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Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Das Thema hat 1407 Beiträge:
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Marcel Am: 09.11.2010 12:12:33 Gelesen: 2496940# 258 @  
Einen schönen Gruß aus Thüringen


 
Richard Am: 01.02.2011 08:04:09 Gelesen: 2499896# 259 @  
Postdienstleister BWPost Esslingen gegründet

Posttip.de (27.01.11) - Zum Jahresbeginn hat sich in Baden-Württemberg der Postdienstleister BWPost Esslingen gegründet. Beteiligt an dem Gemeinschaftsunternehmen sind BWPost Stuttgart und das regionale Verlags- und Druckhaus Bechtle. Mit der Gründung wollen die beiden beteiligten Unternehmen näher am Kunden sein.

Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit der BWPOST Stuttgart, um landes- und bundesweite Zustellungen sowie Auslandssendungen miteinander koordinieren zu können. Die BWPost hat im bereits 500 Kunden im Einzugsgebiet und stellt im Landkreis Esslingen bis zu 40.000 Postsendungen zu. Die Zustellung eines Standardbriefes kostet bei der BWPost 44 Cent und ist damit elf Cent günstiger als bei der Deutschen Post.

(Quelle: Posttip.de)
 
DL8AAM Am: 08.02.2011 20:57:26 Gelesen: 2499041# 260 @  
Auch die Versandart Streifbandzeitung ist bei den PPs wieder möglich. ;-)



CITIPOST Göttingen vom 20.01.2010, sehr wahrscheinlich über einen Kooperationspartner angedient bekommen, obwohl kein Zeichen von dem auf dem Streifband ist (nur zwei Labels der CITIPOST Göttingen). Der Zusatz "3772-1" sieht mir aber wieder sehr nach einer Zuleitung über die CITIPOST-Mutter in Hannover aus ?

Das oberste CITIPOST Göttingen-Label ist übrigens eine ältere Form, die scheinbar nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. "Normal" sieht inzwischen so aus (und auch hier wieder mit dem Zusatz "377-2"):



Ein CITIPOST Infopost-Brief ("Info sortiert") aus Hannover kommend. Neu für mich ist der Zusatz "301-1" nach der Angabe "sortiert" (Die Postleitzahlen für Hannover beginnen mit 30).
Interessant ist, dass bei der Weitergabe von Hannover nach Göttingen die ursprüngliche Sendungsnummer "0100122415432337" der CITIPOST Hannover beibehalten wurde: 10012 für die CITIPOST Hannover; Göttingen wäre 10046. Früher gab es immer neue Göttinger-Nummern, inzwischen zwar auch noch oft, aber nicht mehr immer. Die Umstellung auf ein einheitliches Sendungsnummernvergabe- und Weitergabeverfahren schreitet vorran.

Übrigens, seit Januar 2011 hat die CITIPOST Göttingen im Bereich der Innenstadt inzwischen erstmals öffentliche blaue Briefkästen für Normalkunden aufgestellt.

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 08.02.2011 21:52:15 Gelesen: 2499028# 261 @  
@ DL8AAM [#260]

CITIPOST Göttingen vom 20.01.2010, sehr wahrscheinlich über einen Kooperationspartner angedient bekommen, obwohl kein Zeichen von dem auf dem Streifband ist (nur zwei Labels der CITIPOST Göttingen). Der Zusatz "3772-1" sieht mir aber wieder sehr nach einer Zuleitung über die CITIPOST-Mutter in Hannover aus ?

Die Suche nach dem Absender der Streifbandzeitung ergab die nachfolgende Internetseite: http://www.leinetal-online.de/impressum.htm

Beim Herausgeber F. Wolff & Sohn KG dürfte es sich um ein Unternehmen zu handeln, hinter dem sich ein Zeitungsverlag verbirgt. Die Suche über Google ergab: http://www.kek-online.de/db/index.php?c=3317&mt=1&s=&f=1

Die F. Wolff & Sohn KG wird von Dr. Dirk Ippen und der Familie Derichs gehalten. Der Nachname Ippen verweist auf eine Verbindung zu zwei früheren Briefdiensten, welche 2007 von der PIN Group übernommen wurden und in der ersten Jahreshälfte 2008 in Konkurs gingen. Es handelt sich hierbei um HNA Postlogistik GmbH aus Kassel und Jonas Mail Post Service Westfalen GmbH aus Hamm:
http://www.dnv-online.net/services/detail.php?nr=14102&rubric=Logistik+%26+Technik&PHPSESSID=vbdm0on1dbra14qqus5dleq402q53dc2

Hinweise der Ippen-Gruppe zu einem aktuell bestehenden Briefdienst ließen sich leider nicht finden. Ein möglicher einspeisender Kooperationspartner ist damit derzeit ungeklärt.

Bei dem Zusatz "3772-1" scheint es sich meinem Eindruck nach eher um die ma-Kennung für die Citipost Göttingen zu handeln, welcher von der Mail Alliance zugewiesen wurde. Weitere Unternehmen mit Angabe der ma-Kennung in der eigenen Frankierung wären die PIN Mail AG Berlin (ma 1212-02) und Brief und Mehr aus Münster (ma 4792-3).


Das oberste CITIPOST Göttingen-Label ist übrigens eine ältere Form, die scheinbar nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. "Normal" sieht inzwischen so aus (und auch hier wieder mit dem Zusatz "377-2"):

Die Streifbandzeitung wurde manuell am PC erfasst, da normalerweise nicht briefsortiermaschinenfähig. Der Aufkleber kommt von keiner Sortiermaschine (wie in deinem zweiten Beispiel gezeigt). Wenn du schreibst, dass diese Art Aufkleber mittlerweile selten vorkommen, deutet dies für mich darauf hin, dass so ziemlich die gesamte Tagespost über die Briefsortiermaschinen erfasst, frankiert und sortiert wird. Früher schien es demnach üblich, dass mehr oder weniger große Teile der Tagespost manuell am PC erfasst und mittels herauskommenden Aufkleber frankiert wurden. Anschließend wäre bei normalen Briefen eine maschinelle Sortierung möglich gewesen. Die Sortiermaschine liest den Strichcode + UPOC ein und weiß aufgrund in der Betriebssoftware hinterlegter Daten, in welches Sortierfach der Brief muss. Alternativ wäre auch eine manuelle Sortierung vorstellbar gewesen. Der Zustellbezirk ist auf dem Aufkleber vorhanden *g*


Interessant ist, dass bei der Weitergabe von Hannover nach Göttingen die ursprüngliche Sendungsnummer "0100122415432337" der CITIPOST Hannover beibehalten wurde: 10012 für die CITIPOST Hannover; Göttingen wäre 10046. Früher gab es immer neue Göttinger-Nummern, inzwischen zwar auch noch oft, aber nicht mehr immer. Die Umstellung auf ein einheitliches Sendungsnummernvergabe- und Weitergabeverfahren schreitet vorran.

Vergleichbares wird von der Citipost Braunschweig seit einigen Jahren unter Einsatz der (fast?) gleichen Briefsortiermaschinentechnik praktiziert. Dort ist allerdings davon auszugehen, dass die Braunschweiger Briefsortiermaschinen den UPOC des absendenden Briefdienstes maschinell lesen, parallel dazu die Anschrift des Empfängers erneut einlesen müssen und die frisch eingelesenen Daten dem UPOC des einspeisenden Briefdienstes zuordnen. Die Sendungserfassungs- (= Sendungsverfolgungs)nummer ist in beiden Fällen gleich. Dies ist technisch über die Briefsortiermaschinen von Böwe, Bell & Howell machbar.

Ich gehe im Fall Göttingen bisher explizit nicht von einer einheitlichen Nummernvergabe, gesteuert von Hannover aus. Dazu dürften überhaupt keine Göttinger Nummern mehr auftauchen, die mit 010046 beginnen. Hierbei handelt es sich um eine Nummerierung von CodX, der Software, mit der u.a. die Briefsortiermaschinen betrieben werden. Aus technischer Sicht müsste einiges in der Software in Göttingen umgestellt und Hannoveraner Nummernkreise aus CodX (UPOC beginnend mit 010012) den Göttinger Briefsortiermaschinen + Betriebssoftware (UPOC beginnend normalerweise mit 010046) zugewiesen werden (sofern dies überhaupt ohne weiteres möglich ist).

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 22.02.2011 17:25:53 Gelesen: 2496853# 262 @  
@ Pete [#261]

Aus technischer Sicht müsste einiges in der Software in Göttingen umgestellt und Hannoveraner Nummernkreise aus CodX (UPOC beginnend mit 010012) den Göttinger Briefsortiermaschinen + Betriebssoftware (UPOC beginnend normalerweise mit 010046) zugewiesen werden (sofern dies überhaupt ohne weiteres möglich ist).

Hallo Pete,

nochmals besten dank für Deine Feedbacks und die Informationen.

Hier nur zur Info, ein innerstädtischer Brief der CITIPOST Göttingen:


Normales "Standard-Label" aus der automatischen Briefsortiermaschinebehandlung, mit Kundenzusatz "Volkswagen Zentrum Göttingen / Autohaus Südhannover GmbH". UPOC "10046" (CITIPOST Göttingen) mit MA (Mail Alliance)-Kennzeichnung " MA 377-2"

Über dem üblichen Zustellhinweis "61 01" ist mir erstmals expliziet für die CITIPOST Göttingen die Angabe einer MA -Kennzeichnung aufgefallen (37: PLZ-Bezirk für den Raum Göttingen). Scheinbar geben die nun ihren MA-Kenner auch bei innerstädtischen, selbst zugestellten Sendungen an. Interessant ist auch das hier eine dreistellige Ziffer mit abgetrennter Zusatzziffer angegeben wird. Bisher kannte ich die Form "nnn-n" (z.B. "377-2" für die CITIPOST Göttingen) nur als Kennungen der TNT Post für deren Kooperationspartner [#256], die in dieser Form auch als Herkunftskennzeichnung der CITIPOST Göttingen genutzt wird. Siehe auch den 2. Beleg in [#259], hier wurde die Kennung "301-1" für die CITIPOST Hannover verwendet.

MA-Kennungen (d.h. mit der Nennung "MA" oder "ma") kannte ich bisher nur als 4-Ziffernkodes (plus Zusatz) [1], z.B. auch bei den folgenden drei Belegen, die von der CITIPOST Hannover an deren Tochter hier in Göttingen zur Zustellung weitergeleitet wurden:


Kodierung durch die annehmende Anstalt " ma 3011-1" (=CITIPOST Hannover), entweder im Spray oder auf dem (leider überlabelten) Label der CITIPOST Hannover.

Auffällig ist, dass 2x die ursprüngliche Sendungsverfolgungsnummer, inkl. der UPOC "10012" der CITIPOST Hannover von der Briefsortiermaschine in Göttingen übernommen wurde aber 1x nicht, es wurde eine neue mit UPOC "10046" für Göttingen vergeben (ggf. weil das Absenderlogo "aha" das korrekte Einlesen des hannoverschen Kodes verhindert hat).

Es ist scheinbar vieles derzeit im Fluß (vielleicht auch inklusive fehlerhafter Zwischenstadien?), inzwischen hat die CITIPOST Göttingen zum Jahresanfang ja auch etliche eigene Briefkästen aufgestellt, meist genau neben die gelben der DPAG ;-) Nun können endlich auch Privatkunden die CITIPOST nutzen.


Hier: Obere Karspüle Ecke (Nordost) Friedrichstraße, 37073 Göttingen

Gruß
Thomas

[1] : Mitteilungsblatt des "Freundeskreis Sammler der PIN Mail", Heft 1/2010, Seiten 28-32 - http://www.pin-mail-online.de/pdf/MBl-1-2010.pdf
 
Stefan Am: 24.02.2011 20:01:51 Gelesen: 2496679# 263 @  
@ DL8AAM [#262]

du zeigst zwei interessante Fotos, wobei das erste Foto auf dem ersten Blick irritierend wirkt. ;-)

Bis 2010 war es den Mitbewerbern augenscheinlich untersagt, in der Nähe von DPAG-Briefkästen eigene Briefkästen aufzustellen, wobei auch hier Ausnahmen existier(t)en.

Der Bundesgerichtshof hat im Mai 2010 in dritter Instanz bei einem Rechtsstreit zwischen dem Postmitbewerber Brief24 aus Nürnberg (heute Teil der NordbayernPost aus Nürnberg) und der Deutschen Post AG klargestellt, dass die DPAG Briefkasten der Konkurrenz in der Nähe von eigenen Briefkästen zu dulden hat. Näheres siehe im nachfolgenden Urteil:
http://www.kostenlose-urteile.de/Deutsche-Post-AG-muss-Briefkaesten-der-Konkurrenz-in-unmittelbarer-Naehe-von-Postfilialen-dulden.news9649.htm

TNT Post hat den Inhalt des Urteils daraufhin als Pressemitteilung herausgegeben *g*
http://www.tntpost.de/Startseite|Presse|News|DeutschePostAGmussBriefkaestenderKonkurrenzauchinunmittelbarerNaehevonPostfilialenduldenBGH12.05.2010,197,1,news,74.html

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 06.04.2011 14:32:42 Gelesen: 2490586# 264 @  
Hallo,

hier zwei Belege, über dessen "Zustellung" ich keine Idee habe. Kein Frankiervermerk der DPAG, also tippe ich auf eine Privatpostschiene. Hier in Göttingen stellt aktuell nur die CITIPOST zu, aber auch von dieser sehe ich keinerlei Zeichen. Hatte auch schon auf eine "private" Eigenzustellung denken können, aber beide (aus 2010 und 2011, von unterschiedlichen Absendern) zeigen doch sehr ähnliche Kennungen auf.


Ausschnitt eines DIN C4 Umschlages (Savoir Vivre-Kalalog) von "Promondo Verlag & Versand GmbH" aus 65203 Wiesbaden von Mai 2010.


Ausschnitt des Adressfensters eines Katalogs des Bekleidungshauses "Ulla Popken GmbH" aus 26178 Rastede von April 2011

Gemeinsam haben beide die Fenster-Kodierungen "U371 R33712" und "B3370802" (37 ist unsere PLZ-Leitregion). Diese Fenster-Kodes sehen aber auch nicht nach CITIPOST-Weiterleitungen ähnlicher Sendungen von TNT aus [#221]. Vielleicht ist das sogar eine semiprivatpostähnliche Nebenbeschäftigung des "Fernsehzeitschriftenbotenjungen" ? In welchen Kasten müsste ich die im Falle einer "Annahmeverweigerung" werfen, CITIPOST-blau oder DPAG-gelb ? ;-)))

Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 07.04.2011 20:50:11 Gelesen: 2490496# 265 @  
@ DL8AAM [#264]

Ich kenne ähnliche Ziffernkolonnen von Bauer Postal Network. Irgendwo hatte ich dazu auch einmal Abbildungen gezeigt, wenn ich nur wüsste wo. *g*

http://www.bauer-postal-network.de/

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 08.04.2011 16:31:41 Gelesen: 2490444# 266 @  
@ Pete [#265]

Pete, könnte durchaus Sinn geben. Deren Webseite sagt u.a.

"Mit BAUER POSTAL NETWORK (BPN) können Sie Infopost taggenau jeden Mittwoch und Freitag günstigst in die Briefkästen Deutschlands versenden. Durch Mitnutzung der Ressourcen der Bauer Media Group generieren wir für unsere Kunden eine Portoersparnis von bis zu 40% ... Mit dem neuen Produkt 'flexMAIL' ... hängt der Preis ausschließlich vom Gewicht der Sendung ... (Kataloge, Mailings und Warenproben) ... ab."

Und eben diese genannte Bauer Media Group ist hier recht gut bekannt. Wir hatten über die einmal ein Fernsehzeitschriften-Abo und die kam/kommt mit einem speziellen Boten. Da lag ich ja mit meiner Idee "semiprivatpostähnliche Nebenbeschäftigung des Fernsehzeitschriftenbotenjungen" vielleicht gar nicht einmal so falsch. ;-) Nur sollte ich den den Teil "semi" dann doch besser streichen und für Göttingen neben der CITIPOST eine zweite zustellende Privatpost, die Fa. BAUER POSTAL NETWORK, beobachten.

Leider habe ich damals (vor 1-2 Jahren) in der Botenjungentätigkeit noch keine Privatposteigenschaft gesehen und deshalb auch keine Belegeexemplare aufgehoben, schade... Später ist man immer klüger. Grummellll. :-( Man denkt einfach, selbst als Philatelist, immer noch viel zu kurz. Gerade "wir" (ich) müsste(n) es eigentlich wirklich besser wissen. Das allgemeine Postwesen entwickelt sich doch sehr viel schneller, als wir es wohl wahrnehmen (wollen).

Dank und Gruß
Thomas
 
funnystamp Am: 09.04.2011 19:06:55 Gelesen: 2490363# 267 @  
Hallo zusammmen,

eine weitere Briefmarken-Ausgabe von Privatunternehmen steht bevor. Die "Passauer Neue Presse" hat bereits seit längerem einen Briefdienst, allerdings gab es bis dato noch keine Marken zum Aufkleben. Nun ruft die Tageszeitung in ihrem Verbreitungsgebiet Niederbayern zu einem Fotowettbewerb auf.

"Wir suchen Ihr Lieblings-Motiv! Unter dem Motto "Mein Niederbayern" sucht die Passauer Neue Presse Bildmotive für eine Briefmarken-Serie der Neue Presse Post GmbH. Schicken Sie uns Ihr persönliches Niederbayern-Bild. Es kann eine Landschaft sein, ein bekanntes Denkmal, charakteristisches Bauwerk aus der Region, ein uriges Porträt eines Menschen oder eine sonstige Stimmung oder Situation, die sie als besonders "niederbayerisch" empfinden. Eine Jury wird vier Motive auswählen, die dann als Briefmarke erscheinen und per Neue Presse Post GmbH verschickt werden können. "Ihr Lieblingsbild" von der Heimat ist möglicherweise bald quer durch Deutschland unterwegs ..."

Geplant ist dabei die Ausgabe von vier Marken, die jeweils ein Heimatmotiv im weitesten Sinne tragen sollen. Ganz offensichtlich hat man auch hier die Geldquelle Sammler entdeckt. Für Heimatsammler sicherlich eine interessante Nachricht.

Mit philatelistischem Gruß
Hermann
 
Stefan Am: 09.04.2011 20:41:10 Gelesen: 2490352# 268 @  
@ funnystamp [#267]

Danke für die Info. :-)

Die Onlinerecherche ergab die nachfolgende Internetseite der Neue Presse Post GmbH (NPP), Medienstr. 5 in 94036 Passau: http://www.neue-presse-post.de/

In Passau gab es bereits früher einen Briefdienst unter der gleichen Anschrift, welcher ca. 2007 in die PIN Mail Südost GmbH umfirmierte und Anfang 2008 in Konkurs ging. Anscheinend hat sich die Passauer Neue Presse im Jahr 2009 entschlossen, nach der Pleite der PIN Group mit einem eigenen Briefdienst erneut durchzustarten. Laut Internetseite der NPP werden aktuell täglich bis zu 30.0000 Sendungen durch 800 Zusteller zugestellt; es sind 25 Mitarbeiter im Briefdienst beschäftigt; 20 Mitarbeiter (= Briefesortierung?) bearbeiten die Briefe. Dieser Formulierung zufolge werden die 800 Zusteller primär mit der Tageszeitungszustellung befasst sein und nebenbei (zusätzlich) Briefe austragen. Eventuell sind auch hauptberufliche Briefzusteller (für nachts unzugängliche Bereiche in Innenstädten wie Behörden, Firmen, Mehrfamilienhäuser mit Innenbriefkästen) angestellt. NPP stellt selbst laut eigener Internetseite in den Landkreisen Passau, Deggendorf, Freyung/Grafenau, Rottal-Inn, Dingolfing und Regen zu. Über Kooperationspartner ist man im gesamten Bundesland Bayern vertreten.

Die Internetseite der NPP ist recht ausführlich zu noch jungen Firmengeschichte. Demnach wurde die NPP am 01.10.2009 gegründet und am 01.11.2009 im Handelsregister eingetragen. Am 26.10.2009 erhielt die NPP die Lizenz 09/3632 von der Bundesnetzagentur. Die Briefzustellung erfolgt über die Neue Presse Zeitungsvertriebs GmbH (Zustellorganisation der Passauer Neuen Presse und zum Verlag gehörende Heimatzeitungen).

Ganz offensichtlich hat man auch hier die Geldquelle Sammler entdeckt. Für Heimatsammler sicherlich eine interessante Nachricht.

Briefmarken sind normalerweise nicht nur für Sammler gedacht - auch kleinere, an NPP interessierte Geschäftskunden (die gern mit Briefmarken frankieren bzw. als Kunde mit Abholung der Tagespost durch NPP dafür zu klein sind) können bzw. sollten primär diese Marken nutzen. Am Beispiel PIN Mail sieht man, dass Auflagen von mehr als 2 Mio. pro Privatpostbriefmarke (Motiv Pusteblume ohne Strichcode selbstklebend zu 0,52 Euro Nominale) nicht nur für Sammlerzwecke gedacht waren sondern auch regulär bedarfsmäßig verwendet vorkommen.

Gruß
Pete
 
Pilatus Am: 22.04.2011 02:43:06 Gelesen: 2488880# 269 @  
Die AOK = die Gesundheitskasse mal so und mal so!
Gruß Pilatus


 
Pilatus Am: 23.04.2011 22:34:13 Gelesen: 2488768# 270 @  
Reisen soll ja schön sein, hier ist es schon auf dem Brief vom Nordkurier Briefdienst zu erkennen, meint Pilatus.


 
Geophila Am: 17.05.2011 22:56:34 Gelesen: 2485488# 271 @  
Neue Ausgabe: 27.4.2011 Volksbank Mosbach in zusammenarbeit mit Geno Post


 
Pilatus Am: 21.05.2011 20:58:35 Gelesen: 2485172# 272 @  
Ein ganz "CO² neutraler Privatpostbeleg".

Beste Grüße Pilatus (Auch CO² neutral)


 
funnystamp Am: 31.05.2011 10:46:48 Gelesen: 2483806# 273 @  
Hallo zusammen,

an alle interessierten Sammler: Morgen, am 1. Juni 2011, startet die PNP als Privatpost-Anbieter (http://www.neue-presse-post.de) mit dem Briefmarkenverkauf. Die Portosätze: 0,44 - 0,47 - 0,85 - 1,37 - und 1,85 Euro für das Standard-Briefprogramm.

Beste Grüße
Hermann
 
Postgeschichte Am: 31.05.2011 12:39:47 Gelesen: 2483790# 274 @  
@ funnystamp [#273]

Hallo Hermann,

dazu ist anzumerken, daß es sich hierbei um einen Regionalanbieter für die Landkreise Passau, Deggendorf, Freyung/Grafenau, Rottal-Inn, Dingolfing und Regen handelt. Der von Dir angegebene Link funktionierte wegen der Klammer nicht. Daher noch einmal ohne

http://www.neue-presse-post.de/

Gruß
Manfred
 
DL8AAM Am: 31.05.2011 19:36:56 Gelesen: 2483732# 275 @  
Ich habe ich keinen C4 Scanner, aber im Prinzip sind ja nur die einzelnen Teile von Interesse.


Frankit (Gerätenummer 3D0600074E) zu 3,05 € für einen Großbrief mit Zusatzleistung (hier Einwurfeinschreiben) des Privatpostdienstleisters "RegioPost Pfalz", einem P2 Partner, für dessen Frankierservice. Das Kundenklischee führt aber nur dessen kostenfreie Telefonhotline 0800/0850950 auf.

Die entsprechenden Einschreibelabel und das Bearbeitungslabel:


Gruß
Thomas
 
Pommes Am: 04.06.2011 22:46:16 Gelesen: 2483274# 276 @  
@ DL8AAM [#275]

Ich habe hier etwas ähnliches gefunden und genau die gleichen Probleme mit dem Scanner. Daher nur Ausschnitte.

Aber wer kann mir den Beleg etwas genauer erklären? Die Niederländer von TNT haben wohl eine Niederlassung in Neuss und stellen hier in Brandenburg aber dennoch über die DP zu? Und "PP EXTERN" heißt dann was? Mit PP habe ich bisher immer Privatpost abgekürzt, aber das wird es ja nicht sein.




Anders als bei Dir hat die DP ihr Einschreibelabel über das vorher aufgeklebte des privaten Dienstleisters geklebt. Darüber hinaus scheint es so, dass derartige Sendungen häufiger auftreten. Warum sonst die Frankit-Freimachung?

Mit den besten Sammlergüßen
Thomas
 
Stefan Am: 06.06.2011 00:36:23 Gelesen: 2483190# 277 @  
@ Pommes [#276]

Aber wer kann mir den Beleg etwas genauer erklären? Die Niederländer von TNT haben wohl eine Niederlassung in Neuss und stellen hier in Brandenburg aber dennoch über die DP zu? Und "PP EXTERN" heißt dann was? Mit PP habe ich bisher immer Privatpost abgekürzt, aber das wird es ja nicht sein.

TNT Post verfügt über mehrere Kooperationspartner in Brandenburg und ist teils an diesen Unternehmen zu 25,1 % beteiligt. Die Mehrheit dieser Unternehmensbeteiligungen wurde 2009 durch eine Kooperation mit dem Haupteigentümer, dem Holtzbrinck-Verlag, erworben. Holtzbrinck erwarb 2008 mehrere Briefdienste aus der Insolvenzmasse der PIN Group (u.a. PIN Mail in Wildau, Woltersdorf + Frankfurt/Oder + Eisenhüttenstadt + Fürstenwalde; RPV aus Cottbus, Die Briefboten + DEBEX aus Potsdam).

TNT Post selbst ist mit eigenem Personal in den alten Bundesländern aktiv (aktuell Briefzentren in Neuss, Bochum (bis 13.05.2011 in Essen), Helmstedt, Frankfurt/Main und Fellbach. Die Niederlassungen Moers, Düsseldorf, Viersen, Frechen, Osnabrück, Stuttgart und Hamburg existieren nicht mehr bzw. sind in andere Briefzentren aufgegangen. Über Kooperationen bzw. Unternehmensbeteiligungen ist dieses Unternehmen bundesweit aktiv.

Ich gehe davon aus, dass TNT Post auch in Brandenburg zustellen lässt. Allerdings muss man hier die Art der zuzustellenden Sendung beachten. Es ist nicht nur bei TNT Post auffällig, dass Standardsendungen (unversichert, alle Gewichts- und Formatklassen bis 1000g) regulär an Kooperationspartner bzw. eigene Beteiligungen/weitere TNT-Töchter bundesweit zur Zustellung weitergegeben werden. Bei höherwertigen Leistungen (Einschreiben und Postzustellungsaufträge) trifft dies nur in begrenztem Maße (meist regional begrenzt) zu. Diese Maßgabe lässt Raum für Spekulationen über die Ursache: theoretische Beispiele wie Laufzeit, Probleme bei der Sendungsverfolgung (aufgrund unterschiedlicher Systeme) und Umstände bei der Zustellnachweisrückführung (an den einspeisenden Briefdienstleister) aufgrund unterschiedlicher Formulare, Schwierigkeiten bei der internen Abrechnung zwischen den einspeisenden und zustellenden Briefdienstleister usw.

Anders als bei Dir hat die DP ihr Einschreibelabel über das vorher aufgeklebte des privaten Dienstleisters geklebt. Darüber hinaus scheint es so, dass derartige Sendungen häufiger auftreten. Warum sonst die Frankit-Freimachung?

Der Einschreibeaufkleber von TNT Post Regioservice GmbH Niederlassung Neuss, wurde von TNT Post selbst überklebt. Ansonsten wäre das Einwurfeinschreiben nicht von DPAG befördert und zugestellt worden. Die Vorbereitung der zu befördernden Sendung ist Sache des Absenders, in diesem Fall TNT Post. Der eigentliche Absender des Briefes (Kunde von TNT Post) benötigt ggf. auch einen Zustellnachweis (online) und hierfür ist die Einschreibenummer DPAG notwendig. Es ist hilfreich wenn bei der Vorbereitung der Sendung via DPAG das TNT-Einschreibelabel überklebt wird. So vermeidet man Irritationen seitens der DPAG-Briefsortiermaschinen und DPAG-Mitarbeiter (z.B. Zusteller).

Aus Sicht von TNT Post werden Sendungen, welche nicht durch TNT Post bzw. Partner zugestellt werden können, an die DPAG weitergegeben, da grundsätzlich i.d.R. die gesamte Tagespost beim Kunden abgeholt wird. Vorab werden diese Sendungen durch TNT Post bzw. (wie wohl in deinem Fall) durch die TNT-Tochter PostCon (Konsolidierer K4031) für den Versand über die DPAG frankiert. Für TNT Post Neuss sind zwei Frankit von TNT Post Neuss selbst und mehrere Frankit von PostCon, Niederlassung Neuss, bekannt. PostCon (Niederlassung Neuss) und TNT Post Viersen + Frechen sind im September 2009 auf ein gemeinsames Grundstück in Neuss gezogen.

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 06.06.2011 15:10:46 Gelesen: 2483078# 278 @  
@ Pete [#277]

Pete, vielen Dank für diese Ausführungen! Vielleicht wäre es bei diesen interessanten Hintergrundinformationen hilfreich, wenn Du beispielsweise Für TNT Post Neuss sind zwei Frankit von TNT Post Neuss selbst und mehrere Frankit von PostCon, Niederlassung Neuss, bekannt. die Gerätenummern nennst. Vielleich findet ja hier aus unseren Kreisen jemand weitere Nummern. Man will ja nicht mit jeden Beleg, der einen in die Hände fällt, das Forum "sinnlos" zumüllen. ;-)

Und damit in diesem Beitrag etwas gezeigt wird:



AFS von "PostModern" (Media Logistik GmbH) aus Dresden vom 03.06.2011, Geräte-Nummer "F716884", rückseitig die Konsolidiererkennung "K2055 - 241", d.h. von "freesort GmbH".

Versendet wurde eine Rechnung der Firma "Theisen Baumaschinen" aus 85622 Feldkirchen für die Niederlassung in 37081 Göttingen (ob Ausdruck lokal in GÖ oder [wahrscheinlicher] zentral kann ich nicht sagen) nach Göttingen. PostModern sammelt Post bei ihren Kunden ein, bearbeitet diese und anschliessend (gemäß Ihrer Webseite [1])
" Zustellung Ihrer Post im gesamten Postleitzahlgebiet '0' am nächsten, in die anderen ostdeutschen Gebiete am übernächsten Tag. Frankierung und Auflieferung Ihrer Post in andere Gebiete und Postfächer bei der Deutschen Post AG.".
Auch hier wird dann wieder die DPAG genutzt, wobei dann "freesort GmbH" (K2055) als Konsolidierer zwischengeschaltet wird.

Gruß
Thomas

Vielleicht steckt PostModern hier auch sogar gleich mit seinem Alles-Aus-Einer-Hand-Produkt "Lettershop-Service" (d.h. Druck, Kuvertierung und Versand von Geschäftspost) auf.

[1] http://www.post-modern.de/
 
Stefan Am: 06.06.2011 18:25:57 Gelesen: 2483057# 279 @  
@ DL8AAM [#278]

Pete, vielen Dank für diese Ausführungen! Vielleicht wäre es bei diesen interessanten Hintergrundinformationen hilfreich, wenn Du beispielsweise "Für TNT Post Neuss sind zwei Frankit von TNT Post Neuss selbst und mehrere Frankit von PostCon, Niederlassung Neuss, bekannt" die Gerätenummern nennst. Vielleicht findet ja hier aus unseren Kreisen jemand weitere Nummern.

Ich schaue am Wochenende nach, welche Frankit ich zweifelsfrei TNT Post Neuss zuordnen kann. Auf Belegen von TNT Post Neuss finden sich auch regelmäßig Frankit, die mutmaßlich zu PostCon Neuss gehören. Die Belege sind in Zustellgebiete von TNT Post Neuss gelaufen.

AFS von "PostModern" (Media Logistik GmbH) aus Dresden vom 03.06.2011, Geräte-Nummer "F716884", rückseitig die Konsolidiererkennung "K2055 - 241", d.h. von "freesort GmbH".

Gerade PostModern aus Dresden verwendet bei den drei Frankiergeräten sehr gern Werbeeinsätze von Kunden. Da lohnt der Blick auf die Gerätenummer. Ansonsten gehen die AFS als normale AFS aus Dresden in der Masse "unter". Als sehr guter Anhaltspunkt dient bei der Vorabsortierung (ohne Kenntnis der Gerätenummern) immer die Stempelfarbe der Francotyp-Postalia + PLZ 01099. Die Gerätenummern könnte ich auch erst am Wochenende nachliefern.

Gruß
Pete
 
Pommes Am: 08.06.2011 21:06:03 Gelesen: 2482906# 280 @  
Pete [#277]

Hallo Pete,

herzlichen Dank für die Informationen!! Den Beleg verstehe ich jetzt besser, auch wenn er für meine Sammlung völlig nutzlos ist.

Als kleines Dankeschön - ich hoffe es bringt Dir etwas Erkenntnisgewinn! - habe ich mal meinen Scanner heiß laufen lassen und die von Dir beschriebene "Insolvenzmasse" auf Belegen in einer meiner Kramkisten gesucht. Ich befürchte allerdings, dass es sich - zumindest aus Deiner Sicht - um Massenware handelt. Nichtsdestotrotz kann auch die moderne Post hier mal gezeigt werden.

Da wäre zunächst die pin-Mail Wildau. Habe auf die Schnelle nur einen Beleg vom 04.05.2011 vom Amtsgericht Königswusterhausen gefunden, aber hier ist er:



Dann wäre da die pin-Mail aus Woltersdorf. Erster Beleg von der Sparkasse Oder-Spree, die am 09.12.2010 Frohe Weihnachten wünschte und der übliche Brief der selben Sparkasse vom 23.06.2009, der aber aufgrund Umzugs einer "Laufzeitverzögerung wegen falscher Anschrift" unterlag und wohl etwas länger brauchte.



Dann noch ein Beleg mit Einkreis(hand-)stempel aus Grünheide nach Frankfurt vom 06.01.2010 und wieder die Sparkasse vom 05.05.2011; diesmal aber als Übergabeeinschreiben mit Rückschein.



Nun zu pin Frankfurt (Oder). Ein "Ortsbrief" (Absender habe ich aus datenschutzrechtlichen Gründen ausgeschnitten) aus Frankfurt (Oder) vom 23.03.2011; der gleiche Maschinenstempel aber mit "Werbe-"Klischee der Bundesagentur für Arbeit vom 05.05.2011 und schon wieder die oben genannte Sparkasse als Übergabeeinschreiben vom gleichen Tage.



Nun geht es weiter in Eisenhüttenstadt. Zuerst ein Großbrief aus Eisenhüttenstadt nach Fürstenwalde vom 13.05.2011 mit dem entsprechendem Einkreis(hand-)stempel aus Eisenhüttenstadt. Dann ein Beleg vom 30.01.2006 wieder mit Laufzeitverzögerung und dem entsprechendem Gummistempel. Schließlich noch ein Maschinenstempel vom 12.07.2010 aus Eisenhüttenstadt nach Frankfurt (Oder).



Jetzt kommen wir zu meinem Wohnort Fürstenwalde. Hier haben wir den üblichen Maschienenstempel vom 09.05.2011, einen weiteren Maschienenstempel in kleinerem Format vom 02.08.2010 und einen Handstempel vom 03.08.2010 als Einwurfeinschreiben.



Weiter in Fürstenwalde mit einem Postzustellungsauftrag vom 13.04.2011 und einem Brief, der wegen der falschen Anschrift wieder etwas länger unterwegs war vom 18.06.2009.



Dann wäre da außer pin noch die DEBEX vom 06.05.2011, der RPV vom 06.04.2011 und nochmals der RPV vom 22.03.2011 versendet vom Landesamt für Soziales und Versorgung.



Von den Briefboten habe ich leider auf die Schnelle keinen Beleg gefunden.

Dafür ein interessantes Stück - wie ich finde -. Ein Brief von der Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) vom 09.05.2011 mit einem AFS zu 00000 EURO CENT der DP dafür aber rückseitig mit pin-Freistempel.




Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Stefan Am: 08.06.2011 22:28:19 Gelesen: 2482895# 281 @  
@ Pommes [#280]

Als kleines Dankeschön - ich hoffe es bringt Dir etwas Erkenntnisgewinn! - habe ich mal meinen Scanner heiß laufen lassen und die von Dir beschriebene "Insolvenzmasse" auf Belegen in einer meiner Kramkisten gesucht. Ich befürchte allerdings, dass es sich - zumindest aus Deiner Sicht - um Massenware handelt. Nichtsdestotrotz kann auch die moderne Post hier mal gezeigt werden.

1. der Begriff "Massenware" ist relativ :-)
2. du zeigst anhand der Scans ein schönes Spektrum an aktuellen Frankierarten einzelner PIN-Niederlassungen in Brandenburg :-)
3. gerade die gezeigten Werbeeinsätze (des Absenders) sind mir (im Gegensatz zu vielen Frankierarten selbst) nicht zwingend bekannt :-)

Als Nachtrag sollte auch geschrieben werden, dass sich die in Beitrag [#277] genannten Tochterunternehmen der PIN Group selbst nie in der Insolvenz befanden, im Gegensatz zu mehreren Dutzend weiteren operativ tätigen Tochterunternehmen (von ca. 100 (!) Töchtern) der PIN Group und dem Mutterkonzern mit früherem Sitz in Leudelange, Luxemburg.

Dein erster Scan verrät, dass PIN Mail Wildau (bis ca. 2006 Briefexpress Röder GmbH) den KEPnet-Stempel nutzt. Anlass für die Schaffung dieses Stempelerscheinungsbildes war der Versuch (?) der Deutschen Post AG, das Aussehen von Hand- und Absenderfreistempeln rechtlich über Patente schützen zu lassen, verbunden mit einem im Anschluss folgenden jahrelangen Rechtsstreit. Dem Antrag wurde Ende 2002 oder Anfang 2003 durch das Patentamt in München stattgegeben (undzwischendurch zur Löschung freigegeben und widerrufen usw...). Als Konsequenz rollte eine Abmahnwelle über Mitbewerber der DPAG, welche seinerzeit relativ häufig umgebaute Absenderfreistempelgeräte für die Frankierung zur Eigenzustellung nutzten und dadurch Grundelemente der DPAG-Stempel zeigten (Bsp. bei AFS: rechteckiger Wertrahmen und runder Orts-/Datumsteil, wahlweise zusätzliche Zuschaltung des Kundenklischees als Werbeeinsatz). Der Bundesverband der KEP-Dienste e.V. ließ daraufhin das Layout eines eigenen Absenderfreistempels erstellen und rechtlich schützen. Dieses Layout wird kostenlos den Mitgliedern zur Verfügung gestellt (Quelle: http://www.pressebox.de/pressemeldungen/bundesverband-der-kurier-express-post-dienste-ev/boxid/132808). Seitens PIN Mail Wildau wurde zusätzliche die Angabe "ZUP154" ("Zentraler Umschlags Punkt" im Postleitbereich 15-4?) zugeschaltet und verweist damit auf die Kooperationstätigkeit für TNT Post (Mail Alliance).

Scan 2, oberer Beleg, trägt die Kennung "ma 153-1 2" (Mail Aliance von TNT Post, Partner 153-1). Der untere Beleg verweist auf die (frühere) Kennung "1156" (anstelle DE 1156) des ehemaligen Konkurrenten PIN Group für die PIN-Niederlassung Woltersdorf. Beide Nummern stehen für PIN Mail Woltersdorf. Postalische Nebenstempel von Mitbewerbern der Deutschen Post sind allgemein nicht häufig. ;-) Bei dem Bleistiftvermerk "04" (?) könnte es sich um eine Notiz des Zustellers handeln, der erstmals versucht hat, die Sendung zuzustellen. Es ist durchaus üblich, dass Unzustellbarkeitsgründe mehr oder weniger codiert vom Zusteller auf der Briefvorderseite handschriftlich (meist mit Bleistift) notiert werden. Die nachgelagerte Abteilung für die Bearbeitung von Briefrückläufern kann anhand solcher Codierungen/ Kürzel den Unzustellbarkeitsgrund entnehmen und entsprechend weiter bearbeiten (Bsp. Recherche nach einer neuen Anschrift bei verzogenen Empfängern).

Die weiteren Scans zeigen allesamt eine der beiden o.g. Nummern von PIN Mail Woltersdorf. Hierbei handelt es sich um Briefzentren (Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder, Fürstenwalde), welche zu PIN Woltersdorf (bis 2006 Speedy Express GmbH) gehören.

Scan 7 zeigt den Umschlag eines Postzustellungsauftrages (PZA). Obwohl es von Mitbewerbern der DPAG beförderte und zugestellte PZA in Massen geben müsste, sind diese allerdings sehr selten in Sammlerhand zu finden.

Bei dem im Scan 9 gezeigten Absenderfreistempel sollte es sich um einen Postausgangsstempel des Absenders handeln. Neben der Stempelung des Postausgangsdatums (= i.d.R. Einlieferungsdatum bei einem Mitbewerber der DPAG -> Laufzeitkontrolle) lässt sich durch diese Behandlung auch die Anzahl der "frankierten" Briefe + theoretische Portostufen (DPAG) feststellen. Da Mitbewerber der DPAG normalerweise ihre Dienstleistung erst nach vollbrachter Leistung (i.d.R. 1-2 monatlich) dem Absender in Rechnung stellen, kann der Absender anhand der Postausgangserfassung bequem die Rechnung mit den eigenen Daten vergleichen. Bei mehreren solcher Belege lässt sich auch nachweisen, ob der Mitbewerber der DPAG mit dem Datum der Einlieferung oder dem Datum der Zustellung (i.d.R. darauffolgender Werktag) frankiert. In Deutschland kommen beide Arten vor, wobei das Zustelldatum im Stempel augenscheinlich in der Minderheit auftritt. PIN Mail Frankfurt/Oder scheint dem gezeigten Beleg mit dem Tag der Einlieferung zu frankieren.

Das Vorkommen von Absenderfreistempeln als Postausgangsstempel kommt auch auf Belegen vor, die bei anderen Briefdienstleistern eingeliefert wurden. Im Einzelfall stempelte (von Frankierung möchte ich in solch einem Fall nicht sprechen) der Absender noch mit roter Farbe (bei der DPAG selbst seit Juli 2002 als Frankierfarbe nicht mehr zulässig, obwohl aktuell im Einzelfall als DPAG-Frankierung noch vorkommend). Als Sammler sieht man dadurch auch AFS in Nullstellung außerhalb von Musterabschlägen. :-)

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 09.06.2011 14:53:37 Gelesen: 2482848# 282 @  
@ Pete [#281]

Pete, sehr interessante Ausführungen. Besten Dank!

Postalische Nebenstempel von Mitbewerbern der Deutschen Post sind allgemein nicht häufig. ;-)

Deshalb zur Dokumentation der Nebenstempel "Laufzeitverzögerung" der CITIPOST Hannover - Niederlassung Göttingen:


Brief vom 14.02.2011 mit der "alten", klassischen Labelform der CITIPOST Göttingen. Zusätzlich zum Nebenstempel wurde hier die ermittelte Adresse mit Hilfe eines weiteren Labels aufgebracht.

Das ist scheinbar der gleiche/selbe Nebenstempel, der auch bereits seit mindestens 2007 von der CITIPOST eingesetzt wurde. D.h. bevor sie auch hier in PINMAIL "umbenannt" wurde (nun heisst sie ja wieder so wie früher...). Die haben wohl den Stempel bzw. das Klischee bei der seinerzeitigen Umstellung vorsorglich nicht entsorgen lassen. ;-)


Siehe [#173] aus März 2007

Obwohl es von Mitbewerbern der DPAG beförderte und zugestellte PZA in Massen geben müsste, sind diese allerdings sehr selten in Sammlerhand zu finden.

Ein paar hätte ich von der CITIPOST Göttingen.


PZA ("förmliche Zustellung") aus Dezember 2008 des Amtsgerichts Göttingen, rückseitig die entsprechenden Labels. Inzwischen nutzt das Amtsgericht aber scheinbar wieder (nur noch?) die DPAG?

Gruß
Thomas
 

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