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Thema: (?) (248) Deutsches Reich: Belege bestimmen
Das Thema hat 265 Beiträge:
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dr31157 Am: 16.04.2019 20:54:37 Gelesen: 55202# 41 @  
Bestimmung eines Luftpostbriefes

Hallo zusammen,

hier habe ich einen Luftpostbrief vom 15.11.1938 von Lindenthal nach Buenos Aires frankiert mit 175 Pf.

Welche Bedeutung hat der rote Stempel und rückseitig die beiden verschiedenen Maschinenstempel von Buenos Aires? Wurde portogerecht frankiert?

Würde mir bitte jemand bei der Bestimmung dieses Luftpostbriefes weiterhelfen?

Gruß Detlef


 
saintex Am: 16.04.2019 23:41:40 Gelesen: 55166# 42 @  
@ dr31157 [#41]

Hallo Detlev,

bei dem vorderseitig auf Deinem Luftpostbrief in roter Stempelfarbe abgedruckten Stempel handelt es sich um einen Flugpostbestätigungsstempel, der auf Flugpostbriefen angebracht wurde, die auf der von der Deutschen Lufthansa von Anfang Februar 1934 bis Ende August 1939 betriebenen Trans-Ozean Strecke nach Südamerika befördert wurden, wie sich auch aus dem im Doppelkreis umlaufenden Stempeltext ergibt:*DEUTSCHE LUFTPOST EUROPA-SÜDAMERIKA Es waren verschiedenen Stempel in Gebrauch, die an unterschiedlichen Einsatzorten verwendet wurden. Die Einsatzorte lassen sich über einen Unterscheidungsbuchstaben, der im Doppelkreis des Stempels auf der rechten Seite zwischen den Worten Luftpost und Südamerika angebracht war, lokalisieren. Leider ist Dein scan zu schwach, um den Unterscheidungsbuchstaben erkennen zu können.

Bei den rückseitig abgedruckten Maschinenstempeln handelt es sich um Ankunftsstempel, die nach der Ankunft des Luftpostbriefes in Buenos Aires angebracht wurden und die den Tag und die Uhrzeit der Bearbeitung der in Buenos Aires eingetroffenen Luftpostsendung dokumentieren. Luftpostsendungen erhielten in Argentinien – anderes als in Deutschland - noch bis weit in die 1940er Jahre einen Ankunftsstempel auch dann, wenn es sich nicht um Einschreibesendungen sondern um gewöhnliche Luftpostsendungen handelte. Häufig tragen Luftpostbriefe nach Buenos Aires dabei – wie in Deinem Fall - zwei Ankunftsstempel. Einen vom Tag der Ankunft mit einer Uhrzeit nach 12:00 Uhr und einem Hinweis auf die Luftpostbeförderung (hier: VIA AEREA), der meines Wissens nach in der Luftpost-Abteilung des Hauptostamtes angebracht wurde. Und einen vom Folgetag mit einer Uhrzeit vor 12:00 Uhr, der im Zustellpostamt angebracht wurde. So erfogte dies auch bei Deinem Luftpostbrief: unten der Ankunftsstempel des Hauptpostamtes vom 20.11.(1)938 22:00 Uhr, oben der Ankunftsstempel des Zustellpostamtes 21.11.(1)938 06:00 Uhr.

Der Luftpostbrief ist bei einem Gewicht von 4 ½ Gramm mit 1.75 RM portogerecht frankiert: Auslandsbrief bis 20 Gramm 0.25 RM + Luftpostzuschlag nach Argentinien je 5 Gramm 1.50 RM.

Wenn Dich das Sammelgebiet Luft- und Flugpost näher interessiert schau doch mal hier im Forum in den thread Air Mail/Luftpost – Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke da findest Du zahlreiche interessanter Beiträge zu diesem Thema und auch zur Trans-Ozean Strecke der Deutschen Lufthansa nach Südamerika in den 1930er Jahren.


MfG Wolfgang
 
dr31157 Am: 19.04.2019 20:31:10 Gelesen: 55010# 43 @  
Bestimmung von Porto, Luftpostzuschlag und Vermerken zu Luftpost

Hallo zusammen,

hier habe ich einen Luftpostbrief vom 10.04.1940 von Lindau nach Bedford/Ohio frankiert mir 1,45 RM mit dem ich wiedermal nicht klarkomme. Keine Gewichtsangabe. Vom Oberkommando der Wehrmacht geöffnet und geprüfter Brief bis 20 g Porto = 25 Pf. + 1,20 RM Luftpostzuschlag?

Ich bitte um Ihre Unterstützung und Hilfe.

Wünsche Frohe Ostern.
Gruß Detlef


 
saintex Am: 19.04.2019 22:08:05 Gelesen: 54995# 44 @  
@ dr31157 [#43]

Hallo Detlev,

laut Luftpostliste vom 1. April 1940 betrug der Luftpostzuschlag für Luftpostbriefe aus Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika für je 5 Gramm 40 Rpf. Bei einem Gewicht zwischen 10 und 15 Gramm wäre der Brief daher portogerecht frankiert. Der Luftpostzuschlag beinhaltete dabei sowohl die Luftpostbeförderung auf der Strecke (München-Rom-) Lissabon-New York als auch die Weiterbeförderung auf den inneramerikanischen Luftpostlinien über New York hinaus (hier: nach Bedford, Ohio).

Der Luftpostbrief wurde in der Auslandsbriefprüfstelle Frankfurt a.M. zensiert, die u.a. für die Zensur von Luftpostsendungen nach Nordamerika zuständig war und den Kennbuchstaben „e“ im Verschlussstreifen führte.

MfG Wolfgang
 
dr31157 Am: 19.04.2019 22:30:55 Gelesen: 54989# 45 @  
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die wie immer sehr ausführliche Bestimmung.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 22.04.2019 21:33:04 Gelesen: 55007# 46 @  
Bestimmung eines Luftpostbriefes

Hallo zusammen,

ich habe hier einen mit 47 Pf. philatelistisch hübsch frankierten eingeschriebenen Luftpostbrief vom 21.10.1941 von Berlin-Tegel nach Stuttgart weitergeleitet nach Mannheim-Käfertal.

Wie verlief der Luftweg und war der Brief bis 20 g = 12 Pf. + Einschreibgebühr 30 Pf + Luftpostzuschlag 5 Pf. portogerecht frankiert?

Würde mir bitte jemand bei der Bestimmung dieses Briefes helfen?

Gruß Detlef


 
saintex Am: 23.04.2019 00:39:15 Gelesen: 54987# 47 @  
@ dr31157 [#46]

Hallo Detlev,

laut Luftpostliste vom 5. Oktober 1941 betrug der Luftpostzuschlag für Luftpostsendungen im Inland für gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen je 20 Gramm 5 Rpf. Dein Luftpost-R-Brief vom 21.10.1941 von Berlin nach Stuttgart ist damit mit 47 Rpf. portogerecht frankiert (12 Rpf. gewöhnlicher Brief bis 20 Gramm + 30 Rpf. R-Gebühr + 5 Rpf. Luftpostzuschlag).

Der Luftpostbrief wurde vermutlich auf der von der Lufthansa beflogenen Strecke K22 von Berlin nach Stuttgart befördert. Hier der Sommer-Flugplan der Lufthansa, gültig ab 08.06.1941.



Nach den Angaben in der 2. Ausgabe des Sommer-Flugplanes der Lufthansa, gültig ab 8. Juni 1941 wurde die Strecke Berlin – Stuttgart von der Lufthansa im Sommer 1941 3 mal täglich beflogen. Die Flugzeit betrug 2 Stunden 30 Minuten. Ob die Lufthansa diese Frequenz auch im Oktober 1941 noch aufrecht erhalten konnte, kann ich nicht sicher beurteilen, da die Lufthansa nach der zweite Sommerausgabe 1941 bis Kriegsende keine gedruckten Flugpläne mehr veröffentlichte.



MfG Wolfgang
 
dr31157 Am: 23.04.2019 15:58:38 Gelesen: 54939# 48 @  
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die wie immer perfekte und superschnelle Expertise.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 17.05.2019 11:37:13 Gelesen: 54695# 49 @  
Bestimmung der Dauerpostkarte P 299

Hallo zusammen,

ich habe hier eine Postkarte die nicht abgestempelt wurde, ohne Absenderangabe, die aber trotzdem gelaufen sein könnte.

Gab es eventuell einen Grund den ich nicht kenne, dass die Karte nicht abgestempelt wurde? In der Endphase des Krieges ging ja einiges drunter und drüber. Die Karte wurde im Aug. 1941 verausgabt.

Kann mir bitte jemand etwas dazu sagen?

Grüße Detlef


 
hajo22 Am: 17.05.2019 12:12:06 Gelesen: 54682# 50 @  
@ dr31157 [#49]

Die Ganzsache wurde vermutlich im Brief verschickt. Dafür spricht auch der fehlende Absender auf der Karte. Den Text sollte nicht Hinz und Kunz lesen.

hajo22
 
dr31157 Am: 17.05.2019 13:35:37 Gelesen: 54654# 51 @  
@ hajo22 [#50]

Damit kannst Du recht haben.

Aber die Postkarte war noch gültig, da hätte man ein Blatt Papier nehmen können.

Ich habe da noch eine Karte vom 23.12.1943, ohne Absender von denselbsen Personen, die abgestempelt wurde.

Deshalb halt meine Frage: nicht abgesandt, durchgerutscht oder eventuell doch sonstige Gründe?

Gruß Detlef


 
dr31157 Am: 16.07.2019 17:09:30 Gelesen: 54259# 52 @  
Bestimmung der Adresse

Hallo,

ich habe hier einen Brief dessen Adresse ich leider nicht lesen kann. Würde mir bitte jemand die Anschrift entziffern.



Mit freundlichem Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 16.07.2019 17:36:13 Gelesen: 54243# 53 @  
@ dr31157 [#52]

Hallo Detlef,

ich lese:
Arbeitsmaid
Herla Karanschek
RAD Lager 1/211
Aigen-Michlstr. Oberdonau


Der Reichsgau Oberdonau war einer von sieben Reichsgauen des Deutschen Reichs im 1938 angeschlossenen Österreich und bestand aus Teilen Oberösterreichs, den südwestlichen Teilen von Böhmen und Teilen des Salzkammergutes mit dem Ausseer Land.

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 16.07.2019 18:15:38 Gelesen: 54220# 54 @  
@ dr31157 [#52]

Hallo Detlef,

RAD = Reichsarbeitsdienst

Gruß
Postgeschichte
 
dr31157 Am: 16.07.2019 18:39:27 Gelesen: 54204# 55 @  
@ volkimal [#53]
@ Postgeschichte [#54]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Da wäre ich nie draufgekommen.

Gruß Detlef
 
Stempelfreund Am: 17.07.2019 15:07:48 Gelesen: 54133# 56 @  
Hallo,

ich lese die Ortsbezeichnung als:

Aigen - Mühlkr. Oberdonau

Und wikipedia kennt bei der Ortsgliederung Aigen im Mühlkreis.

Gruß vom Stempelfreund
 
Baber Am: 17.07.2019 15:15:42 Gelesen: 54130# 57 @  
@ Stempelfreund [#56]

Ist auch richtig so. Aigen liegt im Mühlkreis und das RAD Lager brauchte keine Straßenangabe.

Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 17.07.2019 16:28:17 Gelesen: 54106# 58 @  
@ Stempelfreund [#56]

Hallo,

gut, dass du aufgepasst hast. Das habe ich nicht richtig gelesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 20.10.2019 21:03:55 Gelesen: 53457# 59 @  
Nachnahmebelege im Deutschen Reich

Hallo zusammen,

leider kenne ich mich bei Nachnahmen nicht gut aus. Ich bitte um Mithilfe bei den beiden Belegen:





Im 1. Fall: Klar ist mir die Vorzeigegebühr = 20 Pf. Bei den 8 Pf handelt es da sich um das Porto für eine Postkarte oder Drucksache?

Im 2. Fall: Wieder 20 Pf Vorzeigegebühr und hier wohl 3 Pf Porto für eine Drucksache. Der dreieckige Stempel "29" ist wohl ein Lagerfriststempel?

Vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße
Detlef Reimann
 
dr31157 Am: 21.10.2019 11:33:34 Gelesen: 53424# 60 @  
Hallo zusammen,

kann mir keiner meine Fragen beantworten?

Freundliche Grüße
Detlef Reimann
 
inflamicha Am: 21.10.2019 12:29:36 Gelesen: 53414# 61 @  
@ dr31157 [#60]

Hallo Detlef,

alle Deine Annahmen sind richtig. Bei der ersten Nachnahme war der umfangreiche Text (vor allem die Worte) zu viel für eine Drucksache, deshalb Frankierung als Postkarte. Die zweite ist als Drucksache frankiert. Die "29" ist der Lagerfriststempel- am 21.5. war der 1. Zustellversuch, hier wurde Frist verlangt. Eine Woche später erfolgte der 2. Zustell- (und Kassier-)Versuch, bei Nichteinlösung hätte man die Karte zurückgeschickt.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 21.10.2019 12:32:15 Gelesen: 53413# 62 @  
@ dr31157 [#60]

Hallo Detlef,

im 1. Fall hat man 8 Pf. als Postkartenporto verklebt. Im 2. Fall wurden 3 Pf. als Drucksachenporto frankiert, ob das zulässig war, weiß ich nicht.

Zu dem Dreieckstempel 29 kann ich nichts sagen.

Gruß
Mümmel
 
dr31157 Am: 21.10.2019 12:52:31 Gelesen: 53408# 63 @  
@ inflamicha [#61]
@ muemmel [#62]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.

Ich war mir unsicher, da es im Tarif für Drucksachen der Gewichtsstufe 100 - 250 g auch eine Möglichkeit der Versendungsform gab.

Gruß
Detlef
 
M.P.D. Am: 19.03.2020 16:48:49 Gelesen: 52453# 64 @  
Hallo,

ich bin neu hier und bin sehr froh euer Forum gefunden zu haben.

Zu einigen meiner Fragen wurde mir auch schon sehr weitergeholfen.

Der Nachlass meines Großvaters ist allerdings so umfangreich, dass sich immer neue Fragen für mich als absoluten Laien auftun.

Daher die Frage: Sind folgende Abbildungen Faltbriefe und sind Faltbriefe ein eigenes Sammelgebiet?

Sind 2 Fragen geworden und für eine Antwort bin ich dankbar.

Gruß
Mike


 
bovi11 Am: 19.03.2020 16:59:58 Gelesen: 52446# 65 @  
@ M.P.D. [#64]

Das ist 4 x die Deutsches Reich Nr. 47 auf Brief.

Schöne Briefe, aber doch sehr häufig anzutreffen. Michel-Notierungen ab 3,00 Euro für den Brief (das ist etwas für 1,00-Euro-Grabbelkisten).

Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um teurere Farben handelt - im Michel Spezial sind 11 Farben aufgeführt, ist recht gering. Ein Brief mit der Nummer 47 in der seltensten Farbe (Nr. 47 aa) ist mit 240,00 Euro notiert.
 

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