 Gelesen: 1143574# 313 @  
Gemeinschaftsausgabe mit Slowenien
Sondermarkenblock „Adelsberger Grotte, Höhlenpostamt 1899“

Die Höhlen von Postojna – deutsch „Adelsberger Grotte“, slowenisch „Postojnska jama“ – bilden das Thema der neuen Gemeinschaftsausgabe von Österreich und Slowenien.

Im Karstgebiet rund um die slowenische Stadt Postojna befinden sich die zweitgrößten für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt. Die Entstehung des aus drei Hauptebenen bestehenden Höhlensystems erklärt die Tatsache, dass am Südwestrand des Pivka-Beckens der wenig wasserdurchlässige so genannte „eozäne Flysch“ im Untergrund gegen mächtige Kalksteinschichten der Kreide grenzt, welche aus besonders reinem Kalkstein bestehen, der wiederum ungleich stärker durch Wasser aufgelöst wird als die Sand- und Tonsteine des Flyschs. Datierungen der abgelagerten Höhlensedimente ergaben ein Alter von etwa 900.000 Jahren.

Der Verlauf der Höhlengänge zeigt zwei Hauptrichtungen, wobei ein Großteil deutlich in Nordwest-Südost-Richtung und damit parallel zu tektonischen Störungen im Höhlengebiet verläuft, der andere Teil steht etwa senkrecht dazu und ist wesentlich mehr verzweigt. Der erste Höhlenbesuch ist anno 1213 belegt; 1818 wurde erstmals Licht installiert, Wege wurden angelegt und neue Teile der Höhle entdeckt. Seit der Fertigstellung der Eisenbahn Wien–Laibach–Triest 1857 erhöhte sich die Zahl der Besucher beträchtlich. Die erste Höhlenbahn fuhr ab 1872, 1914 kamen Lokomotiven mit Verbrennungsmotor zum Einsatz, 1959 wurden diese durch eine elektrische Bahn ersetzt. 1968 wurden schließlich jene auch heute noch bestehenden Wege angelegt, über die jährlich mehr als eine halbe Million Besucher geführt werden.

Einigermaßen kurios ist freilich die Tatsache, dass im ausgehenden 19. Jahrhundert ein Postamt in der Adelsberger Grotte eingerichtet wurde (siehe Motiv des Markenblocks). Belege des dort verwendeten Stempels sind von Pfingsten 1900 bis 1914 auf Ansichtskarten dokumentiert.

Im Postamtsverzeichnis von 1901 ist unter der Nr. 874 Adelsberg (Postojna) die „Adelsberger Grotte“ mit einer Fußnote angeführt: „Briefannahmestellendienst am Pfingstmontag, 15. August, sowie an noch drei bis vier Tagen jeden Jahres.“ Die Teplitzer Zeitung schrieb indes am 8.9.1911: „In dieser modern eingerichteten Grotte hat auch das österreichische Handelsministerium im Hinblick auf die hochentwickelte Ansichtskarten-Industrie ein K.k. Grottenpostamt eingebaut und wird die dort aufgegebene Post, die aus der Grotte selbst nach allen Weltrichtungen gelangt, mit einem eigenen Grottenpoststempel versehen. Zum Beweis, welcher Beliebtheit sich diese Institution erfreut, möge nur beispielsweise angeführt werden, dass in diesem Jahr anlässlich des Grottenfestes in vier Stunden allein 47.000 Ansichtskarten mit einem Gewicht von 219 kg zur Aufgabe gelangten.“ – Im Zuge des Fortschreitens des Krieges wurde das Höhlenpostamt im März 1915 durch das k.u.k. Feldpostamt 81 ersetzt.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 6.4.2013
Markengröße: 42 x 35 mm
Blockgröße: 100 x 80 mm
Grafikentwurf: Matjaž Uèakar
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blocks zu 1 Marke
 
Brigitte Am: 27.03.2013 13:34:13 Gelesen: 1143324# 314 @  
100 Jahre Schaufelraddampfer Hohentwiel

Der Schaufelraddampfer „Hohentwiel“, die frühere Staatsjacht des letzten Königs von Württemberg, Wilhelm II., ist das einzige noch betriebene Dampfschiff und zugleich das älteste noch verkehrende Passagierschiff auf dem Bodensee. Beheimatet in Hard bei Bregenz, ist der Dampfer nach dem in der Nähe des Bodensees gelegenen gleichnamigen Berg benannt.

Zur Geschichte: Man schrieb das Jahr 1911, als ein gewisser Oberbaurat Eugen Kittel begann, die Hohentwiel als Halbsalondampfer zu entwerfen, 1913, also vor genau 100 Jahren, lief der elegante Raddampfer im deutschen Friedrichshafen schließlich vom Stapel und wurde als letztes eigenes Dampfschiff der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn in den Dienst gestellt. Der Erste Weltkrieg hatte kaum Einfluss auf die Deutsche Bodenseeschifffahrt. Der Kursverkehr wurde zwar ausgedünnt, bis 1919 aber aufrechterhalten; ab 1920 konnte der gesamte Oberseekurs wieder befahren werden. In der Folge nahm der Personenverkehr rasch zu und es kam zu einem einsetzenden Wandel von der Verkehrs- zur Vergnügungsflotte.

Nicht mehr die Berufspendler, Schüler und der Güterverkehr beherrschten die Schifffahrt, sondern der Ausflugsverkehr von Ferien- und Wochenendgästen. Dazu wurden Passagierschiffe mit immer größeren Fahrgastkapazitäten benötigt. Auf dem Vorschiff und dem Oberdeck der Hohentwiel wurden elegante Salons eingerichtet, das Steuerhaus musste, erweitert um eine Kommandobrücke, auf ein höheres Deck weichen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Hohentwiel weiterhin auf den wenigen noch aufrechterhaltenen Schiffskursen eingesetzt. Jene Bombennacht, bei der Friedrichshafen in Schutt und Asche versank und mehrere Schiffe zerstört wurden, verschonte die Hohentwiel glücklicherweise – sie konnte rechtzeitig vor dem Auslaufen in Konstanz zurückgehalten werden.

Nach dem Krieg begannen karge Jahre für die Hohentwiel, 1962 wurde sie schließlich ausgemustert und zu einem Clubheim mit Restaurant umgebaut. 1984 erwarb die Vereinigung „Internationales Bodenseeschifffahrtsmuseum e.V.“ schließlich den desolaten Dampfer und versetzte ihn nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder in den Zustand von 1913, wobei modernste Technik und historisches Material gekonnt vereint wurden.

Heute freilich kann man bei verschiedenen Rund- und Ausflugsfahrten die Hohentwiel als letzten Schaufelraddampfer des Bodensees wieder – fast wie einst – erleben. Besondere Erwähnung verdient, dass das nostalgische Schiff sogar im internationalen Filmbusiness Karriere machte: Sowohl im millionenschweren James Bond-Streifen „Ein Quantum Trost“ als auch in David Cronenbergs Produktion „Eine dunkle Begierde“ wurden auf der Hohentwiel einige Szenen gedreht.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 4.5.2013
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Tristan Fischer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
 
Brigitte Am: 30.03.2013 07:01:00 Gelesen: 1143292# 315 @  
Sondermarke „50 Jahre Freilichtmuseum Stübing“

Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing, eines der zehn größten in Europa, feiert sein 50-jähriges Bestandsjubiläum – Grund genug für die Herausgabe einer eigenen Sondermarke, welche den historisch-wissenschaftlichen Wert dieser wichtigen Einrichtung entsprechend philatelistisch würdigt.

Das Freilichtmuseum, in einem Ortsteil von Deutschfeistritz bei Graz in der Steiermark gelegen, beherbergt nicht weniger als 97 einstige Höfe und Wirtschaftsgebäude, die in allen Teilen Österreichs abgetragen und in Stübing originalgetreu wieder aufgebaut wurden – auf diese Weise werden die historischen Objekte zu einer ebenso eindrucksvollen wie lehrreichen Kulisse für eine individuelle Zeit- und Entdeckungsreise durch die traditionelle bäuerliche Kultur Österreichs. Die Besucher des Freilichtmuseums Stübing erfahren bei ihrer geschichtlichen Wanderung nicht nur Wissenswertes über das Leben und das Wohnen, sondern auch aus dem Alltag der bäuerlichen Bevölkerung von anno dazumal.

Auf sommerlichen Wiesen am Rand kühler Wälder geben die alten Bauernhöfe, nach Bundesländern gruppiert, einen Überblick über sechs Jahrhunderte Leben auf dem Lande. Die detailverliebte Einrichtung vermittelt dabei den Eindruck, die Bauersleute könnten tatsächlich jeden Augenblick eintreten. Blumen zieren die Balkone, auf den Weiden grasen Tiere und auf den Feldern wächst Getreide, das wie seinerzeit angebaut und geerntet wird.

In Stübing wurden aber nicht nur Bauernhöfe aufgebaut, sondern auch alte Mühlen (siehe Markenmotiv), eine historische Schule, Waldarbeiterhütten und sogar eine Greißlerei, in der es leckere Süßigkeiten wie zu Urgroßmutters Zeiten gibt. In der alten Schmiede beispielsweise wird auch heute noch Eisen geschlagen – und falls Feuer ausbrechen sollte, ist der historische Spritzenwagen aus dem Zeughaus der Feuerwehr von Lerchenreith bei Bad Aussee zur Stelle. Fest steht: Wie die tatsächliche Lage Österreichs, so erstreckt sich auch das aufsteigende Tal des Freilichtmuseums von Ost nach West, sodass ein Besuch analog dazu von mit Schilf gedeckten Gebäuden aus dem Burgenland bis zu den Alphütten im Bregenzer Wald möglich ist.

Neben den originalen Bauten befinden sich auf dem 60 Hektar großen Gelände auch noch zwei Ausstellungsgebäude, die interessante Objekte zeigen; darüber hinaus sind in Stübing immer wieder Handwerker zu Gast, die ihre von Generation zu Generation tradierten Künste auf eindrucksvolle Weise vorführen. Wer sein Studium der einzelnen Höfe über den Blick in die Stuben hinaus vertiefen möchte, ist freilich bei einer Führung, die auch die liebevoll gepflegten Nutz- und Schmuckgärten umfasst, überaus gut aufgehoben.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 5.5.2013
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
 
Brigitte Am: 29.04.2013 13:33:55 Gelesen: 1142476# 316 @  
Sondermarkenblock „EUROPA 2013 ‚Postfahrzeuge‘ - 100 Jahre E-Mobilität bei der Österreichischen Post“

Das von „Posteurop“, der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften vorgegebene Thema der heurigen EUROPA-Marken lautet „Postfahrzeuge“. Die Österreichische Post hat sich dazu etwas ganz Besonderes einfallen lassen: einen attraktiv gestalteten selbstklebenden Markenblock, von dem das rechts abgebildete Fahrzeug einzeln ablösbar ist und somit das eigentliche Wertzeichen darstellt. Eine Briefmarke in Form eines Autos – eine gelungene Interpretation des Themas und ein charmantes wie auch überaus innovatives Stück zeitgemäßer Philatelie.

Die Österreichische Post gehört beim Einsatz von elektrischen Nutzfahrzeugen im Zustell- und Verteildienst ohne Zweifel zu den Pionieren. Da seinerzeit angestellte Wirtschaftlichkeitsrechnungen eine Kosteneinsparung von rund 20 Prozent gegenüber einem benzinbetriebenen Fuhrpark ergaben, versuchte man so rasch wie möglich, E-Fahrzeuge auf stark belasteten Postkursen zwischen Postämtern und Bahnhöfen einzusetzen.

Am 15. Juni 1913, also vor genau 100 Jahren, war es schließlich so weit: Das erste elektrobetriebene Fahrzeug der Post, ein Austro-Daimler E-Paketwagen (siehe Markenblockmotiv), wurde in Betrieb genommen. Das neuartige Auto war mit zwei Radnabenmotoren mit je 15 PS ausgestattet und erreichte eine Maximalgeschwindigkeit von exakt 18,5 km/h. Der Strom wurde von einem 42-zelligen, 200 Amperestunden kapazitätsstarken Akku, der unterhalb des Chassisraums aufgehängt war, geliefert; die voll aufgeladene Batterie ermöglichte einen Aktionsradius von immerhin 45 Kilometern. Da jedoch die Tagesleistung der Fahrzeuge größer als die Reichweite der Batterie war, musste in der Garage ein Batteriewechsel vorgenommen werden, wo mit unterirdischen Aufzügen die Batterien direkt in das Fahrzeug eingeschoben wurden. Im Laderaum der Garage konnten bis zu 56 Batterien gleichzeitig geladen werden, wobei die Ladeplätze mit Geleisen für kleine Rollwagen versehen waren.

Nicht ohne Stolz berichtete das Zentralorgan für das k.u.k. österreichische Post-, Telephon- und Telgraphenwesen in seiner Ausgabe vom 20. Juni 1913 unter dem Titel „Einführung des Elektromobils im Wiener Postbetrieb“: „Am 15. d.M. wurden 29 Elektromobile – davon 6 Stück als Reserve – im Wiener Postbetrieb in Dienst gestellt. Sie werden den Beförderungsdienst auf sehr stark belasteten Postkursen besorgen und rund 496.000 km im Jahr zu leisten haben und damit 185.000 zweispännige Fahrten mit Pferdefuhrwerken ersetzen.“

Heute, 100 Jahre später, gehören Umweltbewusstsein, Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit zu den selbstverständlichen Prämissen der Österreichischen Post AG. Gewissermaßen als Repräsentant der heutigen E-Mobilität steht das eingangs erwähnte, als Marke ablösbare Fahrzeug, ein vom Lebensministerium geförderter postgelber E-Caddy Renault Kangoo.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 6.5.2013
Markengröße: 46,7 x 22,3 mm
Blockgröße: 85 x 48 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blocks zu 1 Marke
 
Brigitte Am: 30.04.2013 07:01:00 Gelesen: 1142445# 317 @  
Sondermarke „ 150 Jahre Rotes Kreuz“

Ein rotes Kreuz auf weißem Grund ist ohne Zweifel mehr als bloß ein Zeichen: Wo immer man dem Emblem begegnet – sei es auf einem Jeep in Georgien oder Kenia, auf einem Rettungswagen in Österreich oder als Sticker an einem Hemd – kann man sicher sein, dass auch im schlimmsten Grauen und in der größten Not jemand für Menschlichkeit sorgt. Seit 150 Jahren kennzeichnet das Rote Kreuz in dieser einheitlich-einprägsamen Form ihre Mitarbeiter und Einrichtungen.

In den Krisenherden der Welt, von Syrien über Mali, den Jemen, Kongo und Afghanistan, sind tausende Rotkreuz-Mitarbeiter im Einsatz. Die Konflikte diktieren ihnen lange Listen mit Aufgaben, die sie zum Wohl der betroffenen Zivilisten und zum Schutz von Militärangehörigen ausführen. Manche davon, wie der Besuch und die Registrierung von Kriegsgefangenen, sind einzigartige Befugnisse, die im humanitären Völkerrecht verankert sind. In über 90 Ländern besuchen Rotkreuz-Mitarbeiter Kriegsgefangene, führen getrennte Familien zusammen, bauen Wasserleitungen, verteilen Saatgut, impfen Kinder, vergeben Mikrokredite, sichern die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten, betreiben Spitäler und Gesundheitsposten oder verhandeln international bindende Abkommen.

Ihren Ursprung hatte die rege Betriebsamkeit im Zeichen der Menschlichkeit am 17. Februar 1863 in Genf; damals gründeten fünf Personen rund um den Geschäftsmann Henry Dunant das „Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege“. Als Symbol wählten die überzeugten Humanisten ein schlichtes rotes Kreuz. Bereits 1864 unterzeichneten zwölf Staaten die erste Genfer Konvention zum Schutz von verwundeten Soldaten und medizinischem Personal. 150 Jahre später ist die ursprüngliche Idee, verletzten Kriegsteilnehmern neutrale Sanitäter zur Seite zu stellen, zur weltweit größten humanitären Bewegung gewachsen. Neben dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz sorgen in 188 Ländern der Welt nationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften für die Linderung von Leid.

Eine der größten Herausforderungen für das Rote Kreuz in den komplexen aktuellen Krisen ist freilich der Mangel an Respekt für das humanitäre Völkerrecht, das Gewalt gegen am Konflikt Unbeteiligte wie Kinder, Verwundete, Kranke oder Gefangene verbietet. Fest steht jedoch: Aus der anfangs kleinen Schweizer Organisation wurde im Laufe der Jahre ein weltweit tätiger Akteur, dessen 13.000 Mitarbeiter aus 100 Nationen in über 90 Ländern helfen.

Das Motiv der neuen Sondermarke formuliert den hehren Grundsatz des Roten Kreuzes in bewusst gewähltem schlichten Design: „Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität. Wir sind da, um zu helfen.“





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 8.5.2013
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Markus Hechenberger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.05.2013 07:02:00 Gelesen: 1142384# 318 @  
Sondermarke „100 Jahre Wiener Konzerthaus“

„Eine Stätte zu sein für die Pflege edler Musik, ein Sammelpunkt künstlerischer Bestrebungen, ein Haus für die Musik und ein Haus für Wien“ – diesen bei der Eröffnung am 19. Oktober 1913 erhobenen Anspruch hat das Konzerthaus durch alle politischen und gesellschaftlichen Wechselfälle dieses sowie des vorigen Jahrhunderts hindurch kontinuierlich und vehement verfolgt. Als Veranstaltungsort genießt das Wiener Konzerthaus einen einzigartigen Ruf, der sich auf drei Verdienste gründet: sich mit der Tradition lebendig auseinanderzusetzen, durch ein mutiges Programmangebot neue Publikumsschichten zu erschließen und offen zu sein für neue Entwicklungen. Diese Tugenden begleiten das Konzerthaus seit seinen Anfängen.

Bereits das Eröffnungskonzert am 19. Oktober 1913 mit Werken von Bach, Beethoven und einer Uraufführung von Richard Strauss sollte für das Wiener Konzerthaus richtungsweisend werden: Traditionsbewusstsein und Innovationsfreude sind bis heute die tragenden Säulen der musikalischen Welt des Wiener Konzerthauses, bilden seine künstlerische Identität. Die einzigartige Breite und Qualität des musikalischen Angebots begeistert Musikliebhaber aus aller Welt.

Das Wiener Konzerthaus verfügt heute nicht nur über ein äußerst umfangreiches, sondern auch besonders vielfältiges Programmangebot, das neben dem gesamten klassischen Bereich mit Orchester- und Chorkonzerten, konzertanten Opern, Kammermusik, Klavierund Liederabenden, Alter und zeitgenössischer Musik auch Kinderkonzerte sowie Literatur-, Jazz- und Volksmusikreihen umfasst.

Seit seiner Eröffnung vor 100 Jahren zählt das Wiener Konzerthaus zu den bedeutendsten Institutionen des internationalen Musiklebens. Gemeinsam mit Staatsoper und Musikverein bildet es jene prominente Trias, die den weltweiten Ruf Wiens als führende Musikmetropole begründet. Anlässlich der 100. Saison verlieh die Lichtkünstlerin Victoria Coeln dem Wiener Konzerthaus ein prächtiges Farbenkleid aus einer Lichtkomposition, ein sogenanntes Chromotop, welches nun jeden Abend für einen atemberaubenden Eindruck sorgt. Bereits seit 2007 verwandelt sie die Fassade in der Lothringer Straße in ein solches Lichtkunstwerk, das seither mehrfach verändert wurde.

Das Kunstwort Chromotop (χρομα chroma Farbe – τοπος topos Raum) definiert polychrome Lichträume. Victoria Coeln gestaltet ihre Chromotope on site mit handgeformten Filtern. In ihrer Arbeit interagieren die Farben als Schichtung von farbigen Lichtebenen übereinander – angelehnt an die klassischen Techniken der Ölmalerei. In Ölgemälden bilden sehr feine, transparente Lasuren hochwertiger Pigmente zarte und lichtdurchlässige Farbschichten, die für den Aufbau der dreidimensionalen Farb- und Bildtiefe des historischen Gemäldes charakteristisch sind – somit trifft durch diese Lichtschöpfung Tradition einmal mehr auf Moderne. „Farbe ist ein Geschenk des Lichts, ebenso wie Zeit. Beobachten wir Licht, bekommen wir Zeit geschenkt.“ (Victoria Coeln)





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 11.5.2013
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Victoria Coeln
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 265.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.05.2013 07:12:00 Gelesen: 1142321# 319 @  
Sondermarke „100. Geburtstag Robert Jungk“

Robert Jungk, am 11. Mai 1913 geboren, wurde durch die Teilnahme an der deutschjüdischen Jugendbewegung politisch früh geprägt. Nach der Matura arbeitete er als Filmregie-Assistent und immatrikulierte an der Universität Berlin, Hauptfach Philosophie.

Die Gründung und Leitung diverser antifaschistischer Pressedienste in Prag, London und Paris sowie die illegale Mitarbeit bei mehreren Schweizer Periodika und beim „Observer“ in London waren wichtige Etappen seiner journalistischen Karriere, die ihn ab 1945 als Korrespondent der „Weltwoche“ in die USA führte. Als Berichterstatter einer Debatte über die Zukunft der US-Atomforschung in Washington fand Jungk zu seinem Lebensthema: der sozialen und demokratischen Gestaltung der Zukunft.

Nach der Gründung seines „Instituts für Zukunftsfragen“ 1964 folgten verschiedene Gastvorlesungen sowie die Ernennung zum Honorarprofessor für Zukunftsforschung an der TU Berlin. 1986 wurde in Salzburg die „Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen“ als Stiftung Robert Jungks eröffnet, welche sich rasch zu einem renommierten Ort des interdisziplinären Diskurses entwickelte. Im selben Jahr erhielt Jungk den Alternativen Nobelpreis. 1989 wurde er Ehrenbürger der Stadt Salzburg und 1992 folgte die Auszeichnung mit dem Alternativen Büchnerpreis, ehe er als Kandidat für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten einer großen Öffentlichkeit bekannt wurde. Am 14. Juli 1994 verstarb Robert Jungk nach längerer schwerer Krankheit.

„Betroffene zu Beteiligten machen“ – dieser Satz charakterisiert wie kaum ein anderer das transdisziplinäre Anliegen Jungks. Er fokussierte vier zentrale Themenfelder, denen er sich als Begründer einer sozialen und emanzipatorischen Zukunftsgestaltung besonders verpflichtet fühlte und für die er sich als Journalist, Sachbuchautor und überzeugender Redner unermüdlich engagierte:

1. Die Demokratisierung der Zukunft – nach dem Motto: Jeder ist gefragt, auf jeden kommt es an! „Die Zukunft ist zu wichtig, um den Interessen der Entscheidungsträger überlassen zu werden.“

2. Die Kontrolle von Wissenschaft, Technik und Macht: Die Risiken technologischer Allmachtsfantasien gefährden unsere Zukunft und haben die zunehmende Einschränkung individueller Selbstbestimmung zur Folge.

3. Der Einsatz für Gerechtigkeit und humane Lebensformen: Im Wissen um die Schönheit und Verletzlichkeit des Planeten Erde liegt es in unser aller Verantwortung, für gerechte und nachhaltige Formen des Miteinanders einzutreten.

4. Kreativität und Kunst als Seismografen des Kommenden: Mit Nachdruck warb Robert Jungk für die Wertschätzung und Förderung von Kreativität. Kunstschaffende sah er als „Revolutionäre, die die Gesellschaft mit dem vorläufig logisch noch nicht Erfassbaren“ konfrontieren können.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 13.5.2013
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld
Foto: Lillian Birnbaum
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.05.2013 07:02:00 Gelesen: 1142051# 320 @  
Sondermarke „Franz West“

Franz West (1947 bis 2012) gilt als einer der erfolgreichsten österreichischen Vertreter der internationalen Kunstwelt; 2011 wurde er – nach mehreren anderen Auszeichnungen – auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrt. Die vorliegende Sondermarke zeigt den renommierten Künstler auf einem ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Foto, aufgenommen von der bekannten Fotografin Elfie Semotan.

Zur Person: Franz West lebte und arbeitete in Wien und machte sich vor allem im Bereich des dreidimensionalen Gestaltens einen großen Namen, aber auch Grafiken, Plakate und verschiedene andere Performances finden sich in seinem Schaffen. Nach dem Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Bruno Gironcoli folgten in den Achtzigerjahren die ersten Ausstellungen, die Beschäftigung mit der Skulptur begann jedoch schon früher mit den so genannten „Passstücken“: freie, transportable, undefinierbare Formen aus Gips, Pappmaché oder Metall, die als Stützen, Prothesen oder Gewächse an den Körper angelegt werden konnten. Ab 1987 entstanden Sitzmöbel aller Art – verfremdet, ironisiert, aus Fertigteilen erzeugt oder mit Stoff bespannt. Auch die Möbelstücke der letzten Jahre thematisieren die Frage der Grenze zwischen Kunstobjekt und Gebrauchsgegenstand – ein stets für Diskussionen sorgender Begleiter der Bildenden Kunst seit dem frühen 20. Jahrhundert.

Von 1992 bis 1994 hatte West eine Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main inne, darüber hinaus waren Werke des Künstlers 1992 auf der documenta IX und 1997 auf der documenta X in Kassel zu sehen. Franz Wests Werk war überaus partizipativ angelegt; er suchte stets den Dialog mit den Rezipienten und verstand seine Schöpfungen als Angebot zur Interaktion. Die jeweiligen Reaktionen auf sie begriff er dabei als notwendige, ja integrale Bestandteile jedes Werks, durch welche sich dessen Bedeutung immer wieder und unaufhörlich ändere.

„Die Kollaboration, der Austausch mit anderen Künstlern war für West eine Art Eigenblutdoping“, wie es ein Kunstkollege einmal so treffend formulierte, „es war, als hätte er sich dadurch selbst unentwegt erneuert.“ Neben den oben erwähnten „Passstücken“ erlangten auch seine anarchisch wuchernden, knallbunten, wurstartigen Skulpturen große Popularität. Weniger bekannt, aber umso signifikanter für Wests Arbeitsmethode sind die so genannten „Reflektoren“: kleine Objekte, die der Künstler bei Treffen mit Bekannten auf den Tisch legte und die das Gespräch in Gang bringen sollten. Auch hierin freilich offenbarte sich Wests Vorliebe für den ständigen Austausch von Gedanken und Erinnerungen.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 14.5.2013
Markengröße: 35 x 42 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld
Foto: Elfie Semotan
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.05.2013 07:12:00 Gelesen: 1141899# 321 @  
Serie „Weinregionen Österreichs“
Sondermarke „Südsteiermark“

Fortsetzung der Reihe „Weinregionen Österreichs“, der neue Wert thematisiert die beliebte und landschaftlich überaus reizvolle Südsteiermark. Das Motiv der Sondermarke zeigt, der Serie entsprechend, ein Weinglas, in dem ein typischer Weingarten mit einem so genannten „Klapotetz“ (einer weithin sicht- und hörbaren Vogelscheuche) sowie eine Traube und ein Blatt der hier häufig angebauten Rebsorte Sauvignon Blanc zu sehen ist.

Die wildromantische Gegend der Südsteiermark mit ihrem Bergweinbau an vielen steilen Hängen hat ein höchst eigenständiges Profil. Unter dem milden Einfluss des Mittelmeerklimas und durch die zahlreichen Sonnentage gedeiht eine Vielfalt von Rebsorten, deren Weine für ihre Fruchtigkeit und Frische besonders berühmt sind. Die Südsteiermark gilt als Heimat hervorragender Weißweine und begabter Winzer; im Herbst bereichern zudem Traubenmost, Sturm und gebratene Kastanien das Weinerlebnis auf außerordentlich charmante Weise.

Seit gut zehn Jahren ist in Österreich, ganz allgemein, ein regelrechter Wein-Boom zu erkennen – die steirischen Klassiker wie frisch-fruchtige Welschrieslinge, feinduftige Muskateller, knackige Weißburgunder, rassige Sauvignons und edle Morillons, wie der Chardonnay hier genannt wird, erfreuen sich dabei größter und zunehmend auch internationaler Beliebtheit. Hochreife Weißweine mit individuellem Terroir-Charakter und Barrique-Ausbau, bei denen die Winzer das qualitative Maximum aus den sonnenverwöhnten Steillagen ausschöpfen, liegen dabei voll im Trend des Trinkgenusses; zahlreiche Prämierungen bei renommierten Wettbewerben betonen überaus eindrucksvoll die Qualität der südsteirischen Weine. Die Weinbauregion mit einer Gesamtanbaufläche von etwa 2.200 Hektar reicht von der Gemeinde Spielfeld entlang der österreichisch-slowenischen Grenze bis nach Schloßberg bei Leutschach; die bekanntesten Weinorte sind Gamlitz, Ehrenhausen, Kitzeck, Spielfeld und Leutschach.

Die häufigste Rebsorte ist der oben erwähnte Sauvignon Blanc, dessen Anteil bei rund 19 Prozent liegt. Die Bodenqualitäten des südsteirischen Weinbaugebiets reichen von Schiefer und Sand über Mergel und Urgestein bis hin zu Kalk.

Die landschaftliche Schönheit der Südsteiermark, die vielerorts als „die Toskana Österreichs“ bezeichnet wird, findet in zahlreichen mehr oder weniger poesievollen Beschreibungen ihr Echo. Wie wäre es zum Beispiel mit dieser? „Als Weinbaugebiet verhält sich die Südsteiermark wie eine spröde Geliebte. Sie fordert Aufmerksamkeit, sie will umworben und erobert werden. Den Weinbauern verlangt sie Einsatz und Leidenschaft ab. Wer diesen Einsatz bringt, den belohnt sie mit kühlen, klaren Weinen.“





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 24.5.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Österreichische Post AG Grafik / graphics: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 827.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 10.05.2013 07:02:00 Gelesen: 1141761# 322 @  
Sondermarke „700 Jahre Walser in Vorarlberg “

Die nachweislich erste Urkunde über die Besiedelung der Walser in Vorarlberg stammt aus dem Jahr 1313 und betrifft die Gemeinden Laterns und Damüls. Die Wanderung der Walser begann im Schweizer Kanton Wallis. Über die möglichen Gründe für die Auswanderung aus dem Wallis kann nur spekuliert werden: Überbevölkerung, Klimaveränderungen, Armut oder einfach die Lust am Abenteuer. Die Siedlungen der Walser in Vorarlberg, die ein Viertel der gesamten Landesfläche einnehmen, sind in ihrer Gesamtheit die am spätesten besiedelten Gebiete Vorarlbergs.

Walser besiedelten das Laternsertal, das Argental mit Damüls, das Große Walsertal, das Brandnertal, das Silbertal im Montafon, das obere Lechtal (Lech, Warth, Schröcken) – auch der Tannberg genannt – sowie das Kleinwalsertal. Weitere Walser Familien siedelten sich in anderen Orten des Montafons sowie in einigen Höhenlagen im Walgau und Rheintal an. Als einzige Walser Gemeinde in Tirol gilt Galtür.

Die Siedler erhielten an vielen Orten das „Walserrecht“ (Kolonistenrecht), das heißt die persönliche Freiheit, das Recht zur Bildung eigener Gerichtsgemeinden und das Recht der freien Erbleihe von Grund und Boden. Dies besagte, dass beim Tod eines Siedlers das Gut auf seine Erben überging. Das „Walserrecht“ wurde gegen einen mäßigen Zins und die Verpflichtung zum Kriegsdienst gewährt. Heute gibt es rund 150 Siedlungen mit ca. 40.000 Menschen, die über 300 km Luftlinie vom südwalserischen Gressoney in Italien bis zum ostwalserischen Kleinwalsertal in Vorarlberg verstreut liegen. Walsersiedlungen gibt es heute in der Schweiz, Italien, Liechtenstein, Tirol und Vorarlberg.

Im Jahr 2013 feiert die Vorarlberger Walservereinigung (VWV) „700 Jahre Walser in Vorarlberg, Tirol und Liechtenstein“. Zu diesem Anlass hat die Österreichische Post AG eine Sonderbriefmarke herausgegeben. Das Motiv zeigt den heiligen Theodul, den Schutzpatron der Walser. St. Theodul war im 6. Jahrhundert Bischof zu Sitten im Wallis, dessen Landespatron er heute ist. Nach einer Legende bekam der hl. Theodul vom Papst in Rom eine Glocke zum Geschenk. Unvermögend, durch menschliche Hilfe die Glocke fortzubringen, habe er den Teufel, den er aus einem Besessenen ausgetrieben hatte, gezwungen, das Geschenk über die Alpen nach Sitten im Wallis zu tragen.

Darum wird heute noch auf den Altären vieler walserischen Kirchen St. Theodul im bischöflichen Ornate dargestellt, wie er einen Teufel mit einer Glocke auf dem Kopf an der Seite hat oder ihn an einer Kette führt. Die Kirchenglocke zu Laterns in Vorarlberg ist der Sage nach ein Teil derjenigen, die der böse Geist dem heiligen Bischof nachtragen musste.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.5.2013
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Entwurf: Tristan Fischer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.05.2013 07:01:00 Gelesen: 1141358# 323 @  
Sondermarkenblock “ 500 Jahre Wallfahrt Maria Luggau“

Zum 500-jährigen Wallfahrtsjubiläum von Maria Luggau im kärntnerischen Lesachtal gratuliert die Post mit einem Markenblock der ganz besonderen Art. Das Wertzeichen, dessen Motiv die Gnadenmutter mit dem Heiland sowie die lieblich in die Landschaft eingebettete Basilika zeigt, wird von einem weißen, mit Schleifperforation versehenen Spitzenrahmen als Assoziation eines Heiligenbildchens aus längst vergangenen Tagen umgeben.

Zur Geschichte: Im Jahre 1513 hatte eine arme Bäuerin namens Helena während der Mittagsrast auf dem Feld eine Traumvision, worin die Schmerzensmutter sie ermunterte, an ebendiesem Ort eine Kapelle zu errichten. Obwohl die Bäuerin der seltsamen Begebenheit zunächst keine Bedeutung zumaß, fand sie dennoch keine Ruhe mehr. Schließlich entschloss sie sich, die „Wahrheit“ der wundersamen Erscheinung auf die Probe zu stellen, und es geschah das erste verbriefte Kerzenwunder: Trotz stürmischen Wetters stellte sie ungeschützt eine brennende Kerze auf das Feld; sollte diese wirklich dem Gewitter standhalten ohne zu erlöschen, so sollte dies ein entsprechendes Zeichen sein. Und in der Tat – die Kerze erlosch drei Tage nicht. Nun besorgte sich die fromme Frau eine kleine, spätgotische Pietà, eine schlichte Arbeit reiner Volkskunst – das heute berühmte Vesperbild der Gnadenmutter von Luggau.

Anfangs freilich fand die streitbare Bäuerin wenig Unterstützung von der Nachbarschaft, im Gegenteil: Wegen des Kerzenwunders wurde Helena als Hexe angeklagt, letztlich jedoch wieder freigesprochen. Neu ermutigt, ging sie daraufhin mit Tatkraft ans Werk und binnen kürzester Zeit erhielt das Gnadenbild eine schlichte Kapelle. Eine weitere wundersame Begebenheit machte die Luggauer Wallfahrt spontan beliebt: Während ein Zimmermann namens Anton Mayrhofer das Heiligtum überdachte, wollte ein offensichtlich Geisteskranker die Statue entwenden. Als der Zimmermann sie ihm im letzten Moment entriss, erhielt dieser wieder das Licht seines Verstandes. Die Kunde dieses Wunders verbreitete sich in Windeseile und zog viele Pilger an. Schon bald erwies sich die Kapelle als viel zu klein für den steten Wallfahrerstrom, und so begann Helena für den Bau einer größeren Kirche zu werben.

Auf Schloss Pittersberg fand sie im dortigen Verwalter einen Fürsprecher, und dieser begab sich zum Lokalaugenschein nach Luggau. Heftige Gegnerschaft brachte ihn aber von seinem Vorhaben ab, und so trat er verdrossen wieder die Rückreise an. Auf halbem Wege scheute jedoch sein Pferd und warf ihn ab, wobei sein Fuß sich im Steigbügel verfing und er vom wild gewordenen Pferd mitgeschleift wurde. In panischer Todesangst rief der besorgte Mann die Gottesmutter an und gelobte im Falle seiner Rettung den Bau der Kirche in Luggau. Sein Gebet wurde erhört, das Gelübde gehalten und am 22. Mai 1515 schließlich der Grundstein für das Gotteshaus gelegt. – Heute, 500 Jahre später, besuchen jährlich etwa 40.000 Pilger den bekannten Wallfahrtsort.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 31.5.2013
Markengröße: 34 x 54 mm
Blockgröße: 70 x 100 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Bundesdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blocks zu 1 Marke
 
Brigitte Am: 28.05.2013 10:55:46 Gelesen: 1139058# 324 @  
Sondermarke „25 Jahre St. Anna Kinderkrebsforschung“

Die Idee, im St. Anna Kinderspital im 9. Wiener Gemeindebezirk ein eigenes Forschungsinstitut für krebskranke Kinder aufzubauen, stammt ursprünglich von betroffenen Eltern, deren Kinder an Krebs erkrankt waren und im dortigen Krankenhaus behandelt wurden. Sie unterstützten die von Univ. Prof. Dr. Helmut Gadner erkannte Notwendigkeit einer Kinderkrebsforschung, um den jungen Patienten noch effizienter helfen zu können.

Im Herbst 1986 wurde der Verein „Forschungsinstitut für krebskranke Kinder“ ins Leben gerufen und mit Hilfe der Medien eine groß angelegte Spendenaktion gestartet. Die aus der Bevölkerung geleisteten Geldspenden ermöglichten den Ausbau entsprechender Labors im leerstehenden Dachgeschoss des St. Anna Kinderspitals. Im Juni 1988 schließlich, vor genau 25 Jahren also, nahm das Institut den Forschungsbetrieb auf. Seit damals wurden hier hervorragende wissenschaftliche Leistungen erbracht, die weltweit in hohem Maße angesehen sind und allen Kindern und jugendlichen Patienten zugutekommen. 2006 wurde der etwas lang geratene Vereinsname auf die kurze Version „St. Anna Kinderkrebsforschung“ geändert.

Ein Kernpunkt in der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts ist zweifellos die Entwicklung und Adaptierung molekularbiologischer und immunologischer Methoden, welche die Identifikation diagnostischer bzw. prognostischer Faktoren bei Leukämien und soliden Tumoren des Kindesalters schneller und zuverlässiger als herkömmliche Ansätze erlauben. Diese Technologien wurden in den Labors in aufwändigen Verfahren auf ihre Verwertbarkeit in der klinischen Praxis getestet. Der Einsatz der neuen Methoden führte schließlich dazu, dass in vielen Fällen die Behandlung besser auf die Biologie der Erkrankung abgestimmt werden konnte. Für die Zukunft bedeutet dies freilich, dass die individuelle Situation des jugendlichen Patienten bei der Behandlung noch besser berücksichtigt werden kann.

Im Bereich der Knochenmarktransplantation indes konnte die Forschung maßgeblich dazu beitragen, dass dieses wichtige und oftmals einzige therapeutische Vorgehen weitaus rascher und zielsicherer als bisher angewendet werden kann. Aufgrund der Gewebeunverträglichkeit kamen die leiblichen Eltern als Knochenmarkspender für ihre Kinder früher nicht in Frage und man war auf Fremdspender angewiesen; die Suche nach diesen führte in vielen Fällen leider nicht zum gewünschten Erfolg. Durch neueste Fortschritte in der Forschung schuf man jedoch die Möglichkeit, das Blut eines Elternteiles in der Weise aufzubereiten, dass es für eine Knochenmarktransplantation herangezogen werden kann. Dies bedeutet einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur besseren Überlebenschance krebskranker Kinder. Fest steht: Das tägliche Zusammenwirken zwischen behandelndem Arzt, Grundlagen- und angewandter Forschung stellt im St. Anna Kinderspital die optimale Basis für eine wirksame Patientenhilfe dar.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 6.6.2013
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: ComCom
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 30.05.2013 07:01:00 Gelesen: 1138764# 325 @  
Sondermarke „100 Jahre Naturschutzbund“

Der Naturschutzbund Österreich, ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein, in dem alle naturliebenden Menschen mit entsprechendem Engagement herzlich willkommen sind, feiert sein 100-jähriges Bestandsjubiläum. Grund genug für die Herausgabe einer eigenen Sondermarke, deren Motiv neben dem Logo der Institution auch einen vom Aussterben bedrohten Eisvogel mit weit geöffneten Schwingen zeigt.

Als älteste österreichische Naturschutzorganisation setzt sich der Naturschutzbund seit seiner Gründung im Jahre 1913 aktiv für die dauerhafte Erhaltung der Natur und ihrer Vielfalt ein. Die etwa 80.000 Mitglieder sind in neun Landes- und zahlreichen Regionalgruppen organisiert, die Bundesgeschäftsstelle hat ihren Sitz in Salzburg, wo bundesweite Themen und Aktionen zentral koordiniert werden. Als genauer Gründungszeitpunkt gilt der 1. Dezember 1913, an dem der „Verein für Landeskunde von Niederösterreich“ mit dem seinerzeitigen Obmann Günther Schlesinger erstmals die „Blätter für Naturschutz und Naturkunde“ (später „Natur und Land“) herausgab.

Es war dies eines der ersten Medien in Österreich, die den Naturschutz in ihren inhaltlichen Mittelpunkt stellten. Bereits ein Jahr davor, 1912, gründete ein Forstwissenschaftler namens Adolf Ritter von Guttenberg den österreichischen Verein „Naturschutzpark“ – dieser wurde am 4. Februar 1924 in den „Österreichischen Naturschutzbund“ umgewandelt. Grund war das Drängen einiger Kreise, die Tätigkeit auf alle Bereiche des Naturschutzes zu erweitern; bis dahin beschäftigte sich der Verein nämlich in erster Linie mit dem Heimatschutz und der Denkmalpflege.

Schlesinger, der seinerseits Konservator am Niederösterreichischen Landesmuseum war, erreichte nach der Namensänderung, dass die Blätter auch an die Mitglieder des Österreichischen Naturschutzbundes abgegeben werden konnten. Wie vernetzt damals die „Naturschutz-Szene“ bereits war, zeigt, dass die Blätter auch dem Österreichischen Lehrerverein für Naturkunde und der Fachstelle für Naturschutz als Mitteilungsorgan dienten. Erste gemeinsame Adresse der entsprechenden Redaktion sowie des Naturschutzbundes war die noble Herrengasse in Wien.

Unzählige nachhaltige Aktionen bezeugen freilich die aktive Präsenz des österreichischen Naturschutzbundes auf überaus eindrucksvolle Weise. Ob es sich nun um eine Petition zum Schutz des Wiener Wald- und Wiesengürtels, überzeugte Unterschriftenlisten, engagierte Anti-Atom-Initiativen oder um groß angelegte Natur-Freikaufs-Aktionen handelt – der Naturschutzbund ist stets ein verlässlicher Partner und ein verantwortungsvoller Kämpfer für die Erhaltung unserer Natur.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 7.6.2013
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Teresa Limberger
Grafik: Stefanie Glantschnig
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 01.06.2013 07:01:00 Gelesen: 1138597# 326 @  
Sondermarke „Jugend - Schützt die Umwelt!“

Umweltschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle Menschen gleichermaßen betrifft. Erwachsene ebenso wie Jugendliche und Kinder, womit wir gleich beim Stichwort sind: die Jugend. Genau aus deren Sicht wird das vielschichtige Thema Umweltschutz in der vorliegenden Sondermarke beleuchtet. Das Besondere daran: Das neue Wertzeichen ist nicht nur, ganz speziell, für die Jugend, sondern auch von der Jugend – die Gestaltung des Markenmotivs sollte nämlich, so wie bereits im Vorjahr mit der Sondermarke „Integration“, wieder von den Kindern selbst erfolgen. Aus diesem Grund veranstalteten die Österreichische Post AG und der Verband Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) einen neuen Kreativ-Wettbewerb, in dem Kinder und Jugendliche aller Altersstufen eingeladen waren, sich in freier Form und auf künstlerische Weise mannigfaltig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Das Ergebnis war überwältigend, brachte der ausgeschriebene Wettbewerb doch abermals ein überaus beachtliches Ergebnis. Mehrere hundert Einsendungen mit interessanten Kunstwerken, geschaffen von jungen Menschen verschiedenster Herkunft, wurden eingereicht. Aus den zahlreichen schönen Zeichnungen, Gemälden und Fotos, die sich dem Thema Umweltschutz auf bemerkenswert unterschiedliche Weise näherten, wählte eine mehrköpfige Fachjury die Arbeit von Sebastian Schnöll, Schüler der 3a des Privatgymnasiums der Herz-Jesu Missionare in Salzburg-Liefering, zum Siegerentwurf. Ausschlaggebend dafür war, neben der Motividee selbst, die überaus klare und reduzierte Ausführung, die das Thema symbolhaft plakativ auf den Punkt bringt.

Als Umweltschutz wird gemeinhin die Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutze der Umwelt mit dem Ziel der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage aller Lebewesen mit einem funktionierenden Naturhaushalt bezeichnet. Gegebenenfalls – so auch die auf der Briefmarke bewusst gewählte auffordernde Formulierung „Schützt die Umwelt!“ – sollen die durch den Menschen bereits verursachten Beeinträchtigungen oder Schäden in bestmöglicher Weise behoben werden. Das Augenmerk des Umweltschutzes liegt dabei sowohl auf einzelnen Teilbereichen der Umwelt (wie Boden, Wasser, Luft, Klima usw.) als auch auf den Wechselwirkungen zwischen ihnen. Was viele freilich gar nicht wissen ist die Tatsache, dass der erst seit den Siebzigerjahren verwendete Begriff „Umweltschutz” eine Entlehnung des englischen Ausdrucks „environmental protection“ ist.

Die neue Sondermarke (Nennwert 0,62 € + 0,20 € zweckgewidmeter Zuschlag für die Jugendarbeit des VÖPh) versucht letztlich nichts anderes, als einen entsprechenden Beitrag in der nötigen Bewusstseinsbildung zu leisten.





Nennwert: EUR 0,62 + EUR 0,20
Ausgabetag: 13.6.2013
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Sebastian Schnöll
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 03.06.2013 07:01:00 Gelesen: 1138386# 327 @  
Sondermarke „20 Jahre FAIRTRADE Österreich”

„FAIRTRADE Österreich“ – voller Name „Verein zur Förderung des fairen Handels mit den Ländern des Südens“ – ist ein 1993 gegründeter gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien. Zum 20-jährigen Bestandsjubiläum gratuliert die Post mit einer eigenen Sondermarke; die kunstvoll-plakative Motivgestaltung stammt von Michael-Johannes Hahn.

Das übergeordnete Ziel von FAIRTRADE Österreich ist ohne Zweifel ein entwicklungspolitisches: die Minderung von Armut in Asien, Lateinamerika und Afrika. Kleinbauern und Plantagenarbeiter sowie ihre Familien und Gemeinden sollen gefördert und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert werden.

– Wie aber geht die Organisation nun vor? Nun, FAIRTRADE Österreich vergibt an Importeure, Verarbeitungsbetriebe und Händler, welche die definierten Standards erfüllen, das Recht, das FAIRTRADE-Siegel für ihre Produkte zu nutzen. Daneben gehören natürlich Marketing sowie Öffentlichkeitsarbeit zu wichtigen Aufgaben – und nicht zuletzt wirkt FAIRTRADE Österreich auch als nationale Siegelinitiative am Dachverband FLO, der die FAIRTRADE-Standards setzt, mit.

Produkte mit FAIRTRADE-Siegel sind in mehreren tausend Geschäften erhältlich – darunter Welt- und Naturkostläden, Supermärkte, Discounter und Gastronomiebetriebe. Gemessen an den Lizenzeinnahmen sind die wichtigsten Produkte in der Reihenfolge Früchte, Kaffee, Fruchtsäfte, Schokolade und Rosen. Daneben sind auch Tee, weitere Süßwaren, Reis, Trockenfrüchte, Sportbälle und Textilien lizenziert.

Der Verein selbst finanziert seine Arbeit freilich zum weitaus größten Teil über Lizenzeinnahmen für das von ihm vergebene FAIRTRADE-Siegel, hinzu kommen Mittel aus Förderungen und verschiedenen Sponsoring-Aktivitäten. Der größte Teil der Einnahmen indes fließt in die Posten „Personalaufwand“ und „Projektaufwand“, etwa 15 Prozent der Einnahmen werden für Beiträge zu den internationalen Zertifizierungs- und Inspektionsorganisationen FLO und FLO-Cert GmbH aufgewendet.

Für die Produzenten erzielen die FAIRTRADE-Standards wirtschaftliche Wirkungen sowohl durch Preisvorteile aufgrund der garantierten Mindestpreise und FAIRTRADEPrämien als auch durch Preisstabilität, langfristige Lieferbeziehungen und Möglichkeiten zur Vorfinanzierung. Des Weiteren sollen die Lebensbedingungen der Bauern und Landarbeiter durch ökologische und soziale Standards verbessert werden. Die neue Sondermarke versteht sich als Zeichen der Bewusstmachung und als Tribut an eine überaus ambitionierte Organisation.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 21.6.2013
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Michael-Johannes Hahn
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.06.2013 07:02:00 Gelesen: 1138038# 328 @  
Sondermarke „Postmeister Lorenz I. Bordogna von Taxis“

Die vorliegende Sondermarke zeigt ein Porträt des Postmeisters Lorenz I. Bordogna von Taxis (1510–1559), gemalt im Stil des Giovanni Battista Moroni um 1555. Das Original-Ölgemälde hat eine Größe von 101 x 82,5 cm und stammt aus dem Besitz von Carlos Tasso de Saxe-Coburgo e Bragança. 2010 wurde das Bild dem Kunsthistorischen Museum, Sammlungen Schloss Ambras, geschenkt, wo es seit 2012 unter der Inventarnummer PA 1497 einen wertvollen Teil der Dauerausstellung „Die Post ist da! Postmeisterporträts der Taxis-Bordogna“ darstellt.

Der dazu erschienene Ausstellungskatalog beschreibt die Person Lorenz I. Bordogna von Taxis wie folgt: Lorenz war der Sohn von Bonus von Bordogna (gest. 1560) und der Elisabeth von Taxis, einer Schwester von Johann Baptist, Simon und David von Taxis, den Begründern der neuzeitlichen Post. Die Taxis hatten Bonus 1512 mit der Leitung der Post in Trient und Neumarkt betraut, die administrativ offiziell dem Innsbrucker Familienzweig unterstellt war. Das genaue Tätigkeitsprofil des Postmeisters schrieb 1543 ein Patent des Simon von Taxis fest, mit dem den Bordogna größere Eigenverantwortung in der Leitung der Geschäfte zugestanden wurde. Das Schreiben diente auch als Schutz gegenüber der Konkurrenz und widersagte anderen Kurieren ausdrücklich, im Gebiet von Borgo, Valsugana und Pergine ihre Dienste anzubieten.

Lorenz erlernte die Ausübung des Postmeisteramtes in der Brüsseler Poststelle und wirkte ab 1531 in Trient. Zu seinen größten beruflichen Herausforderungen zählte sicherlich die Abwicklung der Post während des Konzils von Trient (1545–1563), als es galt, die regelmäßige Korrespondenz zwischen der römischen Kurie, dem päpstlichen Nuntius im Hl. Römischen Reich und dem Hof der Habsburger in Wien sowie den Waren- und Personentransfer zu koordinieren. Um die Arbeit logistisch zu bewältigen, griff man sogar auf familiäre Unterstützung aus Genua, Venedig und Rom zurück. Zudem wurde zwischen Trient und Rom ein postalischer Sonderkurs etabliert, der zweimal wöchentlich abging. Dank seines beruflichen Erfolges konnte Lorenz ein Stadthaus in der Nähe des Castel del Bounconsiglio in Trient und einen Landsitz bei Povo erwerben. Seinen Söhnen sicherte er durch sein Vermögen und ihre Etablierung am Innsbrucker Hof ein standesgemäßes Leben.

Das Porträt zeigt Lorenz wohl in seiner Trienter Amtsstube mit seinen Arbeitsutensilien wie Tintenfass, Federkiel, Brieföffner und Postsiegelstempel. Links oben ist das Familienwappen der Bordogna von Taxis mit dem einköpfigen Reichsadler, zwei Dachsen und einer silbernen Kugel angebracht, welches Kaiser Karl V. der Familie 1546 bestätigte.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 25.6.2013
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 07.06.2013 07:03:00 Gelesen: 1137683# 329 @  
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Richard Gerstl (1883 Wien – 1908 Wien)
Selbstbildnis als Halbakt, 1904/1905, Öl auf Leinwand, 159 x 109 cm, Leopold Museum, Wien, Inv. 637

Als leuchtende Gestalt stellt sich in diesem Werk der 21-jährige Künstler selbst dar. Die Frontalität der strengen Komposition wird durch das mystische Blau des Hintergrundes noch unterstrichen. Richard Gerstl präsentiert sich nicht, wie traditionell üblich, als Maler mit seinen Attributen, sondern zitiert Elemente des Christusbildes, um seinem Selbstverständnis als Künstler Ausdruck zu verleihen. Wie in einer sakralen Darstellung wird der Künstler von einer leuchtenden Aura umgeben. Diese betont das Unwirkliche, nahezu Überirdische der Erscheinung. Das Selbstbildnis wird so zum Symbol für die Ausgesetztheit und das Einzelgängertum des Künstlers. Der symbolhafte Ausdruck des Bildes erinnert zudem an die Werke des norwegischen Malers Edvard Munch, dessen Bilder damals in der Wiener Secession ausgestellt und Richard Gerstl bekannt waren. Mit seinem Selbstbildnis gelang dem jungen Richard Gerstl eine außerordentlich eigenständige Leistung.

Gerstl stand am Beginn einer viel versprechenden Karriere. In den wenigen Jahren, die dem jungen Maler zu schaffen vergönnt waren, drückt sich eine Absage gegen jegliche akademische Maltradition aus. Seine Bereitschaft zu gestalterischen Experimenten, die von einer symbolhaft-expressiven Malweise bis zur Formzertrümmerung reichen, weist ihn als Propheten und Pionier der Kunst des 20. Jahrhunderts aus. Die Tragik in Richard Gerstls Leben war eine unglückliche Liebe zu Mathilde Schönberg, der Ehefrau des berühmten Komponisten Arnold Schönberg. Er hatte sie in der Gesellschaft des Freundeskreises um die faszinierende Person des Lehrers und Musikers Schönberg kennen gelernt und mit ihr einige Jahre eine Liebesbeziehung im Verborgenen unterhalten. Im Sommer 1908 wurde das Verhältnis vom Ehemann Schönberg entdeckt, es kam zum Eklat.

Mathilde verließ für kurze Zeit Mann und Kinder und floh mit dem jungen Gerstl vom Feriendomizil am Traunsee in Oberösterreich nach Wien, um kurze Zeit später wieder zu ihrem Mann zurück zu kehren. Gerstl hatte ab diesem Zeitpunkt nicht nur seine Geliebte, sondern auch seine Freunde verloren. Diese Isolation dürfte der Grund für eine tiefe Depression gewesen sein, die im November desselben Jahres den erst 25 Jahre alten Künstler offensichtlich zum Selbstmord trieb.

Aufgrund Gerstls Zurückgezogenheit von der Kunstszene seiner Zeit und seiner tragischen Biografie war sein Werk den Zeitgenossen kaum bekannt. Die meisten zum Zeitpunkt seines Todes vorhandenen Werke wurden vom Bruder des Künstlers in einem Depot gelagert, wo sie erst zwanzig Jahre später vom Wiener Kunsthändler Otto Kallir-Nirenstein wiederentdeckt wurden. 1931 fand in dessen Neuen Galerie in Wien die erste Ausstellung mit Werken von Richard Gerstl statt. Seither wird das Werk dieses Ausnahmekünstlers von der Fachwelt als Sensation gewertet.

Das Leopold Museum, das seinen Schwerpunkt in der Kunst der Wiener Jahrhundertwende hat, besitzt heute die größte geschlossene Werkkollektion von Richard Gerstl.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 27.6.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld, nach einer Vorlage von Richard Gerstl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.06.2013 07:02:00 Gelesen: 1137107# 330 @  
Serie „Kirchen in Österreich“
850 Jahre Stift Vorau

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“ – der neue Wert thematisiert das imposante Augustiner-Chorherrenstift Vorau, welches heuer sein 850-jähriges Bestandsjubiläum feiert. Das attraktive Markenmotiv zeigt die Klosteranlage in einem aus dem Stiftsarchiv stammenden kolorierten Stich von G. M. Vischer (etwa 1681).

Zur Geschichte: Das in der nordöstlichen Steiermark gelegene Kloster wurde im Jahre 1163 von einem gewissen Markgraf Ottokar III. von Traungau gegründet. Nach überaus wechselvollen Jahrhunderten mit zahlreichen Höhen und Tiefen erreichte das Stift 1736 mit 46 Chorherren den höchsten Mitgliederstand seiner Geschichte. 1778 wurde eine Hauptschule eingerichtet, später führte man, bis 1843, unter anderem auch ein Privatgymnasium mit einem Sängerknabeninstitut. 1844 begann man, die Festungsmauern abzutragen und den Wassergraben zuzuschütten, wodurch das Stift seinen Burgcharakter zusehends verlor.

Nach dem so genannten „Anschluss“ 1938 erfuhr das Stift zunächst keine Repressalien, im Herbst des gleichen Jahres änderte sich die Vorgangsweise des NS-Regimes jedoch massiv: Das Stift wurde nach der Beschlagnahmung am 19. April 1940 in „Burg Vorau“ umbenannt und die Chorherren mussten das Kloster, welches nunmehr unter NS-Herrschaft verwaltet wurde, umgehend verlassen. Abgesehen von drei Mönchen, die im Ort verbleiben durften, wurden alle kreis- und gauverwiesen und mussten sich eine neue Unterkunft suchen. Am 4. Oktober 1940 wurde der gesamte Besitz des Stiftes zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Es war dies das erste Mal seit der Gründung, dass das Stift aufgehoben wurde – unvermögend, sich gegen die Schikanen des Dritten Reiches zur Wehr zu setzen. Als Grund für die Stiftsaufhebung und die Einrichtung einer nationalpolitischen Lehranstalt („Napola“) wurden Übergriffe auf Mädchen und Buben seitens der Chorherren genannt. Dass bereits im Mai 1940 ein Vorkommando aus dem Wiener Theresianum nach Vorau kam, zeigt, wie eilig es die verantwortlichen Parteimitglieder hatten, eine Napola im ehemaligen Stift einzurichten.

Nach Kriegsende, am 27. Mai 1945, kehrten die Mönche aus der Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren in das schwer zerstörte Stift zurück und begannen mit dem mühsamen Wiederaufbau, der erst Ende der Sechzigerjahre abgeschlossen werden konnte. Von 1981 bis 1987 wurden alle Stiftsgebäude saniert, von 1995 bis 1997 erfolgte schließlich ein Erweiterungsbau für das Verwaltungsgebäude. Besondere Erwähnung verdient – neben der überaus wertvollen Bibliothek – freilich auch das 1977 eröffnete stiftseigene Bildungshaus, in welchem unter der Leitung des engagierten Propsts Gerhard Rechberger interessante religiöse Veranstaltungen und mehrtägige Seminare angeboten werden.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 28.6.2013
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Grafikentwurf: Prof. Adolf Tuma, nach einer Vorlage von G. M. Vischer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 01.07.2013 18:22:09 Gelesen: 1133629# 331 @  
100 Jahre FC Wacker Innsbruck

100 Jahre FC Wacker Innsbruck – eine Tiroler Institution feiert Jubiläum. Mit der vorliegenden Sondermarke trägt sich die Österreichische Post AG in die lange Liste der Gratulanten ein; das Motiv des Wertzeichens, das in einem attraktiven Kleinbogen zu 6 Stück verausgabt wird, zeigt das traditionelle Wappen des Vereins in den allseits bekannten Klubfarben Schwarz-Grün. Apropos 100 Jahre: Tatsache ist, dass das Gründungsjahr 1913 so etwas wie ein Mythos umgibt, denn der Beginn des Vereines geht in Wahrheit auf den Jänner 1915 zurück; nach dem Ersten Weltkrieg schien jedoch stets 1913 als Gründungsjahr auf.

Zum Ursprung dieser Jahreszahl gibt es verschiedene Theorien, welche aber nicht einwandfrei belegt werden können. Fest steht jedoch: Für die Tiroler Fußballfans ist das Jahr 1913 trotzdem fix mit dem Namen FC Wacker Innsbruck verbunden – und aus diesem Grund wird auch heuer das Jahrhundertjubiläum in mannigfaltiger Weise begangen.

Mit seiner langen Geschichte ist der FC Wacker Innsbruck zweifellos ein maßgeblicher Pionier des Tiroler Fußballsports. Immerhin gelang es ihm in der Spielsaison 1963/1964 als erstem Tiroler Verein, in die oberste österreichische Liga aufzusteigen – dies war der Grundstock für zahlreiche Erfolge und unvergessene Spiele, so wie zum Beispiel der sensationelle Auswärtserfolg (1:0) gegen den schier übermächtigen Gegner Real Madrid 1970 im Europacup der Pokalsieger. Nach zehn österreichischen Meistertiteln und sieben Cupsiegen musste der FC Wacker Innsbruck in den vergangenen Jahren einige Rückschläge wegstecken, stellt nun aber wieder eine Mannschaft in der „tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile“, wo die Mannschaft in der abgelaufenen Saison am Ende den 7. Tabellenplatz erreichte.

Nach einem besorgniserregend schlechten Start in der laufenden Spielsaison (zehn Niederlagen in elf Spielen) wurde der bisherige Trainer, Walter Kogler, im Oktober des vergangenen Jahres vom Verein entlassen. Einige Tage später wurde Roland Kirchler als neuer Coach vorgestellt, nachdem sich die Verhandlungen mit dem ursprünglichen Favoriten Michael Streiter zerschlagen hatten. Das erste Spiel unter Kirchler gewann der FC Wacker Innsbruck schließlich mit 1:0 gegen den SV Ried – es war dies der erste, sehnlich erwartete Sieg der Innsbrucker nach sieben Niederlagen in Folge, dem sodann weitere Triumphe, sowohl in der Meisterschaft als auch im Cup, folgten. – Eines ist jedoch sicher, egal ob Sieg oder Niederlage: Für einen echten Tiroler Fußballfan ist es so etwas wie eine Pflicht, am Wochenende ins Tivoli-Stadion zu pilgern, um „seinen“ FC Wacker Innsbruck lautstark anzufeuern.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 5.7.2013
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Tim Berger
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 640.002 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 03.07.2013 07:01:00 Gelesen: 1133517# 332 @  
Sondermarke „100 Jahre Außerfernbahn“

Die Bahnstrecke Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald – Seefeld – Innsbruck, bekannt auch als Karwendel- bzw. Mittenwaldbahn, feierte im Vorjahr ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum. Eine eigene Sondermarke erinnerte an die Streckeneröffnung dieser Linie, die anno 1912 erfolgte. Ein Jahr später wurde als Ersatz für die Bemühungen zur Realisierung der Fernbahn die Verbindung Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald - Zugspitzbahn – Lermoos – Reutte, zunächst als „Mittenwaldbahn II“ tituliert, de facto als Fortsetzung der Lokalbahn Schönbichl-Reutte AG einerseits bzw. als Lückenschluss zwischen Werdenfelser Land und Außerfern andererseits verwirklicht.

Die ersten Ideen zum Bau der Außerfernbahn gehen auf das Jahr 1843 zurück, wobei im Laufe der darauffolgenden Jahrzehnte viele verschiedene Vorhaben entstanden sind. Deren Realisierungen scheiterten jedoch aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten, wirtschaftlicher Interessen oder kriegerischer Auseinandersetzungen. Der Baubeginn der Außerfernbahn ist auf Tiroler Seite nicht überliefert, in Bayern wurde indes im Juli 1911 mit der Errichtung der ersten Baulichkeiten begonnen. Die Eröffnung erfolgte schließlich am 29. Mai 1913.

Die seinerzeit gewählte Streckenführung bedeutete für die landschaftlich reizvolle Außerfernbahn stets ein Schattendasein. Die langen Fahrzeiten nach Innsbruck sowie der gleichzeitige Ausbau des Straßennetzes ließen über der Außerfernbahn immer wieder ein Damokles-Schwert schweben. Im Jahr 2000 spitzte sich die Lage zu: Der ÖBB Personenverkehr wollte den Betrieb gänzlich einstellen, gleichzeitig stand die Erneuerung der Fahrleitungsanlagen zwischen Garmisch-Partenkirchen und der Staatsgrenze bei Griesen an. Die Bahnlinie stand praktisch vor dem Aus, konnte jedoch durch intensive Bemühungen der Eisenbahner vor Ort, der ÖBB Infrastruktur, des Landes Tirol und des Zementherstellers „Schretter & Cie.“, der sich bereit erklärte, große Gütermengen auf der Schiene zu transportieren, gerettet werden.

Mit der Übertragung des Personenverkehrs im Jänner 2001, zunächst mit fünf Zugpaaren zwischen Reutte und Ehrwald-Zugspitzbahn, konnte wenigstens die Abwicklung des allseits beliebten „Schnee-Express“ sichergestellt werden. Dieser erste Auslandsauftrag an DB Regio Oberbayern führte in der Folge zur Gesamtübertragung des Nahverkehrs auf die Schiene an die Deutsche Bahn AG, welche mit Fortsetzung des neuen Verkehrsdienstvertrages ab Dezember 2013 auch neue Garnituren auf einer komplett erneuerten Infrastruktur in Tirol und entlang der Außerfernbahn einsetzen wird. Das Markenmotiv zeigt eine alte Zugsgarnitur mit einer Elektrolokomotive der Reichsbahn-Baureihe E62 als Triebwagen. Interessant ist, dass dies die erste deutsche E-Lok mit elektrischer Zugsheizung war.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 6.7.2013
Markengröße: 38,5 x 29,6 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 25.07.2013 07:02:00 Gelesen: 1130234# 333 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke 2013“

Die heurige Sondermarke „Tag der Briefmarke“ – eine Zuschlagsmarke mit dem Nennwert 2,82 + 1,41 Euro – zeigt in ihrem Motiv die ehemalige Salzkammergut Lokalbahn; im Hintergrund, einer Kulisse gleich, sieht man die Stadt Salzburg mit ihrem imposanten Wahrzeichen, der Festung Hohensalzburg auf dem weithin sichtbaren Mönchsberg. Der Rand des attraktiven Kleinbogens ist indes mit Zeichnungen verschiedener Triebwagen und Waggons der Salzkammergut Lokalbahn auf überaus dekorative Weise hübsch verziert.

Die Salzkammergut Lokalbahn (SKGLB), im Volksmund auch Ischlerbahn oder "Schnackerlbahn" genannt, verband zwischen 1891 und 1957 als Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 mm den Kurort Bad Ischl im Zentrum des Salzkammergutes mit der Stadt Salzburg. Darüber hinaus war die Marktgemeinde Mondsee über eine Zweigstrecke bei St. Lorenz an die Hauptstrecke angebunden und der Wallfahrtsort St. Wolfgang über eine bahneigene Dampfschifffahrtslinie von der Hauptstrecke aus zu erreichen. Die SKGLB, die im Dampfbetrieb auf einer Streckenlänge von etwa 67 km jährlich mehr als zwei Millionen Passagiere beförderte, wurde im Jahre 1957 als erste Bahnstrecke von nennenswerter Länge und überregionaler Bedeutung in Österreich trotz starker Proteste aus verschiedenen Bevölkerungsteilen eingestellt; eine bereits projektierte Elektrifizierung wurde nicht mehr realisiert.

Dass die SKGLB eine Schmalspurbahn wurde, war, wenig überraschend, auf das massive Drängen der damaligen Militärbehörde zurückzuführen, welche die entsprechende Spurweite der Heeresfeldbahn verlangte. 1917 erfolgte prompt der Zugriff des Militärs und es mussten fünf Lokomotiven für den Heeresbedarf abgegeben werden, 1918 sogar noch eine sechste, sodass der Fuhrpark in dieser Zeit bereits schmerzlich reduziert war. Wenn auch die junge Republik bescheidene Zuschüsse für den Betrieb gewährte, blieb das „Bähnle“ dennoch viele Jahre lang Gegenstand wilder Spekulation. Von 1919 bis 1925 war eine bayerische Kapitalgruppe, danach ein rumänisches Bankenkonsortium und ab 1931 ein englischer Investor Besitzer der Ischlerbahn – was all jene freilich verband, war ihr mangelndes Interesse an längst nötigen Ausbauarbeiten.

Die Gründer der Bahn gingen seinerzeit davon aus, dass die romantische Trasse eine starke Bereicherung des regionalen Fremdenverkehrs darstellen würde. Diese Rechnung ging zunächst auch auf, führte die Bahn doch durch eine wunderschöne Landschaft; mehrere Tunnels und teilweise kühne Brücken unterstrichen zudem den gebirgigen Charakter der Strecke. Einige Zugsunglücke, eine Entgleisung und nicht zuletzt die zunehmende Motorisierung brachten jedoch im September 1957 das endgültige Aus für die Salzkammergut Lokalbahn.





Nennwert: EUR 2,82 + EUR 1,41
Ausgabetag: 22.8.2013
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 640.002 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 27.07.2013 07:02:00 Gelesen: 1130130# 334 @  
Serie „Klassische Trachten“
Sondermarke „Gmundner Tracht”

Die vorliegende Sondermarke bildet den Auftakt der neuen Serie „Klassische Trachten“ – einer Reihe also, die Traditionalismus, Heimatverbundenheit, Mode und Alltag in zeitgemäßer Interpretation und dementsprechender Bildsprache auf interessante Weise verbindet. Der erste Wert thematisiert die Tracht aus Gmunden, einem charmanten Städtchen am Nordufer des Traunsees im oberösterreichischen Salzkammergut. Bereits während der k. u. k. Monarchie galt Gmunden als renommierte Sommerfrische, aber auch heute noch zählt die etwa 13.000 Einwohner zählende Stadt zu den beliebtesten Ferienorten der Region.

Der Begriff Tracht (von althochdeutsch „traht(a)“, mittelniederdeutsch „dracht“: „das, was getragen wird“) definiert sich im Allgemeinen für traditionelle bzw. historische Kleidung. Sie ist die Kleiderordnung eines ganz bestimmten Gebiets, eines Landes oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungs- oder Berufsgruppen. In vielen Teilen der Welt wurde die traditionelle Kleidung im Zuge der Globalisierung, die ja auch Kultur und Mode miteinschließt, weitgehend zurückgedrängt und vielerorts nur noch in Form einer so genannten „Festtagstracht“ getragen. In manchen Gebieten ziehen die Menschen freilich auch heute noch die traditionellen Kleidungsstücke im Alltag an – und was ein Kilt in Schottland, ein Sari in Indien oder ein Kimono in Japan ist, das sind Dirndl und Lederhose, so verspricht es jedenfalls das klischeehafte Image, in Österreich.

Der Ursprung der regionaltypischen Bekleidungsform der Volkstracht geht zurück auf die Zeit des Biedermeier und des Rokoko, und im Gegensatz zu anderen Kleidungsarten sind Volkstrachten in puncto Farbe, Schnitt, Stoffwahl und sogar in der Art des Tragens genau definiert. Dabei unterscheidet man meist zwischen der so genannten „Werktagstracht“ und der „Festtagstracht“, wobei letztere oftmals überaus aufwändig hergestellt ist.

Die „Erfolgsgeschichte“ der Gmundner Tracht besteht vermutlich darin, dass sie sich, bei aller Tradition, im Laufe der Zeit immer wieder leicht verändert hat – so findet man in deren Geschichte da und dort auch modische Einflüsse. Die Dirndl waren mal mehr, mal weniger lang, und auch die Farben der einzelnen Kleidungsstücke variierten immer wieder. Fest steht jedoch: In Gmunden lebt die Tracht und ist mit Sicherheit mehr als ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Und so ist es wohl fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass man hier zu feierlichen Anlässen mit dem besten „G’wand“ hingeht – und das ist nun mal das hübsche Dirndl und der fesche Janker.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 23.8.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dr. Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 14.08.2013 07:04:01 Gelesen: 1127618# 335 @  
150 Jahre Freiwillige Feuerwehren

Mit der vorliegenden Sondermarke gratuliert die Österreichische Post AG zum 150-jährigen Jubiläum einer über die Maßen wichtigen Einrichtung – den Freiwilligen Feuerwehren. Das Motiv des attraktiven Wertzeichens zeigt einen so genannten „Wasserwagen“, wie er um 1880 in Österreich üblich war. Dieses seinerzeit „moderne“ Einsatzfahrzeug war mit einem metallenen Wasserbehälter, einer Handdruckspritze, Haken- und Steckleitern, einer Schlauchhaspel, mehreren Feuereimern und Handwerkszeugen außerordentlich gut ausgestattet.

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren reicht zurück bis in die Sechzigerjahre des 19. Jahrhunderts, wobei sich in den Anfängen interessanterweise insbesondere die Turnvereine des Feuerwehrwesens annahmen. Als später die Umgestaltung der veralteten Feuerlöscheinrichtungen in „echte“ Feuerwehren stattfand, konnten die meisten Turnvereine dies freilich nicht aus eigenen Mitteln finanzieren; aus diesem Grunde gingen viele Feuerwehren in die entsprechenden Gemeinden über bzw. wurden von Privaten finanziert und daher „freiwillig“. Der Gedanke ebendieser Freiwilligkeit setzte sich mit der Zeit immer mehr durch, und um 1900 zählte man im Gebiet des heutigen Österreich fast 2.700 Freiwillige Feuerwehren. Heute bestehen bundesweit mehr als 4.500 Freiwillige Feuerwehren – dies bedeutet, dass es durchschnittlich fast zwei Feuerwehren pro Gemeinde gibt.

Prinzipiell kann jeder, der willens ist, zum Feuerwehrdienst aufgenommen werden; österreichweit sind aktuell über 300.000 Männer und Frauen als Mitglieder in einer Freiwilligen Feuerwehr registriert. Da die Feuerwehr in Landesgesetzen organisiert ist, sind bundesländerabhängig verschiedene Aufnahmekriterien maßgebend. So ist eine Mitgliedschaft beispielsweise in der Steiermark nur EU-Bürgern möglich, in Kärnten hingegen fiel diese Verordnung nach längeren Integrationsdiskussionen zu Beginn des vorigen Jahres. Fest steht jedoch: Freiwillige Feuerwehren, bei dem alle Mitglieder nicht nur freiwillig, sondern auch unentgeltlich mitarbeiten, stellen mit Sicherheit eine tragende Säule des österreichischen Feuerwehrwesens dar. Die Nachwuchsförderung innerhalb einer Freiwilligen Feuerwehr wird häufig durch spezielle Einheiten durchgeführt, in Österreich meist „Feuerwehrjugend“ genannt.

Deren Mitglieder sollen einerseits eine feuerwehrspezifische Ausbildung in Theorie und Praxis erhalten, andererseits freilich auch ein allgemeines Jugendprogramm erleben. Das Alter, mit dem die Jungen in den aktiven Dienst übernommen werden, ist von den Regelungen in den einzelnen Bundesländern abhängig. Das aktive Höchstalter ist indes generell mit 65 Jahren begrenzt; Mitglieder dieses Alters werden normalerweise in den so genannten „Reservestand“ überstellt.







Sondermarke: „150 Jahre Freiwillige Feuerwehren“
Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 7.9.2013
Markengröße: 38,5 x 29,6 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 16.08.2013 07:02:00 Gelesen: 1127380# 336 @  
Serie „Historische Postfahrzeuge“
Sondermarkenblock „Postkutsche mit Reisenden“

„Historische Postfahrzeuge“ ist der vielversprechende Titel einer neuen Serie, die mit dem vorliegenden Sondermarkenblock nun auf besonders ästhetische Weise begonnen wird. Das attraktive Motiv zeigt ein Gemälde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (um 1830) mit dem Namen „Ferienreise mit Eilpost“, rechts unten signiert mit „K. Schnorpfeil“. Das Markenbild selbst thematisiert die Kutsche (Fassungsraum vier Personen, Spurweite 1100 mm), die elegant gekleideten Reisenden, den Postillon sowie das hintere Pferdegespann. Interessant ist, dass das Gemälde – es wurde einst als Postkarte vom Wiener „Verlag Postbeamten-Verein“ publiziert – aus einer Reihe seinerzeit überaus beliebter Postkutschenmotive stammt.

Die Doyenne der Posthistorik, die vor einigen Jahren verstorbene Wissenschaftlerin Dr. Christine Kainz, beschäftigte sich in ihrem Buch „Aus Österreichs Postgeschichte“ mit dem Inbegriff der Post aus früheren Zeiten, der Postkutsche, auf überaus charmante Weise. Sie schrieb: „Viel besungen und beliebtes Motiv zeitgenössischer Künstler, weckt die Postkutsche, ‚Urmutter’ des Personenbeförderungsdienstes der Post, beim Betrachten der meist lieblich beschaulichen Darstellungen von anno dazumal fast immer nostalgisch romantische Gefühle. Doch gar so lustig, wie einst der Postillon blies, war das Reisen mit ihr keineswegs – und schon gar nicht war es als bequem zu bezeichnen. Ganz sicher würden wir, als verwöhnte Kinder des technischen Fortschritts, heute kaum unsere Urlaubsreise gerne mit solch einem Vehikel unternehmen, wie es vor 200, 300 Jahren die Reisenden der Post als unglaublichen Fortschritt doch außerordentlich schätzten.“

Nachdem der Postkutschenverkehr in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit erlebte, verlor er mit dem Einsetzen des Siegeszuges der Eisenbahn in Österreich im Jahr 1837 immer mehr an Bedeutung – nur jene Fahrtrouten, die von der Bahn nicht bedient wurden, verblieben den Postkutschen, die in puncto Reisegeschwindigkeit und Komfort mit dem neuen Beförderungsmittel nicht im Mindesten konkurrieren konnten. Das endgültige Aus für die Postkutsche, deren Aufgabenbereich immerhin noch die Zubringerdienste zur Bahn, Fahrten abseits des Schienennetzes, in abgelegene Täler oder über Passstraßen bis ins 20. Jahrhundert hinein umfasste, freilich kam, als das Automobil auf den Plan trat. Mit dessen Einführung im österreichischen Postreisedienst 1907 ging die Postkutschenzeit sodann endgültig zu Ende.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 12.9.2013
Markengröße: 52 x 40 mm
Blockgroße: 100 x 60 mm
Grafikentwurf: Gabriele Milewski
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 265.000 Blocks mit 1 Marke
 
Brigitte Am: 19.08.2013 07:07:00 Gelesen: 1126872# 337 @  
Serie „Klassische Markenzeichen“
Sondermarke „Englhofer Bonbons”

Die Marke auf der Marke – das ist die charmante Botschaft der attraktiven Serie „Klassische Markenzeichen“, die nun mit dem neuen Wert „Englhofer Bonbons“ auf im wahrsten Sinne des Wortes „geschmackvolle“ Weise ihre Fortsetzung findet. Das Markenmotiv zeigt ein nostalgisches, typisch österreichisches Werbesujet der allseits beliebten Zuckerl.

Zur Geschichte: Gegründet wurde die Firma von einem gewissen Franz Sales Englhofer, einem österreichischen Süßwaren-Fabrikanten, im Jahre 1909. Die „Zuckerlfabrik Englhofer“, so der erste Name des Unternehmens, wurde rasch bekannt; als „F. S. Englhofer Zuckerwarenfabrik KG“ und später als „F. S. Englhofer Zuckerwaren GesmbH“ war die Gesellschaft viele Jahre lang unbestrittener Marktführer im Segment „Bonbons“ in Österreich. Am 17. Oktober 1977 erhielt das Unternehmen sogar die Berechtigung zur Führung des österreichischen Staatswappens.

1997 wurde die bis dahin in Familienbesitz befindliche Firma schließlich verkauft – unter dem bekannten Slogan „Je Englhofer je lieber!“ gehören die süßen Produkte nun zum breiten Angebot der Firma „Storck GesmbH“, wo sie sich nach wie vor größter Beliebtheit bei Jung und Alt erfreuen. Kein Wunder, stehen doch höchste Qualität und die Bewahrung des guten Geschmacks, heute ebenso wie einst, an oberster Stelle der Produktphilosophie. Interessant ist, dass die traditionsreichen Zuckerl ausschließlich in Österreich erhältlich sind, was ihre Exklusivität freilich nur noch erhöht.

Der bekannteste Klassiker aus der zartschmelzenden Englhofer-Produktgruppe ist mit Sicherheit das beliebte „Firn“, in dem Erfrischung und Genuss auf erlesene Weise kombiniert werden. Kühles Pfefferminz, der köstlich-knackige Schokokern und das bekannte silberfarbene Wickelpapier machen diese traditionellen Bonbons zu etwas ganz Besonderem. Ebenso seit vielen Jahrzehnten buchstäblich „in aller Munde“ sind die leckeren Zuckerl namens „Eiszapfen“ – ihr typisch lieblicher Geschmack und die charakteristische längliche Form sorgen seit Generationen für einen ganz speziellen belebenden Genuss. Ein herrliches Geschmackserlebnis bieten auch die „Wiener Zuckerl“, köstlich gefüllte Fruchtbonbons in den sechs Sorten Marille, Zitrone, Himbeere, Ananas, schwarze Johannisbeere und Mandarine. Sie enthalten Füllungen aus besten Früchten und werden seit langem nach einem Spezialrezept in unveränderter Güte hergestellt. Last but not least ergänzen hervorragende Naschprodukte wie „Arosa“ und „Kirstein-Blockmalz“ die süße Produktpalette von Englhofer – ganz nach dem Motto: „Nur die besten Bonbons verdienen unseren Namen“.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 13.9.2013
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld, nach einer Vorlage von Hans Wagula
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 21.08.2013 07:04:00 Gelesen: 1126479# 338 @  
Serie „Österreichische Erfindungen“
Sondermarke „Wasserfeste Wimperntusche - Helene Winterstein-Kambersky”

Fortsetzung der interessanten Serie „Österreichische Erfindungen“ – der neue Wert thematisiert die erste wasserfeste Wimperntusche der Welt, welche von Helene Winterstein-Kambersky erfunden wurde. Das Markenmotiv zeigt ein Porträt der Dame sowie das traditionsreiche Kosmetikprodukt, das übrigens auch heute noch in der nostalgisch anmutenden Verpackung erhältlich ist.

Zur Person: Helene Winterstein-Kambersky, 1900 bis 1966, entstammte einer alten österreichischen Musikerfamilie. Sie war die Ururenkelin des Salzburger Komponisten und Begründers des heimischen Volksschulwesens, Michael Vierthaler, der bei Mozarts Vater Leopold und Joseph Haydn Musik studierte und später ein Förderer von Franz Schubert war. Ihre eigene Gesangskarriere, die in den frühen 1920er-Jahren begann, bescherte ihr zahlreiche Preise und Ehrungen bei internationalen Musikwettbewerben – nicht zuletzt aufgrund ihrer beeindruckend sensiblen Liedinterpretationen der unterschiedlichsten Komponisten.

Bei ihren zahlreichen Auftritten machte Helene Winterstein-Kambersky immer wieder die leidvolle Erfahrung, wie rasch das Bühnen-Make Up unter dem Einfluss der Scheinwerferhitze zerrann und in der Folge schwarze Spuren hinterließ. Vom Ärger über diese Tatsache angetrieben, begann sie schließlich in der eigenen Küche mit der Entwicklung der perfekten Wimperntusche. Nach mehreren tausend Versuchen war es letztlich eines Tages so weit: Die erste patentierte, wasserfeste Wimperntusche der Welt – „La Bella Nussy“ – war erfunden und läutete damit eine neue Ära der Augenkosmetik ein. Nach einer folgenschweren Bleivergiftung fortan an den Rollstuhl gefesselt, gründete Helene Winterstein-Kambersky im Jahre 1936 ihr eigenes Kosmetikunternehmen.

Zahlreiche Weiterentwicklungen und Produktinnovationen folgten und hatten stets eines gemeinsam: Die Erzeugnisse widerstanden allen äußeren Einflüssen und waren ebenso augen- wie hautschonend. Die Firma „Helene Winterstein Cosmetic“, seit Anbeginn in der Wiener Innenstadt situiert und nach wie vor ein Familienunternehmen, wird mittlerweile in der dritten Generation geführt. Die unterschiedlichen Wimperncremen werden auch heute noch nach der Originalrezeptur aus hochwertigen und ausgewählten Inhaltsstoffen im eigenen Labor erzeugt. Zum Einsatz kommen unter anderem Bienenwachs, natürliche Öle und lebensmittelechte Farben. Diesen hochqualitativen Ingredienzien und der sorgfältigen Verarbeitung ist es zu verdanken, dass diese Cremen besonders mild und für die empfindliche Augenpartie bestens verträglich sind.







Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 13.9.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 23.08.2013 07:11:00 Gelesen: 1126177# 339 @  
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“
Sondermarke „Ikone des Hl. Nikolaus zu Myra, Russisch Orthodoxe Kathedrale Wien“

Mit der vorliegenden Sondermarke findet die attraktive Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre ästhetische Fortsetzung. Das Markenmotiv zeigt die eindrucksvolle Ikone des Heiligen Nikolaus zu Myra aus der Russisch Orthodoxen Kathedrale im 3. Wiener Gemeindebezirk.

Die späthistorische Kirche, Sitz der russisch orthodoxen Gemeinde Wiens und seit 1962 eine eigene Eparchie, wurde von 1893 bis 1899 nach Plänen eines gewissen Grigorij Iwanowitsch Kotow vom italienischen Architekten Luigi Giacomelli als Botschaftskirche erbaut. Ein Großteil der Baukosten, nämlich 400.000 Rubel, wurde seinerzeit durch eine Spende von Zar Alexander III. aufgebracht. Die Weihe der Kathedrale zum Heiligen Nikolaus fand im April 1899 statt, als Bischofssitz der Eparchie für Wien und Österreich ist sie direkt dem Moskauer Patriarchat unterstellt. Das imposante Gotteshaus, ein Fünfkuppelbau in den traditionellen Formen der russischen Sakralarchitektur, wurde zwischen 2003 und 2008 umfassend renoviert. Der Innenraum ist in eine Unter- und in eine Oberkirche geteilt, Patron der Oberkirche ist der eingangs erwähnte Heilige Nikolaus.

Zur Person: Nikolaus von Myra ist ohne Zweifel einer der populärsten Heiligen der Ost- wie auch der Westkirche. In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wirkte dieser als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien, welche damals ein Teil des Römischen und später des Byzantinischen Reiches war. Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige belegte Tatsachen. Myra in Lykien, heute Demre, ist ein kleiner Ort etwa 100 Kilometer südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war der Ort Bischofssitz. Quellen über Nikolaus’ Leben stammen zum Beispiel von Andreas von Kreta (um 700) und von einem Mönch namens Johannes aus dem Studitenkloster im einstigen Konstantinopel, das im 5. Jahrhundert gegründet wurde. Nach übereinstimmenden Überlieferungen wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren. Mit 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht, später soll er dann als Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra tätig gewesen sein.

Während der Christenverfolgung wurde er der Überlieferung nach gefangen genommen und gefoltert. Als Sohn reicher Eltern soll Nikolaus sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben, was auch von den besser bezeugten Bischöfen des 4. Jahrhunderts, Ambrosius von Mailand und Basilius von Caesarea, berichtet wird und dort als historische Tatsache gilt – im Fall des Nikolaus von Myra ranken sich darum freilich die verschiedensten Legenden und regionalen Bräuche.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 20.9.2013
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Prof. Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 26.08.2013 07:11:00 Gelesen: 1125684# 340 @  
Sondermarke „Lorenzo Lotto, Maria mit dem Kind“
Serie „Alte Meister“

Mit der Wiedergabe des imposanten Gemäldes „Maria mit dem Kind“ von Lorenzo Lotto wird die beliebte Markenserie „Alte Meister“ nun auf überaus attraktive Weise fortgesetzt. Das wertvolle Originalwerk befindet sich in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien und trägt die Inventarnummer GG 101.

Lorenzo Lotto – 1480 in Venedig geboren, 1557 in Loreto gestorben – zählt zu den bedeutendsten italienischen Malern der Hochrenaissance. Die Wissenschaft ist sich nicht vollends darüber einig, aber vermutlich war Lotto ein Schüler von Alvise Vivarini (1446–1505), fest steht hingegen, dass er unter dem künstlerischen Einfluss von Giovanni Bellini (1430–1516) stand. Sicher ist weiters, dass Lorenzo Lotto seine Geburtsstadt Venedig verließ, noch bevor Tizian ihn in seinem frühen Schaffen hätte beeinflussen können; der junge Maler wirkte in dieser Zeit indessen in Treviso und in Bergamo, ehe er im Jahre 1510 nach Rom reiste. Als Lorenzo Lotto um 1526 wieder nach Venedig zurückkehrte, griff er zwar die meisterhafte Farbgebung Tizians auf, sein Werk blieb aber dennoch und ganz entschieden von der eigenen ruhelosen und in hohem Maße unsteten Persönlichkeit geprägt. Er wechselte nicht nur ständig seinen Wohnort, auch sein Malstil war den nimmermüden Veränderungen in seinem Leben unterworfen. 1552 trat er schließlich in ein Kloster in Loreto ein, in dem er wenige Jahre später verstarb. Neben dem auf der Marke wiedergegebenen Meisterwerk „Maria mit dem Kind“ zählen die Gemälde „Die mystische Vermählung der Heiligen Katharina von Siena“, „Bildnis eines Jünglings vor weißem Vorhang“, „Ein Goldschmied in drei Ansichten“ und „Der Mann mit der Tierpranke“ zu den wichtigsten Arbeiten von Lorenzo Lotto.

Als den eingangs erwähnten Begriff der „Hochrenaissance“ bezeichnet man übrigens die zweite Phase der Renaissance in der Zeit von etwa 1500 bis 1530 in Italien bzw. von zirka 1555 bis 1590 im deutschsprachigen Raum. Das geistige Zentrum dieser Periode, die sich durch das Streben nach höchster Vollkommenheit und Harmonie in der Kunst auszeichnete, war Rom. Zu den berühmtesten Werken dieser Zeit gehören ohne Zweifel Leonardo da Vincis Bilder „Mona Lisa“ und „Das Abendmahl“ sowie die Fresken an der Decke der Sixtinischen Kapelle von Michelangelo. Der wichtigste Vertreter der Hochrenaissance nördlich der Alpen war indes der deutsche Maler Albrecht Dürer, dessen bekannte Kupferstiche sich nach wie vor größter Beliebtheit erfreuen.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 26.9.2013
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.10.2013 13:52:50 Gelesen: 1117726# 341 @  
Neue Dauermarken-Serie
„Österreichische Wahrzeichen“, Inlandswerte

Am 12. September startet eine neue attraktive Dauermarkenserie und löst damit die bisherige, die Reihe „Kunsthäuser“, ab. Der Titel der nun beginnenden Serie lautet „Österreichische Wahrzeichen“; den Anfang machen die Inlandswerte „Goldenes Dachl“ (Innsbruck), „Martinsturm“ (Bregenz), „Lindwurmbrunnen“ (Klagenfurt), „Bergkirche Eisenstadt“, „Festung Hohensalzburg“, „Landhaus St. Pölten“ und „Pöstlingbergkirche“ (Linz). 2014 folgen dann die Auslandswerte mit den Wiener Motiven „Stephansdom“, „Schloss Schönbrunn“ und „Riesenrad“ sowie dem bekanntesten Wahrzeichen der Steiermark, dem „Grazer Uhrturm“.

Ausgehend von der Idee, einen Gestaltungs-Wettbewerb zu initiieren, um eine größtmögliche Basis an unterschiedlichsten Entwurfsvorschlägen zu erhalten, entstand eine interessante Kooperation mit der Wiener Werbe Akademie. In deren Rahmen wurden zahlreiche schöne Motivreihen kreiert, allesamt entworfen von engagierten Studentinnen und Studenten ebenjener Werbe Akademie, welche als die führende österreichische Aus- und Weiterbildungsinstitution für Beratung, Text und Grafikdesign mit internationaler Reputation gilt. Eine prominent besetzte Jury, bestehend aus Wirtschafts-, Philatelie- und Kunstexperten, wählte schließlich aus den besten eingereichten Arbeiten die Entwürfe von Teresa Hausgnost. Ihre modern interpretierten Grafiken der bekanntesten österreichischen Sehenswürdigkeiten verbinden Traditionalismus mit zeitgemäßer Botschaft auf überaus gelungene Weise und veranschaulichen darüber hinaus die Ästhetik der dargestellten Gebäude und Denkmäler in einer vielschichtig reduzierten Bildsprache.

Die eingangs genannten Wahrzeichen gehören ohne Zweifel zu den bekanntesten wie auch meist besuchten Orten Österreichs. Das Goldene Dachl, ein Gebäude mit spätgotischem Prunkerker in der Innsbrucker Altstadt, wurde mit 2.657 feuervergoldeten Kupferschindeln gedeckt. Der Martinsturm, ein ehemaliger Getreidespeicher im ersten Hof der Grafen von Bregenz, wurde 1601 gebaut und ist von einer hohen geschwungenen Zwiebelhaube gekrönt. Der Lindwurmbrunnen, das Wahrzeichen von Klagenfurt, stammt aus dem 16. Jahrhundert und stellt das Wappentier der Kärntner Landeshauptstadt dar. Die Bergkirche in Eisenstadt mit dem bekannten „Kalvarienberg“ zählt indes zu den bedeutendsten Wallfahrtszielen Österreichs. Die Festung Hohensalzburg ist die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas mit jährlich etwa einer Million Besuchern aus der ganzen Welt. Das Landhaus St. Pölten hingegen ist ein moderner Gebäudekomplex im so genannten „Regierungsviertel“ am Ufer der Traisen; entsprechend seiner Form wird es als Schiff bezeichnet. Und last but not least die Linzer Pöstlingbergkirche, die „Basilika zu den Sieben Schmerzen Mariä“: Sie ist eine barocke Wallfahrtskirche und wurde 1964 durch Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben.





Nennwerte: EUR 0,62; EUR 0,90; EUR 1,45
Ausgabetag: 12.9.2013
Markengrößen: 32,5 x 40 mm und 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Teresa Hausgnost
Druck: Sets von Joh. Enschedé Stamps B. V.
Rollen von Bundesdruckerei GmbH
Offsetdruck
 
Brigitte Am: 09.10.2013 17:27:18 Gelesen: 1117487# 342 @  
Sondermarke „100 Jahre Tiroler Skiverband“

Mit der vorliegenden Sondermarke gratuliert die Österreichische Post AG dem Tiroler Skiverband zu dessen 100-jährigem Bestandsjubiläum. Das attraktive Markenmotiv zeigt einen „alten Ski-Haudegen“ in kühner Haltung auf einem historischen Foto von Arnold Fanck sowie, rechts oben, das legendäre Tiroler Skiverbands-Logo – den Adler mit dem Ski.

Zur Geschichte: Acht Jahre nach der Gründung des Österreichischen Skiverbandes (1905) schlug am 25. Jänner 1913 die Geburtsstunde des Tiroler Skiverbandes (TSV). Die ersten Mitgliedsvereine waren der SC Arlberg, der SK Innsbruck, der WSV Reutte und der WSV Hall. Weiters dabei waren der SK Gurgl, der SK Imst, der WSV Kitzbühel, der SK Ladinia sowie die Skiklubs von Kufstein, Wörgl, Kössen, St. Johann, Fieberbrunn, Ampezzo, Bozen, Toblach und von Lienz. Der Mitgliedsbeitrag kostete seinerzeit ganze fünf Heller.

Im Jahre 1914 fand der erste sportliche Wettbewerb des TSV statt – und zwar die „1. Tiroler Meisterschaft in Reutte“ in den Disziplinen Langlauf und Sprunglauf. Nach dem Ersten Weltkrieg, in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, als der Skitourismus langsam begann, organisierte der TSV mehrere internationale FIS-Rennen. 1938 wurde der Tiroler Skiverband neuerlich aufgelöst und in den Reichsbund für Leibesübungen, „Fachamt Skilauf“, eingegliedert; 1945, als die dunklen Jahre des Zweiten Weltkrieges endlich der Vergangenheit angehörten, organisierte sich der TSV jedoch neu und startete mit 16 Vereinen voll Optimismus in eine strahlende Zukunft. Nach der goldenen Ära des unvergesslichen Kitzbühlers Toni Sailer in den Fünfzigerjahren erlebte der Tiroler Skiverband mit den beiden Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 in Innsbruck absolute Höhepunkte seiner Geschichte. Weitere Meilensteine waren mit Sicherheit die Gründung des Skigymnasiums Stams sowie des so genannten „Skipools Tirol“, welcher den finanziellen Hintergrund für eine bestmögliche Ausbildung junger Talente sichert, die Nordische Ski WM in Seefeld (1985), die Alpine Ski WM in St. Anton (2001) und die Eröffnung der neuen Bergisel-Sprungschanze im Jahr 2002.

Zweck des Tiroler Skiverbandes ist laut eigener Satzung „die Förderung des Skilaufes und verwandter Sportarten zum allgemeinen Wohl, insbesondere zur sportlichen Ertüchtigung der Jugend und zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit“.

Der Verband dient gemeinnützigen Zwecken, er wird durch ehrenamtliche Funktionäre geführt und ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Im Jahr 2009 wurde Werner Margreiter im Rahmen der 66. Jahreshauptversammlung zum neuen Präsidenten des etwa 40.000 Mitglieder zählenden Tiroler Skiverbandes gewählt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 11.10.2013
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Hannes Margreiter (Foto: A. Fanck)
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.10.2013 07:03:00 Gelesen: 1117170# 343 @  
Sondermarke „125 Jahre Burgtheater“

Das Burgtheater, an der eleganten Wiener Ringstraße gegenüber dem Rathaus gelegen und im neubarocken Stil von Gottfried Semper und Karl Freiherr von Hasenauer entworfen, ist das größte deutschsprachige Sprechtheater und zählt darüber hinaus zu den bedeutendsten Bühnen Europas. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte trug das Theater verschiedene Namen, zuerst „k.k. Theater nächst der Burg“, dann bis 1918 „k.k. Hof-Burgtheater“ und seither schlicht „Burgtheater“.

In Wien selbst wird es häufig kurz und ehrfurchtsvoll „die Burg“ genannt und die Ensemblemitglieder sind im Allgemeinen als „die Burgschauspieler“ bekannt. Seit 2009 leitet der deutsche Regisseur und Intendant Matthias Hartmann das berühmte Haus. Vor genau 125 Jahren, am 14. Oktober 1888, wurde das Burgtheater mit Franz Grillparzers Dramenfragment „Esther“ und Friedrich von Schillers berühmtem Werk „Wallensteins Lager“ feierlich eröffnet. Die Österreichische Post AG würdigt dieses große Jubiläum mit einer eigenen Sondermarke, deren Motiv das imposante Gebäude aus der Vogelperspektive zeigt.

Die Wiener Bevölkerung verbindet mit „ihrer Burg“ schon immer eine besondere Beziehung, das Theater stand damals wie heute stets im Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Bereits im 19. Jahrhundert gehörten die Gerüchte und die Skandale um die Burgschauspieler zu den beliebtesten Themen der Wiener. In der Burg konnten sich die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten – sprich Bürgertum und Adel – treffen, obwohl ihre Plätze einst strikt voneinander getrennt waren. Die Burgschauspieler „verbanden“ diese zwei Stände und genossen dadurch freilich einen besonders hohen sozialen Status. Heute stammt ein großer Teil der Schauspieler und Theatermitarbeiter gar nicht mehr aus Österreich, sondern aus Deutschland oder anderen Ländern; dennoch werden viele Burgschauspieler von den Wienern als Wiener akzeptiert und als „ihre Schauspieler“ verehrt. Ein prominenter Name ist zum Beispiel der Deutsche Michael Heltau, der mit seiner unnachahmlichen Sprache als einer der größten Wienerlied-Interpreten gilt.

Apropos Sprache: Das so genannte „Burgtheaterdeutsch“, jene Rhetorik also, die auf der Bühne des Burgtheaters gesprochen wird, empfinden die meisten Wiener wie Musik in ihren Ohren. Fest steht jedenfalls, dass diese Bezeichnung für eine besonders schön gesprochene Variante der deutschen Sprache verwendet wird. Einst war das „Burgtheaterdeutsch“ übrigens eine Kunstsprache und diente dazu, dass die Zuschauer die Schauspieler, die aus unterschiedlichen Regionen des deutschen Sprachraums kamen, auch unter den wenig idealen akustischen Umständen des Burgtheaters verstehen konnten.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 11.10.2013
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 14.10.2013 07:13:00 Gelesen: 1116276# 344 @  
Serie „Kirchen in Österreich“
Sondermarke „Martinskirche Linz”

Fortsetzung der beliebten Serie „Kirchen in Österreich“ – der neue Wert thematisiert eines der ältesten heimischen Gotteshäuser, die Martinskirche in Linz. Das hübsche, von Kirsten Lubach gestaltete Markenmotiv zeigt ein Aquarell des Pfarrhauses, dekorativ in Szene gesetzt mit einem im Vordergrund zu sehenden alten Gedenkstein zu Ehren des Heiligen Martin.

In unmittelbarer Nähe des Linzer Schlosses, auf den Ausläufern des Römerberges, befindet sich das spirituelle Herzstück der Stadt: die römisch-katholische Martinskirche, deren charakteristischer Bau sich fast bescheiden hinter mehreren mächtigen Bäumen verbirgt. Die Martinskirche gilt, wie oben erwähnt, als eine der ältesten sakralen Bauten Österreichs, ihre Geschichte ist seit mehr als 1.200 Jahren mit jener der Stadt Linz eng verwurzelt. Die ehemalige mittelalterliche Befestigungsmauer führte einst von der Linzer Burg über die Promenade, den Graben und den Pfarrplatz zurück zur Burg. Die Martinskirche befand sich zunächst außerhalb dieser Befestigungsanlage, zählte jedoch aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Schutzbereich der Burg. Die erste Nennung des Gotteshauses als „capella“ geht auf das Jahr 799 zurück. Damals war Linz ein Marktort – mehrere Jahrhunderte mussten in der Folge also noch vergehen, ehe Linz 1246 zur Stadt erhoben wurde.

Im Außenbau der Anlage sind im Mauerwerk romanische Elemente in Form der typisch gegliederten Rundbögen sichtbar. Das Innere, das eine in hohem Maße wechselvolle Geschichte erlebte, weist indes einen langrechteckigen Grundriss mit eingezogenem Chor auf. Die Ausstattung wurde im Laufe der Zeit freilich immer wieder verändert. Besonders erwähnenswert sind erhalten gebliebene römische Grabsteine mit Inschriften aus dem 3. Jahrhundert, mehrere gotische Holzplastiken sowie eine Nachbildung des Volto Santo-Kruzifixes von Lucca, eines hochverehrten Gnadenbildes aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts an der nördlichen Langhauswand. Eine überlieferte Legende erzählt, dass das Gesicht des Originals aus dem 8. Jahrhundert von Engeln geschnitzt worden sei; rätselhaft bleibt aber auch die Deutung des langen Gewandes, das einer weiblichen Heiligen zugesprochen wird.

Die Martinskirche ist nach ihrer mehr als 1.200-jährigen Geschichte nach wie vor ein überaus lebendiges Zentrum, sowohl aus liturgischer als auch aus musikalischer Sicht. Sie zählt zum Pfarrgebiet von St. Matthias und ist zu Gottesdiensten, bei Konzerten und bei Führungen zugänglich. Jeweils am letzten Sonntag jeden Monats wird hier eine ökumenische Abendmesse gefeiert – ein schönes Symbol für die gemeinsamen Wurzeln der christlichen Kirchen in Linz.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 11.10.2013
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 16.10.2013 07:11:00 Gelesen: 1115756# 345 @  
Serie “Junge Kunst in Österreich”
Sondermarke „Markus Schinwald”

Mit Markus Schinwald, einem der international meist beachteten Künstler seiner Generation, wird die interessante Serie „Junge Kunst in Österreich“ nun fortgesetzt. Das Markenmotiv zeigt ein Standbild aus dem Videokunstwerk „Orient, 1st part“, welches 2011 im Rahmen der renommierten Biennale von Venedig im Österreich-Pavillon gezeigt wurde.

Markus Schinwald, 1973 in Salzburg geboren und heute in Wien und New York tätig, kommt ursprünglich aus dem Bereich der Mode. Der junge Künstler, Absolvent der Linzer Kunstuniversität, bedient sich neben der Malerei auch des Mediums der Performance sowie der Fotografie und Videokunst. In seinem hoch eigenständigen Werk setzt er souverän die verschiedensten Medien ein, um seinem künstlerischen Hauptthema – dem menschlichen Körper als kulturellem Konstrukt zwischen Selbstdarstellung und Disziplinierung, Konvention, Korrektur, neurotischen Ticks und unerwarteter Grazie – auf mannigfaltige Weise nachzuspüren.

Deformationen der Psyche finden befremdliche physische Entsprechungen; Einflüsse aus Kunstgeschichte und Konsumkultur, aus kritischer Theorie, Filmgeschichte und TV-Präsenz, Choreografie, Bühnenbild und der Welt des Varietés werden in Schinwalds Arbeiten deutlich. Seine Protagonisten sind dabei oft eingezwängt in außergewöhnliche Räume, verrenken sich in widernatürlichen Handlungen und kreieren dadurch überaus surreale Situationen. In seinen Werken verarbeitet er auch Impulse aus dem Bereich der Oper, setzt sich mit Genres der Unterhaltungsindustrie auseinander und stellt darüber hinaus einen interpretativen Bezug zu Sigmund Freuds Theorien her.

Dabei zieht sich die Vorstellung, dass ein intensiver psychischer Zustand auch körperlich in Erscheinung tritt, wie ein roter Faden durch sein ausdruckstarkes Schaffen. Kein Zweifel: Schinwalds Kunst agiert im Zentrum des Zeitgefühls, und sie erzählt vom Spannungsfeld der Lebensführung zwischen Zwang und Spiel, Unterwerfung und Befreiung, Scheitern und Eleganz. Seine Ausstellungen – unter anderem im Frankfurter Kunstverein, im Essl Museum, im Linzer Lentos und im Palais de Tokyo in Paris – definieren sich als hochkomplexe Anordnungen, deren Spannung häufig aus einem irritierenden Widerspruch von emotional und ästhetisch aufgeladener Attraktion und hartnäckiger Verweigerung eines eindimensionalen Bedeutungsangebots entsteht. Zu den wichtigsten Auszeichnungen von Markus Schinwald zählen der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (2007) und der Große Kunstpreis des Landes Salzburg (2008).





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 14.10.2013
Markengröße: 40 x 30 mm
Entwurf: Markus Schinwald
Grafik: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 18.10.2013 07:03:00 Gelesen: 1115212# 346 @  
Serie „Comicmarken-Puzzle“
Sondermarkenblock „Halloween“

Fortsetzung der amüsanten Serie „Comicmarken-Puzzle“ – der zweite Wert der innovativen Reihe, der neue Sondermarkenblock „Halloween“, zeigt ein „gruseliges“, dem Thema entsprechendes Motiv, geschaffen von Dominik Gröstlinger. Die vier selbstklebenden Marken ergeben gemeinsam das Gesamtbild, jedes Wertzeichen für sich bildet indes, in der formgerechten Perforation eines Puzzleteiles, eines von vier Einzelbildern sowie eine eigene frankaturgültige Briefmarke im Nennwert von jeweils 0,62 Euro.

Das Wort Halloween, in älterer Schreibweise Hallowe’en, ist eine Kontraktion von „All Hallows’ Eve“ und benennt den „Tag vor Allerheiligen“. Der Bezug von Halloween zum Totenreich ergibt sich aus dem Fest Allerheiligen und dem darauf folgenden Gedächtnistag Allerseelen, an dem die Katholiken ihrer Verstorbenen gedenken.

Zum Ursprung des Festes: Der schottische Religionsethnologe James George Frazer (1854–1941) beschrieb in seinem Buch „The Golden Bough“ im Jahre 1922 Halloween wörtlich als „altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle“; neben der so genannten „Walpurgisnacht“ am 1. Mai habe es sich um das zweite wichtige Fest der Kelten gehandelt.

Nachgewiesen sei Halloween laut Frazer seit dem 8. Jahrhundert, als christliche Synoden versuchten, heidnische Riten dieser Art abzuschaffen. Die „Encyclopaedia Britannica“ leitet das Fest ebenfalls aus alten keltischen Bräuchen her: Gefeiert wurde an Halloween demnach das Ende des Sommers und der Einzug des Viehs in den Stall. In dieser Zeit, so der Glaube, seien auch „die Seelen der Toten zu ihren Heimen zurückgekehrt“.

Begangen wurde das Fest laut Encyclopaedia Britannica mit Freudenfeuern auf Hügeln und manchmal in Verkleidungen, die der Vertreibung böser Geister dienten. Auch Wahrsagerei sei zu diesem Datum üblich gewesen. Früher wurde Halloween ausschließlich in katholisch verbliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert – vor allem in Irland, während die anglikanische Kirche am Tag vor Allerheiligen die Reformation feierte. Von dort kam es mit den vielen irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten und gehörte zum Brauchtum dieser Volksgruppe. Aufgrund seiner Attraktivität wurde Halloween jedoch bald übernommen und entwickelte sich zu einem wichtigen Fest in den USA und in Kanada – und vor geraumer Zeit auch in Europa. Mit der zunehmenden Beliebtheit Halloweens wurde aber auch von verschiedenen Seiten Kritik an dieser „neuen Sitte“ laut. So wird mancherorts die Meinung vertreten, dass damit die alten heimischen Bräuche mehr und mehr verdrängt werden.





Nennwert: EUR 2,48
Ausgabetag: 14.10.2013
Markengröße: ca. 40 x 40 mm
Blockgroße: 100 x 100 mm
Entwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / offset printing
Auflage: 170.000 Blocks mit 4 Marken
 
Brigitte Am: 03.12.2013 12:06:42 Gelesen: 1104603# 347 @  
Weihnachten 2013 – St. Georgenberg-Fiecht

Die vorliegende Weihnachtsmarke ist gewissermaßen eine Reminiszenz an den wohl fleißigsten bischöflichen Markengestalter aller Zeiten – an Dr. Reinhold Stecher, den früheren Altbischof von Innsbruck. Am 29. Jänner 2013 im 92. Lebensjahr nach einem Herzinfarkt verstorben, entwarf Dr. Stecher in den vergangenen Jahren sechs stimmungsvolle Weihnachtsmarken für die Österreichische Post; diese nun, mit dem idyllischen Motiv „St. Georgenberg-Fiecht“, ist die Nummer sieben und erinnert auf berührende Weise an den überaus beliebt gewesenen Bischof.

Sein Wirken als Geistlicher wurde, wie Dr. Reinhold Stecher einmal in einem Interview erklärte, vor allem durch die Erfahrung des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt. Im gleichen Gespräch erwähnte er auch die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und warnte vor der „Hybris, dem Verlust des Maßes, der Krallenhand, die immer nach noch mehr greift und alles Glück im Haben sucht“. Allzu leichtsinnig werde heute Errungenes aufs Spiel gesetzt und dadurch in hohem Maße gefährdet.

„Der Monotheismus entwickelt sich immer mehr zum Money-Theismus und schwappt über die Welt“, mahnte Stecher. 1947 zum Priester geweiht, bekleidete er in der Folge verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes. Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Zum Markenmotiv: Das Kloster St. Georgenberg-Fiecht der Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien ist neben Stift Wilten eines der zwei ältesten Stifte in Nordtirol. Es besteht aus zwei etwa eine Stunde Fußweges voneinander entfernt gelegenen Abteien, nämlich dem in Vomp gelegenen Stift Fiecht sowie dem höher gelegenen, auf der Marke abgebildeten Wallfahrtsort St. Georgenberg. Hier wurde einst – daher der Name – der Heilige Georg angebetet, später auch die Gottesmutter und ab etwa 1310 dann die Heilig-Blut-Reliquie. Während im Mittelalter die Reliquien von 132 Heiligen verehrt wurden, ist das Ziel der heutigen Pilger die so genannte „Schmerzhafte Mutter“, ein gotisches Vesperbild aus dem frühen 15. Jahrhundert.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 15.11.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Grafik: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 850.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.12.2013 05:49:48 Gelesen: 1104474# 348 @  
Christkindl Weihnachtstempel
29.11.2013 bis 26.12.2013




Christkindl Dreikönigsstempel
27.12.2013 bis 06.01.2014


 
Brigitte Am: 05.12.2013 07:03:00 Gelesen: 1104250# 349 @  
Weihnachten 2013 – Joos van Cleve, Geburt Christi

Die vorliegende Weihnachts-Rollenmarke, die durch ihre außergewöhnliche Form, einem eleganten dreiteiligen Rundbogen, besticht, zeigt in ihrem Motiv Joos van Cleves imposantes Gemälde „Geburt Christi“, dessen Original aus der wertvollen Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien stammt.

Zur Person: Joos van Cleve, eigentlich Joos van der Beke (1485–1540), war ein niederländischer Maler, der im zweiten und dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts die führende Atelierwerkstatt Antwerpens unterhielt. Der „Leonardo des Nordens“, wie er in der Kunstwelt gerne genannt wird, erfuhr seine Ausbildung bei Jan Joest in Kalkar am Niederrhein. 1511 als Meister in die Antwerpener Gilde aufgenommen, schuf van Cleve zahlreiche Triptychen und Madonnenbilder, deren Stil der flämischen Schule entsprach. Dabei haben seine Werke stets eines gemeinsam: Sie zeichnen sich durch ihre friedliche Atmosphäre jenseits jeder Spannung aus. Die grandiosen Gemälde seines vielschichtigen OEuvres werden von internationalen Experten als „sanft und harmonisch wie die Werke seines Vorbilds Leonardo di Vincis, detailreich wie die Arbeiten der großen niederländischen Meister und als beispiellos farblich brillant“ beschrieben. Joos van Cleves Hauptwerke sind zwei Altäre mit der Darstellung des Marientodes (heute in Köln und München beheimatet), die zuvor als Werke des „Meisters des Marienlebens“ bezeichnet wurden.

Einst fanden die Werke des ausgesprochen produktiven Ausnahmekünstlers ihren Weg in die namhaftesten europäischen Kaufmanns-, Königs- und Kirchenhäuser nach Köln, Genua und Danzig bis nach Madeira; heute freilich begeistern seine Bilder die Besucher der bedeutendsten Museen der Welt – vom Musée du Louvre in Paris über die National Gallery in London und das Museo del Prado in Madrid bis zum Metropolitan Museum of Arts in New York und dem eingangs erwähnten Kunsthistorischen Museum in Wien. Fest steht: Joos van Cleves Kunst vereint die Emotionalität der italienischen Renaissance mit der Präzision und Klarheit der niederländischen Schule. Ohne Zweifel wurde die Entwicklung der nordeuropäischen Malerei von ihm entscheidend mitgeprägt, und zwar von der überaus einfallsreichen Kreativität einerseits und von den Ideen zur seinerzeit innovativen Werkstattführung andererseits. Sein künstlerisches Vermächtnis ist ausnahmslos fragil auf empfindlichem Eichenholz verewigt – weil Joos van Cleve aber sowohl über das entsprechende Können als auch über die nötigen Mittel verfügte, für seine Gemälde kostbare Farbpigmente zu verwenden, sind die erhalten gebliebenen Meisterwerke auch heute noch von einer funkelnd-originären Farbqualität, die ihresgleichen sucht.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 15.11.2013
Markengröße: 32 x 47,5 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach einer Vorlage von Joos van Cleve
Druck: Bundesdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 650.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 07.12.2013 07:04:00 Gelesen: 1103963# 350 @  
Weihnachten 2013 – Hirten an der Krippe, St. Michael im Lungau

„Macht mir ein Heiligtum! Dann werde ich in ihrer Mitte wohnen!“ – so lautet das dem Buch Exodus entnommene Motto der Pfarrkirche St. Michael im salzburgischen Lungau. Diese Worte Gottes an Mose galten nicht nur einst dem Volke Israels, diese Aufforderung richtet sich auch heute noch an alle Menschen, die zum Volk Gottes gehören möchten. Das überaus attraktive Motiv, das die vorliegende Weihnachtsmarke ziert, entstammt dem Hochaltar ebendieses Gotteshauses, und vermittelt die andächtige Stimmung der Heiligen Nacht auf besonders ruhige Weise.

Die Statuen und Reliefs des erwähnten neugotischen Hochaltars wurden vom bekannten Tiroler Bildhauer Josef Bachlechner geschaffen, weitere beteiligte Künstler waren der Halleiner Altarbauer Vinzenz Pezzei sowie der Fassmaler Andreas Doser. Thema des großen Reliefs im Schrein ist das Letzte Abendmahl: Um Christus sind die Jünger versammelt, links verlässt Judas schon die Gruppe – ein Hinweis auf den späteren Verrat. Den linken Flügel schmückt, als Vorlage dieser Sondermarke, das Gemälde von der Geburt Christi. Maria kniet vor der Krippe mit dem Jesuskind, im Hintergrund sind der Heilige Josef und einige Hirten zu sehen. Der rechte Flügel indes stellt als Pendant dazu die Anbetung der Weisen dar. Im geschlossenen Zustand zeigen die bemalten Außenflügel die Ölbergszene. Um diese dem Leben Christi entnommenen Szenen reihen sich die Symbole der vier Evangelisten als Verbreiter des Wortes Gottes – auf der Predella zuseiten des Tabernakels, dem Aufbewahrungsort der geweihten Hostie, Löwe (Markus) und Stier (Lukas), sowie im Auszug Engel (Matthäus) und Adler (Johannes). Die zentrale Heiligengestalt im Gesprenge stellt den Kirchenpatron und Erzengel Michael dar, begleitet von den Erzengeln Raphael mit Stab und Gabriel mit der Verkündigungslilie als Symbol der Reinheit Mariens. An den Wänden seitlich des Hochaltares stehen schließlich die Konsolfiguren der Heiligen Rupert und Leonhard.

Die Geschichte von St. Michael, der Ur- und Mutterpfarre des oberen Lungaues, reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1147 datiert. Anno 1225 bestätigte Papst Honorius III. die Pfarr- und Besitzrechte des Domkapitels zu Salzburg für diese Kirche. Der Sage nach wurde der Bayernherzog Theodo († um 717) nach seinem Tod in der Schlacht bei Bundschuh/Lungau in der Kirche von St. Michael bestattet. Als im 14. Jahrhundert die alte Römerstraße in einer neuen Trassenführung über den Katschberg angelegt wurde, brachte diese Handelsverbindung zwischen Venedig und Nürnberg dem aufstrebenden Ort St. Michael einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung, der durch den blühenden Bergbau noch weiter gefördert wurde. 1416 erfolgte schließlich die Erhebung von St. Michael zum Markt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.11.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 2.250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.12.2013 07:11:00 Gelesen: 1103724# 351 @  
Weihnachten 2013 – Stille Nacht
150. Todestag Franz Xaver Gruber

Die vorliegende Rollenmarke erinnert an den 150. Todestag des Schöpfers des wohl bekanntesten Weihnachtsliedes der Welt, „Stille Nacht, heilige Nacht“: den österreichischen Komponisten Franz Xaver Gruber. Eine einzige Melodie reichte aus, um sich für immer in der Geschichte der Musikliteratur einen festen Platz zu sichern – und das, obwohl der Salzburger ein Leben lang musikalisch tätig war. Das Markenmotiv zeigt ein Porträt Grubers sowie die nächtlich beleuchtete „Stille Nacht“-Kapelle im hübsch verschneiten salzburgischen Oberndorf.

Zur Person: Franz Xaver Gruber (1787–1863) kam in Unterweitzberg in der Gemeinde Hochburg-Ach als dritter Sohn eines Leinenwebers zur Welt. Bereits sein erster Lehrer erkannte die musikalische Begabung des Kindes, 1805 begann der junge Gruber eine entsprechende Ausbildung beim Stadtpfarrorganisten Georg Hartdobler im nahegelegenen Burghausen. Ein Jahr später absolvierte er seine Lehrerausbildung in Ried im Innskreis, und nach den abgelegten Prüfungen wurde er im November 1807 zum Lehrer von Arnsdorf bestellt. In der Hoffnung, später einmal die Lehrerstelle in Oberndorf zu erhalten, übernahm Gruber ab 1816 von Arnsdorf aus den Kantoren- und Organistendienst in der St. Nikolaus-Kirche zu Oberndorf und konnte damit die seinerzeit oft kombinierte Tätigkeit als Lehrer, Organist und Mesner ausüben. 1829 wurde Gruber schließlich Lehrer im nahen Berndorf und 1833 Stadtpfarr-Chorregent in Hallein. Sein privates Leben war geprägt von mehreren Ehen und insgesamt zwölf leiblichen Kindern, von denen allerdings nur vier erwachsen wurden. Im Jahre 1863 verstarb Gruber, angesehen und relativ wohlhabend, in Hallein.

Seine Bekanntheit verdankt Franz Xaver Gruber freilich der Vertonung des heute weltweit bekannten Weihnachtsgedichts des Hilfspriesters Joseph Mohr, „Stille Nacht, heilige Nacht“, das er am 24. Dezember 1818 in der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf erstmals öffentlich zum Besten gab. Das schlichte Weihnachtslied verbreitete sich in den darauf folgenden Jahren in Windeseile in ganz Europa, 1839 wurde es von den so genannten „Rainer Sängern“ erstmals auch in New York dargebracht. – Heute sind in mehreren Orten Gedenkstätten für Franz Xaver Gruber eingerichtet, in Hallein und in Arnsdorf gibt es jeweils ein Stille Nacht-Museum und in Burghaus trägt die örtliche Haupt- bzw. Mittelschule den Namen des berühmten österreichischen Komponisten.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.11.2013
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Bundesdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 2.650.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.12.2013 07:05:00 Gelesen: 1103466# 352 @  
Serie „Zeitgenössische Kunst“
Sondermarke „Franz Graf – E.V.A.“

Nach Peter Koglers „Ameisen“-Markenblock im Vorjahr findet die interessante Serie „Zeitgenössische Kunst“ nun mit dem österreichischen Konzeptkünstler Franz Graf und seinem Werk „E.V.A.“ auf überaus anspruchsvolle Weise ihre Fortsetzung.

Franz Graf, 1954 in Tulln geboren, studierte an der Wiener Universität für angewandte Kunst bei Oswald Oberhuber; von 1997 bis 2006 hatte er selbst eine Gastprofessur an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Franz Graf, Mitglied der Vereinigung Bildender KünstlerInnen der Wiener Secession, wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst, dem Niederösterreichischen Kulturpreis und dem Österreichischen Kulturpreis für Bildende Kunst.

Als äußerst vielseitiger Künstler bindet sich Franz Graf an kein künstlerisches Medium. In seinen Zeichnungen, Objekten, Installationen, Fotografien, Arbeiten im öffentlichen Raum, konzeptuellen Malereien ebenso wie in der Musik finden seine Ideen die unterschiedlichsten Ausdrucksformen, wobei er die Grenzen zwischen Werk und Raum auf narrative Art oftmals aufhebt. Durch die Integration vorhandener Gegebenheiten kreiert Graf ein künstlerisches Universum, das er aus subtilen Zeichnungen, experimentellen Fotos, monochromen Flächen und düster apokalyptischen Installationen kombiniert. Abstrakt geometrische Symbole kommunizieren mit organischen Strukturen; elegant gesetzte Buchstaben stellt er atmosphärisch dichten, feingliedrigen Zeichnungen gegenüber.

Die Begriffe in seinen Arbeiten verraten freilich niemals deren Inhalt, vielmehr sind sie freie Assoziationsketten bzw. poetische Reflexionen, die mit dem Betrachter und dessen Interpretation in virtuoser Weise spielen. Mit seinem System der freien Verbindung unterschiedlicher Elemente, der Verkettungen und Überschneidungen komponiert Franz Graf poetische Räume; Figuration und Ornament werden eingesetzt, um in mannigfaltigen Zwischentönen ein ambivalentes, gleichzeitig jedoch sondierendes Szenario zu entwerfen – Zufall und Gesetzmäßigkeit, Ordnung und Unordnung treffen dabei, scheinbar überrascht, stets aufeinander. Eines steht freilich fest: Doppeldeutig und vielschichtig zugleich erschließt sich das Werk von Franz Graf nie auf einen Blick, die archaische Unebenheit des Handwerks lässt vieles offen. Unvollkommen, aber grenzenlos und in hohem Maße verheißungsvoll: Attribute der Verführung zur Kunst. Franz Grafs Arbeiten sind eine Einladung, der zu folgen jedermanns Entscheidung ist.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 5.12.2013
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld, nach einer Vorlage von Franz Graf
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.12.2013 07:11:00 Gelesen: 1103203# 353 @  
Sondermarke „Österreich neu zeichnen - "Zeichne Österreich neu!"

Politik, Kunst und Kultur oder Alpen, Kulinarik und Naturkostbarkeiten oder all dies zusammen? Was macht Österreich aus und wie könnte man unser Land symbolisch neu darstellen?

Im Rahmen eines von der Österreichischen Post AG in Kooperation mit der Tageszeitung „Die Presse“ 2013 veranstalteten Briefmarken-Gestaltungswettbewerbs machten sich zahlreiche Künstler auf die Suche nach kreativen Antworten auf diese spannende Frage. Das naheliegende Motto des Wettbewerbs: „Österreich neu zeichnen“. 5.000 Euro waren ausgeschrieben für jene, die es am besten schafften, ein positives, zukunftsorientiertes Österreich-Bild für eine Briefmarke zu entwerfen. Aus knapp 70 Bewerbungen, darunter nicht nur solche, die von heimischen Künstlern eingereicht wurden, sondern auch internationale Beiträge, wurden 15 Finalisten ausgewählt, und im Anschluss an eine Veröffentlichung in der „Presse am Sonntag“ wurde der Sieger von einer Jury gekürt.

Gewonnen hat schließlich das Quartett Undemi mit einem Ausmalmotiv, das die Österreicher auffordert, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Fünf Symbole, die Zukunftsaspekte für das Land skizzieren, wurden hier zusammengefasst: ein rotes Herz für die Liebe, ein grünes Blatt für den Umweltschutz, ein blaues Friedenszeichen, ein violettes Symbol für Gleichberechtigung sowie ein Symbol für den gegenseitigen Austausch in Form zweier gelber Pfeile. Diese können vom jeweiligen Käufer der Marke nach eigener Vorliebe – basierend auf dem System „Malen nach Zahlen“ und angeleitet von Farbcodes – ausgemalt werden. Die vier Künstlerinnen kommen aus Frankreich, leben ebendort, in Amsterdam, Berlin und Wien und bringen neben dem Betrieb einer eigenen Internet-Plattform zwei Mal im Jahr ein handgefertigtes Magazin heraus. Den Wettbewerb empfanden die ehemaligen Studienkolleginnen als willkommene Herausforderung, wie Chloé Thomas, eine der Künstlerinnen, ausführt: „Für einen Grafikdesigner ist es besonders schön, eine Briefmarke zu gestalten, aber auch schwierig, da man gezwungen ist, eine so große Idee auf ein so kleines Format zu bringen.“ Vom „Malen nach Zahlen“-System und der Aufforderung an den Nutzer der Marke, sich die Zukunft selbst zu zeichnen, war Georg Pölzl, CEO der Österreichischen Post AG und Jury-Mitglied, sehr angetan. „Es ist ein kreativer und großartiger Ansatz“, begründet er seine Entscheidung. Zur leichteren Handhabung wird die 42 x 42 mm große Marke mit einer größeren Verpackung und einer Ausmal-Erklärung angeboten. „Folgen Sie der Farbkodierung, malen Sie das Symbol aus und vermitteln Sie die gewünschte Botschaft“, lautet nun die Devise für alle Briefmarkenkäufer. Denn: „Engagement ist der erste Weg in eine gemeinschaftliche Zukunft“, sind die Wettbewerbsgewinnerinnen von Undemi überzeugt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 22.1.2014
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: UNDEMI
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 600.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3115
 
Brigitte Am: 16.12.2013 07:06:00 Gelesen: 1102819# 354 @  
Serie „Autos”
Sondermarke „Austro Daimler ADR 22/70“

Mit dem Austro Daimler ADR 22/70, dem wohl erfolgreichsten sportlichen Wagen der Vorkriegszeit findet die beliebte Serie „Autos“ in dieser Sondermarke eine würdige Fortsetzung.

Die 1899 gegründeten „Österreichische Daimler Motoren Gesellschaft Bierenz Fischer u. Co“ war ursprünglich eine Tochter der deutschen Daimler-Motoren-Gesellschaft, die ab 1900 Personen- und Lastkraftwagen, Autobusse, Schienenfahrzeuge und Schiffsmotore produzierte.1906 begann Ferdinand Porsche seine Tätigkeit bei Austro Daimler, und unter seiner Leitung entstanden in Wiener Neustadt auch Flugmotore und Rennwagen.1909/10 trennte sich Austro-Daimer, wie die Firma üblicherweise genannt wurde, von der deutschen Mutter und firmierte bis 1928 als „Oesterreichische Daimler-Motoren-Aktiengesellschaft“. Während des Ersten Weltkriegs gehörte Austro-Daimler zu den Skoda-Werken und war im Fahrzeugbereich einer der größten Rüstungsproduzenten der Monarchie. Nach dem Krieg hatte Austro-Daimler mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen und ging daher eine „Interessensgemeinschaft“ mit den Puch-Werken in Graz ein. Darauf verließ Porsche 1923 die Firma und wechselte zu den deutschen Daimler-Werken nach Stuttgart. Karl Rabe, Leiter der Abteilung Personenwagenbau, übernahm danach die technische Gesamtleitung. Unter seiner Federführung entstand als Nachfolger des erfolgreichen Typs ADM (1923 bis 1928) der hier abgebildete ADR.

Der ADR war wie seine Vorgänger ein Modell der Oberklasse und stach durch seine interessante Rahmenkonstruktion hervor - statt des Plattformrahmens des Vorgängers verwendete der ADR einen Zentralrohrrahmen, der auch für das „R“ (für Rohrrahmen) im Namen verantwortlich war. Der Leichmetallmotor mit drei Liter Hubraum und Ventiltrieb mittels Königswelle war praktisch unverändert von „ADM 3 Liter“ übernommen worden – die Leistung wurde allerdings vorerst auf 70 PS gedrosselt, woraus sich die Typenbezeichnung 22/70 – 22 Steuer-PS und eine tatsächliche Leistung von 70 PS – ergab. Die Spitzengeschwindigkeit des ADR wurde – je nach Karosserie – mit rund 105 km/h angegeben. Die Kraftübertragung erfolgte über ein Vierganggetriebe auf die Hinterräder. Der ADR war höchst erfolgreich – er wurde in alle Welt exportiert – in Summe enstanden vom 22/70 PS bis 1931 rund 2.600 Exemplare mit verschiedensten Aufbauten. Einer seiner sehr sportlichen Nachfolger war der ADR 6 „Bergmeister“ – der Name nimmt Bezug auf die Erfolge von Hans Stuck, der mit speziellen Rennversionen des ADR im Jahre 1930 die Europa-Bergmeisterschaft für Rennwagen gewinnen konnte. 1934 schlossen sich Austro-Daimler, Puch und die Steyr-Werke zur „Steyr-Daimler-Puch AG“ zusammen, und in Wiener Neustadt wurde die PKW-Produktion eingestellt. Das auf der Briefmarke abgebildete Fahrzeug ist im Oldtimer Museum Koller am Heldenberg in Niederösterreich zu bewundern.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 22.1.2014
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3116
 
Brigitte Am: 18.12.2013 07:07:00 Gelesen: 1102631# 355 @  
Serie „Motorräder“
Sondermarke „KTM Ponny II”

Der neue Wert der Sondermarke aus der beliebten Serie „Motorräder“ zeigt die KTM Ponny II.

1945 gab es in Österreich rund 10.000 Kraftfahrzeuge, 1955 waren es knapp 150.000, und die Entwicklung der Motorisierung stand erst am Anfang. Die 1934 gegründete Firma KTM – „Kraftfahrzeug Trunkenpolz Mattighofen“ und später „Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen“ – war mit Zweirädern wie der R 100, Tarzan, Mustang oder RS 125 bei der Motorisierung Österreichs ganz vorne dabei und bediente mit den Modellen „Mecky“ und „Mirabell“ auch den wachsenden Markt der Motorroller. 1958 unterbrach zwar ein kleiner Einbruch das Wirtschaftswunder, aber bereits 1960 konnte KTM das richtige Fahrzeug zum richtigen Zeitpunkt präsentieren: den Roller KTM Ponny. Dieser glich optisch seiner „großen Schwester“ Mirabell, allerdings war die Mirabell ein Roller mit gebläsegekühltem Rotax-Motor von 125 respektive 150 Kubikzentimetern, wohingegen die Ponny eine Nummer kleiner war.

Bereits 1957 hatte KTM mit dem „Mecky“ den weltweit ersten Moped-Roller, d. h. einen Roller mit einem selbst entwickelten 50-Kubikzentimeter-Motor, präsentiert. Das Konzept des kleinen Motors stammte von Ludwig Apfelbeck, und mit 47 Kilogramm war der „Mecky“ ein echtes Leichtgewicht. Ab 1960 setzte KTM ganz auf das Moped-Geschäft und stellte die traditionelle Motorradproduktion ein. Die KTM Ponny war exakt auf den neuen Kundenkreis zugeschnitten: komfortables Fahrwerk, optimierter Spritzschutz für Fahrer und Beifahrer und natürlich ein schickes Design mit Doppelscheinwerfern und Zweifarbenlackierung sowie Weißwandreifen – ganz im Stil amerikanischer Straßenkreuzer.

Der kommerzielle Erfolg gab den Mattighofnern recht: Sowohl in Österreich (mit dem 3-Gang Puch-Motor) als auch in Deutschland (mit Fichtel-&-Sachs-Motor von Gritzner & Kaiser sowie von Rabeneick vertrieben) war die KTM Ponny ein voller Erfolg – bis 1962 konnten knapp 40.000 Stück der ersten Generation abgesetzt werden. 1962 wurde dann die weitgehend überarbeitete KTM Ponny II präsentiert – mit völlig neuer Karosserie mit freiem Durchstieg und verbessertem Spritzschutz war das neue Modell so überzeugend, dass es mehr oder weniger unverändert für unglaubliche 25 Jahre in Produktion bleiben sollte. Ab 1967 gab es die KTM Ponny in elegantem Silbermetallic, ab 1968 mit 4-Gang-Fuß-Schaltung, ab 1973 in Grün und ab 1974 in Blaumetallic, mit Dekoraufklebern und Blinkern. 1977 bekam die KTM Ponny neue Armaturen und ein helles Grünmetallic für die Standard- und ein Blaumetallic für die L-Version.

1982 wurde die Produktion der KTM Ponny eingestellt und das Erfolgsmodell durch die KTM 50 GSA, ein Kooperationsprojekt mit Gilera, ersetzt. Aber die Nachfrage erzwang eine neuerliche Produktionsaufnahme, und so entstanden zwischen 1984 und 1987 nochmals 1.892 Exemplare in Rotmetallic – in Summe wurden bis zur Produktionseinstellung am 18.12.1987 rund 120.000 Stück gebaut.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 31.1.2014
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3117
 
Brigitte Am: 20.12.2013 07:09:00 Gelesen: 1102425# 356 @  
Sondermarke „25 Jahre KURIER Romy”

Sie ist 30,5 Zentimeter hoch, 24-karätig vergoldet und eine ebenso elegante wie begehrte Figur: Romy, eine nach der berühmten Schauspielerin Romy Schneider benannte Statuette, die als TV- und Filmpreis Österreichs 2014 zum 25. Mal vergeben wird. Die Romy wurde 1989 vom Filmkritiker der Tageszeitung „KURIER“, Rudolf John, erfunden. Ursprünglich als reiner Fernsehpreis gedacht, werden heute auch Leistungen des deutschsprachigen Kinos mit der Statuette gewürdigt, die John auch ästhetisch schön gestaltet wissen wollte und sie somit einer Szene des legendären Films „Der Swimmingpool“ nachempfinden ließ, in der Romy Schneider sich kokett den Träger ihres Kleids richtet. Schauspieler, Moderatoren und Showmaster werden vom Publikum zu Lieblingen gekürt, die Romy ist der einzige Preis der deutschsprachigen TV-Branche, der von den Zuschauern vergeben wird. Diese wählen aus fünf oder sechs Nominierungen pro Kategorie die Gewinner. In der mittlerweile 25-jährigen Romy-Geschichte gibt es einen klaren Favoriten: Armin Assinger bekam bis 2013 acht Mal die Romy überreicht.

Christiane Hörbiger und Ingrid Thurnher teilen sich Platz zwei mit je sieben Romys, Tobias Moretti konnte die begehrte Statuette sechs Mal mit nach Hause nehmen. Er war es auch, der die kürzeste Dankesrede der Romy-Geschichte hielt: „Danke. Danke. Danke.“ waren ihm genug der Worte. Ganz im Gegensatz zu Kathrin Zechner, die der Überreichung eine 20-Minuten-Rede folgen ließ. Die wohl ausgefallensten und romantischsten Worte fand Wolfgang Fierek: Er hielt vor den Augen aller Anwesender und hunderttausender Fernsehzuschauer um die Hand seiner Lebensgefährtin an. Normalerweise strahlt die Romy in Gold – mit zwei Ausnahmen: Für das Lebenswerk werden jährlich Platin-Romys vergeben. Und Reginald von Ravenhorst alias Fernsehhund Rex bekam einst eine hölzerne Romy in die Schnauze. Mit den Jahren wurde die Romy-Gala zum Society-Event und zum Treffpunkt für die heimische TV- und Filmbranche. Glanz und Glamour à l´Autriche sowie heimischen Oscar-Flair bringt die Preisverleihung jedes Jahr – und lockt so viele vor die Fernsehschirme.

Weniger bekannt ist, dass Gründer Rudolf John mit der Romy auch einen Preis erschaffen wollte, der jene Menschen vor den Vorhang holt, die normalerweise an den Schreibtischen und hinter der Kamera Leistungen vollbringen. Nachdem das Publikum diese naturgemäß weniger gut kennt, stimmen hier nicht die Zuschauer ab, sondern die sogenannte Romy-Akademie. Diese besteht aus ehemaligen Preisträgern und wählt aus dem Dreiervorschlag einer Jury aus. So werden unter anderem Preise für die beste Kino-Dokumentation, den besten Produzenten für TV-Filme, die beste Regie, die beste Programmidee, die beste Kamera oder das beste Buch vergeben – und jene geehrt, die oft unverdient im Schatten stehen.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 7.2.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck, Goldfolie, Reliefprägung
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3118
 
Brigitte Am: 23.12.2013 07:09:00 Gelesen: 1102168# 357 @  
Sondermarke „Hundszahnlilie - Treuebonusmarke 2013“

Wie kleine Waldelfen schmücken die zierlichen Blumen mit nickenden Köpfchen Waldränder und feuchte Wiesen. Sie sind ganz besondere Frühlingsboten, die ab März die meist noch spätwinterliche und karge Landschaft mit ihren zarten Farben zu neuem Leben erwecken. Auch im eigenen Garten vertreiben die wertvollen Lilien mit ihren frühen Blüten die kühle Leere der Beete und Rabatten. Die Hundszahnlilie ist die einzige ihrer Gattung, die in Europa beheimatet ist. Sie schätzt halbschattige Wälder und Bergwiesen, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa. Hierzulande findet man die regional geschützte Blume im Burgenland, in der Steiermark und in Kärnten. Meist blüht die Hundszahnlilie von April bis Mai, an gut geschützten Plätzen manchmal aber auch schon einige Monate früher.

Die „Erythronium dens-canis“ gehört zur Familie der Liliengewächse, ihr Attribut „Hundszahn“ verdankt sie der eigentümlichen Form der Zwiebel. Sie erreicht eine Höhe von 10 bis 20 Zentimetern, jeweils eine feingliedrige Blüte sitzt auf ihren eng nebeneinander und aufrecht stehenden Stängeln. Gesäumt wird die schlanke Pflanze von blaugrünen, ovalen Blättern mit brauner Marmorierung, ihre violett-rosa Blüte besitzt große Staubblätter, die unter den aufgeschlagenen Blütenblättern auffällig hervortreten.

Von den etwa fünfzehn ursprünglichen, wildlebenden Zahnlilienarten sind bis auf die Hundszahnlilie alle in Nordamerika heimisch. Die Kultivierung der graziösen Blumen kann bis ins 16. Jahrhundert nachgewiesen werden – heute existieren fast dreißig verschiedene Gattungen, die Farbpalette reicht von weiß, gelb, rosa, purpurn bis hin zu violett. Noch sind die Zahnlilien ein seltener Gast in unseren Gärten, obwohl sie sich auch hierzulande sehr wohl fühlen können: Sie sind mehrjährige Pflanzen, die durchaus frosthart sind und sehr gut zu schattigen Gärten oder Steingärten passen, denn sie bevorzugen neben humusreichen, feuchten Böden auch lichte Schattenplätze. Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit sind aber auch sonnige Standorte durchaus möglich, es sollte jedoch zu keiner Staunässe kommen, denn das schadet ihren Zwiebeln. Die beste Zeit, um die Hundszahnlilie zu setzen, sind wie bei den meisten Frühlingsblühern die Monate August und September. Zwischen zwei Pflanzen sollte stets genügend Platz gelassen werden, denn die anmutigen Gewächse lieben es, sich auszubreiten.

Auf Marke gebracht wurde die Hundszahnlilie mit prächtigen Farben und viel Ausdrucksfreude von der vielseitigen steirischen Malerin Mag. Brigitte Heiden. Diese Sondermarke ist ein exklusives Treuebonusgeschenk für das Jahr 2013, mit dem sich die Österreichische Post AG bei ihren Briefmarken-Abonnenten und Stammkunden herzlich bedanken möchte.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 7.2.2014
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 420.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3119
 
Brigitte Am: 14.01.2014 09:56:26 Gelesen: 1099313# 358 @  
Serie „Altes Österreich”
Sondermarke „Gablonz“

Gablonz

Die aktuelle Sondermarke aus der Markenserie „Altes Österreich“ würdigt die charmante böhmische Kleinstadt.

Jablonec nad Nisou, auf Deutsch Gablonz an der Neiße, befindet sich am Fuße des malerischen Isergebirges. Das historische Zentrum bezeugt die goldene Ära der einstigen habsburgischen Glasschmuckstadt – in den oft steilen Straßen reihen sich prächtige Jugendstilvillen neben imposante Bauten des Barocks, des Klassizismus und der Renaissance.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gablonz im Jahr 1356 – durch einen Angriff des böhmischen Königs Jiří von Poděbrad verschwand die Siedlung 1469 jedoch wieder von der Landkarte. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden hier erste Glashütten errichtet, doch bereits 1643 brannte der Ort im Zuge des Dreißigjährigen Krieges erneut nieder.

Das reiche Vorkommen an Holz, Sand und Wasser ließ die Glaserzeugung dennoch schnell wieder aufleben. Im 18. Jahrhundert wurde die erste Bijouterie-Manufaktur eröffnet und das „Iserberg-Glas“ erlangte europaweite Anerkennung. Im Jahr 1866 erhob Kaiser Franz Joseph I. die Marktgemeinde zur Stadt, die nun ihre Hochblüte erleben sollte: Das Sortiment von Glas und Glasschmuck erweiterte sich stetig und wurde bald in alle Teile der Welt geliefert, der Ort entwickelte sich in der Folge zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum. Neue Straßen und Bahnverbindungen wurden geschaffen und glanzvolle Bauten wie etwa das nach den Plänen der Wiener Architekten Fellner und Helmer errichtete Stadttheater verliehen Gablonz ein mondänes Stadtbild. 1918 zerfiel die Donaumonarchie, und Gablonz gehörte nun zur neu gegründeten Tschechoslowakei.

Das Jahr 1938 bedeutete eine Zäsur für das florierende Glasgeschäft. Gablonz wurde vom Deutschen Reich annektiert, viele Menschen mussten fliehen oder wurden deportiert. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder Teil des tschechoslowakischen Staates.

Die meisten deutschsprachigen Bewohner wurden des Landes verwiesen, viele der Vertriebenen sammelten sich aber in anderen Städten, wo sie ihr Gewerbe wieder ausübten – so auch im oberösterreichischen Enns, wo die 1947 gegründete Gablonzer Genossenschaft seit Jahrzehnten weltweit Mode- und Silberschmuck vertreibt. Heute ist das nun zur Tschechischen Republik gehörende Jablonec wieder eine Stadt der Bijouterie und der Glaskunst und ist zudem für viele Besucher auch ein attraktiver Ausgangspunkt für Ausflüge und sportliche Aktivitäten ins Isergebirge.

Das Motiv der Marke „K. K. Postgebäude Gablonz“ zeigt das hiesige Postamt in einer Ansicht von 1899. Erbaut wurde das Gebäude in den Jahren 1892 bis 1894 nach den Plänen des Architekten und k. k. Oberbaurates Friedrich Setz, unter dessen Leitung insgesamt 26 Post- und Telegrafenämter in der Monarchie errichtet wurden. Das „Postovni urad“ wurde vor einigen Jahren renoviert und dient nun wieder als Hauptpostamt der Stadt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 28.2.2014
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3120
 
Brigitte Am: 16.01.2014 07:04:00 Gelesen: 1099151# 359 @  
Sondermarke „ 400 Jahre Barmherzige Brüder Krankenhaus Wien”

„Gutes tun und es gut tun“ – nach diesem Leitsatz leistet der Konvent der Barmherzigen Brüder Wien nun schon seit 400 Jahren einen großen und unverzichtbaren Einsatz für das körperliche, aber auch seelische Wohlergehen der Bevölkerung.

Modernste Technik und höchst qualifizierte Mitarbeiter machen das Ordensspital zu einem medizinischen Vorreiter in vielen Bereichen. Im Geiste des Ordensgründers, des 1690 heilig gesprochenen Johannes von Gott, werden alle notleidenden und hilfesuchenden Menschen aufgenommen, auch mittellosen oder nicht versicherten Patienten wird hier die bestmögliche medizinische Versorgung zuteil.

1614 berief Fürst Karl I. von und zu Liechtenstein die Barmherzigen Brüder nach Österreich, nachdem er ihre wertvolle Arbeit in Rom kennengelernt hatte. Noch im selben Jahr wurde in Wien unter dem berühmten italienischen Ordensmann und Chirurgen Frater Gabriel von Ferrara das Kloster und das Hospital mit zwanzig Krankenbetten gegründet. 1624 erlaubte Kaiser Ferdinand II. das Sammeln von Spenden für das Krankenhaus – noch heute wird auf diesem Wege die Versorgung mittelloser Menschen finanziert. Nach anfangs herben Rückschlägen wie einer Brandkatastrophe im Jahr 1655 oder der Zerstörung des Klosters durch türkische Truppen 1683 erfuhr das Krankenhaus in den kommenden Jahrhunderten laufend Erweiterungen und Modernisierungen. 1905 wurde das Spital mit elektrischem Licht und Zentralheizung, aber auch mit einem aseptischen Operationssaal und einem Röntgenapparat ausgestattet. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geriet das als Lazarett dienende Krankenhaus schwer unter Beschuss, die Versorgung der Patienten blieb dennoch stets aufrecht.

Heute hat das Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder 411 Betten und über 800 Mitarbeiter, neun Fachabteilungen und zwei Institute. Darüber hinaus sind hier eine Zahnambulanz, ein interdisziplinäres Brustgesundheitszentrum und die einzige Gehörlosenambulanz Ostösterreichs untergebracht. Neben dem Einsatz modernster Medizintechnik – wie z. B. des Operationsroboters „daVinci“ oder des in Österreich bisher einzigartigen Magnetresonanztomographen MR-HIFU – wird auch großes Augenmerk auf die Ausbildung von medizinischem Personal gelegt: Bereits 1978 wurde eine eigene Pflegeakademie gegründet, seit 2005 ist das Spital Lehrkrankenhaus für die Medizinische Fakultät Wien und seit 2010 Ausbildungskrankenhaus für Pflegewissenschaften an der Privatuniversität UMIT.

Das Motiv der Sondermarke „400 Jahre Barmherzige Brüder Krankenhaus Wien“ ist eine aquarellierte Federzeichnung aus dem Jahr 1970, die einem barocken Kunstwerk nachempfunden wurde. Gezeigt wird darauf das weitläufige und beeindruckende Gebäude des Konvents der Barmherzigen Brüder im zweiten Wiener Gemeindebezirk.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 8.3.2014
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 430.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3121
 
Brigitte Am: 27.01.2014 11:52:45 Gelesen: 1097662# 360 @  
Serie „Musikinstrumente”
Sondermarke „Wiener Kontrabass“

Fortsetzung der Markenserie „Musikinstrumente“: Der neue 1,70-Euro-Wert thematisiert den „Wiener Kontrabass“, ein Streichinstrument, das in dieser Form in der Wiener Klassik entstand.

Der Kontrabass ist der Tiefste seiner Art, um nicht zu sagen, seiner Arten, ist er doch gleich zwei Instrumentenfamilien zugehörig. Er weist Merkmale der Violinfamilie, bestehend aus Violine, Viola und Cello, ebenso auf wie solche der heute nur mehr musikhistorisch wichtigen Gamben, von denen der Bass ursprünglich etwa die abfallenden Schultern, den flachen Boden und den meist von unten gehaltenen Bogen hatte. „Violone“, „Contrabasso di viola“, „Groß Contra-Bass-Geig“ – auch alte Bezeichnungen helfen nicht weiter, wenn man den Kontrabass zuordnen will, er bleibt diesbezüglich ein Außenseiter. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde er zum regulären Orchestermitglied, solistisch wurde er bis dahin in bekannten Stücken nur selten eingesetzt.

Zahlreiche Stücke für Kontrabass-Solo entstanden schließlich während der Zeit der Wiener Klassik, in der sich auch eine ganz eigene Stimmung des Instruments urchsetzte. Ab den 1760er-Jahren nutzte man in der Regel einen fünfsaitigen Bass, wobei der hier präsentierte Wiener Kontrabass viersaitig bespannt ist. Der Wiener Kontrabass ebnete dem Instrument den Weg in das solistische Spiel. Zudem optimierte diese Stimmung, auch „Viennese Tuning“ genannt, das Instrument für den Einsatz in der Kammermusik. Bedeutende Konzerte entstanden in dieser Zeit.

Carl Ditters von Dittersdorf, Franz Anton Hoffmeister, Johann Baptist Vanhal und Johann Matthias Sperger komponierten viel für den Kontrabass als Soloinstrument. Joseph Haydn soll ein Kontrabass-Konzert geschrieben haben, das aber heute verschollen ist. Wolfgang Amadeus Mozart wiederum schrieb die Arie „Per questa bella mano“ für das imposante Instrument, das als eigener Kontrabasstyp auch unter dem Namen „Wiener Quart-Terz-Violon“ in die Musikgeschichte einging.

Kontrabässe sind keinesfalls alle gleich groß, die Instrumente werden in verschiedenen Mensuren konstruiert, die auf die Körpergröße des jeweiligen Musikers abgestimmt sind. Sie werden im Sitzen oder im Stehen gespielt und mit dem Stachel nochmals an die Körpergröße des Musikers angepasst. Sie können gestrichen oder gezupft werden, gerne werden sie auch in der Jazz-Musik eingesetzt, Jazzer nennen den Kontrabass teils liebevoll „doghouse“ (Hundehütte). Der Autor Patrick Süskind widmete dem Streichinstrument gar ein eigenes, gleichnamiges Theaterstück, das Einblicke in die Seele eines Musikers gewährt.

Heute widmet sich das im Jahr 1974 von Prof. Mag. Alfred Planyavsky, ehemaliger Kontrabassist der Wiener Philharmoniker, gegründete und 1986 an die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek übergebene Wiener Kontrabass-Archiv der Erforschung des internationalen Kontrabass-Repertoires – mit besonderer Beachtung der Wiener Schule.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 13.3.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3122
 
Brigitte Am: 29.01.2014 07:11:00 Gelesen: 1097539# 361 @  
Serie „Österreichische Wahrzeichen“
Selbstklebende Dauermarken – Auslandswerte“

Im September 2013 wurde die neue Dauermarkenserie „Österreichische Wahrzeichen“ mit sieben Inlandswerten ins Leben gerufen und überzeugte sofort mit ihrem schlichten und dennoch eindrucksvollen Design. Nun folgen die Auslandswerte, für die der Grazer Uhrturm, das Schloss Schönbrunn, der Stephansdom sowie das Wiener Riesenrad Modell standen.

Der Grazer Uhrturm thront über der steirischen Landeshauptstadt, und das schon seit einigen hundert Jahren: Bereits im 13. Jahrhundert wurde ein Turm an dieser Stelle erwähnt, im 16. Jahrhundert erhielt das berühmte Grazer Wahrzeichen sein heutiges Aussehen. Die Glocke wurde 1382 gegossen und schlägt immer noch zu jeder vollen Stunde. Auch die scheinbare Vertauschung des Stunden- und des Minutenzeigers ist eine weitere – durchaus verwirrende – Besonderheit des Uhrturms.

Die Bundeshauptstadt Wien beherbergt eine stattliche Anzahl an Sehenswürdigkeiten, die am häufigsten besuchte ist das Schloss Schönbrunn. Ende des 17. Jahrhunderts ließ Kaiser Leopold I. das damalige Jagdschloss durch einen barocken Prachtbau ersetzen, seine Enkelin Maria Theresia erkor das Schloss zur Sommerresidenz und erhob es zum repräsentativen Mittelpunkt des höfischen Lebens. 1996 wurde der Gebäudekomplex mit seinem weitläufigen Park als barockes Gesamtkunstwerk zum Welterbe der UNESCO erklärt.

Das bekannteste Wahrzeichen Wiens ist der Stephansdom, von den Wienerinnen und Wienern auch liebevoll „Steffl“ genannt. Seine Geschichte geht bis ins 12. Jahrhundert zurück, die zahlreichen Um-und Zubauten im Laufe der Zeit machen die Kathedrale zum kunsthistorischen Eldorado. Der Hauptturm des Stephansdom ist der Südturm, der mit 136,4 Metern als architektonisches Meisterwerk gilt, die berühmte „Pummerin“ ist im Nordturm untergebracht und läutet zu besonderen Anlässen sowie an hohen Feiertagen.

Das Wiener Riesenrad verleiht Wien seine typische Silhouette – das markante Wahrzeichen der Stadt und Symbol des Wiener Wurstelpraters wurde im Jahr 1897 von den englischen Konstrukteuren Walter Basset und Harry Hitchins anlässlich des 50. Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs errichtet. Diese Sehenswürdigkeit bietet ihren Besuchern zudem einen wundervollen Blick auf Wien – und das aus einer Höhe von über 60 Metern – und kann für besondere Anlässe oder Feiern waggonweise gemietet werden.

Der Entwurf dieser Dauermarkenserie stammt von der jungen Künstlerin Teresa Hausgnost, die sich in einer von der Österreichischen Post gemeinsam mit der
Wiener Werbe Akademie organisierten Ausschreibung durchsetzen konnte. Ihr Motivdesign reduziert die historischen Bauwerke auf ihre wesentlichen ästhetischen Formen, ohne sie ihrer Vielschichtigkeit zu berauben, und verschafft ihnen so ein zeitgemäßes und neuartiges Antlitz.





Nennwerte: EUR 0,70, EUR 1,70, EUR 3,40
Ausgabetag: 19.3.2014
Markengrößen: 32,5 x 40 mm und 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Teresa Hausgnost
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: Schloss Schönbrunn - nach Bedarf auf Rollen à 50 Stk. / Stephansdom, Wiener Riesenrad und Grazer Uhrturm - nach Bedarf in Sets à 4 Stk.
Schloss Schönbrunn MiNr. 3123 / Stephansdom MiNr. 3124 / Wiener Riesenrad MiNr. 3125 / Grazer Uhrturm MiNr. 3126
 
Brigitte Am: 31.01.2014 07:15:00 Gelesen: 1097428# 362 @  
Serie „Klassische Markenzeichen”
Sondermarkenblock „Augarten Porzellan, ‚Wiener Rose‘“

Formvollendet, zeitlos schön und von Hand gefertigt – so präsentiert sich das weltberühmte Wiener Augarten Porzellan seit nunmehr fast 300 Jahren. Erlesene Kaffeeund Teeservice, stilvolle Vasen und Lampen sowie kunstreiche Figuren erfreuen Sammler und Schöngeister gleichermaßen – und das über Generationen. Das wertvolle Porzellan mit dem prägnanten blauen Bindenschild als Signierung wird auch im Dienste der Republik Österreich eingesetzt: ob als Service in der Hofburg und im Bundeskanzleramt oder als besonderes Staatspräsent bei hochoffiziellen Anlässen.

Für die Serie „Klassische Markenzeichen“ wurde nun eine außergewöhnliche Briefmarke aus Porzellan geschaffen, geschmückt mit der „Wiener Rose“. Von den naturalistischen Bouquets des Barock über klassizistische Blumenornamente bis hin zu den verspielten Rosensujets des Biedermeier: Die Rose stellt seit Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur im Jahr 1718 eines der wichtigsten Motive der Wiener Porzellanmaler dar. Die berühmte „Wiener Rose“ geht auf Entwürfe der kaiserlichen Manufaktur um 1740 zurück. 1924 adaptierte Edwin Breideneichen, langjähriger Werkstättenleiter der Abteilung für Malerei, das Motiv der Wiener Purpurrose und passte sie dem Geschmack seiner Zeit an – dem Jugendstil. Es entstand eine stilisierte Rosenblüte, exakt angelegte Pinselstriche sowie feine Schattierungen mittels Pinsel verliehen ihr eine schlichte und zarte Eleganz; sie avancierte zu den gefragtesten Designs der Manufaktur. Heute umfasst das Sortiment mit klassischem „Wiener Dekor“ verschiedenste Porzellanobjekte und erfreut sich größter Beliebtheit im In- und Ausland.

Für die Herstellung einer Briefmarke aus Porzellan musste sowohl ein eigenes Verfahren als auch ein spezielles Werkzeug entwickelt werden, denn nur so konnte die Produktion der verhältnismäßig großen Stückzahl der Marken in der vorgegebenen Zeit bewältigt werden. Da die üblichen Gussformen aus Gips nur etwa dreißig Mal verwendet werden können, wurden die Briefmarken nicht im Gussverfahren mit Gießmasse gefertigt, sondern mit einer festeren Form („Drehmasse“ oder „Pressmasse“) gepresst. Anschließend wurden die Porzellanblättchen im sogenannten Glühbrand bei 960 Grad Celsius 24 Stunden lang gebrannt, danach glasiert und abermals bei noch höherer Temperatur gehärtet.

In der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten werden die Werkstücke grundsätzlich mit der Hand bemalt. Das wäre im konkreten Fall aufgrund der hohen Auflage und der knapp bemessenen Zeit nicht möglich gewesen. Daher wurde das aufwendigste und qualitativ hochwertigste Druckverfahren angewandt: der Siebdruck. Um Farbechtheit und Kontrast dieser besonderen Briefmarke aus Porzellan zu gewährleisten, wurden die Farben schließlich bei 820 Grad Celsius „eingebrannt“.





Nennwert: EUR 5,90
Ausgabetag: 20.3.2014
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Neue Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH & Co KG
Druck: Neue Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH & Co KG,
Siebdruck auf Porzellan
Auflage: 150.000 Blocks
 
Brigitte Am: 10.03.2014 07:05:00 Gelesen: 1092327# 363 @  
Sondermarke „60 Jahre CERN”

Die vorliegende Sonderbriefmarke ist dem 60-jährigen Jubiläum der Gründung der europäischen Organisation für Kernforschung CERN im September 1954 gewidmet. Mit 21 Mitgliedsstaaten, rund 2.500 MitarbeiterInnen und über 11.000 GastwissenschafterInnen aus 85 Nationen ist das nahe Genf an der schweizerisch-französischen Grenze gelegene CERN das weltweit größte Forschungszentrum für Teilchenphysik. Durch die am Forschungsgelände betriebenen Teilchenbeschleuniger werden der Aufbau der Materie und die fundamentalen Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchen erforscht.

In der Würdigung dieser außergewöhnlichen Forschungseinrichtung thematisiert das Motiv der Sondermarke auch die neueste Entdeckung am CERN: die im Juli 2012 bekanntgegebene Beobachtung eines neuen Elementarteilchens – des lange gesuchten Higgs-Bosons. Dieser experimentelle Nachweis der „Brout-Englert-Higgs“-Theorie führte zur Vergabe des Physiknobelpreises 2013 an François Englert und Peter Higgs. Die auf der Briefmarke gezeigte und durch Phosphorlack druckveredelte Formel beschreibt das Standardmodell der Teilchenphysik, wobei die unteren zwei Zeilen die Wechselwirkungen mit dem Higgs-Boson () darstellen.

1957 wurde am CERN der erste Teilchenbeschleuniger in Betrieb genommen. Ein bedeutender Meilenstein in der Teilchenforschung am CERN war die Entdeckung der W- und Z-Bosonen, für die Carlo Rubbia und Simon van der Meer der Nobelpreis für Physik 1984 zuerkannt wurde. Ein weiterer Nobelpreis für Physik ging 1992 an den CERN-Forscher Georges Charpak für die Erfindung und Entwicklung von Teilchendetektoren. Auch die Grundlage für das World Wide Web wurde Anfang der 1990er-Jahre am CERN entwickelt, um Forschungsergebnisse leichter austauschen zu können.

Im Laufe der 60-jährigen Geschichte wurde eine Reihe von Teilchenbeschleunigern konzipiert, gebaut und betrieben. Der bislang weltweit größte und leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger, der Large Hadron Collider (LHC), konnte 2009 in Betrieb genommen werden. In dem 26,7 Kilometer langen unterirdischen LHC-Ringtunnel können Protonen oder Blei-Ionen gegenläufig beinahe auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht werden. Vier Detektoren (ALICE, ATLAS, CMS und LHCb) messen die Eigenschaften der dabei entstandenen Teilchen. Das Hintergrundbild der Briefmarke zeigt eine grafische Darstellung der Signale, die der CMS-Detektor beim Zusammenstoß zweier Blei-Ionen im Dezember 2010 gemessen hat. Die Voraussetzung für diese Experimente war die Entwicklung neuer Spitzentechnologien und leistungsfähiger Computersysteme, um die großen Datenmengen aus den Kollisionen zu analysieren. Zu diesen Technologien, zur Entwicklung und dem Bau der Teilchendetektoren sowie zur Analyse der experimentellen Daten haben österreichische ForscherInnen und TechnikerInnen maßgebliche Beiträge geliefert.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 4.4.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Grafische Kooperative
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / glow in the dark lacquer
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3128
 
Brigitte Am: 12.03.2014 07:06:00 Gelesen: 1092190# 364 @  
Serie „Gastronomie mit Tradition”
Sondermarke „Zum Schwarzen Kameel“

Altwiener Institution und Gourmettempel: Seit Jahrhunderten kann man im „Schwarzen Kameel“ bei delikaten Gaumenfreuden Freunde und Geschäftspartner treffen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Die aktuelle Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“ ist diesem besonderen Ort im Herzen von Wien gewidmet, der feine Noblesse im Ambiente mit entspannter und behaglicher Atmosphäre reizvoll vereint.

Die Geschichte des traditionsreichen Restaurants beginnt im Jahr 1618, als Johan Baptist Cameel eine Gewürzkrämerei eröffnete. Angelehnt an seinen eigenen Namen taufte er diese „Zum Schwarzen Kameel“. 1818 übernahm der böhmische Buchhalter Joseph Stiebitz das Geschäft, betitelte es „Joseph Stiebitz und Comp.“ und erweiterte das Sortiment des Feinkostladens. Bald darauf kam auch eine Weinstube hinzu, und das Lokal entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt des gehobenen Wiener Bürgertums sowie vieler Künstler – darunter die Komponisten Friedrich August Kanne und Ludwig van Beethoven, die sich hier befreit von förmlicher Etikette den kulinarischen Genüssen hingeben konnten. 1825 erhielt das „Schwarze Kameel“ die Auszeichnung „k. u. k. Hoflieferant“, 1901 wurde das Haus komplett neu errichtet und das Interieur im Wiener Jugendstil gestaltet – dieses wird bis heute liebevoll bewahrt. Seit zwei Generationen betreibt nun die Familie Friese diese Oase für Feinschmecker und setzt dabei neben der Weiterführung des kulinarischen Erbes auf wohlschmeckende Vielfalt: Heute umfasst das mehrfach ausgezeichnete „Schwarze Kameel“ nicht nur Restaurant, Buffet und Weinkeller, sondern auch ein einmaliges Cateringservice, das noch weit mehr als die legendären belegten Brötchen bietet.

Herzstück des Lokals ist die Bar, die bis spät in die Nacht auf eine Wiener Melange oder ein Glas Wein einlädt, und die Feinkostvitrine, in der sich Köstlichkeiten wie Kaviar, Bio-Lachs, Gänseleber, allerlei Pestos, Marmeladen oder Öle und vieles mehr aneinanderreihen. Die repräsentative Beletage kann für verschiedenartige Veranstaltungen genutzt werden. Seit 2007 kommen Naschkatzen in der hauseigenen Patisserie voll auf ihre Kosten: Hier werden handgefertigte Schokoladen, verführerische Törtchen und feinstes Konfekt offeriert.

Die Sondermarke „Zum Schwarzen Kameel“ zeigt im Hintergrund die Bar mit einem Auszug des erlesenen Weinangebots, das insgesamt über 800 verschiedene Weine umfasst. Im Vordergrund der Marke ist einerseits das Symbol des berühmten Restaurants zu sehen – im Original wurde das schwarze Höckertier vom einstigen Stammgast Ferdinand Georg Waldmüller entworfen – und andererseits der Beinschinken, eine Spezialität, die eigens für das „Schwarze Kameel“ hergestellt wird.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 10.4.2014
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3129
 
Brigitte Am: 14.03.2014 07:09:00 Gelesen: 1092010# 365 @  
Sondermarke „125. Geburtstag Charlie Chaplin”

Seine Markenzeichen waren eine Melone, weite Hosen, zu große Schuhe und der typische Zweifingerschnurrbart – Sir Charles Chaplin war jedoch weit mehr als das, er schuf Meilensteine der Filmgeschichte und kämpfte zeitlebens für seine künstlerische Freiheit. Heuer wäre Charlie Chaplin 125 Jahre alt geworden, zu diesem Anlass und als Andenken an einen der größten Filmstars aller Zeiten gibt die Österreichische Post AG eine eigene Sondermarke heraus.

Charles Spencer Chaplin wurde am 16. April 1889 als Sohn eines armen Künstlerpaares in London geboren. Nach der Trennung seiner Eltern verbrachte er mit seiner Mutter und seinem Halbbruder viel Zeit in Armenhäusern. Mit neun Jahren stand Chaplin erstmals auf einer Theaterbühne, von 1910 bis 1912 ging er mit einer Londoner Theatergruppe auf Tournee in die USA, wurde von der „Keystone Company“ unter Vertrag genommen und eroberte die Filmwelt im Sturm. Als „Tramp“ – seine berühmte Kunstfigur – trat er erstmals 1914 in „Kid Auto Races at Venice“ auf.

Chaplin drehte in den folgenden Jahren unzählige Filme und wechselte mehrmals die Filmgesellschaft. Er begann schon bald, bei seinen Filmen selbst Regie zu führen und die Drehbücher zu verfassen, und 1916 gehörte er bereits zu den beliebtesten und bestbezahlten Schauspielern Hollywoods. Sein erster Langfilm „The Kid“ wurde in über 50 Ländern gezeigt. Im Jänner 1919 gründete er mit ein paar Filmkollegen „United Artists“ – die anfangs nur als Vertriebsfirma gedachte Gesellschaft entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zu einem der größten Filmstudios der
USA.

Chaplins letzter Stummfilm „Modern Times“ (1936) wurde trotz des bereits verbreiteten Tonfilms ein großer Erfolg. 1940 wandte auch er sich mit „Der große Diktator“ dem vertonten Film zu. Obwohl er nur knapp der Zensurbehörde entkam, wurde die Parodie auf Adolf Hitler zu einem Kassenschlager. Nach drei gescheiterten Ehen und einigen weiteren unglücklichen Beziehungen zu meist weitaus jüngeren Frauen fand Chaplin 1943 mit Oona O’Neill sein spätes Eheglück, aus dem acht Kinder hervorgingen – darunter die Schauspielerin Geraldine Chaplin.

Seine unverhohlene Gesellschaftskritik, die sich durchaus auch auf die USA bezog, brachte ihn zwar Ende der 1940er-Jahre zusehend in Bedrängnis, doch niemals zum Schweigen. Als ihm 1952 nach einem Europabesuch die Wiedereinreise in die Vereinigten Staaten versagt wurde, verlegte er seinen Wohnsitz in das schweizerische Corsier-sur-Vevey, wo er auch nach seiner Rehabilitation und einem Oscar für sein Lebenswerk im Jahr 1972 blieb. Charlie Chaplin verstarb am 25. Dezember 1977. Die Sondermarke wurde von der Graveurin und Künstlerin Kirsten Lubach entworfen und zeigt Charles Chaplin als „Tramp“, seiner Paraderolle des liebenswerten Vagabunden.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 12.4.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3130
 
Brigitte Am: 17.03.2014 07:03:00 Gelesen: 1091760# 366 @  
Serie „Österreicher in Hollywood”
Sondermarke „Eric Pleskow‘“

Für viele Menschen ist er ein Unbekannter, wohl aber nicht die Filme, die unter seiner Leitung entstanden: „Der mit dem Wolf tanzt“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Platoon“ oder „Einer flog über das Kuckucksnest“ sind nur einige wenige davon. Die neue Sondermarke der Serie „Österreicher in Hollywood“ ist dem Filmproduzenten Eric Pleskow gewidmet, der Hollywood in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitgestaltete.

Erich Pleskow wurde am 24. April 1924 geboren und verbrachte seine Kindheit im 9. Wiener Gemeindebezirk. Nur wenige Tage vor Kriegsausbruch gelang der jüdischen Kaufmannsfamilie die Flucht in die USA. Dort kam Pleskow erstmalig mit dem Film in Berührung. 1943 wurde er zum Militärdienst berufen, nach Kriegsende versetzte man ihn nach Deutschland, wo er als Filmoffizier einerseits für den Wiederaufbau der Bavaria Studios und andererseits für die Entnazifizierung der deutschen Filmschaffenden zuständig war. Er avancierte zum europäischen Verleihchef der United Artists Pictures und arrangierte Koproduktionen mit Filmgrößen wie Federico Fellini, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini oder Bernardo Bertolucci. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten wurde er im Jahr 1973 zum Präsidenten der Filmgesellschaft ernannt. Unter seiner Leitung konnte United Artists insgesamt zehn Oscars in der Kategorie „Bester Film“ gewinnen – unter anderem für „Das Appartement“, „Der Stadtneurotiker“ und „Rocky“.

Als 1978 United Artists von einem Finanzunternehmen übernommen wurde, verließ Pleskow das Filmstudio und gründete mit zwei Mitarbeitern die Firma „Orion Pictures“, die er bis 1992 nicht minder erfolgreich leitete: Filme wie „Amadeus“, „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Terminator“ lockten Millionen Zuseher in die Kinos. Eric Pleskow war stets bereit, Neues zu probieren und altbewährte Wege zu verlassen – die Liebe zum Film stand bei seinen Entscheidungen immer im Vordergrund.

Genau das war auch sein Erfolgsrezept: Er überzeugte United Artists im Jahr 1972 von Bertoluccis „Der letzte Tango in Paris“, der zu einem skandalträchtigen Kassenschlager wurde. Er verhalf dem tschechischen Regisseur Miloš Forman mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ zu seinem Durchbruch in Hollywood, er machte Anthony Hopkins, Silvester Stallone und viele andere zu weltberühmten Stars. Heute lebt Eric Pleskow, der sich nie gerne in Hollywood aufhielt, in Connecticut.

Jedes Jahr besucht er seine Heimatstadt Wien, dort ist er Teil der Jury des Österreichischen Filmfonds und seit 1998 Präsident der Viennale. Der Entwurf der Sondermarke stammt von Kirsten Lubach, einer Künstlerin und Graveurmeisterin, die neben Kupfer- und Stahlstichen auch Schmuckgravuren sowie Zeichnungen anfertigt.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 12.4.2014
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3131
 
Brigitte Am: 19.03.2014 07:03:00 Gelesen: 1091689# 367 @  
Sondermarke „900 Jahre Stift Klosterneuburg”

„Glaube – Begegnung – Friede“ – unter diesem Leitsatz feiert das Stift Klosterneuburg heuer sein 900-jähriges Jubiläum. Die Österreichische Post widmet diesem besonderen Ort, der im laufenden Festjahr seinen Besuchern ein mannigfaltiges Programm voller künstlerischer und religiöser Aktivitäten bietet, eine Sondermarke.

Am 12. Juni 1114 legte der Babenberger Markgraf und große Menschenfreund Leopold III. den Grundstein für das Stift, das in seiner Größe alle anderen Kirchen des Landes übertreffen sollte. 1133 übergab er die Kirche den Augustiner Chorherren, die sie seitdem verwalten und durch ihr vielseitiges Engagement zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum machten. Leopold III. verstarb im Jahr 1136, seine Friedensliebe, seine Fürsorge für arme und kranke Menschen sowie sein unerschütterlicher Glaube führten zu seiner Heiligsprechung im Jahr 1485. Seit dieser Zeit wird er vor allem in Klosterneuburg, aber auch überregional als niederösterreichischer Landespatron verehrt. Neben seinen Hauptaufgaben wie der Seelsorge und dem Gebet ist das Stift Klosterneuburg überdies wichtiger Treffpunkt für Kunst, Wissenschaft und Kultur.

Die romanische Kirche mit dem gotischen Kreuzgang und der Leopoldskapelle lockt viele Besucher an, der Verduner Altar aus dem Jahr 1181 ist ein kostbares Kunstwerk aus dem Mittelalter und die größte Attraktion des Stifts. Das Stiftsmuseum, das Ende des 18. Jahrhunderts gegründet wurde, beherbergt Skulpturen, Kunsthandwerk und Gemälde aus vielen Jahrhunderten, unter ihnen Werke von Rueland Frueauf dem Jüngeren, Raphael Donner und Egon Schiele. Die Stiftsbibliothek umfasst rund 300.000 Werke, 800 Inkunabeln und mehr als 1.200 mittelalterliche Handschriften und wird von Forschern und Interessierten aus aller Welt besucht. Wichtiges wirtschaftliches Standbein des Stifts ist seit seiner Gründung der Weinbau.

Das Weingut Stift Klosterneuburg steht für international bekannte Spitzenweine und ist nicht nur das älteste und eines der größten des Landes, sondern hat sich auch als erstes Weingut Österreichs der Klimaneutralität verschrieben. Das eigene Obstgut, das ebenfalls bereits im Gründungsjahr 1114 angelegt wurde, besteht hauptsächlich aus erlesenen Apfelsorten und wird wie die gesamte Landwirtschaft des Stifts nach biologischen Richtlinien bestellt. Zehn Prozent des Gesamtgewinns aus den Betrieben des Klosters werden für soziale Projekte eingesetzt, so erfüllt das Stift eines seiner wichtigsten Anliegen: die Hilfe für Menschen in Not. Das Markenmotiv der Sondermarke zeigt das Stift Klosterneuburg aus der Sicht des im Jahr 2001 verstorbenen Künstlers August Walla, einem der wichtigsten Vertreter der Art Brut und Bewohner vom Gugginger Haus der Künstler.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 24.4.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach einer Vorlage von August Walla
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3132
 
Brigitte Am: 02.04.2014 07:15:00 Gelesen: 1089748# 368 @  
Serie „Weinregionen Österreichs”
Sondermarke „Wachau“

Sanfte Hügel treffen auf steile Terrassen, blühende Obstgärten werden von historischen Stiften, Schlössern und Burgen gesäumt, charmante Ortschaften laden zu einem Spaziergang ein und sorgen fürs leibliche Wohl – so kennt und liebt man die Wachau, die nicht von ungefähr UNESCO-Welterbe ist. Die Sondermarke „Wachau“ präsentiert diese einmalige Flusslandschaft zwischen Melk und Krems, die den Menschen seit jeher einen fruchtbaren und inspirierenden Lebensraum bietet und Österreichs berühmteste Weine hervorbringt.

Die Weinkultur der Wachau reicht bis ins erste vorchristliche Jahrhundert zurück, als das Gebiet von den Römern besiedelt wurde. Im Mittelalter waren die Weine dieser Region bereits weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Heute werden auf einer Fläche von etwa 1.350 Hektar vor allem Weißweine angebaut, das spezielle Klima und die Böden der Flusslandschaft bilden gemeinsam mit der großen Expertise und Erfahrung der Winzer das Erfolgsrezept der Wachauer Weine. Hier trifft die atlantischgemäßigte Luft auf pannonische Warmluft und auf kühle Fallwinde aus dem Waldviertel, und dieses Zusammenspiel erzeugt ein Mikroklima, das sich je nach Hanglage und Geländeart unterschiedlich auswirkt. Die kargen Urgesteinsböden, die von Lössinseln durchzogen sind und in Richtung Fluss in einen sandigen Boden übergehen, sorgen für den eher geringen Fruchtansatz der Reben, der wiederum die einzigartige geschmackliche Intensität der Wachauer Weine ausmacht.

1983 wurde die Vinea Wachau Nobilis Districtus gegründet, eine Vereinigung von Winzern, die mit ihren mittlerweile fast 200 Mitgliedern ungefähr 85 Prozent der Wachauer Weinanbaufläche bewirtschaftet. Der gesicherte Ursprung, die naturbelassene Weinproduktion und eine strenge Selbstkontrolle gehören zu den obersten Direktiven der Vinea Wachau und machen sie zu einem weltweiten Garanten für höchste Weinqualität. Ihre Spitzenweine werden je nach Alkoholgehalt in drei Marken eingeteilt: Die „Steinfeder“ hat einen maximalen Alkoholgehalt von 11,5 Vol.-%, das „Federspiel“ erlaubt einen Alkoholgehalt von bis zu 12,5 Vol.-%. Die wertvollsten Weine der Vinea Wachau werden als „Smaragd“ bezeichnet, diese weisen einen Alkoholgehalt von über 12,5 Vol.-% auf.

Die Sondermarke „Wachau“ ist speziell dem Riesling gewidmet, der neben dem Grünen Veltliner zu den bekanntesten Weinsorten der Region zählt und gerne als „König der Weißweine“ bezeichnet wird. Das abgebildete barocke Kellerschlössel in Dürnstein gehört zur Winzergenossenschaft „Domäne Wachau“, die eines der ältesten Weingüter Österreichs und das größte der Wachau bewirtschaftet. Das Kellerschlössel wurde in den Jahren 1714 bis 1719 erbaut und ist ein gern besichtigtes Wahrzeichen inmitten der malerischen Kulturlandschaft.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 3.5.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Österreichische Post AG
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck/
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3133
 
Brigitte Am: 04.04.2014 07:04:00 Gelesen: 1089442# 369 @  
Sondermarke „EUROPA 2014 - Nationale Musikinstrumente ‚Zither‘”

Wie jedes Jahr wird von der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften Posteurop ein gemeinsames Markenthema auserwählt, heuer zieren nationale Musikinstrumente die Europamarken. Die Österreichische Post hat sich für die Zither entschieden, ein Instrument, das zwar für alpenländische Tradition steht, aber schon längst auch den Einzug in moderne Ensembles gefunden hat.

Die Zither gehört zu den Zupfinstrumenten und wird am Tisch liegend gespielt. Die fünf Melodiesaiten sind über ein Griffbrett gespannt, sie werden mit der linken Hand gegriffen und mit einem Metallring am Daumen der rechten Hand angeschlagen. Die bis zu 37 Freisaiten werden mit den übrigen Fingern der rechten Hand gespielt und begleiten die Melodie.

Die Zither in ihrer heutigen Form existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Hölzerne Resonanzkörper, über die Saiten gespannt werden, gab es jedoch schon in der Antike – sie wurden in vielen verschiedenen Kulturen gebaut und gespielt. Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus musizierten die Griechen mit der „Kithara“, in der Bibel wird die Zither ebenfalls oft erwähnt und auch in Asien hatte sie viele regionale Urverwandte.

Der Vorgänger der alpenländischen Zither ist jedoch das mittelalterliche Scheitholz, das erstmals im 16. Jahrhundert beschrieben wurde. Die Erfolgsgeschichte des Saiteninstruments begann um 1820 mit dem Wiener Johann Petzmayer, der die Zither weiterentwickelte und salonfähig machte. Bürgertum, Adel und sogar der Kaiser begeisterten sich für das Instrument, das dem Hang zur Folklore in der Biedermeierzeit durchaus entsprach. Petzmayer wurde auch an den bayrischen Hof eingeladen, wo er Herzog Maximilian das Zitherspiel beibrachte, seine Tochter Sisi – die spätere Kaiserin Elisabeth – brachte es schließlich an den Wiener Hof. In der Folge entstanden zahlreiche Zitherschulen, das Instrument erfuhr viele bauliche Veränderungen und wurde weltweit exportiert. Der bayrische Instrumentenbauer Max Amberger schuf 1862 die erste Konzertzither, von den unterschiedlichen Besaitungsarten setzten sich zwei durch: die heute vorherrschende Münchner Stimmung und die abweichende Wiener Stimmung, in der das weltberühmte Harry-Lime-Thema des Films „Der dritte Mann“ komponiert wurde. Heute gilt die Zither nicht mehr als reines Volksmusikinstrument. Vor allem seit den 1960er-Jahren wird sie zunehmend auch in zeitgenössischer Musik wie Jazz, Blues und Weltmusik, aber auch im Pop und Rock eingesetzt.

Das Motiv der Marke wurde von der Grafikerin Silvia Moucka entworfen, die schon zahlreiche Briefmarken für die Österreichische Post gestaltete. Gezeigt wird eine alpenländische Konzertzither in der traditionellen Salzburger Form – die heute am häufigsten gebaute und verwendete Zitherart.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 9.5.2014
Markengröße: 29,6 x 38,5 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3134
 
Brigitte Am: 07.04.2014 07:06:00 Gelesen: 1088917# 370 @  
Serie „Wildtiere und Jagd”
Sondermarke „Waldschnepfe“

Der kleine gedrungene Waldvogel ist dank seiner perfekten Tarnung und seines scheuen Wesens tagsüber fast unsichtbar, erst in der Dämmerung wagt sich der Einzelgänger aus seinem Versteck, um sich auf Nahrungs- oder Partnersuche zu begeben. Die neue Sondermarke aus der Serie „Wildtiere und Jagd“ ist der Waldschnepfe gewidmet, die sich oft erst durch ihren markanten Balzruf zu erkennen gibt.

Die Waldschnepfe (wissenschaftlich Scolopax rusticola) ist mit 35 Zentimetern etwa taubengroß, ihr auffallendstes Merkmal ist der lange Schnabel, der auf die nächtliche Futtersuche spezialisiert ist: Mit seinem beweglichen Ende erlaubt er der Schnepfe, auch ohne Sicht der feuchten Walderde Würmer, Larven und Insekten zu entlocken – pflanzliche Kost kommt nur im Notfall in Frage. Ihre großen dunklen Augen sind am rundlichen Kopf so weit hinten positioniert, dass sie ihr ein Blickfeld von 360° ermöglichen, das dichte bräunliche Federkleid der Waldschnepfe ist mit dunklen Flecken, Streifen und Zacken geschmückt. Männchen und Weibchen tragen die gleiche raffinierte Färbung: drückt sich die Waldschnepfe an den Waldboden, ist sie mit freiem Auge kaum auszumachen – am ehesten ist sie auf ihrem Balzflug durch die Baumwipfel zu beobachten. Die Balz, auch „Schnepfenstrich“ genannt, beginnt im Frühjahr, in der Dämmerung ziehen die Hähne ihre Kreise über Waldlichtungen und Waldränder und stoßen ihr typisches „Quorren“ und „Puitzen“ aus. Werden sie von einer Henne erhört, lassen sie sich wie ein Stein auf den Boden fallen, wo sich beide aufgeplustert begrüßen. Nach der Paarung zieht das Männchen weiter, das Weibchen übernimmt die Brut und die Jungenaufzucht, die allerdings nur etwa vier Wochen dauert. In dieser Zeit beschützt sie ihre Jungen äußerst effektiv, in Notsituationen kann sie ihre Küken sogar bis zu 100 Meter weit im Flug transportieren.

Das Verbreitungsgebiet der Waldschnepfe erstreckt sich von Westeuropa bis nach Japan; in Österreich findet man sie vor allem in den Fichten-Tannen-Buchenwäldern des Alpenraums und der Böhmischen Masse. Je nach geografischer Lage ist sie ein Zug- oder Standvogel: Während sie in Österreich nur äußerst selten überwintert, verweilt sie auf großen Teilen der Britischen Inseln, in Belgien oder den Niederlanden das ganze Jahr. Die südlichen Gebiete dienen der Schnepfe als Winterdomizil. Die Bejagung der Waldschnepfe ist in Österreich gestattet, doch nur außerhalb der Balz-, Brut-, Nist- und Aufzuchtzeiten. Die große Herausforderung für den Jäger besteht wohl im Aufspüren des gut verborgenen Vogels.

Das Markenmotiv zeigt einen männlichen und einen weiblichen Vogel, entworfen wurde die Sondermarke von der Künstlerin Kirsten Lubach.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 16.5.2014
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3135
 
Brigitte Am: 09.04.2014 07:03:00 Gelesen: 1088639# 371 @  
Sondermarke „175 Jahre Traunseeschifffahrt”

Der malerische und glasklare See inmitten des oberösterreichischen Salzkammerguts gehört zu den schönsten Seen Österreichs. Vor allem in den warmen Monaten zieht es unzählige Besucher nicht nur ins, sondern auch auf das Wasser – die Traunsee Schifffahrt hat eine lange und große Tradition: Vor 175 Jahren wurde hier erstmals ein See von einem Dampfschiff befahren. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums gibt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus.

Am 13. März 1829 gründeten die Engländer John Andrews und Joseph Prichard die „Erste k. k. privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft“, kurz DDSG. Als Leiter der Werft engagierten sie ihren Landsmann Joseph J. Ruston. 1836 verließ Andrews die DDSG und gründete bald darauf die Traunseeschifffahrt. Der beginnende Tourismus sowie der Salztransport der Saline Ebensee machten den Traunsee zu einer vielversprechenden Einnahmequelle. Ruston schloss sich Andrews an und entwarf den Dampfer „Sophie“, der am 15. Mai 1839 offiziell seinen Dienst aufnahm.

Die Dampfschifffahrt auf dem Traunsee erlebte bald ihre Hochblüte. Der Fremdenverkehr der Region wuchs stetig und mit ihm die Nachfrage nach Rundfahrten, Personentransporten und Frachtfahrten. 1858 wurde der zweite Dampfer „Elisabeth“ eingeweiht, ein paar Jahre später wurde das 52 Meter lange Schiff „Gisela“ in Rustons Werft in Wien gebaut – ausgestattet mit einer Dampfmaschine aus Prag.

1872 lichtete die „Gisela“ mit einer Konzessionierung für 501 Fahrgäste und einer Besatzung von sechs Mann erstmals den Anker. Es sollten noch zwei kleinere Dampfer folgen, doch mit der Errichtung von Straßen sowie der Bahnverbindung zwischen Traunkirchen und Ebensee verringerte sich allmählich die wirtschaftliche Bedeutung der Traunseeschifffahrt.

Im Sommer 1950 gründete Karl Eder einen Schifffahrtsbetrieb am Traunsee. Seine besonderen Ausflugsangebote wie etwa die „Schlösserrundfahrt“ fanden schnell großen Anklang bei den Seebesuchern. 1977 übernahm er die Traunseeschifffahrt, und seit 1984 leitet sein Sohn Karlheinz den Betrieb äußerst erfolgreich. Heute sind insgesamt fünf Schiffe im Einsatz, von der denkmalgeschützten „Gisela“ über das nostalgische Motorschiff „MS Rudolf Ippisch“ (Baujahr 1928) bis hin zur hochmodernen „MS Poseidon“. Die Schiffe laden zu verschiedenen Rundfahrten ein, können aber auch für spezielle Anlässe gemietet werden. Sogar im Winter bietet die Traunseeschifffahrt romantische Panoramafahrten an. Die Silvesterfahrt mit Menü ist jedes Jahr ein besonderes Highlight am Traunsee.

Die Sondermarke „175 Jahre Traunseeschifffahrt“ wurde vom Grafiker Tristan Fischer mit Pastellkreide gemalt und zeigt die „Gisela“ – eines der ältesten Dampfschiffe weltweit und eine der größten Attraktionen auf dem Traunsee.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 17.5.2014
Markengröße: 40 x 30 mm
Entwurf: Tristan Fischer
Druck: Österreichischen Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3136
 
Brigitte Am: 11.04.2014 07:04:00 Gelesen: 1088410# 372 @  
Sondermarke „20 Jahre Erzbergrodeo”

Am 29. Mai 2014 ist es wieder soweit: Der Geruch nach Benzin, laute Motoren und eine Megaparty machen das sonst so idyllische Städtchen Eisenerz für vier Tage zum Zentrum des Endurosports. Das Spektakel lockt mit jedem Jahr mehr Herausforderer und Besucher an und zählt zu den härtesten und größten Offroadrennen der Welt. Dies wird auf der aktuellen Sondermarke „Erzbergrodeo“ auf den Punkt gebracht.

Der Endurosport findet in Europa praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, als Andreas Werth und Karl Katoch 1994 beschließen, durch ein handfestes Rennen ohne viel Bürokratie oder Regelwerk die Faszination der „Gatschhupfer“ einem breiteren Publikum zu erschließen. Mit dem steirischen Erzberg ist der richtige Austragungsort schnell gefunden, und bereits im folgenden Jahr starten 120 Biker, die bis an ihr Äußerstes gehen, um den Berg zu bezwingen. Der Erzberg setzt seinen Herausforderern nicht nur seine Steilhänge entgegen – auch jähe Abfahrten, enge Waldpassagen und Geröllwüsten verlangen den Fahrern einiges ab. Der Offroad-Event spricht sich herum wie ein Lauffeuer, bereits 1999 starten über 1.000 Fahrer, die aus allen Teilen der Welt kommen. Immer mehr Besucher zieht es zum Rodeo, die sich neben dem verwegenen Wettkampf auch die anschließenden Partys nicht entgehen lassen wollen.

Das Programm des viertägigen Großereignisses startet mit dem berüchtigten „Generali Iron Road Prolog“, bei dem 1.500 Biker an den Start gehen – Voraussetzung ist lediglich eine voll funktionstüchtige Maschine. Die Regeln sind einfach: Auf 13,5 Kilometern Schotterpiste gilt es möglichst schnell und unfallfrei den Gipfel zu erreichen. Gefahren wird am Freitag und Samstag, die bessere Leistung wird gewertet, und die besten 500 qualifizieren sich für das knochenharte „Red Bull Hare Scramble“. Hier müssen die Fahrer ihre Maschinen in vier Stunden 30 Kilometer über Berg, Felsen, Schlamm und Gewächs bringen – die meisten scheitern jedoch bereits an den ersten Hängen. Als Trophäe winkt weder Geld noch ein Pokal, sondern ein Stück des Erzbergs in Form eines Steins. Seit 2009 sorgt der „Kärcher Rocket Ride“ für zusätzliche Furore – die Rennfahrer werden auf einen dreiteiligen Steilhang geschickt, den sie in Bestzeit bewältigen sollen. Bei der „Freestyle MX-Party“ zeigen die weltweit besten Motocross-Freestyler ihre atemberaubenden Tricks, während DJs und Cocktails für einen stimmungsvollen Übergang zur anschließenden legendären Rider’s Party sorgen.

Am Freitag, dem 30. Mai, macht sich das gesamte Teilnehmerfeld unter Führung von Karl Katoch abends auf nach Eisenerz – mit dieser Motorradsternfahrt bedankt sich der Tross bei den Einheimischen, die das Erzbergrodeo seit nunmehr 20 Jahren tatkräftig unterstützen und möglich machen.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.5.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach einer Vorlage von Martin Kettner
Druck: Österreichischen Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3137
 
Brigitte Am: 29.04.2014 10:20:35 Gelesen: 1085918# 373 @  
Sondermarkenblock „Heiligsprechung von Päpsten durch Papst Franziskus“

Am 27. April 2014, dem Tag der göttlichen Barmherzigkeit, feierte die römisch-katholische Kirche ein einmaliges Ereignis: Papst Franziskus sprach an diesem Tag zwei Päpste heilig. Beide haben in jeweils ganz besonderer Weise diese größte christliche Kirche maßgeblich geprägt. Die Österreichische Post würdigt den bedeutsamen Tag mit einem Sondermarkenblock.

Angelo Giuseppe Roncalli wurde am 28. Oktober 1958 im Alter von 77 Jahren zum Papst gewählt und nahm den Namen Johannes XXIII. an. Er überraschte mit seinem Mut zu Reformen und berief das Zweite Vatikanische Konzil ein, das eine Erneuerung und Öffnung der Kirche forderte, den Dialog mit Andersgläubigen suchte und jedem Menschen Religionsfreiheit zugestand. Johannes XXIII. war ein Mensch der Bescheidenheit und des Friedens und vermittelte etwa während der Kubakrise zwischen John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow. Er verstarb am 3. Juni 1963 noch vor dem Ausgang des Konzils, am 3. September 2000 wurde er von Johannes Paul II. seliggesprochen.

Dieser wurde als polnischer Kardinal Karol Wojtyla zum Papst gewählt. Mehr als 26 Jahre dauerte das Pontifikat von Johannes Paul II., durch sein Engagement für den polnischen Widerstand und gegen das kommunistische Regime wurde er zum Nationalhelden in seiner Heimat und zum Symbol für die Befreiungsbewegungen im damaligen Ostblock. Sein charismatisches Wesen und der Einsatz für die Völkerverständigung brachten ihm Bewunderung und Respekt aus der ganzen Welt ein. Treffen mit Machthabern wie Michail Gorbatschow oder Jassir Arafat, aber auch sein Schuldbekenntnis „Mea Culpa“, in dem er für historische Vergehen und Irrtümer der römisch-katholischen Kirche um Vergebung bat, hatten großen symbolischen Wert. Am 2. April 2005 erlag Johannes Paul II. seiner schweren Krankheit, seine Seligsprechung erfolgte am 1. Mai 2011 durch Papst Benedikt XVI.

Durch die Heiligsprechung dieser beiden Glaubensväter setzt Papst Franziskus ein Zeichen – sie gehören nicht nur zu den beliebtesten Päpsten des 20. Jahrhunderts, sondern auch zu den wirkungsmächtigsten. Beide engagierten sich zeitlebens für die Menschenrechte, kämpften gegen Armut und Krieg und sorgten dafür, dass die Menschheit ungeachtet ihrer Herkunft oder Konfession näher zusammenrückte.

Der Markenblock zeigt die Konterfeis von drei Päpsten, die die römisch-katholische Kirche in ihrer Vielschichtigkeit repräsentieren. Im Hintergrund ist das Innere der prachtvollen Kuppel des Petersdoms abgebildet – das religiöse Zentrum des Vatikans und der katholischen Christenheit.





Nennwert: EUR 1,94 (0,62+0,62+0,70)
Ausgabetag: 5.6.2014
Markengröße: 29 x 37 mm
Blockgröße: 120 x 100 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / offset printing
Auflage: 150.000 Blocks mit 3 Marken
MiNr. 3138 (0,62 li.) / MiNr. 3139 (0,62 re.) / MiNr. 3140 (0,70)
 
Brigitte Am: 02.05.2014 07:11:00 Gelesen: 1085474# 374 @  
Serie „Österreichische Erfindungen”
Sondermarke „Nähmaschine - Josef Madersperger“

Er widmete sein Leben der Konstruktion und Perfektion der „Nähhand“. Zwar gilt er heute nicht als alleiniger Erfinder der Nähmaschine, seine wegweisende Pionierarbeit ist aber unumstritten. Die Österreichische Post ehrt den innovativen Schneidermeister Josef Madersperger, der den weltweiten Siegeszug der Nähmaschine nicht mehr miterleben durfte, mit einer Sondermarke.

Am 6. Oktober 1768 als Sohn eines Schneidermeisters geboren, trat der junge Kufsteiner Josef Madersperger schon bald in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters. Im Alter von etwa 20 Jahren zog er nach Wien und etablierte sich hier als Schneider – sein Hauptaugenmerk lag aber vermutlich weniger auf der beschwerlichen Schneiderarbeit als auf der Entwicklung eines Apparates, der diese um einiges erleichtern sollte. Die ersten Versuche, die menschlichen Nähbewegungen maschinell nachzuahmen, unternahm Madersperger bereits um die Jahrhundertwende. Bald ging er dazu über, eine an beiden Enden spitze Nadel mit einem Öhr in der Mitte zu verwenden – so konnte die Nadel mittels zweier Greifer abwechselnd von oben nach unten und umgekehrt durch den Stoff geführt werden. Noch immer nicht zufrieden mit seinem Werk, entwickelte er schließlich eine Nadel, deren Öhr sich an der Nadelspitze befand. Diese stach nur noch von oben durch den Stoff und zog auf der Unterseite einen Kettfaden durch eine Fadenschlinge. Ein System, das die Grundlage für moderne Nähmaschinen bildete.

Madersperger suchte 1814 für seine Nähhand um die Verleihung eines k. k. Privilegiums an, konnte jedoch die Kosten zum Schutz seiner Erfindung nicht aufbringen, weshalb das Privilegium nur vier Jahre später wieder erlosch. 1835 präsentierte er auf einer Gewerbeausstellung in Wien den von ihm erfundenen und für warme Kleidung geeigneten Doppelstoff, den er auf der mittlerweile fünften Version seiner Nähmaschine anfertigte; ein paar Jahre später erfolgte die Verleihung einer Bronzemedaille durch den Niederösterreichischen Gewerbeverein. Dies alles trug dennoch nicht zu einem kommerziellen Erfolg seiner bedeutsamen Erfindung bei – Josef Madersperger verstarb mittellos am 2. Oktober 1850 im Wiener Versorgungshaus. 1846 meldete indes der US-Amerikaner Elias Howe ein Patent für eine Doppel-Stich-Nähmaschine an, das ihm und Isaac Merritt Singer, der die industrielle Nähmaschinenerzeugung begründete, zu großem Reichtum verhalf.

Die Sondermarke „Nähmaschine – Josef Madersperger“ führt die Serie „Österreichische Erfindungen“ fort. Das Motiv zeigt neben dem erst posthum gewürdigten Erfinder seine „Eiserne Hand“, die er 1839 dem damaligen Wiener k. k. Polytechnischen Institut (die spätere Technische Hochschule) vermachte und die nun zu den beliebtesten Schaustücken des Technischen Museums in Wien zählt.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 6.6.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / offset printing
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3141
 
Brigitte Am: 05.05.2014 07:06:00 Gelesen: 1085101# 375 @  
Sondermarke „150 Jahre MAK”

Seit 150 Jahren ist das Österreichische Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst (MAK) ein bedeutendes Zentrum für Kunst, Design und Architektur. Das MAK ist nicht nur ein Ort der Präsentation künstlerischer Werke, sondern seit jeher auch um die Vermittlung zwischen Kunst, Industrie und Wirtschaft bemüht – mit dem Ziel der Eingliederung von Kunst in den Alltag. Auch der Förderung von Kunstschaffenden hat sich das MAK von Anfang an verschrieben. Die Österreichische Post gratuliert zu diesem Jubiläum mit einer außergewöhnlichen Sondermarke. Vorreiter und Initiator für die Schaffung eines neuartigen Museums war der Wiener Universitätsprofessor Rudolf von Eitelberger. Dieses Kunsthaus sollte einerseits Schauraum für Künstler, Industrielle und Kunstinteressierte werden, andererseits Ausbildungsstätte für Kunsthandwerker und Entwerfer.

1863 stimmte Kaiser Franz Joseph I. der Gründung des „k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie“ zu, das schließlich am 12. Mai 1864 eröffnet wurde. Das von Heinrich von Ferstel eigens für das Museum entworfene Gebäude am Stubenring wurde 1871 bezogen. Dort wurde vorerst auch die Wiener Kunstgewerbeschule untergebracht – eine Trennung der beiden Institutionen erfolgte erst im Jahr 1909. Das Museum stellte von Beginn an eine Schnittstelle zwischen Kunst und Industrie dar, behauptete sich durch zahlreiche Ausstellungen und erfreute sich schon bald einer großen internationalen Reputation. Jede neue Kunstströmung fand hier ihren Platz, aber auch die Übernahmen großer Sammlungen wie etwa des Nachlasses der Wiener Porzellanmanufaktur, der Asiensammlungen von Arthur von Scala und Heinrich von Siebold, auserlesener Orientteppiche aus ehemals kaiserlichem Besitz oder des Archivs der Wiener Werkstätte führten zu einer ständigen Bereicherung des Museums.

1965 wurde mit dem Geymüllerschlössel die erste Außenstelle angegliedert, das MAK Center for Art and Architecture mit insgesamt drei Standorten in Los Angeles, der Gefechtsturm im Wiener Arenbergpark sowie das Geburtshaus von Josef Hoffmann im tschechischen Brtnice sollten folgen und noch mehr Möglichkeiten für Sonder- und Dauerausstellungen bieten.

Im großen Jubiläumsjahr 2014 werden neben der laufenden Schausammlung „Wien 1900“ auch die Schausammlungen „ASIEN. China – Japan – Korea“ sowie „Teppiche“ einem interessierten Publikum zugänglich gemacht. Weitere Höhepunkte bilden die Eröffnung des MAK DESIGN LABOR, eine Neugestaltung der MAK-Studiensammlung und die Ausstellung „VORBILDER. 150 Jahre MAK: vom Kunstgewerbe zum Design“.

Die von Dieter Kraus entworfene Sondermarke „150 Jahre MAK“ zeigt neben dem farbenkräftigen Jubiläumslogo das imposante Gebäude, das der erste Museumsbau an der damals neugestalteten Wiener Ringstraße war.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 10.6.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3142
 
Brigitte Am: 07.05.2014 07:04:00 Gelesen: 1084793# 376 @  
Sondermarke „50. Todestag Hans Moser”

Er nörgelte, raunzte, nuschelte, schlug sich mit Alltagssorgen herum und musste oft erst vom eigenen Glück überzeugt werden – kein anderer verkörperte den typischen Wiener charmanter und formvollendeter als Hans Moser. Mit rund 160 Filmen und vielen Theaterrollen schuf der kleine Mann ein großes unvergessliches Werk. Die Österreichische Post widmet ihm anlässlich seines 50. Todestages eine Sondermarke. Am 6. August 1880 kam der Bildhauersohn Johann Julier in Wien auf die Welt. Die Liebe zur Schauspielerei erfasste ihn schon bald, heimlich nahm er Unterricht bei dem Hofschauspieler Josef Moser, der ihn auch zu seinem Künstlernamen inspirierte.

Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er in Provinztheatern und Wanderbühnen. 1903 wurde er Ensemblemitglied beim angesehenen Wiener „Theater in der Josefstadt“, ab 1907 war er wieder auf diversen kleinen Bühnen Österreich-Ungarns unterwegs. 1911 heiratete er Blanca Hirschler, die zwei Jahre später die gemeinsame Tochter Margarete zur Welt brachte. Während des Ersten Weltkriegs diente Hans Moser als Ersatz-Reserve-Infanterist und fand ausgerechnet an der Front sein komisches Talent bestätigt, das er nach dem Krieg in verschiedenen Kabaretts und Varietés perfektionierte. 1923 wurde er von Robert Stolz ans Wiener Ronacher geholt, wo er mit dem Sketch „Der Dienstmann“ seinen künstlerischen Durchbruch feierte.

Zwei Jahre später engagierte ihn der große Max Reinhardt abermals für das Theater in der Josefstadt. Hans Moser spielte in Stücken von Nestroy, Horváth oder Schnitzler und avancierte zu einem der gefragtesten Schauspieler Wiens. In den 1930er-Jahren zog es ihn zum Film, der sein großartiges Talent einem noch breiteren Publikum zugänglich machte: Hans Moser schlüpfte fortan in die Rolle des kauzigen, kleinbürgerlichen Paradewieners und spielte und sang sich in die Herzen der Zuseher. Seiner großen Beliebtheit hatte er zu verdanken, dass er trotz seiner Ehe mit einer Jüdin während der NS-Zeit weiterhin arbeiten durfte, seine Gattin musste allerdings nach Budapest emigrieren.

Nach dem Krieg bezog Moser mit seiner Ehefrau eine Villa in Hietzing und brillierte weiterhin in unzähligen Filmen mit Partnern wie Theo Lingen, Romy Schneider, Paul Hörbiger oder Heinz Rühmann. Er bespielte erstmals auch das Wiener Burgtheater und konnte Publikum wie Kritiker schließlich von seiner wahren schauspielerischen Größe überzeugen. Am 19. Juni 1964 starb Hans Moser an Lungenkrebs und wurde am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Die Sondermarke zeigt Hans Moser als Anton Lischka in der legendären Verwechslungskomödie „Hallo Dienstmann“ von Franz Antel aus dem Jahr 1952, die liebevoll an seinen ersten großen Erfolg in den Zwanzigerjahren erinnert.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 10.6.2014
Markengröße: 30 x 40 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3143
 
Brigitte Am: 09.05.2014 07:11:00 Gelesen: 1084494# 377 @  
Sondermarke „150. Geburtstag Richard Strauss”

Anlässlich des 150. Geburtstags von Richard Strauss präsentiert die Österreichische Post einen der bedeutendsten Opernkomponisten des 20. Jahrhunderts auf einer Sondermarke. Er galt in seiner frühen Schaffensphase als Wegbereiter der Moderne und Opernrevolutionär, die späteren klassizistisch eingefärbten Werke wurden ihm daher von manchem Kritiker übel genommen – seiner Beliebtheit und seiner weltweiten Bedeutung für die Musikwelt tut dies jedoch keinen Abbruch.

Richard Strauss erblickte am 11. Juni 1864 in München das Licht der Welt. Von seinem Vater, erster Hornist des Münchner Hoforchesters, erbte er die Musikalität, von seiner Mutter erhielt er die finanzielle Absicherung, die ihm künstlerische Unabhängigkeit ermöglichte. Im Alter von sechs Jahren begann er zu komponieren, bereits mit 20 Jahren wurde er Kapellmeister in Meiningen – weitere Engagements in München und Weimar machten Strauss zu einem der gefragtesten Dirigenten seiner Zeit. 1889 entstand mit „Don Juan“ eine seiner symphonischen Dichtungen, die er selbst als Tondichtungen bezeichnete. Bald wurde er als wichtigster junger Komponist Deutschlands gehandelt. Er heiratete die Sängerin Pauline de Ahna und konnte mit weiteren Tondichtungen wie „Till Eulenspiegel“ oder „Also sprach Zarathustra“ große Erfolge feiern. 1905 wurde seine Oper „Salome“ uraufgeführt, die sich textlich weitgehend an das Drama von Oscar Wilde hielt und aufgrund ihrer Neuartigkeit begeisterte, aber auch viele vor den Kopf stieß. Seine nachfolgende Zusammenarbeit mit dem Librettisten Hugo von Hofmannsthal ließ unvergessliche Opernwerke wie „Elektra“, „Der Rosenkavalier“ oder „Ariadne auf Naxos“ entstehen. Richard Strauss fungierte auch als Förderer und künstlerischer Leiter. Nach seinem Amt als Berliner Generalmusikleiter wurde er 1919 gemeinsam mit Franz Schalk für fünf Jahre Direktor der Wiener Staatsoper. Er war Mitbegründer der Salzburger Festspiele und setzte sich stets für die Rechte Musikschaffender ein.

Weniger rühmlich waren die Jahre 1933 bis 1935, in denen er unter den Nationalsozialisten als Präsident der Reichsmusikkammer diente. Erst ein Streit über seinen neuen jüdischen Librettisten Stefan Zweig erzwang seinen Rücktritt, zu einem Bruch mit dem Regime kam es jedoch nie. Nach Kriegsende verbrachte Strauss einige Jahre in der Schweiz, wo er sein letztes Werk „Vier letzte Lieder“ komponierte. Er verstarb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen und hinterließ ein imposantes Gesamtwerk von rund 250 Musikstücken verschiedener Gattungen.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 11.6.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3144
 
Brigitte Am: 12.05.2014 07:15:00 Gelesen: 1084064# 378 @  
Sondermarke „20. Jahrestag der Volksabstimmung über den EU-Beitritt Österreichs”

Vor mittlerweile 20 Jahren, am 12. Juni 1994, wurde das österreichische Volk im Rahmen einer Volksabstimmung zum Beitritt zur Europäischen Union befragt. 66,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten mit „Ja“. Diese hohe Zustimmung ebnete den Weg für die Aufnahme Österreichs in die EU am 1. Jänner 1995. Die Österreichische Post widmet in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich
diesem Ereignis eine Jubiläums-Sondermarke.

Lange war ein Beitritt Österreichs in die Europäische Gemeinschaft vor allem aus neutralitätsrechtlichen Gründen undenkbar gewesen. Nach Ende des Kalten Krieges und der Öffnung des Eisernen Vorhangs änderten sich die Vorzeichen. 1989 reichte Außenminister Alois Mock einen Beitrittsantrag ein, der ein Festhalten an der österreichischen Neutralität betonte, und 1993 begannen schließlich die Beitrittsverhandlungen.

Im März 1994 konnten die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Da der EU-Beitritt grundlegende Veränderungen in der Verfassung mit sich brachte, musste die Bevölkerung ihre Zustimmung geben – es sollte nach Zwentendorf 1978 zum zweiten Mal in der Geschichte der Republik eine Volksabstimmung abgehalten werden. Die Regierungsparteien und Sozialpartner leiteten sogleich große Informationskampagnen ein. Am 12. Juni 1994 stimmten die Österreichinnen und Österreicher klar für einen Beitritt. Die Wahlbeteiligung lag bei hohen 82,5 Prozent. Am 1. Jänner 1995 wurde Österreich gemeinsam mit Finnland und Schweden Mitglied der Europäischen Union.

Zu diesem Zeitpunkt war die "EU-phorie“ am größten. Die positive EU-Stimmung ging in den Folgejahren stark zurück, jedoch waren stets rund zwei Drittel der Bevölkerung gegen einen EU-Austritt. Heute herrscht weitgehend Einigkeit über die Vorteile, die mit der Mitgliedschaft verbunden sind: Vom freien Personenverkehr, einer freien Bildungsmobilität sowie verschiedenen Förderungen und Forschungsprojekten profitieren unzählige Menschen in Österreich. Der uneingeschränkte Zugang zum EU-Binnenmarkt, die gemeinsame Währung, aber auch die EU-Osterweiterung hatten eine Ankurbelung und Internationalisierung der heimischen Wirtschaft zur Folge.

Für die Gestaltung der Sondermarke veranstalteten die Österreichische Post und die Wirtschaftskammer Österreich einen Wettbewerb, an dem alle Schülerinnen und Schüler des Landes teilnehmen konnten. Der Entwurf von Moritz Dittrich, Raphael Strasser und Jakob Chisté der Klasse 3c des Brigittenauer Gymnasiums in Wien konnte die Fachjury überzeugen und belegte den ersten Platz.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 12.6.2014
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Moritz Dittrich, Raphael Strasser, Jakob Chisté
Grafik: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3145
 
Brigitte Am: 14.05.2014 07:03:00 Gelesen: 1083738# 379 @  
Serie „Sakrale Kunst in Österreich”
Sondermarke „Marientod von Hochfeistritz, Schatzkammer Gurk“

Als Fortsetzung der Serie „Sakrale Kunst“ gibt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus, die ein kunst- und kirchengeschichtlich wertvolles Stück präsentiert: den Marientod von Hochfeistritz, ein farbig gefasstes Holzrelief aus dem beginnenden 16. Jahrhundert.

Als Marientod oder Dormitio Mariae (in der orthodoxen Kirche „Koimesis“) wird in der bildenden Kunst das immer wiederkehrende Motiv der sterbenden Mutter Gottes, die von den Aposteln umringt wird, bezeichnet. In der byzantinischen Kunst wurden die ersten Marientod-Darstellungen bereits um 900 angefertigt, im Abendland erst um die Jahrtausendwende. Apokryphen bzw. außerkanonische Schriften, die immer schon Inspirationsquelle von Kunstschaffenden waren, berichten von der Verkündung des nahen Todes von Maria durch einen Engel. Sie wünscht sich, noch einmal den Aposteln begegnen zu dürfen, die schließlich auf Wolken zu ihrem Sterbelager gesandt werden. Von Johannes erhält sie die heilige Kommunion, von Christus, den Erzvätern und einer Engelsschar wird sie in den Himmel begleitet.

Der Marientod von Hochfeistritz war ursprünglich Teil des religiösen Inventars der Pfarr- und Wallfahrtskirche zu „Unserer Lieben Frau in der F(e)ichten“, eine imposante Wehrkirchenanlage am südwestlichen Ausläufer der Kärntner Saualpe. Die spätgotische Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet und sollte mit Mauern, Schießscharten und ihrem Wehrturm vor einfallenden Türken schützen. Auf der Mensa des südlichen Seitenschiffs wurde das wertvolle Relief aufgestellt. Heute findet sich hier eine Kopie des Marientods, das Original wurde lange Zeit im Klagenfurter Diözesanmuseum aufbewahrt. Das Museum und mit ihm die gesamten Ausstellungsstücke haben nun einen neuen ehrwürdigen Platz gefunden: Im Mai 2014 öffnete die „Schatzkammer Gurk“ im Propsteihof des berühmten Doms zu Gurk ihre Pforten. Auf rund 700 Quadratmetern werden über 300 sakrale Kunstwerke aus Kärnten gezeigt, die die kirchliche Geschichte des Landes widerspiegeln.

Jeder Epoche ist ein Raum zugeschrieben, wobei die Gotik mit ihrem reichen Schatz an religiösen Relikten einen Schwerpunkt setzt – hier wird auch der Marientod von Hochfeistritz neben Flügelaltären, Tafelbildern, Einzelplastiken und anderen Kostbarkeiten präsentiert.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 13.6.2014
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3146
 
Brigitte Am: 16.05.2014 07:09:00 Gelesen: 1083326# 380 @  
Sondermarke „Jugend für Sport und Bewegung”

Wie bereits im Vorjahr wurde auch heuer ein Malwettbewerb der Österreichischen Post und dem VÖPh (Verband Österreichischer Philatelistenvereine) zu einem wichtigen und aktuellen Thema veranstaltet. Das Sujet „Jugend für Sport und Bewegung“ inspirierte Kinder und Jugendliche aller Altersstufen zu Zeichnungen, Malereien, Collagen und Fotografien. Die Auswahl fiel der Fachjury nicht leicht, gewonnen hat schließlich der Entwurf von Nadine Hofer, einer Schülerin des BRG Krems.

Bereits ab dem ersten Lebensjahr wird unsere körperliche wie geistige Entwicklung durch einen natürlichen und essenziellen Bewegungsdrang vorangetrieben, der jedem Menschen innewohnt. Kinder benötigen vorerst kein gezieltes Trainingsprogramm in bestimmten Sportarten – Herumtollen, Laufen, Springen, Klettern oder Ballspiel im Freien ist Kindern ein Grundbedürfnis und fördert Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Dieser frühen Bewegungsfreude sollte kein Einhalt geboten werden, auch Leistungsdruck kann hier empfindlich stören und zu negativen Auswirkungen führen. Im Gegenteil: Wichtig ist es, den Kindern viel Raum und Möglichkeit zur körperlichen Entfaltung zu bieten, neben viel Zeit am Spielplatz können auch Spielgeräte wie ein Trampolin, ein Hüpfball oder eine Sprossenwand großes Vergnügen bereiten. Wenn das Kind später beginnt, sich für eine bestimmte Sportart wie etwa Schwimmen, Turnen, Fußball oder Reiten zu interessieren, sollte stets der Spaß im Vordergrund stehen und jeder Zwang vermieden werden.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass viel Bewegung und Sport im Kindes- und Jugendalter neben körperlicher Fitness auch ganz erhebliche psychische Vorteile bringt. So werden nicht nur Muskeln, das Immunsystem oder das Herz-Kreislauf-System gestärkt, sondern auch das Selbstbewusstsein. Regelmäßiger Sport steigert zudem das emotionale Wohlbefinden von Jugendlichen, führt zu mehr Ausgeglichenheit und fördert freundschaftliche Kontakte mit Gleichaltrigen. Diese Studien dokumentieren jedoch auch, dass Jugendliche mit zunehmendem Alter immer weniger Sport betreiben und zu viel Zeit im Sitzen verbringen – ob im Unterricht, vor dem Fernseher oder dem Computer. Bewegungsmangel kann zu Haltungsschäden, Rückenschmerzen und/oder Übergewicht führen, auch neigen „inaktive“ Jugendliche öfter zu Nervosität und Depressionen. Experten raten daher zu mindestens 60 Minuten aktiver Bewegung täglich. Fakt ist weiters, dass Kinder und Jugendliche, die viel Sport betreiben, diese Bewegungsfreude auch im Erwachsenenalter nicht verlieren.

Mit der Sondermarke „Jugend für Sport und Bewegung“ wird auf die große Bedeutung körperlicher Aktivität im Jugendalter hingewiesen, der zweckgewidmete Zuschlag von 20 Cent kommt der Jugendarbeit des VÖPh zugute.





Nennwert: EUR 0,62 + 0,20
Ausgabetag: 26.6.2014
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Nadine Hofer
Grafik: Dieter Kraus
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3147
 
Brigitte Am: 19.05.2014 07:07:00 Gelesen: 1082756# 381 @  
Sondermarkenblock „Sarajevo 1914 - 2014“

Am 28. Juni 1914 kommt es in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo zu dem folgenschweren Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Herzogin Sophie von Hohenberg. Der Balkan gilt als politisches Pulverfass, das der tödliche Anschlag schließlich zur Explosion bringt – der Erste Weltkrieg bricht aus. Die Österreichische Post gedenkt dieses Ereignisses mit einer Sondermarke.

Im Jahr 1896 wurde der Neffe von Kaiser Franz Joseph I., Franz Ferdinand von Österreich-Este, offiziell zum Thronfolger der Habsburgermonarchie ernannt. Zwar war er bei der österreichischen Bevölkerung nicht besonders beliebt, seine politischen Aufgaben als Thronanwärter eines bereits wankenden Weltreichs nahm er jedoch sehr ernst – vor allem die Entwicklungen am Balkan betrachtete er mit großer Sorge. Der Plan, Kroatien, Dalmatien sowie Bosnien zu einem südslawischen Reich zu vereinen und neben Ungarn zur dritten Staatsnation zu erheben, sollte die Slawen an die Monarchie binden, sorgte jedoch nicht nur bei serbischen Nationalisten für großen Unmut. In seinem Amt als „Generalinspektor der gesamten bewaffneten Macht“ traf Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo ein, um den Manövern des k. u. k. XV. und XVI. Korps beizuwohnen. Bereits bei Ankunft des Thronfolgerpaares kam es zu einem Bombenanschlag, der jedoch sein Ziel verfehlte. Nach einem offiziellen Besuch im Rathaus beschloss Franz Ferdinand, die weitere Fahrtroute zu ändern, um einen durch die Bombe verletzten Offizier im Spital zu besuchen. Als die Wagenkolonne in die damalige Franz-Joseph-Straße einbog, zog der 19-jährige bosnisch-serbische Student Gavrilo Princip seine Waffe und traf mit nur zwei Schüssen Sophie von Hohenberg in den Unterleib und Franz Ferdinand in die Halsvene. Für beide kam jede Hilfe zu spät, sie erlagen ihren schweren Verletzungen.

Im Oktober 1914 wurden fünf Attentäter verurteilt – sie standen alle in Verbindung zur serbischen Geheimorganisation „Ujedinjenje ili smrt“ (Einheit oder Tod), besser bekannt als die ,,Schwarze Hand“. In Wien zeigte man sich über den Tod des Thronfolgers zwar mäßig erschüttert, doch bot der Anschlag einen guten Anlass, um endlich gegen die Serben vorgehen zu können. Als sich Serbien zudem weigerte, österreichische Beamte an der Untersuchung der vermuteten Verschwörung teilhaben zu lassen, erklärte Österreich – mit voller Unterstützung Deutschlands – Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg. Der anfänglich lokale Konflikt wurde durch verschiedene Machtbündnisse rasch zu einem Weltkrieg, der zum Ende der Monarchie führte und über 15 Millionen Menschenleben forderte.

Das Motiv der Sondermarke zeigt im Vordergrund Franz Ferdinand und Sophie von Hohenberg, im Hintergrund ist eine Illustration des Attentats zu sehen, die am 12. Juli 1914 in der französischen Zeitung „Le Petit Journal“ veröffentlicht wurde.





Nennwert: EUR 1,32 (0,62+0,70)
Ausgabetag: 28.6.2014
Markengröße: 30 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 150.000 Blocks mit 2 Marken
MiNr. 3148 (0,62) / MiNr. 3149 (0,70)
 
Brigitte Am: 03.06.2014 13:45:10 Gelesen: 1080701# 382 @  
Serie „Klassische Trachten”
Sondermarke „Ausseer Tracht“

Mit der Sondermarke „Ausseer Tracht“ findet die Briefmarkenserie „Klassische Trachten“ eine ideale Fortsetzung, denn im Ausseerland wird das traditionelle Gewand auch heute noch von Jung und Alt getragen – und das nicht nur zu feierlichen Anlässen. In der charmanten Region des Steirischen Salzkammerguts wird Tradition gelebt und mit dem modernen Alltag verwoben.

Als der volksverbundene Menschenfreund Erzherzog Johann Anfang des 19. Jahrhunderts begann, sich im traditionellen steirischen Jägergewand zu zeigen, machte er das einstige Arbeitsgewand des einfachen ländlichen Volkes salonfähig.

Sein Großneffe Kaiser Franz Joseph übernahm diese modische Neigung und verbrachte seine Sommer in Loden gekleidet im Salzkammergut. Die vornehme Gesellschaft ahmte ihn bald nach, das traditionelle Bauerngewand wurde so zum eleganten Outfit, das sich zwar den aktuellen Modeströmungen anpasste, aber niemals seine Ursprünglichkeit verlor. Die klassische Ausseer Frauentracht besteht heute aus einem grünen Leib, einem rosafarbenen Rock und einer lila Schürze, die an Festtagen durch eine schwarze Schürze ersetzt wird. Bei den Herren hingegen werden eine handgenähte Lederhose, die sich in ihrer Länge den Jahreszeiten anpasst, eine Lodenjacke mit einer weiten Falte am Rücken, grüne Stutzen, festes Schuhwerk, Hut und ein „Bindl“ – das Ausseer Krawattentüchel – angelegt. Vielfältige Variationen, feine Muster und farbenprächtige Accessoires machen die Ausseer Tracht zu einem Hingucker, drücken Lebensfreude und Heimatverbundenheit aus und bieten die richtige Garderobe für beinahe jeden Anlass.

Die große Liebe zur Tracht begründet auch einen wichtigen Wirtschaftszweig im Ausseerland. In keiner anderen Region Österreichs sind so viele handwerkliche Betriebe zur Trachtenherstellung zu finden – sie sorgen für die Originalität und Authentizität der Kleidung. Hierzu zählen Maßschneidereien, Lederhosenmacher, Hutmacher oder Federkielsticker. Handdruckereien stellen die kunstvollen Seidentücher, Seidenschürzen und Krawattentüchel mittels Modeln her – das sind aufwändig gestaltete Schablonen aus Holz oder Messing, mit denen Muster und Motive per Hand auf den Stoff gedruckt werden. In Bad Aussee fand bereits zweimal die Trachtenbiennale statt, bei der neben Musik und Tanz die farbenfrohe Pracht der Trachten präsentiert wird.






Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 18.7.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 700.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3150
 
Brigitte Am: 05.06.2014 07:04:00 Gelesen: 1080426# 383 @  
Serie “Comicmarken-Puzzle”
Sondermarkenblock „Die Biene Maja“

Vor über 100 Jahren erschuf Waldemar Bonsels die kleine Biene Maja, die seitdem mit ihren Freunden und ihren Abenteuern Millionen Kinderherzen höher schlagen lässt und längst zu einer weltbekannten Kultfigur geworden ist. Nun wird in der Serie „Comicmarken-Puzzle“ die schlaue Biene auf einer mit Spezialeffekten versehenen Sondermarke präsentiert.

Im Jahr 1912 erschien „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“, ein Roman für Kinder, der von einer neugierigen Biene erzählt, die in einem Baumloch wohnt und viele Abenteuer bestreitet. 1915 folgte der Band „Himmelsvolk. Ein Märchen von Blumen, Tieren und Gott“. Ob sie im Netz einer Kreuzspinne gefangen wird, von Hornissen gejagt oder durch einen Elfen die Menschen kennenlernt – die kleine beherzte Maja findet stets einen Ausweg, und der Kaufmann Jakob Ernst Waldemar Bonsels wurde dank ihr zu einem gefeierten Schriftsteller. Die Geschichten rund um Biene Maja wurden bisher in über 40 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft – heute zählen sie zu den berühmtesten Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur.

Bereits 1924 begannen die Dreharbeiten zum ersten Biene-Maja-Film, der unter der Regie von Wolfram Junghans entstand und mit lebenden Tieren gedreht wurde. Mitte der 1970er-Jahre beschloss das ZDF, in Kooperation mit Apollo Film, ORF und dem japanischen Studio Zuiyo Enterprise eine TV-Serie zu produzieren. Die Figuren und das Drehbuch lieferte der amerikanische Comic-Zeichner Marty Murphy, der Maja unter anderem ihren Bienenfreund Willi und den Grashüpfer Flip zur Seite stellte. Die Serie ging ab 1976 mit insgesamt 104 Folgen in Deutschland und Österreich auf Sendung und erfreute sich nicht nur ungemeiner Beliebtheit, sondern setzte auch eine immense Merchandising-Maschinerie in Gang – bald prangte die freche Biene Maja auf Schulartikeln, Spielzeug oder Süßigkeiten und konnte als Plüschtier erworben werden. 2012 entwickelten das belgische Unternehmen Studio 100, das ZDF und der französische Sender TF1 eine neue, computeranimierte TV-Serie mit Biene Maja in 3D, die nun mit einigen neuen Figuren wie der Schnecke Rufus, dem Mistkäfer Ben oder dem Marienkäfer Lara die nächste Kindergeneration in ihren Bann zieht. Die berühmte, von Karel Gott dargebotene Titelmelodie erfuhr durch Helene Fischer ebenfalls eine zeitgemäße Interpretation. Im September 2014 kommt die fröhliche Biene nun endlich ins Kino und bringt den Bienenstock in alter Manier, aber moderner 3D-Technik wieder mächtig durcheinander – als Maja bezichtigt wird, wertvolles Gelée royale entwendet zu haben, macht sie sich mit Willi auf die Suche nach dem wahren Dieb.

Die Sondermarke „Die Biene Maja“ birgt mehr, als mit dem bloßen Auge zu erkennen ist: Ein QR-Code auf der Rückseite der Puzzlemarke führt mittels eines Mobiltelefons zu einer Applikation. Damit kann ein „Augmented-Reality-Effekt“ aktiviert werden, der Maja in 3D über die Briefmarke schwirren lässt, durch Antippen können weitere Animationen gestartet werden.





Nennwert: EUR 2,48 (0,62 x 4)
Ausgabetag: 29.8.2014
Markengröße: ca. 40 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Besonderheit: Augmented Reality
Grafikentwurf: Polypod
Copyright: Studio 100 Animation
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 150.000 Blocks mit 4 Marken
MiNr. 3151 (Biene Willi oben links) / MiNr. 3152 (Biene Maja oben rechts) / MiNr. 3153 (Spinne Thekla unten links) / MiNr. 3154 (Grashüpfer Flip unten rechts)
 
Brigitte Am: 28.07.2014 15:35:35 Gelesen: 1072266# 384 @  
Serie „Moderne Architektur in Österreich“
Sondermarke „Museum Angerlehner”

Die Sondermarke aus der Serie „Moderne Architektur“ zeigt und würdigt das Museum Angerlehner in Oberösterreich. Seit 30 Jahren sammelt der Welser Industrielle Heinz J. Angerlehner Kunst. Um seine große Leidenschaft für zeitgenössische Kunst mit möglichst vielen Menschen zu teilen, eröffnete er 2013 am Standort seiner ehemaligen Werk- und Montagehallen der FERRO-Montagetechnik FMT Industrieholding in Thalheim bei Wels ein Museum.

Zur Kollektion des ehemaligen Leiters des global agierenden Dienstleistungsunternehmens im Bereich Industriemontage und Industrieservice gehören 2.500 Kunstwerke, darunter sowohl renommierte als auch junge aufstrebende Künstler aus Österreich und dem Ausland. Dabei wurde nach persönlicher Begeisterung und nicht nach einem strengen Sammlungskonzept vorgegangen, wodurch jetzt eine spannende Vielfalt präsentiert werden kann. „Ich kaufe nur das, wozu ich einen besonderen Bezug habe und das mich besonders anspricht“, wird Angerlehner zitiert. „Mich persönlich hat die faszinierende Welt der Kunst bereichert. Diese Kraft, mit der jedes Kunstwerk seinen Betrachter anzusprechen versteht, soll in meinem Museum für viele Menschen erlebbar werden.“

Auf dem Areal der ehemaligen Konzernzentrale am Traunufer nahe dem Welser Messegelände, von der Stadt aus direkt durch einen neuen Steg erreichbar, hat Angerlehner ein stringentes, offenes und modernes Kunstmuseum errichten lassen. Verantwortlich zeichnet das Grieskirchner Architekturbüro Wolf Architektur, das als Sieger aus einem internationalen Wettbewerb mit 16 geladenen Teilnehmern hervorging.

Das Museum wurde ausschließlich aus privaten Mitteln und seit 2012 im Rekordtempo in den ehemaligen Werkhallen errichtet. Der Charakter eines Industriestandortes wurde dabei nicht nur durch die beeindruckende Fassadengestaltung mit einer schwarz changierenden Metallaußenwand bewahrt, die Museumsräume selbst beinhalten noch einen Hallen-Lastkran. Sie sind in weiß gehalten und präsentieren auf mehr als 2.000 Quadratmetern Kunst. Im Erdgeschoß befindet sich ein großer säulenfreier Ausstellungsraum – allein dieser ist 1.170 Quadratmeter groß. Hier sind thematisch kuratierte Jahresausstellungen geplant, der Anfang wurde mit einer Schau zur österreichischen Malerei ab 1950 gemacht. Im Obergeschoß finden pro Jahr drei Wechselausstellungen statt. Die Räume können auch für Events und Firmenveranstaltungen genutzt werden.

Dazu kommt ein Schaudepot mit rund 6.000 Quadratmetern Hängefläche, das Einblicke in die Vielfalt der Sammlung geben soll. Auf 50 Metern Länge befinden sich
Schiebewände voller Kunstwerke. Die Sammlung Angerlehner umfasst neben Malerei ab 1950 auch Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen, ein Schwerpunkt wird auf oberösterreichische Künstler gelegt. Wohl auch deshalb, weil Heinz J. Angerlehner sich als sozialer Unternehmer sieht und in gewissem Maß für das kulturelle und soziale Umfeld in seiner Heimatregion mitverantwortlich fühlt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 12.9.2014
Markengröße: 35 x 42 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3155
 
Brigitte Am: 30.07.2014 07:03:00 Gelesen: 1071941# 385 @  
Serie „Kirchen in Österreich“
Sondermarke „300 Jahre Basilika Mariatrost”

Eine der berühmtesten Wallfahrtsstätten der Steiermark feiert heuer ihren 300. Geburtstag, die Österreichische Post würdigt dies mit einer Sondermarke aus der Serie „Kirchen in Österreich“.

Der Grundstein für die Basilika Mariatrost in Graz wurde 1714 gelegt, und zwar am Purberg im Nordosten der Stadt, wo der Vorgängerbau, das Schlössl, bereits kurz zuvor als Wallfahrtsort anerkannt worden war. Eine Marienstatue, der Wundertätigkeit zugeschrieben wurde, war in der Kapelle des Schlössls aufgestellt und wurde nach der Erbauung der Kirche das Herzstück des Gotteshauses. Zahlreiche Legenden ranken sich um diese Darstellung der Gottesmutter, darunter jene, dass die Tochter des Purberger Schlossherren durch sie von einer schweren Erkrankung geheilt wurde.

Eine andere Gründungssage erzählt von einem Wiener Fleischergesellen, der nach einem Arbeitsunfall ein Kreuz von Wien nach Mariatrost trug und geheilt heimkehrte. Gesichert ist, dass das Gnadenbild aus dem Stift Rein stammt, es wurde ursprünglich Mitte des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erschaffen und später barockisiert. Die gesamte Kirche wurde im Spätbarockstil, dem sogenannten Kaiserbarock, errichtet. Der Bau wurde von Andreas und Johann Georg Stengg geleitet und von Kaiser Karl VI. besonders gefördert. Weithin sichtbar ist die Basilika durch ihre beiden Türme und eine Kuppel. Das Gotteshaus ist von einem ehemaligen Pauliner- und späteren Franziskanerkloster umgeben. Unter Joseph II., der Klöster aufließ und Wallfahrten verbot, mussten die Pauliner Mariatrost verlassen, die Klostertrakte wurden damals sogar vorübergehend als Stallungen genutzt. 1846 übernahmen schließlich die Franziskaner den Gebäudekomplex. 1999 wurde die Kirche zur Basilica minor erhoben, heute wird sie von den Priestern der Diözese Graz-Seckau geleitet.

Wer nicht von weither pilgert, kann zumindest über die Angelus-Stiege einen kleinen Wallfahrtsweg gehen und die mehr als 200 Stufen erklimmen. Sie soll helfen, die Verbindung zu Gott aufzunehmen. Oben angekommen, kann man durch das Portal schreiten, über dem „Gehet in das Haus eurer Mutter“ in goldenen Lettern prangt. Im Inneren der Kirche beeindruckt der Hochaltar, in dessen Mitte, umringt von mächtigen Marmorsäulen, die Wallfahrtsstatue der Gottesmutter prangt, die über dem Strahlenkranz die Inschrift „Solatium vitae nostrae“ (Trost unseres Lebens) trägt.

Besonders prachtvoll ist auch die Predigtkanzel, die mit Szenen aus dem Leben Marias geschmückt ist. Die Seitenaltäre sind Mariä Geburt und dem heiligen Joachim gewidmet. Auch die Fresken zeigen Szenen aus dem Leben der Gottesmutter sowie aus der Zeit der Türkenkriege, sie stammen von Lukas von Schramm und Johann Baptist Scheidt, der sich verpflichten musste, im Stile Schramms weiterzuarbeiten.

Zur Erinnerung an die Marienerscheinungen im französischen Wallfahrtsort Lourdes wurde in Mariatrost eine eigene Lourdesgrotte in Form einer künstlich nachgebildeten
Höhle errichtet.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 19.9.2014
Markengröße: 35 x 42 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3156
 
Brigitte Am: 01.08.2014 07:01:00 Gelesen: 1071526# 386 @  
Sondermarkenblock „125 Jahre Steyrtalbahn”

Auf 760 Millimetern Spurweite fährt Österreichs älteste Schmalspurbahn entlang der Steyr durch unberührte Landschaften und versetzt ihre Gäste in eine andere Zeit – heuer feiert die mittlerweile als Museumsbahn geführte Steyrtalbahn ihren 125. Geburtstag und wird zu diesem Anlass mit einer Sondermarke der Österreichischen Post gewürdigt.

1887 erhielt DI Josef Ritter von Wenusch den Auftrag zum Bau einer Schmalspurstrecke von Steyr nach Grünburg, am 22. August 1888 erfolgte der Spatenstich. Knapp ein Jahr später, am 19. August 1889, wurde diese erste Teilstrecke feierlich eröffnet. Im November 1890 erfuhr die Strecke eine Erweiterung bis Agonitz, 1891 konnte die Zweigstrecke von Pergern nach Bad Hall in Betrieb genommen werden.

Die folgenden Jahre waren von finanziellen Schwierigkeiten, Hochwasser und dem konkurrierenden Verhalten der Kremstalbahn gezeichnet – 1909 wurde dennoch der letzte Abschnitt bis Klaus eröffnet, und die Steyrtalbahn erreichte ihre längste Streckenführung. Endlich begann sich auch der finanzielle Erfolg einzustellen, besonders zu Kriegsbeginn konnte die Schmalspurbahn durch Transporte für Waffenfabriken gute Gewinne erzielen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam es aber vor allem durch den einsetzenden Busverkehr zum Einbruch – 1931 wurde der Betrieb der Steyrtalbahn AG mit Übernahme durch die BBÖ verstaatlicht, im August 1933 erfolgte die Stilllegung der Strecke Sierning – Bad Hall. Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb die Steyrtalbahn in staatlicher Hand; da der Oberbau der Bahn zu leicht für die neuen Dieselloks war, blieben ihr auch die Dampflokomotiven. Mitte der 1960er-Jahre geriet die Schmalspurbahn abermals in rote Zahlen, die schrittweise Stilllegung und Abtragung der Strecke war nicht mehr aufzuhalten. Am 14. März 1980 fuhr ein Frühzug auf seinem Weg von Leonstein nach Haunoldmühle in einen Felssturz, was schließlich den Anlass zur Aufgabe der letzten Teilstrecke gab. Die offizielle Einstellung der Steyrtalbahn erfolgte am 1.12.1982.

Die Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) bewahrte die Steyrtalbahn allerdings vor dem vollständigen Aus – ihr gelang es, die erste Teilstrecke von Steyr nach Grünburg sowie einige der Lokomotiven und Waggons zu erhalten und als Museumsbahn zu führen. Ermöglicht wird die Weiterfahrt des historischen Schmalspurzugs durch die hingebungsvolle und ausschließlich ehrenamtliche Tätigkeit aller Mitarbeiter. Heute dampft die Steyrtalbahn 17 Kilometer lang durch eines der schönsten Täler der Region und verspricht zur Sommer-, aber auch zur Adventzeit einen nostalgischen und romantischen Ausflug.

Das Motiv des Sondermarkenblocks „125 Jahre Steyrtalbahn“ zeigt die Dampflokomotive mit der Nummer 298.102, mit dem Baujahr 1888 die älteste noch erhaltene österreichische 760-mm-Schmalspurlokomotive.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 20.9.2014
Markengröße: 38 x 38 mm
Blockgröße: 55 x 70 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 150.000 Blocks mit 1 Marke
MiNr. 3157
 
Brigitte Am: 04.08.2014 07:06:00 Gelesen: 1070598# 387 @  
Serie „Historische Postfahrzeuge”
Sondermarke „Paketpostwagen“

Über 250 Jahre lang besorgten Österreichs Postkutschen nicht nur die Zustellung von Brief- und Paketsendungen, sondern waren auch wichtiges Personentransportmittel. Für die heuer ausgegebene Sondermarke, die die im Jahr 2013 begonnene Serie „Historische Postfahrzeuge“ weiterführt, liefert ein k. k. Paketpostwagen aus der Zeit um 1830 ein passendes nostalgisches Motiv.

Bereits in der römischen Provinz Noricum war ein Postdienst essenziell, um die Verbindung zur Hauptstadt Rom zu halten. Ein einheitliches österreichisches Postsystem wurde erst Jahrhunderte später unter Kaiser Maximilian I. errichtet. Er beauftragte 1490 die Familie Taxis mit Botenfahrten von Innsbruck ins heutige Belgien, da Maximilian durch Heirat auch Herzog von Burgund war und sich als solcher dort mitunter aufhielt. Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt die adelige Familie Paar das Postwesen in einem Großteil der österreichischen Erbländer als Lehen.

1722 stellte Karl VI. die Post unter staatliche Hand, und 1748 führte Maria Theresia neben der Briefpost schließlich auch eine Fahrpost ein, die – im Gegensatz zu den berittenen Boten – mittels Kutschen auch sperrige Sendungen sowie Fahrgäste von Poststation zu Poststation und quer durch die gesamte Monarchie befördern konnte.

Um 1750 entstand ein regelmäßiger Postkutschenverkehr, und um die Jahrhundertwende wurde das Straßennetz ausgebaut, das in Wien zusammenlief, aber auch besonderes Augenmerk auf die wichtige Hafen- und Handelsstadt Triest sowie eine schnelle Überquerung des Brenners legte. Der Postkutschenverkehr erlebte zu dieser Zeit seine Hochblüte, sodass zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein regelmäßiger Fahrplan eingerichtet werden konnte.

Die Reise in den beengten Kutschen auf mit Eisen beschlagenen Holzspeichenrädern war entgegen romantischer Vorstellungen wenig behaglich. Die Fahrgeschwindigkeit von durchschnittlich acht Stundenkilometern versprach zudem eine eher langwierige Unternehmung – und doch brachte die Postkutsche einen enormen und wesentlichen Fortschritt im Reiseverkehr. Die Erfindung der Eisenbahn, die einen neuen Reisekomfort und eine verkürzte Fahrtdauer mit sich brachte, bedeutete allerdings einen Einschnitt für die Postkutsche. Ab 1850 entstand mit einem eigenen Postwagen auch die Bahnpost – die Kutschen wurden aber weiterhin als Zubringer für die Bahn bzw. für Strecken, die noch nicht an das Schienennetz angeschlossen waren, gebraucht.

Im Jahr 1907 weihte der Generaldirektor der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung Friedrich Wagner den ersten Postautobus ein und besiegelte so das Ende der Postkutschenära. Ganz in Vergessenheit geraten ist die Postkutsche allerdings bis heute nicht – sie ist Anziehungspunkt in vielen Museen, und auch nostalgische Postkutschenfahrten erfreuen sich großer Beliebtheit.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 20.9.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Tristan Fischer
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3158
 
Brigitte Am: 06.08.2014 07:04:00 Gelesen: 1070255# 388 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke 2014”

Das Sujet der diesjährigen Sondermarke zum Tag der Briefmarke ist der Marktgemeinde Rankweil in Vorarlberg gewidmet. Der berühmte und geschichtsträchtige Wallfahrtsort zieht mit seinen einmaligen Naturschauplätzen und einem reichhaltigen kulturellen Angebot nicht nur Pilger und Gläubige an.

Im äußersten Westen Österreichs, nahe der Grenze zur Schweiz und zu Liechtenstein, liegt die beschauliche Gemeinde, sanft eingebettet zwischen dem Rheintal und hügeligem Waldgebiet. Schon zu Römerzeiten hatte „Vinomna“ als wichtiger Verkehrsknotenpunkt große Bedeutung, wovon das Freilichtmuseum „Villa Rustica“ heute noch zu erzählen weiß; im Mittelalter erlangte Rankweil als religiöses Zentrum große Bekanntheit. Ziel der Pilgernden ist seit jeher die Pfarr- und Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau Mariä Heimsuchung, die auf dem Liebfrauenberg fürsorglich über die Gemeinde wacht und deren Anfänge als Kirchenburg bereits um 700 n. Chr. zu finden sind. Die berühmte Loretokapelle, die das Gnadenbild von Rankweil beherbergt, wurde von 1657 bis 1658 vom barocken Baumeister Michael Beer errichtet.

Die Liebfrauenbergkirche wurde im Jahr 1985 zur Basilica minor erhoben und bringt der Ortschaft, durch die zudem der österreichische Jakobsweg verläuft, jährlich unzählige Gäste.

Die Gemeinde Rankweil erstreckt sich über 22 Quadratkilometer und beheimatet rund 12.000 Einwohner. Sie hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und achtet insbesondere auf Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger – allein am historischen Mühlbach sind zehn Wasserkraftwerke in Betrieb. Die hiesige kulturelle Vielfalt bietet für jede Altersgruppe attraktive Veranstaltungen – ob die große „Rankler Kilbi“ im Spätsommer, das Ferienprogramm „Rankweiler Sommer“, das Gartenfestival „Querbeet“, das Kellerfest, der Herbstmarkt oder der bunte Faschingsumzug im Februar. Nicht wegzudenken aus der Vorarlberger Kunstszene ist das Alte Kino Rankweil, das eine Bühne für Musik und Theater, aber auch Film und Kleinkunst bietet. Für das leibliche Wohl sorgen die örtlichen Gasthäuser, die mit ihrer gutbürgerlichen Küche eine lange und große Tradition pflegen.

Aufgrund der dichten Besiedelung des Rheintals stellt das zu einem Drittel bewaldete Rankweil eine Oase für Naturliebhaber dar. Malerische Ausflugsziele wie die Üble Schlucht, die Frutzauen oder der Hohe Sattel versprechen reizvolle Wanderungen, das angrenzende Naturschutzgebiet Bangs-Matschels bietet vor allem mit seinen ökologisch kostbaren Streuwiesen vielen Pflanzen- und Tierarten eine Heimat: Ende Mai, wenn sich die Blüten der seltenen Sibirischen Schwertlilien entfalten, verwandeln sich die Wiesen in ein blauviolettes Blumenmeer und sorgen für unvergessliche Eindrücke.

Das Motiv der Sondermarke zeigt im Vordergrund die zarten Sibirischen Schwertlilien, im Hintergrund thront die prachtvolle Basilika von Rankweil.





Nennwert: EUR 2,82 + 1,41
Ausgabetag: 26.9.2014
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Hannes Margreiter
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 600.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3159
 
Brigitte Am: 08.08.2014 07:09:00 Gelesen: 1069888# 389 @  
Sondermarke “Der Fußacher Bote”

Sie beförderten über Jahrhunderte Personen, kostbare Waren und Briefpost von Lindau nach Mailand und bildeten die erste postalische Verbindung auf dieser wichtigen Handelsstrecke. Österreich, Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein würdigen daher in einer gemeinsamen Aktion die Fußacher Boten mit jeweils eigenen Postwertzeichen.

Um den Fernhandel der blühenden Handelsstädte Lindau und Mailand zu ermöglichen, wurde von den betreffenden Kaufmannschaften ein Botendienst ins Leben gerufen. Mit der Überstellung der Sendungen wurden vornehmlich die Familien Spehler und Vis (später Weiss) aus Fußach, einem wichtigen Warenumschlagplatz am südlichen Ufer des Bodensees, betraut; eine hiesige Faktorei sorgte für die Logistik sowie die Kontrolle der Sendungen und Boten. Die erste gesicherte Botenfahrt ist mit 1440 datiert, regelmäßig geführt wurden die Dienste jedoch erst später. Die Fußacher Boten, auch Lindauer oder Mailänder Boten genannt, waren Strackfuhrleute – im Gegensatz zu Kaufleuten reisten sie mit Frachtbriefen und mussten ihre Waren nicht an den Grenzen abladen, vielmehr durften sie auf ihrer Weiterfahrt nicht behindert werden.

Die beschwerliche Route der Boten führte per Schiff von Lindau nach Fußach, anschließend ging es mit Pferd oder Kutsche durch das Rheintal. An der Via Mala, der berüchtigten Schlucht im Schweizer Kanton Graubünden, begann das eigentliche Abenteuer der Fußacher Boten. Auf dem Pferd oder zu Fuß bestritten die schwindelfreien und trittsicheren Kuriere diesen Abschnitt, um anschließend den auf einer Höhe von 2.115 Metern liegenden Splügenpass zu überqueren. Die letzte Etappe der Strecke bildete der Comer See, bevor die Kuriere endlich ihr Ziel erreichten und in der Osteria „Dei Tre Re“ nahe des Mailänder Doms ihr Quartier bezogen. Nur zwei Tage später traten die Boten mit neuer Ladung den Rückweg an.

Einmal wöchentlich unternahm der Fußacher Bote seine über 325 Kilometer lange Reise, die je nach Wetterlage zwischen fünf und elf Tage oder mehr in Anspruch nahm. Bei aller Beschwerlichkeit war dennoch Pünktlichkeit von hoher Wichtigkeit, warteten doch in Lindau wie in Mailand oft Anschlussboten auf die Postsendungen.

Ab dem späten 17. Jahrhundert nahmen vermehrt Reisende die Dienste der Fußacher Boten in Anspruch, da der Weg durch die Alpen einerseits schwierig zu bestreiten und andererseits auch schwierig auszumachen war. 1788 geleiteten sie etwa Johann Wolfgang von Goethe von seiner ersten Italienreise sicher zurück an den Bodensee.

1826 wurde der Botendienst von Lindau nach Mailand eingestellt. Die Fußacher Faktorei, die mittlerweile unter dem Namen „Gebrüder Weiss“ firmierte, zog nach Bregenz und führte von dort das Speditionsgeschäft äußerst erfolgreich weiter.

Das Motiv der Sondermarke zeigt eine historische Karte von Aegidio Tschudo, in der die waghalsige Route über die Alpen rot eingezeichnet ist; bemerkenswert ist, dass der Süden auf der Karte oben liegt.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 27.9.2014
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 235.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3160
 
Brigitte Am: 22.09.2014 07:00:00 Gelesen: 1062252# 390 @  
Sondermarke „150 Jahre Gremium der Wiener Kaufmannschaft“

Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des „Gremiums der Wiener Kaufmannschaft“, das am 24. Dezember 1863 gegründet wurde, würdigt die Österreichische Post diese Vereinigung mit einer Sondermarke.

Mit dem „Privilegium minus“ wurde Österreich 1156 zum selbstständigen Herzogtum erhoben und damit unabhängig vom Herzogtum Bayern. Herzog Heinrich Jasomirgott verlegte seine Residenz daraufhin nach Wien und begründete so die politische und wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. 1221 wurde der Stadt Wien das Stadt- und Stapelrecht verliehen, damit mussten durchreisende Kaufleute ihre Waren einige Zeit lang in der Stadt feilbieten, und die Stellung Wiens als bedeutender internationaler Handelsplatz wurde weiter gestärkt. Im 17. und 18. Jahrhundert begannen die Kaufleute, sich zusammenzuschließen: Zuerst unter dem Namen „Bruderschaft der Handelsleute und Krämer“, später als „Brüderschaft der bürgerlichen Handelsleute“ sowie als „Gremium des k. k. privilegierten und bürgerlichen Handelsstandes“. Am 24. Dezember 1863 wurde daraus schließlich eine Genossenschaft mit der Bezeichnung „Gremium der Wiener Kaufmannschaft“ mit dem Zweck, ihre Mitglieder in sozialen Angelegenheiten zu unterstützen – so wurden etwa im Laufe der Zeit Krankenhäuser und Waisenhäuser errichtet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte eine Neuorganisation der Interessenvertretung: Mit dem Handelskammergesetz 1946 wurde das Gremium der Wiener Kaufmannschaft als Interessensvertretung der Handelstreibenden in die „Sektion Handel der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für Wien“ in der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Wien eingegliedert. Die 25 Landesgremien der Sparte Handel sind im historischen Haus der Wiener Kaufmannschaft am Schwarzenbergplatz untergebracht.

Aus dem ehemaligen Gremium wurde der „Fonds der Wiener Kaufmannschaft“, eine Non-Profit-Organisation, die Wohlfahrts- und Bildungseinrichtungen betreibt, darunter Handelsschulen und -akademien, die in der Dachorganisation „Vienna Business School“ zusammengefasst sind, und Seniorenwohnanlagen wie etwa die „Park Residenz Döbling“. Das Sujet der Sondermarke zum Jubiläum zeigt als Hauptmotiv einen Hermeskopf – wie er auch an der Fassade des Hauses der Wiener Kaufmannschaft zu sehen ist – mit geflügeltem Helm und darunter zwei Schlangen, die sich um den Hermesstab winden.

Hermes ist in der griechischen Mythologie der Götterbote sowie der Schutzgott der Reisenden und Kaufleute. Seinem Stab wurden Zauberkräfte zugesprochen – eine Berührung damit sollte zu angenehmen Träumen und Reichtum verhelfen. Im Hintergrund der Marke ist die Weltkugel vom Dach des Hauses am Schwarzenbergplatz dargestellt, auf der rechten Seite das historische Wappen des Gremiums: der Hermesstab und ein Anker, die den Handel zu Land und zu Wasser symbolisieren, sowie der Hermeshut.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 1.10.2014
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3161
 
Brigitte Am: 24.09.2014 07:01:00 Gelesen: 1062056# 391 @  
Serie „Moderne Kunst in Österreich“
Sondermarke „Anton Romako – Bildnis Isabella Reisser”

In welch großem Kontrast steht die mondäne Aufmachung dieser Dame der Gesellschaft zu dem irritierenden und nervösen Ausdruck in ihrem Gesicht – ob Isabella Reisser mit diesem Porträt Anton Romakos, das 2014 zum Briefmarkenmotiv der Österreischischen Post avancierte, wohl zufrieden war?

Romako, ein österreichischer Landschafts-, Historien- und Porträtmaler, der 1832 nahe Wien als unehelicher Sohn eines Fabrikanten geboren wurde und dem Ferdinand Georg Waldmüller während des Studiums an der Wiener Akademie jegliches Talent absprach, machte sich zuerst im Ausland einen Namen. In Österreich blieb er stets umstritten und wurde vor allem für seine psychologischen Schilderungen gleichermaßen verehrt wie kritisiert. Romako stellte sich gegen die Vorherrschaft der Malerei des schönen Scheins im Stile Hans Makarts, gegen den er allerdings nicht ankam. Während eines langen Aufenthalts in Rom war er ein gefragter Genremaler und porträtierte die führende Gesellschaftsschicht. Als er nach Wien zurückkehrte, fand er hier wenig Anklang. Seine Art und Weise, das Innere des Modells schonungslos bloßzulegen und diesem geheimnisvoll-skurrile Züge zu verleihen, wurde nicht gerne gesehen, ihm wurden exzentrische Übertreibung und nervöse Arbeitsweise vorgeworfen.

Seine frühexpressionistischen Bilder, die oft Unruhe ausstrahlen, entsprachen selten dem Geschmack der Zeitgenossen und waren doch gerade in ihrer Hintergründigkeit ein Wegbereiter der Wiener Moderne. Das Porträt Isabella Reissers wird von manchen als hart an der Grenze zur Karikatur gesehen, die spitznasige Schöne mit der übertrieben dünnen Taille und dem auffälligen Gebiss gleiche einer Figur aus einem Ibsen’schen Drama, heißt es oft.

Romako schuf es 1885 gemeinsam mit einem Bild ihres Gatten Christoph. Dieser war als Direktor jener Druckerei, die die Tageszeitung „Neue Freie Presse“ herstellte, zu Ruhm und Ehre gekommen. Er entwickelte die erste in Österreich gebaute Rotationsdruckmaschine, später auch Falzmaschinen. 1873 richtete er auf der Weltausstellung in Wien den Pavillon der „Neuen Freien Presse“ ein und stellte vor den Augen des Publikums eine Zeitung her. Bald danach gründete er seine eigene Druckerei. Seine Frau Isabella, 1843 in Wien geboren, war es, die diese nach seinem Tod 1892 weiterführte, auch ihre Söhne traten in das nunmehr „Christoph Reissers Söhne“ genannte Unternehmen ein. Isabella und ihre Söhne wurden in dieser Zeit zu k. u. k. Hoflieferanten ernannt. Man zählte stets zu den erstrangigen Druckereien des Landes. Christoph Reisser, der zu zahlreichen Künstlern ein enges Verhältnis hatte, war mit Anton Romako gut befreundet. Die beiden Porträts dürften Auftragswerke gewesen sein. Das „Bildnis Isabella Reisser“ wurde von Reissers Enkel an den Sammler Rudolf Leopold verkauft und gehört heute zur Leopold Museum-Privatstiftung.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 10.10.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach Vorlage von Anton Romako
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 370.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3162
 
Brigitte Am: 26.09.2014 07:07:00 Gelesen: 1061855# 392 @  
Sondermarke „Eröffnung Wien Hauptbahnhof”

1.000 Züge sollen künftig täglich hier fahren, 145.000 Menschen befördert werden. Der neue Wiener Hauptbahnhof wird ein Verkehrsknotenpunkt, wie es ihn in Österreich bisher nicht gegeben hat. Die Österreichische Post würdigt dies mit einer Sondermarke.

Mit Dezember 2014 wird er offiziell eröffnet, die Züge von und nach Süden, Norden und Osten fahren ab dann ebenso in den neuen Bahnhof ein wie alle Nacht- und Autoreisezüge. Anstatt wie bisher drei Kopfbahnhöfe wird es künftig in Wien einen modernen Durchgangsbahnhof geben, der einen zeitgemäßen Bahnbetrieb gewährleistet. Die Züge in den Westen und vom Westen kommend werden ein weiteres Jahr über den Westbahnhof abgewickelt, mit Dezember 2015 wird der Hauptbahnhof seine volle Funktion aufnehmen und der Großteil des Fernverkehrs hier Halt machen.

Die Bahnhofshalle, ein markantes Gebäude mit rautenförmigem Dach, ist mit einer Höhe von elf Metern und einer Fläche von 4.200 Quadratmetern ein imposanter Bau, allein in der Halle wurden 1.400 Tonnen Stahl verarbeitet. Zwölf Bahnsteige werden künftig in Betrieb sein. Der neue Hauptbahnhof ist durchgängig barrierefrei benutzbar und 14 Lifte und 29 Rolltreppen sorgen für einfache Fortbewegung. Eine Tiefgarage mit 600 Stellplätzen und drei Fahrradgaragen mit 1.150 Stellplätzen gibt es ebenso wie zwei City-Bike-Stationen und E-Bike-Tankstellen. 14 Kassen, 22 Fahrkartenautomaten, drei Infoschalter, zwei Infopoints, Schließfächer, ein Lost-and-Found-Bereich und eine ÖBB-Lounge mit zu vermietenden Besprechungsräumen vervollständigen die Ausstattung.

Zudem gibt es auch die BahnhofCity mit rund 100 Geschäften und Gastronomiebetrieben. Bäckerei, Supermarkt, Modeanbieter, Parfümerie, Buchgeschäft und viele andere Handelsbetriebe wenden sich nicht nur an die Reisenden. Aber auch ein konsumfreier Wartebereich mit rund 700 Plätzen wurde eingerichtet. Wer sich zurückziehen möchte, hat im „Raum der Stille“ Gelegenheit dazu, dieser kann von allen in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften genutzt werden. Da die Bahnverkehrsfläche künftig nur mehr 50 anstatt wie bisher 109 Hektar beansprucht, entsteht neben dem Bahnhof ein neues Stadtviertel, in dem Lebensraum für 13.000 Menschen, Büroflächen und ein Bildungscampus errichtet werden.

Der neue Hauptbahnhof soll das Bahnreisen erleichtern und verkürzen: Wer etwa von Graz nach Amstetten fährt, muss nur mehr einmal umsteigen anstatt wie bisher zwei oder drei Mal, zudem ist man um fast eine Stunde schneller. Auch der Flughafen Wien wird erstmals an das Fernverkehrsnetz angeschlossen, von Linz über den Hauptbahnhof Wien bis zum Flughafen Wien braucht man mit einer Direktverbindung nur mehr 1 Stunde 47 Minuten.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 10.10.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Roman Boensch
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3164
 
Brigitte Am: 29.09.2014 07:11:00 Gelesen: 1061372# 393 @  
Serie „Eisenbahnen“
Sondermarke „120 Jahre Murtalbahn”

Seit 120 Jahren dampft und schnaubt die Murtalbahn entlang der grünen Mur von Unzmarkt nach Tamsweg. Bereits Kaiser Franz Joseph frequentierte die romantische Schmalspurbahn, um in Murau Gämsen zu jagen – heute bietet die Murtalbahn neben modernem und fahrplanmäßigem Personenverkehr auch nostalgische Ausflugsfahrten und unvergessliche Eindrücke der Obersteiermark und des östlichen Salzburgs. Im Jahr 1892 wurde der Bau einer Bahnstrecke von Unzmarkt nach Mauterndorf vom Steiermärkischen Landtag beschlossen – am 27. August 1893 erfolgte der Spatenstich.

In nur etwas mehr als einem Jahr wurde die Murtalbahn errichtet, die zwölf Stationen, vierzehn Haltestellen und sieben Wasserstationen zur Versorgung der Dampfloks umfasste. Für die Kommunikation der Züge und Bahnhöfe wurden anstelle der damals üblichen Morsetelegrafen erstmals Telefone eingesetzt. Die feierliche Eröffnung der Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 Millimetern fand am 8. Oktober 1894 statt.

Zwar verliefen die ersten Jahre nicht so erfolgversprechend wie erhofft, doch schon bald konnte der Güterverkehr, der hauptsächlich aus Holztransporten bestand, gesteigert werden. Auch der Privatreiseverkehr nach Murau nahm deutlich zu. Der Erste Weltkrieg bedeutete einen Einbruch für die Bahn, und auch die Weltwirtschaftskrise sorgte für Rückschläge. Im Zweiten Weltkrieg stieg der Personenverkehr stark an, die Murtalbahn blieb von Kriegsschäden weitgehend verschont. In den 1950er-Jahren kam es zum wirtschaftlichen Aufschwung, und Österreich wurde von einer Motorisierungswelle erfasst. Dies bedeutete große Konkurrenz für die Bahn, die nun ihrerseits ebenfalls mit einigen Erneuerungen und Verbesserungen aufwartete: Bis 1967 wurden etwa die Dampfloks von dieselbetriebenen Zugmaschinen abgelöst. Bereits ein Jahr später besann man sich allerdings der nostalgischen Dampflokomotiven und bot erste Bummelfahrten an, die bis heute fixer Bestandteil des Fahrplans sind. 1969 wurden Amateurlokfahrten eingeführt, die seitdem die Herzen von Eisenbahnfreunden höher schlagen lassen. Seit Beginn der 1970er-Jahre sorgen die Salonwagen „Murtalbar“ und „Steirerbar“ für das leibliche Wohl der Ausflugsgäste.

1982 musste die Teilstrecke Tamsweg–Mauterndorf zwar aufgegeben werden, die Einführung innovativer Schmalspurtriebwagen half der Murtalbahn jedoch, sich gegen den zunehmenden Auto- und Busverkehr durchzusetzen – heute befördert die Murtalbahn auf ihren 65 Kilometern jährlich rund 430.000 Passagiere.

Die auf der Sondermarke präsentierte Dampflok U 11 wurde 1894 bei der Linzer Firma „Krauss & Cie“ hergestellt und ist noch immer voll im Einsatz. Die auch "Mauterndorf“ genannte Lokomotive erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und ist im Besitz der Steiermärkischen Landesbahnen. Die schmalspurigen Dampflokomotiven des Typs „U“ sind aufgrund der leistungsstarken Kessel und ihrer guten Laufeigenschaften die am meisten verbreiteten Österreichs.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 10.10.2014
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3163
 
Brigitte Am: 30.09.2014 07:17:00 Gelesen: 1061169# 394 @  
Sondermarke „80. Geburtstag Udo Jürgens”

Udo Jürgens prägt und belebt die deutschsprachige Musikszene seit über sechs Jahrzehnten wie kein anderer: Seine Musik berührt Menschen auf der ganzen Welt und lässt sich nicht in ein einziges Genre wie Schlager oder Chanson einordnen. Er erhielt unzählige Auszeichnungen, bestritt etliche Welttourneen und veröffentlichte bisher über 50 Alben – und ist noch kein bisschen müde. Die Österreichische Post widmet dem vielseitigen Ausnahmekünstler Udo Jürgens zu seinem 80. Geburtstag eine Sondermarke.

Udo Jürgen Bockelmann wurde am 30. September 1934 in Klagenfurt geboren und wuchs im Kärntner Schloss Ottmanach auf. Mit vierzehn Jahren begann er ein Musikstudium am Konservatorium Klagenfurt, Mitte der 1950er-Jahre war der junge Musiker bereits ein gefragter Jazzpianist. 1956 nahm er seinen Künstlernamen Udo Jürgens an. Er komponierte für Größen wie Shirley Bassey, Sammy Davis jr., Gus Backus oder Rex Gildo, doch erst seine dritte Teilnahme am „Eurovision Song Contest“ verhalf Österreich zum ersten Songcontest-Sieg und Udo Jürgens zum internationalen Durchbruch. Der unvergessliche Gewinnersong „Merci Chérie“ war der Beginn einer großartigen Erfolgsgeschichte.

Auch Hits wie „Siebzehn Jahr“, „Griechischer Wein“, „Ich war noch niemals in New York“ oder „Aber bitte mit Sahne“ und noch viele andere gehören zu den bekanntesten der deutschsprachigen Musik und werden von Generation zu Generation weitergetragen. Seine Tonträger wurden bisher mehr als 100 Millionen Mal verkauft, seine Lieder in mehrere Sprachen übersetzt und von Superstars wie Bing Crosby, Caterina Valente, Sarah Vaughan, René Kollo bis hin zu den Sportfreunden Stiller interpretiert. Er komponierte über 1.000 Lieder, symphonische Musik, Filmmusik und das Musical „Helden, Helden“. Das gänzlich aus seinen Liedern bestehende Musical „Ich war noch niemals in New York“ wurde insgesamt 3.257 Mal aufgeführt. Udo Jürgens spielte vor Millionen Fans – von Südamerika über Kanada, Russland bis nach Japan und Australien. Die von ihm gesungenen Titelmelodien von „Tom & Jerry“ oder „Es war einmal … der Mensch“ kennt jedes Kind der 1980er-Jahre, und auch vor gesellschaftskritischen und kontroversen Themen schreckte Udo Jürgens nicht zurück. Auszeichnungen wie der „Bambi“, der „Deutsche Schallplattenpreis“, der „Echo“, die „Romy“, Goldene und Platinschallplatten – oft mehrfach verliehen – sind Zeichen seiner künstlerischen Größe. Überdies machte er nicht nur hinter seinem Piano stets eine gute Figur, sondern auch vor der Kamera – er wirkte in 14 Filmproduktionen mit.

2007 erhielt er die Schweizer Staatsbürgerschaft, behielt aber auch die österreichische. Sein neuestes Album „Mitten im Leben“ erschien im Februar 2014, der Auftakt zur kommenden Tournee wird am 31. Oktober in Stuttgart zelebriert.

Die Sondermarke zeigt den Entertainer Udo Jürgens in seinem Element bei einem seiner zahlreichen Live-Auftritte.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 18.10.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Foto: Dominik Beckmann
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3165
 
Brigitte Am: 02.10.2014 07:12:00 Gelesen: 1060763# 395 @  
Serie „Alte Meister“
Sondermarke „Velázquez – Infantin Margarita Teresa in weißem Kleid”

Es lag eine große Last lag auf diesem fünfjährigen, blondgelockten Mädchen – gleich ihrem schweren Kleid. Man kann es ihr förmlich an den großen, ernsten Augen ansehen, dass die Infantin Margarita Teresa von Spanien zum politischen Instrument wurde. Diego Rodriguez de Silva y Velázquez, der berühmte Barock-Porträtmaler, der von 1599 bis 1660 lebte und am Hof Philipps IV. von Spanien beschäftigt war, schuf drei Gemälde der Prinzessin, die durch Heirat mit ihrem Onkel, der gleichzeitig ihr Cousin war, die Verbindungen zwischen der österreichischen und der spanischen Linie der Habsburger festigen und etwaige Erbansprüche außerhabsburgischer Familien hintanhalten sollte.

Das Haus Habsburg war immer schon für sein Talent bekannt, durch Hochzeiten Macht zu sichern oder auszudehnen. „Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate“, war der Leitsatz. Schon früh wurde Margarita Teresa somit dem späteren Kaiser Leopold I. versprochen. An ihn wurden die Gemälde von Velázquez geschickt, damit dieser sich ein Bild von der Entwicklung seiner Braut machen konnte. Porträts für anzubahnende Hochzeiten zu versenden, war zu dieser Zeit sehr üblich. Daher gibt es viele Kinderporträts berühmter Künstler, wollten die Herrscher ihre Nachkommen doch möglichst kunstvoll und in den prächtigsten Gewändern porträtiert wissen. Margarita Teresa wurde 1651 geboren und war der Augapfel ihres Vaters Philipp IV. von Spanien. Sie wurde von ihrem Vater „meine Freude“ genannt.

Dessen erste Ehe hatte keinen Thronfolger hervorgebracht, weshalb er seine Nichte Maria Anna, eine 30 Jahre jüngere österreichische Erzherzogin, heiratete. Von der engen Verwandtschaft erhoffte man sich Kindersegen – die Folge solcher Inzucht waren in Wahrheit aber kränkliche Nachkommen. Margarita Teresas Geschwister starben alle im Kindesalter, bis auf Karl, an dem die Hoffnung für das Weltreich hing. 1666 heiratete Margarita Teresa ihren Onkel, den sie auch weiterhin so nannte und der seit 1658 Kaiser von Österreich war.

Das Motiv dieser Briefmarke, das Gemälde „Infantin Margarita Teresa in weißem Kleid“, entstand um 1656, als Margarita Teresa fünf Jahre alt war. Es gehört zur Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums. Zudem schuf Velázquez unter anderem Porträts von ihr im rosa und im blauen Kleid sowie das berühmte Familienabbild „Las Meninas“, das zu den Highlights des Museo del Prado in Madrid gehört.

Das weiße Kleid auf dem Porträt der Infantin ist horizontal ausladend und mit roten Rosetten und schwarzer Spitze dekoriert, ihre Haare sind mit einer Schleife zusammengebunden, die Hände liegen grazil auf dem Kleid. Margarita Teresa war ein zartes Wesen. Nach der Hochzeit im Alter von 15 Jahren gebar sie sechs Kinder, von denen lediglich die Tochter Maria Antonie das Erwachsenenalter erreichen sollte.

Die vielen Schwangerschaften dürften Margarita Teresa so sehr geschwächt haben, dass sie im Alter von nur 21 Jahren starb. Die Infantin wurde in der Kapuzinergruft
beigesetzt.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 18.10.2014
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus, nach Vorlage von Velázquez
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3166
 
Brigitte Am: 06.10.2014 07:08:00 Gelesen: 1059456# 396 @  
Serie „Junge Kunst in Österreich“
Sondermarke „Gelatin”

Das österreichische Künstlerkollektiv Gelatin, ab 2005 auch Gelitin genannt, gibt sich seit Mitte der 1990er-Jahre ausgelassenem künstlerischem Treiben hin. Die Installationen, Gemälde, Skulpturen und Performances begeistern, befremden oder schockieren, unberührt lassen sie jedoch niemanden. Auf der Sondermarke aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ präsentiert die Österreichische Post ein Motiv des Künstlerquartetts, das nicht nur die heimische Kunstszene belebt.

Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban lernen einander bereits in ihrer Kindheit auf einem Sommercamp kennen. 1993 beginnen sie, gemeinsam international auszustellen, erstmals präsentieren sie sich unter dem Namen „Les New Petits“ im Wiener WUK. Ihre exzessive Aktionskunst und die Rahmen sprengenden Installationen holen das Absurde und Groteske auf berauschende und trotzdem natürliche Weise in die Wirklichkeit. Damit macht das Kollektiv rasch über sich reden. Auch eine ordentliche Portion Humor sowie ein deutlicher Hang zum Genitalen und Fäkalen kennzeichnen viele ihrer Arbeiten.

Dabei scheut Gelatin auch nicht vor Banalitäten zurück – ihre Schamlosigkeit und ihr Chaos verleihen ihrem Werk oft eine erfrischende Kindlichkeit.

Zu ihren mutigsten Aktionen gehört das im Jahr 2000 realisierte Projekt „The B-Thing“ – Gelatin betritt einen auf das New Yorker World Trade Center selbst montierten Balkon und lässt sich von einem Hubschrauber aus fotografieren.

2001 lassen sie im Rahmen der Biennale in Venedig den österreichischen Pavillon zu einem wuchernden Feuchtgebiet werden. Als sie im Jahr 2003 eine eigene Version des Arc de Triomphe vor dem Salzburger Rupertinum aufstellen, kommt es zu einer Anzeige durch eine politische Partei – schnell wird die überlebensgroße Skulptur eines Mannes, der sich selbst in den Mund uriniert, wieder abgerissen.

Wiederverwendung findet die Skulptur schließlich in der Londoner Gagosian Gallery, die mit unzähligen Gegenständen, Ramsch und Überflutung die Ausstellung „Sweatwat“ beherbergt. Für Aufsehen sorgt auch ein überdimensionaler Kuschelhase, der seit 2005 im italienischen Artesina die Landschaft bereichert und zum Besteigen einlädt – fünf Jahre wurde an dem Kunstprojekt „Hase“ gestrickt. Ihre neueste Schöpfung ziert das Donauufer bei St. Lorenz – die „Wachauer Nase“ ragt vier Meter aus der Erde und lädt nicht nur zum Erkunden ein, sondern bietet auch von ihrer Spitze aus einen hervorragenden Ausblick auf die Donaulandschaft.

Die Sondermarke zeigt eine der vielen ungewöhnlichen Gelatin-Interpretationen der Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Erstmals präsentiert wurde sie im Jahr 2008 in der Einzelausstellung „La Louvre“ im Pariser Musée d’art moderne (MAM). Über ein ganzes Stockwerk wurden mehr als 3.000 Exponate von Gelatin gezeigt – darunter rund zwei Dutzend Mona Lisas.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 22.10.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Regina Simon, nach Vorlage von Gelatin
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3168
 
Brigitte Am: 08.10.2014 07:03:00 Gelesen: 1059052# 397 @  
Serie „Fotokunst Österreich“
Sondermarke „Ursula Mayer”

Die Fortsetzung der beliebten Briefmarkenserie „Fotokunst Österreich“ würdigt auch heuer wieder eine zeitgenössische Medienkünstlerin: Ursula Mayer – international gefragte Kunstschaffende, die in ihren Gesamtinstallationen aus Videos, Fotografien, Skulpturen sowie Performances eine gestalterische Dichte erzeugt, die den Betrachter einfängt und herausfordert.

Ursula Mayer wurde 1970 in Oberösterreich geboren und besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien. Schon während dieser Zeit verschlug es sie nach London, wo sie am Royal College of Art studierte und später ein Masterstudium am Goldsmiths College absolvierte. 1996 begann Ursula Mayer weltweit auszustellen, ihre Arbeiten wurden bisher unter anderem in Städten wie London, New York, Rom, Paris, Helsinki, Moskau, Berlin oder Wien präsentiert. Neben einigen anderen Auszeichnungen wurde ihr im Jahr 2007 der Msgr.-Otto-Mauer-Preis verliehen, 2011 erhielt sie ein Stipendium des International Studio & Curatorial Program (ISCP) in New York.

Besondere Anerkennung genießen Mayers Filme und Videos. Ein wichtiges Element ihrer Arbeiten sind Wiederholungen traumähnlicher Szenen und Sequenzen, die durch leichte Variationen ständig neue Interpretationen zulassen und so den Zuseher miteinbeziehen und ihn in seiner Rolle bestärken. Durch diese surreal anmutenden Wiederholungen wird auch der klassische Erzählstrang eines Films aufgebrochen; starke Bilder, künstlich arrangierte Szenerien und die scheinbar fehlende Handlung intensivieren die Wirkung ihrer Werke.

Eine weitere signifikante Besonderheit von Ursula Mayers Filmschaffen ist die Beziehung der Charaktere zu den architektonischen Räumen, in denen sich diese bewegen. 2006 entstand der dreiminütige Film „Interiors“, der diese Verbindung besonders hervorhebt. Drehort war das Haus des Architekten Ernö Goldfinger im Londoner Bezirk Hampstead, das vor allem in den 1930er-Jahren als Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle fungierte und heute eine bedeutende Sammlung moderner Kunst beheimatet. „Interiors“ zeigt sich wiederholende Gesten und Interaktionen von zwei einander ähnelnden Frauen unterschiedlichen Alters, die sich in diesem Haus befinden, jedoch niemals aufeinandertreffen. Das Fehlen von Dialogen sowie der sparsame Einsatz von klanglicher Untermalung verstärken die spezielle Atmosphäre des Films.

Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt von „Interiors“, die vordergründige Skulptur der britischen Bildhauerin Barbara Hepworth bildet einen zentralen Punkt im Film – sie ist Symbol für die stille Kommunikation zwischen zwei Frauengenerationen und bestimmt durch ihre hypnotische Rotation den Rhythmus und die Bewegungen des Kurzfilms.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 22.10.2014
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Grafikentwurf: Regina Simon, nach Vorlage von Ursula Mayer
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3167
 
Brigitte Am: 10.10.2014 07:08:00 Gelesen: 1058561# 398 @  
Serie „Zeitgenössische Kunst“
Sondermarke „Peter Weibel”

Zum gestalterischen Instrumentarium des bedeutenden Avantgardekünstlers Peter Weibel gehören Texte, Skulpturen, Videos, Performances, Installationen, Musik und Computertechnologie. Seiner Kunst und der für ihn damit eng verbundenen analytisch-kritischen Haltung lässt er stets couragiert Luft – auch in seiner Position als Kurator, Medientheoretiker und Publizist hält Peter Weibel nicht still. Im Jahr 2014 erhielt er für sein künstlerisches Gesamtwerk den Oskar-Kokoschka-Preis, die Österreichische Post würdigt ihn mit dieser Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst“.

Peter Weibel kam am 5. März 1944 im ukrainischen Odessa zur Welt und wuchs in Oberösterreich auf. In Paris begann er ein Literaturstudium, 1964 zog er nach Wien, wo er sich für Medizin einschrieb, schließlich aber zur Mathematik wechselte. Zu dieser Zeit bewegte er sich von der experimentellen Literatur hin zur Aktionskunst.

Bald arbeitete er mit Wiener Aktionisten wie Otto Muehl, Günter Brus oder Hermann Nitsch zusammen und wurde durch seine kritische Auseinandersetzung mit Medien und deren Beitrag zur Konstruktion der Wirklichkeit bekannt. Insbesondere die an bzw. gegen die Regierung gerichtete Brandrede „Was tun?“, die er mit brennendem Handschuh an der Universität Wien hielt, machte ihn zu einem wichtigen Vertreter der österreichischen 68er-Bewegung. Mit seiner damaligen Partnerin Valie Export arbeitete er an einem „erweiterten Kino“, das die herkömmlichen filmischen Normen und Regeln dekonstruierte, seine „teleaktionen“ wurden 1972 im ORF im Rahmen der Sendung „Impulse“ ausgestrahlt. In den 1980er-Jahren begann Weibel, sich mit der digitalen Bearbeitung von Videos zu beschäftigen, die 1990er-Jahre ermöglichten ihm erste interaktive Computerinstallationen.

Seit 1976 lehrt Peter Weibel an diversen Hochschulen, darunter an der Wiener Universität für angewandte Kunst, am kanadischen College of Art and Design in Halifax und an der State University of New York. Bis 1994 leitete er das „Institut für Neue Medien“ in der Frankfurter Städelschule, von 1992 bis 1995 war er zudem künstlerischer Leiter der Linzer Ars Electronica, der er bis heute als künstlerischer Berater zur Seite steht. Auch kuratierte er bereits mehrmals den österreichischen Pavillon der Biennale von Venedig (1993 bis 1999), die Neue Galerie am Grazer Joanneum (1992 bis 2011), die Biennale von Sevilla (2008) oder die Moskauer Biennale (2011). Seit 1999 ist er Vorstand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM). Weibel publizierte bisher zahlreiche Artikel über zeitgenössische Kunst, Medientheorie, Film oder Philosophie und ist wichtiger Repräsentant sowie Gestalter der Medienkunst Europas.

Die Sondermarke zeigt das Sujet des Videos „Peter Weibel Media Poet“, das mit ausgewählten Videomitschnitten von 1967 bis 2009 das vielseitige Werk des Medienkünstlers vorstellt. Neben Performances und Installationen wird auch sein musikalisches Projekt „Hotel Morphila Orchester“ gezeigt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 25.10.2014
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Regina Simon, nach Vorlage von Peter Weibel
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3169
 
Brigitte Am: 13.10.2014 07:08:00 Gelesen: 1057909# 399 @  
Sondermarkenblock
„25 Jahre Goldmünze Wiener Philharmoniker”

Einen besonderen Geburtstag feiert heuer die wohl bekannteste Goldmünze des Landes: Der Wiener Philharmoniker in Gold wird 25 Jahre alt. Aus diesem Anlass gibt die Österreichische Post einen Sondermarkenblock aus, auf dem die Vorder- und die Rückseite eines „Philharmonikers“ zu einer Unze abgebildet sind. Der Wiener Philharmoniker wurde am 10. Oktober 1989 herausgebracht und ist in aller Welt begehrt. Nicht nur, dass er die auflagenstärkste Goldmünze in Europa ist, auch die Japaner lieben die Münze, die sie „Harmony“ nennen. In den USA „Austrian Philharmonic“ genannt, erfreut sich der goldene Wiener Philharmoniker auch dort sehr großer Beliebtheit. So wundert es nicht, dass er bereits vier Mal zur meistverkauften Goldanlagemünze der Welt gekürt wurde – das World Gold Council prämierte ihn diesbezüglich in den Jahren 1992, 1995, 1996 und 2000.

Für das elegante Design zeichnet Thomas Pesendorfer, Chefgraveur der Münze Österreich, verantwortlich: Er verewigte ausgewählte Instrumente des berühmten und traditionsreichen heimischen Orchesters und die Orgel des Goldenen Saals des Wiener Musikvereins, wo alljährlich das Neujahrskonzert veranstaltet wird, auf Vorder- und Rückseite. Während Horn, Fagott, Harfe, Violen und Violinen, ein Cello sowie die Orgel alle Münzen seit der Erstauflage 1989 ebenso zieren wie der Schriftzug „Republik Österreich“, wird je nach Prägung und Größe das Ausgabejahr und der Nominalwert ergänzt. Theoretisch könnte man die Münzen als Zahlungsmittel nutzen, de facto übersteigt der Metallwert den aufgeprägten jedoch deutlich, sodass der Wiener Philharmoniker rein als Anlagemünze genutzt und zum Goldpreis zuzüglich Prägeaufschlag gehandelt wird. Die Preise schwanken dabei, sie unterliegen der Entwicklung an den Finanzmärkten. Als besonders wertvoll unter Sammlern gelten die Münzen aus dem Jahr 2001, da wegen der Umstellung vom Schilling auf den Euro mit Beginn 2002 zahlreiche Stücke aus dem vorangegangenen Jahr eingeschmolzen wurden.

Der Feingehalt des goldenen Wiener Philharmonikers liegt bei 999,9 von 1.000 bzw. bei 24 Karat, je nach Maßeinheit – es bedeutet jedenfalls, dass die Münze aus purem Gold hergestellt ist. Für den Goldkauf im kleinen Stil, etwa als Geschenk, wird der goldene Wiener Philharmoniker gerne ausgewählt. Seit 1989 gibt es den „Philharmoniker“, wie er umgangssprachlich gerne genannt wird, in Stückelungen zu einer Unze und einer viertel Unze, später kamen eine zehntel Unze, eine halbe Unze und heuer noch eine fünfundzwanzigstel Unze hinzu. Zudem gibt es seit 2008 einen silbernen kleinen Bruder. Die Goldmünze zu einer Unze hat einen Durchmesser von 37 Millimetern, jene mit einer viertel Unze von 22 Millimetern. Zum 15-Jahr-Jubiläum 2004 wurde außerdem ein „Big Phil“, eine 1.000-Unzen-Münze aus 31,103 Kilogramm purem Gold herausgebracht, es wurden nur 15 Stück aufgelegt. Es wird empfohlen, die Goldmünzen zum Schutz der 24-Karat-Prägungen in Kapseln zu lagern.





Nennwert: EUR 1,60 (0,70 + 0,90)
Ausgabetag: 5.11.2014
Markengrößen: Ø 38 mm
Blockgröße: 88 x 46 mm
Grafikentwurf: Thomas Pesendorfer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck, Goldfolienprägung
Auflage: 150.000 Blocks mit 2 Marken
MiNr. 3170 (EUR 0,70) und MiNr. 3171 (EUR 0,90)
 
Brigitte Am: 15.10.2014 07:03:00 Gelesen: 1057428# 400 @  
Sondermarke „Weihnachten 2014 - Krumauer Madonna”

Einen sehr sanften Blick schenkt die „Krumauer Madonna“ ihrem Jesuskind. Die spätgotische Statue aus Kalksandstein, die Teil der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien ist, ist eines der berühmtesten erhaltenen Beispiele der „Schönen Madonnen“ und ein wunderbares weihnachtliches Briefmarkenmotiv.

„Schöne Madonnen“ nennt man jene Darstellungen der Gottesmutter, wie sie in der Kunst des späten 14. Jahrhunderts üblich wurden. Dabei ist Maria mit mädchenhafter Anmut und ganz besonderem Liebreiz dargestellt. Die „Schönen Madonnen“ haben auch einen spezifischen Gefühlsausdruck gemeinsam. Das idealisierte Bild der Himmelskönigin wird dabei mit dem Bild einer liebenden Mutter vereint, zusätzlich folgt die Darstellung einer genauen Naturbeobachtung. Die sogenannte „Krumauer Madonna“ blickt mit geneigtem Kopf auf ihr Baby, das sie so fest im Arm hält, dass sich die Finger in der Haut des Kindes abzeichnen. Das Kind wirkt besonders lebendig, die Mutter lächelt milde. Die heilige Maria trägt ein üppiges Gewand, die Farbe ist mit den Jahren jedoch verloren gegangen. Es dürfte ein weißes Kleid mit blauer Innenseite und vergoldeten Säumen gewesen sein. Einzig die Vergoldung der Haare blieb erhalten. Mit seinen langgezogenen Falten und den seitlichen Faltenkaskaden ist auch die Gewandung der Krumauer Madonna typisch für eine „Schöne Madonna“, die Sanftmut ist förmlich in das Kleid übertragen worden, das auch sehr majestätisch wirkt.

Die Krumauer Madonna ist 110 Zentimeter hoch und wurde wohl um 1390 oder 1400 hergestellt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Statue in der südböhmischen Stadt Krumau (Český Krumlov) gefunden, daher stammt der heute verwendete Name. Möglicherweise gehörte sie dem Zisterzienserstift Goldenkron, das sechs Kilometer außerhalb von Český Krumlov liegt. Nicht nur die Farbe des Gewandes ging verloren: Der Oberteil der Krone der heiligen Maria dürfte entfernt worden sein, zudem sind Teile des Kopfschleiers nicht mehr vorhanden. Beim Jesuskind fehlen überhaupt der linke Arm, das linke Bein und die rechte Hand, die, wie Experten annehmen, einen Apfel hielt. Bei gotischen Figuren ist es typisch, dass das Jesuskind den Reichsapfel hält und dass der Körper der Maria in S-Haltung dargestellt ist und der Kopf zur Seite geneigt wird.

Die Krumauer Madonna dürfte im Umfeld des Prager Hofes unter Kaiser Karl IV. entstanden sein, der als Zentrum für Kultur galt. Die Statue wurde beispielgebend für viele weitere Madonnenstatuen. Dass von dem unbekannten Meister, der sie schuf, jedoch zahlreiche „Schöne Madonnen“ stammen und dass er weit reiste, da diese an den unterschiedlichsten Orten hergestellt wurden, wird heute unter Kunstwissenschaftern nicht mehr angenommen.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 14.11.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: ANY Security Printing Company PLC. Offsetdruck
Auflage: 900.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3172
 
Brigitte Am: 17.10.2014 07:01:00 Gelesen: 1056910# 401 @  
Sondermarke
„Weihnachten 2014 - Winterlandschaft - Lucas I. van Valckenborch”

Tiefster Winter und Schneegestöber – das ist auf Lucas I. van Valckenborchs Gemälde „Winterlandschaft“ aus der Sammlung des Kunsthistorischen Museums zu sehen.

Inmitten des dichten Flockenfalls tragen Menschen Holz, jemand liefert Reisig auf einem Fuhrwagen, mehrere Pferdeschlitten sind unterwegs. Die Menschen sind in dicke Gewänder gepackt, manche scheinen sich vorwärts zu schleppen, andere machen vergnügt eine Schneeballschlacht. Ein schönes Motiv für eine weihnachtliche Briefmarke der Österreichischen Post.

Lucas I. van Valckenborch, der um 1535 in Leuven (Löwen) in Belgien geboren wurde und 1597 in Frankfurt am Main starb und der als Landschaftsmaler und Porträtist bekannt war, hat somit für den Winter typische Tätigkeiten auf diesem Gemälde festgehalten. Zudem stellt er die Häuser und den Kirchturm dick mit Schnee bedeckt dar, im Hintergrund ist der Großteil des Ortes, der in Flandern liegen dürfte, nur schemenhaft zu erkennen. Van Valckenborch schuf das Gemälde, das mit 1586 datiert ist, als Teil einer Monatsserie. Möglichweise fertigte er zu jedem Monat ein Bild an, sieben sind jedenfalls erhalten, fünf davon in Wien im Kunsthistorischen Museum, zwei weitere in Brünn in der Moravská Galerie.

Eventuell wurde die Serie auch nie vollendet. Es wird angenommen, dass der Zyklus für die Ausstattung des Linzer Schlosses gedacht war. Dies scheint für einen flämischen Maler nur auf den ersten Blick verwunderlich, denn Valckenborch war zur Zeit der Entstehung des Gemäldes jedenfalls im Dienste des Erzherzogs Matthias von Österreich. Dieser war zuerst Statthalter der Spanischen Niederlande und beschäftigte Valckenborch seit 1579. Bei seiner Rückkehr nach Österreich nahm er den Künstler als Kammermaler nach Linz mit. „Winterlandschaft“ dürfte Jänner oder Februar darstellen, Experten des Kunsthistorischen Museums gehen vom Jänner aus. Sie schließen dies aus den länglich geformten Spezialitäten mit schmalen Enden, die in der Bäckerei im Vordergrund des Bildes verkauft werden und die sie als „Nieuwjaartjes“ oder „Diuvekaters“ identifizieren, die in Flandern traditionell zwischen „Sinterklaas“ und dem Fest der Heiligen Drei Könige verkauft werden.

Das Bild wird gerne als „impressionistisch“ bezeichnet, so dichter Schneefall ist auf Darstellungen in Gemälden in der Entstehungszeit nämlich durchaus selten.

Van Valckenborch ist für seine hohe Detailgenauigkeit und für die Bevorzugung profaner Themen bekannt. Er ist in der Tradition von Pieter Brueghel dem Älteren, mit dem er befreundet gewesen sein dürfte, und in jener der manieristischen Landschaftsauffassung seines Heimatlandes zu sehen. Lucas van Valckenborch ist nicht der einzige Künstler in seiner Familie, sein Bruder Marten und die Neffen Gillis und Frederik waren ebenfalls Maler. Im Kunsthistorischen Museum in Wien ist Lucas I. van Valckenborch mit neunzehn Gemälden vertreten.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 14.11.2014
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber, nach Vorlage von Lucas I. van Valckenborch
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 750.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3173
 
Brigitte Am: 20.10.2014 07:07:00 Gelesen: 1055758# 402 @  
Sondermarke
„Weihnachten 2014 - Anbetung der drei Könige - Diözesanmuseum Graz”

Brueghel – aber welcher? Es war Jan der Ältere, der 1598 diese „Anbetung der Könige“, die zur Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums gehört und heuer ein weihnachtliches Briefmarkenmotiv der Österreichischen Post ist, schuf. Er war der zweite Sohn des berühmten Begründers der Malerdynastie, Pieter des Älteren.

Während sein Bruder, ebenfalls Pieter getauft, den Stil des Vaters ohne neue Impulse weiterführte, fand Jan bald zu seiner eigenen Arbeitsweise. Den monumentalen Werken seines Vaters stellte er Detailreichtum und subtile Feinmalerei gegenüber.

Für seine minutiös gestalteten Bilder bräuchte man oft eine Lupe, um alles erkennen zu können. Bezaubernde kleine Landschaftsbilder, Figuren aus der Mythologie und überbordende Blumenstücke gehören zu seinem Hauptrepertoire.

Gerade für das Gemälde „Anbetung der Könige“ ließ er sich, was die Komposition betrifft, zwar sehr wohl von dem gleichnamigen Bild seines Vaters beeinflussen, Jan Brueghels Werk aber ist sogar im Hintergrund voller Leben. Während vorne die Heiligen Drei Könige das von Maria gehaltene Jesuskind vor einer verfallenen Bauernhütte begrüßen und ihm huldigen und dabei von zahlreichen Schaulustigen beobachtet werden, sind bis zum Horizont viele Menschen in Details herausgearbeitet. Und all das auf einem Format von nur 33 mal 48 Zentimetern.

Jan Brueghel, der 1568 in Brüssel geboren wurde und später für den dortigen Statthalterhof arbeiten sollte, war ein Allrounder, der aber genau wusste, was er am besten konnte. So war es keine Seltenheit, dass er sich in einer Zeit der großen Nachfrage nach Bildern im Sinne des marktorientierten Spezialistentums mit Kollegen zusammentat, um gemeinsam Kunstwerke zu schaffen. Zu diesem Zwecke wurden Leinwände zwischen Antwerpen, wo Jan lebte, und Venedig, wo sein Freund Hans Rottenhammer agierte, hin und her geschickt, damit der eine die Heiligenfiguren, der andere die Landschaften ergänzte. Die Verbindung zu Italien und die Gewohnheit, zu kooperieren, wie es dort im Süden üblich war, rührte auch von einer großen Reise her, die Jan im Alter von knapp über 20 Jahren gemacht und die ihn sehr geprägt hatte. Auch mit Peter Paul Rubens verband Jan Brueghel nicht nur eine Freundschaft, die beiden schufen auch gemeinsam beispielsweise die „Madonna im Blumenkranz“, ein Prunkstück der Alten Pinakothek in München.

Pionierleistungen vollbrachte Jan Brueghel in der Landschaftsmalerei, in die er oft historische oder biblische Szenen einbaute, ebenso wie bei den Blumenstillleben, weshalb man ihn auch den „Blumen-Brueghel“ nannte. Auch „Sammet-Brueghel“ wurde er wegen des besonderen Zusammenklangs der Farben, die einen fast samtenen Oberflächeneindruck erzielen, genannt. Auffallend ist, dass Jan gerade als Mitglied einer Künstlerdynastie, die so viele Maler hervorgebracht hat, nur mit seinem Nachnamen signierte. 1625 starb Jan Brueghel in Antwerpen an Cholera.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 28.11.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Tristan Fischer
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 2.350.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3174
 
Brigitte Am: 22.10.2014 07:11:00 Gelesen: 1055204# 403 @  
Sondermarke
„Weihnachten 2014 - Anbetung der Könige - Jan Brueghel d.Ä.”

Ehrfurchtsvoll kniet der ältere König vor dem Jesuskind und hält ihm sein Geschenk entgegen. Christus streckt die Hand aus, um ihn zu segnen, während Maria ihn stolz anblickt und weitere Huldigende hinzukommen. „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ aus dem Diözesanmuseum Graz ist eine gotische Darstellung dieser Bibelszene, sie wurde mit Öl auf Holz gemalt und ist Teil eines ehemaligen Flügelaltars. Dieser war als Hochaltar an der nördlichen Chorwand der Pfarrkirche Hirschegg in der Steiermark aufgestellt, bevor das Holztafelbild 1932 an das Diözesanmuseum Graz übergeben wurde.

Die Altartafel ist beidseitig bemalt: Auf der einen Seite ist die Verurteilung von Jesus und die Händewaschung des Pilatus zu sehen, auf der anderen Seite eben die „Anbetung der Heiligen Drei Könige“. Letztere dürfte sich auf der sogenannten „Sonntagsseite“ des Altars befunden haben, was laut dem Direktor des Diözesanmuseums Graz, Heimo Kaindl, aufgrund des mit Reliefschnitzerei reich verzierten roten Rahmens und des vergoldeten Bildhintergrunds mit Brokatmuster angenommen wird. Die Tradition der Flügelaltäre war entstanden, als man an Eintafelbilder an den Seiten weitere Bilder anhängte, um das Hauptbild beispielsweise in der Fastenzeit zu verdecken.

„Anbetung der Heiligen Drei Könige“ ist nicht eindeutig einem Künstler zuzuordnen, aber aufgrund der Geschmeidigkeit der Formen und des Verschleifens hartkantiger Falten wird angenommen, dass es aus dem Umkreis des Bildschnitzers Hans Klocker stammt. Dieser war Leiter einer großen Werkstätte, die komplette Altäre samt Figuren und Gemälden anfertigte. Die Werkstatt des im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts tätigen Künstlers hatte in Brixen in Südtirol eine Monopolstellung inne, auch Altäre für Tramin, Passeier, Brixen und für die Franziskanerkirche in Bozen gingen aus dieser hervor. Klocker wurde zwar urkundlich als Bildschnitzer und Maler bezeichnet, war aber wohl vorwiegend in der ersten Funktion tätig. Er brachte es als Künstler zu so hohem Ansehen, dass er schließlich zum Bürgermeister von Brixen gewählt wurde.

Im vorliegenden Bild aus dem Altar von Hirschegg ist der älteste König als Mann mit weißem Bart und schütterem Haupthaar dargestellt, der zweite etwas jünger, der dritte König noch jünger und mit schwarzer Hautfarbe. Weitere Bewunderer scheinen zum Jesuskind zu drängen, das unter einem Vordach sitzt, das auf den Stall zu Bethlehem verweist. In dem Werk, aus dem für die vorliegende Briefmarke ein Ausschnitt verwendet wurde, sind auch der heilige Josef sowie der Stern, der die Könige leitete, zu sehen. Dass die drei dargestellten Könige unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft sind, ist laut dem Direktor des Diözesanmuseums Graz als Referenz darauf zu sehen, „dass dieser Jesus Christus für alle Menschen – egal, von welchem Alter, Stand und welcher Nationalität – in diese Welt hinein geboren worden ist“.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 28.11.2014
Markengröße: 40 x 35 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer, nach Vorlage von Jan Brueghel d.Ä.
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 2.750.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3175
 
Brigitte Am: 24.10.2014 07:01:00 Gelesen: 1054687# 404 @  
Sondermarke „100. Geburtstag Arthur Zelger”

Ein schlichter, klobiger, weißer Schriftzug auf rotem Grund, roter i-Punkt im weißen T – so kennt man das Logo des Landes Tirol. Der Schöpfer desselben hat wie kein anderer das Bild des Bundeslandes in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt: Arthur Zelger. Noch heute wirbt man mit besagtem Sujet, das er in den 1970er-Jahren entworfen hat, für sein Heimatbundesland. Zahlreiche Tourismusplakate und die Logos der Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 in Innsbruck begründeten seinen Ruf als wichtigster moderner Gebrauchsgrafiker Tirols. 2014 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Die Österreichische Post würdigt dies mit einer Sondermarke.

Zelger, der 1914 in Innsbruck geboren und in Wien an der Kunstgewerbeschule in Werbegrafik ausgebildet wurde, hatte ein besonderes Talent, mit wenigen Elementen und Strichen Werbebotschaften zu vermitteln. Zudem konzipierte er als Erster in Tirol das Plakat als Konglomerat zwischen Bild und Schrift. Heute würde man ihn einen „Trendsetter“ nennen, denn er war es auch, der erstmals Fotografien als Gestaltungsmittel in die Werbeplakate aufnahm und diese harmonisch mit den Schriftzügen zu einer Collage verband. Großes Einfühlungsvermögen und ebenso großes handwerkliches Können machten seine Entwürfe einzigartig, die Werbebotschaften wurden unter Zelger modern und zeitlos zugleich.

Nicht nur, dass durch seine schöpferischen Ideen die gesamte österreichische Bevölkerung und auch internationale Gäste motiviert werden sollten, in das Gebirgsbundesland auf Sommerfrische zu reisen, jeder Österreicher konnte einen „echten Zelger“ auch in der Hand haben – nämlich als dieser die Münze Österreich zu seinen Auftraggebern zählte und Sonderprägungen schuf: die 100-Schilling-Münze zum Arlberg Straßentunnel, jene zum 500-Jahr-Jubiläum der Münzstätte Hall und jene zu den Olympischen Spielen 1976.

Am bekanntesten und nachhaltigsten waren bei all seiner Vielseitigkeit jedoch die Plakate für Seilbahnen, Skigebiete und Tourismusgemeinden. Diese haben viele Österreicher sogar heute, obwohl sie schon lange nicht mehr genutzt werden, immer noch vor dem geistigen Auge. Die farbenfrohen, auf das Wesentliche reduzierten Bildsignale gehören weiterhin zu den beliebtesten Werbebotschaften des Landes und werden als Kunstwerke heute hoch gehandelt. Zelgers Design ist somit auch in seiner Nachhaltigkeit besonders eindrucksvoll. Er war auch als Lehrender tätig und bekam 1999 das Ehrenzeichen für Kunst und Kultur seiner Heimatstadt Innsbruck verliehen, in der er im Jahr 2004 auch verstarb.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 5.12.2014
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern, nach Vorlage von Arthur Zelger
Druck: ANY Security Printing Company PLC.
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3176
 
Brigitte Am: 27.10.2014 07:03:00 Gelesen: 1054016# 405 @  
Christkindl Sonderstempel 2014

4411 Christkindl
Weihnachtstempel
28.11.2014 bis 26.12.2014
30 x 40 mm




4411 Christkindl
Dreikönigsstempel
27.12.2014 bis 06.01.2015
40 x 32,5 mm


 
Brigitte Am: 03.12.2014 07:01:00 Gelesen: 1046858# 406 @  
Sondermarkenblock
„75. Hahnenkamm Rennen / 80. Geburtstag Toni Sailer“

Die berühmt-berüchtigte Streif und der wohl legendärste österreichische Alpinskisportler Toni Sailer sind unzweifelhaft miteinander verbunden. 2015 feiern die herausfordernde Skirennstrecke und ihr charmanter Bezwinger ein gemeinsames Jubiläum – die Österreichische Post AG präsentiert zu diesem Anlass einen Sondermarkenblock.

Schon seit 1931 lockt der Hahnenkamm, der mit einer Höhe von 1.712 Metern über Kitzbühel ragt, Sportler aus aller Welt an. Auf verschiedenen Rennstrecken messen sich hier die Rennläufer in Geschick und Schnelligkeit. 1937 wurde die Streif eingeweiht, die bis heute zu den gefährlichsten Abfahrten des alpinen Skisports zählt: Jahr für Jahr verfolgen zigtausende Sportbegeisterte gebannt die waghalsigen Rennläufer bei ihrer Medaillenjagd – über die Mausefalle ins Karussell, vom Steilhang in den Brückenschuss, über die Alte Schneise, den Seidlalmsprung und den Lärchenschuss zur Hausbergkante. Am Ende des Zielhangs werden die Athleten von fast 50.000 Zusehern empfangen. Die sensationelle Abfahrt auf der Streif wird auf einer Strecke von 3.312 Metern ausgetragen, den Streckenrekord hält seit 1997 Fritz Strobl mit einer Zeit von 1:51,58 Minuten. Im Jahr 1967 fand am Hahnenkamm erstmals ein Weltcuprennen statt – die traditionellen Slalomrennen am anspruchsvollen Ganslernhang, der Super G auf der Streifalm sowie die neue Super-Kombination sind ebenso Teil des großartigen Skispektakels. Anton Engelbert Sailer wurde am 17. November 1935 in Kitzbühel geboren und stand bereits als Zweijähriger auf den Skiern. Seine ersten Rennen bestritt er im Alter von zehn Jahren, den ersten internationalen Erfolg konnte er 1955 in Wengen verbuchen.

1956 sollte das Jahr des Toni Sailer werden: Er feierte drei Siege auf dem Hahnenkamm in den Disziplinen Abfahrt, Slalom und Kombination, und auch die Olympischen Spiele in Cortina bestritt er mit Gold in der Abfahrt, im Slalom und im Riesenslalom als One-Man-Show. Er wurde als Superstar umjubelt und avancierte zum wichtigen Jugendidol der österreichischen Nachkriegszeit. Seine Abfahrtssiege in Kitzbühel und in Wengen konnte er bereits im nächsten Jahr wiederholen, und auch seine WM-Erfolge bestätigte er 1958 in Bad Gastein eindrucksvoll: Gold in der Abfahrt, im Riesenslalom und in der Kombination – lediglich im Slalom reihte er sich hinter Josl Rieder ein.

Toni Sailer hatte mit 22 Jahren im Skisport alles erreicht und widmete sich fortan einer anderen Leidenschaft: Er spielte in Filmen, Fernsehserien und Theaterstücken und nahm zudem als Schlagersänger mehrere Alben auf. Mitte der 1960er-Jahre wandte er sich wieder dem Skisport zu, nun hinter den Kulissen: 1972 bis 1976 trug er als Cheftrainer und technischer Direktor des ÖSV zu großen Skierfolgen für Österreich bei, von 1986 bis 2006 war er Rennleiter der Hahnenkammrennen.

Am 24. August 2009 verstarb Toni Sailer an Krebs. Das Markenmotiv des Sondermarkenblocks zeigt Toni Sailer, den „Schwarzen Blitz aus Kitz“, der heuer 80 Jahre alt geworden wäre, mit seinem Hausberg, dem Hahnenkamm.

Im Vordergrund der Marke prangt die berühmte Kitzbüheler Gams – Logo und Trophäe der berühmten Hahnenkammrennen.





Nennwert: EUR 1,32 (0,62 + 0,70)
Ausgabetag: 20.1.2015
Markengrößen: 52 x 31 mm
Blockgröße: 120 x 80 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 150.000 Blocks mit 2 Marken
MiNr. 3177 (62 Cent) / MiNr. 3178 (70 Cent)
 
Brigitte Am: 05.12.2014 07:08:00 Gelesen: 1046262# 407 @  
Sondermarke „Und Österreich bewegt sich doch“

Gemeinsam mit der Tageszeitung „Die Presse“ veranstaltete die Österreichische Post AG einen Briefmarkenwettbewerb zum Thema „Österreich in Bewegung: gesellschaftlicher Wandel als positive Möglichkeit der Veränderung“. Eine Fachjury, die sich aus Experten der „Presse“ und der Philatelie zusammensetzte, entschied sich für das hier präsentierte Motiv, das mit einem Preisgeld, einem umfassenden Bericht in der Tageszeitung „Die Presse“ sowie einer Präsentation im Rahmen der Austria’14-Gala dotiert wurde.

Die großen Veränderungen der westlichen Welt in den letzten Jahrhunderten wie etwa die industrielle Revolution, der schwierige Weg von der Monarchie zur Demokratie, der medizinische Fortschritt oder technische Errungenschaften im Bereich der Mobilität und der Kommunikation bewirkten radikale gesellschaftliche und kulturelle Umwälzungen. Die Konsumgesellschaft wurde geboren, die wirtschaftlichen Tore auch für Frauen geöffnet, moralische Einstellungen gelockert und liberalisiert. Die Einführung des Heimcomputers und des Internets läutete ein Zeitalter der Information und Kommunikation ein.

Auch Österreich blickt auf sehr bewegte Zeiten zurück: Von der mächtigen Habsburgermonarchie schrumpfte es zu einem von massiver Armut geprägten Nachkriegsösterreich, dessen Bevölkerung zur gleichen Zeit die wilden Zwanziger zelebrierte, in den 1930er-Jahren schließlich aber wieder zu Prüderie zurückkehrte.

Der Anschluss an das NS-Regime demoralisierte die österreichische Gesellschaft und bedeutete auch eine folgenschwere kulturelle Zäsur. Nach einer von den Besatzungsmächten geprägten Nachkriegszeit erholte sich das Land allmählich und erlebte schließlich das sogenannte Wirtschaftswunder der Fünfzigerjahre: Eine neue Mittelschicht entstand, Investitionen wurden möglich, erste Fernseher angeschafft und erste Urlaubsfahrten nach Italien unternommen. Die Jugendkultur emanzipierte sich zusehends, die Erfindung der Antibabypille war Mitauslöser einer sexuellen Revolution und ermöglichte den Frauen mehr Selbstbestimmung. In den 1980er-Jahren etablierte sich ein verstärktes Umweltbewusstsein, das spätestens seit der großen Ölkrise in den 1970er-Jahren ein Thema war. Die natürlichen Ressourcen bei gleichzeitiger Förderung des wirtschaftlichen Wachstums zu schonen, ist eine der Aufgaben, der sich die österreichische Gesellschaft stellen muss; eine Steigerung der Lebensqualität, die Anpassung des Arbeitsmarktes sowie der Erhalt unserer sozialen Sicherheit sind weitere grundlegende Herausforderungen für das moderne Österreich.

Für das Sujet der Sondermarke wurde der Text „Österreich 62 Cent“ durch gestalterische Veränderung selbst zum künstlerischen Inhalt. Die Dynamik der Linien und Formen erzeugt Bewegung und intensiviert das Betrachten, die Farbgebung wurde der österreichischen Flagge nachempfunden. Der Entwurf der Marke stammt vom Wiener Grafiker Nikolaus Schmidt, dessen künstlerische Arbeit sich von Typografie über Webdesign, Architektur- und Umweltdesign bis hin zur Schaffung von Markenidentität erstreckt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 21.1.2015
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Nikolaus Schmidt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 480.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3179
 
Brigitte Am: 08.12.2014 07:03:00 Gelesen: 1045482# 408 @  
Serie „Musikinstrumente“
Sondermarke „Wiener Pauken”

Die Wiener Pauken werden aufgrund ihres speziellen Klangs und ihrer Tradition in den großen Wiener Orchestren wie den Wiener Philharmonikern, Ensembles der Universität für Musik und darstellende Kunst oder der Wiener Hofmusikkapelle gespielt. Die Österreichische Post AG widmet dem klassischen Schlaginstrument, das seinen Siegeszug auch dank Richard Strauss und Gustav Mahler antreten konnte, beiliegende Sondermarke.

Die Pauke gehört zur Gruppe der Membranophone und besteht aus einem Kupferkessel, über den ein Fell gespannt wird. Durch einen speziellen Mechanismus, der die Spannung des Fells verändert, kann die Tonhöhe des Instruments während des Spielens variiert werden – eine große Besonderheit der Pauke. Verschiedenartige Kesseltrommeln gab es bereits vor tausenden Jahren, paarweise gespielte Kesseltrommeln kamen erstmals aus der Türkei und aus Persien zu uns nach Europa. Sie wurden ab dem 12. Jahrhundert unter dem Namen „puke“ geläufig und erlangten große Beliebtheit im 18. Jahrhundert, als größere Paukengruppen auftraten und ihre Darbietung durch akrobatische Einlagen mit den Klöppeln unterstrichen.

Im Jahr 1894 holte der Hofkapellmeister Hans Richter den böhmischen Paukisten Hans Schnellar an die Wiener Hofoper, wo dieser bis 1932 Mitglied des Opernorchesters und der Wiener Philharmoniker war. Schnellar unterrichtete zudem am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde und an der Akademie für Musik und darstellende Kunst – der Nachwelt in Erinnerung verblieb er jedoch durch seine technischen Errungenschaften: Von den Hofoperndirektoren Gustav Mahler und Richard Strauss ermutigt, arbeitete er an einer Hebelpauke, die er im Jahr 1920 zum Patent anmeldete. Schnellars Handhebelpauke erfuhr über die Jahre weitere technische Verbesserungen, die den urtypischen Klang unterstreichen und perfektionieren sollten. Als Meister des Instruments besonders hervorzuheben sind der Pädagoge Richard Hochrainer oder Wolfgang Schuster, der bis 2005 die Pauke bei den Wiener Philharmonikern und somit auch für die Wiener Staatsoper spielte, sowie Anton Mittermayr, der derzeitige Solopauker der beiden Orchester. Die Tradition des Paukenbaus ist in Wien nach wie vor lebendig und wird von Manufakturen wie der Wiener Pauken Produktions GmbH oder der Wiener Paukenwerkstatt weitergeführt.

Eine Besonderheit der Wiener Pauke, die in klassischer Besetzung zumeist paarweise gespielt wird, ist die Bespannung mit einem Ziegenfellpergament. Diese Bespannung erzeugt ein Klangbild mit einer stärkeren Tonalität, das sie von anderen mehr geräuschhaft klingenden Pauken unterscheidet. Auch reagiert die Tierhaut intensiver auf unterschiedliche Klöppelarten als Kunststofffelle. Die Grundtonhöhe wird bei den Wiener Handhebelpauken durch Bewegung des Kessels mittels eines Handrads verändert und nicht wie etwa bei Pedalpauken durch Hebung und Senkung des Fells.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 21.1.2015
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Kombinationsdruck, Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3180
 
Brigitte Am: 08.01.2015 06:50:03 Gelesen: 1039393# 409 @  
Dauermarkenausgaben März 2015
Serie „Impressionen aus Österreich“
Selbstklebende Dauermarken

Die Österreichische Post präsentiert mit der neuen Serie „Impressionen aus Österreich“ selbstklebende Dauermarken, die abermals von einer jungen und vielversprechenden Absolventin der Wiener Werbeakademie gestaltet wurden.

Die Briefmarkenserie lädt zu einer Rundreise durch das vielseitige Österreich ein und präsentiert einige der wichtigsten und hervorragendsten Sehenswürdigkeiten seiner Bundesländer. Angefangen beim Bregenzer Martinsturm, der eng mit der Geschichte seiner Stadt verbunden ist und von seiner Galerie aus einen wunderbaren Blick über Bregenz, den Bodensee und die Schweizer Berge bietet, geht es weiter nach Innsbruck, das einerseits durch das mit feuervergoldeten Kupferschindeln gedeckte Goldene Dachl und andererseits durch eine der architektonisch aufregendsten Sportanlagen des Landes punktet – die Bergisel Schanze. Der eindrucksvolle Großglockner, höchster Berg Österreichs und Herz des sich von Tirol über Salzburg und Kärnten erstreckenden Nationalparks Hohe Tauern, lockt jährlich zigtausende Naturliebhaber und Bergfexe an.

Eines der beliebtesten Urlaubsziele Österreichs ist die Landeshauptstadt Salzburg, sie genießt als Mozarts Geburtsstätte und Gastgeber der Salzburger Festspiele weltweite Bekanntheit. Hoch über der Altstadt thront die Festung Hohensalzburg, die die berühmte Silhouette der barocken Stadt mitformt.

Das südliche Kärnten, Land der Seen und Berge, ist durch den sagenumwobenen Lindwurm, das Wahrzeichen von Klagenfurt, vertreten. Die Hauptstadt der benachbarten Steiermark besticht durch ihr mediterranes Flair und die interessanten Gegensätze von Tradition und Avantgarde: Der 28 Meter hohe Grazer Uhrturm, der im 16. Jahrhundert errichtet wurde, blickt vom Schlossberg auf die Innenstadt und auf die Murinsel – eine außergewöhnliche und moderne Stahlkonstruktion, die zum Bestaunen und Verweilen einlädt. Stellvertretend für Oberösterreich wurde die Linzer Pöstlingbergkirche auf Marke gebannt, die Wallfahrtsbasilika und beliebte Hochzeitskirche im Norden der Stadt. Niederösterreich wartet mit dem Heidentor auf: Die imposante Ruine eines römischen Triumphbogens ist das Symbol des Archäologieparks Carnuntum.

Die Bundeshauptstadt Wien wird vom neoklassizistischen Parlamentsgebäude und ihren beiden wohl berühmtesten Wahrzeichen repräsentiert: dem Stephansdom, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, und dem Wiener Riesenrad, Symbol des beliebten Wiener Wurstelpraters. Das Burgenland bildet den Abschluss der philatelistischen Rundreise und zeigt die Eisenstädter Bergkirche oder Haydnkirche, die berühmte Burg Forchtenstein an den Ausläufern des Rosaliengebirges und den Neusiedler See, den größten See Österreichs und UNESCO-Welterbestätte.

Die Entwürfe zu beiliegenden Marken stammen von der burgenländischen Grafikerin Eva Tiess, die sich auch auf Verpackungsdesign, Fotografie und Illustration spezialisiert hat und in ihrer noch jungen Laufbahn bereits ein vielversprechendes Portfolio vorweisen kann.

Marken 1-8









Marken 9-16











Nennwerte: EUR 0,06, EUR 0,10, EUR 0,20, EUR 0,40, EUR 0,68, EUR 0,80, EUR 1,00, EUR 1,50, EUR 1,60, EUR 1,70, EUR 4,00
Ausgabetag: 1.3.2015
Markengrößen: 32 x 32 mm
Grafikentwurf: Eva Tiess
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: Marken 1-8 nach Bedarf auf Rollen á 25, 50, 100 Marken
Marken 9-16 nach Bedarf in Sets á 4 und 10 Marken
MiNr. Marke 1: 3183 / Marke 2: 3184 / Marke 3: 3185 / Marke 4: 3186 / Marke 5: 3187 / Marke 6: 3188 / Marke 7: 3189 / Marke 8: 3190 / Marke 9: 3191 / Marke 10: 3192 / Marke 11: 3193 / Marke 12: 3194 / Marke 13: 3195 / Marke 14: 3196 / Marke 15: 3197 / Marke 16: 3198
 
Brigitte Am: 13.01.2015 18:04:28 Gelesen: 1038459# 410 @  
Serie „Österreichische Erfindungen”
Sondermarke „Keramische Graphitmine - Joseph Hardtmuth“

Er war Baumeister, Architekt und Erfinder und schaffte den Sprung vom armen Maurergesellen zum wohlhabenden und geehrten Mann – die Österreichische Post widmet Joseph Hardtmuth und einer seiner größten Errungenschaften eine Sondermarke als Fortsetzung der Reihe „Österreichische Erfindungen“.

Joseph Hardtmuth wurde am 13. Februar 1758 im niederösterreichischen Asparn an der Zaya geboren. Bei seinem Onkel erlernte er das Maurerhandwerk und beschäftigte sich schon als Jugendlicher nach vollbrachter Arbeit mit Architektur und technischen Zeichnungen. Als er mit seinem Onkel nach Wien zog, ließen große Aufträge nicht lange auf sich warten. Er wurde Baudirektor und Architekt der Fürstenfamilie Liechtenstein, und auch sein erfinderischer Geist zeigte sich – Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte er unter anderem das „Wiener Steingut“, das wesentlich billiger als Porzellan war, er konstruierte eine Presse, mit der Ziegel ohne Verwendung von Brennstoffen hergestellt werden konnten, und erfand einen künstlichen Bimsstein und eine elastische Schiefertafel, die mit Wasser wieder gelöscht werden konnte. Er verstand es, mit seinen praktischen Erfindungen auch geschäftlichen Erfolg zu erzielen und unterstützte Künstler wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Franz Schubert. Joseph Hardtmuth starb am 23. Mai 1816 an Wassersucht.

Die Idee zu seiner größten Erfindung entstand aus einer Notwendigkeit: Für ihn als Architekt und Erfinder zählte der Bleistift zu seinem wichtigsten Werkzeug – gute Bleistifte waren jedoch teuer und mussten aus England importiert werden. Für die herkömmliche Herstellung einer Bleistiftmine musste Graphit zerkleinert, mehrmals gesiebt, mit Schwefel oder Antimon versetzt, geschmolzen, gekühlt und zugeschnitten werden. Das Resultat war oft brüchig und unzulänglich. Hardtmuth vermengte den Graphit mit einem plastischen Ton und formte daraus maschinell gleichmäßige Minen, die anschließend gebrannt wurden. Durch unterschiedliche Mischverhältnisse und Brenndauer konnte er schon damals Bleistifte mit verschiedenen Härtegraden herstellen.

Er gründete eine Bleistiftfabrik in Wien und verwendete für die Produktion ausschließlich einheimische Rohstoffe. Das Familienunternehmen florierte, bald wurden die Wiener Bleistifte europaweit exportiert. Nach dem Ableben von Joseph Hardtmuth übernahmen seine Söhne Ludwig und Carl den Betrieb, sein Enkel Franz von Hardtmuth kreierte den berühmten „Koh-i-Noor“-Stift, der in 17, später sogar 19 verschiedenen Härten angeboten wurde und nach dem persischen Diamanten "Koh-i-Noor“ benannt ist. 1848 wurde die Produktion ins böhmische Budweis verlegt und die Produktpalette laufend erweitert. Heute gehört das mittlerweile tschechische Unternehmen „Koh-i-Noor Hardtmuth“ zu den ältesten Bleistiftherstellern weltweit und steht für erstklassige Schreib- und Künstlerwaren.

Das Markenmotiv der Sondermarke zeigt den großen österreichischen Erfinder und den in seinem Unternehmen entwickelten Koh-i-Noor-Bleistift, dessen Name auf Persisch „Berg des Lichtes“ bedeutet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 1.3.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / offset printing
Auflage: 550.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3182
 
Brigitte Am: 15.01.2015 07:01:00 Gelesen: 1038143# 411 @  
Serie „Klassische Markenzeichen“
Sondermarke „Schartner Bombe”

Eine österreichische Spezialität, die auf eine Geschichte von nunmehr fast 90 Jahren zurückblicken kann und dennoch nichts an Frische verloren hat – das ist die Schartner Bombe. Die Österreichische Post widmet der heimischen Ur-Limonade eine Sondermarke, die die Reihe „Klassische Markenzeichen“ fortsetzt.

Es begann, als Anfang des 20. Jahrhunderts der Bauer Mayrzedt aus dem oberösterreichischen Leppersdorf eine warme Quelle entdeckte und diese nicht nur als Gefrierschutz für seine Mühle verwendete, sondern im warmen und schwefeligen Wasser zu baden pflegte. In den 1920er-Jahren schloss sich die Aktiengesellschaft „Heilbad Scharten“ zusammen, man bohrte bis zu einer Tiefe von 184 Metern, ein Badehaus wurde errichtet und das heilbringende Wasser gut betuchten Kurgästen zugänglich gemacht. Als das Quellwasser allmählich abkühlte und weniger wurde, griff Otto Burger aus Linz um 1926 die Idee auf, das Wasser mit Fruchtsirup zu versetzen und als Getränk zum Verkauf anzubieten – das war die Geburtsstunde der Schartner Bombe, die ihren Namen der ursprünglichen Flaschenform verdankt. In einem Leppersdorfer Presshaus wurden stündlich 600 Flaschen abgefüllt, und die Schartner Bombe wurde ein großer Erfolg, dem auch die Wirtschaftskrise nichts anhaben konnte.

In den 1940er-Jahren verstarb Otto Burger, die Lichtenegger Nährmittel-Werke übernahmen den Betrieb, der 1956 an die Schartner-Fein-Ges.m.b.H veräußert wurde. Bis 1975 wurde das Schartner Wasser eigens zur Produktion nach Mühlgrub bei Bad Hall transportiert, schließlich wurde jedoch das Bad Haller Mineralwasser zur Herstellung der Limonade verwendet. Unter Wilhelm Fein wurde die Schartner Bombe so beliebt, dass 1969 eine Flaschenabfüllanlage errichtet wurde, die mit der jährlichen Erzeugung von 40 Millionen Flaschen die weltweit größte ihresgleichen war. Diese Investition war jedoch eine Nummer zu groß – das Erfrischungsgetränk wechselte in den kommenden Jahren mehrmals seinen Besitzer, bevor Mitte der 1990er-Jahre das Familienunternehmen Starzinger aus dem oberösterreichischen Frankenmarkt den Betrieb übernahm und seitdem äußerst erfolgreich leitet.

Heute wird die Schartner Bombe neben den klassischen Sorten Orange und Zitrone auch in exotischen Geschmäckern wie Maracuja, Ananas oder Ginkgo Orange mit Vitaminen versetzt oder zuckerfrei angeboten. Neben PET-Flaschen und Aludosen werden die berühmten grünen Glasflaschen nach wie vor in Restaurants und Lokalen serviert. Auch als Sponsor für Events, Sportveranstaltungen und Sportvereine hat der Getränkehersteller einen guten Namen, und seit 2012 sorgt die „Schartner Bombe Arschbomben Challenge“ für Furore im Internet – Siegerin des Splashmobs 2014 war im Übrigen die Geschäftsführerin des Unternehmens Ludmilla Starzinger.

Die Sondermarke „Schartner Bombe“ zeigt ein nostalgisches Werbesujet mit den
unverkennbaren 0,25-Liter-Glasflaschen.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 1.3.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck / offset printing
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3181
 
Brigitte Am: 17.01.2015 07:08:00 Gelesen: 1037707# 412 @  
Sondermarke „Kuhschelle - Treuebonusmarke 2014“

Einst weit verbreitet auf den Weiden und Wiesen Europas, ist die Gewöhnliche Kuhschelle in freier Natur heute nur noch selten anzutreffen und streng geschützt – in unseren Gärten und Rabatten ist sie jedoch gern gesehener Gast. Die Österreichische Post bannt die raue Schönheit auf die Treuebonusmarke 2014 und bedankt sich bei ihren Stammkunden und Briefmarken-Abonnenten mit diesem philatelistischen Blumengruß.

Ihren Namen verdankt die Kuhschelle ihrer glockenähnlichen Blüte, auch der geläufige Name Küchenschelle dürfte von der verkleinerten Form „Kühchen“ abgeleitet worden sein; die lateinische Bezeichnung Pulsatilla beschreibt in ihrer Wortherkunft pulsare das Schlagen und Läuten einer Glocke. Viele weitere, teils sehr regional beschränkte Namen wurden ihr schon gegeben, ältere Bezeichnungen wie Bocksbart oder Teufelsbart zeugen vom Aberglauben früherer Zeiten, als man die Blume wegen ihres schopfartigen Fruchtstandes nach dem Verblühen als unheimlich empfand, heute aber wird die Kuhschelle für ihre Anmut und Seltenheit bewundert. Vor allem ihre violetten, glockenförmigen Blüten, die sich im harmonischen Kontrast um die dottergelben Staubblätter öffnen, machen sie so markant. Sie entfalten sich in den Monaten April und Mai, wobei sie zuerst nickend und später mit offenen, nach oben gerichteten Blüten anzutreffen sind. Ihre stets einzeln stehenden Blüten sind außen zart behaart und erreichen eine Länge von vier Zentimetern, ihr reiches Angebot von Nektar und Pollen wissen vor allem Bienen und Hummeln zu schätzen. Während der Blütezeit erreicht die Gewöhnliche Kuhschelle eine Wuchshöhe bis zu 15 Zentimetern, in den Sommermonaten wächst der Stängel bis 40 Zentimeter hoch; die Blüte verwandelt sich indes in eine Pusteblume mit samentragenden Federschweiffliegern.

Die Kuhschelle gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist eine krautige Trockenblume, ihre Wurzeln dringen bis zu einem Meter tief in die Erde. Sie liebt sonnige Hanglagen sowie kalkreiche Böden und ist recht empfindsam: Ihre hohen Ansprüche an Licht und Temperatur machen sie zu einer mittlerweile stark gefährdeten Art in Europa. Noch vor 100 Jahren bestimmte die Gewöhnliche Kuhschelle das Erscheinungsbild von vielen Magerrasen Österreichs, heute ist sie durch den verstärkten Einsatz von Düngemitteln und den Ausbau von Ackerflächen vielerorts verschwunden – eine Ausnahme bildet das Gebiet rund um Steyr. Als Gartenpflanze ist sie als einzige ihrer Gattung häufig zu finden, durch Züchtung können mittlerweile Gewöhnliche Kuhschellen in vielen Farbvariationen erstanden werden.

Die Gewöhnliche Kuhschelle ist äußerst giftig, bereits Hautkontakt kann bei manchen Menschen Reizungen verursachen. In der Homöopathie wird das aus ihr gewonnene Pulsatilla allerdings bei vielerlei Beschwerden eingesetzt, ihr Anwendungsgebiet reicht von Erkältungen und Magenproblemen bis hin zu Menstruationsbeschwerden.

Die Treuebonusmarke „Gewöhnliche Kuhschelle“ wurde von der steirischen Künstlerin Brigitte Heiden gestaltet und zeigt die ausdrucksvolle Pflanze in ihrer vollen Blüte.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 7.3.2015
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 420.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3199
 
Brigitte Am: 19.01.2015 07:03:00 Gelesen: 1037353# 413 @  
Serie “Motorräder”
Sondermarke „Delta Gnom 123 ccm LM 125”

Aus der beliebten Serie „Motorräder“ präsentiert diese Sondermarke ein Leichtkraftrad der Marke Delta Gnom aus Österreich. Delta Gnom war eine heute wenig bekannte und daher unter Sammlern sehr geschätzte Zweiradmarke, unter der von etwa 1924 bis in die frühen Sechzigerjahre Fahrräder, Motorräder, Mopeds und Leichtkrafträder produziert wurden.

Hersteller war die Motorenfabrik Engler, Wolmersdorfer und Co. aus Wien. Die Produktion von motorisierten Zweirädern begann mit einem 123-ccm-Fahrradhilfsmotor, der mit dem Namen Delta bezeichnet wurde. Bald darauf wurden 170er-Zweitaktmotoren aus eigener Produktion verarbeitet, 1925 kam ein äußerst erfolgreiches Delta-Gnom-Modell mit einem 250-ccm-Motor auf den Markt, das bis in die 1930er-Jahre gebaut wurde. In weiterer Folge wurden auch Motoren anderer Hersteller verwendet, Zwei- und Viertakter unter anderem von JAP oder von Sturmey-Archer.

Maschinen mit größerem Hubraum wie etwa das Spitzenmodell mit 500 und ein Luxusmodell mit 1.000 Kubikzentimetern folgten, infolge der Wirtschaftskrise gingen die Verkaufszahlen jedoch schließlich zurück. Neben der Produktion von Motor- und Fahrrädern wurden auch andere Motoren hergestellt und repariert. Nach Puch, DSH und Titan galt Delta Gnom damals als viertgrößte österreichische Motorradmarke.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion eingestellt, danach produzierte das Unternehmen neben Maschinenteilen wieder Fahrräder und vor allem Mopeds und Leichtmotorräder. Hauptkonkurrent war in diesem Bereich – wieder – die Firma Puch. Verwendet wurden vor allem Motoren der Marken Rotax, ILO oder HMW (Halleiner Motorenwerke), auf Kundenwunsch auch Teile anderer Hersteller. Das Design der Delta Gnom folgte dem in den 1950er-Jahren modernen sportlichen italienischen Stil, es gab auch zweisitzige Ausführungen.

Von jeher warb der Hersteller mit der hohen Qualität, Sparsamkeit und Verlässlichkeit der Delta Gnom – die Erzeugung in Österreich und die damit einhergehende spezielle Anpassung an die heimischen Straßenverhältnisse wurden stets betont. Anfang der 1960er-Jahre wurde jedoch die Produktion eingestellt, weil die ohnehin geringen Stückzahlen immer mehr zurückgingen und die Konkurrenz aus dem In- und Ausland zu stark geworden war.

Das Markenmotiv zeigt ein Delta Gnom Leichtmotorrad aus dem Jahr 1953 mit einem Einzylinder-Zweitaktmotor der Firma Fichtel & Sachs mit 123 Kubikzentimetern und einer Leistung von 5,8 PS bei 5.500 Umdrehungen. Das Zweirad hat ein modernes Fahrwerk mit einer Teleskopgabel und einer Jurisch-Hinterradfederung.





Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 7.3.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck / offset printing
Auflage: 500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3200
 
Brigitte Am: 21.01.2015 07:17:00 Gelesen: 1036971# 414 @  
Serie “Comicmarken - Puzzle”
Sondermarkenblock „Osterhasen”

Jedes Jahr nach der Fastenzeit kommt er – der eierbringende Osterhase, der nicht nur Kindern eine schöne Zeit beschert. Gesehen hat ihn noch niemand, denn er ist schnell und scheu. Die buntbemalten, hartgekochten Eier mögen aber alle, sie laden zum Eierpecken ein und passen bei der ostersonntäglichen Jause perfekt zu Schinken und frischem Kren. Die Österreichische Post widmet der Figur des Osterhasen einen Sondermarkenblock mit vier Marken.

Über das Alter des Osterhasen spekulieren die Historiker und warten mit verschiedenen Theorien auf. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der eierbringende Nager vermutlich im Jahr 1682 in einer Schrift des Heidelberger Arztes Georg Franck von Franckenau bzw. seines Doktoranden Johannes Richier: „De ovis paschalibus“ („Von Ostereiern“). Sie handelt vom Osterhasen, der Eier in Gärten versteckt und so Kinder wie Erwachsene erfreut. Bereits in der Antike war der Hase Symbol für Leben, Fruchtbarkeit und Wachstum und wurde in der Kunst sowie in kirchlichen Darstellungen immer wieder aufgegriffen. Das bekannte „Dreihasenbild“, das drei in einem Kreis angeordnete Hasen mit insgesamt nur drei Ohren darstellt, ist Sinnbild für die heilige Trinität und wurde schon früh als Motiv für die Bemalung von Ostereiern verwendet – möglicherweise entstand so die Geschichte vom Hasen, der die Eier bringt.

Auch die frühlingsbedingte Vermehrungsfreudigkeit der Feldhasen und die damit verbundene forcierte Futtersuche dürfte dazu beigetragen haben, dass sich der Osterhase im 18. Jahrhundert vor allem in den städtischen Gebieten als österliches Symboltier durchsetzte und andere Tiere, die davor auch für das Eierfärben und Verstecken „zuständig“ waren, allmählich verdrängte. So glaubten einst Tiroler Kinder an die Osterhenne, in Teilen Deutschlands wurde der Osterhahn, der Storch oder sogar der Fuchs freudig erwartet, und in der Schweiz verteilte zu Ostern der Kuckuck die bunten Eier. Im gutsituierten Bürgertum des 19. Jahrhunderts verwandelte sich die Suche nach Ostereiern allmählich in einen Familienbrauch, der religiöse Ursprung trat mehr und mehr in den Hintergrund. Der bayrische Beamte Franz Graf von Pocci sorgte mit seinen Illustrationen vom aufrecht stehenden Hasen mit einem Korb voller Eier nachhaltig für das Erscheinungsbild des Osterhasen, der bald auch außerhalb des deutschsprachigen Raums beliebt wurde. In den USA kommt übrigens der „Easter Bunny“, der mehr einem Kaninchen ähnelt, in Australien wird als Alternative zum Easter Bunny auch der „Easter Bilby“, ein Großer Kaninchennasenbeutler, angeboten.

Heute bringt der Osterhase längst nicht mehr nur Eier, auch allerlei Schokolade und kleine Geschenke finden sich im mit Papiergras ausgelegten Osternest für die Kinder.

Die Industrie hat die Beliebtheit des Osterhasen schon längst aufgegriffen, der kindlichen Vorfreude auf den langohrigen Frühlingsboten tut dies aber keinerlei Abbruch. Die vierteilige Puzzlemarke „Osterhasen“ lädt selbst zum Suchen ein, der Entwurf stammt vom jungen Animations- und 3D-Künstler Dominik Gröstlinger.





Nennwert: EUR 2,72 (4 x EUR 0,68)
Ausgabetag: 7.3.2015
Markengröße: ca. 40 x 40mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Grafikentwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck / offset printing
Auflage: 150.000 Blocks mit 4 Marken
MiNr. 3201-3204 (Block 85)
 
Brigitte Am: 23.01.2015 07:07:00 Gelesen: 1036459# 415 @  
Sondermarke „650 Jahre Universität Wien“

650 Jahre an Erfahrung und Renommee, ein mit über 180 Studienprogrammen äußerst reichhaltiges und vielfältiges Lehrangebot – das durch aktuelle Forschung stetig erweitert und aktualisiert wird –, eine große Community von Studierenden, eine Fülle von Angeboten für Auslandsaufenthalte und nicht zuletzt der reizvolle Standort im Herzen von Wien machen die Universität Wien zum Bildungsmagneten für in- und ausländische Studentinnen und Studenten. Die Österreichische Post gratuliert der größten und auch ältesten Universität des deutschen Sprachraums mit einer Sondermarke zu diesem Jubiläum. Inspiriert von der Pariser Sorbonne, gründete Herzog Rudolph IV. der Stifter am 12. März 1365 die „Alma Mater Rudolphina Vindobonensis“, die Universität Wien.

Zwar sollte es bis zu einem geregelten Lehrbetrieb noch weitere 20 Jahre dauern, doch die Hochschule konnte sich etablieren und wuchs zur größten Universität des Heiligen Römischen Reiches heran. Die Kirchenspaltung durch Luthers Reformation, die erste Türkenbelagerung Wiens sowie wirtschaftliche Not ließen die Zahl der Studierenden jedoch wieder drastisch sinken, durch die Vereinigung der Universität mit dem Jesuitenkollegium unter König Ferdinand II. im Jahr 1623 wurde dieser Stagnation allerdings wirksam Einhalt geboten. Unter Kaiserin Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II. wurde die Universität in eine staatliche Lehranstalt umgewandelt und die Ausbildung von Ärzten und Beamten in den Vordergrund gerückt. Durch die josephinischen Reformen war das Studieren schließlich auch Protestanten und Juden erlaubt, 1783 wurde Deutsch als Unterrichtssprache eingeführt. Die Revolution 1848 forderte die unabhängige Lehr- und Lernfreiheit und leitete damit eine grundlegende Erneuerung des Bildungswesens ein – der damals formulierte Grundsatz „die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei“ trägt bis heute Gültigkeit. Das jetzige Hauptgebäude der Universität Wien wurde 1884 eröffnet, 1897 durften sich erstmals Frauen an der Philosophischen Fakultät einschreiben. Während des Ersten Weltkriegs diente die Universität als Lazarett, nach dem Anschluss an das Deutsche Reich im Jahr 1938 folgte die „Gleichschaltung“ der Hochschule, die daraufhin rund 45 Prozent aller Lehrenden aus „rassischen“ Gründen entließ.

Trotz schwerer im Zweiten Weltkrieg verursachter Bombenschäden konnte bereits Ende Mai 1945 der Lehrbetrieb an der Universität wieder aufgenommen werden. Als in den 1970er-Jahren der freie Universitätszugang eingeführt wurde, hatte dies einen enormen Andrang und eine ständige Erweiterung der Universität zur Folge. Heute umfasst die Universität Wien rund 92.000 Studierende und 9.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 19 Fakultäten und Zentren.

Das Jubiläumsjahr 2015 wird mit vielfältigen Aktivitäten begangen, wobei die Bedeutung der universitären Forschung und der Austausch mit internationalen Partnern eine besondere Rolle spielen werden. Es soll auch Anlass zu Rückblick und Vorausschau bieten und nicht zuletzt zum Feiern einladen.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 13.3.2015
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: Tea Mina Jaramaz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3205
 
Brigitte Am: 26.01.2015 07:11:00 Gelesen: 1035855# 416 @  
Sondermarke „500. Geburtstag Heilige Teresa von Avila”

Sie steht für Weisheit, Mut und Stärke und gilt als eine der größten Mystikerinnen des christlichen Glaubens. Auch war sie die erste Frau, die von der katholischen Kirche als Kirchenlehrerin anerkannt wurde. Die Österreichische Post widmet der heiligen Teresa von Ávila, die trotz ihres großartigen Schaffens niemals in Selbstgefälligkeit verfiel: „… denn der Herr schaut nicht so sehr auf die Größe der Werke als vielmehr auf die Liebe, mit der sie getan werden.“ (Teresa von Ávila, „Wohnungen der inneren Burg“), eine Sondermarke.

Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada wurde am 28. März 1515 im kastilischen Ávila als drittes von zehn Kindern geboren. Sie galt als fröhliches, neugieriges und lebhaftes Mädchen und durfte auf Wunsch ihres Vaters das Lesen und Schreiben erlernen. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter übernahm ein Kloster der Augustinerinnen Teresas Erziehung. Im Jahr 1535 sah sie sich aus Angst vor der Bevormundung durch einen etwaigen Ehemann, aber auch aus Furcht vor der Verdammnis zum Eintritt in den Orden der Karmelitinnen veranlasst. Die nächsten Lebensjahre waren von schwerer Krankheit gekennzeichnet, möglicherweise verursachten Depressionen oder Epilepsie ihr Leiden, welches in einem mehrtägigen Koma und anschließender mehrjähriger Lähmung einen Tiefpunkt fand. Nach ihrer Genesung kam es vor einem Bildnis des leidenden Christus zur ersten intensiven Begegnung mit Jesus, weitere tiefe Gebetserfahrungen und Visionen, aber auch Umstände wie der Tod ihres Vaters führten der Legende nach schließlich zu ihrer endgültigen Bekehrung und zu ihrer Erfahrung der unendlichen Liebe Jesu – 1556 feierte sie ihre geistige Verlobung mit Christus. Ihre Visionen mehrten sich, und ihre Berufung wurde noch stärker und deutlicher.

Ihrem Wunsch nach einer Reform im Karmeliterorden in Anlehnung an die „Descalzos“, die Unbeschuhten, wurde 1562 durch Papst Pius IV. stattgegeben, und es kam zur Gründung des Klosters San José in Ávila. Bereits fünf Jahre später konnte sie vier weitere Klöster gründen, in denen die Pflege einer intensiven Beziehung zu Gott sowie Demut, ein geschwisterlicher Lebensstil und das Loslassen vom Ich zu den wichtigsten Ordensidealen erklärt wurden; auf radikale Auslegungen wie Selbstgeißelungen oder schwere Bußübungen verzichtete sie. Insgesamt gehen 15 Frauenklöster, 16 Männerklöster sowie eine Missionsstation auf Teresa von Ávila zurück.

Zu ihrem umfassenden schriftlichen Werk zählen unter anderem eine Autobiografie, die Schriften „Weg zur Vollkommenheit“, „Das Buch der Gründungen“ oder „Wohnungen der inneren Burg“, die ihren beeindruckenden Lebensweg, aber auch die Tiefe ihrer spirituellen Erfahrungen beschreiben. Für Teresa von Ávila bedeutete das Gebet zu Gott stets ein Verweilen bei einem menschgewordenen Freund und die Erfahrung seiner ungeteilten Liebe. Ihre Unerschrockenheit führte auch immer wieder zu Problemen mit höheren kirchlichen Instanzen, zu einem Ausschluss aus der Kirche kam es jedoch nie. Teresa von Ávila verstarb am 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes, im Jahr 1614 wurde sie selig gesprochen, ihre Heiligsprechung folgte 1622. Als Gedenktag ist ihr der 15. Oktober geweiht.

Das Motiv der Sondermarke zeigt die Schutzpatronin von Spanien auf einem Gemälde aus der Zeit um 1900, das sich im Besitz des Gmundner Karmelitinnenordens befindet.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 28.3.2015
Markengröße: 35 x 42 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3206
 
Brigitte Am: 03.03.2015 16:44:55 Gelesen: 1028117# 417 @  
Sondermarke „Österreichische Nationalbibliothek - Literaturmuseum“

Aus Anlass der Errichtung des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek bringt die Österreichische Post eine Sondermarke zum Thema heraus. In diesem Museum wird österreichische Literatur vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart an einem Ort gesammelt zur Schau gestellt. Als zentrale wissenschaftliche Bibliothek der Republik Österreich blickt die Österreichische Nationalbibliothek auf eine Geschichte zurück, die bis ins 14. Jahrhundert reicht.

Als erstes Stück der heutigen Sammlung gilt das Evangeliar des Johannes von Troppau aus dem Jahr 1368, das er für den Herzog von Österreich anfertigte. Kaiser Friedrich III. vereinigte schließlich die Habsburgerschätze in der Burg zu Wiener Neustadt, unter anderem lagerten dort wertvolle Handschriften wie die Wenzelsbibel und die Goldene Bulle. Im Laufe der Jahrhunderte gelangte der Bücherschatz schließlich nach längerem Verbleib unter anderem auf Schloss Ambras und in der Prager Burg wieder zurück nach Wien. Am heutigen Josefsplatz wurde im 18. Jahrhundert ein Gebäude errichtet, das die damals Hofbibliothek genannte Sammlung beherbergen sollte. Der aus dieser Zeit stammende Prunksaal der Nationalbibliothek gilt heute noch als ein Meisterwerk barocker Architektur und Freskenmalerei, unter anderem ist hier die Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen mit rund 15.000 Exemplaren untergebracht.

Zahlreiche Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek finden ab 2015 nun im neu geschaffenen Literaturmuseum eine neue Heimat. Das Museum befindet sich in den Räumlichkeiten des ehemaligen k. k. Hofkammerarchivs, in dem einst Franz Grillparzer als Direktor amtierte. Das Haus in der Johannesgasse 6 im ersten Wiener Gemeindebezirk wurde vom Sieger des ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs, der Wiener Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten und PLANET ARCHITECTS, entsprechend adaptiert, es wird nun nach dem berühmten Archivdirektor "Grillparzerhaus“ genannt. Auf zwei Ebenen werden Werke österreichischer Autorinnen und Autoren von der Zeit der Aufklärung bis zur Gegenwart ausgestellt, eine weitere Etage ist für wechselnde Ausstellungen vorgesehen. Damit sollen die österreichische Literatur und ihre Bedeutung für das europäische Kulturleben nun in einem zentralen Museum präsentiert werden.

Architektonisch kombiniert das Museum die denkmalgeschützten Räumlichkeiten mit ihren historischen Archivregalen mit funktionellen Räumen für Workshops und Lesungen. Neben Büchern, Manuskripten, Briefen, Zeichnungen und Fotos, die nicht nur die Literatur, sondern auch die sozialgeschichtlichen Hintergründe widerspiegeln, finden auch optisch und kulturhistorisch interessante Gegenstände im Museum ihren Platz, etwa Egon Friedells Perücke, die er bei seinem Goethe-Sketch trug.

Das Briefmarkenmotiv zeigt einen Einblick in die neugestalteten Räumlichkeiten des neuen Literaturmuseums im Grillparzerhaus, das bis 2006 vom Österreichischen Staatsarchiv genutzt wurde, sowie einen Regiestuhl von Ernst Jandl.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 18.4.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3207
 
Brigitte Am: 05.03.2015 07:08:00 Gelesen: 1027849# 418 @  
Sondermarke „Eurovision Song Contest Vienna 2015“

Nach dem fulminanten Sieg von Conchita Wurst im Jahr 2014 ist Österreich nun Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2015. Anlässlich dieses Großereignisses bringt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus, die das Logo des diesjährigen Gesangswettbewerbs zeigt.

Seit 1956 wird dieser Musikwettbewerb jährlich von der EBU, der Europäischen Rundfunkunion, ausgetragen. Damit ist das Jahr 2015 ein ganz besonderes: Der Song Contest findet heuer zum 60. Mal statt – umso schöner, dass dieses Jubiläum in Österreich gefeiert wird. Schon einmal – 1967 – wurde der „Grand Prix de la Chanson“, wie er damals noch hieß, in Österreich veranstaltet. Sandy Shaw, die barfüßige Sängerin aus Großbritannien, gewann damals den Bewerb mit ihrem Lied „Puppet on a String“. Im Jahr zuvor begeisterte „unser“ Udo Jürgens bei seinem dritten Antreten die Zuseher und konnte mit „Merci, Chérie“ erstmals den Sieg für Österreich erringen und damit den Liederwettbewerb in seine Heimat bringen. Für ihn bedeutete das den internationalen Durchbruch und den Beginn einer beispiellosen Karriere. Andere Länder waren jedoch weit erfolgreicher beim Song Contest als Österreich.

Unangefochten an der Spitze der Gewinnerliste liegt Irland mit insgesamt sieben Siegen, gefolgt von Frankreich, Luxemburg, Schweden und dem Vereinigten Königreich mit je fünf. Viele bekannte – oder vorher noch unbekannte – Künstler traten schon beim Song Contest auf, so etwa ABBA, Céline Dion, Cliff Richard, France Gall, Nicole oder Vicky Leandros. Johnny Logan gewann für Irland sogar zweimal als Sänger und einmal als Komponist und ist damit der erfolgreichste teilnehmende Künstler. Die Trophäe des Gesangswettbewerbs bekommt übrigens nicht die Sängerin oder der Sänger, sondern die Komponistin bzw. der Komponist des Siegerlieds.

Eine Besonderheit gab es beim Song Contest des Jahres 1969, der in Spanien ausgetragen wurde. Gleich vier Länder hatten am Ende den gleichen Punktestand und wurden damit zu Siegern: Spanien, Großbritannien, die Niederlande und Frankreich.

Heute gibt es Regelungen für solche Sonderfälle – das Reglement für die Teilnahme und die Wertung der Lieder wurde in der Geschichte der Veranstaltung mehrmals geändert. Da die Teilnehmerzahl von Jahr zu Jahr anstieg, gibt es nun Vorrunden, in denen sich die Künstlerinnen und Künstler für das Finale qualifizieren müssen. Um eine möglichst objektive und gerechte Bewertung zu gewährleisten, werden die Punkte von einer Jury und vom Publikum mittels Televoting gemeinsam vergeben. Auch die Zuschauerzahlen sind enorm: Rund 150 Millionen Menschen weltweit zittern jährlich mit ihren Favoriten mit.

Das Sujet der Sondermarke zeigt das dynamische Logo zum Eurovision Song Contest 2015 mit dem Titel „The Sphere“. Der Slogan „Building Bridges“ symbolisiert mit der Kugel und der Welle Verbindungen und Begegnungen ebenso wie die Einheit, die sich aus der Vielfalt generiert, und die gelebte Toleranz. Logo und Artwork stammen vom ORF-Tochterunternehmen OMC (ORF Marketing and Creation).





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 24.4.2015
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: ORF Marketing and Creation
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck auf Silberfolie
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3208
 
Brigitte Am: 07.03.2015 07:08:00 Gelesen: 1027528# 419 @  
Serie „Österreicher in Hollywood”
Sondermarke „Maria Schell“

Vor zehn Jahren starb eine der bekanntesten deutschsprachigen Schauspielerinnen der Nachkriegszeit, die auch internationale Erfolge erzielen konnte. Die Österreichische Post widmet Maria Schell eine Sonderbriefmarke aus der Serie „Österreicher in Hollywood“. Das Motiv der Briefmarke stammt aus dem Jahr 1951.

Als Tochter eines Schweizer Schriftstellers und einer Wiener Schauspielerin wurde Maria Margarete Anna Schell am 15. Jänner 1926 in Wien geboren. Nach dem Anschluss 1938 lebte die Familie in der Schweiz. 1942 erhielt Maria Schell, damals noch Gritli genannt, ihre erste Filmrolle im Schweizer Film „Steibruch“ (schweizerisch für Steinbruch). Danach nahm sie Schauspielunterricht und spielte 1948 ihre erste Hauptrolle in „Der Engel mit der Posaune“ neben den damaligen Stars Paula Wessely, Attila und Paul Hörbiger sowie Oskar Werner. Zahlreiche erfolgreiche deutsche Filme, viele davon mit O. W. Fischer, folgten; für ihre Rolle in „Die letzte Brücke“ erhielt sie 1954 eine Auszeichnung bei den Filmfestspielen von Cannes.

1958 spielte sie an der Seite von Yul Brynner in „Die Brüder Karamasow“, in den 1950er- und 1960er-Jahren folgten weitere Hollywoodfilme mit Gary Cooper und Glenn Ford sowie unzählige weitere Film- und Fernsehproduktionen im deutsch-, französisch- und englischsprachigen Raum. Auch im Theater war sie immer wieder tätig und drehte einige erfolgreiche Literaturverfilmungen, z. B. „Der Schinderhannes“ oder „Nora oder Ein Puppenheim“. In späteren Jahren war sie vor allem in Nebenrollen großer Hollywoodfilme wie etwa „Superman“ (1978) und in deutschen Fernsehserien zu sehen.

Schließlich zog sie sich aber immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück und lebte auf einer Almhütte in Kärnten. Zunehmende Depressionen führten zu einem Suizidversuch, ihre Gesundheit war schwer angeschlagen. 2002 drehte ihr Bruder Maximilian Schell, ebenfalls ein international höchst erfolgreicher Schauspieler und Oscar-Preisträger, das Porträt „Meine Schwester Maria“, das auch ihre zunehmende Altersdemenz thematisierte. Am 26. April 2005 verstarb Maria Schell schließlich an einer Lungenentzündung. Ihre beiden Kinder aus zwei Ehen, Oliver Schell und Marie Theres Relin, sind wie ihre Geschwister Maximilian, Carl und Immy ebenfalls Schauspieler.

Maria Schell war eine der bekanntesten Schauspielerinnen der Nachkriegszeit. Ihre romantischen Dramen mit ihrem Traum-Filmpartner O. W. Fischer waren äußerst beliebt und brachten ihr Jahr für Jahr Bambi-Auszeichnungen ein, ihr Talent reichte jedoch weit darüber hinaus. Sie spielte an der Seite von Stars wie Romy Schneider, Curd Jürgens, Marcello Mastroianni oder Orson Welles. Maria Schell prägte die deutsche Kinoszene der Fünfzigerjahre mit ihrem mädchenhaften, unschuldigen Charme – ihre gefühlvolle Darstellungsweise, dieses „Lachen unter Tränen“, brachte ihr den Spitznamen „Seelchen“ ein, mit dem sie jedoch nie recht glücklich war.







Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 24.4.2015
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 550.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3209
 
Brigitte Am: 09.03.2015 07:01:00 Gelesen: 1027168# 420 @  
Serie „Moderne Architektur in Österreich“
Sondermarke „Museum Liaunig”

Das Museum Liaunig im Kärntner Neuhaus (slowenisch: Suha) öffnet im Mai 2015 nach einem großen Um- und Ausbau wieder seine Pforten. Die Österreichische Post widmet diesem spektakulären Bauwerk eine Sondermarke aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“. Das Privatmuseum beherbergt die Kunstsammlung des Industriellen und Wirtschaftsexperten Dkfm. Herbert W. Liaunig, der vor allem als Unternehmenssanierer bekannt ist.

Liaunig erwarb 1988 das Schloss Neuhaus westlich von Lavamünd als Wohnsitz und Hort für seine Kunstsammlung, doch bald wurde der Platz zu klein, und man begann mit der Planung eines eigenen Museumsgebäudes. 2007 startete der Bau des außergewöhnlichen Museums, dessen Entwurf vom jungen Wiener Architektenbüro „querkraft“ stammt. Im Sommer 2008 konnte das Museum bereits eröffnet werden. Das Gebäude besteht aus vier in das Gelände integrierten Baukörpern, von denen nur der langgestreckte Galerietrakt sichtbar ist, der auffällig hervorragt.

Dieser 160 Meter lange „White Cube“ erhält großteils natürliches Licht von oben und bietet zwei Terrassen mit hervorragender Aussicht auf die umgebende Landschaft. Die anderen Gebäudeteile liegen unter der Erde. Der Museumsbau vermittelt nach den Vorstellungen Liaunigs einen industriellen Stil, der durch die verwendeten Materialien Sichtbeton, Stahl und Glas noch unterstrichen wird. Insgesamt wies der Gebäudekomplex ursprünglich eine Nutzfläche von rund 5.000 Quadratmetern auf. Das architektonisch bemerkenswerte Gebäude wurde bereits 2012 unter Denkmalschutz gestellt und mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet.

Die über vier Jahrzehnte aufgebaute Sammlung Liaunig umfasst vor allem zeitgenössische österreichische Kunst ab 1950, die durch einige markante Stücke ausländischer Maler und Bildhauer erweitert wird. Werke österreichischer Maler und Grafiker wie Arnulf Rainer, Marc Adrian, Hubert Schmalix, Peter Pongratz, Maria Lassnig und vielen mehr werden ergänzt durch Plastiken von Joannis Avramidis, Fritz Wotruba und zahlreichen anderen Künstlern. Einen Kontrast zur zeitgenössischen Kunst bildet die Dauerausstellung „Gold der Akan“: In einem großen schwarzen Kubus, der vom Hauptausstellungsraum aus begehbar ist, werden 600 Schmuck- und Kultobjekte afrikanischer Königsstämme aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt, eine der weltweit größten Sammlungen dieser Art. Nach einer einjährigen Umbauphase durch das bereits bewährte Architektenteam „querkraft“ wird das großzügig erweiterte Museum im Mai 2015 wieder eröffnet.

Neben der Kunstschau „Wirklichkeiten“, die die gleichnamige Künstlergruppe um Peter Pongratz präsentiert, gibt es auch eine Sonderausstellung über den irischen Künstler Sean Scully. Neue Objekte aus der Kunstsammlung der Familie wie dekorierte Gläser und Porträtminiaturen des 16. bis 19. Jahrhunderts werden ebenfalls gezeigt. Das Museum kann nach Voranmeldung im Rahmen einer Führung besichtigt werden.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 26.4.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Bild: Alexander Rendi
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3210
 
Brigitte Am: 27.03.2015 11:26:10 Gelesen: 1023177# 421 @  
Serie „Klassische Trachten”
Sondermarke „Tuxer Tracht“

Tirol birgt einen bunten und einzigartigen Reichtum an klassischen Trachten und den damit verwobenen Brauchtümern. Das Zillertal etwa sticht durch seine einheitliche Tracht hervor, die vor allem bei festlichen Anlässen nicht fehlen darf – die Österreichische Post präsentiert mit einer Sondermarke aus der Serie „Klassische Trachten“ allerdings die alte Tuxer Alltagstracht, die heute wieder eine modische Renaissance erlebt.

Die Tuxer Alltagstracht zeichnet sich durch die gedeckten Farben aus. Diese sind darauf zurückzuführen, dass bei der Tuxer Tracht nicht nur zur Herstellung ausschließlich Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle verwendet werden, sondern die Stoffe auch mit Naturfarben gefärbt werden. Die augenscheinliche Schlichtheit der Alltagstracht wird durch feine und aufwendig verarbeitete Details durchbrochen, die oft erst auf den zweiten Blick wahrgenommen werden. Auffällig ist etwa der einfarbig bestickte Ranzen, der im Original mit Federkielstickerei dekoriert wird. Diese Leibgurte, die ursprünglich als Schutz vor Säbelhieben vor allem von Bauern getragen wurden, werden heute in wenigen Handwerksbetrieben mit echten Pfauenfedern und großem kunsthandwerklichen Geschick angefertigt. Aus dem vom Tiroler Steinschaf gewonnenen Loden wird eine hellgraue Joppe genäht, der sogenannte Tuxer. Zur Alltagstracht der Herren gehören zudem die aus grobem Leinen gefertigte Kniebundhose, ein wollener Brustfleck, weiße Kniestrümpfe, schwarze Schuhe, ein weißes Hemd mit Stehkragen und eine schmale schwarze Krawatte. Als Kopfbedeckung dient ein dunkler Filzhut.

Die heutigen Tuxer Frauentrachten sind weitaus vielfältiger als die der Herren. Die in Schwarz gehaltene Festtagstracht, das „Röckl“, sticht durch eine bunte Schürze und ein weißes Tuch, den reich verzierten und mit Goldquasten versehenen Hut, aber vor allem durch ihr viereckiges Dekolleté hervor, in dem ein besticktes weißes Seidentuch getragen wird. Die edlen Stoffe und die feine Verarbeitung machen diese Tracht sehr kostspielig, aus diesem Grund wurden diese Gewänder früher von Generation zu Generation weitergegeben. Zu den Grundelementen der einfachen Alltagstracht gehört ein dunkles Mieder, unter dem aufgrund der frischen Temperaturen in den Tiroler Alpen eine meist langärmlige Leinenbluse mit Puffärmeln getragen wird. Am meist hoch an der Taille angesetzten Rock wird eine Schürze aus Wollstoff oder Seide gebunden, die Art der Bindung der Schleife verrät den Familienstand seiner Trägerinnen.

Die Sondermarke zeigt die Tuxer Alltagstracht, die an Ursprünglichkeit nichts verloren hat. Dafür zeichnet insbesondere der Tiroler Trachtenverband verantwortlich, der sich mit großer Sorgfalt dem Erhalt regionaler Besonderheiten und Brauchtümer verschrieben hat.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 2.5.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 550.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3211
 
Brigitte Am: 30.03.2015 07:01:00 Gelesen: 1022919# 422 @  
Sondermarkenblock „175 Jahre Briefmarke“

Am 6. Mai 1840 wurde sie herausgegeben – die „One Penny Black“, die erste Briefmarke der Welt. Doch wie so oft bei bahnbrechenden Entwicklungen sind ihre Wegbereiter nicht minder bedeutend – auch wenn sie meist viel schneller in Vergessenheit geraten. Die „One Penny Black“ gehört heute zu den bekanntesten Briefmarken und ist ein begehrtes Sammlerstück. Zu ihrem 175. Geburtstag bringt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus.

Bereits in der Antike wurden erste Poststellen errichtet und die Schriftstücke per Schiff oder Pferd verschickt. Über die nächsten Jahrhunderte war es üblich, dass das Porto vom Empfänger eingehoben wurde – ein System, das den Briefverkehr nur liquiden Bürgern ermöglichte und das einigen Erneuerungsversuchen, die lange vor der „One Penny Black“ unternommen wurden, vehement widerstand. So entwickelte etwa Jean-Jacques Renouard de Villayer von der Pariser Stadtpost 1653 einen Gebührenstreifen aus Papier, der an einen Brief angebunden oder angeheftet werden konnte. Um 1680 führten William Dockwra und Robert Murray von der „London Penny Post“ einen Einheitspreis für die Stadtpost ein, der mittels Stempelfreimachung, den „triangular postmarks“, entrichtet wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts organisierten mehrere Städte Europas ihre Post mit vom Empfänger entrichteten Stadtkuverts.

Die Erfindung der Briefmarke wird heute vor allem drei Herren zugeschrieben: Der schottische Zeitungsverleger und Druckereibesitzer James Chalmers (1782–1853) entwickelte bereits 1834 kleine, gummierte Papierstreifen mit Nominalen, reichte aber seine Entwürfe erst vier Jahre später ein und fand trotz seiner maßgeblichen Vorarbeit bei der Erstausgabe der „One Penny Black“ keinerlei Erwähnung. Der aus Slowenien stammende Laurenz Koschier bzw. Lovrenc Košir (1804–1879) hatte die Idee zu „gepressten Papieroblaten“, um das Postporto im Voraus zu begleichen. Er präsentierte seinen Vorschlag der k. k. Allgemeinen Hofkammer, wo dieser zwar lange geprüft, jedoch letztlich abgelehnt wurde. Erst die britische Postreform, die unter der Leitung von Sir Rowland Hill in den Jahren 1839 bis 1840 durchgeführt wurde, verhalf der Briefmarke zu ihrem weltweiten Siegeszug. Dieser Postreform war ein Wettbewerb des Schatzamts für die Gestaltung der Briefmarken vorangegangen. Rowland Hill wählte schließlich das Porträt der damals 21-jährigen Königin Victoria als Motiv aus. Am 6. Mai 1840 war es schließlich soweit: Die „One Penny Black“ wurde ausgegeben und reformierte das Postwesen weltweit.

Die Sondermarke zeigt neben den drei maßgeblichen Erfindern der Briefmarke die berühmte „One Penny Black“. Sie wurde im Stichtiefdruck angefertigt, die Buchstaben in den unteren Ecken geben die Position auf dem Markenbogen an, der 240 Marken umfasste. Eine Länderbezeichnung ist nicht vorhanden. Die „One Penny Black“ war nur ein Jahr in Gebrauch, bevor sie von der „Penny Red“ abgelöst wurde. Auch die erste österreichische Briefmarke, die Wappenausgabe von 1850, ist auf dem Sondermarkenblock abgebildet.





Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 7.5.2015
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck
Auflage: 150.000 Blocks á 1 Marke
MiNr. 3212 (Block 86)
 
Brigitte Am: 02.04.2015 07:03:00 Gelesen: 1022533# 423 @  
Sondermarkenblock „Hubert Schmalix“

Einer der bedeutendsten Vertreter der „Neuen Malerei“ ist der österreichische Maler Hubert Schmalix. Die Österreichische Post widmet dem international erfolgreichen Künstler eine Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst“.

Hubert Schmalix wurde am 17. Dezember 1952 in Graz geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bereits 1979 waren seine Arbeiten in Stuttgart bei der zukunftsweisenden Ausstellung „Europa 79 – Kunst der 80er-Jahre“ zu sehen, 1980 folgte eine Einladung zur „Aperto 80“ bei der Biennale in Venedig.

Als Wegbereiter der sogenannten „Neuen Malerei“ war er auch in Österreich an den bedeutendsten Ausstellungen der Zeit wie etwa „Neue Malerei in Österreich“ im Jahr 1981 in Graz beteiligt und errang bald internationale Bekanntheit. So konnte er 1983 seine Arbeiten auch in der Londoner Tate Gallery präsentieren. 1984 reiste er auf die Philippinen, 1987 übersiedelte er nach Los Angeles. Heute lebt und arbeitet er in Los Angeles und Wien und unterrichtete unter anderem an der Hochschule für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie als Gastprofessor an der University of California in Los Angeles.

In den 1980er-Jahren entwickelte sich in Deutschland und Österreich eine Kunstströmung, die „Neue Malerei“ genannt wird, die Künstler werden auch als „Neue Wilde“ bezeichnet. Großflächige, sinnliche Bilder, mit schwungvollem Pinselstrich und kräftigen Farben gemalt – die neue Kunst versuchte, die Gegensätze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei zu überwinden. Hubert Schmalix befasst sich vor allem mit klassischen Bildthemen wie Stillleben, Porträts, Landschaften und Aktdarstellungen. In seinen Werken dominieren gegenständliche Darstellungen, der weibliche oder männliche Akt spielt dabei eine zentrale Rolle. Besonders die intensive, aber selektive Farbgebung in seinen Bildern sticht ins Auge. War in seinen frühen Werken – in der „wilden Phase“ – noch der expressionistische Stil vorherrschend, so dominiert seit den 1990er-Jahren ein strengerer, architektonischer Bildaufbau. Stadtansichten von Los Angeles zeigen etwa bausteinartige Kompositionen von Häusern in bunten Farbvariationen.

Im Jahr 2008 verhüllte Hubert Schmalix den Wiener Ringturm am Donaukanal mit einem riesengroßen Blumenstillleben. Im Hörsaaltrakt an der Universität Innsbruck schuf er in den 80er-Jahren ein aufsehenerregendes Mosaikkunstwerk. Zudem gestaltete er den Innenraum der Kirche St. Paul in Salzburg mit großflächigen Fresken und einem farbenfrohen Altarraum. 1998 wurde er mit dem Preis der Stadt Wien für bildende Kunst ausgezeichnet, seine Werke sind in zahllosen Ausstellungen im In- und Ausland zu besichtigen.

Das Markenmotiv zeigt das Ölgemälde „After the Rain“ aus dem Jahr 2014. Es ist alpinromantischen Bildern des 19. Jahrhunderts nachempfunden, wurde vom Künstler jedoch in eine „poppige“ Bildsprache übersetzt.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 7.5.2015
Markengröße: 46 x 54,64 mm
Blockgröße: 60 x 80 mm
Entwurf: Hubert Schmalix
Grafik: Peter Ledl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck
Auflage: 150.000 Blocks á 1 Marke
MiNr. 3213 (Block 87)
 
Brigitte Am: 04.04.2015 07:07:00 Gelesen: 1022211# 424 @  
Sondermarke „EUROPA 2015 – ‚Altes Spielzeug – Matador‘“

Seit über hundert Jahren spielen Kinder nun schon mit den legendären "Matador“-Baukästen – die Österreichische Post widmet dem österreichischen Spielzeugklassiker eine Sondermarke im Rahmen der EUROPA-Marke, deren Thema – diesmal „Altes Spielzeug“ – von der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften PostEurop vorgegeben wird.

Im Jahr 1899 schenkte der Wiener Eisenbahn-Ingenieur Johann Korbuly seinen Kindern einen Holzbaukasten. Da die damit geschaffenen Bauwerke aber sehr leicht umfielen, hatte er die Idee, die Bausteine mit Stäbchen, die man in dafür gebohrte Löcher stecken konnte, zu verbinden. Das System bewährte sich und wurde patentiert. Korbuly konnte jedoch keinen Käufer für sein Patent finden, und so begann er in einer kleinen Werkstatt im 4. Wiener Gemeindebezirk selbst mit der Produktion.

1903 konnte die erste Matador-Serie ausgeliefert werden. Erst nach verlustreichen Jahren liefen die Geschäfte schließlich an, und 1915 wurde im niederösterreichischen Pfaffstätten die erste Fabrik errichtet. Schließlich konnten die kreativen Holzbaukästen auch ins benachbarte Ausland – nach Deutschland, Italien und in die Schweiz – exportiert werden, und es entstand ein regelrechter Boom. Am Ende des Zweiten Weltkriegs brannte die Fabrik ab, wurde jedoch rasch wieder aufgebaut, und die Produktion konnte fortgesetzt werden.

In den 1970er-Jahren stagnierte der Verkauf, da Spielzeug aus Metall und vor allem aus Kunststoff immer populärer wurde. Die Firma wurde schließlich 1978 an den Zeitungsherausgeber Kurt Falk verkauft, der jedoch – nach wenig erfolgreichen Innovationsversuchen – den Betrieb im Jahr 1987 einstellen musste. 1996 verkaufte er die Markenrechte für Matador und später auch die Maschinen zur Herstellung an Ing. Michael Tobias. Somit konnte die Produktion wieder aufgenommen werden.

Heute produziert Matador Holzbaukästen nach einem bewährten System: Grundbaukästen können mit verschiedenen Ergänzungssets aufgerüstet werden, Ersatzteile und Zubehör wie Räder, Achsen, zusätzliches Werkzeug und vieles mehr können ebenfalls extra dazu erworben werden. Zu jedem Set gibt es ausführliche Vorlagen und Bauanleitungen. Durch dieses modulare System und die Kombinierbarkeit aller Teile untereinander sind der Fantasie der Kinder keine Grenzen gesetzt, und es können immer wieder neue Fahrzeuge, Gebäude oder andere Kunstwerke damit erschaffen werden. Es gibt Sets für Kinder ab 18 Monaten und ab drei Jahren sowie die klassischen Grundbaukästen für Kinder ab fünf Jahren.

Die Holzbausteine werden in Österreich aus hochwertigen heimischen Harthölzern mit größter Präzision gefertigt und sind frei von umwelt- oder gesundheitsschädlichen Stoffen. Das Bausteinsystem unterstützt nach dem Prinzip des „spielend Lernens“ die natürliche Neugierde und Kreativität von Kindern und fördert die Feinmotorik. Nicht zuletzt macht es auch großen Spaß, selbst etwas zu bauen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 7.5.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3214
 
Brigitte Am: 07.04.2015 07:11:00 Gelesen: 1021726# 425 @  
Serie „Autos”
Sondermarke „Steyr Puch IMP 700 GT Coupé“

Aus der beliebten Serie „Autos“ präsentiert die Österreichische Post diesmal ein sportliches Coupé: den IMP 700 GT. Das spezielle Modell ist das Ergebnis aus dem Umbau eines Puch-Fahrzeuges durch einen italienischen Sportwagenhersteller. Frank Reisner, ein aus Ungarn stammender Kanadier, und seine Frau Paula waren beide große Automobilfans. 1959 gründeten sie in Turin die Firma „Costruzione Automobili Intermeccanica“, die ursprünglich Tuningsätze für Autos produzierte.

Kurze Zeit später begann man mit dem Bau von eigenen Fahrzeugen, in die umgebaute Motoren anderer Hersteller eingebaut wurden. Basierend auf dem Steyr Puch 500 wurde schließlich in Kooperation mit Johann Puch vom Grazer Puch-Werk (das eine Kooperation mit Fiat geschlossen hatte) ein kleines zweisitziges Coupé in der Art des Fiat 500 Abarth entworfen, das den Namen IMP für „Intermeccanica Puch“ erhielt. Einige Modelle wurden zu Rennfahrzeugen umgerüstet, und im Jahr 1961 konnte der Kärntner Johann Ortner damit sogar ein Rennen am Nürburgring gewinnen. Aufgrunddessen erwirkte allerdings Carlo Abarth, der Fiat-Rennwagen-Tuner, dass keine Puch-Fahrzeugteile mehr für die Produktion verwendet werden durften, und somit war das Projekt IMP im gleichen Jahr auch schon wieder beendet.

In den darauf folgenden Jahren stellte das italienische Unternehmen verschiedene große Straßensportwagen in Serie her, die mit amerikanischen Motoren – vor allem von Ford und General Motors – ausgestattet und zu einem großen Teil in die USA geliefert wurden. Der Intermeccanica Indra wurde zum Vorläufer des Opel-Umbaus Bitter CD. 1975 übersiedelte man nach Kalifornien, wenige Jahre später nach Vancouver in Kanada. Seit den 1970er-Jahren werden vor allem Repliken von erfolgreichen Automodellen in Serie gebaut. So gibt es etwa den Intermeccanica Speedster oder Roadster als Replik des Porsche 356, der Intermeccanica Squire ist ein Nachbau des legendären Jaguar S.S. 100 Roadster aus den 1930er-Jahren. Auch der VW-Kübelwagen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs wird nachproduziert. Intermeccanica stellt immer wieder auch Einzelanfertigungen her, bei denen Fahrzeuge nach den Kundenspezifikationen umgebaut werden.

Nach dem Tod Frank Reisners im Jahr 2001 übernahm sein Sohn Henry die Unternehmensleitung und führt seither den Betrieb äußerst erfolgreich fort. Intermeccanica präsentiert regelmäßig auf internationalen Autoshows seine Designerfahrzeuge, die das ursprüngliche Flair der Oldtimer mit modernster Technik verbinden.

Insgesamt wurden nur sehr wenige Puch IMP 700 GT Coupés gebaut, von denen nur eine Handvoll heute noch erhalten ist. Jedes Stück ist ein Unikat, alle Karosserieteile wurden händisch angefertigt und montiert. Von Puch wurden dabei die Fahrgestelle und Motoren mit 500 oder 700 Kubikzentimetern Hubraum geliefert. Für die ersten Modelle wurde noch einfach bei gebrauchten Puch 500 die alte Karosserie abgeschnitten und eine neue modelliert.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 29.5.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Wolfgang M. Buchta
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3215
 
Brigitte Am: 27.04.2015 13:59:11 Gelesen: 1018447# 426 @  
Sondermarke „Jugend für gesunde Ernährung“

Mit einer Collage aus Obst und Gemüse konnte Jakob Hansbauer die Jury überzeugen: Sein Motiv ist es, das die Jugendmarke 2015 ziert. Diese wird nicht von renommierten Künstlern, sondern von Jugendlichen selbst gestaltet – seit vier Jahren gibt es dafür den Jugendkreativwettbewerb, an dem sich Nachwuchskünstler aus ganz Österreich zahlreich beteiligen.

Heuer waren die jungen Leute aufgefordert, Zeichnungen, Gemälde, Collagen oder Fotografien zum Thema gesunde Ernährung einzusenden – die Technik blieb dabei ganz den Teilnehmern überlassen. Das Thema gesunde Ernährung ist bei Kindern und Jugendlichen besonders wichtig, weil bereits in diesem Alter der Grundstein für das spätere Ernährungsverhalten gelegt wird. Übergewicht ist ein Thema, das auch immer mehr junge Menschen betrifft. Abwechslungsreiche, altersgerecht zubereitete Kost mit viel Obst und Gemüse ist die beste Voraussetzung dafür, dass aus gesunden Kindern und Jugendlichen auch gesunde Erwachsene werden.

Bis Ende Jänner hatten die Jugendlichen Gelegenheit, ihre Kunstwerke einzuschicken, und sie machten zahlreich davon Gebrauch. Nach dem Einsendeschluss wählte eine fachkundige Jury ihren Favoriten aus. Die Wahl fiel auf Jakob Hansbauer, einen vierzehnjährigen Briefmarkensammler aus Elsbethen/Salzburg, wo er das BRG Akademiestraße besucht. Er hatte – wie so viele – in der Fachzeitschrift „Die Briefmarke“, die er über sein Abo bei der Post monatlich bekommt, von dem Wettbewerb gelesen und beteiligte sich daran. Jakob, der in seiner Freizeit gerne zeichnet, gestaltete ein Gesicht, das aus einem Krautkopf, Karottenhaaren, einer Orange, einer Birne, einer Erbsenschote und einer Banane zusammengesetzt ist und fröhlich blinzelt. Wie er im Interview mit Sybille Pudek, der Leiterin des Jugendreferats des Verbands Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh), für die Zeitschrift „Die Briefmarke“ sagt, war seine Idee, „dass dieses Bild Gusto auf Obst und Gemüse machen sollte.“ Dass nun seine Zeichnung eine Briefmarke ziert, macht ihn sicher besonders stolz, sammelt er doch alle Postwertzeichen, die er bekommen kann. Zu seinen weiteren Leidenschaften gehören Wandern und die Natur, wie er in besagtem Interview erzählt.

Die Briefmarke, die heuer aus dem Wettbewerb „Jugend für gesunde Ernährung“ hervorgeht, hat einen Nennwert von 0,68 Euro, der eingehobene Zuschlag von 20 Cent wird für die Jugendarbeit des Verbands Österreichischer Philatelistenvereine verwendet. Darunter fällt eine ganze Reihe von Aktivitäten, etwa Schulprojekte, bei denen Kindern die Philatelie vorgestellt wird, Seminare sowie die Unterstützung von Jugendgruppen mit Material. Außerdem werden diese zusätzlichen 20 Cent pro Marke genutzt, um bei Ausstellungen dabei zu sein und einen sogenannten „Tag der Jugend“ im Postamt Christkindl nahe Steyr abzuhalten.





Nennwert: EUR 0,68 + EUR 0,20
Ausgabetag: 3.6.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Jakob Hansbauer
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3216
 
Brigitte Am: 29.04.2015 07:08:00 Gelesen: 1018155# 427 @  
Sondermarke „200 Jahre Wiener Kongress“

Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde 1814 bis 1815 der Wiener Kongress abgehalten, um die politische Ordnung in Europa neu zu regeln. Anlässlich des Jubiläums dieses wichtigen historischen Ereignisses gibt die Österreichische Post die Sondermarke „200 Jahre Wiener Kongress“ heraus.

Die Koalitionskriege im Zuge der Eroberungen Napoleon Bonapartes brachten die Machtverhältnisse in den europäischen Staaten gehörig durcheinander. Als Napoleon besiegt und ins Exil geschickt worden war, beendete der Pariser Frieden von 1814 die kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Wiederherstellung des Zustandes der Zeit vor der Französischen Revolution sollte im Wiener Kongress geregelt werden, zu dem am 18. September 1814 erstmals die Vertreter der europäischen Staaten im Palais am Ballhausplatz, dem heutigen Bundeskanzleramt, zusammentrafen.

Die fünf Großmächte Russland, England, Preußen, Frankreich und Österreich spielten dabei eine maßgebliche Rolle. Gastgeber des Kongresses war der österreichische Kaiser Franz I., den Vorsitz führte der österreichische Außenminister Fürst von Metternich, der damit eine wichtige Funktion bei der politischen Neuordnung erfüllte.

Ein wesentliches Ziel der Versammlung war, ein Machtgleichgewicht innerhalb Europas herzustellen, bei dem kein Staat eine zu große Vormachtstellung haben sollte. Zu diesem Zweck wurden die Grenzen in Europa neu gezogen und Territorien neu verteilt. Der Deutsche Bund wurde als Zusammenschluss von souveränen europäischen Staaten gegründet, und zur Sicherung des „ewigen Friedens“ wurde die Heilige Allianz geschlossen, der fast alle Monarchen Europas beitraten.

Nationale und liberale Bestrebungen wurden in diesem „Metternich’schen System“ weitestgehend unterdrückt, was einen Nährboden für die späteren Revolutionen Mitte des 19. Jahrhunderts schuf. Vorerst jedoch war das Ziel einer europäischen Friedensordnung erreicht, als der Kongress im Juni 1815 beendet wurde.

Aber auch abseits der Kongresssäle wurde Geschichte geschrieben. Österreich als Gastgeberland war bemüht, sich seinen Gästen von seiner schönsten Seite zu präsentieren: Öffentliche Gebäude wurden renoviert, die Hofbeamten mit neuen Uniformen ausgestattet. Bälle, Konzerte und festliche Gesellschaften wurden organisiert, auch das Volk war angehalten, sich an den Feierlichkeiten zu beteiligen, was durch die Ausgabe von Freikarten gefördert wurde. „Der Kongress tanzt, aber er geht nicht weiter“ wurde zum geflügelten Wort.

Das Markensujet zeigt einen Ausschnitt aus einem zeitgenössischen Kupferstich von Jean Godefroy nach einem Gemälde von Jean-Baptiste Isabey, auf dem die Gesandten und Fürsten des Wiener Kongresses zu sehen sind. Außenminister Fürst Metternich, einer der einflussreichsten Politiker der Restaurations- und Biedermeierzeit, ist die dominierende Figur in dem Bildausschnitt, er deutet mit der Hand auf den portugiesischen Botschafter, der Papiere in den Händen hält.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 9.6.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Nikolaus Schmidt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3217
 
Brigitte Am: 01.05.2015 07:03:00 Gelesen: 1017413# 428 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke 2015“

Blumen- oder Rosenstadt wird die Stadt genannt, die heuer das Postwertzeichen zum Tag der Briefmarke in Österreich schmückt: Tulln an der Donau ist für seine vielen Gärtnereien, die Gartenbaumesse und eine großflächige Aulandschaft bekannt. Als eine der ältesten Städte Österreichs war sie schon in der vorrömischen Zeit besiedelt. Heute leben etwa 15.600 Menschen in der Bezirkshauptstadt, die rund 72 Quadratkilometer groß ist.

Tulln bietet eine hohe Lebensqualität – im Aubad, einem Natursee am Ufer der Donau, kann man schwimmen, an der Donaulände und im Augebiet spazieren oder Rad fahren. An eben dieser Donaulände stößt man auf den eindrucksvollen Nibelungenbrunnen, der errichtet wurde, da laut der bekannten Sage Hunnenkönig Etzel in Tulln auf Siegfrieds Witwe Kriemhild getroffen war. Viele kommen wegen der Publikumsmessen in die niederösterreichische Stadt, heuer wurde hier die größte Messehalle des Bundeslandes eröffnet.

Die Pfarrkirche St. Stephan, deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückgehen, ist mit ihren zwei Türmen eines der markantesten Gebäude der Stadt Tulln. Sie wurde immer wieder umgebaut und im 18. Jahrhundert teils barockisiert, die helmartigen Turmdächer stammen vom Ende des 18. Jahrhunderts. Die Briefmarke zeigt auch die „MS Stadt Wien“, eines der letzten mit Schaufelrädern angetriebenen Schiffe auf der Donau. Das Erlebnisschiff, das als Restaurant, aber natürlich auch für Ausflugsfahrten verwendet wird, wurde 1938 erbaut, es ist 78 Meter lang, 16 Meter breit und bietet Platz für rund 500 Personen. Die Rosenbrücke ist eine der beiden Donaubrücken in Tulln. Sie entstand 1992 bis 1995 und hat eine Gesamtlänge von 440 Metern. Ihr markantes Aussehen verdankt die Schrägseilbrücke den dünnen Kabeln und ihrem charakteristischen hohen Pylon, also jenem Teil, über das diese verlaufen. Auch die Bevölkerung hatte für den Entwurf des Ingenieursbüros Alfred Pauser gestimmt. Die Brücke sollte das Verkehrsaufkommen in Tulln entlasten.

Tulln präsentiert sich auch als Museumsstadt, einem großen Sohn sind gleich zwei Häuser gewidmet. Das Egon-Schiele-Museum legt seinen Schwerpunkt auf die erste Schaffensphase des hier geborenen Künstlers. Sein Geburtshaus kann ebenfalls besucht werden – da Schiele der Sohn des Bahnhofsvorstands war, befindet sich dieses am Bahnhof. Tulln dürfte für Schiele sehr prägend gewesen sein. Ein weiterer Künstler hinterließ ebenfalls seine Spuren in Tulln: Friedensreich Hundertwassers Schiff „Regentag“ liegt hier vor Anker. Der Künstler lebte zehn Jahre lang auf diesem ehemaligen sizilianischen Transportschiff und segelte damit sogar bis Neuseeland. Das Zuckermuseum und das Römermuseum sind weitere interessante Ausflugsziele in Tulln.

Die farbenfrohe Sondermarke zum Tag der Briefmarke 2015 zeigt die Nibelungenstadt Tulln mit den Kirchtürmen, der markanten Rosenbrücke und dem nostalgischen Schiff im Vordergrund. Sie hat einen Nennwert von 2,88 Euro, der Zuschlag von 1,44 Euro wird für die Förderung der Philatelie verwendet.







Nennwert: EUR 2,88 + EUR 1,44
Ausgabetag: 18.6.2015
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 480.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3218
 
Brigitte Am: 04.05.2015 07:11:00 Gelesen: 1015586# 429 @  
Serie „Wildtiere und Jagd”
Sondermarke „Feldhase“

Aus der Serie „Wildtiere und Jagd“ widmet die Österreichische Post diesmal dem Feldhasen eine Sondermarke, diese zeigt neben einem hoppelnden Feldhasen auch seine typische Spur.

Es sind seine langen „Löffel“, also seine Ohren, und die „Läufe“, seine Beine, die den Feldhasen charakterisieren. Auch eine „Blume“ hat er immer dabei, denn so wird sein Schwänzchen genannt. Als scheu und schnell wird er gerne beschrieben. Das im Lateinischen Lepus europaeus genannte Tier ist durch die Kolonialisierung auf nahezu allen Kontinenten beheimatet, auch wenn es ursprünglich nur in Europa vorkam.

Feldhasen leben gerne in lichten Wäldern, auf Äckern, Feldern und Wiesen, sie ernähren sich von Rüben, Klee, Getreide, Kohl und Rinde. Wie alle Arten der Gattung „Echte Hasen“ werden sie sehr jung geschlechtsreif und werfen bis zu vier Mal im Jahr. Dabei kommen gleich zwei bis fünf Junge zur Welt, die bereits bei der Geburt sehen und riechen können und schon sehr bald von der Mutter unabhängig werden – im Alter von drei bis vier Wochen müssen sie selbst ihr Futter suchen. Die Kleinen werden Häschen genannt, ihre Eltern Rammler und Häsin. Die Jungen kommen in der sogenannten Sasse, einer Art Nest in einer flachen Mulde oder einer geschützten Stelle unter einer Hecke oder im Unterholz, zur Welt. Dort verbringen die Feldhasen überhaupt ihre Tage, während sie am Abend und in der Nacht aktiv werden. Eigentlich könnten Feldhasen bis zu 10 Jahre alt werden, allerdings ist das wegen ihrer natürlichen Feinde sowie der Jagd und der Landwirtschaft nur selten der Fall.

Vor allem die Jungtiere sind eine beliebte Beute von Raubvögeln, Füchsen, Dachsen und anderen Räubern. Wenn Feldhasen gejagt werden, brauchen sie ihre langen Hinterläufe – sie können sich nämlich nur durch Weglaufen vor den Feinden schützen.

Auch dass die Augen seitlich am Kopf angebracht sind, hilft in solchen Situationen, da sie so auch während des sprichwörtlichen Hakenschlagens rundum sehen können. Sie machen sich hier ihre Geschwindigkeit zunutze: bis zu 70 Stundenkilometer schnell können Feldhasen laufen. Zudem können sie hohe Sprünge von bis zu zwei Metern machen – und das bei einem Gewicht von durchschnittlich 4 bis 5 Kilogramm und einer Länge von bis zu 70 Zentimetern. Das Fell des Feldhasen ist weiß, grau und braun mit schwarzen Spitzen, dadurch erscheint es rötlichbraun.

Hasen sind vor allem durch ihre Stilisierung zum Osterhasen bei Kindern ein äußerst beliebtes Tier. Sie gelten als Symbol für Fruchtbarkeit, daher könnte auch die Verbindung mit dem Osterfest im Frühling stammen. Nicht verwechseln sollte man Hasen jedoch mit Kaninchen, diese sind kleiner, haben kürzere Löffel und leben gerne mit Artgenossen zusammen, während der Feldhase ein Einzelgänger ist. Der berühmteste Feldhase in der Kunst ist jener von Albrecht Dürer, dieses besondere Grafik-Kleinod ist Teil der Sammlung der Wiener Albertina.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 19.6.2015
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3219
 
Brigitte Am: 06.05.2015 07:01:00 Gelesen: 1014619# 430 @  
Serie „Sakrale Kunst in Österreich”
Sondermarke „Kelchvelum – Diözesanmuseum St. Pölten“

Das Kelchvelum des sogenannten „Pfingstornates“ aus der Paramentensammlung des Instituts der Englischen Fräulein in St. Pölten schmückt diese Sondermarke der Österreichischen Post aus der Serie „Sakrale Kunst“.

Unter einem Kelchvelum versteht man ein oft kunstvoll gefertigtes Tuch, das in der römisch-katholischen Messe und im lutherischen Abendmahlsgottesdienst den Kelch für die geweihten Hostien oder den Messwein bedeckt. Das hier präsentierte Kelchvelum ist Teil einer ganzen Reihe von liturgischen Textilien, die gemeinsam das „Pfingstornat“ oder auch „Maria-Theresien-Ornat“ genannte Konvolut formen. Dazu gehören unter anderem auch Antependien, also Vorhänge für den Altarunterbau, Stolen und Pluviale (liturgische Gewänder). Diese prachtvollen Textilien aus Samt sind mit Gold-, Silber- und Petit-Point-Stickerei verziert und haben ein Taftfutter.

Das „Pfingstornat“, das in den 1740er-Jahren entstand, heißt auch „Maria-Theresien-Ornat“, weil man annimmt, dass Kaiserin Maria Theresia es dem Institut der Englischen Fräulein in St. Pölten (heute Congregatio Jesu) geschenkt hat. Maria Theresia war in ihrer Jugend sehr eng mit Maria Katharina von Saint Julien befreundet, weil diese ihre Hofdame war, als sie selbst noch Erzherzogin war. Die Gräfin wurde später in das Institut der Englischen Fräulein in St. Pölten aufgenommen und avancierte zu dessen Oberstvorsteherin. Es wird angenommen und ist auch in einer Jubiläums-Festschrift des Instituts der Englischen Fräulein so dargestellt, dass Maria Theresia dem Institut das wertvolle Geschenk machte, entweder zum Eintritt oder zur Beförderung der Freundin Maria Katharina von Saint Julien. Eine Signatur, die dies nachweisen würde, gibt es allerdings nicht.

Das Kelchvelum des „Pfingstornates“ ist aus Silberbrokat gefertigt, symmetrisch gestaltet und reich mit Gold verziert. Acht Blumen aus bunter Seide werden mit einem breiten Goldband verbunden: Rote Rosen schmücken die Seitenmitten, lila Nelken die Ecken. Mittig findet sich der goldene Schriftzug IHS. Die wertvollen Stickereien sind in Flachstich gearbeitet, und es wird angenommen, dass sie von Kaiserin Elisabeth Christine, der Mutter Maria Theresias, kunstfertig gestaltet wurden.

Das war jedenfalls der Wissensstand, als das Kelchvelum in einer 1904 veranstalteten Maria-Theresia-Paramentenausstellung in Wien gezeigt wurde. Sicher ist, dass das Kelchvelum mit höchster Präzision und Feinarbeit bestickt wurde und dass die Komposition der Motive sehr bedacht ist.

Heute kann man das „Pfingstornat“, dessen Name sich seiner roten Farbe wegen auf dieses hohe Fest im Kirchenjahr bezieht, im Diözesanmuseum St. Pölten besichtigen, wo es als Leihgabe der Congregatio Jesu ausgestellt ist.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 19.6.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3220
 
Brigitte Am: 08.05.2015 07:03:00 Gelesen: 1014117# 431 @  
Sondermarke „450 Jahre Spanische Hofreitschule“

2015 ist ein besonderes Jahr für die Spanische Hofreitschule, denn die weltberühmte Institution feiert ihren 450. Geburtstag. Im September 1565 wurde ein Dokument ausgestellt, in dem „für die Aufrichtung des Thumblplatzes im Garten an der Purgkhalhie“ ein Betrag von hundert Gulden genannt wird. Bei dieser offenen Reit- und Turnierbahn in unmittelbarer Nähe der Wiener Hofburg handelte es sich um den Vorläufer der Spanischen Hofreitschule. Letztere ist heute die einzige Institution der Welt, an der die klassische Reitkunst in der Renaissancetradition der „Hohen Schule“ seit 450 Jahren lebt und unverändert weiter gepflegt wird.

Die Tradition der Ausbildung und Reitkunst geht dabei auf die Lehren des griechischen Feldherrn Xenophon um 400 v. Chr. zurück. Auch heute noch wird durch mündliche Überlieferung dieses Wissen vom erfahrenen Oberbereiter an den jüngeren weiter gegeben. Ein guter Bereiter ist jener, der Pferde ausbilden und als Lehrer sein Wissen auch vermitteln kann. So bleibt die Qualität erhalten und bewahrt die Hofreitschule als einmaliges Kulturerbe mit einer lebendigen Tradition, für die diese Institution Weltruf genießt. Die Lipizzaner selbst sind eines der weltweit bedeutendsten Kulturgüter, denn diese älteste Kulturpferderasse Europas kann auf über 400 Jahre Zuchtgeschichte zurückblicken.

Erzherzog Karl II gründete 1580 das Hofgestüt am Karst in der Nähe des Dorfes Lipica (heute Slowenien). In den folgenden Jahrhunderten züchteten die weiteren Habsburger Herrscher aus spanisch stämmigen Pferden dann eine Rasse, die dem Ideal der barocken Hofhaltung perfekt entsprach. Die besten Hengste wurden für Wien ausgewählt. In jahrelanger Ausbildung in der Hofreitschule veredelt, waren sie unverzichtbarer Bestandteil des Lebens am Hof.

Das „Karster Hofgestüt“ war von 1580 bis 1915 Privatgestüt des österreichischen Kaiserhauses. 1920 wurde der in Österreich verbliebene wertvolle Teil der Originalherde ins steirische Piber, etwa 45 km westlich von Graz, überstellt. Hier werden auch jetzt noch die direkten Nachkommen der alten kaiserlichen Herde gezüchtet.

Die Bezeichnung Lipizzaner wurde übrigens erst im frühen 19. Jahrhundert gebräuchlich, bis dahin hießen diese Pferde „spanische Karster“, ein Hinweis auf ihr edles spanisches Blut. Die wesentlichen Aufgaben der Spanischen Hofreitschule und des steirischen Gestüts Piber liegen unter anderem neben der Zucht des klassischen Lipizzanertyps heute nach wie vor in der Ausbildung der Hengste nach den Prinzipien der klassischen Reitkunst und der Schulung von geeigneten Bereitern.

Aus Anlass des Jubiläumsjahres finden 2015 zahlreiche glanzvolle Feste statt. Absoluter Höhepunkt ist eine Reitvorführung Ende Juni am Heldenplatz in der Wiener Innenstadt vor der Präsidentschaftskanzlei. Neben den hohen Schulen auf und über der Erde werden bei diesem weltweit einzigartigen Event die Arbeit an der Hand und am Langen Zügel, ein großartiges Solo sowie ein Pas de deux, das auch die Sonderbriefmarke ziert, gezeigt. Anschließend werden die Feierlichkeiten von der sechsten Fête Impériale, dem traditionellen Sommerball der Spanischen Hofreitschule, gekrönt.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 26.6.2015
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Foto: Michael Rzepa
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3221
 
Brigitte Am: 12.06.2015 07:01:00 Gelesen: 1003076# 432 @  
Serie „Kirchen in Österreich“
Sondermarke „Basilika Rankweil“

Aus der Serie „Kirchen in Österreich“ präsentiert die Österreichische Post diesmal die Basilika von Rankweil in Vorarlberg, die sich mächtig über dem Ort erhebt. Sie ist ein Prachtbeispiel einer frühchristlichen Kirchenburg: Diese wurden auf schwer zugänglichen Hügeln angelegt und mit einem Mauerring umgeben. Auf dem Liebfrauenberg in Rankweil thront eine solche beeindruckende römisch-katholische Wehrkirche: die Pfarr- und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung.

Sie wurde um 700 nach Christus als Kastellkirche erbaut und war Dienstmannenburg des karolingisch-fränkischen Hochadels, später der Montforter Grafen. Nach dem Wiederaufbau nach einem Brand und zahlreichen Umbauten im romanischen, gotischen und barocken Stil wurde Mitte des 17. Jahrhunderts eine Loretokapelle hinzugefügt. Die Trennwand wurde 100 Jahre später eingerissen und ein vergoldeter Gnadenaltar darin errichtet. Das Besondere an der Kirche ist ihr vorgelagerter Hof mit Wehrmauern mit überdachtem Wehrgang, Schießfenstern und einer Schießschartenreihe.

Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick über das obere Rheintal, einige Schweizer Berge, Liechtenstein und die Alpen. Zeitweise umfasste der Einflussbereich der Pfarrei weite Teile des Vorarlberger Vorderlands und reichte bis ins Schweizer Rheintal. Heute gehört sie zur Diözese Feldkirch. Seit 1985 ist sie Basilica minor.

Die Liebfrauenkirche ist durch das Silberne Kreuz, den Stein des heiligen Fridolin und das Gnadenbild in der Gnadenkapelle zum Ziel von Wallfahrten geworden. Letzteres ist aus Lindenholz geschnitzt und wurde von Johannes Rueland aus dem Allgäu im 15. Jahrhundert gefertigt. Maria ist auf einer Mondsichel stehend und Jesus auf dem Arm haltend dargestellt. Das Kind hat eine goldene Walnuss in der Hand, die auf sein Leiden, aber auch auf seine Leben spendende Natur hinweist.

Aus dem 13. Jahrhundert stammt das Silberne Kreuz, dem Wundertätiges nachgesagt wird. Es ist aus Lärchenholz und wurde später mit Kupfer überzogen, bis es ein Feldkircher Goldschmied heimlich gegen Silber austauschte, auch um die vorhandenen Silbervotivgaben vor der Auslieferung an den Kaiser in Wien zu schützen. Das Kreuz ist 131 cm hoch und wiegt rund 36 Kilogramm.

In der Fridolinkapelle befindet sich der Stein des heiligen Fridolin, dieser soll hier der Legende nach um Gnade gefleht haben, weil er vor das Gaugericht in Rankweil gestellt worden war – und zwar so eindringlich, dass Knie und Arme einen Abdruck hinterließen. In diesen drücken viele Menschen ihre Knie, um Rheuma zu lindern.

Die Figur des heiligen Fridolin wurde erst im 20. Jahrhundert hinzugefügt. Die Basilika Rankweil ist auch eine Station des berühmten Jakobswegs, der sich durch ganz Europa zieht, dabei den Spuren des heiligen Jakobs folgt und bekanntlich in Spanien endet.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 21.8.2015
Markengröße: 35 x 42 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3222
 
Brigitte Am: 15.06.2015 07:08:00 Gelesen: 1002615# 433 @  
Serie “Historische Postfahrzeuge”
Sondermarkenblock „Briefpost Cariolwagen“

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ zeigt dieser Markenblock der Österreichischen Post einen Cariolwagen, eine leichte Kutsche, die von der Post im regionalen Zustellverkehr eingesetzt wurde.

Nachdem in den Anfangszeiten des Briefverkehrs unter Maximilian I. nur berittene Boten unterwegs waren, kamen gegen Ende des 17. Jahrhunderts erste Pferdewagen zum Einsatz, mit denen auch Passagiere befördert werden konnten. Unter Maria Theresia und Joseph II. wurden schließlich ein regelmäßiger Postdienst sowie erste „Eilpostwagen“ zu wichtigen Städten wie Prag oder Triest eingerichtet. Diese Postkutschen hatten fixe Routen, Abfahrtszeiten und Tarife, sie genossen gewisse Vorrechte gegenüber privaten Kutschen, sodass sie im Überlandverkehr schneller vorankommen konnten. Für die Verteilung von Briefsendungen innerhalb von Städten wurden private Zustelldienste wie etwa die Kleine Post in Wien gegründet.

Das Postwesen innerhalb der Haupt- und Residenzstadt Wien wurde 1830 unter dem k. k. Oberst-Hofpostverwalter Ritter Maximilian Otto von Ottenfeld neu geordnet: Mit Genehmigung der „hohen k. k. allgemeinen Hofkammer“ vom 18. August 1830 wurde die seit 1772 bestehende Kleine Post aufgelöst und die Wiener Stadtpost errichtet. Diese sollte die Korrespondenz der Stadtbewohner untereinander erleichtern, die schnellere Verteilung der in Wien ankommenden Briefe und Sendungen ermöglichen sowie den Versendern, die vom Hofpostamt weiter entfernt wohnten, eine größere Bequemlichkeit bei der Aufgabe ihrer Briefschaften und Sendungen bieten, wie Adolf Bäuerle 1834 in seinem Buch „Was verdankt Oesterreich der beglückenden Regierung Sr. Majestät Kaiser Franz des Ersten?“ anführt.

Dazu wurden die Stadt Wien und die Vorstädte in sechs Hauptbezirke und diese wiederum in 46 „Bestellungs-Bezirke“ eingeteilt, in die 73 „k. k. Briefsammlungen“ eingeschlossen waren. Jeder Hauptbezirk erhielt ein Filialpostamt, die Gesamtleitung übernahm das Stadtpost-Oberamt in der Wiener Wollzeile. Die Filialpostämter, die ja nicht alle innerhalb Wiens lagen, und das Stadtpost-Oberamt wurden durch den Einsatz kleiner Pferdekutschen, sogenannter Cariolwagen, untereinander verbunden.

Sie waren leicht und wendig, denn sie hatten nur zwei Räder und wurden von einem einzelnen Pferd gezogen, daher waren sie auch nur für die Verteilung von Briefpost vorgesehen. Der Name leitet sich vom französischen Wort „carriole“ für „Karren“ ab. Solche leichten einspännigen Wagen waren auch früher schon in Städten und in ländlichen Regionen für die Briefzustellung eingesetzt worden, man sprach dann von der „Karriolpost“.

Bis zum Aufkommen der Eisenbahn blieb die Postkutsche das wichtigste Verkehrsmittel sowohl für den Personenverkehr als auch für den Transport von Briefen und Paketen. Im städtischen Nahverkehr wurde die Cariolkutsche schließlich vom Postauto sowie von Postfahrrädern und -mopeds abgelöst.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 27.8.2015
Markengröße: 52 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 60 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Cartor Security Printing Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blocks zu einer Marke
MiNr. 3223 (Block 88)
 
Brigitte Am: 17.06.2015 07:03:00 Gelesen: 1002432# 434 @  
Serie “Moderne Kunst in Österreich”
Sondermarke „Anton Faistauer - Dame mit dunklem Hut”

Diese Sondermarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ ist einem der bedeutendsten Maler der österreichischen Moderne gewidmet: dem Salzburger Anton Faistauer.

Am 14. Februar 1887 wurde Anton Faistauer in Sankt Martin bei Lofer als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Eigentlich sollte er wegen seiner schwachen Gesundheit Geistlicher werden, schon während seiner Schulzeit in Bozen begann er sich jedoch für die Malerei zu begeistern und besuchte daraufhin von 1906 bis 1909 die Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort lernte er auch weitere bedeutende Maler der Zeit kennen, so etwa Egon Schiele und Franz Wiegele. Gemeinsam mit diesen Studienkollegen trat er 1909 aus Protest gegen die konservativen Kunstansichten aus der Akademie aus, und die jungen Männer gründeten zusammen mit einigen anderen Künstlern die sogenannte „Neukunstgruppe“. Die erste Ausstellung der Gruppe in einem Kunstsalon am Wiener Schwarzenbergplatz wurde ein großer Erfolg, weitere nationale und internationale Ausstellungen folgten. Zur Neukunstgruppe zählten unter anderem auch Anton Kolig, Albert Paris Gütersloh und Hans Böhler.

1919 gründete Anton Faistauer in Salzburg gemeinsam mit Felix Harta und anderen die Künstlervereinigung „Der Wassermann“, die gegen den traditionellen Kunstbetrieb in Wien protestierte und der sich auch Schriftsteller anschlossen. Im Zuge der Etablierung der Salzburger Festspiele 1920 verlor die Gruppe jedoch an Einfluss.

In den 1920er-Jahren schuf Faistauer einige großflächige Fresken, so gestaltete er unter anderem 1923 die Deckenfresken der Salzburger Pfarrkirche Morzg und 1926 die berühmten Wandmalereien im Foyer des Salzburger Festspielhauses. 1923 erschien sein kunsttheoretisches Werk „Neue Malerei in Österreich. Betrachtungen eines Malers“, in dem er sich kritisch mit der Malerei seiner Zeit auseinandersetzte, 1926 wurde er ehrenhalber zum Professor ernannt. Anton Faistauer starb nach langjährigen gesundheitlichen Problemen am 13. Februar 1930 in Wien und wurde in Maishofen, wo er lange Zeit gelebt hatte, beerdigt.

Anton Faistauer versuchte nicht, die Kunst radikal zu verändern, sondern sie weiterzuentwickeln und Traditionelles mit modernen Elementen zu verschmelzen. Er lehnte die dekorative Kunst der Wiener Werkstätte und der Künstler um Gustav Klimt ab und fand seinen eigenen ausdrucksstarken Stil mit kräftigen Farben und klaren Formen. Die Werke von Paul Cézanne hatten starken Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung. Faistauer malte zahlreiche Porträts und Landschaften und befasste sich intensiv auch mit religiösen Themen. Seine Wand- und Deckenfresken gelten heute als seine herausragenden Werke.

Das Porträt „Dame mit dunklem Hut“ malte Anton Faistauer 1917, als er während des Ersten Weltkriegs wegen seiner gesundheitlichen Probleme „Dienst ohne Waffe“ leistete. Das Ölgemälde ist im Leopold Museum in Wien ausgestellt.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 28.8.2015
Markengröße: 35 x 50 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3224
 
Brigitte Am: 10.07.2015 11:01:31 Gelesen: 997899# 435 @  
Serie “ Weinregionen Österreichs”
Sondermarke „Carnuntum“

Wo sich Sonne, Wein und Kultur vereinen, da liegt Carnuntum – eines der kleinsten Weinbaugebiete Österreichs mit 910 Hektar Rebfläche, dem diese Sondermarke aus der Reihe „Weinregionen Österreichs“ gewidmet ist.

Das Gebiet umfasst drei Hügellandschaften östlich von Wien und südlich der Donau, die durch das pannonische Klima und die Bodenbeschaffenheit ideal für den Weinbau sind. Bereits seit der Zeit der Kelten wird hier Wein angebaut. Die Gegend ist mit besonders viel Sonnenschein gesegnet, es gibt jährlich durchschnittlich rund 2.000 Sonnenstunden – das ist im europäischen Vergleich ein Spitzenwert. So können üppige und kraftvolle Weine gedeihen. Eigentlich herrschen im Zentrum des Kontinents relativ heiße Sommer und kalte Winter, doch in Carnuntum wirkt sich die Nähe des Neusiedler Sees mäßigend auf das Klima aus. Auch das Leithagebirge und die Donau-Auen beeinflussen das Klima, die Brucker Pforte stoppt zusätzlich aus dem Westen kommende Niederschläge. Daher beginnt in Carnuntum der Frühling schon, wenn in den nahe gelegenen Alpen noch Schneemassen liegen, und die Reben können dadurch früh austreiben. Erste heiße Perioden gibt es bereits im Mai, während starke Niederschläge im Frühsommer eine gute Basis für trockene Sommer bilden. Bis lange in den Herbst hinein gibt es wenig Niederschlag, was ideale Voraussetzungen für spätreifende Rotweinsorten bietet.

Der Weinbau konzentriert sich auf drei Gebiete: Das Arbesthaler Hügelland bringt auf lössigen Böden fruchtbetonte, mächtige Weine hervor, auf höher gelegenen Schotterhängen komplexe Rotweine. In den Hundsheimer Bergen mit Böden aus sauren Glimmerschiefern, Granitgneis und Kalkstein sowie sandigen Ablagerungen gedeihen frühreifende Sorten. Das Leithagebirge schirmt vor allzu warmen und oft feuchten Klimakonditionen des Neusiedler Sees ab, daher kommen von hier besonders frische und fruchtige Weine. Die Region bringt zu rund 50 Prozent Rotwein und zu rund 50 Prozent Weißwein hervor. Wichtige Sorten sind Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Blaufränkischer und Merlot sowie Grüner Veltliner und Burgundersorten.

Als Symbol für die Region dient das Heidentor, das auch das Wahrzeichen des Archäologischen Parks Carnuntum ist. Einst Teil eines Prachtbaus aus dem 4. Jahrhundert nach Christus, der eine Statue des Kaisers Constantius II. schützte, ist heute nur noch der Torbogen vorhanden. Den Namen Heidentor erhielt es, da man ursprünglich fälschlicherweise annahm, es sei von Nicht-Christen erbaut. Im Archäologischen Park kann man außerdem ein Bürgerhaus, eine Stadtvilla und eine öffentliche Thermenanlage bewundern, die im historischen Kontext rekonstruiert wurden. Zu den Attraktionen der Gegend gehören auch die Marchfeldschlösser und der Nationalpark Donau-Auen. Selbstverständlich kommen die Besucher der Region auch gerne in die Buschenschankbetriebe, die es vor allem in Göttlesbrunn, Höflein und Prellenkirchen gibt und wo man den Wein aus Carnuntum verkosten kann.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 5.9.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 550.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3225
 
Brigitte Am: 11.07.2015 07:01:00 Gelesen: 997717# 436 @  
Sondermarke „200. Geburtstag Don Giovanni Bosco”

„Kinder sind wie Edelsteine, die auf der Straße liegen. Sie müssen nur aufgehoben werden, und schon leuchten sie.“ Das war die Ansicht von Don Bosco, einem italienischen Priester und Seelsorger. Sein Bestreben war es, Jugendliche aus Arbeitslosigkeit, Analphabetismus und Ausbeutung herauszuholen. Die Österreichische Post widmet dem Ordensgründer zu seinem 200. Geburtstag eine Sondermarke, die nach einem Sujet des österreichischen Künstlers Sepp Buchner gestaltet ist.

1815 wurde Giovanni Bosco in Becchi/Castelnuovo geboren. Seine Eltern waren einfache Bauern, und da sein Vater früh verstarb, musste er bald zum Lebensunterhalt der Familie beitragen, dabei war es sein Wunsch, Priester zu werden. Mit neun Jahren hatte er, so erzählte er selbst, einen Traum, der sein Leben bestimmte. Jesus Christus habe ihm darin sein künftiges Arbeitsfeld gezeigt: Er habe sich im Traum für die Straßenkinder Turins eingesetzt. Tatsächlich besuchte er später die Schule und studierte Theologie, seine Ausbildung finanzierte er sich als Stallbursche, Schmied, Tischler, Schneider und Kellner. 1841 wurde er zum Priester geweiht und zog nach Turin, um sozial benachteiligten Jugendlichen zu helfen. Derer gab es dort viele: Im Rahmen der beginnenden Industrialisierung waren sie vom Land in die Stadt gezogen, fanden keine Arbeit, wurden straffällig oder lebten auf der Straße. Für diese oft halb verhungerten, desorientierten jungen Menschen gründete Don Bosco Wohnheime und Werkstätten, er sorgte für ihre Ausbildung und für faire Arbeitsplätze und vermittelte ihnen Geborgenheit durch Vertrauen und Anerkennung ihrer Person und ihrer Bedürfnisse.

Solidarität und Toleranz waren ihm wichtig. In seinem „Oratorium“ bot er Jugendlichen eine offene Herberge und wurde damit Vorbild für Tausende nach ihm benannte Hilfsprojekte in aller Welt. Nach und nach baute er auch eine Abendschule, ein Gymnasium, eine Gewerbeschule und eine Kirche auf.

Don Bosco war es ein Anliegen, Jugendlichen mit Güte und Liebe zu begegnen, nicht mit Gewalt. Er war der Überzeugung, dass man auch Spaß haben müsse, dann gehe das Lernen und Arbeiten viel leichter. Auch eröffnete er vielen jungen Menschen den Weg zu Gott, indem er ihnen zeigte, wie dieser in Alltagssituationen helfen könne.

„In jedem jungen Menschen, auch in dem schlimmsten, gibt es einen Punkt, wo er dem Guten zugänglich ist, und so ist es die erste Pflicht des Erziehers, diesen Punkt, diese empfängliche Stelle des Herzens, zu suchen und zu nutzen.“ Nach dieser Ansicht lebte und arbeitete er. 1888 starb Don Bosco in Turin, 1934 wurde er heiliggesprochen.

Zwei noch heute bestehende Ordensgemeinschaften gehen auf ihn zurück: die Salesianer Don Boscos und die Don-Bosco-Schwestern, die mit ihrem Engagement für die Erziehung und Fürsorge armer und benachteiligter Jugendlicher in seine Fußstapfen traten.





Nennwert: EUR 1,50
Ausgabetag: 12.9.2015
Markengröße: 35 x 42 mm
Grafikentwurf: David Gruber, nach einer Vorlage von Sepp Buchner
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3226
 
Brigitte Am: 14.07.2015 07:03:00 Gelesen: 996910# 437 @  
Sondermarke „20 Jahre Alpen-Adria-Philatelie“

Grenzüberschreitend in freundschaftlicher Verbundenheit zusammenzuarbeiten, das war von Anfang an das Ziel der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria. Am 20. November 1978 wurde sie in Venedig von den Regionen Steiermark, Kärnten, Oberösterreich, Venetien, Friaul-Julisch Venetien und den damaligen jugoslawischen Teilrepubliken Slowenien und Kroatien gegründet. Später kamen unter anderem weitere Teile Italiens, Ungarns und das Burgenland hinzu.

Einen solchen Zusammenschluss, in dem sich sowohl Regionen von Mitgliedern der NATO als auch des Warschauer Pakts und von neutralen und blockfreien Staaten verbanden, hatte es nie zuvor gegeben. Es wurde über den zur Zeit der Gründung noch bestehenden Eisernen Vorhang hinweg agiert, die sogenannten „Leitenden Beamten“ der Mitgliedsregionen trafen einander halbjährlich, die Regierungschefs jährlich. Als Sitz der ARGE Alpen-Adria hatte man Klagenfurt gewählt. Der Fall des Eisernen Vorhangs und die Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens brachten zwar Veränderungen, die überregionale Zusammenarbeit ist jedoch in Zeiten der stetigen EU-Erweiterung nach wie vor ein aktuelles Thema.

Doch nicht nur politisch, wirtschaftlich und kulturell wurde in der ARGE Alpen-Adria zusammengearbeitet – auch die Philatelisten der Regionen schlossen sich 1995 zusammen: Die ARGE Alpen-Adria-Philatelie feiert 2015 ihren 20. Geburtstag. In ihr haben sich Briefmarkensammler aus Regionen in Österreich, Italien, Bayern, Ungarn, Slowenien, Kroatien und der Schweiz in einer unpolitischen Kooperation zusammengefunden.

Die Mitglieder organisieren unter anderem gemeinsame Ausstellungen, die durch das Arbeitsübereinkommen vor allem auch ein einheitliches Reglement für Wettbewerbsexpositionen erhalten sollen. Eine solche „Internationale Briefmarkenausstellung im Wettbewerb“ findet von 18. bis 20. September 2015 in Pöllau in der Steiermark statt. Briefmarkenliebhaber aus sieben Ländern zeigen ihre hochqualitativen Objekte und rittern um den Alpen-Adria-Grand-Prix. Sammlerstücke werden zum Kauf angeboten, ein Sonderpostamt wird eingerichtet, und auch zum Tausch lädt die Schau ein.

Die ARGE Alpen-Adria-Philatelie machte es sich vor 20 Jahren zur Aufgabe, die Philatelie an sich zu fördern und soll „in friedlicher Weise auf freundschaftlicher Basis den philatelistischen Wettbewerb intensivieren, wobei den individuellen Gegebenheiten der Mitgliedsländer entsprochen werden soll“, wie es in der Präambel des Arbeitsübereinkommens heißt. Die Kontakte der Philatelisten der einzelnen Länder sollen vertieft und Informationen über Ereignisse von Interesse ausgetauscht sowie bei philatelistischen Vorhaben gegenseitig Hilfe geleistet werden. Zusätzlich will man gemeinsam Anstrengungen unternehmen, die Jugend für die Philatelie zu begeistern.

Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums widmet die Österreichische Post der Alpen-Adria-Philatelie diese Sondermarke.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 18.9.2015
Markengröße: 40 x 30 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck
Auflage: 550.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3227
 
Brigitte Am: 16.07.2015 07:08:00 Gelesen: 996268# 438 @  
Serie „Moderne Architektur in Österreich“
Sondermarke „Haas Haus“

Das markante Gebäude ziert vor allem den Stock-im-Eisen-Platz im ersten Wiener Gemeindebezirk, ab sofort aber auch eine Briefmarke aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“. Das bei seiner Eröffnung 1990 so umstrittene Haas Haus feiert nämlich 2015 seinen 25. Geburtstag.

Als „opulent verpackte Enttäuschung“ und als „Wolkenkratzer-Winzling“ wurde es anfangs etwa bezeichnet, äußerst kontroverse Debatten wurden geführt, manche sprachen auch von populistischer Hetze. Das siebenstöckige Gebäude, in dessen Glasfassade sich der Stephansdom spiegelt, hat seinen Namen immer noch vom Teppichhaus „Philipp Haas & Söhne“, das an diesem Platz in einem frühen Historismus-Gebäude als erstes großes Warenhaus in Wien betrieben, jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Ihm folgte ein Bau, der 1985 abgetragen wurde, weil eine Studie ergab, dass eine Adaptierung für eine zeitgemäße Nutzung teurer wäre als ein Neubau. Schon zu diesem Zeitpunkt gab es Bürgerinitiativen gegen den Abriss, von „Kulturschande“ war die Rede. Der Wiener Architekt Hans Hollein wurde damit beauftragt, hier ein Gebäude zu errichten, das als hochklassiges, modernes Einkaufszentrum Platz für Boutiquen, aber auch für Büros bieten sollte. Kein anderes Gebäude wurde während der Planungs- und Bauzeit wohl so sehr diskutiert wie das „Eckhaus der Nation“. Während manche gar den Untergang des Abendlandes beschworen, jubilierten andere ob des verspäteten Einzugs der Architektur des 20. Jahrhunderts in Wien.

Was Hollein schuf, war ein Kontrapunkt zu den historischen Gebäuden der Altstadt und ein höchst komplexes Gebäude, das viele Ideen vereinte. Die postmoderne, gekurvte Fassade aus Stein und Spiegelglas ist ebenso besonders wie der turmförmige Erker an der Ecke, der als städtebauliche Zäsur zwischen Stock-im-Eisen-Platz und Stephansplatz gemeint ist. Die äußere Form des Hauses soll auf die Eckrundungen des ehemaligen römischen Lagergevierts anspielen. Nicht alle Konzepte des Architekten Hans Hollein wurden umgesetzt, wohl auch wegen der vielen Anfeindungen. Mit Rückendeckung durch den damaligen Bürgermeister Helmut Zilk wurde das neue Haas Haus aber zwischen 1987 und 1990 erbaut, ursprünglich auch mit geräumigem Atrium samt Rolltreppen im unteren Bereich.

Da der Plan, das Haus als hochklassiges Einkaufszentrum zu etablieren, nicht aufging, wurde es 2002 innen umgebaut. Heute gibt es zwei Großmieter, die spanische Modekette Zara und das Unternehmen Do & Co, das hier Restaurant, Café und Hotel betreibt und seit 2014 auch Besitzer des Gebäudes ist.

Dem Haas Haus kann seine bahnbrechende Wirkung für zeitgenössische Architektur jedenfalls nicht abgesprochen werden, heute hat sich wohl schon jeder Wiener an den auffälligen Bau an dieser prominenten Stelle gewöhnt.



Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 19.9.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Photo: Julius Silver
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3228
 
Brigitte Am: 18.07.2015 07:08:00 Gelesen: 995718# 439 @  
Serie „Fotokunst Österreich“
Sondermarke „Gregor Schmoll“

Aus der Serie „Fotokunst Österreich“ zeigt diese Sondermarke das Motiv „Vexations“ von Gregor Schmoll, der gerne als „Monsieur Surrealist“ der heimischen Gegenwartskunst bezeichnet wird. Der 1970 in Bruck an der Mur geborene Künstler, der an der Akademie der bildenden Künste bei Michelangelo Pistoletto und Heimo Zobernig studierte, lässt in seinen Arbeiten Realität und Imaginäres verschwimmen. Scheinbar Alltägliches wird in seinen Fotografien in surreale und absurde Zusammenhänge gesetzt – so sieht man etwa erst auf den zweiten Blick das Gesicht in der Kontur einer Vase. Bezüge zur Psychoanalyse, zur Philosophie, zur Literatur und zum Film sind keine Seltenheit bei Schmoll.

Wie so oft ist seine Kunst nicht leicht in Worte zu fassen. Schmoll selbst sagt, es gehe ihm darum, Abwegiges, Verborgenes und Geheimnisvolles zu ergründen. Dies führe er auf ein Erlebnis in seiner Kindheit zurück, da für ihn bereits im Alter von neun Jahren Bilder ihre Unschuld verloren, wie er es ausdrückt. Er sah in der Londoner Tate Gallery Salvador Dalís Gemälde „Die Metamorphose des Narziss“. Seither beschäftigt ihn die Frage, was Schein ist und was Wirklichkeit. Dabei bedient er sich jenes Mediums, dem die größte Objektivität zugeschrieben wird: der Fotografie.

Aus Fotos und skulpturalen Arbeiten lässt er oft aufwendig inszenierte Gesamtinstallationen entstehen. Dabei ist ihm auch die Frage sehr wichtig, was unseren Blick auf Kunstwerke bestimmt: Inwiefern ist es bereits Gesehenes, bereits aus der Kunstgeschichte Bekanntes, das unsere Sicht beeinflusst? In Schmolls Arbeiten findet der Betrachter daher Zitate. Schmoll inszenierte sich schon als Fantômas oder Pygmalion – und möchte durch das Aufgreifen bekannter Sujets mit ebendiesen brechen. Dabei geht es ihm darum, darauf hinzuweisen, wie sehr wir von unserem kollektiven kulturellen Bildgedächtnis vorgeprägt sind. So wird das Ansehen seiner Arbeiten teilweise zum erbaulichen Kunstgeschichte-Zitateraten, allerdings auf stark verfremdete Art und Weise, da sich bei Schmoll selbst eine Baustelle vor seinem Fenster auf Werke des Kunstkanons beziehen kann.

Auch fragt er, wie sehr überlieferte Bilder die Wahrnehmung des Ich prägen. Expertin Stephanie Damianitsch, die mit ihm gemeinsam 2014 in der Kunsthalle Krems die bisher größte zu seinem OEuvre veranstaltete Einzelausstellung in Österreich gestaltet hat, formuliert: „Indem er in seiner Arbeit auf Bilder aus dem Reservoir des kulturellen Bildgedächtnisses zurückgreift, die er in scheinbar alltäglichen oder absurden Szenerien verortet, gelingt es ihm eindrucksvoll, die bildhafte Konstruiertheit von Realität vor Augen zu führen.“ Außer in Krems hat Schmoll bereits in Berlin, Graz, Zürich, Salzburg und Wien ausgestellt sowie den Viktor-Fogarassy-Preis, das Staatsstipendium für künstlerische Fotografie, den Foto-Förderpreis der Stadt Graz und weitere Auszeichnungen und Stipendien erhalten.



Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 19.9.2015
Markengröße: 29,6 x 38,5 mm
Entwurf: Gregor Schmoll
Grafik: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3229
 
Brigitte Am: 20.07.2015 07:07:00 Gelesen: 995144# 440 @  
Sondermarke „125. Geburtstag Friedrich Kiesler“

2015 jährt sich Friedrich Kieslers Geburtstag zum 125. Mal: Am 22. September 1890 wurde der österreichisch-amerikanische Architekt, Designer, Maler und Bühnenbildner in eine jüdische Familie in Czernowitz geboren. Zeitgenössische Architekten und Künstler sehen in diesem Visionär bis heute ein wichtiges Vorbild, vor allem wegen der Vielseitigkeit seines Werkes und der interdisziplinären Arbeitsweise.

Kieslers theoretisches Fundament entspringt dem Wien kurz nach 1900, als Vorbilder nannte er Otto Wagner, Adolf Loos und Josef Hoffmann. Seine Studien an der Technischen Hochschule und Akademie der bildenden Künste brach er ohne Abschluss ab. Als Architekt hatte der kompromisslose Kiesler kein Glück, wenige Entwürfe wurden tatsächlich realisiert. Als er einmal als „der größte nichtbauende Architekt unserer Zeit“ bezeichnet wurde, erwiderte er, dies sei ihm lieber, als zu den „vielbauenden Nicht-Architekten“ zu gehören. Große Erfolge hatte er hingegen mit Ausstellungsgestaltungen und Bühnenbildern. Durch avancierte Kulissen in Berlin, die Organisation einer Theatertechnik-Ausstellung in Wien und die Gestaltung der Theatersektion auf der Kunstgewerbeschau 1925 in Paris stieg er zur Leitfigur der europäischen Avantgarde auf. 1926 ging Kiesler nach New York, wo er die International Theatre Exposition mitorganisierte und für das Kaufhaus Saks in der Fifth Avenue Schaufenster gestaltete.

Er entwarf Möbelstücke, zahlreiche Bühnenbilder und ein Kino. Für Peggy Guggenheims Kunstsammlung baute er ein wegweisendes Galerien-Museum (Art of This Century), mit den Surrealisten gestaltete er 1947 eine Ausstellung in Paris. Als Maler und Bildhauer schuf er orchestrierte Ensembles (Galaxies) – zum Teil sogar mit Licht und Klangeffekten. Viele Jahre kämpfte er um die Realisierung seiner Vision eines Endless House. Dieses Einfamilienhaus mit Schalenkonstruktion hätte das antike Bauprinzip von „Tragen und Lasten“ völlig in Frage gestellt. Sein kreatives Schaffen begleitete Kiesler stets auch mit theoretischen Texten.

Wegweisend sollte Friedrich Kieslers Spätwerk The Shrine of the Book in Jerusalem werden, das einzige realisierte größere Bauwerk des Künstler-Architekten. Oberirdisch stehen sich eine weiße Kuppel und eine schwarze Steinmauer symbolhaft gegenüber, unterirdisch befindet sich eine der eindrucksvollsten Präsentationen im Museumskontext.

Dieses Gebäude, das antike Schriftrollen des Alten Testaments aufbewahrt, gilt als Hauptattraktion des Israel-Museums und ziert auch die Sondermarke der Österreichischen Post.

Nach Österreich kehrte Kiesler nie zurück, er verstarb 1965 in New York. Doch sein Nachlass fand den Weg nach Wien, die Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung verwaltet mehr als 18.000 Dokumente, darunter Architekturpläne, Handschriften, Fotografien, Zeichnungen und Teile seiner Bibliothek. Seit 1998 wird zudem alle zwei Jahre der Österreichische Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst verliehen.



Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 22.9.2015
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Photo: David Harris
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3230
 
Brigitte Am: 22.07.2015 07:07:00 Gelesen: 994427# 441 @  
Sondermarkenblock „Lederhose“

Im Jahr 2004 erschienen zum ersten Mal Sondermarken mit Kristallen von Swarovski, die als Weltneuheit in den Swarovski Kristallwelten präsentiert wurden. Die Zusammenarbeit mit der international renommierten Firma Swarovski, die im Tiroler Ort Wattens seit mehr als 120 Jahren hochwertigste Kristalle produziert, findet mit dieser unkonventionellen Ausgabe eine Fortsetzung: Swarovski Kristalle zieren eine aus Alcantara-Leder gestanzte Sondermarke in Form einer alpenländischen Lederhose.

Über Swarovski:

Swarovski bietet ein umfangreiches Produktportfolio, das sich durch einzigartige Qualität, Handwerkskunst und Kreativität auszeichnet. Das Unternehmen wurde im Jahr 1895 in Österreich gegründet und entwickelt, produziert und vertreibt neben qualitativ hochwertigen Kristallen, synthetischen Schmucksteinen und echten Edelsteinen auch Schmuck, Accessoires und Beleuchtungslösungen. Der Geschäftsbereich Kristall, der in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen feiert und in der fünften Generation von der Familie geführt wird, ist weltweit mit rund 2.560 Stores in etwa 170 Ländern vertreten. Mehr als 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten 2014 einen Umsatz von rund 2,33 Milliarden Euro.

Zusammen mit den Schwesterunternehmen Swarovski Optik (optische Präzisionsinstrumente) und Tyrolit (Schleifwerkzeuge) bildet der Geschäftsbereich Kristall die Swarovski Gruppe. 2014 erzielte die Gruppe mit mehr als 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von rund 3,05 Milliarden Euro.

2012 wurde die Swarovski Foundation gegründet, die – ganz in der philanthropischen Tradition von Firmengründer Daniel Swarovski – Kreativität und Kultur fördert und sich für das Wohl des Menschen und den Schutz natürlicher Ressourcen einsetzt.

Die Kombination von Swarovski Kristallen mit einer Lederhose ist eigentlich naheliegend: Beide sind so etwas wie Wahrzeichen des Alpenraums und werden oft mit Österreich assoziiert. So gehört die Lederhose für viele Tiroler zur modischen Grundausstattung. Meist wird sie aus Hirschleder gefertigt und handgenäht, zeigt sich im Alltag eher kurz, an Festtagen dagegen als Kniebundhose. Hosenträger sorgen nicht nur für einen guten Sitz, sondern sind auf dem Querriegel oft auch kunstvoll bestickt. Der geknöpfte Hosenlatz ist ebenfalls typisch für eine traditionelle Lederhose, wie sie auch Kaiser Franz Joseph vor mehr als 100 Jahren gerne zur Jagd getragen hat, ebenso die Edelweiß- oder Eichenlaub-Stickereien an den Hosenbeinen. Zahlreiche Trachtenvereine widmen sich heute dem Erhalt der traditionellen Trachtenbekleidung in den österreichischen Bundesländern, und durch Veranstaltungen wie das Münchner Oktoberfest gelten Dirndl und Lederhose heute sogar wieder als modern, allerdings meist in weniger traditionsbewussten Varianten. Übrigens: Üblicherweise werden an realen Lederhosen Hirschhornknöpfe verwendet, nicht Swarovski Kristalle.

Die hochwertige Lederbriefmarke mit funkelnden Swarovski Kristallen verbindet damit zwei für Österreich charakteristische Traditionen in einer völlig neuen Form zu einem ganz speziellen kleinen Kunstwerk.





Nennwert: EUR 6,30
Ausgabetag: 24.9.2015
Blockgröße: 34,83 x 41,5 x 1 mm
Entwurf: D. Swarovski KG, Wattens, Tirol
Produktion: D. Swarovski KG, Wattens, Tirol, Alcantara Laserschnitt mit XILION Flat Backs in Golden Shadow
Auflage: 150.000 Blocks
MiNr. 3231
 
Brigitte Am: 17.08.2015 10:33:31 Gelesen: 985981# 442 @  
Sondermarke „175 Jahre Montanuniversität Leoben”

Ob Sprengtechnik, Erdölwesen oder Ressourcenmanagement – das Angebot der Montanuniversität Leoben wächst stetig, viele Studienrichtungen und Lehrgänge gibt es österreichweit nur an dieser kleinen Universität. Aus Anlass ihres 175. Geburtstags widmet ihr die Österreichische Post nun eine Sondermarke. Sie zeigt das Logo und das Wappen der Universität, die Hintergrundfarben symbolisieren die Dunkelheit unter Tage und das Grün bei der Rückkehr ans Tageslicht.

Es war am 4. November 1840, als auf Anregung Erzherzog Johanns in Vordernberg die „Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt“ eröffnet wurde, weil man durch die rasche Entwicklung des Maschinen- und Verkehrswesens auch im Berg- und Hüttenwesen zu mehr Leistung gezwungen war und mehr wissenschaftlich geschulte Kräfte brauchte. Vordernberg war damals einer der bedeutendsten Orte des alpenländischen Eisenwesens. Der Leiter und Professor Peter Tunner setzte durch, dass die einzige Hochschule für Berg- und Hüttenwesen in Österreich vom Staat übernommen und 1849 nach Leoben übersiedelt wurde. Zuerst beschränkte man sich darauf, für Studenten, die bereits an polytechnischen Instituten eine gründliche Ausbildung erhalten hatten, eine Spezialschulung anzubieten, später kamen auch Vorkurse dazu, sodass man direkt nach dem Gymnasium oder der Realschule an der Montanlehranstalt studieren konnte. 1904 wurde die Lehranstalt zur Montanistischen Hochschule erhoben und damit den Technischen Hochschulen völlig gleichgestellt, da sie auch Promotionen abhalten durfte.

Nach dem Ersten Weltkrieg war es an der Zeit, die Studienordnung an die Fortschritte des Montanwesens anzupassen. Die Studienrichtungen Bergwesen und Hüttenwesen wurden getrennt. Kurzzeitig verlegte man die Vorbereitungslehrgänge in den 1930er-Jahren nach Graz, doch schon bald wurde dies revidiert, da man in Leoben um den Nachwuchs fürchtete. Ganz im Gegensatz dazu verdoppelte sich die Hörerzahl von 1945 bis 1955, und im Laufe der Jahre kamen immer neue Studienrichtungen dazu: Erdölwesen, Montanmaschinenbau, 1990 zum 150-Jahr-Jubiläum auch Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling sowie 2003 Industrielogistik – um nur einige Beispiele zu nennen.

Heute werden neben Bachelor- und Masterstudiengängen auch zahlreiche Universitätslehrgänge angeboten, von Ressourcenmanagement und Verwertungstechnik bis zu Sprengtechnik. Die Berufsaussichten sind ob der Spezialisierung und dem guten Kontakt zur Industrie sehr gut, weshalb die Montanuniversität Leoben, wie sie seit 1975 heißt, im Studienjahr 2014/15 mehr als 3.700 Studierende zählte.

Was diese wohl alle schätzen, ist neben dem Studienangebot die familiäre Atmosphäre und den heute an anderen Häusern selten gewordenen intensiven persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden. Zum Geburtstag hat man sich zum Ziel gesetzt, „auch in Zukunft durch Forschung und Lehre zur gedeihlichen Weiterentwicklung von Industrie und Gesellschaft beizutragen“.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 2.10.2015
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. Offsetdruck + Heißprägung mit Silberfolie
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3232
 
Brigitte Am: 19.08.2015 07:01:00 Gelesen: 985042# 443 @  
Serie „Eisenbahnen“
Sondermarke „Dampfbetrieb auf der Semmeringbahn“

Der Archäozoologe und Freizeitmaler Erich Pucher hatte in seiner Kindheit selbst noch Gelegenheit gehabt, den Dampfbetrieb auf der Semmeringbahn rund 100 km südwestlich von Wien zu erleben. Es waren Eindrücke, die seine bereits vorhandene Begeisterung für die Eisenbahn für immer festigten. Seine 1987 entstandene Gouache ist eine Hommage an diese unvergesslichen Erinnerungen und zugleich Vorlage für diese Sondermarke. Pucher stützte sich dabei im Streben nach größtmöglicher Authentizität auf veröffentlichte Fotos der Eisenbahnfotografen Alfred Luft und Harald Navé1, die den Dampfbetrieb auf dieser Strecke während der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre für die Nachwelt festhielten, arrangierte aber die Szenerie auf dem Höllgrabenviadukt in stark abgewandelter Form.

Die unter der Leitung Carl Ritter von Ghegas 1848–1854 entstandene Semmeringbahn zählt heute zum Weltkulturerbe. Sie war zu ihrer Entstehungszeit eine herausragende Ingenieursleistung, die sich nur auf wenige schon zuvor verwirklichte, allerdings weit bescheidenere Vorbilder stützen konnte. Die technischen, geologischen und organisatorischen Schwierigkeiten, die der Planer und Erbauer zu bewältigen hatte, waren gigantisch, galt es doch eine solide Eisenbahnstrecke ohne Seilzüge oder sonstige für den durchgehenden Zugverkehr hinderliche Vorrichtungen mitten durch eine wildzerklüftete Berglandschaft zu trassieren, um den niedrigsten Alpenpass zwischen der Reichshauptstadt Wien und der damals österreichischen Hafenstadt Triest zu überwinden – ein zu dieser Zeit von vielen Fachleuten für verfehlt und unrealisierbar gehaltenes Projekt. Ghega bewältigte den Lückenschluss im Schienenstrang dennoch innerhalb von nur sechs Jahren durch die konsequente Einhaltung der für den Lokomotivbetrieb seiner Zeit höchst zumutbaren Steigung von 25‰, schleifenförmiges Ausfahren der Talfurchen, gemauerte Bogenviadukte und 15 Tunnels.

Die Semmeringbahn wurde damit zum Vorbild für Gebirgsbahnen in aller Welt. ie lange Steigungsrampe und die engen Kurven verlangten den Lokomotiven höchste Leistungen ab. Schuf man anfänglich für diesen Zweck besondere Berglokomotiven, so wurde nach dem raschen Anwachsen der Zuggewichte meist zusätzliche Verstärkung durch Vorspann- und Schiebelokomotiven nötig, die in Gloggnitz und Mürzzuschlag bereitgehalten wurden. Der über den Höllgrabenviadukt (bei km 86,8) rollende D-Zug hat die klassische Bespannung mit Zuglok der Reihe 33 und Vorspannlok der Reihe 95. Beide Maschinen aus den 1920er-Jahren wurden nach dem Krieg modernisiert. Sie arbeiten mit maximaler Leistung. Ihr rhythmischer Schall ist kilometerweit zu hören, wird abwechselnd von den Tunnels verschluckt und von den Felswänden reflektiert. Der Dampf schießt hoch in den Himmel, und aus dem Pettenbachtunnel quellen noch immer Dampfwolken der gerade hindurch gefahrenen Maschinen. Ein Dampfzug in der wildromantischen Semmeringlandschaft war hundert Jahre hindurch ein viel bestauntes Spektakel, das mit der Elektrifizierung zu Ende ging. 160 Jahre nach seiner Eröffnung ist Ghegas Meisterwerk allerdings an den Grenzen seiner Belastbarkeit angelangt, und der Bau eines Basistunnels unumgänglich.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 3.10.2015
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Erich Pucher
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3233
 
Brigitte Am: 21.08.2015 07:03:00 Gelesen: 984467# 444 @  
Serie “Design aus Österreich”
Sondermarke „Schiebel Camcopter® S-100‘“

Design (in) Austria

Design definiert die Schnittstelle zwischen Kreativität und Innovation und entscheidet damit nicht nur über die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen, sondern vor allem auch über deren wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit. Damit geht es längst nicht mehr um ein äußeres Erscheinungsbild, sondern um einen optimalen Beitrag zur Entwicklung und Positionierung von Marken. Gutes Design ist somit ein Instrument zur strategischen Gestaltung des Marktauftritts ebenso wie ein Botschafter von Qualität und Produktinnovation.

designaustria, Wissenszentrum und Interessenvertretung, ist Österreichs erste Adresse für Design. 1927 gegründet, ist designaustria Europas drittälteste Designorganisation, in dessen Zentrum die Vertretung heimischer Designschaffenden sowie die Vermittlung von Design und die Förderung des Dialogs zwischen DesignerInnen Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik steht.

CAMCOPTER® S-100

Mit Messgeräten, Kameras und anderen Instrumenten bestückt, ist dieser unbemannte Hubschrauber bis zu zehn Stunden im Einsatz und ermöglicht risikolose Ferndiagnosen. Die eigenständige Formensprache hebt den CAMCOPTER® S-100 klar von herkömmlichen Hubschraubern ab.

Die organische Grundform in Kombination mit geometrischen Horizontal- und Vertikalstabilisatoren drückt Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Präzision aus. Das für den zivilen und kommerziellen Bereich einsatzfähige Fluggerät zeichnet sich durch exzellente Aerodynamik, niedrigen Energieverbrauch, geringes Eigengewicht und Langlebigkeit aus.

Schiebel Aircraft GmbH

Schiebel steht seit rund einem halben Jahrhundert für Kompetenz, Innovation und erstklassige, international anerkannte High-tech-Produkte; ständige Weiterentwicklung und technisches Know-how garantieren beste Qualität auf höchstem Niveau, verbinden Technologie mit Design. In einem hochmodernen Werk in unmittelbarer Nähe zum öffentlichen Flugfeld in Wiener Neustadt wird sich ständig der Perfektionierung der Produkte gewidmet, um den individuellen Wünschen und vielfältigen Anforderungen der Kunden möglichst umfassend zu entsprechen.

DI Gerhard Heufler (1944–2013)

Gerhard Heufler, geboren 1944 in Dornbirn, war seit 1975 freiberuflich als Industriedesigner in Graz tätig. 1995 gründete er gemeinsam mit Gerald Kiska den Studiengang Industrial Design an der FH Joanneum in Graz, den er bis zu seinem Tod leitete und der 2006 vom US-Magazin Business Week unter die 60 besten Designschulen in Europa, Asien und Nordamerika gereiht wurde.

Heufler, einer der erfolgreichsten österreichischen Industriedesigner, erhielt 6 Staatspreise für Design, darunter für ein Minensuchgerät (1997) und den Camcopter S-100 (2005), beide auch in der ständigen Designsammlung des Museum of Modern Art in New York vertreten. Weiters wurde er 2005 mit dem USA Industrial Design Excellence Design Award Gold ausgezeichnet. Seine Designbücher darunter „Design-Basics. Von der Idee zum Produkt“ erschienen auf Deutsch, Englisch und Chinesisch.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 17.10.2015
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3234
 
Brigitte Am: 24.08.2015 07:07:00 Gelesen: 982917# 445 @  
Serie „Alte Meister“
Sondermarke „Tintoretto – ‚Susanna im Bade‘“

Als Sondermarke aus der Serie „Alte Meister“ präsentiert die Österreichische Post dieses berühmte Gemälde des venezianischen Malers Tintoretto, das die biblische Szene der Susanna im Bade zeigt.

Jacopo Robusto (1519–1594), genannt Tintoretto, war ein italienischer Maler aus Venedig. Der Name Tintoretto, der „kleine Färber“, bezieht sich auf den Beruf seines Vaters als Färber. Neue Forschungen weisen ihm auch den Familiennamen Comin zu.

Er zeigte schon früh großes künstlerisches Talent und entwickelte dieses selbständig weiter. Von den großen Malern seiner Zeit ließ er sich inspirieren: „Von Michelangelo die Zeichnung, von Tizian die Farbe“ soll sein Wahlspruch gewesen sein. Sein eigener Stil unterschied sich jedoch deutlich von seinen Vorbildern – Tintoretto wurde zu einem der bedeutendsten Vertreter des Manierismus. Seine Bilder sind von großer Bewegung, die Perspektiven oft ungewöhnlich und die hell-dunkel-Kontraste sehr stark. Er arbeitete rasch und oft wie besessen, seine Bilder wirken dramatisch und fast schon überladen mit Details, vor allem das Licht spielt dabei eine bedeutende Rolle, es wirkt dynamisch und unruhig. Es ging ihm weniger um die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe, sondern um die Darstellung einer Szene wie auf einer Bühne.

Tintoretto schuf eine Vielzahl von Werken, die in zahlreichen Kirchen und Palazzi in Venedig zu sehen sind. Unter anderem stattete er die „Scuola di San Rocco“, eine einflussreiche Bruderschaft in der Republik Venedig, mit einem mehr als 50 Werke umfassenden Bilderzyklus aus.

Die biblische Geschichte über die junge Susanna, die gerade ein Bad nimmt, war bei Künstlern von jeher sehr beliebt, weil diese einen legitimen Anlass bot, die weibliche Nacktheit unverhüllt darzustellen. Neben Malern wie Tintoretto, Rembrandt und Rubens haben sich auch Bildhauer, Komponisten und Schriftsteller mit diesem Motiv befasst. Auf dem Ölgemälde sind an den beiden Seiten der Rosenwand die beiden alten Männer zu sehen, die die junge Frau verführen wollen. Als sie sich dagegen wehrt, wird sie des Ehebruchs bezichtigt, verhaftet und zum Tode verurteilt.

Dem biblischen Propheten Daniel gelingt es jedoch, die beiden Männer der Lüge zu überführen und so Susanna zu retten. In Tintorettos Bearbeitung des Themas hat das Licht wiederum große Bedeutung, indem es durch den starken Hell-Dunkel-Kontrast den Blick auf den nackten Körper der Frau zieht und damit auch den Betrachter des Bildes zum Voyeur macht. Auffällig sind auch die unnatürlich wirkenden Proportionen der Figuren sowie die ausgeklügelte Tier- und Farbsymbolik, die die moralische Unschuld Susannas unterstreichen soll. Das großformatige Ölgemälde „Susanna im Bade“ stammt aus der Zeit um 1555/1556 und ist in der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum in Wien ausgestellt.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 21.10.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3235
 
Brigitte Am: 26.08.2015 07:11:00 Gelesen: 982170# 446 @  
Serie „Junge Kunst in Österreich“
Sondermarke „Svenja Deininger“

Harmonie und bewusste Irritationen, Struktur und Zufall – all dies und mehr charakterisieren das Werk von Svenja Deininger. Die Künstlerin, die 1974 in Wien geboren wurde, studierte in Münster und Düsseldorf und wurde neben diversen Stipendien unter anderem auch mit dem Georg-Eisler-Preis der Bank Austria, dem Strabag Artaward und der Steep Rock Arts Residency ausgezeichnet. Sie nahm an Gruppenausstellungen im 21er Haus des Belvedere Wien und in der Kunsthalle Wien teil und hatte Einzelausstellungen unter anderem in Rom, Wien (darunter in der Galerie Martin Janda) und New York.

Geometrische Formen sind ein beliebtes Motiv Deiningers. Sie werden in kontrastreichen Schichtungen und unterschiedlichen Oberflächenqualitäten verwendet.

Gerne setzt die Künstlerin die Farbe Weiß ein. Fast scheint es, als ob die Gemälde beginnen, sich zu bewegen. Doch die von Deininger genutzten Materialien sollen nichts erzählen, sie wirken auf den ersten Blick logisch und öffnen doch geheimnisvolle Bildräume. Deininger will nicht als abstrakt gesehen werden, aber auch nicht als figurativ. Vielmehr geht es ihr darum, eine höhere Idee zu visualisieren. „Sie hinterfragt Materialien, Techniken und Forderungen nach Gegenständlichkeit und Abstraktion und gewinnt dieser Konfliktsituation ästhetische Lösungen ab“, heißt es über sie in einem Text zu einer Ausstellung in der Kunsthalle Wien. So werden Dissonanzen und bewusst gesetzte Irritationen zum Teil der Arbeit. Bildideen, die vorab fixiert werden, sind nicht Deiningers Sache, vielmehr geht sie von Schatten, Farben, Situationen oder Zitaten eines anderen Gemäldes aus. Sie schichtet Lage über Lage, Farbe über Farbe, übermalt und legt wieder frei. Die vielen Schichten werden ab und zu sichtbar, unterschiedliche Materialien bringen Abwechslung.

Manchmal zitiert die Künstlerin durch eine unerwartete Linie oder eine Zeichnung auf der Bildfläche ein anderes Gemälde. Möglicherweise sind es genau diese Fremdkörper, die den Betrachter dazu animieren, näher zu kommen und das Bild genauer zu betrachten – um dann zu merken, dass die Erwartungshaltungen nicht eingelöst werden. „Aber möglicherweise vergisst man während des Weges, weswegen man eigentlich näher hingegangen ist, und sieht etwas anderes. Was sieht man aber, wenn man wieder zurück geht? Beides?“, wird Deininger zitiert. Sie interessiere sich, so die Künstlerin, dafür, wie sich ein Gemälde innerhalb des Arbeitsprozesses noch verändern kann. „Ich verfolge in einem Bild unterschiedliche Malweisen, die nebeneinander existieren. Sie sind teilweise nicht zu Ende geführt, ich zerstöre ihre Ergebnisse wieder, bis sie dann plötzlich wieder eine Verbindung eingehen“ – so beschreibt Deininger selbst ihre prozesshafte Arbeitsweise. Jenes Gemälde, das die vorliegende Briefmarke ziert, war heuer in einer Ausstellung in Rom zu sehen und entstand 2014.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 21.10.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Svenja Deininger
Grafik: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3236
 
Brigitte Am: 30.09.2015 07:03:00 Gelesen: 971868# 447 @  
Sondermarke „200 Jahre Technische Universität Wien”

Von Architektur über Bauingenieurwesen, von Elektrotechnik bis zu Informatik und Maschinenbau – mit rund 28.000 Studierenden und etwa 4.500 Mitarbeitern ist die TU, die Technische Universität Wien, hierzulande die größte Forschungs- und Bildungsinstitution im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Als „k. k. polytechnisches Institut in Wien“ wurde sie am 6.11.1815 gegründet, aus Anlass ihres 200. Geburtstags widmet ihr die Österreichische Post eine Sondermarke.

Damals sollte die Ausbildung von Ingenieuren für das Militär sowie von Bergbau- und Bauingenieuren verbessert werden. Kaiser Franz I. wollte ein nationales Spitzeninstitut für die Ausbildung in technischen Fächern schaffen, um die Wirtschaft des österreichischen Teils des Kaiserreichs zu stärken.

Erster Direktor wurde Johann Joseph Ritter von Prechtl, der die Angebote ausdrücklich nicht militärisch orientierte, sondern auf die Bedürfnisse der Bürgergesellschaft ausrichtete. Nach einem Hochverratsskandal rund um den Assistenten des Prechtl nachfolgenden Direktors wurde das Institut vorübergehend doch unter militärische Führung gestellt, ab 1858 wurde wieder ein Wissenschaftler Direktor und das Studium in der Folge vollständig reorganisiert.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts hatte das Institut 1.900 Hörer, allerdings nur 16 Professoren. 1872 wurde es in eine Technische Hochschule umgewandelt, aber erst 1901 erhielt man das Recht, den Titel „Dr. techn.“ zu verleihen, die ersten Promotionen fanden hier 1902 statt. Im Laufe der Jahrzehnte hatte man das 1818 bezogene Hauptgebäude immer wieder aufgestockt und weitere Gebäude zusätzlich genutzt, trotzdem stand Raummangel an der Tagesordnung – vor dem Ersten Weltkrieg zählte man mehr als 4.000 Hörer. Im Ersten Weltkrieg selbst wurde ein großer Teil des Lehrpersonals dienstverpflichtet, die Räumlichkeiten wurden teils als Kriegshilfsspital verwendet, die Labors dienten der militärischen Forschung. Das Ende der Monarchie brachte große Veränderungen, man verlor das „k. k.“ aus dem Namen und mit den Kronländern ein großes Einzugsgebiet. 1919 wurden erstmals Frauen als ordentliche Hörerinnen zugelassen. In den 1920er-Jahren florierte die Hochschule und wurde erneut ausgebaut. Im NS-Regime schied ein Zehntel des Lehrkörpers aus politischen oder „rassischen“ Gründen aus, Studenten jüdischer Herkunft wurde das Studium verboten. In dieser Zeit wurden auch die Titel „Dipl.-Ing.“ und „Dr. Ing.“ eingeführt. Noch größer war die Umwälzung, die das Ende des Krieges brachte – 41 der 56 Professoren waren politisch belastet und mussten gehen.

Die vormalige Technische Hochschule heißt seit 1975 Technische Universität Wien. Das Lehrangebot wurde neu geordnet und im Laufe der folgenden Jahre immer weiter ausgebaut. 2004 wurde die TU Wien vollrechtsfähig, sie hat acht Fakultäten und wird vom Rektorat und einem Universitätsrat geleitet. Mit Sabine Seidler ist seit 2011 erstmals eine Rektorin der TU Wien im Amt.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 6.11.2015
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Nikolaus Schmidt
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3237
 
Brigitte Am: 02.10.2015 07:01:00 Gelesen: 971328# 448 @  
Serie „Gastronomie mit Tradition“
Sondermarke „Rotes Haus“

Nicht nur wegen der feinen gutbürgerlichen Küche, sondern auch wegen seiner historischen und architektonischen Bedeutung ist das „Rote Haus“ heute das Wahrzeichen der Stadt Dornbirn. Die Österreichische Post widmet dem alteingesessenen Restaurant nun eine Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“.

Das Gebäude im Stil eines Rheintalhauses am Dornbirner Marktplatz wurde im Jahr 1639 im Auftrag von Michael Danner und seiner Frau Verena, einer geborenen Rhomberg, als Wohn- und Gaststätte sowie Tanzhaus an der Stelle des abgebrannten Pfarrhofs erbaut. Es war von jeher aber auch ein Ort, an dem gefeiert, Geschäften nachgegangen und Politik gemacht wurde. Die Familienwappen – die Tanne und der Löwe – schmücken heute noch den Giebel an der Frontseite des Hauses hoch über der großen Treppe. Diese Freitreppe hat auch historische Bedeutung: Hier wurde im Jahr 1771 offiziell verkündet, dass die Gemeinde Dornbirn sich aus der Herrschaft der Grafen von Ems freigekauft hatte.

Charakteristisch und namensgebend für das Rote Haus ist die rote Farbe, mit der der obere, hölzerne Teil des Hauses gestrichen ist – früher verwendete man dazu übrigens Ochsenblut. Reich verzierte Fensterläden sowie Schnitzereien an der Giebelunterseite verleihen dem Haus sein eindrucksvolles Aussehen. Auch im Inneren bietet das „Erlebnishaus“ ein stilvolles Ambiente: Dunkle Wandtäfelungen, Holzdecken, Schnitzereien, Jagdgewehre oder jahrhundertealte handbemalte Bauernschränke sorgen für eine urig-nostalgische Atmosphäre, auch Kunstgegenstände und Volkskundliches wie einen alten Schlitten oder ein Spinnrad findet man in den gemütlichen Gaststuben.

Im Jahr 1954 erwarben August Rhomberg, ein Nachfahre der Erbauer, und seine Gattin Elfriede das Haus und ließen es unter Beibehaltung der alten Stilelemente fachgemäß renovieren. Seit mehr als 50 Jahren steht das Haus nun unter Denkmalschutz.

2007 wurde es nochmals zeitgemäß adaptiert und restauriert, ohne dabei an Charme und Atmosphäre zu verlieren. Heute ist das Rote Haus ein äußerst erfolgreiches Restaurant, das in einem nostalgischen Rahmen nicht nur gutbürgerliche, traditionelle Küche, sondern auch internationale Spezialitäten bietet. Berühmt ist etwa die traditionelle Dornbirner Mohrenbier-Senfrahmsuppe, die mit Bratwurstscheiben und dunklem Brot serviert wird. Eine Eisdiele mit eigener Eisproduktion verwöhnt auch die Liebhaber süßer Leckereien, der geräumige Gastgarten befindet sich direkt auf dem Dornbirner Marktplatz.

Die Sondermarke zeigt das traditionelle Gasthaus mit dem unverkennbaren roten Anstrich, dem mächtigen Giebel und den dekorativen Fensterläden, im Vordergrund lädt ein Teller mit Kalbsmedaillons an Rotweinsauce mit überbackenen Kartoffeln zum Verweilen und Genießen ein.





Nennwert: EUR 1,50
Ausgabetag: 6.11.2015
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3238
 
Brigitte Am: 05.10.2015 07:07:00 Gelesen: 970333# 449 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Tannenbaum”

Eine unkonventionelle und außergewöhnliche Weihnachtsmarke zu schaffen, die Modernität ausstrahlen und auch ein junges Publikum ansprechen sollte – das war das Anliegen der Österreichischen Post, das in dieser Marke Umsetzung fand.

Gestaltet wurde sie von Anita Kern. Diese wählte für ihren Tannenbaum „die größtmögliche grafische Reduktion, die zwar das Wesentliche sichtbar macht, aber eben stark reduziert“, wie sie selbst beschreibt. Der Baum ist aus vielen Dreiecken geformt. Die hellgrünen und dunkelgrünen stehen für die Zweige in unterschiedlichem Lichteinfall, die gelben für die Kerzenlichter, die weißen für den Schnee. Die beiden violetten Dreiecke außerhalb des Baumes symbolisieren das Dunkel der Nacht. So hat die Künstlerin für die Briefmarke einen funkelnden, schneebestäubten Weihnachtsbaum mit grafischen Mitteln geschaffen und damit auf eine lange Tradition Bezug genommen. Bäume zum keltischen Julfest aufzustellen, war bereits in vorchristlicher Zeit üblich.

Den immergrünen Bäumen wurde die Kraft zugeschrieben, die „dunkle“ Jahreszeit zu überstehen, wodurch sie Hoffnung symbolisierten. Es hieß, bösen Geistern könne durch die grünen Zweige, wie sie auch an die Häuser gehängt wurden, das Eindringen erschwert werden. Wann genau es den ersten Weihnachtsbaum gab, dazu gibt es verschiedenste Überlieferungen. War es die Freiburger Bäckerschaft, die 1419 den ersten Baum aufstellte, waren es Handwerker aus der Stadt Bremen, die die Idee hatten, unter einer Tanne Weihnachten zu feiern? Oder folgt man dem ersten urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster 1539 ein Weihnachtsbaum stand? Sicher ist, dass sich der Brauch von Deutschland aus nach und nach in der ganzen Welt ausbreitete.

Zuerst wurde der Baum noch mit Papierrosen, Äpfeln, Nüssen, Dörrobst und kleinen Geschenken geschmückt, der erste Tannenbaum mit Kerzen soll 1611 in Schlesien gestanden sein. Auch in Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ wird von einem aufgeputzten Baum berichtet, ebenso in E. T. A. Hoffmanns „Nussknacker und Mausekönig“. Aus deutschen Landen soll der Brauch des kerzengeschmückten Weihnachtsbaums Anfang des 19. Jahrhunderts schließlich auch nach Österreich gekommen sein – und zwar angeblich durch Henriette von Weilburg-Nassau, der Gattin Erzherzog Carls.

Der später auch Christbaum genannte Baum ist nach wie vor eines der wichtigsten Symbole für das Weihnachtsfest, auch wenn es heute meist elektrische Lämpchen sind, die den mit viel goldenem oder buntem, glänzendem Schmuck und Süßigkeiten oder mit traditionellen Strohsternen dekorierten Baum erhellen. Der Anblick des leuchtenden Weihnachtsbaums sorgt immer noch für strahlende Kinderaugen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.11.2015
Markengröße: 32 x 40 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 1.000.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3239
 
Brigitte Am: 07.10.2015 07:11:00 Gelesen: 969304# 450 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Flügelaltar Gampern, Mittelschrein”

„Gamperner Weckenfresser“ oder „Turmstutzer“ – diese Spitznamen für die rund 2.800 Bewohner der oberösterreichischen Gemeinde Gampern im Bezirk Vöcklabruck gehen auf die spätgotische Pfarrkirche zurück. Einerseits auf eine Darstellung des Kirchenpatrons St. Remigius mit einem Brotwecken auf der Bibel, andererseits auf ein Turmfenster, in dem die mittlere Säule nicht genau platziert wurde.

Der wahre Schatz der Pfarrkirche ist der Hochaltar, ein gotischer, geschnitzter Flügelaltar, der zwischen 1497 und 1507 entstanden ist und zu den berühmtesten seiner Art in Oberösterreich gehört. In seinen Bildern stehen die Muttergottes und die Botschaft von der Menschwerdung Jesu im Mittelpunkt. Bei geöffneten Flügeln zeigt der Gamperner Altar die Krönung Mariens, den Kirchenpatron St. Remigius und den heiligen Arzt, Nothelfer und Märtyrer Pantaleon. Auf den Flügeln sind Themen aus dem Leben der Muttergottes zu sehen: die Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt Christi und eine Darstellung im Tempel. Oben im Gesprenge finden sich Heiligendarstellungen und der Auferstandene zwischen Maria und Johannes. An gewöhnlichen Tagen abseits der Kirchenfeste respektive während der Fastenzeit blieb der Altar stets geschlossen, dann präsentierte er das Leiden Christi samt Ölberg, Ecce homo, Kreuztragung, Kreuzigung und Erlösung. Natürlich sind auch auf der Rückseite des Altars, auf den rückseitigen Flügeln und auf der Hinterseite der Predella (der Sockelzone) Darstellungen aus der Bibel sowie von Heiligen zu sehen.

Die Rückseite des Altars wird „Gamperner Hölle“ genannt, da sie das Jüngste Gericht darstellt mit Jesus Christus als Weltenrichter, der auf einem Regenbogen thront. Auf einer Seite lässt Petrus jene, die nach christlichen Prinzipien gelebt haben, in den Himmel ein, auf der anderen werfen Teufel die Verdammten in die Hölle. Wie jeder Flügelaltar aus dem Mittelalter führt er also dem Kirchenvolk, das weder lesen noch schreiben konnte, Heilsgeschichten und Fixpunkte des Kirchenjahres vor Augen.

Wer den kunstvoll gearbeiteten Flügelaltar geschaffen hat, ist unklar, es gibt dazu mehrere Theorien: Er wird Passauer Kunstwerkstätten ebenso zugeschrieben wie Johannes Baierlein d. Ä., Lienhart Astl (der auch den Hallstätter Altar schuf), Martin Schongauer, Martin Kriechbaum oder Michael Wohlgemuth, einem Lehrer Dürers.

Auch als Stifter kommen mehrere Gönner in Frage, man geht zumeist vom Passauer Domherren und späteren Dompropst Canonicus Wilhelm IV. von Nothaft (oder Nothafft) aus, er soll auch auf der Predella kniend neben seinem Wappen dargestellt sein.

Die Sondermarke zeigt einen Ausschnitt aus dem geöffneten Mittelschrein des prachtvollen Gamperner Flügelaltars: die gekrönte Muttergottes mit dem Jesuskind auf ihrem Arm.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.11.2015
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Bild: fotohumer.com
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 1.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3240
 
Brigitte Am: 09.10.2015 07:03:00 Gelesen: 968642# 451 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Salzburg-Liefering, Geburt Christi”

Die Geburt Christi steht im Mittelpunkt einer Bildtafel der alten Pfarrkirche Liefering – und dieses Gemälde ziert eine Sondermarke, die anlässlich der Weihnachtszeit herausgeben wird. Das Werk stammt von einem anonymen Künstler, der „Meister von Liefering“ genannt wird, was aber nicht zwingend heißt, dass er auch dort gelebt hat. Liefering ist seit 1939 Teil der Stadt Salzburg. Es liegt im Nordwesten der Salzachmetropole.

Einst war es ein kleines Fischerdorf, seit 1493 hatten die Lieferinger Schiffer das Recht, im Winter in der Salzach zu fischen. Zudem hatte der Ort einige Fischweiher. Schon vor der heutigen Kirche stand am selben Ort ab dem 8. Jahrhundert immer ein Gotteshaus, wie archäologische Grabungen Ende der 1970er-Jahre bewiesen. Die heutige Pfarrkirche in Liefering feiert 2016 den 500. Jahrestag ihrer Weihe, denn am 17. August 1516 wurde sie vom Bischof von Chiemsee, Berthold Pürstinger, eingeweiht, wann genau sie gebaut wurde, steht nicht fest. Als Patrone wurden Petrus und Paulus, die Schutzheiligen der Fischer, gewählt.

Zwischen der ersten und der heutigen Kirche gab es zudem noch ein etwa in der Zeit von 1150 bis 1200 errichtetes Gotteshaus – und aus eben diesem stammen ursprünglich die gotischen Bildtafeln, zu denen das Gemälde von Christi Geburt zählt. Sie dürften um 1465 entstanden sein. 1978 wurden sie restauriert und an ihrem heutigen Platz an der linken Längswand aufgehängt. Die Weihnachtsszene, die 72 mal 57 Zentimeter groß und in Temperamalerei gefertigt ist, zeigt die Gottesmutter Maria in einem weiten Kleid, auf dem das Jesuskind liegt, sowie Josef an ihrer Seite.

Ochs und Esel blicken durch das Fenster, im Hintergrund sind weitere Personen zu sehen. Das Gemälde ist auf Goldgrund gefertigt. Auf den weiteren Bildtafeln sind die Kreuzigung des heiligen Petrus, die Enthauptung des heiligen Paulus, die Verkündigungsszene sowie die heiligen Petrus und Paulus, Katharina, Maria mit Kind, Barbara, Margareta, Ulrich und Nikolaus abgebildet. Diese Tafelbilder stammen vom ursprünglichen spätgotischen Hochaltar.

Die Lieferinger Pfarrkirche, in der sich diese Gemälde befinden, hat einen barocken Westturm, der durch die erhöhte Lage der Kirche weithin zu sehen ist. Seine ungewöhnliche Kuppel sorgt für den besonderen Charakter der Kirche und für die leichte Wiedererkennbarkeit. Urkundlich erwähnt wurde sie bereits 790, die ältesten noch vorhandenen Bauteile reichen bis ins frühe 8. Jahrhundert zurück. Heute ist der Kern romanisch und das Gewölbe gotisch, die Portalvorhalle und die Altäre stammen aus der Barockzeit. Das Kirchenschiff wird von einem Netzrippengewölbe bekrönt.

Bemerkenswert sind auch die Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Seit 1940 ist das Gotteshaus eine eigenständige Pfarrkirche, vorher gehörte es zur Pfarre Siezenheim.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 27.11.2015
Markengröße: 33 x 45 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Bild: Norbert Philippi
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 2.250.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3241
 
Brigitte Am: 12.10.2015 07:07:00 Gelesen: 967595# 452 @  
Sondermarke „Weihnachten 2015 - Why Nachten?”

„Why Nachten?“ fragt das Rentier auf dieser Briefmarke. Jenes Tier, das im angloamerikanischen Raum Santa Claus durch die Lüfte zieht, scheint sich hier zu wundern, warum viele um das Fest zu Christi Geburt einen solchen Rummel machen.

Es fragt sich – frei übersetzt: „Wozu Weihnachten?“ So sehen jedenfalls die Konzepterin und Texterin Petra Radel und die Grafikdesignerin Anita Kern den von ihnen entworfenen und für die Marke adaptierten Cartoon. „Der Wortwitz entsteht dabei phonetisch: Wenn man ‚Why Nachten?‘ ausspricht, ertönt der Begriff Weihnachten und wird gleichzeitig in Frage gestellt“, so Kern.

Petra Radel hat nicht nur diese Grafik zu „Why Nachten?“ entworfen, sondern gleich ein ganzes Büchlein, das sich auf philosophisch-humoristische Art mit Fragen rund um das Fest der Feste beschäftigt. „Wo war der Karpfen in der Krippe?“, fragt sie da beispielsweise – oder: „Wenn niemand Bock auf Weihnachten hat, wieso gibt’s dann Weihnachtsbock?“, oder aber: „Hätten sich Maria und Josef auch über ein Mädchen gefreut?“ Sie sorgt sich um den Weihnachtsmann und überlegt, wann er denn in Pension geht und wie viel Rente er bekommt. Auch „Kommt Lametta von lamentieren?“ oder „Wieso wird das Christkind nie erwachsen?“ sowie „Wie kann das Kindlein schlafen, bei dem Lärm?“ und „Warum sind Ochs und Esel Schimpfnamen?“ – all das sind Radels Fragen, die sie teils mit kleinen Cartoons versehen hat.

Und ihre Konklusion lautet schließlich: „That’s WHYnachten: Love, Love, Love …“ Petra Radel arbeitete nach den Studien des Grafik-Designs bei Tino Erben und der Werbung bei Walter Lürzer an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien für unterschiedliche Auftraggeber, teils freiberuflich, teils als Art-Direktorin namhafter Agenturen. Die Kampagnen „Ist da jemand?“ von Licht ins Dunkel und „Ganze Männer machen halbe/halbe“ des Frauenministeriums sowie „Lichtfahrer sind sichtbarer“ des Verkehrsministeriums wurden beispielsweise von ihr mitgestaltet.

Sie war und ist sowohl als Art-Direktorin als auch als Texterin tätig und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem London International Advertising Award und dem AME Award New York. Ihre besondere Liebe gilt den kleinen, skurrilen Zeichnungen, die sie zum Spaß immer wieder anfertigt. Ihre Kollegin Anita Kern arbeitet als Gestalterin, Autorin, Universitätslektorin, Kuratorin und landwirtschaftliche Facharbeiterin. Sie studierte Grafikdesign bei Kurt Schwarz und Tino Erben, Werbung sowie Kultur- und Geistesgeschichte, alles an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie arbeitete in Werbeagenturen und Grafikateliers und betreibt seit 2008 ein eigenes Studio namens Kerndesign.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 27.11.2015
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Bild: Petra Radel
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 3.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3242
 
Brigitte Am: 14.10.2015 07:01:00 Gelesen: 967090# 453 @  
Christkindl Sonderstempel 2015

4411 Christkindl
Weihnachtstempel
27.11.2015 bis 26.12.2015
32 x 37 mm



4411 Christkindl
Dreikönigsstempel
27.12.2015 bis 06.01.2016
Ø 37 mm


 
Brigitte Am: 30.11.2015 15:11:08 Gelesen: 952459# 454 @  
Sondermarke „200 Jahre Oesterreichische Nationalbank”

200 Jahre ist es 2016 her, dass die „privilegirte oesterreichische National-Bank“ als heimische Notenbank gegründet wurde. Dieses Jubiläum würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Hauptanliegen derselben war es damals, das nach den Napoleonischen Kriegen zerrüttete Geldwesen in Österreich neu zu ordnen. Schon vorher hatte es Experimente der Habsburger gegeben, ein Institut mit der Emission von Papiergeld zu beauftragen. Die Nationalbank – erster Gouverneur war übrigens Adam Graf Nemes – bekam aber eine besonders privilegierte Stellung verliehen: Sie hatte das alleinige Recht zur Banknotenausgabe. Dieses „erste Bankprivilegium“ erhielt das Institut 1817, die Konstituierung der definitiven Bankleitung erfolgte 1818. Die gleichmäßige Geld- und Kreditversorgung sollte damit sichergestellt werden. Von ihren Anfängen bis heute war es die Aufgabe der Oesterreichischen Nationalbank, die Währung zu stabilisieren – und dies unabhängig von der Regierung, was vor allem in den Anfangszeiten ein ständig zu verteidigendes Recht war. 1878 wurde aus der Oesterreichischen die Oesterreichisch-ungarische Nationalbank, die Zweigstellen in allen Teilen der Donaumonarchie führte. Zu ihren Aufgaben gehörte unter anderem die Einführung der Krone 1892, die den Gulden nach und nach ablöste.

Als die Monarchie zerfiel, wurde 1922 die Oesterreichische Nationalbank neu gegründet, wieder mit dem Ziel, die zerrütteten Geldverhältnisse zu sanieren und der Nachkriegsinflation entgegenzuwirken. 1925 bekam das Land abermals eine neue Währung, der Schilling wurde eingeführt. In der Zeit des Deutschen Reiches wurde das eigenständige Institut liquidiert, die Gold- und Devisenbestände mussten nach Berlin gebracht werden. Doch 1945 konnte die Oesterreichische Nationalbank ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, das sogenannte „Schillinggesetz“ machte den Schilling wieder zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Eine wirklich endgültige Regelung brachte der Staatsvertrag und mit ihm das Nationalbankgesetz von 1955. Mit der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999 gingen die geld- und währungspolitischen Kompetenzen der Nationalbank zwar an die Europäische Zentralbank über, die OeNB ist aber integraler Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken und agiert in personeller, finanzieller und institutioneller Unabhängigkeit. Die wesentliche Aufgabe der OeNB ist heute die operative Umsetzung der Geldpolitik in Österreich.

Sie trägt zur Stabilität der Preise sowie der Geld- und Kreditmärkte bei, verwaltet die Währungsreserven, wickelt den Euro-Zahlungsverkehr ab und versorgt Österreichs Bevölkerung mit sicherem Bargeld.

Die Oesterreichische Nationalbank ist seit 1925 in einem herrschaftlichen Gebäude am Otto-Wagner-Platz in Wien-Alsergrund untergebracht, das auf der Sondermarke abgebildet ist. Im Vordergrund sind zwei Figuren aus dem Relief am Haupteingang zu sehen: Merkur, der Götterbote und Gott des Handels, und Fortuna, die Göttin des Schicksals und des Wohlstandes.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 18.1.2016
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Herbert Wähner
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck, Goldfolie, Blindprägung
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3243
 
Brigitte Am: 02.12.2015 07:03:00 Gelesen: 952086# 455 @  
Sondermarke „120 Jahre ÖAMTC“

Der ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub) feiert heuer das 120-jährige Jubiläum seines Bestehens: 1896 wurde der Österreichische Touring-Club (ÖTC) gegründet, 1898 dann der Österreichische Automobil-Club (ÖAC). Diese beiden schlossen sich 1946 zum ÖAMTC zusammen, der heute die Interessen von Auto- und Zweiradfahrern vertritt und seinen Mitgliedern zahlreiche Services bietet. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke zu diesem besonderen Jubiläum. Der ÖAMTC hat heute rund zwei Millionen Mitglieder, für deren Mobilität er sorgt.

Seit 1954 gibt es die Pannenhilfe, die seit 1986 mit der Notruftelefonnummer 120 österreichweit erreichbar ist – damit hat die Zahl 120 im Jahr 2016 sogar doppelte Bedeutung für den Club. Die „Gelben Engel“ – der Name kommt von den gelben Beiwagen-Motorrädern, mit denen die ersten Helfer unterwegs waren – sind seitdem unermüdlich und heute sogar rund um die Uhr im Zeichen der Mobilität unterwegs. Neben Fahrtechnikzentren, dem aktuellen Verkehrsdienst, einem Reisebüro, verschiedenen Versicherungsangeboten und zahlreichen technischen Diensten in den 120 Stützpunkten bietet der ÖAMTC seinen Mitgliedern auch Rechtshilfe an.

Besondere Bedeutung hat die ÖAMTC-Flugrettung: Die „Christophorus“-Hubschrauber sind seit 1983 im Einsatz und haben bereits unzählige Menschenleben gerettet. Mit dem „Schutzbrief“ stehen den Mitgliedern umfangreiche Dienstleistungen des Vereins bei Unfällen und anderen Zwischenfällen im In- und Ausland zur Verfügung – für das „gute Gefühl, beim Club zu sein“ ist somit gesorgt.

Etwa so alt wie der Verkehrsclub ist der auf der Briefmarke abgebildete legendäre Marcus-Wagen. Siegfried Marcus (1831–1898) war ein Automobilpionier, innovativer Erfinder und genialer Konstrukteur, der neben seinen Motorwagen zahlreiche Motoren und andere technische Apparate, Werkzeuge und Instrumente herstellte.

Sein zweiter Marcus-Wagen aus 1888/89 (der erste Motorwagen existiert nicht mehr) gilt als das älteste, im Original erhaltene und fahrfähige Automobil der Welt und steht heute unter Denkmalschutz. Der Wagen hatte einen Einzylinder-Viertaktbenzinmotor mit einem Hubraum von 1.570 Kubikzentimetern und einer Leistung von etwa 0,75 PS, damit konnte er rund sechs bis acht Kilometer pro Stunde zurücklegen.

Seit 1898 ist der Marcus-Wagen im Besitz des ÖAMTC und seit 1915 als Leihgabe im Technischen Museum in Wien ausgestellt. 2006 stellte das Museum gemeinsam mit dem ÖAMTC eine Replik des Wagens her, die hin und wieder an Oldtimerfahrten teilnimmt. Das Markensujet der Sonderbriefmarke, gestaltet vom Designer David Wuchte, zeigt den legendären Marcus-Wagen im Vergleich mit einer transparenten Studie eines modernen Fahrzeuges und spiegelt dabei den enormen technischen Fortschritt in den 120 Jahren seit Bestehen des ÖAMTC wider.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 20.1.2016
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Cornelia Seirer / David Wuchte
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3244
 
Brigitte Am: 04.12.2015 07:08:00 Gelesen: 951914# 456 @  
Sondermarke „Dorothee Golz“

Aus der Serie „Fotokunst Österreich“ präsentiert die Österreichische Post ein Werk der vielseitigen Künstlerin Dorothee Golz. Die Sondermarke zeigt das Sujet „Turmhutfrau“, eines der „digitalen Gemälde“ von Dorothee Golz, die eine Einbettung von historischen Motiven in ein zeitgenössisches Umfeld darstellen. Dorothee Golz wurde 1960 in Mühlheim an der Ruhr in Deutschland geboren.

1986 machte sie ihren Diplomabschluss an der École Nationale Supérieure des Arts Plastiques in Straßburg, parallel dazu studierte sie Ethnologie und Kunstgeschichte in Freiburg. Seit 1988 lebt und arbeitet sie in Wien. Fotografie und Zeichnungen sowie skulpturale Arbeiten sind ihre wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel.

Durch ihre Teilnahme an der documenta X 1997, wo ihre Skulptur „Hohlwelt“ sowie Zeichnungen ausgestellt waren, erlangte sie internationale Bekanntheit. Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Asien und den USA folgten. 2013 erhielt sie den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst. Im gleichen Jahr wurde ihr umfassendes Werk in einer Retrospektive in der Tiroler Landesgalerie gezeigt.

Seit 2004 befasst sich die Künstlerin mit digitalen Gemälden. Dabei entlehnt sie Porträts aus ihrem inhaltlichen und historischen Kontext und holt sie in unsere Zeit. Das gemalte Gesicht wird dazu zur Gänze fotografisch nachgebaut und in ein neues, minutiös geplantes Setting eingebaut: Kleidung, Accessoires, Raum und Körpersprache stammen aus der Gegenwart und umrahmen die „historischen“ Gesichtszüge. Obwohl das Gesicht in die Fotografie harmonisch eingefügt wird, irritiert es. Golz dazu: „Dass das Gesicht diese zeitliche Distanz behält, ist schon interessant. Wir bringen auch da wieder unser ganzes Wissen, unser kulturelles Gedächtnis ein.“

So kommt es zu Bildern von Madonnengesichtern, die mit einem zeitgenössischen Körper versehen und in Jeans gekleidet sind, oder etwa von Albrecht Dürer in einer Lederjacke, der mit seiner Freundin an einer mit Graffiti dekorierten Wand lehnt. Die Realisierung eines solchen aufwendigen Projekts kann bis zu zwei Jahre dauern.

Das Gesicht der „Turmhutfrau“ aus dem Jahr 2005 ist aus dem Gemälde „Portrait der Maria Baroncelli“ von Hans Memling um 1470 entnommen. Dorothee Golz zeigt die komplexe Psyche hinter dem Antlitz auf: „Indem ich das Portrait weiterschreibe und es durch eine zeitgenössische Körperhaltung ergänze, kommt eine selbstbewusste, moderne Frau zum Ausdruck, die einen amüsierten Blick auf ihr Umfeld zu werfen scheint und der man zutraut, dass sie jederzeit zu schnellen, schlagfertigen Bemerkungen bereit ist.“ Ihre anderen Arbeiten wie etwa Skulpturen sind oft von bekannten Gebrauchsobjekten inspiriert und wirken dennoch surreal, so etwa fellbezogenes Kaffeegeschirr oder lebensgroße Interieurs in transparenten Kunststoffblasen.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 28.1.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Dorothee Golz
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3245
 
Brigitte Am: 07.12.2015 07:07:00 Gelesen: 951453# 457 @  
Sondermarke „Faktor Zukunft“

„Die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Sie ist, was wir daraus machen!“ Mit diesem Slogan hat das Gestalterduo Anna Liska und Andreas Wesle den heurigen Briefmarkenwettbewerb der Österreichischen Post AG und der Tageszeitung „Die Presse“ für sich entschieden. Thema desselben war diesmal „Faktor Zukunft“: Was macht einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Österreich in Zukunft aus? Das war die Frage, zu der sich die kreativen Bewerber ein Briefmarkenmotiv ausdenken sollten, das in einer Größe von 35 mal 35 Millimetern grafisch, illustrativ oder typografisch gestaltet werden sollte. Dem Sieger winkten 5.000 Euro.

Eine Wasserwaage, die im Lot bleibt, war einer der Entwürfe, der Spruch „Schau’ ma mal“, vor Berggipfeln gruppiert, ein weiterer. Auch Adler, die einen Skispringer tragen, wurden eingereicht, ebenso Sprechblasen, die daran erinnern sollen, dass durch das Gespräch Konflikte und Probleme gelöst werden können. 96 Gestalter beteiligten sich an dem Wettbewerb, sie mussten mindestens 18 Jahre alt sein und durften nur je einen Entwurf vorlegen. Ansonsten stand der Wettbewerb allen Kreativen offen.

Eine Vorjury aus Grafik- und Kommunikationsfachleuten sowie Vertretern der Tageszeitung „Die Presse“ und der Österreichischen Post wählte 15 Finalisten aus, diese wurden in der „Presse am Sonntag“ und auf der Webseite der Zeitung präsentiert. Dabei wurden auch die kreativen Menschen hinter dem Entwurf vorgestellt und ein Text zu ihrer Gestaltungsidee veröffentlicht.

Um den Einzug ins Finale zu schaffen, war weniger mehr: „Die Botschaft muss auch auf dem kritischen kleinen Format funktionieren“, so Jörg Pribil, Leiter der Philatelie der Österreichischen Post. Für Grafikdesigner Erwin K. Bauer (Buerobauer) zeigte sich daher die Qualität der Motive „in der grafischen Reduktion“. Auch Humor war gefragt: „In Zeiten der Krise lässt es sich mit Humor deutlich besser nach vorne blicken, gerade Designideen mit ironischem Augenzwinkern motivieren dazu. Oft war es auch der neue, überraschende Blick auf das Alltägliche, der überzeugt hat“, so Bauer weiter. Zudem sollte der Siegerentwurf eine Geschichte erzählen, um bei Philatelisten gut anzukommen und auch einer längeren Betrachtung standzuhalten. „Philatelisten achten vor allem auf die Details in der Gestaltung“, so Jörg Pribil.

Der Gewinnerentwurf von Liska und Wesle zeigt den eingangs zitierten Satz, der Weiß auf Weiß mit Lack auf die Briefmarke gedruckt wurde. Die Briefmarke wird somit sinnbildlich zum weißen Blatt und soll alle zum Mitgestalten der Zukunft aufrufen, wie die beiden Künstler kommentieren. Das Atelier Liska Wesle arbeitet in Wien und Berlin an grafischen und artdirektiven Lösungen im Kunst- und Kulturbereich, zu seinen Kunden zählen Tanzquartier Wien, Secession Wien, MUMOK Wien, Kunstraum Niederösterreich, 21er Haus, „Spex“ – Magazin für Popkultur und viele mehr.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 28.1.2016
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Atelier Liska Wesle
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck, weiße Folie, Blindprägung
Auflage: 350.004 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3246
 
Brigitte Am: 09.12.2015 07:11:00 Gelesen: 951296# 458 @  
Sondermarke „Wiener Trompete“

Wer kennt nicht den Triumphmarsch aus der Verdi-Oper „Aida“, in der eine Trompete so eindrucksvolle Fanfaren spielt? Wer bewundert nicht das Können von Louis Armstrong oder Miles Davis auf ebendiesem Instrument, die damit in der Jazzmusik so imposante Klänge produzierten?

Die Trompete gehört zu den Blechblasinstrumenten, die so genannt werden, weil sie aus Metall hergestellt sind. Innerhalb der Trompeten gibt es zwei Bauarten: Auf der vorliegenden Briefmarke ist eine Trompete abgebildet, wie sie in Österreich und Deutschland gebaut wird. Sie unterscheidet sich von den beispielsweise in den USA verwendeten Trompeten durch die Ventile. Erstere hat Drehventile, keine Périnet-Ventile, wie Pumpventile auch genannt werden. Zusätzlich werden die Ventilstöcke der Drehventile an einer anderen Stelle angebracht als jene der Périnet-Ventile, nämlich in anderer Entfernung zum Mundstück. Diese Positionierung sorgt ebenso wie die Ventilart selbst dafür, dass die Klangfarbe der heimischen und deutschen Trompeten eine andere ist als jene der Trompeten, die im Rest der Welt verwendet werden. Auch werden heimische Trompeten eher für klassische Musik, Périnet-Trompeten eher für Jazzmusik herangezogen. Die Ventile erfüllen eine wichtige Rolle beim Spielen: Durch das Drücken derselben werden beim Hineinblasen in das Instrument die Naturtöne um einen Halbton (beim zweiten Ventil), zwei Halbtöne (beim ersten Ventil) und drei Halbtöne (beim dritten Ventil) vertieft, denn sind die Ventile gedrückt, so muss die Schallwelle einen längeren Weg durch das Rohrstück zurücklegen als in Leerstellung.

Doch was ist nun das speziell Wienerische, wo doch auch in Deutschland eine Trompete mit Drehventilen erzeugt wird? Der Unterschied liegt weniger am Instrument als am Klangstil. Das „Institut für Wiener Klangstil“ spricht von einer spezifischen Art der Interpretation, „die sich bezüglich der stilistischen Ausführung und der klanglichen Präferenzen von internationalen Gepflogenheiten deutlich unterscheidet“. Dies ist wohl auf das besondere Traditionsbewusstsein der hiesigen Instrumentalisten zurückzuführen: Der Wiener Klangstil kam zustande, weil Wiener Musiker nicht gewillt waren, alle im 19. Jahrhundert aufkommenden Neuerungen in der Instrumentenbautechnik mitzumachen, die ein größeres Klangvolumen und leichtere Spielbarkeit bringen sollten – Wien war wie immer anders. Es geht also nicht allein darum, ob nun mit einer heimischen Trompete eine teiltonreichere oder teiltonärmere Klangfarbe erzeugt werden kann, ob die Trompete hier oder anderswo in der Welt heller oder dunkler klingt und ob weichere oder klarere, abruptere Tonverbindungen möglich sind – all das unterscheidet Trompeten im deutschsprachigen Raum allgemein von jenen anderer Herkunft. Darüber hinaus geht es vor allem um die Wiener Spieltradition und um Instrumentenbauer wie Lechner,
Schagerl und Co, die von hiesigen Musikern bevorzugt werden.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 28.1.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck, Blindstich, Matt- und Glanzlack
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3247
 
Brigitte Am: 07.01.2016 12:27:31 Gelesen: 942699# 459 @  
Sondermarke „Fritzelack”
Serie „Klassische Markenzeichen“

Ach herrje, das tat weh: Ein armer Handwerksbub liegt am Bauch auf dem Boden, Arme und Beine weit von sich gestreckt, er ist gestürzt, hat einen „Fritzelack“ gemacht. Vor ihm sieht man purzelnde Blechdosen und verschüttete rote Farbe, die sich schon in einer großen Lacke vor ihm ergießt und auf seiner Nase und Wange Spuren hinterlassen hat. Sogar einen Schuh hat der Gestürzte verloren.

Der arme Malerlehrling ist wohl auf einem frisch lackierten Boden ausgerutscht, handelt es sich bei dem Bild doch um das Werbeplakat der Firma Fritze Lacke, die den, so will es die Reklame, besten Fußbodenanstrich herstellt. Aus dem Logo des Unternehmens mit langer Tradition wurde ein geflügeltes Wort: Einen „Fritzelack“ zu machen ist in der Wiener Umgangssprache gebräuchlich für einen spektakulären Sturz jeder Art. Auch im Skifahrerjargon wird „Fritzelack“ verwendet, nämlich für einen Sturz des Sportlers, der die Kontrolle über seinen Körper verloren hat und ebenso daliegt wie der junge Handwerksbursch auf dem Werbeplakat, das als Vorlage für diese Sondermarke der Österreichischen Post aus der Serie „Klassische Markenzeichen“ diente.

Das Originalplakat stammt von dem österreichischen Grafiker Adolf Karpellus, der 1869 in Galizien geboren wurde und um die Jahrhundertwende ein viel beschäftigter Vertreter seiner Zunft war. Er wurde an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Pariser Académie Julian ausgebildet, war Mitglied des Künstlerhauses und auf Porträts, Landschaften, Stillleben und Genreszenen spezialisiert, aber auch als Postkartenmaler und Plakatkünstler sowie als Illustrator gefragt. Er wurde zu einem der frühen Experten für die Plakatkunst, die er auch in Paris studiert hatte.

„Unerschöpflich ist Karpellus in seinen bunten Einfällen, die ohne durch Aufdringlichkeit aufzufallen, bald für eine schöne Gegend, bald für eine Kaufmannsware Stimmung machten“, schrieb der Sammler und Experte Ottokar Mascha in seinem Werk „Österreichische Plakatkunst“. An diesem besonderen Stil seiner Plakate fanden offensichtlich viele Auftraggeber Gefallen, Karpellus wurde zu einem Werbeprofi und eben 1908 mit der Reklame für Fritze Lacke beauftragt.

„Denn in Lacken ist bestimmt Fritze an der Spitze“ war einer der Slogans dieser Firma, die auf ein 1876 gegründetes Unternehmen zurückgeht. Otto Fritze, der in Kleinhöfel im heutigen Polen geboren wurde und zu Beginn der 1870er-Jahre nach Wien übersiedelte, hatte es damals als „Hetzendorfer Lack-, Farben- und Firniß-Fabrik O. Fritze“ gegründet, die Erzeugnisse wurden in alle Teile der Monarchie verschickt.

Sogar das Kaiserhaus bezog Produkte der Firma, die später von Otto Fritzes Frau, danach von seinen Söhnen und bis in die Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts von direkten Nachkommen weitergeführt wurde. Seit 2012 ist Fritze Lacke kein eigenes Unternehmen mehr, sondern Teil der Firma Rembrandtin Farbexperte. Doch dem „Fritzebub“ in vielen Varianten als kreisrundes Markenzeichen ist man treu geblieben.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 18.2.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3248
 
Brigitte Am: 11.01.2016 07:03:00 Gelesen: 941722# 460 @  
Sondermarke „UNICEF - Für jedes Kind eine faire Chance“

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF – United Nations International Children’s Emergency Fund, heute United Nations Children’s Fund) wurde am 11. Dezember 1946 gegründet, um Kindern im zerstörten Nachkriegseuropa Nothilfe zu leisten. Die Österreichische Post unterstützt mit dieser Sondermarke UNICEF Österreich – der Zuschlag von 2,32 Euro kommt den Flüchtlingshilfeprojekten von UNICEF in Syrien und der umliegenden Region zugute.

„Wenn Europa eine Zukunft haben soll, so muss für diese Kinder etwas getan werden“, meinte 1946 Herbert Hoover, Mitbegründer von UNICEF. Er bezog sich damit auf die zahllosen Kinder Europas, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter Mangelernährung, Tuberkulose, Rachitis oder Anämie litten, keine warme Kleidung hatten oder heimatlos waren. Mit Hilfe von UNICEF konnten diese Kinder mit Nahrung, Kleidung und medizinischer Hilfe versorgt werden – auch das Überleben vieler österreichischer Kinder wurde so gesichert. 1953 wurde UNICEF als ständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen eingerichtet und war in der Folge vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien für bedürftige Kinder im Einsatz.

Gesundheit, Ernährung, sauberes Wasser, Schulbildung, Kinderschutz und Nothilfe sowie Hilfe zur Selbsthilfe sind auch heute noch wichtige Anliegen der Organisation. 1989 wurde die UN-Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet, die die Bedürfnisse und den Schutz von Kindern bei allen Entscheidungen in Politik und Gesellschaft in den Vordergrund stellt. Heute ist UNICEF in rund 190 Ländern weltweit aktiv. 1962 wurde UNICEF Österreich als Teil des weltweiten UNICEF-Netzwerks gegründet, der Verein wird ausschließlich durch Spenden und mit dem Erlös aus dem Verkauf von Grußkarten finanziert.

Weltweit gibt es heute mehr Krisengebiete denn je, in denen Krieg, Gewalt oder Naturkatastrophen die Menschen in die Flucht treiben. Die meisten Flüchtlinge bleiben in den Nachbarländern ihrer Heimat – UNICEF hilft hier direkt vor Ort mit Nahrung, Kleidung, Gesundheitsstationen, Heizungen und winterfesten Notunterkünften.

Noch nie waren so viele Kinder auf der Flucht: So sind etwa mehr als die Hälfte der syrischen Flüchtlinge Kinder. Sie sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu werden, und die traumatischen Erlebnisse in der Heimat und auf der Flucht hinterlassen tiefe seelische Spuren. „Für jedes Kind eine faire Chance“ fordert UNICEF – jedes Kind muss die Chance auf ein Leben in Sicherheit und unter menschenwürdigen Bedingungen haben. Dazu gehört auch Schulbildung, denn sie ist der Schlüssel für die Zukunft dieser Kinder. UNICEF organisiert daher vor Ort Notschulen und Unterrichtsmaterial, um den Kindern Halt und eine Perspektive im Leben zu geben.

Vor 70 Jahren konnten europäische Kinder von der Unterstützung durch UNICEF profitieren. Jetzt ist es unsere Aufgabe, jenen zu helfen, die in Not sind – Kinder auf der Flucht brauchen diese Hilfe ganz besonders dringend.





Nennwert: EUR 0,68 + 2,32
Ausgabetag: 18.2.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Foto: ©UNICEF/ Haidar
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3249
 
Brigitte Am: 13.01.2016 07:11:00 Gelesen: 941010# 461 @  
Sondermarke „Schiffsschraube - Josef Ressel“
Serie „Österreichische Erfindungen“

Aus der Serie „Österreichische Erfindungen“ präsentiert die Österreichische Post einen großen Erfinder, der die Schifffahrtstechnologie nachhaltig verändert hat. Josef Ressel konnte jedoch zu seinen Lebzeiten nicht vom weltweiten Erfolg seiner Schiffsschraube profitieren. Am 29. Juni 1793 wurde Josef Ressel in Chrudim in Böhmen geboren. An der Universität in Wien studierte er ab 1812 technische Fächer wie Mechanik und Hydraulik.

Als das „Polytechnische Institut“, die spätere Technische Universität Wien, 1815 eröffnet wurde, fehlte ihm jedoch das Geld für ein weiteres Studium. Ein Freund verhalf ihm zu einem Stipendium, und so konnte er an der Forstakademie in Mariabrunn einen Abschluss erwerben. Ab 1817 war er als Förster tätig – in Krain, in Laibach und schließlich in Triest, wo er als Marineforstintendant die Forste der k. k. Kriegsmarine verwaltete. Diese Arbeit befriedigte ihn wenig, und so befasste er sich nebenbei mit Erfindungen verschiedenster Art. Er entwickelte beispielsweise ein Verfahren zur Extraktion von Farbstoffen, neue Methoden der Holzbearbeitung, ein Rohrpostsystem zwischen Wien und Triest und ein neues Kugellager – insgesamt erwarb er zehn Patente, sogenannte Privilegien.

Ein besonderes Anliegen war ihm aber immer die Entwicklung einer Antriebsschraube für Dampfschiffe, die die bisher verwendeten Schaufelräder oder auch Segelschiffe ersetzen sollte. 1827 erlangte er ein „Privileg“ für seine Schiffsschraube, bereits zuvor hatte er mit dem Bau eines Schiffs, der Civetta, zum Testen der Schraube begonnen. Nach einigen Schwierigkeiten kam es 1829 schließlich zur ersten Probefahrt, die grundsätzlich gelang, jedoch platzte ein Rohr der Dampfmaschine, und die Behörden untersagten weitere Probefahrten. Obwohl die Schiffsschraube einwandfrei funktioniert hatte, wurde das Ergebnis des Tests von Gegnern Ressels anders dargestellt.

Ressel verlor daraufhin seinen Geldgeber und musste versuchen, seine Erfindung selbst zu vermarkten – in seiner Gutgläubigkeit überließ er seine Pläne einer französischen Firma, die dann damit Gewinne machte, ohne ihn daran zu beteiligen. Die Schiffsschraube setzte sich bald international durch, Ressel wurde jedoch keine Anerkennung dafür zuteil. Als die britische Regierung einen Preis von 20.000 Pfund für den „wahren Erfinder“ der Schiffsschraube ausschrieb, sandte Ressel seine Unterlagen ein, erhielt jedoch keine Antwort. Angeblich war seine Sendung verloren gegangen, und der Preis wurde unter vier britischen Bewerbern aufgeteilt.

Josef Ressel verstarb am 9. Oktober 1857 auf einer Dienstreise in Laibach. Auch wenn manche in Frage stellen, dass er der einzige Erfinder der Schiffsschraube war – es gab gleichzeitig auch andere Entwicklungen ähnlicher Art –, so ist sein Einfluss auf die internationale Schifffahrt wohl nicht zu leugnen. 1863 wurde ihm im Resselpark am Karlsplatz in Wien auch ein Denkmal gewidmet, das seine Erfindung würdigt.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.2.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 470.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3250
 
Brigitte Am: 28.01.2016 13:29:32 Gelesen: 935720# 462 @  
Sondermarke „400 Jahre österreichischer Erzherzogshut”

Die eigentliche Krone Österreichs wird 2016 400 Jahre alt – dieses Jubiläum feiert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Dem Namen nach ein Hut, handelt es sich in Wahrheit um die Landeskrone des Erzherzogtums Österreich, mit der man den Herrschaftsanspruch der Habsburger sichtbar machen wollte.

Dieser geht sogar noch weiter in der heimischen Geschichte zurück als eben diese vier Jahrhunderte: Kaiser Karl IV. regelte 1356, wie und von wem in Zukunft der römisch-deutsche Kaiser gewählt werden sollte – Österreichs Herrscher Rudolf IV. wurde dabei übergangen. Um dem entgegenzuwirken, legte er das angeblich von seinem Schwiegervater Kaiser Karl verfasste „Privilegium maius“ vor, das sich später als Fälschung herausstellte und in dem er sich den Kurfürsten gleichstellen wollte.

Zusätzlich erfand er schon damals eine eigene Krone: den Erzherzogshut. Erst 1453 wurden die von Rudolf IV. angestrebten Privilegien von Friedrich III. bestätigt, als er die Herrschaft im Heiligen Römischen Reich erlangte, und aus dem Herzogtum Österreich wurde ein Erzherzogtum. Herzöge gibt es in der Welt viele, Erzherzöge nur in den Habsburgerlanden – mit der Nutzung der Vorsilbe wollte man sich von den anderen Reichsfürsten unterscheiden und die Bedeutung der eigenen Dynastie unterstreichen.

Der österreichische Erzherzogshut, das Symbol der Einheit der österreichischen Erblande, ist bis heute erhalten. Er ist das Prachtstück der Sammlung des Stifts Klosterneuburg und sollte das Erzherzogtum Österreich, das Kernland des Habsburgerreiches, repräsentieren. Erzherzog Maximilian III., Regent in Tirol und Bruder Rudolfs II., übergab ihn 1616 als Weihegeschenk an das Stift, wo er gemeinsam mit der Schädelreliquie des heiligen Leopold aufbewahrt wurde. Davon versprach man sich, dass himmlische Kräfte auf den damit „gekrönten“ Herrscher übergehen sollten.

Unter Androhung des Kirchenbannes ist in der Stiftungsurkunde festgelegt, dass der Erzherzogshut nur zu ganz besonderen Anlässen und nur für maximal 30 Tage das Stift verlassen darf, vor allem zur Erbhuldigung, der Machtübergabe an einen neuen Herrscher. Dies geschah zuletzt 1835 für Kaiser Ferdinand I. Das letzte Mal offiziell ausgeführt wurde der Hut 1989 beim Begräbnis von Kaiserin Zita.

Wie es sich für ein absolutes Herrschaftszeichen gehört, das noch dazu ein Pendant zur ungarischen Stephanskrone und zur böhmischen Wenzelskrone sein sollte, ist der Erzherzogshut prachtvollst verarbeitet – kostbare Materialien wie Email, Edelsteine, Perlen, Samt und Hermelin wurden dazu verwendet. Die Zackenkrone mit überkreuzten Bügeln ist mit Rubinen, Smaragden, Diamanten und Perlen besetzt, und ein in Gold gefasster blauer Saphir sowie ein kleines goldenes Kreuz befinden sich darauf. Künstler und Ort der Herstellung sind unbekannt. Das Stift Klosterneuburg widmet dem österreichischen Erzherzogshut von März bis November 2016 eine Sonderausstellung.





Nennwert: EUR 1,50
Ausgabetag: 4.3.2016
Markengröße: 50 x 34,5 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3251
 
Brigitte Am: 02.02.2016 07:11:00 Gelesen: 934351# 463 @  
Sondermarke „100. Todestag Marie von Ebner-Eschenbach“

Heuer jährt sich der Todestag einer der größten Schriftstellerinnen zum einhundertsten Mal: Marie von Ebner-Eschenbach verstarb am 12. März 1916 im Alter von 85 Jahren in Wien. Sie hinterließ ein beeindruckendes Werk, das hauptsächlich Erzählungen und Romane umfasst. Die Österreichische Post ehrt die große Dichterin mit einer Sonderbriefmarke.

Am 13. September 1830 wurde sie als Marie Baronesse Dubský auf Schloss Zdislavice bei Kremsier in Mähren geboren. Ihre Stiefmutter erkannte bereits früh das Talent des Mädchens und förderte es auch – Marie begann schon als Kind Gedichte zu schreiben, erst auf Französisch, später auf Deutsch. Als Adelige hatte sie Einblick in aristokratische Kreise, sie interessierte sich jedoch stets auch für die „kleinen Leute“ und deren Schicksale, und Gerechtigkeit war ihr immer ein Anliegen: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ Mit 18 Jahren heiratete sie ihren 15 Jahre älteren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, nach einigen Jahren zog das Ehepaar nach Wien. Marie versuchte sich vorerst als Dramatikerin, jedoch nicht besonders erfolgreich, und zog sich damit den Spott so mancher Neider zu. 1879 machte sie – für ihre Zeit äußerst ungewöhnlich – eine Ausbildung zur Uhrmacherin, ein Jahr danach erschien ihre Erzählung Lotti, die Uhrmacherin, die erstmals öffentliche Anerkennung fand. Damit hatte sie ihr Format gefunden. Es folgten Prosawerke wie Aphorismen, Glaubenslos?, der Roman Das Gemeindekind und die Dorf- und Schlossgeschichten. Letztere beinhalten die weltbekannte Erzählung Krambambuli – sie handelt von einem Hund, der am Konflikt seiner Treue zu seinem alten und seinem neuen Herrn zugrunde geht. Weitere Romane, Erzählungen und dialogische Novellen folgten, und Marie von Ebner-Eschenbach feierte große literarische Erfolge. Sie wurde mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet, 1900 erhielt sie als erste Frau das Ehrendoktorat der Universität Wien.

Am 12. März 1916 verstarb sie in Wien, sie teilt damit sowohl ihr Geburts- als auch ihr Todesjahr mit Kaiser Franz Joseph. Bestattet wurde sie in der Familiengruft der Grafen Dubský in Zdislavice. Ihre Uhrensammlung kann man übrigens heute im Uhrenmuseum in Wien bewundern.

Als sie ihre erfolgreichen Erzählungen schrieb, war Marie von Ebner-Eschenbach bereits rund 50 Jahre alt. Ihr Leben lang war sie sich der Kluft zwischen Arm und Reich bewusst und auch ihrer sozialen Verantwortung: „Haben und nichts geben ist in manchen Fällen schlechter als stehlen.“ Ihre Erzählungen sind detailgetreue Milieustudien aus dem Schloss und aus dem Dorf, die von lebendigen Charakteren bevölkert sind, oder befassen sich mit dem Spannungsfeld der menschlichen Seele. Ihre weisen, aber auch humorvollen Aphorismen werden heute noch gerne zitiert.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 5.3.2016
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3253
 
Brigitte Am: 04.02.2016 07:07:00 Gelesen: 933812# 464 @  
Sondermarke „Feuerlilie - Treuebonusmarke 2015“

Strahlend orange und prachtvoll sieht man sie im Frühsommer in vielen Gärten blühen – kaum zu glauben, dass es die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) in Österreich auch in freier Natur gibt. Die Österreichische Post hat diese farbenfrohe Lilie als Motiv für die Treuebonusmarke 2015 gewählt und bedankt sich mit diesem bunten Blumengruß bei ihren treuen Kunden.

Lilien zählen wohl zu den schönsten und artenreichsten Blumen der Welt. Neben den unzähligen Hybridzüchtungen existieren auch über 100 wildwachsende Arten, die auf der Nordhalbkugel in Asien, Europa und Amerika gedeihen. Auch in Österreich gibt es wildwachsende Lilien: etwa die rosa blühende, turbanartige Türkenbundlilie oder eben die leuchtend orange Feuerlilie. Letztere kann man mit etwas Glück im Alpenraum auf Bergwiesen und an Waldrändern bis in subalpine Lagen finden, auch in anderen süd- und mitteleuropäischen Gebirgszügen ist sie beheimatet.

Die Feuerlilie wird bis über einen Meter hoch, sie hat längliche Blätter und trägt bis zu fünf orangerote Blüten an einem Stängel. Wie bei allen Lilien sind immer sechs Blütenblätter und sechs recht lange Staubblätter gleichmäßig angeordnet. Die Blütenblätter, die im Gegensatz zu vielen anderen Lilien nur leicht aufgebogen sind, zeigen oft dunkle Papillen und feine Härchen. Anders als die meisten anderen Lilienarten duftet die Feuerlilie nicht. Bestäubt wird sie vor allem von Tagfaltern.

Eine Besonderheit der Feuerlilie ist ihre Fähigkeit, an den Blattachseln sogenannte Bulbillen auszubilden, das sind kleine Brutzwiebelchen, die später von der Pflanze abfallen und so für die Vermehrung sorgen. Diesen Bulbillen verdankt die Feuerlilie auch ihren lateinischen Namen Lilium bulbiferum.

Die Feuerlilie wird gerne mit der Taglilie, deren Blüten ähnlich aussehen und ebenfalls orangefarben oder gelb sind, verwechselt. Die langen, schmalen Blätter der Taglilie gehen jedoch nicht wie bei der Feuerlilie vom Stängel aus, sondern direkt von den Wurzeln. Taglilien gehören übrigens gar nicht zur Familie der Lilien, sondern zu den Grasbaumgewächsen. Auch die Lilie, die in der Wappenkunde so oft verwendet wird, ist eigentlich keine echte Lilie, sondern eine Iris oder Schwertlilie.

Im Garten lassen sich Feuerlilien an einem sonnigen oder halbschattigen Standort problemlos ziehen, sie stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die Blumenzwiebeln können im Winter in der Erde verbleiben. Mit ihren großen, farbenprächtigen Blüten sind Feuerlilien ein echter Blickfang in jedem Beet. Aber nicht nur im Garten, sondern auch in einem Blumenstrauß wirken die leuchtenden Blüten prachtvoll, in der Blumensprache ist die Feuerlilie übrigens – ihrem Namen entsprechend – das Symbol für Leidenschaft.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 5.3.2016
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 370.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3252
 
Brigitte Am: 06.02.2016 07:01:00 Gelesen: 933220# 465 @  
Sondermarke „125 Jahre KHM“

Ob Caravaggios „Rosenkranzmadonna“, Rubens’ „Das Pelzchen“, Raffaels „Madonna im Grünen“, Bruegels „Bauernhochzeit“, Arcimboldos „Sommer“ oder Vermeers „Die Malkunst“ – unzählig sind die bedeutenden Gemälde, die das Kunsthistorische Museum, kurz KHM, beherbergt. Auch die 2013 nach langem Umbau neu eröffnete Kunstkammer sowie die Ägyptisch-Orientalische und andere Sammlungen haben viele Schätze zu bieten. 2016 feiert das Haus, das zu den meistbesuchten Wiener Sehenswürdigkeiten zählt, sein 125-jähriges Bestehen. Diesen besonderen Anlass würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Es war am 17. Oktober 1891, als Kaiser Franz Joseph I. das neu errichtete Gebäude, in dem die Sammlungen des Kaiserhauses zusammengeführt und fortan der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten, feierlich eröffnete. Seither gehört das Kunsthistorische Museum zu den bedeutendsten Museen der Welt. Im Zuge der Ringstraßengestaltung erfolgte die Planung des Hauses durch die Architekten Gottfried Semper und Carl von Hasenauer, 1871 wurde mit dem Bau begonnen.

Zu Beginn hieß das Haus übrigens Kunsthistorisches Hofmuseum, dann Kunsthistorisches Staatsmuseum Wien, seit 1921 trägt es den aktuellen Namen. Nach der Enteignung des Hauses Habsburg-Lothringen gingen die Sammlungen des KHM in Staatsbesitz über und wurden neu geordnet. Während nach dem Ersten Weltkrieg Werke an einige Nachfolgestaaten der Monarchie übergeben werden mussten, kamen 1938 bis 1945 welche aus jüdischen Sammlungen dazu. Diese werden bis heute in Restitutionsverfahren auf ihre Provenienz geprüft.

Nicht nur die ausgestellten Werke des KHM sind hohe Kunst, auch an der Ausstattung waren mit Gustav und Ernst Klimt, Franz Matsch und Hans Makart wichtige Künstler dieser Zeit beteiligt. Von Gustav Klimt stammt das Motiv dieser Briefmarke, das sich hoch oben an der Nordwand des Stiegenhauses des Museums befindet und Teil eines Zyklus ist, der die Geschichte der bildenden Kunst darstellt: Das Wandgemälde „Ägypten“ zeigt eine weibliche Gestalt, die Anch, das Lebenssymbol der Ägypter, in der Hand hält. Sie steht vor Götterbildern von Horus und Thot und dem Geier der Göttin Nechbet.

Im KHM sind heute Gemäldegalerie, Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Antikensammlung, Kunstkammer Wien, Münzkabinett und eine Bibliothek untergebracht. Im Laufe der Jahre wurde der Platz im Haupthaus immer wieder zu klein, woraufhin Teile der Sammlungen ausgelagert wurden. Das führte dazu, dass das Theatermuseum, das Weltmuseum Wien, der Theseustempel, die Schatzkammer, die Wagenburg und das Schloss Ambras in Innsbruck zum Kunsthistorischen Museum gehören.

Das Jubiläumsjahr 2016 wird mit der Sonderausstellung „Feste Feiern“ begangen: Von 8. März bis 18. September werden dabei Werke der Sammlungen des Hauses präsentiert, die sich mit Festmählern, Krönungen, Tanzfesten, Hochzeiten, Karnevalsfeiern und vielem mehr beschäftigen. Zudem lädt das KHM jeden Besucher an dessen Geburtstag ein, das Haus bei freiem Eintritt zu besuchen.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 8.3.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3254
 
Brigitte Am: 08.02.2016 07:08:00 Gelesen: 932702# 466 @  
Sondermarke „Esther Stocker“
Serie „Junge Kunst in Österreich“

Schwarz-weiße Raster und Linien, die durch Brüche und Verschiebungen der Erwartungshaltung des Betrachters widersprechen – das ist typisch für Esther Stocker. Die 1974 in Schlanders in Südtirol geborene Malerin und Installationskünstlerin liebt es, Berechenbares zu erstellen und es dann zu brechen, wie in dem namenlosen Werk von 2015, das für diese Briefmarke aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ verwendet wurde. Oft zeigt sie in ihren Arbeiten Ordnung und löst diese im nächsten Schritt wieder auf. Diese Methode wendet sie sowohl in der Malerei als auch in Videoarbeiten, Rauminstallationen und Interventionen an Fassaden an. Ihr Interesse gilt auch der Wahrnehmung von Kunst, die sie herausfordert, wenn sie scheinbar strenge Regeln für ihre Werke aufstellt und diese selbst nicht einhält.

Esther Stocker studierte ab 1994 an der Akademie der Bildenden Künste Wien in der Klasse von Eva Schlegel. Später bildete sie sich an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand und am Art Center College of Design in Pasadena in Kalifornien weiter. 2001 erhielt sie das Staatsstipendium für Bildende Kunst. Auch mehrere Auszeichnungen kann Esther Stocker vorweisen, den Anton-Faistauer-Preis konnte sie ebenso erringen wie den Msgn. Otto Mauer-Preis – eine der größten Auszeichnungen für bildende Kunst in Österreich – und den Preis der Stadt Wien für bildende Kunst sowie den Paul-Flora-Preis.

Die erste Solo-Exposition fand 1997 in der Galerie Trabant in Wien statt. Die Galerie Krobath (Wimmer), auch heute Stockers Heim-Galerie, und die Galerie Antonio Ferrara in Reggio Emilia folgten 2001. Weitere Einzelausstellungen gab es über die Jahre beispielsweise im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien, im Künstlerhaus Hannover, im Kunstraum Dornbirn, im Center for Contemporary Non-Objective Art in Brüssel, im Museum 52 in London und an vielen anderen Orten.

An Gruppenausstellungen nahm Esther Stocker beispielsweise in der Österreichischen Galerie Belvedere teil, ebenso im Wiener Parlament, im Vasarely Museum Budapest, im MUAC Mexiko City, im 21er Haus im Belvedere, im Austrian Cultural Forum New York, im Essl Museum Klosterneuburg, im Künstlerhaus Wien, im BA-CA Kunstforum und in der Secession sowie bei der Biennale in Venedig. Heute arbeitet sie in Wien – und an der Grenze zwischen Malerei, Raum und Objekt.

Ihre Farben sind die Nichtfarben Schwarz und Weiß. Wenn sie beispielsweise ihre Gitterstrukturen auf Papier erstellt und diese im Anschluss zu riesigen Knäueln faltet und zerknüllt, die zu Skulpturen werden, lotet sie auf allen Ebenen die Möglichkeiten einer abstrakten Formensprache aus. Sie bringt die Abstraktion in den Raum. Die Grenze zwischen Malerei und Installation verschiebt sich bei ihr ständig, ein Bezug auf die Tradition der abstrakten Malerei ist aber eine Konstante in ihrem OEuvre, das Ordnung und Unordnung gleichermaßen thematisiert.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 16.3.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Esther Stocker
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3256
 
Brigitte Am: 10.02.2016 07:08:00 Gelesen: 932086# 467 @  
Sondermarke „Martha Jungwirth“
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Rosita Desmoliano – so wurde Martha Jungwirth von ihrem Ehemann, dem „20er-Haus“-Museumsdirektor und Kunsthistoriker Alfred Schmeller, liebevoll und ironisch genannt, sagte sie doch beim Anblick der Werke großer Meister gerne: „Des mol i a no!“ Die Österreichische Post widmet der großen Künstlerin nun eine Sondermarke, die ein titelloses Werk aus 2013 aus der Serie „Fundraising“ zeigt.

Martha Jungwirth, die 1940 in Wien geboren wurde, von 1956 bis 1963 an der Hochschule für angewandte Kunst studierte und in den 1960er-Jahren auf erste Erfolge verweisen konnte, ist in der heimischen Kunstszene eine Einzelgängerin.

Und das, obwohl sie ab 1968 gemeinsam mit Franz Ringel, Peter Pongratz, Wolfgang Herzig und anderen gemeinsame Ausstellungen unter dem Titel „Wirklichkeiten“ machte. Die Künstler wurden einerseits teils als lose Gruppe gesehen, andererseits meinte Jungwirth selbst, dass es darum ging, „wie jeder die Welt wahrnimmt – nicht darum, dass alle an einem Strang ziehen“. Während die anderen Künstler der „Wirklichkeiten“ einen Gegensatz zur damals vorherrschenden abstrakten Malerei aufzeigen wollten und eine gesellschaftsrelevantere, realistischere Malerei als Ziel proklamierten, arbeitete Jungwirth doch gerade an der Grenze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei. Konsequent beschritt sie stets ihren eigenen Weg, der sich teilweise auch um das soziokulturelle Umfeld der Frau drehte: So schuf sie beispielsweise für die documenta 6 in Kassel ihre bekannte „Indesit-Serie“. In dieser wurden wie Röntgenbilder anmutende Zeichnungen von Haushaltsgeräten gezeigt.

Mit der Serie wurde Jungwirth erstmals auch international wahrgenommen. Doch nicht nur damals, auch später wurden ihr Alltagsgegenstände und -situationen oftmals zur Inspirationsquelle, ihre Arbeiten sind stets Reflexionen auf die Wirklichkeit, nicht deren Reproduktion.

Martha Jungwirth liebt Farbexperimente, ihre Arbeiten sind stets energiegeladen – egal, ob sie Aquarelle malt, die ihren Schwerpunkt darstellen, oder mit Öl oder Tusche agiert. Gerne lässt sie den Betrachter Spuren des Malerischen erkennen. Sie trägt die Farbe mit Schwung auf und malt gerne und oft in der Natur – ja, die Natur wird förmlich in Kolorit und reine Malerei transformiert, wie Experte Florian Steininger einmal beschrieb. Hans-Peter Wipplinger, der Jungwirth die erste große Retrospektive in der Kunsthalle Krems widmete, formulierte es so: „Jungwirths charakteristische Kompositionen, die sich durch ihren eruptiven gestischen Duktus und ihr kraftvolles Kolorit auszeichnen, sind poetische wie dramatische Notationen von Erfahrungen, Stimmungen und Erinnerungen, die aufgrund ihres hohen Abstraktionsgehalts Raum für zahlreiche Assoziationen lassen.“ Martha Jungwirth, die in Wien und Neumarkt an der Raab lebt und arbeitet, wurde 2012 mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet; den Theodor-Körner-Preis und den Joan-Mirò-Preis erhielt sie bereits zu Beginn ihrer Karriere.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 16.3.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Martha Jungwirth
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3255
 
Brigitte Am: 12.02.2016 07:08:00 Gelesen: 931069# 468 @  
Sondermarke „Melker Kreuz – Stift Melk“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“

Das Melker Kreuz gilt als der kostbarste Schatz des Stiftes Melk: Es enthält ein Holzstückchen, das vom Kreuz Christi stammen soll, und ist damit eine wertvolle Reliquie der römisch-katholischen Kirche. Die Österreichische Post präsentiert in der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ das wertvolle Melker Kreuz auf einer besonderen Stichmarke.

Die Partikel, so nennt man einen Splitter des Kreuzes Christi, wurde um 1040 von Markgraf Adalbert den Babenbergern gestiftet, die in der Burg Melk residierten. Das Melker Kreuz erlebte eine wechselvolle Geschichte. 1169 wurde es von einem Geistlichen gestohlen und tauchte schließlich im Wiener Schottenkloster wieder auf.

Der Legende nach bewegte sich das Kreuz bei einem anschließenden Gottesurteil – man war sich nicht einig, wem es denn nun gehöre – wie von selbst zum Abt des Klosters Melk hin. Ein Boot mit dem Kreuz darin schwamm wie durch ein Wunder von Wien auf der Donau stromaufwärts, und so wurde es schließlich wieder nach Melk gebracht. 1362 gab Herzog Rudolf IV. die heutige kostbare Fassung für das Kreuz in Auftrag. Während diese noch in Arbeit war, wurde der wertvolle Holzsplitter ein weiteres Mal gestohlen – der Dieb wurde jedoch gefasst und die Reliquie kehrte wieder in das Stift zurück. Die neue Fassung wurde von Wiener Goldschmieden aus vergoldetem Silber kunstvoll gefertigt und mit Edelsteinen, Kameen, Email und Perlen reich verziert. An den Enden des Kreuzes sind auf der Rückseite die vier Evangelisten abgebildet, in der Mitte ist der gekreuzigte Jesus zu sehen. Um den Kreuzsplitter sichtbar zu machen, kann die Rückseite der Kreuzfassung geöffnet werden – die Fassungen der Edelsteine sind dazu als Schrauben ausgeführt.

Melk war schon um 1000 n. Chr. ein Machtzentrum der Babenberger. Leopold II. gründete 1089 das Kloster und übergab es dem Benediktinerorden, der das Stift Melk bis heute führt. Bereits seit dem 12. Jahrhundert führt das Kloster auch eine Schule und eine eigene Schreibstube, in der wertvolle Handschriften entstanden.

Ein Brand zerstörte 1297 das gesamte Kloster, das daraufhin lange Zeit um das Überleben kämpfte, sich schließlich aber zu einem Zentrum der Gegenreformation entwickelte. Im 18. Jahrhundert wurde das nur notdürftig wiederhergestellte Kloster unter der Leitung des Barockbaumeisters Jakob Prandtauer völlig neu errichtet.

Künstler wie Paul Troger und Johann Michael Rottmayr gestalteten die Fresken im Inneren. Das Stift Melk, markant auf einem Berg hoch über dem Ufer der Donau gelegen, wurde so zu einem der bedeutendsten Barockbauwerke Österreichs. Die prachtvolle Stiftsbibliothek Melk mit einem Deckenfresko von Paul Troger beherbergt wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter, unter anderem auch ein Fragment einer Handschrift des Nibelungenlieds aus dem 13. Jahrhundert. Im Stift Melk befindet sich heute auch das Grab des heiligen Koloman.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 17.3.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3257
 
Brigitte Am: 15.02.2016 07:08:01 Gelesen: 930307# 469 @  
Sondermarke „Puch 125 LM Baujahr 1923“
Serie „Motorräder“

Ein Zweirad einer der renommiertesten österreichischen Marken im Automobil-, Motorrad- und Fahrradbereich zeigt diese Sondermarke: eine Puch 125 LM aus 1923, dem ersten Jahr der Erzeugung dieses Modells. 1890 gründete der begnadete Mechaniker Johann Puch in Graz seine erste Fahrradfabrik.

Die Puch-Fahrräder mit dem Namen „Styria“ wurden in ganz Europa ein Verkaufsschlager, und der finanzielle Erfolg erlaubte es Johann Puch, sich mit seiner neu gegründeten „Johann Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks AG“ auch der neuen Technologie der Benzinmotoren zuzuwenden. Bald entstanden erste motorisierte Zweiräder und auch die legendäre Puch Voiturette, das erste Puch-Automobil. Johann Puch schickte seine Motorräder – wie auch früher seine Fahrräder – zu internationalen Rennen, wo sie sich erfolgreich bewähren konnten und somit einen ausgezeichneten Ruf errangen. Die eingebauten Motoren wurden im Puch-Werk selbst entwickelt. Ab 1903 wurden motorisierte Zweiräder in Serie gebaut, bald darauf auch Automobile.

Während des Ersten Weltkriegs belieferte das Puch-Werk die k. u. k. Armee. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach dem Krieg musste Puch schließlich mit anderen Unternehmen fusionieren, 1934 wurde daraus die „Steyr-Daimler-Puch AG“. Nach vielen Umstrukturierungen und Aufteilungen gehört das traditionelle Puch-Werk in Graz nun zum Autozulieferkonzern Magna, die Zweiradproduktion wurde 1987 an Piaggio übergeben.

1917 wurde die Produktion von Automobilen und großen Viertaktmotorrädern eingestellt, die Firma stand vor der Auflösung. Auf Initiative des italienischen Technikers Giovanni Marcellino begann man jedoch, günstige, kleine Zweiräder als Massenfahrzeuge zu entwickeln, ein sogenanntes „Volksmotorrad“ mit einem Doppelkolben-Zweitaktmotor – die Puch 125 LM. Wegen des torpedoförmigen Tanks mit dem Puch-Schriftzug bekam die 125 LM bald den Spitznamen „Zigarren- oder Zeppelinpuch“.

Von 1923 bis 1927 wurden 2.500 Stück der Puch 125 LM produziert, es gab auch eine Sportversion und sogar eine Damenausführung. Mit einer Leistung von 2 PS und einem Zweiganggetriebe erreichte die 125 LM eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Sie hatte keinen Kickstarter, zum Starten musste man sie anschieben.

Puch-Motorräder waren bis in die 1950er-Jahre äußerst erfolgreich, in den Nachkriegsjahren waren vor allem die Motorroller ein beliebtes Verkehrsmittel. Von 1965 an wurde das legendäre Moped Puch Maxi gebaut, das in verschiedenen Varianten ein weltweiter Verkaufsschlager wurde. Der legendäre Kleinwagen Puch 500 wurde 1957 eingeführt und bis in die Siebzigerjahre angefertigt. Fahrräder der Marke Puch, darunter E-Bikes und das klassische Waffenrad, werden heute noch produziert und vom österreichischen Unternehmen Faber vertrieben. Der Firmengründer Johann Puch erlebte das alles nicht mehr, er verstarb noch vor Beginn des Krieges 1914.



Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 23.3.2016
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3258
 
Brigitte Am: 09.03.2016 13:11:21 Gelesen: 921603# 470 @  
Sondermarke „500 Jahre Postvertrag”

Zum 500-jährigen Jubiläum des Postvertrags von 1516 gibt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus, die dieses historische Ereignis würdigt. Das Markenmotiv zeigt einen Postboten aus dem 16. Jahrhundert, der ein versiegeltes Schreiben überbringt.

Die Geschichte des österreichischen Postwesens beginnt mit Maximilian I., der Herzog von Burgund, römisch-deutscher König, Erzherzog von Österreich und schließlich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Maximilian machte Innsbruck zu seiner Hauptresidenz und richtete einen ständigen Pferdekurierdienst in die burgundischen Niederlande ein, wo sein kleiner Sohn Philipp aufwuchs, sowie einen weiteren an den französischen Königshof, wo seine Tochter lebte. Für die Organisation dieser Postdienste wurden Janetto, Franz und Johann Baptista de Tasso engagiert, die ihren Namen später in „Taxis“ umwandelten. Die Schriftstücke wurden durch Reiter transportiert, die Pferde wurden unterwegs an vertraglich vereinbarten Herbergen gewechselt.

Maximilians Sohn Philipp, genannt der Schöne, war Herzog von Burgund und wurde schließlich König von Frankreich. Er setzte Franz Taxis – nach der Erhebung in den Adelsstand „von Taxis“ – 1501 zum burgundischen Postmeister ein. 1505 wurde ein Postvertrag abgeschlossen, der Routen und Beförderungszeiten festlegte, so war etwa für die Strecke von Brüssel nach Innsbruck eine Zustellzeit von 5,5 Tagen, im Winter 6,5 Tagen vorgesehen. Franz von Taxis war für die Errichtung von Poststationen und die Einhaltung der Vorgaben „mit Leib, Leben und Habe“ verantwortlich. Er gilt heute als der Begründer des europäischen Postwesens.

Nach Philipps Tod fiel Spanien an seinen Sohn Carlos, der später als Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde. Karl schloss im November 1516 einen neuen Postvertrag mit den beiden Hauptpostmeistern Franz und Johann Baptista von Taxis ab, neue Postlinien nach Rom, Neapel und Burgos sowie neue Beförderungszeiten wurden vereinbart. Die Stafetten durften nur für königliche Botschaften benutzt werden, privater Briefverkehr war somit nicht gestattet. Ohne Erlaubnis der Hauptpostmeister durfte niemand den Postdienst ausüben. Durch diesen exklusiven kaiserlichen Postdienst, dessen Hauptsitz in Brüssel lag, konnten die Habsburger in ihrem Reich, in dem „die Sonne niemals unterging“, mit ihren Verbündeten und Verwandten in großen Teilen Europas kommunizieren.

Erst im Laufe der Zeit wurde die Postbeförderung von privaten Briefen geduldet und schließlich aus wirtschaftlichen Gründen offiziell zugelassen. Die Postverträge zwischen dem Herrscherhaus und der Familie Taxis begründeten die Monopolstellung des Hauses Thurn und Taxis (seit der Erhebung in den Grafenstand 1650 nannte man sich so) im historischen Postwesen. Der italienische Name Tasso bedeutet übrigens Dachs, aus dieser Eindeutschung entstand die Namensversion Taxis. Der Dachs ist auch auf dem Wappen der Familie Taxis, das auf der Marke zu sehen ist, abgebildet.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 2.4.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3259
 
Brigitte Am: 11.03.2016 07:07:00 Gelesen: 921435# 471 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1850“
Serie „Klassikausgabe“

Mit der neuen Serie „Klassikausgabe“ widmet sich die Österreichische Post der Geschichte der Briefmarken und präsentiert klassische Markenausgaben aus der Zeit der Monarchie. Diesmal werden die ersten Briefmarken Österreichs vorgestellt, die sogenannte „Wappenausgabe“ aus dem Jahr 1850.

Das Postwesen im heutigen Sinn geht im Wesentlichen auf Kaiser Maximilian I. zurück, der 1490 die Familie Taxis (später Thurn und Taxis) mit dem Aufbau eines Postkursnetzes beauftragte. Mit Reiterstafetten wurden so zunächst herrschaftliche, später dann auch private Schriftstücke befördert. Im Laufe der Jahrhunderte kamen dann Postkutschen, Schiffe und die Eisenbahn als Posttransportmittel dazu. Die Gebühr für den Versand eines Briefes zahlte der Empfänger. Das komplizierte und teure Verrechnungswesen machte ein neues System notwendig, bei dem die Kosten bereits beim Versand vom Versender entrichtet werden sollten. Über mehr oder weniger erfolglose Versuche mit Gebührenstreifen, Klebeschildern und Stempeln kam es 1840 schließlich zur ersten offiziellen Briefmarke, der englischen „One Penny Black“. Zugeschrieben wird die Erfindung der Briefmarke Sir Rowland Hill, der 1839 das britische Postwesen reformierte, ähnliche Ideen verfolgten aber schon früher der österreichische k. k. Hofkammerpräsident Laurenz Koschier und der schottische Zeitungsverleger James Chalmers.

Zehn Jahre nach der ersten Briefmarke der Welt war es schließlich auch in Österreich so weit. Die erste Briefmarkenausgabe des Kaiserreichs Österreich zeigt das österreichische Wappenschild mit dem Doppeladler. Marken mit Werten von 1, 2, 3, 6 und 9 Kreuzern wurden ausgegeben. Die Marken für das ebenfalls zum Habsburgerreich gehörende Königreich Lombardo-Venetien zeigten das gleiche Motiv in denselben Farben, aber mit den Nominalen 5, 10, 15, 30 und 45 Centesimi – sie galten in ganz Österreich, während die österreichische Ausgabe in der Lombardei und Venetien nicht verwendet werden durfte. Erstausgabetag war der 1. Juni 1850. Anfangs wurden die Briefmarken auf handgeschöpftem Papier mit Bogenwasserzeichen gedruckt, ab 1854 dann auf maschinell hergestelltem, glattem Papier ohne Wasserzeichen.

Die Marken waren noch ohne Zähnung, sie wurden mit der Schere vom Bogen abgeschnitten – das erste gezähnte Postwertzeichen Österreichs war die „Kaiserkopfausgabe“ des Jahres 1858, die auf die Wappenausgabe folgte. Je nachdem, wie sorgfältig die Marken abgeschnitten wurden, und durch unterschiedliche Papiersorten und Druckverfahren, gibt es von der Wappenausgabe sehr viele Farb- und Qualitätsvarianten. Als erste Briefmarkenausgabe Österreichs ist sie heute bei Philatelisten und Sammlern ausgesprochen beliebt.

Der Markenblock zeigt eine österreichische Ausgabe mit dem Wert 2 Kreuzer und eine Ausgabe aus Lombardo-Venetien im Wert von 15 Centesimi. Den Hintergrund bildet eine 1-Kreuzer-Marke, umrankt von Blüten und Eichenlaub, wie sie auch auf den Briefmarken abgebildet sind.





Nennwert: EUR 2,88 (EUR 2,20 + EUR 0,68)
Ausgabetag: 2.4.2016
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 140.000 Blocks mit zwei Marken
MiNr. 3260 und 3261 (Block 89)
 
Brigitte Am: 14.03.2016 07:01:00 Gelesen: 921019# 472 @  
Sondermarke „Michael Haneke“
Serie „Österreicher in Hollywood“

Aus der Serie „Österreicher in Hollywood“ widmet die Österreichische Post dem herausragenden Künstler Michael Haneke eine Sondermarke.

Konzertpianist oder Dirigent – das waren Berufe, mit denen Michael Haneke in seinen frühen Jahren geliebäugelt hatte. Dass es ihn, der heute zu den bekanntesten Regisseuren der Welt zählt, schließlich doch in die Filmbranche verschlug, kommt nicht von ungefähr: Sein Vater Fritz Haneke war Regisseur und Schauspieler, seine Mutter Beatrix von Degenschild war ebenfalls Mimin. Dem am 23. März 1942 geborenen Michael Haneke schwebte bereits mit 17 vor, die Schulbank hinter sich zu lassen und in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten. Er bewarb sich am berühmten Max-Reinhardt-Seminar, DER Schauspiel- und Regieschule im deutschen Sprachraum, wurde aber abgelehnt und schloss doch das Gymnasium ab. Danach studierte er Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaften an der Universität Wien, brach jedoch ab, um als Fernsehdramaturg und -redakteur zu arbeiten. In diesen Jahren beim Südwestfunk lernte er das Handwerk des Filmemachens von der Pike auf. In den 70er-Jahren war er als Theaterregisseur und Drehbuchautor tätig, unter anderem in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München und Wien.

Den Anfang seiner Karriere als Filmregisseur machten Fernsehfilme wie „Lemminge“ und „Variation“ sowie „Wer war Edgar Allan?“. Schon mit seinem ersten Kinofilm machte Michael Haneke in der Branche von sich reden: „Der siebente Kontinent“ brachte ihm den Bronzenen Leoparden beim Filmfestival in Locarno ein. Noch bekannter wurde Michael Haneke schließlich mit „Benny’s Video“, wofür er auch den Wiener Filmpreis bekam. Mit Filmen wie „Funny Games“ und „Code: unbekannt“ setzte er sein Streben fort, mit seinen oft düsteren Arbeiten Tabus zu brechen, um der menschlichen Natur konsequent auf den Grund zu gehen. „Die Klavierspielerin“ nach dem Roman von Elfriede Jelinek und mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle brachte schließlich enormen Erfolg und den großen Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, der einem Adelstitel der Branche gleichkommt.

Auch der Deutsche Filmpreis in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ wurde Haneke dafür verliehen. „Wolfzeit“ und „Caché“ folgten. Mit „Das weiße Band“ konnte Haneke die Goldene Palme von Cannes für den besten Spielfilm für sich behaupten, auch eine Oscar-Nominierung und einen Golden Globe bekam er dafür.

Mit „Amour“, der für fünf Academy Awards nominiert war, gewann Haneke schließlich auch die bekannteste Auszeichnung der internationalen Filmbranche. Zuletzt machte Haneke, der auch den Billy Wilder Award für Verdienste um das Filmland Österreich, den Ritterorden der französischen Ehrenlegion und Ehrendoktorate sowie zahlreiche weitere Filmpreise in Europa verliehen bekam, auch als Opernregisseur von sich reden. Hanekes Filme sind keine leichte Kost, oft drehen sie sich um Angst, Bedrohung und Gewalt und haben etwas Verstörendes. Sein Streben ist es stets, zu irritieren und die Zuschauer zum Nachdenken zu bringen.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 4.4.2016
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 470.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3262
 
Brigitte Am: 16.03.2016 07:11:00 Gelesen: 920829# 473 @  
Sondermarke „Erwin Bohatsch“
Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“

Die Grenzen der Malerei auszuloten – das ist wohl eines der Hauptanliegen Erwin Bohatschs. Der Künstler zählt zu den wichtigsten österreichischen Vertretern der abstrakten Malerei. Die Österreichische Post widmet ihm eine Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst“.

Erwin Bohatsch wurde 1951 in Mürzzuschlag geboren und studierte 1971 bis 1976 an der Akademie der bildenden Künste, wo er heute lehrt. Bereits in den 1970ern startete er seine künstlerische Karriere, in den 1980ern machte er auf sich aufmerksam, als er im Dunstkreis der „Neuen Wilden“ arbeitete, aber doch eine ganz eigenständige Position entwickelte. Wie die „Neuen Wilden“ interessierte er sich für die Malerei an sich, mit der Zeit rückten der malerische Prozess und die Materialität der Werke in den Vordergrund.

Bohatschs Arbeiten entstehen, indem er Farbschichten lasierend – also mit durchscheinenden Farben – übereinanderlegt. Teils schimmern die darunterliegenden durch, teils entstehen Schleier, oft schaut sogar die Leinwand hervor, häufig wird die Bildmitte offen gehalten. Auch Rinnspuren und mit der Spachtel gezogene Farbstege sowie Farbwolken und scharfe Konturen kennzeichnen seine Arbeiten, die sich oft, wenn mehrere nebeneinander hängen, wie zu einem offenen Ensemble zusammenfügen, auch wenn es sich um Einzelwerke handelt. Netz- und Gitterstrukturen sind ebenso typisch für Bohatsch wie sein gestisch-expressiver Pinselstrich. Der Künstler pendelt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Farbe und Nichtfarbe, zwischen Linie und Fläche. Er findet, wie Experte Florian Steininger, der zukünftige Leiter der Kunsthalle Krems, in einem Text zu Bohatsch schrieb, „neue Lösungen für die Malerei.“ Er verstehe sich, so Steininger weiter, als „Maler, dessen Werk keiner geradlinigen, eindimensionalen Entwicklung unterworfen ist.“ Er praktiziere „reduzierte monochrome Gemälde, die mit dem Ende der Malerei kokettieren, neben denjenigen, die sich deutlich von der puren und radikalen Abstraktion distanzieren.

Er versteht es, in scheinbar engen Bereichen eine Fülle von malerischen Ergebnissen zu erreichen.“ Bohatsch geht es nicht darum, mit seinen Bildern eine Geschichte zu erzählen. Vielmehr möchte er sich in seiner Arbeit auf die Suche nach einer neuen Definition für die Malerei machen.

Der Künstler kann auf Einzelausstellungen in zahlreichen Galerien und in der Wiener Secession, im MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, im Essl Museum Klosterneuburg, im Kunsthaus Bregenz, im Museum Liaunig, im Bank Austria Kunstforum und in weiteren Museen verweisen. Der Otto-Mauer-Preis, ein bedeutender heimischer Preis für zeitgenössische Kunst, wurde ihm bereits verliehen. Auch den Preis der Stadt Wien nennt Bohatsch sein eigen. Die auf der vorliegenden Briefmarke gezeigte Arbeit stammt aus einer Werkgruppe von neueren, kleinen Papierarbeiten. Sie wurde mit Acryl, Öl und Graphit auf Papier gefertigt und hat keinen Titel.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 4.4.2016
Markengröße: 34,5 x 50 mm
Entwurf: Erwin Bohatsch
Grafik: Regina Simon
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3263
 
Brigitte Am: 18.03.2016 07:08:00 Gelesen: 920397# 474 @  
Sondermarke „250 Jahre Wiener Prater”

1766 bekamen die Wienerinnen und Wiener ein großzügiges Geschenk: Kaiser Joseph II. überließ ihnen den Prater als Erholungsgebiet. Sein Name geht noch viel weiter in der Geschichte zurück: Bereits im 12. Jahrhundert schenkte Herzog Friedrich I. einige Wiesen der Familie de Prato, die sich später Prater schrieb. Den Geburtstag des Wiener Praters würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Der Prater hatte zuvor lange Zeit als kaiserliches Jagdrevier gedient und war nur dem Adel zugänglich gewesen – „niemandt alß waß Cavalliers und Dames“ hatte hier laut einer kaiserlichen Anordnung Zutritt gehabt. Nun aber konnte jedermann hier spazieren, bis die Sonne unterging. Der Torschluss wurde allabendlich durch drei Böllerschüsse angekündigt. Kaiser Joseph II. wurde bei der Eröffnung darauf aufmerksam gemacht, dass er sich nun unters gemeine Volk mischen müsse, darauf soll er gesagt haben: „Wenn ich stets unter meinesgleichen herumwandeln wollte, dürfte ich nur in der kaiserlichen Gruft spazieren gehen.“ 1775 ging er sogar noch einen Schritt weiter und ließ auch das Gitter rund um den Prater niederreißen, wodurch der Zugang zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich war.

Während die Kastanienallee, die heutige Hauptallee, ein Sammelplatz der besseren Gesellschaft blieb und die Gegend rund um das Lusthaus von dieser für Ausfahrten und Promenaden genutzt wurde, entstand der Wurstelprater als Rummelplatz mit Attraktionen für das Volk. Zuerst wurden Kaffeehäuser eröffnet, bald folgten auch Ringelspiele, Lebzelterbuden, Kegelbahnen, Schaukeln und vieles mehr. Auch Kuriositätenkabinette und Schaubuden wurden aufgestellt, Feuerwerke und Großveranstaltungen fanden hier statt. Gleichzeitig hatte die Musik der Zeit neue Aufführungsorte gefunden: Johann Strauß spielte hier ebenso wie Joseph Lanner und Carl Michael Ziehrer. Der Name Wurstelprater ging übrigens auf jene Stände zurück, die Puppentheater für die kleinen Besucher darboten – darunter eben auch Geschichten mit dem allseits beliebten, tollpatschigen Hanswurst. Zwar wurde der Wurstelprater in Volksprater umbenannt, inoffiziell behielt er seine beliebte Bezeichnung aber immer bei.

1873 fand im Prater die Weltausstellung statt, an der 53.000 Aussteller teilnahmen, und die Rotunde wurde erbaut. 1895 wurde das Vergnügungsareal „Venedig in Wien“ errichtet, das wohl als erster Themenpark der Welt bezeichnet werden kann. Auf 50.000 Quadratmetern wurde die italienische Lagunenstadt nachgestellt, die Besucher konnten Kanäle befahren und Nachbildungen venezianischer Bauwerke bestaunen.

Das Riesenrad kam 1897 zu den Attraktionen dazu. 1938 ging der Prater in das Eigentum der Stadt Wien über, während des Zweiten Weltkriegs wurde der Wurstelprater durch Bombeneinschläge sowie durch einen Brand im Jahr 1945 zum Großteil zerstört, später aber wieder aufgebaut. Bis heute ist der Prater, der auch Schauplatz des berühmten Films „Der dritte Mann“ ist, ein wichtiges Erholungsgebiet für alle Stadtbewohner und Touristen.





Ausgabetag: 9.4.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3264
 
Brigitte Am: 21.03.2016 07:03:00 Gelesen: 919499# 475 @  
Sondermarke „Montafoner Tracht“
Serie „Klassische Trachten“

In Vorarlberg gibt es je nach Region sehr unterschiedliche Trachten. Aus der Serie „Klassische Trachten“ präsentiert die Österreichische Post diesmal die Werktagstracht aus dem Montafon, die nach wie vor unverändert getragen wird und zu den historischen Trachten im Tal gehört.

Dieses sogenannte „Wärchtigjüpple“, die Alltagstracht der Montafonerinnen, besticht durch seine Schlichtheit. Rock und Oberteil sind aus dunklem, einfarbigem Kammgarnflanell oder reinem Wollstoff. Das enganliegende Oberteil ist hochgeschlossen, lässt aber am Hals das „Spitzle“ der weißen Bluse sehen. Dieses „Hemdle“ ist aus Leinen, die Kanten sind mit handgearbeiteten Spitzen oder einem „Bäumlestich“ verziert. Über dem Rock wird die blau gestreifte oder einfärbige Baumwollschürze getragen, edel wirkt eine schwarz gestreifte Seidenschürze. Dazu werden schwarze Strümpfe und ein Tuch aus Baumwolle getragen. Es ist weiß mit rotem oder blauem Streumuster und wird zu einem Dreieck gefaltet um den Hals getragen.

Die Männertracht besteht aus einer schwarzen Lodenkniebundhose, Schafwollstutzen, einem weißen Hemd und einer roten Weste, dem „Lieble“. Darüber trägt man den „Tschopa“, ein dunkelblaues, hinten zweireihiges Sakko. Besonders auffällig ist die Kopfbedeckung: ein schwarzer Zylinder, der nur im Montafon zu finden ist.

An der Festtagstracht der Montafoner Frauen, die aus der Barockzeit stammt, sind besonders das bestickte Brusttuch, das vorne im Mieder eingeschnürt wird, und die dekorierten Schürzenbänder über der Schürze in gedämpften Farbtönen auffällig.

Zum „Glöggli-Tschopa“, dem kurzen Jäckchen, trägt man eine Otterfellmütze, ein „Mäßli“ – eine Art Zylinder ohne Krempe – oder den Sanderhut, einen schwarzen Strohhut mit Masche. Als „Schlutta“ bezeichnet man eine Brokatjacke mit einer zarten weißen Spitze am Kragen. Komplettiert wird die Festtagstracht durch einen roten Unterrock und rote Strümpfe, Schnallenschuhe und eine Masche am Hals.

Eine besondere Kleidung tragen die unverheirateten Montafoner Mädchen, die „Schäppelmaigana“: Zum „Libli“ mit dem bestickten Brusttuch wird eine weiße Bluse getragen. Der Name kommt vom „Schäppel“, der Kopfbedeckung: ein kleines Krönchen aus silbernen oder goldenen Metallfäden mit bunten Glaskügelchen, das auf dem Kopf befestigt wird. In die geflochtenen Zöpfe der Mädchen werden die kunstvoll bestickten Zopfbänder eingehängt, die am Rücken bis zum Boden herabreichen. Der Schäppel wird nur bei gutem Wetter ohne Überbekleidung verwendet.

In zahlreichen Trachtenvereinen, Musikkapellen und Tanzgruppen werden nach wie vor die historischen Trachten getragen – der Vorarlberger Landestrachtenverband fördert diese Tradition und die Erhaltung und Pflege heimischen Brauchtums.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 30.4.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 470.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3265
 
Brigitte Am: 23.03.2016 07:01:00 Gelesen: 918875# 476 @  
Sondermarke „200 Jahre Salzburg bei Österreich”

2016 feiert Salzburg ein ganz besonderes Jubiläum: Im Mai 1816 musste das Königreich Bayern Salzburg an die Habsburger abtreten, seit nunmehr 200 Jahren ist es damit ein Teil von Österreich. Das Bundesland würdigt dieses Ereignis mit einer Sonderausstellung im Salzburg Museum, die Österreichische Post bringt dazu eine Sondermarke heraus.

Älteste Zeugnisse von menschlichen Ansiedlungen im heutigen Salzburger Raum stammen aus der Steinzeit. Bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. war das Gebiet von den Römern besiedelt, später folgten die Bajuwaren. Im 8. Jahrhundert errichtete der Wormser Bischof Rupert – der heutige Schutzpatron Salzburgs – die Peterskirche auf dem Platz des heutigen Doms und gründete das Kloster St. Peter und das Frauenkloster Nonnberg. Bald wurde Salzburg ein Erzbistum. Die Festung Hohensalzburg, die heute noch hoch über der Stadt auf dem Festungsberg thront, stammt aus dem 11. Jahrhundert.

Ab dem 14. Jahrhundert war Salzburg ein eigenständiges Fürsterzbistum, die Erzbischöfe waren zugleich auch politisch mächtige Fürsten. Salz- und Goldabbau machten das Land reich. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1559 – 1617) spielte zur Zeit der Gegenreformation eine bedeutende Rolle in Salzburg, seine Bauten prägen das Erscheinungsbild der Stadt bis heute: Der Salzburger Dom, der Residenz- und der Mozartplatz gehen auf seine Planung zurück, ebenso die Neue Residenz und das Schloss Mirabell. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum Zentrum der Aufklärung im süddeutschen Raum – in diese Epoche fällt auch die Schaffenszeit des großen Musikgenies Mozart, der 1756 in Salzburg geboren wurde. Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege, den Beschlüssen am Wiener Kongress und dem Vertrag von München fielen Stadt und Land im Jahr 1816 schließlich endgültig an Österreich und damit unter die Herrschaft der Habsburger. Das Markensujet zeigt die Rüstung des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau.

Die prachtvolle Harnischgarnitur – es war zur damaligen Zeit nicht unüblich, dass geistliche Würdenträger zu Repräsentationszwecken eine solche besaßen – bestand aus etwa 40 Einzelteilen, die für die verschiedenen Turnierarten kombiniert werden konnten. Die Rüstung Wolf Dietrichs weist keine Gebrauchsspuren auf. Gefertigt wurde sie wohl nach seiner Wahl 1587 in Mailand, auffällig ist der aufwendige vergoldete und geschwärzte Ätzdekor auf allen Teilen. In den Wirren des frühen 19. Jahrhunderts, als Salzburg schließlich zu Österreich kam, wurde die Rüstung auseinandergerissen, die Teile sind heute auf mehrere Sammlungen in Deutschland, Russland und Großbritannien verstreut. Auf der Stichmarke sind die Harnaschbrust, die Schützenhaube und die Armzeuge aus dem Bayerischen Nationalmuseum in München abgebildet – die Rüstung des Fürsterzbischofs bildet auch das Hauptsujet der Landesausstellung „Bischof. Kaiser. Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich“ zum Jubiläumsjahr im Salzburg Museum, die von 30. April bis 30. Oktober 2016 zu sehen sein wird.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 30.4.2016
Markengröße: 35 x 42 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3266
 
Brigitte Am: 04.04.2016 07:01:00 Gelesen: 914244# 477 @  
Sondermarke „Shrines of Europe - Basilika Mariazell”

Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Mariazell. Die Österreichische Post widmet diesem wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs mit der Basilika Mariä Geburt nun eine Sondermarke. Mariazell wurde durch die Papstbesuche von 1983 durch Johannes Paul II. und 2007 durch Benedikt XVI. besonders geehrt. Seit 2004 ist Mariazell zudem Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Shrines of Europe“, zu der auch die europäischen Marienwallfahrtsorte Lourdes, Loreto, Fatima, Altötting und Częstochowa gehören.

Mariazell kann auf eine lange Geschichte und viele Legenden verweisen. Als Gründungstag gilt der 21. Dezember 1157: Ein Mönch namens Magnus sollte sich als Seelsorger um die Bewohner der Gegend kümmern. Mit sich führte er eine selbst geschnitzte Marienstatue aus Lindenholz. Der Legende nach versperrte ihm ein Fels den Weg, weshalb er sich an die Muttergottes wandte – prompt spaltete sich der Fels und gab den Weg frei. An seinem Ziel stellte Magnus seine Marienstatue auf einen Baumstrunk und errichtete eine hölzerne Kapelle rundherum. Um diese „Cella Mariae“ herum wuchs mit der Zeit der Ort Mariazell. Die erste Kirche entstand laut der „Heinrichslegende“ um 1200 dank Markgraf Heinrich von Mähren: Er war an der Gicht erkrankt und wurde vom heiligen Wenzel im Traum aufgefordert, für seine Heilung nach Mariazell zu gehen und dort eine Kirche zu erbauen. Ein wertvolles Marienbild erhielt die Kirche, als sich König Ludwig I. von Ungarn im Kampf gegen die Türken an die „Mutter Gottes von Maria zu Zell“ wandte und einen Sieg errang.

Aus „Maria in der Zelle“ entstand der Name des Ortes, der 1243 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1344 wurde Mariazell zum Markt erhoben und war bereits im 14. Jahrhundert als Wallfahrtsort bekannt. Um 1370 wurde eine gotische Kirche errichtet. Im Zuge der Gegenreformation machten die Habsburger Herrscher Mariazell zum Nationalheiligtum. Bald wurde die gotische Kirche zu klein für den Pilgeransturm, im 17. Jahrhundert entstand daher eine barocke Erweiterung.

Eben diese Stilmixtur macht bis heute den besonderen Charakter der Kirche aus, die 1907 zur Basilika minor erhoben wurde. Sie ist in den Farben Terrakotta und Weiß gehalten und verfügt über einen gotischen Mittelturm und zwei Barocktürme. Den 1704 geweihten barocken Hochaltar schuf Johann Bernhard Fischer von Erlach. In der Gnadenkapelle befindet sich die Marienstatue aus der Gründungslegende: Die 48 Zentimeter hohe spätromanische Statue der Gottesmutter, die Magna Mater
Austriae.

Die Gemeinde Mariazell liegt in der Obersteiermark. Neben dem Pilgern laden die Berge zum Genießen der wunderschönen Natur ein – sei es im Sommer zum Wandern oder im Winter zum Skifahren auf der Bürgeralpe. Mariazell ist die flächenmäßig größte Gemeinde der Steiermark und eine der größten von ganz Österreich. Sie gehört zum Bezirk Bruck an der Mur und wurde 1948 zur Stadt erhoben. Derzeit kommt etwa eine Million Pilger jährlich nach Mariazell.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 12.5.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 265.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3267
 
Brigitte Am: 06.04.2016 07:03:00 Gelesen: 913623# 478 @  
Sondermarke „EUROPA 2016 - "Think Green"

EUROPA-Marken werden jährlich von europäischen Postgesellschaften zu einem von PostEurop vorgegebenen Thema, das alle Länder betrifft, herausgegeben. Seit 1956 sollen damit die internationale Zusammenarbeit und die gemeinsamen Wurzeln und Kulturen unterstrichen und die Philatelie gefördert werden. Das Thema zum 60-jährigen Jubiläum im Jahr 2016 ist „Ecology in Europe – Think Green“.

Mit dem Wort Ökologie verbinden wir Themen wie Umweltschutz und Luftverschmutzung, Energiesparen und erneuerbare Energie, biologische Landwirtschaft und Nachhaltigkeit bis hin zu ökologischer Haushaltsführung, Mülltrennung und „Ökomode“ aus Naturfasern und fairem Handel. „Think Green“ ist das Schlagwort: Viele Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen versuchen, ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und damit die Welt wieder ein wenig „grüner“ zu machen. Auch die Österreichische Post ist dabei aktiv: Im Rahmen der Initiative „CO2 neutral zugestellt“ werden alle Briefe und Postsendungen in Österreich CO2-neutral zugestellt.

Basis dafür sind die Vermeidung von Emissionen und die Steigerung der Effizienz, zum Beispiel durch Routenoptimierungen. Zusätzlich setzt die Post auf erneuerbare Energie – seit 2012 bezieht sie ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen und produziert diesen wie etwa mit der Photovoltaikanlage auf dem Briefzentrum in Wien-Inzersdorf zum Teil auch selbst. Des Weiteren verfügt sie mit 862 Elektrofahrzeugen über die derzeit größte E-Mobility-Flotte Österreichs und unterstützt überdies nationale und internationale Klimaschutzprojekte etwa in den Bereichen Energieeffizienz, Geothermie oder nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Das Markensujet für die EUROPA-Marke 2016 wurde von PostEurop unter den 24 Einsendungen ausgewählt, die am Designwettbewerb teilnahmen. Die Designerin Doxia Sergidou entwarf es für die zypriotische Postgesellschaft. Ihr Bestreben war es dabei, zu zeigen, dass wir alle es in der Hand haben, unseren Planeten ökologischer zu machen – symbolisiert wird das durch eine Hand, die die graue, verschmutzte Industriestadt auf der linken Seite der Marke durch eine grüne, lebendige Landschaft „übermalt“. Menschliche Aktivitäten wie Industrie, Autoverkehr oder Energieerzeugung belasten die Umwelt ganz enorm, während andererseits erneuerbare Energien wie Windkraft und ein bewussterer Umgang mit Ressourcen einen positiven Effekt haben. „Think Green“ hat damit nicht nur für unsere, sondern auch für die nachfolgenden Generationen große Bedeutung.

PostEurop betont mit dieser Themenauswahl die Verantwortung Europas im Bereich des überregionalen Umweltschutzes. Das Aufzeigen des Einflusses menschlichen Handelns auf die Umwelt ist der europäischen Postorganisation ein großes Anliegen, und das soll anlässlich der 60. Ausgabe einer EUROPA-Marke durch das aussagekräftige, international verständliche Markenmotiv auch an die Öffentlichkeit getragen werden.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 14.5.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Doxia Sergidou
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3268
 
Brigitte Am: 08.04.2016 07:08:00 Gelesen: 912974# 479 @  
Sondermarke „Postcrossing“

Jede Ansichtskarte aus einem fremden Land bringt ein Stück der großen weiten Welt in unseren Briefkasten. Das dachte sich wohl auch Paulo Magalhães aus Portugal und gründete daher 2005 die Plattform Postcrossing. Die Österreichische Post widmet dem liebenswerten Projekt, das Postkarten- und Briefmarkenfreunde aus aller Welt zusammenbringt, nun eine Sondermarke.

Das Ziel der Plattform war von Anfang an, Menschen rund um den Globus durch reale Postkarten – keine elektronischen – miteinander zu verbinden, unabhängig von deren Wohnort, Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Glauben. Über die Jahre hinweg entwickelte sich aus der kleinen Idee ein erfolgreiches Projekt, das auch in den Medien hochgelobt wurde und mittlerweile rund 600.000 Mitglieder in mehr als 200 Ländern hat. Über 30 Millionen Ansichtskarten wurden bis jetzt weltweit über die Postcrossing-Plattform versendet, die zusammengezählt unglaubliche 171 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben – und mit jeder Stunde werden es mehr. Auch in Österreich gibt es rund 2.500 Personen, die diesen kostenlosen Dienst nutzen und bereits mehr als 200.000 Postkarten in alle teilnehmenden Länder verschickt haben. Sogar entlegene Regionen wie Nepal, Papua-Neuguinea oder die Solomon-Inseln beteiligen sich an Postcrossing, und auch der Vatikan hat einige Mitglieder aufzuweisen.

Das System ist einfach: Registrierte Mitglieder bekommen von der Plattform nach dem Zufallsprinzip eine Postadresse eines anderen Mitglieds genannt und versenden an diese Adresse eine Ansichtskarte. Im Gegenzug empfangen sie dann eine Postkarte eines wieder anderen Mitglieds. Je mehr Karten man verschickt, desto mehr bekommt man auch. Damit wird jeder Gang zum Briefkasten zu einem spannenden Ereignis: Woher wird die nächste Karte kommen? Aus Europa? Aus Übersee? Vielleicht von einer kleinen Insel, von der man noch nie gehört hat? Postkarten aus aller Welt liefern ein buntes Panorama der unterschiedlichen Landschaften und Kulturen, egal, ob Palmen und Meeresstrände, schneebedeckte Berggipfel, historische Gebäude oder auch einfach lustige Sprüche oder Zeichnungen.

Briefmarkenfreunden bietet sich damit überdies die einmalige Möglichkeit, ihre Sammlungen mit internationalen und exotischen Raritäten zu erweitern und vielleicht auch Kontakte zu Briefmarkensammlern in anderen Ländern zu knüpfen.

Und wer freut sich nicht, eine nette Nachricht zu erhalten – von jemandem, den man nicht einmal kennt, aus einem fremden Land und auf einer schönen, bunten Ansichtskarte? Eine Postkarte ist einfach persönlicher und greifbarer als eine elektronische Nachricht über Social-Media-Kanäle.

Mit dieser Sonderbriefmarke soll dieses charmante Projekt einer breiteren Gruppe der Bevölkerung bekannt gemacht werden. Der rot-weiß-rote Schriftzug auf dem Markensujet symbolisiert Österreichs Beteiligung an Postcrossing, im Hintergrund zeigt eine stilisierte „Postcard Wall“ die vielen über Postcrossing versendeten Ansichtskarten.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 21.5.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3269
 
Brigitte Am: 11.04.2016 07:07:00 Gelesen: 911930# 480 @  
Sondermarke „Internationaler Tag der Friedenstruppen der Vereinten Nationen”

Jedes Jahr am 29. Mai ehren die Vereinten Nationen jene, die in Friedenssicherungseinsätzen dienen, und auch jene, die im Einsatz für den Frieden ihr Leben verloren haben. Aus Anlass dieses jährlichen Gedenktages gibt die Österreichische Post dazu eine Sondermarke heraus, deren Motiv österreichische UN-Soldaten beim Hissen der UN-Flagge zeigt.

Am 29. Mai 1948 genehmigte der UN-Sicherheitsrat mit seiner Resolution 50 (1948) die Einrichtung des ersten Friedenssicherungseinsatzes der Vereinten Nationen, und seit 2002 wird am 29. Mai nun der Internationale Tag der Friedenssicherungskräfte der Vereinten Nationen begangen, um die Frauen und Männer, die im Dienste der Friedenssicherung stehen oder standen, für ihr hohes Maß an Professionalität, Einsatzbereitschaft und Mut zu würdigen. Zudem wird an diesem Tag auch an Menschen, die im Dienste der UN-Friedenssicherung ums Leben gekommen sind, posthum die Dag-Hammarskjöld-Medaille der Vereinten Nationen verliehen.

Der erste Einsatz der UN-Friedenssicherungskräfte fand 1948 im Nahen Osten statt: Die UNTSO, die UN-Organisation zur Überwachung des Waffenstillstands zwischen den israelischen und arabischen Kriegsparteien, ist auch heute noch im Einsatz.

Seitdem waren die „UN Peacekeepers“ in 71 Operationen tätig. Jedem Einsatz muss eine Resolution des UN-Sicherheitsrates vorangehen, die beteiligen Länder oder Konfliktparteien müssen zustimmen. Mehr als 120 Länder waren bisher an solchen Einsätzen beteiligt, und über 3.300 Menschen verloren dabei ihr Leben. 1960 während der Kongo-Krise verwendeten die Friedenstruppen auf Anregung von UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld dabei erstmals die heute bekannten blauen Helme mit der Aufschrift „UN“ – seitdem werden sie auch als „Blauhelmtruppen“ bezeichnet. 1988 wurde den Friedenssicherungskräften der Vereinten Nationen für ihr Engagement zur Sicherung des Weltfriedens der Friedensnobelpreis verliehen. Seitdem hat sich der Aufgabenbereich der Friedenstruppen immer mehr ausgeweitet.

Waren es anfangs vor allem zwischenstaatliche Konflikte, bei denen sie hinzugezogen wurden, so kamen mit der Zeit auch immer mehr Bürgerkriege und innerstaatliche Auseinandersetzungen dazu.

Die Blauhelme haben keinen Kampfauftrag, sind aber bewaffnet. Ihre Aufgaben sind z.B. die Überwachung von Waffenstillständen, der Schutz der Zivilbevölkerung, die Entwicklung von Friedensvereinbarungen, die Stabilisierung der Sicherheit, die Reorganisation von Militär und Polizei sowie die Überwachung der Wahl und Einrichtung einer demokratischen Regierung. Neben zahlreichen afrikanischen, süd- und mittelamerikanischen und asiatischen Regionen waren und sind die UNFriedenstruppen auch in Europa in den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien und den Nachfolgestaaten sowie in Zypern tätig.

Auch Österreich stellt Einsatzkräfte für die Friedenssicherung: Mit Jahresende 2015 waren 188 Personen aus dem Polizei- und Militärbereich im Dienst der UN. 44 österreichische Blauhelme kamen bis jetzt im Rahmen ihres Einsatzes ums Leben.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 29.5.2016
Markengröße: 30 x 40 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Österreichische Staatsdruckerei / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3270
 
Brigitte Am: 13.04.2016 07:07:00 Gelesen: 911321# 481 @  
Sondermarke „Schärdinger Tracht“
Serie „Klassische Trachten“

Aus der Serie „Klassische Trachten“ präsentiert die Österreichische Post diesmal die „Sommertracht Bezirk Schärding“, die noch recht neu ist: Erst im Jahr 2003 wurde sie in dieser Machart als erneuerte Tracht vom Oberösterreichischen Heimatwerk genehmigt.

Diese Alltagstracht wird wie viele andere auch aus Baumwoll- oder Leinenstoff genäht, weist aber eine ganz besondere Machart auf und wurde im Rahmen der Trachtenerneuerung in Oberösterreich als eigene Sommertracht für den Bezirk Schärding entworfen. Das Oberteil aus karierter Baumwolle oder Leinen hat einen runden Halsausschnitt und wird vorne mit Haken verschlossen. Über dem Verschluss wird ein Latz in schräger Fadenlage befestigt, der so wie Hals- und Armausschnitte einfarbig paspeliert ist. Die Seiten des Rückenteils sind ebenfalls schräg geschnitten.

Der Rock im gleichen Muster oder aus passendem einfarbigen Leinen- oder Baumwollstoff ist handgezogen und unter der Schürze in Falten gelegt. Die Schürze aus Baumwolle oder Leinen wird farblich auf das Kleid abgestimmt. Sind Oberteil und Rock kariert, ist eine geblümte oder einfarbige Schürze passend, ansonsten kann sie auch gestreift oder bedruckt sein. Zur Sommertracht wird eine weiße Bluse aus feinem Baumwollstoff getragen, sie hat Puff- oder Schiebeärmel und ist meist kragenlos. Auch eine Kimonobluse passt.

Seit 1950 gibt es eine eigene Schärdinger Festtagstracht, eine Sommertracht gibt es erst seit 2003: Die „Sommertracht Bezirk Schärding“ wurde im Rahmen der oberösterreichischen Trachtenerneuerung kreiert, bei der unter dem Motto „Altes erhalten – Neues gestalten“ traditionelle Trachtenmode nicht nur erhalten, sondern durch eine sensible Überarbeitung wiederbelebt und auch in den heutigen Alltag eingebettet werden soll. So hat nun jede Gemeinde des Bezirks Schärding eine eigene Ortstracht. Die Gemeinden Schärding und Neuhaus am Inn bzw. die Gemeinden Wernstein und Neuburg am Inn haben grenzüberschreitend eine gemeinsame Ortstracht, darunter eben auch diese Sommertracht, die den Bezirk Schärding repräsentiert und von den Frauen der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel entworfen wurde. Über die Ortstrachten dieses Bezirks wurde ein eigenes Trachtenbuch herausgegeben, das nicht nur die Kleider selbst, sondern auch die passenden Accessoires dazu vorstellt, etwa die „Handstiezel“, gestrickte oder gehäkelte Halbhandschuhe, die zum festlichen Goldhaubenkleid getragen werden (http://www.goldhauben.net).

Die Goldhaubenfrauen sind aber nicht nur in Sachen Trachtenerneuerung aktiv, sie sammeln auch im Rahmen von Oster- und Weihnachtsmärkten Geld für wohltätige Zwecke und unterstützen damit Institutionen wie die Caritas, Licht ins Dunkel, die Kinderkrebshilfe und viele andere mehr.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 29.5.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 470.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3271
 
Brigitte Am: 25.04.2016 12:08:55 Gelesen: 907294# 482 @  
Sondermarke „700 Jahre Schärding”

Schärding feiert 2016 einen runden Geburtstag: Vor 700 Jahren, im Jahr 1316, wurde der kleine Ort im oberösterreichischen Innviertel zur Stadt erhoben. Zu diesem großen Jubiläum gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Bereits vor 5.000 Jahren wurde der Inn im Bereich der heutigen Stadt von Schiffen befahren. Im Jahr 804 wurde Schärding als Scardinga erstmals urkundlich erwähnt.

1248 übernahmen die bayerischen Wittelsbacher die Herrschaft über die Ortschaft, die durch den Handel mit Salz, Erzen und anderen Waren auf dem Inn große wirtschaftliche Bedeutung erlangte. 1316 wurde Schärding schließlich das Stadtrecht verliehen. Im 15. Jahrhundert wurden unter Herzog Ludwig dem Gebarteten die Befestigungsanlagen massiv ausgebaut – mittelalterliche Teile der Stadtmauer und einige Stadttore wie etwa das Wasser- und das Linzer Tor sind heute noch erhalten.

1724 und 1779 wurde die Stadt durch Feuersbrünste verwüstet. 1779 kam Schärding nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg von Bayern zu Österreich. Im Verlauf der Napoleonischen Kriege wurde die Stadt von den Franzosen besetzt und schwer beschädigt, nach Kriegsende und als Folge der Beschlüsse beim Wiener Kongress wurde Schärding 1816 endgültig ein Teil des Habsburgerreiches.

Heute hat die Stadt rund 5.000 Einwohner und ist Mitglied im Verband „Kleine historische Städte“. Die charakteristischen Gebäude der Stadt stammen aus der Barockzeit. Viele Häuserfronten weisen den sogenannten Inn-Salzach-Baustil auf: Scheinfassaden verdecken das Dach und machen aus den Gebäuden eine geschlossene Häuserzeile. Die bunten Fassaden mit den geschwungenen Giebeln prägen das Stadtbild bis heute, bekannt ist etwa die spätbarocke Silberzeile, die das Motiv der Sonderbriefmarke bildet. Die verschiedenfarbigen Anstriche der Fassaden gehen auf die mittelalterlichen Zünfte zurück, denen jeweils bestimmte Farben zugeordnet waren, z. B. blau für Bäcker oder rot für Metzger.

Schärding galt einst als „Bierstadt“: Zum Stadtrecht wurde Schärding 1316 auch die sogenannte „Braugerechtigkeit“ verliehen, mehr als ein Dutzend Brauereien versorgten die Bewohner der Region mit dem Hopfengetränk. Die einzige verbliebene Brauerei Baumgartner ist seit mehr als 400 Jahren in Schärding ansässig, bis vor kurzem wurde auch das Kapsreiter-Bier in Schärding gebraut. Nicht nur Bier, sondern auch Käse hat in Schärding Tradition: Die bekannte Marke für Molkereiprodukte wurde im Schärdinger Molkereiverband entwickelt.

Zum Jubiläumsjahr organisiert die Stadt Schärding ein umfangreiches Festprogramm unter dem Slogan „Die Barockstadt hat schwer was drauf!“. Beim „Jubiläums-Spectaculum“ kann man im Rahmen eines Mittelalterfestes mit der ganzen Familie feiern. Die „Via Scardinga“ führt auf einem Themenweg durch die Geschichte der Stadt. Zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und Sonderführungen bieten Information und Unterhaltung zu verschiedensten Themen rund um die Stadt, ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 4.6.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Foto: Andi Bruckner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3272
 
Brigitte Am: 27.04.2016 07:03:00 Gelesen: 906528# 483 @  
Sondermarke „Fußball-Europameisterschaft 2016“

2016 ist es endlich wieder einmal so weit: Österreichs Fußballnationalmannschaft hat sich für die Endrunde eines Großereignisses qualifiziert und ist daher im Juni (und vielleicht auch noch im Juli) bei der Europameisterschaft in Frankreich dabei. Die Österreichische Post gratuliert dem Nationalteam und feiert Österreichs EM-Teilnahme mit einer Sondermarke.

Die letzte Teilnahme des österreichischen Nationalteams an einer Europameisterschaftsendrunde liegt acht Jahre zurück und war eigentlich nicht sportlichen Leistungen zu verdanken: Im Jahr 2008, als Österreich und die Schweiz gemeinsam die Fußball-EM austrugen, waren beide Länder automatisch qualifiziert. Besonders gut lief es damals allerdings nicht: Österreich schied nach zwei Niederlagen und einem Unentschieden bereits in der Vorrunde aus. 2012 – wie so viele Jahre davor – scheiterte die Nationalelf bereits in der Qualifikation.

Das beste Ergebnis des österreichischen Fußballnationalteams war übrigens der dritte Platz bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Das damalige Viertelfinalspiel zwischen Österreich und der Schweiz, die „Hitzeschlacht von Lausanne“, endete 7:5 und brachte Österreich ins Halbfinale. Der österreichische Tormann erlitt dabei einen Sonnenstich, durfte aber nicht ausgewechselt werden. So lag die Schweiz binnen kurzer Zeit mit 0:3 in Führung, die Österreicher konnten ihren Rückstand jedoch innerhalb von zehn Minuten in eine 5:3-Führung verwandeln. Die legendäre Partie ist bis heute das torreichste Spiel einer WM-Endrunde.

Zurück zur Gegenwart: Österreichs Weg zur Europameisterschaft 2016 war ein steiniger. Die Qualifikation zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien hatte man knapp, aber doch verpasst. Nationaltrainer Marcel Koller – ein Schweizer – schaffte es jedoch, seine Mannschaft als Gruppensieger durch die EM-Qualifikationsrunden zu führen: Erstmals gelang es der Nationalmannschaft, sich durch sportliche Erfolge und nicht durch Regeln für eine EM-Endrunde zu qualifizieren. Mit neun Siegen und einem Unentschieden konnte man – abgesehen von der Fußballnation England – sogar die beste Spielbilanz eines Gruppensiegers erzielen. Die erfolgreichen Spiele beförderten die österreichische Nationalelf zudem auf den 10. Platz der Weltrangliste des Fußballweltverbandes – das beste Ergebnis seit Einführung dieser Wertung.

Bei der Europameisterschaftsendrunde in Frankreich trifft Österreich in der ersten Runde auf Ungarn, Portugal und Island. Die ersten und zweiten jeder Gruppe sowie die vier besten Gruppendritten steigen in das Achtelfinale auf, danach geht es im Knockout-System weiter: Die jeweils unterlegene Mannschaft scheidet aus. Das Finale findet am 10. Juli statt. Egal, wie weit es die österreichischen Spieler bringen werden – die Fans vor den heimischen Bildschirmen und die, die es geschafft haben, Eintrittskarten für die Spiele zu ergattern, werden jedenfalls mitfiebern und hoffentlich mitjubeln.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 10.6.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3273
 
Brigitte Am: 29.04.2016 07:03:00 Gelesen: 905684# 484 @  
Sondermarkenblock „Glasmarke - Pietà mit Kreuz“

Mit dieser Glasmarke präsentiert die Österreichische Post eine ganz spezielle, exklusive Briefmarke und zeigt damit einmal mehr Innovationsgeist in Sachen Briefmarkendesign – weltweit wurde noch nie eine frankaturgültige Briefmarke aus Glas hergestellt.

Die Glasmarke zeigt eines der berühmten „Sandlbilder“: eine Pietà in Hinterglasmalerei aus dem oberösterreichischen Ort Sandl. Bei der Hinterglasmalerei wird das Motiv auf der Rückseite des Glases aufgetragen, die Schauseite kann damit leicht gereinigt werden, was vor allem früher in vom Ofen verrauchten Bauernstuben von großem Vorteil war. Die Hinterglasmalerei hat große Tradition in Sandl. Das hängt damit zusammen, dass es in der Böhmerwaldlandschaft nahe Sandl viele Glashütten gab, bei denen die Glastafeln günstig und einfach bezogen werden konnten. Bäuerlichen Familien bot die Glasmalerei einen willkommenen Zusatzverdienst: In der Winterzeit waren alle Familienmitglieder daran beteiligt, die meist religiösen Motive in einzelnen Schritten aufzutragen – jeder hatte seine spezielle Aufgabe, z.B. das Auftragen der Konturen oder das Auffüllen der Flächen.

Das traditionsreiche Motiv der Pietà, auch Vesperbild genannt, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Es zeigt Maria, die ihren vom Kreuz abgenommenen Sohn Jesus beweint. Üblicherweise wird sie dabei alleine dargestellt, mit dem Leichnam ihres Sohnes im Arm. Vermutlich fand das Sujet der Schmerzensmutter durch die Andachtsbildchen, die die Gläubigen an das Leid Christi erinnern sollten, Einzug nach Sandl. Das vorliegende Hinterglasbild, das das Motiv der Glasmarke bildet, stammt aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die Maler sind unbekannt – das Werk wurde, wie es üblich war, arbeitsteilig hergestellt. Auffällig sind die starken Farben und die ausdrucksstarke Pinselführung, die den Schmerz Marias und das Leiden Jesu besonders betonen. Die sieben Schwerter im Herzen Marias symbolisieren die sieben Schmerzen der Mater Dolorosa, der schmerzensreichen Mutter Maria, während die Blumenranken unterhalb des Kreuzes die Hoffnung darstellen, die das Opfer Jesu den Menschen bringt.

Für die aufwendige Herstellung der Glasmarke zeichnet die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten verantwortlich. Jeder Glasrohling wird händisch bearbeitet, die gesamte Produktion erfolgt nach ökologischen Grundsätzen. Das Motiv wird mittels lichtechten Pigmenten in einem speziellen Siebdruckverfahren mit der Hand auf der Rückseite des Glases aufgebracht. Danach wird die Farbe eingebrannt, das Motiv wird dadurch fest mit dem Glas verschmolzen und das Glas erhält eine besonders hohe Festigkeit.

Die hochwertige, vorwiegend händische Herstellung, das außergewöhnliche Material und das traditionsreiche, handgemalte Motiv machen diese Glasbriefmarke zu etwas Besonderem: Volkstümliche Kunst und innovative Produktionstechnik werden so zu einem ganz speziellen kleinen Kunstwerk verbunden.





Nennwert: EUR 6,30
Ausgabetag: 10.6.2016
Markengröße: 32 x 45 x 2 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Bild: Hinterglasmuseum Sandl
Druck: Augarten Wien / Siebdruck auf Glas
Auflage: 140.000 Marken
MiNr. 3274
 
Brigitte Am: 02.05.2016 07:08:00 Gelesen: 904574# 485 @  
Sondermarke „Skulpturenpark Museum Joanneum - Betonboot, Michael Schuster”

Der Österreichische Skulpturenpark im steirischen Unterpremstätten, sieben Kilometer südlich von Graz, ist ein Freilichtmuseum der besonderen Art. Die Österreichische Post stellt eines der dort ausgestellten Werke, das Betonboot, nun auf einer Sondermarke vor.

Der Skulpturenpark entstand auf Initiative des ehemaligen ORF-Intendanten Emil Breisach, der 1981 begann, plastische Werke österreichischer Künstler auf dem Grazer ORF-Gelände auszustellen. Ziel war es, zeitgenössische Skulpturen außerhalb eines Museums der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahr 2000 fand in Unterpremstätten die Internationale Gartenschau statt, die der Schweizer Landschaftsarchitekt Dieter Kienast gestaltete – das Areal stellte sich als ideal für die Nutzung als Skulpturenpark heraus. Die Privatstiftung Österreichischer Skulpturenpark wurde gegründet und das Konzept eines internationalen Skulpturenparks, entwickelt von Christa Steinle und ausformuliert von Peter Weibel, 2003 der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Jahr 2007 wurde der Betrieb des Skulpturenparks dem Landesmuseum Joanneum übergeben. Die Sammlung von Werken österreichischer, aber auch internationaler Künstlerinnen und Künstler wird seitdem laufend erweitert, begleitet von einem wissenschaftlichen Diskurs. Heute umfasst der Park über 70 Skulpturen auf einem Areal von rund sieben Hektar, unter anderem sind Österreicher wie Fritz Wotruba, Franz West, Erwin Wurm, Heimo Zobernig und Michael Kienzer vertreten, aber auch internationale Kunstschaffende wie Nancy Rubins oder Yoko Ono.

Das Betonboot des Grazer Künstlers Michael Schuster reflektiert seine Umgebung in objekthafter Gestalt. Das Boot scheint aus dem nahe liegenden Badesee geschleudert worden zu sein und jetzt in den Wellen der künstlichen Hügellandschaft zu liegen, die es damit zu einem Teil des künstlerischen Werks macht. Die skulpturale Darstellung eines realen Gegenstandes, des Bootes, durch einen Betonguss spielt auf die Funktion des Parks als Skulpturenraum an. Das „gestrandete“ Kunstwerk lässt sich gleichzeitig als ironische Anspielung auf das Thema Skulpturenpark verstehen.

Michael Schuster, 1956 in Graz geboren, setzt sich seit den 1970er-Jahren in seinen medienreflexiven Arbeiten wie Fotoinstallationen, Lichtobjekten oder medialen Skulpturen mit der Problematik der Wahrnehmung bzw. der Reproduktion von Realität auseinander. In seinen fotografischen Werken setzt er die Fotografie als Spiegel ein und stellt damit die grundsätzliche Frage, ob der Spiegel die Wahrheit sagt.

Die Fotografie liefert eine Illusion von der Realität. Auch das Betonboot ist eine Reflexion über die ortsspezifischen Gegebenheiten und thematisiert nicht nur das Objekt selbst, sondern auch seine Wahrnehmung und seine Lage innerhalb des künstlich geschaffenen Umfelds.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 15.6.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3275
 
Brigitte Am: 04.05.2016 07:07:00 Gelesen: 903878# 486 @  
Sondermarke „Strahlenkranzmadonna - Stadtpfarrkirche Steyr“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“

Die Stadtpfarrkirche im oberösterreichischen Steyr beherbergt einige künstlerisch und historisch wertvolle Glasfenster. Eines der bedeutendsten darunter ist die Strahlenkranzmadonna, die die Österreichische Post nun auf einer Stichmarke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ präsentiert.

Einige dieser Glasfenster stammen aus der Renaissancezeit, viele aus dem 19. Jahrhundert, so etwa das neugotische Lambergfenster. Anfang des 19. Jahrhunderts musste die Pfarrkirche Steyr einige ihrer bemalten Glasscheiben als Ausstattung für die Franzensburg in Laxenburg an die kaiserlichen Baumeister abgeben. Als Ersatz erhielt sie später Fensterscheiben zurück, die in Laxenburg nicht benötigt worden waren – diese Scheiben werden heute als Laxenburger Fenster bezeichnet. Die gemalte Strahlenkranzmadonna war wohl ebenfalls nach Laxenburg geliefert worden, wurde dort jedoch nicht verwendet und in der Folge mit anderen Fensterbildern in die Glaswerkstatt Schlierbach verbracht, wo diese lange Zeit über lagerten und fast in Vergessenheit gerieten. Auf beharrliche Nachfrage der Pfarrhaushälterin Amata Grüner, die von der Existenz der verschollenen Strahlenkranzmadonna wusste, konnte das wertvolle Glasbild schließlich wieder aufgefunden werden. Im Dezember 2014 kehrte es wieder in die Stadtpfarrkirche zurück und fand dort seinen heutigen Platz im rechten Seitenschiff im Fenster über der Empore.

Das Glasbild stammt aus der Zeit um 1520 und zeigt die Gottesmutter Maria mit Zepter und Krone in einem Kranz aus Sonnenstrahlen, im Arm hält sie das Jesuskind. Ihr rotes Kleid und der blaue Umhang wirken durch die Falten und Schattierungen sehr plastisch. Das Motiv der Gottesmutter im Strahlenkranz ist seit dem Mittelalter bekannt und auf Handschriften und Bildtafeln, etwa im Kloster St. Lambrecht, zu finden. Den Ursprung hat diese Darstellung Mariens in der Offenbarung des Johannes, wo Maria als Frau genannt wird, deren Sohn herrschen wird und „zu Gott und seinem Thron entrückt wurde“. Maria mit ihrem Kind wurde so zu einem Zeichen der Hoffnung für die Menschen in bedrängten Zeiten.

Die heutige Stadtpfarrkirche Steyr stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im gotischen Stil erbaut. Hans Puchsbaum, der Dombaumeister des Wiener Stephansdoms, hatte die Bauleitung über. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche dem damaligen Geschmack entsprechend barockisiert. Auf Betreiben des damaligen Denkmalpflegers, des Schriftstellers Adalbert Stifter, erfolgte ab 1853 die Umgestaltung des Gotteshauses im neugotischen Stil, so wurden etwa ein neugotischer Hochaltar, Nebenaltäre und eine neue Kanzel errichtet und zahlreiche neue Bildfenster eingebaut.

Der bei einem Brand zerstörte Turm wurde 1885 durch einen neugotischen spitzen Kirchturm ersetzt, den der Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt entwarf. Die Kirche ist heute das bedeutendste sakrale Bauwerk in Steyr und durch seine Architektur und seine Kunstschätze weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannt.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 17.6.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3276
 
Brigitte Am: 31.05.2016 17:00:34 Gelesen: 894293# 487 @  
Sondermarke „Ferdinand Georg Waldmüller - Wiedererstehen zu neuem Leben“
Serie „Alte Meister“

Der österreichische Maler Ferdinand Georg Waldmüller gilt geradezu als Inbegriff des Künstlers der Biedermeierzeit. Die Österreichische Post ehrt den großen Maler mit einer Sonderbriefmarke aus der Serie „Alte Meister“.

Waldmüller wurde 1793 in Wien geboren. Bereits mit 14 Jahren besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien und verdiente seinen Lebensunterhalt als Porträtmaler, Zeichenlehrer und Dekorationsmaler für Theaterkulissen. Im Laufe der Zeit begann er, auch Landschaften und jene Genrebilder mit Alltagsszenen zu malen, für die er später berühmt wurde. Er unternahm immer wieder Reisen nach Italien und ins Salzkammergut, wo viele seiner bekanntesten Werke entstanden. 1829 wurde er an der Akademie als Kustos für die Gemäldesammlung und als Lehrer angestellt, sein Verhältnis zu seinem Arbeitgeber trübte sich aber bald: Waldmüllers Reformideen zur Lehre und zur akademischen Sammlung wurden stets abgelehnt. Er durfte keinen Privatunterricht mehr in den Räumlichkeiten der Akademie geben und verlor sein dort gelegenes Atelier. Nach einer weiteren Streitschrift wurde er 1857 schließlich zwangspensioniert und geriet zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. 1865 verstarb Waldmüller in Hinterbrühl bei Mödling.

Seine sachlichen, naturnahen Darstellungen stießen bei seinen Zeitgenossen nicht immer auf Verständnis. Stillleben, Porträts, Landschaften und vor allem ländliche Szenen voll Realismus und Detailtreue machten den Hauptteil seiner Arbeiten aus – hinter den scheinbar so idyllischen Ansichten verbergen sich jedoch oft sozialkritische Themen wie Armut oder Heimatlosigkeit. Das Licht und seine Wirkung spielen eine zentrale Rolle in seinen Bildern und verleihen ihnen eine lebendige Ausstrahlung. Künstlerische Anerkennung fand Waldmüller eher im Ausland, als er bei der Weltausstellung in Paris und bei einem Besuch im Buckingham Palace einige Bilder verkaufen konnte. Erst lange nach seinem Tod wurden seine Werke wiederentdeckt und ihre künstlerische Bedeutung anerkannt.

„Wiedererstehen zu neuem Leben“ entstand 1852. Auch hier sind es Licht und Schatten, die der Szene Leben einhauchen: Der gleißende Sonnenschein bringt das Bild zum Leuchten, der Frühling ist da und alles erwacht zu neuem Leben. Das spiegelt sich nicht nur in den lächelnden Gesichtern der Menschen wider, sondern auch in der rundum wieder aufblühenden Natur: in den grünenden Zweigen des Baumes oder im kleinen Blumensträußchen in der Hand des Mädchens. Trotz ihrer offensichtlichen Armut erfreuen sich die Menschen an der Genesung des alten Bauern und an diesem strahlenden Frühlingstag. Mit ungeheurer Detailtreue charakterisiert Waldmüller die einzelnen Personen auf dem Bild; die Kleidung, der Baum, das Gebäude – alles wird mit großer Akribie abgebildet. Das Ölgemälde befindet sich im Bestand der Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein (LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz – Vienna).





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 13.7.2016
Markengröße: 42 x 42 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3278
 
Brigitte Am: 02.06.2016 07:07:00 Gelesen: 893832# 488 @  
Sondermarke „175. Geburtstag Otto Wagner“

Ob das Postsparkassengebäude, die Kirche am Steinhof, der Pavillon am Karlsplatz oder seine Bauten für die Wiener Stadtbahn – Otto Wagner ist bis heute vielfach im Wiener Stadtbild präsent. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils in Österreich und Urvater der Neuen Sachlichkeit. Sein Geburtstag jährt sich 2016 zum 175. Mal, und die Österreichische Post feiert dieses Jubiläum mit einer Sondermarke. Das Markenmotiv zeigt eines der berühmtesten Werke Otto Wagners, das 1904 bis 1912 errichtete k. k. Postsparkassengebäude, das zu den bedeutendsten Jugendstilbauten der Stadt zählt.

Otto Wagner, der zu einem der herausragendsten Wegbereiter der frühen Moderne und zu einem der prägendsten Architekten seiner Zeit wurde, stammte aus einer wohlhabenden Familie. Am 13. Juli 1841 geboren, war für ihn eine Karriere als Jurist vorgesehen, doch bereits mit 16 Jahren begann er ein Architekturstudium am Polytechnikum in Wien, der heutigen TU, und in Berlin sowie später an der Akademie der bildenden Künste. Sein Handwerk lernte er zusätzlich als Bauführer für bedeutende Ringstraßenarchitekten wie Theophil Hansen und Ludwig Förster, daneben konnte er aber auch schon eigene Projekte umsetzen.

Wagner errichtete in den 1870er- und 1880er-Jahren eine Reihe von Villen und Mietshäusern, auch an Wettbewerben für bedeutende Projekte nahm er teil. Seinen endgültigen Durchbruch verdankte er seinem Plan für die Generalregulierung für Wien, eine umfassende Stadtplanung. Ab diesem Zeitpunkt kam ihm eine Schlüsselrolle beim Ausbau der städtischen Infrastruktur zu. Er wurde in die Kommission zur Errichtung der Wiener Stadtbahn und zur Regulierung der Donau berufen – noch heute erinnern die Stadtbahnbögen und einige Stationen von U-Bahn und S-Bahn an Otto Wagner. Auch die Schleusenanlage im Wiener Stadtteil Nussdorf stammt von ihm. 1898/99 errichtete er drei Häuser an der Linken Wienzeile, die mit reichen Jugendstilornamenten geschmückt sind. Berühmt ist auch die Kirche zum Heiligen Leopold, besser bekannt als Kirche am Steinhof, mit ihrer goldfarbenen Kuppel, die weithin sichtbar ist. Wagners Prämisse war es, Funktionalität und Ästhetik zu verbinden. Sein Anliegen war es auch, das Berufsbild des Architekten zu erweitern. Er schuf beispielsweise für die Postsparkasse auch die Inneneinrichtung: Ob Teppiche, Lampen, Türschnallen oder Schreibtische – alles war aus einem Guss.

Selbst als Wagner es durch seine bedeutenden Bauten, seine theoretischen Schriften, seine Lehrtätigkeit und seine Stadtplanung zu großer Bedeutung gebracht hatte, machten ihm konservative Kreise noch das Leben schwer und unterbanden viele seiner Großprojekte. Wagner hätte auch Entwürfe für die neue Akademie der bildenden Künste, für das Kriegsministerium, das Technische Museum, ein Kaiser-Franz-Joseph-Stadtmuseum und vieles mehr gehabt, diese Pläne wurden jedoch vereitelt. Otto Wagner verstarb 1918 – im gleichen Jahr wie Gustav Klimt, Egon Schiele und Koloman Moser.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 13.7.2016
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3277
 
Brigitte Am: 04.06.2016 07:01:00 Gelesen: 893628# 489 @  
Sondermarke „Mittelburgenland“
Serie „Weinregionen Österreichs“

Aus der Serie „Weinregionen Österreichs“ präsentiert die Österreichische Post diesmal das Mittelburgenland, die Region im Herzen des Burgenlands, die auch als „Blaufränkischland“ bezeichnet wird.

Die Weinbauzentren der Region sind die Gemeinden Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt. Sand- und Schotterböden und vor allem schwere, tiefgründige Lehmböden können viel Wasser speichern und sind somit ideal für den Blaufränkischen, aber auch für andere Rotweinsorten wie Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Merlot. Die Klimaverhältnisse werden von der Buckligen Welt im Westen, vom Ödenburger Gebirge im Norden und vom Günser Gebirge im Süden bestimmt, vom Osten her strömt die warme, trockene Luft der pannonischen Tiefebene. Das Weinbaugebiet Mittelburgenland mit seinen sanften Hügeln umfasst rund 2.117 Hektar Anbaufläche.

Die Rebsorte Blaufränkisch macht etwa sieben Prozent des gesamten österreichischen Weinanbaus aus und ist damit die zweitstärkste Rotweinsorte nach dem Zweigelt. Neben dem Burgenland wird die spätreifende Sorte auch in der niederösterreichischen Weinregion Carnuntum kultiviert. Der Blaufränkische ist eine autochthone österreichische Rebsorte und wurde bereits im 18. Jahrhundert als wertvolle Keltersorte beschrieben. Die Sorten Zweigelt und Blauburger sowie einige andere Neuzüchtungen entstanden aus einer Kreuzung von Blaufränkisch mit einer anderen Rebsorte.

Der Blaufränkische ist ein kraftvoller, erdiger Rotwein mit einem typischen Bukett. Der Wein ist dunkel und gerbstoffreich. Als Mittelburgenland DAC (Districtus Austriae Controllatus) werden in drei Kategorien hochwertige traditionelle, gebietstypische Blaufränkisch-Weine qualifiziert. Charakteristisch sind Aromen von Brombeeren, dunklen Kirschen und Schwarzbeeren mit würzigen Anklängen von Kräutern und Minze, im Abgang mit einem saftigen, markanten Tanninkern. Die Rebsorte hat sehr gutes Reifepotenzial: Weine der Kategorie DAC „Reserve“ mit einem Mindestalkohol von 13 Volumsprozent können bis zu 15 Jahre gelagert werden. Blaufränkischer wird gerne zu Wildgerichten, Lamm, Steaks oder kräftigen Käsesorten serviert.

Das Markensujet zeigt inmitten des Rotweinglases Schloss Kobersdorf, das in der Marktgemeinde Kobersdorf im Mittelburgenland liegt. Die ursprüngliche Burg wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Um 1529 wurde sie zu einem Schloss um- und gleichzeitig als Festungsanlage ausgebaut. Ab dem 18. Jahrhundert verfiel das Gebäude mit den markanten Rundtürmen zusehends und wurde auch durch Brände, Überschwemmungen sowie einquartierte Soldaten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Erst in den 1960er-Jahren, als die Architektin Martha Bolldorf-Reitstätter das Schloss erwarb, begann man mit einer umfassenden Restaurierung – sehenswert ist etwa der manieristische Rittersaal. Das Schloss ist heute noch im Besitz ihrer Familie. Seit 1972 finden dort auch die Schlossspiele Kobersdorf statt.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 16.7.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 470.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3279
 
Brigitte Am: 06.06.2016 07:08:00 Gelesen: 893376# 490 @  
Sondermarkenblock „Fahrrad Briefeinsammler“
Serie „Historische Postfahrzeuge“

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ präsentiert die Österreichische Post diesmal ein Fahrrad – schon in vergangenen Zeiten ein beliebtes Fahrzeug innerhalb der Stadt, um Post einzusammeln oder zu verteilen.

Das Markenmotiv zeigt einen Postbediensteten aus der Zeit um 1900 auf einem dreirädrigen Fahrrad. Er trägt eine Postuniform mit roten Ärmelaufschlägen und Dienstabzeichen am Kragen sowie eine Uniformkappe. Zwischen den Hinterrädern des Dreirads ist eine geräumige Box in klassischer „postgelber“ Farbe befestigt, in der die Briefe transportiert wurden. Briefeinsammler waren häufig mit dem Fahrrad unterwegs, um die Briefkästen zu entleeren und die gesammelte Post dann zu den Postämtern zu bringen, wo die weitere Bearbeitung und Verteilung erfolgte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch bereits motorisierte Fahrräder verwendet, wegen der großen Transportbox oft als mehrspurige Fahrzeuge. Briefkästen gibt es in Österreich bereits seit 1817, als das Portoentrichtungssystem neu organisiert wurde – grundsätzlich hatte damals der Empfänger die Gebühren zu tragen. Es kam jedoch immer wieder zu Problemen, weil die Absender auch solche Poststücke in den Briefkästen deponierten, bei denen sie selbst die Gebühren entrichten hätten müssen. Die ersten Briefmarken in Österreich erschienen allerdings erst 1850 – ab diesem Zeitpunkt war die Freimachung eines Briefes unkompliziert, und die Aufstellung von Briefkästen erlebte einen großen Aufschwung.

Das Hintergrundbild des Markenblocks zeigt eine alte Ansicht des Rennwegs in Wien auf der Höhe des ehemaligen Gebäudes der Staatsdruckerei, mit Blickrichtung stadteinwärts. Hinter dem Fahrrad ist die barocke Salesianerinnenkirche mit ihrer markanten Kuppel erkennbar. Zahlreiche Menschen sind zu Fuß unterwegs, im Hintergrund ist auch eine zweispännige Kutsche zu sehen, das typische Verkehrsmittel der damaligen Zeit.

Auch heute sind noch rund 1.000 Fahrräder bei der Österreichischen Post im Einsatz, davon mehr als die Hälfte Elektrofahrräder. Im Rahmen der Initiative „CO2 neutral zugestellt“ stellt die Post seit 2011 alle Briefe, Pakete, Zeitschriften und Werbesendungen durch eine „grüne Logistik“ CO2-neutral zu – dazu setzt man auf Energieeffizienz, alternative Energiequellen und Transportformen sowie Klimaschutzprojekte.

Der Ausbau der E-Mobilität ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Zudem werden im Bereich der Zustellung bereits 20 Prozent aller Zustellrayone zu Fuß oder per Fahrrad versorgt.

Das Sujet des Postradfahrers war gemeinsam mit einer 9-Kreuzer-Freimarke von 1850, der sogenannten Wappenausgabe, bereits auf der Sondermarke „Wien lädt zur WIPA 2000“ aus dem Jahr 1997 abgebildet – als charakteristisches Postfahrzeug aus der Zeit des ausklingenden 19. Jahrhunderts.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 25.8.2016
Markengröße: 52 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 60 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 140.000 Blocks mit einer Marke
MiNr. 3280
 
Brigitte Am: 08.06.2016 07:03:00 Gelesen: 893118# 491 @  
Sondermarke „Denzel WD Super 1300“
Serie „Autos“

Wolfgang Denzel war ein österreichischer Rennfahrer, Autokonstrukteur und Unternehmer. Einen der Sportwagen, den er selbst konstruierte, präsentiert die Österreichische Post nun auf einer Sondermarke aus der Serie „Autos“. 1908 in Graz geboren, baute Denzel schon während seiner Ausbildung sein erstes Motorrad. 1934 legte er den Grundstein für das heute noch bestehende Unternehmen.

Er übernahm die Vertretung für BMW-Fahrzeuge für Kärnten und die Steiermark, später wurde er BMW-Generalimporteur für ganz Österreich. Seine Verbundenheit mit der Marke BMW zeigte sich auch in seinen Rennsporterfolgen, so gewann er etwa das Marathonrennen Bodensee-Plattensee auf einem Motorrad von BMW mit dem sensationellen Vorsprung von mehr als fünf Stunden. Auch als Autorennfahrer und später als Hochseesegler und sogar als Skirennfahrer war Denzel erfolgreich.

Nach Kriegsende begann er 1948 mit der Konstruktion eines eigenen Sportwagens, zunächst auf Basis eines VW Kübelwagens – oft ausrangierte Modelle aus dem Krieg –, später mit dem Rahmen eines VW Käfers und einem Vierzylinder-Boxermotor von Volkswagen. Ab 1952 wurde ein eigener Vierkant-Rohrrahmen entworfen, die Karosserie bestand aus leichtem Aluminium, später aus Ganzstahl. Auch die Motoren wurden von Denzel überarbeitet und optimiert. Rund 350 solche Denzel-Sportwagen wurden gebaut, vorerst Roadster, später auch Coupés. Der Markenname lautete nach dem Konstrukteur „WD“, später dann „Denzel“. Wolfgang Denzel war auch selbst mit seinen eigenen Sportwagen erfolgreich bei Rennen im Einsatz. Die Denzel Sportwagen gab es als Modell „Seriensuper“, „Super“ und „International“. Die Leistung reichte von 52 PS bis 80 PS. Der „Super“ – das Markensujet ist ein solcher – brachte es auf 64 PS bei 1.290 Kubikzentimeter Hubraum, das Modell auf der Briefmarke stammt aus dem Jahr 1959.

Denzels Erfahrungen mit Sportwagen trugen auch wesentlich dazu bei, dass sein Entwurf für den BMW 700 im Jahr 1958 vom finanziell angeschlagenen BMW-Konzern mit Begeisterung aufgegriffen wurde – das Modell wurde in der Folge zum Retter für BMW und zum Beginn der Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Ab den 1960er-Jahren übernahm das Unternehmen Denzel auch den Import einiger anderer Automarken, unter anderem etwa Volvo und Jaguar. Niederlassungen in ganz Österreich entstanden, mittlerweile gibt es 14 Kundencenter, die Neu- und Gebrauchtwagenverkauf, Reparaturen und Finanzierungsservice anbieten. 2009 wurden die verschiedenen Unternehmensteile unter dem Dach der Wolfgang Denzel Holding AG reorganisiert.

Wolfgang Denzels Leidenschaft in seinen letzten Lebensjahren war das Hochseesegeln – er konstruierte Hochsee-Rennjachten und wurde im Alter von 70 Jahren noch Weltmeister in der Zwei-Tonnen-Klasse. 1982 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Er verstarb 1990.





Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 26.8.2016
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Wolfgang M. Buchta
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3281
 
Brigitte Am: 10.06.2016 07:11:00 Gelesen: 892945# 492 @  
Sondermarke „100. Todestag Kaiser Franz Joseph“

Am 21. November 1916, als in ganz Europa und darüber hinaus der Erste Weltkrieg tobte, verstarb der österreichische Kaiser Franz Joseph I. im Schloss Schönbrunn an einer Lungenentzündung. Er wurde 86 Jahre alt und regierte beinahe 68 Jahre lang. Das Sujet der Sonderbriefmarke zu seinem 100. Todestag ist nach einer der Jubiläumsbriefmarken gestaltet, die Koloman Moser 1908 anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers entworfen hatte. Franz Joseph wurde am 18. August 1830 ebenfalls im Schloss Schönbrunn geboren. Im Revolutionsjahr 1848 legte sein Onkel Ferdinand I., genannt der Gütige, sein Regierungsamt zurück, und der 18-jährige Franz Joseph übernahm die Kaiserkrone.

1854 heiratete er seine erst 16-jährige Cousine Elisabeth von Bayern, genannt Sisi, aus dem Haus Wittelsbach. Die Ehe scheint nicht besonders glücklich gewesen zu sein, Elisabeth fühlte sich am strengen Wiener Hof nicht wohl und verreiste, so oft es ging. Franz Joseph soll dafür langjährige Affären mit Anna Nahowski und mit der Schauspielerin Katharina Schratt gepflegt haben. Viele Schicksalsschläge trafen den Monarchen: Sein Bruder Maximilian, Kaiser von Mexiko, wurde erschossen. Der Sohn des Kaiserpaares, Kronprinz Erzherzog Rudolf, beging 1889 gemeinsam mit seiner Geliebten Mary Vetsera Selbstmord. Kaiserin Elisabeth wurde 1898 ermordet – worauf Franz Joseph gesagt haben soll: „Mir bleibt doch nichts erspart auf dieser Welt.“

Seine Mutter Prinzessin Sophie Friederike von Bayern spielte eine große Rolle im Leben des späteren Kaisers „von Gottes Gnaden“. Schon von Kindheit an war Franz Joseph dazu erzogen und ausgebildet worden, einmal den Thron zu besteigen. Mit großer Disziplin und Pflichtbewusstsein übernahm er das Amt dann auch und führte sein Reich als Monarch in dem Bestreben, den Vielvölkerstaat zusammenzuhalten.

Jedoch erkannte er viele Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig und verabsäumte wichtige Reformen. Nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo erklärte er Serbien den Krieg und löste damit den Ersten Weltkrieg aus, den man heute als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts bezeichnet.

Unabhängig von seinen innen- und außenpolitischen Misserfolgen war der Kaiser jedoch schon zu Lebzeiten eine Legende – eine Symbolfigur einer längst vergangenen Ära. Er trug fast immer Uniform, um seine Solidarität mit dem Heer zu unterstreichen.

Seine äußere Erscheinung mit dem markanten weißen Backenbart war imposant, er war konservativ und pragmatisch und galt als Stoiker. Die Kaiserstadt Wien erlebte unter seiner Herrschaft einen kulturellen Aufschwung: Die Ringstraße wurde gestaltet, der Jugendstil erblühte. Mit seinem Tod – er arbeitete bis zu seinem Todestag unermüdlich – ging schließlich eine Epoche zu Ende. Zwei Jahre danach, mit Ende des Ersten Weltkriegs, ging auch die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn unter, und die Herrschaft der Habsburgerdynastie war beendet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 27.8.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: David Gruber, nach Vorlage von Koloman Moser
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3282
 
Brigitte Am: 13.07.2016 10:27:47 Gelesen: 883102# 493 @  
Sondermarke „Koloman Moser - Liebespaar“
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Einander zu- und doch auch voneinander abgewandt ist es, das Liebespaar von Koloman Moser. Der Mann blickt zum Himmel, die Frau kokett über ihre Schulter. Hält er sie im Arm oder hält er sie fest? Das Ölgemälde, das als Vorlage für die Sonderbriefmarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ dient, entstand um 1913 und stammt von dem österreichischen Künstler, der auch selbst Postwertzeichen entwarf.

„Tausendkünstler“ nannte man den 1868 in Wien geborenen Kolo Moser, da er in so vielen verschiedenen Disziplinen der Kunst tätig war. Ob Malerei oder Kunsthandwerk, ob die Herstellung von Möbeln, Schmuck, Vasen oder Gläsern – gemäß der Idee des Gesamtkunstwerks, deren Vorreiter er war, durchdrang sein Wirken viele Bereiche, und Moser wurde zur Schlüsselfigur für den Aufbruch der österreichischen Kunst ins 20. Jahrhundert.

Nach dem Studium schloss er sich dem Siebenerclub an, einer Keimzelle der Wiener Secession – bei deren Gründung 1897 wurde er zu einem der bedeutendsten Akteure auf dem zeitgenössischen Kunstparkett. Das Secessionsgebäude, das Moser mitgestaltete, steht noch heute nahe dem Karlsplatz und wurde als „Goldenes Krauthappel“ bekannt. Es sorgte für Gesprächsstoff und gemahnte an die Innovationen der Zeit. Bald erlebten die Secessionisten einen wahren Boom. Moser gehörte zu ihren wichtigsten Künstlern und war federführend bei der Gestaltung der Vereinszeitschrift „Ver Sacrum“, der nach dem „Heiligen Frühling“ benannten Publikation.

Er war aber auch abseits der Secession tätig und strebte nach Eigenem, das er schließlich in der Wiener Werkstätte fand. Das Ziel dieser war es, verschiedene Formen des Kunsthandwerks zu vereinigen und den Kunsthandwerker ebenso wie den entwerfenden Künstler gelten zu lassen. Zudem ging man „vom Zweck aus, die Gebrauchsfähigkeit ist unsere erste Bedingung, unsere Stärke soll in guten Verhältnissen und in guter Materialbehandlung bestehen“, hieß es im Programm der Wiener Werkstätte. Einfach und zweckmäßig, aber erstklassig ausgeführt sollte alles sein, was dort produziert wurde. „Der Wirklichkeit ein Festkleid umzuwerfen“, darum ging es Koloman Moser. Ganze Wohnungseinrichtungen wurden von der Wiener Werkstätte geschaffen, darunter auch die Ausstattung des Modesalons Flöge von Emilie Flöge, Gustav Klimts Muse, und die Einrichtung des Sanatoriums in Purkersdorf.

Neben Interieurs nach Mosers Entwürfen wurden auch Möbel, Schmuck, Leder- und Metallarbeiten, Spielzeug und Bucheinbände gefertigt. Das besondere Qualitätsniveau wurde erreicht, weil Kunsthandwerker und entwerfende Künstler eng zusammenarbeiteten. Mosers und Josef Hoffmanns Wohnaccessoires gelten bis heute als Inbegriff des damaligen Designs und als Paradebeispiel für bewusst gestyltes Wohnen.

Nach seinem Ausscheiden aus der Wiener Werkstätte konzentrierte sich Koloman Moser stark auf die Malerei. Er verstarb wie Klimt, Schiele und Otto Wagner im Jahr 1918. Die Kunst seiner Zeit hatte er maßgeblich geprägt.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 7.9.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Regina Simon, nach Vorlage von Koloman Moser
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 260.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3283
 
Brigitte Am: 15.07.2016 07:01:00 Gelesen: 882610# 494 @  
Sondermarke „Lentia Stuhl“
Serie „Design aus Österreich“

Design ist kein Luxus. Design ist ein elementarer Bestandteil jedes Produkts und trägt ganz entscheidend zu seinem Erfolg bei, indem es Menschen zum Kauf motiviert und die Benutzung eines Produkts angenehm macht. Es beeinflusst entscheidend den Erfolg von Innovationen, die auf den Markt kommen. Bei Design geht es nicht nur um Neuheit und Äußeres. Es geht darum, neue Produktwerte zu schaffen und darum, wie Dinge verwendet, produziert und der Gesellschaft gegenüber kommuniziert werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Design somit der entscheidende Motor für Innovation ist. Es ist ein grundlegender Bestandteil in der Produktentwicklung und Produktion und muss unserer Lebensform Wert, Qualität und Sinnhaftigkeit verleihen; es formt daher die Welt, in der wir leben.

designaustria, Wissenszentrum und Interessenvertretung, ist Österreichs erste Adresse für Design. 1927 gegründet, ist designaustria Europas drittälteste Designorganisation, in dessen Zentrum die Vertretung heimischer Designschaffender sowie die Vermittlung von Design und die Förderung des Dialogs zwischen DesignerInnen, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik steht. Durch vielfältige Aktivitäten stärkt designaustria das Designbewusstsein und verdeutlicht den Nutzen von Design in Gesellschaft und Wirtschaft. http://www.designaustria.at

LENTIA
Weniger ein Stuhl, der dem exzentrischen Lebensstil frönt, eher ein Möbel, das sich der Leichtigkeit des Seins verschrieben hat. LENTIA steht auf Massivholzbeinen, Sitz- und Lehnfläche aus schichtverleimtem Holz sind leicht in Form und Gewicht. In LENTIA verschmelzen und umarmen sich Traditionen des klassischen Stuhlbaus und Erkenntnisse des zeitgenössischen Gestaltens – dafür wurde der stapelbare LENTIA für den Staatspreis
Design 2013 ausgewählt.

Tischlerei Pühringer
Die Tischlerei Pühringer ist ein Mühlviertler Familienbetrieb, gegründet im Jahr 1981. Klaus Pühringer ist begeisterter Tischlermeister und führt sein Unternehmen und seine 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Überzeugung und Leidenschaft. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Material Holz, das Verständnis für Design und die Zusammenarbeit mit namhaften aber auch jungen Gestalterinnen und Gestaltern prägen die tägliche Arbeit der Tischlerei und macht sie so erfolgreich. Klaus Pühringer und sein Team können was sie tun – und tun, was sie können. Das ist das Erfolgsrezept und wird auch in Zukunft die Ausrichtung des Unternehmens prägen. http://www.puehringer.at

MARCH GUT
Christoph March (*1983) und Marek Gut (*1978) studierten beide Industrial Design an der Kunstuniversität Linz. 2010 gründeten sie das Designstudio MARCH GUT mit Sitz in Linz. Grundlage für die beiden Designer ist eine interdisziplinäre und integrative Arbeitsweise, die im Austausch mit den jeweiligen Kunden auf das Projekt und den Nutzer fokussiert.

Analytisch in der Herangehensweise und auf der Suche nach neuen Wegen arbeitet das Studio funktionsorientiert. Neue Technologien werden von MARCH GUT mit dem Anspruch an einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen in ihre Arbeiten integriert. Die daraus resultierenden Erkenntnisse und Erfahrungen ermöglichen Neuentwicklungen, die in Form und Farbe einen hohen ästhetischen Anspruch haben. Beide Designer bevorzugen das Arbeiten mit natürlichen Materialien und loten laufend deren Grenzen aus. MARCH GUT arbeitet in den Bereichen Produkt- und Möbeldesign und gestaltet und kuratiert Ausstellungs- und Innenräume, darunter den Österreich-Pavillon im Rahmen der Mailänder Möbelmesse 2014, den Designsalon Linz 2014 und 2015, die Landesausstellung Salzburg 2016. http://www.marchgut.com





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 16.9.2016
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3284
 
Brigitte Am: 18.07.2016 07:03:00 Gelesen: 881975# 495 @  
Sondermarkenblock „Dirndl“

Auf die Lederhosen-Briefmarke vom Vorjahr folgt heuer als dazu passende Bekleidung für die Damen wieder eine ganz besondere Novität: die weltweit erste Briefmarke in Silhouettenstickerei in der traditionsreichen Form eines Dirndls.

Als „Dirndl“ bezeichnet man in manchen Gegenden in Österreich und Süddeutschland ein junges Mädchen, daher leitet sich wohl auch der Name für das Dirndlkleid ab. Heutige Dirndln haben mit traditionellen Trachtengewändern oft nicht mehr viel gemein: Kurze Röcke, tiefe Ausschnitte, raffinierte Schnürungen und gewagte Farbkombinationen findet man bei den sogenannten historischen Trachten nicht. Diese zeichnen sich durch traditionelle, regionalspezifische Farben und Muster und – zumindest bei den Werktagstrachten – meist schlichte Schnitte aus, denn das Dirndlkleid wurde und wird in vielen ländlichen Regionen heute noch als Alltagskleidung getragen. Für feierliche Anlässe oder Feiertage gibt es besonders aufwendig gestaltete und verzierte Festtagstrachten mit bestickten Bändern und Halstüchern, seidenen Schürzen, oft bodenlangen Röcken und passenden Kopfbedeckungen wie etwa den oberösterreichischen Goldhauben.

Lange Zeit galt das Dirndl als altmodisch und „verstaubt“, doch seit einigen Jahren sieht man vermehrt auch im städtischen Bereich Frauen wie Männer in Trachtenkleidung. Das hängt wohl auch mit der steigenden Popularität von Wiesenfesten zusammen, die sich vom Münchner Oktoberfest ausgehend weltweit immer mehr verbreiten. Dort werden eher die modernen Dirndlvarianten getragen – möglichst sexy und auffällig soll es sein. Die Dirndlmarke besticht im wahrsten Sinn des Wortes durch ihre spezielle Fertigung. Die Vorarlberger Firma Hämmerle & Vogel, in Lustenau beheimatet und Spezialist für Stickereikunst auf höchstem Niveau, zeichnet für das Design und die Herstellung verantwortlich. Jede Marke wird aus rund 40 Meter Faden in drei Farben gefertigt.

Die gestickte Silhouette, die verschiedenen Farben und unterschiedlichen Stiche lassen das Dirndl plastisch und zugleich filigran und luftig wirken. Sogar der Faltenwurf ist erkennbar. Die zierliche Bluse ist in gebrochenem Weiß gehalten, ebenso die Schürze, die eine andere Stichart aufweist. Das rote Dirndlkleid und die ebenfalls gestickte, gleichfarbige Aufschrift „Austria“ machen daraus ein rot-weiß-rotes kleines Kunstwerk. Die Schürzenschleife und der Nominalwert der Briefmarke in Grün sind ein besonderer Hingucker.

Hämmerle & Vogel ist ein traditionsreiches Vorarlberger Familienunternehmen, das seit über 100 Jahren hochwertige Stickereien für internationale Kunden fertigt, darunter Modehäuser wie Chanel, Marc Jacobs, Victoria’s Secret und Agent Provocateur.

Für die Dirndlmarken wurden insgesamt 5,6 Millionen Meter Faden verwendet. Hämmerle & Vogel stellte bereits mehrere Stickereimarken für die Österreichische Post her: ein Edelweiß- und ein Enzianmotiv sowie eine Petit-Point-Stickerei.





Nennwert: EUR 6,30
Ausgabetag: 22.9.2016
Blockgröße: 32 x 50 mm
Entwurf: Hämmerle & Vogel
Produktion: Hämmerle & Vogel / Silhouettenstickerei
Auflage: 140.000 Blocks
MiNr. 3285
 
Brigitte Am: 20.07.2016 07:08:00 Gelesen: 881399# 496 @  
Dauermarke „Glückwunschmarke "Danke"“

Sag’s durch die Briefmarke – mehr denn je gilt dieser Satz für die neue Glückwunschmarke der Österreichischen Post. Mehrere Varianten stehen auf ein und derselben Briefmarke zur Auswahl, und der Versender kann selbst angeben, wofür er sich bedanken möchte: für einen Brief oder eine Karte, für Glückwünsche, für eine Einladung oder einen Besuch oder für etwas anderes, das man selbst ergänzen kann – einfach ankreuzen und ausfüllen.

„Danke“ sagt die Briefmarke aber auch mit der orangefarben strahlenden Blume, die dem Betrachter fröhlich entgegenleuchtet – ein kleiner Blumengruß als Dank für eine nette Geste. Orange gilt als die Farbe der Freude und Geselligkeit – was wäre passender als diese Farbe, um seine Dankbarkeit auszudrücken? Damit ist das Schreiben von Dankesbriefen nicht mehr eine lästige Pflicht, sondern etwas, das Spaß macht – und der Empfänger erkennt schon an der Briefmarke, dass er jemandem eine Freude bereitet hat.

Ob nach einem Geburtstag, einer Hochzeit oder einem Jubiläum – mit der Danke-Briefmarke kann man sich einfach für Geschenke und Glückwünsche bedanken. Und jede Gastgeberin und jeder Gastgeber freut sich, wenn nach einem gelungenen Abend in fröhlicher Runde ein nettes Dankschreiben mit einer solchen speziellen Briefmarke eintrifft – damit ist man sicher auch zur nächsten Party wieder eingeladen!

Durch die freie Zeile auf der Briefmarke sind der Fantasie der Versender keine Grenzen gesetzt: danke für einen netten Abend, für deine Hilfe, für deine Freundschaft, für die schönen Fotos oder wofür auch immer man seine Dankbarkeit ausdrücken möchte. Ein kurzer Brief oder eine Postkarte, darauf eine fröhliche Briefmarke mit einer persönlichen Botschaft – eine schöne Art zu zeigen, dass man sich über etwas gefreut hat.

Die Glückwunschmarke „Danke“ ist eine Dauermarke, die in allen Postvertriebsstellen erhältlich ist. Sie trägt keinen Nennwertaufdruck, sondern gilt als Frankatur für eine Standard-Inlandsendung, also derzeit 0,68 Euro. 2013 gab es bereits eine Glückwunschmarke mit der Aufschrift „Alles Gute!“ – eine charmante Möglichkeit, ein Glückwunschschreiben zu frankieren. Die Briefmarke mit dem „Danke“ ist damit mehr als nur eine Postfreimachung, sie vermittelt selbst schon eine Botschaft: „Danke, dass du etwas Nettes getan hast, ich habe mich sehr darüber gefreut!“





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 22.9.2016
Markengröße: 40 x 33 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 550.000 Marken in Sets á 4 Stück
MiNr. 3286
 
Brigitte Am: 22.07.2016 07:07:00 Gelesen: 880837# 497 @  
Sondermarke „Maria Locherboden“
Serie „Kirchen in Österreich“

Ein wortwörtlich „wundervoller“ Ort vor der herrlichen Bergkulisse der Mieminge
Kette – das ist Maria Locherboden, eine neugotische Wallfahrtskirche und ein beliebtes Ausflugsziel in Tirol nahe der Orte Mötz und Stams, das die Österreichische Post in der Serie „Kirchen in Österreich“ präsentiert.

Über die Landesgrenzen hinaus berühmt wurde die Pilgerstätte durch zwei wundersame Vorkommnisse. Einerseits erzählt man sich die Geschichte eines Knappen namens Thaman Kluibenschädl, der 1740 möglicherweise im hiesigen Stollen eingeschlossen war und gerettet werden konnte. Eventuell brachte er aber auch nur als Dank dafür, dass beim Schürfen im Stollen nie etwas passiert war, ein Bild der Muttergottes über dem Eingang an. Jedenfalls erlangte Maria Locherboden bereits durch dieses Bild lokale Bedeutung als Wallfahrtsort. 1854 wurde ein neuer Steg zum erweiterten Stolleneingang angelegt, 1860 brachte man ein größeres Marienbild an. Zuerst hatte man vorgehabt, das ursprüngliche zu restaurieren, dann hängte man doch eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf von Lucas Cranach auf, das heute noch in der Kirche über dem Hochaltar zu sehen ist.

Wirklich berühmt wurde Maria Locherboden nach der Heilung der schwerkranken Maria Kalb aus der Nähe von Innsbruck. Die junge Frau war 1871 bereits mit dem Sterbesakrament versehen, als ihr die Muttergottes erschienen sein soll und ihr gesagt haben soll: „Du musst mich suchen im Oberland und den Rosenkranz zu meinen sieben Schmerzen beten!“ Sie wurde von ihrem Bruder nach Mötz gebracht und zur Grotte getragen, wo sie betete und die heilige Maria anrief. Danach fühlte sie sich plötzlich stark und geheilt und ging selbständig nach Mötz zurück. Maria Kalb soll noch bis 1925 gelebt haben.

Nun wuchs die Zahl der Pilger ständig, und die Gnadenkapelle beim Stolleneingang wurde errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts begann man auf dem Hügel oberhalb der Gnadenkapelle mit dem Bau einer neugotischen Wallfahrtskirche, um dem Ansturm der Wallfahrer gerecht zu werden. Baumeister war Heinrich Hörmann. 1901 wurde die Kirche feierlich eingeweiht, die Feier soll von seltsamen Lichterscheinungen begleitet worden sein. Seit den 1870er-Jahren gibt es auch Kreuzwegstationen entlang des Weges von Mötz nach Locherboden.

Die Kirche Maria Locherboden lockt heute mit einem Altaraufbau des Tiroler Bildschnitzers Josef Bachlechner, mit einer neuen Orgel und einer modernen Kapelle für Nachtwallfahrten. An den Wänden und im Gewölbe findet man ornamentale und figürliche Malerei zu den Themen Ostern, Weihnachten, Fronleichnam und Pfingsten, zahlreiche Mötzer Bürger wurden hier porträtiert. Beachtenswert sind auch die bunten Glasfenster. Bis heute gilt Maria Locherboden als Ort der Hoffnung auf Hilfe, denn viele Pilger nehmen ernst, was auf einem Spruchband in der Kirche steht: „Dies ist der Ort, wo du mich suchen musst“.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 23.9.2016
Markengröße: 34,8 x 42 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3287
 
Brigitte Am: 22.08.2016 16:26:51 Gelesen: 872151# 498 @  
Sondermarke „Gleichenberger Bahn“
Serie „Eisenbahnen“

Seit 85 Jahren werden die steirischen Orte Feldbach und Bad Gleichenberg durch eine normalspurige, elektrisch betriebene Eisenbahnlinie verbunden. Die Gleichenberger Bahn wird nun auf einer Sondermarke aus der Serie „Eisenbahnen“ präsentiert.

Die Zugverbindung zwischen den beiden Orten ist streckenmäßig deutlich länger als die Straße. Das liegt daran, dass die Eisenbahnstrecke so errichtet wurde, dass damit möglichst viele Orte an das Bahnnetz angeschlossen werden konnten: Auf der eingleisigen Strecke von rund 21,2 Kilometern gibt es immerhin elf Haltestellen zwischen den beiden Endbahnhöfen, die gesamte Fahrzeit beträgt etwa 35 Minuten.

Drei- bis viermal pro Tag verkehren Züge zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg und transportieren neben Fahrgästen auch Güter vor allem land- und forstwirtschaftlicher Art. Die Bahnlinie weist Steigungen bis zu 42 Promille auf und ist damit steiler als die Semmeringbahn und eine der steilsten Adhäsionsbahnen Europas. Der Betrieb erfolgt elektrisch mit ursprünglich 1.500, heute 1.800 Volt Gleichstrom. Aufgrund der kurvenreichen Strecke und der vielen Haltestellen erreicht der Zug eine Maximalgeschwindigkeit von nur 40 km/h.

Geplant wurde diese Eisenbahnverbindung bereits viel früher: Schon 1886 wurde ein solches Projekt überlegt, dennoch dauerte es bis in die 1920er-Jahre, bis die Bauarbeiten in Gang kamen. Am 15. Juni 1931 konnte schließlich der Betrieb aufgenommen werden. Eine geplante Verlängerung der Linie bis Bad Radkersburg wurde letztlich nicht durchgeführt. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts ging durch Busse und den steigenden Individualverkehr die Zahl der Fahrgäste stetig zurück, heute hat die Gleichenberger Bahn vor allem auch touristische Bedeutung: Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die damit einfach erreichbar sind, so etwa der Styrassic Park, wo man in die Geschichte der Dinosaurier eintauchen kann. Vom Zug aus kann man einen schönen Ausblick auf die umgebende herrliche Landschaft genießen. Der „Dschungelexpress“, wie die Bahn wegen ihrer Streckenführung durch Täler, Wald und Wiese auch genannt wird, bietet auch touristische Angebote wie kulinarische Reisen, die Mitnahme von Fahrrädern oder einen „Sternderlzug“ zum Adventmarkt. Auch den „Klängen der Natur“ kann im Zug auf Wunsch gelauscht werden.

Die Gleichenberger Bahn wird heute von den Steiermärkischen Landesbahnen betrieben. Eine Elektrolokomotive und zwei Elektrotriebwagen sind im Einsatz, sie alle stammen noch aus den 1930er-Jahren und wurden liebevoll restauriert. Das Markenmotiv zeigt den Elektrotriebwagen ET 2 im Bahnhof Maierdorf. Neben den fahrplanmäßigen Fahrten finden auch immer wieder Sonderfahrten für Betriebsausflüge oder Veranstaltungen statt. Entlang der Bahnstrecke laden zahlreiche Wege zum Wandern oder Radeln ein – eine gemütliche Rückfahrt mit dem Zug ist ein Genuss, den man sich danach guten Gewissens gönnen kann.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 7.10.2016
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Peter Sinawehl, nach einem Foto von Gerald Bendrien
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3288
 
Brigitte Am: 24.08.2016 07:08:00 Gelesen: 871815# 499 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1858“
Serie „Klassikausgabe“

Eine weitere Sondermarke aus der Serie „Klassikausgabe“ präsentiert die Freimarken aus dem Jahr 1858, die sogenannte „Kaiserkopfausgabe“, auf der der Kopf von Kaiser Franz Joseph I. nach links gewendet als Silhouette abgebildet ist.

Die Vorgeschichte, die zur zweiten Ausgabe österreichischer Briefmarken führte, ist sehr interessant: Die ersten Briefmarken Österreichs, die Freimarken von 1850, auch „Wappenausgabe“ genannt, wurden bekanntermaßen für das Kaisertum Österreich und als eigene, gleich aussehende Serie für das Königreich Lombardei und Venetien ausgegeben. Im Mai 1853 tauchten jedoch plötzlich Fälschungen dieser Ausgabe für Lombardo-Venetien auf, die sogenannten „Veroneser Postfälschungen“ – die Fälscher konnten aber bald gefasst werden. Die „Mailänder Postfälschungen“ aus dem Jahr 1857 führten dann in der Folge zur Ausgabe neuer Marken, eben der Freimarken aus 1858, die im Prägedruck hergestellt wurden und daher schwieriger zu fälschen waren.

Abgesehen vom Druckverfahren war ein weiterer Unterschied zu den ersten österreichischen Briefmarken, dass die Freimarken von 1858 erstmals gezähnt waren, und zwar mit einer Bogenzähnung. Die Marken wurden auf Maschinenpapier und ohne Bogenwasserzeichen gedruckt. Wie bisher gab es auch hier gleich aussehende Briefmarken für das Kaisertum Österreich mit Nominalen von 2, 3, 5, 10 und 15 Kreuzern sowie die Ausgabe für Lombardei und Venetien mit Werten von 2, 3, 5, 10 und 15 Soldi. Bei den unterschiedlichen Nominalwerten war das Muster der Ranken rund um den Kaiserkopf jeweils etwas anders gestaltet.

1859 wurde das Aussehen der Marken in kleinen Details verändert – Briefmarkenexperten sprechen daher von der Type I aus 1858 und der Type II ab 1859. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Schleife am Hinterkopf des Kaisers: Bei der Type I ist sie offen, also wie eine 3 geformt, bei der Type II geschlossen wie eine 8. Das lässt sich auch an den beiden auf der Sondermarke abgebildeten Kaiserkopfmarken erkennen: Die rote, österreichische Freimarke mit dem Wert 5 Kronen ist eine Type II, sie stammt also aus der Zeit nach 1859, die schwarze Ausgabe aus Lombardo-Venetien mit dem Aufdruck 3 Soldi ist eine Type I aus dem Jahr 1858. Die Lombardei wurde 1857 an Frankreich abgetreten, bis Juli 1859 durften die Kaiserkopfmarken jedoch verwendet werden. In Österreich waren die Freimarken 1858 bis 1864 gültig, die nächste Briefmarkenausgabe im Jahr 1860 zeigte wiederum den Kopf des Kaisers, allerdings diesmal zur rechten Seite gewendet.

Aufgrund der großen Unterschiede in der Farbe, im Druck und im Papier sind die Freimarken 1858 und auch die am Bogenrand angebrachten Andreaskreuze zur Entwertung „freier“ Markenfelder bei Briefmarkensammlern sehr beliebt.





Nennwert: EUR 2,88 (EUR 2,20 + EUR 0,68)
Ausgabetag: 12.10.2016
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 140.000 Blocks mit zwei Marken
MiNr. 3290 und 3291 (Block 91)
 
Brigitte Am: 26.08.2016 07:01:00 Gelesen: 871266# 500 @  
Sondermarke „Stille Helden - Rettung der Kunstschätze, Salzkammergut 1945“

Nicht nur Österreich, sondern die ganze Welt dankt: In den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945 wurden in einer dramatischen Rettungsaktion wertvolle Kunstschätze, die in den Stollen des Salzbergwerks Altaussee eingelagert waren, von couragierten Zivilisten vor der Vernichtung bewahrt. Den Bergleuten und allen, die damals ihr Leben riskierten, dankt die Österreichische Post mit dieser Sonderbriefmarke, die die Bergung von Michelangelos Brügger Madonna zeigt.

Von 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ließ Adolf Hitler Gemälde, Plastiken und andere Kunstwerke, die das NS-Regime auf unterschiedliche Arten in seinen Besitz gebracht hatte, in den sicheren und verborgenen Stollen des Bergwerks einlagern. Ein Teil dieser Kunstschätze war für das Führermuseum, das Hitler in Linz errichten wollte, vorgesehen. Nicht nur aus Österreich, sondern aus vielen weiteren europäischen Ländern stammten die Werke – viele davon aus beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen oder von Zwangsverkäufen, andere schlichtweg aus Beutezügen in besetzten Gebieten.

Weltberühmte Gemälde von Künstlern wie Vermeer, Rembrandt, Tizian, Raffael, da Vinci, Rubens oder Brueghel wurden in leerstehenden Bergwerksstollen in einfachen Regalen gelagert, oft nur notdürftig in Decken eingehüllt, da Verpackungsmaterial rar war. Eines der wertvollsten Stücke war die Brügger Madonna von Michelangelo, eine Marmorskulptur, die NS-Truppen aus der Brügger Liebfrauenkirche mitgenommen hatten – sie war ebenfalls für das Führermuseum vorgesehen. Der Genter Altar aus dem 15. Jahrhundert von Jan van Eyck ist ein anderes berühmtes Kunstwerk, das geraubt und in den Stollen eingelagert wurde. Deutschland hatte nach dem Ersten Weltkrieg einige Tafeln des Altars, die es legal erworben hatte, an Belgien restituieren müssen; mit dieser „Rückholung“ wollte Hitler diese Schmach wiedergutmachen.

In der Endphase des Kriegs im April 1945, als eine Niederlage bereits absehbar war, fasste der Gauleiter von Oberdonau August Eigruber den Entschluss, unter allen Umständen zu vermeiden, dass die Kunstschätze in die Hände der Siegermächte fielen.

Dazu ließ er acht Fliegerbomben zu je 500 Kilogramm in die Stollen bringen, um durch eine Sprengung alle Kunstwerke zu vernichten. Dieser Plan sorgte für Entsetzen – bei Kunstexperten wie auch bei den Bergleuten, die um ihr Bergwerk und ihre Existenz bangten. Mit Deckung des SS-Funktionärs Kaltenbrunner gelang es den Bergmännern, die Bomben aus den Stollen zu schaffen und die Stolleneingänge durch Sprengen zu verschließen. Die US-amerikanischen „Monument Men“, eine Spezialeinheit zur Rettung von Nazi-Raubkunst, konnten schließlich die Kunstwerke bergen, die dann an ihre jeweiligen Eigentümer zurückgegeben wurden – diese Geschichte wurde kürzlich von George Clooney sogar in einem Hollywoodfilm verewigt.

Auch wenn sich heute nicht mehr genau feststellen lässt, wem die Rettung wirklich zu verdanken ist – in einer Festveranstaltung in Altaussee wird der mutigen Bergleute und ihrer Helfer gedacht, die diese wertvollen Kulturgüter vor der sicheren Zerstörung bewahrt haben.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 12.10.2016
Markengröße: 50 x 40,05 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3289
 
Brigitte Am: 29.08.2016 07:07:00 Gelesen: 870455# 501 @  
Sondermarke „50 Jahre Institut für Hochenergiephysik“

Das Institut für Hochenergiephysik – kurz HEPHY – ist Österreichs größtes Zentrum für Teilchenphysik. Zum 50. Geburtstag gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke, die einen Blick in das Innere des CMS-Detektors zeigt.

Gegründet wurde das HEPHY 1966 als eines von mittlerweile 28 Instituten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Derzeit sind rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Institut beschäftigt, die sich nicht nur der Grundlagenforschung, sondern auch der Ausbildung der nächsten Generation an Physikerinnen und Physikern widmen.

Das HEPHY liefert international bedeutende Schlüsselbeiträge zu den aktuellen Themen der Teilchenphysik. Elementarteilchen wie Quarks sind Bestandteile von Atomen, und es gibt noch viele weitere Teilchen, etwa Leptonen, Eichbosonen oder das Higgs-Teilchen, die das sogenannte Standardmodell bilden. Dennoch bleibt eine Reihe von Fragen offen, so etwa die Natur der Dunklen Materie, die den Großteil der Materie im Universum ausmacht. Die Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker versuchen daher unter anderem, mit dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN, dem weltweit größten Forschungszentrum für Teilchenphysik in der Schweiz, Erkenntnisse über die Entstehung unseres Universums zu gewinnen.

Das Tätigkeitsfeld des Instituts für Hochenergiephysik, das sich in Wien-Margareten befindet, umfasst die Erforschung der kleinsten Bausteine der Materie und der zwischen ihnen wirkenden Kräfte. Um die Eigenschaften dieser fundamentalen Elementarteilchen untersuchen zu können, bedarf es großer Beschleunigungsanlagen und Detektoren. Daher liegen die Schwerpunkte des Wiener Instituts in der Teilnahme an internationalen Großexperimenten. Das HEPHY ist maßgeblich an Experimenten am CERN (Schweiz), KEK (Japan) und Gran Sasso (Italien) beteiligt und ist Gründungsmitglied des CMS-Experiments des LHC am CERN. Dadurch hat sich das Institut unter anderem mit seinen technischen Innovationen einen Namen gemacht.

Aber nicht nur mit der international anerkannten Expertise in der Entwicklung von Detektoren und Rekonstruktionsalgorithmen haben sich die HEPHY-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Gehör verschafft. Daneben liefern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts durch neue theoretische Methoden und Vorhersagen neuer Modelle entscheidende Beiträge zu einer Vertiefung des Verständnisses der Natur.

Neben der vorrangigen Forschung und Ausbildung von Studierenden veranstaltet das HEPHY auch regelmäßig Konferenzen, Workshops und Seminare für ein Fachpublikum sowie Ausstellungen und Vorträge für interessierte Laien. Durch spezielle Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche versuchen die Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker, die nächste Generation für Forschung und Technik zu begeistern.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.10.2016
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3293
 
Brigitte Am: 31.08.2016 07:03:00 Gelesen: 869786# 502 @  
Sondermarke „T-Center“
Serie „Moderne Architektur in Österreich“

Ein besonders auffälliges Gebäude ziert seit einigen Jahren einen Teil des Areals des ehemaligen Schlachthofs am Rennweg im dritten Wiener Gemeindebezirk: das T-Center, eines der bedeutendsten Bauwerke österreichischer Gegenwartsarchitektur, das auf dieser Sondermarke aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“ präsentiert wird.

Die Planung des T-Centers erfolgte durch die Architekten Günther Domenig, Hermann Eisenköck und Herfried Peyker vom Grazer Architekturbüro Architektur Consult ZT GmbH. Planungsbeginn war im Jahr 2000, zwei Jahre später wurde der Bau gestartet und nach einer Rekordbauzeit von 26 Monaten bereits beendet. Das T-Center ist das „Flaggschiff“ des Telekommunikationsunternehmens T-Mobile Austria und seines Schwesterunternehmens T-Systems, ihnen und den anderen Mietern stehen zahlreiche Handels- und Dienstleistungsbetriebe sowie Restaurants im Haus zur Verfügung. Insgesamt bietet das bis zu 60 Meter hohe Gebäude rund 119.000 Quadratmeter Nutzfläche, etwa 3.000 Menschen haben ihren Arbeitsplatz im T-Center.

Das Gebäude setzt sich aus vier Hauptbauteilen zusammen: aus der Sockelzone, der öffentlichen Zone auf Rennwegniveau, dem Flügel und den Fingern. In der Sockelzone sind jene Räumlichkeiten untergebracht, die kein Tageslicht benötigen, wie etwa Garage, Lagerräume oder Rechenzentrum. Geschäfte, Fuß- und Radwege befinden sich in der öffentlichen Zone. Der große, schräg emporragende Flügel mit der transparenten Aluminium-Glas-Fassade beherbergt die Büros des Hauptmieters und ist über ein zentrales Foyer zugänglich. Die mit Fassadenplatten verkleideten Finger können als Erweiterung des Kernbereichs oder als eigenständige, abgetrennte Büros genutzt werden.

Mit seiner horizontalen Lage wirkt das Gebäude beinahe wie eine liegende Skulptur: ein „architektonischer Flügelschlag“, wie die Architekten es nennen. In Abstimmung mit städtebaulichen Parametern wurde eine moderne, dynamische Gesamtstruktur entworfen, die als markantes Zeichen für das Entwicklungsgebiet St. Marx wirken soll.

Dieser Neu Marx genannte Stadtteil in zentrumsnaher Lage entwickelt sich zum modernen Wirtschaftsstandort für Medien, Forschung und Technologie. An den ehemaligen Viehmarkt und Schlachthof auf dem großen Areal erinnert heute noch die denkmalgeschützte historische Rinderhalle, die Ende des 19. Jahrhunderts nach den Plänen von Rudolf Frey errichtet wurde. Die Halle ist eines der wenigen noch vorhandenen Gebäude mit einer Schmiedeeisenkonstruktion, sie umfasst eine Fläche von etwa 20.000 Quadratmetern und wird heute als „Marx Halle“ für Veranstaltungen genutzt.

Die markante Architektur des T-Centers und seine Einbindung in den städtebaulichen Kontext wurden unter anderem mit dem Otto Wagner Städtebaupreis (2004) und mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur (2006) ausgezeichnet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.10.2016
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3292
 
Brigitte Am: 02.09.2016 07:11:00 Gelesen: 869432# 503 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke 2016“

Zum heurigen Tag der Briefmarke präsentiert die Österreichische Post die Steinamanger-Pinkafelder Lokalbahn, die ab 1888 grenzüberschreitend die beiden Orte Szombathely (Steinamanger) in Ungarn und Pinkafeld im Burgenland verband.

Die Bahnstrecke wird heute Pinkatalbahn genannt – der Name leitet sich vom Pinkatal ab, durch das die Eisenbahn über weite Teile geführt wurde. Am 16. Dezember 1888 wurde die Strecke von Szombathely über Rechnitz und Oberwart nach Pinkafeld im heutigen Burgenland feierlich eröffnet – damals gehörte das Burgenland als „Westungarn“ noch zum ungarischen Teil der Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Burgenland nach den Bestimmungen des Vertrags von Saint Germain an Österreich. 1925 wurde die Bahnlinie von Pinkafeld über Pinggau bis nach Friedberg in der Steiermark weitergeführt und über die Wechselbahn mit dem österreichischen Streckennetz verbunden.

Nach der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den 1950er-Jahren auf der ungarischen Seite die Gleise abgetragen und die Bahnlinie endete in Rechnitz. Strukturelle Veränderungen führten dazu, dass nach und nach immer mehr Streckenteile auch auf österreichischem Staatsgebiet stillgelegt wurden. Der Personenverkehr auf dem Abschnitt Oberwart–Friedberg wurde 2011 eingestellt und die Strecke mit rund 28 Kilometern Länge nur noch für den Güterverkehr genutzt, vor allem von der Holz- und Metallindustrie. Aktuell ist das Land Burgenland Betreiber der Bahnstrecke. Über eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs und des grenzüberschreitenden Verkehrs nach Ungarn wird bereits seit Jahren diskutiert: Das Projekt „GrenzBahn“ soll Österreich und Ungarn wieder bahnmäßig verbinden.

Die Sonderbriefmarke zeigt auf einer Seite den Bahnhof von Pinkafeld. Die südburgenländische Gemeinde war lange Zeit für ihre Textilindustrie bekannt, heute machen eine HTL und eine Fachhochschule Pinkafeld zu einem wichtigen Ausbildungsstandort. Auf dem oberen Abschnitt der Marke ist der Bahnhof von Szombathely zu sehen, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt gilt. Unter anderem treffen dort einige Linien der Raaberbahn zusammen, Intercity-Züge verkehren nach Budapest und Gyo˝ r und Schnellzüge direkt nach Wien. Szombathely ist eine mittelgroße Stadt in Westungarn mit Industrie und Gewerbe im Bereich Elektronik, Fahrzeugtechnik, Holz und Textilverarbeitung. Die beiden Gemeinden werden symbolisch durch eine Dampflok der Baureihe 377 verbunden, wie sie um 1900 im Einsatz war. Die Marke zum Tag der Briefmarke 2016 hat einen Nennwert von 2,88 Euro, der Zuschlag von 1,44 Euro wird für die Förderung der Philatelie verwendet.







Nennwert: EUR 2,88 + EUR 1,44
Ausgabetag: 21.10.2016
Markengröße 42 x 32,25 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3294
 
Brigitte Am: 04.09.2016 07:08:00 Gelesen: 869281# 504 @  
Sondermarke „Dachs“
Serie „Wildtiere und Jagd“

Dem auffällig gemusterten Dachs ist die diesjährige Sondermarke aus der Serie „Wildtiere und Jagd“ gewidmet. Der Europäische Dachs mit dem lateinischen Namen Meles meles ist in ganz Europa und somit auch in Österreich beheimatet und kann sogar in der Großstadt angetroffen werden.

Der durchaus friedfertige Dachs gehört zu den Raubtieren, und zwar zur Familie der Marder in der Überfamilie der Hundeartigen. Damit ist er entfernt mit Hunden und Bären, aber auch Robben verwandt. Dachse werden rund 90 Zentimeter groß und etwa 15 Kilogramm schwer, wobei die Männchen deutlich schwerer sind. Die Beine sind eher kurz und das Tier wirkt damit etwas gedrungen. Die großen Pfoten mit den langen Krallen sind ideal zum Graben. Das charakteristische Merkmal des Dachses ist aber sein Fell: Der Kopf ist weiß, links und rechts von der Schnauze zieht sich je ein schwarzer Streifen am Kopf entlang über die Augen bis zum Hals, wo sie in das grauschwarze Rückenfell übergehen. Weiße Ränder zieren auch seine Ohren.

Obwohl sie Raubtiere sind, ernähren sich Dachse zum Großteil pflanzlich. Obst, Wurzeln, Samen, Knollen, Pilze, Eicheln und Getreide werden durch tierische Kost wie Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Eier und hin und wieder auch kleine Säugetiere ergänzt. Die geselligen Dachse leben in großen Familienclans in meist selbstgegrabenen, aufwendigen Dachsbauen, die zahlreiche Kammern und Ausgänge haben. Der „Wohnkessel“ darin wird mit Farn und Moos ausgepolstert, als „Toilette“ dienen kleine ausgegrabene Erdlöcher außerhalb des Baus. Im Frühjahr kommen bis zu fünf Junge zur Welt, die anfangs ganz weiß und blind sind. Männliche Jungtiere verlassen meist im Herbst den Bau und suchen sich ihr eigenes Zuhause. Dachse halten Winterruhe und können bis zu 15 Jahre alt werden.

Der Lebensraum dieser Wildtiere sind hügelige, bewaldete Gebiete, wo es viele Sträucher und Hecken, aber auch offene Flächen wie Felder gibt. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber halten sie sich in ihrem Bau auf. Dachse sind sehr anpassungsfähig und auch offen für Nahrungsquellen in Parks und Gärten, wo sie Gemüse „ernten“, Komposthaufen durchwühlen oder gar einen Bau anlegen. Sogar in den Randbezirken von Großstädten siedeln sie sich an, auch in Wien gibt es Dachse. Oft sind sie wegen der Schäden, die sie anrichten, wenig willkommene Gäste – sie graben auch gerne unter Gartenhütten oder Terrassen. In der Zeit vom 1. Jänner bis zum 31. Mai dürfen Dachse nicht gejagt, getötet oder vertrieben werden, auch der Bau darf während dieser Schutzzeit, in der die Dachse ihre Jungen bekommen und aufziehen, nicht zerstört werden.

Aus den Haaren des Dachsfells stellte man früher Rasierpinsel her, das Fleisch wurde mancherorts auch verspeist. Auch in der Heilkunde hatte der Grimbart – wie er in Fabeln genannt wird – einst große Bedeutung: Dachsfett wurde als entzündungshemmendes Einreibemittel gegen Rheumatismus und bei Verletzungen verwendet.





Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 22.10.2016
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3295
 
Brigitte Am: 04.10.2016 11:28:31 Gelesen: 861263# 505 @  
Sondermarke „Gasthof Post, Lech“
Serie „Gastronomie mit Tradition“

Wo europäischer Hochadel, arabische Scheichs und erfolgreiche Unternehmer es sich gut gehen lassen, wenn sie im Nobelwintersportort Lech am Arlberg urlauben wollen: Das Hotel „Gasthof Post“ ist wohl das prominenteste Haus im Zentrum der Skidestination und eines der luxuriösesten in ganz Österreich. Seit mehr als 30 Jahren gehört das exklusive und geschichtsträchtige Hotel zudem zu der erlauchten Vereinigung „Relais & Châteaux“, die feine Hotels in aller Welt versammelt. Tradition wird hier groß geschrieben, die Familie Moosbrugger leitet das 5-Sterne-Hotel seit 1937. In dritter Generation wird es von Florian Moosbrugger geführt, der Franz und Kristl sowie Erich und Irma Moosbrugger folgte, wobei Kristl das Hotel nach dem Tod ihres Mannes alleine geführt und sich dabei sogar als erste Frau den Titel „Hotelier des Jahres“ verdient hatte. In den 1930er-Jahren bot das Haus 20 Zimmer, heute hat es 46 sowie zwei Appartements und drei Suiten.

Der Blick auf den ruhig angelegten Garten oder auf das herrliche Bergpanorama alleine lassen einen ins Träumen geraten. Das Gebäude ist in charakteristischem Altrosa gehalten und wird von den typischen Holzbalkonen der Gegend sowie von alpenländischen Malereien geziert. Mit lokalen Antiquitäten eingerichtet, hat sich das Haus einen unverwechselbaren Charme erhalten. Von der „Post“ heißt es, sie habe die gemütliche Atmosphäre eines Landgasthofs, biete aber die Annehmlichkeiten eines Luxushotels. Das besondere Ambiente wird gerade durch diese Kombination aus ländlichem Charme, liebevollen Details und bester Ausstattung erreicht. Ob der 15 Meter lange, beheizbare Outdoor-Pool, von dem aus man beim Schwimmen die Bergkulisse genießen kann, das neue Badehaus, offene Kamine oder Kachelöfen in den Suiten, geräumige Zimmer mit gemütlichen Sitzecken und Badewannen, die hauseigene Saunawelt mit Ruhe-Oasen und Fitnessraum sowie Soledampfbad, die Suiten für Kosmetikbehandlungen und Massagen – hier findet jeder seinen persönlichen Luxus, und all das liegt eingebettet in einen botanischen Garten.

Wer sportlich aktiv werden möchte, findet zahlreiche Möglichkeiten – nicht nur im Winter. Im Sommer kann man an Touren des hauseigenen Bergführers teilnehmen oder mit dem Mountainbike unterwegs sein, golfen und vieles mehr. Für Kinder gibt es ein eigenes Schwimmbecken mit Wasserrutsche, ein Spielzimmer, Ganztagesbetreuung, Schaukel, Trampolin sowie ausgebildete Animateure. Und für Gourmets werden in den renommierten Feinschmeckerrestaurants raffinierte Gerichte ebenso gekocht wie Hausmannskost auf höchstem Niveau. Andere geraten beim Anblick der Weinkarte ins Schwärmen. Die Einzigartigkeit des Hotels „Gasthof Post“ machte es schon in den 1960er-Jahren zum Anziehungspunkt für Prominenz, darunter auch Königin Juliana der Niederlande, deren Familie bis heute ebenso hier urlaubt wie der Scheich von Katar und bekannte Großindustrielle.





Nennwert: EUR 0,68)
Ausgabetag: 7.11.2016
Markengröße: 42 x 35 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Foto: Mathias Forstner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3296
 
Brigitte Am: 06.10.2016 07:08:00 Gelesen: 860832# 506 @  
Sondermarkenblock „Comicmarken-Puzzle Xmas“
Serie „Comicmarken-Puzzle“

Jedes Jahr zu Weihnachten fragen sich manche: Kommt denn nun das Christkind oder der Weihnachtsmann zu uns? Wer bringt denn nun die Geschenke? Auf dieser ganz speziellen Weihnachts-Puzzlebriefmarke ist das ganz einfach: Da kommen einfach beide und erledigen die „Weihnachtsarbeit“ gemeinsam – heimlich beobachtet von den Kindern.

In unseren heimischen Wohnzimmern bringt üblicherweise das Christkind die Gaben zur Weihnachtszeit: Es fliegt, natürlich ohne gesehen zu werden, in das Zimmer, in dem die Bescherung stattfindet, und legt dort die Geschenke unter den Weihnachtsbaum.

Wie das Christkind aussieht, weiß man nicht so genau, aber meist stellt man es sich wie ein kleines Engerl mit blonden Löckchen, einem weißen Kleid und Flügelchen auf dem Rücken vor. Das Christkind verdanken wir eigentlich dem Reformator Martin Luther: Früher wurden Kinder am 6. Dezember vom heiligen Nikolaus beschenkt. Luther war jedoch mit der katholischen Verehrung von Heiligen – und damit auch der des heiligen Nikolaus – nicht einverstanden und „verlegte“ die Bescherung daher auf den Heiligen Abend, den Tag des heiligen Christus. Im Laufe der Zeit verbanden die Menschen diesen Brauch mit dem neugeborenen Jesuskind, dessen Geburt durch einen Engel verkündet wird, und so entstand schließlich die Symbolfigur des Christkinds, das die Geschenke bringt.

Seit einigen Jahrzehnten hält aber auch bei uns immer mehr der Weihnachtsmann Einzug in die weihnachtlichen Traditionen – darin spiegeln sich wohl auch viele amerikanische Filme und Fernsehsendungen wider, die uns ja zur Weihnachtszeit fast rund um die Uhr Geschichten erzählen, in deren Mittelpunkt Santa Claus steht. Der Weihnachtsmann hat ja optisch rein gar nichts mit dem zarten Christkind gemein: ein alter Mann mit weißem Rauschebart und dickem Bauch, gekleidet in ein rotes Gewand mit einer Zipfelmütze. Die Geschenke verteilt er, indem er – trotz seiner eher unsportlichen Figur – durch den Rauchfang ins Haus kommt. Dafür stellen ihm die Menschen Milch und Kekse bereit – ein Weihnachtsmannbauch muss schließlich gefüllt werden! Für den Transport der Geschenke hat er seinen Rentierschlitten, angeführt von Rudolph mit der roten Nase. Auch der Weihnachtsmann hat seinen Ursprung beim heiligen Nikolaus, daher auch der Name Santa Claus. Europäische Auswanderer brachten den Brauch nach Amerika, wo die Figur schließlich ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt, das nicht zuletzt durch eine unglaublich erfolgreiche Werbekampagne eines berühmten Limonadenherstellers aus den 1930er-Jahren geprägt ist.

Den Kindern ist es wohl egal, wer die Weihnachtsgeschenke bringt. Und wenn Christkind und Weihnachtsmann sich zusammentun, so ist das ein besonders schöner Gedanke für das Weihnachtsfest: Gemeinsam geht es einfacher als alleine, nicht nur beim Geschenkeverteilen! Und dass das Schreiben der Weihnachtspost noch mehr Spaß macht, dafür sorgt die Weihnachts-Puzzlemarke, mit der man seine Weihnachtsgrüße ganz besonders kreativ gestalten kann.





Nennwert: EUR 2,96 (2x EUR 0,68 + 2x EUR 0,80)
Ausgabetag: 11.11.2016
Markengröße: ca. 40 x 40mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Grafikentwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 140.000 Blocks mit vier Marken
MiNr. 3297 (0,68 - Mädchen), MiNr. 3298 (0,68 - Junge), MiNr. 3299 (0,80 - Christkind) und MiNr. 3300 (0,80 - Weihnachtsmann) (Block 92)
 
Brigitte Am: 08.10.2016 07:01:00 Gelesen: 860155# 507 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Christbaumkugel“

Alle Jahre wieder schmücken wir unseren Weihnachtsbaum mit allerlei glitzernden Kugeln, Glöckchen, Figuren und Lametta, rustikal mit Strohsternen und Nüssen oder süß mit Schokoladesternen und Windringen. Dazu kommen natürlich noch die Kerzen oder heute meist elektrische Lichterketten, die den Baum zum Strahlen bringen.

Ein klassischer Schmuck für den Weihnachtsbaum sind Christbaumkugeln aus Glas oder heute oft auch aus weniger leicht zerbrechlichem Kunststoff. Die Form der Kugel als Baumschmuck leitet sich wohl davon ab, dass man anfangs den Weihnachtsbaum vor allem mit Äpfeln, Nüssen und feinem Gebäck schmückte – für viele Menschen damals unerschwinglicher Luxus. Im deutschen Thüringen sollen daher Mitte des 19. Jahrhunderts findige Glasbläser erstmals Kugeln aus Glas gefertigt haben, die als Dekoration an den Weihnachtsbaum gehängt wurden. Das Glas wurde anfangs mit Blei und Zinn verspiegelt, später dann mit Silbernitrat. Heute werden hochwertige gläserne Christbaumkugeln traditionell mundgeblasen, eine sehr aufwendige Handwerkskunst, die auch einen entsprechend hohen Preis mit sich bringt.

Zusätzlich werden sie oft noch bemalt oder mit Glitter verziert. Auch andere Formen wie Tiere, Glocken oder Engel werden aus Glas hergestellt, indem die noch heißen, weichen Glaskugeln in einer Form gepresst werden. Günstigere Kugeln werden industriell aus Glas oder Kunststoff gefertigt. Farben, Formen, Dekorationen – der Fantasie sind heute kaum mehr Grenzen gesetzt. Wurde früher der kostbare Weihnachtsschmuck liebevoll von Generation zu Generation weitergegeben, so haben viele heute „Weihnachtssets“ in unterschiedlichen Farben und Stilen zur Auswahl oder kaufen einfach jedes Jahr neue Weihnachtsdekoration, etwa bei einem Weihnachtsmarkt, wo die große Vielfalt an glitzerndem Weihnachtsschmuck beinahe überwältigend ist.

Das Sujet der Weihnachtsmarke zeigt die klassische Form einer Christbaumkugel in der charakteristischen Weihnachtsfarbe Rot. Jedoch ist diese Kugel nicht aus Glas geformt, sondern besteht aus vielen kleinen Bildern und Motiven: Sterne, Schneeflocken, Äpfel, Tiere, ein Schneemann, eine Rodel, ein Mistelzweig, eine Glocke, ein Geschenkpäckchen, Weihnachtsschmuck und natürlich die Weihnachtspost, mit der man seinen Lieben ein frohes und friedliches Weihnachtsfest wünscht – all das gemeinsam macht Weihnachten aus. Eine grafisch reduzierte, piktogrammartige Darstellung, die mit Hilfe einer klaren Bildsprache die traditionelle weihnachtliche Kugelform mit Inhalten füllt: Erinnerungen, Wünsche und Traditionen, die man mit dem Weihnachtsfest verbindet. Ein besonderer Hingucker ist der Nominalwert der Briefmarke, der gleichzeitig die Aufhängevorrichtung der Weihnachtskugel bildet. Gestaltet wurde diese moderne Weihnachtsbriefmarke von der renommierten Designerin Anita Kern.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 11.11.2016
Markengröße: 32,59 x 40 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 750.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3301
 
Brigitte Am: 10.10.2016 07:03:00 Gelesen: 859532# 508 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Geburt Christi, Meister von Raigern“

Liebevoll beugt sie sich über ihr Kind, Maria, die Mutter Gottes. Ihr Knabe liegt vor ihr, sie kniet und faltet die Hände. Auch die Engel mit riesigen Flügeln huldigen dem Jesuskind, während einer der ihren den Hirten die frohe Kunde mit Hilfe eines Schriftbands überbringt. Ochs und Esel fressen im Hintergrund im strohbedeckten Stall, der von einem hellen Stern erleuchtet wird. Es ist ein Gemälde aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, das als Vorlage für diese Sonderbriefmarke dient. „Geburt Christi“ heißt es schlichtweg, es wird einem Künstler zugeschrieben, der Meister von Raigern genannt wird. Über diesen gibt es wenig zu erfahren, er war im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in Südböhmen tätig.

Die Böhmische Malerschule nennt man in der Kunstgeschichte gemeinhin eine Gruppe von Malern, die in dieser Zeit in Böhmen arbeiteten. Sie begannen einen eigenen gotischen Malstil zu entwickeln und machten Prag und dessen Umgebung zum Zentrum der Kultur, nicht zuletzt durch die Förderung vom Hofe Karls IV. und Wenzels IV. Zahlreiche Tafelbilder und andere Arbeiten für Kirchen und Klöster in der Gegend wurden geschaffen. Von besagtem Meister von Raigern oder auch Meister des Altars von Raigern stammen Tafelbilder, die maßgeblich für diese Epoche wurden.

Das Gemälde „Geburt Christi“, das zu einem Altarretabel gehört, wurde um 1425 erschaffen. Das Wort Altarretabel bezeichnet einen Altaraufsatz oder eine Altarrückwand. Das Kunsthistorische Museum Wien besitzt auch ein zweites Bild aus demselben Altarretabel des Meisters von Raigern, dieses zeigt die Einschiffung der Gebeine des Heiligen Jakobus des Älteren nach Spanien und wurde im gleichen Jahr angefertigt. Das Bildnis „Geburt Christi“ ist 81 mal 75 Zentimeter groß und wurde 1910 von der Österreichischen Galerie, gemeinhin bekannt als Belvedere, erworben. 1922 kam es dann in den Besitz des Kunsthistorischen Museums Wien. Die Geburt Christi wird hier, so hat man als Betrachter den Eindruck, besonders leuchtend dargestellt.

Einerseits scheint die Krippe, in der das Jesuskind liegt, goldähnlich zu sein, andererseits hat auch der Himmel dieselbe Farbe wie der weithin sichtbare Stern und der Heiligenschein von Maria und Jesus. Die jeweils zweifärbigen Flügel der Engel, die ihr Haupt vor dem Neugeborenen neigen, wirken besonders prachtvoll, ebenso Marias langes, dunkelgrünes Gewand. Das Jesuskind selbst ist nackt dargestellt. Sogar die Hirten sind in Stoffe gehüllt, die zu leuchten scheinen. Es war dem Meister von Raigern wohl ein Anliegen, diese heilige Nacht als eine besonders erleuchtete zu zeigen. Wenn schon die Umstände, unter denen das Jesuskind geboren wurde, ärmlich waren, so soll diese Umgebung umso strahlender wirken.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 11.11.2016
Markengröße: 40 x 33 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3302
 
Brigitte Am: 12.10.2016 07:07:00 Gelesen: 858743# 509 @  
Sondermarke „Flugpolizei in Österreich“

Im März 1956 fand der erste Rettungseinsatz in alpinem Gelände statt – heuer feiert die Österreichische Flugpolizei ihr 60-jähriges Bestehen. Zur Geschichte der Flugpolizei wurde das Buch „Flugpolizei in Österreich – einst und jetzt“ im März 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Österreichische Post gratuliert zu diesem Jubiläum mit einer Sondermarke.

Nach Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags im Jahr 1955 wurde das Flugverbot aufgehoben, und die Abteilung der Flugpolizei konnte im Bundesministerium für Inneres eingerichtet werden. Anfangs stand das Rettungswesen im Vordergrund. Ab 1956 mit Flächenflugzeugen im Einsatz, verwendete man mit Beginn der Sechzigerjahre verstärkt Hubschrauber. Im Jahr 2001 wurden die Rettungs- und Ambulanzflüge aus dem unmittelbaren Aufgabenbereich des Innenministeriums an einen privaten Flugrettungsverein ausgegliedert. Ausgehend von der alpinen Rettungsfliegerei wurden innerhalb von zwei Jahrzehnten im gesamten Bundesgebiet sogenannte Flugeinsatzstellen errichtet, deren Besatzungen und Hubschrauber nicht nur für Hilfs- und Rettungseinsätze, sondern auch für Flugeinsätze im Dienste der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit eingesetzt werden.

Besondere Sicherheitsaufgaben werden auch im Bereich des Zivilschutzes wahrgenommen, so etwa die Unterstützung von Feuerwehren durch die Brandbekämpfung aus der Luft oder bei sonstigen Naturkatastrophen. Nach wie vor werden im Zuge von Hilfs- und Rettungseinsätzen Seilbergungen im schwierigen alpinen Gelände oder die Suche nach abgängigen Personen durch die Flugpolizei durchgeführt. Auf europäischer Ebene kommt der Mitwirkung an Einsätzen im Rahmen der bilateralen polizeilichen Zusammenarbeit sowie der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX eine immer größere Bedeutung zu.

Das Motiv der Sondermarke zeigt dasselbe Bild, das auch auf dem Titelblatt der Jubiläumsbroschüre „Flugpolizei in Österreich – einst und jetzt“ abgebildet ist. Der Grafiker Mag. Robert Sabolovic und die Fotografin und Mitarbeiterin des Wirtschaftsministeriums Mag. Stefanie Grüssl haben das Motiv unter Verwendung einer eigens dafür fotografierten historischen Aufnahme des BM.I gestaltet. Das Motiv soll den Zeitbogen der 60-jährigen Geschichte der Flugpolizei in Österreich durch die Kombination der beiden Fotos optisch darstellen. Dafür wurden eine historische Fotografie des Hubschraubers Agusta Bell 47 G2 und als aktuelles Bild ein Eurocopter EC 135 P2+ Multirole Standard Hubschrauber verwendet.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 16.11.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic / Stefanie Grüssl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3303
 
Brigitte Am: 14.10.2016 07:11:00 Gelesen: 858142# 510 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Der holde Knabe im lockigen Haar - Mariapfarr“

„Holder Knabe im lockigen Haar“ – wer kennt sie nicht, die Zeile aus dem bekannten Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“? Joseph Mohr, der den Text ursprünglich als Gedicht geschrieben hatte, war 1816 in Mariapfarr im Salzburger Lungau als Hilfspriester tätig. Zwei Jahre später wurde „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ am 24. Dezember von ihm und dem Arnsdorfer Lehrer Franz Xaver Gruber, der die Melodie verfasste, in Oberndorf erstmals vorgetragen.

Den Text hatte Mohr jedoch bereits 1816 in Mariapfarr verfasst. Ebendort hängen auf dem Altar der Pfarrkirche einige Tafelbilder, von denen eines das Jesuskind mit besonders üppiger Haarpracht zeigt. Die Heiligen Drei Könige huldigen darauf dem neugeborenen Kind und bringen Geschenke. Die Farbpracht des Gemäldes lässt deren Gewänder besonders wertvoll erscheinen. Im Hintergrund ist fast versteckt Joseph zu sehen, der die Gruppe beobachtet, während Maria ergeben die Augen senkt und das Jesuskind sich zu ihr wendet.

Dieses Gemälde, das Joseph Mohr möglicherweise als Inspirationsquelle für die bekannte Verszeile aus „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ diente, stammt wie die sieben übrigen Tafelbilder von einem spätgotischen Hochaltar der Kirche. Die Gemälde sind als starre Flügel angebracht, es gibt eine Festtagsseite und eine Werktagsseite.

Heute wird die Festtagsseite ständig gezeigt, zu deren Bildern gehört auch die Anbetung der Könige. Alle acht Tafelbilder zeigen Szenen aus dem Leben Marias: Verkündigung, Tod, Krönung sowie Begegnung an der Goldenen Pforte, Geburt, Tempelgang, Vermählung und eben die Anbetung der Weisen. Die Tafelbilder werden laut Kirchenfolder („Christliche Kunststätten Österreichs“) einem unbekannten steirischen Meister um 1500 zugeschrieben, aber auch eine Verbindung mit dem „Meister von Mondsee“ wird hier erwähnt. Andere Quellen ordnen die Werke einem Maler der Donauschule zu, hier werden die Namen Erhard Altdorfer sowie Jörg und Erhard Breu als Schöpfer genannt – die Herkunft lässt sich demnach nicht wirklich feststellen.

Die Wallfahrtskirche von Mariapfarr „Zu unserer lieben Frau“, deren ältester Teil wohl auf die Zeit um 1220 zurückgeht, wurde zuletzt umfassend renoviert und erstrahlt in neuem Glanz. Derzeit wird die Entscheidung des Vatikans über die angestrebte Erhebung zur Basilika erwartet. Die Wallfahrt in dieser Kirche geht viele Jahrhunderte zurück, ab dem 14. Jahrhundert gibt es dazu schriftliche Quellen. Bedeutend sind auch der reich geschnitzte Annenaltar und der Georgsaltar sowie 1946 freigelegte romanische und gotische Fresken. Die Pfarrkirche von Mariapfarr gilt als Ur- und Mutterpfarre des Lungaus, dadurch hat sie einen hohen Rang und verfügt wohl auch deshalb über besonders viele Reliquien, liturgische Geräte und Votivgaben.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 25.11.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3304
 
Brigitte Am: 17.10.2016 07:08:00 Gelesen: 857061# 511 @  
Sondermarke „Weihnachten 2016 - Stille Nacht Liedtext“

„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ Das wohl bekannteste Weihnachtslied der Welt nahm seinen Ursprung in drei kleinen Gemeinden im Salzburger Land. Es war zu Weihnachten 1818, als der Hilfspriester Joseph Mohr zum Lehrer Franz Xaver Gruber kam und ihn bat, eine Melodie zu seinem gleichnamigen Gedicht zu komponieren. Dieses hatte Mohr jedoch nicht, wie lange angenommen wurde, 1818, sondern bereits 1816 geschrieben, weshalb zumindest der Text des bekannten Liedes 2016 einen runden Geburtstag feiert.

1816 war Joseph Mohr Hilfspriester in Mariapfarr im Lungau, jener Gemeinde, wo der „Holde Knabe im lockigen Haar“ auf dem Altarbild der Kirche zu sehen ist, was Mohr wohl als Inspiration für die bekannte Zeile seines Gedichts diente. Franz Xaver Gruber war wiederum 1818 in Arnsdorf als Lehrer tätig, im dortigen Schulhaus dürfte er seine Komposition angefertigt haben. Gruber beschrieb selbst in der bis heute erhaltenen „Authentischen Veranlassung“, wie Mohr am 24. Dezember 1818 an ihn herantrat und ihn bat, ein Lied für zwei Solostimmen, Chor und Gitarren zu komponieren.

Noch am selben Abend ging Gruber ans Werk und spielte Mohr, der selbst ein sehr musikalischer Mensch war, im Anschluss das Lied vor. Die beiden entschlossen sich, die Uraufführung noch in derselben Nacht stattfinden zu lassen. Manche Anekdoten erzählen, dass das Positiv, also die kleine Version der Orgel, der Pfarrkirche St. Nikola von Oberndorf nicht funktionierte. Dies sei der Grund dafür gewesen, warum man dringend ein Lied mit Gitarrenbegleitung brauchte, das Gruber nun komponierte. Ob dem wirklich so war oder ob diese zu den vielen romantischen Geschichten gehört, die rund um die Entstehung des Liedes kursieren – wer weiß das schon? Als dann in der Christnacht das heute so bekannte Weihnachtslied erstmals vorgestellt wurde, waren es Mohr und Gruber selbst, die die Solostimmen sangen. Es ist überliefert, dass die Uraufführung auf „allgemeinen Beifall“ der Oberndorfer stieß.

Diese hatten nach der Neuordnung des Wiener Kongresses und der neuen Grenzziehung entlang der Salzach mit unsicheren Zeiten zu kämpfen, wozu die weniger bekannten Strophen gut passten. Ursprünglich waren es nämlich sechs Strophen, heute werden landläufig nur drei von diesen gesungen: die erste, die zweite und jene, die im Original die sechste war. Das Weihnachtslied ging in der Folge in alle Welt, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und zählt heute zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Zum runden Geburtstag des Gedichts „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ zeigt nun eine Sonderbriefmarke einen Ausschnitt einer Handschrift, die sich im Salzburg Museum befindet. Es handelt sich zwar nicht um die Originalfassung von 1818, aber um das einzige erhaltene Stille-Nacht-Autograph von Joseph Mohr. Das Autograph mit Text und Melodie wird mit 1824 datiert und trägt schlicht den Titel „Weihnachtslied“.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 25.11.2016
Markengröße: 40 x 32,59 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 2.350.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3305
 
Brigitte Am: 17.11.2016 14:49:01 Gelesen: 848363# 512 @  
Dauermarkenausgaben Jänner 2017
Serie „Heraldik Österreich“
Selbstklebende Dauermarken



Will man Österreichs Bundesländer grafisch in einer Briefmarkenserie darstellen, so eignet sich nichts besser als bereits bestehende uralte grafische Codes heranzuziehen: Die Wappen der neun österreichischen Bundesländer, die auf ihre Ursprünge bis zurück ins 12. Jahrhundert verweisen, als die Herolde – gekleidet in den weithin sichtbaren Wappenrock – in den zahllosen Schlachten des Mittelalters die Aufgabe inne hatten, Freund und Feind nach Wappen und Fahne zu unterscheiden, und den Ausgang der Schlacht zu beurkunden (Peter Diem). Diese Wappen 1:1 abzubilden, wie es etwa in der Sondermarkenserie von 1976 zuletzt der Fall war, würde dem heutigen, modernen Österreich nicht mehr gerecht werden. Die Dauerbriefmarkenserie „Heraldik Österreich“ zeigt die österreichischen Länderwappen in grafischer Bearbeitung.

Die Designerin der Serie, Anita Kern, wählte Ausschnitte, die ungewöhnliche Ansichten und Einsichten ermöglichen. Wie in Nahaufnahmen wird in die Wappen „hineingezoomt“, um unbekannte Details sichtbar zu machen und dabei gleichzeitig dem Briefmarkenformat gerecht zu werden.

Dabei eröffnet sich ein Reichtum an Bildern und neuen Perspektiven. So sieht man etwa auf einer der 68-Cent-Marken in Grün den rotgehörnten Steirischen Pantherkopf, feuerspeiend, oder auf der 25-Cent-Zusatzmarke in Gold (Gelb im Druck) die rotbewehrte schwarze Löwenpranke des Salzburger Landeswappens. Ob Wappenfiguren oder das Montfortische Banner Vorarlbergs: alle Wappendetails wirken in ihren kraftvollen Farben und Formen, meist ornamental, manchmal geometrisch.

Die originalen Formen der Wappen-Elemente wurden nicht verändert, die heraldisch korrekte Farbgebung, die „Tinkturen“ und „Metalle“, beibehalten. In der Tönung der Farben hingegen wurde der Gesamtwirkung der Briefmarke als Druckwerk Rechnung getragen.

Die Wappen, in der feudalen Tradition Europas entstanden, sind stark von der Habsburger Zeit geprägt und weisen neben historischen und geografischen Merkmalen auch religiöse Motive auf, wie etwa die Kirchenfahne der Montforter im Vorarlberger Wappen. Grundsätzlich gehen die Bundesländerwappen auf jene Adelsgeschlechter zurück, die im jeweiligen Land – vom Kaiser eingesetzt – Herrscher und Lehnsherren waren. Nach dem Zerfall der Monarchie 1918 – und ein weiteres Mal nach 1945 – wurden Wappen neu geschaffen oder verändert. Dieses kulturelle Erbe berücksichtigend, bleiben auch in der Republik Österreich bis heute feudale visuelle Merkmale wie Kaiseradler, Fürsten- und Herzogshüte, Hermelin oder ritterliche Turnierhelme erhalten. Diese Elemente und die damit verbundenen Inhalte sind jedoch durch das „Hineinzoomen“, das Betrachten durch ein imaginäres Vergrößerungsglas, zurückgenommen.

Die Namen der einzelnen Briefmarken setzen sich aus den heraldischen Bezeichnungen der abgebildeten Wappenfiguren und dem jeweiligen Bundesländernamen zusammen. Diese Bezeichnung hilft dem Betrachter, die Ausschnitte dem ganzen Wappen zuzuordnen und vermittelt gleichzeitig heraldisches Vokabular.






Nennwerte: EUR 0,25; EUR 0,68; EUR 0,80; EUR 1,25; EUR 1,70; EUR 1,75; EUR 2,10; EUR 2,50; EUR 4,00
Ausgabetag: 1.1.2017
Markengrößen: 25 x 25 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: EUR 0,25 (Salzburg) und EUR 0,68 (Niederösterreich) nach Bedarf auf Rollen á 50 und 100 Marken, alle anderen Werte nach Bedarf in Sets á 4, 10, 25 und 50 Marken
Salzburg EUR 0,25 MiNr. 3306
Burgenland EUR 0,68 MiNr. 3307
Niederösterreich EUR 0,68 MiNr. 3308
Tirol EUR 0,68 MiNr. 3309
Steiermark EUR 0,68 MiNr. 3310
Kärnten EUR 0,80 MiNr. 3311
Niederösterreich EUR 0,80 MiNr. 3312
Salzburg EUR 1,25 MiNr. 3313
Oberösterreich EUR 1,25 MiNr. 3314
Burgenland EUR 1,70 MiNr. 3315
Tirol EUR 1,25 MiNr. 3316
Steiermark EUR 2,10 MiNr. 3317
Vorarlberg EUR 2,50 MiNr. 3318
Wien EUR 2,50 MiNr. 3319
Vorarlberg EUR 4,00 MiNr. 3320
 
Brigitte Am: 15.12.2016 15:03:44 Gelesen: 839371# 513 @  
Sondermarke „150 Jahre Fasching in Villach“

Am Faschingsdienstag 1867 wurde in der Kärntner Stadt Villach der Fasching mit einer „gelungenen Corsofahrt“ mit hunderten maskierten Teilnehmern beendet – das war die Geburtsstunde des bekannten Villacher Faschings. Die Österreichische Post gratuliert zum 150. Geburtstag mit einem „Lei-Lei“ und mit einer Sondermarke, die das Symbol der Villacher Faschingsgilde zeigt: einen kleinen Narren mit Narrenkappe.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es die „Bauerngman Villach“, die den Villacher Bauernball als Faschingsveranstaltung organisierte. Die Bauerngman ist heute noch als gemeinnütziger Verein in Villach tätig und führt unter anderem den Villacher Kirchtag und andere wohltätige Veranstaltungen durch. 1955 wurde aus dem Bauernball schließlich der Villacher Fasching, und als die Faschingsbegeisterung der Villacher immer größer wurde und die ersten „Faschingssitzungen“ durchgeführt wurden, löste man die Organisation des Villacher Faschings aus der Bauerngman Villach heraus und gründete dafür einen eigenständigen Verein.

Dieser Verein, die Villacher Faschingsgilde, besteht heute aus über 200 aktiven Mitgliedern, die das ganze Jahr über ehrenamtlich an der Organisation der Faschingsveranstaltungen arbeiten: Texte werden geschrieben, Rollen gelernt, Choreographien einstudiert und wieder und wieder geprobt, bis dann in der Faschingszeit die Faschingssitzungen vor Publikum veranstaltet werden. Bis zu 16.000 Zuseher kommen so jährlich in den Genuss einer Live-Aufführung. Dazu kommen natürlich noch tausende von Fernsehzuschauern, die alljährlich am Faschingsdienstag einen zweistündigen Zusammenschnitt des Programms der Villacher Faschingssitzungen zu sehen bekommen – ein Dauerbrenner mit wiederkehrend hohen Einschaltquoten. Im österreichischen Fernsehen werden die Faschingssitzungen übrigens seit 1963 – zumindest mit Ausschnitten – übertragen, damit ist der Villacher Fasching eine der ältesten Fernsehsendungen im Lande!

Höhepunkt der Faschingssaison ist der große Festumzug am Faschingssamstag, an dem rund 150 Faschingsgruppen mit über 3.000 verkleideten Närrinnen und Narren teilnehmen. Die schönsten Maskierungen werden in unterschiedlichen Kategorien von einer Jury bewertet und prämiert. Ganz Villach ist an diesem Tag in das närrische Treiben involviert, überall sind die Menschen verkleidet und tausende Besucher kommen, um sich das Spektakel anzusehen. Neben dem Umzug sind die Faschingssitzungen ein Fixpunkt jedes Faschings.

Legendäre Protagonisten wie etwa der „Apotheker“ – mittlerweile in Pension –, „Noste“ oder der „EU-Bauer“ kommentieren die aktuelle politische Lage, die Garde tanzt und die Hofkapelle spielt. Jährlich werden ein Prinzenpaar und ein Kinderprinzenpaar ernannt, seit 50 Jahren gibt es auch eigene Kinderfaschingssitzungen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 7.1.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3321
 
Brigitte Am: 17.12.2016 07:08:00 Gelesen: 838798# 514 @  
Sondermarke „Ausblick 2050 – Visionen von Österreichs Zukunft – ,Zerreißprobe‘“

Kreativität und die Fähigkeit, ein abstraktes Thema ästhetisch ansprechend und aussagekräftig darzustellen, das sind Voraussetzungen, die beim Design einer Briefmarke wesentlich sind. Im Rahmen des Markenwettbewerbs, der alljährlich von der Österreichischen Post gemeinsam mit der Tageszeitung „Die Presse“ veranstaltet wird, wurde das Motiv „Zerreißprobe“ zum diesjährigen Sieger gekürt.

Eine „Briefmarke mit Vision“ wurde gesucht – das Thema war „Visionen von Österreichs Zukunft“: Wie wird sich Österreich wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Diese Vision auf einer Briefmarke im Format 35 mal 35 Millimeter darzustellen, das war die Herausforderung des Wettbewerbs.

Dieser Herausforderung stellten sich insgesamt 77 Designerinnen und Designer und sandten bis 1. Juli 2016 ihre Entwürfe ein, die sich in grafischer, illustrativer oder typografischer Form mit dem Thema der Zukunft Österreichs befassten. Auffallend war, dass viele Einsendungen Bezug auf aktuelle politische Themen wie die Flüchtlingskrise oder die Bundespräsidentenwahl in Österreich nahmen. So gab es etwa Entwürfe zum Thema Vielfalt, Gleichberechtigung, Ökologie oder das Erweitern des Horizonts. Wieder andere versuchten, durch Symbole das Miteinander verschiedener Nationen darzustellen. Aus den Einreichungen wurden 15 Finalisten ermittelt, aus deren Entwürfen eine Fachjury schließlich den Sieger des Wettbewerbs wählte.

Das Sujet der siegreichen Briefmarke mit dem Titel „Zerreißprobe“ zeigt den roten Schriftzug „Österreich“. Ein tiefer Riss, der von zwei Klammern zusammengehalten wird, zieht sich durch die Schrift hindurch. Der Gestalter des Motivs, Hannes Glantschnig, erklärt dazu, dass die Idee zu diesem Entwurf aus den Schlagzeilen der Medien entstand, die nach der ersten Stichwahl zur Bundespräsidentenwahl im Mai 2016 von einer „tiefen Spaltung des Landes“ sprachen. „Auch wenn durch Österreich ein tiefer Riss geht, müssen wir alles daran setzen, diesen Bruch zu kitten, damit die Einheit unseres Landes auch in Zukunft erhalten bleibt“, so der Designer. Als besonderes Detail ist der Nominalwert der Briefmarke von 68 Cent typografisch in die letzten beiden Buchstaben des Schriftzugs integriert.

Hannes Glantschnig gründete 2008 als Creative Director gemeinsam mit Doris Steiner die Werbeagentur Studio5 kommunikations Design mit Sitz in Baden bei Wien. Jeder Auftrag wird bei ihnen zu einem maßgeschneiderten Projekt nach dem Prinzip „kein Design ohne Konzept“. Nationale und internationale Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen werden in den Bereichen Corporate Design und Markenentwicklung, Editorial Design und Verpackungsdesign, Werbung und Promotion sowie digitale Medien und Webdesign unterstützt und persönlich betreut.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 18.1.2017
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Hannes Glantschnig
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 6 Stück
MiNr. 3322
 
Brigitte Am: 19.12.2016 07:01:00 Gelesen: 838222# 515 @  
SONDERMARKE „500 Jahre Reformation“

Vor 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen gegen den damals praktizierten Ablasshandel der katholischen Kirche und setzte damit einen Reformprozess in der christlichen Welt in Gang. Die Österreichische Post würdigt das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation mit einer Sondermarke.

Die Reformation war ein Ereignis, das über den rein kirchlichen Rahmen weit hinausging und die gesamte Sozial- und Kulturgeschichte wesentlich beeinflusste. Bereits vor Luther hatte es Bestrebungen gegeben, die Kirche zu erneuern, jedoch gilt das Jahr 1517 als Beginn des Reformprozesses. Dieser erfolgte in unterschiedlichen Ausprägungen, die innerhalb der neu entstandenen evangelischen Kirchen zu verschiedenen Konfessionen führten.

In Österreich sind die drei größten evangelischen Kirchen die Evangelische Kirche AB (Augsburger Bekenntnis), auch lutherische Kirche genannt, der die Mehrheit der protestantischen Bevölkerung angehört und die sich primär an Luthers Lehren orientiert, die Evangelische Kirche HB (Helvetisches Bekenntnis) oder reformierte Kirche nach den Reformatoren Ulrich Zwingli und Johannes Calvin sowie die Evangelisch-Methodistische Kirche nach John Wesley. Alle drei Kirchen feiern das Reformationsjahr 2017 gemeinsam unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“: Die Freiheit zeigt sich in der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben, auch über Konfessionsgrenzen hinweg.

Die Geschichte der protestantischen Kirche in Österreich begann kurz nach der Reformation 1517. Zu Beginn der Gegenreformation, die zu umfangreichen Vertreibungen protestantischer Gläubiger führte, waren rund 80 Prozent der Bevölkerung Niederösterreichs evangelisch. Wer bleiben wollte, musste seinen Glauben im Verborgenen leben. Erst durch das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. im Jahr 1781 wurde den protestantischen Gläubigen eine – wenn auch eingeschränkte – Religionsausübung gestattet. Die Gemeinden, in denen sich trotz gegenreformatorischer Maßnahmen 100 Familien oder 500 Personen zum reformatorischen Glauben bekannten, wurden zu sogenannten Toleranzgemeinden, in denen ein Bethaus und Schulen errichtet werden durften. Insgesamt entstanden so 48 Toleranzgemeinden in ganz Österreich.

Mitte des 18. Jahrhunderts waren evangelische Holzknechte aus Altaussee und Gosau in die holzreiche Gegend um Lilienfeld eingewandert – ob ihrer handwerklichen Fähigkeiten vom Stift gerufen, das nichts von ihrem Glauben wusste. So kam es nach dem Toleranzpatent zur Entstehung der einzigen Toleranzgemeinde Niederösterreichs: Mitterbach am Erlaufsee. Das Mitterbacher Bethaus wurde 1785 errichtet, den Vorschriften entsprechend durfte es keine runden Fenster, keinen Turm und keinen Eingang zur Straße haben. Ihre deutschsprachige Lutherbibel hatten die Holzknechte heimlich mit in den Ort geschmuggelt. Diese sogenannte Mitterbacher Bibel aus der Zeit um 1650, die auf der Jubiläumsbriefmarke „500 Jahre Reformation“ abgebildet ist, wird auch heute noch im evangelischen Pfarrhaus des Ortes aufbewahrt und an hohen Festtagen benutzt.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 24.1.2017
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Alfred Gugerell
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3323
 
Brigitte Am: 11.01.2017 15:08:09 Gelesen: 830113# 516 @  
Sondermarke „Margherita Spiluttini”
Serie „Fotokunst Österreich“

Eine der renommiertesten Fotografinnen Österreichs wird auf einer Sondermarke aus der Serie „Fotokunst Österreich“ vorgestellt: die Salzburger Künstlerin Margherita Spiluttini. Die Briefmarke zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie vom Hochtannberg im Sommer aus dem Jahr 1992, Baryt-Print auf Aluminium kaschiert.

Die Fotografie stammt aus dem Projekt „Nach der Natur – Konstruktionen der Landschaft“ aus den Jahren 1991 bis 2003. Es handelt „von der Ambivalenz zwischen der ergreifenden Schönheit des Gebirges und der drückenden Bedrohung, die von ihm ausgehen kann. Von dem, was entsteht, wenn die Menschen das Gigantische und Unwegsame der Berge überwinden, beherrschen und benutzen wollen und wie sich die „Oberfläche“ Berg dadurch verändert.“ Arbeiten daraus waren etwa in der Architekturgalerie Luzern, im Technischen Museum Wien oder im Fotografins Hus Stockholm zu sehen.

Margherita Spiluttini wurde 1947 in Schwarzach in Salzburg geboren und war von 1981 bis 2014, als ihre Multiple Sklerose sie schließlich an den Rollstuhl fesselte, als freischaffende Fotografin tätig. 1998 bis 1999 hatte sie einen Lehrauftrag an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, danach eine Gastprofessur an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Mehrere Jahre lang war sie Mitglied im Vorstand der Wiener Secession. 2006 wurde die in Wien lebende und arbeitende Künstlerin mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet, 2016 mit dem Österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie.

Zur Fotografie kam sie über ihren Beruf als medizinisch-technische Assistentin am AKH: „Meine ersten Fotos waren radioaktive und radiologische Innenraumfotografien vom Körper“, sagt die Künstlerin in einem Interview für die Zeitung „Der Standard“ anlässlich der Verleihung des Staatspreises 2016. Auf Landschaftsfotos, die stark vom Beruf ihres Vaters als Baumeister geprägt sind, folgte die Architekturfotografie: „Für mich ist Architekturfotografie nichts anderes als eine aufmerksame Kenntnisnahme der Welt. Ich nehme Architektur soziologisch als Repräsentation der Menschheit wahr.“ Durch ihre Krankheit wurde das Fotografieren schließlich unmöglich, und die Künstlerin begann, sich mit ihrem Archiv zu befassen, das rund 120.000 Diapositive und Negative umfasst. 2015 übergab sie ihr Fotoarchiv, in dem über 4.000 Bauten und Objekte dokumentiert sind, dem Architekturzentrum Wien.

Margherita Spiluttini überschreitet in ihrem fotografischen Zugang fortwährend die Grenzen zwischen angewandter und künstlerischer Fotografie. Die Architektur- und Landschaftsfotografin fokussiert in ihrem Werk den dramatischen Dialog von Natur, Architektur und Technik und reflektiert in aus Linien und Farben komponierten Bildern, die sie oft „Ornamente“ nennt, auf menschliche Eingriffe in die Umwelt. Ihre Bilder wurden vielfach in Fachzeitschriften, Büchern und Ausstellungen publiziert.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 8.2.2017
Markengröße: 50 x 40,5 mm
Foto: Margherita Spiluttini
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3324
 
Brigitte Am: 13.01.2017 07:01:00 Gelesen: 829899# 517 @  
Sondermarke „60. Geburtstag Falco“

Der erfolgreichste österreichische Musiker der neueren Zeit wäre heuer 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet die Österreichische Post dem Ausnahmekünstler Falco eine Sondermarke.

Falco wurde als Johann Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien geboren. Zu seiner Mutter Maria hatte er sein Leben lang eine sehr innige Beziehung. Der kleine Hans zeigte schon früh großes musikalisches Talent: Er lernte mit vier Jahren Klavierspielen und spielte Stücke nach Gehör nach. Mit 17 Jahren wurde er Bassist in der Band „Umspannwerk“, kurze Zeit studierte er am Jazzkonservatorium in Wien. Eines seiner Idole war David Bowie – seinetwegen zog Hans für ein Jahr nach Berlin, wo er in verschiedenen Bands auftrat. In Wien wurde er schließlich von Wickerl Adam, dem Gründer der „Hallucination Company“, entdeckt und als Bassist engagiert. In dieser Zeit legte er sich seinen Künstlernamen Falco zu – in Anlehnung an den damals erfolgreichen Skispringer Falko Weißpflog –, und auch sein Outfit änderte sich: Er trat im Anzug, mit gegeltem Haar und Sonnenbrille auf und wirkte immer etwas arrogant und exzentrisch. Falco wechselte schließlich zur legendären Anarcho-Band „Drahdiwaberl“, nebenbei sang er auch erstmals, wobei er schon seinen später so charakteristischen Stil entwickelte. 1980 schrieb er seinen ersten eigenen Song „Ganz Wien“ – der im Rundfunk schnell Spielverbot erhielt.

1981 erfolgte schließlich sein Durchbruch als Solokünstler mit dem „Kommissar“, der auch außerhalb Österreichs in den Charts und den Clubs äußerst erfolgreich war.

Die Mischung aus Hochdeutsch, Wienerisch und Englisch und sein eigenwilliger Gesangsstil machten ihn zum „Godfather des weißen Rap“. Die erste LP „Einzelhaft“ wurde ein Riesenerfolg, jedoch stieg damit auch der Erfolgsdruck. Nach „Junge Römer“ wechselte Falco den Produzenten und wurde 1985 mit „Rock me Amadeus“ endgültig zum internationalen Superstar. Als erster deutschsprachiger Popmusiker erreichte er sogar die Spitze der US-Charts. Weitere Hits wie „Jeanny“ oder „Emotional“ folgten, Falco zog es jedoch wieder in die Heimat: „Ich hätte oftmals Gelegenheit gehabt, nach Amerika zu gehen. Ich habe es nicht getan, weil das Schönste an der amerikanischen Fahne die rotweißroten Streifen sind.“

Körperlich und psychisch ging es ihm nach den großen Erfolgen weniger gut. Private Rückschläge trafen ihn hart, neue Platten verkauften sich schlecht. 1992 gelang ihm jedoch ein Comeback – so begeisterte etwa das legendäre Regenkonzert beim Donauinselfest 1993 über 100.000 Fans. Er veränderte seinen Stil immer wieder, etwa 1995 mit „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“, das er selbst als „nonkonformistische Provokation“ bezeichnete.

Am 6. Februar 1998 kam Falco bei einem Autounfall in seiner Wahlheimat
Dominikanische Republik ums Leben. Selbstzweifel, sein Hang zum Perfektionismus und seine Schwermut hatten immer wieder zu Alkohol- und Drogenproblemen geführt, dennoch ist er für viele immer noch einer der größten „Helden von Heute“.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.2.2017
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Entwurf: Philipp Neuhaus / Bernhard Kronberger
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3325
 
Brigitte Am: 16.01.2017 07:03:00 Gelesen: 829501# 518 @  
Sondermarke „Harfe“
Serie „Musikinstrumente“

Eines der größten und schwersten Instrumente in einem Orchester ist die Harfe, die auf dieser Sondermarke aus der Serie „Musikinstrumente“ vorgestellt wird. Sie wird zu den Zupfinstrumenten gezählt.

Alle Harfen, unabhängig von ihrer Bauweise, haben drei wesentliche Elemente gemeinsam: den Schallkasten, auch Korpus genannt, den Hals und die Saiten. Die rund 1,80 Meter hohe Harfensäule ist sozusagen ihr Rückgrat, sie bildet mit dem Korpus und dem Hals annähernd ein Dreieck. Die Saiten verlaufen parallel zur Säule. Der Hals ist der geschwungene obere Teil der Harfe – er erinnert an eine aufgerichtete Schlange und ist oft mit mythologischen Figuren dekoriert. Am Hals sind auch die Stimmwirbel und Drehscheiben angebracht, mit denen die Harfe gestimmt wird. Der Korpus verbindet den Hals mit dem Fuß der Harfensäule, er sorgt für die Erzeugung des Klangs. Im Fuß befinden sich auch die Pedale, mit denen die Töne beim Spielen erhöht werden können.

Die Harfe ist nicht nur eines der größten, sondern auch eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit. Abbildungen von Bogenharfen aus der Zeit des Alten Ägyptens, etwa 3000 vor Christus, finden sich vor allem auf Grabmalereien. In Europa gibt es Überlieferungen von Harfen etwa ab dem 8. Jahrhundert nach Christus. Berühmt sind die Keltischen Harfen: Einige solcher Harfen mit der charakteristischen geschwungenen Säule aus dem 15. Jahrhundert sind heute noch in Großbritannien und Irland erhalten. Die Keltische Harfe ist das Symbol der Republik Irland, sie ist auf deren Wappen sowie auf den irischen Euromünzen abgebildet.

Heutige Konzertharfen sind sogenannte Doppelpedalharfen, diese Art entwickelte Sébastian Erard um 1820 in Paris. Sie haben sieben Pedale, mit denen jeder Ton – je nachdem, ob man einmal oder zweimal tritt – um einen bzw. zwei Halbtöne erhöht werden kann. Konzertharfen haben 47 Saiten und einen Umfang von sechseinhalb Oktaven. Sie sind sowohl als Soloinstrumente als auch in einem Orchester oder als Singstimmenbegleiter universell einsetzbar. Ein berühmtes Musikstück ist etwa Mozarts Doppelkonzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur (KV 299). Auch Komponisten wie Mahler, Debussy und Bartók schrieben viele Stücke für Orchester und Harfe. Harfen haben ein großes Klangrepertoire. Tiefe Töne klingen mehrere Sekunden lang nach und werden daher manchmal mit den Händen abgedämpft, um ein Verschwimmen mit der nachfolgenden Harmonie zu vermeiden.

In vielen Ländern werden besondere Formen von Harfen gespielt, etwa in Lateinamerika, wo die Harfe eine große Rolle in der traditionellen Musik spielt. Die Tiroler Volksharfe, auch Liederharfe genannt, ist eine Einfachpedalharfe, die in der alpenländischen Volksmusik sehr verbreitet ist.





Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 22.2.2017
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3326
 
Brigitte Am: 25.01.2017 11:25:05 Gelesen: 827284# 519 @  
Sondermarke „Schreibmaschine - Peter Mitterhofer“
Serie „Österreichische Erfindungen“

In der Serie „Österreichische Erfindungen“ würdigt die Österreichische Post diesmal Peter Mitterhofer, der in den 1860er-Jahren die ersten Schreibmaschinen konstruierte, mit einer Sondermarke.

Peter Mitterhofer wurde 1822 in Partschins in Südtirol geboren. Nachdem er in der Werkstatt seines Vaters das Tischlerei- und Zimmermannhandwerk gelernt hatte, begab er sich auf die „Walz“ – die Wanderschaft der jungen Handwerker – und bereiste dabei viele Jahre lang Österreich, Deutschland, Frankreich und die Schweiz.

Unterwegs konnte er nicht nur sein Fachwissen ausbauen, sondern es kam ihm auch sein musikalisches Talent zugute. Er dichtete lustige Verse und begleitete sie auf verschiedenen Musikinstrumenten, die er teils selbst konstruierte, so etwa das „Hölzerne Glachter“, bei dem kleine Hämmerchen auf abgestimmte Holzplättchen schlugen – das inspirierte ihn vermutlich zur späteren Entwicklung eines Apparates zum Schreiben.

Um 1860 kehrte Mitterhofer wieder in seine Heimat zurück und arbeitete dort als Tischler und Zimmermann. Seine kuriosen Erfindungen und Ideen ließen ihn für viele als Sonderling erscheinen, und seine musikalischen unterhaltsamen Auftritte sorgten immer wieder auch für Konflikte mit dem Dorfpfarrer. 1862 heiratete er Marie Steidl und übernahm die Zimmerei, die die Witwe mit in die Ehe brachte. Bis zu seinem Tod 1893 – ein Jahr nach dem Tod seiner Frau – lebte Mitterhofer in einem kleinen Bauernhaus in seiner Heimat Partschins.

In der Zeit von 1864 bis 1869 konstruierte Mitterhofer fünf Schreibmaschinen, von denen vier noch erhalten sind. Die beiden ersten Modelle waren noch vorwiegend aus Holz, die weiteren danach aus Metall für Typendruck. Das Motiv auf der Sondermarke, das Modell „Wien“ aus 1864, ist heute im Technischen Museum in Wien zu sehen. Der letzte Schreibapparat aus 1869 weist bereits automatischen Zeilenvorschub auf und kann Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen darstellen. 1866 und 1869 präsentierte Mitterhofer zwei seiner Modelle am Kaiserhof in Wien.

Er bekam auch jeweils eine finanzielle Zuwendung, fand jedoch keine Unterstützung für eine Weiterentwicklung. Daraufhin verlor der Erfinder das Interesse daran und zog sich in sein Heimatdorf zurück, wo er die Schreibmaschinen auf dem Dachboden aufbewahrte. Erst nach seinem Tod wurden sie wieder entdeckt.

Etwa zeitgleich zu Mitterhofer ließ in den USA Christopher Latham Sholes eine mechanische Schreibmaschine patentieren, die erstmals die heute noch übliche „QWERTY“-Tastenbelegung aufwies. Er verkaufte seine Entwicklung an die Firma Remington, die ab 1873 serienmäßig Schreibmaschinen herstellte.

Wie vielen anderen innovativen Geistern blieb auch Mitterhofer, der auch eine Waschmaschine, einen tragbaren Schubkarren und viele andere Arbeitsgeräte erfand, zu Lebzeiten jegliche Anerkennung seines Wirkens versagt. Seinen Grabstein ziert der Spruch „Die Anderen, die von ihm lernten, durften die Früchte seines Talentes ernten.“





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 22.2.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3327
 
Brigitte Am: 03.02.2017 07:08:00 Gelesen: 825527# 520 @  
Sondermarke „Treuebonusmarke 2016 - Gelber Frauenschuh”

Auch heuer bedankt sich die Österreichische Post bei ihren treuen Kunden wieder mit einem farbenfrohen Blumengruß: Der Gelbe Frauenschuh ist eine der bekanntesten und prachtvollsten heimischen Orchideen.

Dass es auch in Österreich wildwachsende Orchideen gibt, ist vielen Menschen gar nicht bekannt. Orchideen kennt man ja vor allem als exotische und besonders attraktive Zimmerpflanzen, dabei gibt es rund 65 Orchideenarten, die man auch in unseren Gefilden entdecken kann, darunter z. B. Knabenkraut, Waldvöglein oder Ragwurz. Wahrscheinlich die auffälligste unter ihnen ist der Gelbe Frauenschuh, auch Marienfrauenschuh, Europäischer Frauenschuh oder einfach nur Frauenschuh genannt – in vielen Regionen gibt es noch mehr fantasievolle Namen für die unverkennbare Pflanze. Der lateinische Name Cypripedium calceolus bezieht sich dabei auf die charakteristische Form der Blüte: Cypripedium bedeutet „Schuh der Venus“ und calceolus „kleiner Schuh“.

Der Gelbe Frauenschuh wird bis zu 70 Zentimeter hoch. Er wächst auf halbschattigen Standorten in lichten Wäldern auf Kalkböden, das Tiroler Lechtal ist berühmt dafür, das größte zusammenhängende Frauenschuhgebiet Europas mit rund 3.000 Pflanzen zu beheimaten. Die Blätter des Frauenschuhs sind breit und spitz zulaufend, die Blüten mit der großen, bauchigen gelben Lippe – dem „Schuh“ – und den vier rotbraunen, schmalen äußeren Blütenblättern sind unverkennbar. Der Gelbe Frauenschuh blüht in unseren Breitenlagen etwa von Mitte Mai bis Mitte Juni und verströmt dabei einen fruchtigen Duft. Die intensive Farbe lockt Insekten an, die in den tiefen Kessel der Blüte hineinfallen und beim Hinausklettern über die hintere Blütenwand die Blüten mit mitgebrachten Pollen bestäuben – man nennt das eine „Kesselfallenblume“.

Der Frauenschuh bildet bis zu 40.000 winzige Samen aus, die der Wind verbreitet. Für die Keimung benötigen die Samen einen im Boden lebenden Pilz, mit dem der Frauenschuh in Symbiose lebt. Viele Jahre dauert es, bis die neue Pflanze aus dem Boden wächst, und bis zu 15 Jahre vergehen, bevor sie das erste Mal blüht.

So wie auch alle anderen wildwachsenden Orchideen in Österreich ist auch der Gelbe Frauenschuh streng geschützt, er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten, somit ist das Pflücken und Ausgraben von Pflanzen untersagt. Die intensive Forstbewirtschaftung und auch die Plünderung der attraktiven Blume durch Sammler führten zu einem ständigen Rückgang des Bestandes. Auch Spaziergänger oder Fotografen auf der Suche nach einem schönen Motiv beschädigen oft achtlos die Pflanzen und gefährden so deren Wuchs. Im Garten hätte ein ausgegrabener Gelber Frauenschuh übrigens keine Chancen – die anspruchsvolle Pflanze braucht das milde Waldklima und die richtigen Bodenverhältnisse, um zu überleben.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 4.3.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 330.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3328
 
Brigitte Am: 06.02.2017 07:01:00 Gelesen: 824941# 521 @  
Sondermarkenblock „Geburtstagsparty“
Serie „Comicmarken-Puzzle“

Alles Gute zum Geburtstag! Eine fröhliche Kindergeburtstagsfeier zeigt dieser Puzzlemarkenblock der Österreichischen Post aus der Serie „Comicmarken-Puzzle“ – eine originelle Frankierung für die Einladungen zur Party oder auch für Glückwünsche zum Geburtstag.

An seinem Geburtstag einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen – welches Kind wünscht sich so etwas nicht? Eine leckere Geburtstagstorte mit Kerzen, dazu Luftballons, Geschenke und lustige Spiele mit den Freunden, so ein Tag bleibt wohl für lange Zeit unvergesslich! Dabei war es nicht immer so, dass ein Geburtstag, also das Jubiläum des Tages der Geburt, gefeiert wurde.

Im Alten Ägypten wurde vor allem der Geburtstag des Pharaos mit einem großen Fest gefeiert. Bei den Römern und Griechen der Antike wurden den Schutzgeistern Opfer gebracht – wohl die Ursprünge der heutigen Geburtstagsgeschenke –, um sich ihr Wohlwollen für den Gefeierten zu sichern. Im Christentum wurden die heidnischen Bräuche abgelehnt und der Geburtstag lange Zeit nicht gefeiert. Viel wichtiger waren der Namenstag, also der Tag, an dem der Namenspatron gefeiert wurde, und auch die Gedenktage der Märtyrer. Oftmals wussten die einfachen Menschen auch gar nicht, an welchem Tag genau sie geboren waren. Erst im 19. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch, seinen Geburtstag zu feiern, nicht nur beim Adel, sondern auch in der bürgerlichen Gesellschaft. In manchen Religionen ist das heute noch unüblich.

Besonders gefeiert wurde – und wird auch heute noch in manchen Ländern – der Geburtstag des Regenten. Oft ist das sogar ein gesetzlicher Feiertag. Militärparaden und Straßenfeste werden veranstaltet, und das ganze Land feiert mit. So wird etwa in den Niederlanden am 27. April der „Koningsdag“ zelebriert, der Geburtstag des Königs Willem-Alexander. Und auch so mancher Diktator lässt sich so von seinem Volk in möglichst pompöser Weise huldigen.

Ein Kindergeburtstag ist dagegen etwas, an das man noch viele Jahre lang gerne zurückdenkt. Vielleicht ist es ein besonders tolles Geschenk, an das man sich erinnert, oder ein spannendes Spiel, das so viel Spaß gemacht hat, dass man es gerne wieder und wieder spielen möchte? Eine tolle Kindergeburtstagsfeier braucht nicht unbedingt die aufwendigste Dekoration oder die größte Torte, um ein Erfolg zu sein. Nette Freunde, die gemeinsam spielen und sich miteinander unterhalten, das ist viel wichtiger als teure Geschenke oder eine durchorganisierte Party vom Partyservice.

Darum zeigt auch die liebevoll gezeichnete Puzzlemarke fröhliche Kinder, die gemeinsam Torte essen und Spaß haben. Sogar der Hund feiert mit! Jeder Puzzleteil kann für sich als Briefmarke verwendet werden und so einen Brief oder eine Postkarte besonders kreativ gestalten.





Nennwert: EUR 2,72
Ausgabetag: 4.3.2017
Markengröße: ca. 40 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 100 mm
Entwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 4 Marken
MiNr. 3329-3332 (Block 93)
 
Brigitte Am: 08.02.2017 07:07:00 Gelesen: 824477# 522 @  
Sondermarke „Wien“
Serie „Weinregionen Österreichs“.

Nicht um die Stadt selbst, sondern um den hier angebauten Wein geht es bei dieser Sondermarke aus der Serie „Weinregionen Österreichs“: Der Gemischte Satz – genauer: Der Wiener Gemischte Satz DAC – ist der typische Wein des Weinbaugebiets Wien. Das Briefmarkensujet zeigt im Weinglas den hellen Weißwein sowie eine Ansicht der Wiener Innenstadt mit dem Stephansdom.

Wien ist die einzige Großstadt der Welt, in der wirtschaftlich relevanter Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen betrieben wird. Rund 600 Hektar Anbaufläche gibt es in der Stadt, auf denen zu 80 Prozent Weißwein- und zu 20 Prozent Rotweinsorten kultiviert werden. Über 20.000 Hektoliter beträgt der jährliche Weinertrag. Die Anbaugebiete sind auf mehrere Bezirke verteilt: In Floridsdorf, Favoriten, Liesing, Ottakring, Hernals und Döbling wird Wein angebaut, wobei Döbling die wohl prominenteste Weingegend Wiens ist: Grinzing, Kahlenbergerdorf, Nussdorf, Neustift am Walde – hier sind auch die berühmtesten Heurigen angesiedelt, die wohl jeder Tourist besucht.

Ein typischer Heurigenwein ist dabei der Wiener Gemischte Satz, der bei entsprechender Weingartenarbeit und Vinifikation, aber auch in die Liga richtig großer Weißweine vordringen kann. Seine Besonderheit liegt darin, dass er aus mehreren – eben gemischten – Rebsorten besteht. Diese werden aber nicht erst bei der Produktion „verschnitten“ (wie bei einer Cuvée), sondern bereits im Weingarten werden mindestens drei und bis zu zwanzig verschiedene weiße Qualitätsrebsorten gemeinsam gepflanzt und dann auch geerntet und verarbeitet. Seit der Wiener Gemischte Satz im Jahr 2013 DAC-Status (Districtus Austriae Controllatus) erhielt, ist seine Zusammensetzung streng geregelt. Der größte Sortenanteil darf nicht höher als 50 Prozent sein, der drittgrößte Anteil muss zumindest 10 Prozent betragen. Der Gemischte Satz kann auch mit einer genaueren geografischen Lagebezeichnung als nur „Wien“ versehen werden, muss aber dann einen Alkoholgehalt von mindestens 12,5 Prozent haben und darf erst ab März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden. Dafür muss dieser Lagenwein nicht der Geschmacksangabe „trocken“ entsprechen.

Der Gemischte Satz hat Tradition. Seit Jahrhunderten werden in Wien unterschiedliche Rebsorten gemeinsam ausgepflanzt, um die Qualität und auch den Ertrag zu sichern: Unterschiedliche Blütezeiten und Reifegrade führen selbst bei widrigen Wetterverhältnissen nie zu einem Totalausfall der Ernte. Gleichzeitig entstehen damit sehr vielschichtige Weine, die heute durch junge, engagierte Wiener Winzer wieder eine Renaissance erleben. Der typische Wiener Gemischte Satz ohne Lagebezeichnung ist trocken, frisch und fruchtig, der Geschmack hängt naturgemäß stark von den verwendeten Rebsorten ab. Er ist vielseitig und passt besonders gut zur traditionellen österreichischen Küche.

Der Wiener Gemischte Satz wurde von der internationalen Slow-Food-Stiftung für Biodiversität als hochwertiges regionales, nachhaltiges und traditionell hergestelltes Produkt in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen und als sogenanntes „Presidio-Produkt“ ausgezeichnet.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 15.3.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3333
 
Brigitte Am: 10.02.2017 07:07:00 Gelesen: 824049# 523 @  
Sondermarke „Tobias Pils“
Serie „Junge Kunst in Österreich“

Aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ wird diesmal ein Gemälde des österreichischen Künstlers Tobias Pils auf einer Sondermarke präsentiert. Das Werk „Untitled (autumn)“ in Mischtechnik auf Leinwand ist 202 mal 152 Zentimeter groß und stammt aus dem Jahr 2016.

Tobias Pils wurde 1971 in Linz geboren und lebt in Wien. 1990 bis 1994 besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Er erhielt u. a. den Otto-Mauer-Preis (1994) und den Anton-Faistauer-Preis für Malerei (2011). Seit Beginn der 1990er-Jahre nahm und nimmt er an zahlreichen Ausstellungen teil, so waren seine Arbeiten unter anderem im Landesmuseum Linz (2003), in der Wiener Secession (2013), bei der Art Unlimited Art Basel (2016), in der Chinati Foundation, Marfa (2016) bzw. in den Galerien Eva Presenhuber, Gisela Capitain und Capitain Petzel ausgestellt. 2017 werden Pils’ Bilder in Einzelausstellungen in der Kunsthalle Krems, im Josef Albers Museum in Bottrop oder im Le Consortium in Dijon zu sehen sein.

Tobias Pils’ Bilder sind Paradoxe. Jedes Kunstwerk ist zugleich Prozess und Produkt, Gewinn und Verlust, undurchdringlich und transparent, geplant und zufällig. Wir sehen Linien, Raster, Texturen unterschiedlichster Art, kombiniert mit mechanischen und organischen Formen. Gegenständliches wird angedeutet, eine eindeutige Lesbarkeit wird jedoch verhindert. Es bleibt bei Versatzstücken und Fragmenten, die beim Betrachter willkürliche metaphorische Verbindungen hervorrufen. So wie die Interpretation ihre eigenen Wege geht – abhängig von den intuitiven Eingebungen des Betrachters –, ist auch der Malprozess bei Tobias Pils eine Erkundung des Intuitiven. Ausgehend von einem bestimmten Motiv ist Pils beim Malen seiner Bilder offen für alles, was im Entstehungsprozess geschieht, sodass ihm seine Bilder am Ende im Idealfall selbst fremd erscheinen. Dabei verzichtet Pils auf chromatische Farben und steigert seine Konzentration, indem er ausschließlich mit Grautönen arbeitet. Sie bilden in Pils’ OEuvre eine Entität und erzeugen ganz eigene wie auch eigenartige Stimmungen. Die reduzierte Farbpalette verweist gleichzeitig auf einen konzeptuellen Ansatz ähnlich dem zur monochromen oder rein gestischen Malerei.

(Textquelle: Galerie Gisela Capitain, Köln) „Pils’ Bilder sind eine Filmvorführung, die nur aus Auf- und Abblenden besteht, mehr verschwommen als scharf. Dieser Effekt legt unser analytisches Denkvermögen lahm, schärft aber unsere Konzentration und macht uns emotional empfänglicher.“
(Richard Shiff)



Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 22.3.2017
Markengröße: 30 x 40 mm
Entwurf: Tobias Pils
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3334
 
Brigitte Am: 27.02.2017 18:22:59 Gelesen: 820271# 524 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1860/62“
Serie „Klassikausgabe“

Ende 1860 bzw. Anfang 1861 wurden im Kaiserreich neue Briefmarken verausgabt, die wie in der Ausgabe zuvor eine Silhouette des Kopfes von Kaiser Franz Joseph mit einem Lorbeerkranz zeigen, diesmal jedoch nach rechts gewendet und in ein farbiges Oval auf weißem Hintergrund eingebettet: „Kaiserkopf im Oval nach rechts“. Diese Freimarken präsentiert die Österreichische Post nun im Rahmen der Serie „Klassikausgabe“. Warum nach zwei Jahren, also relativ kurzer Zeit, bereits wieder neue Freimarken ausgegeben wurden, hängt wohl damit zusammen, dass 1861 erstmals Briefumschläge eingeführt wurden, die bereits einen Wertstempel aufgedruckt hatten.

Für diesen wurden nach einigen Probedrucken schließlich Zeichnungen mit dem Kaiserkopf in einem ovalen Rahmen entworfen und genehmigt. Um die Freimarken und die Wertstempel einheitlich aussehen zu lassen, beschloss man, auch die Freimarken nach diesen Entwürfen neu zu gestalten. Gestochen wurden die neuen Prägestempel vom bewährten Graveur Tautenhayn. Die farbigen, ovalen Umrahmungen des Kaiserkopfes weisen ein geometrisches, verschlungenes Muster auf, das bei den Soldi-Werten etwas anders gestaltet ist als bei den österreichischen Kreuzer-Werten. Auch bei dieser Ausgabe gab es eigene Freimarken für Venetien – die Lombardei gehörte ja seit 1859 nicht mehr zum Kaisertum Österreich, sondern zu Frankreich – daher waren die Marken nur noch für Venetien gültig.

Wegen der höheren Fälschungssicherheit wurde die neue Freimarkenausgabe im Prägedruck hergestellt, sie hatte kein Wasserzeichen, war gummiert und mit Bogenzähnung ausgestattet. Im österreichischen Teil des Kaiserreichs wurden Werte zu 2 Kreuzern (gelb), 3 Kreuzern (grün), 5 Kreuzern (rot), 10 Kreuzern (braun) und 15 Kreuzern (blau) ausgegeben. Die Soldi-Werte für Venetien kamen erst später heraus: im Juni 1861 mit dem Nominalwert 5 Soldi (rot) und im Juni 1862 mit 10 Soldi (rötlichbraun). Die übrigen Soldi-Werte wurden nicht ausgegeben, da aufgrund des Verlustes der Lombardei noch große Mengen der entsprechenden Soldi-Freimarken aus 1858 vorrätig waren. Die Nominalwerte der neuen Freimarkenserie stehen unterhalb des Kaiserkopfes in weißer Schrift auf einem farbigen, ovalen Schild, die Währung Kreuzer oder Soldi ist oberhalb des Kopfes in den Rahmen integriert. Es gibt auch bei diesen Marken zahlreiche Farbnuancen und auch Zähnungsvarianten. Im Unterschied zur vorherigen Ausgabe von 1858 unterscheidet man jedoch keine verschiedenen Typen. Frankaturgültig waren die Marken bis 31. Mai 1864.

Auf dem aktuellen Briefmarkenblock sind eine österreichische Marke im Wert von 15 Kreuzern sowie eine Soldi-Marke mit einem Nominalwert von 10 Soldi abgebildet. Sie sind in einen hellblauen Hintergrund mit einem ovalen Rahmen eingebettet, der ein Ornamentmuster in der Art der österreichischen Freimarken aufweist.





Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 12.4.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 2 Marken
MiNr. 3336-3337 (Block 94)
 
Brigitte Am: 01.03.2017 07:08:00 Gelesen: 819813# 525 @  
Sondermarke „650 Jahre Gold - und Silberschmiede”

Ein besonderes Jubiläum feiern die Gold- und Silberschmiede Österreichs: Im Jahr 1366 wurde die erste Handwerksordnung für Goldschmiede erlassen und so die Zunft der Gold- und Silberschmiede gegründet. Ein Jahr später erging die Zechordnung. Die Österreichische Post gratuliert mit einer aufwendig gestalteten Sondermarke zu 650 Jahren glanzvoller Geschichte.

In der Zeit davor waren Gold- und Silberschmiede meist in Klöstern ansässig, wo sie für die Kirche und den Hof ihre kunst- und glanzvollen Arbeiten verrichteten. Erst nach und nach ließen sich Handwerker in den Städten nieder, und damit ergab sich auch der Bedarf nach einer Organisation der verschiedenen Gewerbe. Handwerker des gleichen Gewerbes schlossen sich in der Stadt zu Zünften und Bruderschaften zusammen. Die Innung der Goldschmiede wurde am 13. Oktober 1366 durch die Handwerksordnung von den Landesfürsten Albrecht III. und Leopold III. von Habsburg rechtlich anerkannt. Die beiden Habsburger Herzöge waren Brüder von Herzog Rudolf IV., dem Gründer der Universität Wien, der auch als „der Stifter“ bekannt ist.

Die Goldschmiede genossen wegen ihrer kunstvollen Werke und des edlen Materials besonderes Ansehen. Im Jahr 1367 regelten die Goldschmiedemeister und Bruderschaften mit einer Zechordnung die interne Organisation. Die Zunft wurde geschlossen, die Mitgliedschaft erblich und ein Eintritt nur durch Einheirat möglich. Im Laufe der Zeit wurde die Zunftregelung immer wieder geändert und angepasst. 1859 teilte die Gewerbeordnung die Gewerbe in freie Gewerbe, freie Gewerbe mit Anmeldung und konzessionierte Gewerbe mit einem verpflichtenden Befähigungsnachweis ein. Zu letzteren gehört das Goldschmiedehandwerk. Heute bezeichnet man das als reglementiertes Gewerbe: Zur Ausübung sind der Lehrabschluss und der Meisterbrief als Befähigungsnachweis vorgeschrieben.

Über die Jahrhunderte schufen Gold- und Silberschmiede bedeutende Kunstschätze für die Kirche, den Adel und das Bürgertum. Sakrale Kultgegenstände wie Kelche, Reliquiare, Kreuze und Monstranzen stehen weltlichen Kunstwerken wie Schmuck, kostbaren Gebrauchsgegenständen oder Herrschaftsinsignien gegenüber. Auch heute hat glänzender Gold- und Silberschmuck noch eine besondere Bedeutung.

Traditionelle österreichische Handwerkskunst trifft dabei auf moderne Ansprüche: Kunstvolles Design, innovative Techniken und hochwertiges Material ergeben kombiniert mit dem großen kunsthandwerklichen Geschick der Schmiedinnen und Schmiede individuelle, wertbeständige Kunstwerke, die auch international hohes Ansehen genießen.

Das Markensujet zeigt das Logo des Jubiläumsjahres: die stilisierte Zahl 650 mit einer glänzenden Metallfolierung. Der goldene Kreis und der Punkt in der Mitte symbolisieren dabei das Gold und die Sonne und damit auch die Hitze, die ja zur Goldverarbeitung wesentlich ist. Der silberfarbene Halbkreis steht für die Sichel des Mondes und für das Silber. Ein außergewöhnliches Motiv, das diesem exklusiven Gewerbe gerecht wird.





Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 12.4.2017
Markengröße: 34,5 x 50 mm
Entwurf: Charlotte Schwarz
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck / Metallfolien-Heißprägung
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3335
 
Brigitte Am: 03.03.2017 07:03:00 Gelesen: 819666# 526 @  
Sondermarke „Pöttschinger Tracht“
Serie „Klassische Trachten“

Aus der Reihe „Klassische Trachten“ wird diesmal die Tracht aus dem nordburgenländischen Ort Pöttsching vorgestellt.

Diese Tracht geht auf die traditionellen Volkstrachten aus dem Burgenland sowie auf den Pöttschinger Musiker Peter Zauner zurück. Peter Zauner war unter anderem Geiger bei Carl Michael Ziehrer und auch Komponist, er schrieb die Melodie zur burgenländischen Landeshymne. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er die Blasmusikkapelle Pöttsching. 1928 wurde in seiner Heimat ein großes Musikfest veranstaltet, bei dem Zauner mit seiner Kapelle erstmals in burgenländischer Tracht auftrat und mit großem Erfolg traditionelle Lieder und Volkstänze aufgeführt wurden. Daraufhin beschloss man im Volksbildungswerk, alte Volkslieder und Tänze aufzuzeichnen und so die Traditionen für die Nachwelt zu erhalten. Volkstanz und Musik haben bis heute große Bedeutung in der kleinen Gemeinde – sie führt in ihrem Wappen sogar einen Notenschlüssel.

1980 und 1981 gab es die ersten Volkstanzauftritte beim Pöttschinger Bauernball und bei den Bauernmärkten – zunächst noch in verschiedenen Dirndln, die Burschen in schwarzen Hosen, weißen Hemden und roten Halstüchern. Die Pöttschinger Tracht wurde schließlich von Martina Löffler und Dr. Clara Prickler vom Heimatwerk anhand alter Fotos nachgebildet, 1984 von den Tänzerinnen selbst genäht und bestickt und erstmals beim Musikantenfest anlässlich „15 Jahre Musikverein Pöttsching“ vorgeführt. Die Burschentracht wurde 1985 nach der Tracht Peter Zauners gefertigt.

Die Männertracht ist typisch burgenländisch: schwarze Stiefelhosen und Stiefel, ein weißes Hemd, dazu eine Weste mit Kragen, rotem Zackenrand und Silberknöpfen, die untersten vier davon als Doppelknöpfe. Man trägt die Weste entweder offen oder die untersten sechs Knopfreihen geschlossen. Besonders auffällig ist das Firta: eine Art Schürze oder „Vortuch“ in Blau, das die Männer tragen, dabei wird ein Zipf an der Hüfte in den Bund gesteckt – bei ledigen Männern rechts, bei verheirateten Männern links. Dazu wird im Sommer ein schwarzer Hut oder auch keine Kopfbedeckung getragen, im Winter eine Astrachankappe – eine Schiffchenmütze aus Karakulfell – und ein schwarzer Janker.

Die Bekleidung der Frauen besteht aus einem schwarzen, vorne geschnürten Mieder und einer weißen Bluse. Die Mädchen tragen einen weißen Rock mit Streublumen und drei blauen Bändern am Saum, ältere Frauen manchmal auch einen dunklen Rock mit Streublumen. Dazu gehört eine blau gestreifte Schürze und für kältere Tage eine kurze schwarze Trachtenjacke oder ein Umhängetuch. Eine Kopfbedeckung ist nicht üblich.

Die Volkstanzgruppe Pöttsching wurde 1979 gegründet und widmet sich mit ihren rund 20 Mitgliedern der Erhaltung volkstümlichen Brauchtums. Sie tritt sowohl bei regionalen als auch bei internationalen Volkstanzveranstaltungen auf und zeigt burgenländische und auch internationale traditionelle Volkstänze.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 7.4.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3338
 
Brigitte Am: 06.03.2017 07:07:00 Gelesen: 819263# 527 @  
Sondermarke „Schlierbacher Käse“
Serie „Klassische Markenzeichen“

Wortwörtlich „ausgezeichneter Käse“ wird in der Klosterkäserei Schlierbach im Herzen Oberösterreichs hergestellt, und das würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke aus der Serie „Klassische Markenzeichen“. Das Markenmotiv zeigt die traditionsreiche Verpackung eines „Schlierbacher Klosterkäses“ aus früheren Zeiten mit einer Abbildung des Stiftes Schlierbach.

Am 25. Juli 1924 wurde der Käsereibetrieb im Zisterzienserkloster Schlierbach von Bruder Leonhard gegründet. Seit jeher schon befassten sich die Zisterzienser mit Acker- und Gartenbau, Viehzucht und Handwerk, das Konzept der Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiges Konzept im Alltag. Konsequenterweise erfolgte daher die Umstellung der Käserei auf einen reinen Biobetrieb im Jahr 2012, nachdem bereits seit 1999 Bio-Käsespezialitäten hergestellt wurden. 2008 begann man auch mit der Produktion von Käsesorten aus Schaf- und Ziegenmilch.

Heute ist die Klosterkäserei Schlierbach die größte Klosterkäserei Europas, die einzige Österreichs und Marktführer im Segment Weichkäse mit Rotkultur. Langjährige intensive Zusammenarbeit mit Biobauern aus der Region bürgt für höchste Qualität und sichert den Erhalt der Landwirtschaften auch für künftige Generationen.

So arbeiten 64 Bio-Kuhmilchbetriebe, 47 Bio-Ziegenmilchlieferanten und 28 Bio-Schafmilchbetriebe aus Ober- und Niederösterreich mit der Käserei zusammen, in der rund 40 Mitarbeiter etwa tausend Tonnen an Bio-Weich-, Bio-Schnitt- und Bio-Frischkäse pro Jahr produzieren. Traditionelle Herstellungsverfahren und die Reifung im Klosterkeller sorgen für den ganz besonderen Geschmack der Käsespezialitäten. Ein Klassiker ist der Schlierbacher Bio-Schlosskäse, ein Weichkäse in den Sorten „Classic“ und „Exquisit“ in der traditionellen roten bzw. gelben Verpackung.

Bio-Kuhmilch-Weichkäse mit Rotkultur haben klingende Namen wie Bio-Paulus und Bio-Petrus. Eine besondere Variante sind jene Weichkäsesorten, die während der Reifung mit Weingeläge von Bio-Zweigelt affiniert werden und dadurch eine besonders dunkle Rinde und einen unverkennbaren Geschmack erhalten. Aus Bio-Schaf- bzw. Ziegenmilch werden Camembert, Frischkäse mit oder ohne Schnittlauch sowie Schnittkäse hergestellt – nicht nur Kuhmilchallergiker schwärmen von diesen Spezialitäten.

Ausgezeichnet sind die Käsespezialitäten aus Schlierbach nicht nur wegen ihres exquisiten Geschmacks, sondern auch mit zahlreichen nationalen und internationalen Preise wie dem „Käsekaiser 2017“ in der Kategorie bester Frischkäse Österreichs für den Bio-Ziegenfrischkäse Natur oder verschiedenen Auszeichnungen beim „World Cheese Award“ für die Sorten Bio-Selection Pur, Rot und Wein. Auch bei der internationalen „Käsiade“ und dem „World Championship Cheese Contest“ in den USA und in San Sebastian in Spanien konnten die Schlierbacher Bio-Käsespezialitäten zahlreiche Preise erringen.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 28.4.2017
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3339
 
Brigitte Am: 30.03.2017 12:29:47 Gelesen: 812270# 528 @  
Sondermarke „Europa 2017 – ‚Schloss Schönbrunn‘”

PostEurop wählte für die diesjährige EUROPA-Briefmarke das Thema „Schlösser“. Mit den EUROPA-Marken sollen die gemeinsamen Ziele der europäischen Postgesellschaften gefördert und die Gemeinsamkeiten in der Kultur und der Geschichte hervorgehoben werden. Damit wird die Briefmarke zu einem Symbol für eine engere europäische Zusammenarbeit und Integration. Die Österreichische Post präsentiert das größte und wohl auch berühmteste Schloss unseres Landes, das Schloss Schönbrunn in Wien.

Das Anwesen, auf dem heute das Schloss steht, wurde früher als „Katterburg“ bezeichnet. 1569 kam es in den Besitz der Habsburger und wurde als Jagdgrund und zur Zucht von Jagdwild benutzt. Die Witwe Kaiser Ferdinands II., Eleonora von Gonzaga, ließ um 1642 ein Lustschloss auf dem Grund errichten, das erstmals auch den Namen Schönbrunn trug – nach einer Quelle, die Kaiser Matthias als „Schöner Brunnen“ bezeichnet haben soll. Nach der Zerstörung des Schlösschens im Zuge der Türkenbelagerung beauftragte Kaiser Leopold I. im Jahr 1693 den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau eines repräsentativen Jagdschlosses für seinen Sohn Joseph I. Ganz im Stil einer barocken Schlossanlage wurde das Bauwerk streng symmetrisch errichtet, mit Obelisken an der Einfahrt, einer großen Freitreppe und einer großzügigen Gartenanlage.

Maria Theresia, die das Schloss 1740 als Geschenk ihres Vaters Karls VI. erhielt, machte das Schloss schließlich zu ihrer regelmäßigen Sommerresidenz und ließ es unter der Leitung des Architekten Nikolaus Pacassi umfangreich um- und ausbauen.

So wurden prunkvolle Repräsentationsräume ebenso angelegt wie Wohnräume für die ständig anwachsende kaiserliche Familie und den Hofstaat. Wirtschaftsgebäude wurden errichtet, denn bis zu 1.000 Personen mussten am Hof untergebracht und versorgt werden. Schönbrunn wurde zum kulturellen und politischen Zentrum des Habsburgerreichs. Als letztes großes Projekt unter Maria Theresia wurde der Schlosspark mit der Gloriette, dem Neptunbrunnen, den Römischen Ruinen, Alleen, Brunnen und Skulpturen gestaltet.

Mit Kaiser Franz Joseph I. erlebte Schloss Schönbrunn eine weitere glanzvolle Epoche. Er wurde dort geboren, verbrachte den Großteil seines Lebens dort und verstarb dort auch im Alter von 86 Jahren. Heute ist das Schloss mit dem Schlosspark für Touristen aus dem In- und Ausland das meistbesuchte Ziel in Österreich.

Prunkvolle Räume wie die Große Galerie, das Porzellanzimmer oder der Spiegelsaal im Rokokostil können ebenso besichtigt werden wie die ehemaligen Schlaf- und Arbeitsräume der kaiserlichen Familie, darunter auch die sogenannten Berglzimmer: Privatappartements von Maria Theresia und ihren Kindern, die mit einzigartigen üppigen Landschaftsmalereien des böhmischen Malers Johann Wenzel Bergl ausgestattet sind. Seit 1996 zählt das Schloss Schönbrunn mit seiner Gartenanlage als barockes Gesamtkunstwerk zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Markenmotiv zeigt das Schloss und den Park mit dem Neptunbrunnen und der Gloriette aus der Vogelperspektive.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 9.5.2017
Markengröße: 42 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Foto: Julius Silver
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3340
 
Brigitte Am: 31.03.2017 07:11:00 Gelesen: 811888# 529 @  
Sondermarkenblock „300. Geburtstag Maria Theresia“

Wer kennt sie nicht, die große „Landesmutter“ Österreichs, deren Denkmal den Maria-Theresien-Platz zwischen dem Natur- und dem Kunsthistorischen Museum in Wien prägt? Maria Theresia war zweifellos eine der einflussreichsten Frauen in der Geschichte unseres Landes. Heuer jährt sich ihr Geburtstag zum 300. Mal, und die Österreichische Post ehrt die große Herrscherin mit einem Sondermarkenblock, der als Gemeinschaftsausgabe mit Slowenien, Kroatien, Ungarn und der Ukraine herausgebracht wird. Er zeigt das Porträt Maria Theresias sowie die Krone als Detail ihres Wappens. Am 13. Mai 1717 wurde Maria Theresia als Tochter Kaiser Karls VI. geboren. Dieser erließ in weiser Voraussicht die Pragmatische Sanktion, in der die Unteilbarkeit der habsburgischen Länder sowie das Thronfolgerecht weiblicher Nachkommen festgelegt wurden.

Als Karl VI. 1740 verstarb, konnte Maria Theresia als seine älteste Tochter daher die Regentschaft übernehmen. Nicht alle europäischen Fürsten waren jedoch damit einverstanden, und so kam es zum Österreichischen Erbfolgekrieg. Erst 1748 wurde Maria Theresia als Herrscherin anerkannt. Die römisch-deutsche Kaiserwürde konnte sie jedoch nicht erlangen. 1745 wurde ihr Gemahl Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser gewählt, daher wird auch Maria Theresia gerne als Kaiserin bezeichnet, obwohl sie das formell nie war. Aus dieser Ehe, die die neue Linie Habsburg-Lothringen begründete, gingen sechzehn Kinder hervor, von denen sechs noch zu Maria Theresias Lebzeiten verstarben.

Die Kinder wurden nach machtpolitischen Gesichtspunkten verheiratet, um das Haus Österreich und seine Beziehungen zum Ausland zu stärken. Maria Theresia wird dementsprechend auch gerne die „Schwiegermutter Europas“ genannt. Ihre eigene Ehe war dagegen offenbar eine echte Liebesheirat. Franz Stephan soll sie als „Reserl“ angesprochen haben, während sie ihn „Mäusel“ nannte. Als er 1765 verstarb, traf sie das tief. Bis zu ihrem eigenen Tod 1780 trug sie fortan nur noch schwarze Kleidung.

Maria Theresias ältester Sohn Joseph II. wurde nach dem Tod seines Vaters römischdeutscher Kaiser und Mitregent in Österreich und war damit an vielen Reformen seiner Mutter maßgeblich beteiligt. Maria Theresia war selbst sehr konservativ, und ihre Neuerungen entsprangen eher der Notwendigkeit und den aufgeklärten Ideen ihrer Ratgeber als ihrem eigenen Reformwillen. Ihre Strafrechtsordnung „Constitutio Criminalis Theresiana“ war zwar eine Regelung der Gesetzeslage, die Abschaffung der Folter erfolgte jedoch erst unter Joseph II. Sie reformierte und vereinheitlichte die Verwaltung der einzelnen Länder, gründete die Militärakademie in Wiener Neustadt und setzte wirtschaftsfördernde Maßnahmen. Eine ihrer bekanntesten Reformen ist sicherlich die Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1774. Und bis heute ist Maria Theresias Name untrennbar mit einem der bekanntesten Bauwerke unseres Landes verbunden: Schloss Schönbrunn wurde durch ihre Baumaßnahmen zur prunkvollen Kaiserresidenz, wie wir sie heute noch kennen.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 13.5.2017
Markengröße: 30 x 36 mm
Blockgröße: 79,50 x 96,50 mm
Grafikentwurf: Svetlana Milijaševič
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck / Goldfolienprägung
Auflage: 130.000 Blocks mit 1 Marke
MiNr. 3341
 
Brigitte Am: 03.04.2017 07:01:00 Gelesen: 810876# 530 @  
Sondermarke „100 Jahre Lions Clubs International“

Melvin Jones, ein Versicherungskaufmann und Mitglied des „Business Circle of Chicago“, berief am 7. Juni 1917 eine Versammlung in Chicago ein, die heute als Gründungsakt des Lions Clubs International gilt. Er lud andere Geschäftsmänner dazu ein, sich doch nicht nur für den eigenen Profit, sondern auch für das Wohl anderer zu engagieren. Zum 100-jährigen Jubiläum würdigt die Österreichische Post diesen großen Gedanken mit einer Sondermarke.

„I am finding out that you do not get very far until you start doing things for others.“
– Man kommt nicht sehr weit, wenn man nicht beginnt, etwas für andere zu tun.

Nach dieser Erkenntnis und in Reaktion auf die sozialen Probleme, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte, ging Jones daran, seine Idee eines karitativen Clubs zu verwirklichen. Der Name „Lions Club“ soll Stärke, Mut und Treue widerspiegeln, und der Löwe wurde zum Symbol des Clubs. Viele bereits bestehende Gruppen traten dem Lions Club bei, dessen Ziel es war, gemeinsam mehr zu bewirken. Im Oktober folgte schließlich die erste landesweite Versammlung der Vereinigung. Delegierte von 22 Lions Clubs aus neun Staaten nahmen daran teil. Chicago wurde zum Hauptquartier und Dr. William Woods zum Präsidenten gewählt, während Melvin Jones Generalsekretär wurde. Nach diesem ersten Treffen hatte die „International Association of Lions Clubs“ 800 Mitglieder.

Mit den Jahren wurden die „Lions“ eine internationale Vereinigung: 1920 wurde der erste Club in Kanada gegründet, Mexiko folgte 1927. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden Clubs in vielen Ländern Europas, Asiens und Afrikas ins Leben gerufen. Zu Beginn waren nur männliche Mitglieder willkommen, seit 1920 gab es eigene Lioness Clubs für Frauen. Erst 1987 wurden weibliche Mitglieder zugelassen.

Heute gibt es über 46.000 Lions Clubs in rund 200 Ländern und Regionen mit insgesamt mehr als 1,4 Millionen Mitgliedern. Damit sind die Lions die größte gemeinnützige Organisation weltweit. Die Arbeit der Lions Clubs ist vielseitig und richtet sich stets nach dem Motto „We Serve“ – wir dienen. Eines der ältesten Projekte ist seit 1925 die Bekämpfung der Blindheit, so wurde etwa 1939 eine Blindenhundeschule gegründet. Die Clubs engagieren sich in Gesundheitsprogrammen, Katastrophenhilfe, Kommunen- und Umweltschutzprojekten, Kinderhilfe und Programmen für internationale Beziehungen. In den 1950er-Jahren wurde das Leo-Programm entwickelt, um auch „Jung-Löwen“ Möglichkeiten zur Mithilfe zu bieten.

1952 wurde in Graz der erste österreichische Lions Club gegründet, heute gibt es über 260 heimische Clubs mit rund 8.700 Mitgliedern, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind. Pro Jahr werden karitative Projekte mit rund drei Millionen Euro unterstützt. „Persönlich, rasch und unbürokratisch“ werden sozial Schwache, Kranke, Behinderte und Jugendliche unterstützt sowie im Katastrophenfall Hilfe geleistet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 19.5.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: Verena Gretschnig
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3343
 
Brigitte Am: 05.04.2017 07:03:00 Gelesen: 810237# 531 @  
Sondermarke „PUCH 150 SR“
Serie „Motorräder“

In den 1950er-Jahren, der großen Zeit der motorisierten Roller, begann auch Puch, der altbekannte Hersteller von Fahr- und Motorrädern aus Graz, sich in dieser Zweiradsparte zu engagieren. Einem dieser Motorroller, dem Modell 150 SR, widmet die Österreichische Post nun eine Sondermarke aus der Serie „Motorräder“.

Ab 1952 produzierte Puch erstmals Roller der Reihen 125 R, 125 RL (die Luxusversion mit Soziussitz, Tachometer, Reserverad und Standlicht) und später dann 125 RLA (mit elektrischem Starter). Mit dem für Roller typischen Durchstieg zwischen Lenker und Sattel, der Schutzverkleidung für den Fahrer (oder vielleicht sogar die Fahrerin) und dem formschönen Design konnte man auch „Nichtmotorradfahrer“ zu Zweiradfahrern bekehren. 1957, als das Rollergeschäft eigentlich schon wieder rückläufig war, brachte Puch schließlich zwei neue Modelle heraus: den 125 SR und den 150 SR. Beide Varianten gab es auch alternativ mit elektrischem Anlasser, in diesem Fall unter dem Namen 125 bzw. 150 SRA.

Die neuen Modelle unterschieden sich von der RL-Reihe, die ab 1957 nicht mehr gebaut wurde, durch die geschobene Langarmschwinge anstelle der Telegabel und durch die trendige zweifarbige Lackierung, die dem schnittigen Roller eine ganz eigene modische Eleganz gab. Hellblau/dunkelblaue, rot/beige und anthrazit/beige Farbvarianten standen für das Blechkleid zur Auswahl. Außerdem gab es mit dem Modell 150 SR erstmals auch eine Version mit 147 Kubikzentimetern Hubraum, die es auf eine Leistung von 6 PS bei einer Drehzahl von 5.500 Umdrehungen brachte und damit immerhin 85 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichte.

Die Modelle SR und SRA wurden bis 1968 gebaut. Anfangs hatten die Maschinen eine Drehgriff-Handschaltung, später dann eine Fußschaltwippe. Von der 125-Kubikzentimeter-Version wurden rund 3.700 Stück gebaut, von der stärkeren Variante mehr als 31.000 Stück, davon nicht ganz ein Drittel als SRA mit dem elektrischen Anlasser. Viele davon waren auch mit einem Ersatzreifen ausgestattet, der schräg hinter dem Soziussitz angebracht war.

Der Ersatzreifen ist auch auf dem Motiv der Briefmarke gut erkennbar. Der abgebildete Roller 150 SR ist Baujahr 1961 und zeigt die typische elegante anthrazit/beige Farbkombination. Die Blütezeit der Roller – Modelle von Vespa und Lambretta sind heute echte Klassiker – ging im Laufe der 1960er-Jahre ihrem Ende zu. Wer konnte, stieg auf einen PKW um – im Falle von eingefleischten Puch-Fans war das oftmals der Puch 500. Seit den 1990er-Jahren erleben die Motorroller wieder einen Aufschwung, was wohl auch mit dem verstärkten Verkehrsaufkommen in den Großstädten zu tun hat, wo man mit einem kleinen, wendigen Motorroller einfach flotter vorankommt und vor allem auch leichter einen Parkplatz findet.





Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 19.5.2017
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Hannes Denzel
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3342
 
Brigitte Am: 07.04.2017 07:07:00 Gelesen: 809408# 532 @  
Sondermarke „Puch XII Alpenwagen“
Serie „Autos“

Vor beinahe 100 Jahren, im Jahr 1919, wurde der Puch Alpenwagen XII entwickelt – eine Weiterentwicklung eines Automobils aus der Monarchie. Das elegante Fahrzeug wird nun auf einer Sonderbriefmarke der Österreichischen Post vorgestellt. Bereits 1889 machte sich Johann Puch (1862 – 1914), nachdem er das Schlosserhandwerk gelernt hatte, mit einer kleinen Fahrradproduktion in Graz selbstständig. Zehn Jahre später gründete er dann die „Johann Puch Erste Steiermärkische Fahrrad-Fabriks Aktiengesellschaft“, die 1914 in Puchwerke AG umbenannt wurde.

Im gleichen Jahr verstarb Johann Puch. Die Puchwerke fusionierten 1928 mit der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft und wurden zur Austro-Daimler-Puchwerke AG, kurze Zeit später wurde daraus die Steyr-Daimler-Puch AG. 1998 übernahm die Magna Holding jene Bereiche, die noch nicht ausgegliedert oder verkauft worden waren, und befasst sich heute vor allem mit Antriebstechnik.

Schon um 1900 beschäftigte sich Johann Puch nicht nur mit Fahrrädern, sondern auch mit motorisierten Fahrzeugen. Er baute einen Motor in ein dreirädriges Fahrrad ein und fertigte damit den Prototypen eines Motorrads. Im gleichen Jahr entwickelte er auch die legendäre Puch Voiturette, sein erstes Automobil, das ab 1906 dann in Kleinserien gefertigt wurde. Weitere ein- und zweispurige Fahrzeuge folgten, die Puchwerke wurden schließlich zu einem wichtigen Lieferanten für die österreichischungarische Armee während des Ersten Weltkriegs. Viele automobile oder zweirädrige Klassiker aus dem Hause Puch entstanden erst lange nach Johann Puchs Tod, darunter der heute noch legendäre Puch 500, der Haflinger oder das Puch Maxi, das letzte Puch-Mofa, das von 1965 bis 1995 erzeugt wurde.

Der Alpenwagen XII wird auch oft als „kleiner Alpenwagen“ bezeichnet, im Gegensatz zum „großen“ Alpenwagen VIII. Dieser war eigentlich für die Österreichische Alpenfahrt konstruiert worden – daher auch der Name Alpenwagen –, wurde aber während des Krieges vor allem als Sanitätskraftwagen eingesetzt. Der „große“ Alpenwagen wurde von 1913 bis 1922 gebaut und hatte einen 3,5 Liter-Vierzylinder-Motor mit 38 PS.

Rund 1.850 Stück davon wurden erzeugt. Mit Kriegsende erlebte die Automobilproduktion bei Puch einen kurzfristigen Einbruch, konnte sich aber durch die aufkommende Nachfrage für zivile Fahrzeuge wieder erholen. Der „kleine“ Alpenwagen XII war mit einem Vierzylinder-Reihenmotor mit 22 PS und 1.488 Kubikzentimeter Hubraum ausgestattet, hatte also etwa die halbe Leistung des Alpenwagens VIII. Produziert wurde er nur von 1919 bis 1920 mit einer Stückzahl von 300 Fahrzeugen, nur wenige Fahrzeuge sind heute noch erhalten. Das macht den Alpenwagen XII daher zu einer ganz besonderen Rarität.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 20.5.2017
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Wolfgang Buchta
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3344
 
Brigitte Am: 10.04.2017 07:11:00 Gelesen: 807755# 533 @  
Sondermarke „175 Jahre Wiener Philharmoniker“

Die Wiener Musikkultur und natürlich ganz besonders das traditionelle Neujahrskonzert sind heute untrennbar mit dem wohl berühmtesten Orchester der Stadt, den Wiener Philharmonikern, verbunden. Zum 175-jährigen Bestehen gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke, die die Wiener Philharmoniker beim Sommernachtskonzert vor dem Schloss Schönbrunn zeigt.

Die Komponisten Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven als Protagonisten der „Wiener Klassik“ machten Wien in der Zeit von 1770 bis etwa 1830 zu einem Mittelpunkt der klassischen Musikwelt. Und dennoch hatte die Stadt kein festes Konzertorchester aus Berufsmusikern – für jede Aufführung wurde ein eigenes Ensemble zusammengestellt. Nur in den Theatern gab es eigene Orchester. 1841 wurde Otto Nicolai (1810–1849) Kapellmeister am Kärntnertortheater. Am 28. März 1842 dirigierte er im Großen Redoutensaal ein „Großes Concert“.

„Sämmtliches Orchester-Personal des k.k. Hof-Operntheaters“ – der heutigen Wiener Staatsoper – wurde damit zur „Philharmonischen Academie“, wie die Wiener Philharmoniker ursprünglich hießen. Bis heute gelten die damals festgelegten – und hart erkämpften – Prinzipien, dass nur ein im Orchester der Wiener Staatsoper engagierter Künstler Mitglied der Wiener Philharmoniker werden kann, dass die Mitglieder alle Entscheidungen eigenverantwortlich auf demokratischem Wege treffen und dass die Verwaltung durch einen gewählten Ausschuss erfolgt.

Nach Nicolais Abgang dauerte es bis 1860, dass erstmals „Philharmonische Abonnementkonzerte“ im Kärntnertortheater stattfanden, die bis heute die künstlerische, organisatorische und finanzielle Basis des Orchesters bilden. 1870/71 wurde der Goldene Saal des Musikvereinsgebäudes zur Heimat der Wiener Philharmoniker, der durch seine akustischen Qualitäten bis heute zum Ruhm des Orchesters beiträgt.

Unter dem Dirigenten Hans Richter in der Zeit von 1875 bis 1898 erlebten die Wiener Philharmoniker ihre „Goldene Ära“ – Werke von Brahms, Bruckner und Tschaikowsky wurden uraufgeführt; Komponisten wie Wagner, Liszt oder Verdi traten als Gastdirigenten oder Solisten auf. Richters Nachfolger als Abonnementdirektor war Gustav Mahler. Unter seiner Leitung trat das Orchester erstmals im Ausland bei der Pariser Weltausstellung auf. 1922 erfolgte der erste Auftritt in Südamerika.

Heute sind die Wiener Philharmoniker Botschafter der Musik, die die Gedanken von Frieden, Humanität und Versöhnung in alle Welt hinaustragen. Weltweite Konzertreisen und Konzertzyklen, die Teilnahme an den Salzburger Festspielen und anderen bedeutenden Festivals und natürlich das traditionelle Neujahrskonzert machen dieses Orchester zu einem der wichtigsten Kulturträger unseres Landes. Jeder Dirigent fühlt sich geehrt, an das Pult des berühmten Orchesters treten zu können. Das Motto aus Ludwig van Beethovens „Missa solemnis“ prägt noch heute das Wirken der Wiener Philharmoniker: „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 25.5.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: Robert Höfler
Foto: Richard Schuster / Wiener Philharmoniker
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3345
 
Brigitte Am: 13.04.2017 07:03:00 Gelesen: 806628# 534 @  
Sondermarke „125 Jahre Stainzerbahn“
Serie „Eisenbahnen“

Mit einer Spurweite von 760 Millimetern, also der „Bosnischen Spur“, gehört die Stainzerbahn zu den schmalspurigen Lokalbahnen Österreichs. Seit 1892 fährt sie die rund 11,3 Kilometer lange Strecke zwischen Preding und Stainz in der Weststeiermark. Die Österreichische Post gratuliert zum runden Jubiläum mit einer Sondermarke, die den „Flascherlzug“ und im Hintergrund das malerische Schloss Stainz zeigt.

Am 26. November 1892 wurde die Stainzerbahn mit einer Streckenführung vom Bahnhof Preding-Wieselsdorf, wo es einen Anschluss an die Wieserbahn der Graz-Köflacher Bahn gibt, bis nach Stainz eröffnet. Bis 1922 wurde die Strecke von der Südbahngesellschaft betrieben, anschließend von den Steiermärkischen Landesbahnen. 1951 wurde der Personenverkehr schließlich eingestellt, und 1980, als die Konzession auslief, war auch der reguläre Güterverkehr zu Ende. Die Lokomotiven und Waggons wurden von anderen Strecken der Steiermärkischen Landesbahnen übernommen.

Eisenbahnfreunde hatten jedoch bereits 1971 einen nostalgischen Dampfbummelzug ins Leben gerufen, der so erfolgreich war, dass er schließlich zu einer dauerhaften Einrichtung wurde. Der sogenannte Stainzer Flascherlzug wird heute als Touristenbahn von der Gemeinde Stainz betrieben. Auch das Gebäude des Bahnhofs Stainz und viele Schienen stammen noch aus der Gründerzeit der Stainzerbahn. Der Name Flascherlzug stammt aus der Zeit um 1920, als in Rachling bei Stainz ein Wunderheiler namens Johann Reinbacher, auch „Höllerhansl“ genannt, praktizierte.

Seine Patienten reisten meist mit der Stainzerbahn an – eine beschwerliche Reise, da sein Haus noch gute acht Kilometer vom Bahnhof entfernt war. Im Gepäck hatten sie ein Fläschchen mit Urin, denn angeblich konnte der Höllerhansl anhand dessen die Leiden seiner Patienten diagnostizieren und sie dann entsprechend mit Kräutertees behandeln. Den anreisenden Patienten verdankte die Bahn nun ihren Namen als Flascherlzug, während sie auf der Fahrt zurück nach Preding-Wieselsdorf in Anspielung auf die von Reinbacher verschriebenen Kräutertees gerne als „Tee-Zug“ bezeichnet wurde. Ein Lied von Friedrich Moser aus dem Jahr 1922 erinnert an den überaus erfolgreichen Wunderdoktor, von dem nicht zuletzt auch die Gemeinde Stainz profitierte.

Beim Stainzer Flascherlzug werden heute eine Dampflokomotive sowie als Reserve eine Diesellok eingesetzt. Die markanten bunten Personenwaggons spiegeln die Geschichte der Bahn wider: Der grüne Waggon heißt Höllerhansl, der rote Bergliesl (nach einer für Höllerhansl tätigen Kräutersammlerin) und der gelbe Kräuterwagerl.

Weniger historisch denn kulinarisch ist die Bezeichnung des blauen Buffetwagens, der anschaulich „Schilcherschaukel“ genannt wird. Bei Bedarf kommen auch weitere Wagen zum Einsatz. Neben der nostalgischen Fahrt mit dem bunten Dampfzug gibt es auch Musik, deftige steirische Schmankerl und natürlich den namensgebenden Schilcher im Zug zu genießen. Insgesamt dauert eine solche Erlebnisfahrt rund zwei Stunden – ein Angebot, das jährlich rund 20.000 begeisterte Bahnfreunde in die Region lockt.





Nennwert: EUR 1,25
Ausgabetag: 28.5.2017
Markengröße: 42 x 32,25 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3346
 
Brigitte Am: 30.05.2017 14:34:45 Gelesen: 789745# 535 @  
Sondermarke „Herbert Boeckl“
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Einem der wichtigsten Vertreter der österreichischen Moderne widmet die Österreichische Post eine Sondermarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“: Herbert Boeckls Ölgemälde „Liegender Frauenakt (Weißer Akt)“ aus dem Jahr 1919 gilt als eines seiner Hauptwerke und ist im Leopold Museum in Wien zu sehen.

Herbert Boeckl wurde am 3. Juni 1894 in Klagenfurt geboren und interessierte sich schon früh für die Malerei. Als er mit 18 Jahren nicht an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen wurde, begann er ein Architekturstudium, die Malerei gab er jedoch nicht auf. Dabei lernte er Adolf Loos kennen und knüpfte Kontakte zu anderen Künstlern wie Egon Schiele, Carl Moll und Oskar Kokoschka. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gab er sein Studium auf und eröffnete ein Künstleratelier in Klagenfurt. 1919 heiratete er Maria Plahna; sie stand für viele seiner Akte Modell, unter anderem auch für den „Liegenden Frauenakt“. Da Boeckl in Klagenfurt wenig Anerkennung fand, zog er nach Wien, kehrte aber immer wieder nach Kärnten zurück. Nach mehreren Auslandsaufenthalten konnte er 1927 in der Wiener Secession seine erste Ausstellung präsentieren und einige Bilder an die Österreichische Galerie verkaufen. 1935 erhielt er eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien, zu deren Rektor er später auch bestellt wurde. 1952 begann er mit einem monumentalen Freskenzyklus in der Engelkapelle der Abtei Seckau, die die Apokalypse zeigt. Acht Jahre arbeitete er daran und schuf damit eines der wichtigsten sakralen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts. Herbert Boeckl verstarb am 20. Jänner 1966 und ist in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof bestattet. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie etwa den Großen Österreichischen Staatspreis, den Guggenheim-Preis, das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst und den Ehrenring der Stadt Wien.

Herbert Boeckl war künstlerisch seiner Zeit stets voraus. Seine frühen Werke waren von einem kraftvollen expressionistischen Stil geprägt. Farbe war eines seiner wichtigsten Ausdrucksmittel. Er verwendete wenige, aber kräftige Farben, die dick aufgetragen wurden und so fast plastisch wirken. Sein Stil veränderte sich im Laufe seines Schaffens mehrmals und zeigte in seinen späten Phasen auch seine Beschäftigung mit der internationalen abstrakten Malerei. Neben Ölgemälden fertigte er auch zahlreiche Zeichnungen und Aquarelle an. Seine bevorzugten Themen waren anfangs vor allem Porträts und Akte, später auch Stillleben, Landschaften und anatomische Studien. Der „Liegende Frauenakt“ zeigt in einem angedeuteten schwarzen Umriss die Gestalt einer Frau, eine Trennung zwischen ihr und dem Hintergrundraum ist dabei kaum zu erkennen.

Nach dem Tod Gustav Klimts, Egon Schieles, Otto Wagners und Koloman Mosers im Jahr 1918 galt Herbert Boeckl als der Hauptvertreter der Moderne in Österreich und prägte die heimische Kunst des 20. Jahrhunderts ganz entscheidend.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 7.6.2017
Markengröße: 42 x 35 mm
Entwurf: Herbert Boeckl
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3347
 
Brigitte Am: 01.06.2017 07:08:00 Gelesen: 789175# 536 @  
Sondermarke „Walter Vopava“
Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“

Einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Abstraktion in Österreich ist der Wiener Maler Walter Vopava. Die Österreichische Post widmet ihm eine Sondermarke, die eines seiner für ihn ganz charakteristischen Werke zeigt.

Walter Vopava wurde 1948 in Wien geboren. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Professor Maximilian Melcher, der auch bekannte Künstler wie Peter Pongratz und Hubert Schmalix zu seinen Schülern zählte. Walter Vopava lebt und arbeitet in Wien, Berlin und Niederösterreich. 1999 wurde er mit dem Preis der Stadt Wien und dem Würdigungspreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet, 2011 erhielt er den Österreichischen Kunstpreis für Bildende Kunst. Er ist Mitglied der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession sowie der Künstlervereinigung MAERZ in Linz. Seine Werke waren bzw. sind in zahlreichen Galerien und Ausstellungen zu sehen, etwa in der Kunsthalle Krems (2002 und 2011), im Essl Museum (2004) oder im 21er Haus (2014).

Während die Bilder Walter Vopavas in den 1980ern noch figurative Bezüge aufwiesen, entwickelte er im Verlauf der 1990er-Jahre in der Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Atmosphäre das Gemälde als Farbraum. Schwere dunkle Farbfelder werden in Beziehung zu hell leuchtenden Farbflächen unterschiedlicher Couleurs gesetzt. Das Ergebnis sind meditative Tiefenräume, die dem Betrachter ein geheimnisvolles „Dahinter“ suggerieren. Walter Vopava geht in seiner Arbeitsweise nicht von einer Idee aus, die illustriert wird, sondern diese entsteht umgekehrt erst während des Malens. Dennoch entzieht sich die Malerei des Künstlers der Beliebigkeit, da sie sich zunächst an einem bestimmten System orientiert, das niemals als absolut gelten kann.

Walter Vopavas Einstellung zur Malerei ist entschieden puristisch. Mit elementaren Mitteln wird das Substanzielle der Malerei erforscht, jeglicher Vorwand beiseite geräumt. Abstraktion ist für ihn nicht unbedingt ein Stil, sondern die Möglichkeit, sich auf das Essenzielle in der Malerei zu konzentrieren, losgelöst vom Vorwand des Inhaltlichen und Figurativen. Malerische Balkenstrukturen schweben im Raum und verzahnen sich; manchmal driften sie ab, sind lediglich an den äußersten Grenzen des Bildes sichtbar. Eine deutliche Aufhellung tritt hierbei ein, das Dunkle weicht dem Hellen. Die Lichtkonstante wird manchmal dermaßen gesteigert, dass ein gleißendes Weiß in den Vordergrund drängt. Andernorts verdichten sich die dunklen Zonen zu schweren massiven Farbflächen. Nuancierte Farbtöne in Grün akzentuieren den Schwarz-Weiß-Kontrast des monumentalen Farbfeldes. (Florian Steininger)

Das auf der Sondermarke abgebildete Motiv ist ein Werk Vopavas ohne Titel aus dem Jahr 2007, Acryl auf Leinwand in der Größe 280 mal 200 Zentimeter, das sich beim Künstler befindet.





Nennwert: EUR 1,25
Ausgabetag: 1.7.2017
Markengröße: 34,5 x 50 mm
Entwurf: Walter Vopava
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck / offset printing
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3348
 
Brigitte Am: 03.06.2017 07:01:00 Gelesen: 788381# 537 @  
Sondermarke „Christoph Waltz“
Serie „Österreicher in Hollywood“

„Wir sind Oscar!“ hieß es 2010 hierzulande begeistert, als Christoph Waltz, heute zweifellos einer der bekanntesten und erfolgreichsten „Österreicher in Hollywood“, erstmals die begehrte goldene Statuette erhielt. Die Österreichische Post ehrt ihn nun mit einer Sondermarke aus der gleichnamigen Serie. Am 4. Oktober 1956 wurde Christoph Waltz in Wien geboren und wuchs dort auch auf. Seine Eltern waren Kostüm- und Bühnenbildner, seine Großmutter Schauspielerin.

Weil sein Vater Deutscher war, erhielt auch Christoph die deutsche Staatsbürgerschaft, im Zuge seines Erfolgs wurde ihm 2010 auch die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Waltz studierte schließlich Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar und am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. Ab dem Ende der 1970er-Jahre wirkte er in zahllosen deutschsprachigen und auch internationalen Theater- und Fernsehproduktionen mit, unter anderem auch in der letzten Folge, in der Siegfried Lowitz den „Alten“ spielte – Waltz war derjenige, der auf den Kommissar schoss. 1996 verkörperte er Roy Black in der Verfilmung der Biografie des Sängers und erhielt dafür den Bayerischen Fernsehpreis. Im Jahr 2000 führte Waltz erstmals selbst Regie bei dem Streifen „Wenn man sich traut“.

Der große Durchbruch im Film-Mekka Hollywood gelang ihm im Alter von über 50 Jahren als SS-Oberst Hans Landa mit dem Film „Inglorious Basterds“ von Quentin Tarantino, für den er 2010 den Oscar als bester Nebendarsteller erhielt – übrigens als erster deutschsprachiger Schauspieler nach Maximilian Schell 1962. Nur drei Jahre später konnte er für seinen nächsten Tarantino-Film „Django Unchained“ seinen zweiten Academy Award einheimsen. Für beide Filme wurde er auch mit dem Golden Globe, dem SAG-Award und dem BAFTA-Award und zahlreichen anderen Filmpreisen ausgezeichnet, 2011 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Seit diesen Filmen gehört Christoph Waltz zu den ganz Großen in Hollywood, unter anderem verkörperte er auch den Bösewicht in der James-Bond-Saga „Spectre“ (2015) oder Kardinal Richelieu in der Verfilmung der Drei Musketiere von 2011. Bis heute ist Waltz auch der einzige Schauspieler, der einen Oscar für eine Rolle in einem Tarantino-Film erhielt.

Christoph Waltz spricht fließend Deutsch, Englisch und Französisch – das und sein leichter österreichischer Akzent prädestiniert ihn für Rollen, die nicht Englisch als Muttersprache haben. Sowohl in seiner Rolle in „Inglorious Basterds“ als auch in jener in „Django Unchained“ spricht er auch Deutsch. Seine Filmcharaktere sind oft ambivalent, eitel und vielschichtig, aber charmant und gebildet, auch sein komödiantisches Talent konnte er unter Beweis stellen.

2014 erhielt er in Hollywood einen Stern auf dem berühmten „Walk of Fame“. Auch bei amerikanischen Talk-Shows ist er gern gesehener Gast. Christoph Waltz hatte übrigens den gleichen Stiefvater wie Michael Haneke, ein anderer berühmter Österreicher in Hollywood.



Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 12.7.2017
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 405.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3349
 
Brigitte Am: 05.06.2017 07:03:00 Gelesen: 787640# 538 @  
Sondermarke „Pfarrkirche St. Andrä - Passion 16 - Christus und ungläubiger Thomas“
Serie “Sakrale Kunst in Österreich”

Die römisch-katholische Pfarrkirche nahe des Ortes Thörl-Maglern in Kärnten ist dem heiligen Andreas geweiht. Berühmt ist sie für ihre Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die vom Kärntner Maler Thomas von Villach stammen. Die Sondermarke der Österreichischen Post aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ zeigt das Motiv des ungläubigen Thomas mit Christus.

Schon im 12. Jahrhundert gab es eine Kapelle in Thörl-Maglern. Die heutige Kirche wurde 1489 geweiht. Der massive Bau im spätgotischen Stil weist noch einige Bauteile aus romanischer Zeit auf. Beeindruckend sind neben dem Kreuzrippengewölbe vor allem die detailreichen Fresken, die Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und 1939/40 restauriert wurden. Geschaffen wurden die Szenen von Thomas von Villach, einem spätgotischer Maler von Fresken und Tafelbildern aus Thörl. Er war etwa ab 1455 in Villach tätig und ist ein bedeutender Vertreter der Villacher Schule.

Seine Werke zeigen Einflüsse der italienischen und später auch der niederländischen Malerei seiner Zeit und zeichnen sich durch ihren Detailreichtum und ihre feine Linienführung aus. Auch das „Landplagenbild“ an der Außenseite des Grazer Doms sowie die Fresken im Stift Sankt Paul und einige weitere Tafelbilder in Kärnten werden ihm zugeschrieben. Gegen Ende seines Lebens war Thomas Stadtrichter von Villach.

Die Fresken im Chor der Pfarrkirche Thörl-Maglern, der Heimat des Malers, entstanden vermutlich in der Zeit zwischen 1470 und 1489. Über der Sakramentsnische ist ein turmartiges Sakramentshaus gemalt, das Christus, Maria und Johannes sowie Szenen vor allem aus dem Alten Testament zeigt. Auf einem Triumphbogen ist das Jüngste Gericht dargestellt. Imposant ist das sogenannte Lebende Kreuz, das den gekreuzigten Christus zeigt. Von den vier Enden des Kreuzes geht je ein Arm ab. Der untere Arm zerschlägt mit einem Hammer das Höllentor, der obere öffnet mit einem Schlüssel das Himmelstor. Der rechte und linke Arm an den Kreuzenden zeigt Szenen mit den allegorischen Figuren Ecclesia und Synagoga. Um das Lebende Kreuz herum ist ein Passionszyklus abgebildet, aus diesem stammt auch das Markenmotiv, das Bildnis des ungläubigen Thomas. Thomas war einer der zwölf Apostel, die Jesus begleiteten. Er wird im Johannesevangelium im Neuen Testament als Zweifler dargestellt, weil er nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, bis er dessen Wundmale sah und seine Hand darauf legen konnte. Jesus sagte darauf zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Joh 20,24–29)

Neben den kunsthistorisch bedeutenden Fresken ist in der Pfarrkirche von Thörl-Maglern vor dem Triumphbogen auch eine geschnitzte Rosenkranzmadonna aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Der Hochaltar von 1613 beherbergt eine Statue des heiligen Andreas. Die barocke Holzempore ist mit einer neugotischen Orgel ausgestattet.



Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 14.7.2017
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3350
 
Brigitte Am: 07.06.2017 07:07:00 Gelesen: 786911# 539 @  
Sondermarkenblock „150 Jahre Brennerbahn“
Serie „Eisenbahnen“

Eine der wichtigsten Verbindungen von Deutschland über Österreich nach Italien ist die Eisenbahnstrecke über den Brenner, die normalspurige Brennerbahn. Anlässlich des 150. Jubiläums ihrer Eröffnung im August 1867 widmet ihr die Österreichische Post eine Sondermarke aus der Serie „Eisenbahnen“.

Jene Teilstrecke der Eisenbahnverbindung von München nach Verona, die von Innsbruck über den Brennerpass bis nach Bozen verläuft, wird Brennerbahn genannt, auf Italienisch Ferrovia del Brennero. Sie stellt den Zusammenschluss zwischen der 1858 eröffneten k. k. Nordtiroler Bahn (Kufstein–Innsbruck) und der 1859 in Betrieb gegangenen k. k. Südtiroler Bahn (Verona–Bozen) dar. Die Strecke von Innsbruck nach Bozen ist rund 125 Kilometer lang. Die höchste Steigung beträgt 25 Promille, die höchste erreichbare Geschwindigkeit eines Zuges beträgt auf Nordtiroler Seite 100 km/h, in Südtirol etwas mehr.

Geplant und errichtet wurde die Brennerbahn unter der Leitung von Ingenieur Carl von Etzel von der k. k. priv. Südbahngesellschaft. Im Unterschied zur kurz zuvor eröffneten Semmeringbahn wurden aus Kostengründen möglichst wenige Tunnels und Brücken gebaut und stattdessen die steilen Talstufen bei St. Jodok und Gossensass durch Kehrtunnels überwunden. Ebenfalls kostengünstiger war es, bei Matrei und Gossensass die Strecke in das Flussbett (Sill bzw. Eisack) zu legen und für das jeweilige Gewässer einen Tunnel anzulegen. Der Bahnhof am Brennerpass auf 1.371 Meter Seehöhe, der höchste Punkt der Brennerbahn, ist heute der Grenzbahnhof zwischen Österreich und Südtirol, wobei der größte Teil zur Südtiroler Gemeinde Brenner gehört. Dort muss aufgrund der unterschiedlichen Stromsysteme der österreichischen (Wechselstrom) und der italienischen Bahn (Gleichstrom) die Lokomotive gewechselt werden. Heutige moderne E-Loks können allerdings mehrere Stromsysteme benützen und müssen nicht mehr wechseln. Historische Bedeutung erlangte der Bahnhof Brenner im Zweiten Weltkrieg, als Adolf Hitler und Benito Mussolini dort mehrmals zu politischen Gesprächen zusammentrafen.

Seit einigen Jahren ist der Bau des 55 Kilometer langen Brenner-Basistunnels im Gang, der den Güterverkehr von der heutigen Strecke abziehen und die gesamte Verbindung im Rahmen des Systems der Transeuropäischen Netze (TEN-T) beschleunigen wird. Bereits seit 1994 benützen Güterzüge die Umfahrung Innsbruck mit dem fast 13 Kilometer langen Inntaltunnel, um die Lärmbelastung im Unterinntal zu verringern. Bei der Realisierung des Brenner-Basistunnels werden diese Umfahrung sowie die Hochgeschwindigkeitsstrecke im Unterinntal miteinbezogen und machen damit die Eisenbahnachse Skandinavien-Mittelmeer (SCAN-MED) deutlich schneller. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Der bereits jetzt beträchtliche Güterverkehr auf der Brennerachse wird zu einem großen Teil von privaten Eisenbahnunternehmen durchgeführt.

Das Briefmarkensujet zeigt einen typischen Personenzug der 1980er-Jahre mit einer E-Lok der Reihe 1020 der ÖBB im verschneiten Bahnhof Gries. Das Gebiet des Brennerpasses auf österreichischer Seite gehört zur Gemeinde Gries am Brenner.



Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 15.7.2017
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3351
 
Brigitte Am: 09.06.2017 07:11:00 Gelesen: 786242# 540 @  
Sondermarkenblock „Eiche“

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Österreichischen Bundesforste, die im Jahr 1997 aus dem Staatshaushalt ausgegliedert und als Aktiengesellschaft neu gegründet wurden, bietet die Österreichische Post eine ganz besondere Rarität für Briefmarkenfreunde: Eine Briefmarke in Form einer Eiche aus echtem Eichenholz.

Eichen (lat. Quercus) sind an ihren charakteristisch gelappten Blättern und an ihren Früchten auch für Laien recht gut erkennbar. In Österreich sind vor allem die Stiel- und die Traubeneiche heimisch. In den östlichen Gebieten unseres Landes sind Eichen weit verbreitet und spielen auch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Sie können eine Höhe von bis zu 40 Metern sowie ein Alter von rund 1.000 Jahren erreichen.

Eichenholz ist eine der wertvollsten heimischen Furnierholzarten. Auch für Parkett, Türen, Fensterrahmen, Treppen und Möbel wird Eichenholz verwendet. Besondere Bedeutung hat die Eiche bei der Erzeugung von Holzfässern für hochwertige Weine im Barriqueausbau. Eicheln, die Früchte der Eichen, enthalten sehr viel Stärke und sind ein wichtiges Nahrungsmittel für Wildtiere. Die Eichenrinde findet auch in der Medizin Verwendung.

Die Eiche hat ein hartes, gleichmäßig gewachsenes und dichtes Holz – Eigenschaften, die ideal für die Erzeugung hochwertiger Furniere sind, denn das Holz bricht dadurch nicht so leicht. Diese hohe Widerstandskraft und die gute Bearbeitungsfähigkeit sowie die gleichmäßige Struktur und Farbe des Holzes machen die Eiche zu einer beliebten und trendigen Holzart in der Möbelerzeugung.

Alle Eichenbriefmarken wurden aus dünnen Furnierblättern aus Eichenrundholz gefertigt. Dafür wurde ein einzelner Baumstamm verwendet, der aus dem Revier der Österreichischen Bundesforste in Breitenfurt im Wienerwald stammte. Die stattliche Eiche war etwa 210 Jahre alt, 30 Meter hoch und hatte einen Brusthöhendurchmesser von 75 Zentimetern. Sie wurde speziell für die Produktion der Briefmarken geerntet.

Auch alle weiteren Produktionsschritte der ersten österreichischen Holzbriefmarke wurden von heimischen Unternehmen durchgeführt. Das Eichenrundholz wurde von dem in Wien ansässigen Unternehmen rausgebrannt in Kooperation mit Partnerfirmen aufwendig verarbeitet. rausgebrannt hat sich auf die Umsetzung ungewöhnlicher Ideen spezialisiert und mittels modernster Lasertechniken bereits kreative Designs in unterschiedlichsten Materialien realisiert. Die Herstellung der Holzmarken war ein technisch herausforderndes Unterfangen – Holz ist ein lebendiges Material, das „arbeitet“ und sich auch je nach Luftfeuchtigkeit verändert. Die kurze Trockenzeit des Holzes brachte die Gefahr von Rissen und Verformungen mit sich, und die durch die natürliche Holzmaserung nicht ganz ebene Furnierfläche machte den vollflächigen Druck schwierig. Mittels Lasercut und Laserbranding wurde die Baumform aus dem Eichenfurnier gestanzt. Dafür wurde ein eigens entwickeltes Verfahren angewendet, um schöne und saubere Schnittkanten zu erreichen. Jede Eichenmarke ist somit ein individuelles Einzelstück in der Form einer Eiche und mit der besonderen Haptik des nachwachsenden Rohstoffes Holz.



Nennwert: EUR 6,90
Ausgabetag: 28.7.2017
Blockgröße: 45 x 50 x 0,6 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Produktion: rausgebrannt e.U. / Siebdruck, Lasercut, Laserbranding
Auflage: 130.000 Blocks
MiNr. 3352
 
Brigitte Am: 05.07.2017 14:33:12 Gelesen: 778125# 541 @  
Sondermarkenblock „Einspänniger Landpostwagen“
Serie „Historische Postfahrzeuge“

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ wird diesmal ein einspänniger Landpostwagen präsentiert, wie er zur Zustellung der Briefpost auf dem Lande in Verwendung war. Das Markensujet basiert auf einer Lithographie von A. Fachini.

Der Markenblock zeigt einen kleinen, recht simpel gebauten zweiachsigen Wagen mit vier Rädern und ohne Dach, der von einem einzelnen Pferd gezogen wird. Der Postillion sitzt auf seiner Bank, vor ihm liegt das sogenannte „Felleisen“ (vom französischen Wort „valise“), ein lederner Reisesack, der im Fahrpostdienst als Behältnis zur Aufnahme der Sendungen verwendet wurde. Dazu wird im „Unterricht über den Postbeförderungsdienst auf Straßen“ von 1884 Folgendes angeordnet: „… Die zur Beförderung der Briefpost und Stafetten bestimmten Wagen sollen von der leichtesten landesüblichen Bauart, jedoch so eingerichtet sein, daß in denselben die Felleisen gehörig verwahrt, und vor Verlust oder Beschädigung möglichst gesichert seien, weshalb dieselben entweder nach Art der Cariolwagen gebaut, oder die offenen mindestens mit einer Drahtkette zur Befestigung des Felleisens und einer vor Nässe schützenden Decke versehen sein müssen. … Die Briefpostfelleisen müssen im Inneren des Wagens so verwahrt werden, dass sie vor Nässe und Reibung geschützt und auch vor Verlust gesichert sind und müssen daher im offenen Wagen so untergebracht sein, daß sie der Postillon stets im Auge behält. Niemals darf ein Felleisen außerhalb des Wagens, das ist am Vorder- oder Hintertheile, aufgepackt werden.“ Bei Briefpost bis zu einem Gewicht von 110 Kilogramm hatte die Beförderung mit einem Pferd zu geschehen – der Postillion wurde dabei in das Ladungsgewicht natürlich nicht eingerechnet.

Bekleidet ist der Postwagenfahrer mit einer Uniform, die es seit 1838 für die Postillione gab. Er trägt die „Galamontur“: eine rote Jacke, helle Hosen aus Leder, schwarze Stiefel und einen schwarzen Zweispitz. Über seine Schulter ist mit einer Kordel das Posthorn geschlungen. Es gab auch eine einfachere Uniform, die für den alltäglichen Dienst bestimmt war, sie war aus schwarzgrauem Tuch mit roten Aufschlägen und Silberborten gefertigt, dazu trug man lederverstärkte Hosen. Auf dem Markensujet ist erkennbar, dass der Postillion eine Pfeife im Mund hat – dazu gab es allerdings strenge Vorschriften. So durfte etwa in Anwesenheit von Fahrgästen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Reisenden geraucht werden.

Auf dem Markenblock ist die Unebenheit des Fahrweges recht gut zu erkennen. Eine Fahrt mit einem solch einfachen Postwagen war daher wohl eine eher holprige Angelegenheit und mit einem einzelnen Pferd sicherlich auch nicht allzu schnell.



Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 24.8.2017
Markengröße: 52 x 40 mm
Blockgröße: 100 x 60 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit einer Marke
MiNr. 3353 (Block 96)
 
Brigitte Am: 05.07.2017 14:33:28 Gelesen: 778124# 542 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1867“
Serie „Klassikausgabe“

Das Jahr 1867 war ein großer Einschnitt in der Geschichte der Habsburgermonarchie. Der Österreichisch-Ungarische Ausgleich machte aus dem Kaisertum Österreich die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, und das hatte naturgemäß auch Auswirkungen auf das Postwesen. Die Freimarkenausgabe 1867 trägt diesem Umstand Rechnung.

Ungarn war nun im Rahmen der verfassungsrechtlichen Realunion ein selbstständiger, gleichberechtigter Staat, das gemeinsame Staatsoberhaupt Franz Joseph I. herrschte als Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn. Ab 1. Mai 1867 gab es somit auch eine selbstständige ungarische Postverwaltung. Die Freimarkenausgabe 1867 ist aber dennoch eine „bildgleiche Ausgabe“, die in beiden Postverwaltungen Verwendung fand. Die Währungsbezeichnung „Kr.“ für Kreuzer bzw. Krajczar war für beide Länder passend. Diese Freimarkenserie wurde am 1. Juni 1867 mit den Werten von 2, 3, 5, 10 und 15 „Kr.“ für Ungarn (zu dem auch Siebenbürgen gehörte) ausgegeben. Im österreichischen Kaiserreich war sie erst nach dem Aufbrauchen der vorangegangenen Briefmarkenserien erhältlich. Die Nominalwerte von 25 und 50 Kr. wurden am 1. September 1867 ausgegeben. Gültig waren die Marken in Ungarn („Transleithanien“) bis 31. Juli 1871, im österreichischen „Cisleithanien“ bis 31. Oktober 1884. Die Freimarken 1867 zeigen wiederum wie in der Ausgabe von 1860 den Kopf des Kaisers nach rechts gewendet, allerdings nun mit deutlich erkennbaren Gesichtszügen.

Das Bildnis des Kaiserkopfes ist von einem Perlenkreis eingerahmt, um diesen herum sind geschwungene Ornamente dargestellt. Der Nominalwert steht unterhalb des Bildmotivs. Das Design der 50-Kreuzer-Marke ist deutlich anders als das der anderen Werte.

Gedruckt wurden die Freimarken auf Schalterbögen zu je 100 Stück bzw. zu 80 Stück bei der 50-Kreuzer-Marke, beide Schalterbögen waren mit einem Wasserzeichen versehen. Man unterscheidet dabei den „groben“ und den „feinen Druck“: Bis Ende 1874 wurde relativ dickes, raues Papier verwendet, die grobe Charakteristik entstand beim Druck durch die Verwendung einer Textilunterlage auf der Gegenwalze. Ab 1874 wurde ein dünneres und glatteres Papier eingesetzt. Bei den 5-Kreuzer-Werten werden außerdem zwei Typen unterschieden: Die Type II entstand ab 1872 durch die Verwendung eines neuen Urstöckels. Innerhalb der Typen I und II unterscheidet man nochmals genauer nach unterschiedlichen Druckdetails in Variante a und b. Freimarken im „feinen Druck“ und in der Type II gibt es somit nur in den österreichischen Ausgaben, da die ungarischen nur bis 1871 in Umlauf waren. Exemplare der Freimarken 1867, die im ungarischen Gebiet verwendet wurden, sind bei Sammlern aufgrund der recht kurzen Gültigkeitszeit besonders beliebt. Zudem gibt es bei den Freimarken 1867 im feinen Druck sehr viele Zähnungsvarianten.

Der aktuelle Markenblock aus der Serie „Klassikausgaben“, eine Gemeinschaftsausgabe mit Ungarn, zeigt eine braune Freimarke zu 50 Kreuzern sowie eine 5-Kreuzer-Marke Type I im groben Druck in einem rötlichen Farbton.



Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 25.8.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 126.000 Blocks mit zwei Marken
MiNr. 3354 und 3355 (Block 97)
 
Brigitte Am: 07.08.2017 11:38:26 Gelesen: 766937# 543 @  
Sondermarke „Maria Kirchental“
Serie „Kirchen in Österreich“

Einer der beliebtesten Wallfahrtskirchen im Salzburgerland ist die Sondermarke aus der Serie „Kirchen in Österreich“ gewidmet: der Kirche Maria Kirchental „Zu unserer Lieben Frau Geburt“ in Sankt Martin bei Lofer. Seit mehr als 300 Jahren pilgern Gläubige zu diesem Wallfahrtsort, der im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Die Kirche wurde ab 1694 nach Plänen des bekannten Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet und 1701 eingeweiht. Die Außenansicht wird von der zweigeschoßigen Ostfassade mit den beiden Türmen und deren kleinen Kuppeln geprägt. Zwischen den Türmen ist das Gnadenbild der Muttergottes mit dem Jesuskind abgebildet. Die Wallfahrtskirche wurde vor einigen Jahren umfangreichen Renovierungsarbeiten unterzogen, nach deren Abschluss 2001 bezeichnete Alterzbischof Eder sie als „Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“. Der Innenraum der barocken Kirche beeindruckt durch seine Weiträumigkeit und Helligkeit. Der Hochaltar in seiner heutigen Form stammt aus der Zeit der ersten Kirchenrenovierung um 1858. Er ist aus marmoriertem Holz gefertigt.

Über dem Altartisch erhebt sich ein triumphbogenartiger Altaraufbau mit dem Gnadenbild. Dieses Gnadenbild zeigt das Jesuskind auf dem Arm seiner Mutter, in seiner linken Hand hält es einen kleinen Vogel, einen Stieglitz, auch Distelfink genannt. Mit dem Finger der rechten Hand zeigt das Kind auf den Vogel – der Distelfink gilt als Symbol des Opfertodes Jesu, die roten Federn auf seinem Kopf symbolisieren das vergossene Blut Christi.

Die Holzstatue von Maria und dem Kind wurde um 1400 von einem unbekannten Künstler geschaffen. Etwa um 1689 brachte der Bauer Rupert Schmuck die Statue in das abgelegene Hochtal, und schon bald kamen die ersten Pilger zu der kleinen Waldkapelle mit der Gnadenmutter. Bereits wenig später beschloss der damalige Fürsterzbischof Johannes Graf von Thun, dort eine Wallfahrtskirche erbauen zu lassen. Unter der Leitung des ortsansässigen Baumeisters Stefan Millinger wurde dann binnen weniger Jahre die Kirche errichtet, die auch gerne „Pinzgauer Dom“ genannt wird.

Maria Kirchental ist berühmt für die unzähligen Votivbilder, die dankbare Pilger gestiftet haben. Seit 2004 werden diese Täfelchen sowie zahlreiche Gaben aus Wachs, Holz, Silber oder Stein im Kirchentaler Wallfahrtsmuseum ausgestellt und so die mehr als 300-jährige Geschichte dieses Wallfahrtsortes dokumentiert. Neben der Kirche gehören noch das ehemalige Mesnerhaus sowie das ehemalige Pfarrhaus zum Ensemble. Im „Haus der Besinnung“ leben heute Missionarinnen Christi und Herz-Jesu-Missionare, die die Wallfahrtsseelsorge übernehmen sowie verschiedene Kurse und spirituelle Begleitung anbieten.

Viele Menschen kommen als Wallfahrer nach Maria Kirchental, das auf rund 900 Meter Seehöhe in einem Hochtal am Fuße der Loferer Steinberge gelegen ist. Aber auch Wanderer sind von der hier herrschenden Einheit von Natur und Kultur beeindruckt und genießen die Ruhe des abgelegenen Ortes.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 10.9.2017
Markengröße: 34,8 x 42 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3356
 
Brigitte Am: 09.08.2017 07:08:00 Gelesen: 766283# 544 @  
Sondermarke „Post am Rochus“
Serie „Moderne Architektur in Österreich“

2011 beschloss die Österreichische Post, den Standort der Unternehmenszentrale in der Postgasse in Wien 1 aufzulassen und einen neuen Hauptsitz zu errichten. Im Herbst 2017 ist der Bau nun abgeschlossen und die „Post am Rochus“ wird eröffnet. Die Sondermarke zeigt die neue Unternehmenszentrale mit Blick vom Rochusmarkt.

Seit der Gründung der Post- und Telegraphenverwaltung im Jahr 1866 hatte diese ihren Sitz in der Postgasse im Bezirk Innere Stadt im Gebäude des ehemaligen Barbarastifts in Wien. Nach dem Beschluss zum Umzug in ein neues Hauptgebäude übersiedelte die Unternehmenszentrale vorübergehend in die Haidingergasse im 3. Bezirk. Die neue Zentrale sollte im innerstädtischen Bereich entstehen, und zwar auf einer posteigenen Liegenschaft in der Nähe des Rochusmarktes. Aus einem EU-weiten Ideenwettbewerb ging schließlich der Entwurf von Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH gemeinsam mit feld72 architekten zt gmbH als Sieger hervor. Am 13. April 2015 erfolgte der Spatenstich für die neue Post am Rochus zwischen Erdbergstraße, Grete-Jost-Park und Rasumofskygasse.

Auf einer Gesamtfläche von rund 49.000 Quadratmetern bietet das neue achtstöckige Gebäude im Herzen des 3. Bezirks Arbeitsplätze für etwa 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Österreichischen Post AG. Mehr als 5.000 Quadratmeter Geschäftsflächen für rund 20 Shops auf mehreren Etagen machen die Post am Rochus zudem zu einem Einkaufs-, Dienstleistungs- und Gastronomiezentrum mit einem breit gefächerten Angebot. Auch eine Post- und BAWAG P.S.K.-Filiale darf dabei natürlich nicht fehlen. Bei der Auswahl der Shop-Partner wird der Schwerpunkt auf lokale, vorwiegend österreichische Unternehmen beziehungsweise österreichische Betreiber gelegt. PKW- und Fahrradabstellplätze sowie die Anbindung an die U-Bahn-Station Rochusgasse sorgen für eine gute Erreichbarkeit. Die beiden mit der Planung beauftragten Architekturbüros erläutern dazu: „Post am Rochus soll ein Ort der Begegnung sein. Kein in sich geschlossenes Objekt, sondern ein durchlässiges Element urbanen Grätzl-Lebens.“

Der Neubau der Post-Zentrale soll wesentliche wirtschaftliche Impulse in dem aufstrebenden Bezirksteil rund um den Rochusmarkt setzen. Eine denkmalgeschützte Art-Deco-Fassade in der Rasumofskygasse wurde in den Neubau integriert. Die Shop- und Gastronomieflächen binden den angrenzenden Grete-Jost-Park direkt an den Rochusmarkt an, der Park wird zudem revitalisiert und zu einer innerstädtischen Ruhezone aufgewertet.

Die Entscheidung für einen Standort im innerstädtischen Bereich und nicht „auf der grünen Wiese“ begründet Post-Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl mit dem Qualitätsanspruch des Unternehmens: „Natürlich ist die Errichtung eines Gebäudes mitten in der Stadt um einiges komplexer, aber wir setzen damit auch ein Zeichen für Kundennähe. Ganz wie es der Mission der Österreichischen Post AG entspricht: verlässlich, vertraulich, persönlich.“





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 21.9.2017
Markengröße: 42 x 35 mm
Entwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3357
 
Brigitte Am: 18.08.2017 11:00:50 Gelesen: 761960# 545 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke‘”

Das diesjährige Motiv der Sondermarke zum Tag der Briefmarke ist dem „letzten Ritter“ Kaiser Maximilian I. gewidmet. Sein Versepos Theuerdank aus dem Jahr 1517 ist ein bedeutendes Werk der frühen Buchdruckerkunst. Der Zuschlag zu dieser Briefmarke kommt auch heuer wieder der Förderung der Philatelie zugute. Maximilian wurde im niederösterreichischen Wiener Neustadt geboren – daher wurde der ebenfalls in Niederösterreich beheimatete Briefmarkensammlerverein Hirtenberg aus Anlass seines 50-Jahr-Jubiläums mit der Ausrichtung der Österreichischen Verbandsbriefmarkenausstellung ÖVEBRIA 2017 betraut. Maximilian I. (1459–1519) aus dem Hause Habsburg wurde 1508 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs – jedoch ohne Krönung durch den Papst –, nachdem er schon zuvor römisch-deutscher König und nach dem Tod seines Vaters Friedrich III.

Herrscher der österreichischen Erblande war. Maximilian war sehr gebildet und zeigte großes Interesse an der Wissenschaft und an klassischen ritterlichen Traditionen wie dem Turnierkampf und der mittelalterlichen Heldenliteratur. Er inszenierte sich ganz bewusst als Ritter, dazu gehörten auch poetische Werke wie der Theuerdank oder der Weißkunig, in denen er auf idealisierende Weise aus seinem Leben erzählt.

Maximilian konzipierte diese Werke und wirkte selbst an der Erstellung der Texte mit. Sie wurden jedoch von seinen Vertrauten wie seinem Sekretär Marx Treitzsaurwein und dem Probst Melchior Pfintzing inhaltlich und redaktionell bearbeitet, Letzterer fügte auch eine sogenannte Clavis ein, Erklärungen zu den Personen und Ereignissen.

Theuerdank erzählt in sich reimenden Versen die fiktive Geschichte von Maximilians Brautwerbefahrt zu seiner späteren Gemahlin Maria von Burgund: Ritter Theuerdank macht sich auf den Weg zu seiner Braut Ehrenreich und erlebt auf dieser Reise verschiedene Abenteuer, bei denen er sich in klassischer ritterlicher Manier bewähren muss. Das allegorische Epos ist in 118 Kapitel unterteilt, jedes einzelne wird von einem kunstvollen Holzschnitt eingeleitet, der die Erlebnisse des Ritters sehr detailreich und plastisch illustriert. Die Holzschnitte stammen von bedeutenden Künstlern der damaligen Zeit wie Hans Schäufelin, Hans Burgkmair oder Leonhard Beck.

Für den Druck des Werkes entwickelte Vinzenz Rockner, ein Kanzleimitarbeiter Maximilians, eine eigene Schrifttype, die heute als Vorbild der deutschen Frakturschrift gilt. Diese Schrift mit kunstvoll gestalteten, geschwungenen Buchstaben wurde der Kanzlei-Hofschrift nachempfunden und zusätzlich mit Schreibschnörkeln versehen. Die Erstauflage des Theuerdank wurde 1517 vom kaiserlichen Hofbuchdrucker Johann Schönsperger der Ältere in Nürnberg mit teils kolorierten Holzschnitten gedruckt. Etwa 40 Exemplare wurden als Prachtausgaben auf Pergament gedruckt, rund 300 weitere auf Papier.

Der ersten Druckauflage folgten bis 1693 noch elf weitere Druckversionen, die sich teilweise auch im Inhalt durch sprachliche Modernisierungen und Bearbeitung der Verse unterschieden. Eine handschriftliche Vorfassung des Theuerdank befindet sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek.





Nennwert: EUR 2,88 + EUR 1,44
Ausgabetag: 6.10.2017
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 216.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3362
 
Brigitte Am: 21.08.2017 07:08:00 Gelesen: 761594# 546 @  
Sondermarke „Peter Paul Rubens - Mädchen mit Fächer“
Serie „Alte Meister“

Der große flämische Barockmaler Peter Paul Rubens (1577–1640) studierte zeitlebens die „Alten Meister“: Sie waren ihm Vorbilder und Inspiration. Er kopierte und interpretierte sie auf seine Weise, um daraus zu lernen und sie zu übertreffen. Eines dieser Gemälde ist das „Mädchen mit dem Fächer“, das Rubens nach einem Bildnis von Tizian schuf und das die Österreichische Post nun auf einer Briefmarke aus der Serie „Alte Meister“ präsentiert.

Tizian (um 1488–1576), der venezianische Meister aus der Renaissance, malte seine „Dame in Weiß“ um 1555, also rund 70 Jahre vor Rubens. Tizian hatte das Bild an Philipp II. gesandt, gemeinsam mit einem Brief, in dem er die Dargestellte als „die uneingeschränkte Herrin meiner Seele“ bezeichnete. Das Mädchen in Tizians Gemälde wird oft als seine Tochter Lavinia gesehen, die 1555 geheiratet hatte. Es kann sich jedoch auch um Emilia, eine illegitime Tochter des Künstlers, handeln.

Auch Rubens wusste nicht, wen das Porträt darstellte. Er hatte Tizians Werk 1628/29 auf seiner Reise nach Madrid am spanischen Hof gesehen. Aus zeitgenössischen Büchern wusste er vermutlich, dass sich junge Frauen in Venedig nach der Hochzeit in Weiß kleideten, wenn sie das Haus verließen, daher deutete er die Dargestellte wohl als Braut. Vielleicht kannte Rubens auch den Kupferstich „Die venezianische Hochzeit“ von Hendrick Goltzius, auf dem eine Braut ähnlich gekleidet und mit ebenso hochgestecktem Haar abgebildet ist. In Rubens‘ Inventar seiner Sammlung wird sein Gemälde als „Bildnis einer Braut“ bezeichnet. Seine Kopien von Tizian-Bildern malte Rubens übrigens großteils für sich selbst, am Ende seines Lebens besaß er 69 solcher Exemplare. Tizians Malerei hatte großen Einfluss auf spätere Künstler verschiedenster Epochen, Peter Paul Rubens setzte sich in seiner eigenen Entwicklung besonders intensiv mit Tizians Werk auseinander.

Rubens fertigte eine relativ originalgetreue Kopie von Tizians Porträt an. In einigen Details sind aber doch Unterschiede zu erkennen. So zeigt die Haut bei Rubens deutlich mehr Farbe und nuancierte Weichheit, die Augen sind weiter geöffnet, das Dekolleté etwas tiefer, die Haare ein wenig lockiger, das Kleid mehr gebauscht. Insgesamt wirkt die junge Frau lebendiger, körperlicher und sinnlicher als bei Tizian, ihr Lächeln ein wenig selbstbewusster. Auch durch die besondere Technik unterscheidet sich Rubens‘ Version vom Original: So schimmert etwa an Stellen wie im Augenwinkel die hellgraue Grundierung bläulich durch und lässt die Haut licht und transparent erscheinen. Das Gemälde „Mädchen mit Fächer“, gemalt um 1628/29 auf Leinwand und nicht – wie sonst oftmals bei Rubens – auf Holz, ist heute Bestandteil der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum in Wien.





Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 7.10.2017
Markengröße: 35 x 42 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Foto: KHM-Museumsverband
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3363
 
Brigitte Am: 23.08.2017 07:01:00 Gelesen: 761510# 547 @  
Sondermarke „Grinzinger Tracht“
Serie „Klassische Trachten“

Beim Wort „Grinzing“ denkt wohl jeder sofort an Heurige, Wein und Wienerlieder. Passend dazu gibt es auch eine eigene Grinzinger Tracht, die nun auf einer Sondermarke präsentiert wird. Da Grinzing ja ein klassisches Weinbaugebiet ist, wird dieses Dirndl auch als Weinhauertracht bezeichnet.

Grinzing am Fuße des Kahlenberges war einst ein Vorort von Wien. Seit 1892 gehört es zu Döbling, dem 19. Wiener Gemeindebezirk. Die malerischen Weinberge und die traditionelle Heurigenkultur machen Grinzing zu einem gerne besuchten Ausflugsziel für Gäste aus aller Welt. Der historische Ortskern mit der spätgotischen Grinzinger Kirche und dem begrünten Dorfanger gibt dem Ort heute noch seinen dörflichen Charakter, auch wenn Grinzing nunmehr eine beliebte Wohnadresse für die heimische Prominenz ist.

Das Grinzinger Alltagsdirndl war in dieser Form schon im 19. Jahrhundert bekannt und wurde bereits in der Zwischenkriegszeit vor rund 80 Jahren nach historischen Vorlagen erneuert – allzu streng sind die Vorschriften heute aber nicht. Das Besondere am Dirndl ist der Schnitt des Leibchens, der typisch für eine Wiener Tracht ist: Der rechte Teil wird über den linken geschlagen und dort seitlich geknöpft. Die Knöpfe sind gleichzeitig auch eine ganz charakteristische Verzierung, sie sind entweder gleichmäßig untereinander angeordnet oder mit etwas Abstand nach dem obersten Knopf. Durch diesen Überschlag ergibt sich ein eckiger Ausschnitt auf der Vorderseite, der sich am Rückenteil, der einfache Bogennähte hat, wiederholt. Ausschnitt, Verschlusskante und Bogennähte sind paspeliert. Neben diesem asymmetrischen Oberteil gibt es auch eine entweder vorne oder am Rücken geschnürte Variante, die meist in Braun- und Blautönen gehalten ist.

Genäht wird das Alltagsdirndl aus rot, blau und weiß kariertem Baumwollstoff oder Leinen – früher wurden oft Bettzeugreste dafür verwendet. Der etwa knöchellange Rock kann auch ein anderes Muster aufweisen. Die Knöpfe sind aus Perlmutt. Dazu wird eine farblich abgestimmte, einfärbige oder zart gemusterte Schürze getragen, die etwa fünf Zentimeter über dem Rocksaum endet und am Bund stark gezogen ist. Eine weiße Dirndlbluse mit kurzen oder halblangen Ärmeln ergänzt die Tracht. Für eine festliche Variante werden edlere Stoffe wie Seide oder Brokat in hellem und dunklem Blau verwendet, dazu silberne Knöpfe und eine besonders feine Silberborte für die Kanteneinfassung. Diese Festtagstracht ist aber eher selten zu sehen.

Eine typische Grinzinger Männertracht gibt es nicht. In den Weingegenden Niederösterreichs und Wiens ist der sogenannte Kalmukjanker verbreitet, der auch „Hauerjanker“ genannt wird. Kalmuk ist ein robuster, dicht gewalkter Baum- oder Schafwollstoff (früher wurden dafür auch Stoffabfälle verwendet), aus dem Jacken für die Donauschiffer erzeugt wurden. Der Janker wird in verschiedenen Schnittvarianten getragen, mit Stehkragen ein- oder doppelreihig. Geschlossen wurde er ursprünglich mit Perlmuttknöpfen, Hirschhornknöpfe kamen erst mit Anfang des 20. Jahrhunderts auf.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 11.10.2017
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 405.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3364
 
Brigitte Am: 25.08.2017 07:03:00 Gelesen: 761474# 548 @  
Sondermarke „Weltmuseum Wien“

Am 25. Oktober wird das Weltmuseum Wien nach einer umfangreichen Neugestaltung wiedereröffnet. Aus diesem Anlass widmet die Österreichische Post dem traditionsreichen Museum eine Sondermarke.

Das Weltmuseum Wien gilt als eines der bedeutendsten ethnologischen Museen der Welt. Seine Geschichte begann im Jahr 1806, als mit dem Erwerb eines Teils der „Cookschen Sammlungen“ eine eigene „k. k. Ethnographische Sammlung“ im kaiserlichen Hofnaturalienkabinett eingerichtet wurde. Ab 1876 erfolgte die Verwaltung der Bestände durch die Anthropologisch-Ethnographische Abteilung des Naturhistorischen Museums. 1928 wurde diese Abteilung im Corps de Logis der Neuen Hofburg als Museum für Völkerkunde eröffnet. 2013 wurde das Museum in Weltmuseum Wien umbenannt, es ist heute Teil des KHM-Museumsverbandes. Im Herbst 2014 wurden die Tore des Museums für eine Neukonzeptionierung und entsprechende Umbauten geschlossen.

Die neu gestaltete Schausammlung wird das Herzstück des neuen Museums sein. In vierzehn Sälen werden die zentralen Bestände des Weltmuseums Wien gezeigt und aus zeitgemäßer Sicht interpretiert. Die einzelnen Säle sind Themen wie z. B. dem Kolonialismus, der Geschichte Japans in der Wiener Weltausstellung 1873 oder den ethnographischen Sammlungen dreier junger Habsburger gewidmet.

Das Sujet auf der Sondermarke zeigt eine Federbüste einer hawaiianischen Gottheit, die um 1779 im Rahmen der dritten Weltumsegelung des britischen Seefahrers James Cook erworben wurde. Vermutlich handelt es sich um den Kriegsgott Ku (Kuka’ilimoku: „der, der das Land ergreift“) aus der Kamehameha-Dynastie Hawaiis im 18. Jahrhundert. Der Götterkopf (ki’i hula manu) wurde bei Ausbruch eines Inselkrieges auf eine lange Stange gesteckt und als Symbol der Macht im Kampf mitgeführt oder bei Wettkämpfen um Unterstützung angerufen. Die rund 55 Zentimeter hohe Federbüste besteht aus einem Flechtwerk von gespaltenen Luftwurzeln einer Kletterpflanze. In ein darüber liegendes Netz aus Pflanzenfasern waren rote Federn des Baumläufervogels eingeknüpft, die allerdings nur noch in Resten vorhanden sind. Die Augen sind aus Perlmutt und Kukui-Nüssen gestaltet, die Augenbrauen aus schwarzen Federn. Der breite Mund trägt 49 geschliffene Hundeeckzähne im Oberkiefer und 48 im Unterkiefer und lässt den Kopf besonders furchterregend aussehen. Gemeinsam mit anderen Kunstwerken, die von den Cook’schen Weltreisen stammen, wurde diese Federbüste auf Initiative von Kaiser Franz I. für das Wiener Hofnaturalienkabinett erworben. Der Naturforscher Baron Leopold von Fichtel konnte sie 1806 bei einer Versteigerung in London ankaufen.

Das Weltmuseum Wien sieht sich als Archiv mit Dokumenten der kulturellen Vielfalt der Menschheit und der Veränderungen der Kulturen der Welt. Es leistet durch seine Auseinandersetzung mit kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis einer multikulturellen Welt.





Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 11.10.2017
Markengröße: 40.05 x 50 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Foto: KHM-Museumsverband, Weltmuseum Wien
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3365
 
Brigitte Am: 28.08.2017 07:11:00 Gelesen: 760966# 549 @  
Sondermarke „Rothirsch“
Serie „Wildtiere und Jagd“

Dem Rothirsch, dem größten heimischen Huftier, widmet die Österreichische Post eine Sondermarke aus der Serie „Wildtiere und Jagd“. Seine imposante Größe hat dem Rothirsch auch den Titel „König der Wälder“ eingebracht.

Das auffälligste Merkmal des Rothirsches (lat. Cervus elaphus) ist wohl sein markantes mächtiges Geweih, das besonders stark verzweigt und weit ausladend ist. Nur männliche Tiere tragen ein Geweih, das bis zu acht Kilogramm wiegen kann. Hirsche werden in der Jägersprache nach der Zahl der Enden an ihrem Geweih bezeichnet, so ist etwa ein „Zwölfender“ ein männliches Tier, das an mindestens einer Geweihstange sechs Enden aufweist. Hat er an beiden Stangen gleich viele Sprossen, so ist er ein „gerader Zwölfender“. Im ersten Jahr tragen die jungen Hirsche ein Geweih, das nur aus einem einzigen Spieß besteht. Das Geweih wird jedes Jahr im Spätwinter abgeworfen und wächst dann aufs Neue nach, meist mit mehr Enden und Gabelungen als zuvor. Dabei spielen die Hormone, aber auch äußere Faktoren wie Klima, Nahrungsangebot usw. eine große Rolle. Während des Wachstums ist das Geweih durch einen sogenannten Bast geschützt, der „abgefegt“ wird, wenn das Geweih nach zwei bis vier Monaten – je nach Alter des Hirsches – ausgewachsen ist.

Weibliche Hirsche nennt man Hirschkühe oder auch Kahlwild, weil sie kein Geweih tragen. Sie leben in Familienverbänden mit den Jungtieren zusammen. Im Winter bilden mehrere solcher Familien gemeinsam ein Rudel, das von einer erfahrenen Hirschkuh angeführt wird. Die Männchen bilden eigene, meist kleinere Rudel. Ältere männliche Tiere sind auch oft als Einzelgänger oder in Begleitung eines einzelnen jüngeren Hirsches unterwegs. Zur Brunftzeit im Herbst sucht sich ein Männchen dann ein Rudel von Hirschkühen, das es gegen Rivalen in oft heftigen Zweikämpfen verteidigt. Im darauffolgenden Juni werden dann die Kälber geboren, die ein charakteristisches hellbraunes Fell mit weißen Flecken aufweisen.

Rothirsche sind sehr anpassungsfähig. Sie leben vorwiegend in schattigen Wäldern, wo sie das Zusammentreffen mit Menschen tunlichst vermeiden können, und grasen in der Dämmerung oder nachts auf Lichtungen und an Waldrändern. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Blättern, Flechten und Rinden, aber auch Früchten. Bis zu zwanzig Kilogramm Futter werden täglich aufgenommen. Ausgewachsene männliche Tiere können mehr als 200 Kilogramm Körpergewicht und rund 1,5 Meter Schulterhöhe erreichen. In Mitteleuropa haben erwachsene Tiere – abgesehen von der Jagd durch den Menschen – kaum natürliche Feinde, daher können Hirsche in freier Wildbahn ein Alter von rund 18 Jahren erreichen. Rehe zählen übrigens auch zur Familie der Hirsche, jedoch zur Unterfamilie der Trughirsche. Sie sind somit nur entfernt mit den Rothirschen verwandt, die zu den Echten Hirschen gehören.





Nennwert: EUR 2,50
Ausgabetag: 14.10.2017
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3366
 
Brigitte Am: 14.10.2017 13:54:06 Gelesen: 745272# 550 @  
Sondermarke „80. Geburtstag Adi Übleis“

Er war einer der erfolgreichsten Trabrennfahrer Österreichs, sein Name ist auch heute noch vielen ein Begriff, selbst wenn sie mit Pferdesport eigentlich nichts zu tun haben. Die Österreichische Post gratuliert der Traberlegende Adi Übleis mit einer Sondermarke zu seinem 80. Geburtstag.

Der Trabrennsport hat eine lange Tradition in Österreich: Der Wiener Trabrennverein wurde 1874 gegründet, die Trabrennbahn in der Krieau wurde 1878 eröffnet. Den „Trabrennverein zu Baden“ gibt es seit 1892. Mit den Trabrennplätzen in der Krieau, in Baden und in Ebreichsdorf gibt es drei heimische A-Bahnen mit mindestens 1.000 Metern Länge, dazu noch rund zwanzig B- oder C-Bahnen. Die Leitung und Organisation des Trabrennbetriebs im Land obliegt der Zentrale für Traber-Zucht und -Rennen in Österreich.

Adolf „Adi“ Übleis wurde am 10. November 1937 in Thalheim bei Wels in Oberösterreich als eines von zehn Kindern eines Fuhrunternehmers geboren. Der Vater hatte zwar Pferde für seine Wagen, aber Adi war vorerst nicht interessiert und machte eine Lehre als Automechaniker. Dennoch nahm er schließlich als junger Amateur an Trabrennen in Wels statt und fand wider Erwarten Gefallen daran. Schnell feierte er erste Erfolge und wurde als Trainer engagiert. 1964 zog er nach Wien und wurde in der Wiener Krieau immer erfolgreicher. Er siedelte sich in Baden bei Wien an und lernte dort Herta kennen, 1967 wurde geheiratet. 1970 gewann er mit 105 Siegen das erste von neun Championaten und mit dem Hengst Big Ben das Österreichische Derby, das er insgesamt viermal für sich entscheiden konnte. 1971 war er bei der Europameisterschaft in Deutschland und anschließend auch bei der Weltmeisterschaft der Trabrennfahrer in den USA siegreich, wo er seinen Konkurrenten auf und davon fuhr.

1974 konnte er in Wien nochmals den Europameistertitel erringen. In den 1970erund 1980er-Jahren war er einer der Besten und heimste mit seinen Pferden wie Big Ben, Vulkan, Action Française und Mick Dundee zahlreiche Siege ein. Bis zum Ende seiner Karriere 2007, als er mit siebzig Jahren schließlich keine Trabrennen mehr fahren durfte, gewann er rund 3.500 Trabrennen.

Auch im Ruhestand befasst er sich noch mit Pferden, unter anderem auf dem Trabergestüt der Familie Übleis in Leobersdorf oder als Ehrenpräsident des Badener Trabrenn-Vereins – in Baden, wo er auch sein Zuhause fand, feierte er einen Großteil seiner Siege. Heute ist dort die Adi-Übleis-Allee – natürlich beim Trabrennplatz Baden – nach ihm benannt.

Die Sondermarke zeigt den Sulky eines Trabrennfahrers sowie den Ausnahmesportler Adi Übleis in einer gewohnten Pose: mit einem Kranz für einen errungenen Sieg.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 10.11.2017
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 185.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3367
 
Brigitte Am: 16.10.2017 07:08:01 Gelesen: 744652# 551 @  
Sondermarke „150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien“

Gegründet mit Dekret vom 21. September 1867 als Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, feiert die Universität für angewandte Kunst heuer ihren 150. Geburtstag. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke.

Das k. k Museum für Kunst und Industrie, das heutige MAK, wurde errichtet, damit Künstler, Industrielle und das Publikum die großen Stile der Vergangenheit an kunstgewerblichen Objekten studieren konnten. Die angegliederte Kunstgewerbeschule war als Aus- und Weiterbildungsstätte für Entwerfer und Handwerker aufgebaut, sie sollte gleichermaßen Künstler und Lehrer ausbilden, um den Anforderungen der "Kunstindustrie“ zu dienen. 1877 wurde für die Kunstgewerbeschule von Heinrich von Ferstel ein eigenes Gebäude an der Wiener Ringstraße errichtet – noch heute hat die „Angewandte“ dort ihren Hauptsitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kunstgewerbeschule in Hochschule für angewandte Kunst umbenannt, seit 1998 ist sie Universität. Die Kunstgewerbeschule gilt als eine der Geburtsstätten des Wiener Jugendstils.

Josef Hoffmann und Kolo Moser lehrten hier, Gustav Klimt und Oskar Kokoschka wurden hier ausgebildet. In späteren Jahren war Margarete Schütte-Lihotzky Absolventin der „Angewandten“, die erste prominente Architektin Österreichs und Erfinderin der „Frankfurter Küche“. Im Gegensatz zu anderen Schulen waren an der Kunstgewerbeschule von Anfang an auch Frauen zum Studium zugelassen.

Heute zählt die Universität für angewandte Kunst zu den renommiertesten Kunstuniversitäten der Welt. Eine große Vielfalt von Studienrichtungen zu den Bereichen Architektur, Design und Kunst wird angeboten. Bekannte Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen waren als Lehrende an der Universität im Einsatz, so etwa Christian Ludwig Attersee, Josef Beuys, Rudolf Burger, Hans Hollein, Wilhelm Holzbauer, Alfred Hrdlicka, Wolfgang Hutter, Maria Lassnig und Peter Weibel – um nur einige zu nennen. Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums lädt die Ausstellung „Ästhetik der Veränderung.

150 Jahre Universität für angewandte Kunst Wien“ zu einem Blick in die Geschichte der Institution, die zugleich auch ein Teil der Kunstgeschichte Österreichs ist. Auch die Zukunft von Kunst und Bildung in einer Welt der gesellschaftlichen und technologischen Umbrüche ist Thema der Ausstellung.

Aufgrund des steigenden Bedarfs wird derzeit ein Erweiterungsgebäude an der Vorderen Zollamtsstraße realisiert, das zusätzliche Räumlichkeiten für den Lehr- und Forschungsbetrieb bietet. Es wird 2018 eröffnet werden und enthält unter anderem ein großzügiges, überdachtes Atrium mit einem Veranstaltungszentrum. Eine Innenansicht dieses Bauvorhabens bildet das Sujet der Sondermarke zum Jubiläum.

Gleichzeitig wird der historische „Schwanzer Trakt“ im Hauptgebäude der „Angewandten“ umfangreich saniert. Die Planung der beiden Projekte liegt beim Architekturbüro Riepl Kaufmann Bammer Architektur GbR aus Wien. [http://www.dieangewandte.at]





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 10.11.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3368
 
Brigitte Am: 18.10.2017 07:01:00 Gelesen: 743970# 552 @  
Sondermarke „Weihnachten 2017 - Weihnachtsornamente veredelt mit Swarovski® Kristallen“

Was wäre Weihnachten ohne Weihnachtsschmuck, ohne die Ornamente und Dekorationen, die wir mit diesem christlichen Fest verbinden? Leuchtende Sterne und Schneeflocken mit ihren filigranen Formen sind eines der beliebtesten Symbole für die Winterzeit und das Weihnachtsfest, ganz besonders edel sind sie hier auf der Weihnachtsbriefmarke mit einem echten, funkelnden Swarovski Kristall verziert.

Ein tiefblauer Himmel und glitzernde Schneeflocken, die durch die Luft tanzen und wie kleine Sternchen wirken: So stellt man sich eine traumhaft verschneite Winterlandschaft vor. Auch wenn es heutzutage selbst in alpinen Gegenden nicht mehr selbstverständlich ist, dass es weiße Weihnachten gibt, so hoffen wir doch Jahr für Jahr wieder auf ein „Winterwunderland“ mit Schneeflocken und strahlend blauem Himmel, so wie auf der Weihnachtsbriefmarke. Die Sterne und Schneeflocken auf der Sondermarke sind Darstellungen aus der traditionellen Serie „Weihnachtsornamente“, in der Swarovski jedes Jahr zur Weihnachtszeit ein neues glänzendes Kristallornament in der Form eines Sterns oder einer Schneeflocke herausbringt. So sorgen Swarovski Ornamente bereits seit mehr als 25 Jahren für festliches Strahlen während der Feiertage, ob als Schmuck am Weihnachtsbaum oder als dekorativer Geschenkanhänger.

Für das besondere Strahlen dieser Weihnachtsbriefmarke sorgt der glänzende Kristall, der eines der Weihnachtsornamente ziert. Er funkelt besonders magisch, denn er wurde mit dem „Aurora Borealis“-Effekt veredelt, daher schimmert er in allen Farben des Regenbogens und erinnert an die irisierende Schönheit der Nordlichter – ihnen verdankt dieser faszinierende Effekt auch seinen Namen. 1956 wurde der „Aurora Borealis“-Effekt erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt und ist bis heute von zeitloser Eleganz.

Kristalle von Swarovski sind für ihr außergewöhnliches Strahlen bekannt. Schon seit über 120 Jahren werden in dem Tiroler Traditionsunternehmen Schmuck, Modeaccessoires, Figurinen und vieles mehr erzeugt. In den 1910er-Jahren wurde eine eigene Glashütte gegründet, die für die Versorgung mit Rohstoffen sorgte. Daniel Swarovski, der das Unternehmen 1895 gegründet hat, versuchte von Anfang an, den technischen Fortschritt voranzutreiben und die Brillanz und Reinheit der Kristalle immer weiter zu steigern, wobei das Herstellungsverfahren von Swarovski Kristall bis heute streng geheim gehalten wird. Unter dem Namen Tyrolit entstand zudem auch eines der heute führenden Unternehmen zur Herstellung von Schleifmitteln, während sich der Firmenzweig Swarovski Optik mit Ferngläsern, Zielfernrohren und Teleskopen befasst. Weltweit bekannt sind die Swarovski Kristallwelten in Wattens in Tirol, wo weltbekannte Künstler unter der Inszenierung von André Heller Millionen von funkelnden Elementen zu einem großen Gesamtkunstwerk verbunden haben.





Nennwert: EUR 2,50
Ausgabetag: 13.11.2017
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3369
 
Brigitte Am: 20.10.2017 07:03:00 Gelesen: 743283# 553 @  
Sondermarke „Weihnachten 2017 - Adventkalender“

Der Adventkalender ist alljährlich ein sicheres Anzeichen dafür, dass Weihnachten naht. Mit seinen 24 Fenstern hilft er vor allem den Kindern, die Tage bis zum Heiligen Abend zu überbrücken. Die Vorweihnachtszeit beginnt ja in Geschäften und Kaufhäusern oft schon im Herbst, wenn nach den Halloween-Dekorationen die Schoko-Nikoläuse und dann auch die Weihnachtskugeln Einzug in die Verkaufsregale halten. Davon abgesehen gibt es aber auch heute noch Traditionen und Bräuche, die in unserem Kulturkreis in der Adventzeit verbreitet sind.

Der Ausdruck Advent kommt vom lateinischen Wort adventus, das so viel wie „Ankunft“ bedeutet. Er bezeichnet den Zeitraum vor Weihnachten, in dem sich die Christenheit auf die Geburt Jesu Christi als Menschwerdung Gottes vorbereiten soll. Der Advent beginnt nicht an einem fixen Datum, sondern immer am vierten Sonntag vor dem Christtag, dem 25. Dezember. Daher umfasst die Adventzeit immer vier Sonntage, die Adventsonntage, an denen wir heute eine Kerze am Adventkranz anzünden. Der Heilige Abend am 24. Dezember bildet das Ende des Advents, er kann zugleich auch der vierte Adventsonntag sein.

Liturgische Adventkalender haben demnach auch mehr Fenster, weil sie mit dem Beginn der Adventzeit zu zählen beginnen und meist bis zum 6. Jänner, dem Tag der Erscheinung des Herrn, reichen. Der uns wohl eher geläufige Adventkalender ist jedoch ein „Dezember-Kalender“: Er zählt die Tage vom 1. bis zum 24. Dezember, an dem bei uns das Weihnachtsfest gefeiert wird. 24 Kästchen oder Fenster sind es also, die uns die Wartezeit auf den Weihnachtsabend und auf das Christkind verkürzen und die Vorfreude steigern sollen.

Die Ursprünge des Adventkalenders gehen auf das 19. Jahrhundert zurück. Oft waren es 24 Bilder, die bis Weihnachten aufgehängt wurden, oder 24 Kreidestriche, von denen die Kinder jeden Tag einen weglöschen durften. Beliebt waren – und sind auch heute noch – Kerzen, die jeden Tag bis zur nächsten Markierung abgebrannt werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen erstmals gedruckte Adventkalender, seit etwa 1920 mit Fensterchen, die man öffnen konnte.

Heutige Adventkalender sind vor allem für Kinder gedacht. Oft sind sie mit kleinen weihnachtlichen Schokoladefiguren gefüllt – eine für jeden Tag. Kreative Eltern basteln auch gerne selbst einen Adventkalender aus kleinen Säckchen oder Schächtelchen, die sie dann mit süßen Naschereien oder kleinen Überraschungen füllen. Aber auch Adventkalender mit nostalgischen Weihnachtsbildern erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch Fenster an Gebäuden werden gerne als Adventfenster geschmückt, zum Beispiel auch die Fenster des Wiener Rathauses.

Die Weihnachtsmarke zeigt einen Adventkalender mit 24 Feldern, die weihnachtliche Motive wie Kerzen und Sterne schmücken, auch der Nominalwert und der Aufdruck „Austria“ sind in einem Fenster versteckt.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 17.11.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Grafikentwurf: Kerndesign
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 750.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3370
 
Brigitte Am: 23.10.2017 07:07:00 Gelesen: 741899# 554 @  
Sondermarke „Weihnachten 2017 - Maria mit Kind, Carlo Maratta“

Zu Weihnachten feiert die christliche Welt die Geburt Christi: Das Gemälde des italienischen Barockmalers Carlo Maratta zeigt die Gottesmutter Maria mit dem kleinen Jesuskind, ein seit jeher sehr beliebtes religiöses Motiv, das nun eine Weihnachtsmarke der Österreichischen Post ziert.

Das Gemälde des italienischen Barockmalers Carlo Maratta „Maria mit Kind“ verkörpert auf exemplarische Weise das barocke Andachtsbild. Liebevoll hält die kindlich wirkende Maria ihren Sohn in den Armen, er ist jedoch nicht dem Betrachter zugewendet, sondern es scheint, als würde das Kind der Außenwelt entzogen, als würde die Mutter es jemand anderem präsentieren. Es entsteht der Eindruck, als wäre das Bild ein Ausschnitt eines größeren Motivs wie einer „Anbetung der Hirten“. Die Darstellung verleiht dem religiösen Thema menschliche Nähe und eine lyrische, feierliche Stimmung, ein charakteristischer Stil, der durch die Gegenreformation propagiert wurde.

Carlo Maratta (1625–1713) gilt als einer der Hauptmeister der klassizistischen Malerei im römischen Hochbarock in der Tradition von Raffael. Schon in jungen Jahren kam Maratta – oder Maratti, wie er auch genannt wird – nach Rom, um bei Andrea Sacchi Malerei zu studieren, mit dem ihn zeitlebens eine enge Freundschaft verband. Erste Werke für kirchliche Auftraggeber brachten ihm bald Anerkennung ein, und er wurde von Papst Alexander VII. empfangen, der ihm neue Aufträge zukommen ließ. Noch heute sind einige seiner Altarbilder in römischen Kirchen zu sehen. Carlo Maratta war bald einer der führenden Künstler Roms, der von kleinen Andachtsbildern bis hin zu großformatigen Altarbildern und Fresken ein vielfältiges Repertoire hatte. Er wurde Leiter der Accademia di San Luca und gründete ein eigenes Studio mit vielen Lehrlingen und Mitarbeitern.

Seine Malerei orientierte sich an seinem Lehrer Sacchi. Eine streng gegliederte Komposition mit klar abgesetzten Konturen der einzelnen Figuren und eine maßvolle Farbgebung charakterisieren seine Bilder. Vor allem seine religiösen Gemälde folgten dem klassischen akademischen Malstil in der Tradition Raffaels. Die „Madonna mit Kind“ war ein von ihm oft gewähltes Sujet. Daneben war er aber auch ein bekannter Porträtmaler, unter anderem malte er Papst Clemens IX. und seinen Lehrer Andrea Sacchi. Auch mythologische Szenen waren oft Motive seiner Werke.

Das Ölgemälde, das aus der Zeit um 1660 stammt, wurde im Jahr 1801 aus der Sammlung Albani in Rom erworben und ist in der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen. Carlo Marattas Gemälde wurde vielfach nachgeahmt, eine Kopie dieses Werks ist etwa in Padua im Museo Civico zu sehen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 17.11.2017
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Foto: KHM-Museumsverband
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3371
 
Brigitte Am: 25.10.2017 07:11:00 Gelesen: 740967# 555 @  
Sondermarke „Weihnachten 2017 - Anbetung der Könige, Pfarrkirche Altschwendt“

Im oberösterreichischen Bezirk Schärding liegt die kleine Gemeinde Altschwendt mit rund 700 Einwohnern. Die römisch-katholische Pfarrkirche ist dem heiligen Maximilian geweiht. Auf der Weihnachtsbriefmarke ist eines ihrer kunstvollen Glasfenster abgebildet, das die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige zeigt. Der markante Zwiebelturm mit dem vergoldeten Kreuz an der Spitze macht die Pfarrkirche St. Maximilian zum Wahrzeichen von Altschwendt. Das Gotteshaus wurde 1849 fertiggestellt, zuvor stand den Einwohnern nur eine kleine Kapelle zur Verfügung.

Imposant ist der kunstvoll gestaltete Hochaltar aus 1932 aus der Werkstätte des Bildhauers Josef Furthner aus Zell an der Pram: Über dem marmornen Altartisch und dem Tabernakel thront der Kirchenpatron Maximilian und bildet die Verbindung zur darüber stehenden Kreuzigungsgruppe mit Johannes und Maria.

Der Altarraum wird von zwei großen Bogenfenstern links und rechts vom Altar erhellt, den beiden bedeutendsten Kunstwerken der Kirche. Auf einem der Fenster ist die Geburt Christi zu sehen, auf dem zweiten die Anbetung des Christuskindes durch die Heiligen Drei Könige. Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass sie dem Stern folgten und dem Jesuskind wie auf dem Glasfenster abgebildet ihre Gaben Weihrauch, Gold und Myrrhe darbrachten. Die Gesichter und die Bekleidung der Personen sowie auch die Pflanzen im Vorder- und im Hintergrund der Szene sind mit großem Detailreichtum gestaltet.

Die fast dreieinhalb Meter hohen Glasbilder stammen aus dem Jahr 1914 und wurden in der 1884 gegründeten Oberösterreichischen Glasmalerei Penner & Schürer hergestellt – einer der drei damaligen großen österreichischen Glasanstalten in Wien, Linz und Innsbruck. Josef Raukamp (1881–1960), ein gelernter Glasmaler aus dem Rheinland, übernahm nach dem Tod des Glaskünstlers Schürer 1905 die künstlerische Leitung der Werkstätte und 1915 schließlich das ganze Unternehmen. 1954 verkaufte Raukamp die Glasmalerei an das Stift Schlierbach, wo sein Bruder, ebenfalls ein Glasmaler, als Pater lebte. Das Zisterzienserstift führt die Glaswerkstätte bis heute fort und ist neben Innsbruck die zweite bedeutende Glasanstalt Österreichs.

Josef Raukamp und sein Bruder revolutionierten die Glasmalkunst der damaligen Zeit, indem sie wieder zu im Mittelalter verwendeten Methoden zurückkehrten und das Glas nicht bemalten, sondern die Bilder mosaikartig aus farbigen Gläsern zusammensetzten.

Auch die Glasfenster aus Altschwendt sind aus Echtantikglas mit einem geätzten Überfangglas und mit Schwarzlot- und Silbergelbmalerei gestaltet sowie mit Blei gefasst. Die Umrahmungen rund um das Motiv zeigen in den floralen Elementen und Ornamenten deutlich den Einfluss des Jugendstils. Josef Raukamp gilt als einer der wichtigsten Vertreter der österreichischen Glasmalkunst im 20. Jahrhundert, unter anderem gestaltete er auch die zwölf Fenster in den Turmkapellen des Linzer Doms.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 1.12.2017
Markengröße: 31,43 x 50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Cartor Security Printing / Offsetdruck
Auflage: 2.050.000 Marken in Sets zu 5 Stück
MiNr. 3372
 
Brigitte Am: 27.10.2017 07:08:00 Gelesen: 740117# 556 @  
Sondermarke „Weihnachten 2017 - Vintage Christmas“

Zur Weihnachtszeit denken viele Menschen wehmütig an ihre eigene Kindheit und an vergangene Zeiten. Die Weihnachtssondermarke mit dem nostalgischen Motiv erinnert ein wenig daran, wie es früher einmal war.

Das Markensujet stammt aus den 1910er-Jahren. Es zeigt zwei kleine Mädchen, modisch gekleidet in warme Mäntelchen mit Pelzbesatz, den Kopf mit schicken Hüten bedeckt und dazu Stiefelchen mit Gamaschen. Ob es das Christkind ist, das mit einer kleinen Helferin Geschenke verteilt und einen Weihnachtsbaum bringt? Denn der kleine Schubkarren, den die Kinder führen, ist vollbeladen mit feinem Lebkuchen – vielleicht als Schmuck für den Christbaum? – und Spielsachen: Eine Puppe, ein Kasperl, eine Trommel, ein Eichhörnchen, ein Ball, und sicherlich sind noch viele weitere Schätze darunter verborgen.

Das Wort „vintage“ bedeutet im Englischen so viel wie altmodisch oder auch klassisch, es wird üblicherweise in einem positiven Zusammenhang verwendet. Vintage heißt aber auch Weinlese bzw. ein bestimmter Jahrgang des Weins. In unserem Sprachgebrauch bezeichnet man als „Vintage“ vor allem Gegenstände, die aussehen, als wären sie aus einer längst vergangenen Zeit, z. B. Einrichtungsgegenstände, Accessoires, Autos oder Kleidungsstücke. Dabei kann es sich tatsächlich um alte, gebrauchte Dinge handeln oder um neue, die nur im Stil einer bestimmten Epoche gestaltet sind bzw. künstlich „gealtert“ werden. Auch Bilder, die das Leben in der früheren Zeit – wenn auch romantisiert – darstellen, sind „Vintage“, so wie auch das nostalgische Markensujet. Trends wie Vintage oder Retro sind immer mehr gefragt: eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit („Retro“) oder eben das Wiederverwenden von Gebrauchtem.

Auch wenn es früher nicht immer einfach war, die „guten alten Zeiten“ erscheinen uns oft ruhig und unbeschwert, und dieses Gefühl versuchen wir heute mit alten Bildern und Traditionen wieder heraufzubeschwören. Nostalgische Erinnerungen an die eigene Kindheit kommen da auf – damals, als noch ganz andere Dinge von Bedeutung waren als heute in unserem stressigen Erwachsenenleben. Damals freuten wir uns noch auf Weihnachten, die Geschenke und den strahlenden Christbaum, heute machen wir uns Sorgen, ob uns das aufwendige Weihnachtsmenü gelingen wird oder ob das neueste elektronische Kommunikationsgerät, das wir verschenken, auch das richtige ist.

Vielleicht sollten wir uns wieder auf den „Geist der vergangenen Weihnacht“ besinnen und uns Zeit für die Familie nehmen, gemeinsam etwas basteln oder den (Enkel-) Kindern eine Geschichte vorlesen, anstatt vor dem TV-Gerät zu sitzen oder auf das Mobiltelefon zu starren. Vielleicht hat ein Kind auch heute noch mehr Freude mit einem Kuscheltier als mit einer elektronischen Spielkonsole, oder es möchte vielleicht lieber mit der Oma Kekse backen als im Gedränge am Weihnachtsmarkt Kinderpunsch trinken?





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 1.12.2017
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Kerndesign
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 1.750.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3373
 
Brigitte Am: 21.12.2017 06:59:39 Gelesen: 716045# 557 @  
Sondermarke „Bugholzmöbel – Michael Thonet“
Serie „Österreichische Erfindungen“

Ein Kultmöbelstück aus Österreich

Wer kennt sie nicht, die klassischen Wiener Kaffeehausstühle mit der gebogenen Rückenlehne? Erfunden hat sie der Tischler und spätere Unternehmer Michael Thonet, der damit einen echten Klassiker erschaffen hat.

Michael Thonet wurde 1796 in Boppard am Rhein geboren. Als selbstständiger Möbeltischler begann er schon bald mit der Herstellung von Möbeln aus gebogenem Holz zu experimentieren. Die Holzteile für seine Bugholzmöbel wurden gekocht und dann mit einer Biegeform in die gewünschte Form gebracht und zusammengeleimt, ein Verfahren, das er ständig verbesserte. 1836 entwickelte er den „Bopparder Schichtholzstuhl“, mit dem er erste Erfolge feierte.

Die Gebrüder Thonet in Wien Fürst Metternich, den Thonet 1841 auf der Weltausstellung kennenlernte, holte ihn nach Wien, wo er dem Kaiserhof seine Entwürfe präsentierte und auch ein Patent dafür erwarb. Kurze Zeit später übersiedelte er mit einer Familie nach Wien und gründete gemeinsam mit seinen fünf Söhnen einen eigenen Betrieb, die Firma Gebrüder Thonet. Bei der Londoner Weltausstellung 1851 stellte Thonet seine Bugholzmöbel einem internationalen Publikum vor und schaffte so den Durchbruch. Der wachsende Betrieb übersiedelte 1857 in ein neues Werk im mährischen Koritschan.

1859 entwickelte Thonet den legendären Stuhl Nr. 14 (heute 214) aus massivem Buchenholz, für den er 1867 bei der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille erhielt. Dieser Wiener Kaffeehausstuhl ist heute eine Design-Ikone und gilt als der meistgebaute Stuhl der Welt, bis 1930 wurden über 50 Millionen Exemplare produziert. Das Besondere an ihm war, dass er in seine Einzelteile zerlegbar war und somit aus vorgefertigten Teilen einfach zusammengebaut werden konnte. Das machte ihn zu einem Massenkonsumartikel und nebenbei auch ideal für den Export in alle Welt. Ein weiteres erfolgreiches Design von Thonet ist u. a. auch der Stuhl Nr. 4, der auf der Sondermarke zu sehen ist.

Michael Thonet verstarb 1871 und wurde in einer Familiengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Die Thonet GmbH hat heute ihren Sitz in Frankenberg in Deutschland, und immer noch sind Nachfahren Michael Thonets aktiv in die Geschäfte eingebunden.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 22.1.2018
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3375
 
Brigitte Am: 23.12.2017 07:23:00 Gelesen: 715943# 558 @  
Sondermarke „Steyr Typ 50 - Baby“
Serie „Autos“

Ein kleines Raumwunder für die Alpenrepublik

Der Steyr 50 Kleinwagen, liebevoll Steyr Baby genannt, war zu seiner Zeit ein echter österreichischer „Volkswagen“: ein sparsamer Wagen mit den Vorzügen eines großen Automobils.

Entwickelt wurde der Wagen von Ing. Karl Jenschke, der seit 1922 für die Steyr-Werke arbeitete: Planungsarbeiten für einen Flugmotor – gemeinsam mit dem Motorkonstrukteur Karl Wagner – führten schließlich zur Konstruktion eines kleinen wassergekühlten Vierzylinder-Boxermotors als Basis für einen Kleinwagen. Der Steyr 50 wurde von Steyr-Daimler-Puch von 1936 bis 1938 gefertigt, danach überarbeitet und mit stärkerem Motor als Steyr 55 auf den Markt gebracht. Von beiden Varianten wurden in Summe 13.000 Stück hergestellt. Der Steyr 50 kostete 4.500 Schilling, der 55er 5.000 Schilling, was damals nicht gerade preiswert war. 1940 wurde die Produktion kriegsbedingt eingestellt.

Klein, aber oho!

Vorgabe war, dass der Wagen vier Personen mit Gepäck ausreichend Platz bieten sollte. Weiters sollte er bergtauglich sein, was bei einer Testfahrt über den Katschberg auch hinreichend bewiesen wurde. Die dazu notwendige Leistung erbrachte der schon erwähnte Vierzylindermotor mit 978 Kubikzentimetern Hubraum und 22 PS bei 3.800 Umdrehungen; mit seinem Vierganggetriebe schaffte der Steyr 50 eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Die stromlinienförmige, selbsttragende Karosserie sorgte für ein niedriges Eigengewicht bei größtmöglicher Stabilität. Der Innenraum war für damalige Verhältnisse geräumig, die rückwärtigen Passagiere konnten wegen der großen, nach hinten zu öffnenden Türen bequem einsteigen. Das Reserverad in einem separaten Reserveradkasten und ein Schiebedach waren schon in der Serienausstattung dabei.

Das Steyr Baby wurde als geräumiger, sicherer, leistungsfähiger und praktischer Wagen gelobt, vor allem seine Fahrtüchtigkeit auf den steilen Alpenstraßen wurde gerne hervorgehoben. Zudem galt es als qualitativ hochwertig, sparsam im Verbrauch und günstig in der Erhaltung. Ein Kleinwagen als Vollautomobil – ein echter „Volkswagen“ eben, der heute noch eine Legende ist.





Nennwert: EUR 1,25
Ausgabetag: 27.1.2018
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Foto: Wolfgang Buchta
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3376
 
Brigitte Am: 27.12.2017 07:08:00 Gelesen: 714875# 559 @  
Sondermarke „Wiener Tuba“
Serie „Musikinstrumente“

Blechblasinstrument mit tiefem Klang

Die Tuba ist ein Blechblasinstrument und gehört zu den Bügelhörnern. Die hier präsentierte Wiener Tuba liefert einen wichtigen Beitrag zum ganz besonderen Wiener Klangstil.

Allgemein charakteristisch für die Tuba ist ihre stark konische Form vom Mundrohr bis zum Schallstück, das bezeichnet man als weite Mensur. Wegen ihres tiefen Klangs ist sie das Bassinstrument unter den Bügelhörnern, dabei unterscheidet man zwischen Basstuba und der noch tieferen Kontrabasstuba. Die Tuba gibt es in verschiedenen Grundstimmungen, sie wird dann entsprechend F-Tuba, Es-Tuba, C-Tuba oder B-Tuba genannt. Je nach Art hat eine Tuba drei bis sechs Ventile.

Tuben – man verwendet auch die Mehrzahlform Tubas – werden sowohl in klassischen Orchestern und Bläserensembles als auch in der volkstümlichen Blasmusik und im Jazz eingesetzt. Mit ihrem tiefen Klang wird die Tuba im Orchester in der Bassfunktion einerseits zur Unterstützung der Kontrabässe bzw. des Posaunensatzes verwendet, andererseits erfüllt sie auch solistische Aufgaben, z. B. im Riesenmotiv oder im Wurmmotiv in Wagners „Ring des Nibelungen“.

Gespielt wird die Tuba vorwiegend im Sitzen, dabei ruht das Instrument auf dem Oberschenkel des Spielers oder auf dem Sessel. Der Trichter weist dabei nach oben. Für das Spielen im Stehen oder etwa beim Marschieren wird ein Tragegurt verwendet.

Die Wiener Variante der Tuba

Die schlanke Wiener Tuba ist eine F-Tuba ganz eigener Bauart. Sie hat sechs Ventile, von denen je drei mit der linken und der rechten Hand gespielt werden, das sogenannte Wiener Griffsystem. Durch ihren engeren Mensurverlauf hat die Wiener Tuba eine etwas hellere Klangfarbe als eine „normale“ F-Tuba. Damit schließt sie direkt an den Klang des Wiener Horns an und harmoniert optimal mit dem Posaunensatz.

Als „Wiener Klangstil“ bezeichnet man die spezifische Interpretation von Musikstücken in der Tradition der Wiener Klassik durch namhafte österreichische Orchester wie etwa die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphoniker, das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich oder das Orchester der Volksoper Wien unter Verwendung von besonderen Instrumenten wie der Wiener Oboe oder des Wiener Horns.





Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 22.1.2018
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Maria Schulz
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 130.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3374
 
Brigitte Am: 12.02.2018 17:03:26 Gelesen: 672133# 560 @  
Sondermarkenblock „Freimarken 1863/64“
Serie „Klassikausgabe“

Der „Doppeladler im Oval“

Der weiße Doppeladler der Freimarken 1863 und 1864 wird in einem farbigen, ovalen Rahmen mit einem geometrischen Muster dargestellt, in dem oben die Währung und unten der Wert angegeben ist.

Ein Beschluss des Deutsch-Österreichischen Postvereins, dass die meistbenötigten Wertstufen der beteiligten Postgebiete gleiche Farben aufweisen sollten, machte diese neue Markenserie bereits kurz nach der vorigen Ausgabe erforderlich. Als Stecher war wieder Josef Tautenhayn im Einsatz.

Auch bei diesen Freimarken gab es eine Ausgabe für das Kaisertum Österreich mit Kreuzer-Nominalen sowie eine gleich aussehende Ausgabe für Venetien mit Soldi-Werten. Die Marken wiesen folgende Farben auf: hellgelb für den Wert 2, hellgrün für 3, blassrosa für 5, blau für 10 und hellbraun für 15 Kreuzer bzw. Soldi.

Briefmarkenkenner achten auch besonders auf die Prägung des Doppeladlers: Je abgenutzter die Druckplatte war, desto weniger gut sind die farbigen Details des Adlers erkennbar.

Das Ende der Soldi-Freimarken Die Ausgabe erfolgte ab der zweiten Jahreshälfte 1863. Frankaturgültig waren die Marken in Österreich und der Militärgrenze bis 31. August 1869, in Kroatien-Slawonien bis 31. März 1868, in Ungarn infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs bis 15. Juni 1867 und in Venetien, das im Zuge der österreichischen Niederlage im Deutschen Krieg 1866 an Italien fiel, bis längstens Oktober 1866.

Die Soldi-Marken aus der Serie 1863/64 waren die letzten Freimarkenausgaben für Venetien. Marken in Soldi-Währung waren jedoch seit 1863 auch bei den Levantepostämtern gültig und daher auch nach der Abtretung Venetiens dort bis 1869 noch in Gebrauch.

Hergestellt wurde diese Freimarkenserie mittels Prägedruck auf Maschinenpapier mit Gummierung und einer Bogenzähnung 14. Ab 1864 wurde das Wort „BRIEF-MARKEN“ als Wasserzeichen angebracht, diese neuen Ausgaben hatten auch eine weitere Bogenzähnung (9 ½).

Der aktuelle Markenblock zeigt eine österreichische Marke in Hellblau im Wert von 10 Kreuzern mit enger Bogenzähnung sowie einen 5-Soldi-Wert mit weiter Zähnung in dunklem Rosa.





Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 3.3.2018
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit zwei Marken
MiNr. 3384-3385 (Block 98)
 
Brigitte Am: 14.02.2018 07:08:00 Gelesen: 671653# 561 @  
Sondermarke „Treuebonusmarke 2017 - Gelber Rhododendron”

Ein blühendes Dankeschön

Ein strahlend gelber Blütengruß ist die diesjährige Treuebonusmarke: Der Gelbe Rhododendron, auch Gelbe Azalee oder Pontische Azalee genannt, besticht durch seine wunderschönen, großen, duftenden Blüten.

Rhododendron luteum gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und zur Gattung der Rhododendren. Er wird auch als Gelbe Alpenrose bezeichnet, weil er – wie die heimischen rosa blühenden Alpenrosen – zu den wenigen Rhododendronarten zählt, die in Europa vorkommen. Die meisten Arten gibt es in Asien, einige auch in Australien und Nordamerika. Rhododendronarten, die im Winter ihr Laub abwerfen, werden meist als Azaleen bezeichnet.

Strahlend gelb und duftend Zu den Azaleen wird auch der Gelbe Rhododendron gezählt. Er ist ein winterharter Strauch, seine länglichen Blätter verfärben sich im Herbst rot und gelb, bevor sie abfallen. Im Frühjahr erscheinen noch vor den neuen Blättern die Blütenknospen, traubige Blütenstände mit bis zu siebzehn Blüten. Die großen Blüten sind leuchtend gelb, das oberste der fünf Blütenblätter ist etwas dunkler. Fünf helle Staubblätter ragen weit aus der Blüte heraus. Der Gelbe Rhododendron blüht im Mai und Juni und duftet stark.

Die Wildart des Gelben Rhododendrons ist von Südosteuropa bis zum Kaukasus heimisch. Charakteristisch ist sie für die Flora im Pontischen Gebirge im Norden der Türkei, ihm verdankt sie auch ihren Namen als Pontische Azalee. Vereinzelt gibt es auch in westlicheren europäischen Gebieten Vorkommen, oftmals durch verwilderte Zierpflanzen entstanden.

Wegen seiner leuchtend gelben und duftenden Blüten ist der Gelbe Rhododendron ein beliebter Garten- und Parkstrauch, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Zahlreiche Hybridvariationen in verschiedenen Farben werden als robuste, winterharte Zierpflanzen angeboten.

Die Pollen des Gelben Rhododendrons enthalten giftige Substanzen, die auch im daraus gewonnenen Honig enthalten sind: Der sogenannte Pontische Honig kann Vergiftungserscheinungen und Halluzinationen hervorrufen. Schon in der griechischen Antike wurde von seiner verheerenden Wirkung berichtet, der Soldaten außer Gefecht setzen und damit Kriege entscheiden konnte.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 3.3.2018
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 330.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3386
 
Brigitte Am: 16.02.2018 07:03:00 Gelesen: 670916# 562 @  
Sondermarke „KTM R 125 Grand Tourist“
Serie „Motorräder“

Legendäre Zweiräder aus Österreich

Ein Klassiker von KTM – heute der einzige in Österreich beheimatete Motorradhersteller – ist die KTM R 125 Grand Tourist, die auf dieser Sondermarke abgebildet ist.

1934 gründete Hans Trunkenpolz im oberösterreichischen Mattighofen eine Schlosserwerkstatt und erweiterte diese später zu einem Kfz-Betrieb, der bis nach Kriegsende vor allem von Reparaturen und der Herstellung von Ersatzteilen lebte.

Weil der Bedarf für leistbare Zweiräder in den Nachkriegsjahren hoch war, entwickelte Trunkenpolz 1951 ein Leichtmotorrad mit einem 98er-Sachs-Motor von Rotax. Das Motorrad mit dem typischen Seilzugstarter hieß Moser-KTM 100, weil Trunkenpolz damals der Compagnon einer Firma namens Moser & Co war. Das Kürzel KTM stand für „Kraftfahrzeuge Trunkenpolz, Mattighofen“. 1953 wurden die ersten Prototypen der KTM R 100 präsentiert und schließlich die Serienproduktion gestartet.

Beeindruckende Qualität 1954 kam die erste 125-Kubikzentimeter-Maschine heraus: die KTM R 125 Tourist mit Zweitaktmotor, Teleskopgabel, Kickstarter, Dreiganggetriebe und Sitzkissen sowie 6,1 PS Leistung. Ernst Kronreif stieß als Finanzier zu KTM, der Name stand damit offiziell für „Kronreif & Trunkenpolz, Mattighofen“.

1955 folgte das Nachfolgemodell, die R 125 Grand Tourist, die nun wie die Rennmaschinen mit einer Langarmschwinggabel (Earles-Gabel) ausgerüstet war. Bis 1958 liefen davon etwa 6.000 Exemplare vom Förderband. Interessant ist auch, dass die KTM R 125 Grand Tourist Motorräder in den 1950er-Jahren auch als „Gelbe Engel“ unterwegs waren: Der Automobilclub ÖAMTC setzte Grand-Tourist-Beiwagengespanne als Pannenhilfsfahrzeuge ein. KTM konzentrierte sich schließlich auf die Entwicklung von (Roller)Mopeds und Fahrrädern, später auf Geländemotorräder.

Bis heute sind KTM-Maschinen im Motocross, Endurosport und Supermoto im Einsatz. Einige der erfolgreichsten Fahrer sind Heinz Kinigadner, der in den 1980ern zweimal Motocross-Weltmeister auf KTM wurde, oder Matthias Walkner, 2012 Weltmeister der MX3 Klasse. Die KTM AG ist heute eine Dachgesellschaft mit Sitz immer noch in Mattighofen.





Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 17.3.2018
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3387
 
Brigitte Am: 12.03.2018 17:31:49 Gelesen: 662733# 563 @  
Sondermarke „300. Geburtstag Kremser Schmidt”

Ein Künstler des Spätbarock

Das Selbstporträt der Alten Galerie in Graz ist das Motiv für die Sonderbriefmarke, die 2018 aus Anlass des 300. Geburtstages des Kremser Schmidt (1718–1801) aufgelegt wird. Am 25. September 2018 jährt sich der Geburtstag von Martin Johann Schmidt, genannt der Kremser Schmidt, zum 300. Mal. Der Maler ist einer der bedeutendsten und sowohl im In- als auch im Ausland bekanntesten Künstler des späten Barock und des beginnenden Klassizismus. Er schuf rund 1.100 Gemälde, hauptsächlich Altarbilder, die er an die großen Klöster und viele Pfarrkirchen lieferte. Aber auch Porträts, mythologische Darstellungen sowie Graphiken und Dekorationen von Palais zählen zu seinen Werken.

In einigen Museen Österreichs werden Gemälde des Kremser Schmidt aufbewahrt und präsentiert, z. B. im Belvedere und im Niederösterreichischen Landesmuseum St. Pölten. Die Alte Galerie im Universalmuseum Joanneum in Graz verfügt über eine umfangreiche Sammlung von 33 Gemälden, 11 Handzeichnungen und 10 Radierungen. Den Werken des Kremser Schmidt ist ein eigener Raum in der Alten Galerie gewidmet: Es sind große Heiligenbilder, einige mythologische Szenen sowie eine stattliche Anzahl von Ölskizzen (Bozzetti), mit denen Schmidt große Altarbilder in kleinem Maßstab vorbereitete.

Selbstporträt eines Meisters

Prominent und hervorragend ist das Selbstporträt des Kremser Schmidt, das er im Alter von etwa 30 Jahren schuf. Die Alte Galerie besitzt damit das größte und aussagekräftigste Selbstbildnis des Meisters. Er stellt sich in großer Pose in seinem Atelier mit über den Arm geworfenem Malermantel dar. Besonders interessant sind seine Werkzeuge – Pinsel, Palette mit Farbtupfen, Reibstein für die Farbpigmente – und nicht zuletzt das Porträt auf der Staffelei, das sehr wahrscheinlich sein Vorbild, den berühmten lothringischen Kupferstecher und Radierer Jacques Callot, zeigt. Hier wird ganz bewusst auf den angesehenen Status des Künstlers angespielt, der gute Beziehungen zur Wiener Akademie der bildenden Künste unterhielt. Erst 1768 wurde Schmidt in diese aufgenommen. Es ist überliefert, dass Schmidt bis zu seinem Tode produktiv war. (Dr. Christine Rabensteiner)





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.4.2018
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Entwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3388
 
Brigitte Am: 14.03.2018 07:08:00 Gelesen: 662641# 564 @  
Sondermarke „Straßenrad Weltmeisterschaften Innsbruck”

Top-Event im Straßenradsport

Vom 22. bis zum 30. September 2018 finden die UCI Straßenrad-Weltmeisterschaften in Tirol statt – die Österreichische Post AG widmet diesem internationalen Top-Sportereignis eine Sondermarke.

Der Dachverband des Radsports, die UCI (Union Cycliste Internationale), bringt 2018 die UCI Road World Championships in die Alpenregion und fordert damit die rund 1.000 Spitzenfahrerinnen und - fahrer ganz besonders. Insgesamt zwölf Rennen führen von vier verschiedenen Startorten ausgehend ins Herz der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck: Das Ötztal mit der AREA 47, Hall-Wattens mit den Swarovski Kristallwelten, Rattenberg im Alpbachtal Seenland sowie Kufstein sind die Startorte der Straßenrad-Weltmeisterschaften, die von rund zwei Millionen TV-Zusehern verfolgt werden.

„Riding the Heart of the Alps“ Tirol mit seinen traumhaften Gebirgsstraßen eignet sich ideal für WM-Strecken mit schwierigen Anstiegen. Das Straßenrennen der Herren Elite am 30. September sticht dabei ganz besonders heraus: 265 Kilometer mit rund 5.000 Höhenmetern sind dabei zurückzulegen. Die spektakuläre Strecke führt von Kufstein nach Innsbruck, dann wird der 24 Kilometer lange Innsbruck-Rundkurs, die „Olympiarunde“, siebenmal zurückgelegt. Als Höhepunkt folgt die Fahrt auf die Hungerburg durch die herausfordernde „Höll“, einen Streckenabschnitt mit bis zu 28 Prozent Steigung, bevor es ins Ziel vor der Hofburg in der Innsbrucker Innenstadt geht.

Innsbruck wird damit für einige Tage zum Zentrum des Straßenradsports. Aber auch abseits davon ist die Tiroler Landeshauptstadt eine Reise wert: Sie gilt als eine der schönsten alpin-urbanen Städte weltweit. Im Ötztal, einem der Startpunkte der WM-Rennen, haben viele unterschiedliche anspruchsvolle Radtouren wie etwa der Ötztaler Radmarathon ihren Ausgangspunkt. Die Region Hall-Wattens bietet Strecken für sportliche Fahrer und Genussradler und begeistert kulturell mit den Swarovski Kristallwelten. Die historische Stadt Rattenberg in der Region Alpbachtal Seenland ist die kleinste Stadt Österreichs und hat ein breites Angebot an abwechslungsreichen Radtouren. Kufstein mit seiner alten Festung verbindet städtisches Flair mit ländlicher Idylle und ist ideal für Rennradurlauber.



Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.4.2018
Markengröße: 40 x 32,5 mm
Entwurf: innsbruck-tirol sports GmbH
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 175.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3389
 
Brigitte Am: 16.03.2018 07:03:00 Gelesen: 662541# 565 @  
Sondermarke „Altarbereich Passion 10, Heilig-Geist-Kirche in Wien-Ottakring“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich”

Kunstvolles Altarmosaik

Die Sondermarke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ zeigt den Hochaltar der Heilig-Geist-Kirche auf der Schmelz in Wien-Ottakring, den die sieben Gaben des Heiligen Geistes zieren.

Durch den Stich werden die überlebensgroßen Figuren über dem Hochaltar besonders hervorgehoben. Sie sind allegorische Darstellungen der Gaben des Heiligen Geistes: Frömmigkeit, Stärke, Einsicht, Weisheit, Rat, Wissenschaft und Gottesfurcht. Platziert sind sie in einem Altarmosaik mit floralen Ornamenten auf blauem Hintergrund über dem aufwendigen Hochaltar, der das Wirken des Heiligen Geistes zeigt. Der Entwurf des Altarmosaiks stammt von Ferdinand Andri, einem österreichischen Künstler, der auch Mitglied der Wiener Secession war. Den Hochaltar entwarf Adolf Otto Holub nach dem Vorbild der Kirche am Steinhof, die Metallreliefs sind eine Arbeit des Bildhauers Michael Six.

Eine Kirche wie ein Tempel

Die Heilig-Geist-Kirche ist ein beeindruckendes Sakralgebäude im historisierenden Stil – eine der ersten Kirchen Europas aus Eisenbeton. Die Hauptfassade erinnert an einen griechischen Tempel. Im Inneren besteht die Kirche aus einem einzigen offenen Raum, der durch zwei über zwanzig Meter frei gespannte Träger gegliedert ist.

Geplant wurde die Kirche vom slowenischen Architekten Jože Plečnik (auch Josef Plecnik geschrieben), einem Schüler Otto Wagners. 1910 fertigte er die ersten Skizzen, das Projekt wurde jedoch mehrfach umgeplant. Aus Geldmangel wurde es schließlich ein recht schlichtes Kirchengebäude ohne Turm aus dem kostengünstigen Werkstoff Eisenbeton. Im Juni 1911 erfolgte die Grundsteinlegung, bereits im Juli wurde in der Krypta unterhalb des Altarraums die Heilige Messe gefeiert. Zu Weihnachten 1913 war die Kirche fertiggestellt.

Herzogin Sophie, die Gattin des Thronfolgers Franz Ferdinand, übernahm die Patronanz über den Kirchenbau und ließ das Gotteshaus dem Heiligen Geist weihen. Franz Ferdinand soll – wie viele andere Wiener – von dem modernen Gebäude wenig begeistert gewesen sein und die Kirche als „eine Mischung von Venustempel, russischem Bad und Pferdestall“ bezeichnet haben.



Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 14.4.2018
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Stichzeichnung: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck Offset-Stich
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3390
 
Brigitte Am: 19.03.2018 07:03:00 Gelesen: 662180# 566 @  
Sondermarke „Hotel Sacher“
Serie „Gastronomie mit Tradition“

Familienunternehmen mit Klasse

Eine Wiener Institution erster Klasse wird auf einer Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“ geehrt: das Hotel Sacher Wien in bester Lage unmittelbar vis-à-vis der Wiener Staatsoper.

Die Sondermarke zeigt den Eingang zum Hotel Sacher in Wien sowie ein Stück der namensgebenden Torte. Die Sacher-Geschichte begann 1832, als der damalige Lehrling Franz Sacher die Original Sacher-Torte am Hof des Fürsten Metternich erfand. Das Hotel Sacher Wien wurde 1876 von dessen Sohn Eduard Sacher gegründet. Als dieser 1892 starb, übernahm seine Ehefrau Anna Sacher – legendär war ihre Vorliebe für Zigarren und für Französische Bulldoggen – die Leitung des Luxushotels und führte es mit strenger Hand erfolgreich in das nächste Jahrhundert. Das „Sacher“ wurde zum exklusiven Treffpunkt für Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur. Nach dem Tod Anna Sachers 1930 übernahm die Familie Gürtler das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Hotel. Bis heute ist das Sacher, übrigens als einziges 5-Sterne-Haus in Wien von einer Familie geführt, im alleinigen Besitz der Familien Gürtler und Winkler.

Heute ist das Hotel Sacher ein renommiertes, modernes Luxushotel und Mitglied der „Leading Hotels of the World“. Das Hotel Sacher in Salzburg gehört ebenso zum Unternehmen wie das Café Sacher in Innsbruck und jenes in Graz. Namhafte Gäste aus dem In- und Ausland – von Künstlern über Politiker bis hin zum Adel – genießen das besondere Ambiente des traditionsreichen Hotels.

Die Torte als Wahrzeichen Wiens

Die legendäre Original Sacher-Torte mit dem zartschmelzenden Schokoladeüberzug und der Marillenmarmeladefüllung war und ist ein großer Erfolg. Sie wurde nicht nur zum Markenzeichen des Hauses, sondern zu einem echten Wahrzeichen der Stadt.

Bis heute wird das Original täglich frisch und von Hand gefertigt. Im Jahr 2017 wurden rund 360.000 Torten und knapp eine Million Original Sacher Würfel verkauft und in die ganze Welt versandt. Für die streng limitierte „Artists‘ Collection“ gestalten Künstler die berühmte Holzkiste der Original Sacher-Torte, der Erlös aus dem Verkauf der süßen Kunstwerke wird wohltätigen Zwecken gespendet.



Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 20.4.2018
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3391
 
Brigitte Am: 10.04.2018 13:30:06 Gelesen: 656026# 567 @  
Sondermarke „650 Jahre Österreichische Nationalbibliothek“

Schatzkammer des Wissens

Die Österreichische Post AG würdigt den 650. Geburtstag der Österreichischen Nationalbibliothek mit der Ausgabe einer Sondermarke und präsentiert darauf den berühmten barocken Prunksaal.

Als Gründungsjahr der Österreichischen Nationalbibliothek gilt 1368: In diesem Jahr wurde das in Goldlettern geschriebene und reich illustrierte handgeschriebene Evangeliar des Johannes von Troppau fertiggestellt. Es stammt aus der Büchersammlung des Habsburger Herzogs Albrecht III. Seine Nachfolger erweiterten den Bestand der Sammlung um viele weitere wertvolle Stücke und bildeten so die Basis für die heutige Österreichische Nationalbibliothek als Ort des Wissens.

Die Österreichische Nationalbibliothek in der Wiener Hofburg sieht sich heute als zentrale wissenschaftliche Bibliothek der Republik Österreich und als dienstleistungsorientiertes Informations- und Forschungszentrum, Dokumentations-, Kultur- und Bildungseinrichtung. Die Bibliothek mit zahlreichen Lesesälen steht allen Studierenden, Forschenden oder Interessierten zur Verfügung. Als Erbe der Habsburgischen Hofbibliothek verfügt die Österreichische Nationalbibliothek über acht Sammlungen zu den Gebieten Bilder und Grafiken, Handschriften und alte Drucke, Karten, Literatur, Musik, Papyri, Plansprachen sowie Volkslieder und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung des schriftlichen Weltkulturerbes.

Prunksaal und Museen

Das Herz der Österreichischen Nationalbibliothek ist wohl der barocke Prunksaal, den Kaiser Karl VI. im 18. Jahrhundert von Johann Bernhard Fischer von Erlach und dessen Sohn errichten ließ. Die Deckenfresken stammen von Daniel Gran. Herausragend sind auch die Statuen der Habsburger Herrscher sowie vier venezianische Prachtgloben. Der Prunksaal beherbergt rund 200.000 Bücher aus den Jahren 1501 bis 1850 sowie die Sammlung von Prinz Eugen von Savoyen.

Zur Österreichischen Nationalbibliothek gehören aber auch Museen wie das Literaturmuseum, das Globenmuseum, das Papyrusmuseum, das Esperantomuseum und das Haus der Geschichte Österreich, das im Herbst 2018 eröffnet wird.





Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 6.5.2018
Markengröße: 31,80 x 50,0 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3392
 
Brigitte Am: 12.04.2018 07:08:00 Gelesen: 655529# 568 @  
Sondermarke „Europa 2018 - Schemerlbrücke Wien“

Die „Löwenbrücke“

Die jährlich ausgegebene EUROPA-Marke ist heuer dem Thema „Brücken“ gewidmet. Anlässlich des 100. Todestags von Otto Wagner wurde die Schemerlbrücke am Nussdorfer Wehr in Wien als Motiv für die Sondermarke ausgewählt.

Die Brücke verbindet mit ihren 49 Metern Spannweite über den Donaukanal und den Treppelweg hinweg Nussdorf im 19. Wiener Bezirk mit dem Brigittenauer Sporn, der zum 20. Bezirk gehört. Ihren Namen verdankt sie dem Architekten und Wasserbauingenieur Joseph Maria Schemerl von Leythenbach, der 1810 als Hofbauratsdirektor einen ersten Plan einer Donauregulierung erarbeitete, der allerdings nicht verwirklicht wurde.

Errichtet wurde die Schemerlbrücke in den Jahren 1894 bis 1899 als Teil der Nussdorfer Schleusen und Wehranlage: Die Sperren befinden sich unterhalb der Brücke. Knapp vor der Brücke zweigt der Donaukanal von der Donau ab, das Wehr dient der Regelung der Wasserzufuhr in den Donaukanal.

Otto Wagner war der architektonische Planer der Wehranlage. Dazu gehören die Schemerlbrücke aus Stein und stählernen grünen Fachwerkbalken, das Jugendstil-Verwaltungsgebäude und ein Kettenmagazin. Schon aus der Ferne fallen die beiden gewaltigen bronzenen Löwen auf, die auf mächtigen Pfeilern an den beiden Enden der Brücke thronen und stromaufwärts blicken. Sie stammen vom Bildhauer Rudolf Weyr und sind auf der Sondermarke farblich besonders hervorgehoben. Auch der Wahlspruch Kaiser Franz Josephs, „Viribus unitis“ (mit vereinten Kräften), ist auf der Brücke verewigt. Die gesamte Brückenanlage steht heute unter Denkmalschutz.

PostEurop – die EUROPA-Marken

Mit den EUROPA-Marken sollen die gemeinsamen Ziele der europäischen Postgesellschaften gefördert und die Gemeinsamkeiten in der Kultur und der Geschichte hervorgehoben werden. Damit wird die Briefmarke zu einem Symbol für eine engere europäische Zusammenarbeit und Integration.

Die EUROPA-Marken gibt es seit 1956, seit 1993 koordiniert PostEurop, die Vereinigung der europäischen Postunternehmen, die jährlichen Ausgaben, die auch das offizielle EUROPA-Logo tragen. Eine Arbeitsgruppe wählt alle zwei Jahre die Themen für die kommenden EUROPA-Marken aus, die in den jeweiligen Ländern dann umgesetzt werden.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 9.5.2018
Markengröße: 42,0 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 185.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3393
 
Brigitte Am: 14.04.2018 07:03:00 Gelesen: 655005# 569 @  
Sondermarkenblock „150 Jahre Bezirkshauptmannschaften“

Bezirksverwaltung in Österreich Vor nunmehr 150 Jahren wurden die Bezirkshauptmannschaften in ihrer heutigen Form als Bezirksverwaltungsbehörden durch ein kaiserliches Gesetz eingerichtet – dieses Jubiläum würdigt die Österreichische Post AG mit einer Sondermarke.

Das Gesetz Nr. 44 vom 19. Mai 1868 regelt in § 11: Die landesfürstlichen politischen Bezirksbehörden führen die Benennung „Bezirkshauptmannschaften“. An der Spitze einer jeden solchen Behörde steht ein Bezirkshauptmann. Mit dieser Einrichtung der Bezirkshauptmannschaften auf der Grundlage der Dezemberverfassung von 1867 erfolgte eine endgültige Trennung von Justiz und Verwaltung.

Eine Bezirkshauptmannschaft, meist mit den Buchstaben „BH“ abgekürzt, ist die niedrigste Verwaltungsbehörde der staatlichen Verwaltung in jenen Bezirken, die nicht im Bereich einer Stadt mit eigenem Statut liegen – die Bezirksverwaltungsbehörde einer Statutarstadt wird Magistrat genannt.

Die Organisation der Bezirkshauptmannschaften ist in jeweiligen Landesgesetzen geregelt. Die Leitung einer BH obliegt der Bezirkshauptfrau bzw. dem Bezirkshauptmann. Bezirkshauptleute müssen rechtskundige Personen sein und werden von der Landesregierung ernannt. In Österreich gibt es 79 politische Bezirke mit einer Bezirkshauptmannschaft und 15 Statutarstädte mit einem Magistrat sowie die „Politische Expositur“ der Bezirkshauptmannschaft Liezen in Gröbming. Ab 2012 wurden in der Steiermark einige Bezirke neu strukturiert, 2017 wurde der politische Bezirk Wien-Umgebung aufgelöst.

Aufgaben der Bezirkshauptmannschaft Bezirkshauptmannschaften erfüllen Aufgaben sowohl der mittelbaren Bundesverwaltung als auch der Landesverwaltung. In ihren Aufgabenbereich fallen etwa Gewerbe-, Wasser- und Verkehrsrecht, Gemeindeaufsicht, Gesundheits-, Veterinär- und Forstverwaltung, Sicherheitsverwaltung und Sozialhilfe. Auch für die Ausstellung einiger Dokumente wie z. B. eines Reisepasses ist die BH zuständig.

Das 150-jährige Jubiläum der Bezirkshauptmannschaften jährt sich im Mai und wird unter anderem mit einer Wanderausstellung in oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaften und mit einem großen Festakt in der Alten Universität Graz gefeiert.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 18.5.2018
Markengröße: 120,00 x 90,0 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 160.000 Blöcke mit 2 Marken
MiNr. 3394-3395 (Block 99)
 
Brigitte Am: 16.04.2018 07:01:00 Gelesen: 654342# 570 @  
Sondermarke „Sport und Wasser - "Wasserski"“
Serie „Sportarten“

Skifahren auf dem Wasser

Eine neue Sondermarkenserie der Österreichischen Post AG ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt sollen weniger bekannte Sportarten stehen, die in themenbezogenen Sätzen ausgegeben werden. Die ersten Marken thematisieren den Wassersport. Die ersten Versuche mit Wasserskiern werden dem US-amerikanischen Erfinder Ralph Samuelson zugeschrieben, der in den 1920er-Jahren erstmals auf zwei Holzskiern über das Wasser glitt.

Wasserski fährt man meist mit zwei Skiern, ähnlich wie beim Alpinskilauf. Die Skier sind an den Spitzen etwas aufgebogen. Die Füße stecken in Gummimanschetten, der Fahrer hält sich mit einem Haltegriff an dem Zugseil fest, mit dem ihn ein Motorboot oder ein Wasserskilift über das Wasser zieht. Besonders wichtig dabei ist die richtige Körperhaltung und -spannung, um die Balance halten zu können.

Geübte Fahrer steigen oft auf einen Monoski um. Dabei stehen beide Beine hintereinander auf einem einzigen Ski, der hintere Fuß wird nur in einer Schlaufe eingehängt. Eher dem Snowboarden ähnlich ist dagegen das Wakeboarden, eine Trendsportart, die auch bei uns immer populärer wird.

Wettkämpfe werden in den Sparten Wasserski oder Wakeboard mit Boot und mit Lift, Racing, Barfuß sowie Versehrtensport ausgetragen. Die Wettkampfdisziplinen umfassen Slalom, Trickski und Springen. Wasserski zählt allerdings bis heute nicht zu den olympischen Sportarten.

Wassersport auf Briefmarken Die Sondermarken der neuen Serie werden bei der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt präsentiert – das Thema Wassersport passt da besonders gut, denn dieser spielt am Wörthersee naturgemäß eine wichtige Rolle.

Die kraftvollen, dynamischen Sportbilder in einer Mischtechnik aus Foto und grafischen Illustrationsarbeiten kommen auf dem für das Thema Wasser eher ungewöhnlichen blauvioletten Hintergrund besonders gut zur Geltung. Die Farbgebung im rechten Bereich ist dagegen auffällig bunt und bietet eine gute Unterscheidbarkeit der verschiedenen Wertstufen sowie einen hohen Wiedererkennungswert. Der kühle hellblaue Farbton der Wasserski-Marke steht symbolisch für Wasser und Skifahren.





Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 25.5.2018
Markengröße: 50,0 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 210.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3396
 
Brigitte Am: 18.04.2018 07:07:00 Gelesen: 653553# 571 @  
Sondermarke „Sport und Wasser - Kitesurfen"
Serie „Sportarten“

Surfen mit dem Drachen

Eine neue Sondermarkenserie der Österreichischen Post AG ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt sollen weniger bekannte Sportarten stehen, die in themenbezogenen Sätzen ausgegeben werden. Die ersten Briefmarken thematisieren den Wassersport.

Beim Kitesurfen, auch Lenkdrachensegeln genannt, muss man sowohl den Lenkdrachen, also den Kite, als auch das Surfboard beherrschen, mit dem man über das Wasser gleitet. Angetrieben wird der Surfer vom Wind. Mit dem Lenkdrachen ist er über ein bis zu 30 Meter langes Seil verbunden, die Steuerung erfolgt über eine Lenkstange („Kitebar“). Das Board ist meist ähnlich einem Wakeboard, der Surfer steht mit den Füßen in Schlaufen.

Wer das Kitesurfen erfunden hat, lässt sich kaum nachvollziehen. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurden Lenkdrachen aus Kunstfaser entwickelt, die mit aufblasbaren Luftschläuchen versehen waren, sogenannte „Tubekites“. Damit war es möglich, den Kite auch aus dem Wasser heraus zu starten, eine wichtige Voraussetzung für die heutige Form des Kitesurfens.

Das Kitesurfer-Paradies der Anfangszeit war Hawaii, wo auch die ersten Kitesurf-Schulen gegründet wurden und die ersten Wettbewerbe stattfanden. Geübte Kitesurfer vollführen über 100 Meter weite Sprünge in luftige Höhen, die wohl für einen ziemlichen Adrenalinstoß sorgen. Kitesurfen ist eine dynamische Sportart, die immer mehr Menschen begeistert und auch an vielen großen Seen in Österreich erlaubt ist.

Wassersport auf Briefmarken Die Sondermarken der neuen Serie werden bei der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt präsentiert – das Thema Wassersport passt da besonders gut, denn dieser spielt am Wörthersee naturgemäß eine wichtige Rolle.

Die kraftvollen, dynamischen Sportbilder in einer Mischtechnik aus Foto und grafischen Illustrationsarbeiten kommen auf dem für das Thema Wasser eher ungewöhnlichen blauvioletten Hintergrund besonders gut zur Geltung. Die Farbgebung im rechten Bereich ist dagegen auffällig bunt und bietet eine gute Unterscheidbarkeit der verschiedenen Wertstufen sowie einen hohen Wiedererkennungswert. Der knallige Magenta-Farbton der Kitesurf-Marke symbolisiert Jugend und dynamischen Wagemut.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 25.5.2018
Markengröße: 5,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 185.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3397
 
Brigitte Am: 20.04.2018 07:08:00 Gelesen: 652806# 572 @  
Sondermarke „Sport und Wasser - Segeln"
Serie „Sportarten“

Gleiten mit dem Wind

Eine neue Sondermarkenserie der Österreichischen Post AG ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt sollen weniger bekannte Sportarten stehen, die in themenbezogenen Sätzen ausgegeben werden. Die ersten Marken thematisieren den Wassersport. Jahrhundertelang waren Segelschiffe die einzigen Transportmittel zur Meeresüberquerung.

Manchmal wurden Schiffe zusätzlich mit Rudern ausgestattet, um bei Windstille vorwärts zu kommen. Große Segelschiffe waren sowohl als Kriegsschiffe als auch zu Handelszwecken auf den Weltmeeren unterwegs.

Heute ist das Segeln vor allem eine beliebte Freizeitbeschäftigung und ein spektakulärer Wettkampfsport. Beim Segeln gibt es zahlreiche Bootsklassen mit unterschiedlichen Rumpfbauweisen, Masten und Segeln, von der kleinen Optimisten-Jolle – oft schon für Kinder der Einstieg in den Segelsport – bis zu großen Segelyachten mit Kajüten, die eher für Freizeitzwecke genutzt werden.

Österreich hat zahlreiche erfolgreiche Segelsportler hervorgebracht. Herausragende Erfolge feierten etwa die beiden Tornado-Segler Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, die sowohl bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney als auch bei jenen 2004 in Athen die Goldmedaille erringen konnten. Der Tornado ist ein Katamaran mit zwei Rümpfen, der Spitzengeschwindigkeiten von über 30 Knoten erreichen kann. Tanja Frank und Thomas Zajac konnten bei den Olympischen Sommerspielen 2016 Bronze in der Nacra-17-Klasse erringen.

Wassersport auf Briefmarken Die Sondermarken der neuen Serie werden bei der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt präsentiert – das Thema Wassersport passt da besonders gut, denn dieser spielt am Wörthersee naturgemäß eine wichtige Rolle.

Die kraftvollen, dynamischen Sportbilder in einer Mischtechnik aus Foto und grafischen Illustrationsarbeiten kommen auf dem für das Thema Wasser eher ungewöhnlichen blauvioletten Hintergrund besonders gut zur Geltung. Die Farbgebung im rechten Bereich ist dagegen auffällig bunt und bietet eine gute Unterscheidbarkeit der verschiedenen Wertstufen sowie einen hohen Wiedererkennungswert. Der elegante Goldfarbton der Segelmarke symbolisiert die großen Erfolge der beiden „goldenen“ Segelsportathleten Steinacher und Hagara.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 25.5.2018
Markengröße: 50,0 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3398
 
Brigitte Am: 23.04.2018 07:03:00 Gelesen: 651661# 573 @  
Sondermarke „Tag der Briefmarke 2018“

Die Briefmarke zur Förderung der Philatelie

Die diesjährige Marke zum Tag der Briefmarke 2018 ist dem Bundesland Kärnten gewidmet und zeigt Impressionen rund um den Wörthersee.

Alljährlich gibt die Österreichische Post AG eine Sondermarke zum Tag der Briefmarke heraus, deren Zuschlag von 1,44 Euro der Förderung der Philatelie zugutekommt. Seit 2010 widmete sich jedes Jahr ein anderes österreichisches Bundesland dem Thema dieser Briefmarke – 2018 schließt Kärnten die philatelistische Rundreise durch das Land ab. Die diesjährige Sondermarke zeigt kulturelle Highlights und touristische Attraktionen Kärntens. Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Landeshauptstadt Klagenfurt“ zieren bekannte Klagenfurter Sehenswürdigkeiten wie das Wörtherseemandl, der Lindwurm oder das Landhaus den Rand des Kleinbogens. Die Marke wird am 25. Mai im Rahmen der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt ihren Ersttag haben.

Kärntner Impressionen

Der Wörthersee ist durch seine abwechslungsreiche Natur und reizvolle Landschaft eine der beliebtesten Tourismusregionen Österreichs. Der größte See Kärntens ist ein Relikt aus der Eiszeit und verdankt seinen Namen dem Ort Maria Wörth, der auf einer Halbinsel am Südufer des Sees liegt.

Auf dem höchsten Punkt der Halbinsel liegt die malerische spätgotische Wallfahrtskirche, die den Heiligen Primus und Felicianus geweiht ist. Im Inneren der Kirche dominieren der Hochaltar mit dem Gnadenbild der Muttergottes sowie die prachtvolle barocke Kanzel. Teil der Kirchenanlage ist auch die kleinere Winter- oder Rosenkranzkirche etwas unterhalb der Pfarrkirche, die berühmt für ihr Marienglasfenster und die romanischen Fresken ist.

Einen hervorragenden Rundblick auf den See bietet der moderne, 100 Meter hohe Sende- und Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel. 2013 wurde das spektakuläre Gebäude aus Holz und Stahl errichtet, der Entwurf stammt von den Klagenfurter Architekten Markus Klaura und Dietmar Kaden.

Mit dem letzten Schraubendampfer Österreichs, der DS Thalia, kann man eine nostalgische Ausflugsfahrt machen – ein außergewöhnliches Ereignis! Das Flaggschiff der Wörtherseeschifffahrt wurde 1909 gebaut und erlebte 1988 nach umfassenden Restaurierungsarbeiten seinen zweiten Stapellauf.





Nennwert: EUR 2,88 + 1,44
Ausgabetag: 25.5.2018
Markengröße: 42,0 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 201.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3399
 
Brigitte Am: 19.06.2018 11:32:05 Gelesen: 601364# 574 @  
Sondermarke 800 Jahre Diözese Graz-Seckau

800 Jahre Diözese Graz-Seckau

Die katholische Kirche in der Steiermark

Im Jahr 1218 gründete der Salzburger Erzbischof die Diözese Seckau in der Steiermark – die Österreichische Post AG gratuliert mit einer Sondermarke zum 800-Jahr-Jubiläum.

Der Salzburger Erzbischof Eberhard II. gliederte zu Beginn des 13. Jahrhunderts Teile seines Bistums aus, und so kam es nach päpstlicher Erlaubnis vom 22. Juni 1218 zur Gründung der Diözese Seckau. Erster Bischof von Seckau wurde Karl I. von Friesach; Bistumssitz und Kathedrale waren das schon bestehende Augustiner-Chorherrenstift Seckau und dessen Stiftskirche. Als Wohnsitz der Bischöfe diente jedoch ein Teil des Schlosses Seggau bei Leibnitz und von 1254 bis heute der Bischofhof in Graz.

Unter Kaiser Joseph II. fanden radikale Veränderungen statt. So wurde etwa auch das Kloster Seckau aufgehoben und erst im 19. Jahrhundert von Benediktinern neu besiedelt. Der Bischofssitz wurde 1786 nach Graz verlegt, die ehemalige Hof-, Pfarr- und Jesuitenkirche zum heiligen Ägydius ist seither die Domkirche der Diözese.

Die Diözese Graz-Seckau heute

Heute entsprechen die Grenzen der Diözese Graz-Seckau – so ihr offizieller Name seit 1963 – weitgehend den Landesgrenzen der Steiermark. Die Diözese besteht derzeit aus 388 Pfarren. Rund 1,2 Millionen Menschen leben im Raum der Diözese, mehr als zwei Drittel sind Katholiken. Seit 2015 steht Wilhelm Krautwaschl als 58. Bischof der Diözese Graz-Seckau vor.

Das Motto „Zukunft säen“ ist das Leitthema des Jubiläumsjahres 2018. Existenzielle Fragen zur Zukunft der Kirche werden in vielfältigen Veranstaltungen wie etwa Ausstellungen, Themenwegen oder Kreativprojekten behandelt, auf dem 1.218 Meter hohen Himmelkogel wird ein Jubiläumskreuz als bleibendes Zeichen der Feierlichkeiten errichtet.

Neben dem 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau jährt sich 2018 auch der Todestag des heiligen Rupert zum 1.300. Mal – gemeinsam mit dem heiligen Virgil ist er auch Diözesanpatron von Graz-Seckau. Das Markensujet zeigt ein Detail einer Statue des heiligen Rupert, die um 1520 von Lienhart Astl gefertigt wurde und aus der Filialkirche Niederhofen bei Stainach stammt. Heute ist sie im Diözesanmuseum Graz zu sehen.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 08.06.2018
Markengröße: 50,00 x 31,80
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 195.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3400
 
Brigitte Am: 21.06.2018 07:08:00 Gelesen: 601289# 575 @  
Sondermarke Thayataler Tracht

Thayataler Tracht

Im malerischen Thayatal

Die Serie „Klassische Trachten“ widmet sich schon seit einigen Jahren den attraktiven Alltagstrachten in den verschiedenen Regionen Österreichs. Mit dieser Ausgabe wird die Tracht aus dem Thayatal im niederösterreichischen Waldviertel vorgestellt.

Spricht man vom Thayatal, denken wohl viele unvermittelt an den Nationalpark Thayatal, der im Jahr 2000 eröffnet wurde. Hier, wo der Fluss Thaya die Grenze zu Tschechien bildet, befindet sich ein wahres Naturparadies – vielfältige Landschaften und ein beeindruckender Artenreichtum machen den Nationalpark zu einem Refugium für Naturliebhaber. Durch seine Lage im Grenzgebiet konnten sich Fauna und Flora über lange Zeit hin ungestört entwickeln. Über der Grenze setzt sich der Nationalpark im Národní park Podyjí fort und lockt viele Besucher über die Thayabrücke in Hardegg auch ins Nachbarland. Zudem sind die malerische Burg Hardegg, die Burgruine Kaja oder die Burg Raabs ebenfalls beliebte Ausflugsziele in der Region.

Die Tracht aus dem Thayatal

Die traditionelle Thayataler Tracht wurde in den 1920er- und 1930er-Jahren erneuert und von der niederösterreichischen Volkskundlerin und Trachtenforscherin Helene Grünn in den 1950er-Jahren wieder weiterentwickelt. Sie ist bis heute nicht sehr verbreitet.

Das Thayataler Alltagsdirndl besteht aus einem hellen, meist naturfarbenen Oberteil, das vorne mit einem roten Band geschnürt wird. Der leicht eckige Ausschnitt wird durch Brustzwickel betont, das Leibchen ist mit roter Paspelierung eingefasst und an den Rändern mit Stickereien verziert, während der Rückenteil schlicht und rund ausgeschnitten ist. Der Rock wird meist aus blauem Baumwollstoff mit feinem Streumuster oder aus kariertem Bettzeugstoff gefertigt, und die zum blauen Rock passende rot-weiße Schürze weist ein feines Streifen- oder Blümchenmuster auf. Zum Dirndlkleid wird eine einfache weiße Dirndlbluse – eventuell mit Spitzenbesatz an den Ärmeln – getragen.

Eine eigene Thayataler Männertracht gibt es nicht – zum traditionellen Janker wird eine dunkle Hose getragen. Auch zu den Dirndln werden keine besonderen Accessoires wie Hüte oder Tücher verwendet. Die Thayataler Tracht wirkt schlicht und praktisch, wie es für eine Werktagstracht üblich ist, und durch die hellen Farben dennoch freundlich.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 24.06.2018
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3401
 
Brigitte Am: 23.06.2018 07:03:00 Gelesen: 597765# 576 @  
Sondermarke 100. Todestag Peter Rosegger

100. Todestag Peter Rosegger

Der Waldbauernbub

2018 jährt sich der Todestag des steirischen Schriftstellers Peter Rosegger zum 100. Mal – aus diesem Anlass widmet die Österreichische Post AG dem heimatverbundenen Dichter eine Sondermarke.

Peter Rosegger kam am 31. Juli 1843 in Alpl bei Krieglach in der Steiermark als ältestes von sieben Kindern zur Welt. Seine Eltern waren Waldbauern, ein regelmäßiger Schulbesuch war dem Buben, der bei der Arbeit mithelfen musste, nicht möglich. Da er für die schwere Waldarbeit zu schwach war, für eine Ausbildung zum Pfarrer aber kein Geld vorhanden war, lernte er das Schneiderhandwerk. Bei seiner Arbeit als Schneider auf der Stör, also im Haus seiner Kunden, erfuhr er viel über das Leben seiner Landsleute. Schon bald entwickelte er eine Leidenschaft für das Lesen und begann, selbst Gedichte und Geschichten zu schreiben.

Der erfolgreiche Dichter

In der „Grazer Tagespost“ erschienen erstmals einige seiner Texte, 1869 veröffentlichte Peter Rosegger seinen ersten Gedichtband. Er erhielt Förderungen, konnte Bildungsreisen unternehmen und als Schriftsteller arbeiten. Als 1875 seine erste Frau kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes verstarb, suchte er in seiner Arbeit Zuflucht. Unter anderem gab er ab 1876 die Monatszeitschrift „Der Heimgarten“ heraus und begann, sich verstärkt mit sozialen Missständen zu befassen.

Peter Rosegger war Zeit seines Lebens seiner Heimat sehr verbunden. In seiner umfangreichen Erzählung „Waldheimat“ schilderte er seine Kindheits- und Jugenderinnerungen, der Roman „Jakob der Letzte“ befasst sich mit dem Schicksal der steirischen Bergbauern zur Zeit der Industrialisierung. Er war zeitgenössischen Strömungen wie etwa den aufkommenden Naturschutzideen gegenüber sehr aufgeschlossen und engagierte sich für soziale Projekte. Durch seinen Einsatz konnte etwa 1902 die Waldschule in seiner Heimat Alpl eröffnet werden, die den Bauernkindern erstmals die Möglichkeit eines Schulbesuchs bot.

Für seine Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement erhielt Peter Rosegger zahlreiche Auszeichnungen wie etwa das Österreichische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft und den Franz-Joseph-Orden sowie eine Nominierung für den Literatur-Nobelpreis. Er verstarb am 26. Juni 1918 in seinem Haus in Krieglach.





Nennwert: EUR 2,30
Ausgabetag: 26.06.2018
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 475.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3402
 
Brigitte Am: 11.07.2018 07:33:18 Gelesen: 586004# 577 @  
Sondermarke EU Ratspräsidentschaft

EU-Ratspräsidentschaft

Vorsitz im EU-Rat

In der zweiten Hälfte des Jahres 2018 wird Österreich den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernehmen. Dieses politische Ereignis würdigt die Österreichische Post AG mit einer Sondermarke.

Alle sechs Monate wechselt der Vorsitz im Rat der Europäischen Union: Jeweils am 1. Jänner und am 1. Juli übernimmt ein anderer EU-Mitgliedsstaat diese Funktion. Österreich wird nach 1998 und 2006 zum dritten Mal die EU-Ratspräsidentschaft innehaben und damit auch unterschiedlichste Pflichten übernehmen.

Gemeinsam mit Estland und Bulgarien, die in den beiden vorangegangenen Halbjahren dem Rat der Europäsichen Union vorsaßen, bereitete Österreich bereits ein Achtzehnmonatsprogramm vor, das sogenannte Trioprogramm. Seit 1. Juli 2017 in Kraft, bildet es den strategischen Rahmen für diese drei Präsidentschaften. Durch diese Trioratspräsidentschaft soll eine kontinuierliche Weiterführung der Gemeinschaftsagenden sichergestellt werden.

Mannigfache Herausforderungen

Der Rat der Europäischen Union, auch als Ministerrat bezeichnet, wird aus den für den jeweiligen Themenbereich zuständigen Ministern der Mitgliedsstaaten zusammengesetzt. Seine Aufgaben sind vor allem die Verhandlung und der Erlass von EU-Rechtsakten gemeinsam mit dem Europäischen Parlament, die Koordination der Politik der Mitgliedsstaaten unter anderem in den Bereichen Wirtschafts-, Haushalts- und Beschäftigungspolitik, Bildung, Kultur sowie Jugend und Sport, zudem die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, internationale Abkommen sowie die Erstellung des EU-Haushaltsplans.

Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft – unter dem Motto „Ein Europa, das schützt“ – wird Österreich vielfältige Aufgaben zu erfüllen haben. Wichtige Themen werden dabei etwa der Abschluss der Austrittsverhandlungen des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union („Brexit“) oder der mehrjährige Finanzrahmen ab 2021 sein.

Auf der Sondermarke zur österreichischen Ratspräsidentschaft sind alle 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in ihren Umrissen abgebildet, ein ganz besonderer Effekt wird durch die Goldfolien-Veredelung der Sterne erzeugt.





Nennwert: EUR 1,35
Ausgabetag: 29.06.2018
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 240.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3403
 
Brigitte Am: 13.07.2018 07:08:00 Gelesen: 584695# 578 @  
Sondermarke 100. Geburtstag Leonard Bernstein

Ein Ausnahmekünstler

Mit einer Sondermarke zum 100. Geburtstag ehrt die Österreichische Post einen außergewöhnlichen Komponisten, Pianisten und Dirigenten, der sehr mit dem Musikland Österreich verbunden war: Leonard Bernstein.

Bernstein wurde als Sohn jüdischer Einwanderer am 25. August 1918 in Lawrence in Massachusetts in den USA geboren. Sein eigentlicher Vorname war Louis, als Jugendlicher änderte er diesen auf Leonard.

Schon als Kind lernte er Klavierspielen und gab bald erste öffentliche Auftritte. 1939 graduierte er an der renommierten Harvard Universität in Musik. Seinen ersten großen Auftritt als Dirigent hatte er bereits 1943, als er für einen erkrankten Kollegen einsprang und das New York Philharmonic Orchestra dirigierte – das verhalf ihm zunächst zu nationaler Bekanntheit und vielen weiteren Auftritten.

Dirigent, Pianist und Komponist.

Bald begann Bernstein auch mit eigenen Kompositionen, seine Symphonie Nr. 1 Jeremiah wurde 1944 uraufgeführt. Neben Orchester- und Bühnenwerken, Kammermusik und Klavierstücken sind vor allem seine Musicals weltberühmt, allen voran wohl die West Side Story aus 1957. Der gleichnamige legendäre Film wurde 1962 mit zehn Oscars ausgezeichnet. Auch sein erstes Musical On the Town aus 1944 wurde 1949 mit Gene Kelly und Frank Sinatra verfilmt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Bernstein auch in Europa, und Österreich spielte dabei eine wichtige Rolle: 1959 dirigierte er erstmals bei den Salzburger Festspielen, ab den 1960er-Jahren trat er regelmäßig als Gastdirigent bei den Wiener Philharmonikern und an der Wiener Staatsoper auf, und 1970 drehte er anlässlich Beethovens 200-Jahr-Jubiläum einen Film über den Komponisten in Wien. Einen seiner letzten großen Auftritte als Dirigent absolvierte Bernstein zu Weihnachten 1989, als er anlässlich der Feiern zum Fall der Berliner Mauer Beethovens Neunte Symphonie mit Musikern aus aller Welt im Ostberliner Schauspielhaus leitete.

Leonard Bernstein hätte auch das Neujahrskonzert 1992 dirigieren sollen, er verstarb jedoch am 14. Oktober 1990 in New York. Der Ausnahmekünstler hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges Werk von Kompositionen und Tonaufzeichnungen. Die Sondermarke zeigt ihn auf einer Fotografie von Paul de Hueck in seinem Element – dem Dirigieren.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 06.07.2018
Markengröße 40,00 x 30,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 295.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3418
 
Brigitte Am: 16.07.2018 07:03:00 Gelesen: 582061# 579 @  
Sondermarke Hubert Scheibl

Hubert Scheibl „Big Es“
Schöpfer mächtiger Bildwelten

„Big Es“ - das 2,90 mal 2 Meter große Gemälde ist das Motiv für diese Sondermarke. Es entstand 2014/2015, der Titel verweist auf die intellektuelle Beschäftigung des Künstlers mit Sigmund Freud, dem Erfinder der Psychoanalyse.

Hubert Scheibl wurde 1952 im oberösterreichischen Gmunden geboren. Von 1976 bis 1981 studierte er bei Max Weiler und Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bereits 1985 nahm er gemeinsam mit Gunter Damisch als Repräsentant Österreichs an der Biennale im brasilianischen São Paulo teil. Es folgten zahlreiche internationale Ausstellungen, u. a. bei der Biennale di Venezia, in New York, Paris, Shanghai, Korea, Berlin oder Sydney. Scheibls Arbeiten sind weltweit in renommierten Sammlungen präsent, u. a.: Centre Pompidou Paris, Michael and Susan Hort Collection, New York, Leopold Museum Wien, Albertina oder Belvedere. Er zählt zu der in den 1980er-Jahren entstandenen Gruppe der Neuen Wilden, deren Hauptmerkmale großformatige Bilder mit gewollter Formlosigkeit, entschiedenem Pinselstrich und kräftiger Farbigkeit sind. Die Neuen Wilden sind Vertreter einer expressiven Abstraktion.

Von der Alchemie des Sehens

Hubert Scheibl ist einer der bedeutendsten österreichischen Künstler der Gegenwart. Über seine Arbeit sagt er: „In der Alchemie des Sehens ist die Grenze unserer Bilder die Grenze unserer Welt. Das Bild wirkt oft wie ein 'Gedächtnisrestl', eine Spur, die über das hinausweist, was zu sehen ist. Meine Arbeit ist eine forschende Bewegung, die sich mehr intuitiv unbekannten Energiefeldern und -formen nähert. Ein ständiges Oszillieren zwischen hüben und drüben."

Der US-amerikanische Kunstkritiker Donald Kuspit schreibt: „Scheibls Bilder sind authentische vorbildliche Werke, abstrakte Kunst im besten Sinn. Das bedeutet, dass in ihnen eine Fläche gestaltet wird, die weniger als Leinwand für die Projektion von Bildern dient, denn als Seismograph, der urzeitliche Empfindungen aufzeichnet.“

„Big Es" besticht vor allem auch durch seine Silberschicht. Die ersten Arbeiten mit dieser „Unfarbe" in der Geschichte der Malerei, „Nicotine on Silverscreen", entstanden 2009.





Nennwert: EUR 1,80
Ausgabetag: 06.07.2018
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3419
 
Brigitte Am: 18.07.2018 07:01:00 Gelesen: 580218# 580 @  
Sondermarke Rosenbauer HEROS-titan-Helm

Durch Design zu mehr Sicherheit und Erfolg

Das oberösterreichische Familienunternehmen Rosenbauer schrieb mit dem Helm HEROS-titan ein Stück österreichische Designgeschichte. Die Österreichische Post AG würdigt diese Innovation mit einer Sondermarke.

Design definiert die Schnittstelle zwischen Kreativität und Innovation und entscheidet damit nicht nur über die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen, sondern vor allem auch über deren wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit. Gutes Design ist ein Instrument zur strategischen Gestaltung eines Marktauftritts.

designaustria, 1927 gegründet, verleiht als Wissenszentrum und Interessenvertretung nicht nur den heimischen Designschaffenden und deren AuftraggeberInnen eine starke Stimme, sondern verdeutlicht auch das Designbewusstsein und den Nutzen von Design in Gesellschaft und Wirtschaft.

HEROS-titan: ein Feuerwehrhelm der Extraklasse

Sicherheitstechnisch und gestalterisch punktet dieses Produkt durch ganzheitliche Funktionalität. Der HEROS-titan verbindet allerhöchsten Schutz mit perfektem Sitz und Leichtigkeit. Das geringe Gewicht von nur 1,3 Kilogramm und die individuell adaptierbare Passform sorgen für maximalen Tragekomfort. Der Helm ist mit einer situationsabhängig verstellbaren Lampe, einem Schutzvisier und optional mit einer Wärmebildkamera ausgestattet.

Gestaltet wurde HEROS-titan von formquadrat, gegründet 1997 als Agentur für Industrial Design. Deren Inhaber Stefan Degn und Mario Zeppetzauer haben einiges gemeinsam: geboren 1970 in Gmunden, Abschluss des Designstudiums an der Kunstuniversität Linz und die Berufung, mit einzigartigen Designlösungen die Welt ein Stück lebenswerter zu machen. Mehr als 90 renommierte internationale Auszeichnungen zeugen unter dem Motto „uniqueness“ von außergewöhnlicher Kompetenz und kontinuierlichem Engagement.

Das börsennotierte Familienunternehmen Rosenbauer International AG besteht in der sechsten Generation und entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik und Ausrüstung für Feuerwehren sowie vorbeugende Brandschutzanlagen. Rosenbauer ist heute als weltumspannender Konzern Innovations- und Technologieführer für Feuerwehrtechnik und Ausstatter von Feuerwehren rund um den Globus.





Nennwert: EUR 2,70
Ausgabetag: 20.07.2018
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 260.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3420
 
Brigitte Am: 09.08.2018 07:08:00 Gelesen: 567314# 581 @  
Sondermarke 100 Jahre Republik Österreich

100 Jahre Republik Österreich

Die junge Republik

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Untergang der Monarchie wurde 1918 die Republik Österreich ausgerufen. Die Österreichische Post widmet diesem großen Jubiläum eine Sondermarke.

Am 21. Oktober des Jahres 1918 konstituierte sich die provisorische Nationalversammlung, in der Folge wurden ein provisorisches Grundgesetz beschlossen und eine Staatsregierung eingerichtet. Erster Staatskanzler war der Sozialdemokrat Dr. Karl Renner.

Die Proklamation der Republik Deutsch-Österreich, wie sie damals noch hieß, erfolgte am 12. November 1918 vor hunderttausenden Menschen, die sich vor dem Parlament am Ring versammelt hatten. Kaiser Karl I. hatte am Tag zuvor auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften verzichtet.

Am gleichen Tag wurde zudem das Frauenwahlrecht beschlossen, das erstmals bei den Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung am 16. Februar 1919 zum Tragen kam. Im Zuge des Friedensvertrags von Saint-Germain im selben Jahr wurde „Republik Österreich“ als der neue Name des Staates festgelegt sowie ein Anschlussverbot an Deutschland beschlossen.

Das Jubiläum auf Briefmarke

Die Sondermarke zum 100-jährigen Jubiläum der Republik zeigt das Parlament in Wien – den zentralen Ort der Demokratie, zu der sich Österreich bekennt. Auf der Rampe vor dem Parlament war es auch, von wo aus 1918 der neue Staat ausgerufen wurde.

Besonders hervorgehoben wird auf der Briefmarke die Figur der Pallas Athene, sie sollte schon beim Bau des Parlaments (1874–1883) als Symbolfigur für den noch jungen Parlamentarismus dienen. Pallas Athene ist die griechische Göttin der Weisheit, des Krieges und des Friedens. Ihre Wehrhaftigkeit beruht nicht auf Kampf, sondern auf klarem und kühlem Verstand. Die marmorne Statue der Pallas Athene auf dem Monumentalbrunnen vor dem Parlament hält in ihrer rechten Hand einen goldenen Globus mit der Siegesgöttin Nike, in der linken Hand eine Lanze. Sie trägt einen goldenen Helm und ein goldenes Tierfell über den Schultern. Die Farbe Gold, die auf der Briefmarke besonders hervorsticht, galt schon in frühesten Zeiten als Farbe der Götter und symbolisiert Reichtum und Weisheit. Die Münze Österreich verausgabt anlässlich des Jubiläums eine 2-Euro-Sondermünze mit dem gleichen Motiv.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 23.08.2018
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Helmut Andexlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3421
 
Brigitte Am: 11.08.2018 07:03:00 Gelesen: 566602# 582 @  
Sondermarke Vierspännige Personenpost auf der Tauernstraße

Vierspännige Personenpost auf der Tauernstraße

Die Tauernpostkutsche

Das diesjährige Motiv aus der nun bereits seit fünf Jahren ausgegebenen Serie „Historische Postfahrzeuge“ zeigt einen Personenpostwagen auf der Passhöhe der Tauernstraße. Der vierspännige Wagen transportiert neben Poststücken auch Passagiere und ihr Gepäck, das auf dem Dach befestigt ist. Die Kutsche scheint mit hoher Geschwindigkeit unterwegs zu sein – die Straße wirkt ungewöhnlich gut befestigt und wohl auch viel befahren. Der Postkutscher ist im Schatten des Vordachs des Wagens kaum zu sehen.

Postverkehr über die Tauern

Die Strecke über die Radstädter Tauernstraße und den Tauernpass verbindet den Salzburger Pongau mit dem Lungau. Schon die Kelten benutzten diesen Straßenzug, der einer der wenigen gut passierbaren Pässe über die Alpen war. In der Römerzeit war die Tauernstraße eine Hauptverkehrsroute, auf der Passhöhe befand sich eine Straßenstation namens In Alpe, an der die Pferde gewechselt werden konnten. Vermutlich befand sich diese Straßenstation ungefähr am Standort des heutigen Tauernfriedhofs, der 1515 geweiht wurde. Auf dem Markenblock ist im Hintergrund der von einer Mauer umgebene Tauernfriedhof mit der kleinen Kapelle zu sehen, an dem die Postkutsche gerade vorüberfährt.

Im Mittelalter dienten „Tauernhäuser“ Reisenden als Rastplatz und Herberge. Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach ließ Mitte des 18. Jahrhunderts die Poststation Untertauern errichten. Die Post verkehrte nun regelmäßig zweimal wöchentlich über die Tauernstraße. Im 19. Jahrhundert wurde die Frequenz der Postfahrten weiter erhöht, ab 1885 fuhr die Postkutsche täglich über den Tauernpass. Die alte Poststation wurde später zum Post- und Telegraphenamt, heute beherbergt sie den „Gasthof zur Post“.
Lange Zeit waren Postkutschen – abgesehen von privaten Pferdewagen – das einzige Mittel zur Personenbeförderung. Diese „Fahrpost“ war wie die Brief- und die Paketpost dem Postmonopol unterstellt, Fahrtstrecken, Tarife und Abfahrtszeiten waren im Postkursverzeichnis vermerkt. Wichtige Straßenzüge wurden auch in den Rang von „Poststraßen“ erhoben, über deren Zustand die Postmeister wachten. Erst mit dem Aufkommen der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts verlor die Fahrpost allmählich an Bedeutung.





Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 24.08.2018
Markengröße: 52,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3422
 
Brigitte Am: 14.08.2018 07:01:00 Gelesen: 565923# 583 @  
Sondermarke 100. Todestag Klimt – Schiele – Moser – Wagner

100. Todestag Klimt – Schiele – Moser – Wagner

Ein Schicksalsjahr für die Wiener Moderne

Im Jahr 1918 verstarben vier der bedeutendsten Künstler dieser Epoche: Gustav Klimt, Egon Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner. Nun werden sie gemeinsam auf einem Markenblock gewürdigt.

Die Zeit um 1900 war eine besondere Blütezeit von Kunst und Kultur in Wien. 1897 wurde die Künstlervereinigung Wiener Secession gegründet. Das Motto Ver Sacrum – „Heiliger Frühling“, der Titel einer bedeutenden Kunstzeitschrift – versinnbildlichte die Hoffnung auf ein neues Erwachen in der Kunst. Im Kunsthandwerk war die Wiener Werkstätte um eine Verbreitung der Kunst in den Alltag bemüht. Der dekorative Jugendstil mit seinen geschwungenen Linien und floralen Elementen löste den Historismus ab, der Expressionismus begann sich zu entwickeln.

Die Künstler

Otto Wagner, 1841 geboren, prägt mit seinen Bauten die Stadt Wien bis heute. Während an der Wiener Ringstraße noch historistische Gebäude vorherrschen, zeigen sein Postsparkassengebäude, seine Kirche am Steinhof oder sein Kaiserpavillon das Aufkommen des Jugendstils. Wagner konzipierte auch die Wiener Stadtbahn, die großteils heute noch als U-Bahn in Betrieb ist. Der 1862 geborene Gustav Klimt war der erste Präsident der Wiener Secession, im Secessionsgebäude ist auch eines seiner Hauptwerke, der Beethovenfries, ausgestellt. Zu seinen weltweit berühmtesten Gemälden zählen u. a. „Der Kuss“, die „Goldene Adele“ oder seine Landschaftsbilder der Region Attersee. Koloman Moser, 1868 geboren, ist vor allem als Grafiker und Kunsthandwerker bekannt.

So gestaltete er etwa zahlreiche Plakate, Buchumschläge, Postkarten, Banknoten und auch Briefmarken. Zudem entwarf er Möbel, Gläser und Wohntextilien sowie Glasfenster, etwa für die Kirche am Steinhof. 1890 wurde Egon Schiele geboren. Er wandte sich bald vom Jugendstil ab und entwickelte den Expressionismus in Österreich maßgeblich mit. Vor allem seine Aktzeichnungen und Selbstporträts zeugen von seiner Genialität und seinem charakteristischen Umgang mit Farben und Formen.

Auf dem Markenblock zu sehen sind die Gemälde „Frühling“ von Koloman Moser sowie „Tod und Leben“ von Gustav Klimt, eine Stadtbahnstation von Otto Wagner und ein Selbstbildnis von Egon Schiele.





Nennwert: EUR 3,20
Ausgabetag: 24.08.2018
Markengröße: 34,80 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 160.000 Marken in Blöcken zu 4 Stück
MiNr. 3423-3426 (Block 101)
 
Brigitte Am: 16.08.2018 07:07:00 Gelesen: 565231# 584 @  
Sondermarke Basilika zu Mariä Geburt Frauenkirchen

Basilika zu Mariä Geburt Frauenkirchen

Religiöses Zentrum

Mit einer Sondermarke aus der Serie „Kirchen in Österreich“ wird eine der schönsten Barockkirchen im Burgenland gewürdigt: Die Basilika zu Mariä Geburt in Frauenkirchen.

Bereits im Mittelalter pilgerten Gläubige nach Frauenkirchen im Bezirk Neusiedl am See – damals in Ungarn gelegen –, um ein Bildnis der stillenden Maria in einer kleinen Kapelle zu verehren. Nach der Zerstörung während der Ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 wurde erst lange Zeit danach wieder eine Kirche errichtet, um 1678 wurde ein Franziskanerkloster angeschlossen. Kirche und Kloster wurden jedoch im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung 1683 wieder völlig zerstört. Fürst Paul I. Esterházy ließ jedoch bald darauf beides wieder neu erbauen, und Frauenkirchen entwickelte sich zum beliebten Wallfahrtsort für zahlreiche Pilger aus Österreich, Ungarn und der Slowakei. 1990 wurde Frauenkirchen zur Basilica minor erhoben.

Barockes Gesamtkunstwerk

Man schrieb das Jahr 1695, als Francesco Martinelli mit dem Bau der neuen Kirche beauftragt wurde. Das Ergebnis ist die prachtvolle barocke Basilika „Mariä Geburt“ oder „Maria auf der Heide“. Markant sind die beiden Türme mit den Doppelzwiebelhelmen und die Pilaster, die die Fassade gliedern. Die Mariensäule, die auf der Sondermarke hervorgehoben wird, steht links vor der Kirche und zeigt eine Statue der Maria Immaculata über einem Sockel mit vier Engeln. Rechts vom Kirchenbau befindet sich die Annasäule. Der Kalvarienberg Frauenkirchen führt zu einer steinernen Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1759.

Beeindruckend sind die acht Seitenkapellen des Langhauses und die darüber liegenden Emporen, die Seitenwände und das Gewölbe mit Stuckarbeiten von Pietro Antonio Conti und die kunstvollen Fresken des Malers Luca Antonio Colomba sowie der mächtige barocke Hochaltar, der die Gnadenstatue „Maria auf der Heide“ beherbergt. Diese Madonnenfigur aus Holz stammt aus der Zeit um 1240 und war ein Geschenk des Fürsten Esterházy an die Kirche. Die gotische Figur der Maria mit dem Kind am Arm ist heute in ein barockes Kleid gehüllt. Das ursprünglich verehrte Gnadenbild der „Maria lactans“ ist immer noch erhalten und befindet sich in einem Seitenaltar.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 08.09.2018
Markengröße: 38,80 x 46,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3427
 
Brigitte Am: 13.09.2018 16:15:36 Gelesen: 551283# 585 @  
Sondermarke Klaus Maria Brandauer

Klaus Maria Brandauer

Von Bad Aussee nach Hollywood

Er gehört zu den herausragendsten und international erfolgreichsten Mimen Österreichs: Klaus Maria Brandauer. Zu seinem 75. Geburtstag wird er nun mit einem illustrierten Porträt auf einer Sondermarke aus der Serie „Österreicher in Hollywood“ geehrt.

Geboren wurde Brandauer als Klaus Georg Steng am 22. Juni 1943 im steirischen Bad Aussee, später nahm er den Mädchennamen seiner Mutter als Künstlernamen an. Das Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart brach er bald ab, um sich ganz dem Theaterspiel zu widmen. Sein Debüt gab der junge Schauspieler 1963 am Landestheater Tübingen, später war er unter anderem am Theater an der Josefstadt in Wien engagiert. Seit 1972 ist er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.

Seinen internationalen Durchbruch im Filmgeschäft hatte Brandauer 1981 mit der legendären Darstellung des Hendrik Höfgen in „Mephisto“, einem Oscar-prämierten Film von István Szabó. Weitere Erfolge folgten, etwa als Bösewicht Largo in der James-Bond-Verfilmung „Sag niemals nie“, im Spionage-Thriller „Das Russlandhaus“ oder im Drama „Jenseits von Afrika“ an der Seite von Meryl Streep. Für seine Rolle als Baron von Blixen wurde er mit einem Golden Globe und einer Oscar-Nominierung ausgezeichnet. Internationale Aufmerksamkeit erlangte der Schauspieler auch als Oberst Redl im gleichnamigen Film.

Der Bühnenkunst verbunden

Klaus Maria Brandauer blieb aber als wahrhaftiger „Theatermensch“ der Bühne bis heute sehr verbunden. So verkörperte er etwa den „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen oder den „Hamlet“ sowie den „King Lear“ am Wiener Burgtheater. Zudem unterrichtet er am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Zunehmend betätigt Brandauer sich auch als Theater- und Opernregisseur, so inszenierte er 2006 Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ in Berlin sowie Richard Wagners „Lohengrin“ in Köln. Immer wieder ist er auch im Rahmen musikalisch-literarischer Programme zu erleben.

Brandauer erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement. Dazu zählen u. a. der Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk, ein Ehrendoktorat der Paris-Lodron-Universität Salzburg und die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 20.09.2018
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3428
 
Brigitte Am: 15.09.2018 07:08:00 Gelesen: 550802# 586 @  
Sondermarke Heilige Erentrudis

Heilige Erentrudis
Die „Landesmutter“ Salzburgs

Die heilige Erentrudis, auch „Landesmutter“ Salzburgs genannt, verstarb vor 1.300 Jahren. Diese Stichmarke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ ist ihr gewidmet.

Als Geburtsjahr der heiligen Erentrudis wird das Jahr 663 vermutet, denn sie soll bei ihrem Tod 55 Jahre alt gewesen sein. Sie stammte aus einer Adelsfamilie in Worms und folgte ihrem Onkel, dem heiligen Rupert, nach Salzburg. Er war als Missionar in den Süden gereist und wurde um 696 der erste Bischof Salzburgs.

Bischof Rupert gründete in der Stadt Salzburg das Stift Sankt Peter. Für seine Nichte ließ er um 714 unterhalb der Festung Hohensalzburg das Stift Nonnberg errichten – Erentrudis wurde die erste Äbtissin des Frauenklosters, ihre Mitschwestern waren wie Erentrudis selbst adeliger Herkunft und sehr gebildet. Das Werk der Klosterfrauen war der Sorge für die Armen und Kranken sowie der Erziehung und Bildung von Erwachsenen und Kindern, vor allem auch Mädchen, gewidmet.

Erentrudis verstarb vermutlich am 30. Juni 718, dieser Tag ist heute ihr Gedenktag in der katholischen Kirche. Sie ist gemeinsam mit den beiden Heiligen Rupert und Virgil Diözesanpatronin von Salzburg und wird mit einem Stab und einer Kirche dargestellt. Das Bildnis der Erentrudis auf der Sondermarke stammt vom ehemaligen Altar der Margarethenkapelle von St. Peter, es wurde um 1500 von Georg Stäber geschaffen. Heute ist es im Museum des Stifts St. Peter zu sehen.

Das Kloster Nonnberg

Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg ist das weltweit älteste noch bestehende Frauenkloster. Erst im 15. Jahrhundert wurden auch Nonnen aus nichtadeligen Familien aufgenommen. Das Gelände des Klosters grenzt an einer Seite an die Umfassungsmauer der Festung, an den anderen Seiten fällt es steil ab, daher war ein größerer Ausbau nicht möglich. Die Klosterkirche Mariae Himmelfahrt aus dem 11. Jahrhundert wurde bei einem Brand 1423 zerstört und im Laufe der folgenden Jahrzehnte wieder aufgebaut. Die Kirche und der Friedhof sind heute frei zugänglich. Bekannt wurde das Kloster auch durch die Geschichte der Familie von Trapp: Eine gewisse Maria Kutschera war zwar keine Nonne, aber sie wurde vom Kloster als Erzieherin zur Familie Trapp geschickt. 1927 heiratete sie schließlich Baron von Trapp 1927 in der Stiftskirche Nonnberg.





Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 21.09.2018
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombidruck
Auflage: 160.000 Marken in Blöcken zu 50 Stück
MiNr. 3429
 
Brigitte Am: 17.09.2018 07:03:00 Gelesen: 550302# 587 @  
Steirerhut

Tradition und Innovation

Der klassische Steirerhut in einer völlig neuen Variante: Als gestickte Briefmarke ist er ein philatelistisches Highlight und eine spannende Kombination von österreichischer Tradition und Innovation.

Schon im 19. Jahrhundert wurde der Steireranzug in der Steiermark gerne getragen. Ein berühmter Steireranzugträger war Erzherzog Johann, der damit seine Verbundenheit mit dem einfachen Volk demonstrierte. So fand die ländliche Kleidung als Mode für die „Sommerfrische“ und für die Jagd auch Eingang in die adelige und bürgerliche Gesellschaft.

Zum grauen Lodenjanker mit dunkelgrünem Besatz gehört traditionell auch ein Steirerhut. Er wird vorwiegend aus dunkelgrauem oder dunkelgrünem Wollfilz oder Tierhaar hergestellt, das Hutband ist ebenfalls meist dunkelgrün und wird mit einem Gamsbart (aus dem grauschwarzen Nackenhaar der Gämsböcke gefertigt) oder mit Federn geschmückt.

Der Steirerhut als Briefmarke

Der Vorarlberger Traditionsbetrieb Hämmerle & Vogel mit Sitz in Lustenau befasst sich seit 60 Jahren mit Stickerei. Internationale Kunden wie etwa Chanel oder Oscar de la Renta vertrauen auf die Expertise der Stickereimanufaktur. Die Philatelie der Österreichischen Post setzt ganz bewusst immer wieder auf technische Innovationen – mit der Dirndl-Marke aus dem Jahr 2016 wurde die erste gestickte Briefmarke ausgegeben, die aktuelle Steirerhut-Marke ist die konsequente Fortsetzung.

Jede Steirerhutmarke wird mit rund 6.600 Nadeleinstichen aus 33 Metern Stickfaden gefertigt. Der Hut in speziellem „Steirergrün“ besteht aus exklusivem Merino-Schafwollgarn der Firma Schoeller aus Hard in Vorarlberg. Dieses Merinowollgarn „Shaminah“ besticht mit einer Wollfasereinheit von 14,5 Micron – die feinste und hochwertigste Wollfaser, die es gibt. Die dafür verwendete Schafwolle stammt von mehreren Farmen aus Australien, die aufgrund ihrer nachhaltigen Textilproduktion eine „Blue Sign“-Zertifizierung aufweisen. Der Gamsbart besteht aus zwei verzwirnten Fäden in Schwarz und Grau. Der Hut ist auf einem naturfarbenen Hintergrund mit Zähnung in Guipure-Stickerei aufgebracht.

Gemeinsam mit der Dirndlmarke und der Lederhosenmarke aus Alcantara-Leder bezeugt die Steirerhutmarke die Bedeutung der modischen Traditionen unseres Landes.





Nennwert: EUR 6,90
Ausgabetag: 22.09.2018
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Entwurf: Hämmerle & Vogel
Druckart: Silhouettenstickerei
Auflage: 140.000 Marken
MiNr. 3430
 
Brigitte Am: 19.09.2018 07:01:00 Gelesen: 550010# 588 @  
Sondermarke 100 Jahre Flugpost:

100 Jahre Flugpost
Die Post erobert den Luftraum

Nachdem im Ersten Weltkrieg bereits Flugzeuge zur Beförderung von Feldpost eingesetzt worden waren, markiert das Jahr 1918 den Beginn der zivilen Luftpostbeförderung. Die Österreichische Post würdigt das runde Jubiläum mit einem Sondermarkenblock.

Ende März 1918 fanden Probeflüge zwischen Wien und Lemberg (heute die Stadt Lviv in der Ukraine) statt, die sich als erfolgreich erwiesen, und so konnte am 31. März 1918 die erste täglich verkehrende internationale zivile Fliegerkurierlinie zwischen Wien und Lemberg ihren Betrieb aufnehmen. Die Strecke führte vom Wiener Flugfeld in Aspern über Krakau nach Lemberg, ab Ende Juni dann auch weiter nach Proskurow und nach Kiew – 1.200 Kilometer Fluglinie in jede Richtung. Bis Lemberg dauerte der Flug von Wien aus inklusive Zwischenstopp etwa drei Stunden.
Im Juli 1918 wurde auch eine Flugverbindung zwischen Wien und Budapest eingerichtet, die zweimal täglich verkehrte. Schon wenige Wochen später wurde dieser Flugpostverkehr aufgrund zahlreicher Komplikationen und Unfälle jedoch wieder eingestellt.

Die Flugpostmarken

Für den Flugpostdienst wurden hauptsächlich Flugzeuge aus österreichisch-ungarischer Produktion eingesetzt, etwa Modelle von Hansa-Brandenburg – dieser Flugzeughersteller war aus der Brandenburgischen Flugzeugwerke GmbH hervorgegangen, die der österreichische Flugzeugpionier Igo Etrich gegründet hatte. Der Sondermarkenblock aus der Serie „100 Jahre VÖPh“, die bis zum Jubiläum 2021 laufen wird, zeigt ein historisches Hansa-Brandenburg C1-Flugzeug und die Route der ersten Flugpostlinie.

Die Flugpost wurde mit eigens ausgegebenen Flugpost-Aushilfsmarken auf Basis der Freimarken 1918 frankiert, die es in den Wertstufen 1,50 Kronen, 2,50 Kronen sowie 4 Kronen mit dem schwarzen Aufdruck „Flugpost“ gab. Die Flugpostmarken wurden zuerst auf grauem „Kriegspapier“, später auf weißem Papier gedruckt. Die Kosten für den Transport setzten sich aus der Postgebühr (in Freimarken), der Vermittlungsgebühr von 1 Krone pro Sendung für die Beförderung zum Flugfeld sowie der Fluggebühr von 1,50 Kronen für jede Teilstrecke pro 20 Gramm zusammen. Die letzten Zivilsendungen per Flugpost erfolgten im Oktober 1918, die Gültigkeit der Flugpostmarken endete mit 15. Oktober 1918.





Nennwert: EUR 0,90 + 0,45
Ausgabetag: 06.10.2018
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 115.000 Marken in Bögen zu 1 Stück
MiNr. 3431
 
Brigitte Am: 20.09.2018 07:08:00 Gelesen: 549910# 589 @  
Sondermarke 30 Jahre VIER PFOTEN

30 Jahre VIER PFOTEN

Mehr Menschlichkeit für Tiere

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN feiert 2018 ihr 30-jähriges Bestehen. Den jahrzehntelangen Einsatz für das Wohl der Tiere würdigt die Österreichische Post AG mit einer Sondermarke.

1988 wurde VIER PFOTEN vom Österreicher Heli Dungler gegründet. Noch heute hat die internationale Organisation ihren Hauptsitz in Österreich, fünfzehn Niederlassungen weltweit sorgen für rasche Hilfe vor Ort. VIER PFOTEN hilft Tieren weltweit und setzt sich mit nachhaltigen Projekten für den Tierschutz ein. Mittels Aufklärungsarbeit und Kampagnen möchte die Organisation das Wohl der Tiere in das Bewusstsein der Menschen rücken. In Kooperation mit Experten werden konstruktive Lösungsmodelle entwickelt und mithilfe von Spenden und Patenschaften finanziert.

Respekt, Mitgefühl und Verständnis

Der Schwerpunkt der Arbeit von VIER PFOTEN liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen. Dazu zählen Heimtiere und Nutztiere, aber auch streunende Hunde und Katzen. Auch Wildtiere wie Bären oder Großkatzen, die nicht artgemäß gehalten werden, sind im Fokus der Tierschützer. So wurde 1998 im niederösterreichischen Arbesbach der „BÄRENWALD“ gegründet, ein Bärenschutzzentrum, in dem ehemalige Zirkusbären oder Bären, die in Gefangenschaft gehalten wurden, lebenslang ein artgemäßes Zuhause finden. In Südafrika bietet das Großkatzenrefugium „LIONSROCK“ Lebensraum für Löwen, Tiger, Leoparden und Geparden, die in winzigen Zoogehegen dahinvegetieren mussten oder zum Abschuss für Trophäenjäger vorgesehen waren. In Kenia kümmert sich die mobile Tierambulanz im Tsavo-Nationalpark um verletzte Tiere und verwaiste Elefantenkinder. In der „Waldschule“ in Borneo lernen junge verwaiste Orang-Utans alles, was sie zum Überleben brauchen. Im südostasiatischen Myanmar werden im Elefantenschutzzentrum „ELEPHANTS LAKE“ ehemalige Arbeitselefanten oder verwaiste Jungtiere auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.

Das Motiv der Sondermarke zeigt den Braunbären Erich. Er fand 2015 gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Schwester im BÄRENWALD in Arbesbach ein neues Zuhause, nachdem die Bären zuvor in einem 2012 behördlich geschlossenen Tierpark in Oberösterreich ein trauriges Dasein gefristet hatten.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 12.10.2018
Markengröße: 50,00 x 40,50 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3432
 
Brigitte Am: 21.09.2018 07:08:00 Gelesen: 549749# 590 @  
Sondermarke 300 Jahre Wiener Porzellan 1718-2018

300 Jahre Wiener Porzellan 1718–2018

Weißes Gold aus Wien

Im Jahr 1718 wurde die Wiener Porzellanmanufaktur in Wien-Alsergrund gegründet. Die Österreichische Post würdigt das Jubiläum „300 Jahre Wiener Porzellan“ nun mit einer Sondermarke.

Weißes Gold aus Wien

Wertvolle Objekte aus Porzellan, die auf abenteuerlichen Wegen zumeist aus China importiert wurden, galten schon im 16. Jahrhundert als absolute Kultobjekte. Als die sogenannten „Arkanisten“ im 18. Jahrhundert schließlich hinter das Geheimnis der Herstellung des „weißen Goldes“ kamen, überkam die europäische Oberschicht endgültig das „Porzellanfieber“. Kaiser, Könige, Fürsten, aber auch die aufstrebende Mittelschicht begannen selbst Manufakturen erbauen zu lassen.

Als eine der ersten eröffnete die Wiener Porzellanmanufaktur unter Leitung des Hofkriegsratsagenten Claudius Innocentius du Paquier ihre Pforten. Am 27. Mai 1718 unterzeichnete Kaiser Karl VI ein Spezialprivilegium, das der Manufaktur eine Monopolstellung im gesamten Reich zusicherte. 1721 verlegte man die Porzellanmanufaktur in jene Straße, deren Name bis heute davon Zeugnis ablegt: die Porzellangasse im 9. Wiener Gemeindebezirk. Nach Ablauf des Privilegiums nahm 1744 Kaiserin Maria Theresia die Manufaktur in das k. k. Aerarium auf. Seitdem trägt jedes Stück, das die Manufaktur verlässt, den kobaltblauen Bindenschild unter der Glasur – das Markenzeichen des Wiener Porzellans.

Porzellankunst

1864 musste die Wiener Porzellanmanufaktur ihre Pforten schließen. 1923 besannen sich Investoren aus dem Umfeld des großen Entwerfers und Gründers der Wiener Werkstätte – Josef Hoffmann – des reichen Erbes und eröffneten die „Neue Wiener Porzellanmanufaktur Augarten“ im gleichnamigen Barockpark. Seit dieser Zeit führt die Porzellanmanufaktur Augarten die Handwerkstradition weiter und lebt die Tradition der künstlerischen Innovation. So entstehen hier bis heute feine Porzellanwaren auf der Basis von Entwürfen aller Epochen – vom Dubskydekor auf barocken Formen über Teeservice und Figuren der wichtigsten Designer des Art Déco bis hin zu zeitgenössischem Interior- und Produktdesign.

Die Sondermarke ist die erste mit einem Nominale von EUR 4,20. Das Motiv zeigt eine im Druck mit Lack veredelte Teetasse in klassisch-barockem Design.





Nennwert: EUR 4,20
Ausgabetag: 24.10.2018
Markengröße: 32,25 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset, UV-Lackierung
Auflage: 185.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3436
 
Brigitte Am: 23.09.2018 07:03:00 Gelesen: 546178# 591 @  
Sondermarke Glückwunsch Blumenstrauß

Glückwunsch Blumenstrauß

Ein philatelistischer Blumengruß

Ein ganz besonderes Wertzeichen für einen besonderen Anlass – die Glückwunsch-Briefmarke ist ein farbenprächtiger Schmuck für jede Briefsendung.

Die neue illustrierte Glückwunsch-Briefmarke mit dem üppigen Blumenstrauß weist keinen Wertaufdruck auf, sondern gilt als Frankatur für den jeweiligen Inland-Standardtarif. Marken dieser Art gab es bereits zuvor für verschiedene Anlässe, etwa als „Dankeschön“ oder auch als Briefmarken für Trauersendungen.

Blumen sind immer passend

Rote und rosafarbene Rosen, weiße Margeriten, Knospen und grüne Blätter – ein hübsches Arrangement von Blumen in einem Strauß blüht da vor einem Hintergrund in Weiß und Himmelblau. Blumen sind zu vielen Anlässen passend, ob als Präsent bei einer Einladung, als Geburtstagsgeschenk oder einfach mal zwischendurch, um jemandem eine Freude zu bereiten. Ein bunt gemischter, duftender Blumenstrauß, ein kunstvolles Blumengesteck in einem geschmackvollen Farbton oder eine einzelne besonders exquisite Blume – man freut sich einfach über einen aufmerksamen Blumengruß.

Rosen sind seit jeher das Symbol der Liebe. In der Blumensprache, die in früheren Zeiten als subtiles Mittel zur Übermittlung geheimer Botschaften durchaus gebräuchlich war, sagt eine rote Rose: „Ich liebe dich von ganzem Herzen“. Rosafarbene Blumen stehen allgemein für eine zarte erwachende Liebe, während weiße Blüten als Zeichen der Reinheit und Unschuld gelten. Die einfache Margerite etwa symbolisiert Natürlichkeit und Scheu. Romantische Seelen greifen auch gerne auf das „Blumenorakel“ zurück: „Er liebt mich, er liebt mich nicht …“ – das letzte Blütenblatt der unschuldigen Blume offenbart das Schicksal der ungewissen Liebe.

Falls man einen Blumenstrauß nicht persönlich übergeben kann, so kann man mit dieser Glückwunsch-Briefmarke nun eine Postsendung schmücken und ihr damit eine ganz persönliche Note verleihen. Ob als Glückwunsch zum Geburtstag, zu einer bestandenen Prüfung oder zur Hochzeit – ein Blumengruß auf Briefmarke sorgt auf jeden Fall für ein Lächeln beim Empfänger.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 14.10.2018
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 700 000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3433
 
Brigitte Am: 25.09.2018 07:01:00 Gelesen: 541327# 592 @  
Sondermarke Weststeiermark

Weststeiermark

Eine erlesene Weinregion

Einer ganz besonderen Weingegend ist diese Sondermarke aus der Serie „Weinregionen Österreichs“ gewidmet: dem Schilcherland in der Weststeiermark.

Der Name der Region ist vielleicht etwas irreführend: Die Weststeiermark liegt eigentlich im Südwesten des Bundeslandes – im nordwestlichen Teil, der gebirgigen Obersteiermark, ist das Klima für den Weinbau nicht geeignet.

Die Weststeiermark ist mit rund 500 Hektar das kleinste Weinbaugebiet der Steiermark, wurde aber schon von den Kelten für die Weingewinnung genutzt. Auf bis zu 600 Metern Seehöhe werden die Reben kultiviert. Das illyrische Klima – eine Übergangsform zwischen mediterranem, Alpen- und pannonischem Klima – mit viel Niederschlag, aber auch viel Sonne sorgt gemeinsam mit den Bodenverhältnissen für die Einzigartigkeit der regionstypischen Weinsorte Blauer Wildbacher, besser bekannt unter dem Namen Schilcher.

Die auch als „Steirische Toskana“ bezeichnete Weststeiermark kann man auf der rund 40 Kilometer langen Schilcher-Weinstraße erkunden. Zwischen Obst- und Getreidefeldern findet man hier verstreut kleine Weingärten und versteckte Buschenschanken, wo man die lokalen Köstlichkeiten und den hervorragenden Rebensaft probieren kann. Kulturgüter wie das Schloss Stainz oder die auf der Sondermarke abgebildete mittelalterliche Burg Deutschlandsberg sind beliebte Ausflugsziele.

Der schillernde Wein

Der gesetzlich geschützte Name „Schilcher“ kommt von „schillern“, charakteristisch ist die rosa bis hellrote Farbe des Weins. Die Sorte Blauer Wildbacher ist eine blaue Traube. Nur Roséweine, die ausschließlich aus in der Steiermark gewachsenen Trauben dieser Sorte gekeltert werden, dürfen den Namen Schilcher tragen. Seit 2018 gibt es die Bezeichnung Weststeiermark DAC, durch die gebietstypische Qualitätsweine gekennzeichnet werden.

Sein einzigartiger Geschmack macht den Schilcher unverwechselbar. Eine markante Säure und ein herzhaft trockener Geschmack werden von einem fruchtigen Bukett begleitet. Typisch ist ein feiner Duft nach Ribisel, Erdbeere oder Himbeere. Gerne wird der Schilcher auch im Herbst als Sturm getrunken oder zu feinem Schilchersekt verarbeitet.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 18.10.2018
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 340.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3434
 
Brigitte Am: 27.09.2018 07:03:00 Gelesen: 541149# 593 @  
Sondermarke 150 Jahre Kronprinz Rudolf-Bahn

150 Jahre Kronprinz Rudolf-Bahn

Der Weg in den Süden

Diese Jubiläums-Sondermarke ist dem dritten Bahnübergang – nach der Südbahn über den Semmering und der Brennerbahn im Westen – über die österreichischen Alpen gewidmet.

Die auch Rudolfsbahn genannte Bahnstrecke von St. Valentin nach Tarvis sollte die Eisenindustriezentren in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten an die Südbahn, die von Wien bis nach Triest führte, anbinden. Über weitere Zulaufstrecken sollte auch Transitverkehr aus Deutschland und Böhmen über die Strecke der Rudolfsbahn geleitet werden, um die Auslastung zu verbessern.

Die neu gegründete „k. k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn Gesellschaft“, kurz KRB, erwarb eine Konzession zum Bau der Bahn. Der Planer Ingenieur Franz Kazda passte die Streckenführung an das Gelände an und führte sie durch die Täler über den Schoberpass, den niedrigsten Übergang über den Alpenhauptkamm. Am 15. August 1868 wurde schließlich das erste Teilstück von St. Valentin nach Steyr eröffnet. Eine durchgehende Fahrt – mit einer Fahrtzeit von 14 Stunden – über die 407 Kilometer bis Tarvis war ab 1873 möglich. Ein Anschluss an die privatisierte Südbahn scheiterte jedoch an deren Einspruch. Aufgrund der Wirtschaftslage konnten die erhofften Transportmengen nie erreicht werden, und so wurde die Kronprinz Rudolf-Bahn 1884 schließlich verstaatlicht. Heute gehört sie zum Streckennetz der Österreichischen Bundesbahnen.

Die Rudolfsbahn

Die 114 Lokomotiven der KRB stammten vorwiegend aus österreichischer Produktion. Loks für Personenzüge trugen ungerade, jene für Güterzüge gerade Nummern. Auf der Sondermarke ist die KRB 6 Knittelfeld abgebildet, eine der ältesten Güterzuglokomotiven der KRB. Die Bahnstationen waren alle mit einem elektrischen Telegraphen ausgestattet, die Wärterstationen hatten über eigene Leitungen angeschlossene Läutewerke. Signale und Schrankenanlagen wurden mittels Seilzug bedient.

Der Verlauf der Strecke führt über Steyr nach Hieflau, durch das Gesäuse nach Selzthal, über den Schoberpass und durch das Murtal nach Knittelfeld und Judenburg. Dann geht es über den Neumarkter Sattel nach Kärnten, durch St. Veit an der Glan nach Villach und schließlich nach Tarvis im heutigen Italien.





Nennwert: EUR 1,35
Ausgabetag: 20.10.2018
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl, Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3435
 
Brigitte Am: 05.10.2018 11:25:24 Gelesen: 538807# 594 @  
Sondermarke Wirtschaftsuniversität Wien – Bibliothek

Wirtschaftsuniversität Wien – Bibliothek

Moderne Architektur

Aus der Markenserie „Moderne Architektur in Österreich“ stellt die Österreichische Post diesmal die Bibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien vor, die durch ihr außergewöhnliches Design besticht.

2013 übersiedelte die Wirtschaftsuniversität Wien an den Campus WU. Der neue Standort auf dem Gelände zwischen Messe Wien, Prater und Trabrennbahn Krieau ist ein barrierefreier Universitätsneubau mit sechs Gebäudekomplexen, die von internationalen Stararchitektinnen und -architekten geplant wurden. 2015 wurde ein weiteres Departmentgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft eröffnet.

Das Herzstück des Campus WU ist das Library & Learning Center, kurz LC genannt. Es wurde von Zaha Hadid Architects, Hamburg, entworfen und ist durch einen hellen und einen dunklen Baukörper geprägt, die durch eine Glasfuge getrennt sind. Markant ist das weit herausragende Dach, das an einen Monitor erinnert. Die große Glasfläche des „Monitors“ blickt in Richtung Prater. Vom öffentlichen Eingangsbereich aus wird man über zahlreiche Treppen und Rampen spiralförmig nach oben geführt. Dort erstreckt sich über sechs Stockwerke das Bibliothekszentrum, das einen spektakulären Ausblick über den Campus und den Prater bietet. Neben den Bibliotheksräumlichkeiten beherbergt das LC zusätzliche Serviceeinrichtungen für Studierende. Um das LC herum gruppieren sich die weiteren universitären Gebäudekomplexe auf rund 35.000 Quadratmetern bebauter Fläche. Am Campus finden sich auch öffentlich nutzbare Einrichtungen wie Gastronomie, ein Sportzentrum oder ein Kindergarten.

Ausbildung für die Wirtschaft

Rund 23.000 Studierende aus dem In- und Ausland nutzen das umfangreiche Angebot mit englisch- und deutschsprachigen Bachelor-, Master-, Doktorats- und PhD-Studiengängen. Die WU wurde 1898 als „k. k. Exportakademie“ gegründet, die eine umfassende Ausbildung für den Außenhandel bot. 1919 wurde sie zur staatlichen Hochschule für Welthandel umgewandelt, seit 1975 heißt sie Wirtschaftsuniversität Wien. Drei internationale hochrangige Akkreditierungen bescheinigen die hohen Qualitätsstandards der WU, die Teil eines Netzwerks von mehr als 200 internationalen Partneruniversitäten ist.





Nennwert: EUR 2,70
Ausgabetag: 09.11.2018
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3437
 
Brigitte Am: 08.10.2018 07:08:00 Gelesen: 537379# 595 @  
Sondermarke 800 Jahre Stift Schlägl

800 Jahre Stift Schlägl

Historisches Zentrum der Region

Das Stift Schlägl im Oberösterreichischen Mühlviertel feiert 2018 sein 800-jähriges Bestehen – die Österreichische Post gratuliert zu diesem großen Jubiläum mit einer Sondermarke.

Das Stift Schlägl wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts ursprünglich als Zisterzienserkloster errichtet. Nachdem die Mönche aufgrund der unwirtlichen Lebensbedingungen die Gründung wieder aufgegeben hatten, übernahmen einige Jahrzehnte später Prämonstratenser-Chorherren aus Böhmen das verlassene Kloster. Konflikte um die Neugründung führten dazu, dass man die Gründungsurkunde auf das Jahr 1218 datierte. Die Prämonstratenser ließen im 13. und 14. Jahrhundert große Teile der bis dahin nur dünn besiedelten Region roden und gründeten zahlreiche Ortschaften, aus denen sich später der Seelsorgebereich des Stiftes Schlägl bildete. Die Hussitenkriege, die Reformationswirren, der Dreißigjährige Krieg und schließlich die NS-Zeit brachten das Kloster zwar mehrfach an den Rand des Ruins, doch fand die klösterliche Gemeinschaft aus diesen Krisen immer wieder zu neuer Blüte. Die heutige frühbarocke Klosteranlage stammt zum größten Teil aus dem frühen 17. Jahrhundert. Sie wurde im 19. Jahrhundert um eine neubarocke Bibliothek und eine Gemäldegalerie erweitert.

Vom Gestern ins Heute

Heute ist das Stift Schlägl nicht nur geistliches und seelsorgliches, sondern auch kulturelles Zentrum der Region. Der Konvent besteht aus 38 Chorherren, die als geistliche Gemeinschaft in der Seelsorge, im Religionsunterricht, in Wissenschaft und Kultur sowie in der Verwaltung der klösterlichen Güter tätig sind. Das Stift Schlägl betreibt auch ein Seminarzentrum, mehrere Gaststätten sowie seit mehr als 400 Jahren eine erfolgreiche Stiftsbrauerei. Zum Kloster gehören auch rund 6.500 Hektar Wald, die nachhaltig bewirtschaftet werden.
Die gotische Stiftskirche wurde im 17. Jahrhundert mit barocken Elementen und einer heute noch erhaltenen Orgel ausgestattet. Aus dem 18. Jahrhundert stammen der Hochaltar und die Seitenaltäre in kunstvoller Intarsienarbeit sowie das geschnitzte Chorgestühl. Die Sakristei beherbergt wertvolle liturgische Gerätschaften wie etwa einen gotischen Abtstab aus der Zeit um 1490.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 11.11.2018
Markengröße: 31,90 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350 000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3438
 
Brigitte Am: 10.10.2018 07:03:00 Gelesen: 536118# 596 @  
Sondermarke Weihnachten 2018 – Modern – Weihnachtsbaum

Weihnachten 2018 – Modern – Weihnachtsbaum

Immergrünes Symbol

Ein schön geschmückter Christbaum gehört in unserem Kulturkreis zum Weihnachtsfest dazu. Besonders attraktiv ist das moderne grafische Design des Baums auf dieserer Weihnachtsmarke.

Der Weihnachtsbaum auf der illustrierten Briefmarke wird aus geometrischen Elementen gebildet: Kreise, Trapeze und Dreiecke formen den grünen Baum und die schneebedeckten Äste, gelbe Kugeln leuchten an den Zweigen, und ein großer Stern schmückt die Spitze des Baumes. Der Hintergrund der Marke ist in den traditionellen Weihnachtsfarben Rot und Grün gehalten.

Die Ursprünge des Weihnachtsbaums liegen wohl in heidnischen Religionen: Grüne Zweige waren ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tannenzweige wurden ins Haus gehängt, um böse Geister fernzuhalten und um die Hoffnung auf den nächsten Frühling zu stärken. Im Mittelalter schmückten die Menschen Haus und Hof mit immergrünen Zweigen von Tannen, Wacholder oder Misteln, und im Laufe der Zeit wurde es üblich, diese Zweige mit Früchten zu dekorieren.

Die ältesten Belege von geschmückten Weihnachtsbäumen stammen vom Ende des 16. Jahrhunderts, als im Elsass mit Süßigkeiten, Nüssen und Äpfeln behängte Tannenbäume aufgestellt wurden, ein Brauch, der sich in bürgerlichen Häusern rasch ausbreitete. Ab 1730 wurde der Baum auch mit Kerzen beleuchtet, Schmuck aus Glas oder anderen Materialien ziert den Weihnachtsbaum erst seit dem 19. Jahrhundert. Mit den Auswanderern trat der Baum dann auch in Übersee seinen Siegeszug an.

Tradition zum Weihnachtsfest

In der katholischen Kirche war der Christbaum lange Zeit nicht gerne gesehen – er sollte die Weihnachtskrippe mit dem Jesuskind nicht in den Schatten stellen. Erst seit 1982 wird auf dem Petersplatz in Rom ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Heute gehört das Schmücken des Baumes mit glänzenden Kugeln, Sternen, Figuren und Lametta oder auch mit Strohsternen, Zapfen und Wachsfiguren zu den stimmungsvollen Vorbereitungen für das Weihnachtsfest. Ob echte Kerzen oder elektrische Beleuchtung, glitzernder farblich abgestimmter Schmuck oder Dekoration aus Naturmaterialien – der Weihnachtsbaum ist der Mittelpunkt der Festlichkeiten, um ihn versammelt sich die Familie am Heiligen Abend.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 16.11.2018
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Age de Carvalho
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 750.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3439
 
Brigitte Am: 12.10.2018 07:01:00 Gelesen: 536007# 597 @  
Sondermarke Weihnachten 2018 – 200 Jahre Stille Nacht

Weihnachten 2018 – 200 Jahre „Stille Nacht“

Das neue Weihnachtslied

Auf der ganzen Welt ist dieses Weihnachtslied bekannt: „Stille Nacht, heilige Nacht“ erschallt in der Christnacht in vielen Sprachen weltweit. Vor 200 Jahren ertönte es erstmals in der Kirche von Oberndorf in Salzburg.

Bereits zwei Jahre zuvor, 1816, hatte der Hilfspfarrer Joseph Mohr in Mariapfarr ein Gedicht mit dem Namen „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ verfasst. Am 24. Dezember 1818, er war inzwischen an der Pfarre Oberndorf tätig, zeigte er sein Gedicht dem Organisten und Schullehrer von Arnsdorf, Franz Xaver Gruber, und ersuchte ihn um die Komposition einer Melodie dazu. Sie sollte für zwei Solostimmen, Chor und Gitarrenbegleitung passen. Der Organist erfüllte seinen Auftrag rasch, noch am gleichen Abend trugen Gruber und Mohr das neue Weihnachtslied bei der Christmette vor; es fand sofort großen Anklang bei der Bevölkerung. Die Legende sagt, dass das Lied nur deshalb entstand, weil die Orgel in der Oberndorfer Kirche St. Nikola nicht benutzbar war und daher ein Lied gefunden werden musste, das ohne Orgelbegleitung gesunden werden konnte.

Von Oberndorf in die Welt

„Stille Nacht“ wurde zunächst in den umliegenden Orten aufgeführt. Der Orgelbauer Carl Mauracher aus dem Zillertal lernte das Lied bei seinen Reisen nach Oberndorf und Arnsdorf kennen und brachte es in seine Heimat mit. Von dort aus wurde es durch die Sängerfamilie Rainer und die Geschwister Strasser weiter verbreitet: 1832 erklang es erstmals in Leipzig, 1839 bereits in New York. Zu Beginn hielt man das Lied für eine alte Volksweise, erst 1854 wurde durch Franz Xaver Grubers „Authentische Veranlassung“ seine und Joseph Mohrs Urheberschaft bekannt. „Stille Nacht“ wurde in mehr als 300 Sprachen übersetzt und wird heute weltweit zur Weihnachtszeit gesungen.

An der Stelle der damaligen Kirche in Oberndorf steht heute die Stille-Nacht-Gedächtniskapelle, das Sujet der illustrierten Weihnachtsmarke. Der Stille-Nacht-Bezirk in Oberndorf beherbergt auch ein Museum, das an die Schöpfer des Liedes erinnert, und auf dem Stille-Nacht-Platz finden alljährlich Gedenkfeiern sowie ein großer Adventmarkt statt.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 23.11.2018
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Anna Rastl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 1.450.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3440
 
Brigitte Am: 14.10.2018 07:07:00 Gelesen: 535720# 598 @  
Sondermarke Weihnachten 2018 – Sakral – Geburt Christi, Maria Rast

Weihnachten 2018 – Sakral – Geburt Christi, Maria Rast

Die Gnadenstätte im Zillertal

Die Wallfahrtskirche Maria Rast am Hainzenberg oberhalb von Zell am Ziller ist eine beliebte Pilgerstätte. Das Weihnachtsmotiv zeigt einen Ausschnitt aus dem Deckengemälde der Kirche.

Die Kirche liegt nahe der Gerlospassstraße, die den Salzburger Oberpinzgau mit dem Tiroler Zillertal verbindet. Zell am Ziller gehört nach wie vor zur Erzdiözese Salzburg, daher war diese Verbindung über den Gerlos seit jeher von großer Bedeutung und ein wichtiger Transportweg, als am Hainzenberg – bis ins 19. Jahrhundert – noch Gold abgebaut wurde.

Schon um 1300 soll es am Hainzenberg eine kleine Kapelle gegeben haben. 1659 wurde eine hölzerne Marienkapelle errichtet, die der Überlieferung nach auch als „Knappenkapelle“ bezeichnet wurde, weil die Knappen aus dem Bergwerk darin beteten. 1738 wurde die Kapelle schließlich durch die heutige Wallfahrtskirche ersetzt.

Die Kirche beherbergt einen aufwendigen Rokokoaltar mit dem „Gnadenbild unserer lieben Frau von Maria Rast“, einer geschnitzten Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind. Das Deckengemälde schuf Josef Michael Schmutzer, 1741 war es vollendet. Er stammte aus der Künstlerdynastie Schmutzer, die ihre Ursprünge im 17. Jahrhundert im oberbayerischen Wessobrunn hatte, und arbeitete vorwiegend im Zillertal und für das Kloster am Georgenberg. Das Deckenfresko zeigt Ereignisse aus dem Leben Marias, darunter das Sujet der Briefmarke: die Geburt Christi und die Anbetung durch die Hirten.

„Stille Nacht“ im Zillertal

Eine besondere Verbindung besteht zwischen dem berühmten Weihnachtslied und dem Zillertal: Der Zillertaler Orgelbauer Carl Mauracher lernte bei seinen Reisen nach Oberndorf und Arnsdorf das neue Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ kennen und brachte es in seine Heimat mit. Die Sängerfamilien Strasser aus Fügen und Rainer aus Laimach (unweit der Wallfahrtskirche Maria Rast) verbreiteten das Lied dann im Zuge ihrer Reisen nach Europa und Übersee. Nachweisbar ist etwa eine Aufführung der Familie Rainer am Weihnachtstag 1839 in New York. Lange Zeit dachte man sogar, das Lied stamme aus dem Zillertal, bis Franz Xaver Gruber 1854 in seiner „Authentischen Veranlassung“ seinen Ursprung darlegte.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 30.11.2018
Markengröße: 40,00 x 32,50 mm
Grafikentwurf: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.800.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3441
 
Brigitte Am: 19.10.2018 07:08:00 Gelesen: 533481# 599 @  
Sondermarke Weihnachten 2018 – Vintage – Mädchen mit Katze

Weihnachten 2018 – Vintage – Mädchen mit Katze

Weihnachtsmotive mit Geschichte

Weihnachtliche Motive sind in Bezug auf Briefmarken und Ansichtskarten seit jeher beliebt – lädt doch die Weihnachtszeit besonders dazu ein, Post zu versenden.

Der Gestalter oder die Gestalterin dieses lieblichen Weihnachtsmotivs ist zwar unbekannt, fest steht aber, dass es erstmals im Jahr 1914 vom englischen Postkartenverlag Raphael Tuck & Sons auf einer Ansichtskarte publiziert wurde. Dieses Londoner Verlagsunternehmen war 1870 von Raphael Tuch (sic!), der 1821 im polnischen Breslau geboren wurde, gegründet worden und hatte sich auf Glückwunsch- und Kunstpostkarten spezialisiert. Die größten Erfolge feierte man in der viktorianischen Zeit. Das verwundert nicht weiter, denn sowohl die Briefmarke als auch die Ansichtskarte sind „Kinder" des 19. Jahrhunderts. Der Verlag war so erfolgreich, dass er den britischen Hof beliefern durfte und Adolph Tuck 1910 sogar zum Sir geadelt wurde. Die erste Weihnachtspostkarte gab das Unternehmen bereits im Jahr 1871 heraus.

Ein Hauch von Weihnachtsnostalgie

Das Motiv selbst zeigt ein blondes Mädchen mit roter Masche im Haar, in roten Schuhen und in rotem Kleid mit weißer Schürze; in den Armen hält es eine schwarze Katze – schöne farbliche Kontraste. Den einzigen bildlichen Verweis auf Weihnachten – mit Ausnahme des Schriftzugs „Frohe Weihnachten" – liefert die in einem Korb befindliche Stechpalme im Vordergrund des Bildes. Die Pflanze wird auch Hülsdorn, Stechhülse, Winterbeere, Schradler (in Österreich) oder auch – nomen est omen – Christdorn genannt. In Großbritannien, Frankreich und den USA werden die Zweige mit den roten Früchten seit jeher gerne als Weihnachtsdekoration verwendet, zunehmend werden sie aber auch bei uns populär. Die Szene erweckt den Anschein, als ob die Stechpalme soeben geerntet worden wäre, vielleicht war das Kind mit der Mutter im Garten, vielleicht auch auf dem Markt. Das Motiv wirkt vor allem deshalb, weil es Vintage ist. Vintage (vom engl. „altmodisch“, „aus einer bestimmten Zeit“) ist ein Verweis auf die Vergangenheit – egal, ob in Bezug auf Gebrauchsgegenstände oder eben Bilder. Vintage-Motive wie dieses lassen den Betrachter in eine versunkene Welt eintauchen und sind handwerklich oft meisterhaft gestaltet.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 30.11.2018
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Dr. Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3442
 
Brigitte Am: 07.12.2018 13:25:01 Gelesen: 517388# 600 @  
Sondermarke 350 Jahre Universität Innsbruck

350 Jahre Universität Innsbruck

1669: Die Gründung

Vor 350 Jahren wurde die Universität Innsbruck als Tiroler Landesuniversität gegründet. Die Österreichische Post gratuliert zum großen Jubiläum mit einer Sondermarke.

Den Grundstein für die Errichtung der altehrwürdigen Alma Mater bildete der sogenannte „Haller Salzaufschlag". Diese im Jahr 1669 von Kaiser Leopold I. genehmigte Sondersteuer ermöglichte die Finanzierung der Universität. Die erste Fakultät war die Philosophische, ihr folgten 1671 die Theologische und die Juridische, später auch die Medizinische. 1673 wurde ein erstes Hauptgebäude eingerichtet.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. übersiedelte die Universität 1776 an deren ehemaligen Standort in der Universitätsstraße, wo sich noch heute die Theologische Fakultät befindet. 1810 wurde die Universität – bereits zum zweiten Mal – zum Lyceum umstrukturiert, 1826 wurde sie unter Kaiser Franz I. dann wieder zur Universität, seither trägt sie den Namen „Leopold-Franzens-Universität“.

Die Universität wächst

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden weitere Institute gegründet, was den Raumbedarf bald erhöhte. Die erstmalige Zulassung von Frauen erfolgte im Studienjahr 1897/98, allerdings vorerst nur an der Philosophischen Fakultät. 1924 wurde ein neues Hauptgebäude eröffnet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Universität weiter und ist heute die größte Bildungseinrichtung Westösterreichs.

2004 erfolgte die Ausgliederung der Medizinischen Fakultät als eigene Universität, die übrigen Fakultäten wurden neu strukturiert. Im Zuge des Bologna-Prozesses kam es ab 2007 zur Einführung des internationalen Studiensystems mit Bachelor-, Master- und Doktoratsabschluss. Heute gibt es etwa 28.000 Studierende an der Universität Innsbruck, mehr als die Hälfte davon sind Frauen. In der Forschung setzt die Universität fünf Schwerpunkte: Mensch und Umwelt im alpinen Raum, kulturelle Begegnungen und Konflikte, molekulare Biowissenschaften, Physik und Scientific Computing.

Das Markenmotiv zeigt das Siegel der Universität aus dem Jahr 1673 mit einer Abbildung des Babenberger Markgrafen Leopold III., den Kaiser Leopold I. zum Landespatron erhoben hatte.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 25.01.2019
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 185.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3443
 
Brigitte Am: 10.12.2018 07:08:00 Gelesen: 515839# 601 @  
Sondermarke Austro Fiat Typ 1C

Austro Fiat Typ 1C

Automobile aus Österreich

Man schrieb das Jahr 1907, als die italienischen Fiat-Werke eine österreichische Niederlassung gründeten: die Österreichische Fiat-Werke AG, kurz Austro Fiat. Die Sondermarke aus der Serie „Autos“ zeigt eines der dort erzeugten Fahrzeuge, den Typ 1C.
Im Austro-Fiat-Werk in Wien-Floridsdorf wurden anfangs zwar Fahrzeuge für Fiat produziert, aber bereits vor Beginn des Ersten Weltkriegs auch eigene Personen- und Lastkraftwagen sowie Omnibusse und verschiedene Motoren gefertigt. Eine kurzfristige Interessensgemeinschaft mit den Daimlerwerken und Puch wurde 1927 wieder beendet und das Werk in Österreichische Automobil-Fabriks-Aktiengesellschaft (ÖAF) umbenannt. Ab 1936 wurde die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) Mehrheitseigentümerin des Unternehmens, die ÖAF fertigte nun Dieselmotoren unter MAN-Lizenz.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden vor allem Lkw produziert. Nach Kriegsende wurde die Fabrik, die in der sowjetischen Besatzungszone lag, in die USIA (Verwaltung des sowjetischen Vermögens in Österreich) eingegliedert. 1955 kam sie mehrheitlich in den Besitz der Republik Österreich. Nach Übernahme der Automobilfabrik Gräf & Stift in Wien-Liesing firmierte das Unternehmen als Österreichische Automobilfabrik ÖAF Gräf & Stift. Ab 1970 wurde die ÖAF privatisiert und gehört seitdem zur MAN-Nutzfahrzeuge-Gruppe, die am oberösterreichischen Standort Steyr Lkw, Schwer- und Sonderfahrzeuge herstellt.

Der Austro Fiat Typ 1C

Der auf der Sondermarke abgebildete wunderschöne Zweisitzer vom Typ 1C, Baujahr 1913, ist ein Stadt- und Tourenwagen von Austro Fiat, von dem nur wenige Exemplare erhalten sind. Der Vierzylinder-Blockmotor mit 2,2 Liter Hubraum erbringt eine Leistung von 24 PS bei 1.800 Umdrehungen und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 70 km/h.

Bemerkenswert bei der Type 1C war die geräuscharme Bauweise des Motors, der in ein mit einem Aluminiumdeckel verschlossenes Gehäuse eingebaut war. Der Doppeldüsenvergaser sorgte für einen geringen Treibstoffverbrauch. Der Austro Fiat Typ 1C war mit einer Thermosiphon-Kühlung, einer verbesserten Fiat-Lamellenkupplung und einem Vierganggetriebe ausgestattet. Ein elastisches Kardangelenk von spezieller Konstruktion ermöglichte ein sanftes Anfahren und Lenken des Wagens.





Nennwert: EUR 1,35
Ausgabetag: 30.01.2019
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3444
 
Brigitte Am: 12.12.2018 07:03:00 Gelesen: 515176# 602 @  
Sondermarke Lohner Sissy

Lohner Sissy

Mobilität auf zwei Rädern

Die Lohner Sissy aus 1957 war ein klassisches Nachkriegszweirad: ein leistbares, leicht bedienbares Moped mit 50 Kubikzentimetern. Ihren Namen verdankte die „Sissy“ den gleichnamigen Filmen mit Romy Schneider.

Die Sissy war als erstes österreichisches Moped von Beginn an für zwei Personen ausgelegt. Völlig neuartig war auch die Bauweise: Standardisierte Bauelemente konnten nach dem Baukastenprinzip zu unterschiedlichen Varianten miteinander kombiniert werden. Eine Trittbrettschürze, ein Gepäcktank, eine Bughaube aus Kunststoff, ein Tandemtretkurbelpaar – schon wurde daraus ein Mopedroller für zwei, und das mit Stauraum. Ein Sachs Typ 50 Dreigang-Einbaumotor, gefertigt von Rotax, sorgte für bis zu 40 km/h Geschwindigkeit.

Die Sissy avancierte rasch zum Verkaufsschlager vor allem bei Jugendlichen – sie war führerscheinfrei zu fahren, und man konnte die Freundin auf dem Sozius mitnehmen. Auch Frauen waren eine umworbene Zielgruppe für den Mopedroller. Mehr als 35.000 Exemplare wurden von der Reihe Sissy I bis 1960 verkauft. Das auf der Sondermarke abgebildete Modell aus 1957 zeigt die Luxusausführung mit Bughaube, in der sich ein Gepäckfach befindet. Im Volksmund wurde diese Version die „wamperte“ oder „schwangere“ Sissy genannt.

Lohner: Kraftfahrzeugbau mit Tradition

Die Firmengeschichte begann 1823 mit Heinrich Lohner, der als Kutschenbauer ein Unternehmen in Wien gründete. Sein Sohn Jakob machte daraus die Firma „Jakob Lohner & Co“, unter dessen Sohn Ludwig wurde das Unternehmen zur „k. k. Hofwagenfabrik“. Ludwig Lohner war es auch, der 1899 gemeinsam mit Ferdinand Porsche das erste Hybrid-Automobil der Welt baute, den Lohner-Porsche. Später fertigte man Flugzeuge, Straßenbahnwaggons und Spezialkarosserien. Der Firmenwortlaut wurde auf „Lohnerwerke GmbH“ geändert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Ära der Moped- und Rollerproduktion: Dem L 98 Motorroller folgten 1954 das Erfolgsmodell L 125 und 1957 die Sissy. 1970 wurde das Unternehmen an den kanadischen Bombardier-Konzern verkauft. 2010 kam es durch Andreas Lohner, einen Nachfahren der Familie, schließlich zur Neugründung der Lohnerwerke. Heute werden dort ein zweisitziges E-Bike sowie ein Elektro-Roller produziert.





Nennwert: EUR 2,30
Ausgabetag: 31.01.2019
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 365.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3445
 
Brigitte Am: 10.01.2019 18:26:34 Gelesen: 509829# 603 @  
Sondermarke Neue Wege – Brieftaube

Neue Wege – Brieftaube

Kommunikation und Mobilität der Zukunft

Das Thema des diesjährigen Markenwettbewerbs der Kooperation von „Die Presse“ und Österreichischer Post lautete „Neue Wege“. Aus zahlreichen Einsendungen wurde das Motiv „Brieftaube“ als Gewinner gekürt.

Der Entwurf zeigt eine weiße Taube auf grünem Hintergrund, allerdings in verfremdeter, stark reduzierter Form, sodass sie erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Die Brieftaube ist ein universelles Symbol zwischenmenschlicher Kommunikation – schon in frühester Zeit wurde sie als Überbringerin von Botschaften eingesetzt. Den Bezug zur Gegenwart stellt die Designerin durch digitale Bearbeitung des Motivs her, die an die Anfänge der Digitalisierung erinnert: Die starke Komprimierung „verpixelt“ das Sujet der Taube extrem, und die verwendete Schriftart, die im Jahr 1968 entwickelt wurde, war die erste Schrift, die von einem Computer gelesen werden konnte. Die grüne Farbe des Hintergrunds betont den Aspekt der Nachhaltigkeit, denn Ressourcenschonung und Umweltschutz sind auch für die Mobilität und die Kommunikation der Zukunft wesentliche Faktoren.

Zwar haben sich die Methoden der Informationsübermittlung seit den Zeiten der Brieftaube dramatisch verändert, als Zeichen für Kommunikation hat sie allerdings nichts von ihrer Symbolkraft verloren.

Der Wettbewerb

Alljährlich veranstaltet die Tageszeitung „Die Presse“ gemeinsam mit der Österreichischen Post einen Gestaltungswettbewerb für Briefmarken. Auf einer Fläche von 35 mal 35 Millimetern haben Designerinnen und Designer ihre Ideen zum Thema „Neue Wege“ gestaltet und eingesandt. Aus den zehn Finalisten wählte eine Fachjury schließlich die „Brieftaube“ von Theresa Radlingmaier als Siegermotiv aus.

Ihr Entwurf thematisiert die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft bei neuen Wegen der Kommunikation. Der Fokus der jungen Designerin aus Graz liegt in der Kreation von Markenidentitäten, der Entwicklung von Schriften sowie der Gestaltung und Konzeption von Magazinen und Büchern. Aus Sicht der Österreichischen Post AG trifft der Konnex zwischen der Brieftaube und Mobilität genau den Zeitgeist und geht daher verdient als Siegermarke hervor.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 13.02.2019
Markengröße: 42,00 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 325.002 Marken in Bögen zu 6 Stück
MiNr. 3446
 
Brigitte Am: 12.01.2019 07:08:00 Gelesen: 509490# 604 @  
Sondermarke Erwin Wurm – Fat House

Erwin Wurm – Fat House

Alles ist Skulptur

„Fat House“ ist eine außergewöhnliche Skulptur von Erwin Wurm, einem der erfolgreichsten Künstler der Gegenwart, dem eine Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“ gewidmet ist.

Erwin Wurm wurde 1954 im steirischen Bruck an der Mur geboren, er lebt und arbeitet heute in Wien. Er studierte unter anderem an der Akademie der bildenden Künste und der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo er bis 2010 auch Professor für Bildhauerei/Plastik und Multimedia war. Wurms Werke umfassen Bildhauerei, Videokunst und Fotografie. Sie sind heute weltweit in renommierten Museen und Ausstellungen zu sehen, unter anderem im Museum of Modern Art in New York oder in der Tate Modern in London.

Erwin Wurm erweiterte den Skulpturenbegriff um interaktive, soziale und zeitliche Aspekte, zu Beginn der 1990er-Jahre begründete er den Begriff der „Performativen Skulpturen“. Gebrauchs- und Alltagsgegenstände wie Kleidung, Autos, Häuser oder auch Lebensmittel werden durch den Prozess des Schaffens und Verfremdens zum Kunstwerk. Der performative Eingriff hinterlässt Spuren, die den ursprünglichen Gegenstand zum Medium des künstlerischen Prozesses machen. Dabei verbirgt sich hinter den auf den ersten Blick skurrilen Ergebnissen ein tiefgründiger gesellschaftskritischer Ansatz.

„Ich denke, ich bin ein Kunstwerk“

„Zu- und Abnehmen ist Arbeit am Volumen. Also ist Zu- und Abnehmen auch Bildhauerei“, meint der Künstler. Volumen, Raum, Gewicht, Ausdehnung sind bestimmende Begriffe in seiner Kunst. Neben den Fat Cars und den Melting Houses entstand 2003 das Fat House. Das Haus scheint in seinen schwabbeligen, aufgequollenen Maßen aus den Fugen geraten zu sein. Betritt man es, wird man von einer Videoinstallation begrüßt, in der man das Haus zugleich von außen sieht und dieses auch selbst kommuniziert: „I think I‘m a piece of art“ („Ich denke, ich bin ein Kunstwerk“).

Das Fat House ist als Dauerleihgabe des Wiener Belvedere Museums im Österreichischen Skulpturenpark des Universalmuseums Joanneum im steirischen Premstätten südlich von Graz ausgestellt. Zwei weitere Exemplare stehen im Towada Art Center, Aomori, Japan sowie in der West Collection, Philadelphia, USA.





Nennwert: EUR 1,75
Ausgabetag: 13.02.2019
Markengröße: 50,00 x 34,50 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 135.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3447
 
Brigitte Am: 14.01.2019 07:03:00 Gelesen: 509022# 605 @  
Sondermarke Haus der Geschichte Österreich

Haus der Geschichte Österreich

Ein Museum zum Geburtstag

Am 10. November 2018, zum 100. Jahrestag der Ausrufung der demokratischen Republik, wurde das Haus der Geschichte Österreich in der Hofburg am Wiener Heldenplatz eröffnet. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke.

„Wir wollen Geschichte erlebbar machen und ein Ort des Dialogs sein“, so Monika Sommer, die Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, kurz hdgö. Als erstes zeitgeschichtliches Museum der Republik soll es eine Auseinandersetzung mit der wechselvollen Geschichte unseres Landes ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ermöglichen, der Schwerpunkt liegt dabei im Moment auf der Zeit ab 1918 bis zur Gegenwart. Ausgehend von der Gründung der demokratischen Republik 1918 werden gesellschaftliche Veränderungen und politische Bruchlinien thematisiert sowie Fragen gestellt, die damals wie heute Österreich und Europa bewegen.

Besonderes Augenmerk wird im Haus der Geschichte Österreich auf die Vermittlung der Inhalte an Kinder und Jugendliche gelegt: Das Wissen um die Geschichte des Landes soll eine kritische und selbstständige Meinungsbildung fördern. Zu diesem Zweck stehen ein umfangreiches Führungs- und Veranstaltungsangebot zu unterschiedlichen Themengebieten sowie entsprechende Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.

Von der Vergangenheit zur Gegenwart

Die Eröffnungsausstellung „Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918“ läuft noch bis Mai 2020, die Wechselausstellung „Nur die Geigen sind geblieben. Alma und Arnold Rosé“ noch bis Mai 2019.

Ausgangspunkt sind die Erfahrungen der Menschen, die Hoffnungen, aber auch Ängste, die sich mit der Republikgründung verbanden. Sieben Themenschwerpunkte befassen sich dabei mit Fragen zu Wirtschaft, NS-Terror oder auch mit dem Kampf um rechtliche Gleichstellung. Wichtige Dokumente, Alltagsobjekte, digitale Exponate und interaktive Medienstationen machen es möglich, die damalige und die heutige Zeit nicht nur zu dokumentieren, sondern auch erlebbar zu machen. Als Diskussionsforum für ganz Österreich konzipiert, eröffnet das Museum mit vielfältigen Vermittlungsangeboten und einer innovativen Webplattform neue Perspektiven auf die Vergangenheit und Gegenwart Österreichs – mit Blick auf die Zukunft.





Nennwert: EUR 2,70
Ausgabetag: 19.02.2019
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3448
 
Brigitte Am: 16.01.2019 07:01:00 Gelesen: 508483# 606 @  
Sondermarke 70 Jahre SOS-Kinderdörfer

70 Jahre SOS-Kinderdörfer

„Ein Symbol, das die Welt eroberte“

Das Signet der SOS-Kinderdörfer ist vermutlich das Zeichen mit der weltweit größten Bekanntheit, das je von einem österreichischen Gestalter geschaffen wurde.

Am 25. April 1949 gründete ein Kreis engagierter Menschen rund um Hermann Gmeiner in Innsbruck die „Societas Socialis“ und leitete damit die Entwicklung von SOS-Kinderdorf ein. Mit der für die damalige Zeit revolutionären Idee der familiennahen Betreuung von Waisenkindern setzten sie der anonymen Unterbringung in Heimen etwas völlig Neues entgegen: Kinder sollen in Schutz und Geborgenheit einer Familie aufwachsen. Heute spannen die SOS-Kinderdörfer einen humanitären Bogen quer über 135 Länder, Religionen und Gesellschaften hinweg. Was mit dem Bau des ersten SOS-Kinderdorfs in Imst als „Dorf der 70 Kinder“ begann, hat sich heute zu einer internationalen Organisation entwickelt, die weltweit 600.000 notleidende Kinder, Jugendliche und Familien betreut.

Die Briefmarke ist eine Zuschlagsmarke und zeigt das Titelblatt des SOS-Kinderdorf-Kalenders von 1959, eine malerische Version des Logos der Organisation. Die grafische Sprache des Logos ist universell: spielende Kinder, zwischen dem Mädchen und dem Buben ein kleiner Baum, der das Wachsen einer Idee versinnbildlicht. Auf dem Briefmarkenmotiv tanzen drei Kinder um ebendieses Bäumchen, wie im alten Tanzspiel „Ringel, Ringel, Reihe, wir sind der Kinder dreie …“ (Melodie: Volksweise; Text: aus „Des Knaben Wunderhorn“, 1808). Der Zuschlag von 10 Cent kommt den SOS-Kinderdörfern zugute.

Der Schöpfer des Logos

Für die Entwicklung des Logos – ursprünglich Firmenzeichen für den SOS-Kinderdorf-Verlag – wurde 1949 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf des Tiroler Grafikers Gustav E. Sonnewend (1927–2017) überzeugte Gmeiner, der sich persönlich für das Zeichen entschied und für dessen unveränderte Form einsetzte. Das Logo ging auch in die Geschichte des Bergsports ein, als es bei einer österreichischen Himalaja-Expedition 1978 auf dem Mount Everest auf einer Flagge im Wind flatterte. Für die „Gestaltung und unentgeltliche Überlassung der mittlerweile weltberühmt gewordenen Bildmarke“ erhielt Sonnewend 1994 das Goldene Ehrenzeichen der SOS-Kinderdörfer. (Anita Kern)





Nennwert: EUR 0,80 + 0,10
Ausgabetag: 21.02.2019
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 125.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3449
 
Brigitte Am: 18.01.2019 07:07:00 Gelesen: 508061# 607 @  
Sondermarke 150 Jahre Opernhaus am Ring

150 Jahre Opernhaus am Ring

Ein Haus mit Geschichte

Die Wiener Staatsoper feiert ihren 150. Geburtstag. Für die Österreichische Post ein willkommener Anlass, diese weltberühmte Kulturinstitution mit einer Jubiläumsmarke zu ehren. Das Markensujet ist eine Collage, die Vergangenheit und Gegenwart des markanten Gebäudes verbindet.

1857 beschloss Kaiser Franz Joseph I., anstelle der alten Stadtmauern einen Prachtboulevard – die heutige Ringstraße – errichten zu lassen. Als eines der ersten Gebäude wurde für das musik- und theaterverliebte Wien ein Opernhaus für Ballett- und Opernaufführungen errichtet.

Die Pläne des Hauses im Stil der Neorenaissance stammten von den Architekten Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg. Von den Wienern anfangs mit Kritik überhäuft – man sprach vom „Königgrätz der Architektur“ – wurde das Opernhaus am Ring schon bald als ideale Aufführungsstätte für Oper und Tanz erkannt.

Nach acht Jahren Bauzeit war es am 25. Mai 1869 soweit: Das Opernhaus wurde in Anwesenheit des Kaiserpaares mit einer Aufführung von Mozarts „Don Giovanni“ feierlich eröffnet. Ein Ereignis, das nicht nur in der Habsburgermonarchie, sondern weltweit große Beachtung fand. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg feierte das Haus im Jahr 1955 seine Wiedereröffnung und wurde zum Symbol für das wiedererstandene Österreich. Die Sondermarke zum runden Jubliäum wird am 28. Februar 2019 verausgabt – an jenem Tag, an dem auch der alljährliche traditionelle Opernball stattfindet.

Kulturinstitution von Weltrang

In der 150-jährigen Geschichte des Hauses am Ring prägten stets die größten Künstlerinnen und Künstler ihrer Zeit die Wiener Oper. Die Wiener Staatsoper zählt zu den bedeutendsten Opernhäusern, in dem sich jede Spielzeit die maßgeblichen Künstlerinnen und Künstler die Klinke in die Hand geben. An 300 Abenden im Jahr werden rund 50 verschiedene Opern und 10 Ballette zur Aufführung gebracht. Die Kulturinstitution ist das international bestbesuchte Opernhaus (rund 99 Prozent Auslastung), und nicht wenige teilen die Meinung Giuseppe Verdis, der nach einem Besuch im Haus am Ring beglückt feststellte: „Man sagt, dass Wien das erste Operntheater der Welt hat – und dieser Meinung bin ich auch!“





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 28.02.2019
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 245.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3450
 
Brigitte Am: 26.02.2019 10:34:25 Gelesen: 499491# 608 @  
Sondermarke Treuebonusmarke 2018 – Klatschmohn

Treuebonusmarke 2018 – Klatschmohn

Buntes Ackerwildkraut

Die leuchtend rote Mohnblume ist auf der diesjährigen Treuebonusmarke abgebildet, mit der die Österreichische Post ihren Abonnentinnen und Abonnenten für ihre Treue dankt. Der aus dem Mittelmeerraum stammende Klatschmohn (Papaver rhoeas) verbreitete sich durch den Ackerbau weltweit. Früher sah man die Pflanze mit den auffälligen Blütenblättern in jedem Feld und in jeder Wiese. Durch den Einsatz von Herbiziden und die sorgfältige Reinigung des Saatguts von Fremdkeimen wurde ihr Lebensraum wie der vieler anderer Wildpflanzen auch immer mehr eingeschränkt. Heute findet man Mohnblumen vor allem auf Brachflächen, Böschungen und an Wegrändern.

Die recht anspruchslose Pflanze mit den gefiederten Blättern blüht von Mai bis Juli. Die Blüten sind meist rot, manchmal auch weiß oder purpurfarben, im Inneren haben die Kronenblätter einen schwarzen Fleck. Nach dem Verblühen werden große Kapselfrüchte mit tausenden winzigen Samenkörnern – den Mohnkörnern – gebildet, die durch den Wind verbreitet werden.

Verwendung und Symbolik

Der Mohn, den wir in der Küche für Mohnstrudel und andere Köstlichkeiten verwenden, stammt übrigens von einer anderen Mohnart, dem Schlafmohn (Papaver somniferum). Aus dessen getrocknetem Milchsaft wird auch Opium und Morphin erzeugt. Auch der Klatschmohn enthält Alkaloide wie etwa Rhoeadin, daher sind alle Teile der Pflanze leicht giftig. Früher wurde aus Klatschmohn Hustensaft gewonnen, die Wirkung konnte jedoch nicht bestätigt werden. Getrocknete rote Blütenblätter werden als sogenannte „Schmuckdroge“ gerne Teemischungen beigemengt. In geringen Mengen kann man die jungen Blätter der Pflanze auch als Salat oder Gemüse genießen. Heute wird Klatschmohn in vielen Farbvarianten als Zierpflanze angeboten.

Rote Klatschmohnblüten sind im englischsprachigen Raum ein Symbol für das Gedenken an die Opfer der Kriege. Diese Tradition geht auf das Gedicht „In Flanders Fields“ zurück, in dem ein kanadischer Soldat 1915 über die Mohnblumen auf den Gräbern seiner gefallenen Kameraden schrieb. Die roten Mohnblüten – Poppys genannt – erinnern an das vergossene Blut, aber auch an das aus dem Mohn gewonnene Schmerzmittel Morphium, das in den Kriegslazaretten oft eingesetzt wurde.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 09.03.2019
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 310.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3451
 
Brigitte Am: 28.02.2019 07:08:00 Gelesen: 499044# 609 @  
Sondermarke Michelangelo Merisi genannt Caravaggio – David mit dem Haupt des Goliath

Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio – David mit dem Haupt des Goliath

Eine biblische Szene

Die diesjährige Stichmarke aus der Serie „Alte Meister“ zeigt ein Gemälde des frühbarocken italienischen Malers Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, mit einer Szene aus der biblischen Erzählung von David und Goliath.

Im ersten Buch Samuel des Alten Testaments wird die Geschichte von David, einem jungen Hirtenknaben, erzählt. Nur mit seiner Steinschleuder gelang es ihm, den Riesen Goliath zu töten und ihm den Kopf abzuschlagen. In weiterer Folge wurde David zum König der Israeliten, im Neuen Testament wird Jesus als Nachfahre Davids bezeichnet.

Die Figur des David inspirierte zahlreiche Künstler. Eine der bekanntesten Darstellungen ist die Skulptur von Michelangelo Buonarotti, die den jungen Mann vor dem Kampf mit der angelegten Steinschleuder auf der Schulter zeigt. Das Gemälde von Caravaggio hingegen stellt den triumphierenden David dar, der den Kopf seines besiegten Gegners hochhält. Auf Goliaths Stirn ist deutlich die durch den Stein verursachte tödliche Wunde zu sehen.

David hat Goliaths Schwert geschultert, während er seinen Blick auf jemanden außerhalb des Bildes richtet und den Kopf Goliaths wie eine Trophäe präsentiert. Der heldenhafte Knabe wirkt deutlich kleiner als der Riese, jedoch selbstbewusst und furchtlos. Seine Figur wird in kräftigen hellen und dunklen Farben modelliert und nimmt den größten Raum der Darstellung ein.
Caravaggio fertigte sein Werk 1606/07 auf einer Tafel aus Pappelholz an und übermalte dabei ein bereits darauf befindliches Bild. Das Kunstwerk ist heute in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien zu sehen. Ein weiteres Gemälde Caravaggios mit demselben Motiv ist in der Villa Borghese in Rom ausgestellt.

Der Künstler

Michelangelo Merisi (1571–1610), nach dem Herkunftsort seiner Eltern auch „Caravaggio“ genannt, führte ein abenteuerliches Leben. In Rom avancierte er in Kreise der Aristokratie, die ihn auch mit Aufträgen in Kirchen versah. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung verbannte man ihn jedoch aus der Stadt. Er floh vorerst nach Neapel und reiste später nach Malta und Sizilien. Kurz vor seiner Begnadigung verstarb er im Alter von nur 38 Jahren. Caravaggios Werke bestechen durch den markanten Hell-Dunkel-Kontrast sowie durch ihre große Wirklichkeitsnähe und dramatische Inszenierung.





Nennwert: EUR 1,80
Ausgabetag: 09.03.2019
Markengröße: 42,00 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3452
 
Brigitte Am: 02.03.2019 07:03:00 Gelesen: 498442# 610 @  
Sondermarke Wiener Zither

Wiener Zither

Gezupfter Wohlklang

Die Marke aus der Serie „Musikinstrumente“ stellt diesmal ein Instrument vor, das untrennbar mit der Wiener Musikkultur verbunden ist: die Wiener Zither. Sie bezaubert durch ihren weichen, ruhigen Klang.

Der Begriff Zither geht auf das griechische Wort kithara zurück, von dem sich auch der Name der Gitarre ableitet. Vereinfacht gesagt besteht die Zither aus einem flachen hölzernen Kasten, über den Saiten gespannt sind. Das Griffbrett ist in Bünde unterteilt, es dient zum Spielen der Melodie. Dabei werden die Saiten mit einem Zitherring am rechten Daumen gespielt, während die Finger der anderen Hand die Bünde greifen. Die dahinter liegenden Freisaiten für die Begleitung werden mit den Fingern der Spielhand gezupft.

Die Wiener Zither

Im 19. Jahrhundert gelangte die Zither aus dem ländlichen Raum auch in die Städte, wo sie vorerst vorwiegend in Gasthäusern gespielt wurde. Einer der ersten Zithervirtuosen war Johann Petzmayer, der am Hof des bayerischen Herzogs Max, dem Vater der späteren Kaiserin Elisabeth, tätig war und das Instrument hoffähig machte – auch Sisi lernte das Zitherspielen. Der Komponist und Musiker Carl Ignaz Umlauf veranstaltete 1856 erstmals ein Zitherkonzert im Wiener Musikverein, damit war das Instrument endgültig auch in der klassischen Musik etabliert. Er war es auch, der die Wiener Stimmung der Zither entwickelte, die durch die charakteristische Besaitung und Spielweise entstand. Die Wiener Zither war bald auch das „Klavier des kleinen Mannes“ – sowohl im Bürgertum als auch in der Arbeiterschaft. In der Volks- und Hausmusik sowie in Zithervereinen erfüllt sie bis heute eine wichtige soziale und identitätsstiftende Funktion, deshalb wurde die „Wiener Stimmung und Spielweise der Zither“ im Jahr 2017 von der UNESCO in das österreichische Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Die Wiener Zither ist heute in der klassischen Musik ebenso wie in der Volksmusik und im Wienerlied sowie auch im Jazz, Rock und Pop etabliert. Johann Strauss setzte die Zither in einem Solo in seinem Walzer „Geschichten aus dem Wienerwald“ ein. Weltbekannt ist das Zitherspiel von Anton Karas im oscarprämierten und im Wien der Nachkriegszeit spielenden Film „Der dritte Mann“ aus dem Jahr 1949.





Nennwert: EUR 2,10
Ausgabetag: 20.03.2019
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Maria Schulz
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3453
 
Brigitte Am: 04.03.2019 07:01:00 Gelesen: 497936# 611 @  
Sondermarke Markus Huemer – Viele farbenfröhliche Trojans und eichelförmige Worms

Markus Huemer – Viele farbenfröhliche Trojans und eichelförmige Worms

Reduktion und Stilisierung

Das diesjährige Motiv aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ zeigt ein Werk des oberösterreichischen Künstlers Markus Huemer, dessen Titel auf die virtuelle Welt des Internets verweist.

1968 in Linz geboren, lebt und arbeitet Markus Huemer heute in Berlin. Er gestaltet Zeichnungen und Gemälde sowie interaktive Installationen und Computeranimationen. In seinem künstlerischen Prozess verwendet er ausschließlich die Farben Weiß, Schwarz, Grau und Blau. Die Farbe Blau ist dabei eine Anspielung auf die Blue Box, ein Verfahren zur Bildfreistellung in der Film- und Fernsehtechnik, während das Grau auf die mittelalterliche Maltechnik Grisaille verweist, die auf der Schattenwirkung von grauen, schwarzen und weißen Flächen beruht. Nicht nur die Farben, sondern auch die Formen sind bei Huemer stark reduziert. Die scheinbar erkennbaren körperlichen Formen in seinen Werken entpuppen sich demnach als Täuschung. Auf den zweiten Blick sieht man, dass die Modellierung von Licht und Schatten sowie die Räumlichkeit der visuellen Logik der digitalen Bildbearbeitung entsprechen.

Natur, Technik und Kunst

Das Bildnis, das der Sondermarke zugrunde liegt, erinnert in seiner Form an eine Pflanze. Die Kupferstiche der deutschen Naturforscherin Maria Sibylla Merian sind Vorbild für die floralen Gemälde des Künstlers, er bearbeitet sie digital und gibt sie in stilisierter Form auf der Leinwand wieder. Dabei werden die Grenzen zwischen Realität und Virtualität in Frage gestellt, unterschiedliche Wirklichkeiten und Parallelwelten geschaffen und ihre Wahrnehmung untersucht. So wie die Naturforscherin unbekannte Fauna und Flora abbildete, versucht Markus Huemer mit einem Augenzwinkern, die Welt des Internets mit ihren virtuellen „Wesen“ wie Trojanern, Viren, Add-ons, Cookies und vielem mehr in seinen Werken darzustellen, was sich auch in deren wissenschaftlich anmutenden Titeln widerspiegelt.
Das Ölgemälde aus dem Jahr 2005 in der Größe von 2,40 mal 1,80 Metern mit dem kompletten Titel „Viele farbenfröhliche Trojans und eichelförmige Worms auf Software-Updates“ ist im Besitz der Kunstsammlung "Leinemann-Foundation", Berlin und Hamburg.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 21.03.2019
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 215.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3454
 
Brigitte Am: 06.03.2019 07:08:00 Gelesen: 497374# 612 @  
Sondermarke Wildschwein

Wildschwein

Das borstige Schwein

Aus der Markenserie „Wildtiere und Jagd“ ist das Motiv dieses Waldbewohners nicht wegzudenken. Eine Stichmarke zeigt das imposante Tier und sein Trittsiegel auf dem Rand der Marke.
Das Wildschwein (Sus scrofa) zählt zur Familie der Echten Schweine. Es ist auch die Stammform unseres Hausschweins, trägt aber im Gegensatz zu diesem ein borstiges dunkles Fell. Ursprünglich war es in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet, wurde jedoch im Laufe der Zeit auch in anderen Kontinenten heimisch.

Wildschweine sind sehr anpassungsfähig. In unseren Breiten sind sie vor allem in Laub- und Mischwäldern zu finden, wo es große Bestände an Eichen und Buchen gibt, denn deren Früchte machen neben Kräutern, Pilzen und Wurzeln einen großen Teil ihrer Nahrung aus. Als Allesfresser ernähren sie sich aber auch von Schnecken, Würmern und Aas. Auf der Suche nach Essbarem verwüsten sie oft ganze Felder und richten so große Schäden in der Landwirtschaft an. Andererseits lockern sie durch ihr Wühlen den Waldboden und sorgen so auch für eine Verjüngung der Wälder.
Wildschweine sind auch hervorragende Schwimmer. Grundsätzlich sind sie nachtaktiv und scheu, verteidigen jedoch ihre Jungtiere vehement gegen vermeintliche Angreifer. Das Motiv des stattlichen Wildschweins bildet den Abschluss der nunmehr auslaufenden Serie „Wildtiere und Jagd“.

Leben im Familienverband

Ausgewachsene männliche Wildschweine, die Keiler, leben meist als Einzelgänger. In der Paarungszeit von Oktober bis März, in der Jägersprache „Rauschzeit“ genannt, finden sie sich mit den Weibchen, den Bachen, zusammen. In dieser Zeit kann es auch zu heftigen Kämpfen zwischen konkurrierenden Männchen kommen, die durch die langen, aufgebogenen Eckzähne der Keiler, genannt „Gewaff“, auch blutig enden können. Nach knapp vier Monaten kommen die Frischlinge mit dem charakteristisch gestreiften Fell zur Welt. Wildschweine leben in Rotten, das sind Familienverbände mit einer Leitbache und ihren weiblichen Nachkommen aus dem Vorjahr sowie den Frischlingen. Einjährige männliche Jungtiere werden aus diesem Verband vertrieben. Wildschweine können bis 20 Jahre alt werden, nur die wenigsten Tiere erreichen jedoch ein hohes Alter.





Nennwert: EUR 2,70
Ausgabetag: 29.03.2019
Markengröße: 40,00 x 32,50 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 215.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3455
 
Brigitte Am: 08.03.2019 07:03:00 Gelesen: 496884# 613 @  
Sondermarke Kaplan-Turbine – Viktor Kaplan

Kaplan-Turbine – Viktor Kaplan

Der große Erfinder

Viktor Kaplan, einem der maßgeblichsten Ingenieure des 20. Jahrhunderts, ist eine Sondermarke aus der Serie „Österreichische Erfindungen“ gewidmet. Mit seiner modifizierten Wasserturbine revolutionierte er die Nutzung der Wasserkraft.

Viktor Kaplan wurde 1876 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Schon als Kind zeigte er eine große technische Begabung, und so studierte er in Wien an der Technischen Hochschule Maschinenbau. 1903 trat er seinen Dienst als Konstrukteur an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn an – damals ein Zentrum des österreichischen Maschinenbaus –, wo er sich habilitierte und 1918 schließlich eine Professur erhielt. Fast 30 Jahre forschte und unterrichtete er dort, und auch seine wichtigste Erfindung, die Kaplan-Turbine, entwickelte er 1913 an dieser Hochschule. Nach einer schweren Erkrankung wurde Kaplan 1931 pensioniert und kehrte nach Österreich zurück. 1934 verstarb er in Unterach am Attersee, wo heute ein Viktor-Kaplan-Themenweg an ihn erinnert.

Energiegewinnung aus Wasserkraft

Kaplans besonderes Interesse galt der Wasserkraft. Er entwickelte die bisher gebräuchlichen Wasserturbinen weiter, indem er die Anzahl der Laufschaufeln auf vier verringerte und diese verstellbar auf dem Laufrad aufsetzte. So wurden die Reibungsverluste minimiert und die Turbine konnte der Wasserdurchflussmenge angepasst werden. Durch diese Modifizierung konnte man die Turbine auch bei schwankender Wassermenge, etwa bei Schneeschmelze im Frühling, einsetzen. Bis sich Kaplans neue Erfindung durchsetzen konnte, dauerte es allerdings. Konkurrenzkämpfe, Patentstreitigkeiten und der ausbrechende Erste Weltkrieg verzögerten die Umsetzung. Die erste Kaplan-Turbine ging 1919 in einer Strickgarnfabrik in Niederösterreich in Betrieb, wo sie bis 1955 verwendet wurde. Heute ist sie im Technischen Museum in Wien ausgestellt.

Tausende Kaplan-Turbinen sind weltweit im Einsatz, ihr globaler Anteil an der Wasserkrafterzeugung beträgt rund zehn Prozent. Speziell bei Laufkraftwerken spielen sie überdies eine entscheidende Rolle. Mit ihrer Bauweise sind sie für niedrige Fallhöhen und große Wassermengen geeignet – daher etwa auch für die Donau, an der neun Laufkraftwerke mit Kaplan-Turbinen in Betrieb sind.





Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 30.03.2019
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm (KB10er: 193 x 134 mm)
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3456
 
Brigitte Am: 11.03.2019 07:08:00 Gelesen: 496597# 614 @  
500. Todestag Kaiser Maximilian I.

Tu felix Austria nube

Kaiser Maximilian I., vielen auch als der „letzte Ritter“ bekannt, war einer der bedeutendsten Herrscher Österreichs. Zu seinem 500. Todestag verausgabt die Österreichische Post eine mit Goldprägung veredelte Sondermarke.

Maximilian I. wurde 1459 auf der Wiener Neustädter Burg als Sohn des Habsburgerkaisers Friedrich III. geboren. Von frühester Kindheit an wurde er auf seine bevorstehende Rolle als Herrscher vorbereitet. Seine Heirat mit Maria von Burgund im Jahr 1477 machte ihn auch zum Herzog von Burgund, 1508 wurde er Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Nach seinem Tod 1519 wurde sein Körper in der Kapelle der Wiener Neustädter Burg beerdigt, seine Herzurne fand in der Liebfrauenkirche in Brügge im Sarkophag von Maria von Burgund die letzte Ruhestätte.

Seine beiden Kinder Philipp den Schönen und Margarete vermählte Maximilian mit den Erben des spanischen Throns und legte so den Grundstein für die erfolgreiche Heiratspolitik der Habsburger, die mit seinem Enkel Kaiser Karl V. in einem Reich gipfelte, in dem „die Sonne nie untergeht“.

Der letzte Ritter

Maximilians Herrschaft war nicht nur von zahllosen Kämpfen und politischer Bündnispolitik, sondern auch von seinen Bemühungen geprägt, die Verwaltung seines großen Reichs effektiver zu gestalten. Er gilt als Begründer des Postwesens, da er zwischen seiner Residenz in Innsbruck und seinen fernen Reichsteilen wie Burgund erstmals einen regelmäßigen Kurierdienst einrichtete.

Maximilian war stets darauf bedacht, von der Nachwelt als ruhmreicher Monarch wahrgenommen zu werden. Er stilisierte sich als begeisterter Turnierkämpfer und Verfasser des poetischen Werks „Theuerdank" selbst zum „letzten Ritter“ und war ein Förderer von Kunst und Wissenschaft. Innsbruck verdankt ihm zudem das Goldene Dachl, an dessen Prunkerker Szenen aus seinem Leben dargestellt sind.

Die Briefmarke zeigt das Motiv der Sondermünze „Ritterlichkeit“, die die Münze Österreich ausgibt: ein Porträt Maximilians mit einer Lanze sowie sein Wappen, gehalten von einem gekrönten heraldischen Löwen. Das Wappen mit den Farben Österreichs und Burgunds auf dem Schild erinnert an die Abbildung am Goldenen Dachl. Im Hintergrund der Marke ist ein Auszug aus „Theuerdank“ zu sehen.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 11.04.2019
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Herbert Wähner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3457
 
Brigitte Am: 13.03.2019 07:03:00 Gelesen: 496050# 615 @  
Der Weg des Briefes

Botschaft auf Papier

Briefe verbinden Menschen. Bis ein Brief aber seinen Empfänger erreicht hat, hat er immer auch einen bestimmten Weg zurückgelegt. Der aktuelle Comicmarkenblock in Puzzleform bringt diesen Weg den Kindern näher.

Das Wort Brief leitet sich aus dem Lateinischen brevis libellus her, dies wurde später zu breve (kurzes Schreiben) und brevis (kurz). Im 12. Jahrhundert wurde daraus der sentbrief in der heutigen Bedeutung. Den Brief als schriftliche Nachricht an einen Empfänger gibt es, seit die Schriftkultur existiert und das Papier als Trägermaterial erfunden wurde. Die früheste Briefkultur ist im Alten Ägypten zu verorten, da dort bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. Papyrus hergestellt wurde. In früheren Jahrhunderten wurden die persönlichen Botschaften eines Briefes meist von laufenden oder reitenden Boten und später auch mit Postwagen überbracht. Der Weg eines Briefes hängt bis heute vom Faktor Entfernung ab, auch wenn sich der Brieftransport technisch vollkommen verändert hat.

Im 18. Jahrhundert, das manchmal auch als Jahrhundert der Briefe bezeichnet wird, zog das Briefeschreiben erstmals weitere Kreise, allerdings nur in der gebildeten Oberschicht. Spätestens im 20. Jahrhundert war es dann den meisten Menschen möglich, Briefe zu schreiben, und im 21. Jahrhundert geht es darum, diese Kommunikationsmöglichkeit wieder neu zu entdecken und mit ihr der digitalen Schnelllebigkeit etwas Beständigeres entgegenzusetzen. Der Bub auf dem illustrierten Markenblock macht es vor. Er hat etwas sehr Persönliches zu erzählen, er lächelt beim Schreiben und freut sich, wenn er Zeile um Zeile des Briefpapiers mit seinen Gedanken füllt. Das Erzählen ist immer die erste Station eines Briefes.

Herausfordernde Logistik

Der Weg eines Briefes war und ist eine logistische Herausforderung, denn vom Absender zum Empfänger müssen unterschiedliche Stationen in einer bestimmten Abfolge absolviert werden. Das Comicmarkenpuzzle macht diese Stationen Kindern besser verständlich. Heute spielt bei der Logistik auch der Umweltschutz eine große Rolle. Die Österreichische Post stellt daher im Rahmen einer Klimaschutzinitiative alle Sendungen landesweit CO2-neutral zu. Damit zählt sie auch international zu den Vorreitern im Bereich „grüne Logistik“.





Nennwert: 3,20 Euro
Ausgabetag: 24.04.2019
Markengröße: 40,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Dominik Gröstlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Bögen zu 4 Stück
MiNr. 3458, 3459, 3460 und 3461 / Block MiNr. 103
 
Brigitte Am: 15.03.2019 07:01:00 Gelesen: 495971# 616 @  
Ich hab dich lieb-Marke

Eine Marke für besondere Anlässe

Egal, ob romantisch, familiär oder freundschaftlich gemeint: Der Briefmarkenblock mit der Liebeserklärung „Ich hab dich lieb – von ganzem Herzen" überbringt die Botschaft besonders charmant. Zum ersten Mal gibt die Österreichische Post eine Sondermarke mit einer Liebeserklärung aus. Der illustrierte Briefmarkenblock besteht aus einer Marke zum Standardnominalwert von 80 Cent sowie einer dazu passenden Ergänzungsmarke mit dem Wert von 10 Cent, somit ist der Versand eines Briefes auch an eine geliebte Person im (europäischen) Ausland möglich.

Schon der römische Dichter Ovid bediente sich des Liebesbriefs, um seiner Angebeteten seine Gefühle mitzuteilen, das große Zeitalter schriftlicher Liebesbekenntnisse begann aber mit der Epoche der Romantik. Bis heute hat ein handgeschriebener Liebesbrief nichts von seiner Bedeutung eingebüßt – aufgrund der Digitalisierung eher im Gegenteil. Ob eine schriftliche Liebeserklärung nun in Versform oder in ein simples, aber persönliches Schreiben gefasst ist , hängt von den literarischen Fähigkeiten des Senders ab. Findige Liebende bedienen sich auch gerne der Hilfe poetisch begabter Schreiber, so wird der französische Dichter Cyrano de Bergerac oftmals als der „Vater aller Ghostwriter“ bezeichnet. Heute gibt es sogar die Möglichkeit, mithilfe eines Onlinegenerators einen personalisierten Liebesbrief zu entwerfen und dann auch gleich zu versenden – ob das allerdings mit einem handgeschriebenen, romantischen Liebesbekenntnis mithalten kann, sei dahingestellt.

Die Liebe auf Briefmarke

Frühling und Verliebtheit passen seit jeher sehr gut zusammen: Die Natur erwacht, alles beginnt von Neuem zu wachsen und zu blühen. Nicht zufällig ist der Mai der beliebteste Monat, um Hochzeit zu feiern. Auch auf diesem Markenmotiv ranken sich frische Blumen um den Markenblock, Vögel zwitschern die Liebeserklärung hinaus, und bunte Herzen symbolisieren die Liebe, die hier beschworen wird.

Abgesehen von der romantischen Liebe kann ein „Ich hab dich lieb“ auf Briefmarke für jede Art von Briefen, Geburtstagskarten oder Postkarten verwendet werden – vorausgesetzt, sie adressieren einen Menschen, mit dem man liebevoll verbunden ist. Man darf davon ausgehen, dass sich alle, die eine solche Sendung erhalten, darüber freuen.





Nennwert: 0,90 Euro (0,80 + 0,10 Ergänzungsmarke)
Ausgabetag: 24.04.2019
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 2 Stück
MiNr. 3462 und 3463 / Block MiNr. 104
 
Brigitte Am: 01.04.2019 18:19:00 Gelesen: 493407# 617 @  
EUROPA 2019 – Seeadler
Wappentier Adler

Das Thema der EUROPA-Marke für 2019 lautet „Nationalvögel“. Die österreichische Ausgabe der EUROPA-Marke zeigt einen Seeadler, der auch das Wappen der Republik Österreich ziert.

Der Seeadler (Haliaeetus albicilla) ist mit einer Flügelspannweite von über zwei Metern einer der größten europäischen Greifvögel. In Österreich galt er seit Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgerottet, konnte jedoch in den letzten Jahren im Osten des Landes, unter anderem im Nationalpark Donau-Auen, wieder erfolgreich angesiedelt werden. Dennoch wird er auf der „Roten Liste" Österreichs als vom Aussterben bedroht geführt.

Vom Stein- und vom Kaiseradler unterscheidet sich der graubraune Seeadler vor allem durch seine charakteristischen gelben, unbefiederten Beine und seinen gelben Schnabel. Auf der Sondermarke sieht man ein Jungtier, bei dem die Schnabelfarbe noch nicht ganz ausgeprägt ist. Markant ist auch sein kurzer weißer Stoß, wie die Schwanzfedern genannt werden. Im Flug ist der Seeadler auch an den brettartigen Flügeln mit den gespreizten Handschwingen zu erkennen.

Seeadler errichten gewaltige Horste für ihre Brut, die jahrelang benutzt werden. Für die Jagd brauchen sie die Nähe von Gewässern, aus denen sie Fische und Wasservögel erbeuten. Auch Aas verschmähen sie nicht, daher sind sie durch illegal ausgelegte Giftköder sowie auch durch bleihaltige Jagdmunition besonders gefährdet. Fallen, die Zerstörung ihres Lebensraums sowie Kollisionen mit Fahrzeugen oder Stromleitungen sind ebenfalls eine große Bedrohung.

PostEurop – die EUROPA-Marken

1956 wurden erstmals EUROPA-Marken von europäischen Postgesellschaften ausgegeben. Seit 1993 koordiniert PostEurop, die Vereinigung der europäischen Postunternehmen, die jährlichen Ausgaben, die seitdem auch den offiziellen Aufdruck „EUROPA“ tragen. Alle zwei Jahre werden von einer Arbeitsgruppe die Themen für die kommenden EUROPA-Marken ausgewählt, die in den jeweiligen Ländern dann umgesetzt werden.

Die EUROPA-Marken betonen die Zusammenarbeit der beteiligten Postgesellschaften im Postwesen und in der Förderung der Philatelie. Sie sollen auch das Bewusstsein für die Gemeinsamkeiten der Länder in der Kultur und der Geschichte sowie für die gemeinsamen Ziele wecken.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 09.05.2019
Markengröße: 32,50 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 185.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3464
 
Brigitte Am: 03.04.2019 07:08:00 Gelesen: 493059# 618 @  
Evangelische Martin-Luther-Kirche Hainburg
Unübersehbar und außergewöhnlich

Einer der architektonisch spektakulärsten Kirchen Österreichs ist diese Sondermarke aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“ gewidmet: der Martin-Luther-Kirche in Hainburg an der Donau.

Weniger als ein Jahr betrug die Bauzeit für das evangelische Sakralgebäude mitten in der Altstadt im niederösterreichischen Hainburg an der Donau. Am 30. April 2011 wurde es eingeweiht – genau 1.700 Jahre nach dem Toleranzedikt von Kaiser Galerius, das im Jahr 311 das Ende der Christenverfolgung markierte. Der markante Kirchenbau wurde bereits mit vielen Architekturauszeichnungen geehrt.

Gestaltet wurde die Kirche vom renommierten Architekten Wolf Dieter Prix von Coop Himmelb(l)au, der selbst aus Hainburg stammt. Der Gebäudekomplex besteht aus dem Gottesdienstraum, einem Gemeindesaal, einem Block mit Büro- und Nutzräumen sowie einem 20 Meter hohen Glockenturm.

Die Kirche als Lichtraum

Während der Glockenturm auf dem Vorplatz ein wenig an eine Stimmgabel erinnert, ist das Design des Gottesdienstraumes an die Form eines Tisches angelehnt: Die stählerne Dachkonstruktion liegt wie eine Tischplatte auf vier Stahlbetonsäulen, den „Tischbeinen“. Das silbern schimmernde Kirchendach weist drei geschwungene Lichteinlassöffnungen auf, die die Dreifaltigkeit symbolisieren und zudem für viel Tageslicht im Inneren sorgen. Die Kurven der Lichtöffnungen sind an die Form des romanischen Karners der ehemaligen Martinskirche von Hainburg angelehnt. Das selbsttragende Stahldach wurde in einer Schiffswerft an der Ostsee hergestellt und dann auf das Gebäude gehoben. Als Inspiration für die Gestaltung des Dachs diente Prix der französische Architekt Le Corbusier, der als Meister des Lichts galt.

Außergewöhnlich ist auch die vor der gezackten Glasfassade stehende hölzerne Altarwand, die ein eingeschnittenes Kreuz trägt. Altar und Kanzel sind auf einer Ebene vereint. Der Altarraum ist direkt zur Straße hin gelegen, die gelochte Holzwand bietet so zugleich Sichtschutz und Einblick. Die Teile des Gebäudekomplexes können miteinander verbunden werden und bieten auch Raum für Konzerte und Lesungen.





Nennwert: 2,70 Euro
Ausgabetag: 14.05.2019
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3465
 
Brigitte Am: 05.04.2019 07:03:00 Gelesen: 492516# 619 @  
Hochriegl Sektkellerei
Wiener Sekttradition

Prickelnder Genuss seit fast 130 Jahren: Einem traditionsreichen Wiener Unternehmen, der Hochriegl Sektkellerei, ist die diesjährige Sondermarke aus der Serie „Klassische Markenzeichen“ gewidmet.

Im Jahr 1890 gründete das Wiener Familienunternehmen Kattus die Sektkellerei Hochriegl. Für die Stadt Wien war es eine kulturelle Blütezeit, rauschende Bälle und Empfänge am Hof und in Adels-und Bürgerhäusern boten reichlich Anlässe für Gaumenfreuden jeder Art. Die hohe Qualität des Sekts machte das in Wien-Döbling ansässige Unternehmen bald zum k. u. k. Hoflieferanten.

Der Name Hochriegl geht auf eine Weinriede vor den Toren Wiens zurück, heute verbindet man damit klassischen Wiener Sekt, der durch seine erlesene Qualität überzeugt und für Genuss und Lebensfreude steht. 2009 wurde Hochriegl an die Wein- und Sektkellerei Schlumberger verkauft, der Name blieb jedoch bestehen, und das Angebot wird laufend weiterentwickelt. Trotz der Wiedereinführung der Schaumweinsteuer im Jahr 2014 bleibt Hochriegl wirtschaftlich erfolgreich.

Das Sujet der Briefmarke stammt von einem Plakat des österreichischen Grafikers und Illustrators Walter Hofmann aus dem Jahr 1958. Hofmanns Werbegrafiken prägten mit ihrem klaren Stil das heimische Straßenbild der 1950er- und 1960er-Jahre. Er schuf unter anderem auch Plakate für den österreichischen Tourismus sowie für Marken wie Nivea oder PEZ.

Variationen prickelnden Genusses

Sekt wird auch heute noch tendenziell mit Luxus verbunden, weniger weil er besonders teuer ist, sondern weil er traditionell zu besonderen Anlässen getrunken wird. Das macht ihn zu einem exklusiven Genuss für feierliche Momente. Innovative neue Getränkesorten und ein attraktives Design vermitteln Zeitgeist und Lebensfreude.

Vielfältige hochwertige Sorten wie etwa der Rosé, der aromatische Ti Amo oder der Klassiker Hochriegl Trocken werden seit 2011 durch innovative Frizzante-Kreationen ergänzt, die neue Zielgruppen ansprechen. Frizzante weist einen geringeren Alkoholgehalt und weniger Kohlensäure auf, zudem unterliegt er nicht der Sektsteuer. Fruchtige Aromen wie Holunder, Grapefruit oder Beeren machen ihn zu einem beliebten Sommergetränk.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 15.05.2019
Markengröße: 32,00 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3466
 
Brigitte Am: 08.04.2019 07:01:00 Gelesen: 491647# 620 @  
Russisch-Orthodoxe Kathedrale zum hl. Nikolaus Wien
Eine Kirche mit Geschichte

Aus der Serie „Kirchen in Österreich“ zeigt die diesjährige Briefmarke die so markante wie prachtvolle russisch-orthodoxe Kathedrale zum heiligen Nikolaus in Wien-Landstraße.

Der späthistoristische Backsteinbau im russisch-spätbyzantinischen Stil wurde in den Jahren 1893 bis 1899 nach den Plänen des St. Petersburger Architekten Grigorij Iwanowitsch Kotow unter der Leitung von Luigi Ritter von Giacomelli errichtet. Zar Alexander III. übernahm persönlich einen Teil der Baukosten. Patron der Oberkirche ist der heilige Nikolaus von Myra, jener der Unterkirche der heilige Großfürst Alexander Newski. Die Kirche liegt heute unmittelbar neben der russischen Botschaft.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Nikolauskirche geschlossen und für profane Zwecke genutzt, erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie wieder für die Gläubigen geöffnet. Die Kirche, die 1962 in den Rang einer Kathedrale erhoben wurde, ist Bischofssitz der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde Wiens und Österreichs und untersteht als Diözese dem Patriarchat von Moskau. Heute leben in Österreich rund 40.000 Menschen mit russisch-orthodoxem Glaubensbekenntnis.

Markante goldene Kuppeln

Charakteristische goldene Zwiebelhelme schmücken die Kuppeln der zweigeschossigen Kirche. Über der Hauptkuppel erhebt sich ein fünf Meter hohes mit Kristallprismen verziertes Kreuz. Die roten Mauern sind mit farbigen Emailziegeln und Kacheln geschmückt, bunte Ziegel zieren auch das Dach.

Im Inneren ist der Kirchenraum seit einer umfangreichen Renovierung, die 2008 beendet wurde, mit aufwendigen und farbenprächtigen Wandmalereien ausgestattet, deren Gestaltung der renommierte Ikonenmaler Archimandrit Zinon leitete. Im Zentrum der oberen Kirche steht die zweistöckige vergoldete Ikonostase aus geschnitztem Zypressenholz. Wertvolle traditionelle Ikonen sowie mehrere goldene Kronleuchter schmücken den prachtvollen Raum. Die Unterkirche ist einfacher gestaltet, sie beherbergt unter anderem ein Taufbecken und eine Ikonostase aus Marmor. Eine wertvolle Reliquiensammlung der Kathedrale umfasst auch einen Span des Kreuzes Christi, Reliquien der Apostel Petrus und Paulus sowie des Kirchenpatrons, des heiligen Nikolaus.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 17.05.2019
Markengröße: 37,70 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 325.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3467
 
Brigitte Am: 10.04.2019 07:07:00 Gelesen: 491048# 621 @  
Freimarken 1883
Die österreichischen Briefmarken

Der Markenblock aus der Serie „Klassikausgabe“ zeigt diesmal eine 5-Kreuzer- und eine 50-Kreuzer-Freimarke aus dem Jahr 1883, im Hintergrund ist der Doppeladler abgebildet.

Die Freimarkenserie 1883 war eine Besonderheit: Erstmals handelte es sich dabei um eine rein österreichische Ausgabe, denn nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 verausgabte die ungarische Postverwaltung eigenständig Briefmarken. Gleich aussehende Marken mit Soldi-Werten waren allerdings bei der Österreichischen Post in der Levante in Verwendung, der bogenförmige Schriftzug lautete hier „Imper. reg. posta austr.“

Auch die Aufteilung der Wertstufen änderte sich: Neben Marken mit 2, 3, 5, 10 und 50 Kreuzern gab es als neuen Wert nun 20 Kreuzer. Die Freimarken 1883 wurden aufgelegt, nachdem die vorangegangene Ausgabe aufgebraucht war, der neue 20-Kreuzer-Wert wurde am 15. August 1883 ausgegeben. Frankaturgültig waren sie bis 30. Juni 1891.

Neue Druckverfahren

Die Marken zeigen den Doppeladler in farbigem Druck auf hellem Hintergrund. Der Schriftzug „Kais. Königl. Oesterr. Post“, der jeweilige Nominalwert und die Währung Kreuzer, abgekürzt als kr., wurden erstmals in einem zweiten Druckvorgang in Schwarz angebracht. Der Wert ist im Schild des Doppeladlers platziert, die Währung in einem hellen Feld darunter und der oben genannte Schriftzug bogenförmig über dem Doppeladler.

Für den Druck wurde das gleiche Papier wie für die vorangehende Ausgabe mit dem Bogenwasserzeichen „BRIEF-MARKEN“ verwendet. Bei der letzten Druckauflage aus dem Jahr 1890 war dieses Papier jedoch bereits aufgebraucht, daher kam ersatzweise jenes der Zeitungsmarken mit dem Wasserzeichen „ZEITUNGS-MARKEN“ zum Einsatz. Die Gummierung entsprach der Ausgabe 1867.

Die Freimarken 1883 weisen unterschiedliche Zähnungsvarianten auf. Ursprünglich wurde die Bogenzähnung 9 ½ verwendet, ab 1887 dann 10. Aufgrund einer mangelhaft reparierten Zähnungsmaschine kam es auch zu unregelmäßigen Zähnungen, bei denen die Anzahl der Zähne auf den Seiten unterschiedlich ist. Freimarken mit der seltenen Linienzähnung (die es beim 50-Kreuzer-Wert nicht gibt) sind entsprechend höher bewertet.





Nennwert: 3,10 Euro
Ausgabetag: 17.05.2019
Markengröße: 32,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
MiNr. 3468 und 3469 / Block MiNr. 105
 
Brigitte Am: 14.05.2019 16:25:31 Gelesen: 484523# 622 @  
Sondermarkenausgaben Juni 2019
Crypto stamp

Die Briefmarke wird digital

Die Österreichische Post bietet mit der innovativen Crypto stamp erstmalig eine Briefmarke, die auch als digitales Asset (Crypto Collectible) in der Ethereum-Blockchain existiert, und beschreitet so völlig neue Wege.

Die Blockchain ist eine spezielle Art der dezentralen Datenspeicherung. Die Daten werden dabei nicht in einem einzigen Rechenzentrum gespeichert, sondern auf viele voneinander unabhängige Rechner verteilt. Ein ausgeklügelter Mechanismus stellt dabei sicher, dass abgeschlossene Transaktionen nachträglich nicht manipuliert werden können. Mit dem auf der Marke aufgedruckten QR-Code kann man die digitale Version seiner Crypto stamp in der Ethereum-Blockchain ansehen und in weiterer Folge auch anderen Nutzern übertragen.

Die Crypto stamp

Die Crypto stamp besteht einerseits aus der physischen Briefmarke, die man aus dem Markenblock an der gestanzten Linie herausbrechen und wie eine „normale“ Briefmarke versenden kann. Der zweite Teil des Markenblocks (neben der Briefmarke) enthält – verborgen unter einer Rubbelschicht – die Zugangsdaten (Adresse und Private Key) zu einem sogenannten Wallet, einer „virtuellen Geldbörse“. Darin liegt die dazugehörige digitale Crypto stamp. In der Ethereum-Blockchain ist für jeden ersichtlich, welcher Wallet-Adresse die digitale Crypto stamp zugeordnet ist. Der Besitzer hinter dieser Wallet-Adresse ist jedoch nicht sichtbar.

Nur der Besitzer des zum Wallet gehörenden Private Keys kann über die digitale Crypto stamp verfügen. Auf dem Markenblock ist dieser Code in Form einer „Secret Word List“ abgebildet, die nach dem Freirubbeln des dritten Feldes zu sehen ist. Mit diesem Code kann man über die vorkonfigurierte Wallet-Adresse verfügen und die Marke auch zu anderen Wallets übertragen. Jeder Eigentumsübergang wird in der Blockchain irreversibel dokumentiert, somit kann der rechtmäßige Besitz immer nachgewiesen werden.

Das auf dem Markenblock abgebildete Einhorn hat symbolische Bedeutung: Erfolgreiche Start-up-Unternehmen, die mit mindestens einer Milliarde US-Dollar bewertet werden, werden in der Geschäftswelt „Einhörner“ („Unicorns“) genannt, weil sie wohl genauso selten sind wie die Fabelwesen. Das Einhorn gilt zudem als Wappentier der Ethereum-Community.





Nennwert: 6,90 Euro
Ausgabetag: 11.06.2019
Markengröße: ca. 42,05 x 52,50 mm
Grafikentwurf: Julia Obermüller
Druck: Variuscard GmbH / Siebdruck & Offsetdruck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3470
 
Brigitte Am: 16.05.2019 07:08:00 Gelesen: 484082# 623 @  
Museum Stift Admont - Engel der „Taufe Christi“

Kunst des Mittelalters

Das diesjährige Motiv der Stichmarke aus der Serie „Sakrale Kunst“ zeigt den Engel aus der „Taufe Christi“. Das Relief stammt aus der Sammlung Mayer im Gotik-Museum im Stift Admont in der Steiermark.

Die Dauerausstellung „Dem Himmel Nahe – Kunst des Mittelalters“ präsentiert 85 Exponate vom späten 14. bis zum frühen 16. Jahrhundert aus der Sammlung von Kuno und Helga Mayer aus Vorarlberg. Diese Auswahl von Meisterwerken der Spätgotik gibt einen Einblick in diese bedeutende kunsthistorische Epoche, die unsere Kultur nachhaltig beeinflusst hat. Die vorwiegend sakralen Skulpturen, Reliefs und Tafelbilder haben in der historischen Säulenhalle des Stiftes Admont ein passendes Ambiente gefunden, in dem die kostbaren Kunstwerke besonders gut zur Geltung kommen. Das Sujet der „Schönen Madonna“ aus der Zeit um 1400 ist dabei ebenso vertreten wie Werke von Niklaus Weckmann aus Ulm und vom Südtiroler Bildhauermeister Hans Klocker aus Brixen. Kuno Mayer wurde für sein Engagement zum Schutz und Erhalt des gotischen Kulturguts von Papst Franziskus mit dem Silvester-Ritterorden ausgezeichnet.

Das Gotik-Museum ist nur ein Teil der Museumslandschaft im Benediktinerstift Admont, das neben der spätbarocken Stiftsbibliothek auch ein naturhistorisches, ein kunsthistorisches sowie ein Museum für Gegenwartskunst beherbergt. Unmittelbar neben dem Gotik-Museum werden künftig auch Wechselausstellungen zur Kunst und Kultur des Mittelalters gezeigt werden, geplant ist etwa die Ausstellung „Wir Friedrich III. & Maximilian I.“ im Jahr 2020.

Der liebliche Engel

Die Skulptur des Engels auf dem Markensujet ist ein Detail eines Reliefs mit dem Namen „Taufe Christi“, das einem Mitarbeiter in der Werkstatt des Brixener Bildhauers Hans Klocker zugeschrieben wird. Das Hochrelief stammt aus der Zeit um 1500 und wurde aus Zirbenholz gefertigt. Es zeigt Christus, der im Wasser des Jordan stehend von Johannes getauft wird. Der Engel am rechten Rand des Kunstwerks hält die Tunika Christi in dichte Falten gelegt über seinen Armen, das Gesicht des Engels mit lockigem Haar ist auffallend rund und weich geformt. Das Relief war vermutlich ursprünglich ein Teil eines Johannesaltars.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 15.06.2019
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombidruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3471
 
Brigitte Am: 18.05.2019 07:01:00 Gelesen: 483463# 624 @  
Kärntner Tracht

Das Blaupunktdirndl

Die Sondermarke aus der beliebten Serie „Klassische Trachten“ ist diesmal der Kärntner Tracht gewidmet, die in allen Regionen des Bundeslandes getragen wird.

Ein schlichtes Dirndlkleid aus dunkelblauem Baumwollstoff mit weißen Punkten wird von silbernen Knöpfen verschlossen. Den Saum ziert eine rote Paspelierung. Unter dem runden Ausschnitt sieht die einfache weiße Bluse hervor, die halblangen Ärmel sind mit einer Spitzenborte dekoriert. Eine einfarbige, schwarze Baumwollschürze rundet die Kärntner Tracht ab, alternativ kann man auch eine weiße Schürze mit roten und blauen Blumenranken dazu kombinieren. Verheiratete Frauen tragen die Schleife der Schürze rechts, unverheiratete auf der linken Seite. Bei feierlichen Anlässen wird das Dirndl auch mit einem langen Rock und einer festlichen Bluse mit etwas längeren Schiebeärmeln mit Zierstichen an der Schulter getragen.

Das Muster des getupften Stoffs entstand aus einer Not heraus: Für eine aufwendige Gestaltung von Mustern beim Färben des Dirndlstoffs im Blaudruck fehlte das Geld, und so behalf man sich damit, Holznägel in ein Brett einzuschlagen – an diesen Stellen wurde die blaue Farbe beim Bedrucken nicht aufgenommen, und so entstanden die weißen Tupfen.

Der Entwerfer der Kärntner Tracht

Prof. Leopold Resch, ein bekannter Brauchtumsmaler, Bildhauer und Trachtenforscher, war Mitbegründer der Kärntner Landsmannschaft und des Kärntner Landesmuseums. 1911 wurde er von der Kärntner Landsmannschaft mit dem Entwurf eines eigenen „Kärntner Landestrachtenanzugs“ beauftragt, da bis dahin der graue Steireranzug auch in Kärnten getragen wurde. Er kreierte daraufhin den Kärntner Anzug aus haselnussbraunem Stoff mit grünem Kragen und ebensolchen Aufschlägen, der mit einer schwarzen Blümchenweste getragen wird und heute noch die traditionelle Kärntner Männertracht ist. Dazu entwarf Resch als Frauentracht das beschriebene Blaupunktdirndl, das nach seinem Erfinder auch Resch-Dirndl genannt wird.

Traditionelle Trachten erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Zusätzlich zur überregionalen Kärntner Tracht, die nicht einer bestimmten Gegend zugeordnet wird, gibt es im südlichsten Bundesland Österreichs noch rund achtzig andere offiziell registrierte regionale Dirndlvarianten.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 27.06.2019
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
MiNr. 3472
 
Brigitte Am: 20.05.2019 07:01:00 Gelesen: 482929# 625 @  
Konditorei Zauner

Konditorkunst mit Tradition

Seit beinahe 200 Jahren wird in der Konditorei Zauner in Bad Ischl Süßes produziert – die Österreichische Post würdigt das traditionsreiche Unternehmen nun mit einer Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“.

1821 gründete der Wiener Zuckerbäcker Johann Zauner in Bad Ischl im Salzkammergut eine Trattoria. Elf Jahre später eröffnete er die Konditorei Zauner, das heutige Stammhaus in der Pfarrgasse, das auf der Sondermarke zu sehen ist. Sein Enkel Viktor Zauner übernahm das Unternehmen in dritter Generation und führte es in eine erfolgreiche Blütezeit. 1927 kam zum Stammhaus das Café Esplanade am Ufer der Traun dazu, das heute als Grand-Café und Restaurant geführt wird. 1958 wurden die Ischler Törtchen bei der Weltausstellung in Brüssel mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, der im Laufe der Jahrzehnte noch viele weitere Auszeichnungen für verschiedene Zauner-Produkte bei internationalen Konditoreibewerben folgten.

Josef Zauner führt heute in sechster Generation die Geschäfte der Konditorei Zauner. 1980 wurde der ehemaligen k. u. k. Hofzuckerbäckerei und heutigen Konditorei Zauner das Recht zur Führung des österreichischen Staatswappens zuerkannt. Neben den Klassikern Zaunerstollen, Zaunerkipferl und Zauner Oblaten bietet die Konditorei auch exklusive Torten und Törtchen wie die Kaisertorte sowie feine Schokoladen und Pralinen wie etwa das Zauner Baronesserl an.

Der berühmte Zaunerstollen

Im Jahr 1905, unter der Leitung von Viktor Zauner, wurde nach einer originellen Entstehungsgeschichte der berühmte Zaunerstollen entwickelt: Der Konditor Josef Nickerl kreierte für Zauner die feinen Ischler Oblaten, die bis heute eines der beliebtesten Produkte der Konditorei Zauner sind. Beim Backen wurden alle Oblaten, die nicht perfekt in Form waren, aussortiert. So entstand eine große Menge an qualitativ einwandfreiem Oblatenbruch, den Nickerl nicht einfach wegwerfen wollte. Er vermischte die Brösel mit einer Haselnuss-Schoko-Masse und formte kleine Makronen daraus, die rasenden Absatz fanden. Gemeinsam mit Viktor Zauner optimierte Nickel noch die Form der neuen Spezialität, überzog das Ganze mit Schokoladeglasur, und so war der Zaunerstollen erfunden, der heute noch ein Symbol für höchste Konditorkunst ist.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 29.06.2019
Markengröße: 42,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3473
 
Brigitte Am: 04.06.2019 17:33:04 Gelesen: 479456# 626 @  
Sondermarkenausgaben Juli 2019
MAM-Schnuller

Ergonomisches Design und nachhaltige Produktinnovation

Das von Peter Röhrig 1976 in Wien gegründete Unternehmen MAM Babyartikel setzte von Anfang an auf Design und ist heute mit mehr als 70 Millionen verkaufter Babyartikel einer der bedeutendsten Marktteilnehmer dieses Segments.

Bei Design geht es nicht nur um Neuheit und Äußeres. Als elementarer Bestandteil jedes Produkts geht es um das Schaffen neuer Produktwerte und darum, wie Dinge verwendet, produziert und der Gesellschaft gegenüber kommuniziert werden. In enger Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus Medizin und Forschung kreiert MAM Produkte, die in Funktion und Design so einzigartig sind wie die kleinen Menschen, für die sie gemacht werden. Das oberste Ziel ist es, die individuelle Entwicklung jedes Kindes optimal zu unterstützen.

Engagement für die Kleinsten

Gestalter der ersten Stunde ist Ernst W. Beranek, geboren 1934: Er zählte Ende der 1950er-Jahre zu den ersten AbsolventInnen des damals neu gegründeten Studiengangs für Industrial Design an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und begann selbst bereits 1963, später als Professor für Produktentwicklung, ebendort zu lehren. Beranek prägte nicht nur Generationen von Designstudierenden, sondern auch Produkt- und Innovationsprozesse bei der Entwicklung von Babyschnullern.

Wesentliche Faktoren sind neben den richtigen Maßen und kiefergerechten Formen – korrekte Proportionen gepaart mit der richtigen Emotion – vor allem die intuitive Fokussierung auf das Wohlbefinden und die gedeihliche Entwicklung von Babys, die den Erfolg der MAM Babyartikel ausmachen – eine Haltung, die bis heute das Unternehmen prägt.

Der Produktionsstart des Schnullers START als Weiterentwicklung des finalen Produktdesigns durch Ernst W. Beranek erfolgte 2006, seither wurden mehr als 10 Millionen dieser Schnuller produziert. Heute ist MAM Babyartikel in vielen Ländern Marktführer im Schnuller-Marktsegment, beschäftigt weltweit rund 1.000 MitarbeiterInnen und verkauft seine Produkte in 58 Ländern auf allen Kontinenten. (Prof. Severin Filek)





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 15.07.2019
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Robert Sabolovic & Christian Rukower
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 365.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3474
 
Brigitte Am: 06.06.2019 07:08:00 Gelesen: 479330# 627 @  
50 Jahre Mondlandung

Die Erkundung des Weltalls

Der sprichwörtliche „Wettlauf zum Mond“ ging am 21. Juli 1969 zu Ende, als zum ersten Mal ein Mensch den Mond betrat. Diesem großen Ereignis widmet die Österreichische Post einen spektakulären Markenblock mit einem „Glow in the Dark“-Effekt auf der Mondoberfläche.

In den 1950er-Jahren begann der Kampf der beiden Supermächte USA und UdSSR um die Vormachtstellung im Weltraum. 1957 gelang es den Russen, mit Sputnik 1 den ersten Satelliten ins All zu schießen, wenig später folgte mit der Hündin Laika das erste Lebewesen im Weltall, und 1961 flog Juri Gagarin als erster Mensch ins All. Ein sowjetischer Kosmonaut – Alexei Leonow – war es auch, der erstmals außerhalb eines Raumschiffs, nur durch einen Raumanzug geschützt, im Weltall schwebte. Am Ende des Wettlaufs hatten jedoch die USA die Nase vorne: 1968 konnte Apollo 8 erstmals den Mond umrunden und den Aufgang der Erde am Mondhorizont fotografieren. Weitere Tests verliefen erfolgreich – der Mondlandung stand nichts mehr im Wege.

Ein großer Sprung für die Menschheit

Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins brachen am 16. Juli 1969 im Rahmen der Mission Apollo 11 mit dem Raumschiff Columbia zu ihrer Mission auf. Während Collins in der Columbia verblieb, flogen Armstrong und Aldrin mit der Mondlandefähre Eagle zur Mondoberfläche. Am Abend des 20. Juli landete der „Adler“, am 21. Juli – nach US-Zeit war es noch der 20. Juli – setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf die Mondoberfläche und sprach die legendären Worte: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“ Dieser erste Schritt wurde von Millionen Fernsehzuschauern weltweit in einer Live-Übertragung verfolgt. Rund zweieinhalb Stunden dauerte der erste Ausflug auf dem Mond, bevor die Astronauten als Helden auf die Erde zurückkehrten. Die Mondlandung und vor allem die Aufnahmen der Erde aus dem Weltall veränderten den Blick auf unseren Planeten nachhaltig. Ein neues Bewusstsein setzte ein, die ersten Umweltschutzbewegungen wurden gegründet. Fünf weitere Mondlandungen folgten noch, seit 1972 betrat jedoch kein Mensch mehr den Erdtrabanten.

Der „Glow in the Dark"-Effekt auf der Sondermarke zeigt sich, wenn man sie ins Licht hält und anschließend in einem abgedunkelten Raum betrachtet.





Nennwert: 4,20 Euro
Ausgabetag: 20.07.2019
Blockgröße: 90,00 x 120,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3475 / Block MiNr. 106
 
Brigitte Am: 06.07.2019 07:08:00 Gelesen: 474191# 628 @  
Sondermarkenausgaben August 2019
125 Jahre Gmundner Straßenbahn

Gmundens „steilster Stolz“

Eine der ersten elektrischen Bahnen in Österreich feiert ihr 125-jähriges Bestehen: Die Gmundner Straßenbahn ist auch heute eine wichtige Verkehrsverbindung, die 2018 sogar zur Traunseetram ausgebaut wurde.

Gmunden war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Eine der ersten Eisenbahnstrecken auf dem Kontinent, die Pferdeeisenbahn Gmunden–Linz–Budweis, hatte seit 1836 hier ihren Ausgangspunkt, und 1877 wurde die Stadt durch die Kronprinz-Rudolf-Bahn an das normalspurige Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof Gmunden lag jedoch weit außerhalb des Zentrums, und damit wurde der Bau einer Lokalbahn unumgänglich. Der Gmundner Bürgermeister Alois Kaltenbruner plädierte für eine moderne elektrische Bahn – eine solche würde auch die Elektrifizierung der Stadt wirtschaftlich sinnvoll machen. Somit begann 1894 die Firma Stern & Hafferl mit der Errichtung eines Dampfkraftwerks zur Stromversorgung sowie mit dem Bau der Straßenbahnanlagen. Bereits am 13. August 1894 wurde die Gmundner Straßenbahn eröffnet.

Die meterspurige eingleisige Bahnlinie mit einer Länge von rund 2,5 Kilometern hatte eine Steigung von 10 % zu bewältigen und zählt damit zu den steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Die Fahrzeit betrug rund 15 Minuten. Der auf der Sondermarke abgebildete Jugendstil-Triebwagen GM 5 aus 1911 ist heute noch in Betrieb, die angegebene Bezeichnung ELBG wurde jedoch nur auf den allerersten Wagen der Gmundner Bahn verwendet. Zum Zeitpunkt der Beschaffung des Triebwagens 5 war die GEAG Eigentümerin der Straßenbahn, wie auch am GM 5 ersichtlich ist.

Die Tram der Zukunft

Viele Jahrzehnte hindurch wurden Einheimische und Gäste mit der Gmundner Straßenbahn befördert. Im Jahr 1975 wurde die Strecke zugunsten des Autoverkehrs verkürzt, und 1989 schien die Einstellung der Bahn unausweichlich. Engagierte Bürgerinnen und Bürger verlangten stattdessen die Wiederverlängerung der Straßenbahn ins Zentrum und gründeten den Verein „Pro Gmundner Straßenbahn“. Viele Aktivitäten führten über die Jahrzehnte dazu, dass die Gmundner Straßenbahn nun seit 1. September 2018 als moderne Traunseetram die Gemeinden Gmunden, Gschwandt, Kirchham und Vorchdorf miteinander verbindet.





Nennwert: 2,70 Euro
Ausgabetag: 23.08.2019
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl; Stich: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 215.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3476
 
Brigitte Am: 09.07.2019 07:03:00 Gelesen: 473613# 629 @  
k. k. Eilpost – Mariahilfer-Linie

Die schnelle Reiseverbindung

Der diesjährige Markenblock aus der beliebten Serie „Historische Postfahrzeuge“ zeigt in einer winterlichen Szene eine Kutsche der k. k. Eilpost, die gerade nach Wien einfährt.

Die k. k. Eilpost wurde 1823 nach englischem Vorbild gegründet, erste Routen führten von Wien aus nach Brünn, Prag und Pressburg, ab 1824 dann auch nach Graz und in weitere Städte. Die Kutschen waren mit vier Pferden bespannt und waren für den Transport von bis zu zwölf Personen konzipiert. Die 19 Postmeilen von Wien nach Brünn (das sind heute zirka 140 Straßenkilometer) konnten damit inklusive einer Stunde Pause in 14 Stunden zurückgelegt werden.

Vor dem Antritt einer solchen Eilpostfahrt mussten ein Vormerkschein für die Buchung der Kutsche sowie ein Passierschein gelöst werden. Das Aufkommen der Eisenbahn führte schließlich zum Ende der Eilpostkutschen als Reiseverbindung.

Der Markenblock zeigt das Motiv einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1852. Der Postillon auf dem Kutschbock kündigt mit seinem Posthorn das Eintreffen der Kutsche an. Die Eilpost – im Winter mit Kufen anstelle von Rädern ausgestattet – durchfährt gerade das Tor der Mariahilfer-Linie, das durch die schwarz-gelben Balken und das Eisengitter zu erkennen ist.

Der Linienwall

Die Mariahilfer Straße war einst eine Poststraße, auf der Postsendungen und Passagiere befördert wurden. 1704 ließ Kaiser Leopold I. eine Befestigungsanlage errichten: den Linienwall, der die Stadt in einem Halbkreis vom Donaukanal bei St. Marx bis Lichtental im heutigen 9. Bezirk umschloss. Ursprünglich war dies ein Erdwall mit Gräben, später wurde er mit Ziegeln befestigt. An den Ausfallsstraßen wurden Tore und Ämter, die „Linien“, errichtet, an denen Mauten und ab 1829 auch die Verzehrungssteuer für in die Stadt eingeführte Lebensmittel eingehoben wurden – dazu zählte auch die genannte Mariahilfer-Linie.

Der Linienwall sollte Wien und die Vorstädte vor allem vor Einfällen ungarischer Aufständischer, der Kuruzzen, schützen, er war aber auch eine soziale Grenze, da das Leben innerhalb des Walls wegen der eingehobenen Steuern teurer war als außerhalb. Die Gräben des Walls wurden später aufgeschüttet, nach der Eingemeindung der Vorstädte wurde der Linienwall ab 1894 abgerissen und der heutige Gürtel mit Grünflächen sowie die Stadtbahn errichtet.





Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 24.08.2019
Blockgröße: 100,00 x 60,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3477 / Block MiNr. 107
 
Brigitte Am: 11.07.2019 07:03:00 Gelesen: 473065# 630 @  
Ruder-Weltmeisterschaft in Linz-Ottensheim

Rudern auf der Donau

Von 25. August bis 1. September 2019 findet in Linz-Ottensheim erstmals die Ruder-Weltmeisterschaft statt – eines der wichtigsten internationalen Ruder-Großevents, das die Österreichische Post mit einer Sondermarke würdigt.

Die oberösterreichische Marktgemeinde Ottensheim mit ihrem historischen Marktkern liegt unweit von Linz und bietet nicht nur Ruderern und Kanuten, sondern auch Wanderern und anderen Erholungssuchenden eine idyllische Landschaft und vielseitige Sport- und Freizeitmöglichkeiten.

Linz-Ottensheim ist eine der beliebtesten Regattastrecken der Welt, die unter anderem mit fairen Windverhältnissen punktet. Seit bereits fast 50 Jahren werden hier nationale und internationale Rudergroßveranstaltungen durchgeführt. Für die Ruder-WM 2019 wurde die Infrastruktur an der Regattastrecke ausgebaut sowie ein modernes Bundesleistungszentrum für Ruderer und Kanuten errichtet. Die Weltmeisterschaft ist als „Green Event“ ausgelegt: Besonderes Augenmerk wird auf eine nachhaltige Nutzung der Infrastruktur, auf regionale und saisonale Gastronomie, auf ein Abfallwirtschaftskonzept und viele weitere soziale und ökologische Maßnahmen gelegt.

Die Sondermarke zur Ruder-WM ist im Event-Design gestaltet und zeigt in stilisierter Form einige der bei der Weltmeisterschaft vertretenen Bootsklassen.

Feiern und rudern

Am 24. August wird die Ruder-Weltmeisterschaft mit einem umfangreichen Rahmenprogramm im Zeichen von „Rhythm on Water“ offiziell eröffnet. Rhythmus spielt auch im Rudersport eine wesentliche Rolle, denn dabei gilt es, die Bewegungen des Teams in einem gemeinsamen Rhythmus zu koordinieren und zu choreographieren.
Ein gut zwei Kilometer langer Seitenarm der Donau bildet die Rennstrecke für die WM, zu der rund 1.400 Sportlerinnen und Sportler aus 80 Nationen in etwa 500 Booten erwartet werden. Bei den Rennen geht es nicht nur um WM-Medaillen, sondern auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Gefahren werden verschiedene Bootsklassen vom Einer bis zum Achter mit Steuermann für Frauen und Männer sowie Para-Rowing-Bewerbe. Hoffnung auf eine WM-Medaille können sich auch österreichische Athletinnen und Athleten machen.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 26.08.2019
Markengröße: 40,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3478
 
Brigitte Am: 13.07.2019 07:01:00 Gelesen: 472566# 631 @  
Constantin Luser – Stille Post

Kunst in der Post

Ein Kunstwerk, das der Österreichischen Post besonders „nahesteht“, ist auf der diesjährigen Sondermarke aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ zu sehen: „Stille Post“ schmückt den Veranstaltungsraum der neuen Unternehmenszentrale in der Post am Rochus.

Mit einem traditionellen Posthorn, wie wir es kennen, hat dieses markante Kunstwerk aus dem Jahr 2017 optisch nicht mehr allzu viel gemeinsam, thematisch passt es jedoch hervorragend in die Zentrale der Österreichischen Post. Die Skulptur „Stille Post“ ist eigentlich alles andere als „still“: Das acht Meter lange, von der Decke schwebende Objekt besteht aus Messingrohren und überlangen Mundrohren von Waldhörnern, an denen 37 schwarze Blasbälge von Hupen wie Noten auf einer Linie aufgereiht sind. Die Mundstücke einer Trompete, einer Posaune und einer Tuba ergänzen das überdimensionale Musikinstrument und laden zum Spielen ein. Betrachter können durch ihre Mitwirkung das Kunstwerk aktiv mitgestalten und werden so selbst zu einem Teil des Klangkörpers und gleichzeitig zu Künstlern.

Der Künstler

Constantin Luser wurde 1976 in Graz geboren. Nach dem Studium des Industriedesigns an der FH Joanneum in Graz setzte er seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste und an der Universität für angewandte Kunst in Wien fort. Seine Werke waren bereits in zahlreichen internationalen Ausstellungen, Galerien und Museen zu sehen, mit Soloausstellungen war er unter anderem im Kunsthaus Graz und in der Kunsthalle Krems zu Gast.

In Zeichnungen hielt der Künstler schon früh seine Ideen und sein Leben wie in einem Tagebuch fest. Lose von der Decke hängende Drahtskulpturen folgten als eine Art dreidimensionale Zeichnungen, die durch die Bewegung und Drehung um die eigene Achse ständig ihre Erscheinung änderten. Musikinstrumente spielen eine große Rolle in der Kunst Constantin Lusers. Viele seiner Werke wie etwa das Trommeliglu, der Vibrosaurus, der Baum oder das Rotationsquintett sind aus Instrumenten hergestellt und laden das Publikum dazu ein, sich selbst damit musikalisch zu betätigen: „Sobald jemand aktiv wird, beschäftigt er sich auf einer anderen Ebene mit der Arbeit. Es wird ein haptisches sowie ein akustisches Erlebnis.“





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 27.08.2019
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3479
 
Brigitte Am: 02.08.2019 07:01:00 Gelesen: 468779# 632 @  
Abtstab St. Lambrecht

Ein kunstvoller historischer Abtstab aus dem Benediktinerstift St. Lambrecht in der Steiermark ziert die neue Stichmarke aus der beliebten Serie „Sakrale Kunst in Österreich“.

Der barocke Hirtenstab

Von alters her ist der Abtstab ein Zeichen des äbtlichen Amtes und der Hirtensorge des Klostervorstehers für seine Gemeinschaft. Die aus dem Lateinischen kommende Bezeichnung „Pastorale“ – in ihrer Eindeutschung „Hirtenstab“ – verweist auf diese Funktion. Im Verlauf der Kunstgeschichte erfuhr dieses äbtliche Amts- und Würdezeichen eine sehr vielfältige Ausgestaltung.

Das aktuelle Markemotiv zeigt eine hochbarocke Interpretation des äbtlichen Hirtenstabes, die Abt Benedikt Plank folgendermaßen beschreibt: Aus einem vasenförmigen Knauf wächst die schneckenförmig gebogene Krümme des Pastorale. Auf dem mit dünnem, vergoldetem Blech überzogenen Holzkern ist ein reich gestaltetes, silbernes Filigranblattwerk montiert, das sich in großen eingerollten Blättern entfaltet und einen sehr dekorativ wirkenden Besatz mit bunten Glassteinen umrahmt. Der Knauf des Pastorale ist mit Silberfiligrandekor, bunten Glasflüssen und emaillierten Wappenschildern des Stiftes St. Lambrecht und des Abtes Eugen Graf von Inzaghi, dessen Amtszeit in die Jahre 1737 bis 1760 fällt, dekoriert. Beschau- und Meisterzeichen sind an dem Kunstwerk nicht erhalten. Stilistische Gründe lassen auf eine Augsburger Arbeit aus der Zeit um 1740 schließen.

Die Abtei

Das Benediktinerkloster St. Lambrecht ist mit seiner Lage auf 1.028 Metern Seehöhe eines der höchstgelegenen Stifte im Alpenraum. Es wurde 1076 von Markgraf Markward von Eppenstein gegründet. Ein Brand zerstörte 1471 die Klosteranlage, im 17. Jahrhundert wurde sie unter Baumeister Domenico Sciassia im barocken Stil wieder aufgebaut. Die Stiftskirche ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche, das Renaissanceportal stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus.
Joseph II. hob das Stift 1786 auf, 1802 wurde es jedoch wieder eingerichtet. Bis 1932 führte das Kloster ein Gymnasium und ein Sängerknabenkonvikt. Heute betreut das Stift mehrere Pfarren und betreibt unter anderem eine Land- und Forstwirtschaft, eine Fernwärmeanlage, die den gesamten Ort versorgt, sowie ein Seminarzentrum namens „Schule des Daseins“.





Nennwert: 1,75 Euro
Ausgabetag: 13.09.2019
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 140.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3480
 
Brigitte Am: 06.08.2019 07:01:00 Gelesen: 467613# 633 @  
100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich

Im Mittelpunkt der seit 2018 laufenden Serie „100 Jahre VÖPh“ steht diesmal die Einführung des Wahlrechts für Frauen in Österreich vor 100 Jahren. Diesem Erfolg ging ein langer Kampf der Frauen für ihre Gleichberechtigung voran.

Der Weg zum Wahlrecht

Im Jahr 1848 wurde in Österreich erstmals „vom Volk“ indirekt über Wahlmänner ein Reichstag gewählt. Wahlberechtigt waren jedoch nur Männer, und auch unter ihnen waren viele vom Wahlrecht ausgeschlossen. Nach der Revolution von 1848/49 war es nur wenigen privilegierten Frauen gestattet, ihre Stimme über einen Bevollmächtigten abzugeben. Das Stimmrecht war dabei von Bildung, Einkommen und Grundbesitz (Kurien- und Zensuswahlrecht) abhängig. Am Ende des 19. Jahrhunderts stellten Frauenrechtsbewegungen vermehrt die Forderung nach einem Wahlrecht für Frauen, Vorbild dabei waren die Suffragetten um Emmeline Pankhurst, die in England für das Frauenwahlrecht kämpften.

1907 wurde das allgemeine Wahlrecht zur Reichsratswahl für Männer eingeführt – die Frauen waren wieder vom Wahlrecht ausgeschlossen. Als der Erste Weltkrieg mit dem Zerfall der Monarchie und der Ausrufung der Republik endete, wurde im Zuge der politischen Neuordnung am 12. November 1918 auch das allgemeine Wahlrecht – aktiv wie passiv – für Frauen beschlossen.

Die erste Wahl für Frauen

Bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung am 16. Februar 1919 konnten Frauen erstmals wählen bzw. kandidieren. Acht Frauen schafften dabei auch den Einzug in die Nationalversammlung: Anna Boschek, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Gabriele Proft, Therese Schlesinger, Amalie Seidel und Maria Tusch für die Sozialdemokratische Partei und Hildegard Burjan, die Gründerin der Caritas Socialis, für die Christlichsoziale Partei. Die Wahlbeteiligung der Frauen war bei dieser ersten Wahl kaum geringer als jene der Männer. 1920 wurden für Frauen und Männer verschiedenfarbige Wahlkuverts eingeführt, um das Wahlverhalten der Frauen statistisch erfassen zu können.

Der Markenblock zeigt im Hintergrund ein Plakat von Karl Maria Stadler zum Frauentag am 8. März 1914 sowie einen Ausschnitt aus der Zeitung „Die Wählerin“ und das Titelblatt der „Wiener Bilder – illustriertes Familienblatt“ zur Wahl vom 16. Februar 1919.





Nennwert: 0,90 + 0,45 Euro
Ausgabetag: 17.09.2019
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 115.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3481
 
Brigitte Am: 08.08.2019 07:08:00 Gelesen: 466710# 634 @  
Kamptal DAC

In der Serie „Weinregionen Österreichs“ steht diesmal das idyllische Kamptal im niederösterreichischen Waldviertel im Mittelpunkt. Der Kamptal DAC ist ein frischer trockener Weißwein mit unverwechselbarem Geschmack.

Der Wein aus dem Kamptal

Die Symbiose von klimatischen Einflüssen und Bodeneigenschaften – das sogenannte „Terroir“ – prägt den Charakter und die Stilistik der Weine. Typisch für das Klima im Kamptal sind relativ heiße Tage und kühle Nächte im Sommer sowie lange, sonnige Herbsttage. Vielfältig sind auch die Böden: Urgestein, Löss, Lehmböden, Sandstein und Schotter sorgen je nach Zusammensetzung und Lage für unterschiedliche geschmackliche Ausprägungen der Weine.

Nur die Sorten Grüner Veltliner und Riesling dürfen als gebietstypische Qualitätsweine seit 2008 die Bezeichnung Kamptal DAC (Districtus Austriae Controllatus) tragen. Der Grüne Veltliner Kamptal DAC ist fruchtbetont und feinwürzig, während der Riesling einen aromatischen, eleganten und mineralischen Geschmack aufweist. In einem mehrstufigen System unterscheidet man zwischen Kamptal DAC ohne nähere Bezeichnung und jenen Weinen, die zusätzlich noch eine Ortsangabe oder eine Riedenbezeichnung tragen, sowie den kräftigen Reserve-Weinen. Einige der bekanntesten Rieden im Kamptal sind etwa der Heiligenstein, der Wechselberg oder der Käferberg.

Die Landschaft

Das Weinbaugebiet Kamptal ist nach dem Weinviertel die zweitgrößte Weinregion Niederösterreichs. Namensgebend ist der Fluss Kamp, der östlich von Krems in die Donau mündet. Rund 3.900 Hektar Weinberge werden im Kamptal in teils steilen Terrassen kultiviert. Eine besondere Attraktion ist das Loisium in Langenlois, das mit einer Erlebniswelt rund um den Wein und mit seiner architektonischen Extravaganz punktet.

Abseits vom Wein bietet die Region um den Kamp beliebte Ausflugsziele wie etwa den Ottensteiner Stausee und die Burg Ottenstein, das Renaissanceschloss Rosenburg oder das romantische Schloss Grafenegg mit seinem bekannten Kultursommer, das auch die Sondermarke ziert. Die nostalgische Kamptalbahn lädt zum Erkunden der Umgebung per Eisenbahn ein, und zahlreiche Wanderwege, etwa im Naturpark Kamptal-Schönberg, führen durch die markante Flusslandschaft und die bewaldeten Hänge des Manhartsbergs.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 19.09.2019
Markengröße: 31,80 x 51,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3482
 
Brigitte Am: 10.08.2019 07:03:00 Gelesen: 466101# 635 @  
Freimarken 1890

Neue Nominalwerte

Ab 1. September 1890 wurden neue Freimarken ausgegeben, das Motiv zeigt – nach dem Doppeladler der Ausgabe von 1883 – nun wieder den Kopf Kaiser Franz Josephs in einem Oval.

Die neuen Wertstufen waren notwendig geworden, weil ab diesem Zeitpunkt die Gebühren für Wert- und Geldbriefe sowie auch für Postpakete mit Briefmarken entrichtet werden mussten. Aufgelegt wurden folgende Nominalwerte: 1, 2, 3, 5, 10, 12, 15, 20, 24, 30 und 50 Kreuzer sowie 1 und 2 Gulden. Einige Werte wurden im September 1890 ausgegeben, die restlichen am Ende des Jahres. Frankaturgültig waren die Freimarken von 1 bis 15 Kreuzer bis 30. September 1900, jene von 20 bis 50 Kreuzer bis 31. August 1891 und die Guldenwerte bis 31. Jänner 1896.

Unterschiedliche Gestaltung

Auffällig an dieser Freimarkenausgabe ist, dass die beiden Guldenwerte anders gestaltet sind: Sie zeigen zwar ebenfalls den Kopf des Kaisers von der Seite, jedoch im Gegensatz zu den Kreuzerwerten nach rechts gedreht und mit einer zusätzlichen dekorativen Bordüre innerhalb des Ovals. Insgesamt sind sie etwas größer und wirken schmäler. Am unteren Rand ist nochmals der Nominalwert in Worten angegeben. Zudem wurde auch eine andere Druckart verwendet: Während die Kreuzerwerte wie die Ausgabe von 1883 in zwei Druckvorgängen hergestellt wurden (die schwarzen Wertziffern wurden in einem zweiten Druckvorgang aufgebracht), wurden die beiden Werte zu 1 und 2 Gulden erstmals bei österreichischen Briefmarken in einem Tiefdruckverfahren produziert.

Die Marken gibt es mit unterschiedlichen Zähnungsvarianten, neben Bogenzähnung 10 auch mit Linienzähnung in verschiedenen Varianten sowie mit zahlreichen Mischzähnungen. Als Fälschungsschutz wurde ein spezielles Papier verwendet, das mit braun-schwarzen Fasern durchzogen ist, jedoch kein Wasserzeichen hat. Die Papierart änderte sich mehrmals: Anfangs eher hart, gelblich-grau und durch den dicken Gummiauftrag glasig, wurde ab 1894 wurde glatteres, weicheres Papier und dünnerer Gummi benutzt. Ab 1898 waren Papier und Gummi weiß. Für die Guldenmarken gab es ein eigenes Kupferdruckpapier.

Der aktuelle Markenblock zeigt Freimarken der Wertstufen 2 Gulden sowie 3 Kreuzer auf einem Hintergrund, der das Design der Marken widerspiegelt.





Nennwert: 3,10 Euro
Ausgabetag: 27.09.2019
Markengröße: 32,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
MiNr. 3483-3484 / Block 109
 
Brigitte Am: 12.08.2019 07:03:00 Gelesen: 465565# 636 @  
Anna Jermolaewa – Good Times, Bad Times

Eine schlichte Uhr an einer Fassade zeigt das diesjährige Markenmotiv aus der Serie „Fotokunst Österreich“. Auf den Uhrzeigern sitzen Tauben – man könnte meinen, ein typisches Stadtbild, das die Künstlerin Anna Jermolaewa auf diesem Foto darstellt.

Die „Taubenuhr“

Untitled (Good Times, Bad Times) ist eine Fotoserie aus dem Jahr 2007, die im Grau des städtischen Alltags Tauben auf den Zeigern einer Uhr an der Fassade eines Gebäudes zeigt. So simpel und friedlich die Szenerie erscheint, so symbolisch aufgeladen ist sie. Den Tauben, die um Viertel vor fünf Uhr noch gesellig auf dem Minutenzeiger Platz finden, ist schon zehn Minuten später regelrecht der Boden unter den Füßen weggezogen. Viertel vor drei – wie auf der Briefmarke – ist offenbar eine besonders gute „Taubenzeit“, denn hier bevölkern zahlreiche Vögel die fast waagrecht positionierten Zeiger und Stundenmarkierungen.

Die Künstlerin

Anna Jermolaewa wurde 1970 im russischen St. Petersburg geboren. 1989 musste sie Russland aufgrund ihrer politischen Aktivitäten verlassen und ließ sich schließlich in Wien nieder. 2002 graduierte sie an der Akademie für bildende Künste in Wien, wo sie unter Peter Kogler studiert hatte. Seit 2018 ist sie Professorin für experimentelle Kunst an der Universität für Kunst und Design in Linz.

Die Künstlerin arbeitet vorwiegend in den Medien Fotografie, Video und Installationen. Ihr Hauptinteresse gilt der Analyse funktionaler Strukturen der Gesellschaft, komplexe politische und gesellschaftliche Sachverhalte werden mithilfe präziser filmischer Kompositionen zu eindringlichen Metaphern verdichtet. Ein oft hintergründiger Humor ermöglicht eine vermeintlich leicht zugängliche Rezeption, dahinter verbirgt sich jedoch stets ein äußerst kritisches Potenzial.

Ein häufig wiederkehrendes Motiv in Anna Jermolaewas Arbeiten sind Tiere – wie etwa die Tauben auf der Fotoserie, aus der das Markenmotiv stammt. Die sorgfältige und genaue Beobachtung des Verhaltens der Tiere setzt die Künstlerin in Metaphern über das Leben und die Wechselhaftigkeit der menschlichen Existenz poetisch ins Bild, sodass jede und jeder sich damit identifizieren kann.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 27.09.2019
Markengröße: 50,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3485
 
Brigitte Am: 23.08.2019 17:49:27 Gelesen: 463195# 637 @  
Mariazellerbahn – Himmelstreppe

Eine Stichmarke aus der Serie „Eisenbahnen“ präsentiert die schmalspurige Mariazellerbahn. Bei einer Fahrt mit der modernen „Himmelstreppe“ lässt sich die wunderschöne Landschaft besonders komfortabel genießen.

Mit der Bahn nach Mariazell

Mariazell mit der berühmten Basilika war schon im 19. Jahrhundert einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Österreichs, der Bau einer Bahnstrecke war daher unumgänglich. Ideen dazu gab es bereits 1858, aber erst 1896 wurde mit dem Bau des ersten Abschnitts von St. Pölten durch das Pielachtal bis Kirchberg an der Pielach begonnen. Dieser Teil der schmalspurigen Mariazellerbahn wurde 1898 eröffnet, im Jahr 1907 wurde die Verlängerung bis Mariazell fertiggestellt. Der erste Teil der 84 Kilometer langen Strecke, die Talstrecke, verläuft durch das idyllische Pielachtal, auch Dirndltal genannt. Der Abschnitt ab dem Bahnhof Laubenbachmühle über Puchenstuben und Annaberg bis Mariazell wird als Bergstrecke bezeichnet: Neben Tunnels wie den fast 2,5 Kilometer langen Gösingtunnel und spektakulären Viadukten bietet diese Strecke auch einen grandiosen Blick auf den Ötscher und in die Erlaufschlucht mit den Zinken. Die Stichmarke zeigt eine Himmelstreppe auf dem Weg über die Raingrabenbrücke.

Von historisch bis modern

Anfangs erfolgte der Betrieb der Mariazellerbahn mit Dampflokomotiven. Die historische Dampflok Mh. 6 aus 1908 wird heute noch für Nostalgiefahrten eingesetzt. Bereits 1911 wurde jedoch die gesamte Bahnstrecke mit Wechselstrom elektrifiziert, sie wird von einem eigenen Bahnstromnetz versorgt. Gleichzeitig wurden Elektroloks der Reihe 1099 entwickelt, die teilweise bis 2013 im Einsatz waren. Der Nostalgiezug „Ötscherbär“ wird heute noch von einer Elektrolokomotive aus dieser Reihe, der ältesten Elektro-Schmalspurlokomotive weltweit, gezogen und verfügt auch über einen eleganten Salonwagen erster Klasse.

2010 übernahm die NÖVOG, die Niederösterreichische VerkehrsorganisationsgesmbH, die Mariazellerbahn von den ÖBB. Seit 2013 erfolgt der Betrieb der Bahn mit den neuen Gelenktriebwagen „Himmelstreppe“. Panoramawagen der ersten Klasse mit großen Panoramafenstern sind an Wochenenden und Feiertagen von Mai bis Oktober und zur Adventzeit zusätzlich im Einsatz.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 12.10.2019
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3486
 
Brigitte Am: 26.08.2019 07:01:02 Gelesen: 462660# 638 @  
150 Jahre Österreich – Japan

Japan und Österreich feiern heuer das Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern vor 150 Jahren. Diese langjährige Zusammenarbeit würdigt die Österreichische Post mit einem wunderschönen Markenblock.

Der Weg zum Vertrag

Auf Druck der USA begann das japanische Kaiserreich nach einer jahrhundertelangen Abschottung erst 1853, wieder Beziehungen zu anderen Ländern aufzunehmen. Als eines der letzten Länder brach 1868 eine österreichische Delegation unter Konteradmiral Anton von Petz mit den beiden Schiffen Donau und Erzherzog Friedrich von Triest nach Ostasien auf, um dort Handelsbeziehungen aufzubauen. Am 18. Oktober 1869 konnte schließlich ein Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag mit Japan abgeschlossen werden, der am 1. Dezember 1871 in Kraft trat. Ein als Gastgeschenk mitgebrachter Bösendorfer-Flügel, auf dem dem Kaiser österreichische Klassik vorgespielt wurde, trug der Legende nach nicht unwesentlich zum guten Abschluss der Verhandlungen bei.

Vielfältige Beziehungen

1873 war Japan bereits auf der Weltausstellung in Wien vertreten. Japanische Kunst war ein großes Thema und inspirierte um die Jahrhundertwende zahlreiche Künstler – so veranstaltete etwa die Wiener Secession 1900 eine Ausstellung über japanische Holzschnitte. Auf dem umgekehrten Weg brachte der Österreicher Theodor von Lerch Anfang des 20. Jahrhunderts den alpinen Skilauf nach Japan. Und bis heute verbinden die zahlreichen Gäste aus Japan Österreich, vor allem Salzburg und Wien, mit dem Genuss klassischer Musik.
Nach den beiden Weltkriegen nahmen Japan und Österreich erst 1953 wieder diplomatische Beziehungen auf. 1957 wurden die diplomatischen Gesandtschaften in Tokio und Wien in den Rang einer Botschaft erhoben. Heute ist der pazifische Inselstaat Österreichs drittwichtigster Wirtschaftspartner in Übersee. Zahlreiche Kooperation im universitären, schulischen und kulturellen Bereich sowie rund 30 Städtepartnerschaften zeugen von den guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Der attraktive Markenblock zum 150-Jahr-Jubiläum zeigt unter anderem die Korvette SMS Erzherzog Friedrich, mit der die Wirtschaftsdelegation 1869 nach Japan gereist war, und einige Zeilen aus dem Vertrag zwischen Österreich und Japan.





Nennwert: 2,70 Euro
Ausgabetag: 15.10.2019
Markengröße: 40,00 x 33,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 387 (Block 110)
 
Brigitte Am: 28.08.2019 07:03:02 Gelesen: 462423# 639 @  
Tag der Briefmarke 2019

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des BSV Wiener Neustadt wird die diesjährige ÖVEBRIA in ebendieser Stadt veranstaltet. Einen besonderen historischen Bezug hat Wiener Neustadt zu Kaiser Maximilian I., dessen Todestag sich heuer zum 500. Mal jährt.

Die Kaiserresidenz

1459 kam Maximilian in der Wiener Neustädter Burg zur Welt. Schon lange davor, im Jahr 1194, wurden die Stadt und die Burg zu Wiener Neustadt von Herzog Leopold V. als Verteidigungsbastion gegen die Ungarn gegründet. Finanziert wurde der Bau teilweise aus dem Lösegeld, das Leopold von England für König Richard Löwenherz erhalten hatte. Nach einem Erdbeben wurde die völlig zerstörte Burg im 14. Jahrhundert neu errichtet, Kaiser Friedrich III., der Vater Maximilians, ließ sie weiter ausbauen und machte sie zu einer seiner Hauptresidenzen.

1751 beschloss Maria Theresia, in der Burg zu Wiener Neustadt die von ihr eingerichtete Militärakademie unterzubringen. Ein schweres Erdbeben richtete 1768 große Schäden an, und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Burg völlig zerstört. Sie wurde jedoch in ihrer historischen Form wieder aufgebaut und ab 1958 auch wieder als Militärakademie genutzt. Auf vielen der alten Mauerteile findet sich noch die Inschrift AEIOU, die Friedrich III. häufig verwendete und deren Bedeutung bis heute unklar ist.

Die St.-Georgs-Kathedrale

Historisch bedeutend ist auch die St.-Georgs-Kathedrale, die um 1440 unter Kaiser Friedrich III. errichtet wurde. An ihrer Außenwand sind rund um ein lebensgroßes Standbild von Friedrich III. 107 teilweise fiktionale Wappen angeordnet, die Österreichs glorreiche Abstammung darstellen sollen. Friedrichs Sohn Maximilian I., der „letzte Ritter“, wurde nach seinem Tod 1519 in einem Sarkophag unter dem Hauptaltar der Kirche beigesetzt, sein Herz ist jedoch in Brügge im Grab seiner Ehefrau Maria von Burgund bestattet. Das Grabmal Maximilians, das sein Enkel Ferdinand I. in der Innsbrucker Hofkirche errichten ließ, ist leer.

Die Sondermarke zum Tag der Briefmarke hat ihren Ersttag im Rahmen der ÖVEBRIA 2019. Sie zeigt die Burg zu Wiener Neustadt mit der St.-Georgs-Kathedrale, die heute die Kathedrale für den österreichischen Militärbischof ist. Der Zuschlag von 1,55 Euro kommt wie jedes Jahr der Förderung der Philatelie zugute.





Nennwert: 3,10 + 1,55 Euro
Ausgabetag: 18.10.2019
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3488
 
Brigitte Am: 30.08.2019 07:03:00 Gelesen: 462269# 640 @  
Sport und Luft – Paragleiten

Die 2018 begonnene Serie „Sportarten“ stellt populäre und auch weniger bekannte sportliche Disziplinen in den Mittelpunkt. Im heurigen Jahr sind die drei Marken Sportarten gewidmet, die in luftigen Höhen ausgeübt werden.

Gleiten vom Berg

Die Geschichte des Paragleitens, auch Gleitschirmfliegen genannt, begann in den 1940er-Jahren mit Forschungsarbeiten der NASA zu Fallschirmen. In den 1960er-Jahren wurde mit verschiedenen Formen von Gleitschirmen experimentiert. David Barish veranstaltete in amerikanischen Skigebieten mit seinem selbstentwickelten Schirm Vorführungen im „Slope Soaring“ und machte den Sport so erstmals öffentlich bekannt. Es dauerte aber bis in die 1980er-Jahre, bis sich, beginnend im Alpenraum, Paragleiten zu einer eigenständigen Sportart entwickelte. Ging es anfangs vor allem darum, möglichst rasch von einem Berg ins Tal zu gleiten, so sind heute durch die Verbesserung des Materials, der Technik und der Nutzung der Thermik bereits lange Flüge mit großen Steigungen und sogar Kunstflugfiguren möglich.

Die Ausrüstung

Paragleiter brauchen keinen Motor und keine sperrigen Fluggeräte. Die gesamte Ausrüstung, bestehend aus Gleitschirm, Gurtzeug, Rettungsfallschirm und Helm, wird in einem Rucksack verstaut und kann einfach transportiert werden. Der elliptische Gleitschirm mit einer Fläche von etwa 20 bis 35 Quadratmetern besteht aus zweilagigem, beschichtetem Nylonstoff. Fangleinen verbinden den Schirm mit dem Gurtzeug, das ist ein Sitz, in dem der Sportler mit Gurten angeschnallt ist. Gesteuert wird mit den beiden Steuerleinen, die mit dem Gleitsegel verbunden sind. Das Anziehen an einer Leine bremst den Schirm auf dieser Seite ab und ermöglicht so das Fliegen von Kurven, beidseitiges Ziehen führt zum Abbremsen des Gleitschirms. Der Gleitschirm erreicht eine Eigengeschwindigkeit von rund 30 km/h und kann auf etwa 50 km/h beschleunigt werden.
Die Flugtechnik muss in Österreich wie auch in vielen anderen Ländern in einer Grundausbildung erlernt werden, Sicherheit und eine realistische Selbsteinschätzung sind dabei oberstes Gebot. Die Sondermarke zeigt in einem „luftigen“ Design mit dynamischem Farbkontrast eine Paragleiterin in ihrem Gurtzeug sowie eine Gesamtansicht des Fluggeräts.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 19.10.2019
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3489
 
Brigitte Am: 02.09.2019 07:05:07 Gelesen: 461776# 641 @  
Sport und Luft – Fallschirmspringen

Die 2018 begonnene Serie „Sportarten“ stellt populäre und auch weniger bekannte sportliche Disziplinen in den Mittelpunkt. Im heurigen Jahr sind die drei Marken Sportarten gewidmet, die in luftigen Höhen ausgeübt werden.

Der Sturz in die Tiefe

Fallschirmspringen ist der Sprung aus einem Luftfahrzeug wie einem Flugzeug, Hubschrauber oder Ballon. Schon Leonardo da Vinci fertigte Konstruktionszeichnungen eines funktionsfähigen Fallschirms an, und im Laufe der Zeit unternahmen zahlreiche Menschen Versuche, mit selbstkonstruierten Schirmgespannen von Türmen und Dächern zu springen. Als erster dokumentierter Fallschirmsprung gilt der Absprung des Franzosen Louis-Sébastien Lenormand, der sich 1783 mit einem stoffbespannten Weidengeflecht erfolgreich vom Turm eines Observatoriums stürzte. 1797 wagte André-Jacques Garnerin über Paris als Erster den Absprung aus einem Ballon. Seine Frau Jeanne Labrosse ging zwei Jahre später als erste Fallschirmspringerin in die Geschichte ein.

Die Idee des faltbaren Paketfallschirms stammte von der deutschen Fallschirmpionierin Käthe Paulus, die ab 1893 hunderte Sprünge absolvierte und im Ersten Weltkrieg auch das deutsche Heer beriet. Fallschirme etablierten sich schnell im militärischen Bereich, anfangs vor allem als Rettungsgerät, erst seit den 1950ern finden sie als ziviles Sportgerät Verbreitung.

Fallen und schweben

Fallschirmspringer haben einen Hauptfallschirm, einen Reservefallschirm und ein Gurtzeug. Ein Öffnungsautomat öffnet automatisch in einer gewissen Höhe den Reserveschirm, falls sich der Hauptschirm nicht geöffnet haben sollte. Nach dem Ausstieg aus dem Luftfahrzeug, meist in rund 4.000 Metern Höhe, folgt der freie Fall, der je nach Geschwindigkeit rund 60 Sekunden dauert. Bei einer Höhe von etwa 1.000 Metern wird der Fallschirm händisch geöffnet, die Landung erfolgt nach etwa fünf Minuten „Schirmfahrt“.
Der Einstieg ins Fallschirmspringen ist oft ein Tandemsprung gemeinsam mit einem geübten Springer. Erfahrene Springer versuchen sich im Zielspringen oder in anderen Disziplinen wie Figurenspringen oder Formationsspringen in einer Gruppe. Dabei werden im Freifall verschiedene Figuren geformt. Das Markenmotiv im luftig-grünen Design zeigt eine Fallschirmspringerin im freien Fall und bei der Schirmfahrt.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 19.10.2019
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3490
 
Brigitte Am: 04.09.2019 07:01:08 Gelesen: 461621# 642 @  
Sport und Luft – Segelfliegen

Die 2018 begonnene Serie „Sportarten“ stellt populäre und auch weniger bekannte sportliche Disziplinen in den Mittelpunkt. Im heurigen Jahr sind die drei Marken Sportarten gewidmet, die in luftigen Höhen ausgeübt werden.

Fliegen ohne Motor

Otto Lilienthal machte Ende des 19. Jahrhunderts erste Versuche mit einem Gleitflugzeug. Die Gebrüder Wright entwickelten ein Doppeldecker-Gleitflugzeug, das sie 1903 schließlich mit einem Motor versahen. Der Vertrag von Versailles untersagte nach Ende des Ersten Weltkriegs den unterlegenen Nationen aber den Motorflug, was schließlich das Interesse am Segelfliegen wieder anfachte. Im Rhön-Gebirge in Deutschland fanden in dieser Zeit auch die ersten Segelflugwettbewerbe statt. Ab den 1920er-Jahren gewann der Segelflug auch in Österreich an Bedeutung, einer der bedeutendsten Flugpioniere dieser Zeit war Robert Kronfeld, der zahlreiche Rekorde erzielen konnte.

Die Kräfte der Natur

Segelfliegen ist, vereinfacht gesagt, Fliegen ohne Motor. Die Form von Segelflugzeugen ist daher besonders aerodynamisch und zum Gleiten optimiert. Allerdings braucht ein Segelflugzeug Hilfe beim Aufstieg in die Lüfte: Mittels Seilwinde oder mit Hilfe eines Motorflugzeugs wird das Segelflugzeug in die Höhe gezogen. Nach dem Abkoppeln gleitet das Segelflugzeug nach den Gesetzen der Physik abwärts. Wind und Sonne sorgen dafür, dass das Flugzeug nicht rasch wieder zu Boden sinkt: Die von der Sonne erwärmte Luft steigt auf, und den durch diese Thermik entstandenen Aufwind oder etwa auch einen Hangaufwind kann die Pilotin oder der Pilot nutzen, um durch Kreisen wieder an Höhe und auch an Geschwindigkeit zu gewinnen.

Die hier wirkenden Kräfte können ein Segelflugzeug bei Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h mehr als tausend Kilometer weit bringen. Die Beherrschung des Fluggerätes erfordert eine gründliche Ausbildung mit sowohl praktischen als auch theoretischen Aspekten und entsprechenden Abschlussprüfungen. Gute Kenntnisse der Aerodynamik sind dabei ebenso wichtig wie Wissen über Meteorologie und die Auswirkungen der Geländeform.

Auf der Sondermarke sind eine Pilotin sowie ein Segelflugzeug in der Luft zu sehen. Der Farbkontrast und das Design der Marke erinnern – passend zum Thema „Sport und Luft“ – an Luftströmungen.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 19.10.2019
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3491
 
Brigitte Am: 06.09.2019 07:04:05 Gelesen: 461433# 643 @  
Flachgauer Tracht

Im Mittelpunkt der Serie „Klassische Trachten“ steht diesmal das Dirndl aus dem Salzburger Flachgau. Die Alltagstracht besticht durch ihre frischen Farben und den typischen Schnitt.

Das Alltagsdirndl

Die Flachgauer Tracht ist eine erneuerte Tracht, die bewusst sehr frei in der Gestaltung angelegt ist, um die Kreativität und Vielfalt zu fördern und die Tracht optimal in den Alltag integrieren zu können. Charakteristisch sind der eckige Ausschnitt auf der Vorderseite des Oberteils sowie die aufgesetzte schmale Patte, die mit Druckknöpfen befestigt ist. Verwendet werden Stoffe aus Leinen, Baumwolle oder Mischgewebe in uni oder mit Blümchen- oder Karomuster, der Rock wird farblich mit dem Oberteil abgestimmt. Je nach Stoffmuster sind die Patte oder die Bordüre am Saum oft mit einer einfarbigen Paspelierung verziert. Alternativ wird auch in Anlehnung an die Festtracht statt des Oberteils mit Patte ein Leinen-Schnürmieder mit einer breiten Blende, einer Rückenteilungsnaht und eingefassten Trägern getragen. Die Schnürhaken des Mieders werden oft aufwendig aus Gold- oder Silberlegierungen gefertigt. Für feierliche Anlässe gibt es die Flachgauer Festtracht aus Seide oder Brokat, deren Leib mit floralen Motiven bestickt und mit Samt besetzt ist.

Das auf der Sondermarke abgebildete Flachgauer Dirndl besteht aus einem roten Leinenoberteil in Fischgrätbindung und einem farblich abgestimmten, bedruckten Rock mit einer Bordüre in der Farbe des Oberteils. Dazu wird mit einer breiten Schleife eine hellgrüne Baumwollschürze mit Streublümchen gebunden. Eine einfache weiße Dirndlbluse mit kurzen Ärmeln und einer roten Paspelierung am eckigen Ausschnitt und an den Ärmeln komplettiert das Dirndl.

Vielfältig wie die Region

Der Flachgau ist der nördlichste Gau und umringt die Landeshauptstadt Salzburg. Mit seinen Seen, Becken und Bergen bietet er viel Abwechslung, und so vielfältig wie die Landschaft sind auch die regionalen Dirndlvarianten. Eines der bekanntesten Dirndln aus dem Flachgau ist das Henndorfer Dirndl. Es wird gern aus blau kariertem Stoff („Bettzeugkittel“) genäht und hat eine geknöpfte Patte. Die Schürze wird nicht wie sonst üblich mit einer Schleife gebunden, sondern mit Knöpfen am Dirndl befestigt.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 25.10.2019
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3492
 
Brigitte Am: 28.10.2019 10:12:22 Gelesen: 446643# 644 @  
Weihnachten 2019 – Weihnachtsbaum mit Kristall

Ein besonderer Weihnachtsbaum

Ein glitzernder geschliffener Kristall schmückt die Spitze dieses außergewöhnlichen, typografisch gestalteten Weihnachtsbaums und zaubert festliche Stimmung auf Ihre Weihnachtspost.

Auf dem grünen Hintergrund der Briefmarke zeichnet sich der Umriss eines Weihnachtsbaums ab. Der Baum ist nur durch die ikonische Form angedeutet – kein Stamm, keine Nadeln, keine Zweige sind zu sehen, und dennoch weiß man sofort, was dargestellt ist.

Das Außergewöhnliche an diesem Weihnachtsbaum ist, dass er ausschließlich aus weißen typografischen Ornamenten gebildet ist, die wie zarter Schmuck die unsichtbaren Äste des Baums zieren und gleichzeitig seine Silhouette bilden. Die filigranen Elemente erinnern ein wenig an luftiges Engelshaar oder an feinen Schnee. Typografische Schnörkel, Schlaufen, stilisierte Ranken – die Vielfalt der schmückenden Formen ist groß.

Ornamentik und Typografie

Verzierende Elemente aus der dekorativen Kunst nennt man Ornamente. Sie dienen der Ausschmückung von Bildern, Büchern, Vasen, Bauwerken oder Möbelstücken und spiegeln dabei das Verständnis von Schönheit der jeweiligen Kultur und Epoche wider: Aus der griechischen Antike kennt man etwa die Mäander, während der Jugendstil für seine floralen Elemente und geschwungenen Linien bekannt ist.

Bücher werden seit jeher gerne verziert, etwa mit aufwendig gestalteten Initialen in mittelalterlichen Handschriften oder mit prachtvollen Buchumschlägen. Ornamente spielen eine große Rolle in der Typografie, der Gestaltung eines Druckwerks mit Schrift, die weit über die bloße Auswahl einer Schriftart hinausgeht. Im Druckwesen bezeichnet man Lettern, die keine Schriftzeichen, sondern Ornamente tragen, als typografische Ornamente oder Zierrat. Typografische Schnörkel werden an Buchstaben am Anfang oder Ende eines Wortes angehängt. Elemente wie Vignetten, Fleurons (stilisierte Blumen) oder Schlussstücke zeigen meist das Ende eines Textabschnitts oder den Beginn eines neuen Kapitels an, kunstvolle Ornamente schmücken Titelblätter und Vorsatz. In der gegenwärtig erkennbaren „Renaissance der klassischen Typografie“ werden diese Ornamente auch in modernen digitalen Schriften wieder angeboten.





Nennwert: 2,70 Euro
Ausgabetag: 08.11.2019
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3493
 
Brigitte Am: 30.10.2019 07:04:05 Gelesen: 446288# 645 @  
Gemeinschaftsausgaben Luxemburg – Kaiser Karl V.

Der Weltenherrscher

Kaiser Karl V. war jener Habsburger Monarch, in dessen Reich „die Sonne nie unterging“. Dieser Markenblock in einer Gemeinschaftsausgabe mit der Post Luxembourg erinnert an den machtvollen Herrscher.
Karl wurde 1500 als Sohn Philipps I. von Habsburg in Burgund geboren. Sein Großvater Kaiser Maximilian I. hatte durch die Verheiratung Philipps mit Johanna von Kastilien den Anspruch der Habsburger auf Spanien gesichert.

Als Philipp I. bereits 1506 verstarb, wurde der sechsjährige Karl von seiner Tante Margarete, der Statthalterin in den Niederlanden, als künftiger Herrscher aufgezogen. 1515 erklärte Kaiser Maximilian seinen Enkel für mündig, Karl wurde somit Herzog von Burgund und der Burgundischen Niederlande und damit auch von Luxemburg, das 1441 an das Haus Burgund gefallen war. Nach dem Tod des spanischen Königs wurde Karl 1516 König von Spanien. Mit Maximilians Tod 1519 erbte er auch den Titel Erzherzog von Österreich und wurde zum römisch-deutschen König sowie in weiterer Folge zum Kaiser.

Kaiser Karl V.

Karl V. verstand sich als Bewahrer des Friedens und des Glaubens, gleichzeitig war er bestrebt, seine Herrschaft in den reichen neuen Kolonien in Südamerika auszudehnen. Zeit seines Lebens war Karl V. in Konflikte mit Frankreich verstrickt, und innerhalb seines Reiches trat die Reformation unter Martin Luther ihren Siegeszug an. 1556 trat Karl von seinen Ämtern zurück und überließ seinem Sohn Philipp II. die spanischen Gebiete. Sein Bruder Ferdinand war bereits seit 1521 Erzherzog von Österreich. Karl V. verstarb 1558 in einem spanischen Kloster.

Als Herrscher über ein Weltreich beherrschte Karl V. neben Französisch, Flämisch und Latein auch ein wenig Deutsch, Italienisch und Spanisch. Seine Aussage „Quot linguas calles, tot homines vales“ („So viele Sprachen du kannst, so oft bist du Mensch“) wird heute gerne als Sinnbild einer globalisierten Gesellschaft verwendet, während Karl es wohl eher als Ausdruck seines Machtanspruchs sah. Der Markenblock zeigt ein Gemälde Karls V. mit seinem Hund, es stammt von seinem Zeitgenossen Jakob Seisenegger, der als Schöpfer der habsburgischen Repräsentationsbildnisse mit Darstellung der ganzen Figur gilt. Das Werk war Vorbild für ein berühmtes Porträt Karls V. von Tizian.





Nennwert: 1,75 Euro
Ausgabetag: 08.11.2019
Markengröße: 43,00 x 51,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 120.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3494 (Block 111)
 
Brigitte Am: 01.11.2019 07:01:02 Gelesen: 445866# 646 @  
Weihnachten 2019 – 70 Jahre Postamt Christkindl selbstklebend

Die Wallfahrtskirche Christkindl

Zum Jubiläum 70 Jahre Postamt Christkindl verausgabt die Österreichische Post zwei attraktive Weihnachtsbriefmarken in unterschiedlichem Design, die beide ein winterliches Aquarell der Wallfahrtskirche von Christkindl zeigen.

Auf der Weihnachtsbriefmarke im modernen Design steht die Zahl 70 im Vordergrund, die auf die diesjährige 70. Saison des Postamts Christkindl verweist. In winterlich-weihnachtlichem Blau und Gold umrahmt die Zahl das von Altbischof Dr. Reinhold Stecher geschaffene Aquarell mit der schneebedeckten barocken Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr, die unmittelbar neben dem Postamt Christkindl liegt.
Der Bau der Kirche „Zum Christkindl unterm Himmel“, wie sie auch genannt wird, wurde 1702 nach Plänen des Barockbaumeisters Carlo Carlone begonnen und unter der Leitung von Jakob Prandtauer vollendet. Die kleine Wachsfigur des Christkindls, das der Steyrer Ferdinand Sertl um 1695 in den Fichtenstamm gestellt hatte, befindet sich heute in einem kleinen Schrein am Hochaltar oberhalb des vergoldeten Tabernakels in Form einer Weltkugel.

Das Postamt Christkindl

Am 15. Dezember 1950 öffnete das Postamt Christkindl erstmals seine Pforten. Der improvisierte Postschalter befand sich damals in der Küche des Mesners der Kirche, wo die Postexpedientin Johanna Zeilinger rund 42.000 Postsendungen mit dem ersten Christkindl-Sonderstempel versah. Im zweiten Jahr übersiedelte das Postamt in das nebenan liegende Gasthaus „Zur schönen Aussicht“, das heute als Hotel und Restaurant „Christkindlwirt“ geführt wird. Seitdem ist dort in der Post Stube das Postamt Christkindl untergebracht. Seit 1951 werden neben inländischen Postsendungen auch solche aus dem Ausland abgestempelt.

1953 verausgabte die Österreichische Post erstmals eine eigene Weihnachtsbriefmarke. Rund 1,8 Millionen Briefsendungen, die „über Christkindl“ an das Postamt Christkindl verschickt werden, werden dort alljährlich mit dem Weihnachtsstempel oder mit dem Dreikönigsstempel, der vom 27. Dezember bis zum 6. Jänner verwendet wird, abgestempelt. Im Weihnachtspostamt Christkindl werden auch viele tausende Briefe beantwortet, die Kinder aus aller Welt an das Christkind schicken.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 15.11.2019
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Agnes Steiner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 600.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3495
 
Brigitte Am: 04.11.2019 07:01:01 Gelesen: 445281# 647 @  
Weihnachten 2019 – Goldene Sams-Krippe

Die „Sams-Krippe“

Die Weihnachtsmarke zeigt Maria und Josef mit dem Jesuskind als geschnitzte Figuren der historischen Goldenen Sams-Krippe aus dem Schlossmuseum Linz.

Die Weihnachtskrippe hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Sie war ursprünglich zur Weihnachtszeit in der Pfarrkirche von Bad Ischl im oberösterreichischen Salzkammergut aufgestellt. Später erwarb der Bad Ischler Johann Bramberger, vulgo Sams, die Krippe und gab ihr in seinem Haus am Fuße des Siriuskogels eine neue Bleibe. Als einem der ersten Bad Ischler wurde Bramberger im Ersten Weltkrieg die Goldene Tapferkeitsmedaille verliehen, was ihm im Ort den Namen „Goldener Sams“ einbrachte. Die ehemalige Pfarrkirchenkrippe konnte man in seinem Haus „hinterm Hundskogel“, wie der Siriuskogel im Volksmund immer noch heißt, besichtigen, und bald wurde der Name des Besitzers auf die Krippe übertragen, die fortan „Goldene Sams-Krippe hinterm Hundskogel“ hieß. 1955 erwarb das Oberösterreichische Landesmuseum die Krippe, sie ist heute im Schlossmuseum Linz ausgestellt.

Die Krippenfiguren

Die Landschaftskrippe besteht aus mehr als 160 Einzelfiguren und einer Darstellung der Stadt Bethlehem im Stil der typischen Bad Ischler Bürgerhäuser aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. In der jetzigen Aufstellung hat sie eine Breite von fast 4 und eine Tiefe von 1,45 Metern. Die Figuren stammen aus der Zeit von 1780 bis 1860, der Bestand wurde immer wieder ergänzt und erweitert. So können auch Wechselszenen dargestellt werden, etwa die Herbergssuche, der Kindermord von Bethlehem und die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige mit ihrem großen Gefolge. Bis heute gehört das Aufstellen der Krippenfiguren im Salzkammergut zu den eifrig gepflegten Familienbräuchen und ist auch als immaterielles Kulturerbe der UNESCO geschützt.

Die Krippenfiguren wurden von Schnitzern aus der Region gefertigt, die jedoch namentlich nicht bekannt sind. Das Krippenschnitzen – im Salzkammergut „Schnegern“ genannt – war für die Forstarbeiter ein beliebtes Zubrot im Winter. Die einzelnen Figuren sind zum Teil aufwendig bemalt. Dabei präsentieren sich die Hirten in der landesüblichen Tracht, und in manchen kleinen Szenen gibt es viel aus der näheren Umgebung zu entdecken.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 22.11.2019
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 1.000.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3496
 
Brigitte Am: 06.11.2019 07:03:04 Gelesen: 444701# 648 @  
Weihnachten 2019 – 70 Jahre Postamt Christkindl nassklebend

Weihnachtsbriefmarken von Bischof Stecher

Zum Jubiläum 70 Jahre Postamt Christkindl verausgabt die Österreichische Post zwei attraktive Weihnachtsbriefmarken in unterschiedlichem Design, die beide ein winterliches Aquarell der Wallfahrtskirche von Christkindl zeigen.

Dieses Aquarell stammt vom Innsbrucker Altbischof Dr. Reinhold Stecher, der nicht nur Briefmarkensammler, sondern auch Hobbymaler war und von 2005 bis zu seinem Tod 2013 sieben Weihnachtsbriefmarken für die Österreichische Post gestaltete. Bereits im Jahr 2006 war dieses Aquarell von Christkindl das Motiv einer Weihnachtsbriefmarke.

Dr. Reinhold Stecher verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in seiner Heimat Tirol. Er war begeisterter Bergsteiger, Autor, Zeichner und Maler, was in den stimmungsvollen Motiven der von ihm geschaffenen Adventmarken auch zum Ausdruck kommt: „Ich steuere ja zum Geheimnis der Weihnacht nur ein wenig Stimmung bei. Aber da kein christliches Fest in unsere Gesellschaft emotional tiefer eingebettet ist als Weihnachten, kann die kleine Erinnerung auf der Briefecke doch dazu beitragen, dass da nicht nur der Brief, sondern auch das Herz auf die Reise geht in Richtung des großen Friedens.“

Berühmt ist Christkindl nicht nur für die malerische Wallfahrtskirche, sondern auch für sein Weihnachtspostamt, das heuer seine 70. Saison feiert: Am 15. Dezember 1950 öffnete das Postamt Christkindl erstmals seine Pforten. Millionen Menschen schicken seitdem ihre Weihnachtspost mit der Zusatzmarke „Über Postamt Christkindl“ und lassen sie dort mit dem alljährlichen Sonderstempel versehen. Tausende Briefe, die Kinder ans Christkind schicken, werden ebenfalls im Postamt Christkindl beantwortet.

„Zum Christkindl unterm Himmel“

So wird die Wallfahrtskirche in Christkindl, einem Stadtteil von Steyr in Oberösterreich, auch genannt. Die Legende sagt, dass 1695 Ferdinand Sertl aus Steyr eine Wachsfigur des Jesuskinds in einen hohlen Baum stellte und dort für seine Heilung betete. Als er tatsächlich gesund wurde, sprach sich das rasch herum. Immer mehr Menschen pilgerten zum Christkind im Baum. Bald wurde eine Holzkapelle um den Baum errichtet, und im 18. Jahrhundert gab schließlich der Abt des Stifts Garsten den Auftrag zum Bau der heutigen Barockkirche.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 29.11.2019
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Agnes Steiner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.100.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3497
 
Brigitte Am: 08.11.2019 07:05:07 Gelesen: 444223# 649 @  
Weihnachten 2019 – Kinder mit Schlitten

Eine Schlittenfahrt im Schnee

Ein nostalgisches Motiv ziert die selbstklebende Weihnachtsmarke: Zwei Kinder führen auf dem Schlitten einen kleinen Tannenbaum, der wohl am Heiligen Abend zuhause in der Stube als Christbaum aufgeputzt werden soll.

Die Kinder haben viel Spaß bei ihrer Fahrt mit dem Schlitten: Der Bub schiebt die Rodel an, das Mädchen hält das Bäumchen fest in den Händen, um es nicht zu verlieren. Warm angezogen sind sie, mit Jacken und Mützen, Schal, Stiefeln und dicken Strümpfen, damit sie nicht frieren.

Das Briefmarkensujet stammt von einer Farblithografie auf einer Weihnachtspostkarte aus der Zeit um 1900. Damals konnten sich die wenigsten Menschen große Geschenke leisten. Ein geschmückter Baum, ein festliches Mahl – und der Besuch der Weihnachtsmesse mit der Familie war für viele der Höhepunkt des Heiligen Abends. Wenn es etwas Besonderes gab, dann waren das meist kleine Naschereien wie Zuckerwerk, Lebkuchen, vergoldete Nüsse oder Äpfel auf dem Baum – festliche Köstlichkeiten, die es sonst kaum gab.

Oh Tannenbaum!

Der Brauch, zu Weihnachten einen geschmückten Baum aufzustellen, hat lange Tradition. Grüne Zweige sind ein Symbol für Fruchtbarkeit und das Wiedererwachen der Natur. Schon die Römer schmückten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Lorbeerzweigen als Zeichen des Lebens. Im Mittelalter stellte der Baum bei Krippenspielen in der christlichen Kirche den Paradiesbaum dar, von dem Eva den Apfel pflückte. Im Laufe der Zeit wurde der Baum nicht nur mit Äpfeln, sondern auch mit Süßigkeiten und anderen Früchten geschmückt, und schließlich wurden auch außerhalb der Kirche immer aufwendiger dekorierte Tannenbäume aufgestellt. Der geschmückte Weihnachtsbaum wurde sowohl in der protestantischen als auch in der katholischen Bevölkerung zum weihnachtlichen Brauch, der sich im 19. Jahrhundert in allen gesellschaftlichen Schichten verbreitete und mit den Auswanderern auch nach Übersee gelangte. Heute sind der Fantasie beim Schmücken keine Grenzen gesetzt – allerorts glitzert es in bunten Farben, Sprühkerzen funkeln und Süßes verlockt zum Naschen. Alternativ verzieren manche ihren Baum auch mit Strohsternen, Zapfen und anderen Naturmaterialien.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 29.11.2019
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
MiNr. 3498
 
Brigitte Am: 03.12.2019 14:09:40 Gelesen: 439691# 650 @  
100 Jahre Salzburger Festspiele

Das Fest der Hochkultur

Alljährlich sind sie der kulturelle Höhepunkt des Sommers in Österreich und in Bezug auf die internationale Resonanz auch durchaus in ganz Europa: die Salzburger Festspiele. Die Österreichische Post gratuliert zum 100-Jahr-Jubiläum mit einer Sondermarke.

Im adaptierten Design einer von der Münze Österreich verausgabten Münze zeigt die Sondermarke stilisierte Masken und eine reduzierte Violine, die Musik und die darstellenden Künste repräsentieren. Eine in Linien aufgelöste Friedenstaube symbolisiert den Charakter der Festspiele als Friedensprojekt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.

2019 besuchten mehr als 270.000 Besucherinnen und Besucher aus aller Welt insgesamt 199 Aufführungen. Alljährlich wird dabei von den renommiertesten KünstlerInnen und Orchestern der Welt ein vielfältiges künstlerisches Programm geboten: Schauspiel, Oper und Konzerte von der Klassik bis hin zur Moderne. Im Zentrum stehen dabei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, dem wohl bekanntesten Salzburger aller Zeiten, sowie von Richard Strauss, der einer der Mitbegründer der Festspiele war.

Für großes Interesse sorgen immer wieder aufs Neue die Aufführungen des Jedermann auf dem Salzburger Domplatz. Fast in jedem Jahr wurde Hugo von Hofmannsthals berühmtes Spiel vom Sterben des reichen Mannes dort aufgeführt, angefangen mit der Inszenierung von Max Reinhardt am 22. August 1920, die als Geburtsstunde der Festspiele gilt.

Die Gründung der Salzburger Festspiele

Schon im 19. Jahrhundert wurden Überlegungen angestellt, in der Stadt regelmäßig Mozart-Festspiele zu veranstalten. Einem Kreis um Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss gelang es schließlich, mit der Jedermann-Aufführung 1920 die Festspiele zu etablieren. Im Jahr darauf folgten die ersten Konzerte, und 1922 dirigierte Richard Strauss selbst die erste Opernaufführung, den Don Giovanni. Im Gegensatz zu den Bayreuther Festspielen sind die Salzburger Festspiele nicht auf eine Spielstätte beschränkt, sondern der Festspielbezirk umfasst das Große Festspielhaus, das Haus für Mozart, die Felsenreitschule sowie den Domplatz und die Kollegienkirche. Zur Festspielzeit ist Salzburg jedenfalls „das Herz vom Herzen Europas“, wie schon Hugo von Hofmannsthal anmerkte.





Nennwert: 2,70 Euro
Ausgabetag: 21.01.2020
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Helmut Andexlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3499
 
Brigitte Am: 05.12.2019 07:08:00 Gelesen: 439611# 651 @  
25. Jahrestag EU-Beitritt Österreich

Der Weg in die Europäische Union

Seit 1. Jänner 1995 ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Bei der Volksabstimmung vom 12. Juni 1994 stimmten 66,6 Prozent der Bevölkerung für den Beitritt Österreichs zur EU (damals noch die Europäische Gemeinschaft EG).

In den 1980er-Jahren und mit dem Beginn der Ostöffnung erlangte die Teilnahme Österreichs am europäischen Binnenmarkt immer größere politische und wirtschaftliche Bedeutung, was schließlich mit dem sogenannten „Brief nach Brüssel“ vom 17. Juli 1989 zum Beitrittsansuchen Österreichs an die EG führte. Der Rat der Europäischen Gemeinschaft sowie die Europäische Kommission stimmten der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zu, diese dauerten bis zum 12. April 1994 an. Nach der erfolgreichen Volksabstimmung vom 12. Juni unterzeichnete schließlich Bundeskanzler Franz Vranitzky am 24. Juni 1994 auf dem EU-Gipfel in Korfu den Vertrag zum Beitritt Österreichs zur EU. Mit 1. Jänner 1995 wuchs somit die Europäische Union mit den drei neuen Mitgliedern Österreich, Schweden und Finnland auf insgesamt 15 Mitgliedsstaaten an. Das Motiv der Sondermarke zum 25-Jahr-Jubiläum des EU-Beitritts Österreichs zeigt eine Kombination der österreichischen Flagge und jener der EU mit den charakteristischen zwölf goldenen Sternen auf blauem Hintergrund.

Österreich in der EU

Ziele und Werte der EU sind im Vertrag von Lissabon und in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union festgelegt. Dazu gehören unter anderem die Förderung des Friedens, eine nachhaltige Entwicklung und die Eindämmung sozialer Ungerechtigkeit. Die EU strebt eine Gesellschaft an, in der Inklusion, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Solidarität und Nichtdiskriminierung selbstverständlich sind.
Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, die mittlerweile auf 28 Mitgliedsstaaten (Stand November 2019) angewachsen ist, bringt viele Vorteile. Sie trägt zum Schutz der grundlegenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rechte bei. Dazu zählen etwa die Teilnahme am Binnenmarkt, der freie Personenverkehr im Rahmen des Schengen-Raums sowie der Euro als gemeinsame Währung. Vor allem kleine Länder wie Österreich profitieren von der Stärke der EU als gewichtige Organisation, in der jedes Mitgliedsland Mitspracherechte hat.





Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 22.01.2020
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 145.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3500
 
Brigitte Am: 07.12.2019 07:03:00 Gelesen: 439542# 652 @  
Frequenzsprungverfahren – Hedy Lamarr
Serie: Österreichische Erfindungen

Von Wien nach Hollywood

Die diesjährige Marke aus der Serie „Österreichische Erfindungen“ ist einer außergewöhnlichen Frau gewidmet: Hedy Lamarr war nicht nur ein Filmstar von Weltrang, sondern auch eine hochbegabte Erfinderin, deren bahnbrechende Entwicklungen bis heute Einsatz finden.

Die meisten kennen Hedy Lamarr als „Leinwandgöttin“, die einst als schönste Frau der Welt galt. Dabei war sie eine ungeheuer vielseitige Frau, die ein abenteuerliches Leben führte.

1914 als Tochter eines Bankiers und einer Pianistin in eine jüdische Wiener Familie hineingeboren, spielte Hedwig Eva Maria Kiesler, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, schon mit 17 Jahren ihre erste Hauptrolle in einem Film mit Heinz Rühmann. Ihr nächster Film „Ekstase“ aus 1933 war wegen seiner Nacktszenen ein Skandal, und ihr Ehemann – der erste von insgesamt sechs – verbot ihr daraufhin das Filmen. Die Ehe endete 1937, und Hedwig reiste alleine über Paris und London in die USA, wo sie als Hedy Lamarr Karriere beim Film machte und zur Stilikone wurde. Bis 1958 drehte sie zahlreiche Filme mit den großen Stars der Zeit, danach lebte sie sehr zurückgezogen. Am 19. Jänner 2000 verstarb sie vereinsamt in Florida, ihre letzte Ruhe fand sie in einem Ehrengrab in Wien.

Filmstar und Erfinderin

Hedy Lamarr war aber nicht nur ein ausnehmend schöner Filmstar, sondern auch eine begabte Technikerin. Zusammen mit dem amerikanischen Komponisten George Antheil entwickelte sie 1942 für die Alliierten das Frequenzsprungverfahren, das zur Steuerung für Torpedos eingesetzt werden konnte. Durch wechselnde Frequenzen waren die Funksignale schwer zu orten und störungssicher. Das äußerst komplexe Verfahren wurde zwar von den USA im Krieg nicht eingesetzt, es war jedoch die Grundlage für heutige Kommunikationstechnologien wie Bluetooth, WLAN und GSM.

1997 erhielten Lamarr und Antheil für ihre Erfindung den Electronic Frontier Pionier Award. 2014 wurde Hedy Lamarr posthum in die National Inventors Hall of Fame in den USA aufgenommen. Zu ihren Ehren wird in Österreich, Deutschland und der Schweiz der Tag der Erfinder an ihrem Geburtstag, dem 9. November, gefeiert. 2018 wurde erstmals der Hedy-Lamarr-Preis vergeben, der österreichische Wissenschaftlerinnen für innovative Leistungen in der IT ehrt.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 22.01.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken auf Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3501
 
Brigitte Am: 08.12.2019 07:03:02 Gelesen: 439488# 653 @  
Georg Haberler – untitled (LP01)
Serie: Junge Kunst in Österreich

Das Spiel mit dem Licht

Die diesjährige Sondermarke aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ zeigt ein farbintensives, großformatiges Werk ohne Titel aus dem Jahr 2019 von Georg Haberler.

Es erinnert ein wenig an einen Blick durch den Vorhang eines Fensters: Der Hintergrund schimmert durch das feine Siebdruckgewebe und verändert die Wahrnehmung der davor liegenden Malerei – er rückt damit weiter „in den Vordergrund“. Gleichzeitig wirft aber auch das durch den dünnen Stoff einfallende Licht die Farben an die dahinter liegende Wand und macht diese so zu einem Teil des Kunstwerks. Der Keilrahmen des Bildes wird ebenfalls zum gestalterischen Element, indem er durch das transparente Material erkennbar ist. Für die Malerei werden hochpigmentierte Acrylfarben verwendet, hier vor allem Pink- und Blautöne.

Der Künstler

Georg Haberler, 1985 in Graz geboren, studierte nach einer Ausbildung zum Informatiker in Graz Architektur. Ab 2010 absolvierte er in seiner Wahlheimat Wien ein Studium bei Erwin Bohatsch an der Akademie der bildenden Künste. Studien in Porto und in Hamburg bei Anselm Reyle und Gregor Hildebrandt folgten. Maßgeblich ist für den Künstler, dass er bei der Malerei – anders als etwa bei der Architektur – den gesamten Entstehungsprozess kontrollieren und zur Gänze selbst abwickeln kann. Großen Wert legt er bei seinen Arbeiten auf die manuellen Prozesse und Fertigkeiten, die Kunst mit Handwerk verbinden.

Typographie und das Spiel mit Worten sind ein weiterer wichtiger Aspekt in Georg Haberlers Kunst: In einer Serie von Werken mit speziellem Wien-Bezug werden die Titel von Liedern Georg Kreislers als Anagramme umgeformt, aus „Die Wanderniere“ wird so etwa „Die Einwanderer“. Wörter werden greifbar, aber sie sind rätselhaft. Sie geben keine Antworten, sondern werden zu Fragen. Kunstwerke mit Spiegelungen auf lackiertem Metall oder ein graviertes „Handy“, das nicht nur den Benutzer spiegelt, sondern auch als Druckplatte dient, reflektieren wiederum Haberlers technische Ausbildung.

Das 1,8 mal 1 Meter große Werk, das der Briefmarke zugrunde liegt, ist Teil einer Serie, die 2019 in Berlin ausgestellt war.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 28.01.2020
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3502
 
Brigitte Am: 07.01.2020 15:26:16 Gelesen: 430971# 654 @  
Österreichische Post überrascht mit einer Briefmarke zum Brexit

Auf bereits produzierter Marke ursprüngliches Austrittsdatum überdruckt

Am 22. Jänner 2020 erschien die Sonderbriefmarke „25. Jahrestag EU-Beitritt Österreichs“. Nur wenige Tage später, am 31. Jänner, erscheint die nächste Briefmarke, die sich der Europäischen Union widmet – diesmal dem Brexit.

Seit 2016 beschäftigt der Brexit die EU auf allen Ebenen, denn erstmals begehrte ein Staat den Austritt aus der EU. Die Österreichische Post widmet nun dem tatsächlichen Exit der Briten – dem „Brexit“ – eine Sondermarke.

So speziell und einzigartig wie die Geschichte des Brexits ist, ist auch die Sondermarke, die die Österreichische Post nun dazu verausgabt. Ausgehend vom avisierten Austrittstermin 29. März 2019 wurde eine Sondermarke mit diesem Datum gedruckt. Um die Sonderstellung auch optisch hervorzuheben, wurde die Fläche des Vereinigten Königreichs mit einem hellblauen Transparentlack versehen. Die EU-Staaten wurden hingegen dunkelblau im normalen Offset-Verfahren gedruckt, die Nichtmitglieder der EU sind weiß abgebildet.

Aus dem 29. März 2019 wurde schließlich der 31. Jänner 2020 – und die ursprüngliche Briefmarke wurde mittels Überdruckverfahren aktualisiert.

Die Marke ist ab 31. Jänner 2020 in den drei Verkaufsstellen (Steinheilgasse 1, 1210 Wien, Gleinker Hauptstraße 1, 4407 Steyr-Gleink und Bahnhofsgürtel 48-50, 8020 Graz), unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post (Telefon: +43 577 67 – 95095; E-Mail: sammler-service@post.at) erhältlich.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 31.01.2020
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Überdruck
Auflage: 140.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3503
 
Brigitte Am: 09.01.2020 07:03:00 Gelesen: 430460# 655 @  
Laurin & Klement Typ A
Serie: Autos

Geschichte auf vier Rädern

Wunderschön ist das Motiv der diesjährigen Sondermarke aus der Serie „Autos“: die zweisitzige Voiturette A von Laurin & Klement mit eleganter dunkelroter Lackierung und Holzspeichenrädern.

1895 gründeten der Buchhändler Václav Klement und der Schlosser Václav Laurin im böhmischen Mladá Boleslav (Jungbunzlau) das Unternehmen Laurin & Klement, das zu Beginn Fahrräder baute und reparierte. Bald wurden auch Motorräder hergestellt, mit denen auch so manche Rennen gewonnen wurden. Ab 1901 begann L & K, wie das Kürzel des Unternehmens lautete, mit der Entwicklung von Automobilen.

Das erste Modell wurde 1905 vorgestellt: der Laurin & Klement Typ A mit einem wassergekühlten 1-Liter-Viertakt-Zweizylindermotor und einer Leistung von 7 PS, der auf der Sondermarke abgebildet ist. Bis zu 40 km/h erreichte die kleine zweisitzige Voiturette, wie man solche leichten Kleinwagen nannte. Der Wagen war der Star des Prager Autosalons 1906 und ausgesprochen erfolgreich. Schon um 3.600 Kronen war er zu haben, deutlich günstiger als andere Automobile der Zeit. Bemerkenswert ist neben dem modernen Hinterradantrieb über eine Antriebswelle auch das Dreiganggetriebe mit dem Schalthebel an der Außenseite des rechts positionierten Fahrersitzes.

Vielseitige Fahrzeuge

1906 folgten der L & K Typ B mit einem etwas größeren Hubraum, den es bereits auch als Viersitzer gab, sowie die Modelle C, D und E mit stärkeren Motoren bzw. mit vier Zylindern. Das ergab beachtliche fünf Modelle im ersten Produktionsjahr, und eine Erweiterung der Fabrik wurde notwendig. In den folgenden Jahren entwickelte man nicht nur PKWs und Motorräder, sondern auch Rennwagen, Transporter und Omnibusse. Laurin & Klement wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und avancierte zum größten Autohersteller der Monarchie, der seine Fahrzeuge in alle Welt exportierte.

Nach dem Ersten Weltkrieg erzeugte das Unternehmen zusätzlich zu PKWs mit 4, 6 und 8 Zylindern, Bussen und LKWs auch landwirtschaftliche Fahrzeuge und Flugzeugmotoren. 1925 fusionierte Laurin & Klement mit den Pilsener Škoda-Werken, Autos werden seitdem unter der Marke Škoda produziert. Die Fahrrad- und Motorradproduktion wurde eingestellt.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 12.02.2020
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3504
 
Brigitte Am: 11.01.2020 07:03:00 Gelesen: 430006# 656 @  
Zukunft kaufen!? – Konsum-Monster

Eine Briefmarke regt zum Nachdenken an

Alljährlich veranstalten „Die Presse“ und die Österreichische Post AG gemeinsam einen Briefmarkenwettbewerb. Der diesjährige Gewinner ist ein Monster – so heißt es zumindest im Markentitel.

Der Gestaltungswettbewerb stand diesmal unter dem Motto „Zukunft kaufen!?“ – mehr denn je steht in der heutigen Zeit das Konsumverhalten der Menschen auf dem Prüfstand. Wegwerfgesellschaft, Müllberge, Massenkonsum, Ressourcenverknappung, Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck – das sind nur einige Stichworte, die in den mehr als 50 eingereichten Briefmarkenentwürfen thematisiert wurden. Zehn finale Beiträge wurden in der „Presse am Sonntag“ präsentiert, aus diesen Finalisten wählte eine Fachjury schließlich den Siegerentwurf aus.

Das Monster auf der Marke

Ein hungriges grünes Comic-Monster mit Hörnern und spitzen Zähnen ist dabei, die Erde zu verschlingen – ein treffendes Symbol für die Konsumgesellschaft in den Industrienationen. Oft fehlt es an Bewusstsein dafür, wie sehr mit gedankenlosem Verhalten unser Planet nachhaltig geschädigt wird. Die Menschen kaufen ein, was angepriesen und angeboten wird, ohne darüber nachzudenken, woher die Lebensmittel kommen. Billiges Fleisch, exotisches Obst – Konsumenten wollen alles jederzeit, überall und günstig zur Verfügung haben. Dass durch lange Transportwege die Umwelt leidet, Tiere für Billigprodukte unter schlechten Bedingungen gehalten werden oder viele Lebensmittel erst gar nicht gegessen, sondern einfach weggeworfen werden, kommt vielen dabei nicht in den Sinn. Maßloses Konsumverhalten trägt dazu bei, dass der Planet Erde in großer Gefahr ist. Darauf möchte diese Sondermarke mit dem Konsum-Monster nachdrücklich und sehr anschaulich hinweisen.

Der Entwurf stammt von Susanne Fritz vom Gestalterteam STRUKTIV, das darauf spezialisiert ist, Marken und Produkten eine visuelle Identität zu geben. Das im niederösterreichischen Engelmannsbrunn beheimatete Unternehmen betreut seine KundInnen im Sinne einer „bewussten Gestaltung“ mit klaren Konzepten und sorgfältiger Ausführung von der strategischen Markenentwicklung bis hin zur optischen Ausformulierung der Geschäftsziele.





Nennwert: 0,80 Euro
Ausgabetag: 19.02.2020
Markengröße: 42,00 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Susanne Fritz
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 265.002 Marken auf Kleinbögen zu 6 Stück
MiNr. 3505
 
Brigitte Am: 31.01.2020 10:23:31 Gelesen: 424983# 657 @  
ROTE NASEN Clowndoctors

Ein Lachen in schwierigen Zeiten

Seit mehr als 25 Jahren bringen die ROTE NASEN Clowndoctors das Lachen dorthin, wo es dringend gebraucht wird – dieses großartige Engagement würdigt die Österreichische Post mit einer ROTE NASEN-Sondermarke.

„ROTE NASEN ist eine künstlerische Organisation, die Menschen Lebensfreude und ein Lachen schenkt, wenn sie es am meisten brauchen“, so lautet die Mission des gemeinnützigen Vereins. Die Clowndoctors besuchen Kinder und Jugendliche in Krankenhäusern sowie in sonder- und heilpädagogischen Einrichtungen, aber auch Erwachsene und SeniorInnen in Pflege- und Rehabilitationszentren. Sie bieten seelische Unterstützung, um wieder gesund zu werden und neue Lebensfreude zu finden.

Die ROTE NASEN Clowndoctors sind professionelle Künstlerinnen und Künstler, die eine spezielle Ausbildung absolvieren. Kranke Kinder sind vielerlei Belastungen ausgesetzt: Angst, Schmerzen, die Trennung von den Eltern, Behandlungen – ein neugieriger, tollpatschiger Clown kann dabei ein wichtiger Verbündeter werden, der mit viel Einfühlungsvermögen nicht nur für Späße sorgt, sondern auch Ablenkung bietet und ein wenig die Angst nehmen kann.

Auch Erwachsene profitieren von Gesundheitsclowns: Clowns verbessern die Stimmung, sie motivieren und sorgen für unbeschwerte Momente in einer schwierigen Situation. Clownbesuche bei SeniorInnen schaffen Abwechslung und regen die Lebensgeister an.

ROTE NASEN Clowndoctors

1994 von Monika Culen und Giora Seeliger gegründet, zeigte sich nach den ersten Besuchen der Clowndoctors bei kranken Kindern rasch die positive Wirkung dieser besonderen „Visite“. Seit 2000 besuchen die Clowndoctors auch SeniorInnen in Pflegeeinrichtungen, es folgten Projekte wie „Clowns unterwegs“, Therapiebegleitung in Rehabilitationskliniken, eine Zirkuswerkstatt für kleine LangzeitpatientInnen oder das Clowntheater für Kinder und Jugendliche mit mentalen und mehrfachen Behinderungen. Seit 2013 sind die ROTEN NASEN mit „Emergency Smile“ in Krisen- und Katastrophengebieten im Einsatz. Die RED NOSES Clowndoctors International wurden 2003 ins Leben gerufen und umfassen heute Partnerorganisationen in zehn Ländern. Damit ist die ROTE NASEN Gruppe eine der weltweit größten Vereinigungen von Gesundheitsclowns.





Nennwert: 0,90 Euro
Ausgabetag: 25.02.2020
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 215.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3506
 
Brigitte Am: 03.02.2020 07:08:00 Gelesen: 424478# 658 @  
Sakrale Kunst in Österreich

Vöcklabrucker Christus - Dörflkirche St. Ägid, Vöcklabruck

Die Kirche an der Vöcklabrücke

Die Stichmarke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ zeigt ein Kunstwerk von besonderer kunsthistorischer Bedeutung: Der „Vöcklabrucker Christus“ ist eine sehr alte Christusdarstellung auf einer Kupferplatte, die in der Vöcklabrucker Dörflkirche gefunden wurde.

Im Jahr 1134 erwarb der Adelige Pilgrim von Weng die Brücke über den Fluss Vöckla, die dem oberösterreichischen Ort Vöcklabruck seinen Namen gab. Nahe der Vöcklabrücke, auch Dörflbrücke genannt, errichtete er ein Hospiz – das älteste in Oberösterreich – und die sogenannte Dörflkirche, die dem heiligen Ägidius geweiht ist. Ab 1688 wurde die Kirche unter Baumeister Carlo Antonio Carlone zu einer barocken Kreuzkuppelkirche umgebaut, die mit prachtvollen Fresken von Carlo Antonio Bussi und Altarbildern von Johann Karl von Reslfeld ausgestattet ist. Das ehemalige Hospiz ist heute der barocke Pfarrhof.

Der Sensationsfund

Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1978 wurden in einem alten Sakristeikasten in der Dörflkirche vier vergoldete Kupferplatten entdeckt, die jeweils etwa 23 mal 7 Zentimeter groß sind und insgesamt zehn getriebene und geritzte Figuren zeigen. Dabei handelt es sich um langobardisch beeinflusste Kunstwerke, wahrscheinlich Buchbeschläge oder Teile eines Tragealtars, die vermutlich aus der Zeit zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert stammen. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten noch nicht alle Fragen zu den Fundstücken klären, unumstritten ist jedoch deren außerordentlicher kunsthistorischer Wert.

Das Markenmotiv zeigt das herausragendste unter den zehn Reliefs: eine Darstellung des auferstandenen Christus, die als „Vöcklabrucker Christus“ bezeichnet wird. Hinter der Christusfigur ist ein Kreuznimbus ohne Heiligenschein zu erkennen. Das ausdrucksvolle, herzförmige Gesicht ist von langen Haaren und einem Kinnbart umrahmt, der Blick ist auf den Betrachter gerichtet. Die rechte Hand ist segnend erhoben, die linke hält einen Kreuzstab. Eine waagrechte Linie zeigt das Grab, aus dem Christus auferstanden ist. Der Vöcklabrucker Christus ist die obere von zwei Figuren auf einer senkrechten Kupferplatte, unterhalb ist der Apostel Johannes zu sehen, der Jesus ganz besonders nahestand.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 06.03.2020
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombidruck
Auflage: 240.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3507
 
Brigitte Am: 05.02.2020 07:03:00 Gelesen: 424046# 659 @  
Freimarken 1891/96

Neue Farben und Formen

Schon kurze Zeit nach der Verausgabung der Freimarken von 1890 wurden 1891 die höheren Kreuzerwerte neu aufgelegt, fünf Jahre danach folgten auch neue Guldenmarken.

Grund für die rasche Neuausgabe war die Verwechslungsgefahr durch die teils recht ähnlichen Farben. Bei den Guldenwerten kam noch dazu, dass auf den dunklen Marken die Poststempel nicht gut erkennbar waren. Die Gefahr des Verwechselns wurde durch ein geändertes Design gelöst: Bei den Marken mit 20, 24, 30 und 50 Kreuzern ist das Porträt des Kaisers wie auf den Freimarken 1890 im Profil nach links zu sehen, es ist jedoch nicht mehr von einem ovalen, sondern von einem achteckigen verzierten Rahmen umgeben. Die Nominalwerte in Schwarz sind nun anstelle von runden in sechseckigen, ungemusterten Feldern platziert und so auch besser lesbar. Die Farben wurden im Wesentlichen gleich belassen. Durch die neue Rahmenform kann man die höheren Kreuzerwerte leichter von den niedrigeren unterscheiden. Für die beiden Guldenwerte mit dem Kaiserkopf nach rechts wurden hingegen nur hellere Farben gewählt: anstelle von dunkelblau bei der 1-Gulden-Marke nun ein zartes Grauviolett und beim 2-Gulden-Wert nun seegrün statt dunkelkarmin. Auf dem helleren Hintergrund ist der Poststempel besser zu erkennen.

Das Ende des Guldens

Die neuen Kreuzermarken wurden am 16. März 1891 ausgegeben, die Guldenwerte erst am 1. Februar 1896. Gültig waren beide – gemeinsam mit den niedrigen Kreuzerwerten aus der Ausgabe 1890 – bis 30. September 1900. 1892 wurde die Währung in Österreich-Ungarn von Gulden auf Kronen umgestellt. Ab 1900 waren Gulden kein gültiges Zahlungsmittel mehr, damit wurden auch neue Briefmarken mit Kronen- bzw. Hellerwerten erforderlich, die am 1. Dezember 1899 verausgabt wurden.

Die Freimarken 1891/96 wurden wie die vorhergehende Ausgabe auf mit Fasern durchzogenem Papier ohne Wasserzeichen mit verschiedenen Zähnungen gedruckt. Die Papierart veränderte sich im Laufe der Zeit von hart, glasig und gelblichgrau auf weich und weiß. Die Guldenwerte wurden wie schon in der vorigen Ausgabe im Tiefdruckverfahren hergestellt.

Der Markenblock zeigt eine 50-Kreuzer- sowie eine 2-Gulden-Freimarke auf rosafarbenem Hintergrund, der in der Anmutung der Kreuzermarke gestaltet ist.





Nennwert: 3,15 Euro
Ausgabetag: 07.03.2020
Markengröße: 32,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 120.000 Marken auf Blöcken zu 2 Stück
MiNr. 3508 und 3509 (Block 112)
 
Brigitte Am: 07.02.2020 07:01:02 Gelesen: 423464# 660 @  
Treuebonusmarke 2019 - Blaue Passionsblume
Rankende Schönheit

Eine besonders dekorative und farbenfrohe Blüte ziert die diesjährige Treuebonusmarke: Mit der prachtvollen Blauen Passionsblume bedankt sich die Österreichische Post bei ihren Abonnentinnen und Abonnenten für ihre Treue.

Heimisch ist die Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) in Teilen Argentiniens und Brasiliens. In unseren Breiten wird sie meist als Zimmerpflanze und als Balkonblume verwendet. An klimatisch begünstigten Standorten kann sie jedoch auch im Winter im Freien überleben, denn auch wenn die oberen Pflanzenteile absterben, treibt die Pflanze im Frühjahr aus den Wurzeln wieder aus. Die Blaue Passionsblume benötigt viel Sonne und Wärme sowie eine Rankhilfe, denn unter optimalen Bedingungen kann die attraktive Kletterpflanze mehrere Meter hoch wachsen.

Neben den dunklen, gelappten Blättern sind es vor allem die auffälligen, duftenden Blüten, die diese Passionsblumenart so spektakulär machen. Bereits im späten Frühjahr erscheinen die ersten blau-weißen, bis zu zehn Zentimeter großen und symmetrischen Blüten, bei guten Bedingungen blüht die Pflanze bis in den Herbst. Zehn Blütenblätter werden von einem blau, weiß und purpurn gefärbten zarten Strahlenkranz bedeckt, aus diesem ragen fünf grüne Staubgefäße und drei purpurfarbene Griffel mit Narben. Die Blaue Passionsblume wird in vielen Farbvarietäten als beliebte Kulturpflanze gezüchtet.

Die Früchte der Blauen Passionsblume sind bei Reife leuchtend orange. Die roten Beeren im Inneren sind essbar, jedoch von säuerlich-herbem Geschmack. Als Maracujas oder Passionsfrüchte werden die wohlschmeckenden Früchte einer anderen Art, der Passiflora edulis, bezeichnet.

Symbolische Bedeutung

Ihren Namen verdanken Passionsblumen ebenfalls dem markanten Aussehen ihrer Blüten, die als Symbol für die Passion Christi gesehen werden. Verschiedene Pflanzenteile werden dabei dem Leiden Christi zugeordnet, so symbolisiert etwa der Strahlenkranz die Dornenkrone und die sich windenden Ranken die Geißel. In der Blumensprache steht die Passionsblume für den tiefen Glauben. Passend zur „Passion“ in ihrem Namen kann man die Passionsblume aber auch als Symbol der Leidenschaft sehen, mit der Philatelisten das Sammeln von Briefmarken betreiben.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 07.03.2020
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3510
 
Brigitte Am: 10.02.2020 07:03:02 Gelesen: 422620# 661 @  
Zeitgenössische Kunst in Österreich

Brigitte Kowanz – Opportunity

Leuchtende Botschaft

Die Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“ zeigt das Werk „Opportunity“ der Wiener Künstlerin Brigitte Kowanz, die sich in ihren Arbeiten mit Licht als gestalterischem Medium auseinandersetzt.

Brigitte Kowanz wurde in Wien geboren und studierte von 1975 bis 1980 an der Hochschule für angewandte Kunst. Ebendort hat sie seit 1997 eine Professur im Institut für Transmediale Kunst inne. 2017 gestaltete sie gemeinsam mit Erwin Wurm den österreichischen Pavillon bei der Biennale in Venedig.

Das Motiv der Marke ist eine Lichtinstallation aus dem Jahr 2017, die in einer Ausstellung in der Galerie Häusler in Zürich zu sehen war. Sie zeigt den Begriff „Opportunity“, der aus der Handschrift der Künstlerin virtualisiert und digitalisiert wurde. Dieser höchstpersönliche Schriftzug wurde anschließend aus mit Argon und Leuchtstoff gefüllten Neonröhren geformt und wird so zu einer blau leuchtenden Botschaft.

Licht, Raum und Code

Bereits seit den 1980er-Jahren stellt Brigitte Kowanz Licht, Raum und Code ins Zentrum ihrer Kunst. „Licht ist, was man sieht“: Licht macht alles sichtbar, bleibt aber selbst meist unsichtbar bzw. transparent. Die Künstlerin schafft in ihrem Werk Situationen, in denen das Licht sich zeigen kann. Spezifisch thematisiert wird auch der Raum. Dreidimensionale Arbeiten wie „Opportunity“ sind „Infinity Boxes“ – sie schaffen mit Hilfe von Licht, Glas und Spiegeln scheinbar unendliche, virtuelle Räume. Beim Betrachten des Werks aus einem realen Raum heraus betritt man diese virtuellen Räume und begegnet darin seinem eigenen Spiegelbild. So ergibt sich eine Chance („Opportunity“) zur Reflexion und zu einem Realitätscheck – der Aspekt der Erkenntnis ist ein wesentliches Element.

Das Digitale wird aber nicht nur durch die virtuellen Räume thematisiert, sondern auch durch verschiedene Formen von Codes. So ist etwa der Morsecode als früher binärer Code zur Informationsübertragung mit Lichtgeschwindigkeit Grundlage des digitalen Zeitalters. In „Opportunity“ wird hingegen Schrift und Sprache als Code benutzt. Der Schriftzug wechselt dabei je nach Blickwinkel zwischen abstrakter Linie und konkreter Begrifflichkeit, zwischen Lesbarkeit und Unlesbarkeit.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 17.03.2020
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3511
 
Brigitte Am: 12.02.2020 07:03:02 Gelesen: 421896# 662 @  
Musikland Österreich

Kontrabass

Musikalisches Schwergewicht

Der erste Wert aus der neuen Sondermarkenserie „Musikland Österreich“ ist dem Kontrabass gewidmet. Er spielt im Orchester eine gewichtige Rolle und ist auch ein würdiger Einstieg in diese Serie.

Als größtes und tiefstes Instrument bildet der Kontrabass gewissermaßen das klangliche Fundament eines Orchesters – er ist unverzichtbar, auch wenn er meist im Hintergrund bleibt. Technisch gesehen zählt er zu den Streichinstrumenten. Im Gegensatz zu Geige, Bratsche und Cello hat der Kontrabass jedoch die schmalen Schultern der Familie der Gamben beibehalten, zudem weist er eine Quartstimmung auf. Durch die großen Abstände der Halbtonschritte spielt man das Instrument auch mit einem anderen Fingersatz als die anderen Streichinstrumente. Da die Saiten eine viel größere Spannung aufweisen, hat der Kontrabass eine Mechanik mit Zahnrad, die auch auf dem Markenmotiv zu erkennen ist.

Der Kontrabass wird mit dem Bogen gespielt oder gezupft. Neben der klassischen Orchester- und Kammermusik wird das Instrument auch im Jazz – hier meist gezupft – gerne eingesetzt. Kontrabässe werden je nach Verwendung mit vier oder fünf Saiten bespannt. In der Zeit der Wiener Klassik waren fünfsaitige Instrumente in der „Wiener Stimmung“ verbreitet, für die auch einige Solokonzerte komponiert wurden.

Musikland Österreich

Während die vorherige Serie „Musikinstrumente“ vorwiegend typische Instrumente des Wiener Klangstils vorstellte, verbindet die neue Serie „Musikland Österreich“ das jeweilige Instrument mit einem dafür spezifischen Musikstück eines österreichischen bzw. deutschsprachigen Komponisten.

Ein österreichischer Komponist der Wiener Klassik war Carl Ditters von Dittersdorf (1739–1799), der unter anderem zwei Solokonzerte für Kontrabass schrieb. Ein Ausschnitt eines Autographs seines Kontrabasskonzerts No. 2 in Es-Dur ist im Hintergrund des Markenmotivs sowie auf dem Rahmen des Kleinbogens abgebildet. Diese handgeschriebenen Noten des Komponisten stammen aus der Landesbibliothek Schwerin, der Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, wohin sie als Teil der Sammlung des österreichischen Notenkopisten Johann Sperger gelangt waren. Das Konzert ist hier wie ursprünglich in Es-Dur notiert, es wird allerdings heute meist in E-Dur gespielt.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 18.03.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3512
 
Brigitte Am: 03.03.2020 11:55:34 Gelesen: 417428# 663 @  
Wachauer Tracht

Traditionelles Blaudruckdirndl

Die schöne Wachau an der Donau in Niederösterreich ist das Thema der diesjährigen Briefmarke aus der Serie „Klassische Trachten“. Gezeigt wird die traditionsreiche Alltagstracht der Frauen, das Blaudruckdirndl.

Das dunkelblaue Dirndlkleid ist aus Baumwollstoff gefertigt. Durch die Färbetechnik nach alter Handwerkskunst, den sogenannten Blaudruck, entsteht das zarte weiße Blümchenmuster auf blauem Grund. Das Leibchen mit dem charakteristischen Latz ist am Rücken durch zwei Bogennähte schmal geführt. Dunkelblaue Baumwollrüschen, sogenannte „Froschgoscherl“, zieren den Ausschnitt und den Latz. Die einfärbige Schürze ist etwas dunkler als das Dirndlkleid. Eine weiße Bluse mit gerüschten Ärmeln und weiße Stutzen ergänzen das Alltagsdirndl. Zur Festtagstracht aus Seiden- und Brokatstoffen tragen die Frauen die Wachauer Goldhauben, die in aufwendiger Handarbeit hergestellt werden. Die festliche Tracht hat ihren Ursprung im Biedermeier und wird bis heute kaum verändert getragen.

Die Weltkulturerberegion Wachau wird vor allem mit Marillen und mit Weinbau assoziiert. Dazu passt auch die typische Alltagstracht der Männer – der Kalmuckjanker und die Kniebundhose: Schiffer und Flößer stellten früher ihre Jacken aus dem Kalmuck genannten robusten Baumwollstoff her, die Winzer in der Wachau übernahmen den strapazierfähigen Stoff für ihre Alltagskleidung. Den Wachauer Hut ziert die Steinfeder, ein seltenes Steppengras.





Serie: Klassische Trachten
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 03.04.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3529
 
Brigitte Am: 05.03.2020 07:08:00 Gelesen: 417379# 664 @  
125 Jahre Ausgrabungen in Ephesos

Weltstadt der Antike

Seit nunmehr 125 Jahren forscht das Österreichische Archäologische Institut in der antiken Stadt Ephesos. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke, die eine Statue der Göttin Artemis aus dem Weltwundertempel von Ephesos zeigt.

Ephesos an der türkischen Westküste war bereits im 7. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. eine griechische Siedlung, wurde die Stadt ab 133 v. Chr. Teil des Römischen Reiches und Sitz des Statthalters der römischen Provinz Asia. Bis in die Spätantike war Ephesos ein wichtiges politisches und wirtschaftliches Zentrum. In weiterer Folge gehörte es zum Byzantinischen Reich, bis es 1304 von den Türken erobert wurde. Seit 2015 zählt Ephesos zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Ausgrabungen nahmen 1863 ihren Anfang, als der englische Eisenbahningenieur J. T. Wood nach dem Artemistempel, einem der Sieben Weltwunder der Antike, suchte. 1895 konnte der österreichische Archäologe Otto Benndorf mit der Erforschung der Stadt beginnen. Ausgehend vom Artemistempel legten die Archäologen verschiedene Bereiche des antiken Stadtgebiets frei. Die erfolgreichen Ausgrabungen führten 1898 zur Gründung des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI), das seit 2016 eine Forschungseinrichtung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist. Die Grabungen in Ephesos werden heute vom ÖAI unter Beteiligung nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen durchgeführt.





Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 17.04.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3530
 
Brigitte Am: 07.03.2020 07:01:01 Gelesen: 417153# 665 @  
100 Jahre AUER

Feinste Waffelspezialitäten

Seit 100 Jahren kann man mit den Produkten von AUER „das süße Leben“ genießen. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke aus der Serie „Klassische Markenzeichen“.

Die Erfolgsgeschichte begann 1920 in Wien, als der Konditormeister Rudolf Auer große Oblatentorten mit feiner Haselnusscreme zwischen zarten Waffelblättern herstellen wollte, diese aber zerbrachen. Der findige Geschäftsmann verkaufte diese süßen Bruchstücke als „Tortenbruch“ und hatte damit unterwartet eine neue Spezialität kreiert, die bald den Namen „Tortenecken“ erhielt.

1949 folgten die mit Kakaocreme gefüllten „AUER Baumstämme“. Im Laufe der Jahre wurde das Sortiment durch Eiswaffeln in verschiedensten Formen und gefüllte Schokoröllchen ergänzt. Die klassischen Tortenecken punkten auch mit originellen Cremevarianten in der kulinarischen Tradition der Wiener Kaffeehäuser: Tortenecken à la Mozart oder nach Sacher Art. Die goldene Verpackung ist ein Markenzeichen der überaus beliebten AUER Süßwaren, ebenso wie die knusprig-zarten Waffelblätter und die feinen Cremefüllungen.

AUER ist seit 2013 Teil der Spitz-Gruppe mit Sitz im oberösterreichischen Attnang-Puchheim. Die vielfältigen Produkte werden nicht nur im Inland von Feinschmeckern und von der Gastronomie geschätzt, sondern auch in viele Länder in aller Welt exportiert.





Serie: Klassische Markenzeichen
Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 24.04.2020
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 330.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3531
 
Brigitte Am: 06.04.2020 16:26:55 Gelesen: 412114# 666 @  
EUROPA 2020 – Historische Postrouten Thurn und Taxis

Historisches Palais

Mit den historischen Postrouten ist die diesjährige EUROPA-Marke einem sehr philatelistischen Thema gewidmet. Die Österreichische Post zeigt dazu eine historische Darstellung des Palais Fugger in Innsbruck.

Kaiser Maximilian I. begründete um 1490 das moderne Postwesen: Von seiner Residenzstadt Innsbruck aus richtete er einen ständigen Kurierdienst in seine weiter entfernten Reichsteile ein, mit dessen Abwicklung er die Familie Taxis bzw. später Thurn und Taxis betraute. Die Grafen von Thurn und Taxis erwarben 1784 das barocke Stadtpalais Fugger in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße, das ab 1679 von Hans Otto Fugger nach Plänen des Hofbaumeisters Johann Martin Gumpp errichtet worden war. Sie nutzten das Palais nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als Poststation: Der mit prunkvollen Fresken – unter anderem mit dem Deckenfresko „Das Urteil des Paris“ von Martin Knoller – geschmückte Festsaal im ersten Stock diente bald als Wartesaal für Postkunden. 1905 erstand das Land Tirol das Palais Fugger, der Postbetrieb wurde noch bis 1908 weitergeführt. Das oft als „Palais Taxis“ bezeichnete Gebäude beherbergt heute unter anderem die Kunsthalle Tirol.

Mit den EUROPA-Marken, die seit 1956 ausgegebenen werden, sollen die gemeinsamen Ziele der europäischen Postgesellschaften gefördert und die Gemeinsamkeiten in der Kultur und der Geschichte hervorgehoben werden. Damit wird die Briefmarke zu einem Symbol für europäische Zusammenarbeit und Integration.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 08.05.2020
Markengröße: 42,00 x 31,90 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 215.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3532
 
Brigitte Am: 08.04.2020 07:08:00 Gelesen: 411769# 667 @  
Roter Blitz – Graz-Köflacher Bahn Reihe VT 10

Bahnnostalgie

Das diesjährige Motiv der Stichmarke aus der Serie „Eisenbahnen“ ist der legendäre „Rote Blitz“, ein Triebwagen der Graz-Köflacher Bahn (GKB) aus den 1950er-Jahren. 1855 wurde eine „Lokomotiv-Eisenbahn“ von Köflach nach Graz bewilligt, um die Kohle aus der Weststeiermark abtransportieren zu können. Die „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“ wurde gegründet, und am 3. April 1860 nahm die Bahn den öffentlichen Verkehr zwischen Graz und Köflach auf. Seit den 1930ern werden auch Busse zur Beförderung eingesetzt. Heute sind die Bahnstrecken der „Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH“ als S-Bahn Teil des Verkehrsverbundes Steiermark. Die GKB ist mit ihren Bahn- und Busverbindungen der bedeutendste Verkehrsanbieter in der Weststeiermark.

Der Gütertransport erfolgte bis 1978 mit Dampflokomotiven. Die GKB 671 aus 1860 steht heute als dienstälteste betriebsfähige Dampflok der Welt unter Denkmalschutz. Um die rückläufigen Passagierzahlen zu bekämpfen, wurden in den 1950ern moderne Dieseltriebwagen der Reihe „VT 10“ mit 2 x 150 PS Leistung angeschafft. Wegen ihrer roten Farbe und der relativen Schnelligkeit wurden diese Schienenbusse mit Beiwagen bald „Roter Blitz“ genannt. Beliebt waren sie auch wegen der gepolsterten Sitze und des guten Ausblicks aus den rundum verglasten Waggons. Bis in die 1990er waren sie im Dienst, heute steht der „Rote Blitz“ noch für Nostalgiefahrten zur Verfügung.





Serie: Eisenbahnen
Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 08.05.2020
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl/ Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombidruck
Auflage: 240.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3533
 
Brigitte Am: 10.04.2020 07:04:05 Gelesen: 411391# 668 @  
50 Jahre Amnesty International Österreich

Einsatz für Menschenrechte

Seit 50 Jahren setzt sich Amnesty International in Österreich für die Einhaltung der Menschenrechte ein. Die Österreichische Post würdigt die Organisation nun mit einer Sondermarke.

Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die die Basis der Arbeit von Amnesty International bildet. Die weltweit tätige Menschenrechtsbewegung hat sich dem Schutz und der Verteidigung dieser Rechte verschrieben, die allen Menschen zustehen. Weltweit macht Amnesty auf die Bedeutung der Menschenrechte in unserem Alltag aufmerksam, Menschenrechtsverletzungen werden recherchiert und aufgedeckt. Mit Petitionen und Aktionen üben über acht Millionen UnterstützerInnen weltweit öffentlichen Druck auf Verantwortliche aus, um Missstände zu bekämpfen. 1977 erhielt Amnesty für die Kampagne gegen Folter den Friedensnobelpreis.

Amnesty ist in Österreich als Verein organisiert. Angestellte und Ehrenamtliche führen Kampagnen, Aktionen und Lobbyarbeit durch, koordinieren den Alarmeinsatz (um das Leben akut bedrohter Menschen zu schützen)und tragen mit der Amnesty Academy zur Menschenrechtsbildung in der Bevölkerung bei. Internationale Solidarität, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und gegenseitiger Respekt sind einige der Prinzipien, mit denen Amnesty für eine Welt kämpft, in der alle Menschen in Würde und Freiheit leben können und ihre Rechte von Staaten garantiert werden.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 15.05.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 230.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3534
 
Brigitte Am: 13.04.2020 07:03:02 Gelesen: 410824# 669 @  
800 Jahre Freistadt

800 Jahre Geschichte

Die Stadt Freistadt im oberösterreichischen Mühlviertel feiert 2020 ihr 800-Jahr-Jubiläum. Zu diesem großen Geburtstag gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Genaue Urkunden zur Stadtgründung gibt es zwar nicht, aber um 1220 wurde Freistadt Sitz eines Landesgerichtes. Als Gründer der Stadt gilt der Babenberger Herzog Leopold VI. Durch die Lage an einer wichtigen Handelsstraße entwickelte sich Freistadt bald zu einem blühenden Grenzort, nach dem Dreißigjährigen Krieg schwand seine Bedeutung jedoch. Heute leben knapp 8.000 Menschen in Freistadt, das sich als Schul-, Kultur-, Handels- und Braustadt mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Erhaltung der mittelalterlichen Stadtbaukunst präsentiert. Das 800-Jahr-Jubiläum wird unter anderem mit einem großen Brauchtumsfest, einem Bürgergardetreffen, einem traditionellen Schützenfest und einem Festumzug, der von der Goldhauben- und Kopftuchgemeinschaft Freistadt organisiert wird, gefeiert.

Die Marke zeigt das denkmalgeschützte Linzertor, ein mittelalterliches Stadttor, das heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Mit seinen 28 Metern Höhe zählt das Tor aus dem 13. Jahrhundert zu den mächtigsten Tortürmen Mitteleuropas. Um 1485 wurde es durch den Freistädter Baumeister Mathes Klayndl im spätgotischen Stil umgestaltet. Die Statue über dem Tor zeigt die heilige Katharina von Alexandrien, die Schutzpatronin von Freistadt.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 23.05.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 235.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3535
 
Brigitte Am: 06.05.2020 12:16:06 Gelesen: 406473# 670 @  
Herbert Brandl

Landschaft wird zu Kunst

Die diesjährige Marke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ zeigt ein Werk des österreichischen Künstlers Herbert Brandl, der als einer der Hauptvertreter der „Neuen Wilden“ gilt.

Herbert Brandl wurde 1959 in Graz geboren und studierte 1978 bis 1982 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei den Professoren Herbert Tasquil und Peter Weibel. Bis 2019 unterrichtete Brandl an der Kunstakademie Düsseldorf, heute lebt und arbeitet er in Wien.

Landschaften spielen in Brandls überwiegend großformatigen Bildern eine wichtige Rolle, insbesondere die monumentale Welt der Berge. Seine Kunst changiert zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Großflächige helle und dunkle Farbzonen wirken wie Schneefelder oder Felsen, das Aufeinandertreffen von Farbflächen erscheint wie ein Grat. Die Bilder zeigen deutlich erkennbare Pinselstriche und Farbrinnsale, durch Verwischen und Übermalen wird der dynamische Prozess des Malens dokumentiert. Der Künstler fertigt seine Gemälde nach fotografischen Vorlagen mit reduzierter Farbigkeit vorwiegend in Blautönen, Weiß und Schwarz. Meterhohe Leinwände werden auf der Seite liegend in einem durchgehenden Akt bemalt, eine körperliche Herausforderung, die an das „Bezwingen“ beim Bergsteigen erinnert. Das auf der Marke abgebildete Werk Ohne Titel im Format 60 mal 50 Zentimeter stammt aus dem Jahr 2008 und befindet sich in Privatbesitz.





Serie: Moderne Kunst in Österreich
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 25.06.2020
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 235.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3536
 
Brigitte Am: 08.05.2020 07:01:02 Gelesen: 405921# 671 @  
Crypto stamp 2.0

Mit der ersten Blockchain-Briefmarke der Welt hat die Österreichische Post vergangenes Jahr nicht nur für großes Aufsehen gesorgt, sondern auch ein begehrtes Sammlerobjekt geschaffen, das innerhalb weniger Tage vergriffen war. Am 20. Mai wurde im Rahmen der Online Blockchain-Konferenz „ANON Summit“ die neue Crypto stamp 2.0 vorgestellt.

Die Crypto stamp 2.0 erscheint am 25. Juni in vierfacher Ausführung: und zwar als Panda, Lama,Honigdachs und Doge. Sie wird dieses Jahr nicht als Sondermarkenblockgeführt und ist somit nicht imAbonnement erhältlich.Die neuen Briefmarken werden umweltfreundlich auf Karton gedruckt.

Die Crypto stamp 2.0 kann nicht nur als handelsübliche Briefmarke zur Frankierung von Postsendungen verwendet werden, sie ist zugleich ein virtuelles Sammlerstück. Das digitale Pendant wird in der Blockchain gespeichert, einer speziellen Art der dezentralen Datenspeicherung. Dort liegt sie in einer digitalen „Geldbörse“, der sogenannten Wallet, über die ausschließlich die Besitzerin bzw. der Besitzer verfügt.

Die Briefmarken lassen sich vom scheckkartengroßen Markenblock ablösen und sind nassklebend. Die Rückseite des Blocks enthält alle Zugangsdaten, die unter einem Sicherheitsetikett verborgen sind, welches nur einmal abgelöst werden kann. Nur die Inhaberin bzw. der Inhaber verfügt damit über die digitale Version der Crypto stamp. Wenn die digitale Version der Briefmarke verkauft bzw. von einer Wallet in eine andere transferiert wird, ist die Transaktion in der Blockchain lückenlos dokumentiert.

Die Crypto stamp 2.0 ist die logische Weiterentwicklung der weltweit ersten Blockchain-Briefmarke und hält zusätzliche digitale Funktionen bereit – nähere Details zu den neuen Funktionen werden zum Ersttag der Marken verraten.

Der Grafikentwurf der Marken stammt von David Gruber. Die Marken mit einem Nennwert von 7 Euro werden insgesamt 240.000 Mal aufgelegt. Die Vorbestellung ist bis 10. Juni im Online Shop der Österreichischen Post AG möglich, es sind noch Restbestände von drei Motiven erhältlich. Der reguläre Verkauf in den Postfilialen und Onlinebeginnt am 25. Juni 2020.









Motive: Lama, Honigdachs, Panda, Doge
Nennwert: 7 Euro
Ausgabetag: 25.06.2020
Markengröße: 86 x 54mm (ISO Scheckkartenformat)
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Variuscard
Druckart: Offset, Siebdruck, Heißfolienprägung, Thermotransferdruck
Auflage: 240.000 Marken, je 60.000 Stück pro Motiv
Motiv 1: MNr. 3537 (Block 113) / Motiv 2: MiNr. 3538 (Block 114) / Motiv 3: MiNr. 3539 (Block 115) / Motiv 4: MiNr. 3540 (Block 116)
 
Brigitte Am: 03.06.2020 16:53:23 Gelesen: 399876# 672 @  
Wallfahrtskirche Götzens

Sakrales Rokoko-Juwel

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Götzens ist das Motiv der diesjährigen Marke aus der Serie „Kirchen in Österreich“. Sie gilt als eine der schönsten Rokoko-Dorfkirchen Tirols.

Lange Zeit gehörte Götzens zur Pfarre Axams, erst 1786 wurde es zur eigenständigen Pfarre erhoben. Aus diesem Anlass wurde im Ortszentrum ab 1772 vom Götzener Baumeister Franz Singer die heutige Pfarrkirche im Barock- und Rokokostil errichtet. Kunstvolle Architekturmalerei mit Pilastern, Kapitellen und Fensterrahmen dekoriert die Fassade, in den Nischen sind die Kirchenpatrone Petrus und Paulus zu sehen – Letzterer ist auch auf der Sondermarke abgebildet. Den geschwungenen Giebel zieren ein allegorisches Bildnis der Ecclesia und oberhalb eine Skulptur der Maria Immaculata. Eine Zwiebelhaube mit Laterne bekrönt den Glockenturm. Im Inneren ist die Kirche prächtig ausgestattet, die Deckenfresken stammen von Matthäus Günther, die Skulpturen von Johann Schnegg. Eine Gedenkstätte erinnert an Pfarrer Otto Neururer, der 1940 im KZ Buchenwald ermordet und 1996 seliggesprochen wurde – seitdem gilt das Gotteshaus als Wallfahrtskirche.

Götzens ist als Krippendorf bekannt. Neben der Weihnachtskrippe mit zahlreichen aufwendig gekleideten Figuren aus dem frühen 19. Jahrhundert ist vor allem die Fastenkrippe mit Papierfiguren beeindruckend, sie wird am Aschermittwoch aufgestellt. Der prachtvolle Kirchenraum wird auch gerne für die Aufführung sakraler Musik genutzt.





Serie: Kirchen in Österreich
Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 29.06.2020
Markengröße: 37,70 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. EnschedéStamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3541
 
Brigitte Am: 05.06.2020 06:30:41 Gelesen: 399696# 673 @  
100 Jahre Lipizzanergestüt Piber

Nachwuchs für die Hofreitschule

1920 fanden die Lipizzaner, die berühmten weißen Pferde, ihre neue Heimat in Piber in der Weststeiermark. Die Österreichische Post gratuliert dem Lipizzanergestüt zum 100. Geburtstag.

Die Geschichte der Spanischen Hofreitschule in Wien geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als nahe der Hofburg eine Reitbahn eingerichtet wurde und die Pferde der Habsburger in der Stallburg untergebracht wurden. 1580 gründete Erzherzog Karl II. bei Lipica im heutigen Slowenien ein Hofgestüt, in dem Pferde gezüchtet wurden, die ursprünglich aus Spanien kamen und später mit arabischen Pferden gekreuzt wurden. Daraus entwickelten sich die Lipizzaner, die heute als die älteste Kulturpferderasse Europas gelten. Lipizzaner zeichnen sich durch einen besonders edel geformten Körper, graziöse Bewegungen, Lebhaftigkeit und Ausdauer aus und entsprechen im Erscheinungsbild dem klassischen Dressur-, Prunk- und Paradepferd. Das „Wissen um die Lipizzanerzucht“ zählt seit 2016 zum immateriellen Kulturerbe in Österreich.

Im Lipizzanergestüt in Piber, einem Ortsteil der Stadt Köflach, kommen heute rund 40 Fohlen pro Jahr zur Welt. Sie alle stammen von 6 Hengstlinien und den 17 klassischen Stutfamilien ab, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Ihre Kindheit verbringen sie in Piber. Nur die bewährtesten Hengste werden ab einem Alter von etwa vier Jahren über mehrere Stufen bis zur „Hohen Schule“ der klassischen Reitkunst ausgebildet und danach bei den Vorführungen in der Hofreitschule eingesetzt.





Nennwert: 1 Euro
Ausgabetag: 04.07.2020
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3542
 
Brigitte Am: 08.06.2020 07:08:00 Gelesen: 399451# 674 @  
Schweizerhaus

Der „Garten der Wiener“

Eine echte Wiener Institution ist das Motiv der diesjährigen Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“: das altehrwürdige Schweizerhaus im Wiener Prater.

Das Schweizerhaus blickt auf eine lange Tradition zurück. Schon 1716 berichtete die britische Reiseschriftstellerin Lady Mary Montague von einer „Schweizer Hütte“, die für die Bewirtung von Schweizer Jagdtreibern errichtet worden war. Nachdem der Prater 1766 durch Kaiser Joseph II. als Volksprater öffentlich zugänglich gemacht wurde, eröffnete dort um 1780 das Gasthaus „Zur Tabakspfeife“ – später in „Zum russischen Kaiser“ umbenannt. In den frühen 1840er-Jahren errichtete der junge Architekt Eduard van der Nüll, späterer Erbauer der Wiener Staatsoper, an dieser Stelle ein neues Ausschankgebäude im architektonischen Stil eines Schweizerhauses, das jedoch im April 1945 zerstört wurde.

Die Ära Kolarik begann 1920, vor genau 100 Jahren, als der Wiener Fleischermeister Karl Kolarik den Betrieb übernahm – bis heute wird das Unternehmen im Wurstelprater von der Familie geführt. Besonders berühmt ist das Schweizerhaus für das Original Budweiser Budvar und die knusprige „Original Schweizerhaus Stelze“. Der weitläufige schattige Gastgarten unter alten Nuss- und Kastanienbäumen unweit der Prater Hauptallee lädt auch zum Genuss von allerlei Altwiener und südböhmischen Spezialitäten wie Prager Kuttelflecksuppe, Krautfleisch und Powidltascherl ein, und das alles hand- und hausgemacht in höchster Qualität.





Serie: Gastronomie mit Tradition
Nennwert: 1,75 Euro
Ausgabetag: 11.07.2020
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 135.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3543
 
Brigitte Am: 10.06.2020 07:01:01 Gelesen: 399267# 675 @  
150. Geburtstag Franz Lehár

Der Meister der Operette

Franz Lehár bescherte der Welt unzählige unterhaltsame Operetten und unvergessliche Evergreens – die Österreichische Post ehrt den Komponisten zu seinem 150. Geburtstag mit einer Sondermarke.

Geboren 1870 in Komorn in der heutigen Slowakei, wuchs Franz Lehár als Sohn eines Militärkapellmeisters von Beginn an in einem musikalischen Umfeld auf. Mit zwölf Jahren studierte er bereits am Prager Konservatorium Geige, später wurde er selbst zum jüngsten Militärkapellmeister der Monarchie. Er ließ sich schließlich in Wien nieder und widmete sich vorwiegend dem Komponieren von Operetten. Gemeinsam mit Emmerich Kálmán gilt er als einer der Hauptvertreter der Silbernen Operettenära, die von 1900 bis etwa 1940 datiert wird.

Lehárs erster großer Operettenerfolg war 1905 „Die lustige Witwe“, zahlreiche heute noch gerne gespielte Klassiker wie „Der Graf von Luxemburg“, „Zigeunerliebe“, „Der Zarewitsch“ oder „Das Land des Lächelns“ folgten. Viele seiner späteren Tenor-Arien schrieb er dem österreichischen Opernsänger Richard Tauber „auf den Leib“, mit dem er befreundet war. Neben Operetten verfasste Lehár auch Filmmusik, Opern, Lieder, Walzer und andere Kompositionen. Am 24. Oktober 1948 verstarb Franz Lehár in seiner Wahlheimat Bad Ischl, wo er viele Sommer verbracht und auch die meisten seiner Operetten komponiert hatte. Die „Lehár-Villa“, die er dort bewohnt hatte, wurde auf seinen Wunsch nach seinem Tod zu einem Museum.





Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 11.07.2020
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 310.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3544
 
Brigitte Am: 12.06.2020 07:03:02 Gelesen: 399153# 676 @  
125 Jahre Swarovski

Das große Funkeln

Im Jahr 1895 gründete Daniel Swarovski ein Unternehmen, das die Welt des Schmucks revolutionierte – bis heute sind Kristalle von Swarovski für ihr außergewöhnliches Strahlen bekannt.

Als gelernter Kristallschleifer entwickelte Daniel Swarovski ein Verfahren, um glänzende Kristallsteine schneller und günstiger schleifen zu können und sie so für ein breiteres Publikum erschwinglich zu machen. Der findige Geschäftsmann aus Böhmen wählte Wattens in Tirol als Unternehmensstandort, weil ihm dort ausreichend Wasserkraft zur Energiegewinnung für seine Maschinen zur Verfügung stand.

Heute wird die weltweit erfolgreiche Unternehmensgruppe in fünfter Generation als Familienunternehmen geführt. Swarovski entwirft und produziert hochwertiges Kristall, echte Edelsteine, synthetische Diamanten und Zirkonia, Schmuck und Accessoires sowie Lösungen für Interior Design und Beleuchtung. Neben diesem Hauptfeld werden auch optische Produkte sowie Werkzeuge und Maschinen für die Bauindustrie erzeugt.

Besonders spektakulär sind die Swarovski Kristallwelten in Wattens, die 1995 eröffnet wurden. Das von André Heller inszenierte Gesamtkunstwerk zeigt in 17 Wunderkammern glitzernde Kristallkunst, der Garten punktet mit vielen Attraktionen wie etwa der funkelnden Kristallwolke. Der Schriftzug der Sondermarke ist zum Jubiläum passend mit glänzender Silberfolie veredelt.





Nennwert: 4,30 Euro
Ausgabetag: 18.07.2020
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. EnschedéStamps B. V. / Offsetdruck mit Silberfolie
Auflage: 205.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3545
 
Brigitte Am: 07.07.2020 07:03:02 Gelesen: 395650# 677 @  
Puch MV 50 V

Die „Postler-Puch“

In der modifizierten, gelb lackierten Postausführung präsentiert sich das diesjährige Motiv der Serie „Motorräder“: die MV 50 V, ein Moped der österreichischen Traditionsmarke Puch.

Die Puch MV 50 war das Nachfolgemodell der legendären MS 50, die von 1954 bis 1982 fast 30 Jahre lang produziert wurde. Das schlanke Mittelrohr des Rahmens, auf gut Österreichisch das „Stangl“, brachte der MS 50 den Spitznamen „Stangl-Puch“ ein.

500 Stück des Modells MV 50 wurden an die Österreichische Post verkauft. Dafür wurden sie mit einem unverkennbaren gelben Tank versehen und auch sonst für den Postgebrauch ein wenig adaptiert: Für die zusätzliche Belastung durch die schweren Postsendungen und das oft unwegsame Gelände, das bei den Zustellungen zu überwinden war, wurde die MV 50 zur MV 50 V erweitert – das V steht dabei für das Vierganggetriebe anstelle der ursprünglichen zwei Gänge. Zudem wurde das Moped mit einem Kickstarter, einem geänderten Beinschild und je einem stabilen Haupt- und Seitenständer ausgestattet, und für die Beförderung der großen Postsäcke wurde ein extrabreiter Gepäckträger angebracht.

Auf der Sondermarke ist eine Puch MV 50 V Baujahr 1979 mit 1,7 PS und 50 Kubikzentimeter Hubraum in der charakteristischen Lackierung zu sehen – eine klassische „Postler-Puch“, wie sie in Österreich jahrzehntelang im Dienst der Post unterwegs war.





Serie: Motorräder
Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 08.08.2020
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3546
 
Brigitte Am: 09.07.2020 07:04:05 Gelesen: 395130# 678 @  
Kunsthaus Graz

Der „freundliche Außerirdische“

Das diesjährige Motiv aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“ zeigt das Kunsthaus Graz, ein Museum für zeitgenössische Kunst und markantes Wahrzeichen der steirischen Hauptstadt.

Seit den 1980er-Jahren wurden Pläne für ein Museum geschmiedet und wieder verworfen. Anlässlich der Grazer Bewerbung um die Kulturhauptstadt Europa 2003 wurde schließlich das Kunsthaus realisiert, das Teil des Universalmuseums Joanneum ist. Als Gewinner des internationalen Gestaltungswettbewerbs ging der Entwurf der britischen Architekten Peter Cook und Colin Fournier hervor. Das auffällige Gebäude integriert das historische „Eiserne Haus“ am Grazer Lendkai, das 1848 als eines der ersten gusseisernen Bauwerke Kontinentaleuropas errichtet wurde. Eine spektakuläre blaue „Blase“ erhebt sich über dem gläsernen Untergeschoß, das unter anderem das Kunsthauscafé beherbergt. Besonders markant sind die „Nozzles“, rüsselartige Öffnungen nach außen, die Tageslicht einlassen. Durch eine der Nozzles sieht man den Uhrturm, die verglaste Aussichtsplattform, die „Needle“, bietet einen hervorragenden Ausblick auf die gesamte Stadt.

Auf mehreren Ebenen zeigt das Kunsthaus Graz Ausstellungen internationaler zeitgenössischer Kunst von den 1960ern bis zur Gegenwart. Zusätzlich nutzt die BIX-Medienfassade die Acrylaußenhaut mittels Lichtelementen zur Kommunikation mit dem Stadtraum. Den Spitznamen „Friendly Alien“ (freundlicher Außerirdischer) erhielt das Gebäude von den beiden Architekten.





Serie: Moderne Architektur in Österreich
Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 20.08.2020
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 310.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3547
 
Brigitte Am: 11.07.2020 07:03:00 Gelesen: 394723# 679 @  
Eierschwammerl

Gelbe Köstlichkeit

Das leuchtend gelbe Eierschwammerl bildet das erste Motiv der neuen Sondermarkenserie „Österreichische Pilze“, die die Vielfalt der heimischen Pilze spiegeln soll.

Der Echte Pfifferling (Cantharelluscibarius), in Österreich wegen seiner dottergelben Farbe Eierschwammerl genannt, ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Der Name „Pfifferling“ leitet sich von seinem leicht pfeffrigen Geschmack ab. Der Hut junger Eierschwammerl ist gewölbt, bei älteren Exemplaren ist er trichterförmig. Die lamellenartigen Leisten an der Unterseite gehen in den Stiel über. Man findet diese Pilze oft in größeren Gruppen im Moos unter Fichten, Rotbuchen, Eichen, Kiefern und Tannen. Verwechseln kann man sie mit dem ungenießbaren Falschen Eierschwamm oder dem auf Holz wachsenden giftigen Leuchtenden Ölbaumtrichterling.

Beim Sammeln von Pilzen im Wald sollte man unbedingt darauf achten, das Pilzgeflecht in der Erde nicht zu beschädigen und nicht den gesamten Platz abzuernten, um den Fortbestand der Pilze zu sichern. Zudem sind jedenfalls die gesetzlichen Vorschriften sowie allfällige Verbote des Waldeigentümers zu beachten.

Eierschwammerl sind in der Küche vielseitig verwendbar. Ob im klassischen Eierschwammerlgulasch, in Fleischgerichten, Saucen oder Eierspeisen, die Pfifferlinge schmecken feinwürzig, lassen sich gut in Essig oder Öl einlegen und können blanchiert auch eingefroren werden.





Serie: Österreichische Pilze
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 28.08.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
MiNr. 3548
 
Brigitte Am: 13.07.2020 07:08:00 Gelesen: 394360# 680 @  
Feldpost

Die Verbindung zur Heimat

Das diesjährige Motiv aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ ist der Feldpost gewidmet, die in Kriegszeiten ganz wesentlich für die Aufrechterhaltung der Moral der Truppen war.

Der Markenblock zeigt eine Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg. Darauf sind zwei Soldaten auf einem zweispännigen Feldpostwagen nach einem Werk des Postbeamten und Malers Karl Schnorpfeil zu sehen. Im Zeitalter der „industrialisierten Kriegsführung“ war die Feldpost – wenn auch zensuriert – die einzige Möglichkeit für die Soldaten an der Front, mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben. Feldpostpakete mit warmer Kleidung und selbstgemachten Bäckereien von Zuhause waren ein besonderer Höhepunkt. Eine Postkarte oder ein Brief vom Ehemann, Sohn, Vater oder Bruder an der Front war wiederum ein Lebenszeichen, das den Menschen in der Heimat Hoffnung für die Zukunft geben konnte.

Die k. u. k. Feldpost wurde 1913 neu geregelt. Sie war eine gemeinsame Einrichtung der österreichisch-ungarischen Monarchie, und ihre Aufgabe war, dienstliche und private Sendungen zwischen der Armee im Feld und der Heimat zu übermitteln. Nach Kriegsbeginn wurden Feldpostämter eingerichtet, denen eine Feldpostnummer zugeteilt war, die für die korrekte Zustellung unerlässlich war. Postkarten und Briefe mit dem Vermerk „Feldpost“ konnten bis zum Gewicht von 100 Gramm portofrei versendet werden. Im Ersten Weltkrieg wurden in Österreich-Ungarn geschätzt knapp 30 Milliarden Feldpostkarten und -briefe verschickt.





Serie: Historische Postfahrzeuge
Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 29.08.2020
Markengröße: 51,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
MiNr. 3549 (Block 117)
 
Brigitte Am: 04.08.2020 19:52:06 Gelesen: 388472# 681 @  
Antonio Canal, gen. Canaletto – Die Dogana in Venedig

Venedigs erster Vedutenmaler

Giovanni Antonio Canal war einer der bedeutendsten Vertreter der Vedutenmalerei. Eine detailreiche Ansicht seiner Heimatstadt Venedig ziert die mit Stichdruck veredelte Marke aus der Serie „Alte Meister“.

1697 wurde Antonio Canal in Venedig als Sohn eines Bühnenmalers geboren, der ihn auch ausbildete. Eine Reise nach Rom brachte den jungen Maler, der sich bald Canaletto nannte, zur Landschaftsmalerei und insbesondere zur Darstellung von naturgetreuen Stadtansichten, sogenannten Veduten, für die er heute berühmt ist. Der berühmte Canaletto-Blick, eine Ansicht von Wien, stammt allerdings von seinem ebenfalls malenden und den gleichen Künstlernamen führenden Neffen Bernardo Bellotto. Antonio Canal verstarb 1768 in Venedig, wo er – abgesehen von einigen Jahren in London – die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Durch seinen Förderer, den Kunsthändler und Konsul Joseph Smith, waren die Werke Canalettos in England sehr populär.

Das Gemälde „Die Dogana in Venedig“ stammt aus der Zeit um 1724/1730 und ist in der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum Wien ausgestellt. Es zeigt im Vordergrund den geschäftigen Vorplatz der Dogana (des Zollamtes) an der Mündung des Canal Grande, dahinter ist die Insel La Giudecca mit der Kirche Zitelle zu sehen. Canaletto war zu dieser Zeit bereits ein erfolgreicher Vedutenmaler, der mit seinen präzisen Darstellungen und den strahlend hellen Farben seinen ganz eigenen Stil gefunden hatte.





Serie: Alte Meister
Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 11.09.2020
Markengröße: 42,00 x 42,05 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombidruck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.08.2020 07:08:00 Gelesen: 388064# 682 @  
Südburgenland – Uhudler

Vom Urgetränk zum Kultgetränk

Eine Spezialität aus dem Südburgenland ist der unvergleichliche Uhudler, dem die diesjährige Sondermarke aus der Serie „Weinregionen Österreichs“ gewidmet ist.

Der Uhudler verdankt seine Existenz der Reblaus, die Ende des 19. Jahrhunderts die europäischen Rebstöcke fast völlig vernichtete. Daraufhin wurden ersatzweise reblausresistente, robuste Rebsorten aus Amerika eingeführt, die jedoch erst im 20. Jahrhundert durch Pfropfen mit den heimischen Sorten veredelt wurden. Die unveredelten Sorten werden Direktträger genannt – aus diesen wird der Uhudler gewonnen.

Der fruchtige Uhudler punktet mit seinem unverkennbaren Duft nach Walderdbeeren und Himbeeren. Je nach Sorte und Region zeigt er blassgelbe, zartrosa bis hin zu ziegelroter Farbe, der Geschmack ist herb und säurebetont und wird als „Fox-Ton“ bezeichnet. Der Legende nach erhielt der Wein seinen Namen von Weinbauersfrauen, deren Männer nach reichlichem Genuss desselben „wie ein Uhu“ aussahen. Uhudler war zeitweise verboten, weil man ihm fälschlicherweise gesundheitsschädliche Wirkungen nachsagte. 1992 wurde er schließlich im Weingesetz aufgenommen. Nur bestimmte Direktträgersorten sind für den Uhudler zugelassen, und ausschließlich geprüfte Weine aus einigen Gemeinden im Südburgenland dürfen den geschützten Namen Uhudler tragen. Die Sondermarke zeigt die historische Burg in Güssing, einer der „Uhudler-Gemeinden“.





Serie: Weinregionen Österreichs
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 19.09.2020
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 350.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 08.08.2020 07:01:02 Gelesen: 387489# 683 @  
250. Geburtstag Ludwig van Beethoven

Das Musikgenie

Die Österreichische Post ehrt den 250. Geburtstag des großen Komponisten mit einer mit Folienprägung veredelten Sondermarke, die sein bekanntes Porträt von Joseph Karl Stieler zeigt.

Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Seine musikalische Begabung wurde früh gefördert, bereits als Kind gab er Klavierkonzerte. 1792 übersiedelte er nach Wien, wo er Unterstützung in adeligen Kreisen fand. Er nahm unter anderem bei Joseph Haydn Kompositionsunterricht und profilierte sich rasch als erfolgreicher Komponist. Bald begann sich jedoch seine Gesundheit zu verschlechtern, ein schweres Hörleiden führte letztlich zur beinahe vollständigen Taubheit. Trotz dieser Tragik komponierte er unermüdlich und mit großem Perfektionismus bis kurz vor seinem Tod am 26. März 1827. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Beethoven zunächst auf dem Währinger Ortsfriedhof beerdigt, 1888 erhielt er ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Ludwig van Beethoven war ein zentraler Vertreter der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik. Er hinterließ ein ausgesprochen umfangreiches Gesamtwerk, das neben den bekannten neun Sinfonien auch zahlreiche Klavierkonzerte und -sonaten, Streichquartette, Lieder, die Oper Fidelio und die Missasolemnis umfasst. Eines seiner bekanntesten Werke ist wohl seine Sinfonie Nr. 9, in deren letztem Satz ein Chor Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“ singt. Eine Instrumentalfassung dieses Themas ist heute die offizielle Europahymne.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 30.09.2020
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. EnschedéStamps B. V. / Offsetdruck mit Silberfolie
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.08.2020 07:03:00 Gelesen: 386937# 684 @  
100 Jahre Bundesverfassung von Hans Kelsen

Die Grundlage der Republik Österreich

Im Rahmen der Serie zum 100-jährigen Jubiläum des VÖPh ist die diesjährige Marke dem österreichischen Bundes-Verfassungsgesetz gewidmet, das vor 100 Jahren beschlossen wurde.

Als „Vater“ dieses Gesetzes gilt Hans Kelsen. Er ist für seine rechtstheoretischen Arbeiten bekannt und ist einer der bedeutendsten Rechtsgelehrten des 20. Jahrhunderts. 1881 als Sohn einer jüdischen Familie in Prag geboren, studierte Kelsen in Wien Rechtswissenschaften und unterrichtete später an der Universität Wien. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 wurde der Jurist von Staatskanzler Karl Renner mit der Ausarbeitung einer Verfassung für die junge Republik beauftragt. Am 1. Oktober 1920 beschloss die Konstituierende Nationalversammlung das Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG), das allerdings vom 1. Juli 1934 bis zum 19. Dezember 1945 außer Kraft gesetzt war.

In Artikel 1 des B-VG heißt es: „Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.“ Der Sondermarkenblock zeigt die ersten Artikel der Bundesverfassung in einer historischen Ausgabe, davor sind ein Porträt Hans Kelsens sowie seine Unterschrift abgebildet. Den Rand des Markenblocks zieren das Parlamentsgebäude in Wien, die davor stehende Statue der Pallas Athene mit der Siegesgöttin Nike in der Hand sowie als „Zeitzeuge“ eine Litfaßsäule, die unweit des Parlaments stand und auf einem Originalfoto aus den 1920er-Jahren zu sehen ist.





Serie: 100 Jahre VÖPh
Nennwert: 1,00 + 0,50 Euro
Ausgabetag: 30.09.2020
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 125.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 15.09.2020 16:07:39 Gelesen: 378116# 685 @  
Sport und Ball – Handball, Beachvolleyball und Basketball
Serie: Sportarten

Sport und Ball – Handball
Spektakulär und schnell

In der Serie „Sportarten“ steht diesmal der Ballsport im Mittelpunkt. Der Ball ist eines der vielseitigsten Sportgeräte und bietet viele Spielmöglichkeiten für jedes Alter und jeden Grad von Sportlichkeit.

Handball, anfangs Torball genannt, wurde um 1915 vom deutschen Turnwart Max Heiser für Frauen als Alternative zum Fußballspiel erfunden. Vom ursprünglichen Sport ohne Körperkontakt und ohne Kampfelemente ist Handball heute jedoch weit entfernt. Zu Beginn im Freien gespielt, verlagerte sich der Sport allmählich immer mehr in die Halle und wurde damit wetterunabhängig. Sieben Spielerinnen oder Spieler stehen pro Mannschaft auf dem Spielfeld. Der Ball ist relativ klein, denn er muss mit einer Hand gegriffen werden können.

Vor allem in Europa ist Handball sehr populär, das hohe Tempo, viele Tore und spektakuläre Würfe mit über 100 km/h Geschwindigkeit machen den Sport für das Publikum besonders attraktiv. Die österreichische Herrenmannschaft gewann unter anderem Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen 1936 im Feldhandball und bei der WM 1938 in der Halle. Ein aktueller Erfolg ist der 8. Platz bei der Herren-Europameisterschaft 2020, die in Österreich, Norwegen und Schweden ausgetragen wurde. Die Handballerinnen waren noch erfolgreicher: zweimal WM-Silber im Feldhandball (1949 und 1960) und Bronze bei der WM 1999 und der EM 1996. Im Jahr 2000 erreichten die Frauen Platz 5 bei den Olympischen Spielen in Sydney.






Sport und Ball – Beachvolleyball
Barfuß im Sand

In der Serie „Sportarten“ steht diesmal der Ballsport im Mittelpunkt. Der Ball ist eines der vielseitigsten Sportgeräte und bietet viele Spielmöglichkeiten für jedes Alter und jeden Grad von Sportlichkeit.

Seinen Ursprung hatte Beachvolleyball in den USA: Der Amerikaner George David Center spielte angeblich 1915 erstmals am Waikiki Beach in Hawaii Volleyball auf Sand, und schon bald wurden in Kalifornien die ersten Beachvolleyball-Clubs gegründet und Wettbewerbe ausgetragen. Gespielt wird barfuß auf einem Sandplatz, ein Team besteht aus zwei Spielerinnen oder Spielern.

Seit den 1990ern wird der Sport auch hierzulande immer populärer, Turniere bieten neben den Spielen auch ein spektakuläres Unterhaltungsprogramm. Zwanzig Jahre lang war Klagenfurt der Mittelpunkt des heimischen Beachvolleyballsports, dort wurden etwa 2013 Doris und Stefanie Schwaiger Europameisterinnen. 2015 wurden die Beach Volleyball Major Series ins Leben gerufen, die in mehreren europäischen und amerikanischen Städten abgehalten werden, unter anderem auch in Wien. Die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft 2017 auf der Wiener Donauinsel war ein besonderes Highlight, das von der Silbermedaille des österreichischen Duos Clemens Doppler und Alex Horst gekrönt wurde. Doppler wurde mit anderen Partnern auch zweimal Europameister. Beachvolleyball ist aber auch ein beliebtes Freizeitspiel – in vielen Strandbädern gibt es ein sandgefülltes Spielfeld mit Netz, und hier sind oft auch größere Teams im Einsatz.






Sport und Ball – Basketball
Korb statt Tor

In der Serie „Sportarten“ steht diesmal der Ballsport im Mittelpunkt. Der Ball ist eines der vielseitigsten Sportgeräte und bietet viele Spielmöglichkeiten für jedes Alter und jeden Grad von Sportlichkeit.

Die Geschichte des Basketballsports geht auf den kanadischen Sportlehrer und Arzt James Naismith zurück, der 1891 an einer Hochschule in Massachusetts eine Sportart entwickelte, die die Studenten im Winter in der Halle ausüben konnten. Um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten, platzierte er anstelle von Toren Körbe in einer Höhe von zehn Fuß, also etwa 3,05 Meter – noch heute ist das die international gültige Höhe eines Basketballkorbes. Über die amerikanischen Universitäten und Colleges verbreitete sich der athletische Sport rasch, 1936 wurde er erstmals bei Olympischen Spielen gespielt, seit 1950 auch bei Weltmeisterschaften. In den USA ist Basketball besonders populär, die dortige Profiliga NBA ist eine der größten Sportligen der Welt. Aber auch als Freizeitsport ist der schnelle Sport weltweit beliebt, in städtischen Parks oder Freizeitanlagen sind die „Käfige“ mit den Körben meist gut besucht.

Der charakteristisch orangefarbene Basketball mit dem schwarzen „Gerippe“ ist mit bis zu 78 Zentimetern Umfang der größte bei gängigen Ballsportarten verwendete Ball. Korbwürfe werden je nach Situation mit einem, zwei oder drei Punkten bewertet, daraus resultieren die oft sogar dreistelligen Resultate.






Nennwert: 0,85 / 1,00 Euro / 1,80 Euro
Ausgabetag: 02.10.2020
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 190.000 / 250.000 / 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.09.2020 07:08:00 Gelesen: 377758# 686 @  
Tag der Briefmarke 2020 – St. Pölten

Historisches in St. Pölten

Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre BSV St. Pölten steht die Marke zum Tag der Briefmarke diesmal ganz im Zeichen der Stadt St. Pölten, in der auch die diesjährige ÖVEBRIA veranstaltet wird.

Die beiden Motive auf der Briefmarke sollen die Zeitspanne von 100 Jahren erkennbar machen. Als Symbol für die Vergangenheit dient die Relieffigur der Hygieia, die eine Äskulapnatter füttert und auf dem Stöhr-Haus in St. Pölten zu sehen ist. Das Wohnhaus aus 1899 gilt als schönstes Jugendstilhaus der Stadt und wurde von Joseph Maria Olbrich, dem Architekten des Secessionsgebäudes in Wien, entworfen. 1986 wurde nach einer Volksbefragung St. Pölten als Landeshauptstadt Niederösterreichs beschlossen – das zweite Motiv zeigt das zeitgenössische Landhaus St. Pölten im neuen Regierungsviertel, das seit 1997 Sitz der niederösterreichischen Landesregierung und des Landtags ist und nach Plänen des Architekten Ernst Hoffmann errichtet wurde.

Den Rand des Kleinbogens zieren neben den Wappen von Niederösterreich und St. Pölten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt: die barocke Dreifaltigkeitssäule, der historische Riemerplatz, das Landestheater, das Rathaus mit dem Renaissanceturm als Wahrzeichen der Stadt sowie das moderne Landesmuseum und der Klangturm im Regierungsviertel. Der Zuschlag in Höhe von 1,58 Euro kommt wie jedes Jahr der Förderung der Philatelie zugute.





Nennwert: 3,15 + 1,58 Euro
Ausgabetag: 02.10.2020
Markengröße: 42 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 180.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 19.09.2020 07:08:00 Gelesen: 377632# 687 @  
Christus Salvator – Spitz an der Donau, Pfarrkirche zum hl. Mauritius

Mittelalterliche Kunst

Mit dem Apostelzyklus beherbergt die Pfarrkirche in Spitz an der Donau ein bedeutendes Kunstwerk aus dem Mittelalter. Die mit Stichdruck veredelte Marke aus der Serie „Sakrale Kunst“ zeigt die in der Mitte stehende Skulptur des Christus Salvator.

Schon um 1163 stand eine romanische Holzkapelle in Spitz an der Donau in der Wachau, sie war ebenfalls dem heiligen Mauritius geweiht. Die Pfarrkirche war bis 1803 der bayerischen Benediktinerabtei Niederaltaich inkorporiert, deren Grundherrschaft in der Wachau von Aggsbach bis Spitz reichte. Der älteste Teil der heutigen spätgotischen Hallenkirche ist der Westturm aus der Zeit um 1300. Das dreischiffige Langhaus aus dem 15. und 16. Jahrhundert weist eine Besonderheit auf: Vor dem Chor ist es um etwa zwanzig Grad nach Norden geknickt, vermutlich aufgrund der Beschaffenheit des Untergrundes. Bemerkenswert sind unter anderem die gotischen Kreuz- und Netzrippengewölbe und die barocken Altäre. Das Altarbild am 1724 geweihten Hochaltar zeigt das Martyrium des heiligen Mauritius, geschaffen 1799 von Martin Johann Schmidt, dem „Kremser Schmidt“.

Frühgotische Skulpturen von Christus und den zwölf Aposteln zieren die Brüstung der gotischen Orgelempore. Die in Blendnischen stehenden Holzfiguren aus der Zeit um 1400 weisen noch weitgehend die historische Farbgebung auf, sie gelten als bedeutendster Apostelzyklus dieser Art in Österreich.





Serie: Sakrale Kunst in Österreich
Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 09.10.2020
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombidruck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 21.09.2020 07:03:02 Gelesen: 377526# 688 @  
100 Jahre Kärntner Volksabstimmung

Das Volk hat entschieden

Das 100-Jahr-Jubiläum der historischen Volksabstimmung im Jahr 1920, die zum Verbleib Südkärntens bei Österreich führte, wird mit einer Sondermarke gewürdigt.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erklärte Kärnten im November 1918 seinen Beitritt zur Republik Deutschösterreich. Als wenig später Truppen des „Staates der Slowenen, Kroaten und Serben“ die südlichen Landesteile besetzten, leistete Kärnten im „Kärntner Abwehrkampf“ bewaffneten Widerstand. Im Friedensvertrag von Saint-Germain wurde 1919 schließlich eine Volksabstimmung über den Verbleib Südkärntens festgelegt, die am 10. Oktober 1920 im Südkärntner Grenzgebiet südöstlich von Klagenfurt abgehalten wurde. Trotz der dort mehrheitlich slowenischsprachigen Bevölkerung ergab die Volksabstimmung bei einer Wahlbeteiligung von fast 100 Prozent eine Mehrheit von 59 Prozent für den Verbleib Südkärntens bei Österreich. Beinahe die Hälfte der Kärntner Slowenen hatte sich ebenfalls dafür ausgesprochen. Der Versuch Jugoslawiens, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erneut Gebietsansprüche zu stellen, wurde von den Alliierten unterbunden.

Noch vor der Abstimmung versprach die Kärntner Landesregierung den Schutz von Minderheitenrechten, der jedoch nicht immer entsprechend verwirklicht wurde. Erst in den 1970ern wurden etwa einige zweisprachige Ortstafeln aufgestellt. Der daraus resultierende „Ortstafelstreit“ wurde schließlich 2011 durch ein Verfassungsgesetz beendet.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 10.10.2020
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 210.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 23.09.2020 07:01:01 Gelesen: 377443# 689 @  
Skispitze

Dynamisch in Neonfarbe

Die „Skination“ Österreich hat eine lange Tradition im Skisport. Passend dazu besticht die diesjährige Briefmarke zum Thema technische Innovation durch Form und Farbe: eine Skispitze, gefertigt mit echtem Skibelag.

Nach Markenblöcken aus Spitze, Porzellan, Glas oder Leder ist die Skimarke ein weiteres Highlight für Briefmarkensammlerinnen und -sammler. Sie besticht durch ihr außergewöhnliches Material und ihre für alle Skibegeisterten geradezu ikonografische Form: Die Marke sieht wie eine Skispitze aus, das angedeutete Bergpanorama im Hintergrund und der Skifahrer machen zusätzlich deutlich, worum es hier geht.

Das Besondere an dieser Marke ist ihr Material. Ein echter Ski ist in der Regel aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Metall und Kunststoffen zusammengesetzt. Bei diesem Markenblock kommt nun eine ganz ähnliche Produktionstechnik zum Einsatz. Ein dünner Aluminium-Kunststoff-Verbund wurde mittels einer CNC-gesteuerten Fräse in der Form einer Skispitze ausgeschnitten. Die silbrige Oberfläche dieser Aluverbundplatte ist gebürstet und wirkt von der Seite gesehen wie die Kante eines Skis. Mit einem speziellen Acrylatkleber wurde anschließend der in der Stärke für die Marke angepasste gelbe Original-Skibelag appliziert. Wie bei der tatsächlichen Skiproduktion wurde der Belag auf der Rückseite spiegelverkehrt bedruckt, so kommt auf der Oberfläche das Motiv durch den Skibelag hindurch zum Vorschein.





Serie: Technische Innovationen
Nennwert: 7,00 Euro
Ausgabetag: 23.10.2020
Markengröße: 43,00 x 42,00 x 3 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Variuscard Produktions- und Handels GmbH / Siebdruck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 25.09.2020 07:03:00 Gelesen: 377374# 690 @  
75 Jahre Vereinte Nationen

Für Frieden und Sicherheit

1945 wurden die Vereinten Nationen als internationale Organisation zur Erhaltung von Frieden und Stabilität gegründet. Die Österreichische Post würdigt die UNO zum Jubiläum mit einer Sondermarke.

Noch während des Zweiten Weltkriegs erarbeiteten US-Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill die Atlantik-Charta mit Grundsätzen für die internationale Politik und die Friedenssicherung. Am 26. Juni 1945 verabschiedeten schließlich 50 Staaten auf der Konferenz von San Francisco die Charta der Vereinten Nationen mit 111 Artikeln als Gründungsvertrag, der am 24. Oktober 1945 in Kraft trat. Österreich trat der UNO 1955 bei.

Die Hauptziele der Vereinten Nationen, kurz UN oder UNO für United NationsOrganization genannt, sind die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, die Entwicklung freundschaftlicher Beziehung zwischen den Nationen, die internationale Zusammenarbeit zur Lösung globaler Probleme und Förderung der Menschenrechte sowie die Abstimmung der Bemühungen der Nationen zur Verwirklichung dieser gemeinsamen Ziele. Ihr Hauptsitz ist in New York, weitere Standorte sind Genf, Nairobi und Wien. Die wichtigsten Organe sind die UN-Generalversammlung, das UN-Sekretariat, der Internationale Gerichtshof in Den Haag, der Sicherheitsrat sowie der Wirtschafts- und Sozialrat. Die grafisch gestaltete Sondermarke zeigt eine Ansicht des Büros der Vereinten Nationen in Wien, der „UNO-City“, von oben.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 24.10.2020
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.10.2020 19:01:42 Gelesen: 375120# 691 @  
Weihnachten – Winterlandschaft mit Vogelfalle

Eine idyllische Winterszene

Ein Meisterwerk der flämischen Malerei ziert die diesjährige Weihnachtsmarke zum Thema Kunst: eine in hellen Farbtönen gehaltene dörfliche Winterlandschaft mit einer Vogelfalle.

Das Gemälde wurde ursprünglich Pieter Brueghel d. J. (um 1564/65 bis 1638) zugeschrieben, das ist jedoch nicht gesichert. Es dürfte jedenfalls aus dem Umkreis seines Vaters Pieter Bruegel d. Ä. stammen. Von diesem Bildnis existieren zahlreiche Versionen, die sich kaum voneinander unterscheiden, viele davon aus den Werkstätten der Künstlerdynastie Brueghel. Das Sujet der Briefmarke zeigt das mit 1601 datierte Gemälde aus der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum in Wien.

Die Darstellung zeigt eine dörfliche Szene im Winter, das Licht ist gedämpft und sanft. Menschen laufen oder spielen auf dem Eis, sie heben sich mit ihrer dunklen Kleidung deutlich von den vorwiegend hellen Winterfarben der Umgebung ab. Die Ufer des zugefrorenen Flusses sind von Bäumen und schneebedeckten Häusern gesäumt. Unter den dunklen, kahlen Bäumen ist ein aufgestelltes Holzbrett zu sehen, eine Vogelfalle, die von vielen Vögeln umgeben ist. Im Bildvordergrund sitzen zwei schwarze Vögel im Geäst, die auf den ersten Blick kaum von den Eisläufern zu unterscheiden sind und sich scheinbar mitten unter ihnen befinden. Winterlandschaftsbilder dieser Art waren in der Malerei des 17. Jahrhunderts – in der klimatischen „Kleinen Eiszeit“ – ein beliebtes Genre.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 13.11.2020
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 1.300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.10.2020 07:01:01 Gelesen: 374701# 692 @  
Weihnachten – Weihnachtsstern

Leuchtender Wegweiser

Festliche Weihnachtsstimmung verbreitet das Motiv dieser Sondermarke: ein leuchtender Weihnachtsstern über einem idyllischen Dorf in den Bergen.

Ein typisches österreichisches Bergdorf im Winter: Ein schlanker, spitzer Kirchturm, die Dächer der Häuser sind schneebedeckt, das Licht ist dämmrig, hinter den Fenstern brennt Licht. Im Hintergrund ist ein Bergpanorama zu sehen. Was aber den Blick sofort auf sich zieht, ist der strahlend helle Stern mit einem Kometenschweif direkt über dem Dorf – ein Himmelskörper, wie man sich gemeinhin den Stern von Bethlehem vorstellt. Nach dem Matthäusevangelium führte dieser Stern die drei Weisen aus dem Morgenland zu jenem Stall, in dem Jesus zur Welt gekommen war. Bis heute ist der charakteristische geschweifte „Dreikönigsstern“ ein traditionelles Weihnachtssymbol in der christlichen Kultur.

Das stimmungsvolle Bild vermittelt den Eindruck von Frieden und Stille, etwas, das der Weihnachtszeit heute vielfach abhandengekommen ist. Der Markenentwerfer Roland Vorlaufer – er gestaltet auch die nostalgischen Dispenser-Marken – möchte mit diesen reduzierten Formen und Farben eine traditionelle Weihnachtsstimmung vermitteln. Für seine Arbeit verwendet er ganz klassisch Tusche und Gouache auf blauem Papier. Die einfache und geordnete Darstellung ist bei so kleinen Motiven wie einer Briefmarke essenziell, um schon auf den ersten Blick die Stimmung und die Botschaft zu vermitteln: frohe und friedvolle Weihnachten!





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 13.11.2020
Markengröße: 42,00 x 33,50 mm
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 675.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.10.2020 07:01:01 Gelesen: 373985# 693 @  
ORF Friedenslicht aus Bethlehem – Gemeinschaftsausgabe mit Vatikanstadt

Symbol für den Weihnachtsfrieden

Mit dieser ersten Gemeinschaftsausgabe von Österreichischer Post und Vatikanischer Post wird das Friedenslicht aus Bethlehem als wunderschöne Tradition gewürdigt.

Der ORF Oberösterreich begründete 1986 diese Tradition, um Spenderinnen und Spendern der Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ mit einem Licht aus Bethlehem zu danken. Die Idee kam so gut an, dass seitdem jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit ein Kind aus Oberösterreich in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem das Friedenslicht entzündet und dieses dann in einer Speziallampe nach Österreich bringt. Mit Unterstützung vieler Organisationen wie etwa den Pfadfindern oder der Feuerwehrjugend wird dieses leuchtende Friedenssymbol dann an Menschen in der ganzen Welt verteilt und unter anderem auch an das EU-Parlament übergeben.

Auch Papst Franziskus wird das Friedenslicht überbracht. Auf einer Briefmarke des Markenblocks ist der Papst mit der Friedenslichtlaterne zu sehen, darunter eine weiße Federzeichnung des Petersdoms. Die andere Briefmarke zeigt das Jesuskind, eingehüllt in ein rotes Tuch, in einer Darstellung, die von einem Gemälde des italienischen Barockkünstlers Guido Reni inspiriert ist. Unterhalb sieht man die Platte der Geburtsgrotte, genau dort soll Jesus zur Welt gekommen sein. Im Hintergrund ist eine Zeichnung der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr abgebildet, den unteren Rand des Blocks ziert das Wappen des Heiligen Stuhls.





Nennwert: 1,00 + 0,85 Euro
Ausgabetag: 20.11.2020
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 260.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 12.10.2020 07:03:00 Gelesen: 373398# 694 @  
Weihnachten – Geburt Christi

Kunstvolle Handschriften

Eine wahre Kostbarkeit der sakralen Buchkunst zeigt diese Weihnachtsmarke: eine mittelalterliche Darstellung der Geburt Christi in einer Initiale aus dem Codex 259/1 der Stiftsbibliothek Vorau.

Die heilige Familie ist vor einem blauen Hintergrund mit Ochse und Esel abgebildet. Das Werk, in dem diese und viele andere kunstvolle Initialen zu sehen sind, ist ein vierbändiges Antiphonarium, eine Sammlung liturgischer Gesänge und Musiknoten in lateinischer Sprache. Die Handschrift wurde im 14. Jahrhundert auf Pergament für das Stift Wyschehrad in Prag angefertigt. 1435 erwarb Propst Andreas von Pranbeck sie für das Stift Vorau, dort wurde sie in den Jahren 1496 bis 1498 für die Salzburger Liturgie adaptiert. Jeder der vier Bände wiegt etwa 22 Kilogramm, ist in Schweinsleder eingebunden und mit eisernen Spangen verschlossen.

Die prachtvolle Bibliothek des Stiftes Vorau in der Oststeiermark beherbergt eine bedeutende Sammlung von Handschriften, Inkunabeln und gedruckten Büchern. Besonders hervorzuheben sind die Vorauer Handschrift, eine Sammlung frühmittelhochdeutscher Dichtung und der lateinischen Kaiserchronik aus dem 12. Jahrhundert, sowie die Vorauer Volksbibel, eine Historienbibel aus dem Jahr 1467, die in bayrisch-österreichischer Mundart verfasst und mit zahlreichen Miniaturen illustriert wurde. Die Vorauer Volksbibel ist seit 2018 von der UNESCO als Dokumentenerbe im „Memory of the World“-Register für Österreich gelistet.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 27.11.2020
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 3.100.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 14.10.2020 07:08:00 Gelesen: 372830# 695 @  
Weihnachten – Weihnachtsbaum

Frohe Weihnachten

Der Weihnachtsbaum als Symbol für die weihnachtlichen Feierlichkeiten – diese außergewöhnliche Weihnachtsbriefmarke zeigt allerlei Kulinarisches und Dekoratives aus der schönsten Zeit des Jahres.

Köstliche Speisen und festliche Getränke gibt es bei diesem ungewöhnlichen Weihnachtsbaum zu entdecken: Glühwein, heißen Tee oder Sekt, charakteristische weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Nelken oder Sternanis und eine Orangenscheibe, sogar ein ganzer gebratener Truthahn ist da zu sehen. Dazu laden süße Gaumenfreuden wie ein Lebkuchenmann, eine Zuckerstange, Weihnachtskekse und viele in glänzendes Papier eingewickelte Bonbons zum Naschen ein. Als Dekorationen findet man eine Schleife, kleine Zweiglein mit Christbaumkugeln, Zapfen, einen blühenden Weihnachtsstern oder eine Stechpalme. Eine Schneekugel mit einer idyllischen Hütte und Bäumen macht Lust auf einen Winterspaziergang.

Alle diese Elemente ergeben zusammen die Form eines Weihnachtsbaumes, und ein Anisstern ist die festliche Spitze. Auch wenn weder Äste noch Stamm oder Nadeln des Baumes abgebildet sind, ist doch auf einen Blick erkennbar, was dargestellt ist. Die Vintage-Illustrationen der weihnachtlichen Motive laden zum Genießen der Weihnachtsfeiertage ein, und der ungewöhnliche Weihnachtsbaum macht aus jeder Weihnachtspostkarte etwas ganz Besonderes, denn schon die Briefmarke wünscht: „Frohe Weihnachten“. (Illustrationen: Maria Epine, Epine_art)





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 27.11.2020
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 2.500.000 auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 23.10.2020 12:30:14 Gelesen: 370675# 696 @  
Corona

Distanz, die uns verbindet

Bereits seit Monaten beschäftigt uns die Corona-Pandemie. Ein origineller Markenblock erinnert nun daran, wie sich durch die damit verbundenen Maßnahmen unser alltägliches Leben verändert hat.

Eines der Schlagworte, das uns seitdem begleitet, ist „Distanz, die uns verbindet“: Ein Abstand von mindestens einem Meter zu anderen Personen soll dazu beitragen, die Verbreitung der Krankheit möglichst zu verhindern. Der „Babyelefant“ soll dabei helfen, diese Distanz richtig einzuschätzen und zu wahren, daher ist er auch als Symbol auf dem Markenblock abgebildet. Zum Vergleich sind Illustrationen anderer Tiere zu sehen, die verschiedene Größen repräsentieren.

Innovativ ist aber vor allem das verwendete Material: Als ironische Anspielung auf die Hamsterkäufe vieler besorgter Menschen zu Beginn des Lockdowns wurde der Markenblock in einem aufwendigen Verfahren aus echtem Toilettenpapier und in der Größe eines Blattes WC-Papier hergestellt. In Kooperation mit einem österreichischen Produzenten von WC-Papier wurde auf der Rückseite des Toilettenpapiers eine Selbstklebefolie aus Naturfaserpapier aufkaschiert, um es reißfester zu machen und um die Briefmarke einfach ablösen zu können. Originell ist auch die für Toilettenpapier typische Perforierung der Marke. Die Ernsthaftigkeit der gesamten Situation wird jedoch nicht vergessen: Der Zuschlag der Marke von 2,75 Euro kommt einem karitativen Zweck zugute.





Nennwert: 2,75 + 2,75 Euro
Ausgabetag: 30.10.2020
Markengröße: 40,00 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Variuscard Produktions- und Handels GmbH.
Auflage: 300.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 05.12.2020 17:39:52 Gelesen: 360547# 697 @  
Einbauküche – MargareteSchütte-Lihotzky

Die erste Architektin Österreichs

Margarete Schütte-Lihotzky entwarf die revolutionäre „Frankfurter Küche“. Die Österreichische Post würdigt die große österreichische Architektin mit einer Sondermarke aus der Serie „Österreichische Erfindungen“.

Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) stammte aus einer bürgerlichen Wiener Familie. An der k. k. Kunstgewerbeschule, heute die Universität für angewandte Kunst, studierte sie Architektur und arbeitete später mit Meistern wie Adolf Loos zusammen. Ab 1926 entwickelte sie in Frankfurt mit der kompakten „Frankfurter Küche“ den Prototypen für moderne Einbauküchen. Eine rationelle Gestaltung und kurze Arbeitswege standen dabei im Vordergrund – die Hausarbeit sollte für die durchaus auch damals oft berufstätigen Frauen vereinfacht werden, die Küche aber dennoch erschwinglich sein.

Schütte-Lihotzky führte ein in mehrfacher Hinsicht bewegtes Leben. Unter anderem entwarf sie Häuser für die Wiener Siedlungsbewegung und plante „sozialistische Städte“ in der Sowjetunion sowie Schulen in der Türkei. Als Mitglied der Kommunistischen Partei und Widerstandskämpferin wurde sie 1941 von der Gestapo inhaftiert. Nach dem Krieg war sie weiterhin als Architektin tätig und gestaltete unter anderem einige Gemeindebauten und Kindergärten in Wien. Sie reiste viel, publizierte und veranstaltete Ausstellungen. Mit knapp 103 Jahren verstarb sie in Wien. Heute gilt Schütte-Lihotzky als Ikone und Wegbereiterin der Frauen in der Architektur.





Serie: Österreichische Erfindungen
Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 20.01.2021
Markengröße: 31,80 x 50,00
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 340.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 07.12.2020 07:08:00 Gelesen: 360472# 698 @  
Gräf & Stift SP8 Pullman

Luxus auf vier Rädern

Der SP 8 ist ein Luxuswagen aus den 1930ern vom österreichischen Automobilhersteller Gräf & Stift. Die Marke aus der Serie „Autos“ zeigt eine Pullman-Limousine aus dem Jahr 1930.

1896 gründeten drei Brüder namens Gräf eine Automobilwerkstätte in Wien, im Jahr darauf wurde der erste PKW erzeugt. 1901 stieg Wilhelm Stift als Investor in das Unternehmen ein, das sich somit Gräf & Stift nannte. Den Kühler zierte ein aufgerichteter Löwe, der an die Figuren auf der Wiener Schemerlbrücke erinnert. Gräf & Stift erzeugte vor allem große Limousinen – wie etwa das Fahrzeug, in dem 1914 der Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau erschossen wurden – und Autobusse, später auch Nutzfahrzeuge. 1971 erwarb die Österreichische Automobil Fabriks-AG das Unternehmen, das nun als ÖAF-Gräf & Stift AG firmierte, jedoch schließlich von der MAN-Gruppe übernommen wurde.

Nur 30 Stück wurden vom Oberklassemodell SP 8 von 1930 bis 1936 gebaut, es beruht auf der Serie SP 5 bis SP 7 mit 6-Zylinder-Motor. Der 8-Zylinder-Reihenmotor des SP 8 mit sechs Litern Hubraum brachte es auf 120 PS und bis zu 120 km/h. Das auf der Marke abgebildete Fahrzeug aus 1930 kostete damals 52.000 Schilling und wurde von Generaldirektor Dipl.-Ing. Josef Gräf genutzt. Den Krieg überstand es in zerlegtem Zustand auf dem Werksgelände, nur die Innenausstattung musste 1948 neu angefertigt werden. 2005 übernahm der „Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken“ den Wagen.





Serie: Autos
Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 20.01.2021
Markengröße: 42,00 x 34,80
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 270.000 Marken auf Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3571
 
Brigitte Am: 24.03.2021 18:06:15 Gelesen: 329654# 699 @  
WESTbahn





Serie: Eisenbahnen
Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 11.02.2021
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl / Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Kombidruck
Auflage: 150.000 Marken in Bogen zu 50 Stück
MiNr. 3572
 
Brigitte Am: 26.03.2021 07:07:05 Gelesen: 329424# 700 @  
Benedetto Gennari - Theseus mit den Tochtern des Minos





Serie: Alte Meister
Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 24.02.2021
Markengröße: 34,50 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Ooh. Enschedé Stamps B.V. / Kombidruck
Auflage: 145.000 Marken auf Bogen zu 50 Stück
MiNr. 3573
 
Brigitte Am: 29.03.2021 07:07:08 Gelesen: 328470# 701 @  
Treuebonusmarke 2020 - Kamelie





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 06.03.2021
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offsetdruck
Auflage: 280.000 Marken in Bogen zu 50 Stück
MiNr. 3574
 
Brigitte Am: 31.03.2021 07:01:01 Gelesen: 327752# 702 @  
Serie: Freimarken der Monarchie

Freimarken 1899





Nennwert: 3,15 Euro
Ausgabetag: 06.03.2021
Markengröße: je 32,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offsetdruck
Auflage: 118.000 Marken auf Blöcken zu 2 Stück
MiNr. 3575 und 3576 (Block 121)
 
Brigitte Am: 02.04.2021 07:10:00 Gelesen: 327012# 703 @  
Serie: Junge Kunst in Österreich

Adriana Czernin - Ohne Titel, 2004





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 17.03.2021
Markengröße: 40,00 x 25,50 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offsetdruck
Auflage: 317.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.04.2021 07:07:05 Gelesen: 326286# 704 @  
Serie: Sakrale Kunst in Österreich

Millstätter Fastentuch, Adam und Eva





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 19.03.2021
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Kombidruck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.04.2021 07:07:05 Gelesen: 325536# 705 @  
50 Jahre STAUD’S Wien
Serie / series: Klassische Markenzeichen

Die Österreichische Post gratuliert dem Wiener Traditionsunternehmen STAUD’S mit einer neuen Sondermarke aus der Serie „Klassische Markenzeichen“ zum 50-jährigen Bestehen. STAUD’S Delikatessen in den typischen achteckigen Gläsern kennt man heute weltweit.

Angefangen hat vor 50 Jahren alles mit Marillenkompott und eingelegten Gurken. Heute sind die bereits über 230 Sorten unterschiedlichster Feinkost-Kreationen weltweit bekannt. Das altbewährte Handwerk, aus veredeltem Obst und Gemüse neue Feinkostprodukte zu kreieren, wird bei STAUD’S heute mit modernster Technik verbunden. Das 1971 von Hans Staud gegründete Unternehmen hat eine lange Tradition, beweist dabei aber immer seine Offenheit für Innovationen. Ein respektvoller Umgang mit der Umwelt und den Menschen gehören zur Unternehmenskultur.

Für die süßen und feinsauren Delikatessen wie Konfitüren, Weingelees, Chutneys oder Gewürzgurken werden ausgewählte Obst- und Gemüsesorten verwendet, die vorwiegend aus Österreich stammen. Produziert werden die Feinkost-Produkte nach wie vor im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring. Am Brunnenmarkt findet sich heute „STAUD’S Pavillon“ an genau jener Stelle, wo das Familienunternehmen jahrzehntelang seine Produkte verkauft hat. Heute ist der Pavillon ein beliebter Treffpunkt für Feinschmecker und Touristen.

Die STAUD’S Jubiläums-Sondermarke mit dem Nennwert von 2,30 Euro wird 280.000 Mal aufgelegt und ist ab 9. April in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 09.04.2021
Markengröße: 32,50 x 40,00
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.04.2021 07:03:07 Gelesen: 324802# 706 @  
Murbodner Tracht
Serie: Klassische Trachten

Farbenfrohes Alltagsdirndl aus der Obersteiermark

Die neue Sondermarke aus der beliebten Serie „Klassische Trachten“ präsentiert die Murbodner Alltagstracht mit käftig-rotem Dirndlleib, blauer Schürze und schwarzen Talarknöpfen.

Das Murbodner Dirndl entstand bereits vor etwa 100 Jahren in der Obersteiermark. Die Alltagstracht verbreitete sich nach und nach im gesamten Oberen Murtal von Predlitz bis Leoben. Sie zeichnet sich durch eine Reihe farbenfroher Details aus: Der Dirndlleib wird typischerweise aus Baumwollstoff in kräftigem Rot mit weißem oder schwarzem Streublümchenmuster genäht.

Anstatt der hochgeschlossenen Form hat er einen Halsausschnitt. Darunter wird eine weiße Dirndlbluse mit Puffärmeln oder ein Schnitterhemd getragen. Ungewöhnlich: Die dreigeteilte Vorderseite weist einen gezogenen Brustteil auf. Er schließt mit einer „Froschgoscherlverzierung“ am Sattelteil an und mündet in eine Passe. Geschlossen wird das Dirndl vorne mit weißen Perlmuttknöpfen oder – wie in der Sondermarke ersichtlich - mit schwarzen Talarknöpfen. Mit dem Oberteil kombinieren die Trägerinnen einen wadenlangen blauen oder schwarzen Kittel, den kleine weiße Tupfen oder Streifen zieren. Über den Kittel wird eine einfarbige kräftig-blaue oder schwarze Schürze gebunden. Dazu trägt man weiße Strümpfe und flache schwarze Schuhe.

Die neue Sondermarke „Murbodner Tracht“ mit dem Nennwert von 1,– Euro wird 340.000 Mal in Kleinbögen zu 10 Stück aufgelegt und ist ab 17. April in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 1 Euro
Ausgabetag: 17.04.2021
Markengröße: 31,80 x 50,00
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 340.000 Marken auf Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 10.04.2021 07:01:01 Gelesen: 324116# 707 @  
Klarinette
Serie: Musikland Österreich

Die Klarinette – ein beliebtes und vielseitig einsetzbares Holzblasinstrument
Die zweite Sondermarke aus der Serie „Musikland Österreich“ zeigt eine B-Klarinette mit Böhm-Griffsystem vor dem Winterthurer Fragment, einem Entwurf Mozarts für das Klarinettenkonzert KV 622.

Nach dem Kontrabass gibt die Österreichische Post ab dem 28. April die Klarinette als zweite Sondermarke der Serie „Musikland Österreich“ aus. Das wohl bekannteste Stück für dieses Instrument ist Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert KV 622 von 1791, eines seiner letzten Werke. Die Marke zeigt im Hintergrund das Winterthurer Fragment, ein Autograph eines Entwurfs mit den ersten 199 Takten dieses Konzerts. Somit steht das Motiv für einen der wichtigsten Vertreter der Wiener Klassik.

Die frühesten Klarinetten-Modelle entwickelte der deutsche Instrumentenbauer Johann Christoph Denner um 1700. Mit über vier Oktaven hat die Klarinette einen größeren Tonumfang als alle anderen Blasinstrumente. Das Konzert KV 622 schrieb Mozart ursprünglich für eine Bassettklarinette, heutzutage wird es aber auf den geläufigeren Instrumenten mit A- oder B-Stimmung gespielt. Die besonders tiefen Stellen des Stücks müssen für diese entsprechend adaptiert werden. Gebaut werden Klarinetten mit unterschiedlichen Griffsystemen. Besonders verbreitet sind das französische System – auch Böhm-System genannt – sowie das deutsche System. Auf der Marke ist eine BKlarinette mit Böhm-Griffsystem abgebildet.

Die neue Klarinetten-Marke mit dem Nennwert von 1,– Euro wird 340.000 Mal aufgelegt und ist ab 28. April in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 1 Euro
Ausgabetag: 28.04.2021
Markengröße: 31,80 x 50,00
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 340.000 Marken auf Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 13.04.2021 11:05:24 Gelesen: 323080# 708 @  
EUROPA 2021 - Wolf





Nennwert: 1 Euro
Ausgabetag: 08.05.2021
Markengröße: 42,00 x 29,00
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 240.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.04.2021 07:01:03 Gelesen: 322518# 709 @  
Serie Moderne Kunst in Österreich
Josef Pillhofer - Badende, 1981





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 28.05.2021
Markengröße: 34,50 x 50,00
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 135.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.04.2021 07:01:03 Gelesen: 321444# 710 @  
Serie Motorräder





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 28.05.2021
Markengröße: 42,00 x 34,80
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 19.04.2021 07:01:02 Gelesen: 320776# 711 @  
250 Jahre Wiener Börse





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 28.05.2021
Markengröße: 34,80 x 42,00
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 320.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 21.04.2021 07:01:01 Gelesen: 320230# 712 @  
Österreichische Bundesgärten





Nennwert: 4,30 Euro
Ausgabetag: 29.05.2021
Markengröße: 33,35 x 42,00
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 212.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.05.2021 00:01:02 Gelesen: 314069# 713 @  
Serie: Kirchen in Österreich
Fischerkirche Rust

Die Fischerkirche in Rust - neue Marke zeigt den historisch bedeutenden Sakralbau im Burgenland In der denkmalgeschützten Altstadt von Rust am Neusiedler See steht eines der bedeutendsten Denkmäler mittelalterlicher Sakralbauten im Burgenland – die Fischerkirche. Das Motiv der Marke stammt von der Künstlerin Kirsten Lubach.

Die ehemalige Wehrkirche ist noch heute von einer Wehrmauer umgeben. Ihr Name ist auf eine Legende zurückzuführen, nach der Königin Maria von Ungarn im 13. Jahrhundert von Fischern aus dem Neusiedler See gerettet wurde. Als Dank soll sie der Fischerkirche die Marienkapelle gestiftet haben. Ursprünglich war die Fischerkirche eine romanische Kirche, die im 12. Jahrhundert auf den Resten eines
römischen Wachturms errichtet wurde. Die Wände zieren Malereien und Fresken aus der romanischen bis spätgotischen Zeit. Die bunten Malereien von Weinstöcken und Ranken stammen aus der Zeit, als die Kirche evangelisch war. Der ursprüngliche Kirchturm stürzte 1879 ein und wurde nie wieder aufgebaut.

Kunsthistorisch bedeutend sind neben den Fresken und Malereien insbesondere der spätgotische „Dreiheiligenaltar“, der frühbarocke Hochaltar, eine steinerne Pieta aus dem 15. Jahrhundert und eine hölzerne Madonnenstatue auf einer barocken Steinsäule. Heute wird die Fischerkirche in Rust vor allem als Museum und für Kulturveranstaltungen verwendet.

Mit der „Fischerkirche in Rust“ wird die neueste Marke der Serie „Kirchen in Österreich“ mit dem Nennwert von 1,35 Euro 280.000 Mal in Bögen zu 50 Stück aufgelegt. Ab dem 4. Juni ist sie in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 04.06.2021
Markengröße: 37,70 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.05.2021 07:01:03 Gelesen: 313009# 714 @  
Serie: Weinregionen Österreichs
Thermenregion – Rotgipfler

Die Thermenregion Niederösterreich – Neue Sondermarke als Hommage an die Herkunft des Rotgipflers

Die Marke zeigt die Urbanuskapelle auf der Mandelhöhe, der höchsten Erhebung der Stadtgemeinde Traiskirchen in der niederösterreichischen Thermenregion, umrahmt von einem Weißweinglas mit der regionstypischen Sorte Rotgipfler.

Die Thermenregion in Niederösterreich ist ein bekanntes Weinbaugebiet, das sich vom Wiener Stadtrand bis südlich von Baden erstreckt. Auf über 2.000 Hektar Weinbaufläche werden im südlichen Teil Rotweine wie Sankt Laurent oder Pinot Noir gekeltert, im nördlichen Gebiet um Gumpoldskirchen dominieren Weißweinsorten wie Zierfandler oder eben der Rotgipfler, der auf dem neuen Wert der Serie „Weinregionen Österreichs“ zu sehen ist. Der kalkhaltige Boden in dieser Region liefert perfekte Bedingungen für den Anbau des Rotgipflers. Er ist eine natürliche Kreuzung aus Traminer und Rotem Veltliner. Den Namen verdankt er den roten Spitzen seiner Triebe. Mit einer angenehmen Säure erinnert das feinwürzige Bouquet des goldgelben Weins an exotische Früchte und reifes Kernobst. Die Urbanuskapelle wurde 1989 durch den Weinbauverband auf der Mandelhöhe von Traiskirchen errichtet, einer der besten Rieden der Thermenregion. Sie ist dem heiligen Urban, Schutzpatron des Weinbaus, gewidmet und der Kapelle auf dem Traiskirchner Wappen nachempfunden.

Ab dem 5. Juni ist der die Marke „Thermenregion - Rotgipfler“ mit dem Nennwert von 0,85 Euro in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich. Sie wird 360.000 Mal in Kleinbögen zu 10 Stück aufgelegt.





Serie: Weinregionen Österreichs
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 05.06.2021
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 15.05.2021 07:01:01 Gelesen: 312102# 715 @  
Serie: Fotokunst Österreich
Lisl Ponger – Gone Native, 2000

Neue Sondermarke würdigt das Schaffen der Wiener Künstlerin Lisl Ponger

Die neue Sondermarke zeigt die Fotografie „Gone Native“ aus dem Jahr 2000 von der renommierten Wiener Film- und Fotokünstlerin Lisl Ponger.

Lisl Ponger befasst sich in ihren Werken mit Stereotypen, Rassismen und Blickkonstruktionen und nutzt dafür Fotografie, Film, Installationen und Text. Dies zeigt sich auch deutlich in der Fotografie „Gone Native“, die auf dieser Sondermarke abgebildet ist: ein kritischer Blick auf den Kolonialismus und die Idee, „zum Eingeborenen zu werden“. Das Foto wirft die Frage auf, wie die Beziehung zwischen dem afrikanischen figürlichen Objekt und der echten, menschlichen Frau (Lisl Ponger selbst) aussieht. Beide sitzen auf identischen Stühlen vor dem gleichen Hintergrund, was eine repräsentative Gleichberechtigung erkennen lässt. Trotzdem stellt sich die Frage, wer auf diesem Foto zum „Eingeborenen“ geworden ist.

Lisl Ponger zeigt sich in ihren Fotografien zwar als sie selbst, aber immer mit Aspekten, die hierarchische Vorstellungen ihrer Kultur repräsentieren. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien. Ihre Werke, die sich immer an den Schnittstellen von Kunst, Kunstgeschichte und Ethnologie bewegen, werden in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt.

Die neue Marke der beliebten Serie „Fotokunst Österreich“ ist ab dem 18. Juni erhältlich. Mit dem Nennwert von 1,75 Euro wird die Marke „Lisl Ponger – Gone Native, 2000“ 130.000 Mal in Bögen zu 50 Stück aufgelegt und ist in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG zu finden.





Serie: Fotokunst Österreich
Nennwert: 1,75 Euro
Ausgabetag: 18.06.2021
Markengröße: 31,90 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage / quantity: 130.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 18.05.2021 07:07:05 Gelesen: 310897# 716 @  
Design aus Österreich
MKE – Hydrant

Design trifft Technologie: Dem GRATZ & BÖHM Designhydranten wird eigene Marke gewidmet Die Marke zeigt den von Gerald Kiska entworfenen GRATZ & BÖHM Hydranten, der mit dem Staatspreis Design ausgezeichnet wurde und heute eine Designikone im öffentlichen Raum darstellt.

Design hat einen Nutzen in Wirtschaft und Gesellschaft - genau dafür möchte designaustria in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein schaffen. Ein besonderes Beispiel ist der GRATZ & BÖHM Designhydrant. Gerald Kiska, der mit der KISKA GmbH in Salzburg eine der größten Designagenturen Europas gründete, entwarf ihn 1993. Auch heute noch, fast 30 Jahre später, steht er für die gelungene Verschmelzung von Design und Nutzen. Das Wiener Unternehmen GRATZ & BÖHM produziert den Hydranten bei der Metall- und Kunststofferzeugung (MKE) in Heidenreichstein im Waldviertel. Dabei blieb der Produktionsprozess bis heute unverändert.

Der GRATZ & BÖHM Hydrant ist ein nachhaltiges Produkt mit jahrzehntelanger Haltbarkeit. Die zur Produktion verwendeten Materialien wie Edelstahl und Gusseisen entsprechen der Norm und sind trinkwassertauglich. Somit hat Gerald Kiska, gemäß dem Motto „Designing Desire“, eine emotionale Marke geschaffen, die bis heute unverändert für innovatives Design und hohes Qualitätsbewusstsein steht.

Die neue Marke „MKE – Hydrant“ mit dem Nennwert von 2,30 Euro wird 200.000 Mal in Bögen zu 50 Stück aufgelegt und ist ab 18. Juni erhältlich. Zu finden in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 18.06.2021
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Severin Filek
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.06.2021 18:47:17 Gelesen: 305947# 717 @  
Martin Schnur - Ast, 2020

Figurative Malerei aus Österreich - „Ast“ von Martin Schnur

Das Kunstwerk „Ast“ von Martin Schnur zeigt sein typisches Spiel mit Spiegelungen und der Verschmelzung von Traum und Realität. Hier zeigt das Spiegelbild nicht die Person, die sich eigentlich darin spiegeln sollte.

Der 1964 im steirischen Vorau geborene Künstler Martin Schnur ist einer der wichtigsten heimischen Vertreter der figurativen Malerei. Er lässt in seiner Kunst collagenhafte Bild-in-Bild-Szenerien entstehen, in denen Raum- und Wirklichkeitsebenen ineinander verschmelzen. Dabei malt er nicht nur auf großen Leinwänden wie beim hier abgebildeten Werk „Ast“, sondern auch kleinere Bilder auf Kupfer.

Martin Schnur studierte an der Kunstgewerbeschule in Graz sowie an der Akademie der bildenden Künste in Wien Bildhauerei. Trotz seiner Ausbildung gelangte er bald zur Malerei. Schon in seinem frühen Schaffen stand die Frage im Vordergrund, wie er Licht, Spiegelung und Stimmung auf einer zweidimensionalen Leinwand einfangen kann. Heute lebt und arbeitet er in Wien.

Die Marke „Martin Schnur – Ast, 2020“ aus der Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“ erscheint mit einer Auflage von 350.000 Marken in Bögen zu 50 Stück. Mit einem Nennwert von 0,85 Euro ist sie ab dem 7. Juli in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Serie: Zeitgenössische Kunst in Österreich
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 07.07.2021
Markengröße: 31,80 x 50,00
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.06.2021 07:01:03 Gelesen: 305526# 718 @  
Jochberger Hummel

Die Jochberger Hummel – eine gefährdete heimische Nutztierrasse

Die Jochberger Hummel ist eine Variante des Pinzgauer Rindes, die in Österreich nur mehr wenig gezüchtet wird. Die Sondermarke der neuen Serie „Seltene Nutztierrassen“ zeigt das braunweiße Rind, das genetisch bedingt hornlos ist.

Das erste hornlose Pinzgauer Kalb kam 1834 in Aurach bei Kitzbühel zur Welt, das früher zur Gemeinde Jochberg gehörte und wo die Rasse bis heute gezüchtet wird. Sonderlich beliebt waren hornlose Rinder früher jedoch nicht, da diese sich nicht zum Einspannen im Ochsenjoch eigneten.

Ihren Namen haben die widerstandsfähigen und gutmütigen Tiere dem gleichnamigen Insekt zu verdanken. Diesem wird nachgesagt, es sei wehrlos und könne nicht stechen.

Das Fell der Jochberger Hummeln ist kastanienbraun und durch einen breiten, weißen Streifen über Widerrist, Rücken, Oberschenkel, Bauch und Brust gekennzeichnet. Sie sind gut an schwierige Standorte angepasst und ideal für die Mutterkuhhaltung. Die sogenannte Zweinutzungsrasse wird für Fleisch- und Milchnutzung gehalten. Ihr Fleisch ist sehr hochwertig, feinfaserig und zart marmoriert. Heute werden reinrassige Jochberger Hummeln nur noch in wenigen Betrieben in Salzburg und Tirol gezüchtet.

Ab dem 10. Juli ist der neue Wert in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich. Die Marke mit dem Nennwert von 1,00 Euro wird mit einer Auflage von 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück verkauft.





Serie: Seltene Nutztierrassen
Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 10.07.2021
Markengröße: 40,00 x 27,45
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 07.06.2021 07:01:01 Gelesen: 304901# 719 @  
Postcrossing 2021

Postkarten aus aller Welt mit „Postcrossing“

Die Internet-Plattform Postcrossing verbindet Menschen weltweit durch Postkarten. Das von Theresa Radlingmaier entworfene Design zeigt stilisierte Postkarten und die fröhlichen Gesichter derer, die diese erhalten.

Der Portugiese Paulo Magalhães gründete „Postcrossing“ im Jahr 2015 mit dem Ziel, Menschen weltweit durch Postkarten zu verbinden. Wer sich auf der Online-Plattform registriert, bekommt eine zufällige Adresse eines anderen Mitglieds zugespielt. An diese Adresse schickt man dann eine Postkarte. Sobald das andere Mitglied die Postkarte erhalten und im System eingegeben hat, kann man selbst Postkarten empfangen. Je mehr Postkarten man verschickt, desto mehr kann man bekommen.

Auch in Österreich sind tausende Menschen auf Postcrossing registriert, weltweit nutzen über 800.000 Menschen aus mehr als 200 Ländern die Plattform. Insgesamt wurden bis Mai 2021 über 60 Millionen Postkarten verschickt. Also ging der Plan auf, die Menschen zum Schreiben von Postkarten zu motivieren und sie so zu vernetzen.

Die Sondermarke „Postcrossing 2021“ mit einem Nennwert von 1,00 Euro wird ab dem 14. Juli mit einer Auflage von 165.000 Marken in Bögen zu 50 Stück ausgegeben. Erhältlich ist sie dann in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 14.07.2021
Markengröße: 30,00 x 36,00
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 165.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.06.2021 07:07:08 Gelesen: 304691# 720 @  
Granatkapelle Penken

Moderne Architektur: Die markante Granatkapelle Penken in den Zillertaler Bergen

Die Sondermarke zeigt die Granatkapelle am Ufer eines Speichersees auf dem Penkenjoch im Tiroler Zillertal. Entworfen wurde das moderne Bauwerk vom Schweizer Architekten Mario Botta.

Auf 2.087 Metern Seehöhe am Sonnenplateau des Penkenjochs gelegen sticht die Kapelle durch seine markante Bauweise hervor. Zwölf rhombenförmige, mit Cortenstahlplatten verkleidete Flächen bilden die Form eines geschliffenen Granats. Dieser hat im Zillertal eine besondere Tradition als Schmuckstein zur Tracht. Die streng geometrische Formensprache ist ein Markenzeichen des renommierten Schweizer Architekten Mario Botta. Die Innenwände der Kapelle sind schlicht und geradlinig gehalten und mit Lärchenholz ausgekleidet.

Gewidmet ist die Granatkapelle dem seligen Engelbert Kolland, einem Franziskanerpater aus dem Zillertal. Er wurde 1860 in seiner Missionsstation in Damaskus ermordet und 1926 seliggesprochen. Der Tiroler Künstler Markus Thurner schuf sein Portrait sowie den Altar aus Nussholz. Am 22. September 2013 wurde die Kapelle eingeweiht – der Tauftag Engelbert Kollands.

Die Sondermarke der Serie „Moderne Architektur in Österreich“ mit einem Nennwert von
2,75 Euro erscheint in einer Auflage von 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück. Ab dem 16. Juli ist sie in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Serie: Moderne Architektur in Österreich
Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 16.07.2021
Markengröße: 50,00 x 31,80
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 240.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.07.2021 07:07:05 Gelesen: 296820# 721 @  
50 Jahre Österreich – China

50-Jahr-Jubiläum: Diplomatische Beziehungen Österreich – China

Der obenstehende Titel ist in chinesischer Schrift auf der Marke abgebildet. Chinas
Nationalblumen – die Pfingstrosen – und typisch österreichische Edelweißblüten zieren die Marke im chinesischen Malereistil.

Am 28. Mai 1971 wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik China offiziell aufgenommen. Außerhalb der EU zählt China zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Österreichs. Kulturelle Botschafter wie die Wiener Philharmoniker oder die Wiener Sängerknaben tragen dazu bei, dass Gäste aus China ein wichtiger Teil des heimischen Tourismus sind.

Neben den Bereichen Wirtschaft und Kultur findet auch in Bildungsfragen ein reger Austausch zwischen China und Österreich statt. Symbolisch für die gute Zusammenarbeit der beiden Länder stehen auch die Pandas im Tiergarten Schönbrunn, die eine Leihgabe von China sind.

Die neue Marke, deren rote Beschriftung mit einem speziellen Lack veredelt wurde, wird zum Nennwert von 4,30 Euro mit einer Auflage von 120.000 Marken in Blöcken zu je 1 Stück erhältlich sein. Ab dem 10. August kann sie in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erworben werden.





Nennwert: 4,30 Euro
Ausgabetag: 10.08.2021
Markengröße: 40,00 x 28,50 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 120.000 Marken in Blocks zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 08.07.2021 07:01:01 Gelesen: 296452# 722 @  
Europäisches Jahr der Schiene

2021 ist das „Europäische Jahr der Schiene“

Die Sondermarke zeigt einen Ausschnitt einer Schienenweiche. Die blaue Färbung repräsentiert die Flagge der EU, deren Sterne sich im unteren Bereich des Wertes abzeichnen. Die Eisenbahn ist ein nachhaltiges und sicheres Transportmittel. Somit trägt sie einen wichtigen Teil zur Zielerreichung des „Green Deals“ bei, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Während 25 Prozent der Treibhausgasemissionen durch den Verkehr verantwortet werden, entfallen nur 0,5 Prozent auf den Schienenverkehr. Um die Bedeutung des Schienenverkehrs für den Klimaschutz hervorzuheben, hat die Europäische Kommission das Jahr 2021 zum „Europäischen Jahr der Schiene“ erklärt.

Im diesem Jahr sollen Veranstaltungen, Projekte und Initiativen den Schienenverkehr als innovativen und sicheren Verkehrsträger stärken und attraktiver machen. Auch seine Bedeutung für die europäische Kultur und nachhaltigen Tourismus werden hervorgehoben. 2021 wird auch das erste Jahr, in dem das „4. Eisenbahnpaket“ voll umgesetzt sein wird. Dies ist ein wichtiger Schritt zu einem effizienten, grenzübergreifenden europäischen Schienennetz.

Die Sondermarke mit dem Nennwert 2,30 Euro erscheint in einer Auflage von 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück. Ab dem 20. August ist der Wert in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 20.08.2021
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.07.2021 07:01:03 Gelesen: 295946# 723 @  
Eilpost – Spinnerin am Kreuz

Die historische Eilpostkutsche an der Säule „Spinnerin am Kreuz“

Einer Ansichtskarte aus dem 19. Jahrhundert entnommen, zeigt die Marke eine vierspännig geführte Postkutsche mit Passagieren. Sie fährt an dem Wahrzeichen am Wienerberg und einigen Bauersleuten und Fußgängern entlang.

Die gotische Steinsäule wurde 1452 vom Dombaumeister Hans Puchsbaum errichtet, davor stand an ihrer Stelle ein steinernes Kreuz. Um das Wahrzeichen ranken sich viele Sagen. Eine lautet, dass eine Frau an dieser Stelle Tag für Tag mit dem Spinnrad saß und auf die Rückkehr ihres Mannes von einem Kreuzzug wartete. Die Säule soll sie dann als Zeichen der Dankbarkeit für seine Rückkehr gestiftet haben.

Die Spinnerin am Kreuz steht am Wienerberg im Süden von Wien. Heute steht sie direkt an der stark frequentierten Triester Straße im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Früher war das 16 Meter hohe Bauwerk auf der Anhöhe weitgehend gut sichtbar und von der Säule aus bot sich ein beeindruckender Ausblick auf Wien. Sie ist mit Türmchen, Giebeln und Wasserspeiern verziert. Die Figuren zeigen die Geschichte des Leidenswegs Jesu.

Die Marke ist ab dem 27. August erhältlich und erscheint in einer Auflage von 140.000, in Blöcken zu je 1 Stück. Mit dem Nennwert von 2,10 Euro kann sie in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erworben werden.





Serie: Historische Postfahrzeuge
Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 27.08.2021
Markengröße: 51,00 x 40,00 mm
Blockgröße: 100,00 x 60,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 140.000 Marken in Blocks zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 12.07.2021 07:07:05 Gelesen: 295380# 724 @  
Steinpilz

Das zweite Motiv der Serie „Österreichische Pilze“: Der Steinpilz

Die Illustration des Steinpilzes (Boletus edulis) von Marion Füllerer zeigt einen jungen Pilz mit halbkugelförmigem Kopf sowie einen entwickelten Steinpilz mit dem typischen polsterförmigen Schirm.

Namensgebend für den Steinpilz ist das weiße, sehr feste Fleisch der jungen Pilze, das in der Küche besonders beliebt ist. Mit seinem nussig-milden Geschmack eignet er sich zum Anbraten, Panieren, für Saucen oder wird getrocknet und gemahlen, wo er sein Aroma noch intensiver entfaltet.

Auch unter dem Namen „Herrenpilz“ bekannt, gehört der Steinpilz zu den Röhrenpilzen. Die Röhren des Steinpilzes sind anfangs weiß und fest, später schwammig und grünlich-gelb. Die Farbe der Röhren ist das einzige, was den Steinpilz vom Gallenröhrling unterscheidet, dieser hat nämlich leicht rosa gefärbte Röhren. Der Gallenröhrling ist zwar nicht giftig, aber hat einen bitteren Geschmack und ist somit nicht so genießbar wie der Steinpilz. Wer sich bei der Schwammerlsuche trotzdem unsicher ist, sollte den Pilz im Zweifelsfall stehenlassen oder eine Pilzberatungsstelle aufsuchen.

Ab dem 27. August ist die Marke mit dem Nennwert 0,85 Euro in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich. Insgesamt 360.000 Marken werden in Kleinbögen zu 10 Stück ausgegeben.





Serie: Österreichische Pilze
Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 27.08.2021
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 10.09.2021 17:00:07 Gelesen: 279188# 725 @  
Serie „Schönes Österreich“: Historische Gebäude und Architektur im ganzen Land

Im grafischen Stil der Dispenser-Marken zeigt dieser Markenblock auf vier unterschiedlichen Marken eine kleine Auswahl an historischen Gebäuden, die es in Österreich zu erkunden gibt.

Dispenser-Marken sind keine Briefmarken im eigentlichen Sinne, sondern werden seit einigen Jahren anstelle des Frankaturlabels bei der Aufgabe von Poststücken direkt an den Schaltern der Österreichischen Post aufgeklebt. Der grafische Stil ist jedoch so beliebt, dass nun erstmals Marken im attraktiven Dispenser-Design erscheinen.

Die abgebildeten Burgen und Schlösser aus dem Themenbereich Gebäude und Architektur geben einen kleinen Einblick in die vielfältigen kulturellen Schätze Österreichs. Dabei geht die Reise einmal quer durchs Land: Das Schloss Moosham im Lungau, Burg Rappottenstein im Waldviertel, Burg Falkenstein im Kärntner Mölltal sowie die Festung Kufstein in Tirol laden dazu ein, einen Blick in eine längst vergangene Zeit zu werfen. Ob im historischen Stil restauriert oder im guten Originalzustand – noch heute kann man an den beliebten Ausflugszielen Kunstschätze bewundern und viel Interessantes entdecken.

Der Sondermarkenblock erscheint am 4. September mit einer Auflage von 140.000 Stück in Blöcken zu 4 Marken. Mit einem Nennwert von 5,95 Euro werden sie in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich sein.






Nennwert: 5,95 Euro
Ausgabetag: 04.09.2021
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Blockgröße: 88,00 x 120,00 mm
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 140.000 Marken in Blöcken zu 4 Stück
 
Brigitte Am: 13.09.2021 07:01:03 Gelesen: 278969# 726 @  
Festlicher Abschluss der Serie „100 Jahre VÖPh“

Der Markenblock zeigt in Illustrationen das historische Eingangstor am heutigen Sitz des VÖPh am Wiener Getreidemarkt. Eine Briefmarke zeigt ein Ornament aus diesem Eingangsbereich, die andere einen Briefmarkensammler.

Am 9. März 1921 fand die formelle Gründungsveranstaltung des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) statt. Mit etwa 8.500 Mitgliedern aus über 200 Vereinen, Sektionen, Tauschstellen und Arbeitsgemeinschaften ist der VÖPh seit seiner Gründung stark gewachsen und legt damals wie heute großen Wert auf die Unterstützung seiner Mitglieder. Die vierteilige Serie anlässlich des 100. Geburtstags des Verbandes geht mit den neuen Marken zu Ende.

Der besondere Markenblock besteht aus zwei Marken, die unterschiedliche Ausschnitte einer Illustration von Anita Kern zeigen. Das Logo der Multilaterale ist im linken Abschnitt zu sehen, das Jubiläumslogo des VÖPh im rechten Teil des Markenblocks. Die Multilaterale-Ausstellung findet dieses Jahr anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums vom 24. bis 26. September in St. Pölten statt.

Der Markenblock mit einem Nennwert von 1,85 Euro + 1 Euro erscheint mit einer Auflage von 100.000 Blöcken zu zwei Stück und ist ab dem 24. September in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Serie: 100 Jahre VÖPh
Nennwert: 1,80 + 1,00 Euro
Ausgabetag: 24.09.2021
Markengröße: 40,00 x 32,00 mm
Blockgröße: 100,00 x 80,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 100.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 15.09.2021 07:07:05 Gelesen: 278831# 727 @  
Tag der Briefmarke 2021 – zum 100-Jahre-Jubiläum des VÖPh

Der Wert zeigt das Wiener Restaurant Paul Deierl, wo am 9. März 1921 die Gründungsversammlung des VÖPh stattfand. Am Rand des Kleinbogens sieht man Werte zum Tag der Briefmarke der letzten 60 Jahre.

Der Verband Österreichischer Philatelistenvereine (VÖPh) wurde vor 100 Jahren von etwa 20 Funktionären aus philatelistischen Vereinen gegründet. Seitdem fungiert der VÖPh als Dachorganisation für alle österreichischen Briefmarkensammelvereine. Der Wert würdigt das Restaurant, in dem 1921 die Gründung des Verbands beschlossen wurde.

Heute befindet sich genau an dieser Stelle, an der Ecke Babenbergerstraße und Nibelungengasse im ersten Wiener Gemeindebezirk, ein orientalisches Restaurant. Der VÖPh hat seinen Sitz heute gegenüber der Secession, am Getreidemarkt 1. Zum Tag der Briefmarke und zur Würdigung des VÖPh zeigt der Markenbogen auch das Wappen von Wien, wo der Verband gegründet wurde, sowie das Wappen von St. Pölten, wo die „100 Jahre VÖPh“-Würdigung im Rahmen der ÖVEBRIA und der Multilaterale stattfindet.

Die „Tag der Briefmarke 2021“-Sondermarke kommt mit einer Auflage von 180.000 Stück in besonderen Kleinböcken zu 6 Stück heraus und ist ab dem 24. September in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 3,15 + 1,58 Euro
Ausgabetag: 24.09.2021
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern / Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombi Druck
Auflage: 180.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 17.09.2021 07:06:08 Gelesen: 278761# 728 @  
Sport und Boden – Ringen, Judo und Gymnastik

Historische Bodensportart: „Ringen“ bekommt eine eigene Marke

Die Illustration des Wertes zeigt zwei erwachsene Ringer in für die Sportart typischer Bekleidung vor einem blauroten Hintergrund.

Ringen war bereits bei den Olympischen Spielen der Antike eine Disziplin, somit ist es keine Überraschung, dass die Sportart auch bei den Olympischen Spielen der Neuzeit von Anfang an dabei war. Ringerinnen treten allerdings erst seit 2004 für die Olympischen Spiele an. Die ersten Weltmeisterschaften im Ringen fanden 1950 statt.

Es gibt zwei unterschiedliche Stile des Sports: Der Freistil und der griechisch-römische Stil. Der Hauptunterschied ist, dass im Freistil der gesamte Körper als Angriffsfläche dient, beim griechisch-römischen Stil dagegen nur der Oberkörper. Im Ringen erlaubte Techniken sind Würfe, Schleudern und Hebel. Verboten sind hingegen Tritte, Stöße und Würgen. Oberstes Gebot ist immer die Fairness, darum gibt es auch viele Kinder, die sich für den Sport begeistern.

Die Marke „Ringen“ aus der Serie „Sportarten“ hat einen Nennwert von 0,85 Euro und erscheint am 25. September mit einer Auflage von 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück und ist dann in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.






Japanische Kampfkunst: Marke „Judo“ aus der Serie „Sportarten“

Der Wert zeigt eine Illustration von zwei Judo-Kämpfern und demonstriert eine der zahlreichen Wurf-, Halte- und Würgetechniken des Kampfsports.

Übersetzt bedeutet der Name dieser traditionsreichen Kampfsportart „sanfter Weg“, was sich auch im Prinzip des Sports – „Siegen durch Nachgeben“ – widerspiegelt. Historisch hat sich Judo Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Jiu-Jitsu entwickelt, welchem wiederum die Kampftechniken der Samurai im aristokratischen Japan zugrunde liegen. Der Begründer Kano Jigoro lehrte in seiner Kampfsportschule verschiedene Techniken des Jiu-Jitsu mit dem Grundsatz „möglichst wirksamer Gebrauch von geistiger und körperlicher Energie“.

Der Sport wurde in Japan schnell populär, zu Beginn des 20. Jahrhundert breitete sich Judo auch in Europa aus. Seit Anfang der Sechziger ist Judo auch eine olympische Disziplin. Vorerst war olympisches Judo eine Männerdomäne, seit 1992 treten in der Disziplin auch Frauen an. Bei dieser Kampfsportart werden immer Körper – insbesondere Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit – sowie der Geist trainiert.

Mit dem Nennwert von 1,00 Euro ist die neue Marke „Judo“ mit einer Auflage von 165.000 Marken in Bögen zu 50 Stück ab dem 25. September in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.






Bodensportarten im Mittelpunkt: Gymnastik

Diese Marke der Serie „Sportarten" zeigt eine Sportlerin, die Rhythmische Sportgymnastik ausübt und einen Reifen als Handgerät für eine Übung verwendet.
Die Rhythmische Gymnastik kombiniert tänzerische Elemente mit Akrobatik und zeichnet sich durch fließende, harmonische Bewegungen bei sportlichen Höchstleistungen aus.

Erste Wettkämpfe fanden in den 1940er-Jahren statt, in Österreich wird der Sport seit den 50er-Jahren ausgeübt. Die Jury achtet bei Wettkämpfen sowohl auf die technische Schwierigkeit als auch den künstlerischen Wert der eineinhalb- bis zweiminütigen Vorführungen.

Rhythmische Gymnastik wird fast ausschließlich von Frauen ausgeübt, Grundvoraussetzungen dafür sind Körperbeherrschung und Konzentration. Der Bodensport wird zu Musik betrieben, was den grazilen Bewegungen eine besondere Ästhetik verleiht. Geräte wie der auf der Marke abgebildete Reifen, aber auch Bälle, Keulen oder Bänder werden kunstvoll in die Übungen eingebunden und erfordern zusätzliche technische Finesse und eine ausgeprägte Koordinationsfähigkeit.

Ab dem 25. September kann die neue Marke mit einem Nennwert von 1,80 Euro und einer Auflage von 135.000 Marken in Bögen zu 50 Stück in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erworben werden.





Serie: Sportarten
Nennwert: 0,85 Euro / 1,00 Euro / 1,80 Euro
Ausgabetag: 25.09.2021
Markengröße: 50,00 x 31,80 mm
Grafikentwurf: Roman Lipner-Keck
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 190.000 / 165.000 / 135.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 19.09.2021 07:07:05 Gelesen: 278707# 729 @  
„100 Jahre Burgenland“ zum runden Jubiläum von Österreichs jüngstem Bundesland

1921 kam das Burgenland zur Republik Österreich. Die Post gratuliert zu 100 Jahre Zugehörigkeit mit einer Sondermarke, die ein Storchennest, ein Glas Rotwein und den Podersdorfer Leuchtturm zeigt.

Rechts oben ist das Landeswappen zu sehen, im Hintergrund der Umriss des jüngsten Bundeslandes. Darauf steht „Gradišće“ und „Őrvidék“ geschrieben – der Name Burgenland in der Sprache der Volksgruppen-Minderheiten der Burgenlandkroaten und –ungarn. Die vier ehemaligen Verwaltungseinheiten Pressburg (Bratislava), Wieselburg (Moson), Ödenburg (Sopron) und Eisenburg (Vas) haben jeweils ein „-burg“ im Namen. Obwohl keine dieser Städte mehr zum Bundesland gehört, wurde der Name davon abgeleitet und blieb erhalten. Umringt sind diese Elemente von landestypischen Motiven: einem Glas Rotwein, dem Leuchtturm in Podersdorf am Neusiedler See und einem Storchennest, wie man es von der Freistadt Rust kennt.

Die Geschichte der Angliederung an Österreich war von politischen Entscheidungen geprägt. Nach dem Ende der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wollte die neu entstandene Republik die deutschsprachigen Gebiete in Westungarn aufnehmen. Dies wurde 1919 im Vertrag von St. Germain festgelegt. Doch erst 1921 wurde das Burgenland im Bundesverfassungsgesetz als „selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund“ verankert. Danach folgten aber noch unruhige Monate: In Ödenburg (Sopron) stimmte die Mehrheit der Bevölkerung in einer Volksabstimmung doch für einen Verbleib bei Ungarn. Bad Sauerbrunn wurde daraufhin provisorischer Sitz der Landesregierung, seit 1925 ist Eisenstadt die Landeshauptstadt.

Mit einer Auflage von 120.000 Marken in Bögen zu 50 Stück sind die Marken mit dem Nennwert von 2,10 Euro ab dem 15. Oktober in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.





Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 15.10.2021
Markengröße: 29,00 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 120.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 21.09.2021 07:07:05 Gelesen: 278634# 730 @  
Jubiläumsmarke: 100 Jahre Schnitzlers Skandalstück „Reigen“ in Wien

Anlässlich der Wiener Premiere von Arthur Schnitzlers „Reigen“ vor einem Jahrhundert widmet die Post dem skandalträchtigen Bühnenstück eine Sondermarke, die schemenhaft die handelnden Figuren darstellt.

Arthur Schnitzler (1862–1931) schrieb seinen wohl berühmtesten Theatertext um 1897, öffentlich aufgelegt wurde dieser aber erst sechs Jahre später. 1904 wurde er in Deutschland zwar zensiert, verkaufte sich jedoch sehr gut. Bis zur Uraufführung im Kleinen Schauspielhaus in Berlin dauerte es noch bis 1920. Die Premiere in seiner Heimatstadt Wien wurde schließlich am 1. Februar 1921 in den Kammerspielen gefeiert.

Es löste einen beispiellosen Skandal samt antisemitischer Hetzkampagne gegen Schnitzler aus. Denn der „Reigen“ schildert in zehn Dialogen die erotischen Beziehungen von fünf Frauen und fünf Männern. Die Figuren stammen aus den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit:

Das Stück spannt den Bogen von der Dirne und dem Soldaten weiter zum Stubenmädchen, zum jungen Herrn, zur jungen Frau und deren Ehemann, zum süßen Mädel, zum Dichter, zur Schauspielerin, zum Grafen und schlussendlich wieder zurück zur Dirne. Nach heftigen Demonstrationen und einer Theater-Stürmung wurden weitere Aufführungen verboten. Der Verfassungsgerichtshof hob das Verbot jedoch wieder auf. Schnitzler selbst untersagte 1922 weitere Aufführungen. Erst 60 Jahre später, ab 1982, gab sein Sohn Heinrich das Stück wieder frei.

Die „100 Jahre Reigen“-Sondermarke kommt mit einer Auflage von 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück raus und ist ab dem 20. Oktober zu einem Nennwert von 0,85 Euro in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG verfügbar.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 20.10.2021
Markengröße: 31,80 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 23.09.2021 07:03:07 Gelesen: 278464# 731 @  
Serie „Freimarken der Monarchie“ aus dem Jahr 1905 - ohne Lackstreifen

Der Markenblock umfasst Marken mit dem Nominalwert 72 und 5 Heller. Das Motiv zeigt den Kopf Kaiser Franz Josephs im Profil nach links in einem ovalen oder eckigen Rahmen mit vier Wertfeldern. Aufgrund schlechter Lesbarkeit wurden in den Jahren 1904/1905 neue Freimarken ausgegeben.

Neu hinzu kam dabei auch die rosafarbene 72-Heller-Marke. Die Kronen-Werte wurden hingegen nicht neu aufgelegt. Im Gegensatz zur Freimarkenausgabe 1899 ohne Lackstreifen wurde das Faserpapier ab 1901 mit Lackstreifen versehen. Dadurch sollte verhindert werden, dass benutzte Briefmarken wiederverwendet werden. Zudem ist dadurch eine etwaige Entfernung des Poststempels leichter zu erkennen. Das wirkte sich jedoch negativ auf die Lesbarkeit der Werteindrucke aus. Deshalb druckte man sie ab 1905 wieder ohne Lackstreifen. Zur Verbesserung der Lesbarkeit wurden in der Neuausgabe 1904/1905 die Wertziffern in Farbe bzw. Schwarz in einem weißen Feld angegeben, bei den Werten ab 35 Heller mit weißen Ziffern auf farbigem Hintergrund. Auch die Zähnungen waren unterschiedlich. Frankaturgültig blieben die Freimarken 1905 bis 31. Oktober 1908.

Die Freimarken der Monarchie können ab dem 20. Oktober mit einem Nennwert von 3,15 Euro und einer Auflage von 115.000 Marken in Blöcken zu zwei Stück in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erworben werden.





Serie: Freimarken der Monarchie
Nennwert: 3,15 Euro
Ausgabetag: 20.10.2021
Markengröße: je 32,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 115.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 01.10.2021 20:11:37 Gelesen: 276499# 732 @  
Tennisball – Dominic Thiem

Originelle Filz-Marke in Tennisball-Form zu Ehren Dominic Thiems

Das Portrait und die Unterschrift von Österreichs erfolgreichstem Tennisspieler zieren die kreisrunde gelbe Sondermarke aus Tennisball-Filz.

Grand Slam-Sieger bei den US Open im September 2020, im gleichen Jahr Österreichs Sportler des Jahres, Weltranglistenplatz 3 und zahlreiche große Turniersiege – das sind nur ein paar der Highlights in der bisherigen Karriere von Dominic Thiem. Die Post würdigt den 1993 geborenen Niederösterreicher nun mit einem besonderen Markenblock in runder Form aus echtem Tennisball-Filz.

Die originelle Sondermarke wird Großteils in Handarbeit gefertigt und erfordert viel technisches Know-how: Das Grundmaterial wird manuell auf das passende Bogenformat zugeschnitten und mittels Siebdruck auf einer Thermosublimationsfolie bedruckt. Anschließend wird sie auf den Filz kaschiert und zuletzt mit einem digitalen Cutter auf das Endformat zugeschnitten.

Der Sondermarkenblock erscheint am 25. Oktober mit einer Auflage von 150.000 Stück. Mit einem Nennwert von 7,00 Euro werden die Tennisball-Blöcke in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich sein.





Serie: Technische Innovation
Nennwert: 7 Euro
Ausgabetag: 25.10.2021
Markengröße: Durchmesser 37,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Variuscard Produktions- und Handels GmbH / Thermotransfer-/Siebdruck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 04.10.2021 07:01:03 Gelesen: 275578# 733 @  
100 Jahre Messe Wien: Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Metropole

Die Sondermarke zeigt das von Julius Klinger gestaltete Plakatsujet für die „Wiener Internationale Messe“ 1922, die historische Rotunde im Wiener Prater und den modernen Messeturm am heutigen Messezentrum.

Den heutigen Status als weltbekannte Messe– und Kongressstadt hat sich Wien bereits 1873 aufgebaut, als im Wiener Prater die Weltausstellung stattfand. Mittelpunkt war die historische Rotunde, entworfen von Carl von Hasenauer, die 1937 durch einen Brand zerstört wurde. 1921 fand die erste „Wiener Internationale Messe“ statt, ab da fanden regelmäßig Frühjahrs– und Herbstmessen statt - außer während des Zweiten Weltkriegs. Diese Tradition blieb bis in die 1980er aufrecht, danach setzten sich nach und nach die Fachmessen durch.

Das architektonische Gesamtkonzept des modernen Messe- und Kongresszentrums stammt von Gustav Peichl. Zur Jahrtausendwende wurde der Bau beschlossen. Das neue Wahrzeichen ist der 2003 errichtete Messeturm mit seiner markanten Turmspitze, die 96 Meter in den Himmel ragt.

Zu den zentralen Gebäuden zählen außerdem das Congress Center und die Hallen A bis D. Zu erreichen ist das Messegelände mit der U-Bahnlinie U2, gelegen zwischen der Wirtschaftsuniversität Wien, der Trabrennbahn Krieau und dem Prater.

Die neue Sondermarke mit dem Nennwert 2,75 Euro gibt es ab dem 11. November in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler–Service der Österreichischen Post AG. Sie erscheint mit einer Auflage von 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück.





Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 11.11.2021
Markengröße: 40,00 x 32,50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.10.2021 07:07:05 Gelesen: 275118# 734 @  
Sondermarke Fäustling: Winterbekleidung im Miniaturformat

Diese selbstklebende, originelle Textil-Marke in Handschuh-Form zeigt ein rotes Rentier und weiße Schneeflocken. Sie ist in einem besonderen Verfahren auf ein Mischmaterial aus Baumwolle und Polyester gedruckt.

Der Winter rückt näher und klassische Winterbekleidung wie Haube, Schal und feste Stiefel werden wieder aus den Schränken geholt. Wer auch im Schnee keine kalten Finger bekommen möchte, verzichtet niemals auf ein Paar wärmende Handschuhe. Dafür sind die Miniatur-Fäustlinge dieser Marke zwar etwas zu klein, aber trotzdem wurden hier echte Textilien genutzt, was die Marke so besonders macht. Canvas nennt sich das Material, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester.

Die winterlichen Motive sowie die Beschriftung wurden anhand eines speziellen Sublimationsverfahrens auf das Material gedruckt. Damit die Farbe auch wirklich langfristig hält und das Ergebnis hochwertig wird, wurde mit einer Mischung aus Hitze und Druck gearbeitet.

Hauptproblem während des Prozesses war, dass das Material aufgrund der Hitze schrumpft. Daher wurde das Textilmaterial vor dem Druck mit 220 Grad Hitze vorbehandelt. Die aufwendige Herstellung hat sich jedoch ausgezahlt. Das Ergebnis ist eine ganz besondere Marke, die sich perfekt zum Verschicken der Weihnachtspost eignet.

Die Marke erscheint am 12. November mit einem Nennwert von 4,30 Euro und einer Auflage von 150.000 Stück. Erhältlich ist sie in Einzelblöcken, zu finden in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG.





Nennwert: 4,30 Euro
Ausgabetag: 12.11.2021
Markengröße: 37,00 x 60,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Sublimationsdruck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 08.10.2021 07:01:01 Gelesen: 274716# 735 @  
Sondermarke Schaukelpferd – das nostalgische Spielzeug als Weihnachtsmotiv

Diese Vintage-Marke zeigt ein Sujet, in dessen Mittelpunkt die Zeichnung eines Schaukelpferds, einer Weihnachtskugel und eines Geschenks steht. In roter Schrift wünscht sie „Frohe Weihnachten“.

Das Schaukelpferd ist ein Sinnbild für Spielzeug, das sich über Generationen gehalten hat. Bereits in der Antike wurden kleine Pferde auf Rädern zum Nachziehen oder Aufsitzen verwendet.

Die heutigen Kufen sind etwa seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Man vermutet, dass diese in den USA erfunden wurden und im 19. Jahrhundert nach Europa kamen. Schon damals stand das Schaukelpferd auf vielen Wunschzetteln, doch nicht alle Kinder konnten eines bekommen – darum steht das Schaukelpferd symbolisch auch für unerfüllte Träume.

Ganz klassisch kennt man sie aus Holz gebaut, aber es gibt sie auch mit Plüschfell - oder eben gar nicht als Pferd, sondern als ein ganz anderes Tier. Noch heute sind Schaukelpferde das ideale Spielzeug für Kinder. Nicht nur regt es die Fantasie an, es fördert auch die motorische Entwicklung und trainiert den Gleichgewichtssinn. Und auch wenn es heuer nicht als Geschenk unter dem Baum liegen sollte – als dekorativer Baumschmuck oder als Lebkuchenmotiv findet das Schaukelpferd sicher seinen Weg in die weihnachtlichen Stuben.

Ab dem 12. November ist die neue Marke mit einer Auflage von 675.000 Stück und einem Nennwert von 1,00 Euro auf Rollen zu 50 Marken erhältlich. Zu finden in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG.





Nennwert: 1 Euro
Ausgabetag: 12.11.2021
Markengröße: 32,00 x 39,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 675.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.10.2021 07:01:01 Gelesen: 274436# 736 @  
Idyllische Weihnacht: Eine Sondermarke zum 100. Geburtstag von Bischof Stecher

Die Marke zeigt ein stimmungsvolles Aquarell des 2013 verstorbenen Innsbrucker Altbischofs und Hobbymalers Dr. Reinhold Stecher. Zu sehen ist die Filialkirche St. Margarethen in der Gemeinde Pfons in Tirol.

Eine treffendere Hommage könnte es kaum geben: Der beliebte Theologe hat die Malerei als Hobby betrieben, eine andere große Leidenschaft war das Briefmarkensammeln! Seit seinem Tod im Jahre 2013 erscheint jedes Jahr zu Weihnachten eine Marke, die eines der Werke des Bischofs abbildet. Auch die siebte Marke in dieser Tradition fängt die weihnachtliche Stimmung perfekt ein und zeigt ein Motiv aus seiner Heimat Tirol. Malerisch auf einer verschneiten Anhöhe gelegen, wurde die spätgotische Dorfkirche der Gemeinde Pfons 1177 erstmals urkundlich erwähnt.

Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte Bischof Reinhold Stecher in Tirol, wo er 2013 auch verstarb. Zu Lebzeiten war er vor allem dafür bekannt, dass er sich für ein Klima der Toleranz einsetzte und eine Kultur der Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit schaffte. Auch gegen den Zölibat hat er sich ausgesprochen.

Der Wert erscheint mit einer Auflage von 1.000.000 Marken in Bögen zu 50 Stück. Mit dem Nennwert von 1,00 Euro ist sie ab dem 19. November in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.






Nennwert: 1 Euro
Ausgabetag: 19.11.2021
Markengröße: 29,00 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 1.000.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.10.2021 07:01:03 Gelesen: 273633# 737 @  
Weihnachten – Hl. Josef mit Jesuskind, Stephansdom, Wien

Der heilige Josef mit Jesuskind: Josef als Vater und Vorbild

Diese weihnachtliche Sondermarke zeigt den heiligen Josef, der das lächelnde Jesuskind in den Armen hält. Das abgebildete Motiv ziert den Josefsaltar im Wiener Stephansdom. Es ist kein Zufall, dass diese Marke zu Weihnachten 2021 erscheint – am 8. Dezember 2020 hat Papst Franziskus das Jahr bis zum 8. Dezember 2021 zum „Jahr des heiligen Josef“ ausgerufen.

Und das geschah 150 Jahre nachdem der heilige Josef selbst zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche erklärt wurde, damals durch Papst Pius IX. Abgesehen davon spielt Josef als Mitglied der Heiligen Familie und Ziehvater von Jesus eine wichtige Rolle in der Geburt Jesu und somit auch beim Grund, warum wir heute Weihnachten feiern.

Auch seine Vorbildfunktion für uns alle wurde als Grund dafür genannt, dass 2021 zum Jahr des heiligen Josef wurde. Er galt als sehr unauffällig, was sinnbildlich für die alltäglichen Heldinnen und Helden während der Pandemie steht: Die Leute, die täglich Geduld, Hoffnung und Verantwortungsbewusstsein beweisen. Diese Fürsorge spiegelt sich auch in dem abgebildeten Motiv wider: Josef als junger, liebevoller Vater. Übrigens eine eher ungewöhnliche Darstellung, meist zeigen Abbildungen von Josef einen älteren Mann.

Die Marke mit dem Nennwert 0,85 Euro erscheint mit einer Auflage von 2.400.000 Stück. Erhältlich ab dem 26. November in Bögen zu 50 Stück in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 26.11.2021
Markengröße: 34,80 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 2.400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.10.2021 07:07:08 Gelesen: 273079# 738 @  
Sondermarke zu Weihnachten: Mädchen am Fenster mit Laterne

Das abgebildete Gemälde von Gerard Dou ist ein Beispiel für seine meisterhafte Nutzung von Kerzenlicht für die Atmosphäre. Durch diese Technik sind die drei kartenspielenden Damen im Hintergrund neben dem namensgebenden Mädchen kaum wahrzunehmen.

Der im niederländischen Leiden aufgewachsene Künstler gilt als Mitbegründer der „Leidener Feinmalerei“. Bevor er Schüler in Rembrandts Werkstatt war, erlernte er die Glasmalerei bei seinem Vater. Das hier abgebildete Gemälde, gemalt in der Barockzeit kurz vor 1660, zeigt, wofür Gerard Dou berühmt wurde: Akribische, detaillierte Darstellungen, alltägliche Motive und dunkle Szenen. Die einzige Lichtquelle ist meist eine Kerze oder Laterne, was die stimmungsvollen Bilder
stark prägt und zu perfekten Weihnachtsmotiven macht.

Dieses Tafelbild wurde auf Eichenholz gemalt und ist mit einer Größe von 25,5 mal 21 Zentimetern recht klein. Es gehört zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien, in welchem noch zwei weitere Werke von Gerard Duo zu bewundern sind. Bereits zu Lebzeiten erzielten seine Werke Höchstpreise. Er zählt deshalb zu den bestbezahlten Malern im Holland des Goldenen Zeitalters.

Die weihnachtliche Marke erscheint ab dem 26. November mit einer Auflage von 2.250.000 Stück auf Rollen zu 50 Stück mit dem Nennwert 0,85 Euro pro Marke. Erhältlich in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 26.11.2021
Markengröße: 32,00 x 39,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Auflage: 2.250.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 29.10.2021 07:01:02 Gelesen: 270061# 739 @  
Stopp dem Klimawandel – Sondermarke mit Appell an Österreich und die Welt

In rot-weiß-rot steht „Stopp dem Klimawandel“ auf dem Markenblock, der aus zwei separaten Motiven besteht: Eines zeigt einen stilisierten Eisbären, das andere den heimischen Steinbock – beide Arten werden durch die Erderwärmung bedroht.

Die Folgen der Erderwärmung sind überall spürbar: Schmelzende Gletscher und Polkappen und der ansteigende Meeresspiegel sorgen für Überflutungen von Küstengebieten und sogar den Untergang kleiner Inseln. Auch außerhalb von Küstengebieten und Inseln häufen sich Wetterextreme wie Dürren und Hochwasser.

Viele Tier- und Pflanzenarten sind durch die Erderwärmung akut vom Aussterben bedroht. Offensichtlich wird dies vor allem bei Tieren wie dem Eisbären, dem der Lebensraum wortwörtlich unter den Tatzen wegschmilzt. Das macht ihn zum traurigen Symbol der Klimakatastrophe. Mit der Gletscherschmelze und den zunehmenden Temperaturen in den Bergen verlieren aber auch einheimische Tiere wie der Steinbock ihren Lebensraum.

Der Sondermarkenblock mit einem Nennwert von insgesamt 4,10 Euro erscheint in einer Auflage von 130.000 Blöcken zu 2 Stück und ist ab dem 6. Dezember in allen Postfilialen, unter post.at/onlineshop sowie beim Sammler-Service der Österreichischen Post AG erhältlich.
Stop climate change - commemorative stamp with an appeal to Austria





Nennwert: 4,10 Euro
Ausgabetag: 06.12.2021
Markengröße: je 40,00 x 30,00 each
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. Offsetdruck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 06.01.2022 15:27:31 Gelesen: 254919# 740 @  
Kiki Kogelnik - Dark Beauty, 1973

Ein Stück moderner österreichischer Kunstgeschichte

Die im Kärntner Bleiburg aufgewachsene Kiki Kogelnik ist eine der bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Ab 1955 studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in Wien und schloss sich dem avantgardistischen Kreis um Monsignore Otto Mauer und seiner Galerie St. Stephan an. 1962 zog Kogelnik nach Amerika, wo sie Pop-Art-Künstler wie Roy Liechtenstein und Andy Warhol kennenlernte, die großen Einfluss auf ihr künstlerisches Schaffen hatten.

Sie entwickelte jedoch ihren ganz eigenen Stil und schuf „Space Art“ und aus Vinyl ausgeschnittene „Hangings“, bevor sie in den 1970ern begann, sich in der Serie „Women“ kritisch mit dem herrschenden Frauenbild auseinanderzusetzen.

In ihren späteren Werken abstrahierte und schematisierte sie den menschlichen Körper immer mehr. Berühmt sind auch ihre „Venetian Heads“ aus Murano-Glas, die sie in den 1990ern entwarf. Kiki Kogelnik verstarb 1997 im Alter von 62 Jahren in Wien.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 10.02.2022
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 165.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.01.2022 07:07:05 Gelesen: 254542# 741 @  
TITAN 350 Sport

Eine Innovation auf zwei Rädern

Die Grazer Motorenwerke AG produzierte von 1926 bis 1932 in Puntigam bei Graz unter dem Markennamen Titan innovative Fahr- und Motorräder.

Die Motoren für die Titan-Motorräder konstruierte Ing. Karl Schüber. Eine Neuheit war der Einzylinder-Zweitaktmotor mit 350 Kubikzentimetern und Membraneinlasssteuerung, die anfangs mit zwei, später mit vier Membranblättern ausgerüstet war. Ein Prototyp der Titan wurde 1926 auf der Wiener Herbstmesse präsentiert, ab 1927 wurde das Motorrad mit einigen Adaptierungen in Serie gefertigt.

Die Sondermarke zeigt ein Modell Titan 350 Sport aus dem Jahr 1927. Das Sportmodell hatte einen Siemens-Magnet vor dem Motor, eine freiliegende Schwungscheibe, verkürzte Auspufftöpfe sowie eine Vierblattmembran und brachte es auf 8 PS. Die Titan-Motorräder waren leistungsstärker als die Konkurrenzmodelle von Puch, sie waren jedoch auch teurer und fanden daher weniger Absatz. 1932 mussten die Grazer Motorenwerke ihre Pforten schließen.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 11.02.2022
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.01.2022 07:01:03 Gelesen: 254231# 742 @  
Wollhaube

Winterliche Sondermarke im Strickmuster

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung – mit einer warmen Wollhaube steht auch an kalten Tagen dem Spaziergang im Freien nichts im Wege.

Nach den Fingern beim Markenblock „Fäustling“ zu Winterbeginn geht es nun um den Schutz des Kopfes. Über den unbedeckten Kopf geht viel Wärme verloren – das wird schnell unangenehm und kann zu Erkältungen führen. Es lässt sich aber leicht verhindern, wenn man den Kopf mit einer Haube (wie man in Österreich gerne zur Mütze sagt) schützt. Ob es eine bunte Pudelmütze mit Quaste ist, eine schlichte Haube mit oder ohne Umschlag oder sogar ein selbstgestricktes Unikat – Hauptsache, der Kopf und die Ohren haben es warm.

Der selbstklebende Markenblock „Wollhaube“ ist wieder etwas ganz Besonderes. Er wurde aus beflocktem Papier mit einem winterlichen Strickmuster gefertigt und in der typischen Form einer Haube mit Quaste ausgestanzt.





Nennwert: 4,30 Euro
Ausgabetag: 16.02.2022
Markengröße: 36,50 x 47,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 12.01.2022 07:01:01 Gelesen: 253917# 743 @  
Posaune

Tiefer, kraftvoller Klang

Die Posaune ist mit ihrem tiefen und kraftvollen Klang ein unverzichtbarer Bestandteil im Sinfonieorchester und in vielen anderen musikalischen Formationen.

Bei der Zugposaune werden wie bei allen Blechblasinstrumenten die Töne durch die Vibration der Lippen am Kesselmundstück erzeugt. Die Tonhöhe wird jedoch nicht durch Ventile verändert, sondern durch den Zug, mit dem das S-förmige Rohr stufenlos verlängert bzw. verkürzt werden kann. Neben dem Grundton gibt es sechs weitere Zugpositionen, die sich um je einen Halbton unterscheiden.

Auf dem Hintergrund der Marke ist das Hauptmotiv des Posaunenkonzerts in Es-Dur von Georg Christoph Wagenseil (1715–1777) abgebildet. Ein Autograph des Stücks befindet sich in der tschechischen bischöflichen Bibliothek von Olmütz. Wagenseil war hochangesehener Hofkomponist am Hofe Maria Theresias und gilt als Wegbereiter der Wiener Klassik. Der Rand des Kleinbogens zeigt die Illustration einer Posaune mit ihren Zugpositionen und den entsprechenden Tönen.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 16.02.2022
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 340.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 14.02.2022 19:30:34 Gelesen: 246168# 744 @  
Treuebonusmarke 2021 - Schwarze Tollkirsche 2021

Die Tollkirsche ist außergewöhnlich schön anzusehen, allerdings auch gefährlich: Die schwarzen Beeren sehen zwar verlockend aus, können aber sogar zum Tod führen.

Ihr lateinischer Namen Atropa belladonna erinnert an die griechische Schicksalsgöttin Atropos, die den „Lebensfaden“ eines Menschen abschneidet – sehr passend bei einer so giftigen Pflanze. Die bei uns heimische Pflanze zählt zu den Nachtschattengewächsen. Ihre glockenförmigen Blüten sind außen braun-violett und innen gelb, die glänzenden schwarzen Beeren und auch die übrigen Pflanzenteile enthalten stark giftige Alkaloide.

Die Treuebonusmarke wird als Dankeschön an treue Abonnent*innen vergeben. Die attraktive Briefmarke ist nicht im Handel erhältlich und daher ein echtes Sammelstück. Mit einem Sondermarkenabonnement wird das Sammeln besonders einfach, denn damit bekommt man alle neu erscheinenden Briefmarken automatisch zugesendet. Näheres zu den Abo-Varianten finden Sie unter post.at/abo





Nennwert: 0,85 Euro (nicht käuflich)
Ausgabetag: 05.03.2022
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 16.02.2022 07:01:03 Gelesen: 245724# 745 @  
Freimarken 1908

Gestaltet von Koloman Moser

Am 1. Jänner 1908 wurde anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. eine außergewöhnliche Freimarkenserie verausgabt.

Außergewöhnlich waren die Freimarken deshalb, weil sie von Koloman Moser, Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte, gestaltet wurden. Auch die Motive waren eine Neuheit: Erstmals waren neben dem Kaiser auch Porträts früherer Monarchen sowie zwei Gebäude abgebildet, nämlich das Schloss Schönbrunn und die Wiener Hofburg auf den Werten zu 2 und 5 Kronen. Die Werte bis 35 Heller zeigen Franz Joseph und seine Vorgänger Karl VI., Maria Theresia, Joseph II., Leopold II., Franz I. und Ferdinand I.

Ungewöhnlich war auch der Druck: Während die niedrigeren Werte im einfarbigen Buchdruck- bzw. Stichtiefdruckverfahren hergestellt wurden, kam bei den höheren Kronenwerten zwei- bzw. mehrfarbiger Stichtiefdruck zur Anwendung. Die Freimarken von 1908 waren bis 31. Dezember 1916 frankaturgültig.





Nennwert: 3,15 Euro
Ausgabetag: 05.03.2022
Markengröße: 32,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck / printing: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 115.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 19.02.2022 07:07:05 Gelesen: 244717# 746 @  
Steinhendl

Eine seltene Nutztierrasse aus Österreich

Das sehr hübsche Steinhendl ist das diesjährige Motiv der Serie „Seltene Nutztierrassen“. Besonders auffällig ist das meist bunt gescheckte Gefieder dieser alten heimischen Rasse.

Bis in die 1970er-Jahre war das Steinhendl noch häufig auf Bauernhöfen in der Steiermark und den angrenzenden Regionen zu finden, heute betreiben einige Züchter Erhaltungszucht.

Das Steinhendl ist einer der letzten noch nicht züchterisch verbesserten Vertreter des mitteleuropäischen Landhuhns im Ostalpenraum. Typisch für diese alte Rasse ist das mehrfarbig gesprenkelte Gefieder in vielen Farbtönen oder die seltene Wildfarbe.

Die Hühner sind kleinwüchsig, robust, flink und sehr aktiv. Sie brauchen kaum Betreuung, die Nacht verbringen sie gerne auf Bäumen. Die Hennen sind brutfreudig und fürsorglich, daher werden sie auch zur Aufzucht anderer Küken herangezogen. Ihre Brut verteidigen sie sehr vehement, auch wenn sie selbst kaum mehr als ein halbes Kilogramm wiegen.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 25.03.2022
Markengröße: 40,00 x 27,4636 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 20.02.2022 07:01:02 Gelesen: 244244# 747 @  
Österreichisches Filmmuseum

Liebe zum Film und ein Fabelwesen

1964 gründeten Peter Konlechner und Peter Kubelka das Filmmuseum in Wien als Kino, Forschungs- und Bildungsstätte und als Ort zur Sammlung, Archivierung und Restaurierung von Filmen.

Die Sondermarke zeigt das markante Logo des Filmmuseums, das Fabelwesen Zyphius. Gertie Fröhlich hatte dieses Fantasietier in einer historischen Abhandlung gesehen und fand, ein Tier, das an Land und unter Wasser leben kann, sei ein passendes Symbol für das Filmmuseum: Es möge niemals untergehen.

Gertie Fröhlich (1930–2020) studierte an der Akademie der bildenden Künste Malerei und am Max-Reinhardt-Seminar Bühnenbild und -kostüm sowie Typografie. 1954 initiierte sie die Gründung der Galerie St. Stephan von Monsignore Otto Mauer. Sie schuf nicht nur zahlreiche Plakate für das Filmmuseum, sondern unter anderem auch Grafiken für Zeitschriften, Federzeichnungen und Aquarelle.

Im Frühjahr 2022 zeigt das Österreichische Filmmuseum anlässlich des 80. Geburtstags des großen Regisseurs Michael Haneke eine umfassende Retrospektive seines Schaffens.





Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 31.03.2022
Markengröße: 40,00 x 32,50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.03.2022 07:01:03 Gelesen: 241177# 748 @  
150. Geburtstag Alexander Roda Roda

Genialer Kabarettist

Schrullige Persönlichkeiten aus der Habsburgermonarchie und der k. u. k. Armee waren die Protagonisten in den Texten des österreichischen Satirikers und Kabarettisten.

Als ehemaliger Offizier wusste Roda Roda, wovon er schrieb – nicht zuletzt wegen seiner humoristischen Geschichten wurde ihm schließlich auch sein Offiziersrang aberkannt. Daraufhin ließ er sich aus seiner Uniform eine rote Weste schneidern. Sie wurde gemeinsam mit dem Monokel bei seinen Auftritten auf Kabarettbühnen zu seinem Markenzeichen und ist auch auf der Karikatur von Albert Weisgerber auf dem Markenblock zu sehen.

Den Namen Roda bzw. Roda Roda hatte er 1906 offiziell angenommen, geboren wurde er 1872 als Sándor Friedrich Rosenfeld in Mähren. Roda Roda schrieb Theaterstücke, humoristische Erzählungen und Romane, während des Ersten Weltkriegs war er als Kriegsberichterstatter tätig. Vor dem Anschluss verließ er Österreich, er verstarb 1945 in den USA.





Nennwert: 1,75 Euro
Ausgabetag: 22.04.2022
Markengröße: 31,50 x 43,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 120.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 08.03.2022 07:07:05 Gelesen: 240501# 749 @  
400. Todestag hl. Fidelis von Sigmaringen

Fidelis von Sigmaringen wird in Feldkirch in Vorarlberg besonders verehrt. Er ist Schutzpatron der Stadt, seine Kopfreliquie wird im Kapuzinerkloster Feldkirch aufbewahrt.

Fidelis wurde 1578 im deutschen Sigmaringen geboren und trat 1612 in den Kapuzinerorden, einen Zweig der Franziskanerorden, ein. 1621 wurde er Guardian (Hausoberer) im 1602 gegründeten Kapuzinerkloster Feldkirch. Er predigte in der Schweiz, um zum reformierten Glauben Übergetretene wieder zum Katholizismus zu bekehren. 1622 wurde er in Seewis in der Schweiz bei einem bewaffneten Aufstand getötet. Fidelis gilt als erster Märtyrer des Kapuzinerordens und wurde 1746 heiliggesprochen.

Die auf der Marke abgebildete farbig gefasste Holzskulptur zeigt den Angriff von Bauern auf den Prediger. Sie stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert und ist im Refektorium des Klosters Feldkirch aufgestellt.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 22.04.2022
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck / printing: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset-Stich-Druck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.03.2022 07:01:03 Gelesen: 240416# 750 @  
UNESCO-Welterbe – Baden bei Wien

Elf Kurstädte aus sieben europäischen Ländern werden im UNESCO-Welterbe „The Great Spa Towns of Europe“ („Bedeutende Kurstädte Europas“) zusammengeschlossen.

Spa (Belgien), Baden-Baden, Bad Ems, Bad Kissingen (Deutschland), Vichy (Frankreich), Montecatini Terme (Italien), Franzensbad, Karlsbad, Marienbad (Tschechien), Bath (England) und Baden bei Wien für Österreich repräsentieren das besondere Flair historischer Kurstädte, in denen sich vor allem im 19. Jahrhundert eine charakteristische urbane Badekultur entwickelte.

Die Kaiserstadt Baden ist bekannt für ihre natürlichen Schwefelthermalquellen, die auch heute noch für Heilbehandlungen genutzt werden. Das Markenmotiv zeigt das Casino Baden, das 1884 bis 1886 im Stil der Neorenaissance errichtet wurde und bis 1934 als neues Kurhaus anstelle des alten Theresienbades diente. Seit 1995 ist es ein Casino, Kongress- und Veranstaltungszentrum.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 23.04.2022
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.03.2022 07:01:01 Gelesen: 240202# 751 @  
Christian Eisenberger – ohne Titel (Kopf)

Exzessive und spielerische Kreativität kennzeichnen die Kunst des Steirers Christian Eisenberger. Eines seiner Werke ist das diesjährige Motiv aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“.

Christian Eisenberger, 1978 in Semriach bei Graz geboren, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Mit Pappfiguren, die er im öffentlichen Raum platzierte und durchnummerierte, erregte er erstmals Aufmerksamkeit. Auch heute noch verwendet er in seiner Kunst die unterschiedlichsten Materialien wie etwa Karton, Haare, Aluminium, Klebeband oder Eis. Er arbeitet multimedial und interdisziplinär und verbindet seine Malerei mit Fotografien, Skulpturen und Installationen.

Ein immer wiederkehrendes Thema in Eisenbergers Kunst sind Köpfe. Die dargestellte Person verweigert dabei jegliche Ähnlichkeit mit Lebenden und ist nichts als sie selbst, unabhängig vom jeweiligen Zeitgeist. Die Sondermarke zeigt ein Porträt, gestaltet mit Badezimmersilikon und Acryllack auf Leinwand.





Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 26.04.2022
Markengröße: 29,00 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 140.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.03.2022 07:58:00 Gelesen: 240094# 752 @  
Pflaster: Die dritte Corona-Briefmarke „Tut gar nicht weh!“

Dieser ungewöhnliche Markenblock in Form eines Pflasters macht auf die Bedeutung der Impfung für die Bekämpfung der Coronapandemie aufmerksam.

Von Beginn an war es der Österreichischen Post wichtig, mit innovativen Briefmarken die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu unterstützen. In der ersten Phase der Pandemie ging es um das Thema Hamsterkäufe, die Österreichische Post hat daher mit einigem Humor eine Coronamarke aus Toilettenpapier ausgegeben. Darauf folgte österreichweit die Einführung von Schutzmasken, und wieder hat die Philatelie eine witzig-innovative Briefmarke verausgabt: die Mini-FFP2-Maske. Nun sind die Medizin und mit ihr die Gesellschaft einen Schritt weiter – es gibt seit gut einem Jahr eine Schutzimpfung gegen Corona, und die „tut gar nicht weh!“. Das steht auch auf der aktuellen und wieder sehr originellen Briefmarke, die passenderweise die Form eines Pflasters hat.

Wir wissen inzwischen: Die Entwicklungen in der Coronapandemie sind schwer vorherzusagen, die Situation kann sich sehr schnell ändern, neu auftretende Virusvarianten wirken möglicherweise wieder anders als bisher bekannte. Wir wissen aber auch: Die Impfung bietet in hohem Maße einen guten Schutz gegen einen möglicherweise schweren Verlauf einer Covid-Infektion und ist ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität. Ein winziger, kaum spürbarer Stich mit großer Wirkung!

Die Idee zu diesem originellen Markenblock entstand wegen der Unabwägbarkeiten der Coronapandemie kurzfristig und ohne Ankündigung im Ausgabeprogramm. Das Pflaster als Briefmarke soll mit ein wenig Augenzwinkern die Motivation stärken, sich impfen zu lassen und damit mitzuhelfen, die Durchimpfungsrate zu steigern. Es wurde aus dem Material eines Sensitiv-Pflasters gefertigt, hat eine „Wundauflage“ und auf der Rückseite Klebestreifen zum Abziehen – wie ein richtiges Pflaster.





Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 15.03.2022
Markengröße: 60,00 x 30,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Variuscard / Tintenstrahlflachbettdruck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 18.03.2022 07:07:08 Gelesen: 239812# 753 @  
Ruster Ausbruch DAC “Ruster Ausbruch“

Goldgelber Süßwein

Charakteristisch für die Freistadt Rust am Ufer des Neusiedler Sees sind die Störche, die auf den Rauchfängen nisten, und der Wein – und hier vor allem der edelsüße Ruster Ausbruch.

Dabei handelt es sich um einen goldgelben Süßwein, der aus Trauben gewonnen wird, die vom Edelschimmel Botrytis cinerea befallen sind. Durch das Vertrocknen der Beeren steigen der Zuckergehalt und das Aroma. Der Ruster Ausbruch DAC muss aus handgelesenen weißen Qualitätsweinrebsorten aus dem Gebiet Rust hergestellt werden und ein Mindestmostgewicht von 30 °KMW aufweisen.

Die Altstadt von Rust mit ihren gepflegten Bürgerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ist denkmalgeschützt. Neben den historischen Gebäuden fallen aber vor allem die großen Storchennester auf den Dächern ins Auge, die Rust zur „Stadt der Störche“ machen. Rust ist zudem Teil der 2001 anerkannten UNESCO-Welterbestätte Fertő/Neusiedler See.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 30.04.2022
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 31.03.2022 12:16:32 Gelesen: 236466# 754 @  
EUROPA 2022 - der Eisenerzer Wassermann

Eine Legende

Das diesjährige Thema der EUROPA-Marke lautet „Geschichten & Mythen“, und dazu passt die Sage vom Eisenerzer Wassermann sehr gut.

Die Legende erzählt, dass die Menschen einst einen Wassermann fingen, der am Leopoldsteiner See nahe der heutigen Stadt Eisenerz lebte. Sie glaubten, er besäße große Schätze. Für seine Freilassung versprach der Gefangene ihnen „Gold für zehn Jahrʼ, Silber für hundert Jahrʼ oder Eisen für immerdar.“ Die Eisenerzer wählten das Eisen, und seitdem wird am Erzberg Eisen abgebaut – die charakteristischen Etagen auf dem Berg zeugen von der Erzgewinnung im Tagebau. Die Karstquelle, in der der Wassermann schließlich verschwunden sein soll, wird Wassermannsloch oder Schwarze Lacke genannt.

Seit 1956 werden von europäischen Postgesellschaften EUROPA-Marken ausgegeben. Sie sollen die Philatelie fördern und die kulturellen und historischen Gemeinsamkeiten der Länder betonen.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 07.05.2022
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset + Heißfolien Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.04.2022 10:05:00 Gelesen: 236254# 755 @  
900. Geburtstag Friedrich I Barbarossa 900th birthday of Frederick I Barbarossa

Der Staufer Kaiser

Kaiser Friedrich I. aus der Dynastie der Staufer war einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Seinem roten Bart verdankte er seinen Beinamen Barbarossa.

Friedrich I. war von 1155 bis zu seinem Tod 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Konflikte mit italienischen Städten, mit dem Papst, mit den Reichsfürsten und insbesondere mit Heinrich dem Löwen, seinem Cousin aus dem Geschlecht der Welfen, prägten seine lange Herrschaft. Der auf der Marke abgebildete Cappenberger Barbarossakopf ist eine Bronzeskulptur aus dem 12. Jahrhundert, die Friedrich I. seinem Taufpaten, dem Propst des Klosters Cappenberg, schenkte.

Barbarossas mysteriöser Tod – er ertrank während eines Kreuzzugs im Fluss Saleph in der heutigen Südtürkei – führte zur Legendenbildung. Die Kyffhäusersage erzählt, er sei gar nicht tot, sondern schlafe im Kyffhäusergebirge, um eines Tages zu erwachen und Deutschland zu einen. Währenddessen wachse sein Bart immer weiter um den Marmortisch herum.





Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 27.05.2022
Markengröße: 31,90 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 240.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.04.2022 09:30:00 Gelesen: 235771# 756 @  
Maria Perschy

Eine österreichische Schauspielerin in Hollywood

Maria Perschy war eine der wenigen österreichischen Schauspielerinnen, die nicht nur in Europa, sondern auch in Hollywood erfolgreich waren.

1938 in Eisenstadt geboren, zog es sie bald nach Wien, wo sie am Max-Reinhardt-Seminar studierte. 1958 feierte sie erste Erfolge mit „Nasser Asphalt“ an der Seite von Horst Buchholz, der zu dieser Zeit bereits zum „deutschen James Dean“ stilisiert wurde. Mit dem Film „Ein Goldfisch an der Leine“ („Man’s Favourite Sport?“) mit Rock Hudson gelang ihr 1964 der Durchbruch in Hollywood.

Trotz eines schweren Brandunfalls während Dreharbeiten 1971 konnte sie ihre Karriere fortsetzen und war auch in zahlreichen europäischen Filmproduktionen zu sehen. Dabei war sie in unterschiedlichen Genres tätig, oft verkörperte sie sehr ambivalente Charaktere. In den 1980er-Jahren kehrte sie nach Österreich zurück und trat im Theater und im Fernsehen auf. 2004 verstarb Maria Perschy, sie wurde in ihrer Geburtsstadt Eisenstadt beerdigt.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 27.05.2022
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset + Lack
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 07.04.2022 07:50:00 Gelesen: 235140# 757 @  
Landschaft Landscape

Wunderbare Orte in Österreich

Österreich hat eine große Vielfalt an Landschaften zu bieten. Vier wunderschöne Landschaftsmotive, die bereits als Dispenser-Marken verausgabt wurden, sind auf diesem Markenblock zu sehen.

Die beeindruckenden Krimmler Wasserfälle in Salzburg sind die höchsten Wasserfälle Österreichs. Fast 400 Meter tief ergießt sich die Krimmler Ache über drei Stufen in die Tiefe. Der malerische Seewinkel, das Gebiet östlich des Neusiedler Sees im Burgenland, ist durch seine salzhaltigen Lacken geprägt, die zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten. Der Dachstein liegt im Grenzgebiet von Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark. Mit der Gondelbahn ist der Dachsteingletscher leicht erreichbar und bietet vielfältige Wander- und Klettermöglichkeiten. Im niederösterreichischen Waldviertel nahe Gmünd liegt das Naturschutzgebiet Blockheide mit seinen sagenumwobenen Wackelsteinen und vielen bizarr geformten Felsformationen aus Granit.





Nennwert: 5,95 Euro
Ausgabetag: 27.05.2022
Markengröße: je 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 4 Stück
 
Brigitte Am: 29.04.2022 12:08:28 Gelesen: 228244# 758 @  
Augustiner Bräustübl Mülln

Das Kloster mit der weltberühmten Brauerei

Seit mehr als 400 Jahren wird im Salzburger Stadtteil Mülln Bier gebraut. Im dazugehörenden Augustiner Bräustübl mit großem Gastgarten kann man es auch stilecht genießen.

1621 gründeten Augustiner-Eremiten im Augustinerkloster in Mülln die bis heute bestehende Brauerei, bald wurde auch eine Gaststube eingerichtet. 1835 übernahmen die Benediktiner von Michaelbeuern das Kloster samt Brauerei. Das Unternehmen wurde stetig ausgebaut, heute wird es von der Augustiner Bräu Kloster Mülln OG betrieben.

Ausgeschenkt wird Märzenbier – traditionell in Steinkrügen mit dem Aufdruck des Bräustübls. Je nach Jahreszeit wird auch Fasten- und Bockbier angeboten. Die Gäste können die Speisen traditionellerweise selbst mitbringen oder im angeschlossenen „Schmankerlgang“ herzhafte Köstlichkeiten wie Brezʼn, Aufstriche, Radi, Grillhendl, Leberkäse und vieles mehr auswählen und in geselliger Runde zum Bier genießen.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 10.06.2022
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 30.04.2022 07:01:03 Gelesen: 227161# 759 @  
150 Jahre Konzessionserteilung Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn

Vor 150 Jahren wurde der Grundstein für diese auch heute noch bedeutende Bahnverbindung zwischen Ungarn und Österreich gelegt.

Am 15. Oktober 1872 erteilte Kaiser Franz Joseph I. die Konzession für den Bau einer Bahnstrecke von Raab (Győr) über Ödenburg (Sopron) bis Ebenfurth in Niederösterreich. 1876 wurde der erste Teilabschnitt zwischen Raab und Ödenburg eröffnet, 1879 folgte die restliche Strecke. Seit 1988 ist die gesamte Strecke, die Partner des VOR (Verkehrsverbund Ost-Region) ist, elektrifiziert. Die mit Stichtiefdruck veredelte Sondermarke zeigt einen modernen Ventus-Zug von Siemens im charakteristischen gelb-grünen Design.

Die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG, heute als Raaberbahn AG (in Ungarn GySEV) bekannt, war einst die einzige grenzüberschreitende Privatbahn am Eisernen Vorhang. Durch die Kooperation mit den ÖBB ist sie auch heute noch in Österreich eine wichtige Verbindung im öffentlichen Verkehr.





Nennwert: 2,75 Euro
Ausgabetag: 11.06.2022
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.05.2022 12:15:00 Gelesen: 225847# 760 @  
Wallfahrtskirche Maria Straßengel

Die weithin sichtbare Wallfahrtskirche Maria Straßengel in Judendorf-Straßengel nahe Graz ist eines der bedeutendsten hochgotischen Sakralbauwerke Österreichs.

Die vom Wiener Stephansdom inspirierte Kirche wurde 1355 geweiht, schon zuvor pilgerten Wallfahrer zu einer Kapelle. Bemerkenswert ist der 48 Meter hohe achteckige Kirchturm mit einem durchbrochenen Steinhelm und an Symbolik reichem Dekor.

Berühmt ist die Wallfahrtskirche für zwei legendäre sakrale Objekte: das Gnadenbild „Maria im Ährenkleid“ aus der Zeit um 1425, das jedoch gestohlen und 1978 durch eine Kopie ersetzt wurde, sowie das 1255 entdeckte Wurzelkreuz, das ohne Spuren von Schnitzereien ein Abbild des Gekreuzigten darstellen soll. Die Kirchenfenster sind bedeutende Werke mittelalterlicher Glasmalerei und stammen teilweise aus dem 14. Jahrhundert. Die Marke zeigt die Chorpartie der Kirche mit dem Turm und das Tympanonrelief aus dem 14. Jahrhundert über dem Westportal.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 24.06.2022
Markengröße: 37,70 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 260.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.05.2022 12:30:00 Gelesen: 224838# 761 @  
Giuseppe Arcimboldo – Wasser, 1566

Arcimboldo ist für seine ausgefallenen Porträts bekannt, die er aus thematisch passenden Objekten zusammensetzte. Das Bildnis „Wasser“ ist im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen.

Mit seinen fantasievollen sogenannten Kompositköpfen zählt der Mailänder Spätrenaissancemaler Giuseppe Arcimboldo (um 1526–1593) zu den Vertretern des Manierismus. Aus Blumen, Früchten, Tieren oder auch Büchern gestaltete er, den Objekten entsprechend, etwa ein Porträt eines Bibliothekars und einen Zyklus der vier Jahreszeiten sowie die damit korrespondierende Serie „Vier Elemente“.

Dazu gehört auch das Gemälde „Wasser“ aus dem Jahr 1566. Aus verschiedenen im Wasser lebenden Tieren wie Fischen, einem Frosch, einer Robbe und vielem mehr wird dabei ein Kopf geformt. Eine kleine Krone auf dem Kopf ist ein Hinweis auf den Kaiser als Auftraggeber des Werks – Arcimboldo war lange Zeit als Hofmaler der Habsburger in Wien und Prag tätig.





Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 29.06.2022
Markengröße: 25,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 130.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.05.2022 13:30:00 Gelesen: 223427# 762 @  
MQ Libelle – MuseumsQuartier Wien

Von der frei zugänglichen MQ Libelle auf dem Dach des Leopold Museums bietet sich ein beeindruckender Ausblick über das MuseumsQuartier und die Wiener Innenstadt.

Das 2020 eröffnete Gesamtkunstwerk der MQ Libelle wurde von Laurids Ortner entworfen, der bereits ab Ende der 1990er-Jahre gemeinsam mit Manfred Ortner das Areal des MuseumsQuartiers neu gestaltet hatte. Die über Aufzüge an der Außenseite des Leopold Museums erreichbare Terrassenlandschaft ist mit einem Veranstaltungsraum kombiniert, der für Kunst- und Kulturprojekte sowie für Events genutzt wird.

Die Glasfassade wurde von Eva Schlegel gestaltet. Gläserne „Stacheln“ und Millionen von weißen Punkten lassen das Glas wie einen zarten Schleier wirken und betonen die Anmutung einer Libelle. Die drei ringförmigen Lichtkreise, die auf schrägen Stützen über der Terrasse schweben, entwarf die kürzlich verstorbene Künstlerin Brigitte Kowanz.



Nennwert: 1,80 Euro
Ausgabetag: 29.06.2022
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 130.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 25.05.2022 13:17:20 Gelesen: 216763# 763 @  
Lois Weinberger - Onopordon acanthium (Eselsdistel), 1995

Der Künstler bestimmte mit seiner Arbeit die Debatte zu Kunst und Natur seit den frühen 1990er-Jahren bis heute maßgeblich mit.

Lois Weinberger wurde 1947 in Tirol geboren. In den 1970ern begann er mit ethnopoetischen Arbeiten und setzte sich künstlerisch mit dem Natur- und Zivilisationsraum auseinander. Er arbeitete an einem poetisch-politischen Netzwerk, das den Blick auf Randzonen lenkte und Hierarchien infrage stellte. Neben vielen anderen weltweiten Ausstellungen nahm er auch an der Biennale in Venedig und zweimal an der documenta teil. Lois Weinberger verstarb 2020 in Wien.

Das Markenmotiv zeigt eine Eselsdistel als Bleistiftzeichnung auf Papier. Die geknickte Pflanze deutet auf die verletzte Natur hin – der Künstler beschäftigte sich zeitlebens mit dem Umgang des Menschen mit der Natur und mit dem Phänomen, dass der Mensch die Natur ansehen kann und gleichzeitig ein Teil von ihr ist.





Nennwert: 0,85 Euro
Ausgabetag: 06.07.2022
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.05.2022 07:15:00 Gelesen: 216033# 764 @  
100. Geburtstag Georg Kreisler

Er ist bis heute als Meister des schwarzen Humors bekannt. Die Österreichische Post würdigt Georg Kreisler zu seinem 100. Geburtstag mit einer Sondermarke.

1922 in Wien geboren, musste Georg Kreisler wie viele andere 1938 emigrieren. Er lebte in den USA, nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an und diente in der US-Armee als Dolmetscher in Europa. Nebenbei unterhielt er die Soldaten mit selbstgeschriebenen Programmen. Auch nach dem Krieg trat er mit eigenen Chansons auf. 1956 kehrte er nach Europa zurück und lebte in Österreich, Deutschland und der Schweiz. 2011 verstarb er in Salzburg.

Kreisler begleitete seine Lieder selbst auf dem Klavier – nicht nur seine tiefsinnigen und grotesken Texte, sondern auch seine Melodien und sein Vortrag waren meisterhaft. Unvergesslich sind Lieder wie „Wien ohne Wiener“ oder „Tauben vergiften“, an das eine kleine Taube auf der Sondermarke erinnert.





Nennwert: 2,10 Euro
Ausgabetag: 13.07.2022
Markengröße: 40,00 x 32,50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 30.05.2022 07:20:00 Gelesen: 215073# 765 @  
150 Jahre Österreichisch-Ungarische Nordpolarexpedition 1872-1874

Julius Payer und Carl Weyprecht, beide erfahrene Arktisforscher, waren die Leiter dieser abenteuerlichen Forschungsreise.

Im Sommer 1872 brachen sie mit dem Schraubendampfer Admiral Tegetthoff und 24 Mann Besatzung zu dieser Expedition auf, um neue Verkehrswege zu erschließen und das Polarmeer zu erkunden. Das Schiff wurde jedoch bald im Eis eingeschlossen und immer weiter abgetrieben. Dabei entdeckten die Männer eine Inselgruppe, die sie Franz-Joseph-Land nannten. 1874 gaben sie das eingeschlossene Schiff auf, bauten die Boote zu Schlitten um und marschierten zu Fuß über das Eis. Nach fast drei Monaten Strapaze erreichten sie das offene Meer und ruderten mit den rückgebauten Booten los, bis sie von Fischern aufgenommen wurden.

Das von Julius Payer selbst gemalte Bildnis „Nie zurück!“ zeigt die dramatische Szene, als Weyprecht die erschöpften Männer nochmals zum Weitermarsch Richtung Süden bewegte und ihnen damit das Leben rettete.





Nennwert: 2,95 Euro
Ausgabetag: 13.07.2022
Markengröße: je 30,00 x 40,50 mm
Grafikentwurf: Robert Höfler
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 05.07.2022 11:19:05 Gelesen: 204315# 766 @  
Der Merkur: 1851 – 2022

Mercurius, Merkur, Hermes: Gott des Handels und Nachrichtenüberbringer. Sein Porträt ziert die ersten Zeitungsmarken und auch 2022 ist seine philatelistisch-postalische Symbolkraft ungebrochen.

Die berühmten von 1851 bis 1856 ausgegebenen „Merkure“ standen Pate für die innovative philatelistische Neuinterpretation des antiken Götterboten. Seiner Bedeutung entsprechend dienten die ersten Zeitungsmarken der Welt ausschließlich der Bezahlung des Zeitungsversands. 2022 wird mit diesem Briefmarkenblock ebenfalls ein Meilenstein gesetzt.

Entworfen wurde der Block vom Cryptokünstler ARI PRATAMA und dem Verlag ENCODE Graphics. 2021 vom österreichischen Crypto Art Künstler PR1MAL CYPHER gegründet, verbindet er als erster Buch- und Kunstverlag die digitale Welt der NFTs (Non Fungible Token) und der Cryptoszene mit physischen Comics. Die auch wegen ihrer digitalen Einzigartigkeit begehrten Ergebnisse dieser Verbindung nennt man „Phygitals“.

Mit der neuen Crypto stamp Art werden in naher Zukunft weltberühmte Cryptokünstler in die Welt der Philatelie integriert. Für Sammler*innen ergeben sich daraus attraktive Möglichkeiten, in beiden Welten ihre Schätze zu finden und zu hegen.





Nennwert: 3,70 Euro
Ausgabetag: 01.07.2022
Markengröße: je 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Design: PR1MAL CYPHER & ARI PRATAMA (ENCODE Graphics); Grafische Umsetzung: Benjamin Hammerschick & Axel Just
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 4 Stück
 
Brigitte Am: 07.07.2022 07:10:00 Gelesen: 203742# 767 @  
Fliegenpilz

Auch Menschen, die sich sonst kaum mit Pilzen beschäftigen, können ihn meist erkennen: den markanten roten Fliegenpilz mit den weißen „Tupfen“.

Diese weißen Flocken entstehen, wenn das Velum, das ist die Hülle, die den jungen Pilz umgibt, aufreißt und Reste davon am Hut klebenbleiben. Es finden sich jedoch auch Exemplare ohne Flocken oder mit eher oranger oder bräunlicher Farbe. Lamellen, Stiel und Fleisch des Pilzes sind weiß. Fliegenpilze sind sehr verbreitet, meist wachsen sie unter Fichten oder Birken, deren Wurzeln sie mit Nährstoffen versorgen.

Der mit den Knollenblätterpilzen verwandte Fliegenpilz ist zwar schön anzusehen, aber giftig, wenn auch selten tödlich. Seine Giftstoffe führen zu Halluzinationen, Krämpfen und Rauschzuständen. Früher wurden mit in Milch eingelegten Fliegenpilzstückchen Fliegen gefangen, daher kommt vermutlich auch der Name des Pilzes. Heute ist der Fliegenpilz ein beliebtes Glückssymbol.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 26.08.2022
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 09.07.2022 08:15:00 Gelesen: 202901# 768 @  
Birgit Jürgenssen - Ich möchte hier raus!

Birgit Jürgenssen (1949–2003) war eine der bedeutendsten Vertreterinnen der feministischen Avantgarde Österreichs.

Nach dem Abschluss eines Grafikstudiums an der Hochschule für angewandte Kunst befasste sie sich nicht nur mit Zeichnungen, Druckgrafik, Collagen und Malerei, sondern immer mehr auch mit künstlerischer Fotografie. Ab 1982 lehrte sie an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Die Künstlerin setzte sich in ihren vielschichtigen Arbeiten mit weiblicher Identität und traditionellen Geschlechterrollen auseinander. Den eigenen Körper benutzte sie als Medium und Projektionsfläche, um mittels verschiedener Verfahren und mit viel Selbstironie stereotype soziale und kulturelle Rollenzuweisungen offenzulegen. Die Arbeit „Ich möchte hier raus!“ thematisiert das Ausbrechen aus ungeliebten Identitäten und Rollen durch Grenzüberschreitungen und die Schaffung eines selbstbestimmten Raums.





Nennwert: 1,35 Euro
Ausgabetag: 26.08.2022
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.07.2022 08:20:00 Gelesen: 202337# 769 @  
Birdpex 2022 - Höckerschwan

2022 wird die Birdpex, eine Sonderausstellung zum Thema Vögel in der Philatelie, zum ersten Mal in Österreich abgehalten.

Vögel sind ein beliebtes Thema in der Philatelie. 1990 wurde in Neuseeland die erste Birdpex veranstaltet, seitdem wird sie alle vier Jahre in einem anderen Land abgehalten. Die Birdpex 9 findet im Rahmen der „phila“-Toscana von 26. bis 28. August 2022 im oberösterreichischen Gmunden statt. Gezeigt werden dabei vorwiegend Exponate der thematischen Philatelie, aber auch andere Ausstellungsstücke zum Thema Vögel sind zu sehen.

Mit dem Höckerschwan, der der größte heimische Wasservogel und einer der schwersten flugfähigen Vögel ist, zeigt die Sondermarke einen besonders majestätischen Vogel. Schwäne bleiben ihr Leben lang einem Partner verbunden, um die Aufzucht der Jungen kümmern sich beide Elternteile. Die Jungtiere haben noch ein graues Gefieder, manchmal transportiert die Mutter sie sogar auf ihrem Rücken.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 27.08.2022
Markengröße: 42,00 x 29,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offset Druck
Auflage: 210.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.08.2022 20:41:31 Gelesen: 193706# 770 @  
Sondermarkenausgaben September 2022
150 Jahre Bahnstrecke Feldkirch–Schaan–Buchs

Seit 150 Jahren verbindet diese grenzüberschreitende Bahnstrecke Österreich, Liechtenstein und die Schweiz. Der Jubiläumsmarkenblock ist eine Gemeinschaftsausgabe dieser drei Länder.

Am 24. Oktober 1872 wurde die rund 18,5 Kilometer lange eingleisige Strecke in Normalspur eröffnet. Sie führt von Feldkirch in Vorarlberg über Schaan-Vaduz in Liechtenstein bis nach Buchs im Schweizer Kanton St. Gallen. Die Bahnstrecke wird von den ÖBB betrieben und ist die einzige Bahnverbindung in Liechtenstein, die Gesamtfahrzeit beträgt etwa 20 Minuten.

Der trilaterale Markenblock zeigt auf der österreichischen Marke eine 1927 gebaute Dampflokomotive der Reihe 77, das Motiv für Liechtenstein ist ein TALENT-Triebwagen Reihe 4024 der ÖBB aus 2004. Für die Schweiz ist eine der zwischen 1964 und 1985 gebauten Elektrolokomotiven der Reihe Re 4/4II (Re 420), der meistgebauten Triebfahrzeugserie in der Schweiz, zu sehen.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 09.09.2022
Markengröße: 36,667 x 30,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber / Marion Füllerer
Druck: Gutenberg AG / Offset Druck
Auflage: 130.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 05.08.2022 08:00:00 Gelesen: 193514# 771 @  
100 Jahre Wagenburg in Schönbrunn

Von der Straße ins Museum – vor 100 Jahren fand der imperiale Fuhrpark der Habsburger in der Winterreithalle von Schloss Schönbrunn ein neues Zuhause.

Seit dem 18. Jahrhundert war der Fuhrpark der Habsburger in den Hofstallungen, dem heutigen MuseumsQuartier, untergebracht gewesen. Nach dem Ende der Monarchie wurden viele Fahrzeuge verkauft, die historischen Kutschen, Zuggeschirre und Reitzeuge wurden dem Kunsthistorischen Museum übergeben und sind seit 1922 in der Kaiserlichen Wagenburg in Schönbrunn ausgestellt.

Dort kann man etwa den vergoldeten Imperialwagen aus dem 18. Jahrhundert bewundern, auch der schwarze Leichenwagen, mit dem unter anderem Kaiser Franz Joseph, Kaiserin Elisabeth und zuletzt 1989 Kaiserin Zita ihren letzten Weg antraten, ist zu sehen. Das Monturdepot beherbergt neben Uniformen und Livreen auch persönliche Kleidungsstücke der kaiserlichen Familie.





Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 13.09.2022
Markengröße: 29,47 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 450.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 07.08.2022 07:50:00 Gelesen: 192543# 772 @  
Tag der Briefmarke 2022

Die Österreichische Post bekennt sich zur nachhaltigen Mobilität – in den nächsten Jahren wird das im Zuge der Marken zum Tag der Briefmarke gewürdigt.

Von Beginn an war die Österreichische Post Pionierin beim Einsatz elektrischer Nutzfahrzeuge für die Zustell- und Verteildienste. In der Ausgabe vom 20. Juni 1913 berichtete das Zentralorgan für das k. u. k. österreichische Post-, Telephon- und Telegraphenwesen unter dem Titel „Einführung des Elektromobils im Wiener Postbetriebe“, dass 29 Elektromobile in den Dienst gestellt wurden.

Im gleichen Jahr wurde auch die abgebildete Freimarke ausgegeben, gedruckt im Buchdruck auf gewöhnlichem Papier ohne Wasserzeichen. Sie zeigt ein Porträt Kaiser Franz Josephs aus 1848 – in diesem Jahr erlangte er die Kaiserwürde. Diese von Koloman Moser gestaltete Freimarkenserie wurde ab 1908 anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums verausgabt.





Nennwert: 3,50 Euro + 1,75 Euro Zuschlag
Ausgabetag: 14.09.2022
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 132.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 10.08.2022 08:30:00 Gelesen: 191327# 773 @  
90 Jahre LEGO®

Vor 90 Jahren hatte der dänische Tischler Ole Kirk Kristiansen die Idee, kleine Spielzeuge aus Holz zu produzieren. Heute sind die bunten LEGO Steine aus keinem Kinderzimmer mehr wegzudenken.

1958 ließ Kristiansens Sohn den heute bekannten LEGO Stein mit dem Stecksystem patentieren. Der Name setzt sich aus den dänischen Wörtern „Leg Godt“ („spiel gut“) zusammen, und gut spielen kann man damit definitiv. Nahezu jedes Objekt kann man aus LEGO Steinen nachbauen: Landschaften, Figuren, Bauwerke und vieles mehr, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Kreatives Bauen verbindet man auch mit dem Wiener Riesenrad. Daher kamen die Österreichische Post und die LEGO Gruppe überein, das Wiener Wahrzeichen mit einer Sondermarke im LEGO Design zu würdigen – zumal es heuer ebenfalls Geburtstag (den 125.!) feiert.

Aus diesem Anlass wird es auch ein Sonderpostamt beim Riesenrad geben. Das Design der Briefmarke stammt von Chris Booth, dem Associate Creative Director der internen Agentur der LEGO Gruppe. Die Marke ist auch insofern sehr speziell, als es das LEGO Riesenrad nur in dieser Form gibt.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 16.09.2022
Markengröße: 30,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Chris Booth (The LEGO Agency)
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 450.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 12.08.2022 07:45:00 Gelesen: 190598# 774 @  
Paulusinitiale Codex 26 f. 170r - Stift Heiligenkreuz

Die Sondermarke zeigt die kunstvolle Initiale „M“ aus Codex 26 auf Folio 170r (r für „recto“ – auf der Vorderseite des Blatts) aus der Handschriftenkammer von Stift Heiligenkreuz.

Stift Heiligenkreuz ist eine Zisterzienserabtei im Wienerwald, sie wurde 1133 vom Babenberger Markgraf Leopold III. gegründet. Besonders auffällig ist die romanische Fassade der Stiftskirche. In der Stiftsbibliothek werden 577 wertvolle handgeschriebene Bücher verwahrt, viele davon stammen aus den ersten 100 Jahren des Bestehens des Stifts.

Die figürliche und in Deckfarben ausgeführte Initiale stammt aus dem Bibelkommentar von Petrus Lombardus. Die Handschrift wurde nachweislich im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts in Stift Heiligenkreuz angefertigt. Aus einem Bücherverzeichnis des Stifts geht hervor, dass es wohl schon wenige Jahre nach seiner Gründung über eine leistungsfähige Schreibstube verfügte, in der zahlreiche Manuskripte kopiert wurden.





Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabetag: 17.09.2022
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.08.2022 08:10:00 Gelesen: 189644# 775 @  
150 Jahre Universität für Bodenkultur Wien

„150 Jahre nachhaltig vorausschauen“ – so lautet der bezeichnende Slogan der Jubiläumsfeiern der Wiener Universität für Bodenkultur, kurz BOKU.

Ihre Gründung erfolgte 1872 als „k. k. Hochschule für Bodencultur“, das historische Gregor-Mendel-Haus neben dem Türkenschanzpark konnte die Hochschule im Jahr 1896 beziehen. 1975 wurde sie zur Universität für Bodenkultur. Oft wird sie auch „Alma mater viridis“, die „grüne Nährmutter“, genannt.

Die BOKU befasst sich als einzige Universität Österreichs in ihrer gesamten Forschung und Lehre mit der Gestaltung und Bewahrung von Lebensraum und Lebensqualität, dem nachhaltigen Management natürlicher Ressourcen sowie der Sicherung von Ernährung und Gesundheit. Ziel ist, exzellente Grundlagenforschung mit lösungs- und problemorientierter Forschung zu verbinden, um so zur Bewältigung von Krisen und globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel beizutragen.
Mit mehr als 12.000 Studierenden in zahlreichen Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien ist die BOKU eine der führenden Life-Sciences-Universitäten Europas.





Nennwert: 1,90 Euro
Ausgabetag: 29.09.2022
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.09.2022 13:50:18 Gelesen: 182400# 776 @  
Sondermarkenausgaben Oktober 2022
50 Jahre LICHT INS DUNKEL

Bereits zum 50. Mal ruft die Hilfsaktion LICHT INS DUNKEL heuer wieder zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung sowie Familien mit Kindern in Not auf.

Im Mittelpunkt der Bemühungen von LICHT INS DUNKEL um Inklusion und Teilhabe stehen die betroffenen Menschen, deren Fähigkeiten und deren Selbstbestimmungsrecht. Am 24. Dezember 1973 wurde die Hilfsaktion in Form eines Wunschkonzerts auf Radio Niederösterreich ins Leben gerufen, fünf Jahre später war sie erstmals als Live-Show im Fernsehen zu sehen.

Heute ist LICHT INS DUNKEL die größte Spendensammelaktion Österreichs, bis dato wurden mehr als 128.000 Familien in Not sowie 10.000 Sozialprojekte unterstützt, rund 360 Millionen Euro wurden bereits gespendet.

Der ORF unterstützte die Hilfsaktion von Beginn an – am Heiligen Abend findet traditionell die große TV-Spendengala statt, bei der Prominente an den Spendentelefonen Anrufe von Spender*innen entgegennehmen.





Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 07.10.2022
Markengröße: 42,00 x 29,47 mm
Grafikentwurf: TEAM (B. Hammerschick / A. Just)
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.09.2022 07:32:09 Gelesen: 181640# 777 @  
100 Jahre Niederösterreich

Am 1. Jänner 1922 trat das Trennungsgesetz in Kraft, das Wien und Niederösterreich zu eigenständigen Bundesländern machte. Wien blieb jedoch vorerst die Hauptstadt Niederösterreichs, erst 1986 ging St. Pölten nach einer Volksbefragung als neue Landeshauptstadt hervor. Seit 1997 haben Landtag, Landesregierung und Landesverwaltung im neu errichteten Regierungsviertel ihren Sitz.

Das markante Landhaus St. Pölten, auch als „Schiff“ bezeichnet, ist das Motiv der Sondermarke zum 100-Jahr-Jubiläum der Stadt, das Gemälde im Hintergrund zeigt das Niederösterreichische Landhaus in Wien von Rudolf von Alt.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 10.10.2022
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.09.2022 08:15:00 Gelesen: 181015# 778 @  
Gustav Tauschek - Trommelspeicher

Der historische Trommelspeicher gilt als Vorgänger der Computerfestplatte. Entwickelt wurde er vom unermüdlichen Erfinder Gustav Tauschek.

Der Wiener Gustav Tauschek (1899–1945) war ein Pionier der Informationstechnik, auch wenn er wirtschaftlich wenig Erfolg mit seinen Erfindungen hatte. Er konstruierte zahlreiche verbesserte Lochkartenmaschinen, vor allem Buchhaltungs-, Zähl- und Rechenmaschinen. Viele seiner rund 200 Patente wurden vom US-amerikanischen IT-Konzern IBM erworben und verwertet. Den Trommelspeicher entwickelte Tauschek 1932.

Auf einer beweglichen, mit einer magnetischen Legierung versehenen Trommel sind Speichereinheiten in Spuren angeordnet, auf die jeweils mit eigenen Schreib-/Leseköpfen zugegriffen werden kann. Trommelspeicher nach seinem Konzept waren in den 1950er- und 1960er-Jahren weit verbreitet.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 14.10.2022
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 12.09.2022 07:45:00 Gelesen: 180529# 779 @  
Postlerhemd

Vom Wäschestück zum Postwertzeichen: Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit werden aus gebrauchten Postuniformen Briefmarken zum Frankieren und gleichzeitig originelle Sammelstücke.

Nachhaltigkeit ist der Österreichischen Post ein besonderes Anliegen – bereits seit mehr als 10 Jahren werden alle Sendungen CO2-neutral zugestellt. Zur Nachhaltigkeit gehören unter anderem die Erzeugung von Strom mit Photovoltaikanlagen, der Einsatz von Österreichs größter E-Fahrzeug-Flotte, ressourceneffiziente Prozesse sowie eine größtmögliche Reduktion von Abfällen, unter anderem auch durch die Wiederverwertung von ausgedienter Dienstkleidung.

Bereits seit 2020 werden im Rahmen des Recyclingprojektes Re:Post aus ausgemusterter Dienstkleidung praktische Gebrauchsgegenstände wie Taschen hergestellt. Durch dieses Upcycling verbleiben die Altstoffe im Kreislauf der Nutzbarkeit und werden nicht einfach als Abfall entsorgt.

Auch für diese Sondermarke wurden alte Uniformhemden verwertet, indem sie zu Hadernpapier verarbeitet wurden. Dieses Papier wird aus textilen Abfällen oder „Hadern“, also Alttextilien, hergestellt. Das Hadernpapier für die „Postlerhemd“-Briefmarken wurde nach jahrhundertealter Tradition in einer Waldviertler Papiermühle – der letzten ihrer Art in Österreich – gefertigt.

Dazu wurden die alten Hemden zerkleinert, mit Wasser vermengt und vermahlen. Der breiartige „Papierstoff“ wurde dann per Hand mit Sieben geschöpft, das Papier auf Filz aufgelegt und das Wasser herausgepresst. Auf den so entstandenen Hadernpapierbögen wurden schließlich die Briefmarken gedruckt. Die blauen Fasern der Hemden sind im Papier noch gut zu erkennen. Bemerkenswert an den Briefmarken ist auch, dass eine klassische Perforation gestanzt werden konnte, was normalerweise bei diesem Material nicht möglich ist.





Nennwert: 8,20 Euro
Ausgabetag: 21.10.2022
Markengröße: 35,00 x 45,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Variuscard / Digitaldruck & Siebdruck
Auflage: 150.000 Marken in Bögen zu 56 Stück
 
Brigitte Am: 05.10.2022 14:18:18 Gelesen: 171558# 780 @  
Weihnachten - Schneeflocke

Weiße Weihnachten – nicht überall kann dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Ersatzweise gibt es nun Schneeflocken auf Weihnachtsbriefmarken.

Schneeflocken bestehen aus winzigen Eiskristallen, die entstehen, wenn Wassertröpfchen in den Wolken bei sehr kalter Temperatur gefrieren. Jedes Eiskristall ist einzigartig, aber immer sechseckig und symmetrisch – ein filigranes Kunstwerk der Natur.

Aus Papier kann man ganz einfach selbst Schneeflocken falten und ausschneiden und damit eine wunderschöne Winterdekoration basteln.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 11.11.2022
Markengröße: 32,00 x 39,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 675.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 07.10.2022 08:00:00 Gelesen: 170291# 781 @  
Weihnachten - Stift Melk, Psalterium um 1260

Das Motiv der Weihnachtsmarke zeigt die Heiligen Drei Könige, die dem Jesuskind huldigen, auf einem Bild aus einer Handschrift der Bibliothek des Stifts Melk.

Malerisch thront das Benediktinerstift Melk mit seinen markanten gelben Barockgebäuden über der Donau in der Wachau. Die berühmte Melker Stiftsbibliothek beherbergt zahlreiche wertvolle Handschriften und Inkunabeln, darunter auch den auch „Melker Psalter“ genannten Codex 1903, der aus 177 Pergamentblättern besteht und um 1255/1260 in Würzburg geschaffen wurde.

Die biblischen Psalmen bilden den Hauptinhalt dieser Prachthandschrift, daher wird sie als „Psalterium“ bezeichnet. Im „Christuszyklus“ werden fünf Szenen aus dem Neuen Testament mit je einem ganzseitigen Bild in strahlenden Farben und mit Blattgold verziert präsentiert. Folio 8r zeigt das weihnachtliche Markenmotiv, die Anbetung der Könige. Das Jesuskind sitzt dabei auf Marias Schoß und hebt die rechte Hand zum Segen.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 18.11.2022
Markengröße: 32,59 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 1.100.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.10.2022 07:45:00 Gelesen: 169133# 782 @  
Weihnachten - Werner Berg – Hl. Familie, 1933

Die Heilige Familie steht nicht nur im Mittelpunkt des Weihnachtsfests, sondern ist auch auf dem Mittelteil des Altars der Heiligen Familie von Werner Berg zu sehen.

Werner Berg (1904–1981) verbrachte den Großteil seines Lebens als Bauer und Maler auf dem Rutarhof, einem Bergbauernhof im Kärntner Unterland. Die bäuerliche Umgebung prägte auch seine Kunst, in der er in seinem charakteristischen flächigen Stil Landschaften und Menschen seiner Wahlheimat auf Gemälden und Holzschnitten darstellte.

Den Altar der Heiligen Familie schuf er 1933 für die Ausschreibung einer Ausstellung religiöser moderner Kunst, der Entwurf wurde jedoch abgelehnt. Der Mittelteil zeigt Josef, Maria und Jesus als einfache Bauersleute vor einem roten Hintergrund, auf den vier Seitenbildern sind in Blautönen nächtliche Szenen aus dem Leben Christi zu sehen. Der Altar ist im Werner Berg Museum in Bleiburg/Pliberk in Kärnten ausgestellt.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 25.11.2022
Markengröße: 32,59 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 2.500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 12.10.2022 08:10:00 Gelesen: 167997# 783 @  
Weihnachten - Lebkuchenmann

Bunt verzierte Lebkuchenfiguren sind besonders zur Weihnachtszeit als süße Nascherei beliebt und leicht selbst zu machen.

Lebkuchen wird meist mit Honig hergestellt und ist kräftig gewürzt: Muskat, Piment, Gewürznelken, Zimt und viele weitere Gewürze sorgen für den typischen Geschmack. Er enthält recht wenig Fett und ist daher lange haltbar.

Weihnachtliche Figuren wie Sterne, Lebkuchenmänner und Christbäume kann man nach dem Backen fantasievoll mit Glasur, Nüssen oder kandierten Früchten verzieren. Der Markenhintergrund zeigt ein altes Rezept für einen Lebkuchenmann.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 25.11.2022
Markengröße: 32,00 x 39,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 2.240.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.12.2022 17:17:32 Gelesen: 142829# 784 @  
Violoncello

Das Cello ist zwar mit der Geige und der Bratsche verwandt, jedoch bedeutend größer. Es wird im Sitzen gespielt und dabei aufrecht zwischen den Beinen festgehalten.

Beim Spielen wird das Cello auf einem „Stachel“ aufgestellt, die vier Saiten werden gezupft oder mit einem Bogen gespielt. Mit seinem warmen, dunklen Klang ist das Violoncello vielseitig einsetzbar, nicht nur im Orchester, sondern auch als Soloinstrument.

Auf der Marke und dem Kleinbogen aus der Serie „Musikland Österreich“ ist eines der bedeutendsten Konzertstücke für das Cello zu sehen, das Cellokonzert Nr. 2 in D-Dur (Hob. VIIb:2) von Joseph Haydn. Er komponierte es 1783 für Anton Kraft, der Cellist in der Hofkapelle von Fürst Esterházy war.
Das technisch anspruchsvolle Cellokonzert ist in drei Sätze gegliedert: Allegro moderato, Adagio und Rondo: Allegro. Begleitet wird es von zwei Oboen, zwei Hörnern und Streichern.



 

Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 18.01.2023
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken auf Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 08.12.2022 08:10:00 Gelesen: 142564# 785 @  
Max Oppenheimer – Tilla Durieux, 1912

Mit Tilla Durieux porträtierte Max Oppenheimer, Wiener Protagonist des Expressionismus, eine schillernde Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts.

Tilla Durieux (1880–1971) war eine legendäre Wiener Schauspielerin, die sich auch politisch engagierte. Das Porträt schuf Oppenheimer 1912, es ist im Leopold Museum in Wien zu sehen.

Max Oppenheimer wurde 1885 in Wien geboren und kam durch den Künstlerkreis um Egon Schiele und Oskar Kokoschka mit dem „Wiener Expressionismus“ in Berührung. 1911 ließ er sich in Berlin nieder und nahm den Künstlernamen MOPP an. Zunehmend prägten nun kubistische Elemente seine Kunst.

1938 musste der aus einer jüdischen Familie stammende Künstler fliehen, bis zu seinem Tod 1954 lebte er in den USA. Er schuf zahlreiche Porträts – unter anderem porträtierte er Egon Schiele und Schiele auch ihn – und grafische Werke, die Welt der Musik war ebenfalls ein wichtiges Thema seiner Kunst.

  

 

Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 19.01.2023
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.12.2022 07:10:00 Gelesen: 142490# 786 @  
Ferdinand Porsche – Elektro-Automobil

Er war ein echter Pionier der Elektromobilität: Ferdinand Porsche erfand schon vor mehr als 120 Jahren einen Radnabenmotor für den Antrieb eines Elektroautomobils.

1899 entwickelte Ferdinand Porsche (1875–1951) gemeinsam mit Ludwig Lohner, dem Leiter der Lohner-Werke in Wien, das Elektromobil „System Lohner-Porsche“. Dessen Vorderräder wurden durch Radnabenmotoren mit einer Leistung von jeweils rund 3 PS angetrieben, die Reichweite betrug etwa 50 Kilometer.

Bei der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 wurde das Fahrzeug als „erster transmissionsloser Wagen der Welt“ präsentiert und sorgte für großes Aufsehen. Um die Reichweite des wegen der Bleiakkus sehr schweren Elektrofahrzeugs zu erhöhen, konstruierte Porsche das erste Hybridautomobil, den „Semper Vivus“, bei dem zusätzliche Benzinmotoren die Batterien und die Radnabenmotoren mit Energie versorgten.
Die neue Technologie konnte sich damals jedoch nicht durchsetzen.

 



Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 27.01.2023
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken auf Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 03.01.2023 18:10:50 Gelesen: 130581# 787 @  
Sondermarkenausgaben Februar 2023

KTM R100

Das traditionsreiche oberösterreichische Unternehmen KTM, heute Europas führender Hersteller von Motorrädern, brachte vor 70 Jahren das erste eigene Motorrad auf den Markt.

Hans Trunkenpolz gründete 1934 in Mattighofen eine Schlosser- und Autowerkstatt. 1953 baute er – damals noch unter dem Firmennamen Moser & Co – sein erstes eigenes Motorrad, die R100, auch als Moser-KTM bekannt. Mit dem Eintritt Ernst Kronreifs als Partner stand die Bezeichnung KTM für „Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen“, zuvor bedeutete sie „Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen“.

Die R100 war als Nachkriegsmotorrad ein Leichtmodell mit einem 98-ccm-Rotax-Motor und einer Leistung von 3 PS. Durch das geringe Gewicht von rund 61 Kilogramm brachte sie es dennoch auf eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

Bald folgte mit der R125 ein weiteres Modell. Heute ist KTM Europas führender Hersteller von Motorrädern und in der heimischen und internationalen Motorsportszene äußerst erfolgreich.

 

  

Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 15.02.2023
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.01.2023 07:15:00 Gelesen: 130490# 788 @  
KTM X-BOW GTX 2020

Mit dem X-BOW entwickelte das heimische Traditionsunternehmen KTM 2008 erstmals kein Motorrad, sondern einen Hochleistungssportwagen im unverwechselbaren Design.

Das zum KTM-Motto „Ready to Race“ passende Design des X-BOW, gesprochen Crossbow (das englische Wort für Armbrust), stammt von der österreichischen Designagentur Kiska. Das Modell KTM X-BOW GTX 2020 wird seit 2020 als ultimativer Supersportrennwagen gebaut, die straßenzugelassene Version trägt den Namen X-BOW GT-XR.

Alle X-BOW-Modelle werden seit 2008 in einer eigens errichteten Grazer Fahrzeugmanufaktur produziert, rund 100 Stück pro Jahr werden gefertigt. In Thalheim bei Wels werden im Racing Center Renn- und Kundenfahrzeuge gewartet. Der für den Renneinsatz konzipierte X-BOW GTX 2020 ist mit einem Fünfzylindermotor von Audi mit 2,5 Liter Hubraum und 530 PS ausgestattet und wird in verschiedenen Rennklassen und -serien eingesetzt.

 

 

Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabetag: 15.02.2023
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 07.01.2023 08:00:00 Gelesen: 130330# 789 @  
Glückwunsch und Trauer

Besondere Anlässe verdienen auch zum jeweiligen Ereignis passende Briefmarken, daher hat die Österreichische Post nun zwei Sondermarken für Glückwunsch- und Trauerpost ausgegeben.

Der Aufdruck „Glückwunsch“ bzw. „In stillem Gedenken“ trägt die jeweilige Botschaft bereits in sich. Das bunte, fröhliche Blumenmotiv passt als Briefmarke für vielerlei Glückwunschschreiben: für Geburtstagswünsche, Hochzeiten, bestandene Prüfungen und vieles mehr. Blumen sind nicht nur ein beliebtes Geschenk, sondern auch eine dekorative Frankierung für eine Postkarte oder ein Billet, mit dem man zu einem schönen Ereignis gratuliert.

Auf der Trauermarke ist eine schwarze Feder abgebildet. Federn verbinden symbolisch Himmel und Erde, das Irdische und das Göttliche. Die schwarze Feder ist ein Zeichen der Trauer, aber auch der Kraft – ein schlichtes, aber würdevolles Motiv für eine Todesanzeige oder ein Beileidsschreiben.

   

    

Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 22.02.2023
Markengröße: 34,26 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 09.01.2023 08:15:00 Gelesen: 130168# 790 @  
300. Geburtstag Peter Anich

Das Hauptwerk des Tiroler „Bauernkartografen“ ist der „Atlas Tyrolensis“, der durch seine Präzision und seinen Detailreichtum besticht.

Peter Anich wurde 1723 als Sohn einer Bauernfamilie im Tiroler Oberperfuss geboren. Er lernte nur notdürftig lesen und schreiben, wegen seines großen Interesses an Astronomie konnte er jedoch 1751 den Innsbrucker Jesuitenpater Ignaz von Weinhart überzeugen, ihn in Mathematik und Astronomie zu unterrichten.

Anich schuf 1756 einen Himmelsglobus, der von einem Uhrwerk angetrieben wurde, und anschließend auch einen Erdglobus. Am „Atlas Tyrolensis“ arbeitete er ab 1760, dafür nahm er selbst Vermessungen mit eigens entwickelten Geräten vor. Historisch bedeutend sind auch die Angaben vieler alter Dorf- und Landschaftsnamen.

Als Anich 1766 verstarb, vollendete sein Dorfgenosse und Helfer Blasius Hueber das Werk. Die Landkarte im Maßstab 1:103:800 wurde 1774 als Kupferstich mit 20 Blättern publiziert.

  

 

Nennwert: 2,30 Euro
Ausgabetag: 25.02.2023
Markengröße: 34,26 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier / Copyright: Tiroler Landesmuseum-Ferdinandeum, Leihgabe der Universität Innsbruck
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 120.000 Marken in Bögen zu 50 Stück

 

Faksimiledruck der Vorarlbergkarte von Blasius Hueber
Vielen Dank an unser Mitglied Baber
 
Brigitte Am: 03.02.2023 08:07:46 Gelesen: 122976# 791 @  
Freimarken 1916/18

Eine Erhöhung der Posttarife, unter anderem wegen des Krieges, führte zur Ausgabe einer neuen Freimarkenserie.

Der Entwurf stammte von Rudolf Junk, hergestellt wurde sie im Buchdruckverfahren. Die Motive dieser Serie zeigten zum letzten Mal ein Porträt Kaiser Franz Josephs in zwei geringfügig unterschiedlichen Positionen (15 bis 30 Heller), auf anderen Werten sind die Kaiserkrone (3 bis 12 Heller) und das Staatswappen (40 Heller bis 1 Krone) zu sehen.

Die Freimarken wurden je nach Wert, Motiv und Papier zwischen 28. September 1916 und 1. September 1918 ausgegeben, zuletzt die Marke zu 1 Krone, die nach einer weiteren Gebührenerhöhung nötig wurde.

Frankaturgültig waren jene Marken mit dem Porträt Kaiser Franz Josephs bis 28. Februar 1918, die Werte 3, 6, 10 und 12 Heller bis 15. Jänner 1920 und die Werte 5 Heller sowie 40 Heller bis 1 Krone bis 31. Oktober 1920.





Nennwert: 3,50 Euro
Ausgabetag: 04.03.2023
Markengröße: je 32,00 x 40,00mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 115.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 06.02.2023 08:00:00 Gelesen: 122782# 792 @  
Treuebonusmarke 2022 - Schwertlilie

Die Treuebonusmarken der Österreichischen Post zeigen alljährlich wunderschöne illustrierte Blumenmotive, diesmal eine Schwertlilie.

Ihren lateinischen Namen „Iris“ verdanken Schwertlilien ihrer Farbenvielfalt: Iris ist die griechische Göttin des Regenbogens. Alle Irisarten haben lange schmale Blätter, die an ein Schwert erinnern, daher stammt die Bezeichnung „Schwertlilie“.

Die Pflanzen sind winterhart, sie haben keine Zwiebel, sondern Rhizome, aus denen sie im Frühling wieder austreiben. Schwertlilien sind eine artenreiche Gattung, die durch ihre prachtvolle Farben- und Formenvielfalt fasziniert. Die äußeren Blütenblätter der dreiteiligen großen Blüten hängen nach unten.
Auf der Treuebonusmarke, mit der sich die Post bei ihren treuen Abonnent*innen bedankt, ist die Deutsche Schwertlilie (Iris germanica) zu sehen, eine Hybridart mit einem auffälligen gelben „Bart“ an der Basis der violetten Hängeblütenblätter.





Nennwert: 1,00 Euro (nicht käuflich / not for sale)
Ausgabetag: 04.03.2023
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.02.2023 08:30:00 Gelesen: 122685# 793 @  
Papst Benedikt XVI. Pope Benedict XVI.

Mit diesem Markenblock gedenkt die Österreichische Post des emeritierten Papstes Benedikt XVI., der am 31. Dezember des Vorjahres verstarb.

1927 wurde der spätere Papst als Joseph Ratzinger in Bayern geboren. Nach der Priesterweihe 1951 lehrte er zunächst an verschiedenen Hochschulen. 1977 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Bischof von München und Freising sowie zum Kardinal. Papst Johannes Paul II. machte ihn schließlich zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, 2002 wurde er Dekan des Kardinalskollegiums. Nach dem Ableben Johannes Pauls II. erfolgte im Konklave 2005 die Wahl zum neuen Papst.

Sein gewählter Name Benedikt XVI. erinnert sowohl an den Begründer des Benediktinerordens als auch an Papst Benedikt XV., der sich in der Zeit des Ersten Weltkriegs als „Friedenspapst“ gegen den Krieg einsetzte. Überraschend trat Papst Benedikt XVI. 2013 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück und lebte bis zu seinem Tod im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten.





Nennwert: 1,90 Euro
Ausgabetag: 04.03.2023
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 120.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 10.02.2023 07:52:00 Gelesen: 122538# 794 @  
Schmetterling - Eriogaster catax

Die neue Sondermarkenserie „Perikularium – gefährdete Insekten“ thematisiert mit wunderschönen Motiven das aktuelle Thema Insektensterben.

Das erste Motiv der Serie ist der Hecken-Wollafter (Eriogaster catax). Der Lebensraum dieses gelbbraunen Nachtfalters mit dem auffälligen weißen Punkt sind Schlehen- und Weißdorngebüsche, Lichtungen und Waldränder. In Tirol ist der einst in Mitteleuropa verbreitete Falter bereits ausgestorben, in Wien, Niederösterreich und im Burgenland gibt es noch vereinzelte Populationen.

Die in Tirol geborene Künstlerin Alexandra Kontriner möchte mit ihrem 2018/19 in Kooperation mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen geschaffenen Kunstprojekt „Perikularium“ auf das Artensterben aufmerksam machen. Auf 29 naturgetreuen Zeichnungen im A5-Format zeigt sie mit Bleistift und Aquarellfarbe Insekten, die in Tirol bzw. Österreich als ausgestorben oder stark gefährdet gelten.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 25.03.2023
Markengröße: 30,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 340.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 13.02.2023 07:45:00 Gelesen: 122395# 795 @  
100 Jahre "Die Sprache der Bienen"

Vor 100 Jahren gelang es dem österreichischen Zoologen und Verhaltensforscher Karl von Frisch, die „Sprache“ der Bienen zu entschlüsseln.

Schon Aristoteles beschrieb den Tanz der Bienen, konnte ihn jedoch nicht deuten. Karl von Frisch (1886–1982) führte umfangreiche Experimente zur Kommunikation der Bienen durch. In seinem 1923 publizierten Werk „Über die ,Spracheʻ der Bienen. Eine tierpsychologische Untersuchung“ erläuterte er die Ergebnisse seiner Forschung: Er fand heraus, dass Bienen mit ihren Tänzen im Bienenstock Nahrungsquellen anzeigen.

Der einfache Rundtanz zeigt an, dass sich eine solche in der Nähe des Bienenstocks befindet. Beim aufwendigeren Schwänzeltanz übermittelt die Biene zusätzlich auch Informationen über die Lage, die Entfernung und die Ergiebigkeit der Futterquelle. Für seine Forschung wurde Karl von Frisch 1973 mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 29.03.2023
Markengröße: 31,00 x 36,50 mm
Grafikentwurf : Marion Füllerer
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 10.03.2023 20:09:57 Gelesen: 113064# 796 @  
Sondermarkenausgaben April 2023
Kärntner Brillenschaf The Jezersko–Solčava

Den dunklen Flecken um die Augen, die an eine Brille erinnern, verdankt das Kärntner Brillenschaf seinen Namen. Neben der „Brille“ sind auch die meist bis über die Hälfte schwarz gefärbten Ohren charakteristisch für die Brillenschafe. Ansonsten ist ihr Fell weiß, die Wolle ist lang und seidig glänzend – bis zu fünf Kilogramm Wolle kann ein Kärntner Brillenschaf jährlich liefern.

Das Kärntner Brillenschaf geht aus einer Kreuzung des alten Landschafes mit dem Paduaner Seidenschaf und dem italienischen Bergamasker Schaf hervor. Die Tiere sind robust und genügsam und damit gut an das raue Klima in den Alpen angepasst.

Die Rasse war früher in weiten Teilen Österreichs verbreitet, nach dem Zweiten Weltkrieg sank die Bedeutung der Schafzucht jedoch und Brillenschafe galten als nahezu ausgestorben. Heute gibt es bundesweit wieder mehr als 250 Zuchtbetriebe für das markante Kärntner Brillenschaf.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 15.04.2023
Markengröße: 40,00 x 27,4636 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 360.000 Marken in Kleinbögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 13.03.2023 07:50:00 Gelesen: 112909# 797 @  
200 Jahre Lobmeyr

Seit 200 Jahren wird im Familienbetrieb Lobmeyr in Wien hochwertigstes Glas in vielfältigen Variationen hergestellt. Gegründet wurde das Unternehmen 1823 von Josef Lobmeyr sen., heute wird es bereits in sechster Generation von der Familie geführt. Josefs Sohn Ludwig Lobmeyr war 1864 Mitbegründer des Museums für angewandte Kunst und entwarf auch selbst zahlreiche klassische Designs. Zur Jahrhundertwende gestalteten Kunstschaffende der Wiener Werkstätte zahlreiche Stücke für Lobmeyr, so zeigt etwas das Markenmotiv ein Musselinglas-Service von Josef Hoffmann aus dem Jahr 1917.

Bei Lobmeyr werden heute exklusive Beleuchtungskonzepte in unterschiedlichen Stilrichtungen konzipiert sowie hochwertige Spiegel und mundgeblasene, handgeschliffene Glasserien, Trinkgläser, Vasen und Accessoires gefertigt. Tradition und handwerkliches Können werden dabei mit technischer Innovation und international renommiertem Design kombiniert.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 20.04.2023
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.03.2023 08:00:00 Gelesen: 112805# 798 @  
Silhouette - Futura

Ein echtes Kultobjekt zeigt die Marke aus der Serie „Design aus Österreich“: die Sonnenbrille Futura von Silhouette. Das Unternehmen Silhouette mit Sitz in Linz wurde 1964 von Anneliese und Arnold Schmied gegründet. Mittlerweile ist die Silhouette Group in dritter Generation im Familienbesitz. Produziert werden randlose Brillen, Vollrandbrillen und Sonnenbrillen sowie spezielle Sportbrillen, seit 2017 nicht nur Fassungen, sondern auch Gläser.

Dora Demmel entwarf das kultige Sonnenbrillenmodell Futura 1973 im damals aktuellen futuristischen Stil. Die Designerin, die 2020 verstarb, war von Beginn an im Unternehmen tätig, ihre einzigartigen Designs waren von großer Bedeutung für den Erfolg von Silhouette. Das Modell Futura mit den großen Gläsern und dem „Punkt“ sorgte durch Farbe, Form und Material für Aufsehen und entwickelte sich bald zum Kultobjekt und begehrten Sammelstück, das nach wie vor für Kreativität und modischen Wagemut steht.





Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 26.04.2023
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Martin Fößleitner
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.03.2023 07:45:00 Gelesen: 112708# 799 @  
Lentos Kunstmuseum Linz

Direkt am Ufer der Donau liegt das unverwechselbare Linzer Kunstmuseum Lentos, das 2023 seinen 20. Geburtstag feiert. Das Museum zeigt Werke vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart und zählt heute zu den bedeutendsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich. Das Gebäude wurde 2003 nach Plänen der Züricher Architekten Weber & Hofer errichtet. Ein großer Ausschnitt im quaderförmigen Bau, das sogenannte Donaufenster, umrahmt den Ausblick auf die Stadt Linz.

Die Geschichte des Museums begann jedoch schon 1946, als die Neue Galerie als Leihmuseum für die Sammlung Wolfgang Gurlitts gegründet wurde. Die Stadt Linz erwarb 1953 die Sammlung Gurlitt und daraus wurde schließlich das Lentos Kunstmuseum. Seit 2015 betreibt das Lentos gemeinsam mit der Kunstuniversität Linz auch das Valie Export Center als Forschungszentrum für Medien- und Performancekunst. Vom keltischen Wort „Lentos“ („an der Krümmung des Flusses liegend“) leitet sich auch der Name der Stadt Linz ab.





Nennwert: 1,90 Euro
Ausgabetag: 27.04.2023
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Karin Klier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 140.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.04.2023 09:49:35 Gelesen: 106571# 800 @  
Sondermarkenausgaben Mai 2023

Hürdenlauf, Stabhochsprung und Speerwurf

„Sport in Bewegung“ heißt die neue Sondermarkenserie zum Thema Sport. Die ersten drei Werte der Serie sind der Leichtathletik gewidmet. Leichtathletik wird in die drei Gruppen Lauf, Sprung und Wurf eingeteilt. Aus ihnen wird nun jeweils eine Sportart mit einer Marke vorgestellt, die den spektakulären Bewegungsablauf anschaulich illustriert.

Beim Hürdenlauf sind auf einer Strecke von 100 (bei Männern 110) Metern bzw. 400 Metern zehn in fixen Abständen aufgestellte Hürden zu bewältigen, in der Halle sind es bei 60 Metern Laufstrecke fünf Hürden. Die Hürden werden nicht übersprungen, sondern überlaufen, daher sind der richtige Schrittrhythmus und die richtige Schritttechnik unerlässlich. Eine ungerade Schrittfolge zwischen den Hürden sorgt dafür, dass immer das gleiche Schwungbein eingesetzt wird. Hürdenlauf ist auch Teil des Zehnkampfes der Männer und des Siebenkampfes der Frauen.

Stabhochsprung gilt als eine der schwierigsten Disziplinen der Leichtathletik. Mithilfe eines flexiblen Stabes muss dabei eine Latte übersprungen werden, die in der gewählten Höhe aufgelegt ist. Ein komplexer Bewegungsablauf ist dazu notwendig: Nach dem schnellen Anlauf wird der Stab im Einstichkasten eingesetzt, und der/die Sportler*in katapultiert sich unter Ausnutzung der Energie des sich biegenden Stabes mit den Füßen voran in die Höhe. Beim Überqueren der Latte – mit den Beinen voraus und dem Bauch nach unten – darf diese nicht herabfallen.

Als Wurfdisziplin wurde der Speerwurf gewählt. Speere wurden seit jeher als Kriegs- und Jagdwaffen genutzt, der Speerwurf war bereits eine Disziplin im Fünfkampf der Olympischen Spielen der Antike und gehört heute ebenfalls zum Zehn- bzw. Siebenkampf. Beim Speerwurf wird der heutzutage aus Holz, Metall, Carbon oder einer Legierung bestehende Speer nach einem kurzen Anlauf möglichst weit geschleudert, die Abwurflinie darf dabei nicht übertreten werden. Der Speer muss im Wurfbereich landen, jedoch nicht steckenbleiben.





Nennwert: Hürdenlauf: 1,00 Euro / Stabhochsprung: 1,20 Euro / Speerwurf: 1,90 Euro
Ausgabetag: 05.05.2023
Markengröße: 40,00 x 32,50 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken (Hürdenlauf), 190.000 Marken (Stabhochsprung), 130.000 Marken (Speerwruf) in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.04.2023 12:22:33 Gelesen: 106340# 801 @  
Tag der Briefmarke 2023

Auch im heurigen Jahr ist das Thema der Sondermarke zum Tag der Briefmarke die Elektromobilität der Österreichischen Post.

Diesmal liegt der Fokus auf der Verwendung von E-Postfahrzeugen in der Zwischenkriegszeit. Die Marke zeigt einen Elektrowagen im Probeeinsatz für die Paketzustellung der Post. Der Wagen von Gräf & Stift aus der Zeit um 1935 stammt vermutlich von den Wiener E-Werken, diese modernen neuen Elektrofahrzeuge konnten mit billigem Nachtstrom aufgeladen werden.

Etwa aus der gleichen Zeit stammt die auf der Sondermarke abgebildete Freimarke aus der von Georg Jung gestalteten Serie „Österreichische Volkstrachten“ aus 1934/36, auch als „Erste Trachtenserie“ bekannt. Das 1-Schilling-Motiv zeigt eine Wiener Familie vor dem Wiener Stephansdom, die weiteren Schillingmotive repräsentieren das Heer, die Landwirtschaft und das Handwerk. Auf den 16 Groschenwerten der Serie sind österreichische Volkstrachten zu sehen.





Nennwert: 3,50 Euro + Zuschlag 1,75 Euro
Ausgabetag: 05.05.2023
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 165.000 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
 
Brigitte Am: 11.04.2023 08:30:00 Gelesen: 106149# 802 @  
Europa 2023 - Friede

„Frieden – das höchste Gut der Menschheit“ ist das Motto der diesjährigen EUROPA-Marke – ein Thema, das heuer aktueller denn je ist.

Seit 1956 werden EUROPA-Marken mit einem gemeinsamen Motiv oder zu einem Thema mit Europabezug herausgegeben, seit 30 Jahren zeichnet PostEurop dafür verantwortlich. Aus einem Designwettbewerb, bei dem Ideen aus vielen Ländern eingereicht wurden, wurde der nun verwirklichte Entwurf der Post Luxembourg als Sieger ausgewählt.

Das Design stammt von Linda Bos und Runa Egilsdottir (A Designersʼ Collective), die darin ein alle Nationen vereinendes neues Friedenszeichen sehen, eine Metapher für eine kooperative Gesellschaft, in der die Menschen die Kultur der jeweils anderen anerkennen. Inspiriert ist es vom „Keltischen Liebesknoten“ aus zwei ineinander verschlungenen Herzen, die verflochtenen Finger symbolisieren den gegenseitigen Respekt, die Farben die verschiedenen Nationen. Aus diesem Sujet konnten die europäischen Postgesellschaften jeweils eigene Briefmarken gestalten.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 05.05.2023
Markengröße: 30,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.04.2023 12:45:00 Gelesen: 106070# 803 @  
300 Jahre Oberes Belvedere 300-

Das Belvedere mit den beiden Schlössern und dem prachtvollen Garten ist eines der schönsten Barockensembles der Welt. Heuer feiert es sein 300-jähriges Bestehen.

Entworfen wurde es von Johann Lucas von Hildebrandt als Sommersitz für Prinz Eugen von Savoyen, den erfolgreichen Feldherrn und Kunstfreund. 1723 wurde das Obere Belvedere vollendet, das der Prinz für seine Kunstsammlungen und zur Repräsentation nutzte.

Nach dem Tod Prinz Eugens erwarb Maria Theresia die gesamte Anlage und machte das Obere Belvedere zum Ausstellungsort für die kaiserlichen Sammlungen und zu einem der ersten öffentlichen Museen weltweit. Heute sind im Belvedere nicht nur bedeutende österreichische und internationale Kunstwerke wie etwa Gustav Klimts „Der Kuss“ zu besichtigen, sondern es hat auch historische Bedeutung: 1955 wurde im Marmorsaal des Oberen Belvedere der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet und von Außenminister Leopold Figl vom Balkon aus dem Volk präsentiert.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 13.05.2023
Markengröße: 42,00 x 33,88 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.04.2023 12:30:00 Gelesen: 105951# 804 @  
Hostienpyxis

Das Markenmotiv zeigt ein wertvolles liturgisches Gefäß aus dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang im Salzburger Pinzgau.

In einer Hostienpyxis bewahrt der Priester Hostien aus dem Tabernakel für die Spendung der Kommunion auf Reisen oder zur Krankenkommunion auf. Die abgebildete Hostienpyxis wurde einst von den Salzburger Erzbischöfen auf ihren Reisen mitgeführt.

Das feuervergoldete Kupfergefäß mit Deckel und Kreuzabschluss aus der Zeit um 1200 ist mit feinstem Email versehen, in der sogenannten Champlevé-Technik wurden dabei Vertiefungen in der Oberfläche mit Glasemail gefüllt. Diese früheste Form von Emailarbeit in Europa stammt aus dem südfranzösischen Limoges, die Stadt ist bis heute für ihre Emailkunst und ihr Porzellan bekannt.

Kunstschätze aus Limoges haben besondere Bedeutung im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, wo unter anderem auch ein wertvolles Limoges-Kreuz vom Bartholomäberg im Montafon als Leihgabe ausgestellt ist.





Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabetag / first day of issue 19.05.2023
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Richard Am: 09.05.2023 20:42:41 Gelesen: 101975# 805 @  
Sehenswürdigkeiten

„Schönes Österreich“ heißt die im Stil der Dispenser-Marken gestaltete Serie, in der diesmal vier heimische Sehenswürdigkeiten zu sehen sind.

Die oberösterreichische Stadt Schärding besticht vor allem durch die spätbarocke Silberzeile mit ihren farbenfrohen Bürgerhäusern und die mittelalterlichen Stadttore. Am Donaulimes in Niederösterreich liegt Carnuntum, eine der bedeutendsten antiken Ausgrabungsstätten Österreichs. Das Wahrzeichen der Region ist das Heidentor, ein Triumphdenkmal aus dem 4. Jahrhundert.

Die Mittenwaldbahn, auch Karwendelbahn genannt, wurde 1912 eröffnet. Sie fährt von Innsbruck und Seefeld in Tirol über die österreichisch-bayrische Grenze nach Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen. Die Aussichtsplattform 5fingers am Krippenstein bietet seit 2006 einen beeindruckenden Blick ins Salzkammergut und in die umliegende Gebirgslandschaft.





Nennwert: 6,70 Euro
Ausgabetag: 10.06.2023
Markengröße: je 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 120.000 Marken in Blöcken zu 4 Stück
 
Richard Am: 11.05.2023 12:21:11 Gelesen: 101554# 806 @  
100. Geburtstag Inge Morath

Inge Morath, eine der bedeutendsten österreichischen Fotografinnen, hätte am 27. Mai ihren 100. Geburtstag gefeiert.

Sie wurde 1923 in Graz geboren und wuchs in Deutschland auf. In Berlin studierte sie Sprachen und Journalismus, nach dem Krieg arbeitete sie als Journalistin und Übersetzerin in Salzburg und in Wien. Zu Bildern des Fotografen Ernst Haas schrieb sie Artikel für die Fotoagentur Magnum, in den 1950ern begann sie selbst zu fotografieren und wurde als eine der ersten Fotografinnen für die Agentur Magnum tätig.

Am Set des Films „Misfits“ lernte sie den amerikanischen Schriftsteller Arthur Miller kennen, der damals noch mit der Hauptdarstellerin Marilyn Monroe verheiratet war. Ihre 1962 mit Miller geschlossene Ehe hielt bis zu ihrem Tod 2002 in New York. Morath ist vor allem für ihre Porträts von bekannten zeitgenössischen Persönlichkeiten bekannt, sie reiste jedoch auch viel und schuf fotografische Reiseberichte und Bildreportagen mit Alltagsszenen.





Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 10.06.2023
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Richard Am: 15.05.2023 12:45:00 Gelesen: 100313# 807 @  
Wallfahrtskirche Mariastein bei Kirchbichl-Kufstein

Auf einem mächtigen Felsen erhebt sich der markante Turm der Burg von Mariastein, einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Tirols.

Die Burganlage aus dem 14. Jahrhundert prägt den kleinen Ort Mariastein im Unterinntal. Im obersten Geschoß des 42 Meter hohen Turms, das nur über rund 150 Stufen erreichbar ist, befindet sich die ursprünglich gotische Gnadenkapelle mit einer Gnadenmuttergottes aus Lindenholz aus der Zeit um 1450 und einem Rokoko-Altar aus dem 18. Jahrhundert.

Im Stockwerk darunter wurde im 16. Jahrhundert für die zahlreichen Pilger die Kreuzkapelle eingerichtet. Der ehemalige Rittersaal der Burg dient heute als Schlossmuseum, das unter anderem einen Tiroler Erzherzoghut und ein Zepter beherbergt, die von Erzherzog Maximilian III. gestiftet wurden. Seit dem 19. Jahrhundert führt die Erzdiözese Salzburg die Wallfahrtsstätte.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 23.06.2023
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 06.06.2023 15:28:33 Gelesen: 93712# 808 @  
Brunnwirt, Fuschl am See

Der traditionsreiche Brunnwirt liegt direkt am Ufer des Fuschlsees im Salzburger Teil des Salzkammerguts.

Seit mehr als 600 Jahren ist der Gasthof im Familienbesitz, derzeit leitet die Familie Brandstätter die Geschicke des mit drei Hauben ausgezeichneten Restaurants und der angeschlossenen Wohnstudios und bietet ihren Gästen familiäre Gastlichkeit. Gekocht wird mit saisonalen und regionalen Zutaten, genießen kann man die kulinarischen Köstlichkeiten auch im idyllischen Gastgarten mit einer 300 Jahre alten Linde. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über den Fuschlsee und die umgebenden Berge. Fuschl ist ein guter Ausgangspunkt, um das schöne Salzkammergut und die Kulturstadt Salzburg zu erkunden. Die Region lädt zum Wandern, Radfahren und Schwimmen ein, auch im Winter gibt es viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen oder einfach die Landschaft zu genießen.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 13.07.2023
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.06.2023 12:10:00 Gelesen: 93158# 809 @  
Achenseebahn

Die 1889 eröffnete nostalgische Achenseebahn mit ihren Dampflokomotiven ist eine beliebte Tourismusattraktion.

Über eine Strecke von 6,76 Kilometern ist die meterspurige Achenseebahn mit Adhäsions- und Zahnschienenbetrieb unterwegs. Ausschließlich die 1888/89 hergestellten dampfbetriebenen Lokomotiven Nr. 1, 2, 3 und 4 kommen dabei zum Einsatz. Der steile Streckenabschnitt vom Bahnhof Jenbach bis Eben wird mit dem Zahnradantrieb bewältigt, die Lok schiebt dabei den Zug. Danach wird die Lok vor den Zug gespannt und zieht ihn bis zur Endstation. Anfangs endete die Bahnstrecke 400 Meter vor der Schiffsstation am Seespitz, das Gepäck der Fahrgäste wurde mit einer Rollbahn zu den Schiffen transportiert. Erst seit 1916 fährt die Bahn bis zur heutigen Endstelle an der Schiffsanlegestelle am Achensee.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 15.07.2023
Markengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.06.2023 15:22:08 Gelesen: 92593# 810 @  
175 Jahre "Die Presse"

Seit 175 Jahren ist „Die Presse“ eine der führenden österreichischen Qualitätszeitungen, die täglich rund 250.000 Menschen informiert.

August Zang und Leopold Landsteiner gründeten im Revolutionsjahr 1848 die gemäßigt-liberale Zeitung, am 3. Juli 1848 erschien die erste Ausgabe. 1864 verließ die Chefredaktion das Unternehmen und gründete die „Neue Freie Presse“, die zur einflussreichsten Zeitung des liberalen Bildungsbürgertums wurde und auch bei der Wiener Weltausstellung 1873 mit einem eigenen Gebäude vertreten war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Kontrolle gründete der frühere „Presse“-Redakteur Ernst Molden „Die Presse“ neu. Sie steht heute im Eigentum der Styria Media Group und vertritt eine von politischen Parteien unabhängige bürgerlich-liberale Blattlinie auf gehobenem Niveau.





Nennwert: 1,00 Euro
Ausgabetag: 19.07.2023
Markengröße: 33,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: David Jablonski
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.06.2023 23:31:04 Gelesen: 87011# 811 @  
Hans Kupelwieser – „Ohne Titel“, 2020

Anlässlich seines 75. Geburtstags würdigt die Österreichische Post Hans Kupelwieser mit einer Sondermarke, die eines seiner Werke zeigt.

Hans Kupelwieser wurde 1948 in Lunz am See in Niederösterreich geboren. Er studierte an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt sowie an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, ab 1995 war er Professor am Institut für zeitgenössische Kunst an der Technischen Universität Graz. Zahlreiche seiner Werke sind im öffentlichen Raum zu sehen, so wurde etwa im Jahr 2004 in seinem Geburtsort Lunz die Seebühne nach seinen Entwürfen errichtet. In seiner Arbeit verwendet Kupelwieser unterschiedliche Techniken und Materialien und schafft so medienübergreifend Fotografien, Skulpturen oder raumfüllende Installationen. Das Markenmotiv zeigt ein Relief ohne Titel aus 2020, Aluminium eloxiert, 170 mal 180 mal 30 Zentimeter groß.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 08.08.2023
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 30.06.2023 12:55:00 Gelesen: 85508# 812 @  
150 Jahre Wiener Weltausstellung

Am 1. Mai 1873 öffnete die Wiener Weltausstellung für sechs Monate ihre Pforten und bot Wien die Gelegenheit, sich als Weltstadt zu präsentieren.

An der erstmals im deutschsprachigen Raum stattfindenden Ausstellung nahmen 35 Länder teil. Dafür schuf man unter der architektonischen Leitung Carl von Hasenauers auf dem Gelände des Wiener Praters eine gigantische Ausstellungsstadt mit rund 200 Häusern, Pavillons und großen Hallen, in denen die Aussteller sich und ihre Produkte präsentieren konnten. Der riesige Industriepalast war fast einen Kilometer lang.

In seinem Zentrum stand die Rotunde, das Wahrzeichen der Weltausstellung und größter Kuppelbau ihrer Zeit. 1937 wurde die Rotunde bei einem Brand zerstört, heute befindet sich hier ein Teil des Campus WU. Trotz ihrer hohen Ansprüche war die Weltausstellung kein finanzieller Erfolg, nicht zuletzt wegen des Börsenkrachs vom 8. Mai und der in Wien grassierenden Cholera-Epidemie.





Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabetag: 23.08.2023
Markengröße: 40,00 x 32,59 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.07.2023 12:14:00 Gelesen: 84102# 813 @  
Parasol

Eine besonders schmackhafte Delikatesse ist der Parasol, einer der größten und beliebtesten heimischen Speisepilze.

Seinen Namen – er wird auch Gemeiner Riesenschirmling genannt – verdankt der Parasol (Macrolepiota procera) seiner Form, die an einen aufgespannten Schirm erinnert. Bis zu 40 Zentimeter groß kann der Schirm werden, er hat braune Schuppen und einen kleinen Buckel in der Mitte. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal des Parasols ist der verschiebbare Ring auf dem langen, dünnen Stiel. Die Pilze kommen fast weltweit vor und sind auf Wiesen und Weiden, in lichten Wäldern und an Waldrändern zu finden. Das Fleisch der Pilze ist weiß, es schmeckt aromatisch und leicht nussähnlich. Der große Parasolhut wird gerne wie ein Schnitzel zubereitet, aus den getrockneten Stielen kann man würziges Pilzpulver herstellen. Verwechslungsgefahr besteht mit anderen Schirmlingsarten, aber auch mit dem giftigen Knollenblätterpilz.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 25.08.2023
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 07.07.2023 12:11:28 Gelesen: 82941# 814 @  
Postbus ET 13

Der Postbus ET 13 als Motiv der Serie „Historische Postfahrzeuge“ markiert den Übergang zu einer neuen, motorisierten Mobilität im Personentransport der Post.

1907 nahm die erste Postautobuslinie zwischen Neumarkt und Predazzo in Südtirol ihren Betrieb auf. Bald waren jedoch zahlreiche unterschiedliche Bustypen im Einsatz, daher führte die Postverwaltung 1913 mit dem ET 13 („Einheitstype 1913“) ein einheitliches Postbusmodell ein, um den Wartungsaufwand zu verringern. Normierte Einzelteile verschiedener österreichischer Hersteller wurden dafür in der Postautomobil-Betriebsgarage zusammengebaut. Der 40-PS-Motor stammte etwa von Austro-Daimler, Kupplung und Getriebe von Austro-Fiat. Bis 1918 wurden insgesamt 100 Exemplare des für 16 Passagiere ausgelegten ET 13 gefertigt. Nach Kriegsende konnten viele der Fahrzeuge, die im Militäreinsatz gewesen waren, wieder für den Postdienst genutzt werden.





Nennwert: 1,90 Euro
Ausgabetag: 25.08.2023
Markengröße: 40,00 x 29,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 140.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.09.2023 07:58:06 Gelesen: 61173# 815 @  
100 Jahre Bambi

Vor 100 Jahren veröffentlichte Felix Salten die Geschichte vom Rehkitz Bambi, die heute ein Klassiker ist.

Der österreichisch-ungarische Schriftsteller Felix Salten (1869–1945) schrieb „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Wald“ ursprünglich als Fortsetzungsgeschichte für die „Neue Freie Presse“. 1923 erschien die Geschichte als Roman. Ungewöhnlich war, dass darin ein Tier die Hauptfigur ist, das durch Menschen bedroht wird und nicht selbst eine Gefahr ist. Walt Disneys schuf 1942 nach dem Roman den Zeichentrickfilm „Bambi“, der bis heute viele Kinder und auch Eltern zum Weinen bringt. In der Verfilmung ist Bambi allerdings kein Reh, sondern ein – in Amerika heimischer – Weißwedelhirsch. Der Roman „Bambi“ wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt, Felix Salten schrieb mit „Bambis Kinder“ eine Fortsetzung, in der Bambi nun der weise alte Rehbock ist, der seine Kinder das Überleben lehrt.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 16.09.2023
Markengröße: 42,00 x 32,41 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 18.09.2023 07:50:00 Gelesen: 59971# 816 @  
150 Jahre Erste Wiener Hochquellenwasserleitung

Das Wiener Wasser ist berühmt für seine gute Qualität und seinen ausgezeichneten Geschmack – nicht viele Großstädte können sich dessen rühmen.

Kein Wunder, dass das Wiener Wasser so geschätzt wird, kommt es doch seit 150 Jahren direkt aus dem Gebirge in die Stadt. Am 24. Oktober 1873 wurde die Erste Hochquellenwasserleitung eröffnet, die Quellwasser aus dem Rax-Schneeberg-Gebiet bis in die Stadt leitet, gleichzeitig wurde der Hochstrahlbrunnen am Wiener Schwarzenbergplatz in Betrieb genommen.

Geplant wurde die Hochquellenwasserleitung von Antonio Gabrielli, der Geologe Eduard Suess war Leiter der Wasserversorgungskommission, die die Errichtung einer Zuleitung für sauberes Trinkwasser für Wien beschlossen hatte. Aus mehreren Quellen fließt seitdem das Wasser über rund 280 Meter Höhenunterschied und über zahlreiche Aquädukte im freien Gefälle bis zum ersten Wasserbehälter am Rosenhügel in Wien. Etwas mehr als die Hälfte des Wiener Wassers gelangt über diese Leitung in die Stadt.





Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 20.09.2023
Markengröße: 42,00 x 29,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 220.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 20.09.2023 15:21:27 Gelesen: 58919# 817 @  
Julia Haugeneder – Faltung 139, 2020

Die junge Wiener Künstlerin Julia Haugeneder ist für ihre außergewöhnlichen Faltobjekte bekannt.

Das Material für ihre Kunstwerke stellt sie selbst her: Mit einer Mischung aus Buchbinderleim, Steinmehl und Pigmenten gießt sie große Flächen aus, die so entstandenen dünnen und biegsamen Folien werden dann zu unterschiedlichen Objekten gefaltet, geknüllt oder gerollt. Das Falten ist für die Künstlerin eine Bewegung, die Ordnung herstellen und zwei vormals weit entfernte Punkte miteinander in Berührung bringen kann. Es ist ein dialogischer Prozess und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Material, das bei einer Falte als Membran zwischen innen und außen fungiert. Farbe und oberflächliche Struktur des Materials sind dabei von großer Bedeutung. Julia Haugeneder arbeitet in Serien, die Faltobjekte werden durchnummeriert. Das Markenmotiv „Faltung 139“ entstand 2020 für eine Installation in der Galerie Sophia Vonier.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 26.09.2023
Markengröße: 37,70 x 45,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 22.09.2023 07:30:00 Gelesen: 58111# 818 @  
Pullover

Ein winterlicher Wollpullover mit einem Pinguin als Briefmarke – so kann man seine Post wirklich originell frankieren.

Mit der richtigen Kleidung lässt sich auch in der kalten Jahreszeit die freie Natur genießen. Das stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern macht auch Spaß. Nach dem Fäustling und der Wollhaube ist nun der Pullover dran, der die philatelistische Wintergarderobe weiter ergänzt.

Ein Pullover muss nicht nur warm sein, er soll auch gut aussehen oder zumindest auffallen, und das tut dieser Markenblock auf jeden Fall. Der kleine rote Pinguin darauf ist umgeben von Schneeflocken und Tannenbäumen, damit macht er richtig Lust auf einen Winterspaziergang.

Beliebte Pullovermotive sind besonders zur Weihnachtszeit neben traditionellen Mustern und Tieren auch witzige Cartoons oder Weihnachtsmänner. Gedruckt wurde die Marke wieder auf beflocktem Papier, die Pulloverform mit der für Briefmarken typischen Zähnung wurde ausgestanzt.





Nennwert: 4,50 Euro
Ausgabetag: 21.10.2023
Markengröße: 39,00 x 46,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 150.000 Marken in Blöcken zu 1 Stück
 
Brigitte Am: 26.09.2023 12:15:00 Gelesen: 56303# 819 @  
Sonderbriefmarken Oktober 2023
Hl. Elisabeth mit dem Rosenwunder

Das Mosaik der heiligen Elisabeth von Thüringen zeigt die Legende vom Rosenwunder. Zu sehen ist es in der Franz-von-Assisi-Kirche am Wiener Mexikoplatz.

Anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. 1898 beschloss man für das nach der Donauregulierung neu besiedelte Gebiet den Bau einer Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche. Die markante Kirche wurde nach Plänen von Victor Luntz ab 1900 errichtet und 1913 geweiht. Zum Gedenken an die 1898 ermordete Kaiserin Elisabeth entstand im Westschiff der Kirche die Kaiserin- Elisabeth-Gedächtniskapelle, einer der schönsten Sakralräume Wiens, der reich mit Marmor und Jugendstilelementen ausgestattet ist. Das Elisabeth-Mosaik wurde von Carl Ederer entworfen und von der Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt gestaltet. Die Inschrift neben dem mit Gold und Schmucksteinen verzierten Medaillon besagt: „Im frommen Gedenken an Kaiserin und Königin Elisabeth“. Zur Sondermarke wird auch eine Maximum-Karte ausgegeben.





Nennwert: 1,90 Euro
Ausgabetag: 06.10.2023
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage / quantity: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.09.2023 12:14:16 Gelesen: 55305# 820 @  
Ingeborg Bachmann

Österreich hat eine Vielzahl erfolgreicher Schriftsteller*innen vorzuweisen, die in der neuen Sondermarkenserie „Literatur aus Österreich“ gewürdigt werden.

Ingeborg Bachmann (1926–1973) war eine der bedeutendsten österreichischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, ihr ist das erste Motiv der Serie gewidmet. Sie verfasste Gedichte, Hörspiele, Opernlibretti, Romane, Erzählungen und Essays und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Auch viele ihrer Briefwechsel, etwa mit Paul Celan oder mit ihrem langjährigen Partner Max Frisch, wurden veröffentlicht. Das auf der Briefmarke aufgedruckte Zitat „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ stammt aus Bachmanns Dankesrede, die sie 1959 anlässlich der Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden für ihr Hörspiel „Der gute Gott von Manhattan“ hielt. Seit 1977 wird im Gedenken an die Künstlerin jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis als eine der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschen Sprachraum vergeben.





Nennwert: 0,95 Euro
Markengröße: 42,00 x 29,47 mm (Bogengröße: 124,00 x 187,40 mm)
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 19.10.2023 07:10:00 Gelesen: 44954# 821 @  
Sondermarkenausgaben November 2023

Weihnachten – Prunkschlitten

Ein nostalgischer Schlitten ziert diese Weihnachtsmarke und macht Lust auf eine Schlittenfahrt durch eine verschneite Winterlandschaft.

Ausfahrten in prächtigen, von Pferden gezogenen Prunk schlitten waren vor allem in der Barockzeit, aber auch noch bis ins 19. Jahrhundert eine willkommene Abwechslung für den Adel, bei der man sich und seinen Reichtum zur Schau stellen konnte. Auch am Kaiserhof in Wien vergnügte man sich gerne mit Schlittenfahrten und gab so auch dem Volk Gelegenheit, die Herrschenden und ihre prachtvollen Gefährte zu bestaunen. Der mit Geschenken beladene Schlitten, mit dem der Weihnachtsmann heute oft dargestellt wird, erinnert ein wenig an diese prunkvollen historischen Schlitten – sein Schlitten wird jedoch nicht von Pferden über die Straßen, sondern von Rentieren durch die Lüfte gezogen. Beleuchtete Rentierschlitten zieren als Weihnachtsdekoration auch so manchen Vorgarten oder Weihnachtsmarkt.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 17.11.2023
Markengröße: je 39,00 x 32 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 650.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 21.10.2023 15:12:10 Gelesen: 44079# 822 @  
Weihnachten Hl. Familie, Pfarrkirche Waldhausen im Strudengau

Licht und Schatten schaffen einen stimmungsvollen Kontrast in diesem Bildnis. Der Ausschnitt aus dem Gemälde auf der Weihnachtsmarke zeigt Maria und Josef mit dem neu geborenen Jesuskind. Das barocke Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert stammt von einem unbekannten süddeutschen Maler. Es ist das Hauptbild über dem Marienaltar im Seitenschiff der gotischen Pfarrkirche von Waldhausen im Mühlviertel, die dem heiligen Johannes dem Täufer gewidmet ist. Maria blickt zärtlich auf ihren Sohn, den Josef auf einem Tuch in den Armen hält. Jesus trägt eine weiße Lilie, das christliche Symbol für Reinheit, und über der hell erleuchteten kleinen Familie schweben Engel. Das wertvolle Gemälde war bis 1957 an einem unbeachteten Ort untergebracht, im Zuge von Renovierungsarbeiten wurde es restauriert, mit einem barocken Prunkrahmen versehen und an seinem heutigen Platz oberhalb der Madonnenstatue am Marienaltar platziert. Zur Sondermarke wird auch eine Maximumkarte ausgegeben.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 17.11.2023
Markengröße: je 33,30 x 40 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 1.000.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 23.10.2023 15:06:38 Gelesen: 43059# 823 @  
120 Jahre Wiener Werkstätte / 100. Todestag Dagobert Peche

Die Durchdringung aller Lebensbereiche mit Kunst war eine Maxime der legendären Wiener Werkstätte, zu deren Mitgliedern auch Dagobert Peche gehörte.

Josef Hoffmann, Koloman Moser und Fritz Waerndorfer gründeten die Wiener Werkstätte 1903 als Vereinigung von Kunstschaffenden, die Schmuck, Möbel, Textilien, Keramik, Glas, Grafik und Druckgrafik entwarfen und herstellten. Dagobert Peche (1887–1923) galt als „Ornamentgenie“, er gestaltete Schmuck, Möbel und Stoffe und leitete 1917 bis 1919 die Züricher Filiale der Wiener Werkstätte. 1921 entwarf er auch Briefmarken, die jedoch nicht verwirklicht wurden. Der Markenblock zeigt mit dem Frauenkopf einen dieser Entwürfe aus dem Postarchiv. Auf der zweiten Marke ist ein Entwurf für den Stoff „Geranie“ aus dem MAK zu sehen, den Felice Rix (1893–1967) um 1929 schuf. Sie war ab 1914 für die Wiener Werkstätte tätig und kreierte vor allem Keramik, Tapeten, Textilien und Modeaccessoires.





Nennwert: 2,15 Euro
Ausgabetag: 21.11.2023
Markengröße: je 30 x 40 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 115.000 Markenblöcke zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 25.10.2023 15:20:23 Gelesen: 42174# 824 @  
Wien Museum Neu

Nach umfangreichen Um- und Ausbauarbeiten eröffnet das Wien Museum am Rande des Resselparks am Karlsplatz nun wieder seine Pforten.

Das Historische Museum der Stadt Wien wurde nach Plänen des Architekten Oswald Haerdtl erbaut und 1959 eröffnet. 2013 wurde eine Sanierung und Erweiterung beschlossen, den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewann das österreichische Architektenteam Certov, Winkler + Ruck. Das historische Gebäude wurde saniert, ein neuer Baukörper schwebt nun darüber und bietet viel Platz in zwei zusätzlichen Geschoßen. Auch der Museumsvorplatz wurde neu gestaltet. Wegen seiner enormen Größe von rund zehn Metern zog der legendäre Praterwal als eines der ersten Objekte noch während der Bauzeit in das neue Museum ein. Einst zierte er ein Gasthaus im Wiener Prater, 2016 erhielt ihn das Museum als Schenkung. Nun hat der „Walfisch“ den Namen Poldi erhalten und hängt in der Halle des Wien Museums.





Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabetag: 21.11.2023
Markengröße: je 40,15 x 29,75 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.10.2023 15:28:21 Gelesen: 41364# 825 @  
Nein zu Gewalt gegen Frauen

Mit dieser Sondermarke soll ein klares Zeichen gesetzt werden. Bewusstseinsbildung und Zivilcourage sind von großer Bedeutung im Kampf gegen Gewalt gegen das weibliche Geschlecht. Frauen und Mädchen können von vielfältigen Formen von Gewalt betroffen sein – Femizide sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Rund jede dritte Frau weltweit ist im Laufe ihres Lebens Opfer von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt, die meisten Fälle finden im Kreis der Familie oder im engsten sozialen Umfeld statt. In Österreich gibt es zahlreiche Hilfsangebote für Betroffene wie etwa Gewaltschutzzentren, Schutzunterkünfte und Frauenberatungsstellen sowie auch spezielle Männerberatungsstellen zur Prävention. Aufklärungskampagnen sollen das Problembewusstsein und die Zivilcourage stärken, denn es ist entscheidend, nicht einfach wegzuschauen, sondern gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorzugehen.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 25.11.2023
Markengröße: je 32,59 x 40 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.10.2023 15:49:24 Gelesen: 40936# 826 @  
Schneekristall

Unberührte schneebedeckte Landschaften, die im Sonnenlicht glitzern – für viele Menschen ist der Winter die schönste Zeit des Jahres.

Eigentlich ist Schnee einfach nur gefrorenes Wasser: Wassertröpfchen frieren bei sehr kalter Temperatur zu winzigen, filigranen Eiskristallen, die sich zu Schneeflocken verbinden und zur Erde fallen. Die so entstehende Schneedecke ist nicht nur schön anzusehen, sie bildet auch eine Isolationsschicht für die Pflanzen darunter und schützt sie vor Frostschäden. Der erste Schnee des Winters begeistert nicht nur die Kinder, die sich aufs Rodeln und Schneemannbauen freuen. Auch wenn in der Stadt der Schnee meist nicht lange weiß bleibt, einen Spaziergang im verschneiten Park oder Wald sollte man sich nicht entgehen lassen.





Nennwert: 3,85 Euro
Ausgabetag: 17.11.2023
Markengröße: je 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 80.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 30.10.2023 09:23:20 Gelesen: 39945# 827 @  
Sondermarkenausgaben Dezember 2023

Weihnachten Anbetung der Könige, Pfarrkirche Oppenberg Christmas

Der geschnitzte und gefasste Dreikönigsschrein war ursprünglich der Mittelteil eines dreiteiligen Flügelaltars. Ein Ausschnitt daraus zeigt auf der Weihnachtsmarke die Anbetung der Könige. Kaiser Maximilian I., der gerne der „letzte Ritter“ genannt wird, ließ die kleine Pfarrkirche Mariä Geburt in Oppenberg in einem abgelegenen Hochtal der Rottenmanner Tauern ab 1502 um einen gotischen Chor erweitern. Der Münchner Baumeister und Bildhauer Erasmus Grasser übernahm nicht nur die Bauleitung, er schuf auch den um 1505 fertiggestellten Schrein mit den Heiligen Drei Königen und der Heiligen Familie. Der Kaiser ließ sich selbst darin in der Figur des Königs Melchior „in ewiger Anbetung“ verewigen, über seinem Kopf wird die Kaiserkrone gehalten. Bemerkenswert sind die für Grassers Kunstwerke charakteristische Bewegtheit wie etwa der „Burgunderschritt“ als Fußstellung und der Detailreichtum der dreißig dargestellten Figuren. Die Weihnachtssondermarke wird auch als Maximumkarte ausgegeben.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 01.12.2023
Markengröße: je 33,88 x 42 mm
Grafikentwurf: Kristen Lubach
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 2.500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.11.2023 09:52:32 Gelesen: 38298# 828 @  
Weihnachten Schneekugel

Einen ganz besonderen Zauber üben Schneekugeln aus: Schüttelt man sie, so „schneit“ es und weiße Flocken wirbeln wie Schnee darin herum.

Steht die Kugel dann wieder ruhig, legen sich die Flocken wie eine Schneedecke über die Szene und zeigen eine idyllische Winterlandschaft, ein verschneites Haus, einen Weihnachtsmann oder alle möglichen anderen Objekte. Schneekugeln sind eine österreichische Erfindung: Erwin Perzy, ein Wiener Erfinder und Mechaniker für chirurgische Instrumente, experimentierte Ende des 19. Jahrhunderts mit wassergefüllten Kugeln, die das Licht verstärken sollten. Dazu fügte er dem Wasser verschiedene Partikel zu. Ein Versuch mit Grieß erinnerte ihn an Schneefall, und so stellte er ein Modell der Basilika Mariazell in eine mit Wasser und Grieß gefüllte Kugel und schuf damit die erste Schneekugel. Die Original Wiener Schneekugelmanufaktur wird heute noch von der Familie Perzy betrieben.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 01.12.2023
Markengröße: je 39 x 32 mm
Grafikentwurf: Roland Vorlaufer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 2.000.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 22.12.2023 12:12:14 Gelesen: 24111# 829 @  
Sondermarkenausgaben Jänner 2024
LOHNER L98 'KAMEL'

Der Lohner L98 war der erste österreichische Motorroller und der Beginn einer Serie von legendären Lohner-Rollern.

Die Lohner-Werke, 1821 von Heinrich Lohner gegründet, hatten schon mit dem Elektrowagen Lohner-Porsche und dem Mixte mit Hybridantrieb Fahrzeuggeschichte geschrieben. In den 1950er-Jahren stieg der Bedarf an günstigen Verkehrsmitteln, die Blütezeit der Zweiräder begann. Otto Kauba entwarf den L98 (L für Lohner und 98 für den Hubraum) 1950 als leistbares Fahrzeug für den Alltag. Der einsitzige, mit einem zweiten Sitz nachrüstbare Motorroller mit selbsttragendem Chassis war mit einem Einzylinder- Zweitaktmotor mit 2,25 PS von Sachs ausgestattet. Den Spitznamen „Kamel“ erhielt der L98 wegen seines „Buckels“ als Gepäcksfach. 1952 kam ein verbessertes Tourenmodell, der L98T, auf den Markt, weitere stärkere Modelle folgten, bis in den 1960ern der Rollerboom allmählich wieder abflaute.





Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 17.01.2024
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 190.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 27.12.2023 07:15:00 Gelesen: 23574# 830 @  
Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

Mit dem Salzkammergut und Bad Ischl als „Bannerstadt“ wurde erstmals eine inneralpine, ländlich geprägte Region zur Kulturhauptstadt ernannt. Seit 1985 wird der Titel Europäische Kulturhauptstadt von der Europäischen Union verliehen. Mehr als 60 europäische Städte und Regionen wurden bisher damit ausgezeichnet, darunter auch Graz (2003) und Linz (2009). Kulturhauptstädte 2024 sind neben dem Salzkammergut mit 23 beteiligten oberösterreichischen und steirischen Gemeinden auch Tartu in Estland und Bodø in Norwegen. Die Kulturhauptstadtregion Salzkammergut hat vier Programmlinien ausgearbeitet, denen das Programm folgt: „Macht und Tradition“, „Kultur im Fluss“, „Sharing Salzkammergut – Die Kunst des Reisens“ sowie „Globalokal – Building the New“. In zahlreichen Projekten präsentiert sich die Region und zeigt die Vielfalt an traditioneller und zeitgenössischer Kunst und Kultur sowie Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung der Zukunft auf.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 20.01.2024
Markengröße: 33,30 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 29.12.2023 07:29:12 Gelesen: 23328# 831 @  
Amboss - Besteck 2060

Die Sondermarke aus der Serie „Design aus Österreich“ zeigt das Besteck 2060 von Carl Auböck, der heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Carl Auböck (1924–1993) war ein Wiener Designer und Architekt sowie Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, an der er die Meisterklasse für Produktgestaltung Metall leitete. Auböck gilt als Vertreter einer sachlichen international orientierten Moderne. Er entwarf Wohnungen, Wohnhausanlagen, Geschäftslokale und eine Kirche, sein besonderer Fokus lag auf industriellem Design für namhafte Hersteller. Das durch reduzierte Eleganz und skulpturales Design bestechende Besteck 2060 aus gebürstetem und poliertem Edelstahl gestaltete er um 1955 für den oberösterreichischen Hersteller Neuzeughammer Ambosswerk. Im 18. Jahrhundert gegründet, bestand das Unternehmen Amboss bis in die 1990er-Jahre und war vor allem für hochwertig gestaltete Bestecke bekannt. Das Besteck 2060 wurde 1957 bei der 11. Triennale in Venedig mit der Silbermedaille und auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel mit der Goldmedaille ausgezeichnet.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 24.01.2024
Markengröße: 32,50 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.01.2024 08:27:00 Gelesen: 22311# 832 @  
Fagott

Das mit der Sondermarke vorgestellte Musikstück für das Fagott ist eine Suite des Komponisten Egon Wellesz, dessen Todestag sich heuer zum 50. Mal jährt.

Das vielseitige Fagott ist das tiefste Instrument aus der Gruppe der Holzblasinstrumente. Es wird meist aus Ahornholz gefertigt und besteht aus Schallstück, Röhre, Flügel und Stiefel. Am Flügel ist der metallene S-Bogen angebracht, an den das von den Fagottspieler*innen meist selbst hergestellte Mundstück aus Schilfrohr angesteckt wird. Gespielt wird das Fagott im Stehen oder Sitzen, dabei wird es diagonal vor dem Körper gehalten. Es hat eine warme, dunkle Klangfarbe und wird in der Kammer- und Orchestermusik heute vorwiegend als Bassinstrument eingesetzt. Der österreichische Komponist und Musikwissenschaftler Egon Wellesz (1885–1974) schuf 1957 im englischen Exil, wohin er 1938 vertrieben wurde, die Suite für Fagott solo, op. 77 (I. Satz: Pastorale).





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 25.01.2024
Markengröße: 31,80 x 50,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 04.01.2024 07:04:22 Gelesen: 22023# 833 @  
Sondermarkenausgaben February 2024
Vier Jahreszeiten

Die zehn Sondermarken mit unterschiedlichen geringen Nennwerten können als Ergänzungsmarken verwendet werden.

Illustrationen von Pflanzen stellen auf diesem ungewöhnlichen Markenblock die vier Jahreszeiten dar, die den Ablauf eines Jahres prägen: Das Erwachen der Natur im Frühling wird mit üppigen Blüten symbolisiert, der Sommer mit wunderschönen Rosen. Verschiedene Blätter stehen für die Erntezeit und den Herbst, und der Winter zeigt sich mit Zapfen, Tannenzweigen und Beeren. Mit diesem Markenblock wird einem Wunsch der Kund*innen nachgekommen, er enthält je zwei Sondermarken mit den Nominalwerten 10, 15, 27, 33 und 40 Cent, die sich optimal kombinieren lassen. Sind bereits vorhandene Briefmarken nicht mehr für aktuelle Tarife passend, kann man mit diesen Sondermarken den fehlenden Wert einfach zusätzlich auf das Poststück aufkleben. Es können selbstverständlich auch ausschließlich Ergänzungsmarken verwendet werden, um die Post auf originelle Weise zu frankieren.





Nennwert: 2,50 Euro
Ausgabetag: 14.02.2024
Markengröße: 30,00 x 30,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 170.000 Marken in Blöcken zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 06.01.2024 15:20:12 Gelesen: 21564# 834 @  
Glückwunsch - 2024

Mit diesen neuen Sondermarken kann man ein Glückwunsch- oder Trauerschreiben passend zum Anlass frankieren.

Viele Menschen lieben Schokolade, und man sagt der süßen Köstlichkeit auch nach, dass sie glücklich macht. Wegen des hohen Fett- und Zuckergehalts sollte man sie allerdings trotzdem nur in Maßen genießen. Zu vielen feierlichen Anlässen ist Schokolade ein beliebtes Geschenk, und damit wird sie zur „Glückwunschschokolade“, wie sie auf der Briefmarke zu sehen ist. Und offenbar ist sie einfach unwiderstehlich, denn es fehlt sogar schon ein Stück davon.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 14.02.2024
Markengröße: 29,09 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Emma Zwettler
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 350.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.01.2024 08:30:00 Gelesen: 21368# 835 @  
Trauer - 2024

Eine verblühte Löwenzahnblüte, eine „Pusteblume“, ziert die Trauerbriefmarke.
Wegen ihrer filigranen Schirmchen, die der Wind so leicht davonweht, gilt sie als Symbol für das Loslassen und das Vergängliche, aber auch für den Neuanfang, denn jedes Schirmchen trägt ein Samenkorn, aus dem eine neue Pflanze entsteht. Ergänzt wird das Motiv auf der Briefmarke vom Zitat „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ – ein kleiner Trost für alle, die um jemanden trauern.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 14.02.2024
Markengröße: 30,00 x 36,00 mm
Grafikentwurf: Emma Zwettler
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 10.01.2024 07:55:00 Gelesen: 20781# 836 @  
Freimarken 1917/19

Ergänzend zu den Freimarken der Ausgabe 1916/18 wurden vier höhere Kronenwerte mit großformatiger Wappenzeichnung ausgegeben.

Bei diesen Freimarken zu 2, 3, 4 und 10 Kronen ist das Staatswappen mit aufgesetzter Krone von Blättern und Ranken umrahmt, der Werteindruck teilt das Wort „Kronen“ in der Mitte. Gestaltet wurden sie von Rudolf Junk, der Stich stammt von Ferdinand Schirnböck. Es gibt unterschiedliche Varianten dieser Marken, alle waren bis 31. Oktober 1920 frankaturgültig.

Am 28. September 1916 wurden sie in dunklen Farbtönen verausgabt, ab Juli 1917 dann in helleren Farben. Ab Ende 1917 bis 1919 wurden sie, wie auf dem Markenblock ersichtlich, auf Faserpapier gedruckt. Zudem ergaben sich durch das Zusammenziehen des feuchten Papiers beim Druck Freimarken im Hoch- und im Breitformat – abhängig davon, ob der Papierbogen längs oder quer abgeschnitten und in die Druckmaschine eingelegt wurde.





Nennwert: 3,45 Euro
Ausgabetag: 21.02.2024
Markengröße: 32,00 x 40,00 mm (Blockgröße: 80,00 x 60,00 mm)
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Philatelie / Offset Druck
Auflage: 115.000 Marken in Blöcken zu 2 Stück
 
Brigitte Am: 20.02.2024 14:58:40 Gelesen: 12483# 837 @  
Sonderbriefmarken März 2024

Käfer – Carabus nodulosus

Der Schwarze Grubenlaufkäfer ist der zweite Wert der im Vorjahr gestarteten Serie „Perikularium – gefährdete Insekten“

Die Zeichnung stammt wieder von Alexandra Kontriner, die 2018/19 in Kooperation mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen eine Serie von Kunstwerken unter dem Titel „Perikularium“ schuf. 29 Motive zeigen dabei Insekten, die in Österreich als ausgestorben oder stark gefährdet gelten. Auch Carabus nodulosus ist stark gefährdet: Die Trockenlegung von Sümpfen und Feuchtwäldern zur Gewinnung von Agrarflächen führt zu einem ständigen Verlust seines Lebensraums, denn er benötigt ein spezielles Feuchthabitat mit Mooren und Quellsümpfen, versumpften Ufern von Waldbächen sowie Totholz als Versteck und zur Überwinterung. Der Käfer ist nach den Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien der EU geschützt, die Schutzgebiete zur Sicherung seines Bestandes vorsehen.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 02.03.2024
Markengröße: 30,00 x 40,00 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: Cartor Security Printing / Offset Druck
Auflage: 290.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 22.02.2024 07:24:00 Gelesen: 11966# 838 @  
Treuebonusmarke 2023 - Amaryllis

Mit der prachtvollen illustrierten Amaryllisblüte auf der diesjährigen Treuebonusmarke bedankt sich die Österreichische Post bei ihren Abonnent*innen.

Als Amaryllis werden mehrere Arten aus der Familie der Amaryllisgewächse bezeichnet: einerseits die aus Südafrika stammende, rosa blühende Echte Amaryllis, auch Belladonnalilie genannt, und andererseits auch Pflanzen der in Südamerika beheimateten Gattung Ritterstern (Hippeastrum). Beide Arten sehen sehr ähnlich aus, zudem enthalten beide das stark giftige Alkaloid Lycorin. Im Handel werden zumeist Ritterstern-Hybriden als Amaryllis angeboten. Sie werden im Spätherbst als Blumenzwiebel mit einem oder mehreren kleinen Blütentrieben verkauft und blühen dann rund um die Weihnachtszeit auf. Mit ihren zahlreichen üppigen Blüten in verschiedenen Rosa-, Weiß- und Rottönen auf einem langen Stiel ist die Amaryllis nicht nur eine beliebte Zimmerpflanze, sondern auch eine wunderschöne Schnittblume.

* Diese Sonderbriefmarke ist ein exklusives Geschenk für unsere treuen Sammler*innen und ist nicht im freien Verkauf erhältlich.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 02.03.2024
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Brigitte Heiden
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 26.02.2024 08:07:00 Gelesen: 10932# 839 @  
Austro Tatra 57A

Ein erfolgreiches Automobil aus den 1930er-Jahren war der Austro Tatra 57A aus österreichischer Produktion.

Aus der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft in Mähren wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Ringhoffer-Tatra AG mit Sitz in Prag. In Österreich gab es anfangs nur eine Werkstätte, dann wurden hier auch Automobile montiert. 1936 wurde Austro Tatra als eigenständiges Unternehmen gegründet, die Fertigung erfolgte in Wien-Simmering. 1963 wurde Austro Tatra zur Ringhoffer GmbH, die 1980 schließlich geschlossen wurde. Den Tatra 57 mit „Bügeleisenfront“, luftgekühltem Vierzylindermotor und Zentralrohrrahmen entwarf der legendäre österreichische Automobilkonstrukteur Hans Ledwinka zu Beginn der 1930er, ab etwa 1935 folgte der 57A mit einem 1,15-Liter- Hubraum und rund 20 PS. In Wien wurde er als Austro Tatra 57A vor allem als Cabriolet, Limousine oder Klein-LKW produziert.





Nennwert: 3,00 Euro
Ausgabetag: 02.03.2024
Markengröße: 42,00 x 34,80 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 210.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.02.2024 07:55:00 Gelesen: 10474# 840 @  
Grauammer

Die Grauammer ist nicht nur Österreichs Vogel des Jahres 2024, sondern auch das erste Motiv der neuen Serie „Heimische Vögel“.

In dieser in Kooperation mit BirdLife Österreich erstellten Serie werden gefährdete heimische Vogelarten vorgestellt. Die unauffällige Grauammer, die größte heimische Ammer, ist akut vom Aussterben bedroht, da ihr Habitat durch intensive landwirtschaftliche Nutzung immer mehr eingeschränkt wird. Sie benötigt offene Kulturlandschaften mit blütenreichen Brachen, kleinen Gehölzen und Einzelbüschen als Versteck sowie einzelne höhere Bäume als Singwarte. In Österreich gibt es nur noch wenige kleine Brutreviere vorwiegend im Osten des Landes, etwa im Hanság (Waasen) an der Grenze Burgenlands zu Ungarn. Mehr unbewirtschaftete Flächen, Feldraine und Grabenflächen sowie zusätzliche und ausgeweitete Naturschutzgebiete könnten das Aussterben der Grauammer noch verhindern und helfen auch anderen heimischen Vögeln.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 02.03.2024
Markengröße: 40,00 x 30,00 mm
Grafikentwurf: Lisa Filzi
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 340.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 08.03.2024 10:58:37 Gelesen: 8525# 841 @  
Sonderbriefmarken April 2024

Jacob L. Moreno 1889–1974

Zu seinem 50. Todestag ehrt die Österreichische Post den österreichisch-amerikanischen Arzt, Psychiater und Soziologen mit einer Sondermarke.

Jacob Levy Moreno wurde 1889 in Bukarest geboren. In Wien absolvierte er ein Medizinstudium. 1925 emigrierte er in die USA, wo er ab 1936 ein psychiatrisches Sanatorium im Bundesstaat New York leitete. Er verstarb 1974 in New York. Moreno war Begründer des Psychodramas, der Soziometrie und der Gruppenpsychotherapie.

Das Psychodrama entwickelte er aus dem Stegreiftheater als Gegenentwurf zu Freuds Psychoanalyse. Durch psychodramatische Inszenierungen und Aufstellungen sollen aktiv neue soziale Rollen und Handlungsstrategien herausgearbeitet werden, die bei der Bewältigung des Alltags unterstützend wirken. Als Soziometrie bezeichnet man eine Methode der empirischen Sozialforschung, die die Beziehungen der Mitglieder einer Gruppe in einer Soziomatrix erfasst und analysiert.





Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabetag: 19.04.2024
Markengröße: 30,00 x 44,98 mm
Grafikentwurf: Theresa Radlingmaier
Druck: bpost Stamps Printing / Offset Druck
Auflage: 200.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 11.03.2024 07:30:00 Gelesen: 8075# 842 @  
Xenia Hausner – Exiles 1, 2017

„Exiles 1“ ist das erste Motiv einer vierteiligen Werkserie von Xenia Hausner, einer der bedeutendsten Künstlerinnen Österreichs.

Xenia Hausner stammt aus einer Wiener Künstlerfamilie. Sie studierte Bühnenbild in Wien und London und stattete zahlreiche Theater- und Opernproduktionen aus. Seit 1992 befasst sie sich hauptsächlich mit Malerei. Hausners großformatige Werke zeigen in intensiven Farben kunstvoll komponierte Szenerien, die sie im Studio fotografiert und dann malerisch umsetzt. Frauen sind ein zentrales und vielschichtiges Thema in ihren Arbeiten. „Exiles 1“ nimmt Bezug auf die Bilder von flüchtenden Menschen, die seit 2015 ganz Europa prägen. Es zeigt junge Menschen am Fenster eines Zuges. Ihr Aussehen entspricht jedoch nicht den gängigen Vorstellungen von Flüchtlingen, auch wir selbst könnten diese Menschen sein. Ob es ein Abschied oder ein Ankommen ist, ist nicht eindeutig – Hausners Bilder sind ambivalent.





Nennwert: 1,90 Euro
Ausgabetag: 19.04.2024
Markengröße: 45,00 x 31,90mm
Grafikentwurf: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 160.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 13.03.2024 08:00:00 Gelesen: 7523# 843 @  
100 Jahre Mariendom Linz

Der Mariendom ist ein architektonisches Meisterwerk und eines der bedeutendsten neu gotischen Baudenkmäler Österreichs.

1862 erfolgte die Grundsteinlegung durch Bischof Franz Joseph Rudigier. Der Bau nach Plänen des Dombaumeisters Vincenz Statz wurde nur aus Spendengeldern finanziert. Nach 62 Jahren Bauzeit wurde der Mariendom, auch Neuer Dom oder Mariä-Empfängnis-Dom genannt, am 29. April 1924 schließlich eingeweiht. Er ist die flächenmäßig größte Kirche Österreichs, der Wiener Stephansdom ist jedoch um rund zwei Meter höher.

Beeindruckend sind unter anderem die zahlreichen bunten Fenster im Dom, die neben religiösen Motiven auch Darstellungen aus der Linzer Geschichte und vom Dombau zeigen. 2017 wurde der Altarraum umgestaltet und eine erhöhte Altarinsel vor dem historischen Hochaltar aus 1901 errichtet. Vom obersten Steinbalkon des Turms auf 112 Metern Höhe aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Linz.





Nennwert: 0,95 Euro
Ausgabetag: 27.04.2024
Markengröße: 33,35 x 42,00 mm
Grafikentwurf: Kirsten Lubach
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V. / Offset Druck
Auflage: 280.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 12.04.2024 09:54:15 Gelesen: 1650# 844 @  
EUROPA 2024 – Grüner See

Der Grüne See in der steirischen Gemeinde Tragöß – Sankt Katharein besticht durch seine smaragdgrüne Farbe.

„Unterwasser Fauna und Flora“ ist das diesjährige Thema der EUROPA-Briefmarken, die seit 1956 als verbindendes Symbol für Integration und Zusammenarbeit innerhalb Europas von europäischen Postgesellschaften aus gegeben werden. Das Foto des österreichischen Motivs stammt vom Taucher und Unterwasserfotografen Heinz Toperczer, der für sein Foto eines Tauchers im Maul eines Wals berühmt wurde. Der Grüne See ist ein Karstsee und steht unter Naturschutz. Bei der Schneeschmelze füllt er sich mit eis kaltem, klarem Wasser und erreicht im Frühsommer je nach Niederschlagsmenge im Winter bis zu elf Meter Tiefe. Wiesen, Bänke, Wanderwege und Stege verschwinden im See, sind aber unter der Wasseroberfl äche noch zu erkennen. Im Laufe des Jahres sinkt der Wasserstand wieder, bis zum Winter kann der See sogar zur Gänze austrocknen.





Nennwert: 1,20 Euro
Ausgabetag: 04.05.2024
Ersttag: 8790 Eisenerz
Briefmarkengröße: 45,00 x 29,00 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Druckart: Offsetdruck
Auflage: 200.000 Briefmarken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 15.04.2024 07:29:00 Gelesen: 1017# 845 @  
150 Jahre Wiener Trabrenn-Verein

Seit 150 Jahren veranstaltet der traditionsreiche Wiener Trabrenn-Verein Trabrennen und Ausstellungen zur Pferdezucht.

Gegründet wurde der Verein 1874, kurz nach der internationalen Pferdeausstellung im Prater im Rahmen der Wiener Weltausstellung von 1873. Erster Präsident des Trabrenn-Vereins war Graf Kálmán Hunyady, zu seinen Ehren wird alljährlich ein Gedenkrennen veranstaltet.

Die Trabrennen fanden anfangs noch in der Hauptallee im Prater statt, erst 1878 wurde die Trabrennbahn Krieau mit Sandbelag und 1.000 Metern Länge neben der Rotunde auf dem ehemaligen Weltausstellungsgelände im Prater errichtet. Der markante Zielrichterturm stammt aus 1919, er ist wie die Tribünen, die Administrations- und die Stallungsgebäude denkmalgeschützt. Der Trabrenn-Verein ist der größte Veranstalter von Pferderennen in Österreich; an mehr als zwanzig Renntagen im Jahr werden rund 200 Rennen abgehalten.





Nennwert: 3,50 Euro
Ausgabetag: 04.05.2024
Ersttag: 1020 Wien
Briefmarkengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: bpost Stamps Printing
Druckart: Offsetdruck
Auflage: 320.000 Briefmarken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 16.04.2024 08:20:00 Gelesen: 663# 846 @  
Pinzgauer Lokalbahn

Diese Schmalspurbahn mit bosnischer Spurweite durchquert mit teils historischen Fahrzeugen den Salzburger Oberpinzgau.

Die 1898 eröffnete Pinzgauer Lokalbahn, auch Krimmler Bahn genannt, verbindet über eine 53 Kilometer lange Strecke Zell am See mit Krimml. Betreiber ist die Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH. Aufgrund schwerer Hochwasserschäden an der entlang des Salzachtals verlaufenden Bahn strecke wird seit 2021 auf einem Teil der Strecke ein Schienenersatzverkehr mit Bussen geführt, ab 2025 soll nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder die komplette Strecke mit der Bahn befahrbar sein. Auf der Bahnstrecke sind unter anderem auch historische Personenwagen und Lokomotiven im Einsatz, etwa die Dampfl oks Mh. 3 (Ds 3) aus 1906 und JZ 73-019 (Ds 9) aus 1913 und, wie auf der Briefmarke abgebildet, nostalgische Dieselloks der Baureihe 2095 aus 1958 und 1961. Sehenswürdigkeiten in der Umgebung sind unter anderem der Nationalpark Hohe Tauern und die Krimmler Wasserfälle.





Serie: Eisenbahnen
Nennwert: 1,50 Euro
Ausgabeta: 09.05.2024
Ersttag: 5700 Zell am See
Briefmarkengröße: 42,00 x 33,35 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V.
Druckart: Kombinationsdruck
Auflage: 230.000 Briefmarken in Bögen zu 50 Stück
 
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