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Thema: Pin Group: Wie geht's dem Post Konkurrenten ?
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Richard Am: 08.12.2007 19:36:58 Gelesen: 81297# 1 @  
PIN-Entscheidung vor Weihnachten

Handelsblatt, Berlin (08.12.07) - Die Konsequenzen des geplanten Post-Mindestlohns könnten beim Briefzusteller PIN noch heftiger ausfallen als bisher angekündigt. Laut Medienberichten bereitet die Mutterfirma Springer bereits eine Schließung des Unternehmens vor. Eine endgültige Entscheidung soll noch vor Weihnachten fallen.

Das Schicksal des Postkonkurrenten PIN Group entscheidet sich nach Darstellung von Nachrichtenmagazinen noch vor Weihnachten. Wie „Der Spiegel“ und „Focus“ am Samstag übereinstimmend vorab berichteten, soll bei der Sitzung des Springer-Aufsichtsrats an diesem Montag darüber gesprochen werden, ob der Verlag als Mehrheitseigner der PIN Group noch einmal Geld nachschieße, um das Unternehmen zu erhalten. Nicht ausgeschlossen werde auch ein Insolvenzverfahren, berichteten beide Blätter.

Die Sprecherin des Axel-Springer-Konzerns, Edda Fels, sagte auf Anfrage, man befasse „sich ernsthaft mit allen Optionen“. Es sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Nach der Einigung der großen Koalition auf Einführung eines Post- Mindestlohns hatte der Briefdienstleister PIN Group am Donnerstag die Entlassung von zunächst 880 Mitarbeitern angekündigt. Post- Konkurrenten sehen den Mindestlohn-Beschluss als existenzgefährdend an.

Aus dem Umfeld von Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner ist laut „Focus“ derzeit zu hören, dass dieser zu einer Schließung der PIN- Group mit ihren 9 000 Mitarbeitern neige. Ein Verkauf der Springer- Anteile gelte als ziemlich aussichtslos, weil Interessenten fehlten, berichteten beide Magazine. Bis jetzt habe der Verlag mehr als eine halbe Milliarde Euro in seine etwa 70-prozentige Mehrheit an PIN investiert. Dem „Spiegel“-Bericht zufolge soll sich Döpfner im Aufsichtsrat die Rückendeckung geholt haben, um PIN wenn nötig in die Insolvenz schicken zu können.

Auch die Minderheitseigner ­ vor allem die Verlage WAZ und Holtzbrinck seien nicht bereit, noch einmal Geld in die Hand zu nehmen, berichtete der „Spiegel“. Angeblich fehlten aktuell rund zehn Millionen Euro, erfuhr das Magazin aus dem Kreis der PIN- Mitgesellschafter. Bei einer Unternehmens-Tochter könnten seit vergangener Woche schon keine Löhne mehr gezahlt werden. Bei der PIN Group ist laut „Spiegel“ in der vergangenen Woche neben der Unternehmensberatung Roland Berger auch der Insolvenzexperte Horst Piepenburg eingezogen, der prüfen soll, ob eine Fortführung der Firma möglich ist. Deren Einschätzung werde nach der Bundesratssitzung am 20. Dezember erwartet, auf der voraussichtlich der Post-Mindestlohn behandelt wird.

Gleichwohl will PIN-Group-Chef Günter Thiel laut „Focus“ nach der erwarteten Zustimmung des Bundestages zum Post-Mindestlohn am Donnerstag kommender Woche (13. Dezember) einen Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht stellen. Laut Thiel liegen dem Unternehmen mehrere juristische Gutachten vor, dass die Einigung auf den 9,80- Euro-Stundenlohn verfassungswidrig sei.

Thiel forderte die Bundesregierung auf, das Mehrwertsteuerprivileg der Post zu kippen. Dieses Privileg hat der Marktführer wegen seiner bundesweiten Beförderungspflicht. Thiel sagte dem „Focus“: „Wenn die Koalition das ändert, haben wir trotz Mindestlohn eine halbwegs faire Wettbewerbschance.“

In der „WirtschaftsWoche“ schlug Thiel einen Stufenplan für die Anhebung des Mindestlohnes mit zunächst 7,50 Euro 2008, 8,50 Euro 2009, 9,00 Euro 2010 und 9,50 Euro 2011 vor. „Darauf kann man sich einstellen, nicht aber auf mehr als 35 Prozent Personalkosten auf einen Schlag“, sagte Thiel. Die Post ist nach ARD-Informationen angeblich bereit, Mitarbeiter des Konkurrenten PIN Group, die durch Stellenabbau ihren Arbeitsplatz verlieren, zu übernehmen. Wie das ARD-Hauptstadtstudio in der Nacht zum Samstag berichtete, habe dies der SPD-Vorsitzende und rheinland- pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck erklärt. Die Post AG habe Beck demnach zugesichert, dass, wenn Leute bei PIN entlassen würden, sie „zu vernünftigen Löhnen“ bei der Post AG angestellt werden könnten.

(Quelle: http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Handel-Dienstleistungen/_pv/_p/200040/_t/ft/_b/1363620/default.aspx/pin-entscheidung-vor-weihnachten.html)
 
- Am: 09.12.2007 10:54:35 Gelesen: 81283# 2 @  
Nun, der Mindestlohn bei den Postdienstleistern ist schon etwas hoch!

Aber bei Pin (Springer-Verlag) und TNT (holländische Post) handelt es sich ja nicht um kleine Klitschen, sondern um wirtschaftstarke Unternehmen. Daß gerade diese beiden Unternehmen jetzt aufjaulen, zeigt doch ganz deutlich, daß sie mit niedrigen Löhnen auf dem Rücken ihrer Bediensteten das Preisniveau der Deutschen Post unterboten haben.

Es sollte wirklich jeder von seinem Arbeitslohn leben können!
 
Student Am: 09.12.2007 17:30:19 Gelesen: 81272# 3 @  
Hat PIN oder TNT oder andere Mitbewerber sich um die Arbeitsplätze bei der Post geschert, als sie in Konkurrenz zur Post getreten sind. Sie profitieren doch nur durch einen Niedriglohn den sie Ihren Zustellern zahlen.

Wie schon italker sagte: Es sollte jeder von seinem Arbeitslohn leben können.
 

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