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Thema: Zurück und nachgeschickt
volkimal Am: 07.03.2012 21:32:18 Gelesen: 629292# 1 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einmal ein Thema beginnen, zu dem einige von Euch bestimmt auch dekorative Belege besitzen. Ich würde mich freuen, wenn ihr sie zeigen würdet.



Den Anfang möchte ich mit dieser Einschreibe-Postkarte von der Landesausstellung in Nürnberg machen. Der Absender wollte die Karte offensichtlich zurück bekommen. Weshalb sollte er sonst unten notieren "Falls unbestellbar an den Absender Carl Müller Essen Kettwiger Ch. 84" .

Dennoch hat man sich in Berlin viel Mühe gegeben, um die Karte trotz der unvollständigen Anschrift zuzustellen. Davon zeugen der Aufkleber und der rote Stempel "Empfänger mit Hülfe des Einwohnermeldeamts in BERLIN nicht ermittelt".
Der grüne Vermerk oben rechts heißt übrigens "Philadelphiastraße in Berlin unbekannt" (mit Unterschrift). Neben dem durchgestrichenen Berlin steht in grün "Essen Absender"

Das einzige, was mir nicht klar ist, sind die blauen Zahlen "21/30" oberhalb des Einschreibezettels".

Ich bin gespannt, was ihr für interessante Belege zu diesem Thema habt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 09.03.2012 10:20:49 Gelesen: 629223# 2 @  
Hallo,

dieses Briefchen meines Großonkels dürfte hier her passen. Bitte mich nicht über den genauen Weg fragen.



 
volkimal Am: 09.03.2012 17:35:08 Gelesen: 629175# 3 @  
@ am1937a [#253]

Hallo am1937a,

dieser Brief passt natürlich super zu dem Thema "Zurück und nachgeschickt", denn er wurde zunächst nach- und anschließend zurückgeschickt. Ein sehr interessanter Beleg! Für mich ist besonders schön, dass er von Deinem Großonkel und damit aus der Familie stammt.

Du schreibst "Bitte mich nicht über den genauen Weg fragen." Der ist auch gar nicht so einfach zu erkennen. Das finde ich gerade so interessant an diesen Belegen. Ich liste einmal auf, was ich bisher alles erkennen kann. Dabei weiß ich nicht alles und einiges sind nur Vermutungen. Ich würde mich über Ergänzungen und Korrekturen freuen. Ich denke, dass hier gleich mehrere Spezialisten oder Detektive gefragt sind.

1) Als Adresse ist keine Straße angegeben, sondern der Brief sollte „…postlagernd“ sein. Der erste Teil des Wortes ist durch den Aufkleber verdeckt.

2) Der Brief ist mit einer 1 1/2 Pfennig-Marke der Münchener Privatpost Courier frankiert. Diese ist aber nicht mit einem der üblichen Stempel der Privatpostanstalt entwertet, sondern blau durchgestrichen. Die Frage ist, ob der Brief gleich in einem Briefkasten der bayrischen Post gelandet ist.

3) Der Kreisstempel "P 6" berührt die Marke etwas. Wer weiß etwas zu dem Stempel? Bedeutet er evtl. 6 Pfennig Nachporto?

4) Beim Postamt München 5 werden am 5. April 1898 zwei bayrische Portomarken zu jeweils 3 Pfg. auf den Brief geklebt. Die Marken tragen den Aufdruck „Vom Empfänger zahlbar“.

Ein Ortsbrief kostete damals 3 Pfennig. Wer ist ein Nachporto-Spezialist und kann sagen, wie sich das Nachporto in Bayern damals zusammensetzte? Der Stempel „T“ im Rechteck kennzeichnet außerdem, dass der Brief mit Nachporto belegt wird.

5) Der postlagernde Brief wird nicht abgeholt. Er bekommt den Aufkleber „Nicht abgeholt“.

6) Woher die Information kommt, dass der Brief nach Zürich nachgeschickt werden soll, ist mir unklar. Rechts steht aber senkrecht geschrieben: „Nachsenden: Zürich Hotel National“



7) Der Brief wird damit zum Auslandsbrief. Wer kann sagen, wie hoch 1898 das Porto für einen Brief von München nach Zürich war? Weder im Michel Spezial noch im Michel Postgebühren-Handbuch ist das zu finden. Zusätzlich ist wieder unklar, wie hoch dann die Nachgebühr ist.

8) Die Nachgebühr wird in blau mit „T 20“ notiert. In Zürich angekommen wird eine schweizer Portomarke zu 20 Centimes aufgeklebt und mit dem Züricher Stempel entwertet.

9) Der Brief erhält den roten Stempel vom Hotel National & Terminus.

10) Im Hotel ist der Brief nicht zustellbar und das Hotel bezahlt die Nachgebühr nicht. Der Brief geht zurück zur Post.

11) Da das Porto nicht gezahlt wurde bekommt die Schweizer Portomarke den fetten schwarzen Stempel „ANNULEE“.

12) Der Brief geht zurück nach München. Ich weiß aber nicht, wo genau „zurück“ steht. Es ist zu viel in blau durcheinander geschmiert worden.
Am 5. Juni kommt der Brief im Postamt München B.Ü. (= Brief-Übergabe) an. Von dort geht der Brief weiter an das Postamt München 5 und dann an den Absender.

Soweit meine Deutung des Briefes. Was haltet Ihr davon?

Mit detektivischem Gruß
Volkmar
 
Latzi Am: 10.03.2012 18:07:24 Gelesen: 629127# 4 @  
Auf Kaulis Wunsch stelle ich einmal den ganzen Beleg ins Forum, aber nicht im Berlin-Thread, sondern dahin, wo er thematisch gehört. Hoffentlich findet kauli ihn jetzt.

Eigentlich wollt Herr Tischer aus Elberfeld nur ein Ansichtsexemplar einer Zeitung ordern und schickte eine Postkarte nach Leipzig, wo man die Glasindustrie Zeitung nicht kannte und diese Tatsache mit einem Dreizeiler dokumeniterte. Irgendwer kam auf Berlin, wo man die Karte auch nicht anbringen konnte. Der Postbote Lindemann schrieb etwas dazu, was ich leider nicht vollständig entziffern kann. Jedenfalls kam die Karte wieder auf den Rückweg nach Elberfeld.


 
volkimal Am: 10.03.2012 19:16:55 Gelesen: 629116# 5 @  
@ Latzi [#255]

Hallo Latzi,

schön, dass Du diese Karte zeigst. Ich lese links: "Die Glasindustrie in Berlin an der Stadtbahn 4 will nicht Empfänger sein Lindemann 4/27".

Ist Dir übrigens die Bedeutung des blassen lila Stempels "*12?*" oben links bekannt? Da eine genaue Adresse in Berlin fehlte, ging die Karte zur Feststellung des zuständigen Postamtes zunächst zur Rückbriefstelle im Postamt Berlin C2. Dort hatten die Beamten nach ihrem normalen Dienst die Aufgabe, bei solchen sogenannten „faulen Karten“, das zuständige Postamt zu ermitteln.

Der zuständige Beamte notierte auf der Karte in grün die Postamtsnummer "O 27" und die Adresse "An der Stadtbahn 4". Zusätzlich schlug er seinen Nummernstempel "*12?*" auf der Karte ab. So konnte man feststellen, welcher Beamte die Karte bearbeitet hat und ob das Ergebnis seiner Suche richtig war. Von der Rückbriefstelle ging die Karte zum Postamt Berlin O 27 und erhielt dort die entsprechenden Bestellt-Stempel. Da die Karte von der Berliner Glasindustrie nicht angenommen wurde, ging sie zurück nach Elberfeld.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 10.03.2012 20:08:51 Gelesen: 629103# 6 @  
Hallo zusammen,

nachdem einige sehr interessante alte Belege zu sehen waren einmal ein etwas modernerer Brief. Er demonstriert einen der vielen Gründe, weshalb ein Brief zurückgehen kann.



Das Sägewerk bzw. die Holzhandlung Kasberg aus Ottmarsbocholt schickte den Brief an das staatliche Forstamt in Münster-Wolbeck. Ein Standardbrief kostete 20 Pfennig. Da der Brief aber mehr als 20g wog, hätte er mit 40 Pfennig freigemacht werden müssen. Er wurde dementsprechend mit 30 Pfennig Nachporto belegt. Das staatliches Forstamt weigerte sich die Nachgebühr zu zahlen, der Brief ging nach Ottmarsbocholt zurück. Dass die Nachricht ihr Ziel in Münster dennoch erreicht hat, sieht man, wenn man den Brief umdreht:



Es heißt dort: "Inhalt entnommen / Nachgebühr bezahlt Abs."

Ich wünsche einen schönen Abend
Volkmar
 
kauli Am: 10.03.2012 22:35:02 Gelesen: 629088# 7 @  
Hallo Volkmar,

der Stempel mit der "12" ist ein sogenannter Sternstempel. Diese finden sich Anfang des vorigen Jahrhundert auf Belegen, die nicht sofort zustellbar waren. Auf der abgebilderten Karte mußte vor dem 1. Zustellversuch erst die Hausnummer der Conditorei ermittelt werden. Hier die Nummer 227. Auf der Karte von Latzi kann man die Sterne erkennen.



Bei Deinem Brief muß irgendwas schiefgelaufen sein mit der Nachgebühr. 20 Pfg haben doch gereicht. Der Nachgebührstempel ist ja auch durchgestrichen. Um sich den Ärger damit zu sparen, wurde der Inhalt entnommen und wieder zurückgeschickt. Es könnte auch sein, dass das erst beim Absenderpostamt geschehen ist, als sie den Fehler bemerkt haben.

Latzi, hier passt er natürlch genau hin, gefällt mir.

Viele Grüße
kauli
 
Postgeschichte Am: 10.03.2012 23:31:46 Gelesen: 629073# 8 @  
@ kauli [#258]

Hallo Kauli,

es handelt sich, wie Du sagst, um einen sogenannten Sternstempel. Diese wurden von der Rückbriefstelle bei der Ermittelung des Absenders eingesetzt. Bei dem lese ich *129*. Dies aber nur Redaktionell.

Die von Dir getroffene Aussage hinsichtlich des Beitrages [#257] von Volkimal entspricht nicht dem tatsächlichen Ablauf. Die Nachgebühr von 30 Pf ist korrekt. Der Brief wog offensichtlich zwischen 20 und 50 Gramm und hätte mit 40 Pf frankiert werden müssen. Daher wurde das 1 1/2-fache des Fehlbetrages von 20 Pf (=30 Pf) als Nachgebühr angefordert. Der Empfänger, der Staatliche Forstbetrieb in Münster-Wolbeck, lehnte die Nachgebühr ab. Da es sich um eine Staatsbehörde handelte, konnte sie den Brief öffnen, den Inhalt entnehmen und den Umschlag zur Rückgabe und Anforderung der Nachgebühr vom Absender dem Postamt zurückgeben. Es ist also nichts schiefgelaufen, sondern hatte alles seine Richtigkeit.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
bayern klassisch Am: 10.03.2012 23:46:04 Gelesen: 629069# 9 @  
Liebe Sammlerfreunde,

nach etwas moderner PO nun wieder etwas älteres.



1863 frankierte man in Sachsen einen einfachen Brief über 20 Meilen Richtung München. Der Empfänger dort war aber abgereist. Dennoch hat man ihn zugestellt.

Die Person, die ihn dann in die Hände bekam, wusste die neue Anschrift und korrigierte die alte entsprechend und vergaß auch nicht, noch siegelseitig ein paar nette Worte auf das Kuvert zu schreiben. Das war zwar verboten, hat aber in München keinen wirklich interessiert.

Jedenfalls sandte man ihn Richtung Sonthofen, wofür 6 Kr. fällig wurden, denn der Brief war ausgeliefert worden und die Weiterleitung war daher als neue Postaufgabe zu werten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Postgeschichte Am: 11.03.2012 01:44:15 Gelesen: 629057# 10 @  
Auch im Deutschen Reich war die Postverwaltung sehr bemüht, die Postsendungen an die Frau oder Mann zu bringen. Der nachfolgende Brief von Bitterfald vom 29.8.1896 sollte in Berlin, Oranienburger Straße zugestellt werden (Bestellt-Stempel vom Postamte 24 am 30.8.96). Da der Empfänger unter dieser Adresse nicht anzutreffen war, sollte er nach Bitterfeld zurück gesandt werden. Ein Postbeamter war offensichtlich bemüht, den Brief doch noch zustellen zu können und leitete diesen an die Adresse Oranienstr. 106 beim Postamt 68 weiter (schwacher Bestelltstempel vom Postamt 68). Doch auch das Postamt 68 fand den Empfänger unter der neuen Adresse nicht und vermerkte dies mit dem Stempel:

Empfänger Oranienstr. 106, Her-
berge zur Heimath, nicht einge-/
troffen, polizeilich bestätigt.
Rev. V. P.-A. 68
(Unterschrift)



Der Brief wurde schließlich an das Postamt Bitterfeld zurückgesandt (Eingang 4.9.96). Wo der Absender festgestellt wurde, ist nicht ersichtlich.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 11.03.2012 09:25:02 Gelesen: 629035# 11 @  
Guten Morgen zusammen,

auch von mir wieder ein altes "Schätzchen". Das Besondere an dem Brief ist, das er ganz offiziell Briefmarken aus drei Ländern trägt. Wer kennt weitere solcher Belege - gibt es vielleicht sogar einen Brief mit Marken aus vier Ländern?

Der Brief vom 16.09.1907 kommt aus Czarnowanz (Kreis Oppeln) und geht an den Kaiserlichen Oberleutnant in der Schutztruppe für S.W.A., Ritter hoher Orden Herrn Wagenführ. Als Adresse ist die Eisenbahn-Brigarde in Schöneberg bei Berlin angegeben (schwacher Ankunftsstempel auf der Rückseite 6-7 V.).



Der Brief kann nicht zugestellt werden und erhält auf der Rückseite den Vermerk "Bln. Mauerstraße 68 / beim Oberkdo. der Schutztruppen / anfr.". Der zweite Stempel aus Schöneberg ist von 4-5 N. Ein weiterer Versuch am nächsten Tag ist das Postamt W8 (blauer Vermerk "18/9. W8" auf der Vorderseite). Links steht zusätzlich "20/9. Lugano Schweiz". Die weiteren handschriftlichen Vermerke auf der Vorderseite kann ich nicht entziffern bzw. sie sind durch die Marken verdeckt.

Herr Wagenführ ist also inzwischen in die Schweiz nach Lugano abgereist. Der Brief wird damit zum Auslandsbrief (erforderliches Porto 20 Pfg.). Der Brief bekommt den T-Stempel für Nachgebühr und die handschriftliche große 15.
In Lugano angekommen werden am 22.09. zwei Schweizer Portomarken von insgesamt 15 Centimes aufgeklebt. Da Herr Wagenführ schon nach Rom weitergereist ist, bezahlt das Hotel die Nachgebühr nicht und die Marken bekommen den entsprechenden Stempel "ANNULE".

In Italien werden wiederum zwei Portomarken zu 15 Centesimi aufgeklebt und am 26.07. mit dem Stempel "Roma/Distribuzione" entwertet. In Rom hat Herr Wagenführ den inzwischen postlagernden Brief abgeholt.

Im Buch "Die Nachgebühr der Deutschen Reichspost von 1871 bis 1945" von Renny Horst Hagel heißt es: Der Weltpostkongress in Rom (Vertrag vom 26.5.1906) setzte bei allen frankierten Postsendungen fest, dass der einzuziehende Fehlbetrag schon als doppelter Portofehlbetrag in Centimes auf den Brief- und Postkartenvorderseiten anzugeben, auch hier zur Erleichterung der Umrechnung in die Landeswährung.

Der doppelte Portofehlbetrag waren 20 Pfennig. Stimmt es, dass diese 20 Pfennig im Jahre 1907 gerade 15 Centimes entsprachen?

Ich wünsche einen schönen Sonntag
Volkmar
 
volkimal Am: 11.03.2012 09:40:18 Gelesen: 629032# 12 @  
Hallo,

bei der Beschreibung des Briefes [#11] habe ich etwas vergessen: Die Stempel aus Lugano auf der Rückseite des Briefes sind beide unten "abgeschnitten". Vermutlich war dort ein Aufkleber.

Volkmar
 
bayern klassisch Am: 11.03.2012 11:13:58 Gelesen: 629017# 13 @  
Hallo volkimal,

ein Traumstück - das hat Klasse und mit deiner Beschreibung erschließt sich einem das auch.

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
volkimal Am: 13.03.2012 15:55:07 Gelesen: 628936# 14 @  
Hallo zusammen,

nachdem ich letztes Mal einen alten Brief gezeigt habe wieder etwas Moderneres. Entsprechen den Beiträgen Nr. 6 und 8 konnten staatliche Behörden den Inhalt von Briefen entnehmen und die Briefe zwecks Entrichtung der Nachgebühr an den Absender zurückschicken.



Beim Finanzamt Dortmund-Süd kam das so häufig vor, dass sogar ein eigener Stempel dafür angeschafft wurde. Auch dieser Brief war schwerer als 20g und wurde deshalb mit einer Nachgebühr in Höhe des 1½ fachen des fehlenden Portos belegt.

Bei den bisher gezeigten Stücken kam zunächst der Inhalt an und dann wurde der Brief zurückgeschickt. Es geht aber auch umgekehrt. Bei normaler Post ins Ausland wird unterfrankierte Post zunächst an den Absender zurückgeschickt, damit dieser das fehlende Porto nachkleben kann. Anschließend kann der Absender den Brief wieder bei der Post einliefern.



Bei diesem Brief an meine Tante fehlten 9 ct. Porto. Er kam mit dem Stempel "Returned for .... Additional / postage. When remailing, cross / out this notice or paste stamps / over it." Nachdem der Brief ein zweites Mal bei der Post abgegeben wurde, wurde er auch ein zweites Mal gestempelt. Leider liegen beide Stempel übereinander und sind dadurch nicht mehr zu erkennen.



Diese Inlands-Ganzsache vom 4.12.1935 kam mit dem Stempel "Returned for Postage" und der handschriftlichen Angabe "due 2 ct" zurück. Die beiden nachträglich aufgeklebten Marken sind am 5. 12.1935 entwertet. Zusätzlich wurde am selben Tag der Maschinenstempel noch einmal auf der Rückseite abgeschlagen.

Die gleiche Technik, dass der Brief zunächst zwecks Nachfrankierung an den Absender zurück ging gab es auch in Deutschland. Ich kann momentan nur keinen Beleg dazu finden. Vielleicht kann jemand anderes das für mich übernehmen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 13.03.2012 19:01:26 Gelesen: 628910# 15 @  
@ volkimal [#14]

Hallo Volkmar,

für die Nacherhebung von Porto gibt es ein eigenes Thema, wohin auch die beiden Briefe der USA gut passen

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=29430#M10

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 15.03.2012 07:41:51 Gelesen: 628848# 16 @  
@ Postgeschichte [#15]

Hallo Manfred,

das Thema "Nachportobelege/Nacherhebung von Porto" habe ich bisher noch nicht gesehen (ich bin erst seit Juli letzten Jahres im Forum). Natürlich passen die beiden Belege gut dahin, sie passen aber auch zum Thema "Zurück und nachgeschickt".

Den nächsten Brief möchte ich - obwohl er nicht zurückgeschickt wurde - auch an dieser Stelle zeigen, denn er hat etwas mit den vorher gezeigten Stücken zu tun. Was ich damit meine, möchte ich aber noch nicht schreiben. Vermutlich wissen es auch so viele von Euch. Wer möchte den Brief kommentieren? Vielleicht erfahre ich ja so auch noch etwas Neues.

Viele Grüße
Volkmar


 
volkimal Am: 17.03.2012 15:55:40 Gelesen: 628772# 17 @  
Hallo zusammen,

ich hatte mich etwas gescheut, den letzten Brief zu beschreiben, weil ich meine Notizen zu dem Brief verlegt hatte. Jetzt habe ich sie aber wiedergefunden.

Auch dieser Brief ist, wie auch die vorher gezeigten Stücke unterfrankiert. Da es sich um einen Luftpostbrief handelte und der Brief somit beschleunigt zu befördern war, durfte er nicht an den Absender zurückgeschickt werden. Das fehlende Porto wurde statt dessen von der Auslandsstelle Hamburg nachgeklebt und anschließend vom Absender wieder zurückverlangt.

Im Einzelnen: Bei Briefen bis 20g betrug die Auslandsbriefgebühr 30 Pfennig, für jede weiteren 20g waren es 20 Pfennig. Der Brief wog 57g (Bleistifteintrag links). Als Gebühr als Auslandsbrief kamen also 30 Pf. + 2 x 20 Pf. = 70 Pf. zusammen. Für die Flugpost mussten für je angefangene 20g ein Preis von 25 Pfennig gezahlt werden, hier also 75 Pfennig. Insgesamt betrug das Porto als 145 Pfennig.

Der Absender in Hamburg hatte 30 Pfennig zu wenig aufgeklebt. Dieser Betrag wurde nachgeklebt und mit dem Stempel der Auslandsstelle Hamburg entwertet. Alle anderen Marken tragen den Tagesstempel des Postamtes Hamburg 1.

Nach Wiederaufnahme des eingeschränkten Luftpostdienstes in Westdeutschland im Mai 1948 wurde Privatpost nur in Form von besonderen Luftpostleichtbriefen angenommen. Für Geschäftspost wurden am 1. Mai 1948 im Auftrag der JEIA, der Joint-Export-Import-Agency (Dienststelle zur Überwachung des Außenhandels) an bestimmte deutsche Firmen Heftchen mit den Flugpost-Zulassungsmarken ausgegeben. Mit Ausnahme der Luftpostleichtbriefe wurde ohne diese Marke zwischen dem 1. Mai und dem 19. Oktober 1948 keine Flugpost befördert. Danach war Flugpost auch ohne die Flugpost-Zulassungsmarken gestattet. Die Flugpostbelege mit der Zulassungsmarke sind also nur aus der Zeit vom 01.05.48 bis 19.10.48 gesucht.

Mit Sammlergruß
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 17.03.2012 16:33:35 Gelesen: 628756# 18 @  
@ volkimal [#17]

Hallo Volkmar,

bedarfsmäßig gebrauchte Belege mit der JEIA Flugpost-Zulassungsmarke sind in der Tat nicht häufig anzutreffen. Dies ist auch zum Teil aus der Katalogbewertung mit 400 Euro zu erahnen. Kommt dann noch eine Nachforderung von Porto durch die Auslandstelle hinzu, stellt der Beleg ein Schmankerl in einer Deutschland/Luftpostsammlung dar. Hierzu herzlichen Glückwunsch.

Gruß
Manfred
 
AfriKiwi Am: 17.03.2012 21:33:39 Gelesen: 628732# 19 @  
@ volkimal [#16]

Einige Fragen.

War es üblich daß die Zulassungsmarke gestempelt wurde?

Sind Belege mit ungestempelte Zulassungsmarke minderwertig, natürlich muß der datum zu erkennen sein auf den Marken ?

In meiner 10 jährigen Schlauheit hatte ich mal so einen Brief verschippelt für die Briefmarken, zum Glück war der Datum der Abstemplung mir nicht bekannt, sonst hätte ich mich heute noch darüber geärgert jedes Mal, wenn ich solch ein Brief sehe, #/?Ø!*%.

Erich
 
volkimal Am: 18.03.2012 09:23:00 Gelesen: 628704# 20 @  
Zu Ermittlung des Absenders zweimal geöffnet.



Die Anschrift dieses Briefes vom 29.05.19114 lautet: „Herrn Studieninspektor Lic Werdermann, Predigerseminar, Soest“. Der Brief geht also an meinen Großvater Hermann Werdermann.
Wie man an Vorder- und Rückseite sieht, ist der Brief mehrfach hin- und hergeschickt worden, bis er meinen Großvater endlich erreicht hat. Zusätzlich wurde er in zur Ermittlung des Absenders in Magdeburg amtlich geöffnet. Nach dem Öffnen, wurde er mit einem Papiersiegel wieder geschlossen. Wenn man die drei Papiersiegel anschaut, sieht man, dass der Brief zweimal nacheinander in Magdeburg geöffnet wurde. Es ist der einzige Brief den ich kenne, der zweimal geöffnet wurde.
Auf der Vorderseite muss zwischendurch ein Zettel aufgeklebt und wieder abgerissen worden sein. Kann mir jemand sagen, ob dort ein Zettel aufgeklebt wird, wenn der Brief zum Öffnen nach Magdeburg geschickt wird:

Den Weg des Briefes kann ich nicht ganz exakt bestimmen, denn einige Vermerke sind durch die Siegel verdeckt bzw. unleserlich. Eine Möglichkeit den Weg zu verfolgen sind die verschiedenen Farben, mit denen die Adressen aufgeschrieben bzw. durchgestrichen wurden. Insgesamt ergibt sich vermutlich folgender Weg:
Von Soest nach Remlingrade bei Dahlhausen Wupper (beides gehört heute zu Radevormwald) und weiter nach Erndtebrück. Rechts auf der Rückseite steht „Adr. In Erndtebrück unbekannt“.
Es war keine weitere Adresse bekannt und der Absender außen auf dem Brief keine Adresse notiert. Der Brief ging also nach Stendal zurück, denn entsprechend dem Stempel war er dort aufgegeben worden. Auf der Rückseite steht links „Absender in Stendal nach Handschrift unbekannt Lange 4./6.“.
Ich nehme an, dass der Brief von Stendal aus nach Magdeburg ging, damit der Brief zur Ermittlung des Absenders geöffnet wurde. Von dort kam er schließlich nach Berlin. Wann und warum der Brief ein zweitesmal geöffnet wurde ist nicht zu erkennen.
 
Postgeschichte Am: 18.03.2012 10:06:19 Gelesen: 628693# 21 @  
@ volkimal [#20]

Hallo Volkmar,

ein schöner Rückbrief, bei dem sich die Ermittlung des Laufweges lohnt. Dieser lässt sich, wenn man das Verfahren kennt, auch anhand der handschriftlichen Vermerke und Datumsangaben oft nachvollziehen. Den Laufweg hast Du anhand der Vermerke schon beschrieben.

Falls ein Absender nicht ermittelt werden kann, wird dieser der Rückbriefstelle zur Ermittlung übersandt. Rückbriefstellen waren bei jeder Oberpostdirektion (OPD) eingerichtet. Innerhalb der OPD´en waren vertrauenswürdige Beamte dazu ermächtigt worden, unter Wahrung des Postgeheimnisses die Briefe zu öffnen und Absender anhand des Inhaltes festzustellen. Bei Deinem Brief war die Rückbriefstelle Magdeburg zuständig, die den Brief öffnete und darin offensichtlich einen Hinweis auf den Absender in Berlin W10 fand. Da auch diese Adresse offensichtlich nicht stimmte, wurde der Brief ein zweites Mal Zuständigkeitshalber der Rückbriefstelle Magdeburg zugeleitet und erneut geöffnet. Nun wurde Berlin W15 ermittelt. Ein schöner Brief mit langen Laufwegen, dem man eine schöne lange Beschreibung mit auf den Weg geben kann.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
AfriKiwi Am: 18.03.2012 22:37:19 Gelesen: 628652# 22 @  
Danke für die tollen Sachen und dessen Beschreibung wir hier sehen.

Erich
 
kauli Am: 19.03.2012 20:45:25 Gelesen: 628595# 23 @  
Hallo zusammen,

mein Beleg ist zwar nicht so spektakulär wie die vorigen, eher was zum schmunzeln. Die Karte ging an Anna Krüger, allerdings ohne exakte Anschrift. Zu lesen ist noch bei Wittenberg, das ist aber der Name der Familie oder Vermieter, wo die gute Frau wohnte. Auf der Post dachte man nun, der Ort sei Wittenberg und schickte die Karte erstmal dorthin. In Wittenberg konnte man damit auch nichts anfangen, hängte ein e hintendran und schickte sie
weiter nach Wittenberge. Dort hat man dann offensichtlich die Panne bemerkt und die Karte wieder nach Berlin zurückgeschickt, wo sie dann zugestellt wurde.

Ob nun in Wittenberge der Vermerk Kommandantenstr 54, oder beim PA 14, kann man nicht genau sagen. Jedenfalls eine nette Geschichte.

Aufgabestempel Tegeler Landstrasse am 30.11.1993
Wittenberg 1.12.1993
Wittenberge 1.12.1993
Ausgabestempel PA 14 ebenfalls am 1.12.1993

Viele Grüße
Dieter


 
Jahnnusch Am: 20.03.2012 08:20:02 Gelesen: 628572# 24 @  
1893 muß es heißen.
 
Manne Am: 20.03.2012 11:12:21 Gelesen: 628560# 25 @  
Hallo zusammen,

habe hier zwei Belege zum Thema. Beide Einschreibbriefe wurden am 2. Dezember 1902 in Schwenningen aufgegeben mit Ziel Deißlingen. Warum der eine Brief nach Konstanz ging, kann ich mir nicht erklären.

Gruß
Manne



 
wuerttemberger Am: 20.03.2012 11:44:56 Gelesen: 628554# 26 @  
@ Manne [#25]

Warum der eine Brief nach Konstanz ging, kann ich mir nicht erklären.

Weil der Brief nach Constanz weitergeleitet wurde. Auf dem Brief steht "soll in einer Wirtschaft in Constanz sein".

Gruß

wuerttemberger
 
volkimal Am: 20.03.2012 17:21:23 Gelesen: 628528# 27 @  
@ kauli [#23]

Hallo Kauli,

schön, dass Du auch eine so interessante Karte eingestellt hast. Dass man den Namen des Vermieters mit dem Bestimmungsort verwechselt, habe ich bisher noch nicht gesehen. Insofern etwas durchaus etwas Spektakuläres.

Danke fürs zeigen
Volkmar
 
volkimal Am: 20.03.2012 17:38:33 Gelesen: 628523# 28 @  
@ Manne [#25]

Hallo Manne,

ist Dir eigentlich aufgefallen, dass die Empfängerin an zwei verschiedenen Tagen geboren ist? Beim oberen Brief am 22. März, beim unteren am 17. Oktober. Ansonsten finde ich die Anschrift schon sehr ungewöhnlich: "Katharina Gruhler / geb. am 17. Oktober 1862 / soll in einer Wirtschaft / in Constanz sein / Deißlingen".

Was sollen die Angabe des Geburtsdatums und der Wirtschaft - ist die Wirtschaft der Geburtsort, eine frühere Arbeitsstätte ...? Für mich ist es sehr schleierhaft.

Ungewöhnlich sind auch die beiden Vermerke auf der Rückseite: "Wurde von Katharina Gruhler geöffnet. Inhalt betrifft sie nicht" und "Eine zweite wo hier im Marienheim wahr ist abgereist, wohin unbek.". Jeweils mit Unterschrift. Gab es etwa eine zweite Katharina Gruhler ?

Dass die Anschrift der Empfängerin von vornherein nicht klar war, sieht man auch noch an dem Vermerk unten auf dem Brief: "Innerhalb des Deutschen Reiches nachzusenden".

Ein Beleg mit vielen Rätseln. Danke!
Volkmar
 
EdgarR Am: 20.03.2012 18:24:03 Gelesen: 628516# 29 @  
@ volkimal [#14]

Sowas Ähnliches ist mir auch untergekommen (wie Dein USA-Umschlag an die Tante), allerdings ging es da nicht um ein paar fehlende US-c am Porto, sondern um eine unklare Adresse:



'Richtiges' (also verbündetes...) Germany oder das, das zur 'dunklen Macht' gehört??

Gruß EdgarR
 
volkimal Am: 20.03.2012 19:05:52 Gelesen: 628509# 30 @  
@ EdgarR [#29]

Hallo EdgarR,

ein Grund für die Rückgabe an den Absender, den ich bisher noch nicht gesehen habe. Sehr schön, dass heute so viele interessante Belege eingestellt werden.

Was meinst Du eigentlich mit: 'Richtiges' (also verbündetes...) Germany oder das, das zur 'dunklen Macht' gehört?

Mit Sammlergruß
Volkmar
 
Latzi Am: 20.03.2012 19:21:52 Gelesen: 628503# 31 @  
@ volkimal [#591]

Damals war glaube ich gerade das "Reich des Bösen" in den USA ziemlich in: http://de.wikipedia.org/wiki/Reich_des_B%C3%B6sen
 
wuerttemberger Am: 21.03.2012 03:37:47 Gelesen: 628468# 32 @  
@ volkimal [#28]

ist Dir eigentlich aufgefallen, dass die Empfängerin an zwei verschiedenen Tagen geboren ist?

Das wundert nicht, denn die eine hieß Maria und die andere Katharina.

Gruß

wuerttemberger
 
volkimal Am: 21.03.2012 08:24:43 Gelesen: 628444# 33 @  
@ wuerttemberger [#593]

Peinlich - Wie kann man bloß so blind sein!

Volkmar
 
Rainer HH Am: 21.03.2012 12:46:27 Gelesen: 628418# 34 @  
Heuss auf Irrfahrt

Hier ein paar Irrläufer aus der Heuss-Zeit



Gruß Rainer
 
volkimal Am: 21.03.2012 16:05:50 Gelesen: 628386# 35 @  
Hallo Rainer,

herzlichen Dank, dass Du die Beispiele von Heuss zeigst. Mir ist folgendes aufgefallen:

2-te + 6-te Karte: Stempel "Absender unbekannt"
10-te Karte: Stempel "Absender in Bad Pyrmont nicht zu ermitteln".

Wenn das stimmt, hätten die Karten nicht zugestellt werden können. Was passiert offiziell mit der Post, die weder dem Empfänger noch dem Absender ausgehändigt werden kann? Ich dachte bisher, dass diese Post vernichtet würde - das scheint aber nicht zu stimmen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 21.03.2012 16:49:41 Gelesen: 628381# 36 @  
@ volkimal [#35]

Was passiert offiziell mit der Post, die weder dem Empfänger noch dem Absender ausgehändigt werden kann? Ich dachte bisher, dass diese Post vernichtet würde - das scheint aber nicht zu stimmen.

Hallo Volkmar,

Postsendungen, die weder dem Empfänger noch dem Absender zugeordnet werden konnten, waren der Rückbriefstelle zuzuleiten. Diese sammelte die Rückläufe hinsichtlich der gewöhnlichen Postsendungen in Briefbunden und bewahrten sie nach den bestehenden Aufbewahrungsfristen auf und führten sie dann nach Ablauf der Vernichtung zu. Nachzuweisendende Sendungen, sowie Warensendungen, Päckchen und Pakete wurden und werden noch heute nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen versteigert. Ein weniger spektakuläre Verwertung fanden und finden bei Massendrucksachen, Infopost u.ä. statt. Diese wandern meist schnell in das Runde.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
stephan.juergens Am: 21.03.2012 18:50:29 Gelesen: 628359# 37 @  
@ volkimal [#11]

Hallo Volker,

ich vermisse in diesem Brief die Postlagergebühr, die Italien erhoben hat. Vermutlich waren die Italiener durch die Schweizer Marken ein wenig verwirrt.

Meines Erachtens haben die nämlich "nur" die Postlagergebühr eingetrieben, und nicht die Nachgebühr.

Gruß Stephan
 
Germaniafan Am: 23.03.2012 09:29:40 Gelesen: 628288# 38 @  
Hier ein Brief vom 25.4.1908 der 2. Gewichtstufe (20-250 g) von Hattingen/Ruhr nach Bonn a. Rh.

Der Brief konnte nach mehrmaliger Adressänderung/Nachsendung weder in Bonn noch in Godesberg/Dottendorf zugestellt werden, und wurde am 2.5.1908 nach Hattingen zurück geschickt.

Den Brief konnte ich auf der letzten Briefmarkenbörse in Friedrichshafen in einer Krabbelkiste für 2 Euro sichern. Da konnte ich einfach nicht widerstehen, zumal der Brief zu meiner Freude mit einer Einzefrankatur der Mi.Nr. 87 Ib frankiert wurde. Da war die Aktenlochung leicht zu verschmerzen.




Rückseitige Ankunftstempel
BONN 26.4.08 1-2V
GODESBERG 26.4.08 12-1 N
2x BONN 27.4.08 11-12 V
GODESBERG 28.4.08 10-11 N
GODESBERG 30.4.08 10-11 V
2x HATTINGEN 2.5.08 5-6 N

Schöne Grüße
Guido
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.03.2012 21:50:08 Gelesen: 628236# 39 @  
Auch nett anzusehen. Karte mit drei Ankunftstempel, Göttingen, Celle, Freiburg (Elbe), jede Menge handschriftliche Vermerke, die man kaum von der Adresse trennen kann.



Wen wundert’s, dass die Anschriftenseite der Karte so aussieht, schließlich kommt sie aus dem Vandalenhaus.



Viele Grüße

Werner
 
volkimal Am: 24.03.2012 08:02:57 Gelesen: 628189# 40 @  
Hallo zusammen,

allen, die sich bisher an diesem Thema beteiligt haben, möchte ich herzlich danken. Es freut mich, dass inzwischen so viele interessante Stücke gezeigt wurden. Einige Beispiele werde ich auch noch zeigen, aber das Thema wird dadurch lebendig, dass auch Ihr eure Belege zeigt.

Ich wünsche einen schönen Sonntag
Volkmar
 
volkimal Am: 24.03.2012 08:08:50 Gelesen: 628188# 41 @  
@ stephan.juergens [#37]

Hallo Stephan,

das ist eine interessante Ergänzung für mich. Ich weiß zwar, dass es in Italien die Postlagergebühr gibt oder gegeben hat. Da ich aber über keinerlei Detailwissen verfüge, habe ich daran überhaupt nicht gedacht. Kannst Du eigentlich erklären, wieso auf dem postlagernden Brief nach Italien (nächster Beitrag) keine Postlagergebühr notiert ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 24.03.2012 08:19:49 Gelesen: 628186# 42 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich wieder ein weiteres Beispiel vorstellen:

Schiffspostbrief vom Norddeutschen Lloyd – Schiff Gneisenau vom 23.07.1938. Der Brief geht an Johannes Werdermann, den Bruder von Großvater (genannt Onkel Hans). Als Adresse ist Neapel, postlagernd angegeben. Den Brief hat seine Schwester Dora Matzat geschrieben, die als Frau eines Missionars in China lebte und nach einem Heimaturlaub zusammen mit ihren Kindern auf dem Weg zurück nach China war. Onkel Hans hatte sie nach Genua begleitet, wo sie an Bord des Schiffes Gneisenau gingen. Onkel Hans fuhr von Genua aus zunächst bis nach Sizilien und anschließend über die Schweiz nach Deutschland zurück. Das Kapitel „Unsere Kontakte zu China“ ist übrigens eines der interessantesten Kapitel meiner Sammlung „Familiengeschichte und Philatelie“.



Dora gab diesen Brief (Nr. 1 an Onkel Hans) am 23.07.1938 auf dem Schiff auf, als dieses gerade vor Port Said lag. Daher die Stempel:
DEUTSCHE SCHIFFSPOST / GNEISENAU / BREMEN – OSTASIEN: 23.7. 38
PORT SAIT TRAFFIC: 24.JUL. 38
Mit 25 Pfg. ist ist der Brief als normaler Auslandsbrief freigemacht.

Bei der Ankunft in Neapel kamen zwei weitere Stempel dazu:
NAPOLI / DISTRIBUZIONE: 1.VIII. 38 – XVI (= Verteilung)
NAPOLI CORRISPONDENZE E PACCHI 1.8.38 – XVI (=Korrespondenz und Pakete)
Die Bedeutung der römischen Zahl „XVI“ habe ich im Thread „Stempel bestimmen,: Wer kennt diesen Stempel“ im Beitrag #575 bzw. #576 erklärt. Da Onkel Hans den Brief nicht abgeholt hat, wurden die beiden schwarzen Gummistempel abgeschlagen:
„NÒN RÉCLAMĚ“ (= nicht abgeholt)
„RETOUR A L’ENVOYEUR“ (= Zurück an den Absender)

Dora hatte vorne links in Englisch notiert, wohin der Brief gegebenenfalls weitergeschickt werden sollte. Da Dora einen Briefumschlag des Norddeutschen Lloyd Bremen verwendet hatte, ging der Brief aber zunächst nach Bremen und erhielt die violetten Gummistempel auf der Rückseite:
„H. A. ?. / 7. Okt.1938 / BREMEN“
„durch den Norddeutschen Lloyd Bremen unbestellbar”
In Bremen erkannte man schließlich den Irrtum und schickte den Brief nach Gramzow in der Uckermark weiter.

Ich wünsche einen schönen Sonntag
Volkmar
 
stephan.juergens Am: 24.03.2012 14:01:45 Gelesen: 628162# 43 @  
@ volkimal [#41]

Non reclame.

Postlagergebühr wird erst beim Abholen taxiert. Wenn ich das richtig weiss, ist die auch von der Lagerdauer abhängig.

Auf jeden Fall: Wenn keiner bezahlt, gibts auch keine Porto-Marken. Das Geld fehlt ja abends in der Kasse.

Gruß Stephan
 
volkimal Am: 28.03.2012 07:59:36 Gelesen: 627963# 44 @  
Hallo zusammen,

es ist immer ein trauriger Anlass, wenn ein Brief an einen Bekannten zurückgeht, weil der Empfänger verstorben ist.



Diesen Brief schrieb mein Vater an einen ehemaligen Kriegskameraden. Wie man an dem Hinweis auf der Vorderseite sieht, war Herr Baumgart ca. 5 Wochen vorher verstorben. Dass der Brief zurückkam war ja klar, aber der Hinweis auf der Rückseite hat mich doch irritiert:



Nach langem Grübeln bin ich aber auf die Lösung gekommen. Der Stempel „Empf. unbekannt verzogen" ist vermutlich der Hinweis darauf, dass Herr Baumgard anonym bestattet wurde. Seid ihr auch meiner Meinung?

Viele Grüße
Volkmar
 
JFK Am: 28.03.2012 08:20:52 Gelesen: 627957# 45 @  
@ volkimal [#562]

Guten Morgen Volkmar,

ich gehe davon aus, daß auf dem Postamt kein sterbefallbezogener Stempel vorlag, deshalb der "unbekannt verzogen" Stempel. Da dem Postbeamten dieser Hinweis alleine (eingedenk des "verstorben-Hinweises auf der Briefvorderseite) wohl zu makaber erschien (Himmel/Hölle/etc.), hat er handschriftlich, sicherlich auch der guten Ordnung als verbeamteter Staatsbürger halber, "verst. 14.8. Ti" hinzugefügt. Ich würde deshalb nicht gleich von einer anonymen Bestattung ausgehen. RIP.

Nette & sonnige Grüße vom Niederrhein

Jürgen (JFK)
 
volkimal Am: 28.03.2012 20:14:39 Gelesen: 627900# 46 @  
@ JFK [#563]

Hallo Jürgen,

die Vermutung von mir war in Wirklichkeit nicht ernst gemeint. Natürlich war das kein Hinweis auf ein anonymes Begräbnis. Ich fand den Stempel „Empf. unbekannt verzogen" einfach nur unpassend. Wieso hat man ihn nicht weggelassen - der Stempel "Zurück (O)" auf der Vorderseite hätte doch gereicht.

Daran, dass auf dem Postamt kein sterbefallbezogener Stempel vorlag, habe ich allerdings auch noch nicht gedacht. Außerdem habe ich den Vermerk auf der Rückseite nicht als "verst." erkannt. Danke für die Aufklärung.

Kann mir eigentlich jemand sagen, was das "(O)" im Stempel "Zurück (O)" für eine Bedeutung hat?

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 28.03.2012 20:40:37 Gelesen: 627893# 47 @  
@ volkimal [#46]

Kann mir eigentlich jemand sagen, was das "(O)" im Stempel "Zurück (O)" für eine Bedeutung hat?

Hallo Volkmar,

das (O) hinter dem "Zurück" - Stempel dürfte für OLFEN stehen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 28.03.2012 20:42:06 Gelesen: 627893# 48 @  
Hallo zusammen,

da ich gerade bei den Sterbefällen bin. Es ist besonders tragisch, wenn ein junger Mensch völlig überflüssig in einem Krieg ums Leben kommt.



Den linken Brief hat mein Onkel an seinen Bruder geschickt. Da er selbst auch Soldat war, ist als Absender eine Feldpostnummer angegeben. Der Luftfeldpostbrief stammt vom Vater meines Onkels und geht daher an seinen Sohn. Hier steht unter dem Gummistempel "An Absender zurück, nicht zustellbar" noch der Hinweis "gef" - also gefallen.

Beim linken Brief ist mir die römische Zahl "VIII" (unten) bzw. "2/VIII" unter dem Absender unklar. Weiß jemand, was die Zahlen bedeuten?

Zu diesem Todesfall gehören noch einige weitere Dinge, die ich demnächst zeige.

Ich wünsche einen schönen Abend
Volkmar
 
Pommes Am: 29.03.2012 23:20:31 Gelesen: 627808# 49 @  
Hallo an die Interessierten,

hier mal das bisher jüngste Beispiel im Thema. Nichts spektakuläres, teures oder besonderes aber die olle Karte ging zurück, weil die Eltern Herrn Untermanns die Straße, in der Sohnemann wohnte offensichtlich nicht wußten oder vergessen hatten, sie anzugeben. Bei vielleicht auch 1980 schon um die 200.000 Einwohner war es aber auch der Post nicht möglich die Karte in Erfurt an den richtigen Herrn Untermann zuzustellen. Und weil doch bald Ostern ist - dieses "Schmuckstück" ;-) :



und weil es so schön ist auch die Rückseite:



Den Platz gibt es heute noch, aber Thälmann wurde inzwischen geschleift, der Zeitgeist halt. Ich wurde damals gerade eingeschult, die damals Kleinkinder links in den Kinderwagen sollte man mal fragen, ob sie wissen wer Ernst Thälmann war - immerhin ein Hamburger !

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
EdgarR Am: 30.03.2012 10:45:56 Gelesen: 627777# 50 @  
Auch die privaten Postzusteller sind nicht findiger als ihre (ehemals) verbeamteten Kollegen. Dieser Brief ging von Franken nach d. Niederrhein, konnte im dortigen Dorf nicht zugestellt werden - die Hausnummer war falsch (in einer 'Straße' mit 12 (zwölf!) Häusern) - und ging daher irgendwann zurück.

Abgesandt am 20. Dezember war sie schon im Februar wieder beim Absender.

Schönes Wo.-Ende allerseits!
EdgarR


 
volkimal Am: 30.03.2012 22:09:34 Gelesen: 627722# 51 @  
Hallo zusammen,

Thomas und EdgarR habt Dank, dass Ihr die Belege gezeigt habt. Die privaten Postdienste gehören für mich auch dazu, schön, dass auch solche Stücke gezeigt werden.

Die letzten Briefe gingen zurück, weil der Empfänger verstorben war. Da im Krieg sehr viele Soldaten an der Front starben, wurden auch hier zur schnelleren Bearbeitung Stempel verwendet. Die Karte schrieb der Bruder meines Großvaters an seinen Neffen Traugott Matzat.



Traugott war nicht, wie seine beiden Brüder, zurück nach China gefahren (siehe #42). Der Briefverkehr mit China war während des 2. Weltkrieges unterbrochen. Dennoch kann ich vier Wege nachweisen, auf denen unsere Familie während des Krieges den Kontakt zwischen Deutschland und China Kontakt aufrecht hielt. Auf einem dieser Wege kam auch die traurige Meldung über den Verlust des Sohnes bei Dora in Tsingtau an.

Ich habe in den nächsten Tagen keine Möglichkeit Beiträge einzustellen. Als Vorankündigung: Als nächstes werde ich wieder einen Brief zeigen, der aufgrund eines Todesfalles zurückging. Allerdings ist in diesem Fall nicht der Empfänger, sondern ein Bekannter oder Verwandter des Empfängers gestorben. Kann sich jetzt schon jemand denken, wieso der Brief zurückging?

Ich wünsche jetzt schon schöne Ostern
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 02.04.2012 22:24:01 Gelesen: 627521# 52 @  
Natürlich ist der folgende Beleg eine philatelistische Spielerei, aber trotzdem recht interessant:

Der Ersttagsbrief ist im Ortsverkehr Berlin mit 10 Pfg. portorichtig frankiert und ging am 15. Juni 1961 postlagernd an das Postamt Berlin-Marienfelde. Wie Ihr schon ahnen könnt, wurde der Brief natürlich nicht bis zum Ende der Lagerfrist am 26. Juni abgeholt. :-)

Also muss das Teil zum Absender zurück. Dieser hielt sich nun postlagernd im Europarat in Strassburg auf. :-) Das war der Deutschen Bundespost nun zuviel der Spielerei und der Brief wurde mit Nachgebühr belegt.

Am 29. Juni traf der Brief im Postamt des Europarates ein, und am 30. Juni 1961 wurde er abgeholt. Die Nachgebühr wurde umgerechnet und wie in Frankreich üblich, in Portomarken verklebt.

Anzumerken ist, dass das Postamt Berlin-Marienfelde überaus gründlich ans Werk gegangen ist. Insgesamt 5 Vermerke und Stempel machen jedem klar, dass das Poststück nicht abgefordert wurde. Dafür gab es sogar einen eigenen Klebezettel, der links oben angebracht wurde.




 
drmoeller_neuss Am: 04.04.2012 22:51:07 Gelesen: 627386# 53 @  
Im Anschluss zu meinem Beitrag [#52] der nächste Brief der gleichen Serie. Der Absender scheint verschiedene Berliner Postämter ausprobiert zu haben, diesmal Berlin-Wannsee 1.

Die Vermerke des Postamtes "Berlin-Wannsee" nach Ablauf der Lagerfrist sind recht unspektakulär, dafür hat man den Brief erst an das falsche Postamt "Strasbourg R.P" geschickt, anstatt zum Europarat. Dort ist der Brief dann erst um ein Uhr Mittags gelandet.




 
Germaniafan Am: 07.04.2012 17:28:23 Gelesen: 627211# 54 @  
Hier mal ein interessanter Beleg zu diesem Thema aus dem Bereich Feldpost I.WK.

Schöne Grüße
Guido


 
gründi Am: 10.04.2012 16:33:01 Gelesen: 627099# 55 @  
Hallo zusammen,

ich habe heute 7 Feldpostbriefe zu diesem Thema beizusteuern, dabei auch Luftfeldpost. Meiner Meinung nach ganz interessant, auch der handschriftliche Vermerk "Zurück an Absender - gefallen für Großdeutschland".

Beste Grüße

gründi


 
EdgarR Am: 10.04.2012 22:04:54 Gelesen: 627066# 56 @  
Nach so viel traurigen Anlässen hier doch wieder mal ein ganz alltäglicher Brief - bzw. genauer gesagt, eine Drucksache - die hin- und wieder fast genau retour gesandt wurde.

Vorderseite:



Rückseite:



Heutigentags würde wohl solche B- bzw. 'Infomail' statt zurück wohl in die Rundablage gesandt werden.

MfG
EdgarR
 
EdgarR Am: 13.04.2012 23:08:43 Gelesen: 626918# 57 @  
Hier ein weiterer unanbringlicher Brief, der an den Absender zurückging. Ganz sicher ob des Empfängers schien man sich postseits aber nicht zu sein, daher das vorsichtige Fragezeichen.

Vorderseite:



und Rückseite:



Grüße
EdgarR
 
volkimal Am: 15.04.2012 11:10:43 Gelesen: 626849# 58 @  
Hallo zusammen,

gestern sind wir aus dem Urlaub zurückgekommen. Es freut mich, dass in der Zwischenzeit einige Stücke in diesem Thread gezeigt wurden - vielen Dank.

Wie im Beitrag 51 angekündigt, möchte ich jetzt den Brief zeigen, der aufgrund eines Todesfalles zurückging. Allerdings ist in diesem Fall nicht der Empfänger, sondern ein Bekannter oder Verwandter des Empfängers gestorben.



Weshalb die Todesanzeige entsprechend der Verordnung über den Nachrichtenverkehr an den Absender zurückging, erklärt der Stempel auf der Rückseite - Drucksachen ins Ausland waren im privaten Postverkehr nicht zugelassen:



Mir kommt es bei den gezeigten Stücken nicht auf den Preis an, denn ich will sie nicht verkaufen. Dennoch freut es mich, dass von dem Stempel auf der Rückseite nur wenige Exemplare bekannt sind.

Viele Grüße
Volkmar
 
Pommes Am: 15.04.2012 16:26:30 Gelesen: 626830# 59 @  
@ volkimal [#58]

Hallo Volkmar,

bei diesem Brief aus Bitterfeld nach Shanghai und zurück ist niemand verstorben. Die Nichtzustellbarkeit hat einen einfachen Grund. Der Absender hatte eine Phantasieadresse angegeben. Zu den chinesischen Stempeln, der handschriftlichen Notiz und dem Aufkleber kann ich nichts sagen, aber deren Zweck dürfte klar sein.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas


 
EdgarR Am: 15.04.2012 17:01:58 Gelesen: 626816# 60 @  
Man muss einfach nur häufig genug umziehen, dann erbringt die Post die mehrfache Leistung fürs selbe Porto.


 
Pommes Am: 16.04.2012 21:16:25 Gelesen: 626746# 61 @  
@ EdgarR [#60]

Man muss einfach nur häufig genug umziehen.

... oder ab und zu das Hotel wechseln:



So macht auch ein langweiliger Tagesstempel aus Sachsen-Altenburg Spaß.

Sonst: Ohne Worte.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
volkimal Am: 22.04.2012 14:15:17 Gelesen: 626503# 62 @  
Hallo zusammen,

von der Albrechtstraße in Berlin habe ich zwei Belege, die zu diesem Thema passen. Hier der erste:



Obwohl die Albrechtstraße nach Google Maps nur ca. 300 Meter lang ist, trägt der Brief auf der Rückseite den Gummistempel:



Gab es solche Stempel von vielen Berliner Straßen oder lag das mehr an der Bequemlichkeit eines Briefträgers? Gab es solche Stempel auch aus anderen Orten?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.04.2012 19:02:56 Gelesen: 626354# 63 @  
Hallo zusammen,

leider habe ich auf die Frage im Beitrag [#62], ob es von anderen Berliner Straßen solche Stempel gibt, noch keine Antwort erhalten.

Wie angekündigt möchte ich jetzt den zweiten fehlgeleiteten Beleg zur Albrechtstraße zeigen. Es handelt sich um ein Telegramm zur Hochzeit der Schwester meines Urgroßvaters. Von dieser Hochzeit ist noch ein schönes Jugendstilalbum "Hochzeitsdepeschen" mit 50 Telegrammen aus Berlin aus dem Jahre 1906 erhalten geblieben. Sie eignen sich sehr gut dazu, Telegrammstudien durchzuführen.



Eine kurze Beschreibung: Telegramm aus Charlottenburg 6 (ohne Rohrpostanschluss) um 7.18 Uhr nachmittags aufgegeben. Über die Leitung F1 ist es um 7.35 Uhr beim Haupt-Telegraphenamt angekommen.
Die Anschrift lautet: „Albrechtstraße 9“. Entsprechend dieser Anschrift wurde das Telegramm per Rohrpost zum Postamt Berlin NW 6 weitergeschickt, wo es um 7.50 Uhr ankam.



Bei der Albrechtstraße 9 notierte der Bote auf der Rückseite: „Albrechtstraße 9 ist ein Steinplatz, dort Hochzeit Quinckardt nicht zu ermitteln. Vielleicht Prinz Albrechtstraße 9 anfragen“
Das Telegramm ging also zurück zum Rohrpostamt NW 6 und wurde zum Postamt SW 12 weitergeschickt, wo es um 8.20 Uhr ankam. Der rote Leitvermerk 6 wurde entsprechend durchgestrichen und durch eine 12 ersetzt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 26.04.2012 20:46:11 Gelesen: 626337# 64 @  
Von Torgau nach Wittenberg über Philadelphia (USA)

... so könnte die Überschrift dieses Briefes lauten, der auf Grund der fehlenen Verschlußklappe und einiger nicht lesbarer Stempel nicht vollständig erklärt werden kann. Die ersichtlichen Teile zeigen aber trotzdem den Transportweg.

Der Brief wurde am 22.7.1892 von Torgau nach Philadelphia (USA) gesandt, wo er am 2.8.1892 einging. Da er trotz einiger Zustellversuche (26.8.92, 9.9.92) nicht zugestellt werden konnte, wurde er nach Torgau zurückgesandt. Nach Eingang in Torgau am 4.10.1892 10-11V wurde der Brief noch am gleichen Tage nach Wittenberg nachgesandt, wo er laut Eingangsstempel am 4.10.92 8-12N einging.



74 Tage mußte Hochwürden auf den Brief warten, was man aber in diesem Fall nicht der Post anlasten konnte.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 05.05.2012 10:57:57 Gelesen: 626119# 65 @  
Hallo zusammen,

durch die Überschrift des letzten Beitrages fiel mir eine Ansichtskarte mit der Abbildung des regen Kutschenverkehrs im Jahre 1904 ein. Urgroßvater lebte in der Nähe von Granada in Südspanien. Eine Karte, die er von dort an Großmutter schickte, ist wohl in den falschen Postsack geraten. Sie ging zunächst versehentlich nach New York, bevor sie nach Deutschland weitergeschickt wurde. Leider hat irgendjemand die Briefmarke abgelöst.



Viele Grüße
Volkmar
 
Rore Am: 05.05.2012 13:28:12 Gelesen: 626111# 66 @  
Hier wußte der Postbeamte nicht, wo dieser Ort ist und schickte das Aerogramm nach Waterloo in Belgien mit entsprechender Kodierung

Gruß
Rore


 
volkimal Am: 05.05.2012 13:49:07 Gelesen: 626107# 67 @  
@ Rore [#66]

Hallo Rore,

dass dieser Brief falsch geschickt worden ist, hätte ich nicht erkannt, da ich die belgische Kodierung nicht kenne. Sind auf der Rückseite des Briefes noch irgendwelche Hinweise?

Viele Grüße
Volkmar
 
Rore Am: 05.05.2012 15:28:55 Gelesen: 626092# 68 @  
@ volkimal [#67]

Nein, normal hätten auf der Rückseite Buchstaben Kominationen sein müssen.

Gruß
Rore


 
Jürgen Witkowski Am: 05.05.2012 15:51:10 Gelesen: 626087# 69 @  
@ Rore [#68]

Die Kodierung auf der Vorderseite stammt unzweifelhaft von der belgischen Post, während die drei Stempel auf der Rückseite aus amerikanischen Briefsortieranlagen stammen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Rore Am: 05.05.2012 16:18:23 Gelesen: 626083# 70 @  
@ Concordia CA [#69]

Ja, die Kodierungen sind mir bekannt.

Gruß
Rore
 
kauli Am: 05.05.2012 17:44:24 Gelesen: 626070# 71 @  
@ volkimal [#62]

Hallo Volkmar,

solche Stempel mit Strassenangabe wirds auch nicht so häufig geben. Habe aber noch was entsprechendes in der Sammlung gefunden. Einmal mit dem Hinweis Hobrechtstr, in Neukölln. Da ist sogar vermerkt " Dem Verwalter nicht bekannt". Jetzt müßte man nur noch wissen, was das für ein Gebäude war.



Die Amalienstr war in Lichterfelde unbekannt, daher der Stempel. In Lankwitz schon, und daher denke ich das die Karte doch noch zugestellt wurde.



Viele Grüße
Dieter
 
volkimal Am: 06.05.2012 16:12:19 Gelesen: 626027# 72 @  
Hallo Dieter,

schön, dass Du auch zwei Belege mit Stempeln mit Strassenangabe zeigst.

Da ich beim letzten Mal eine Karte nach Amerika gezeigt habe, heute noch ein Brief in diese Richtung. Mein Vater spricht die Welthilfssprache Esperanto und hatte dadurch Kontakt in sehr viele Länder. Diesen Brief mit einer Einzelfrankatur 30 Pfg. Heuß schickte er in die USA. Leider hat er keine Marke mit Floureszenz verwendet, aber auch so ist es eine schöne Frankatur.



Das Porto setzt sich folgendermaßen zusammen: Drucksachen (Ausland): 10 Pfg. + Luftpostzuschlag je 5 Gramm (USA) 20 Pfg. "Unclaimed", das angekreuzte Wort im lila Stempel bedeutet "unzustellbar".

Ich wünsche noch einen schönen Sonntag
Volkmar
 
drmoeller_neuss Am: 06.05.2012 20:10:33 Gelesen: 626002# 73 @  
Hier zeige ich ein Aerogramm vom 10. März 1988 aus Althütte. Am 18. März 1988 ist der Brief in Wewak und am 22. März in Goroka auf Papua-Neuguina eingetroffen. Leider konnte man in Goroka kein Postfach mit dem Empfängernamen finden, so ging es gleich wieder zurück nach Deutschland.

Interessant sind die Retour-Stempel mit dem ausgestreckten Finger nach amerikanischem Muster.



 
Postgeschichte Am: 06.05.2012 23:15:16 Gelesen: 625986# 74 @  
Ein Brief des Königlichen Amtsgericht in Charlottenburg1, der am 26.4.1897 als Ortsbrief (frei lt. Avers. No. 21) auf die Reise ging, war 4 Tage unterwegs und bereitete bei der Zustellung einige Mühen, erreichten aber den Empfänger trotzdem nicht.



In Charlottenburg 1, am 26.4.97 - 5-6 N. aufgegeben, konnte der Empfänger in der Wilmersdorfer Str. 121 nicht ermittelt werden. Welche Stationen er nach diesem Zustellversuch durchlief, offenbart die Rückseite:



1. Bestellt von Charlottenburg 1 - 26/4.97 - 6 1/4 - 7 1/4 N.
2. Empf. Wilmersdorferstr. 121 mit Hilfe des Hausmeisters nicht zu ermitteln, Unterschrift
3. Bestellt von Charlottenburg 1 - 27/4.97 - 2 - 3 N.
4. Polizeilich nicht ermittelt / P.A. 1, Charlottenburg 27.4.
5. Bestellt von Charlottenburg 4 - 27/4.97 - 4 1/4 - 5 1/4 N.
6. Aufruf erfolglos / Charlottenburg 4
7. WILMERSDORF bei BERLIN - 28/4.97 - 2-3- N.
8. In Wilmersdorf polizeilich unbekannt. Unterschrift 29.4.
9. Bestellt von Charlottenburg 1 - 30/4.97 - 8 1/2 - 9 3/4 V.

Der Brief ging am gleichen Tag dem Königl. Amtsgericht Charlottenburg wieder zu (s. Eingangsstempel Vorderseite).

Damit die Stempel und Vermerke lesbar sind, habe ich die Rückseite auch einmal kopfstehend dargestellt.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
stephan.juergens Am: 13.05.2012 11:06:46 Gelesen: 625813# 75 @  
Hallo Volker,

hier ein Dienstbrief aus Württemberg. Vorderseite ist m.E. noch ganz harmlos, aber die Liste der Unterschriften auf der Rückseite ist lang.

Gruß
Stephan



 
volkimal Am: 13.05.2012 11:13:46 Gelesen: 625811# 76 @  
@ stephan.juergens [#75]

Hallo Stephan,

Du hast recht, die Rückseite ist in diesem Fall sehr interessant. Damit man sie besser lesen kann, habe ich sie einmal um 180° gedreht.



Vielen Dank fürs Zeigen
Volkmar
 
volkimal Am: 18.05.2012 15:53:30 Gelesen: 625597# 77 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief ist ziemlich schlecht erhalten. Da ihn aber mein Urgroßvater geschrieben hat und er an Onkel Hans (der Bruder von Großvater) ging, ist er für mich doch von Bedeutung.



Die ursprüngliche Adresse "Gent, Genesungsstelle, Palais des fetes" ist blau durchgestrichen. Als neue Adresse ist in blau angegeben "Zum Regiment 201, 5. Comp.". Dort angekommen durchlief der Brief nacheinander alle Kompanien. Deshalb die verschiedenen handschriftlichen Angaben "nicht 5/201", "nicht 1/201" usw. Zweimal wurde dabei ein Stempel eingesetzt: "Nicht 3. Comp." und " Nicht 4. Komp. / Res. Inf. Rgt 201". Nachdem der Brief vergeblich alle Kompanien durchlaufen hatte, wurde er zu Urgroßvater zurückgeschickt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 26.05.2012 19:25:24 Gelesen: 625300# 78 @  
Hallo zusammen,

damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät, mal wieder ein Brief aus meiner Sammlung. Dieser Brief ist gleichzeitig nachfrankiert, nachgeschickt und zurückgeschickt:



Ich versuche den Brief einmal zu beschreiben, bin mir an manchen Stellen aber nicht sicher. Wenn Ihr etwas ergänzen/bestätigen oder widerlegen könnt macht es bitte.

Der Brief wurde aufgegeben in Neustadt am Rübenberge 23, Stempeldatum "7/.-1.77"
Die Marke unten links ist abgestempelt in Wunstorf 1, Stempeldatum "27.-1.77".
In Neustadt am Rübenberge wurden 33 umliegende Dörfer eingemeindet. Daher die Postamtsnummer 23 obwohl der Ort 1977 nur 37.000 Einwohner hatte.

Freigemacht war der Brief als normaler Inlandsbrief mit 50 Pfg. Als Luftpostbrief in die USA waren 90 Pfg. erforderlich. (Brief 70 Pfg. + 20 Pfg. Luftpostzuschlag)
Wie kam das fehlende Porto auf den Brief? Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) Entweder ging der Brief an den Absender zurück, damit dieser das fehlende Porto nachklebt.
2) Bei der entsprechenden Stelle der Post wurde das Porto nachgeklebt und der Portofehlbetrag wurde beim Absender abkassiert.
In diesem Fall gehe ich vom 1. Fall aus, denn erstens wurden 10 Pfg. zuviel aufgeklebt und zweitens - wenn das Datum der beiden Stempel stimmt - waren 20 Tage dazwischen.

Am 9. Februar kommt der Brief in Tacoma in den USA an oder wurde von dort weitergeschickt. Die neue Adresse steht auf dem Aufkleber . Kann mir jemand bestätigen, dass es sich um eine militärische Adresse handelt und evtl. etwas näheres dazu sagen?
Der zweite Stempel auf der Rückseite vom 12. Februar kommt von der "U.S. ARMY AIR FORCE / POSTAL SERVICE". Weiterhin wurden fünf Datumsstempel zwischen dem 17. Februar und dem 3. Mai abgeschlagen. Daneben noch ein Stempel "T5" und direkt darunter ein Stempel, den ich nicht erkennen kann. Da der Brief in Amerika nicht zugestellt werden konnte, ging er schließlich nach Deutschland zurück.

Viele Grüße und ein schönes Pfingstwochenende
Volkmar
 
volkimal Am: 26.05.2012 19:31:55 Gelesen: 625298# 79 @  
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage vergessen. Was bedeuten die drei Buchstaben "DEL" oder "DEC" unten links im Kreis?

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 26.05.2012 20:59:26 Gelesen: 625285# 80 @  
@ volkimal [#79]

Hallo Volkmar,

vermute, daß es sich um die Abkürzung "DEL" für "delay" = Verzögerung handelt, da zwischen dem Stempelabschlag 3. MAY 1977 zum vorhergehenden 17. Februar fast drei Monate lagen.

Wenn Du etwas vergessen hast und noch keiner geantwortet hat, kannst Du Deinen Beitrag ändern, in dem Du den Schraubenschlüssel über Deinem letzten Beitrag anklickst.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 02.06.2012 18:07:20 Gelesen: 625087# 81 @  
@ Postgeschichte [#80]

Hallo Manfred,

das "DEL" für "delay" = Verzögerung wäre eine Erklärung. Danke!

Der Schraubenschlüssel war mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Ich habe ihn vorhin gleich einmal ausprobiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Germaniafan Am: 20.06.2012 22:35:13 Gelesen: 624521# 82 @  
Heute eine Ansichtskarte aus Bad Nauheim vom 17.06.1908, portorichtig frankiert mit einer 10 Pfennig Germania Mi.Nr. 86 Ia. Da die Absenderin (Ruth) auf der Karte fälschlicherweise ihre Hoteladresse (Bad Nauheim Hotel Augusta Victoria) ins Adressfeld schrieb wurde die Karte wohl ans Hotel zurück geschickt. Nach diesem Fehlversuch wurde die Karte wahrscheinlich einfach bei der Heimreise per Schiff in die USA mitgenommen, mit einer neuen Adresse beschrieben (Breslin Hotel, Lake Hopatcong New Jersey) und in New York ? abgegeben. Ankunftstempel Mount Arlington 22. Juli 1908. Die Karte zeigt einen etwas unsauber abgeschlagenen roten Stempel "Forw(arded)N.Y.", sowie einen unleserlichen Rechteckstempel.





Ein sicher nicht alltäglicher Beleg.

Schöne Grüße
Guido
 
volkimal Am: 10.07.2012 15:43:03 Gelesen: 624116# 83 @  
@ Germaniafan [#82]

Hallo Guido,

eine schöne Karte und wieder einmal ein Grund fürs Zurückschicken, den ich noch nicht kannte. Ein deutsch sprechender Absender käme wohl nicht auf die Idee, an der Stelle der Anschrift den Absender einzutragen.

Gut, dass der Postbeamte aufgepasst hat und die Karte zurückgeschickt hat. Was wäre passiert, wenn die Karte direkt nach New York geschickt worden wäre?

Viele Grüße und danke fürs Zeigen
Volkmar
 
Pommes Am: 20.07.2012 20:58:17 Gelesen: 623925# 84 @  
Einen wunderschönen Abend wünsche ich,

hier mal ein ausländischer Beleg, um ein wenig Abwechslung in das Thema zu bringen.

Ein Brief von Gorzów Wielkopolski nach Deszczno, der aber nach 22 Tagen unzustellbar wieder zurück kam.




Den Rückschein zum Einschreiben hätte man sich in diesem Fall sparen können, er kam zeitgleich mit der Originalsendung zurück, wurde aber immerhin separat durch die polnische Post behandelt. Er hatte seine Berechtigung aber immerhin um den/die Kugelschreiber "warmlaufen" zu lassen. :-) .



Zu den einzelnen Eintragungen mangelt es mir leider an den erforderlichen Polnischkenntnissen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Manne Am: 22.07.2012 11:19:57 Gelesen: 623858# 85 @  
Hallo zusammen,

habe geraden diesen Beleg in meiner Sammlung entdeckt. Könnte auch beim Thema "Kurioses" passen. Dem Mann wurde eine Musterkarte für gute Kleidung am 19.10.1956 zugesandt. Leider war der Mann zwischenzeitlich verstorben.

Gruß
Manne






 
volkimal Am: 07.10.2012 19:19:29 Gelesen: 622310# 86 @  
Hallo zusammen,

zum Thema "Zurück und nachgeschickt" habe ich einige Zeit nichts geschrieben. es lag daran, dass ich letzten Montag bei der Poststempelgilde in Soest einen Vortrag zu diesem Thema gehalten habe. Deshalb wollte ich vorher nicht zu viel im Forum zeigen.

Vor dem Vortrag habe ich meine Belege eingescannt und erst einmal sortiert. Es ist folgendes System dabei herausgekommen:

1. Todesfälle
2. Empfänger verreist oder umgezogen
3. Anschrift unklar oder fehlerhaft
4. Anschrift korrekt, dennoch zurück
5. Nachporto
6. Verschiedene Fälle

Die Belege zum Thema Nachporto hätten auch in die anderen Kategorien gepasst. Es gibt aber beim Nachporto so interessante Fälle, dass ich ein eigenes Kapitel daraus gemacht habe. Wahrscheinlich gibt es später noch weitere Sonderkapitel - ich konnte in Soest aufgrund der Fülle das Materials nur die beiden ersten Punkte besprechen.

Einige meiner Belege zum Thema "Todesfälle" habe ich schon gezeigt. Von den Lesern sind weitere Beispiele gezeigt worden.

Von mir an dieser Stelle noch ein paar weitere. Innerhalb des Punktes Todesfälle kann man noch unterscheiden zwischen

1) hanschriftlichen Vermerken [#562], [#48],
2) Hinweisstempeln [#51], [#58]
3) Hinweiszetteln.

Die Zahlen in den Klammern geben meine Belege an, die ich schon gezeigt habe.

Zu den ersten beiden Fällen je ein weiteres Beispiel:



Nach dem Tode des Bruders meines Großvaters, ging diese Karte mit dem handschriftlichen Vermerk "Empf. verstorben" an die Absenderin zurück.



Dieses ist der einzige Brief in meiner Familiensammlung mit dem "Auswahlstempel", bei dem "Verstorben" angekreuzt ist. Leider ist der Stempel etwas blass.

Neben dem Hinweis "verstorben" tragen beide Belege natürlich noch einen "Zurück"-Stempel.

Soviel für heute. Demnächst geht es weiter.

Volkmar
 
Mozart Am: 07.10.2012 20:22:15 Gelesen: 622295# 87 @  
I gave a letter to the postman, he put it in his sack
But in early next morning, he brought my letter back

She wrote upon it
Return to sender, address unknown
No such number, no such zone ...

Das Thema hat schon jemand vor uns behandelt ... besungen!

Auf dem Brief sehen wir "THE POINTING HAND"!


 
volkimal Am: 07.10.2012 21:02:01 Gelesen: 622283# 88 @  
@ Mozart [#87]

Hallo Mozart,

das ist ja einmal eine nette musikalische Ergänzung zu dem Thema. Ich habe das Lied zwar schon gehört, aber mir war der Text nicht bewusst. Beim nächsten Vortrag in Soest (15. April 2013) werde ich es bestimmt als Eingangsmelodie einbauen.

Vielen Dank
Volkmar
 
Mozart Am: 07.10.2012 21:49:51 Gelesen: 622268# 89 @  
@ volkimal [#88]

Gern geschehen!

Bei der Gelegenheit noch ein Retourbrief, diesesmal aus meiner Heimat:



Mein Brief wurde am 06.07.1962 (Ersttag) in Salzburg gestempelt! In Palma bekam er den Vermerk "Return to Sender".

Frankiert mit der ANK 1151, "100. Todestag von Friedrich Gauermann", ein 3-er Streifen und eine Einzelmarke.
 
LOGO58 Am: 08.10.2012 17:37:49 Gelesen: 622206# 90 @  
@ volkimal [#86]
@ Mozart [#87]

Hallo,

ich gebe ja zu, dass der von mir gezeigte Beleg „provoziert“ ist und nicht aus dem ganz "normalen" postalischen Alltag stammt, obwohl er original gelaufen ist, aber trotzdem vielleicht den philatelistischen Puristen mit dem Kopf schütteln lässt. Aber irgendwie ein schönes Stück mit einer netten Geschichte.



Ich wollte 1985 (das ist auch schon wieder 27 Jahre her!) unbedingt die 70 Pf. - Postkarte Berlin (Ganzsache Mi.Nr. P 123I) mit Stempel aus Berlin ins Ausland verschicken und die Karte auch wieder zurück bekommen. Also Karte schreiben, eigenen Absender angeben und an Freunde in West-Berlin schicken. Die haben die Karte in einen Briefkasten eingeworfen und dann ging die Karte auf die Reise. Dass sie wie geplant zurückgekommen ist, sogar mit einer „pointing hand“, kann man wohl in die Rubrik „Anschrift unklar oder fehlerhaft“ ;-) einordnen. Heute würde ich einen solchen Aufwand nicht mehr betreiben, aber damals war das wohl meinem jugendlichen Alter zuzuschreiben.

Ich bitte um Nachsicht, dass ich noch heute aktuelle Daten unkenntlich gemacht habe.

Viele Grüße
Lothar
 
volkimal Am: 09.10.2012 08:47:44 Gelesen: 622157# 91 @  
@ Mozart [#89]

Hallo Mozart,

der Brief aus Deiner Heimat ist kaum zu erkennen. Es wäre besser, wenn Du ihn mit einer etwas höheren Auflösung einstellst.

@ LOGO58 [#90]

Hallo Lothar,

dass wir Briefe wieder zurück haben wollen, ist doch ganz normal. Nur dadurch gibt es viele Belege, die man sonst kaum oder gar nicht finden würde. Beispielsweise die erste Karte, die ich zu diesem Thema gezeigt habe [#252] ist auf dieselbe Weise entstanden.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 13.10.2012 12:45:45 Gelesen: 622024# 92 @  
Hallo zusammen!

Hier auch noch ein Beleg zu diesem Thema, sicherlich wie auch vorher schon von Volkmar und Lothar beschrieben ein "gemachter" Beleg eines Luftpostsammlers der ihn zurück haben wollte.



Interessant ist hierbei aber zum Einen, dass damals das Postamt in San Francisco extra eine Stempelmaschine hatte mit einem Entwerter der neben der "pointing hand" auf die Rücksendung hinweist.

Zum anderen scheint die hier von unserem Absender angeschriebene Anschrift "SAN FRANCISCO, 1 POSTOFFICE 1" Anlass zu sehr viel postalischer Ermittlungsarbeit gewesen zu sein, so dass sich der Postmaster "Lim P. Lee" einen extra Stempel anfertigen ließ in welchem er darauf hinweist, dass es sich hier um ein Bürogebäude handelt und die Post an die jeweilige Firma oder das Büro zu richten ist!



Gruß,
Peter
 
LOGO58 Am: 14.10.2012 14:36:53 Gelesen: 621937# 93 @  
Hallo,

hier zwei Stücke aus dem postalischen „Alltag“:

Dieser Brief wurde aus einem ganz einfachen Grunde zurück geschickt: Wie auf der Rückseite handschriftlich vermerkt, war der Empfänger schlichtweg unbekannt verzogen.



Und aus der Neuzeit ein Aufkleber der Deutschen Post, durch den mitgeteilt wird, dass an dem zu entrichtenden Entgelt für die Sendung ins Ausland 2,00 EUR fehlen.



Viele Grüße
Lothar
 
volkimal Am: 15.10.2012 10:25:57 Gelesen: 621846# 94 @  
@ LOGO58 [#93]

Hallo Lothar,

der untere Brief gefällt mir wegen des Aufklebers besonders gut. Ich habe zwar Briefe, bei denen das Porto nachträglich aufgeklebt wurde, diesen Aufkleber kannte ich aber noch nicht.

Danke fürs zeigen
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 15.10.2012 10:56:15 Gelesen: 621835# 95 @  
@ volkimal [#94]

Nach meinem "Fundus" gibt es diesen Zettel seit mindestens 2009.
 
volkimal Am: 15.10.2012 11:08:31 Gelesen: 621832# 96 @  
Hallo zusammen,

gestern fand ich den folgenden Brief, der für mich ein interessanter Beleg zum Thema "Zurück und nachgeschickt" ist. Allerdings ist mir noch einiges unklar.



Der Brief wurde bei der US-Post in Deutschland aufgegeben. Als Absendeort ist München angegeben. Die APO-Nummer ist leider unklar (evtl. 405) - welche APO-Nummer hat München?

Der Brief sollte an den Absender zurück gehen, um die fehlenden 2 ct. Porto nachzukleben. Da der Post die Angabe des Absenders "98 General Hospital München" nicht ausreichte bekam der Brief den Stempel "To avoid delay ..." - frei übersetzt: "Um Verzögerungen zu vermeiden soll vom Absender die vollständige militärische Adresse angegeben werden".

Wer kann die handschriftlichen Vermerke oben links (Vorderseite) und in der Mitte (Rückseite) lesen?

Zusätzlich weiß ich nicht, ob der Brief überhaupt nachfrankiert und zugestellt wurde. Welche Marken sollen nachträglich aufgeklebt worden sein - die beiden oben rechts ? Wie hoch war das Porto für solch einen Brief innerhalb Deutschlands?

Es wäre schön, wenn ihr meine Fragen beantworten könntet.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 15.10.2012 12:43:21 Gelesen: 621817# 97 @  
@ volkimal [#96]

Hallo Volkmar,

viele "Rätsel" auf diesem interessanten Beleg!

Ein wenig kann ich zur Aufhellung beitragen. Der handschriftliche Vermerk auf der Vorderseite links oben lautet "not on duty" - nicht im Dienst. Der auf der Rückseite ist eine richtige Kopfnuss, zumindest das erste Wort.
?... turns, zweite Zeile "return address" - Rücksendeadresse.

München hatte zu jener Zeit, soweit ich heraus fand, die APO no. 403, könnte durchaus auch passen. Interessant ist noch der Absender, ein LtCol (Lieutenant Colonel - Oberstleutnant) Kothe, RNA. RNA steht vermutlich für Royal Norvegian Army, also ein Norwegischer Offizier, der sich zu jener Zeit im amerikanischen Krankenhaus in München befand, und eventuell mit den genauen US Verfahren nicht so vertraut war?

Gruß,
Peter
 
DL8AAM Am: 16.10.2012 14:25:03 Gelesen: 621702# 98 @  
Nicht ganz "zurück und nachgesandt", aber da wir im Bereich der Unzustellbarkeit sind und ich wegen dieses einen Belegs nicht gleich einen neuen Thread eröffnen möchte, zeige ich ihn doch hier. Hoffe es ist nicht ganz OT ?



Sendung aus den USA, Poststempel vom Briefzentrum Van Nuys, CA (Van Nuys P&DC, Santa Clarita) "VAN NUYS CA 914 7B" vom 14. März 1990 nach Heiligenstadt (DDR). Scheinbar war die Adresszeile "5630 GDR" für die Sortierung auf den ersten Blick nicht sauber identifizierbar, so dass die Sendung zur weiteren Ermittelung an das Nachforschungszentrum der US Post in St. Paul, Minnesota weitergeleitet wurde. In den USA heissen diese Stellen "Dead Letter Office", neuerdings aber umbenannt in "Mail Recovery Center (MRC)". Neben dem in St. Paul gibt es für die gesamten USA nur noch ein weiteres in Atlanta, Georgia.



Rückseitig wurde der Stempel "ST. PAUL, MN DEAD MAIL UNIT / 55101" am 02.07.1990, d.h. knapp 4 Monate später, abgeschlagen, zusätzlich kann man übrigens Öffnungsspuren bzw. das Klebeband vom Wiederverschluß oben erkennen. Ob der Stempel die Öffnung oder (vermutlich) die erneute Absendung widerspiegelt ist mit derzeit noch nicht eindeutig klar.

Dieser Stempel hat in Deutschland übrigens auch ein Äquivalent, siehe



http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/28178

Bei uns heißt die zuständige Stelle "Servicecenter Briefermittlung" und sitzt in Marburg.

Neben den Datumsstempel sieht man mindestens fünf Zweibuchstaben- bzw. Ziffernstempel (K2, KC, P3, RB, W2) der Letter Sorting Machine (LSM) auf der Rückseite, wobei die jeweilige Kombinationen einen bestimmten Mitarbeiter, der die LSM bedient, identifiziert und für wohl mindestens fünf separate LSM-Durchläufe stehen. Weitergehende Literatur zu diesen LSM-Kennstempeln habe ich noch nicht gefunden, u.a. inwieweit diese Stempel bis auf den Ort der LSM runtergebrochen werden könnten?



Gruß
Thomas
 
Wachauer Am: 16.10.2012 17:44:27 Gelesen: 621665# 99 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte euch gerne einen zum Thema passenden Beleg aus meiner Heimatsammlung zeigen - auch für unsere deutschen Sammlerfreunde möglicherweise von Interesse, stammt er doch aus der "Ostmark-Zeit":



Postkarte 6 Pfennig, entwertet mit Maschinwerbestempel Krems (Donau) vom 28.5.1938
am 29.5. Hoheneich
31.5. Grossau bei Raabs
2.6. Garsten
3.6. Waidhofen an der Thaya
4.6. Windigsteig
4.6. wieder Hoheneich
8.6. Güntersdorf
9.6. Kirchberg am Wagram ... zurück nach Krems

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
jürgenw Am: 17.10.2012 03:18:10 Gelesen: 621620# 100 @  
Hallo Gemeinde,

hier eine Karte vom 14.01.1900. Sie ging von Trier nach Dresden. Der Empfänger war in Dresden nicht zu ermitteln (violetter Aufkleber).

Die Karte Wurde nach Leipzig weitergeleitet. Leipzig war die Stadt der Verlage. Dort war der Empfänger auch nicht zu ermitteln (oranger Aufkleber). Somit wurde die Karte an den Empfänger zurück geschickt.


 
Carolina Pegleg Am: 17.10.2012 03:30:27 Gelesen: 621620# 101 @  
@ volkimal [#96]

Hallo Volkmar,

viel weiteres kann ich zu dem Brief leider auch nicht sagen, da ich die entscheidenden Teile leider auch nicht entziffern kann. Mit "returned for postage" werden hier auch heute noch Briefe gestempelt, die an den Absender zurückgehen weil sie nicht- oder unterfrankiert nicht weiter befördert werden können. Nachdem der ursprüngliche Absender das Porto ergänzt hat, kann der Brief dann wieder aufgegeben werden. Man kann dies gut erkennen bei Briefen, bei denen der Stempel "returned for postage" teilweise mit den Marken überklebt ist. Hier wurde der Brief anscheinend unfrankiert aufgegeben. Offenbar gab es dann das zusätzliche Problem, das der Brief nicht ohne weiteres an den Absender zurück geschickt werden konnten, da es an einer vollständigen Feldpostadresse fehlte, d.h. Angabe der APO Nummer. Das erklärt dann den zweiten Stempel mit dem Hinweis an den Empfänger auf den Absender einzuwirken, dass dieser eine vollständige Feldpostadresse angeben soll.

Die U.S. Feldpostämter operieren technisch gesehen als US "Inlandspostämter", d.h., Briefe können aus dem Ausland in die USA zum Inlandstarif geschickt werden. Briefe in andere Länder als die USA müssen grundsätzlich zum Auslandstarif frankiert werden, da die Post im Postsack in die USA geht, dort sortiert und wieder auf regulärem Wege weitergeleitet wird. In mehreren Länder, unter anderem Deutschland, gab es allerdings Abkommen, das die Post die an das Gastland ging direkt an die lokale Post übergeben werden konnte, und nicht erst zurück in die USA gehen musste. Dann konnte ebenfalls das US Inlandsporto verwendet werden. Daher ist der Brief korrekt mit 3c US Inlandsporto zur damaligen Zeit frankiert.

OK. Kurze Antwort soweit. Vielleicht fällt mir mit Nachdenken noch etwas anderes ein. Ich werde in meinen Büchern auch noch einmal APO40"?," und das 98th General Hospital, aber München wird schon richtig sein. Die Handschrift des Absenders ist jedenfalls definitiv deutsch. Jetzt muss ich zum Fernsehen und unsere Wahlkampfdebatte schauen.

Arno
 
steppenwolf Am: 17.10.2012 13:53:06 Gelesen: 621576# 102 @  
Eine Stempelorgie, auf einem Brief von Prag nach Wien. Zuerst Empfänger nicht zu ermitteln, und dann auch noch der Absender unbekannt. Da frage ich mich: Wo war der Brief die ganze Zeit?


 
steppenwolf Am: 17.10.2012 14:11:51 Gelesen: 621570# 103 @  
Ein weiterer Beleg, hier war es der Name des Ortes der zu Schwierigkeiten führte. Der Brief wurde alle möglichen Varianten des Namens weitergeleitet. Dazu diverse Durchgangsstempel.


 
LOGO58 Am: 18.10.2012 16:59:14 Gelesen: 621462# 104 @  
Hallo in die Runde,

hier ein Brief, bei dem die Annahme wegen Nachgebühr verweigert wurde und der zurück an den Absender ging.

Die Grenzschutzstelle Kupfermühle an der deutsch-dänischen Grenze, eine Dienststelle der Behörde Bundesgrenzschutz, wollte der Ausländerbehörde der Stadt Kiel (eine Landesbehörde), eine ich hoffe doch wichtige Mitteilung machen. Im Dezember 1981 kostete ein Brief bis 20 g im Fernverkehr 60 Pf. So wurde denn auch der Brief mit einer Marke zu 60 Pf. beklebt. So weit, so gut.



Offensichtlich bemerkte jemand bei der Behörde Deutsche Bundespost, dass etwas mit dem Brief nicht in Ordnung war (vielleicht zu schwer?) und „verhängte“ eine Nachgebühr.

Die zu bezahlen war die Ausländerbehörde aber nicht bereit und damit ging der Brief zurück an den Absender.



Im postalischen Alltag war da wohl alles korrekt. Aber irgendwie wiehert im Hintergrund der Amtsschimmel. Und jetzt müsste mir nur noch jemand erklären, wie sich die Nachgebühr zusammensetzt.

Viele Grüße
Lothar
 
EdgarR Am: 20.10.2012 11:23:25 Gelesen: 621375# 105 @  
Keine Stempelorgie wie in [#102] - hier genügte ein einziger Stempel um die Postkarte fast vollständig "auszufüllen":



Mit diesem einen Stempel sind aber auch alle denkbaren Wechselfälle des Lebens abgedeckt!

- Empf. unbekannt
- Abgereist ohne Hinterlassung (neuer) Adresse
- nicht abgefordert
- Empf. verstorben
- unvollst. / unzureichende Adresse
- Ann. verweigert


Oder fällt jemand NOCH ein Grund ein, ein Poststück nicht zuzustellen? ;->

Wenn ich das Ding so betrachte, dann habe ich doch glatt den Eindruck, die deutsche Stempelmaschine in Köln habe sich schon vorab mit einem möglichst bescheidenen Eckchen der Karte begnügt, um den spanischen Kollegen nur ja genug Platz zu lassen.

Phile Grüße
EdgarR
 
Manne Am: 20.10.2012 11:48:03 Gelesen: 621371# 106 @  
Hallo zusammen,

diesen Beleg vom 14.08.1945 konnte ich beim gestrigen Tauschabend erwerben, passt in die Heimatsammlung.

Herr Schreiber war Prokurist bei der Fa. Mauthe in Schwenningen. Vermutlich war er eine gewisse Zeit in Zürich, dann aber wieder abgereist. Aus diesem Grund wurde ihm der Brief nach Schwenningen nachgesandt.

Die Handschriftliche Notiz des Postbeamten:

(Zur ... Weiterleitung an Herrn E.H. Schreiber i / F Mauthe Schwenningen a/N).

Der Brief wurde geöffnet. Nachporto für die Nachsendung wurde dann auch erhoben.

Gruß
Manne



 
volkimal Am: 20.10.2012 13:44:19 Gelesen: 621355# 107 @  
Hallo zusammen,

ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Mühe sich die Post früher mit zurück- bzw. weitergeschickter Post gemacht hat. Ihr habt wieder sehr schöne Belege gezeigt - vielen Dank an alle! Auch finde ich die Ursachen für das Hin- und Herschicken wie z.B. eine unsauber geschriebene Adresse [#103] sehr interessant. Dein Hinweisstempel EdgarR schlägt den mir bisher bekannten Größenrekord eindeutig [#105].

@ Manne [#106]

Manne, du schreibst "Nachporto für die Nachsendung wurde dann auch erhoben.". Es war kein Nachporto für die Nachsendung, sondern der Brief war von vornherein unterfrankiert. Wie viel Porto eigentlich für einen Brief von England in die Schweiz erforderlich waren kann ich nicht sagen. Der 6-eckige T-Stempel ist ein typischer englischer Stempel bei unterfrankierten Briefen. Vergleiche z.B.
http://briefmarken.delcampe.de/page/item/id,187406976,var,N-110-obl-WIMBLEM-25-AP-05-sLettre-v-Paris-TAXEE-50c-par-TTx-Yv-37-annul-triangle,language,G.html

In der Schweiz wird es jetzt komplizert: Die untere Porto-Marke trägt den Stempel "ZÜRICH (?) 12 BRIEFAUSGABE".

Da der Brief nicht zugestellt werden konnte, wurde das Nachporto durch den Stempel "UNGÜLTIG" aufgehoben. Normalerweise wäre der Brief dann an die neue Adresse weitergeschickt worden und dort würde das Nachporto erneut erhoben.

Wieso jetzt ein zweites Mal eine Schweizer Porto-Marke aufgeklebt wurde ist mir nicht klar. Sie trägt diesmal den Stempel "ZÜRICH 1? HOTTINGEN". Diese Porto-Marke wurde nicht als ungültig gestempelt. Scheinbar hat irgendwer das Nachporto bezahlt. Nachdem der Brief nach Deutschland weitergeschickt wurde ist zumindest kein Nachporto mehr erhoben worden.

@ Carolina Pegleg [#101]

Arno, habe Dank für Deine Antwort. Das ist natürlich möglich, dass der Brief überhaupt nicht frankiert war. Ich hatte bisher gelesen "due 2 ct.", es könnte aber auch eine unsaubere geschriebenes "due 3 ct." sein.

Was hältst Du von der Vermutung, von Peter [#97]: "RNA steht vermutlich für Royal Norvegian Army, also ein Norwegischer Offizier, der sich zu jener Zeit im amerikanischen Krankenhaus in München befand."?

Viele Grüße und nachmals herzlichen Dank fürs zeigen
Volkmar
 
volkimal Am: 20.10.2012 14:00:48 Gelesen: 621349# 108 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich gestern bekommen. Wenn man die Anschrift sieht ist es verständlich, dass ich Absender und Anschrift geschwärzt habe.



Die Rückseite des Briefes ist leer. Wenn man den Brief gegen das Licht hält, so steht unten im weißen Zurück-Aufkleber das Datum "16.10.". Die Erklärung des Briefes möchte ich noch etwas zurückstellen. Mich würde interessieren, ob man solch einen Brief erklären kann ohne seine Geschichte zu kennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Carolina Pegleg Am: 20.10.2012 15:32:34 Gelesen: 621335# 109 @  
@ [#101]

Hauptort des APO 407 war ab März 1947 Pasing, dann ab Januar 1952 München. Eines der Zweigpostämter, APO 407, Unit 7 war ab etwa Dezember 1950 in Schwabing beim 98th General Hospital eingerichtet. Ich glaube nicht das die Abkürzung RNA für königliche-norwegische Armee steht, kann aber auch nicht sagen was es meint. Vor dem RNA steht meiner Meinung nach US. Es mag auch RNH und nicht RNA heissen (im Vergleich zu den anderen A und H Grosbuchstaben), aber die Handschrift ist schlecht zu lesen.
 
volkimal Am: 27.10.2012 09:17:33 Gelesen: 621016# 110 @  
@ volkimal [#108]

Hallo zusammen,

leider hat bisher keiner auf den Beitrag [#108] reagiert. Deshalb werde ich etwas konkreter:

1) Wer hat den Brief geprüft? Er weist keinerlei Öffnungsspuren auf.
2) Wieso ist der Brief nicht frankiert?

@ Carolina Pegleg [#109]

Vielen Dank für die Info!

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 27.10.2012 09:30:25 Gelesen: 621011# 111 @  
[#108]

Hallo volkimal,

ich denke der Brief wurde von einem Verwandten eingeworfen, aber der Empfänger war zwischenzeitlich entlassen worden. Die JVA hat den Brief geprüft, bzw. von der Entlassung gewusst.

Gruß
Manne
 
volkimal Am: 27.10.2012 09:55:25 Gelesen: 621006# 112 @  
@ Manne [#111]

Hallo Manne,

richtig vermutet! Ich denke mit "eingeworfen" meinst Du, dass der Brief direkt in der JVA abgegeben wurde.

Jetzt alles was ich zum Brief sagen kann:

Zur JVA Büren: Nach Wikipedia: Die JVA Büren ist die größte Abschiebehaftanstalt Westeuropas mit 384 Haftplätzen für Abschiebegefangene ab 16 Jahren.

Es war kein Verwandter, sondern die Absenderin ist in einem Verein, der die Abschiebehäftlinge betreut. Der Brief ging an einen Abschiebehäftling aus Montenegro. Alle Häftlinge haben eine Buchungsnummer. Da die Schreibweise des Namens häufig nicht eindeutig ist, gibt es ohne die Buchungsnummer gelegentlich Probleme bei der Postzustellung. Günstiger ist es also, zusätzlich zum Namen die Buchungsnummer anzugeben (wenn man sie kennt).

Der Brief wurde offen in der JVA abgegeben => „Geprüft“ am 11.10.12 ohne Öffnungsspuren. Der Abschiebehäftling ist aber kurz vorher aus der Abschiebehaft entlassen worden, der Brief konnte also nicht zugestellt werden. Er wurde der Post einfach als unzustellbar übergeben, bekam die zwei Zurück-Aufkleber und wurde von der Post befördert, ohne dass das Porto bezahlt worden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 27.10.2012 14:32:43 Gelesen: 620967# 113 @  
@ volkimal [#112]

Er wurde der Post einfach als unzustellbar übergeben, bekam die zwei Zurück-Aufkleber und wurde von der Post befördert, ohne dass das Porto bezahlt worden ist.

Hallo Volkmar,

toll! Ist dies der Grund, daß das Porto für die arbeitende Bevölkerung im nächsten Jahr erhöht wird? Ein Brief, der bei der JVA abgegeben wird, wird von der Post, da der Häftling nicht mehr einsitzt, kostenlos zum Überbringer des Schreibens befördert? Auch wenn es ein Verein zur Betreuung von Abschiebehäftlingen handelt, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Post analog zur Abschiebung durch die Lufthansa die Kosten zu tragen hat. Hierzu interessiert mich das Abkommen der Post mit der JVA.

Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 27.10.2012 16:21:42 Gelesen: 620955# 114 @  
@ Postgeschichte [#113]

Hallo Manfred,

zum Abkommen der Post mit der JVA kann ich leider nichts sagen. Ich vermute, dass der Brief zwischen der unzustellbaren Post gelandet ist, die vorher ganz normal von der Post zur JVA befördert wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
zockerpeppi Am: 05.11.2012 18:12:04 Gelesen: 620639# 115 @  
Auch ich besitzt einige sehr schöne ‘zurück zum Absender’ Briefe. Nun ist dies ein deutsches Forum und Luxemburg dürfte für euch vielleicht nicht interessant sein. Hier nun doch so ein Brief der auch für euch von Interesse sein könnte.



Brief aus Mamer nach Adeliah in Kuwait. Portogerecht: 50fr fürs Einschreiben / 22fr UPU Tarif und 10fr Luftposttarif. Abgestempelt am 5.3.1991 und von der Luxemburger Post weitergeleitet.

Interessant ist nun der rote retour Stempel von der Luftpoststelle Frankfurter Flughafen in französischer Sprache:

Le service postal aérien avec le pays de destination est pour le moment interrompu. Date de reprise encore incertain.

[Der Luftpostdienst mit dem Zielland ist im Augenblick unterbrochen. Datum der Wiederaufnahme noch ungekannt.]

Offensichtlich hatte die Luxemburg Post hiervon keine Kenntnis. Leider ist auch nicht ersichtlich wann der Brief wieder in Luxemburg einging. Ein zweiter Brief vom selben Absender, wieder nach Kuwait anderer Adressat, Datum 19.3.2012 wurde diesmal aber von unserer Post abgefangen und zurückgeschickt.

Der Golfkrieg hatte nun am 17 Januar 1991 begonnen und Kuwait City wurde am 27.2.91 befreit. Mich würde nun interessieren wann wurde denn der Luftpostdienst bei euch eingestellt und wann wieder aufgenommen?

Kann mir da jemand weiterhelfen?

mit besten Grüssen
Lulu
 
filunski Am: 10.11.2012 12:09:58 Gelesen: 620502# 116 @  
Hallo zusammen,

um dieses schöne Thema wieder zu beleben hier ein Beleg mit wechselvoller Irrfahrt.

Zuerst die Vorderseite:



Einschreiben aus Pirna, damals sowjetische Besatzungszone, am 1.12.1945 an eine Adresse in München, Absender ist eine Frau Müller aus Ebersbach in Sachsen (ob das ursprünglich schon so da stand wie hier in roter Schrift zu lesen darf bezweifelt werden).

Jetzt aber die Rückseite:



Der Brief kam in München an! Erster Nachweis dazu der Transitstempel der Briefzuschreibungsstelle für nachzuweisende Sendungen (Einschreiben) "MÜNCHEN 2 / BZ" vom 6.1.1946, also über vier Wochen nach Aufgabe.

Anscheinend hatte man zwischenzeitlich erfolglos versucht die Adressatin zu ermitteln. Ein weiterer Stempel derselben Stelle, München 2 BZ, zwei Tage später. Dann ging der Brief wieder zurück nach Sachsen, Eingangsstempel von Pirna 1 (dort wurde der Brief ursprünglich aufgegeben) vom 14.1.1946. Die Anschrift der Absenderin schien nicht bekannt gewesen zu sein (siehe Zweifel oben!) und der Stempel "Nicht ermittelt Ausruf erfolglos" mit Datum vom 15.1. wurde angebracht. Dann wurde der Brief wohl durch die Oberpostdirektion Dresden geöffnet (Verschlussmarke mit kaum mehr sichtbarem Postsiegel). Dadurch ließ sich wohl die Adresse der Absenderin in Ebersbach ermitteln und der Brief landete schließlich am 18.1.1946 beim dortigen Postamt (Eingangsstempel).

Grob dürfte das wohl der Verlauf gewesen sein. Verschiedene weitere handschriftliche Anmerkungen auf der Rückseite oben und unten konnte ich nicht restlos entziffern.

Gruß,
Peter
 
volkimal Am: 18.11.2012 13:07:34 Gelesen: 620029# 117 @  
Hallo zusammen,

nach einiger Zeit wieder einmal ein Beleg zu diesem Thema.



Der Einschreibebrief wurde am 7. Mai 1934 in Itajuba in Brasilien aufgegeben. Anstelle eines Einschreibezettels wurde die Einschreibe-Nummer 5572 links handschriftlich eingetragen. Am 26. Mai war der Brief in Berlin und bekam den Einschreibezettel "Vom Ausland über Berlin C2".

Als Anschrift ist das Kreiskrankenhaus in Berlin Lichterfelde angegeben. Zunächst wunderte ich mich über den handschriftliche Vermerk vom 27. Mai "Nicht angetroffen" (unten auf der Rückseite). Werden Einschreibebriefe im Krankenhaus vom Briefträger persönlich zustellt? Das wäre zumindest eine Erklärung. Einen Tag später erfolgt der Hinweis "Adr. am 13.4.34 verstorben". Der Brief bekommt den Klebezettel "Verstorben décédé" und geht zurück nach Brasilien, wo er am 19. Juni 1934 eintrifft.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag.

Volkmar
 
DL8AAM Am: 28.11.2012 20:42:03 Gelesen: 619500# 118 @  
Von mir nun auch einmal etwas historischereres als meine sonstigen INFOPOST-Wellen und ihre Freunde. ;-)



Brief aus Köthen/Anhalt vom 31.10.1948 an die "Gothaer Lebensversicherungsbank auf Gegenseitigkeit" nach Gotha (Thüringen), mit 24 Pf. (2x12 Pf Deutsche Post "Friedrich Engels") frankiert.

Da die Gothaer Versicherungen aber bereits 1946 aus der SBZ nach Göttingen (Niedersachsen) umgesiedelt sind, wurde der Brief entsprechend weitergeleitet. Weil aber scheinbar öfters noch Post irrtümlich nach Gotha adressiert wurde, wurde hier ein spezieller Handstempel " .../..... / Nachs. nach: / (20b) Göttingen / Gronerstr. 45-47" angefertigt. In diesem Fall wurde der Stempel auf einen separaten Zettel abgeschlagen, der auf die Sendung aufgebracht wurde (mit Zusatz des Datums "2. 11. 48"). Ob dieser Stempel direkt in Gotha (bei der Post selbst?) geführt wurde, kann ich aber nicht sagen, how? Weiß hierzu jemand etwa etwas näheres?

Gruß aus Göttingen
Thomas
 
Sachsendreier53 Am: 03.12.2012 18:23:21 Gelesen: 619296# 119 @  
Von mir ein Standardbriefbrief vom 11.8.94 aus 04779 Wermsdorf nach Paris. Zurück ging der Brief am 22.8.94 wegen unkompletter Adresse, wie der kleine Rechteckstempel aufzeigt.



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 07.12.2012 17:06:36 Gelesen: 619133# 120 @  
Hallo zusammen,

Thomas und Claus, habt Dank, dass ihr eure Stücke gezeigt habt. In Fortsetzung zum Beitrag [#117] zeige ich heute einen Beleg aus Frankreich, der einen entsprechenden Aufkleber "Décédé" (verstorben) trägt.



Im Gildeheft Nr. 172 von Rolf Ritter: "Rückbriefe und postalische Hinweiszettel" sind eine Reihe weiterer Hinweiszettel zu sehen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Volkmar
 
kauli Am: 07.12.2012 17:54:40 Gelesen: 619126# 121 @  
Hallo zusammen,

hier eine schöne Karte aus der Nachkriegszeit, geschrieben am 4.2.1946. Der Zettel ist wahrscheinlich älteren Datums. Die Karte sollte an den Vater der Verfasserin in ein Kriegsgefangenenlager nach St. Marthe in Frankreich gehen. Leider war sie doch nicht gebührenfrei, wie die Absenderin vermutete, und wurde wieder zurückgeschickt.



Viele Grüße
Dieter
 
volkimal Am: 07.12.2012 17:57:19 Gelesen: 619124# 122 @  
@ kauli [#121]

Eine sehr schöne Karte - gratuliere.

Volkmar
 
Mondorff Am: 08.12.2012 13:02:18 Gelesen: 619074# 123 @  
Zurückgeschickt

Nicht jeder, der als Empfänger angegeben wird, ist auch bereit, das fällige Nachporto zu bezahlen.



Eine ungarische, jedoch zweisprachig formulierte, Gs.-Postkarte zu 5 Filler, abgesandt in LOKVE, im ehemals zu Ungarn gehörigem Landesteil Kroation, vom 12.2.1912 * nach DIEKIRCH in Luxemburg. Die Karte trägt einen schwarzen T-Stempel und den mit Blaustift notierten Taxvermerk 10. Ankunftstempel vom 18.2.12.

oben links handschriftlich: wegen der Porto-Taxe verweigert. Diekirch 19/2-1912 - Hitzinger - Bote.

Der Wert der schon aufgeklebten und entwerteten Luxemburger Portomarke zu 10 Centimes wird, vom Vorsteher des Postamtes, mit dem roten DÉBOURSÉ-Stempel dem Briefträger wieder gutgeschrieben.

Die Karte ging, mit dem handschriftlichem Vermerk Retour, zurück nach LOKVE, wo sie am 27.2.1912 eintraf.

Hier wurde der Absender mit dem Fehlporto belastet, das mit einer ungarischen 10 Filler-Portomarke dokumentiert ist.

* In Ungarn (und wo noch?) wurde anstelle 1912 nur 912 geschrieben.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Manne Am: 09.12.2012 11:19:20 Gelesen: 619030# 124 @  
Hallo zusammen,

hier ein Feldpost-Brief aus Schwenningen vom 23.6.1915 nach Freiburg ins Lazarett. Ein Johann Meder war hier aber nicht gemeldet.

Gruß
Manne


 
Manne Am: 09.12.2012 11:27:59 Gelesen: 619029# 125 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief von Schwenningen nach Waldshut vom 2.8.1911. Warum dieser zurück geschickt wurde, keine Ahnung.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 09.12.2012 14:44:55 Gelesen: 619004# 126 @  
@ Manne [#125]

Hallo Manne,

nett, dass Du die interessanten Belege zeigst. Obwohl es beim unteren Beleg nicht darauf steht, könnte es sein, dass die Annahme wegen des Nachportos verweigert wurde. Auf jeden Fall hat der Text auf der Rückseite etwas damit zu tun. Den Absendernamen und die Geschäftsart kann ich zwar nicht eindeutig entziffern, aber auf der Rückseite steht:

Absender: Johann Meder(?)
Eletro??hinsches Installationsgesch.
Schwenningen a./ Neckar
hintere Neckarstraße 495

Derselbe ist zur Tragung des
Strafportos verpflichtet.
20 ? aus der kaiserl. Postkasse
zurückerhalten
Waldshut, d. 3.8.11

Bezirksfeldwebel

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 09.12.2012 17:54:49 Gelesen: 618980# 127 @  
Hallo,

Eletro??hinsches = Elektrotechnisches
20 ? = 20 Pfennig ( ₰ = altes Zeichen für Pfennig)
 
Sachsendreier53 Am: 10.12.2012 11:43:04 Gelesen: 618912# 128 @  
Passend zur Jahreszeit, eine Weihnachtskarte aus Schweden in die DDR, abgestempelt am 9.12.1987.

Die Ansichtskarte erreichte den Empfänger nicht, wegen ungenügender Anschrift.

Sie ging zurück nach Rostock, in den Postsack "unzustellbar".



mit Sammlergruß,
Claus
 
Marcel Am: 14.12.2012 13:48:06 Gelesen: 618711# 129 @  
Hier ein Aufkleber ähnlich wie es LOGO58 in [#93] zeigt. Der Brief ging nicht ins Ausland und das zu entrichtende Entgeld von 0,90 € fehlte.



schöne Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 14.12.2012 16:49:38 Gelesen: 618689# 130 @  
Dieser Brief nach Apolda (Thüringen) bekam am 6.3.00 seinen Maschinenstempel vom Briefzentrum 04.

Wegen ungenügender Adresse (laut Klebezettel vom 9.3.00), ging der Brief in die Briefermittlung 05331 Marburg. Dort im Servicecenter wurde der Brief am 15.3.00 geöffnet. Nach Ermittlung des Absenders, schickte man den unzustellbaren Brief nach 04779 Wermsdorf zurück.



mit Sammlergruß,
Claus
 
zockerpeppi Am: 14.12.2012 23:59:35 Gelesen: 618658# 131 @  
Ein Todesbescheid aus Belgien verschickt an den Beisitzenden des Verwaltungsrates der General Bank Pierre Desforges. Die Stempel sind eher schlecht besonders der belgische. Der Bescheid kommt aus Courtrai, September 1929, dies geht aus dem Inhalt hervor. Unterfrankiert mit 5 centimes daher der Zusatz von 10 cent.

Die General Bank hat den Bescheid nicht angenommen. Handschriftlich wurde Belfast 4 auf den Brief geschrieben. Dies war die Adresse des Verstorbenen, an der das Treffen für das Begräbnis stattfand.

Auf der Rückseite verschiedene Vermerke: Unbekannt, General Bank - refusé par Banque générale – ne demeure pas à Luxemburg (wohnt nicht in Luxemburg).

Und somit ging der Beleg zurück an den Absender.



Lulu
 
Sachsendreier53 Am: 19.12.2012 13:47:12 Gelesen: 618497# 132 @  
Ein Retourbrief vom 21.12.1987, aufgegeben in Greussen (Kyffhäuserkreis). Die Briefadresse nach Duisburg ist unvollständig.

Der Klebezettel vom 24.12.87 zeigt an: Anschrift ungenügend

Auf der Rückseite des Briefes ist ein großer Kastenstempel vom 24.12.87 abgeschlagen, der zeigt, dass die Nachforschung des Postamt 4100 Duisburg 14 erfolglos war. Am 3.2.88 landete der Brief endgültig im Postsack "unzustellbar".

Der Weihnachtsmann hat leider keinen Absender hinterlassen.



mit Sammlergruß,
Claus
 
briefefan (RIP) Am: 23.12.2012 01:09:47 Gelesen: 618303# 133 @  
@ filunski [#116]

Hallo Peter,

der Ablauf bei diesem bildschönen Brief war sehr wahrscheinlich folgender:

Eingeliefert in Pirna am 1.12.45 ohne Absenderangabe nach München. Absenderangabe war schon durch die Zensur vorgeschrieben, aber der Schalterbeamte hat es nicht bemerkt.

Eingegangen in München bei der BZ = Briefzustellung am 6.1.46. Empfänger unbekannt 8.1.46, grüne Handschrift. Stempel Zurück am 8.1.46 und blauer Pfeil in Richtung des Wortes Pirna auf dem R-Zettel.

Pirna Eingangsstempel 11.1.46. In Pirna wurden zwei Stempel angebracht Nicht ermittelt Ausruf erfolglos 15.1. und Absender aus der Handschrift nicht zu ermitteln. Das Postamt Pirna sandte den Brief daher an die Rückbriefstelle der Oberpostdirektion Dresden ein.

Diese öffnete den Brief und ermittelte den Absender aus dem Briefinhalt, er war nicht in Pirna, sondern in Ebersbach (Sachs). Die Rückbriefstelle schrieb den Absender mit roter Tinte auf den Brief. Sie strich den nicht mehr zutreffenden Pfeil in Richtung des R-Zettels Pirna mit roter Tinte durch und machte einen roten Pfeil in Richtung des Wortes Ebersbach (Sachs) in der roten Absenderangabe. Sie verschloss den Brief wieder und druckte ihren Dienststempel auf/neben dem Verschlusszettel ab.

Eingangsstempel in Ebersbach (Sachs) 18.1.46, Rückbriefstellen verwendeten immer rote Tinte.

Wolfgang.
 
Sachsendreier53 Am: 24.12.2012 09:00:09 Gelesen: 618178# 134 @  
Diese Neujahrskarte aus 517 Vamberk (deutsch Wamberg, Tschechien) vom 27.12.89, sollte den Empfänger in 2200 Greifswald erreichen. Die Karte war unzustellbar, da der Empfänger laut Klebezettel vom 11.1.90 "Unbekannt" war. Auch die Nachforschungsstelle Greifwald (Kastenstempel) hatte am 23.01.90 kein Erfolg bei der Zustellung.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 09.01.2013 11:53:54 Gelesen: 617696# 135 @  
Eine Retour-Neujahrskarte vom 28.12.1988 aus 2840 Neuhaus (Elbe).

Die Neujahrsgrüße erreichten den angegebenen Empfänger nicht, weil die Adresse in Rostock unbekannt war.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Wachauer Am: 12.01.2013 22:12:50 Gelesen: 617543# 136 @  
„Wer zu spät kommt ...“

Unter diesem Titel zeige ich euch eine Neuerwerbung für meine Heimatsammlung, die m.M. auch sehr gut hier in dieses Thema passt.

Der Luftpostsammler Herr Langer aus Sebnitz DDR schickte einen Luftpost-Brief (sicherlich mit der Bitte um Sonderstempelung zur Postbeförderung mit Segelflug), portogerecht frankiert mit einer Mehrfachfrankatur 2 x 20 Pfg. (Mi 1864) nach Krems an der Donau.



Herr Langer hat alles den Vorschriften entsprechend gemacht, das „Genehmigungspickerl“ für Tauschsendungen ist auf der Briefrückseite aufgeklebt und vom Philatelistenverband der DDR (Tauschstelle ZAKI) abgestempelt. Ob eine „Zuleitung zur Beförderung mit Segelflugzeug“ oder eine Gefälligkeitsabstempelung auf inliegenden Beleg beabsichtigt war, ist nicht nachvollziehbar.

Herr Langer hat den Brief vermutlich offen bei der Tauschstelle abgegeben, wann das ist nicht nachvollziehbar, jedenfalls wurde der Brief erst am 22.5.1977 mit dem Tagesstempel - Flughafen Berlin-Schönefeld (Unterscheidungszeichen d) abgestempelt.



Nun verging wieder einige Zeit, die nicht nachvollziehbar ist – von Berlin mit Flugpost nach Wien, von dort auf dem Landweg nach Krems an der Donau kann die Beförderung unter normalen Umständen nicht so lange gedauert haben (aber es war ja sowieso schon zu spät). In Krems an der Donau wurde jedenfalls auf der Rückseite vermerkt „Segelflug am 21.5.77, verspätet eingelangt“ und mit dem zweizeiligen Innendienststempel „Postamt 3500 Krems an der Donau“ bestätigt, am 25.5.77 der Ortstagesstempel abgeschlagen und der Brief mit dem handschriftlichen Vermerk auf der Vorderseite „Zurück DDR – 836 Sebitz“ zurückgeschickt.

Heute - 35 Jahre später – kann ich (falls er hier mitliest) Herrn Langer jedenfalls den damals begehrten Sonderstempel sogar mit Bordstempel des Segelflugzeuges OE-9037 zeigen.



Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
volkimal Am: 13.01.2013 19:58:00 Gelesen: 617474# 137 @  
@ Mondorff [#123]

Hallo DiDi,

eine sehr schöne Karte. Irgendwie habe ich sie im Dezember übersehen und erst jetzt zufällig entdeckt. Im nachhinein danke fürs Zeigen.

Auch bei allen anderen möchte ich mich bedanken, dass sie Material zu diesem Thema zeigen. Ich selbst halte mich im Moment etwas zurück, obwohl ich noch genug Material zum Zeigen habe. Die Zeit reicht einfach nicht aus.

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 15.01.2013 09:38:36 Gelesen: 617412# 138 @  
Eine Drucksache mit Dienstmarke DR-MiNr.114 3(Pfg) Ziffernzeichnung. Das Kuvert wurde am 19.4.34 aus Pirna (Briefstempel- Säch. Landes-Heil- u. Pflegeanstalt Sonnenstein) nach Oberottendorf (Landkreis Säch. Schweiz) gesandt.

Am 20.4.1934 ging der Brief zurück nach Pirna, da der Adressat verstorben war.



mit Sammlergruß,
Claus
 
zockerpeppi Am: 16.01.2013 20:32:16 Gelesen: 617348# 139 @  
Brief an die Société financière à Luxembourg Boulevard Royal 23. Diese Adresse gibt es so heute nicht mehr. Über die Firma selbst konnte ich noch nichts herausfinden. Anfangs glaubte ich der Brief kommt aus Glasgow, aber dies ist ein Werbestempel: Exhibition Glasgow May-October. Abgestempelt in London 12.8.1939. Luxbg Ankunftstempel vom 13.8.39.

Anhand des Vermerks auf der Rückseite wurde der Brief irrtümlich ins Postschließfach der Cofina gelegt. Der zweite Vermerk auf der Rückseite kann ich nun nicht ganz deuten: fermée d’office à Luxembourg Ville. Wurde die Cofina oder das Postfach geschlossen? Wahrscheinlich das Postfach.

Am 16.8 wurde der Brief nun geöffnet und wieder verschlossen, erkennbar an der Banderole vom Postes et Télégraphes. Schlussendlich wurde der Brief der Interbank zugeordnet. Da es keine weiteren Vermerke gibt muss ich davon ausgehen das letztere den Brief angenommen hat. Nur wie kommt der dann wieder in den „Umlauf“ und schlussendlich in meine Sammlung? Manche Fragen bleiben nun eben unbeantwortet



greetings
Lulu
 
Heinrich3 Am: 17.01.2013 21:26:37 Gelesen: 617281# 140 @  


Dieser Brief aus Australien kam heute an.

Auf Grund der falschen Angabe "USA" ging er am 14.11.12 dorthin, wurde dort von den Grenzbehörden (U.S Customs and Border Protection) geöffnet und dann, weil die Anschrift nicht vorhanden war (Undeliverable as Addressed), zurück gesandt. Beim Absender Nachricht am 2.1.13 hinterlassen (card left). Am 11.1.13 nach Korrektur nochmals versandt.

Interessant auch der Inhalt, Italien-Marken aus den Jahren 1908-1912, die irgendwann in der Schweiz für 7,- sfr versteigert wurden und auf nicht mehr klärbaren Wegen nach Australien kamen. Also recht weit gereiste Marken.

Zuletzt habe ich noch Bedenken, ob der Absender mit der Angabe "photographs do not bend" nicht irgendwann bei einer Zollbehörde Ärger für den Empfänger auslöst.
 
Sachsendreier53 Am: 25.01.2013 11:09:34 Gelesen: 617079# 141 @  
Antwortpostkarte der Deutschen Reichsbahn vom Bahnhof Stralsund / Platzreservierungsstelle. Elekronische Reservierung - 4 Plätze Stralsund-Leipzig Hbf 30.7.89.

Der weisse Klebezettel- "Wegen unvollständiger / falscher Anschrift verzögert" zeigt an, dass mehrfach durch die Post eine Zustellung der Karte versucht wurde, jedoch ohne Erfolg. Der am 31.5.89 in Stralsund freigemachte Beleg kam in den Postsack "unzustellbar".



mit Sammlergruß,
Claus
 
zockerpeppi Am: 13.03.2013 22:58:09 Gelesen: 614972# 142 @  
Ich tue mich etwas schwer das ganze auf Deutsch zu erklären.

Ein Brief von der Farmers Loan and Trust Company an die Brown Bros. & Co (die heutige Brown Brothers Harriman) in New York vom 1 Mai 1917 zu Händen von Henri Etienne Rufz de Lavison, Vormund von Cecile Adrienne Marchet. Über die genannten Personen konnte ich dank Google einige Grundinformationen finden. Beide stammen von der Insel Martinique.

Die BB hat den Brief wohl nicht angenommen. Er wurde an den Notar Charles Tollu nach Paris in die rue St Lazare 70 weiter geleitet.

Oben links wurde ein runder NY Taxe Stempel abgeschlagen, der Brief ging ja nun nach Übersee und ein Zusatzporto von ?1/15? vermerkt. Auf der Rückseite finden wir einen NY Wall Street Stempel vom 2 Mai. Leider gibt es keinen Ankunftsstempel von Paris.

1917 war der 1. Weltkrieg noch voll im Gange und somit wurde der Brief zensiert und dies gleich 2x! Man beachte die beiden Stempel ouvert par l’autorité militaire n° 381 und 383. Die D7 ist wohl die Kennnummer des Zensors. Der Umschlag wurde mit einem controle postal militaire Streifen wieder verschlossen.



Lulu
 
Germaniafan Am: 07.04.2013 13:03:48 Gelesen: 614170# 143 @  
Hier ein Brief vom 10.11.1917 der mehrfach in Berlin nachgesendet wurde und dann am 14.11.1917 wieder an den Adressaten zurück geschickt wurde.



Schöne Grüße
Guido
 
bekaerr Am: 26.05.2013 19:13:13 Gelesen: 612116# 144 @  
@ volkimal [#257]

Der Ursprungsbeitrag ist zwar schon etwas älter, dennoch möchte ich Euch nicht vorenthalten, was ich heute im Handwörterbuch des Postwesens (1953) gefunden habe - unter dem Stichwort Dienstbriefe!

Bundes- und Länderbehörden können die Umschläge angenommener und geöffneter Sendungen mit Nachgebühr zur Einziehung der Nachgebühr vom Absender an die Post zurückgeben (PO § 50v). In Bayern bestand früher für Sendungen an Staatsbehörden Freimachungszwang (Bayrische PO § 48).

Beste Grüße,
Bernd
 
wajdz Am: 27.05.2013 01:30:25 Gelesen: 612082# 145 @  
Postkarte Verkehrsgebiet Ost (30)
Einzelfrankatur MiNr 1488 (30) mit Bogenrand rechts
TSt 3569 SALZWEDEL 1 y vom 24.01.91
Blauer Kastenstempel ZURÜCK/RETOUR Adresse durchgestrichen und blauer zweizeiliger Stempel: Welche Hauptstraße von mehreren ?

Diese Frage wird wohl für immer unbeantwortet bleiben.


 
reichswolf Am: 14.07.2013 03:20:40 Gelesen: 610238# 146 @  
Die folgende Karte kann ich nicht hundertprozentig sicher erklären. Klar ist soviel: Am 05.04.1905 wurde die Karte in Aachen aufgegeben. Sie erhielt dort den Gittersegmentstempel AACHEN * 2 c. Leider hat die Absenderin vergessen, in der Anschrift der Empfängerin, eines Fräulein von Heisters, deren Wohnort anzugeben und nur Straße und Hausnummer genannt (Cavalleriestraße 2).

Alles weitere reime ich mir wie folgt zusammen: Noch in Aachen scheint ein Postler den Text gelesen zu haben, denn die Karte wurde wohl nach Boppard geschickt, weil die Stadt im Text erwähnt wird. Der Postbeamte hat das im Text auch mit Blaustift markiert. Von dort sollte dann der Kreisstempel vom 06.04. stammen, der leider sehr schwach ist und dazu von einem anderen Stempel (dazu gleich) überdeckt wird. In Boppard wurden dann scheinbar diese Ortsangabe gestrichen und die Vermerke wo? und Zurück notiert. Zurück in Aachen bekam die Karte den zweimal abgezeichneten Aufkleber

Ohne Wohnungsangabe oder son=
stige nähere Bezeichnung ist der rich=
tige Empfänger nicht zu ermitteln.
Kaiserl. Postamt Aachen 1.
(Kapuzinergraben.)


Irgendwer scheint dann das Rätsel doch noch gelöst zu haben, denn schließlich wurde das Zurück wieder gestrichen und in Düsseldorf vermerkt. Von dort schließlich stammt der schwache Gittersegmentstempel, der den Kreisstempel aus Boppard überlagert. Das Datum ist hier leider nicht zu erkennen, ich glaube zwar ganz vorne eine 1 zu sehen (also ein Datum zwischen dem 10. und 19.04.), aber das kann auch Einbildung sein. ;-)



Falls jemand meine Deutung korrigieren oder ergänzen kann, ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Beste Grüße,
Christoph
 
Baldersbrynd Am: 14.07.2013 10:19:35 Gelesen: 610223# 147 @  
Hallo zusammen.

wahrscheinlich der einzigste bekannte innerdänische Brief mit Zensur.

Geschickt von Kopenhagen nach Randers Hotel in Randers (Jutland) am 14.4.1940 (fünf Tage nach der deutschen Besetzung Dänemarks). Der Empfänger war gereist nach Hotel Regina in Aarhus. Dieses Hotel war übernommen von den Deutschen als Dienststelle. Dafür wurde der Brief zensiert in Hamburg. Stempel auf der Rückseite: Geht an Absender zurück in Rahmen. Am oben auf der Vorderseite steht Zurück mit Handschrift. Der Brief geht wahrscheinlich weiter zurück nach Hotel Regina in Aarhus und hier in den Briefkasten lagt, Stempel: KASSEBREV Aarhus Postkontor. Der Brief wurde weitergeleitet nach Kopenhagen am 24.5.1940 wo der Empfänger wohnte, er hat den Brief am 25.5.1940 bekommen.

Viele Grüße
Jørgen


 
bignell Am: 14.07.2013 20:53:23 Gelesen: 610187# 148 @  
Hallo,

wollte eine Neuerwerbung herzeigen:



1900, St Petersburg - Paris. Habe den Beleg noch nicht genau angesehen, aber glaube auf der Rückseite zu erkennen "Absent voie 1", "Absent voie 14", "Reclamee", offenbar gab es bei der Zustellung ziemliche Probleme.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 14.07.2013 21:07:19 Gelesen: 610178# 149 @  
@ bignell [#148]

Hallo Harald,

mehrere Zusteller in Paris hatten ihre Probleme mit dem Austragen des guten Stücks - daher quittierten sie siegelseitig, dass sie ihn nicht haben anbringen können.

Feines Stück - danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 14.07.2013 21:13:36 Gelesen: 610174# 150 @  
@ bayern klassisch [#149]

Danke für die Info. Ist ein Stück für die langen Winterabende, das Entziffern aller Stempel und dann eine Chronologie rein zu bekommen. :)
 
bignell Am: 14.07.2013 22:11:28 Gelesen: 610158# 151 @  
Habe noch etwas extrem schräges (zumindest aus meiner Sicht):



Vom "Autographen-König": "Darf ich Sie bitten, umseitig zu unterschreiben und an mich zurückzuschicken, ..."

Lg, harald
 
reichswolf Am: 25.07.2013 07:53:22 Gelesen: 609717# 152 @  
Die genaue Geschichte des folgenden Beleges läßt sich leider wohl nicht mehr rekonstruieren. Aufgegeben wurde der Brief jedenfalls am 07.01.1946, der Tagesstempel ist der wiederverwendete Zweikreisstegstempel AACHEN 1 c. Wohl wegen Markenmangel wurde der Brief bar freigemacht, wie der rote Stempel AACHEN 7 BEZAHLT f zeigt. Ursprünglich war der Brief nach Lübeck adressiert, gelaufen ist er den handschriftlichen Vermerken nach scheinbar über Unna und Mölln, bevor er den violetten Stempel An Absender zurück / Neue Anschrift abwarten. erhielt.



Beste Grüße,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 08.08.2013 09:40:40 Gelesen: 609188# 153 @  
Standardbrief bis 20g aus 04779 Wermsdorf, abgestempelt im Briefzentrum 04 am 19.12.2001 nach Leipzig.

Wegen Unzustellbarkeit wurde der Brief am 20.12.01 " Zurück" gesandt.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 23.08.2013 10:22:10 Gelesen: 608551# 154 @  
Erinnerungskarte an die Landungsfahrt des Zeppelinluftschiff Sachsen LZ 17 vom 15.9.1913, Strecke Leipzig - Eisenberg - Leipzig. Zur Erinnerung gab es am 15.09.1988 einen Sonderstempel aus 6520 Eisenberg.

Die Karte erreichte den Empfänger in 9900 Plauen nicht, da er verstorben war. Zurück ging die Karte nach Eisenberg, in den Postsack "unzustellbar".



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 27.08.2013 13:08:00 Gelesen: 608375# 155 @  
Hallo zusammen,

ich habe dieses Thema begonnen, aber lange nichts mehr eingestellt. Im Beitrag [#11] habe ich einen interessanten Brief an Herrn Wagenführ vorgestellt. Heute möchte ich einen zweiten Brief an ihn zeigen, bei dem mir noch einiges unklar ist.



In diesem Fall wurde am 21. März 1907 ein Briefumschlag der Deutschen Ost-Afrika Linie (D.O.A.L.) Hamburg in Mocambique verwendet. Frankiert ist der Umschlag mit den Marken Nr. 17 der Mocambique-Gesellschaft und mit der Nr. 92 aus Mocambique. Der Aufgabeort ist im Stempel leider nicht zu erkennen. Auf der Rückseite wurde der Umschlag zusätzlich mit einer Marke aus Transvaal verschlossen.

Die Anschriften auf dem Brief sind:

1) Angra Pequena (= Kleine Bucht) Lüderitzbucht Deutsch-Südwestafrika (DSWA)
2) Berlin W 30, Palaststraße
3) Harzburg Postlagernd

Der Brief trägt folgende Stempel:

1) 21.03.1907 ??? Mozambique
2) 29.04.1907 Deutsche Seepost, Ostafrikanische Hauptlinie
3) 28.05.1907 ??? UEIRA
4) 08.08.1907 Berlin W 30
5) 08.08.1907 Bad Harzburg

Wer weiß eine Antwort auf folgende Fragen:

1) Ich vermute, dass der Brief mit der Deutschen Seepost von Mocambique nach Lüderitzbucht transportiert wurde. Leider wurde dort kein Stempel abgeschlagen.

2) Woher kommt der blaue Stempel auf der Rückseite? Obwohl der Brief in DSWA bekommt er am Mai diesen blauen Stempel (spanisch oder portugiesisch). Ich hätte eher gedacht, dass ein Brief aus DSWA nur mit deutschen Schiffen befördert wurde.

3) Stammt der Umschlag von einem Dampfer namens Hamburg oder ist es die Ortsangabe der Reederei?

4) Kann jemand von Euch näheres zum Beförderungsweg sagen?

Ich bin auf Eure Antworten gespannt.

Viele Grüße
Volkmar
 
reichswolf Am: 27.08.2013 15:27:58 Gelesen: 608359# 156 @  
@ volkimal [#155]

Zu deiner dritten Frage: Es gab zwar 1907 ein Schiff namens Hamburg (http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg_(Schiff,_1899)), das aber einer anderen Reederei gehörte. Die Angabe auf dem Umschlag bezeichnet also den Sitz der Reederei.

Beste Grüße,
Christoph
 
Latzi Am: 26.09.2013 20:39:56 Gelesen: 607067# 157 @  
Warum im Jahre 1889 bei Amsterdam ein Postbediensteter statt an Tulpen oder Käse sofort an USA dachte, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Jedenfalls ging dieser Brief aus Slesien (Kreis Bromberg, damals nur 700 Einwohner) vom wohl 16.09.1889 erst einmal über den Teich nach Amsterdam im Staate New York, wo er am 27. September ankam. Logischerweise konnte der Briefträger Nr. 6 die Empfängerin nicht finden und vermerkte dies auf der Vorderseite. Auch ein Ausruf unter den Briefträger ist vermerkt. Die Verzweiflung schickte den Brief vermutlich am 14. Oktober in Richtung "Dead letter office" wo eventuell am 05.11. jemand die glorreiche Idee hatte, es in den "Netherlands" zu versuchen und den Brief dorthin verschickte. Am 29.11. war der Brief dann wieder in Kontinentaleuropa und konnte in der Grachtenstadt zugestellt werden, wie der Zustellerstempel "B201" verrät.



Kann mir eventuell noch jemand den 5-Ring-Stempel erläutern. Die grobe Behandlung lässt mich einen amerikanischen Ursprung vermuten.

Gruß
Lars
 
volkimal Am: 26.09.2013 20:46:58 Gelesen: 607064# 158 @  
@ reichswolf [#156]

Hallo Christoph,

jetzt wo ich wieder einen Beitrag zu diesem Thema beisteuern will, merke ich, dass ich mich noch nicht bei Dir bedankt habe. In letzter Zeit war alles etwas zu viel, und ich konnte mich nicht um die Philaseiten kümmern. Ich hoffe, dass ich nicht zu viel verpasst habe.



Bei uns in Deutschland gibt es bei unterfrankierten Sendungen ins Ausland zwei Fälle: Entweder ging der Beleg zum Nachfrankieren an den Absender zurück [#129] oder der Brief wurde von der Post nachfrankiert und das Porto vom Absender zurückgefordert [#16]. In den USA kenne ich den ersten Fall [#14] bzw. [#96]. Dabei heißt es im Gummistempel jedesmal "Returned for...". Bei dieser Karte heißt es dagegen "Postage due 3 Cent / Foreign Sect. G.P.O N.Y.".

Daher meine Fragen:

1) Ist das Porto in diesem Fall von der Post aufgeklebt worden, ohne dass die Karte zurück geschickt wurde?

2) Ich vermute, dass "G.P.O N.Y." General Post Office New York bedeutet. Liege ich richtig?

3) Wer kann mir sagen, wie viel eine Postkarte von den USA nach Deutschland im Dezember 1956 gekostet hat bzw. wie die 3 Cent zu erklären sind?

Viele Grüße
Volkmar
 
reichswolf Am: 26.09.2013 21:07:45 Gelesen: 607055# 159 @  
@ Latzi [#157]

Hallo Lars,

der "Fünfringstempel" ist gar keiner! Es handelt sich bei dem Stempel um den Duplexstempel von Amsterdam (USA). Diese bestanden aus einem Kreisstempel mit mit Orts- und Datumsangabe sowie dem Killer genannten Entwerterteil. Vgl.: http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=28793

Beste Grüße,
Christoph
 
Latzi Am: 26.09.2013 21:27:43 Gelesen: 607051# 160 @  
@ reichswolf [#159]

Herzlichen Dank - hier werden Sie geholfen.

Wenn man weiß, worauf man achten sollte, dann erkennt man die gleiche Lage von Stempelkopf und "5-Ring".
 
volkimal Am: 30.10.2013 08:36:58 Gelesen: 605516# 161 @  
Hallo zusammen,

die Karte von Cantus zum Thema "Deutsches Reich: Ganzsachen" #42 und #44 hat mich daran erinnert, auch wieder einmal einen Retour-Beleg einzustellen.



Es ist doch schon erstaunlich, dass eine Firma erlischt, wo sie doch gerade "die revolutionärste Erfindung seit vielen Jahren" gemacht hat! So einen Beleg finde ich einfach nett.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.11.2013 08:56:17 Gelesen: 605303# 162 @  
Hallo zusammen,

diesen Brief habe ich gestern auf dem Philaseiten-Tauschtreffen in Essen gefunden. Einen Stempel bzgl. der Änderung eines Straßennamens hatte ich bis dahin noch nicht gesehen.



Damit eine Anschrift eindeutig ist, darf innerhalb eines Ortes ein Straßenname immer nur einmal vorkommen. Durch eine Gebietsreform und die Zusammenlegung von zwei Orten kann es sein, dass ein Straßenname zweimal vorhanden ist. Dann muss eine der beiden Straßen einen neuen Namen bekommen.

In diesem Fall gab es sowohl in Bonn-Endenich als auch in Bad Godesberg den Straßennamen „Im Bachfeld“. Seit dem 1. August 1969 gehört Bad Godesberg zu Bonn. Die Straße in Endenich wurde in „Max-Bruch-Straße“ umbenannt. Zum Glück hat der Absender des Briefes 10 Jahre später noch den Ortsteil Endenich bei der Anschrift angegeben. Sonst wäre der Brief wahrscheinlich als unzustellbar zurückgegangen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 08.11.2013 17:42:02 Gelesen: 604923# 163 @  
Hallo zusammen,

diesmal wieder ein nach meiner Meinung ganz dekorativer Beleg, bei dem der Beförderungsweg durch die klaren Stempelabschläge sehr schön zu erkennen ist:



Brief aus Honolulu (Hawaii) vom 10.11.1905 nach Singapur. Der Brief geht an Adolf Schönberg von der Firma Behn Meyer & Co. Die Firma wurde 1840 von den beiden Hamburgern Theodor August Behn und Valentin Lorenz Meyer in Singapur gegründet. Da Herr Schönberg nicht in Singapur sondern in Zamboanca auf der Insel Mindanao (Philippinen) war, wurde der Brief dorthin weitergeschickt.



Beförderungszeiten und Strecken:

Honolulu - Hong Kong: ca. 9.000 km, 23 Tage
Hong Kong - Singapur: ca. 2.600 km, 8 Tage
Singapur - Jolo-Island: ca. 2.000 km, 31 Tage
Jolo-Island - Zamboanca: ca. 150 km, 1 Tag

Für die "relativ" kurze Strecke von Singapur nach Jolo auf Jolo-Island hat der Brief also am längsten gebraucht. Entweder war diese Route nicht so befahren wie die beiden vorherigen Strecken oder zwischen Singapur und Jolo verkehrten nur kleinere langsame Schiffe.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.11.2013 17:30:26 Gelesen: 603711# 164 @  
Hallo zusammen,

wollt Ihr wissen, was auf dem Aufkleber steht?



Die Übersetzung findet Ihr beim Thema "Ganzsachenkarte aus China" (http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=75584 )

Volkmar
 
Victoria8749 Am: 27.11.2013 19:17:36 Gelesen: 603690# 165 @  
Habe auch noch einen schönen alten Beleg, der zu dem Thema paßt!

Gruß Volker


 
Manne Am: 28.11.2013 09:23:08 Gelesen: 603645# 166 @  
Hier ein Brief aus Neustadt im Schwarzwald der nach Osaka in Japan ging. Ob er sein Ziel erreichte kann ich leider nicht sagen, vielleicht ist ja hier jemand in der Lage.

Gruß
Manne




 
Latzi Am: 15.12.2013 19:32:31 Gelesen: 602604# 167 @  
Manchmal hat man Glück und findet einen zunächst unscheinbaren Beleg:

Die Reise begann am 29.05.1895 in London, führte zunächst nach Straßburg (K1 vom 30.05.), wo durch den Zusteller rückseitig vermerkt wurde, dass sich der Empfänger nach Angaben der Universität in Berlin befindet, wo der Beleg am 03.06. das erste Mal zugestellt werden sollte und zwar ebenfalls an der Universität. Diese (oder die Post?) zierte die Vorderseite mit einem Stempel "Empfänger mit Hilfe des Universitätssekretariats in Berlin nicht ermittelt". So leicht konnte man die Reichspost damals aber nicht entmutigen und richtig wußte jemand eine Anschrift in der Victoriastraße, wo offensichtlich am 06.06. zugestellt wurde.

Schon der Weg und seine Dokumentation sind nett, wenn dann der Absender (siehe Prägung auf der Rückseite) noch das British Museum ist und man den Adressaten bei wikipedia findet, dann hat man einen Glücksgriff getan:

http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Stettiner



Schönen Abend wünscht
Lars
 
kauli Am: 15.12.2013 23:48:58 Gelesen: 602574# 168 @  
@ Latzi [#167]

Hallo Lars,

solche Belege mag ich auch, Schönes Teil. Und die Polizei hatte auch ihre Hände im Spiel. Der Kreisstempel mit dem P zeugt davon.

Er wurde nur auf Rückbriefen als Kennzeichnung für Polizeiliche Ermittlungen angebracht.

Viele Grüße
Dieter
 
Latzi Am: 16.12.2013 08:38:31 Gelesen: 602548# 169 @  
@ kauli [#168]

Danke für den Hinweis - ich hatte den P-Stempel als Bestell-Stempel eingestuft. Gut, dass es so viele Berlin-Profis im Forum gibt.

Lars
 
kauli Am: 16.12.2013 18:31:03 Gelesen: 602510# 170 @  
Hallo zusammen,

der Brief ging von Berlin nach Aachen, dort mit allen notwendigen Stempeln versehen und wieder an den Absender zurückgeschickt. Der Beleg ist aus dem Jahr 1947. Das interessante daran ist die Anschrift, speziell der Strassenname. Das dieser Name zu der Zeit nicht mehr existierte, kann ich schon verstehen. Sie wurde doch bestimmt umbenannt und trotzdem ging der Brief wieder zurück.

Vielleicht liest unser Aachenkenner Christoph mit und kann die Sache aufklären.



Viele Grüße
Dieter
 
juni-1848 Am: 21.12.2013 13:04:29 Gelesen: 602274# 171 @  
Moin zusammen,

mir sind da just einige Heuss-Belege in die Hände gefallen, die durch Nachsenung mehrere Länder gesehen haben. Hier der erste:



Mit DDR 527 (20 Pf, 15 Jahre VEB) frankiert wurde der Brief am 14.07.1956 von Magdeburg (DDR) nach Braunschweig (BRD) versendet.

Am 19.07.1956 erflogte die Weitersendung nach Lissabon. Da Portugal damals zur CEPT gehörte, war hier nur das Inlandsporto nach zu frankieren: 20 Pf Heuss (Mi. 185).

Gruß, Werner

( siehe auch: [http://www.philaseiten.de/beitrag/77493] )
 
juni-1848 Am: 21.12.2013 13:16:09 Gelesen: 602269# 172 @  
Und der zweite:



Mit 2x Bund 241 (10 Pf, Europa) frankiert wurde der Brief am 08.10.1956 von Frankfurt-Eschersheim nach Wuppertal versendet.

Am 09.10.1956 erfolgte die Weitersendung nach Paris. Frankiert wurde zum Auslandsporto zu 40 Pf (Heuss, Mi. 185).

Gruß, Werner

(siehe auch: [http://www.philaseiten.de/beitrag/77497] )
 
juni-1848 Am: 21.12.2013 13:26:25 Gelesen: 602263# 173 @  
Aller guten Dinge sind drei:

:

Mit 2 Drachmen (Griechenland) frankiert wurde der Brief am 23.12.1960 von Athen nach Wuppertal versendet.

Am 29.12.1960 erfolgte die Weitersendung innerhalb Wuppertals nach Barmen. Frankiert wurde zum Ortsbriefporto zu 10 Pf (Heuss, Mi. 183).

Übrigens zeigt der Athener Maschienen-Bandstempel eine Fehleinstellung der Jahreszahl.

Gruß, Werner

(siehe auch: [http://www.philaseiten.de/beitrag/77498] )
 
volkimal Am: 22.12.2013 09:32:42 Gelesen: 602199# 174 @  
@ Manne [#166]

Hallo Manne,

irgendwie habe ich Deinen Beitrag übersehen. Zur Aussage: "Ob er sein Ziel erreichte, kann ich leider nicht sagen".

Eigentlich ist es klar. Was meinst Du wo der Stempel "Zurück" abgeschlagen wurde? Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Japan ein Stempel in deutscher Sprache existiert.

Hier ein ähnlicher Beleg mit 8 Aufklebern aus meiner Sammlung:



Auch dieser Brief trägt leider keinen Ankunftsstempel von der Rückkehr nach Berlin.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.12.2013 14:00:23 Gelesen: 601800# 175 @  
Hallo zusammen,

auch zu diesem Thema wieder zwei Belege:



Diese beiden Karten hat Großmutter an ihren Schwiegersohn Friedrich Fürst geschickt. Da er die Karten nicht abgeholt hat, sind sie nach ca. 5 Wochen wieder zurückgeschickt worden.



Die zweite Karte trägt die beiden zweisprachigen Stempel (italienisch-deutsch) aus Prad am Stilfserjoch. Damit wurde das Datum der Ankunft und des Zurückschickens dokumentiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 29.12.2013 14:11:42 Gelesen: 601741# 176 @  
Ein Stück Radiogeschichte steckt dahinter. Das Info-Radio Radioropa vom Oktober 1990 lief nicht mehr so üppig, Streit, Programmstrukturen, Wellenänderungen, letztlich war wohl Schluss. So unbekannt verzog er nicht, sondern war dann bei PSR/R.S.A. zu finden. Interessant der nummeriere Zurück-Stempel 05. Gibt es da weitere?


 
Marcello Am: 29.12.2013 15:32:20 Gelesen: 601732# 177 @  
Hallo an alle,

auch ich habe einen Beleg zu "zurück und nachgeschickt"

Es handelt sich um einen Beleg in der ersten Gewichtsstufe zu 20 g mit Einschreiben mit dem Sonderporto Ungarn welches von 01.12.1933-30.06.1942 galt. Der Beleg ist frankiert mit einer MiNr. 521 20 Pfg. und einer Mi.Nr. 523 30 Pfg. mit Walzenunterrand. Das Porto betrug 20 Pfg. für den Brief bis 20 g und 30 Pfg. für das Einschreiben.

Der Beleg startete seine Reise am 22.01.1940 in Wien und ging auf die Reise nach Budapest. Er durchlief die Prüfstelle Wien, was der Numerator auf der Vorderseite und der Verschlußstreifen (G 51 nach Riemer) rückseitig zeigt. Der Brief erreichte Budapest am 26.01.1940. Er wurde dann mit einer Verschlußvignette versehen "verstorben" und am 29.01.1940 in Budapest gestempelt. Dann wurde er auf die Reise zurückgeschickt. Jedoch wurde der Empfänger bzw. Absender vermutlich in Wien 41 nicht angetroffen am 02.02.1940 und nach Wien 40 zurückgesandt.



Ich habe die Vorder- und Rückseite abgebildet.

Schönen Sonntag an alle
Marcel
 
juni-1848 Am: 29.12.2013 15:48:02 Gelesen: 601727# 178 @  
@ Altmerker [#176]

Es scheint sich nicht um nummerierte Stempel zu handeln. Habe just einen größeren Bestand "zurück" durchgeschaut und ergänzende Ziffern "1", "6", "7", "10", "41" und "680" gesichtet. Bei zweien könnte ich ratend die Postamtsnummer oder die erste(n) Ziffer(n) der Postleitzahl zuordnen.

Blättere ich durch meinen Bestand, scheint es zu keiner Zeit eine Normierung von Zurück/Retour-Stempeln gegeben zu haben.
 
Marcello Am: 29.12.2013 15:52:02 Gelesen: 601724# 179 @  
@ juni-1848 [#178]

Der Nummernstempel gehört mit zur Zensur. Die Zensurbelege bekamen oft einen Nummernstempel.

Gruß
Marcel
 
juni-1848 Am: 29.12.2013 16:55:56 Gelesen: 601714# 180 @  
@ Marcello [#179]

Das ist richtig, Marcel, aber mein Beitrag bezog sich einzig auf die Zurück-Stempel mit integrierten Ziffern wie bei diesem (unzensierten) Beleg von Altmerker [#176].

Sammlergruß, Werner
 
Altmerker Am: 29.12.2013 17:20:18 Gelesen: 601706# 181 @  
Ich finde gerade einen Österreich-Retour-Zettel aus der Redaktionspost, interessant daran der Nummernstempel E1 und das gestempelte Namenskürzel Nie. Vielleicht der Salzburger Zustellbezirk nebst Zusteller-Name?

Gruß
Uwe


 
Marcello Am: 29.12.2013 17:23:28 Gelesen: 601704# 182 @  
@ juni-1848 [#180]

Oh, sorry. Ich habe den Namen überlesen. Das kommt davon, wenn man seine Augen nicht richtig aufmacht. :o)

Schönen Sonntag
Marcel
 
Altmerker Am: 30.12.2013 19:33:02 Gelesen: 601628# 183 @  
Hier habe ich einen Retour-Beleg aus der Kiste, interessant der rote Pfeilstempel auf die PLZ. Der Le Mans-Stempel wirkt wie ein Maschinenstempel, also ziemlich professionell. Was das Klebchen da soll, ist unklar, hat der Empfänger ja auf Französisch, Kreuzchen sagen ja nicht warum.


 
ginonadgolm Am: 30.12.2013 19:56:11 Gelesen: 601614# 184 @  
@ Altmerker [#183]

Der französische Stempel besagt, daß die Anschrift nicht zutrifft.

Der Aufkleber der Deutschen Post wurde angebracht, da der RETOUR-Vermerk leicht übersehen wird!

Nicht alle Postler können französisch lesen!

Guten Rutsch wünscht
Ingo aus dem Norden
 
DL8AAM Am: 30.12.2013 20:03:08 Gelesen: 601612# 185 @  
@ Altmerker [#183]

Ja, der Stempel der französischen Post ist ein Maschinenstempel mit der Information im "Werbefeld", dass der Empfänger nicht unter der angegebenen Adresse wohnt und dass die Sendung deshalb an den Absender zurück geht. Das deutsche Klebchen macht schon Sinn, es soll den Empfänger entsprechend informieren. Die Post nahm scheinbar an, dass in 1990er Jahren wohl noch nicht jeder Postkunden Französisch gut genug verstehen kann, um diesen Maschinenstempel auch korrekt interpretieren zu können. Der unkundige Nichtphilatelist in Deutschland erwartet bei dieser Art von Maschinenstempel üblicherweise keine "Warum-Liegt-Das-Ding-Denn-Bloss-Wieder-In-Meinem-Briefkasten-Information". Hier gab und gibt es ja nur diese großformatigen, langweiligen Handstempel mit Ankreuzfeldern dafür. Deshalb zweckentfremdete ein mitdenkender deutscher Postler dieses Klebchen und hat flux zwei etwas schlampige Kreuze um den Text "Zurück an den Absender" gemalt. Damals galt das Wort Kundendienst noch etwas. ;-))

Diese Art von Rücksende-Pfeilen sind weltweit nicht ganz unüblich, hier z.B. das Gegenstück des amerikanischen USPS



von der Seite des Auxiliary Markings Club [1]. Dieser Klub interessiert sich ausschließlich nur für solche postalischen Zusatz- bzw. Hilfsmarkierungen, in Philatelistensprech auch "Auxiliary Markings" genannt, auf Postsendungen.

Beste Grüße und einen Guten Rutsch
Thomas

[1]: http://www.postal-markings.org/
 
Altmerker Am: 30.12.2013 22:18:48 Gelesen: 601587# 186 @  
Wenn wir hier schon Fingerzeige geben, füge ich den hier an:


 
Altmerker Am: 01.01.2014 19:20:36 Gelesen: 601476# 187 @  
@ ginonadgolm [#184]

Das dies nicht nur hier so ist, sondern auch in Polen, belegt der Stempel in Französisch und Polnisch.


 
Altmerker Am: 03.01.2014 22:47:07 Gelesen: 601369# 188 @  
Es ist wohl mein ältester Beleg dieser Art, 106,5 Jahre alt. Er stammt aus meiner Zeitungsgeschichtssammlung. Scheint quer durch die Schweiz gereist zu sein und lässt doch Fragen offen.

Der "Adressat ist für einige Zeit verreist" steht links hochkant, wohl vom 13.5. Dann ging er nach Airolo (14.5.), einen Tag später nach Bern (2 Stempel auf der Rückseite: Airolo und Bern-Mandate). Dort wurde der Adressat im Finkenrain vermutet. Da das Wort teilweise überklebt ist mit "Abgereist", vermute ich, was postalisch nicht belegt scheint, dass die Karte zur Zeitung retour ging. Oder erkennt jemand was anderes?


 
Altmerker Am: 05.01.2014 22:56:38 Gelesen: 601265# 189 @  
Ein schöner Beleg aus Portugal, wo richtig gesucht wurde, aber kein Erfolg beschieden war.


 
volkimal Am: 18.01.2014 16:24:02 Gelesen: 600661# 190 @  
Hallo zusammen,

heute einmal eine Zustellungsurkunde, die zurückging, da der Empfänger unbekannt verzogen war:





Der Arbeiter Erwin Wulff hatte "durch lautes Singen ungebührlicherweise ruhestörenden Lärm erregt". Die verhängte Strafe waren 3 RM oder 1 Tag Haft. Insofern hat sich der Empfänger bestimmt gefreut, wenn ihn die Zustellungsurkunde nicht erreicht hat.

Es heißt oberhalb der Marken "Vereinfachte Zustellung". Bei Wikipedia steht unter dem Stichwort Zustellungsurkunde dazu: "Bei der gewöhnlichen Zustellung erhält der Empfänger eine beglaubigte Abschrift der Urkunde, bei der vereinfachten wird nur der Tag der Zustellung auf dem Brief vermerkt." Da beides für die Post gleich viel Arbeit war, gelten für beide Formen der Zustellung vermutlich dieselbe Gebühr. (Ich habe zumindest nichts anderes dazu gefunden). Ab dem 1.8.1927 waren dass 0,30 RM + die Gebühr für die Rücksendung von 0,15 RM => zusammen also 0,45 RM.

Viele Grüße
Volkmar
 
wuerttemberger Am: 18.01.2014 17:06:32 Gelesen: 600653# 191 @  
@ volkimal [#190]

Da beides für die Post gleich viel Arbeit war, gelten für beide Formen der Zustellung vermutlich dieselbe Gebühr.

Es gelten zwar die gleichen Gebühren aber bei der normalen Zustellung waren 2 (zwei) Urkunden vollständig auszufüllen. Und wehe es hat etwas gefehlt, dann mußte der Zusteller später aus dem Gedächtnis heraus die fehlenden Teile ergänzen.
Die vereinfachte Zustellung war praktisch nur die halbe Arbeit.

Gruß

wuerttemberger

PS. Schönes Stück, aber mit den 45 Pfennig komme ich nicht ganz klar. Im Fernverkehr wären 60 Pfennig fällig gewesen. 15 + 30 +15.
 
volkimal Am: 18.01.2014 21:43:23 Gelesen: 600613# 192 @  
@ wuerttemberger [#191]

Hallo wuerttemberger,

Du hast recht. Bei dem Porto habe ich nicht aufgepasst. Ich hatte nicht gesehen, dass die im Michel Postgebühren-Handbuch angegebenen 45 Pfg. nur der Zuschlag waren. Es muss also noch das Porto für den Hinweg dazugerechnet werden. Insgesamt also bei einem Fernbrief 60 Pfg.

Drewitz und Ahrensdorf liegen nur 8 km auseinander. Wenn zwischen den beiden Orten der Sondertarif zum erweiterten Ortsverkehr galt, dann wären 8 + 30 + 8 = 46 Pfg. erforderlich. Hier hätte also 1 Pfg. gefehlt.

Vielleicht kann ja jemand von Euch das Porto erklären.

Viele Grüße
Volkmar
 
bekaerr Am: 19.01.2014 12:36:52 Gelesen: 600570# 193 @  
@ volkimal [#192]

Hallo Volkmar,

der Sondertarif zum erweiterten Ortstarif konnte nur zwischen Orten zugelassen werden, die sich aufgrund der Zugehörigkeit zu verschiedenen Ländern politisch nicht zusammenschließen konnten. Dies war bei Drewitz und Ahrensdorf nicht der Fall, beide Orte lagen im Bundesland Preußen.

Um das Ortsporto zu begründen, fiel mir auf Anhieb nur eine Ausführungsbestimmung zur Postordnung ein, die aber leider doch nicht weiterhilft:

Zu dem einheitlichen Ortsverkehrsbezirk gehören auch diejenigen Theile der Zustellbereiche, die in andre Gemeinden übergreifen. Die postamtliche Bezeichnung der einzelnen PAnst braucht sich mit dem Namen der Gemeinde nicht zu decken.

Da nun die Anschrift auf dem Brief "Ahrensdorf, Post Ludwigsfelde" lautet, gehört Ahrendsdorf wohl eindeutig zum Land - Zustellbereich von Ludwigsfelde. Das deckt sich auch mit Müller Ortsbuch von 1926. Demnach kann es sich nur um einen Fernbrief handeln.

In der Urkunde selbst ist von "0,90 RM Zustellungs- und Schreibgebühren" die Rede. Zieht man die verklebten 45 Pf ab, bleiben noch 45 Pf, die zusammen mit der Geldstrafe zu begleichen waren. Nun könnte man auf die Idee kommen, die fehlenden 15 Pf verstecken sich in diesen Zustellungsgebühren. Allerdings galt für die förmliche Zustellung die Regel, dass alle Beträge sämtlich entweder der Absender bei der Einlieferung oder der Empfänger bei der Aushändigung zu entrichten hatte. Hier trifft offensichtlich der 1. Fall zu mit dem Makel, dass eben nicht alle Beträge vom Absender entrichtet wurden. In diesem Fall hätte eigentlich der Umschlag an den Absender zur Ergänzung der fehlenden 15 Pfennig zurückgegeben werden müssen.

Nun war die Urkunde nicht zustellbar. Somit hätten dem Absender die Zustellungsgebühr und das Porto für die Rücksendung der Urkunde erstattet werden müssen. Dafür wurden normalerweise entsprechende Stempel auf den Umschlägen abgeschlagen. Ich zeig' mal einen entsprechenden Beleg:



So ein Nachweis über die Rückerstattung fehlt auf dem Umschlag.

Somit bleibt festzuhalten:

1. Es fehlen 15 Pf auf dem Umschlag zur korrekten Freimachung.
2. Der Umschlag wurde nicht zur Ergänzung der fehlenden 15 Pf an den Absender zurückgegeben.
3. Dennoch wurde versucht, den Brief zuzustellen - jedoch ohne Erfolg. Leider kann ich das Datum des rückseitigen Vermerks nicht entziffern.
4. Offensichtlich wurden keine Beträge an den Absender zurück erstattet.

In meinen Augen bleibt somit nur die Möglichkeit, dass der Brief nachträglich (falsch) frankiert und gestempelt wurde. Dafür spricht, dass es sich um eine "portopflichtige Dienstsache" handelt, die nicht unbedingt frankiert werden musste und die Ausweisung der "Zustellungsgebühren" in der Urkunde. Da ursprünglich unfrankiert, hätten auch keine Beträge zurück erstattet werden müssen, das erklärt auch den fehlenden "Erstattungs-Stempel".

Soweit meine Interpretation. Was meint die Gemeinde?

Beste Grüße,
Bernd
 
Sachsendreier53 Am: 22.01.2014 11:27:02 Gelesen: 600441# 194 @  
Unzustellbare Kunstpostkarte vom 21.8.1989 aus 9040 KARL-MARX-STADT 4 nach Trassenheide-Campingplatz (Ostsee)



Nach erfolgloser Suche nach dem Empfänger wurde die Karte nach 2220 WOLGAST 1 gesandt, gestempelt und verblieb dort am 4.9.1989 im "Postsack" unzustellbar.

mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 24.01.2014 18:08:47 Gelesen: 600351# 195 @  
@ bekaerr [#193]

Hallo Bernd,

eine interessante Möglichkeit, dass der Brief evtl. nachträglich frankiert wurde. Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Aber ob es so war - keine Ahnung!

Danke für Deine Bemühungen
Volkmar
 
Latzi Am: 26.01.2014 19:02:46 Gelesen: 600221# 196 @  
Eigentlich sollte der Brief wegen der Straßburg-Stempel "im vorbeigehen" mit in meine Sammlung. Aber der zweite Blick zeigt, dass sich der Kauf für 1,99 + Porto gelohnt hat.

Der Beleg begann vermutlich seine Reise im indischen Solapur (früher Sholapore). Hiervon zeugt ein blasser Stempel auf dem Wertstempel, dessen Datum nicht lesbar ist, zumal ein Postbeamter mit einem Tintenstrick die Entwertung verdeutlicht hat. In Bombay war der Beleg am 8. April 1887 und bekam dort einen Stempel und vermutlich das Schiff, denn er trägt einen englischen Schiffspoststempel vom gleichen Tag. Am 24.04. erreichte er Straßburg, bekam dort den Ankunftsstempel *1h, fand aber seinen Adressaten nicht, der in München vermutet wurde. Dokumentiert durch den Stempel *1e vom 25.04.1887 war er auf dem Weg nach Bayern, erreichte München am nächsten Vormittag und wurde nach Ingostadt weitergeleitet. Dort dürfte er am gleichen Tag nachmittags zugestellt worden sein.

Auch hier findet sich ein "wikipedia-bekannter" Adressat der Karte, der Indologe Lucian Scherman: http://de.wikipedia.org/wiki/Lucian_Scherman

Der Absender bedankt sich für den Erhalt der bei wikipedia erwähnten Doktorarbeit. Wenn ich denn seinen Namen entziffern könnte, würde ich auch gern rausfinden, ob es sich auch hier um einen damals bekannten Wissenschaftler handelt.

Gruß
Lars


 
wuerttemberger Am: 26.01.2014 19:58:21 Gelesen: 600212# 197 @  
@ bekaerr [#193]

In meinen Augen bleibt somit nur die Möglichkeit, dass der Brief nachträglich (falsch) frankiert und gestempelt wurde.

Das ist vollkommen abwegig, denn dann müßte das Stempeldatum absichtlich zurückgestellt worden sein und das ist sicherlich nicht eine naheliegende und vernünftige Lösung.

Dafür spricht, dass es sich um eine "portopflichtige Dienstsache" handelt, die nicht unbedingt frankiert werden musste...

Eine portopflichtige Dienstsache zeigt entweder eine Frankatur (üblich in dieser Zeit) oder einen blauen Portovermerk (eher sehr selten). Du verwechselst das möglicherweise mit dem Avers-Verfahren.

... und die Ausweisung der "Zustellungsgebühren" in der Urkunde.

Das hat mit der Frankatur nicht direkt etwas zu tun. Das Amt hat lediglich die Kosten abgerechnet.

Da ursprünglich unfrankiert, hätten auch keine Beträge zurück erstattet werden müssen, das erklärt auch den fehlenden "Erstattungs-Stempel".

Die Frankierung haben wir ja schon geklärt. Das Erstattungsverfahren war eine kann Bestimmung. Oft wurde das auf den Belegen abgerechnet, aber ich habe schon etliche Retourbelege ab 1902 gesehen, die keinerlei Vermerke diesbezüglich aufweisen. Es kann gut möglich sein, dass die Gerichte und Ämter eine summarische Abrechnung in der Woche oder monatlich vornahmen, obgleich ich solch eine Abrechnung noch nie gesehen habe. Dafür spricht dass die Abrechnung eines einzelnen Beleges ein erheblicher Arbeitsaufwand war.

Eine mögliche Erklärung ist, dass die fehlenden 15 Pfennig auf der Zustellungsurkunde selber verklebt wurde. Solche habe ich nach 1902 schon einige gesehen und es müßten im Inflathread von muemmel ein oder zwei zu sehen sein.

Gruß

wuerttemberger
 
dr.vision Am: 07.02.2014 16:21:06 Gelesen: 599546# 198 @  
Moin zusammen,

ein bescheidener Beitrag zu diesem Thema. Ansichtskarte, gelaufen am 3.3.1916 von (Bad) Neuenahr nach Brüssel. Die Vorderseite ist für meinen Geschmack völlig harmlos. Der Text ist ausschließlich privater Natur.



Und hier die Rückseite:



Kann vielleicht jemand erklären, was an der Abbildung eines Kurtheaters unpassend war? Es sei denn, unter den Blaustiftstrichen links unten stand etwas Verbotenes.

Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Marcel Am: 07.02.2014 22:41:52 Gelesen: 599507# 199 @  
@ dr.vision [#198]

Hallo Ralf!

Ich könnte mir vorstellen, dass nicht das Kurtheater an sich gemeint war, sondern deren Farben (fast schwarze Hecke, schwarze Fenster, weiß das Gebäude und rot das Dach - die deutschen Farben). Wäre zumindest eine Möglichkeit.

schöne Grüße
Marcel
 
Latzi Am: 08.02.2014 14:23:33 Gelesen: 599442# 200 @  
@ dr.vision [#198]

Der Versand von Ansichtskarten in das Ausland war im 1. Weltkrieg verboten - der Feind hätte ja sonst Informationen über das Feindesland quasi ins Haus bekommen - unterschieden zwischen militärisch relevant (etwa Brücke oder Bahnhof) und anderen Abbildungen wie bei Deiner Karte wurde nicht. Mir war allerdings bisher nicht klar, dass auch das deutsch besetzte Belgien von der Anordnung betroffen war.

Gruß
Lars
 
dr.vision Am: 08.02.2014 16:38:31 Gelesen: 599427# 201 @  
@ Latzi [#200]

Hallo Lars,

ja da stimme ich Dir zu. Von militärisch relevanten Abbildungen war mir diese Vorgehensweise bereits bekannt. Aber eben nicht in dieser Konstellation.

Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Sachsendreier53 Am: 28.02.2014 11:10:52 Gelesen: 598391# 202 @  
DDR - Geschichte



Unzustellbare Drucksache der Wohnparteiorganisation (WPO) 16 Wolfen-Nord vom 15.3.1989.

Die Einladung erreichte den Genossen Beckmann nicht, da er in angegebener Adresse nicht zu ermitteln war (17.3.). Am 20.3.89 ging die Karte zurück an das Postamt Wolfen-Nord.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Latzi Am: 04.03.2014 19:00:43 Gelesen: 598159# 203 @  
Ein gutes Beispiel, wie man mit einer ungenauen Ortsbezeichnung viel Chaos anrichtet (und ein einmaliges Poststück produziert).

Die Ganzsache sollte (vermutlich) Borghamn in Schweden. Leider machte der Absender Bornholm aus der Ortsbezeichnung, als er den Brief am 24.11.1896 in Deuben aufgab. Weil die Post die Insel Bornholm als Ziel wähnte, erreichte die Karte am 26.11. den Hauptort Rönne, wo man die Karte über Kopenhagen (27.11.96) nach Borgholm auf der Insel Öland sandte und ihr einen Stempel vom 29.11. verpasste. Dort fand man den Adressaten nicht und schickte die Karte nach Borghamn, wo sie am 02.12.1896 eintraf. Dann trieb sich die Karte einen Monat rum (aber wo, ich finde keinen Stempel) und wurde am 16.01.1897 zurück in ihre Heimat aufgegeben. Den letzten Stempel verpasste ihr die deutsche Reichspost in Deuben am 18.01.1897.


 
DL8AAM Am: 17.03.2014 21:15:54 Gelesen: 597559# 204 @  
Unzustellbar wegen politischer Straßennamensänderung:



Sendung - ursprünglich eingeliefert bei der CITIPOST Göttingen - an einen Empfänger in 36251 Bad Hersfeld, frankiert per CITIPOST Briefmarke zu 55 Cent (Handstempelentwertung vom 03.03.2014). Scheinbar hat die CITIPOST keinen Kooperationspartner vor Ort griffbereit, also hat sie den Brief - ohne Anbringung eines CITIPOST-Labels o.ä. - gleich unmittelbar ausgesondert, die CITIPOST-Marke (von uns ursprünglich unten rechts neben dem Fenster plaziert, damit sie nicht im Weg ist) überlabelt, dann mit 60 Cent frankiert (FRANKIT 4D06000ADE, 04.03.2014) und nun der DPAG zur weiteren Beförderung und Zustellung weitergeleitet.

Der Brief war an die Carl-Peters-Straße in 36251 Bad Hersfeld adressiert, leider hatte die dortige Verwaltung diesen Straßennamen, da der Namensgeber Carl-Peters [1] einigen Entscheidungsträgern in Bad Hersfeld politisch nicht mehr gepasst hatte - gegen den ausdrücklichen Willen der Anwohner [2] und des amtierenden Bürgermeisters [3] - kurzerhand zum 01.01.2014 in Elisabeth-Selbert-Straße umbenannt. Da die Post-EDV bzw. der dortige Briefträger wohl nur über ein sehr sehr kurzes Gedächtnis verfügt, ging die Sendung an den Absender zurück. Müssen denn die unschuldigen, nicht umgezogenen Anwohner etwa auch noch kostenpflichtige Nachsendeanträge stellen (aktuell knapp 25 € für ein Jahr)? Wir haben zumindest hier, nachdem wir den neuen Straßennamen in der Firma aufwendigst recherchiert hatten, diesen handschriftlich mit Edding dick und fett auf dem Umschlag vermerkt und den Brief - natürlich ohne weitere Neufranktur, dafür aber mit bösen Kommentar - wieder in den nächsten gelben Kasten geworfen. Bisher kam dieser zumindest noch nicht wieder zurück, aber mal schauen, ob der je ankommt. BTW, zeitgleich wurde in Bad Hersfeld übrigens auch die Lüderitzstraße in Johannes-Klein-Straße umbenannt.

Gruß
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Peters
[2]: http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/lokales/bad-hersfeld/zwei-neue-strassennamen-3292794.html
[2]: http://www.hersfelder-zeitung.de/zeitung-abo/leserbriefe/leserbrief-thema-umbenennung-luederitz-carl-peters-strasse-hersfeld-2831628.html
[3]: http://www.hersfelder-zeitung.de/zeitung-abo/leserbriefe/leserbrief-thema-umbenennung-carl-peters-luederitz-strasse-2683752.html
 
Sachsendreier53 Am: 18.03.2014 10:37:41 Gelesen: 597518# 205 @  
Als Feldpost deklarierte Postkarte aus GREIZ (Thüringen) vom 1.5.1916, ins Kriegsfeld nach Frankreich.

Der Landsturm-Rekrut Walter Müller war auch nicht bei der II. Maschinengewehrkompanie 126 zu ermitteln.

Die Karte ging Zurück an den Absender, Marie Schmidt aus Greiz.



mit Sammlergruß,
Claus
 
kauli Am: 18.03.2014 11:45:32 Gelesen: 597509# 206 @  
Hallo zusammen,

dass Gerichtsbriefe öfter wieder zurückgingen ist keine Seltenheit. Hier einer vom Königlich Preussischen Amtsgericht Charlottenburg. Abgeschickt am 13.7.1905 nach Berlin NW 4. Dort war der Empfänger unbekannt. Die Bemühungen der Postler ist aus dem Nebenstempel "Nachschlagewerke eingesehen Aufruf erfolglos" zu sehen. Ebenso vom PA NW 40. Am 15.7.1905 ist der Brief wieder an das Gericht zurückgegangen. Ob der Empfänger sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht hat? Man weiß es nicht.



Viele Grüße
Dieter
 
Sachsendreier53 Am: 24.03.2014 10:35:41 Gelesen: 597262# 207 @  
Retour-Brief, portofreie Justitzsache aus HEILIGENSTADT vom 24.2.1869 nach Gerbershausen (Eichsfeld).

Der Adressat Conrad Gremmler war nicht zu ermitteln, da er nach Amerika gezogen war (rückseitig).

Welches AMERIKA [1] gemeint ist, ist nicht bekannt.



mit Sammlergruß,
Claus

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Amerika_(Penig)
 
Sachsendreier53 Am: 25.03.2014 09:51:11 Gelesen: 597134# 208 @  
Heute vor 26 Jahren wurde diese Osterkarte aus 42030 MAROLA (Italien) nach 2900 Wittenberge (Brandenburg) gesandt. Die Karte vom 25.3.1988 erreichte den Empfänger in Wittenberge nicht, da er nicht zu ermitteln war. Die Osterkarte verblieb im "Postsack" unzustellbar. (Dienststelle, DSt P II A)



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 03.04.2014 08:57:57 Gelesen: 596722# 209 @  
Ortspostkarte vom Amtsgericht Leipzig mit Absenderfreistempel vom 26.4.1932 nach Leipzig/Reudnitz.



Der Adressat war nicht zu ermitteln, war unbekannt verzogen (28.4.32). Die Behördenkarte ging am 29.4.1932 zurück an das Leipziger Amtsgericht. Der Kartenbeleg bekam die Aktennummer 44.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 14.04.2014 12:05:26 Gelesen: 596144# 210 @  
Vor 25 Jahren (14.3.89) wurde diese polnische Osterkarte von Warschau nach Eisenach geschickt. Der Empfänger war verstorben, die Karte verblieb bei der Deutschen Post, im "Postsack" unzustellbar.





Osterkarte aus BERLIN 11 / tn /1000 vom 28.3.1988, adressiert nach Rostock. Der Empfänger konnte nicht ermittelt werden, da er unbekannt war. Die Karte verblieb ebenfalls bei der Deutschen Post.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 28.04.2014 11:57:50 Gelesen: 595414# 211 @  
DDR- Geschichte



Postkarte vom August 1989 aus SOPRON (Ungarn) nach Dresden adressiert. Die Karte mit der Karikatur von BOFINGER war unzustellbar, der Empfänger war unbekannt.

Info Bofinger:http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Bofinger



Unzustellbare Ortskarte aus 4005 HALLE / Bahnpostamt vom 03.10.1988. Der Empfänger war in die Bundesrepublik Deutschland verzogen.

Info Windoffer:http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Windoffer

mit Sammlergruß,
Claus
 
bignell Am: 18.05.2014 12:06:44 Gelesen: 594474# 212 @  
Hallo,

hier ein Retourbrief Wien - Derby - Bournemouth - Paris - Wien von 1899.

Interessant finde ich die vier rückseitig aufgebrachten Vermerke "Parti sans adresse" (Abgereist ohne Adresse) in vier verschiedenen Schriften mit jeweils beigesetzten vier unterschiedlichen Zusteller-Stempeln "69/2". Wurden hier vier Zustellversuche gemacht, obwohl die Person bereits wieder abgereist war?

Lg, harald


 
Altmerker Am: 24.05.2014 15:16:29 Gelesen: 594166# 213 @  
Zwei mit der Biberpost verschíckte Briefe, der erste (aus dem Verbreitungsgebiet) kam mit der Privatpost zurück, der zweite (außerhalb der Biberpost-Reichweite) per DPAG.


 
1 Pf Am: 25.05.2014 07:10:18 Gelesen: 594111# 214 @  
Hallo,

wer sucht denn solche Stücke ?

Habe etliche Belege mit solchen amtlichen Vermerken, wie zurück - nicht zustellbar - amtlich verschlossen und dergleichen.

Gruß Axel
 
volkimal Am: 29.05.2014 09:58:14 Gelesen: 593893# 215 @  
@ 1 Pf [#214]

Hallo Axel,

ich habe dieses Thema zwar eröffnet, ich würde aber nicht sagen, dass ich solche Stücke suche. Es hat sich einfach im Laufe der Zeit viel Material angesammelt und es sind viele interessante Stücke dabei.

Um zum Beispiel solch einen Brief zu finden, muss man vermutlich sehr lange suchen:



Wer weiß, weshalb solch ein Brief nicht leicht zu finden ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.06.2014 18:23:07 Gelesen: 593449# 216 @  
Hallo zusammen,

bisher hat keiner auf meine Frage vom letzten Beitrag reagiert. Deshalb eine kleine Ergänzung zum Porto am 7.12.1988:

Brief: 80 Pfennig
Zuschlag Wertbrief bis 500 DM: 400 Pfennig

Also noch einmal die Frage:
Wer weiß, weshalb solch ein Brief nicht leicht zu finden ist?

Viele Grüße
Volkmar
 
jahlert Am: 06.06.2014 19:36:30 Gelesen: 593435# 217 @  
@ volkimal [#215]

Hallo Volkmar,

hier sind drei Gegenfragen:

a) falls der Brief 17 g gewogen haben sollte, hätten nicht 50 Pfennige für das Porto gereicht?
b) 'Düsseldorf 23' finde ich lediglich als handschriftlichen Eintrag in den PLZ-Verzeichnissen - welches Postamt ist es gewesen?
c) Irren ist menschlich, ist etwa der Nachportovermerk unberechtigt?

Schöne Feiertage
Jürgen
 
volkimal Am: 06.06.2014 21:52:11 Gelesen: 593418# 218 @  
@ jahlert [#217]

Hallo Jürgen,

zu a) Das Porto für einen Fernbrief bis 20g betrug ab dem 80 Pfg. Die 50 Pfg. waren zu dem Zeitpunkt das Porto für einen Brief im Ortsverkehr.
zu b) Keine Ahnung
zu c) Der Nachportovermerk war völlig korrekt - aber warum?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Volkmar
 
Stefan Am: 06.06.2014 22:20:55 Gelesen: 593416# 219 @  
@ volkimal [#218]

War die Nachgebühr korrekt, da die Sendung von der ursprünglichen Empfängeranschrift in Gelsenkirchen an eine neue Anschrift (in 4716 Olfen) weitergeleitet wurde und damit die Gebühr für den Wertbrief bis 500 DM (4,00 DM) erneut fällig war? Die Briefvorderseite weist zwei Mal die Angabe "17 g" für das Sendungsgewicht auf; die Handschrift erscheint mir unterschiedlich. Die Wertbriefnummer 436 hätte sich dann demnach nicht geändert.

Gruß
Pete
 
volkimal Am: 06.06.2014 22:43:12 Gelesen: 593409# 220 @  
@ Pete [#219]

Hallo Pete,

sehr gut erkannt. Genauso war es. Wie ihr im Nachsendeantrag lesen könnt, wurden nicht alle Postsendungen gebührenfrei nachgesandt.



Dass die Gebühr für einen Wertbrief beim Nachsenden ein zweites mal bezahlt werden muss, war aber auch nicht allen Postbeamten bewusst. Thomas Säger und ich waren beide fast gleichzeitig umgezogen und haben uns gegenseitig einen Wertbrief zugeschickt, um dieses zu belegen. Mein Brief wurde korrekt behandelt, der Brief von mir an Thomas kam ohne Nachgebühr bei ihm an. Hier der Einlieferungsschein:



Dieses ist übrigens der erste Fall eines korrekt frankierten Briefes, der durch das Nachsenden mit Nachporto belegt wurde. Wer kennt andere Fälle dazu und kann sie zeigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
reichswolf Am: 12.06.2014 02:31:37 Gelesen: 593139# 221 @  
@ kauli [#170]

Hallo Dieter,

deine Anfrage ist zwar schon etwas älter, aber da ich sie gerade erst gesehen habe, konnte ich nicht früher antworten. Meines Wissens gab es in Aachen keine Adolf-Hitler-Str. Es gab eine solche Straße in Haaren, das aber erst 1972 nach Aachen eingemeindet wurde. Heute heißt die Straße Althaarener Straße.

LG,
Christoph
 
volkimal Am: 13.06.2014 11:42:00 Gelesen: 593038# 222 @  
Hallo zusammen,

da auf meine Aufforderung: "Dieses ist übrigens der erste Fall eines korrekt frankierten Briefes, der durch das Nachsenden mit Nachporto belegt wurde. Wer kennt andere Fälle dazu und kann sie zeigen?" niemand reagiert hat, mache ich selber weiter. Am häufigsten dürften Inlandsbriefe sein, die ins Ausland weitergeschickt wurden und deshalb mit Nachporto belegt werden mussten:



Dieses ist mein schönstes Beispiel. Ich habe es schon im Beitrag [#11] vorgestellt.



Auch diese Ortspostkarte aus Münster wurde in die Schweiz nachgeschickt. Allerdings war in diesem Fall kein Nachporto erforderlich, da für Ortspostkarten, Fernpostkarten und seit dem 1.7.1971 auch für Postkarten in die Schweiz das normale Inlandsporto galt.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 13.06.2014 12:07:27 Gelesen: 593033# 223 @  
@ volkimal [#222]

Hallo Volker,

""Dieses ist übrigens der erste Fall eines korrekt frankierten Briefes, der durch das Nachsenden mit Nachporto belegt wurde. Wer kennt andere Fälle dazu und kann sie zeigen?""

vlt. magst du den, der sicher nicht zum Standard unter den Altpapieren gehört?

Österreich - Regensburg - Neustadt an der Saale - Neustadt an der Aisch - Nürnberg und retour.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Sachsendreier53 Am: 19.06.2014 08:45:24 Gelesen: 592700# 224 @  
4 x erfolglos, zugestellte portopflichtige Dienstsache aus ARNSDORF / Sa. vom 28.1.1939.

Neben zahlreichen Nachgebühr und Zurück-Stempeln, der Briefstempel der Heil- u. Pflegeanstalt Arnsdorf.



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 27.06.2014 15:53:32 Gelesen: 592194# 225 @  
@ bayern klassisch [#223]
@ Sachsendreier53 [#224]

Hallo Bayern klassisch,

ein sehr schöner Brief, den Du hier zeigst!

Hallo Claus,

vier mal vergeblich zugestellt - auch nicht schlecht!

Vielen Dank fürs Zeigen.

Ein weiteres Beispiel eines eines korrekt frankierten Beleges, der durch das Nachsenden mit Nachporto belegt wurde:



Die Ortspostkarte wird durchs Nachsenden zur Fernpostkarte. Es fehlen also 2 Pfennig Porto. Der ausgewiesene Betrag entspricht genau diesen 2 Pfennigen. Es wurde also keine Zusatzgebühr erhoben. Ich kenne die Vorschrift nicht, doch ich vermute, dass keine Zusatzgebühr erhoben wurde, da die Karte ursprünglich portogerecht frankiert war. Kann einer von Euch meine Vermutung bestätigen?

Viele Grüße
Volkmar
 
briefefan (RIP) Am: 28.06.2014 22:37:23 Gelesen: 592080# 226 @  
@ volkimal [#225]

Deine Vermutung stimmt. Die Fundstelle konnte ich auf die Schnelle leider nicht finden.

Viele Grüße
briefefan.
 
kauli Am: 29.06.2014 10:43:30 Gelesen: 592037# 227 @  
@ volkimal [#225]

Hallo Volkmar,

genauso ist es, bei Nachsendungen war nur der einfache Fehlbetrag fällig. Bei dem abgebildeten sogar nur 1 Pfennig, den sich die Post auch nicht entgehen liess. 5 Pfennig für Ortsverkehr innerhalb Berlins sind korrekt. Durch die Nachsendung nach Niederlehme tritt die Gebühr für Fernverkehr, 6 Pfennig, in Kraft.



Viele Grüße
Dieter
 
reichswolf Am: 30.06.2014 14:39:46 Gelesen: 591917# 228 @  
Bei der folgenden Postkarte sind bei mir noch einige Fragen offen, die sich aber leider wohl auch nicht mehr alle klären lassen. Erst mal die Fakten: Aufgegeben wurde die Karte am 12.08.1916 in WEIMAR * 1 f. Adressiert war sie an eine Dame in Berlin. Und jetzt gerate ich ins Schwimmen. Ich denke, als nächstes wurde die Karte nach Bad Elster weitergeleitet, aber wie es dann weiter ging, kann ich nicht sagen. Denn erstens klebt eben ein Zettel so auf der Karte, daß die Vermerke der Postler verdeckt werden und zweitens habe ich Probleme, die nicht verdeckten Teile zu lesen. Vielleicht kann jemand helfen?



LG,
Christoph
 
volkimal Am: 30.06.2014 15:56:59 Gelesen: 591892# 229 @  
@ briefefan [#226]
@ kauli [#227]

Hallo Briefefan und Kauli,

vielen Dank für Eure Rückmeldung und für die Bestätigung meiner Vermutung. Kauli, 1 Pfg. Nachporto habe ich bisher noch nicht gesehen. Danke fürs zeigen.

@ reichswolf [#228]

Hallo Christoph!

1) Die ursprüngliche Adresse ist Holsteiner Ufer in Berlin NW.
2) Diese Adresse ist blau durchgestrichen. Ob unter dem Zettel ein Hinweis im selben Blauton steht ist natürlich nicht zu sehen.
3) Das nächste ist die rote Schrift. Hier sehe ich rechts wieder ein "NW". Es wurde also eine andere Adresse beim Postamt Berlin NW angegeben. Diese steht allerdings unter dem Zettel. Kann man mehr erkennen, wenn man die Karte gegen das Licht hält oder kann man den Zettel etwas abklappen?
4) Von Berlin aus geht die Karte nach Bad Elster. Links steht senkrecht geschrieben:

Adressat ... Elster (dahinter Unterschrift "Sach??" und Datum 13.8.)
... nig?
Andere? ...
kann ...
werden

Evtl. heißt es also unten "Andere Adresse kann nicht ermittelt werden"

5) Schließlich bekam die Karte den Aufkleber "Frl. CH. Wichmann, Weiße Lilie". Zusätzlich steht ganz oben auf der Karte nochmals "Weiße Lilie".

Im Internet ist zu sehen, dass in Bad Elster ein Haus Namens "Weiße Lilie" gegeben hat.

Soweit die Dinge, die ich auf der Karte entziffern konnte. Vielleicht kann jemand noch etwas ergänzen oder korrigieren.

Viele Grüße
Volkmar
 
reichswolf Am: 02.07.2014 12:47:08 Gelesen: 591636# 230 @  
@ volkimal [#229]

Hallo Volkmar,

ganz herzlichen Dank! Da hätte ich noch lange rätseln können, zumindest auf die Weiße Lilie wäre ich nicht gekommen. Lilie hatte ich schon, aber da sich die beiden W in Weiße und Wichmann deutlich unterscheiden, hätte ich da keine Chance gehabt. Um der Karte die restlichen Geheimnisse zu entlocken, müßte ich den Zettel entfernen, und das möchte ich nicht.

Und gleich noch ein Beleg, eine Ortspostkarte aus Dresden vom 13.03.1903. Aufgabestempel ist DRESDEN * 4 b. Trotz des Umzuges des Empfängers lief die Karte zunächst an dessen alte Adresse, wo das zuständige PA am folgenden Tag den Ankunftstempel DRESDEN * ALTST. 10 g abschlug und die Karte weiter leitete. Dazu wurde die alte Straße gestrichen, eine blaue 16 hinter Hier gesetzt und die neue Adresse vermerkt. Am Ziel bekam die Karte dann noch ihren endgültigen Ankunftstempel DRESDEN * (ALTST. 16) f, ebenfalls am 14.03.



LG,
Christoph
 
Hermes65 Am: 02.07.2014 13:24:43 Gelesen: 591625# 231 @  
Auch auf dieser Postkarte aus der "Reichszeit" wurde entsprechend "getobt".



Beste Sammlergrüße
Manfred
 
kauli Am: 02.07.2014 20:33:51 Gelesen: 591578# 232 @  
@ reichswolf [#228]

Hallo Christoph,

Du brauchst den Zettel ja nicht ganz ablösen. Vorsichtig anfeuchten und nachdem Du gesehen hast, was darunter steht, wieder andrücken. Ich hätte da keine Ruhe.

Die Karte in die USA ist mir die Tage zugeflogen. An sich nichts besonderes bis auf den Zettel, den ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Dass die Post den Absender darauf hingewiesen hat, 5 Pfennig zu wenig frankiert zu haben, ist schon ungewöhnlich.



Viele Grüße
Dieter
 
volkimal Am: 04.07.2014 16:50:34 Gelesen: 591363# 233 @  
@ kauli [#232]

Hallo Dieter,

dass die Post den Absender darauf hinweist, wenn Auslandsbriefe nicht ausreichend frankiert sind, kommt häufiger vor. Entsprechende Aufkleber aus der "Neuzeit" siehst Du in den Beiträgen [#93] und [#129]. Aus Amerika sind dagegen entsprechende Stempel bekannt z.B. im Beitrag [#14] oder [#96]. Den von Dir gezeigten Berliner Aufkleber habe ich allerdings bisher auch noch nicht gesehen.



Mit diesem Aufkleber kann der Absender sowohl auf unvollständige Anschriften als auch auf fehlendes Porto hingewiesen werden.

Viele Grüße
Volkmar
 
kauli Am: 04.07.2014 23:02:30 Gelesen: 591305# 234 @  
@ volkimal [#233]

Hallo Volkmar,

aus der "Neuzeit" kenne ich die Zettel auch. Hatte selbst mal den Fall zu wenig Porto verklebt zu haben. Der Brief landete mit dem entsprechenden Zettel versehen wieder in meinem Briefkasten.

Wo wir bei Zetteln sind, hier ein russischer. Die Karte ging nach Moskau und wurde wieder zurückgesendet, und dem Adressaten wieder zugestellt. Glücklicherweise hat er auf der Rückseite seine Anschrift angegeben.



Viele Grüße
Dieter
 
volkimal Am: 05.07.2014 09:11:07 Gelesen: 591252# 235 @  
@ kauli [#234]

Hallo Dieter,

noch einmal zum Zettel aus Berlin [#232]. Um genaueres darüber zu erfahren, hat man zwei Möglichkeiten:

1) Man muss die Amtsblätter wälzen, um etwas darüber zu erfahren, wann die Methode eingeführt wurde die Briefe zum Nachfrankieren an den Absender zurückzuschicken.

2) Man muss bei Auslandsbriefen mit mehreren Marken genau auf das Stempeldatum und die Uhrzeit achten. Vielleicht findet man einen entsprechenden Beleg mit unterschiedlichen Stempeldaten. Ideal wäre es natürlich, wenn noch ein Rest des abgerissenen Zettels zu erkennen ist.

Ich bin gespannt, wann der erste Beleg hier gezeigt wird.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Volkmar
 
inflamicha Am: 05.07.2014 23:06:01 Gelesen: 591179# 236 @  
Guten Abend,

so ein Beleg ist bereits bei den Inflationsbelegen am 3.7. zu bestaunen. Auch so ein grüner Klebezettel war aus der Hochinflation schon mal am 14.12. zu sehen - da wundert es mich doch schon etwas, dass kauli so verwundert tut, der da regelmäßig mitliest und auch schreibt. Der Beleg mit diesem Zettel war schließlich auch aus Berlin.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 05.07.2014 23:34:05 Gelesen: 591173# 237 @  
In diesem alten Beitrag ist beim unteren Beleg ebenfalls der Rest des grünen Klebezettels zu sehen, die beiden Markenpaare sind mit unterschiedlichen Stuttgart Stempeln (natürlich auch mit verschiedenen Daten) entwertet.

http://www.philaseiten.de/beitrag/76938

Gruß Michael
 
volkimal Am: 08.07.2014 18:11:51 Gelesen: 590951# 238 @  
@ inflamicha [#236]

Hallo Michael,

das ging ja schneller als gedacht. Danke für die Hinweise, wo die entsprechenden Belege zu finden sind. Zur Bemerkung: "da wundert es mich doch schon etwas, dass kauli so verwundert tut, der da regelmäßig mitliest und auch schreibt."

Hier muss ich Dieter "in Schutz nehmen". Auch ich versuche regelmäßig, die Beiträge zu lesen, die mich interessieren. Aus zeitlichen bzw. beruflichen Gründen kommt es aber immer wieder vor, dass ich es einfach nicht schaffe. Den Brief mit dem Klebezettel (im Beitag ) habe ich z.B. auch "übersehen".

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 10.07.2014 10:46:00 Gelesen: 590807# 239 @  
Postkarte-Einschreiben-Postsache aus DRESDEN / ALTSTADT 24 / vom 23.1.1939



Postkartenantwort des Postamtes Dresden A 24 auf ein Schreiben von Meta Gerlach, wegen Verzicht auf Rundfunkgenehmigung.

Die Karte erhielt der Ehemann Gerhard Gerlach und ließ diese am 24.1.39 nachsenden, an die Heil-u. Pflegeanstalt Arnsdorf, wo seine Frau untergebracht war. Tagesstempel-Eingangsstempel ARNSDORF am 25.1.1939.

mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 10.08.2014 10:46:44 Gelesen: 588572# 240 @  
Hallo zusammen,

hier ein weiterer Beleg, der durch das Nachsenden mit Porto belegt wurde. Dieser Brief von unserem Pfarrer an seine Frau von 1968 war portogerecht. Bad Hofgastein liegt in Österreich. Damit betrug das Porto 60 Pfennig (Auslandsbrief).



Der Brief wurde innerhalb Österreichs postlagernd nach Golling an der Salzach nachgeschickt. Die 3,50 Schilling sind die Postlagergebühr. Auch diesen Fall sieht man nicht allzu oft.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.09.2014 18:26:34 Gelesen: 587156# 241 @  
Hallo zusammen,

heute einmal ein kleines Rätsel. Wieso gehört dieser Brief an meinen Vater zum Thema "Zurück und nachgeschickt" - allerdings nur im erweiterten Sinne ?



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.09.2014 21:54:32 Gelesen: 586986# 242 @  
Hallo zusammen,

das Rätsel aus dem letzten Beitrag ist wohl so nicht zu lösen. Deshalb der erste Tipp: Vergleicht doch einmal die Stempel. Was fällt dabei auf?

Viele Grüße
Volkmar
 
Latzi Am: 06.09.2014 11:57:00 Gelesen: 586949# 243 @  
@ volkimal [#242]

Jedenfalls unterscheiden sich die Uhrzeit der Abstemplung des Blocks und der übrigen Marken - nur eine Portotabelle könnte mir dabei helfen, ob sich jemand nachträglich für eine Versand per Einschreiben entschieden hat oder ob im Extremfall der Beleg manipuliert ist.

Gruß
Lars
 
Georgius Am: 06.09.2014 17:23:35 Gelesen: 586920# 244 @  
@ volkimal [#242]

Hallo Volkmar,

wenn mich meine alten Augen nicht täuschen, dann glaube ich, unterschiedliche Unterscheidungsbuchstaben zu erkennen. Auf dem Block "a" und auf den Marken "b". Das deutet auf eine Manipulation hin.

Schönes Wochenende und Viele Grüße
Georgius
 
volkimal Am: 06.09.2014 21:29:13 Gelesen: 586892# 245 @  
Hallo Lars und Georgius,

gut beobachtet! Und Georgius hat völlig recht, es sind zwei verschiedene Stempel. Es sind übrigens nicht nur die Uhrzeit und der Unterscheidungsbuchstabe unterschiedlich.



Vergleicht einmal die Länge des Ortsnamens. Besonders einfach zu erkennen, wenn man sie mit dem oberen Strich des Stegs vergleicht. Beim linken Stempel ist Altruppin viel enger geschrieben.

Lars überlegt, ob sich jemand nachträglich für eine Versand per Einschreiben entschieden hat. Das kann ich eindeutig verneinen. Der Tauschkollege meines Vaters hat den Brief sofort als Einschreiben aufgegeben.

Wenn man nicht weiß, wieso der Brief zwei verschiedene Stempel trägt, ist es nicht einfach, die Lösung zu erraten. Aber was kann meine Bemerkung bedeuten, dass der Brief für mich - im erweiterten Sinn - zum Thema "Zurück und nachgeschickt" gehört?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.09.2014 21:22:59 Gelesen: 586643# 246 @  
Hallo zusammen,

das Rätsel ist offensichtlich zu schwer, daher der nächste Tipp. Dazu habe ich den Umschlag einmal mit Schräglicht der Schreibtischlampe abfotografiert, denn im Scan ist ein weiteres Merkmal kaum zu sehen.



Seht Ihr den Knick rechts vom Block? Er hat etwas mit dem Rätsel zu tun.

Viele Grüße
Volkmar
 
Kleber Am: 11.09.2014 21:48:56 Gelesen: 586631# 247 @  
Hat die Lösung des Rätsels damit etwas zu tun, dass der Brief unterfrankiert ist ?
 
volkimal Am: 13.09.2014 07:54:56 Gelesen: 586501# 248 @  
@ Kleber [#247]

Hallo Kleber,

für die Post von der DDR in die BRD galten nur in der Zeit vom 1.7.1971 bis zum 30.6.1990 die Auslandstarife. Der Brief stammt aus dem Jahr 1960, also galten die Inlandstarife:

Brief: 20 Pfg.
Einschreiben: 50 Pfg.
Zusammen: 70 Pfg.
 

Der Brief ist also Portogerecht. Das hat also nichts mit der Lösung zu tun.

Aber noch einmal zu meinem letzten Tipp: Ohne den Knick hätte der Brief nur einen der beiden unterschiedlichen Stempel gehabt.

Viele Grüße
Volkmar
 

eswareinmal Am: 13.09.2014 09:02:02 Gelesen: 586487# 249 @  
Guten Morgen,

hat es was mit der Größe des Briefes zu tun? War der Brief ursprünglich gefaltet?

Nette Grüße
 
volkimal Am: 13.09.2014 09:09:10 Gelesen: 586486# 250 @  
@ eswareinmal [#249]

Hallo eswareinmal,

der Knick hat etwas mit der Größe des Briefes zu tun. Allerdings war der Brief nicht gefaltet, als er von Herrn Köhler, dem Tauschpartner meines Vaters, aufgegeben wurde.

Volkmar
 
volkimal Am: 21.09.2014 11:25:07 Gelesen: 585668# 251 @  
Hallo zusammen,

manchmal muss man die Geschichte eines Beleges wohl wirklich kennen. Vielleicht hilft Euch der folgende Tipp und ihr findet heraus, was genau passiert ist:

Ohne den Knick wäre der Block nicht gestempelt!

Mal sehen, wer es herausbekommt.

Volkmar
 
Eilean Am: 22.09.2014 09:39:44 Gelesen: 585575# 252 @  
Hier mal ein Ausschnitt, ob echt oder nicht, ich weiß es nicht:



was für den 1. April, für Kuriosa-Sammler.
 
mausbach1 (RIP) Am: 22.09.2014 12:46:20 Gelesen: 585534# 253 @  
@ Eilean [#252]

Warum sollte der Hinweis auf dem Beleg nicht echt sein? In unserem Dorf hat ein Hausbesitzer auf Drängen der Post bzw. der Zusteller seinen Briefkasten vor dem Grundstück an einem Zaun festgemacht, weil er seine Hunde auch frei laufen läßt.
 
Eilean Am: 22.09.2014 13:55:31 Gelesen: 585512# 254 @  
@ mausbach1 [#253]

Ich habe den Beleg nicht selbst, sondern nur als Bild gesehen, musste ich aber "posten", da ich ihn witzig fand.
 
DL8AAM Am: 22.09.2014 14:19:14 Gelesen: 585492# 255 @  
@ Eilean [#252]

Ich würde erst einmal an einen Fake denken, nicht dass es freilaufende Hunde und Probleme mit der Zustellungen nicht gäbe, aber:

a) es fehlt das Handzeichen des Zustellers und das Datum

b) die eigentlich übliche Farbe der "Dienstkugelschreiber" der Zusteller ist (meist) [war] schwarz, falls der Zusteller irregulär keinen privaten blauen Kugelschreiber verwendet. ;-)

Zusammen betrachtet, aber besonders wegen a), tippe ich eher auf eine "Fälschung", eine "Mache" für den Motivsammler "Hund". ;-)

Außerdem müsste man mal in die aktuellen "Postbestimmungen" schauen, ob solche 'ich trau mich nicht'-Gründe, eine durch den Zusteller selbst (eine auf "per Order di Mufti" beruhende des Vorgesetzten sähe bestimmt ganz anders aus) veranlasste Rücksendung so überhaupt "legal" ist.

Gruß
Thomas
 
heide1 Am: 22.09.2014 14:21:48 Gelesen: 585490# 256 @  
@ Eilean [#254]

Na ja, witzig ist gut. Ich glaube eher, dass dies so als amtliche Mitteilung gilt, die schon aussagekräftig ist.

Gruß heide1
 
Black5 Am: 22.09.2014 14:30:43 Gelesen: 585488# 257 @  
@ Eilean [#254]

Ob das witzig ist, wage ich zu bezweifeln.

Wenn du erstmal einen dieser "bekloppten Köter" am Oberschenkel hängen hast, ist die Sache nicht mehr witzig, sondern bitterer Ernst.

Und es wird hier ja wohl zu viel Wert auf die Farbe der "dienstlichen Zusteller-Kugelschreiber" gelegt.

Wenn ein Hund hinter mir her wäre, dann würde ich sogar den Zustellhinweis mit meinem eigenen Blut drauf schreiben.

Bei Postcon heißt das - Sonstiges Zustellhindernis - Hund - und dann wird da nicht mehr zugestellt.

Black5
 
heide1 Am: 22.09.2014 15:02:00 Gelesen: 585481# 258 @  
In der Allgemeinen Dienstanweisung für das Post- und Fernmeldewesen Abschnitt V,1 Postordnung steht unter § 34

Die Post bestimmt, wie die Sendungen zu leiten sind

Und in den Zustellbestimmungen ist auch ... wenn der Dienst nicht gestört wird vermerkt.

Weiter: § 38, 2 III

Die Post kann die Verpflichtung zur Zustellung aus besonderen Gründen einschränken

Und das war hier der Fall und auch richtig.

Gruß heide1
 
Germaniafan Am: 05.10.2014 11:15:23 Gelesen: 584594# 259 @  
Schönen guten Morgen ins Forum.



Hier eine Ansichtskarte vom 31.8.1904 von Erfurt nach Ahlbeck. Ankunftstempel Albeck 1.9.1904. Handschriftlicher Vermerk " Adressat abgereist nach Berlin ( ... Adresse nicht bekannt ?)" sowie "1/9 Berlin". Weiter geleitet nach Berlin. Ankunftstempel Berlin C 2 Rückbriefstelle vom 2.9.1904. Dort erhielt die Karte zwei Sternstempel *33* sowie den Aufkleber über die fehlende Wohnungsangabe. Am 2.9.1904 wurde die Karte von Berlin nach Erfurt zurück geschickt. Ankunftstempel Erfurt vom 2.9.1904



Bildseite der Ansichtskarte

Schöne Grüße
Guido
 
volkimal Am: 17.10.2014 15:50:14 Gelesen: 583783# 260 @  
@ Germaniafan [#259]

Hallo Guido,

ein sehr schöner Beleg! Danke fürs zeigen.

---

Eben kam folgender Brief zurück, den meine Frau gestern aufgegeben hatte:



Es war zwar das passende Porto auf dem Brief - allerdings als Ausschnitt einer nicht gestempelten Marke von einem anderen Brief. Da dass heute nicht mehr gestattet ist kam der Brief mit dem entsprechenden Aufkleber zurück.

Entweder wurde es erst nach dem Stempeln entdeckt oder böse Unterstellung: Der Mitarbeiter hat den Abschnitt mit dem blauen Strich erst als ungültig markiert und dann vorsichtshalber gestempelt, damit man die Marke nicht mehr ablösen und wieder verwenden kann.

Fazit: Wenn die Post eine Marke nicht abstempelt ist sie selber Schuld => Immer die Marken vorher ablösen und dann aufkleben.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 01.11.2014 08:18:49 Gelesen: 582962# 261 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich folgendes vorzustellen: Belege, bei denen es ganz normal ist, dass sie hin- und zurückgeschickt werden.

Das bekannteste Beispiel dürfte der Einschreibebrief mit Rückschein sein. Hier zunächst ein entsprechender Einschreibebrief:



Der entsprechende Hinweis auf den Rückschein ist verblasst bzw. steht unter den Briefmarken. Am Porto bzw. den Resten des aufgeklebten Rückscheins ist es aber dennoch gut zu erkennen:

Es handelt sich um einen Brief der Gewichtsstufe 20 - 100 Gramm. Das Porto setzt sich wie folgt zusammen:

Briefporto: 35,- Mark
Einschreiben: 20,- Mark
Rückschein: 20,- Mark
Insgesamt: 75,- Mark
 

Nachdem der Brief am Ziel angekommen ist, wurde der Rückschein an den Absender zurückgeschickt. Hier zwei Rückscheine, die mein Vater aus der Volksrepublik China bzw. aus Österreich zurück bekam:




Viele Grüße
Volkmar
 

Sachsendreier53 Am: 06.11.2014 10:03:18 Gelesen: 582597# 262 @  


Retour-Ansichtskarte der Bernauer Straße aus 1000 BERLIN 11 vom 30.4.1990. Eine Zustellung der Karte war wegen der ungenauen Adresse nicht möglich. Mit Rahmenstempel der Nachforschungsstelle Greifswald vom 17.Mai 1990 und Anfragestempel.



Retour-Ansichtskarte aus TIMMDORF (Ostholstein), gestempelt in EUTIN 1 / mo /2420 am 18.7.1990.

Wegen ungenügender Anschrift war auch diese Karte in die DDR unzustellbar.

mit Sammlergruß,
Claus
 
ginonadgolm Am: 06.11.2014 14:34:55 Gelesen: 582553# 263 @  
@ Sachsendreier53 [#262]

Hallo Claus,

danke für's zeigen!

Nur eine kleine Korrektur zum Stempel aus EUTIN: der Unterscheidungsbuchstabe ist mb und nicht mo. Da fehlt schlichtweg etwas Stempelfarbe.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
volkimal Am: 08.11.2014 10:34:22 Gelesen: 582363# 264 @  
Hallo zusammen,

das zweite Beispiel eines Beleges, bei dem es ganz normal ist, dass er hin- und zurückgeschickt wird: Die Postkarte mit Antwortkarte.

Hier als Beispiel eine Karte, die mein Vater aus dem Saarland in die USA geschickt hat.

Die Karte stammt aus der Korrespondenz zwischen meinem Vater und Herrn Rague, einem Studienfreund meines Großvaters. Nach dem Tode meines Großvaters hat mein Vater die Brieffreundschaft weitergeführt.



Die Auslandspostkarte (rote Farbe) zu 15/15 Franc ist 1949 ausgegeben worden. Das Porto wurde zum 1.5.1951 von 15 F. auf 18 F. erhöht. Mein Vater hat dementsprechend sowohl auf die Frage- als auch auf die Antwortkarte eine 3 F. Marke aufgeklebt.

Interessant finde ich auch den Text zum Tonband. Vati hat als Erinnerung für später extra unsere Kinderstimmen aufgenommen. Von meinem Bruder (* 1956) gibt es sogar die Tonbandaufnahme des ersten Schreis. Das Tonband existiert bestimmt noch, nur wer kann es noch abspielen?



Da Herr Rague die Antwortkarte per Luftpost zurückgeschickt hat, musste er zusätzlich das Luftpostporto von 10 Cent mit einer amerikanischen Marke auf die Saar-Karte aufkleben. So ergab sich, dass ganz offiziell deutsche und amerikanische Marken zusammen auf einer Karte verwendet wurden.

Viele Grüße
Volkmar
 
gründi Am: 11.11.2014 10:51:57 Gelesen: 581321# 265 @  
Hallo zusammen,

ich habe gestern beim Sortieren nachstehenden Beleg gefunden. Es handelt sich dabei um eine "Correspondenz-Karte" aus Österreich, gelaufen von Reichenberg nach ? Ich kann den Bestimmungsort nicht identifizieren.

Heute gehört Reichenberg zum Gebiet der Tschechischen Republik. [1]
Auf der Karte sind österreichische, französische(?) und auch ein deutscher Stempel (Stuttgart) zu finden.

Leider hat die Karte eine Aktenlochung, welche auch die Frankatur beschädigt hat. Dennoch ist der Beleg für mich aufgrund der vielen Stempel aufhebenswert.



Ich lade alle ein, eigene "Irrläufer"-Belege hier zu zeigen und vorzustellen.

Viele Grüße

gründi

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtsbezirk_Reichenberg
 
christel Am: 11.11.2014 11:17:38 Gelesen: 581310# 266 @  
"gründi",

also die Karte hat schon etwas mehr hinter sich, als du vermutest.

Sie war ursprünglich nach Gand in Belgien adressiert, dort nicht zustellbar wurde sie nach Saigon (damals Cochinchina) geleitet, abermals nicht zustellbar ging es weiter nach Paris, dort stellte man fest, dass der Empfänger in Stuttgart weilte.

Die Stempeldaten sind am Original sicher besser zu verifizieren.

Gruß.

Christel
 
Sachsendreier53 Am: 14.11.2014 10:09:37 Gelesen: 581937# 267 @  


DDR-Ansichtskarte (Museumsloks) unzustellbar, mit 2- vierzeiligen, roten Stempeln:

Zurück
Postleitzahl unrichtig -
Ortsangabe ohne richtige
Postleitzahl unzureichend


Gestempelt ist die Karte in 7021 LEIPZIG am 23.6.1988



DDR-Ansichtskarte (Selketalbahn) unzustellbar, mit 2- zweizeiligen, blauen Stempeln: zurück-retour und ohne Hausnummer nicht zu ermitteln
, gestempelt in 4308 THALE (Harz) am 13.6.1989

mit Sammlergruß,
Claus
 
bignell Am: 14.11.2014 23:10:41 Gelesen: 581857# 268 @  


Österreich: Aufgegeben am 11.6.1870 als Ortsbrief (deshalb 3 Kreuzer ANK 36I als Frankatur) an das Hochwohlgeborene Fräulein Marie von Weber, wohl unzustellbar deshalb wurde die Adresse am 12.6. überklebt und nachadressiert, die Frankatur per Federkreuz entwertet und der Brief mit 5 Kreuzer (ANK 37I) nachfrankiert. Rückseitig Ankunftsstempel Baden 12.6.

Lg, harald
 
stampmix Am: 15.11.2014 15:43:24 Gelesen: 581756# 269 @  
Hallo Richard,

vielleicht könntest du den Thread Irrläufer http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7313&CP=0&F=1 hier integrieren (und dabei den Titel um "Irrläufer" ergänzen)?

beste Grüsse
stampmix

[Beiträge [#265] und [#266] redaktionell eingefügt, da ein ähnliches Thema nicht "angenommen" wurde]
 
stampmix Am: 15.11.2014 18:00:12 Gelesen: 581720# 270 @  
Hallo zusammen,

hier mal wieder ein gefledderter Beleg, der den Grundstock für eine Stempelsammlung abgeben würde:

Auslands-Eilboten-Einschreibebrief von Lemgo nach La Mesa (USA) am 30.5.1930 gesandt. Das Porto betrug (25+30+50=) 105 Rpf., von denen am Ende der Rundreise nur noch 30 Rpf. übrigblieben.



Und hier die Stationen der 78-tägigen Odyssee: Lemgo 30.5. - San Francisco 10.6. - La Mesa 12.6. - ... Calif. 17.6. - Santa Rosa 18.6. - The Dalles 21.6. - New York 30.6. - Yellowstone Park 4.7. - 1 Monat hinter Schloss und Riegel - Yellowstone Park 4.8. - New York 7.8. - Bahnpost Bentheim-Hannover 15.8. - Schötmar 16.8. :









viel Spass wünscht
stampmix
 
Eric Scherer Am: 15.11.2014 20:08:41 Gelesen: 581690# 271 @  
@ Volkimal

Sehr schönes Stück Deine Antwortkarte. Die Frankatur ist nicht von Deutschland sondern vom Saarland. Toll.
 
volkimal Am: 16.11.2014 07:27:19 Gelesen: 581646# 272 @  
Hallo Claus, Harald und Stampmix,

das sind wirklich schöne Stücke. Besonders verrückt sieht natürlich der Brief nach Amerika aus. Schön, dass Du den Weg aufgeschlüsselt hast.

Ich komme nun zum dritten Beispiel eines Beleges, bei dem es ganz normal ist, dass er hin- und zurückgeschickt wird - Die Anschriftenprüfung:



Die Anschriftenprüfung kostete als Einzelauftrag ab dem 1.7.1954 genauso viel wie eine Postkarte. In diesem Fall hat die Anfrage geholfen, denn die Adresse in Selm konnte korrigiert werden. Es war nicht der Wimmerweg sondern der Vinnumerweg.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.11.2014 09:40:42 Gelesen: 581111# 273 @  
Hallo zusammen,

diese Karte kam gestern an:



Beförderungszeit von Chora Sfakion (Kreta) bis zu uns über 5 Wochen. Aber immerhin, die Post hat sich Mühe gegeben und eine Karte ohne Postleitzahl und Sraßenangabe zugestellt.

Weiß jemand, was das zweite Wort im Stempel heißt: "ΧΩΡΑ ?ΨΑΚΙΩΝ / CHORA SFAKION" Einen Buchstaben kann ich nicht entziffern. "ΧΩΡΑ" heißt laut Übersetzer "Land"

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 22.11.2014 17:22:09 Gelesen: 581068# 274 @  
@ volkimal [#273]

Hallo Volkmar,

die obere Zeile ist in griechischen Buchstaben, die untere in lateinischer Transkribtion [1].

Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Chora_Sfakion
 
volkimal Am: 22.11.2014 17:52:10 Gelesen: 581058# 275 @  
@ bignell [#274]

Hallo Harald,

vielen Dank - da hätte ich ja auch dran denken können.

Volkmar
 
Heinrich3 Am: 22.11.2014 22:42:40 Gelesen: 581013# 276 @  
@ volkimal [#273]

Hallo Volkmar, nochmals ich.

Der Dir fehlende Buchstabe ist ein Sigma (Σ).

Soeben habe ich versucht, aus dem Ortsnamen Chora Sfakion einen Sinn raus zu bekommen. Ist wohl nicht zu machen mit meinen Mitteln.

Heinrich
 
bignell Am: 23.11.2014 11:50:35 Gelesen: 580921# 277 @  
@ Heinrich3 [#276]

Hallo Heinrich,

Sfakion leitet sich von der Gemeinde Sfakia [1] ab - mehr Sinn steckt da nicht dahinter.

Lg, Harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Sfakia
 
volkimal Am: 27.11.2014 12:50:23 Gelesen: 580543# 278 @  
Hallo zusammen,

neben der normalen Anschriftenprüfung gab es nach Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg den Eilauftrag zur Prüfung einer Postanschrift:



Wer die Beiträge beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte" liest, kennt den Absender dieser Eilauftragskarte vom 31.3.1944 schon. Es ist Ludwig (Lui) Leibrock. Er will wissen, ob das Haus von seiner Schwiegertochter die schweren Angriffe auf Ludwigshafen überstanden hat.

Auf der Seite der Stadt Friedrichshafen ist zu lesen:

Der Nachtangriff vom 28. April 1944 verfolgte dahingegen völlig andere Ziele. Gezielt wurden nun die Wohngebiete ins Visier genommen. Von 2.00 Uhr bis 2.50 Uhr fiel unentwegt Bombe auf Bombe. Dieser Einsatz reiht sich ein in die Zermürbungstaktik von Luftmarschall Harris.

Dem Abwurf von rund 170 Luftminen und 580 Sprengbomben, die die Häuser in den Wohngebieten aufrissen, folgten ganze 185 000 Brandbomben, die Friedrichshafen in ein einziges Flammeninferno aufgehen ließen. Laut offizieller Statistik sind in dieser Brandnacht 136 Menschen ums Leben gekommen, 375 wurden verwundet. Tausende verloren ihr Zuhause. Die Strom- und Wasserversorgung wurde unterbrochen. Überall Brände, Trümmer und Bombentrichter.


Die Schwiegertochter Helene hatte Glück, denn die Adresse existiert noch.

Soviel für heute. Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 27.11.2014 13:51:02 Gelesen: 580533# 279 @  
Liebe Sammlerfreunde,

mal sehen, ob den einer knackt bzw. hinter sein Geheimnis kommt, dass es ihn so eigentlich gar nicht gegeben haben dürfte ...

Almelo (NL) über Emmerich und Frankfurt am Main nach Bayern, zuerst Sommerhausen, dann Markt Einersheim bei Possenheim im schönen Jahr 1855.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.11.2014 17:13:08 Gelesen: 580379# 280 @  
@ bayern klassisch [#279]

Liebe Sammlerfreunde,

so einfach ist es scheinbar nicht.

Mit dem ab 1.4.1851 gültigen Postvertrag zwischen den Niederlanden und Preußen waren die Gebühren reduziert worden und Bayern hatte über die Schiene DÖPV daran wohl partizipiert. Briefe aus den NL des 1. Rayons kosteten nur noch 4x je Loth und bei gleichem Gewicht je nach Entfernung zum Zielort 9x über 20 Meilen wie hier. So schrieben die NL nur 5 Cents = 1 Sgr. = 4x (paritätisch!) auf den Brief und spedierten ihn Preußen zu.

Preußen addierte die o.g. Porti zu 13x in blau. Siegelseitig ebenfalls in blau notiert ist eine weitere Addition: 1 Gulden 29x und 52x = 2 Gulden 21x. Darunter noch eine "1", wofür das auch immer gut war (Abrechnung intern oder von der Abgabepost, oder vom Empfänger?). Es wird sich schwerlich klären lassen, fürchte ich.

Den siegelseitigen, wie ich denke preußischen Stempel kann ich leider nicht lesen, wüsste aber gerne, wie er instradierte. Frankfurt stempelte üblich in schwarz bei Portobriefen. In Possenheim kam er am 21.11. an, doch war der Empfänger, kein geringerer als der Herr Graf Ludwig von Rechteren - Limpurg - Speckfeld, auch als erblicher Reichsrath in Bayern just an diesem Tag nicht vorrätig.

Er konnte demnach nicht zugestellt werden, denn die 13x hatte niemand bezahlt, jedoch wusste man die neue Adresse in "Markt Einersheim", wohin man den Brief nachschickte. Da er definitiv nicht ausgeliefert worden war, den Postweg also nicht verlassen hatte, auch nicht poste restante gestellt war, halte ich das Weiterleitungsporto von 3x für einen Witz. Entweder man lieferte den Brief aus, dann hätte man 13x kassiert und im Falle einer späteren Weiterleitung nach Verlassens des Postweges neu taxieren müssen, oder er verließ erst gar nicht den Postweg, dann hätte man kein weiteres Porto ansetzen dürfen, denn mehr als 9x im Postverein gab es gar nicht bei einfachen Briefen wie hier.

In jedem Fall hat man 16x notiert und wollte für die Weiterleitung 3x haben, die seine Erlaucht auch sicher bezahlt hat, denn er wollte ja wissen, was ihm die Verwandschaft in den Niederlanden zu sagen hatte und auf 3x kam es seiner Gnaden wohl nicht an.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Mondorff Am: 29.11.2014 00:09:22 Gelesen: 580319# 281 @  
@ stampmix [#270]

Guten Abend,

die Karte hier kann mit der Stempelanzahl Deines Belegs nicht unbedingt mithalten. Vielleicht reichte der Platz auch nicht aus; auf der Rückseite ist kein Stempel abgeschlagen.



Etwas überfrankierte (der UPU-Tarif für Postkarten war von 1879 bis 1921 10 Centimes) vom 10.8.1903 ab MONDORF-LES-BAINS in Luxemburg an Mr Dawson in Thornton, England mit Ankunftstempel THORNTON-HEATH, SURREY vom 12.08.. Blaustiftvermerke by Thornton Hall, Thornton Higth und Chester. Handschriftlicher Vermerk in schwarz: not known at Thornton Hall.

Dazu passen die Stempel

NESTON vom 13.08.1903
CHESTER STATION-OFFICE vom 14.08.1903
CHESTER vom 17.08.1903 und
RETURNED Lᴿ OFFICE LONDON vom 18.08.1903

sowie die beiden Insuffisiently addressed-Stempel in rot und violett, von denen ich nicht sagen kann, wo sie aufgedrückt wurden.

Ging die Karte nun zurück? Davon ist nichts vermerkt. Absender war der verdienstvolle Direktor des Thermalbads in Bad Mondorf, Dr. Martin Klein. Es ist jedenfalls ein Blickfang in der Sammlung.

Schönen Gruß
DiDi
 
volkimal Am: 06.12.2014 10:58:08 Gelesen: 579621# 282 @  
Hallo zusammen,

schöne Belege, die Ihr gezeigt habt - danke!.

Bayern klassisch, die Frage war wirklich zu schwer. Gut, dass Du ein so fundiertes Wissen hast.



Diesen Fall habe ich glaube ich noch nicht gezeigt:

Portogerechte Inlandsdrucksache von Berlin nach Königsfeld (Schwarzwald). Von dort wurde die Drucksache in die Schweiz weitergeschickt. Das fehlende Porto ist in Königsfeld aufgeklebt und abgestempelt worden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 22.12.2014 12:03:13 Gelesen: 578297# 283 @  
Beim Aufräumen fiel mir der nachfolgende Beleg in die Hände. Es handelt sich hier um eine gewöhnliche Luftpostsendung zu 35 Kobo aus Nigeria nach Deutschland, welche sicherlich irrtümlich am 25.03.1984 einen Abstecher nach Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens machte. :-) Die Post in Addis Abeba verewigte sich auf der Briefvorderseite mit einem Handstempelabschlag:



Gruß
Pete
 
Sachsendreier53 Am: 27.12.2014 15:18:44 Gelesen: 577950# 284 @  
Tscheschiche Neujahrskarte aus 517 VAMBERK vom 27.12.1989



Die Adresse in 2200 GREIFSWALD war laut Klebezettel unbekannt. Auch die Nachforschungsstelle in Greifswald am 23.1.1990 hatte kein Erfolg.

Die Zustellung wurde abgebrochen. Die Karte landete im Postsack "unzustellbar".

mit Sammlergruß,
Claus
 
bignell Am: 02.01.2015 14:37:24 Gelesen: 577374# 285 @  
Leider nur mehr als Briefstück erhalten, aber auch das kann noch etwas erzählen:



1870 in Wien mit 2x15 Kreuzer freigemacht und nach Lissabon/Portugal geschickt (links sind noch zwei Lisboa-Stempel zu erkennen), dort mit 25 Reis überklebt zur Weiterleitung.

Lg, harald
 
juni-1848 Am: 03.01.2015 09:37:38 Gelesen: 577285# 286 @  
Moin zusammen,

weniger spekrakulär als einige Stempelgesättigte weiter oben ist diese kleine Rohrpost-Brief:



Die Reise dieses Briefes - ein Versuch, den zeitlichen Ablauf zu rekonstruieren:

1a. Eingeliefert in BERLIN. N.W. \ 12.6.02.8-N \ * 7 * (Rohrpost)
1b. Blaustift " 62" des Postbediensteten der Rohrpoststelle " 7 " für den Leitweg der Rohrpost

2a. Ankunft in BERLIN.W. \ 12.6.02.8 30 N. \ * 62 * (Rohrpost, rückseitig)
2b. Vergeblicher Zustellversuch des Boten " 6." (Achteck-Rahmenstempel mit Botennummer, rückseitig)

3a. Zurück im Postamt BERLIN.W. \ 12.6.02.9-10 N. \ * 62 * (Tagesstempel)
3b. Weitere Zustellversuche (2?) des Boten " 3" (Achteck-Rahmenstempel mit Botennummer, rückseitig)
3c. Der Postbedienstete des PA " 62" ergänzte das neue Ziel (in schwarzer Tinte): " Nachgesandt 12/6. \ Marienbad \ Schloß Heilbronn" und strich die alte Addresse "Kurfürstenstrasse 100" durch.
Anmerkung: Da die Saison im Kurbad Marienbad vom 1. Mai bis zum 30. September dauerte, ist die Adressatin Else Glanz eher dem Personal als den Kurgästen zuzuordnen.
3.d. Der Postbedienstete des PA "62" notierte mit schwarzem Stift den neuen Leitweg "1" für die Nachsendung.

Anmerkung: Seit 1872 hat Marienbad einen Anschluss an die Eisenbahn (Pilsen - Cheb), wodurch eine Verbindung nach Wien und Prag geschaffen wurde, ab 1898 auch nach Karlsbad.

4. Ankunftsstempel " 13.6.02 \ MARIENBAD \ IV"

Könnte so der zeitliche Ablauf gewesen sein?

Es bleiben zwei ergänzende Fragen:

5. Warum wurde für die Nachsendung nach Böhmen (Österreich-Ungarn) kein Porto (z.B. Fehlbetrag zum Fernbrief) erhoben?

Anmerkung: Aus dem ursprünglichen Rohrpost-Ortsbrief wurde eine Nachsendung ins "deutschsprachige" Ausland (Böhmen, K.u.K. Österreich -Ungarn, ab 1918 Tschechoslowakei). Nach Österreich-Ungarn galten bis 30.9.1919 Inlandsgebühren.

6. Wofür steht die schwarze "1"?

Dank vorab und allen ein erstes sonniges Wochenende im Neuen Jahr
Werner
 
volkimal Am: 18.01.2015 08:44:24 Gelesen: 576002# 287 @  
@ juni-1848 [#286]

Hallo Werner,

ein netter Beleg mit einer sehr guten Beschreibung. Danke fürs zeigen.

Du schreibst "3a. Zurück im Postamt BERLIN.W. \ 12.6.02.9-10 N. \ * 62 * (Tagesstempel)". Ich vermute eher, dass es der Abgangsstempel ist, nachdem vergeblich versucht wurde, den Brief zuzustellen. Ich hätte also den Stempel 3a hinter 3d eingeordnet.

Bei der Rohrpost war die " 1" der Leitvermerk zum Rohrpostamt 1 (Haupt-Telegraphen-Amt = H.T.A.). Siehe auch http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/16988. Wahrscheinlich wurde der Brief über das H.T.A. nach Marienbad befördert.

Was ich nicht verstehe ist der Satz "Da die Saison im Kurbad Marienbad vom 1. Mai bis zum 30. September dauerte, ist die Adressatin Else Glanz eher dem Personal als den Kurgästen zuzuordnen." Wie kommst Du darauf, wo der Brief doch mitten in der Saisonzeit liegt?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.01.2015 09:12:25 Gelesen: 575995# 288 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief vom "Tribunal de première instance de Douai (Nord)", also dem "Gericht erster Instanz aus Douai (Nord)". Der Brief geht von Douai nach Somain und zurück. Beide Orte liegen im Département Nord und sind ca. 20 km voneinander entfernt.



Im Beitrag [#120] hatte ich schon einmal einen Brief desselben Gerichtes gezeigt. Beide Briefe fallen dadurch auf, dass der Beförderungsweg durch Stempel sehr schön zu erkennen ist. In diesem Fall trägt der Brief folgende Stempel:

10.11.90 Douai
11.11.90 Somain
12.11.90 Somain
13.11.90 Somain
14.11.90 Somain
15.11.90 Douai Gare
16.11.90 Douai Gare
16.11.90 Douai

Es wird bei beiden Briefen täglich dokumentiert, wo sich der Brief gerade befindet. War das in Frankreich bei Briefen von Gerichten vorgeschrieben?

Was mir nicht ganz klar ist, ist der handschriftliche Vermerk auf der Rückseite. Ich lese: "Refusé au facteur ???? maire". Wer kann das fehlende Wort erkennen?

"Refusé" bedeutet "Verweigert", "facteur" heißt Briefträger und "maire" ist der "Bürgermeister".





Noch eine Frage: Wer kann mir die Bedeutung vom " O" bzw. " E" in der Uhrzeit erklären. Wenn es wie bei uns Vor- bzw. Nachmittag ist dürfte es doch keine "13" geben wie beim dritten Stempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinrich3 Am: 18.01.2015 15:18:41 Gelesen: 575944# 289 @  
Hallo Volkmar,

der Bürgermeister fällt hier aus. Es heißt "Refusé au facteur destinataire" wobei m.E. zwischen drin ein "par" fehlt. Also: Dem Briefträger vom Empfänger Annahme verweigert.

Das E dürfte eine Abkürzung für die Endung ème sein, also z.B. in deutsch 13te(r). In französisch also 13. Stunde. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das O hinter der 1 wirklich die Abkürzung für primo (gibt es!) statt premier ist.

Wer weiß mehr?

Gruß
Heinrich
 
volkimal Am: 27.01.2015 17:28:42 Gelesen: 575239# 290 @  
@ volkimal [#288]

Hallo zusammen,

ich habe den handschriftlichen Text einmal freigestellt.



Nach einem Email-Austausch mit Peter und Heinrich3 sind wir der Meinen, dass es "Refusé au facteur interimaire" heißt. Also "Dem stellvertretenden Briefträger (die Annahme) verweigert"

Viele Grüße
Volkmar
 
sammler-ralph Am: 27.01.2015 20:47:53 Gelesen: 575205# 291 @  
Hier nun ein Beispiel aus Irland:

Brief mit Absenderfreistempel von Dublin nach Cork, aufgegeben am 3.8.95. Der Empfänger war nicht anzutreffen (wohl verzogen), so dass der Brief am 29.AUG 1995 bei der Returned Letter Secion in Cork landete. Von dort ging er zurück nach Dublin, ebenfalls an die dortige Returned Letter Section. Da kein Absender auf dem Umschlag vermerkt ist, wurde dieser über die Kenn-Nummer des Absenderfreistemplers ermittelt und der Brief dann zurückgegeben.

Gruß
Ralph


 
Manne Am: 28.01.2015 10:35:01 Gelesen: 575148# 292 @  
Hallo zusammen,

hier eine Drucksache aus Schwenningen (Französische Zone) nach Berlin vom 27.5.49, diese kam laut Stempel zurück, weil das Haus zerstört war.

Weitere Besonderheit, wer weiß es?

Gruß
Manne


 
stampmix Am: 10.02.2015 19:02:22 Gelesen: 573664# 293 @  
Hallo zusammen,

einmal quer durch Europa. Am 19.4.1912 von Freiburg im Breisgau nach Uppsala (Schweden). Von Uppsala am 23.4. nach Lausanne (Schweiz), von dort am 25.4. nach Bourg-La-Reine (Frankreich) und offensichtlich am 26.4.1912 am Ziel der Reise. Es wurde kein Weiterleitungsporto frankiert oder erhoben, dafür eine zusätzliche Nachricht auf den Weg gebracht.

mit bestem Gruss
stampmix


 
stampmix Am: 12.02.2015 19:58:00 Gelesen: 573513# 294 @  
Hallo zusammen,

eine auffrankierte amerikanische Ganzsachenkarte UX-22 wurde am 14.10.1912 nach Paris geschickt, wo sie am 29.10.1912 ankam. Die Empfängerin war zwischenzeitlich nach Wiesbaden ins Hotel Quisisana abgereist, bei Ankunft der Karte jedoch schon weitergezogen, diesmal nach Frankfurt a. Main.



Maschinenwerbestempel von San Francisco zur Panama-Pacific International Exposition 1915:



Info zur Ausstellung: http://de.wikipedia.org/wiki/Panama-Pacific_International_Exposition

mit bestem Gruss
stampmix
 
bignell Am: 18.02.2015 22:21:37 Gelesen: 573042# 295 @  
Hallo,

leider nicht sehr gut erhalten, aber trotzdem schön:



Am 18.12.1925 von Vevey (CH) mit 10 Rappen freigemacht und nach Clarens (CH) gesandt, dort lt Stempel am 19.12. um 6 Uhr entgegengenommen, um 13 Uhr weitergesandt nach Paris (FRA), mit 1+5+30 Centimes taxiert (leider ohne Datumsstempel deshalb unklar wann, wohl um den 22.12.), Taxe wieder gestrichen, nach Pau Basses-Pyrenees (FRA, Pyrénées-Atlantiques) weitergesandt, dort am 26.12. neuerlich mit 1+5+30 Centimes taxiert.

Lg, harald
 
briefefan (RIP) Am: 18.02.2015 22:58:44 Gelesen: 573028# 296 @  
@ volkimal [#288]
@ Heinrich3 [#289]

Hallo,

soviel ich weiß, geben die Zahlen vor den Daten an, um die wievielte Leerung (levée) bzw. den wievielten Postabgang dieses Tages es sich handelt, also 1. Leerung, 13. Leerung. Ganz kleine Orte haben vielleicht nur eine Leerung, das ist dann immer die 1., größere Orte mehrere bis ganz viele Leerungen.

Grüße von briefefan.
 
volkimal Am: 19.02.2015 16:44:05 Gelesen: 572925# 297 @  
@ briefefan [#296]

Hallo briefefan,

herzlichen Dank für die Antwort. Nachdem ich bei diesem Thema keine Antwort erhalten hatte, hatte ich dieselbe Frage beim Thema "Stempel bestimmen: Frankreich" gestellt.

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6178&CP=0&F=1

Du hast mit Deiner Antwort recht. Schau Dir einmal die Beiträge ab Nr 10 an. Die Antwort im Beitrag 11 war zuerst falsch, wurde dann aber im nächsten Beitrag korrigiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Marcello Am: 22.02.2015 16:12:50 Gelesen: 572703# 298 @  
Hallo,

heute möchte ich auch was zu diesem Thread beitragen. Und zwar ein kleiner Brief frankiert mit einer 10 Pfg Germania Reichspost Mi.Nr. 56. Der Brief wurde von Godesberg am 08.03.02 an ein Fräulein Magdalene Bauer bei Fräulein Kutscher in Clausthal/Harz Schulstraße 291? geschickt. Dort kam der Brief am 09.03.02 an. Wovon der Ankunftsstempel von Clausthal zeugt. Dort wurde die Adresse gestrichen und nach Charlottenburg geschickt. Dort wurde der Brief mit einem Bestelltstempel am 10.03.02 versehen. Nachdem der Brief dort nicht abgeholt wurde, bekam er einen violetten Stempel: Nicht abgefordert Briefausgabe Charlottenburg 2 und wurde wieder nach Godesberg zurückgesandt, wovon der Stempel Godesberg 14.04.02 zeugt. Wann er den Zurückstempel auf der Vorderseite bekam, entzieht sich leider meiner Kenntnis.



Gruß
Marcel
 
volkimal Am: 22.02.2015 16:23:13 Gelesen: 572698# 299 @  
@ Marcello [#298]

Hallo Marcello,

ein schöner Beleg - danke fürs Zeigen. Du schreibst: "Wann er den Zurückstempel auf der Vorderseite bekam, entzieht sich leider meiner Kenntnis."

Die Antwort ist recht einfach, denn es steht doch daneben. Vor dem "Zurück" ist der Schrägstrich "/" für das Datum schon vorgegeben.



Handschriftlich wurde ergänzt "13 / 4" wobei die "13" zur "14" geändert wurde oder umgekehrt. Wenn man es mit dem Datum des Ankunftsstempels "14.4.02 1-2V" vergleicht, so dürfte der Brief am 13.4. zurückgeschickt worden sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
Marcello Am: 22.02.2015 16:26:45 Gelesen: 572696# 300 @  
@ volkimal [#299]

Hallo Volkmar,

vielen Dank. Manchmal lohnt sich ein zweiter Blick. Die Zahl neben beim "zurück" ist mir gar nicht aufgefallen. (trotz Brille :o) ).

Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 23.02.2015 11:09:25 Gelesen: 572634# 301 @  
Unzustellbare DDR Ansichtskarte vom Fahrgastschiff MS "Erich Weinert" mit Bordstempel vom 7.8.1988



Zurück- Stempel, mit dreizeiligem Rahmenstempel: Angabe des Bestimmungsortes ungenügend.

Abgestempelt ist die Karte mit den Tagesstempel des Magdeburger Bahnpostamtes; MAGDEBURG BPA / 3005 / bl vom 07.08.1988

mit Sammlergruß.
Claus
 
Zanomann Am: 23.02.2015 14:55:33 Gelesen: 571586# 302 @  
Hier hätte ich noch einen aussagekräftigen Beleg zu diesem Thema.

Der Einschreibe-Rückschein-Brief ging am 5.3.1896 von der Stadtverwaltung Lahr/Schwarzwald nach Bern in die Schweiz, erhielt dort den Ankunftstempel vom 6.3., konnte dort nicht zugestellt werden, und wurde nach Genf weitergeleitet, Stempel Genf 7.3.1896, dort wurde der Empfänger ebenfalls nicht gefunden, der Brief ging zurück nach Bern und mit Stempeldatum Bern 23.3.1896 nach Lahr zum Absender zurückgeschickt, Ankunftstempel Lahr 23.3.1896 4-5 h.

Mit grünem Aufkleber "Unbekannt" versehen. Auf jeden Fall hat sich die damalige Post eine Menge Mühe gegeben und dem Sammler ist damit ein toller Beleg für die Heimatsammlung beschert worden.


 
Fips002 Am: 27.02.2015 20:49:38 Gelesen: 572009# 303 @  
Der Brief wurde wegen ungenauer Wohnungsangabe nach ARQUES/Frankreich zurück geschickt.



Gruß Dieter
 
Sachsendreier53 Am: 03.03.2015 11:15:23 Gelesen: 571433# 304 @  
Unzustellbare Feldpostkarte aus BORITZ (Sachsen) vom 14.9.1916.

Die Karte erreichte den Gefreiten Arno Kießling nicht. Sie ging an den Absender zurück, laut roter Aufschrift: zck - ? - Von welchem Armeekorps ?



mit Sammlergruß,
Claus
 
stampmix Am: 15.03.2015 12:37:37 Gelesen: 570556# 305 @  
Hallo zusammen,

für diese schöne Ansichtskarte des Schwarzwaldes aus Vogelschau hat sich die Holländische Post mächtig ins Zeug gelegt. Ob der Absender nichts geschrieben hat um Platz für die Stempel zu lassen, oder doch auf die Portomoderation abstellte, lässt sich an der Frankatur nicht richtig erkennen.

In der PP8 wäre für eine Auslandskarte 3,50M, für eine mit "bis zu 5 Grußworten" nur 1,25M zu frankieren gewesen. Es wurden am 25.8.1922 aber 2 Mark frankiert, um die Karte von Todtnau nach 's Gravenhage, dann Schoorl und weiter nach den Haag zu senden.



mit bestem Gruss
stampmix
 
dr.vision Am: 16.03.2015 21:59:03 Gelesen: 570416# 306 @  
Moin zusammen,

da ich hier (http://www.philaseiten.de/beitrag/102986) in einem anderen Thread bisher keine Antwort bekam, versuche ich mal hier eine Lösung meiner Fragen zu bekommen.

Faltbrief vom 4.5.1912 von Charlottenburg nach New York. Rückseitig Stempel "DIV. DEAD LETTERS / JUN 20 / 1912". Vorderseitig diverse Abschläge aus New York, die ich nicht deuten kann. Dort ebenfalls der handschriftliche Vermerk "franko". Der Brief kommt vom Königlich Preussischen Amtsgericht Charlottenburg. Das Porto ist eine 10 Pf. Germania.

Meine Fragen:

1) War das Amtsgericht portobefreit bis zur Grenze und sind die 10 Pf. nur für das Auslandsporto verklebt worden?
2) Was bedeuten die auf der Vorderseite angebrachten Amerikanischen Abschläge?
3) Wo wurden die deutschen "zurück" Stempel abgeschlagen?



Den Inhalt möchte ich nicht vorenthalten:



Danke für Erklärungen und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
bignell Am: 16.03.2015 22:05:56 Gelesen: 570408# 307 @  
@ dr.vision [#306]

Hallo Ralf,

ADVERTISED = angekündigt (Notiz hinterlassen), NON RECLAME | UNCLAIMED = nicht behoben, NOT IN DIRECTORY = nicht im Verzeichnis, unbekannt

Lg, harald
 
dr.vision Am: 16.03.2015 22:14:36 Gelesen: 570401# 308 @  
@ bignell [#307]

Moin Harald,

super schnell, danke erst einmal.

Gruß
Ralf
 
drmoeller_neuss Am: 17.03.2015 10:22:37 Gelesen: 570342# 309 @  
@ Fips002 [#303]

Ohne die Angabe "i Lubeck" wäre der Brief wahrscheinlich zugestellt werden, da es ein Schloss Wotersen im Herzogtum Lauenburg wirklich gibt.
 
Todtnau Am: 19.04.2015 21:42:54 Gelesen: 567974# 310 @  
@ volkimal [#346]

Hallo,

anbei einige neuere zurückgekommene Briefe. Es ist doch erstaunlich, wie viele verschiedene Stempel es doch für unzustellbare Briefe gibt!

2 x aus Israel (Empfänger unbekannt)

1 x aus Frankreich (mit Rückseite, Absendername von mir unkenntlich gemacht). Dieser Brief wurde abgeschickt am 17.10.2012 (lt. Briefinhalt) und kam aus Frankreich s c h o n am 08.03.2013 zurück, da die Empfängerin verstorben war.

1 x aus Gundelfingen (mit Rückseite, Empfängername von mir unkenntlich gemacht, über die Zentrale Briefermittlungsstelle in Marburg)

1 x aus Hamburg (mit Rückseite, wegen falscher Adresse lt. "Nachschlagstelle", diese Adresse gibt es in Norderstedt)

1 x aus den USA (Grund ist mir unbekannt, aus dem Aufkleber werde ich nicht schlau, vielleicht weiß es ja jemand)

Grüße von
W.A.











 
DL8AAM Am: 20.04.2015 04:36:14 Gelesen: 567931# 311 @  
@ Todtnau [#310]

1 x aus den USA (Grund ist mir unbekannt, aus dem Aufkleber werde ich nicht schlau, vielleicht weiß es ja jemand)

Hi,

die Sendung ging an Herr/Frau Brunner in Long Beach, CA 90815. Der Empfänger ist innerhalb von Long Beach, CA umgezogen und hatte bei der USPS einen Nachsendeantrag ('Auftragsnummer': "BRUN040 90815 ...") gestellt. Das Label trägt diese neue Adresse in Long Beach, CA 90814. Da dieser Nachsenderantrag inzwischen aber abgelaufen ist ("FORWARD TIME EXP", EXP: expired, d.h. 'Weiterleitungszeit abgelaufen') wurde die Sendung am 18.02.2006 wieder an den Absender zurück geschickt ("RTN TO SEND" - ReTurN TO SENDer).

Eine modernere Form dieses gelben Labels, nun für eine erfolgreiche Nachsendung, siehe http://www.philaseiten.de/beitrag/103181 ;-)

Gruß
Thomas
 
Todtnau Am: 20.04.2015 22:01:43 Gelesen: 567835# 312 @  
@ DL8AAM [#311]

Hallo Thomas,

danke für die schnelle Info, wieder was dazugelernt!

Grüße von
W.A.
 
Todtnau Am: 28.04.2015 21:30:04 Gelesen: 566922# 313 @  
Hallo,

noch ein paar weitere moderne zurück gekommene Briefe.

1. Dieser Brief kam trotz exakter Anschrift, so wie es die Post damals wollte (mit RO für Rumänien vor der PLZ), zurück, mit dem Stempel "... Bestimmungsort existiert nicht in der Bundesrepublik Deutschland". Da kannte wohl jemand von der Post die eigenen Vorschriften nicht! (Die Namen habe ich in orange unkenntlich gemacht.)



Weitere Briefe:
Empfänger verzogen auf Aufkleber, mit Nachgebühr (nach 79669)
Empfänger verzogen auf Stempel, mit Nachgebühr (nach 79677)



Empfänger unter Anschrift nicht zu ermitteln, mit gelben zurück/retour - Aufkleber (nach 79677)
[dieses Mal ohne weiteren Zudruck, auf anderen Briefen steht zusätzlich mal nur der Name (Sparkasse, oder Sparkasse Schönau-Todtnau oder Sparkasse Todtnau-Schönau), manchmal mit PLZ und Ort, manchmal auch mit Straße oder Postfach, aber immer "DP KA...". Werden diese gelben Aufkleber wohl in Karlsruhe codiert und angebracht?]
unbekannt verzogen, mit Nachentgelt auf weißem Aufkleber (nach 79669)



Einschreibe-Brief zurück wegen abgelaufener Lagerfrist (auf der Rückseite Vermerk ben. 11.9.96)
unbekannt verzogen, mit Zurück / Retour - Stempel der NL Briefpost München (nach 80538)



Empfänger unter Anschrift nicht zu ermitteln, mit gelben zurück/retour - Aufkleber -Rücksendung "Info-Post ab 01.07.10 durch Premiumadress" (nach 79677)
unbekannt verzogen auf Aufkleber sowie Thermodruck-Aufkleber mit falschem Empfänger für die Rücksendung (nach 74679)



Unbekannt verzogen auf roten Aufkleber
nicht abgeholtes Einschreiben mit Rückschein (nach 74676)



Empfänger nicht zu ermitteln auf Stempel mit der Nr. 19 (links unten) (nach 79685)
Der gleiche Stempel liegt mir auf anderen Briefen auch mit folgenden Nummern vor:
1, 3, 5, 7, 9, 10, 12, 15, 17, 18, 19, 22, 30 und 97. Hat da wohl jeder Zustellbezirk seine eigene Nummer?


 
stampmix Am: 03.05.2015 10:07:41 Gelesen: 565930# 314 @  
Hallo zusammen,

ein kleiner Brief, am 29.10.1875 im schweizerischen Montreux am Lac Léman aufgegeben, reiste seiner Empfängerin von Dresden nach Meerane hinterher.

Nach Inkrafttreten des Weltpostvertrages am 1.7.1875 portogerecht mit der 25 Rp. Marke der Sitzenden Helvetia (Mi.32) frankiert und mit AKS Meerane und siegelseitigem Ausgabestempel.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Altmerker Am: 04.05.2015 14:57:20 Gelesen: 565499# 315 @  


So geht es bei der Privatpost zurück.

Gruß
Uwe
 
drmoeller_neuss Am: 04.05.2015 17:20:54 Gelesen: 565452# 316 @  
Dieser Brief zeugt aus den guten, alten Zeiten der Staatspost, als man sich noch bemühte, wirklich jeden Brief zuzustellen. Herr Fish irgendwo in Dorset bekam Post aus dem Adler-Hotel in Lugano in der Schweiz. Am 08. August 1930 wurde der Brief in Lugano in der Schweiz aufgegeben und erreichte am 12. August Dorchester, wie der Eingangsstempel auf der Rückseite des Briefes bezeugt.

Leider gab es dort den Empfänger nicht und man versuchte es nacheinander in Broadstone und Ferndown. Beide Orte haben sich mit Stempeln verewigt. Dann erst hat man aufgegeben, und den Brief am 15. August in Dorchester mit dem postamtlichen Vermerk "Insufficiently adressed - Name of Post Town required" (Adresse ungenügend - Name des Ortes notwendig") zurückgeschickt.


 
stampmix Am: 09.05.2015 08:40:16 Gelesen: 564672# 317 @  
Hallo zusammen,

eine Inland-Ganzsachenkarte P18 wurde am 16.9.1889 von Ilmenau nach Karlsruhe gesandt und dort mit weiteren 5 Pf. für das Auslandsporto nach Tremezzo am Comersee (Italien) auffrankiert und weitergesandt. Die Postkarte wurde dort postlagernd bis zur Abholung aufbewahrt.



mit bestem Gruß
stampmix
 
jmh67 Am: 09.05.2015 09:23:01 Gelesen: 564663# 318 @  
@ drmoeller_neuss [#316]

Da haben die Briten aber zu zeitig aufgegeben. Ich finde auf heutigen Karten in Dorset eine Links Road in Poole und eine in Weymouth. Letztere sieht ein bißchen zu neu aus. Ich tippe auf Poole, da stehen nach Bing-Maps ein paar alte Häuser, die durchaus mal benamst gewesen sein können und wo man vermuten könnte, dass dort ein Geistlicher gewohnt hat (Rev. = Reverend, svw. Hochwürden).

Jan-Martin
 
stampmix Am: 25.05.2015 08:08:04 Gelesen: 562693# 319 @  
Hallo zusammen,

mehr "Zurück" geht kaum. Also dieser Brief sollte auf gar keinen Fall befördert werden - nur warum? Wenn ich das richtig interpretiere, dann:

Zurück. / Genaue Inhaltsangabe und / Adresse des Absenders fehlen. und weiter:

Wegen Beschädigung / amtlich verschlossen. / Postamt Berlin SW.19

Dies wurde durchgestrichen und "offen" vermerkt (was wohl nicht stimmen kann, nachdem er zuvor amtlich verschlossen wurde) und daraufhin folgender Stempel abgeschlagen:

Zurück. / Verschlossene Sendungen nach dem / Bestimmungsorte z.Zt. unzulässig.

Auslandsbrief von Berlin nach Wien am 2.4.1918, frankiert mit der 15Pf. Germania-Marke (Mi.101) mit Perfin S&S.





mit bestem Gruß
stampmix
 
bignell Am: 25.05.2015 12:47:29 Gelesen: 562635# 320 @  
@ stampmix [#319]

Hallo Stampmix,

vermute mal wegen des Krieges, dürfte eine Bestimmung gegeben haben, dass die Sendungen offen zu bleiben haben, und der Postbeamte hat den ersten "Zurück"-Stempel abgeschlagen, gesehen, dass es der falsche ist, gestrichen, dann den zweiten probiert, auch der falsche, gestrichen und der dritte hat dann gepasst.

Lg, harald
 
stampmix Am: 09.06.2015 20:18:35 Gelesen: 560675# 321 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Karte hat man sich in Belgien ernsthaft bemüht, bevor sie wieder an den Absender zurückging.

Ganzsachenkarte P50-I mit Zusatzfrankatur, am 3.10.1900 8-9V von Freiburg nach Anvers in Belgien geschickt und dort noch am gleichen Tag angekommen. In Anvers wußte man mit dem Chateau St.Antoine nichts anzufangen und sandte die Karte am 4.10. in den Nachbarort Wyneghem - dort Eingangsstempel und Notiz, daß Chateau St.Antoine unbekannt sei, sowie Vermutung über einen Weiler oder eine gleichnamige Kirchengemeinde, letztendlich aber "INCONNU", "REBUT" und zurück nach Anvers. In Anvers dann Bearbeitungsstempel vom 5.10. und "RETOUR À L´ENVOYEUR" zurück nach Freiburg mit Eingangsstempel vom 6.10.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Latzi Am: 09.06.2015 21:25:20 Gelesen: 560661# 322 @  
@ stampmix [#321]

Kleiner Hinweis: Anvers ist in Deutschland als Antwerpen bekannter.

Gruß
Lars
 
volkimal Am: 12.06.2015 18:47:08 Gelesen: 560391# 323 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier lange nichts mehr von mir hören lassen. In der Zwischenzeit sind wieder viele interessante Belege gezeigt worden - weiter so!



Der Brief ging aus Bangkok in Thailand an Herrn Topp in Essen. Von dort wurde er nach Seefeld in Österreich nachgeschickt. Da der Brief postlagernd war, wurde er mit der Postlagergebühr von 50 Groschen belegt. Der Brief ist ein typisches Beispiel von den Belegen des Herrn Topp.

Viele Grüße
Volkmar
 
stampmix Am: 26.07.2015 17:32:42 Gelesen: 556057# 324 @  
Hallo zusammen,

eine besonders wüst zugerichte portopflichtige Dienstsache der Inspektion der Markthalle II Berlin vom 20.1.1923 nach Damendorf bei Zossen war nicht zustellbar und wurde am 25.1.1923 an den Absender zurückgegeben. Kann mir jemand die Bedeutung von "C/2" (in blau, rot und violett) erklären?



mit bestem Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 02.08.2015 21:01:51 Gelesen: 555450# 325 @  
Hallo zusammen,

der (oder die) Absender(in) aus Bergisch Gladbach benutzte am 20.11.1924 eine alte Werbekarte um mit Monsieur Bontoux in Kontakt zu bleiben, von dem er/sie nur wußte, dass er in Neuwied weilen würde. Dort ergänzte man die Luisenstr.38, um dann aber die Karte - "da abgereist nach Lyon" - dorthin nachzusenden. Wegen des fehlenden Auslandsporto wurde ein Taxvermerk angebracht und im Lyon eine 45 cts. Taxmarke angebracht, die am 27.11. abgestempelt wurde. In Lyon wegen unvollständiger Adresse - "adresse incomplete" - nicht zustellbar, wurde die Taxmarke annuliert und die Karte - "Rebut Paris" - über Paris nach Köln zurückgesandt. Mit 15 Pf. taxiert erhielt sie am 29.11. den "Zurück"-Stempel, den "Porto"-Stempel und am 1.12. den "Entlastet"-Stempel.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Sachsendreier53 Am: 04.08.2015 12:14:28 Gelesen: 555201# 326 @  
Zwei unzustellbare DDR Ansichtskarten aus dem Spreewald:



Die Karte war wegen unbekannter Straßennennung in Wiesbaden nicht zustellbar.

Abgestempelt wurde die Ansichtskarte mit dem Tagesstempel in 7543 LÜBBENAU 1 / LUBNJOW 1 f, am 4.12.1979



Diese Karte bekam der Empfänger nicht mehr zugestellt, er war schon aus Bad Saarow abgereist.

Maschinengestempelt ist die Karte aus dem VEB Verlag Domowina Bautzen, in 9040 KARL-MARX-STADT am 29.5.1989

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 14.08.2015 10:14:54 Gelesen: 553751# 327 @  
Portopflichtige Dienstsache aus der Gerichtsschreiberei Abt.I Heiligenstadt nach Kirchgandern bei Arenshausen (Thüringen).



Der Gerichtsbrief, aufgegeben in HEILIGENSTADT am 13.5.1881, ist von der Adressatin Kahlmeyer verweigert worden, laut Briefträger. (13.5.81 Arenshausen) Am 14.5. wurde das Schreiben nach Heiligenstadt zurück gesandt, wo er am 15.5.81 ankam.

mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 26.09.2015 15:28:47 Gelesen: 548166# 328 @  
Hallo zusammen,

eigentlich gehört dieser Brief ja nicht zum Thema "Zurück und nachgeschickt":



Da der Eilbrief zweimal nicht bei meiner Tante zugestellt werden konnte, wurde er zwar nicht nachgeschickt, aber zweimal "nachgetragen".

Viele Grüße
Volkmar
 
briefefan (RIP) Am: 27.09.2015 14:48:31 Gelesen: 548039# 329 @  
@ volkimal [#328]

Hallo Volkmar,

ich lese "nicht angetr.(offen)"
"desgl.(eichen)"

Grüße von briefefan
 
stampmix Am: 03.10.2015 15:20:06 Gelesen: 547316# 330 @  
Hallo zusammen,

diese Karte, obwohl postlagernd versandt, wurde ihrem Empfänger gnadenlos hinterhergetragen:

Aufgegeben in Dresden am 2.10.1889 und nach Innsbruck gesandt:

Innsbruck 3.10. - Meran 4.10. - Cortina d'Ampezzo 5.10. - München 6.10. - Würzburg 7.10. und dort ausgeliefert.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Sachsendreier53 Am: 07.10.2015 12:41:10 Gelesen: 546565# 331 @  
Ansichtskarte (TERBORG) gestempelt in ARNHEM (Niederlande) am 20.9.1990 nach 1017 Berlin. Die Karte war unzustellbar in 1017 BERLIN, da laut Rechteckstempel die Straße unbekannt war.





Brief aus 04779 Wermsdorf nach 7500 Karlsruhe 1, gestempelt BRIEFREGION 04 / hc / 12.10.97 -13. Laut Stempel und ZURÜCK / RETOUR - Label war der Empfänger UNBEKANNT VERZOGEN

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 19.10.2015 09:13:45 Gelesen: 545119# 332 @  
Ansichtskarte aus Israel (Jerusalem, Jaffa Tor) vom 11.2.1989 nach Leipzig/Connewitz. Die Karte war nicht zustellbar wegen fehlender Straßenangabe. Die Urlaubskarte landete im Postsack "unzustellbar" des Postbereichs 703 Leipzig.



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 30.10.2015 17:02:27 Gelesen: 543517# 333 @  
Hallo zusammen,

heute mein neuester Beleg:



Ich kann zwar absolut nichts lesen, aber ich gehe dennoch davon aus, dass der Brief an den Absender zurückgeschickt wurde. Das Wort im Pfeil-Stempel dürfte zurück heißen. Der Stempel mit der Ankreuzauswahl passt von der Art her genau zu den Stempeln, die es auch bei uns gibt. In diesem Fall komme ich auch mit dem Google-Übersetzer nicht weiter. Ich konnte nichts entziffern.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.11.2015 10:49:10 Gelesen: 538965# 334 @  
Hallo zusammen,

beim Thema "Zurück und Nachgeschickt" sind Belege zum Postkrieg, wenn ich mich richtig entsinne, noch nicht gezeigt worden. Hier das erste Beispiel:



Die Marke mit der JU 52 wurde von der Sowjetunion abgelehnt und der Brief zurückgeschickt. Der Grund: Bei dem Flugzeug mit der Nummer D-2201 handelt es sich um das Flugzeug, das Adolf Hitler bei seinen Wahlkampfauftritten benutzt hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 28.11.2015 18:31:30 Gelesen: 538908# 335 @  
Guten Abend zusammen,

vor fast 100 Jahren machte sich eine Postkarte auf den Weg von Marburg nach Barmen, heute ein Stadtteil von Wuppertal.



Die Karte wurde am 30. März 1918 abgeschickt, am 1. April vermerkte der Postzusteller folgendes:



Ob er sich einen Aprilscherz erlauben wollte, oder am Sonntag davor zum Braten einen zuviel getrunken hat, wir werden es nicht erfahren, ich bin mir allerdings sicher, daß die ursprüngliche Adresse "Heckinghauser Str. 200" auch damals schon korrekt war.

Schönen Sonntag wünscht

Olaf
 
volkimal Am: 13.12.2015 09:39:12 Gelesen: 537275# 336 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit dem Postkrieg zwischen der Bundesrepublik und der DDR bzw. den Ostblockstaaten. Neben der JU 52 im Beitrag [#334] richtete sich der Postkrieg auch gegen einzelne Marken der westdeutschen Serie „Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten“. Betroffen waren Marken, die Bauwerke in der DDR, Polen oder der UdSSR darstellen. Dabei wurden auch die deutschen Ortsnamen verwendet. An der Ablehnung beteiligten sich die DDR, Polen, die ČSSR und die UdSSR.



In diesem Fall wurde die Briefmarke des Dresdener Zwingers beanstandet. Weitere Informationen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Postkrieg

Viele Grüße
Volkmar
 
grauerwolf69 Am: 13.12.2015 17:34:07 Gelesen: 537245# 337 @  
Berlin-UDSSR (Magnitogorsk - irgendwo am Ural ;-) und zurück in die Schweiz




 
Todtnau Am: 25.12.2015 14:42:36 Gelesen: 535915# 338 @  
Hallo,

so sieht ein Brief heute (Dezember 2015) aus wenn er nicht zustellbar ist und auch nicht nachgeschickt werden kann.



Grüße von

W.A.
 
volkimal Am: 30.12.2015 10:41:20 Gelesen: 534893# 339 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit dem Postkrieg und den Briefmarken, die die Ostblockstaaten nicht anerkannt haben:



Die Briefmarken der Serie Brandenburger Tor wurden bei Sendungen in die Sowjetunion beanstandet und in die Bundesrepublik zurückgeschickt. Schön, dass die Marke ganz rechts klebt und dadurch voll sichtbar ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 07.01.2016 16:58:47 Gelesen: 533764# 340 @  
Hallo zusammen,

weiter geht es mit dem Postkrieg:



Postkrieg zwischen der Bundesrepublik und der DDR 1971. Offizielle Schmuckumschläge zu den DDR-Markenausgaben „10 Jahre Antifaschistischer Schutzwall“, „Mahnmal Wiltz“ und „Unbesiegbares Vietnam“ wurden von der Bundesrepublik zurückgeschickt.



Hier der entsprechende Zettel, mit dem die Absenderin den Brief zurückbekam.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 15.01.2016 21:09:40 Gelesen: 532589# 341 @  
Hallo zusammen,

ich zitiere zunächst aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Postkrieg:

1985–89 Postkrieg zwischen der Bundesrepublik und Ostblockländern. Die Marken „40 Jahre Heimatvertriebene“, „30 Jahre Bundeswehr“ und „Reichstagsgebäude“ wurden von verschiedenen Ostblockländern nicht akzeptiert und entsprechende Sendungen retourniert. In unterschiedlichem Ausmaß beteiligten sich die DDR, Polen, die ČSSR, Bulgarien, die Mongolei, die UdSSR und Afghanistan. Im gleichen Zeitraum wurde von der Bundesrepublik der DDR-Schmuckumschlag „25 Jahre Antifaschistischer Schutzwall“ unter Zurücksendung abgelehnt.



Zunächst zwei Briefe mit der Marke "40 Jahre Eingliederung heimatvertriebener Deutscher", die von der DDR bzw. von der polnischen Post zurückgewiesen wurden. Auf der Rückseite zwei verschiedene Stempel als Erklärung.



Viele Grüße
Volkmar
 
wajdz Am: 16.01.2016 18:10:56 Gelesen: 532318# 342 @  
Kein Postkrieg und auch nicht zurück-, sondern nachgeschickt.

MiNr 3187



MfG Jürgen -wajdz-
 
DERMZ Am: 26.01.2016 19:28:13 Gelesen: 530616# 343 @  
Guten Abend,

heute zeige ich mal eine Postkarte, die einen ungewöhnlichen und offenbar sehr schnellen Postweg gefunden hat, von langsam über schneller, dann wieder langsam und am Ende ganz schnell.



Geschrieben wurde die Karte am 5. Juni 1895.

Also ich fange mal am Anfang der Reise an, links oben - der erste Stempel ohne Datum aus Baveno.



danach ging es wahrscheinlich zügig (5. Juni 1895) auf den Lago Maggiore auf den Schiffskurs Nr.1 Arona-Locarno.



Jetzt hätte man die Karte wohl nur noch nach Luzern weiterleiten müssen, aber da der Adressat das Reisebüro "Thomas Cook", dachte man sich wohl, wir schicken die Karte mal weiter nach London, dort wurde die Karte am 7.Juni mit einem kleinen roten Stempel versehen (sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite).



Ooooops, da sollte die Karte wohl nicht ihn, man entdeckte den Zielort Luzern in der Schweiz, also wieder auf den Weg, zurück in die Schweiz. Dort ist die Karte schon einen Tag später (8. Juni 1895) angekommen und mit Ankunftsstempel versehen worden.



Und auch bei Thomas Cook wurde die Ankunft der Karte mit violettem Stempel am 8. Juni bestätigt (schwach auf der Rückseite unten links abgeschlagen).

Mir kommt das ganze sehr schnell vor, nur 2 Tage Transport von Locarno nach London und in einem Tag wieder zurück nach Luzern, Luftpost gab es damals ja noch nicht - sind das damals normale Laufzeiten gewesen? Ich frage jetzt nicht, ob jemand dabei war, aber vielleicht weiss jemand mehr darüber.

Eine schnelle Antwort ist nicht unbedingt nötig.

Einen schönen Abend wünscht

Olaf
 
Max78 Am: 02.02.2016 02:16:13 Gelesen: 529643# 344 @  
Servus Olaf,

ich kann mir nur denken, dass die Karte im Nachhinein mit dem roten Stempel versehen wurde. Der rote Stempel kommt mir ehrlich gesagt ein wenig londisch vor, und das vorder- und rückseitig. Ich kenne mich aber auch nicht so gut mit den Stempeln aus Grossbritannien aus. Steht JU für Juni und JY für July oder gibt es auch Ankunftstempel mit drei Buchstaben? Wenn ja, käme noch der Monat July in Frage.

Der Empfänger sitzt ja eindeutig in Luzern, und zwei Wege für 10 Centesime? ohne Anschrift eines Empfängers in London?

Eventuell könnte man ja noch an einen gebündelte Versand von Geschäftspost vom Office Luzern nach London denken - oder Thomas Cook & Co beförderte die firmeninterne Post selbst ins Hauptquartier?

Du siehst, auch bei mir gibts zu Haufen ???

mit lieben Grüßen Max
 
DERMZ Am: 02.02.2016 07:46:09 Gelesen: 529609# 345 @  
@ Max78 [#344]

Guten Morgen Max,

vielen Dank für Deine Einschätzung, da ich vermute, dass die Karte irrtümlich in London in der Post gewesen ist, hat man sie schnell nach Luzern "zurückgeschickt". Luzern und London können sich handschriftlich ja auch sehr sehr ähnlich sehen. Und wenn die Post einmal im falschen Sack ist, dann bleibt sie da wahrscheinlich bis zum Ende der Reise drin.

Da der Fehler bei der Post - und nicht bei Absender oder Empfänger - entstand, dann wurde doch wohl auch damals kein Strafporto verlangt.

Und die "Filialpost" von Thomas Koch aus Luzern wurde meines Wissens nicht an die Zentrale nach England weitergeleitet. Luzern war wohl der Ansprechpartner für Sorgen und Nöte der Hotelkundschaft in Italien.

Dieses war nur eine Karte aus einem Posten von etwa 100 Karten, die in der Schweiz verkauft wurden.

Viele Grüsse aus dem südlicheren Süden

Olaf
 
Heinz 7 Am: 08.02.2016 21:03:18 Gelesen: 528707# 346 @  
Umleitungen

Liebe Freunde der Philatelie,

Postsendungen, die auf Anhieb nicht zugestellt werden konnten, wurden und werden in vielen Fällen in oft sehr aufwändiger Arbeit nachgesandt oder gingen zurück an den Absender. Dies führt dazu, dass eine Postsendung dann zweimal versandt wurde, oder noch mehr. Sicher haben die meisten von Euch solche Belege auch schon gesehen. Oft sehen sie zwar optisch nicht unbedingt "schön" aus, weil in der Regel Umleitungsvermerke u.ä. angebracht wurden, aber für uns Philatelisten sind solche postalischen Vermerke doch meistens sehr interessant.

Anbei zeige ich Euch einen Briefteil (Fragment, Briefvorderseite)



Dieser Brief von 1892 wurde von Neuenburg (Bayern) nach Malters in der Schweiz (Kanton Luzern) geschickt. Am Ankunftsort stellt man fest, dass der Empfänger nicht mehr hier wohnt und brachte den postalischen Kleber "Abgereist. / Parti." an (französisch). Zuvor schon war der Brief kräftig bearbeitet worden, so wurde fehlendes Porto festgestellt und mit Rot- und Blaustift wurden postalische Vermerke angebracht.

Leider lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob der Brief an den Absender zurückgeschickt wurde (ein allfällig rückseitig angebrachter Ankunftsstempel hätte hier vielleicht Klarheit geschaffen). Und auch der Stabstempel "UNGÜLTIG" (Abb. 796, Gruppe 25 Schweizer Abstempelungswerk) über die Schweizer Nachportomarken ist interessant: wo wurde er angebracht?

Ich gebe zu, dass ich den Brief schon mehrfach enträtseln wollte, bis jetzt bin ich aber immer nicht zu einem wirklich klaren Ergebnis gelangte. Wer weiss mehr dazu?

Der Kleber "Abgereist" ist bei Vuille gelistet, Seite 89, Nr. 11. Die Portomarken sind vermutlich Zumstein Nr. 17 B + 19 B oder 17 D + 19 D.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Todtnau Am: 13.02.2016 17:44:24 Gelesen: 528026# 347 @  
Hallo,

anbei zwei moderne zurück gesandt Briefe:

1. Empfänger war durch die Deutsche Post nicht zu ermitteln



2. Brief von Deutschland in die Schweiz (PLZ 9127)

Empfänger verzogen (130 19 00 ist eine Notiz des Absenders nach der Zurücksendung)



Grüße aus dem Schwarzwald

W.A.
 
Magdeburger Am: 13.02.2016 19:14:51 Gelesen: 527997# 348 @  
Liebe Sammelfreunde,

einige hierzu passende Belege habe ich auch, mal einen dazu:



An einem 07.06. in den späten Abendstunden ging es von Berlin nach Magdeburg. Hierzu reichten 2 Sgr. aus. Laut Ausgabestempel der 2. Tour war er in Magdeburg. Diese Stempel wurden von der Decardierungs-Expedition angebracht, welche auch für die Briefzustellung verantwortlich war.

Da keine Notierung siegelseitig vorhanden ist, ist davon auszugehen, dass der Empfänger seinen aktuellen Aufenthaltsort beim Postamt hinterlegte und so ging es am gleichen Tage weiter nach Stendal, wo dann der Ausgabestempel der 3. Ausgabe abgeschlagen wurde. Dies alles innerhalb eines Tages!

Der Umschlag wurde als Neuaufgabe behandelt und so fiel dann auch ein weiterer Silbergroschen als Porto an (blauer Strich).

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Heinz 7 Am: 01.03.2016 23:08:30 Gelesen: 525021# 349 @  
@ alle [#346]

Anbei ein weiterer Brief, der in der Schweiz nicht zugestellt werden konnte, und darum zurückgesandt wurde in's Ausland. In Paris wurde am 1.6.1921 dieser Brief aufgegeben, er hätte an einen Empfänger in Genf gehen sollen ("Genève, Suisse"). Aber offenbar fand die Post den Gesuchten nicht und brachte einen Kleber an "Unbekannt. Inconnu. Sconosciuto.". Daneben wurde ein "RETOUR" Kastenstempel abgeschlagen. Gemäss rückseitigem Ankunftsstempel kam der Brief wieder in Paris an am 10.6.1921.

Die zwei Marken mit dem Schweizerkreuz sind Nachportomarken, die neben dem Rundstempel auch mit dem Stabstempel "ANNULé" entwertet wurden. Der Absende hatte also nicht nur den Frust, dass sein Brief nicht ankam, er musste auch noch den Rücktransport bezahlen.



Schöne Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 02.03.2016 10:09:20 Gelesen: 524980# 350 @  
@ Heinz 7 [#346]

Lieber Heinz,

eben erst gesehen, daher verspätete Antwort:

Der Brief hätte bis 20g mit 20 Pfg. in Bayern (Neuburg an der Donau, nicht "Neuenburg" wie du gelesen hast) frankiert werden müssen. Da nur 10 Pfg. geklebt waren, wurden die fehlenden 10 Pfg. verdoppelt und mit 20 Pfg. angeschrieben, die Bayern von der Schweiz haben wollte. Der "T" - Stempel wies auf die Nach - Taxe hin.

Die Schweiz reduzierte diese in heimische Währung und verlangte, links neben der großen blauen "20" nun "25" Rappen/Centimes vom Empfänger. Da dieser nicht erreichbar war und auch keiner den Brief auslösen wollte, musste man ihn nach Bayern zurück schicken.

Weil in Bayern das Schweizer Porto von 25 Rappen/Centimes nicht gelten konnte, waren die Portomarken zu annullieren.

Nun kam er wieder mit Porto belastet in Bayern an, konnte aber nicht in Neuburg an der Donau zugestellt werden, weil:

1. Die Schrift des Absenders unbekannt war,
2. das Siegel, wenn es eines gab, keinem auf der Post etwas sagte und
3. eine Absenderangabe per Text oder Stempel fehlte.

In diesen Fällen war der Brief dem vorgesetzten Oberpostamt (bitte nicht Oberpostdirektion, die gab es erst ab 1907) mit der Dienstpost zuzuleiten. Neuburg a. d. D. gehörte zu Schwaben und das Oberpostamt (OPA) für Schwarben und Neuburg residierte in Augsburg. Dort wurde er der Retourbriefkommission übergeben, doppelt vereidigte Beamte, die ihn nur zur Feststellung des Absenders öffnen durften.

Nach Öffnung schrieben sie den Namen des Absenders, wenn er ersichtlich war, mit roter Tinte auf die Siegelseite des Briefes und verschlossen ihn mit der schön zu sehenden Oblate (Verschlusszettel), weil sie ihn seitlich geöffnet hatten.

Mit der Dienstpost oder der gewöhnlichen Post, ich kenne beide Fälle, ging er dann zur Post des Absenders (das musste ja nicht zwingend Neuburg a. d. D. sein, denn es konnte ja auch ein Münchner dort Station gemacht haben und bei dieser Gelegenheit den unterfrankierten Brief verschickt haben), wo er gegen Entrichtung von 20 Pfg. remittiert wurde.

Wäre der Absender nicht ermittelbar gewesen, wäre er nach Ablauf eines Jahres verbrannt worden. Die Tatsache, dass er sich erhalten hat, spricht stark für die Annahme, dass man den Absender doch noch gefunden hatte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
roteratte48 Am: 02.03.2016 13:44:42 Gelesen: 524951# 351 @  
Liebe Freunde,

hier ein Briefchen (ich habe es vor kurzem abgegeben), das in etwa an die Beiträge von Heinz7 und bayern klassisch anschließt, allerdings zeitlich etwas früher liegt.

Nicht freigemachter einfacher Brief von KÖLN nach WEISSKIRCHEN vom 28.12.1863. Der Brief mit K2 CÖLN BAHNHOF erhielt den Bleistiftvermerk "Weißkirchen ist bei Neuß" und wurde dorthin weitergesandt. Beim Postamt in Neuß siegelseitiger Vermerk "bei Neuß liegt Weißkirchen nicht" und Rücksendung nach Köln (Vermerk vs. "..ret. 2.1.64"). Beim Postamt in Köln wurde der Brief zur Feststellung des Absenders (rs. "Hch. Thywissen&Sohn") geöffnet (Posteröffnungssiegel!), mit rotem Rahmenstempel "unbestellbar " versehen und an den Absender zurückbestellt.



Liebe Grüße ins Forum - Rolf
 
bayern klassisch Am: 02.03.2016 15:24:45 Gelesen: 524934# 352 @  
@ roteratte48 [#351]

Lieber Rolf,

ein wunderbarer Brief, genau passend zu meiner Antwort bzgl. des Briefes von Heinz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 02.03.2016 18:00:26 Gelesen: 524911# 353 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein weiterer Beleg aus meiner Sammlung:



Am 31.12.1861 ging es von Tübingen an Frau Johanna Kabett, Seifen Sieders Wittwe in Dessau. Ursprünglich wurden 12 Kreuzer Porto, korrekt in 4 Sgr. notiert.

In Dessau angekommen, notierte der Briefträger:

Adressatin ist schon seid drei Jahren nach Magdeburg verzogen (Name) Briefträger

Also ging es nun nach Magdeburg, wofür ein weiterer Sgr. angesetzt wurde, was in Summe 5 Sgr. sind. In Magdeburg angekommen, wurde zusätzlich nachfolgendes siegelseitig notiert:

"Adressat verweigert die Annahme Plumbohm Briefträger",

Also ging der Brief zurück nach Tübingen. Da der eine Sgr. für die Strecke Dessau - Magdeburg nicht eingefordert werden konnte, wurde die 5 gestrichen und neu 4 (Sgr.) notiert. Da dies in Magdeburg auch nicht eingefordert werden konnte, mußte dieser Betrag zurückgerechnet werden.

Dazu wurde der Entlastet-Stempel am 4.1. abgeschlagen. Somit mußte die Portoforderung also beim Schultheissenamt Tübingen eingefordert werden.



Eigentlich hätten es 12 Kreuzer sein müssen, allerdings wurden tatsächlich 22 Kreuzer bezahlt, warum auch immer.



Eventuell hat man die siegelseitige 7 (Sgr.) - woher auch immer in 21 Kreuzer bei der Briefpost reduziert und 1 Kreuzer Bestellgeld gerechnet.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.03.2016 18:10:57 Gelesen: 524908# 354 @  
@ Magdeburger [#353]

Lieber Magdeburger,

ein Brief nach meinem Geschmack. Ich bin mir aber mit den 22 Kreuzern nicht sicher - ich halte es eher für eine 12 Kr. Paraphe, zumal ein Porto von 22 Kr. im Postverein nicht möglich war.

Da ist auch kein Bestellgeld vorhanden, weil Behörden dergleichen nicht schuldeten (eigene Botendienste).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 04.03.2016 17:54:00 Gelesen: 524775# 355 @  
@ bayern klassisch [#354]

Lieber Bayern Klassisch,

klären wird es sich wahrscheinlich nicht, wie man dort auf 22 Kreuzer kommt, was ja auch zu der inneren Notiz paßt.

Liebe Sammelfreunde,

jetzt mal eine Karte neuerem Datums, wo ich doch Hilfe bräuchte:



Aufgegeben am 05.08.1932 am Bahnpostamt in Magdeburg adressiert nach Padang - zumindestens gibt es zwei Stempel vom 14.09. und vom 15.10. Jedenfalls wird der Empfänger nun in Batavia vermutet, also dorthin - wieder zwei Stempel vom 22.10. einmal 8 und einmal 10 am Ende. Auch dort ist er nicht mehr, sondern in Port Said, wo ein Deutsche Kohledepot sei, also nun dahin - Stempel vom 14.11. Siegelseitig ist ein Stempel von Singapore vom ? Von wann könnte er sein?
Wie lief die Karte?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 05.03.2016 11:04:00 Gelesen: 524703# 356 @  
@ Magdeburger [#355]

Hallo Ulf,

obwohl der Stempel aus Singapur nicht klar abgeschlagen ist, kann man einiges erkennen:

1) Klar ist, dass die Karte zunächst nach Padang ging. Irgendwer hat wohl nachgeschlagen, wo Padang liegt und unter dem Ort "Sumatra" ergänzt.

2) "z.Zt. Padang" und "Sumatra" sind mit Bleistift durchgestrichen und mit demselben Stift wurde "Batavia" notiert. Batavia liegt auf Java und hat heute den Namen Jakarta und ist die Hauptstadt Indonesiens. Die Entfernung von Batang bis Batavia war ca. 1300 km.

3) Batavia und auch Padang wurden mit einem roten Stift mit leichtem lila-Stich durchgestrichen und die Karte ging weiter nach Singapur. Vom Stempel kann man nur erkennen "2?" und 1932. Der Monat rechts neben der Tagesangabe "2?" wurde damals in der Regel mit Buchstaben abgekürzt angegeben. Wahrscheinlich als "OCT". Davon ist nur das "T" zum Teil zu erkennen.

4) Singapur ist mit roter Tinte durchgestrichen und das neue Ziel war schließlich Port Said.

Viele Grüße
Volkmar
 
Heinz 7 Am: 05.03.2016 20:39:06 Gelesen: 524654# 357 @  
Eine Sendung wurde unter Streifband von Basel nach Gächlingen (Schaffhausen) gesandt, konnte aber nicht zugestellt werden. Die Post brachte einen Kleber an "Abgereist / ohne Adressangabe" (in alle drei Sprachen) und erhielt einen Stempel "Retour".



Schlicht, aber schön. 58 Jahre alt.

Heinz
 
Magdeburger Am: 20.03.2016 08:07:41 Gelesen: 522741# 358 @  
Liebe Sammelfreunde,

ein weiterer Beleg, wo es sich zeigt, dass es nicht immer einfach für die damaligen Postbeamten war:



Um 1855 wurde diese 3 Sgr.-Ganzsache in Dessau nach Cassel aufgegeben. Mit einem Gewicht von 1 2/10 Loth ist davon auszugehen, dass diese in einem Briefkasten eingeworfen wurde. Die Entfernung beträgt knapp 27 Meilen und somit ist es ein Brief der 3. Entfernungs- und 2. Gewichtsstufe. Damit reichten die 3 Sgr. natürlich nicht aus, denn hierfür wären im Francofall 6 Sgr. notwendig gewesen.

Laut Vorschrift galt dieser Brief somit als unterfrankiert und wurde wie ein Portobrief behandelt, jedoch abzüglich des bezahlten Francos. Damit ergibt sich bei 3 Sgr. + 1 Sgr. Ergänzungsporto je Gewichtsstufe insgesamt 8 Sgr., abzüglich der 3 Sgr. für den Wertstempel = 5 Sgr. Dies wurde neben dem Aufgabestempel notiert. In Dessau wurde jedoch vorher diese 5 Sgr., welche bei der Briefpost gleich 15 Kreuzer entsprechen, unten links notiert, wenn der Bestimmungsort im Guldengebiet liegen würde, was jedoch hier falsch ist und somit auch gestrichen wurde.

In Cassel angekommen, wurde unter der "5" 1/4 Sgr. Bestellgeld notiert und siegelseitig der Distributionsstempel abgeschlagen.

Der Empfänger war zumindestens nicht mehr in Cassel und so wurde er in das 17 Meilen entfernte Braunschweig weiter gesendet. Die Weitersendung in der 2. Entfernungsstufe hätte nun weitere 4 Sgr. kosten müssen. Tatsächlich wurden jedoch nur 2 Sgr. angeschrieben. Warum dies nicht kontrolliert wurde, kann ich nicht erklären.

Mit den 5 Sgr. bis Cassel und den 2 Sgr. bis Braunschweig sind somit 7 Sgr. = 5 2/3 Gute Groschen angefallen und vom Empfänger erhoben wurden. Siegelseitig ist der ausgabestempel von Braunschweig ebenfalls vorhanden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 01.05.2016 10:22:37 Gelesen: 515166# 359 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief, den ich für meine kleine Heimatsammlung erworben habe. Leider ist er nicht sehr gut erhalten. Es ist aber die erste preußische Aufbrauchsganzsache, die ich aus Bork gesehen habe:



Der Brief wurde am 11.11. in Bork aufgegeben. Die Jahreszahl ist leider nicht festzustellen.

Soweit ich es entziffern kann ist die Adresse: "Herrn Fabrick Besitzer Hermann / Soester Chausee(?) / bei Hamm / ????". Das letzte Wort unten in der Mitte ist mir unklar. Wer kann es lesen?





Entsprechend der Adresse kam der Brief am 12.11. in Hamm an: "Bahnhofs Ausgabe Nr. 2". Von Hamm aus wurde er nach Berlin zum Hotel Brandenburg weitergeschickt. In Berlin bekam der Brief am 13.11. 9 - 10 Vm. den blauen Stempel auf der Rückseite. Von Berlin aus ging der Brief weiter nach Meiningen zum Hotel de Sachs, wo er am 14.11. ankam. Vielleicht handelt es sich beim Hotel de Sachs um das Traditionshotel Sächsischer Hof. Ich kann es nicht feststellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 01.05.2016 10:48:34 Gelesen: 515159# 360 @  
@ volkimal [#359]

Hallo Volkmar,

dort steht "verte", was du als siehe Rückseite interpretieren kannst.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 01.05.2016 10:56:25 Gelesen: 515158# 361 @  
@ Magdeburger [#360]

Hallo Ulf,

vielen Dank - darauf wäre ich nie gekommen. Dafür fehlen mir einfach die Französisch-Kenntnisse.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr.vision Am: 04.05.2016 19:07:49 Gelesen: 514685# 362 @  
Moin zusammen, Freunde der vertrackten Beförderungswege,

der folgende Beleg, den ich mit Hilfe von Peter Obermaier (filunski) zwar schon etwas entwirren konnte, wirft aber trotzdem noch Fragen auf.

Zitat Peter: Aufgegeben am 31.10.1891 in Neustadt Westpreußen (KOS Vorderseite) nach Linde (heute Linia) ebenfalls im Kreis Neustadt/Westpr. Wieder zurück in Neustadt, da wohl nicht zustellbar am 3.11.1891 (blauer Vermerk Vorderseite), Ankunftstempel (KOS) Rückseite Neustadt vom 3.11.. Dazwischen war der Brief noch weitergeleitet (fehlgeleitet?) nach Gross-Boschpol (Kreisstempel Rückseite vom 1.11.1891, also unmittelbar nach Aufgabe in Neustadt). Gross-Boschpol war damals die Grenzübergangsstelle zwischen Westpreussen und Pommern. Warum der Brief dorthin ging kann ich nicht sagen, eventuell Fehlleitung? Völlig rätselhaft ist mir der noch fehlende Stempel der Rückseite aus Schrödersfelde (ebenfalls Westpreussen) vom 12.11., also 9 Tage nach Rückkunft in Neustadt. Ob er vielleicht nochmals losgeschickt wurde, großes Fragezeichen? Zitat Ende



Hier einmal die beiden Stempel, die eigentlich nicht ins Bild, bzw. auf den Brief, passen:



Wer kann den Text unten links lesen? Erkenne ich da die Worte "verstorben / Herrmann / Postbote"?

Kann jemand die beiden fraglichen Abschläge erklären?

Falls der Text im Inneren hilfreich sein kann, poste ich ihn gerne nachträglich.
Für Antworten bedanke ich mich im Voraus.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
stampmix Am: 04.05.2016 20:28:44 Gelesen: 514630# 363 @  
@ dr.vision [#362]

Eine Möglichkeit:

abgesandt in Neustadt [1] 31.10.1891
Durchgang in Gross-Boschpol [2] 01.11.1891
Durchgang in Schrödersfelde [3][4] 02.11.1891
Ankunft in Linde [5] 03.11.1891
Vermerk: "3/11 zurück" nach dem 31km entfernten Neustadt
Ankunft in Neustadt [1] 03.11.1891

Anbei der "Rundkurs" zur Veranschaulichung in Google Maps. Der Straßenverlauf in dieser dünn besiedelten Gegend wird 1891 ein anderer gewesen sein:



mit bestem Gruß
stampmix

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wejherowo
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81%C4%99czyce_%28Powiat_Wejherowski%29
[3] http://ehemalige-ostgebiete.de/de/place/189640-schrodersfelde
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Skrzeszewo,_Pomeranian_Voivodeship
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Linia_%28Powiat_Wejherowski%29
 
dr.vision Am: 04.05.2016 22:00:25 Gelesen: 514584# 364 @  
@ stampmix [#363]

Moin stampmix,

danke für Deine ausgiebige Antwort.

Dann stellt sich nur noch die Frage, ob in Schrödersfelde das Datum falsch eingestellt war? 12.11. statt 2.11.?

Und warum der Brief diese Rundreise gemacht hat?

Und nochmal meine Frage zu der handschriftlichen Notiz am linken unteren Rand.



Danke für eure Hilfe und Grüße von der Ostsee
Ralf
 
stampmix Am: 04.05.2016 22:12:46 Gelesen: 514577# 365 @  
@ dr.vision [#364]

12.11.91 oder 02.11.91 ?

Beim Vergleich des Rundbogens der 1 (von 12.) mit dem geraden Strich der 1 (von 11.) fällt mir schwer den 12. anstelle 02. beim Stempelabschlag von Schrödersfelde zu erkennen. Aber vielleicht täusche ich mich.

besten Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 16.05.2016 08:06:50 Gelesen: 512602# 366 @  
Hallo zusammen,

die Karte zum Tage, die damals nicht zugestellt werden konnte. In der roten Blütenpracht kaum zu erkennen, wurden dem Adressaten "Fröhliche Pfingsten!" gewünscht.

Ansichtskarte, die am 6.6.1908 aus Adelriede, heute OT von Bissendorf (Bz.Osnabrück), nach Berlin C. gesandt wurde. In der Wilhelmstr. 34 nicht zustellbar, wurde mittels Stempel dokumentiert: "Nachschlagewerke eingesehen. / Aufruf erfolglos. / P.-A. 48". Dieser Stempel, nebst Adresse und Vermerk "unbekannt verzogen" finden sich auf einem Zettel, der dann über die Anschrift geklebt wurde. Dank Absenderangabe konnte die Karte am 9.6.1908 zurückgesandt werden.

mit bestem Gruß
stampmix


 
stampmix Am: 03.06.2016 17:53:47 Gelesen: 508486# 367 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief von der Oekonomieverwaltung Zwiefalten an die Gemeindepflege Verrenberg Markt Oehringen wurde von Weihnachten 1858 bis Dreikönig 1859 durch die Württembergischen Lande gesandt.



Und hier der Laufweg 1. Versuch:





Der Brief wurde jetzt wieder, ohne weitere Vermerke, nach Zwiefalten befördert und dort erneut auf den Weg gebracht:





Warum der Brief in Schussenried landete, erschließt sich mir nicht, aber offensichtlich konnte er dann beim 2. Versuch über Öhringen doch zugestellt werden.

mit bestem Gruß
stampmix
 
Lars Boettger Am: 04.06.2016 13:53:42 Gelesen: 508426# 368 @  
Das ist einer meiner Lieblingsbelege:

Eine mit 5 Pfg. auffrankierte Ganzsache aus Metz nach Luxemburg (10 Pfg.-UPU-Auslandspostkartenporto) nach Mertzig. Jetzt gibt es im Saarland die Stadt "Merzig", Mertzig bei Ettelbrück ist dagegen ein Dorf. Das naheliegende wurde hier von einem Postbeamten angenommen, der die Karte nach Merzig im Saarland leitete. Dort erhielt sie den Vermerk "i/Luxbg" und wurde dann kommentarlos nach Mertzig versandt.

Beste Grüsse!

Lars


 
Heinrich3 Am: 04.06.2016 17:25:45 Gelesen: 508402# 369 @  
Mit solch schönen Sachen kann ich nicht dienen, Danke aber dafür, daß sie gezeigt werden.

Mein Beleg ist gerade mal 5 Jahre alt. Die Stadt Hamburg schrieb nach Österreich (Adresse kenne ich nicht) und bekam den Brief von der Post zurück (Rest des gelben Aufklebers!) zwecks Auffrankieren. Das erfolgte auf der Rückseite mit 15 Cent durch den gleichen Freistempler wie vorne. Wer nun das A links unten und wer die 2 Stempel "Gebühr umseitig" anbrachte? Vermutlich jemand bei der Post.

Der Stempel dürfte schon alt sein, denn Gebühr gab es 2009 bereits einige Jahre nicht mehr.



Und hier ein ähnlicher Brief aus 1996, der jedoch anders behandelt wurde. Er bekam den Aufkleber und wurde offenbar nach Österreich weiter geleitet, nachdem jemand das A ergänzt hatte.


 
volkimal Am: 05.06.2016 13:42:02 Gelesen: 508326# 370 @  
Hallo zusammen,

ich habe lange nichts zu diesem Thema eingestellt, obwohl ich noch viel zum Zeigen habe. Heute einmal ein ganz aktueller Brief von der modernen Privatpost:



Die Stadt Gelsenkirchen verschickt ihre Post mit dem Briefdienstleister postcon. Dieser Brief kam letzte Woche zurück, da die Schülerin umgezogen war. Postcon benutzt einen ähnlichen Aufkleber wie die Post AG. Den sechsten Vermerk "Von DPAG zurückerhalten" habe ich aber bisher nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
stampmix Am: 12.06.2016 08:16:13 Gelesen: 507276# 371 @  
Hallo zusammen,

das Königliche Amtsgericht zu Cosel sandte am 6.8.1888 als "K.D.S./frei" eine Mitteilung über die Löschung einer Grundschuld an den Kürschner Mihatsch nach New York in Amerika; was als Adressangabe für den Preussischen Beamten ausreichend erschien.



Der Brief erreichte New York am 18.8.1888 und erhielt den Stempel "PAID ALL", bevor er stundenlang im P.O.N.Y. seine Runden drehte (Stempel 12-IP; 2PM; 3-IP; 4PM).



Zugestellt wurde er nicht, denn er erhielt den Stempel "UNCLAIMED", Innendienststempel "D.3./No.2" und am 28.8.1888 den Portostempel "NYPO / Due 1 cent", die links davon als Portomarke frankiert und entwertet wurde.



Am 14.9.1888 wurde der Brief wieder zurückgesandt; zur Entlastung der uneinbringlichen 1 cent wurde die Portomarke einfach wieder abgerissen und "28" vermerkt. Er erhielt den Bearbeitungs-, "DEAD LETTER OFFICE" und "RETOUR" Stempel.



Nachdem der Brief Cosel am 6.8.1888 verlassen hat, erreichte er seinen Absender wieder am 10.10.1888.



Vielleicht kann ein Leser erläutern, warum der Brief in New York mit einer Portonachforderung über 1 cent belastet wurde? Wurde er zudem vielleicht schon am 29.8. entlastet (grün "29")?

mit bestem Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 13.06.2016 20:26:40 Gelesen: 507149# 372 @  
Hallo zusammen,

weit sollte diese Karte nicht befördert werden, aber noch nicht mal das hat sie geschafft.

Eine Ortspostkarte kostete in der PP9 am 12.11.1922 150 Pfennig, die mit der Postreiter-Ganzsachenkarte P146 und der Germaniamarke 75 Pfennig Mi.104 frankiert wurden. Der Absender hat allerdings nicht beachtet, daß die grün/schwarze Germania nur bis 31.10.1922 frankaturgültig war. Am 13.11.1922 erhielt sie einen "Porto-Stempel" und die Nachgebühr wurde mit dem doppelten Fehlbetrag zu 150 Pfennige gefordert. Offensichtlich konnte die Karte nicht zugestellt werden, denn sie trägt den Vermerk "nicht abgeholt", sowie "1/12 zurück". Und so war sie fast drei Wochen später wieder beim Absender.



mit bestem Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 17.06.2016 17:00:46 Gelesen: 506347# 373 @  
Hallo zusammen,

diese Berliner Ansichtskarte erhielt am 23.9.1903 den Bahnpoststempel der Strecke Berlin - Kassel und erreichte das Fräulein, da nach Wahlershausen abgereist, in Völkershausen / Postamt Heimboldshausen nicht mehr.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Stefan Am: 18.06.2016 09:06:15 Gelesen: 506233# 374 @  
@ volkimal [#370]

Die Stadt Gelsenkirchen verschickt ihre Post mit dem Briefdienstleister postcon. ... Den sechsten Vermerk "Von DPAG zurückerhalten" habe ich aber bisher nicht gesehen.

Es kommt durchaus vor, dass von einem Postmitbewerber zugestellte Sendungen in den Kreislauf der Deutschen Post AG geraten, z.B.: der Briefkasten des Empfängers war (noch) namentlich beschriftet, der Empfänger selbst unbekannt verzogen, Nachmieter (oder Hausmeister) räumen den Briefkasten aus und werfen die darin befindlichen Sendungen in den nächst gelegegen Briefkasten der DPAG zwecks Rückführung dieser Briefe zum Absender.

Bei der DPAG aufgefundene Sendungen werden aussortiert und der Postmitbewerber kann sich diese Sendungen im zuständigen Briefzentrum abholen. Eine derartige Abholung muss nicht generell regelmäßig (Bsp. wöchentlich) stattfinden und zieht u.U. eine längere Laufzeit (einschließlich Rückführungszeit zum Absender) nach sich. Sollte der Absender im Anschluss die Laufzeit/Rückführung reklamieren, ließe sich die Situation aufgrund eines korrekt ausgefüllten Redresszettels einfacher klären ;-)

In deinem Fall handelt es sich um eine Sendung, welche von Postcon, Briefzentrum Essen (ehemals Bochum) im Mai 2016 maschinell frankiert/sortiert wurde.

Gruß
Pete
 
stampmix Am: 19.06.2016 10:18:21 Gelesen: 506055# 375 @  
Hallo zusammen,

das ging ruck-zuck. Auffrankierte Ganzsachenkarte P12-02A am 10.12.1886 in Donaueschingen von der Bürstenfabrik F.Kunz abgesandt, am 11.12.1886 in Illnau (CH), zum Löwen, nicht zustellbar, da der Empfänger "nicht mehr in hier" weilte, und am 12.12.1886 zurück in Donaueschingen.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Fips002 Am: 19.06.2016 19:12:15 Gelesen: 506001# 376 @  
Der Brief wurde am 12.1.1990 in Zittau (Ausgabedatum der Marke zu 500 Jahre Internationale Postverbindungen in Europa) abgestempelt und war nach Heide, Holstein gerichtet. Trotz Nachforschungen konnte der Brief nicht zugestellt werden und ging nach Spitzkunnersdorf, Kreis Zittau/Sachsen zurück.



Gruß Dieter
 
Lars Boettger Am: 21.06.2016 20:45:31 Gelesen: 505809# 377 @  
@ stampmix [#371]

In den USA war es üblich, dass nicht zustellbare Sendungen in der Zeitung ausgeschrieben wurden ("advertised"). Dafür wurde dann 1 Cent verrechnet.

@ stampmix [#375]

Ich kann die gleiche Frankatur zeigen:

Ganzsache, mit 5 Pfg. auffrankiert, abgesandt in Trier am 16.11.1884 - die Entwertung erfolgte mit einem sog. "Klaucke"-Stempel. Der Adressat wohnt in Esch-Sauer. Die Ganzsache läuft über den Bahnhof in Luxemburg (Stempel 16.11.1884 3-4 S(oir)) nach Esch-Alzette. In Esch-Alzette wird am nächsten Tag der Irrtum erkannt (17.11.1884 6-7 M(atin)) und die Karte wieder über den Bahnhof in Luxemburg (17.11.1884 2-3 S(oir) nach Esch-Sauer. Dort kommt die Karte ein paar Stunden später glücklich an. Die Postbeamten in Esch-Alzette haben den Vermerk "Sauer" noch einmal mit Blaustift farbig gekennzeichnet.

Beste Grüsse!

Lars


 
Lars Boettger Am: 23.06.2016 14:09:51 Gelesen: 505714# 378 @  
Die Karte wurde in Sierck verfasst - heute im Dreiländereck Deutschland- Frankreich-Luxemburg, damals lag es im sog. "Reichsland Lothringen". Die Ganzsache ist mit dem Bahnpoststempel METZ-COBLENZ am 3.2.1894 entwertet worden. Am Folgetag hätte die Karte in Esch-Sauer zugestellt werden können. Der Briefträger erinnert sich aber daran, dass der Empfänger nach Arlon in Belgien verreist ist. Er vermerkt "présentement à Arlon Belgien le facteur". Da die Ganzsache den Postkreislauf nicht verlässt, wird für die Weiterleitung keine erneute Gebühr fällig. Am 5.2.1894 kommt die Karte in Arlon an.

Es fällt auf, dass auf der Karte kein Transitstempel von Luxemburg ist.

Beste Grüsse!

Lars


 
stampmix Am: 02.07.2016 17:39:08 Gelesen: 503778# 379 @  
@ Lars Boettger [#377]

In den USA war es üblich, dass nicht zustellbare Sendungen in der Zeitung ausgeschrieben wurden ("advertised"). Dafür wurde dann 1 Cent verrechnet.

Vielen Dank für die Info. Wenn man das weiß, kann man im Stempel [#371] auch das "ADV" zuordnen. Wieder was gelernt. Danke.


Hallo zusammen,

da stimmt doch etwas nicht? Diese unscheinbare Briefvorderseite zeigt eine für die 60er Jahre ungewöhnliche Rückseite. Noch dazu brauchte der Express Brief aus Kempten ganze 5 Tage zum ca. 800km entfernten Ziel nach Brionne in der Normandie. Das schafften ja schon die Stafettenreiter des Mittelalters.



Am 6.8.1969 um 11 Uhr in Kempten aufgegeben erhielt er die üblichen Eilboten-Bearbeitungsstempel.



Und jetzt wird es spannend: die nächsten Stempel datieren vom 8.8.1969 und sind Luftpost-Bearbeitungsstempel aus Athen. Das liegt jetzt wirklich nicht auf dem Weg in die Normandie und läßt sich nur so erklären, daß der Brief bei der Bearbeitung im falschen Luftpostsack landete.



Von dort ging es dann mit Luftpost nach Paris-Orly, weiter am 10.8.1969 zum zuständigen Bahnhof Paris St.Lazare, Zielbahnhof Évreux und Bestimmungsort Brionne 11.8.1969.



Notabene, der Eilboten-Auslandsbrief war auch noch unterfrankiert. Auslandsbrief 50 Pf. und Eilbotenzuschlag 100 Pf. ergeben 150 Pf. anstelle der frankierten 130 Pf., die aber für ein Auslandseinschreiben ausreichend gewesen wären. Letztendllich wäre ein einfacher Brief nicht nur viel billiger, sondern in diesem Falle auch viel schneller am Ziel gewesen.

mit bestem Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 05.07.2016 20:44:14 Gelesen: 503154# 380 @  
Hallo zusammen,

für die Frankatur dieses Briefes an das Finanzamt Immenstadt wurde alles zusammengesucht, was im einsam gelegenen Oytalhaus zu finden war: Ein Ganzsachenausschnitt mit dem Werteindruck der 10 Pf. Posthornmarke, ein nicht verwendeter Ausschnitt einer Postkarte mit der Posthornmarke 10 Pf. und die Notopfermarke.

Soweit - so gut, und auch zulässig und portogerecht frankiert. Nicht jedoch für den Postbeamten im PA Oberstdorf, der am 11.3.1954 mit (hellblauer) Markierung die unzulässige Verwendung der Posthornmarken feststellte und nur die Notopfermarke stempelte. Mit einem Nachgebührstempel und der blauen Taxierung 30 wurde der Brief nach Immenstadt weitergeleitet und dem Finanzamt zugestellt. Dieses entnahm nur den Inhalt, stempelte: "Inhalt entnommen. / Porto-Zahlung wird abgelehnt!" und gab den Brief zur Erhebung des Nachportos wieder zur Rückleitung an den Absender ab.

Tags darauf war in Oberstdorf ein Postbeamter der Auffassung, daß zumindest die 10 Pf. Posthornmarke Frankaturkraft hätte und entwertete diese nachträglich am 12.3.1954. Die Ungültigkeit des Ganzsachenausschnittes wurde (dunkelblau) markiert, die 30 gestrichen, 15 Pf. neu vermerkt und ein weiterer Nachgebührstempel abgeschlagen.

So erreichte dieser, jetzt leere, Unschlag wieder den Absender, der sich nicht traute, die Frankaturgültigkeit des Ganzsachenausschnittes durchzusetzen, oder vielleicht auch an der Hartnäckigkeit des Zustellers scheiterte, und deshalb die Post um 15 Pf. bereicherte. Dafür hatte er wenigstens diesen Umschlag zurück - zum Glück!



mit bestem Gruß
stampmix
 
briefefan (RIP) Am: 06.07.2016 22:14:58 Gelesen: 502900# 381 @  
@ stampmix [#380]

Ganzsachenausschnitte waren meiner Erinnerung nach damals in der Bundesrepublik nicht gültig.

Gruß von Briefefan.
 
stampmix Am: 07.07.2016 07:09:04 Gelesen: 502833# 382 @  
@ briefefan [#381]

Hallo briefefan,

den Verdacht hatte ich auch schon. Ich habe jetzt den Michel Ganzsachenkatalog zur Hand genommen, der in der Einleitung folgendes schreibt:

In der BRD waren GAA in der Zeit vom 1.1.1981 bis 30.9.1998 für Nichtstandard-Sendungen zugelassen.

Deine Erinnerung hat dich also nicht getäuscht und die 15 Pf. Nachgebühr wurden zu Recht erhoben.

mit bestem Gruß
stampmix
 
volkimal Am: 15.07.2016 10:18:12 Gelesen: 501937# 383 @  
Hallo zusammen,

eine Ansichtskarte aus Frankreich nach Bad Rothenfelse, weitergeschickt nach Bad Salzuflen:



In Bad Rothenfelde wurde oben vermerkt "In Bad Rothenfelde unbek. 10/8". Der Ortsname wurde durchgestrichen und als neuer Ort wurde Bad Salzuflen 2 angegeben. Eine genaue Anschrift fehlte allerdings. In Bad Salzuflen wurde der Ortsname ebenfalls durchgestrichen und die Kartebekam die beiden Gummistempel "Empfänger ... unbekannt" und "Absender nicht ermittelt".

Aber was passierte dann mit der Karte? Wie werden solche Stücke behandelt und wie kam die Karte in Sammlerhände?

Viele Grüße
Volkmar
 
Lars Boettger Am: 26.07.2016 20:19:33 Gelesen: 500089# 384 @  
Am letzten Wochenende bekam ich ein paar bei Delcampe gekaufte Belege direkt auf dem Tauschtag in Echternach ausgehändigt. Abgeschickt aus Frankreich, frankiert mit 10 Centimes für eine UPU-Postkarte, landete die Karte zuerst in Larochette und wurde dort zugestellt. Der Absender war aber in Ettelbrück und ein netter Mensch frankierte die Karte mit 5 Centimes, dem Inlandsporto für Postkarten. Die Postkarte wurde danach in Ettelbrück zugestellt.

"Doppelfrankaturen" sind immer recht nett anzusehen, aber in dieser Kombination keine großen Raritäten.

Beste Grüsse!

Lars


 
volkimal Am: 06.08.2016 08:54:37 Gelesen: 498191# 385 @  
Hallo zusammen,

heute ein Brief, der entsprechend des Absenderfreistempels an die Sparkasse Coesfeld zurückgeschickt wurde:



Interessant ist der Hinweis auf der Rückseite: "Irrtümlich geöffnet von Eynck, Haulingort 8 / amtlich verschlossen, Johannes gibt es nicht / ??? Zeuge Vokmann".

Was war passiert? Der Brief ist an "Johannes Eynck, Am Bach 7" adressiert. Absichtlich oder unbewusst wurde er bei Eyncks im Haulingort 8 zugestellt und dort geöffnet. Eyncks aus dem Hauligort 8 haben festgestellt, dass der Brief nicht für sie war und zur Post zurückgebracht.

Das Briefe falsch zugestellt wurden kenne ich von meinem Vater. Er erhielt sehr viel Post und immer wieder kamen Briefe mit schlecht geschriebener oder ähnlich klingender Adresse bei ihm an. Darunter sogar ein Einschreiben an einen anderen Herrn Werdermann, der neu bei uns im Ort wohnte, dem Briefträger aber noch nicht bekannt war. Die andere Adresse hatte der Briefträger nicht beachtet, denn bis dahin waren wir die einzige Familie mit dem Namen Werdermann in Selm.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.09.2016 11:08:59 Gelesen: 494690# 386 @  
Hallo zusammen,

ein Brief aus meiner Heimatsammlung Selm/Bork. Heute würde man einfach sagen "Annahme verweigert":



1919 hat der Briefträger auf der Rückseite notiert "Hermann Schulte Bork will nicht der Empfänger sein".

Der Brief geht von Selm nach Bork und zurück. Heute wäre es ein Ortsbrief, denn am 1. Januar 1975 wurden die ehemals zum Amt Bork gehörenden Gemeinden Selm (mit dem Ortsteil Beifang) und Bork (mit dem Ortsteil Cappenberg) im Zuge einer Gebietsreform zur neuen Gemeinde Selm zusammengeschlossen.

Viele Grüße
Volkmar
 
klinhopf Am: 04.09.2016 14:01:20 Gelesen: 494668# 387 @  
@ volkimal [#386]

Ein "Annahme verweigert" steht nur dem Empfänger zu - hier wurde an "H." adressiert ohne nähere Wohnungsanschrift und ein im Ort wohnender "Hermann" Schulte "will nicht Empfänger sein" ist nicht gleichbedeutend mit "Annahme verweigert" - dieser Unterschied sollte auch heute noch beachtet werden, zumal der Absender ja dadurch eine weitergehende Information hat als nur ein "Annahme verweigert"

meint mit phil. Sonntagsgruß
Ingo Pfennig
 
volkimal Am: 04.09.2016 15:14:13 Gelesen: 494655# 388 @  
@ klinhopf [#387]

Hallo Ingo,

danke für die Ergänzung - das war mir nicht bewusst.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 25.09.2016 21:34:46 Gelesen: 492112# 389 @  
Hier ein Standardbrief, der 1977 von Schlitz nach Heringen an der Werra verschickt wurde. Der Brief wurde von dort nach Mödling (Österreich) nachgeschickt und wohl aus diesem Grund mit 20 Pfennig nachfrankiert. Ich denke aber, das wäre gar nicht nötig gewesen, weil doch zu dieser Zeit schon die Regelung galt, dass für Standardbriefe in die CEPT-Länder nur der Inlandstarif bezahlt werden muss. Oder galt dies nicht für Nachsendungen?


 
Eilean Am: 26.09.2016 09:41:06 Gelesen: 492032# 390 @  
@ stampmix [#379]

Nur weil es mir auffiel: Der Brief ging mit der "8b" über München. Warum allerdings der Brief am 6. (August) einmal um 17 Uhr, dann nochmal um 23 Uhr gestempelt wurde, erschließt sich mir nicht. Ggf. ging hier die Sache schief und er landete im Sack nach Griechenland.

Gruß
Andreas
 
GSFreak Am: 29.09.2016 22:21:39 Gelesen: 491483# 391 @  
Ich möchte hier einen schönen Beleg vorstellen und habe mal eine Beschreibung aus Sicht der Karte (ungarische Ganzsache) gewählt:

Ein einwöchiger Ausflug 1894 von Ungarn nach Belgien

Hallo,

ich bin eine ungarische 2 Kreuzer-Inlandspostkarte. Dennoch schickte mich mein Besitzer Herr Aurel Schwabik aus Miskolcz am 08.03.1894 (entsprechender Ortstagesstempel als Abgangsstempel) auf den Weg ins Ausland nach Antwerpen(Anvers)-Borgerhout in Belgien. Dort kam ich am 10.03.1894 an. Neben zwei Ortstagesstempeln als Ankunftsstempel erhielt ich auch einen großen schwarzen T(axe)-Stempel und eine handschriftliche 15 auf meine Vorderseite. Da mein 2 Kreuzer-Porto nicht ausreichte, sollte der Empfänger Thomas de Corte 15 Centimes Nachporto bezahlen. Dieser verweigerte deshalb die Annahme, was der Postbote auch handschriftlich links auf meiner Vorderseite vermerkte. Auf dem Postamt wurde das rechts mit dem zweisprachigen Rahmenstempel „REFUSÉ Geweigerd“ und am oberen Rand mit dem schwarzen großer Einzeiler „REBUT“ (=unzustellbar) amtlich bestätigt. Es wurde entschieden, mich wieder zurück auf den Weg nach Ungarn zu schicken. Dazu wurde ein weiterer zweisprachiger Rahmenstempel „ RETOUR À L'ENVOYEUR Terug aan afzender“ ganz links angebracht. Am 12.03.1894 ging ich wieder auf die Reise (Ortstagesstempel Anvers als Abgangsstempel). Der Zielort „Miskolcz“ und das Zielland „hongrie“ wurden extra noch mit einem blauen Stift groß auf meine Vorderseite geschrieben und die alte Adresse durchgestrichen, damit ich bloß auch den richtigen Weg nehme. Am 15.03.1894 war ich nach genau einer Woche wieder zu Hause in Miskolcz (entsprechender Ortstagesstempel als Ankunftsstempel).



Und das alles für zwei Kreuzer.

Insgesamt zieren mich nun neun Stempel auf der Vorderseite (was super meine Reise und meine Erlebnisse dokumentiert und sicher jedes Philatelisten-Herz erfreut) und sogar noch ein Zustellerstempel auf der Rückseite, mit dem sich auf meiner Reise auch noch ein Briefträger auf mir verewigte.
 
muemmel Am: 29.09.2016 22:33:56 Gelesen: 491481# 392 @  
@ GSFreak [#391]

Hallo Ulrich,

eine wunderbare Beschreibung!

Grüßle
Mümmel
 
klinhopf Am: 29.09.2016 22:57:11 Gelesen: 491473# 393 @  
@ muemmel [#392]
@ GSFreak [#391]

Auch das ist Philatelie, mal die Marken bzw. Belege "zu Worte kommen zu lassen"! Neben den 9 Stempeln: Wieviel Finger-/Daumenabdrücke mag die Karte wohl haben

fragt mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
bayern klassisch Am: 08.10.2016 10:28:59 Gelesen: 490185# 394 @  
@ volkimal [#288]

Hallo Volkmar,

das ist ein Traum!

Liebe Freunde,

dank der vornehmen Zurückhaltung eines lieben Sammlerfreundes konnte ich im Internet diesen hier schnappen, den ich euch nicht vorenthalten will, weil er doch ein bisschen lustig ist - schon von außen, auch von innen.





Verfasst hat ihn das königliche Montur- und Rüstungs - Depot in München und gerichtet war er an den Magistrat der kgl. Stadt Herzogenaurach. Unter der Franchise R(egierungs) S(ache) mit der E(xpeditions) - N(ummer) 23411 wurde er bei der Hauptbriefpostexpedition München I am Mittag des 25.3.1871 aufgegeben. Er entsprach in allen Bereichen (Siegel, R.S., Exped. - Nr. und vorderseitig obige Absenderbehördenennung) den Anforderungen für einen portofreien Dienstbrief in Bayern.

Jedoch hat ihn München mit 7 Kr. Porto belastet und auf seine Reise nach Franken geschickt, warum auch immer.

Ausweislich seiner Siegelseite kam er am 26.3. in Erlangen und noch am selben Tag in Herzogenaurach an. Der dortige Magistrat nahm den mit Porto belasteten Brief erst gar nicht an, womit sich der Vermerk auf der Siegelseite "Wird unfrankirt nicht angenommen. Stadtmagistrat Herzogenaurach. Seeberger" erklärt.

Die Weigerung der Zahlung eines Portos auf einem Brief war der Annahmeverweigerung gleich gestellt, so dass die Post den Brief mit "retour" versah und zurück schickte. Nun also wieder Erlangen 27.3. und München 28.3. (danke für den netten Einkreiser, einen meiner Lieblingsstempel von Bayern!), so dass er jetzt mit 7 Kr. in München belastet der Absenderbehörde per Briefträger Numero 43 zugeleitet wurde.

Diese sah nicht ein, 7 Kr. zu zahlen, strich selbst die Taxe der Post (man hatte wohl die Schnauze voll) und notierte unten frontseitig "portofreie Dienstsache.

Ohne neuen Postaufgabestempel, wie es richtig gewesen wäre (= Contravention von München durch Absender und Empfänger!) lief er wieder nach Erlangen (30.3.) und kam dann auch in Herzogenaurach an (30.3.). Da jetzt portofrei, war die Annahme der Sendung nicht zu verweigern.

Aus dem Inhalt: "Lieferung von Schuhwerk betreffend. Der Schuhmacher Ulrich Mauser von Herzogenaurach hat 400 Paar Halbstiefel für Cavalerie und 500 Paar Bundschuhe für Infanterie in Lieferung übernommen, wofür der Ablieferungstermin schon seit Ende Januar 1871 abgelaufen war. Hierauf hat aber der Herr Mauser bis jetzt kein Paar abgeliefert und auch um eine Termins - Verlängerung nicht nachgesucht. Ich stelle daher das ergebene Ersuchen, demselben zur Erfüllung seiner Verbindlichkeit anzuhalten dessen Erklärung anher bekannt zu geben und zugleich über die Vermögensverhältnisse desselben Aufschluß zu ertheilen".

Der Auftrag des Montour - und Rüstungs - Depots von Bayern in München dürfte also noch zu aktiven Kriegszeiten Ende 1870 ergangen sein und die Lieferung war sicher dringend, denn Soldaten ohne Schuhwerk dürften gerade im Winter ziemliche Probelme bekommen haben. Herzogenaurach war wohl schon in früher Zeit ein Zentrum der bayer. Schuhindustrie und heute kennen wir vor allem die beiden großen Sportschuhhersteller Puma (Rudolf Dassler) und adidas (Adolf Dassler), welche beide aus diesem Ort einen weltbekannten, kleinen Ort gemacht haben.

Wir wissen nicht, wie der Streit ausgegangen ist, aber der Krieg wurde gewonnen und das auch ohne die Schuhe aus Herzogenaurach, obwohl 900 bayerische Soldaten noch immer auf ihr ersehntes Schuhwerk aus Herzogenaurach haben warten müssen (und die Post in München durch Fehltaxierung noch ihr Schärflein dazu beigetragen hatte).

Das sind die Briefe und Geschichten, die unser Hobby ausmachen - weniger eine blaue Mauritius, oder eine British-Guyana-1-Cent. Just my 2 cents.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 08.10.2016 13:27:54 Gelesen: 490150# 395 @  
Neudorf - Luxemburg:

Die auffrankierte Ganzsache ging von Feuerbach an den Brauereibesitzer Henry Funk. Jetzt gibt es die Ortsbezeichnung "NEUDORF" wirklich wie Sand am Strand. In diesem Fall wurde die Karte zuerst an das NEUDORF in der Nähe von Straßburg im Elsass geleitet. Von dem dortigen Postamt erhielt die Karte einen Ankunftsstempel (KOS). Der Postbeamte unterstrich das "Luxemburg" in der Adressbezeichnung und leitete die Karte dann weiter. Am 9.9. kam die Karte schon in Luxemburg an. Ich finde es bemerkenswert, dass die Karte erst am 8.9. losgeschickt wurde.


@ Ralph

Mein Retour- und Weiterleitungspost-Exponat Luxemburg liegt derzeit auf "Halde". Mir hat eine vergleichsweise schlechte Bewertung in Paris momentan die Lust am Ausstellen genommen. Obwohl ich erstmalig mit dem Plan zufrieden war. Nichtsdestotrotz sammele ich die Belege ein, da sie oft für sehr kleines Geld zu haben sind.



Beste Grüße!

Lars
 
bayern klassisch Am: 08.10.2016 16:06:51 Gelesen: 490112# 396 @  
@ Lars Boettger [#395]

Lieber Lars,

nicht verrückt machen lassen - der wichtigste Satz im Leben eines Sammlers ist immer noch der, dass man sammeln soll, wie es einem Spaß macht. Deckt sich das nicht 100%ig mit irgendwelchen Ausstellungsrichtlinien, sollte uns das nicht jucken.

Die Karte ist ganz nett - du hast schon schöne Sachen, wirklich wahr!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 08.10.2016 16:42:25 Gelesen: 490106# 397 @  
@ bayern klassisch [#396]

Lieber Ralph,

dafür machen mir die Belege viel zu viel Spaß!

Hier ein Beleg, dem man von der Vorderseite seine Reise nicht ansieht. Geschrieben in Antwerpen, einfach adressiert an "Chalet Habay / Luxembourg". Auf der Rückseite offenbart sich dann der Umweg, den der Brief nahm. Selbst in Belgien ist die Unterscheidung zwischen "Großherzogtum Luxemburg" und "belgische Provinz Luxembourg" nicht jedem Beamten klar. Habay ist allerdings auch kein großes Dorf.

Am Bahnhof in Luxemburg erhielt der Brief seinen ersten Durchgangsstempel, in Luxemburg-Stadt merkte man, dass er falsch geleitet war und sandte ihn zurück nach Belgien. Habay erreichte er noch am gleichen Tag.

Beste Grüße!

Lars


 
bayern klassisch Am: 08.10.2016 22:13:04 Gelesen: 490048# 398 @  
@ Lars Boettger [#397]

Lieber Lars,

auch der kann sich sehen lassen. Du achtest sehr auf die Qualität der Stempel, das merkt man deiner Sammlung schnell an.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.10.2016 13:47:13 Gelesen: 489946# 399 @  
Ich möchte hier ein Streifband zeigen, das am 2.4.1873 von Triest an Signor Clemente Bonavia in Reggio Emilia (die Stadt der italienischen Nationalfahne, zwischen Parma und Modena) geschickt wurde.



Vorderseitig ist der Firmenstempel abgeschlagen, was bei Streifbändern selten vorkommt. Nebenstempel P.D. als Information für die italienische Post über vollständige Bezahlung.

Trotzdem scheint die Sendung nicht angenommen worden zu sein, vorderseitig Reggio gestrichen und durch Trieste ersetzt, Vermerke "??? retro" und "Retour", rückseitig Stempel "Non dimandata" und Durchgangsstempel von Venedig vom 1.5.1873 - also einen Monat später.

Frage: Was bedeutet "Non dimandata"? Offenbar lag die Sendung vier Wochen am Postamt und wurde nicht abgeholt.

Lg, harald
 
briefefan (RIP) Am: 09.10.2016 22:10:44 Gelesen: 489855# 400 @  
@ bignell [#399]

"Non dimandata" = nicht abgeholt.

Gruß von briefefan.
 
fogerty Am: 12.10.2016 21:37:54 Gelesen: 489190# 401 @  
1966 von Flensburg nach Schweden und Retour.



Grüße
Ivo
 
Baber Am: 13.10.2016 12:12:42 Gelesen: 489101# 402 @  
Nachgeschickt als Sparversion

Diese österreichische Ganzsache lief zuerst als Inlandspostkarte zu 1S an einen Herr Molavi in Wien. Dort wohnte er aber offensichtlich nicht mehr, sondern in München. Ein freundlicher Mensch klebte eine 80g Marke für das Auslandsporto von 1,80S zum bereits entwerten 1S Wertstempel hinzu, aktualisierte die Adresse und warf die Karte wieder in den Briefkasten. Die Karte wurde ordnungsgemäß an den Empfänger befördert. Leider kann man die zwei Stempel nicht lesen.



Gruß
Baber
 
briefefan (RIP) Am: 13.10.2016 21:17:52 Gelesen: 489007# 403 @  
@ Baber [#402]

Hallo Baber,

das war zumindest damals (heute noch?) das vom Weltpostverein festgelegte Verfahren der Nachsendung vom Inland in das Ausland.

Belege sind selten.

Gruß von briefefan.
 
Baber Am: 14.10.2016 08:32:05 Gelesen: 488886# 404 @  
@ briefefan [#403]

Hallo Briefefan,

Danke für die Erklärung.

Diese Art der Weiterleitung war mir neu. Ich dachte, das funktioniert offiziell nur, wenn man bei der Post einen Nachsendeantrag gestellt hat und dann kommt meines Wissens keine zusätzliche Frankatur auf den Beleg.

Gruß
Baber
 
Christoph 1 Am: 16.10.2016 21:23:47 Gelesen: 488410# 405 @  
Dieser Brief wäre beinahe wegen einer fehlenden Postleitzahl ein Problemfall geworden. Am Ende hat sich dann aber irgendjemand bei der Post doch noch mit der sehr raumgreifenden Handschrift des Absenders beschäftigt und den Bestimmungsort als "Hattersheim am Main" entziffert. Die fehlende PLZ 6234 war dann schnell ergänzt, der bereits aufgedruckte "Zurück"-Stempel konnte durchgestrichen werden. Eine Rücksendung wäre übrigens schwierig geworden, weil der Umschlag keine Absenderangabe enthält.


 
Helmstedt333 Am: 16.10.2016 22:27:59 Gelesen: 488388# 406 @  
Karte vom 20.1.94 nach Paris postlagernd mit Nachgebühr



Retour in Wiesbaden am 5.4.94
 
Helmstedt333 Am: 16.10.2016 22:56:02 Gelesen: 488377# 407 @  
Brief aus Bensberg nach Leipzig



Über einen kleinen Umweg landete der Brief dann in Cassel.
 
Helmstedt333 Am: 17.10.2016 17:26:24 Gelesen: 488156# 408 @  
Karte aus Hall nach Breslau und wieder zurück:


 
Helmstedt333 Am: 18.10.2016 22:00:48 Gelesen: 487891# 409 @  
Ein Brief aus Österreich nach Tunis und dann nach Rom


 
bignell Am: 18.10.2016 22:54:08 Gelesen: 487878# 410 @  
@ Helmstedt333 [#409]

Ein ganz toller Brief, für den Laufweg recht gut erhalten, dazu die beiden Nachfrankaturen bzw Portomarken aus zwei verschiedenen Ländern, echt klasse.

Lg, harald
 
inflamicha Am: 19.10.2016 20:40:30 Gelesen: 487591# 411 @  
@ Helmstedt333 [#409]
@ bignell [#410]

Bloß nach Rom ging der nicht, sondern nach San Remo.

Gruß Michael
 
Helmstedt333 Am: 19.10.2016 21:41:39 Gelesen: 487561# 412 @  
Karte nach Kapstadt und retour 1899


 
Helmstedt333 Am: 19.10.2016 21:52:36 Gelesen: 487555# 413 @  
Karte aus Berlin nach Rostock und retour



mit Nachgebühr und entlastet in Rostock
 
Christoph 1 Am: 25.10.2016 23:20:02 Gelesen: 486381# 414 @  
Brief einer Anwaltskanzlei aus Wolfsburg an das Niedersächsische Kulturamt in Braunschweig vom März 1956 (schöner Stempel Wolfsburg Volkswagenstadt!)

War unterfrankiert (ich vermute: 20 Pf. fehlten) und wurde deshalb mit Nachgebühr (30 Pf) belegt. Der Empfänger, also das Kulturamt, hatte aber keine Lust, die Nachgebühr zu zahlen und hat deshalb - so die handschriftliche Notiz - den Inhalt des Briefs entnommen und den Umschlag an den Absender zurücksenden lassen, der dann die Nachgebühr entrichten musste. So etwas ist wohl heute nicht mehr möglich.



Weiß zufällig jemand, was die Stempel "A" (im Kreis) und "S" bedeuten?
 
stampmix Am: 13.11.2016 15:53:22 Gelesen: 483097# 415 @  
Hallo zusammen,

in 66 Tagen "um die halbe Welt" ging diese Postkarte aus Jugenheim, die am 6.3.1904 auf den Weg nach Manila geschickt wurde, dort am 11.4. ankam und weiter nach dem 250 km südlich von Jugenheim liegenden Winterthur geleitet wurde. Dort kam sie nach weit über 20.000 km Wegstrecke am 12.5.1904 an.



mit bestem Gruß
stampmix
 
Helmstedt333 Am: 16.11.2016 21:09:09 Gelesen: 482259# 416 @  
Einschreiben mit 2x NR 48 von Seidenberg noch Housten und zurück


 
Stefan Am: 18.11.2016 20:24:39 Gelesen: 481713# 417 @  
Nachfolgend eine Sendung von 1939 aus Dachau nach Ventspils (Lettland), welches seinerzeit wenige Tage vorher infolge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes durch die Sowjetunion besetzt wurde [1].



Sendung vom 18.11.1939 aus Dachau nach Ventspils in Lettland

Der Briefumschlag trägt mehrere Stempelvermerke:

- Ortsstempel Dachau 2 vom 18.11.1939, Unterscheidungsbuchstabe a
- Stempel "Von der Wehrmacht zugelassen"
- Stempel der Auslandsnachrichtenprüfstelle in Königsberg (Pr.)
- Posteingangsstempel Ventspils vom 26.11.1939
- Stempel "Retour / Inconnu."

Das Innenfutter des Umschlags wurde entfernt. Gemäß der Info eines Sammlerkollegen war dies notwendig, damit eine Zensur der Sendung samt Inhalt vorgenommen werden konnte.

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ventspils
 
briefefan (RIP) Am: 18.11.2016 22:46:30 Gelesen: 481659# 418 @  
@ Helmstedt333 [#416]

Hallo Helmstedt333,

der Absender und der Poststempel sagen Scheibenberg. Das liegt in der Nähe von Annaberg. So steht es auch in der Absenderangabe.
 
Altmerker Am: 19.11.2016 22:53:54 Gelesen: 481314# 419 @  


So sehen Retouren bei der Biberpost aus.

Freundliche Grüße
Uwe
 
Sachsendreier53 Am: 01.12.2016 11:15:54 Gelesen: 478707# 420 @  
DDR: Unzustellbare Ansichtskarte aus Radebeul, gestempelt in 8024 DRESDEN 24 bt am 13.8.1989 nach Magdeburg. Laut Kastenstempel, abgeschlagen im Hauptpostamt 3010 Magdeburg, war die Karte wegen unvollständiger Anschrift nicht zustellbar. Die Ansichtskarte wurde am 15.8.89 Zurück (Zeilenstempel) nach Dresden gesandt, in die Ablage unzustellbar.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 05.01.2017 11:55:26 Gelesen: 471715# 421 @  
DDR - Retourbrief aus 48 NAUMBURG vom 28.12.1987 nach 41 Duisburg adressiert. Durch erfolglose Ermittlung des Absenders (gezähnter Klebezettel) und unbekannter Straße (rückseitiger Kastenstempel) in 4100 DUISBURG 14, ging der Brief am 31.12.87 zurück nach Naumburg / Saale.





DDR - Autogrammkarte, adressiert nach Bremsdorf/Brandenburg, aufgegeben in 2750 SCHWERIN 99 am 01.07.1990. Durch die unbekannte Adresse landete die Karte am 03.07. in Berlin-Heinersdorf (zweizeiliger Kastenstempel). Der unzustellbare Postbeleg ging Zurück nach 2750 Schwerin (Ankunft 17.07.1990).

mit Sammlergruß,
Claus
 
Christoph 1 Am: 18.01.2017 21:04:10 Gelesen: 469927# 422 @  
Guten Abend,

dieses kleine Brieflein aus der kleinen Schweiz in das große New York gibt mir ein kleines (oder großes) Rätsel auf. Dabei ist die Nachsendung das Hauptproblem, deshalb stelle ich den Brief mal hier ein.

Abgeschickt am 10.12.1963 vom Postamt Zürich 40 (Sihlfeld) landete der Brief bereits drei Tage später in den USA (Ankunftsstempel Alpine N.Y. 13.12.63). Ob der dabei mit Luftpost befördert wurde oder nicht ist schon mal die erste Frage. Der Luftpostaufkleber ist mit "VOID" überstempelt, was ich mal als "ungültig" interpretiere. Richtig? Aber in drei Tagen ist das wohl mit dem Schiff nicht zu schaffen.

Die Adresse gab wohl den US-Postlern auch Rätsel auf. Eine "Alpina Chinchilla Farm" in New York sollte der Empfänger sein. Es wurde dann aber ein Stempel ergänzt "No Post Office Named", also die haben wohl überlegt, in welchen Ort sie das Brieflein denn nun zustellen sollen?

Der Landstrich Alpine liegt laut googlemaps direkt am Hudson River, unmittelbar an der Staatsgrenze von New Jersey und New York, aber gerade noch im Bundesstaat NJ, direkt nördlich von New York City. Meine Frage ist jetzt: Wo (in welchem Ort) wurde dieser Stempel auf der Vorderseite abgeschlagen?

Handschriftlich wurde ergänzt: R.D.4 New Jersey (wenn ich das richtig entziffert habe?) Was kann das bedeuten? Und warum landete der Brief dann am 16.12. in Newark, was ja nun weder mit dem Empfängerort, noch mit New York direkt was zu tun hat?

Ich freue mich über Erklärungen. Finde den Brief im Übrigen sehr hübsch! :-)

Viele Grüße
Christoph


 
volkimal Am: 27.01.2017 14:47:52 Gelesen: 468918# 423 @  
Hallo zusammen,

bei diesem Thema habe ich schon lange nichts mehr gezeigt. Heute ein eingeschriebener Eilbrief:



Der Brief wurde zwar nicht nachgeschickt, sondern nur innerhalb Münsters zweimal befördert. Nach dem ersten Versuch, den Brief zuzustellen wurde auf der Rückseite handschriftlich notiert, dass der Empfänger am 21.11. benachrichtigt wurde. Zusätzlich wurde der Stempel abgeschlagen, dass ein Nachsendeantrag nicht vorliegt.

Vermutlich hat der Empfänger den Brief nicht abgeholt, denn auf der Vorderseite wurde mittels Gummistempel notiert "Zur Briefzustellung" (leider ohne Datum). Ich gehe also davon aus, dass der Brief ein zweites Mal zugestellt wurde und dann einfach im Briefkasten landete.

Dass es sich empfiehlt, die Klappe zu entfernen ist mit klar!

Viele Grüße
Volkmar
 
briefefan (RIP) Am: 27.01.2017 22:33:42 Gelesen: 468849# 424 @  
@ csjc13187 [#422]

Hallo Christoph,

VOID = Ungültig
No Post Office Named = Kein Postamt angegeben.

Grüße von briefefan.
 
Lars Boettger Am: 02.02.2017 23:05:42 Gelesen: 468231# 425 @  
Die Karte ist aus mehrere Gründen etwas besonderes: Zum einen wurde in Luxemburg ein zweisprachiger "Retour / Zurück"-Stempel abgeschlagen - in meiner Registratur ist das der späteste Abschlag. Die Annahme wurde seitens des Empfängers wegen des Nachportos von 30 Centimes verweigert ("refusé pour la taxe" - Bleistiftvermerk des Briefträgers rechts). Zum anderen ist die Verwendung der Überdruckprovisorien 15 auf 12 1/2 Centimes nicht häufig. Die Marke wertet in gestempelter Erhaltung immerhin 10 Euro und ist damit die drittteuerste Portomarke von Luxemburg (gestempelt). Wer mal versucht hat, diese Marke auf Beleg zu erhalten, der weiß, dass das schwierig ist.

Die Karte ging wieder an den Absender zurück. Vor seinem Bestellgang wurde der Briefträger mit den 30 Centimes "belastet". Er musste diese 30 Centimes vom Empfänger einziehen. Da die 30 Centimes nicht eingezogen werden konnten und die Post-Buchhaltung stimmen musste, wurden die Portomarken wieder ausgebucht und die Karte erhielt den "Deboursé"-Stempel der luxemburgischen Post in rotorange.

Beste Grüße!

Lars


 
briefefan (RIP) Am: 05.02.2017 21:29:32 Gelesen: 467734# 426 @  
@ csjc13187 [#414]

Vielleicht waren das die Postangehörigen oder die Postdienststelle, die die Nachgebühr-Stempel angebracht hatten. Also S in Braunschweig und A in Wolfsburg.

Gruß von briefefan.
 
Heinrich3 Am: 10.02.2017 11:57:50 Gelesen: 467289# 427 @  
Hallo,

heute vom Briefträger gegen Zahlung erhalten:



Brief an die Empfängerin in der Reha, dort zu spät angekommen, an Heimatanschrift weiter geleitet. Wieso aber dort nur gelagert und nicht eingeworfen? Abholen konnte die Empfängerin nicht, weil vorübergehend in einem Pflegeheim untergebracht. Wer kann mir die 3,45 erklären, ohne lange zu suchen? Das muß ich ggfs. selbst tun.

Danke und weiterhin Freude an Belegen wie dem oben!

Heinrich
 
jmh67 Am: 10.02.2017 14:12:06 Gelesen: 467280# 428 @  
@ Heinrich3 [#427]

Hat der Brief dieses nahezu quadratische Format wie auf der Abbildung? Dann hätte er als Nicht-Standardbrief mit 145 c wie ein Großbrief frankiert werden müssen.

Das erklärt aber immer noch nicht die Höhe der Nachforderung, die wohl 75 c + 51 c = 131 c hätte betragen sollen.

-jmh
 
Heinrich3 Am: 10.02.2017 14:38:46 Gelesen: 467274# 429 @  
@ jmh67 [#428]

Hallo Jan-Martin und andere interessierte,

jetzt habe ich mal in die Bedingungen der Post reingesehen.

Kann die Rechnung ganz einfach sein Nachentgelt 2,- + Porto 1,45 jeweils wegen Format-Abweichung ?

Heinrich
 
DERMZ Am: 13.02.2017 09:16:10 Gelesen: 466893# 430 @  
Guten Morgen liebes Forum,

was ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis?

Theorie ist, wenn man weiß, wie es geht.

Praxis ist, wenn man weiß, wie es geht, aber es funktioniert trotzdem nicht!

Wer könnte es sein, der dieses sehr stark verinnertlicht hat? Genau, die gelbe deutsche Post!

Was ist passiert? Theoretisch wollten Oma und Opa ihrem Enkel zum Geburtstag mit einem Brief gratulieren, praktisch hat es nicht funktioniert, die gelbe Post hat dem Empfänger das Postfach zum 1. Februar gekündigt - und schrieb, dass sie alle Post an die Hausanschrift kostenlos weiterleitet. Was aber macht die Post mit Sendungen, die nach diesem Datum an die Hausanschrift adressiert ist, sie wird bearbeitet und dann werden erst einmal jede Menge Zettel aufgeklebt. Doch schaut es Euch die Praxis selbst an:



Wenn ich alles vollklebe, besonders natürlich die vollständige und korrekte Adresse, dann ist es wohl nicht mehr möglich, diesen Brief zuzustellen, also zurück an Absender mit dem Vermerk, daß das Postfach nicht mehr existent ist und der Empfänger nicht ermittelbar ist.

Ich könnte mich jetzt noch ewig über den Anruf (vergeblich) beim Kundenservice auslassen, aber das gehört hier nicht hin.

Einzig Sohnemann dankt der Deutschen Post ganz herzlich für diese herausragende Fehlleistung!

Mit den besten Wünschen für einen schönen Wochenstart

Olaf
 
volkimal Am: 17.02.2017 13:54:33 Gelesen: 466457# 431 @  
Hallo zusammen,

heute einmal ein zurückgeschickter Brief, von der WAZ Post Sercice GmbH zugestellt werden sollte:



Da die Anschrift falsch war (man hatte den Namen und die Straße von zwei verschiedenen Firmen gemischt), bekam der Brief einen Aufkleber und einen Stempel mit unterschiedlichen Ankreuzmöglichkeiten. Die Hinweise "BK nicht beschriftet", "BK unzugänglich / überfüllt" bzw. "Betriebsferien bis" habe ich bisher noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 20.03.2017 11:14:18 Gelesen: 462940# 432 @  
Unzustellbarer Luftpostbrief aus 2800 Bremen vom 16.12.1983 nach Malvern, Australien. Durch Angabe einer falschen Adresse ging der Brief am 4.1.1984 zurück an den Absender in Bremen.



mit Sammlergruß,
Claus
 
stampmix Am: 26.03.2017 15:31:41 Gelesen: 461784# 433 @  
Hallo zusammen,

die Ansichtskarte aus Baden-Baden erreichte den Leibburschen in Münster nicht, da nach Westerholt abgereist. Doch auch dort war er nicht anzutreffen und die Karte konnte erst in Ankum zugestellt werden.



mit bestem Gruß
stampmix
 
fogerty Am: 27.03.2017 15:36:14 Gelesen: 461577# 434 @  
Heute auch von mir mal ein Brief, der auf Umwegen dann noch noch die Adressatin erreicht hat.

Der Brief wurde am 10.8.1964 von Hampstead/London abgeschickt, an eine Frau Margaret Zuegg nach Lasa/Laas, Poststempel vom 13.8. Allerdings war in Lasa keine Familie Zuegg wohnhaft. Der dortige Postbote dachte aber anscheinend sofort ans 50 km entfernte Lana, wo es damals zwei Fabriken unter dem Namen Zuegg gab. Der Brief erreichte Lana am 19.8.,dort war dem Postbeamten anscheinend bekannt, dass sich Frau Zuegg arbeitsbedingt im Badeort Milano-Marittima an der Adria aufhielte. Also ab mit dem Brief Richtung Süden, der dann aber vorerst am 21.8. in der 31 km entfernten Nachbarprovinzhauptstadt Forli' landete. Weiter ging es dann am 24.8 nach Cervia, bevor der Brief dann endlich Frau Zuegg erreichte, hier ist leider am Ankunftsstempel Milano-Marittima das Datum nicht ersichtlich.



Grüße
Ivo
 
Stefan Am: 27.03.2017 19:49:53 Gelesen: 461525# 435 @  
@ volkimal [#431]

heute einmal ein zurückgeschickter Brief, von der WAZ Post Sercice GmbH zugestellt werden sollte:

Die Sendung weist unabhängig von den Retourvermerken eine Besonderheit auf: Anfang 2010 hat die WAZ Post Service GmbH (WPS) aus Essen die Zustellung von Sendungen in Eigenregie aufgegeben. Die Posttochter First Mail GmbH erhielt den Auftrag, zukünftig die Sendungen im Ruhrgebiet zuzustellen. Bis dato war First Mail im benachbarten Postleitbereich 40 (Stadt Düsseldorf und Umgebung) mit eigenem Personal unterwegs. Der Zusteller von First Mail konnte die Sendung vom 20.09.2010 am 21.09.2010 in Gelsenkirchen nicht zustellen und klebte entsprechend einen Zettel auf, worin der Unzustellbarkeitsgrund angegeben wurde.

Die Sendung wurde durch den Zusteller an das Zustelldepot GE 1 zurückgebracht (worüber die Zustelltour 3 in der PLZ 45899 lief, siehe Vermerk 45899-3--GE 1), von dort aus ging der Brief zurück an das Briefzentrum von WPS in Essen-Kray. Dort erfolgte eine weitere Bearbeitung der Sendung, d.h. der Brief erhielt den rechts abgeschlagenen Handstempel sowie die weitere Tagesangabe der Bearbeitung vom 21.09.2010.

Da die Anschrift falsch war (man hatte den Namen und die Straße von zwei verschiedenen Firmen gemischt), bekam der Brief einen Aufkleber und einen Stempel mit unterschiedlichen Ankreuzmöglichkeiten. Die Hinweise "BK nicht beschriftet", "BK unzugänglich / überfüllt" bzw. "Betriebsferien bis" habe ich bisher noch nicht gesehen.

Bei den von dir genannten Gründen handelt es sich allesamt um Zustellhindernisse, welche in der Praxis vorkommen. Generell sollte die Zustellung von Sendungen in beschrifteten Briefkästen erfolgen, dies gilt vor allem bei Mehrfamilienhäusern. Ohne Namen am Briefkasten ist keine zweifelsfreie Zuordnung der Sendung zum Briefkasten (BK) des Empfängers möglich. Unzugängliche bzw. überfüllte (nicht geleerte) Briefkästen erfüllen ebenso wenig den Zweck ihrer Existenzgrundlage. Das Zustellhindernis "Betriebsferien bis" gilt bspw. für öffentliche Einrichtungen wie Schulen (teils geschlossen während der Ferienzeiten) und (kleinere) Unternehmen wie Arztpraxen, Lokale usw. während der alljährlichen Betriebsferien.

Für den ein oder anderen Absender konnte es als Mehrwert durchaus interessant sein, weshalb eine an und für sich zustellbare Sendung als unzustellbar an den Absender zurückgegeben wurde. Die für Reklamationen zuständige Abteilung von WPS hätte bzw. hat es sicherlich gefreut, wenn dadurch eine eher unnötige Nachfrage des Absenders bezüglich des Rückführungsgrundes vermieden werden konnte. ;-)

Gruß
Pete
 
volkimal Am: 27.03.2017 21:02:06 Gelesen: 461504# 436 @  
@ Pete [#435]

Hallo Pete,

danke für die Erklärungen.

Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 03.04.2017 14:17:54 Gelesen: 459755# 437 @  
Unzustellbare Osterkarte aus MALMÖ (Schweden) nach Rostock vom 30.3.1988. Im Rostock war der Adressat unbekannt (Notiz vom 9.4.88). Die Karte ging zurück in das Hauptpostamt Rostock, Zweizeiler: Absender nicht ermittelt HPA Rostock, Tagesstempel 252 ROSTOCK 22 / bbb vom 9.4.1988.





Unzustellbare Osterkarte aus 4050 MÖNCHENGLADBACH vom 26.3.1988, adressiert nach 2520 Rostock. Der Empfänger der Karte war nicht zu ermitteln (30.3.). Retour ging die Osterkarte in das Hauptpostamt Rostock 22, Zweizeiler: Absender nicht ermittelt HPA Rostock, Tagestempel 252 ROSTOCK 22 bb vom 31.3.1988.

mit Sammlergruß,
Claus
 
rumburak Am: 03.04.2017 19:56:07 Gelesen: 459684# 438 @  
@ Sachsendreier53 [#437]

Hallo,

bei der ersten Karte ist ebenfalls der Stempel mit dem UB "bb" abgeschlagen, dieser ist etwas versprungen und daher sieht es aus wie "bbb" was mich zunächst sehr wunderte, denn einen Stempel mit dreistelligem UB kannte ich aus Rostock nicht.

Die Nutzung des Tagesstempels "bb" ist belegt von 1976-1989. Dieser wurde nach dem Scheitern der Zustellung im zuständigen Zustellpostamt 22 (Lütten-Klein) abgeschlagen, zuvor wurde der Klebezettel aufgebracht; die Nebenstempel wurden dann später nach Weiterleitung im Hauptpostamt Rostock 1 aufgebracht.

Danke für das Zeigen der Karten.

Viele Grüße aus Rostock
 
klinhopf Am: 03.04.2017 23:02:08 Gelesen: 459593# 439 @  
Für DIESE postalische Bearbeitung habe ich in der Suche kein anderes Thema angeboten bekommen:

Ein Brief mit Absenderfreistempel vom 30.7.97 wurde falsch zugestellt und erhielt rückseitig folgenden handschriftlichen Vermerk OHNE weiteren POSTAMTsstempel, nur mit Postbanderole wieder verschlossen:

"Falsch ausgeliefert, / wieder amtl. verschlossen; / (Namenszeichen) 07./08. / (weiterer 2. Name ausgeschrieben)"


 
Sachsendreier53 Am: 13.04.2017 11:47:41 Gelesen: 457600# 440 @  
Unzustellbare Osterkarte aus 7077 ALFDORF (Baden-Württemberg) vom 29.3.1988, adressiert nach 252 Rostock.

Wegen ungenügender Anschrift (grüner Klebezettel) ging die Karte Retour ins Zustellpostamt 22 (Lütten-Klein). Dort bekam die Karte den Tagestempel vom 4.4.88 und den Nebenstempel des HPA Rostock 1.



mit Sammlergruß,
Claus
 
stampmix Am: 17.04.2017 06:49:12 Gelesen: 455731# 441 @  
Hallo zusammen,

diese Karte reiste ihrem Empfänger mehrfach hinterher und wurde schlussendlich an der Ursprungsadresse zugestellt.

Ansichtskarte, am 30.8.1898 in Karlsruhe aufgegeben, am 31.8. in Frankfurt zum Hotel Central in Saargemünd, dann am 1.9. zum Hotel Post in Oberstein weitergeleitet. Dort wieder nach Frankfurt geleitet und am 2.9.1898 zugestellt.



mit bestem Gruß
stampmix
 
klinhopf Am: 17.04.2017 08:29:08 Gelesen: 455696# 442 @  
@ stampmix [#441]

Erstaunlich, was die Post 1898 leisten konnte:

Von der Einlieferung bis zur Zustellung 5 Stationen mit insgesamt bis zu 600 km in nur 4 Tagen - heute eher undenkbar meint

mit phil. Ostergruß
Ingo Pfennig
 
stampmix Am: 17.04.2017 15:08:49 Gelesen: 455578# 443 @  
@ klinhopf [#442]

Ja, das waren noch Zeiten.

Und weil heute ein so schön verregneter Ostermontag ist, zeige ich noch einen weiteren Brief, der seinen Adressaten allerdings nicht erreichte und um die halbe Welt geschickt nach 204 Tagen dem Absender wieder ausgehändigt wurde.

Auslandsbrief bis 15 gr., der mit einem senkrechten Paar der 10 Pf. Germania-Marken frankiert war und dem unterwegs seine untere Marke abhanden kam.



Abgesandt am 22.11.1901 in Barmstedt und adressiert an Herrn Heinrich Laage, Schiff Germanicus, per Adresse Funch, Odey &Co. New York. Bearbeitungsstempel New York 5.12.1901.



Der Empfänger war nicht mehr an Bord des Schiffes und so wurde der Brief per Adresse Ostermeyer Weltez & Von Rom Paly in Melbourne weitergeleitet. Stempel New York 12.12.1901 und San Francisco 18.12.1901:



Der Brief erreichte Melbourne (Australien) am 13.2.1902 und erhielt in der Folge mehrere Bearbeitungsstempel



Am 18.4.1902 wurde der Brief zurückgesandt und erreichte Barmstedt am 13.6.1902 abends.



besten Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 18.04.2017 19:58:00 Gelesen: 455272# 444 @  
Hallo zusammen,

einen habe ich noch; diesmal gut erhalten und nett anzusehen, ist es eher leichte Kost. Auslandsbrief, der am 28.7.1905 in Mülhausen (Elsass) frühmorgens den Aufgabestempel erhielt und am gleichen Tag abends in Lausanne (Schweiz) ankam.

Der Empfänger weilte derweil im 25 km entfernten Cornaux oberhalb Clarens bei Montreux, wo er am 29.7.1905 zugestellt wurde. Ordentlich vermerkt auch die Beantwortung des Schreibens am 1.8.1905.



besten Gruß
stampmix
 
jmh67 Am: 18.04.2017 20:51:28 Gelesen: 455246# 445 @  
Hier ein Beleg von neulich, bei dem der Zusteller wohl die Benachrichtigungskarte vergessen hatte (sagte der potentielle Empfänger) und der nach der üblichen Lagerfrist zurückging. Mit dem Rollstempel hat das Briefzentrum 30 auch eine wahre Orgie gefeiert.

-jmh


 
stampmix Am: 27.04.2017 19:25:19 Gelesen: 453647# 446 @  
Hallo zusammen,

schön ist anders, aber hier handelt es sich einen unterfrankierten "poste restante" Brief, dessen Annahme verweigert wurde und der mehrfach seiner Absenderin hinterher geschickt wurde.

Am 16.März 1897 gab Freiin Auguste von Feilitzsch in Hof einen Brief an ihre Verwandte "Hochwohlgeborene Frau Hauptmann Ottilie Schneider geb. Freiin von Feilitzsch" unterfrankiert und poste restante nach Palermo Italien auf. Mit 10 Pf. anstelle der notwendigen 20 Pf. frankiert, erhielt er einen Taxstempel und kam am 20.3.1897 in Palermo an. Dort wurde die Nachgebühr i.H.v. 25 centesimi mit Taxmarken erhoben, die mit dem Tagesstempel von Palermo entwertet wurden. Die Empfängerin verweigerte die Annahme ("Refusé" Stempel in rot) worauf die 25 cts. entlastet wurden ("annullato" Stempel) und der Brief wieder nach Hof zurückgesandt wurde. Am 22.6.1897 in Hof angekommen wurde er der Absenderin nach Feilitzsch weitergeleitet (AKS Feilitzsch vom 22.6.1897). Aber auch im Familiensitz weilte die Absenderin nicht, was rückseitig mit "Adressatin wohnt z.Zeit Regensburg Landshuterstraße" und mehrfach vorderseitig mit "Regensburg" vermerkt wurde. Dort wurde der Brief nach über 3 Monaten gegen Zahlung der erhobenen 20 Pf. wieder zurückgegeben.



besten Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 30.04.2017 08:12:14 Gelesen: 453050# 447 @  
Hallo zusammen,

nett anzusehen ist diese Ganzsachenkarte P12 der Deutschen Reichspost, die für die Auslandsverwendung auffrankiert wurde. Am 3.8.1886 in Karlsruhe aufgegeben, konnte sie am 4.8. in Paris nicht zugestellt werden, da der Empfänger im Schloss von Noisy bei Beaumont sur Oise weilte. Dort am 5.8.1886 zugestellt.



mit bestem Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 01.05.2017 07:32:53 Gelesen: 452810# 448 @  
Hallo zusammen,

am 23.9.1959 wurde der Brief an seine Hoheit, portogerecht mit 20 Pf. frankiert, nach Berlin-Charlottenburg gesandt und der schöne Werbestempel "Briefe an Freunde sind Boten der Freude" abgeschlagen. In Berlin nicht zustellbar wurde er am 25.9. seinem Empfänger zur Hochälpele [1] über Dornbirn in Österreich weitergeleitet. Als Auslandsbrief war er jetzt unterfrankiert und erhielt den Taxvermerk, der die Österreichischen Postbeamten zu einer Nachforderung von 2S 40g veranlasste, bevor bemerkt wurde, daß in diesem Fall nur das einfache Fehlporto berechnet werden darf, das mit 2 Portomarken von 60g (Mi.242) am 28.9.1959 erhoben wurde.



besten Gruß
stampmix

[1] https://www.alpenverein.at/vorarlberg/huetten/Huetten-des-AV-Vorarlberg/Hochaelpelehuette.php
 
stampmix Am: 02.05.2017 20:06:51 Gelesen: 452477# 449 @  
Hallo zusammen,

1951 hatte der BDPh seinen Sitz in Frankfurt am Main und sandte am 18.5.1951 eine Karte an Franz Prill [1] nach Lüneburg, portogerecht frankiert mit der Berliner Grünaufdruck-Marke zu 10Pf. Herr Prill war zwischenzeitlich nach Hamburg umgezogen, wohin die Karte weitergeleitet wurde.



mit bestem Gruß
stampmix

[1] Nachruf der ArGe Danzig: http://www.danzig.org/pl/gallery/1038/?cat_id=1267&gallery-img-id=19601
 
stampmix Am: 13.05.2017 07:04:51 Gelesen: 451194# 450 @  
Hallo zusammen,

an wen dieser Brief ging, werden wir wohl nicht mehr erfahren können. Die Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft versandte am 12.11.1935 einen Ortsbrief innerhalb Magdeburgs und frankierte ihn tarifgerecht zu 8 Rpf. mit dem Firmenfreistempler. Der Brief musste nach Kirchen/Sieg nachgesandt werden und das fehlende Porto für den Fernbrief wurde mit der 4 Rpf. Nothilfemarke ergänzt.

besten Gruß
stampmix


 
stampmix Am: 20.05.2017 10:52:39 Gelesen: 449623# 451 @  
Hallo zusammen,

die mit 9 Mio. Mark tarifgerecht frankierte Auslandskarte, die am 13.10.1923 (PP20) in Dresden aufgegeben wurde, konnte dem Empfänger in Horgen (CH) nicht zugestellt werden und reiste ihm erst nach Montreux, dann nach Genf hinterher.



besten Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 25.05.2017 07:58:37 Gelesen: 448416# 452 @  
Hallo zusammen,

einmal Weilburg - München über Rimini, aufgegeben am 17.6.1956.



besten Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 28.05.2017 08:40:49 Gelesen: 447810# 453 @  
Hallo zusammen,

Hin- und Rückbeförderung zum halben Porto. Ob das im Sinne des Absenders war? Am 22.5.1907 in Münster aufgegeben und nachtaxiert, kam der Brief schon am 6.6.1907 in Havanna an. Trotz Ausruf nicht zustellbar wurde er am 31.7.1907 wieder zurückgesandt. In Deutschland mit den "ZURÜCK" Stempeln und mit 20 Pf. Nachporto versehen, wurde er dem Absender im August 1907 wieder ausgehändigt.



mit bestem Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 05.06.2017 07:08:23 Gelesen: 446369# 454 @  
Hallo zusammen,

am 11.5.1951 in Straubing aufgegeben, wog der Fernbrief nach Bogen mehr als 20g. und wurde mit 30Pf. Nachgebühr belastet. In Bogen nicht zustellbar wurde er am 12.5.1951 zurückgeschickt und dem Absender gegen Bezahlung der Nachgebühr zurückgegeben.



besten Gruß
stampmix
 
stampmix Am: 15.06.2017 07:38:56 Gelesen: 444350# 455 @  
Hallo zusammen,

diese Ganzsachenkarte P32-I wurde am 16.8.1894 morgens in Stargard aufgegeben und nach Berlin gesandt. 5 "Bestellt" Stempel vom 16.8., 17.8. und 18.8. zeugen davon, dass man sich wirklich Mühe gab. Und dieser Vorgang wurde auch ausführlich dokumentiert. In rot eine andere Hausnummer; in blau ein anderes Postamt; in grün "Pr / Magistrat... / IIA" - damit kann ich nichts anfangen - und noch zweimal quer in schwarz, dass der Empfänger nicht ermittelt werden kann. Darunter verschwindet der Adressat fast zur Unkenntlichkeit. Und dann gibt es noch den kleinen Kreisstempel "P / 188 / 2". Wofür der wohl steht?



besten Gruß
stampmix
 
GSFreak Am: 17.06.2017 10:14:40 Gelesen: 444202# 456 @  
Guten Morgen,

hier eine Karte aus Berlin an eine Schwester Cuniberta im Kloster der Ursulinen zu Boppard:

Abgangsstempel BERLIN SW 61 am 09.05.1903
Ankunftstempel Boppard (UB a) am 10.05.1903

Da die Schwester offenbar in Bauffe, Bez. Brugelette (Belgien) im dortigen Ursulinenkloster weilte (Mädcheninternat und später Hausfrauenschule, 1918 geschlossen), wurde die Karte dorthin nachgeschickt. Es musste eine 5 Pf Marke beigeklebt werden wg. der Nachsendung ins Ausland.

Abgangsstempel Boppard am 11.05.1903 (mutmaßlich auch UB a, da 1903 von Boppard mir kein anderer Stempel bekannt ist)

Ankunftstempel Brugelette am 12.03.1903



Gruß Ulrich
 
stampmix Am: 19.06.2017 21:53:17 Gelesen: 443993# 457 @  
Hallo zusammen,

die Ansichtskarte des Hôtel de l'Europe in Baden-Baden wurde am 11.4.1906 nach dem Grand Hotel im Kurort Helouan [1] bei Kairo gesandt. Das Wetter war schön ;-) Am 18.11.1906 im FPO Port Said behandelt, erreichte er Helouan tags darauf. Da der Adressat abgereist war, ging die Reise am 20.4.1906 weiter nach Paris, sicherheitshalber poste restante.



Die Stempelabschläge und das Grand Hotel Helouan:



mit bestem Gruß
stampmix

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Helwan
 
volkimal Am: 20.06.2017 08:16:03 Gelesen: 443913# 458 @  
@ stampmix [#457]

Hallo Stampmix,

eine nette Karte. Du schreibst zum zweiten Stempel "Am 18.11.1906 im FPO Port Said behandelt". Die Abkürzung "FPO" kenne ich nur als "Field Post Office" also als Feldpoststempel. Das kann ich mir in diesem Fall aber nicht vorstellen. Port Said und Alexandria liegen über 260 km weit auseinander. Mein erster Gedanke war "RPO" also "Railway Post Office". Allerdings gab es (wenn ich nichts übersehen habe) keine direkte Bahnverbindung zwischen den beiden Städten.

Gerade habe ich den Stempel "Port Said - Alexandria T.P.O." im Netz gefunden. Kann einer von Euch sagen, was T.P.O. bedeutet?

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 24.06.2017 23:14:03 Gelesen: 442929# 459 @  
Hier ein Brief, der 1922 eine längere Reise mitgemacht hat und daher auch alles andere als "taufrisch" aussieht.

Der Brief ging zunächst am 14.08.1922 von CÖLN 1 (frankiert mit 300 Pf., normale Briefgebühr seinerzeit im Fernverkehr für einen Brief bis 20 g) nach Meersburg am Bodensee und zwar postlagernd. Der Empfänger war wohl inzwischen nach Venedig (Venetia) abgereist, sodass der Brief aus Meeersburg am 21.08.1922 nach Italien (postlagernd Venetia) weitergeschickt wurde, freigemacht auf der Rückseite mit 600 Pf. (Auslandsporto seinerzeit für einen Brief bis 20 g).

Ankunftstempel von Venedig am 22.08.1922 (unten auf der Vorderseite). Dort ist der Brief nicht abgefordert worden und nach Köln zurückgeschickt worden (handschriftliche Eintragung auf der Rückseite unten links). Ankunft in Cöln offenbar wieder am 08.09.1922 (Notiz meines Großvaters auf der Rückseite oben links).

Große Frage: Wer hat das Weiterleiten nach Venedig veranlasst und wer hat vor allem das Porto in Meersburg bezahlt? Vielleicht einer aus der Gruppe der Nerother Wandervögel, der möglichwerweise in Meersburg geblieben ist und beim Postamt vom dort lagernden Brief an seinen Kameraden erfahren hat.



Gruß Ulrich
 
Sachsendreier53 Am: 28.06.2017 14:24:24 Gelesen: 442374# 460 @  
Unzustellbare Ansichtskarte aus Flevoland / Niederlande, aufgegeben ohne Frankatur in Utrecht am 10.10.1988 nach 4020 Halle /Saale. Nach zwei Zustellversuchen (11.10 und 14.10.) ging die Karte zurück ins Bahnpostamt Halle am 16.10.88.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Manne Am: 07.07.2017 14:57:52 Gelesen: 440942# 461 @  
Hallo,

hier zwei Karten aus Schwenningen die nach Budapest versendet wurden, die Erste wurde am 07.10.1930 gestempelt und die Zweite am 07.03.1931, beide kamen zurück.

Gruß
Manne




 
GSFreak Am: 13.07.2017 23:32:15 Gelesen: 439952# 462 @  
Die (Fa.) Walther May (Einrichtungshaus) im Zeppelinhaus in Köln hatte am 17.12.1945 ein Einschreiben nach Köln-Zollstock geschickt - ohne sich auf dem Briefumschlag als Absender zu outen. Frankiert ist der R-Brief portogerecht mit Alliierte Besetzung Mi-Nrn. 5 und 29, entwertet mit Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten KÖLN 2, UB e, nachverwendeter Feldpost-R-Zettel von der 1.000er Rolle mit aufgestempeltem "PA Köln 2" in Grotesk.

Am 18.12. hat vermutlich der Briefträger auf der Rückseite handschriftlich mit Bleistift notiert (soweit ich das richtig entziffert habe): "Adr.(essat) zu angegebener Wohnung nicht zu ermitteln". Der Brief musste folglich zurückgesendet werden.



Da kein Absender auf dem Briefumschlag vorhanden war, wurde

- zunächst der Stempel "Absender auch nach der äusseren Beschaffenheit nicht zu ermitteln" aufgebracht,
- dann der Brief geöffnet,
- die innen gefundene Adresse (möglicherweise auf einer Rechnung) in roter Schrift vorne auf den Brief geschrieben,
- der Brief wieder verschlossen mit einem Klebezettel "Zur Ermittlung des Absenders amtlich geöffnet durch die Reichspostdirektion Köln".
- bestätigt durch Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten KÖLN 1, UB c und Bo vom 20.12.1945,
- die alte Adresse durchgestrichen,
- der Stempel "Zurück" (in Fraktur) angebracht
- und der Brief zurückgeschickt.

Der Brief war vermutlich am 27.12. wieder beim Absender (Einrichtungshaus Walther May) zurück.

Der handschrifliche Vermerk "ausgeb." auf der Vorderseite stammt sicherlich vom Einrichtungshaus nach Wiedererhalt des Briefes und dürfte für "ausgebucht" stehen.

Gruß Ulrich
 
Sachsendreier53 Am: 27.07.2017 11:00:36 Gelesen: 437618# 463 @  
Unzustellbare Ansichtskarte aus 1150 WIEN vom 8.8.1988 nach Magdeburg. Wegen unbekannter Straße und ungenügender Anschrift war keine Zustellung in Magdeburg möglich.





Unzustellbare Ansichtskarte aus 2448 BURG AUF FEHMARN 1 vom 16.5.1989 nach Magdeburg. Wegen unvollständiger Anschrift (Kastenstempel des Hauptpostamtes 3010 Magdeburg) war die Zustellung in Magdeburg unmöglich.

Beide Karten verblieben in Magdeburg, (Postablage unzustellbar).

mit Sammlergruß,
Claus
 
Baber Am: 27.07.2017 15:33:58 Gelesen: 437553# 464 @  
@ stampmix [#448]

Hallo stampmix,

diesen Beitrag über die Nachsendung eines Briefe 1959 von Berlin auf die Hochälpele-Hütte über Dornbirn habe ich gerade mit Interesse gelesen, da es meine Heimat betrifft und ich schon oft auf dieser Hütte war.

Da ich nicht Neues zum Thema beitragen kann, wollte ich Dir dies an Deine Email schreiben, aber die Adresse ist nicht vorhanden.

Bei diesen Beleg sieht man, wie sich die Post 1959 noch Mühe gegeben hat, Post an den Empfänger auch mit "unvollständiger Andresse" zuzustellen. Heute wäre das wahrscheinlich nicht mehr möglich, denn ohne die Angabe "Österreich" würde der Brief wohl nicht nachgesendet werden.

Gruß
Baber
 
PeterPan100 Am: 29.07.2017 12:01:43 Gelesen: 437169# 465 @  
Hallo zusammen,

hier ein modernerer Retourbrief aus München vom 15.12.1999. Mit dem angekreuzten Vermerk "unbekannt verzogen" und Kastenstempüel der Niederlassung Briefpost München. Die Adresse aus Datenschutz von mir unkenntlich gemacht.



Viele Grüsse an alle Leser

Wolf
 
Altmerker Am: 01.11.2017 08:47:09 Gelesen: 419749# 466 @  
Auch bei den Privaten gibt es gelegentlich Rücksendungen. Hier war der Postkasten nicht zu finden. Bei einem Gerichtsbrief schon eine Problem. Total spannend von Stendal-Vereinsregister per Biberpost (Stempel aber mit Bibersignatur 21 BHAL 1060 für Halle) nach Halle, von dort mit MZZ-Aufkleber zurück nach Stendal, und dann von dort in einem neuen Umschlag ungeöffnet neu weitergeschickt. Mal ganz abgesehen davon, dass der Adressat eine Klingel und einen Postkarten dort hat.

Gruß
Uwe


 
volkimal Am: 01.11.2017 19:23:17 Gelesen: 419624# 467 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich einen Brief an den Oberleutnant der Schutztruppen für Deutsch-Südwestafrika Herrn Wagenführ vorstellen. Einen anderen sehr interessanten Brief an ihn habe ich schon im Beitrag [#11] vorgestellt.



Verwendet wurde ein Umschlag der D.O.A.L. (= Deutsche Ost-Afrika Linie) Hamburg. Er wurde zusätzlich mit der Briefmarke Transvaal Nr. 131 verschlossen. Frankiert ist der Brief mit zwei Marken. Mocambique Nr. 92 und Mocambique-Gesellschaft Nr. 17 - beide Marken zu jeweils 50 Reis.

Der Brief wurde am 21.03.1907 in Moçambique aufgegeben. Dieses ist ein Ort auf der gleichnamigen Insel nahe der Küste. Heute haben Insel und Stadt den Namen Ilha de Moçambique [1].

Als Anschrift ist angegeben Angra Pequena, Lüderitzbucht. Angra Pequena ist der portugiesische Name der Lüderitzbucht [2]. Dort angekommen wurde als neue Adresse angegeben: „Per Adr. Hr. W. Christian, Berlin W 30, Palaststraße“. Leider wurde kein Stempel abgeschlagen. Der nächste Stempel vom 29.04.1907 stammt von der „Deutschen Seepost, Ostafrikanische Hauptlinie“.

Vom nächsten Stempel kann ich nur das Datum eindeutig erkennen. Es ist der 28.05.1907. Der Sechseckstempel dürfte von der Form her von einem portugiesischen Ort stammen. Leider kann ich nicht sagen woher er kommt. Zu dem Text unten im Stempel „UETRA“ (oder ähnliches) habe ich nichts gefunden. Wer kann etwas zu dem Stempel sagen?

Der Brief kam am 08.08.1907 in Berlin an und wurde direkt nach Bad Harzburg weitergeleitet. Am Nachmittag desselben Tages kam er dort an. Auf der Rückseite ist vermerkt „Harzburg (Harz), postlagernd, Feller 17/30“. Ist das eine Uhrzeit?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ilha_de_Mo%C3%A7ambique
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCderitzbucht
 
Heinz 7 Am: 29.11.2017 01:30:02 Gelesen: 414249# 468 @  
Die Schweizer Feldpost arbeitete während des zweiten Weltkrieges diskret und verbannte Orts- und Zeitangaben aus ihren Stempeln.

Gebirgsfüsilier Eggenberger sollte zur Jahreswende 1939/1940 einen Brief bekommen. Der Absender verklebte eine Militärmarke (Vignette) ohne Frankaturwert (Militärbriefe waren in der Regel portofrei) der Sanitäts-Kol(onne?) VI/17. Der Brief erreichte den Bestimmungsort (Ankunftsstempel "GEB. FÜS. KP."), aber der Soldat war offenbar aus dem Dienst entlassen worden, denn die Adresse war durchgestrichen und durch eine Privatadresse ersetzt worden. Der Brief wurde weitergeleitet nach Zürich und bekam einen Ankunftsstempel "2.I.40".



Ohne diese Umleitung/Weitersendung an eine zivile Adresse wüssten wir heute nicht, wann dieser Brief ursprünglich zirkulierte. Vermutlich musste der Brief (nach-) frankiert werden, weil Herr Eggenberger nicht mehr im Dienst stand.

Heinz
 
Journalist Am: 29.11.2017 11:37:20 Gelesen: 414159# 469 @  
@ Altmerker [#466]

Hallo Uwe,

Du hast recht, das ist ein nicht alltäglicher schöner Beleg.

Ich möchte heute aber auch einen weiteren modernen Beleg zeigen:



Der Absender hatte hier einen Ganzsachenausschnitt aus einer Pluskarte aufgeklebt, was natürlich nicht mehr zulässig ist im Jahr 2009. Der Empfänger hat daher die Annahme auch wegen Nachentgelt verweigert - siehe teilweise erkennbarer Stempel vom BZ 20, die für diese Fälle scheinbar sogar einen speziellen Stempel hatten oder auch noch haben ?

Die Sendung würde also auch noch in weitere Rubriken wie Nachentgelt, Ganzsachenausschnitte passen.

Viele Grüße Jürgen
 
Magdeburger Am: 13.12.2017 17:14:11 Gelesen: 409882# 470 @  
Liebe Sammelfreunde,

bei nachfolgender Karte bin ich mir nicht sicher:



Diese Karte wurde am 05.02.1909 in Magdeburg aufgegeben und sollte nach Walla Walla - konnte dort nicht zugestellt werden. Beim weiteren Laufweg bin ich mir nicht sicher. M.E. lief sie nun nach Lewiston - um wieder fast zurück zu gehen bis nach Tekoa.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Heinz 7 Am: 17.12.2017 16:46:12 Gelesen: 409190# 471 @  
In den rauhen Jahren vor dem 1. Weltkrieg war der "Klassenkampf" erklärtes Ziel weiter Bevölkerungsgruppen. Aus dieser Zeit stammt auch das Arbeiterblatt "L'Exploitée" ("Die Ausgebeutete"). Am 26. Januar 1909 versuchte der Verlag, Frau Louise Bitterlin, Schneiderin, aus Fribourg (Schweiz) diese Zeitschrift für ein Jahr zu verkaufen.



Die Abo-Karte, frankiert mit einer schönen Helvetia, Zumstein Nr. 103, wurde aber nicht angenommen, was gleich zweimal vermerkt wurde: handschriftlich und mit Postkleber "Annahme verweigert. Refusé." In der aktuellen Schweizer Briefmarkenzeitung werden diese Rückleitetiketten der Schweiz besprochen.

Rückseitig zeigt ein Stempel FRIBOURG und ein weiterer Ankunftsstempel "BERN 28.I.09", dass die Karte tatsächlich zurückgesandt wurde.

"Préparons la Révolution sociale" = Bereiten wir die soziale Revolution vor. Dieser Plan musste offenbar ohne Frau Bitterlin stattfinden.
 
VictoriaPage Am: 11.01.2018 12:15:21 Gelesen: 399958# 472 @  
Liebe Experten,

gibt es diesen Stempel? Habt ihr sowas ähnliches schonmal im Original gesehen?

Der Stempel soll (angeblich) von München 1934 sein.


 
volkimal Am: 12.01.2018 11:08:33 Gelesen: 399434# 473 @  
@ VictoriaPage [#472]

Hallo,

ob es diesen Stempel gegeben hat kann ich nicht sagen. Es gab damals keine einheitlichen oder zentral beschafften Stempel für die Zurücksendung von Briefen. Sehr viele Postämter haben sich eigene Stempel beschafft, um die Arbeit zu erleichtern. Hier ein paar Beispiele:









Wie Du siehst, gibt es zahllose unterschiedliche Stempel zu diesem Thema. Ob es einen Rechteckstempel "Empfänger unbekannt" kann ich nicht beantworten. Da müsste man durch Zufall genau den bei irgendeinem deutschen Postamt verwendet haben. Möglich ja - aber....

Die Stempel sind zum Teil älter, zum Teil neuer als 1934. Das spielt aber keine Rolle, da es erst viel später einen solchen einheitlichen Stempel zum Ankreuzen bei sehr vielen Postämtern gab:



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 12.01.2018 11:43:12 Gelesen: 399411# 474 @  
@ stampmix [#455]

Hallo Stampmix,

ich habe sie zwar schon einmal gezeigt, aber hier ist ein Beispiel für eine weitere Karte mit Vermerken bzw. Stempeln in rot und grün sowie dem P-Stempel:



Die Farbe hängt vom Rang des Postbeamten ab, der den Vorgang gerade bearbeitet:

blau - unterer Rang: „24 30“ Die 24 könnte evtl. ein Datum sein.
rot - mittlerer Rang: Stempel "Empfänger mit Hülfe des Einwohnermeldeamts in BERLIN nicht ermittelt"
grün - oberer Rang: oben rechts: "Philadelphiastraße in Berlin unbekannt" (mit Unterschrift). Neben dem durchgestrichenen Berlin steht in grün "Essen Absender"

Der P-Stempel ist ein Berliner Stempel, der nur bei zurückgeschickten Belegen vorkommt. Es ist ein Stempel der Rückbriefstelle – evtl. als Kennzeichnung für polizeiliche Ermittlungen. Das soll aber umstritten sein. Dieter (Kauli) hatte einmal etwas dazu geschrieben, ich kann es aber nicht mehr finden. Wenn Du näheres Wissen willst, wende dich bitte an Dieter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Latzi Am: 12.01.2018 13:49:00 Gelesen: 399332# 475 @  
@ volkimal [#474]

Es ist der Beitrag [#168] in dieser Rubrik, in dem sich der Weise aus Berlin zu "P" geäußert hat.
 
Eilean Am: 12.01.2018 14:11:13 Gelesen: 399308# 476 @  
@ VictoriaPage [#472]

Tja, als München-Sammler müsste ich jetzt was sagen können, aber es ist zeitlich vor meiner Hauptsammelzeit. Ich werde mal ein bisschen stöbern aber es fällt mir nicht ein, dass ich sowas schon gesehen habe.

Gruß
Andreas
 
DL8AAM Am: 12.01.2018 16:57:03 Gelesen: 399205# 477 @  
@ volkimal [#467]

Zu dem Text unten im Stempel „UETRA“ (oder ähnliches) habe ich nichts gefunden. Wer kann etwas zu dem Stempel sagen?

Da noch keiner etwas geschrieben hat, mach ich's eben. ;-)

Im Stempel steht dort nicht UETRA sondern BEIRA. Oben könnte es CORREIO sein?

Wikipedia: "Beira (portugiesisch für Ufer) ist die zweitgrößte Stadt von Mosambik und Hauptstadt der Provinz Sofala. 1887 wurde von den Portugiesen auf dem Gebiet des heutigen Beiras ein Militärposten errichtet, der nach Kronprinz Luís Filipe benannt wurde. Dieser trug den Titel eines Prinzen von Beira. 1891 erfolgte die Stadtgründung durch die portugiesische Companhia de Moçambique (Mosambik-Gesellschaft), die hier ihren Hauptsitz errichtete."

Gruß Thomas
 
volkimal Am: 12.01.2018 19:41:42 Gelesen: 399086# 478 @  
@ DL8AAM [#477]

Hallo Thomas,

vielen Dank, das passt! Auf Beira wäre ich nie gekommen. Der Brief wurde am 21.03.1907 in Mozambique aufgegeben, am 29.04.1907 war er auf einem deutschen Schiff. Daher habe ich beim dritten Stempel vom 28.05.1907 gar nicht mehr an Mozambique gedacht.

Viele Grüße
Volkmar
 
stampmix Am: 12.01.2018 19:50:06 Gelesen: 399079# 479 @  
@ volkimal [#474]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine Erläuterungen. P für Polizei würde schon Sinn machen, auch wenn es vielleicht umstritten ist.

besten Gruß
stampmix
 
briefefan (RIP) Am: 13.01.2018 00:21:29 Gelesen: 398981# 480 @  
@ volkimal [#467]

Der Sechseckstempel dürfte von der Form her von einem portugiesischen Ort stammen. Leider kann ich nicht sagen woher er kommt. Zu dem Text unten im Stempel „UETRA“ (oder ähnliches) habe ich nichts gefunden. Wer kann etwas zu dem Stempel sagen?

Das ist ein Stempel aus Beira, dem damaligen Hauptort des Gebietes der Mocambique-Gesellschaft.

Grüße von briefefan.
 
volkimal Am: 13.01.2018 10:48:28 Gelesen: 398842# 481 @  
@ briefefan [#480]

Hallo Briefefan,

vielen Dank für Deine Antwort. Das ist ja seltsam! Da haben gleich zwei Mitglieder des Forums meine Frage vom 1. November entdeckt und innerhalb von kurzer Zeit beantwortet. Siehe [#477] und den folgenden Beitrag.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 21.01.2018 15:48:41 Gelesen: 394463# 482 @  
Hallo zusammen,

in Bayern wurden unzustellbare Briefe wieder an den Absender zurückgeschickt. Für den Fall, dass ein nach außen sichtbarer Hinweis auf den Absender fehlte, wurde der Brief an eine Kommission beim jeweils zuständigen Oberpostamt weitergeleitet. Die Kommission öffnete den Brief und verschloss ihn für die Rücksendung, falls ein Absender ermittelt werden konnte, mit einer Retourenmarke. Hier drei Beispiele:





Weitere Informationen beim passenden Thema: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?&ST=2089&full=1

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.02.2018 12:51:31 Gelesen: 384651# 483 @  
Hallo zusammen,

diesen stark vergilbten Brief habe ich vor langer Zeit sehr billig in einer Rundsendung gefunden. Auf den ersten Blick ein normaler Retour-Brief, aber beim genaueren Hinsehen doch etwas Besonderes:



Der Brief wurde am 15.04.1872 / 5-6 N. von Darmstadt aus an das Großherzogliche Landgericht Zwingenberg geschickt. Er kam noch am selben Tag in Zwingenberg an (Ankunftsstempel vom 15.04.1872 / 8-9 N.M.).

Frankiert ist er mit 3 Kreuzer, dem Porto für Briefe bis 15 Gramm. Das Porto für Briefe über 15 g betrug 7 Kreuzer. Vermutlich war der Brief zu schwer, denn er trägt einen blauen Taxvermerk. Es könnte sein, dass es „E P 8 K“ = „Extra Porto 8 Kreuzer“ bedeutet. Den blauen Vermerk links daneben kann ich nicht entziffern. Vielleicht ist es eine Gewichtsangabe.

Das Landgericht hat den Brief nicht angenommen, da er mit Nachporto belastet war. Der Brief bekommt auf der Rückseite den Vermerk „Annahme verweigert. Absender kann nicht angegeben werden. Name(?) Brieftrg.“ Zusätzlich wird auf der Rückseite der Stempel Unbestellbar abgeschlagen.

Am 16.04. geht der Brief wieder nach Darmstadt zurück. Auf der Vorderseite in blau „16/4 retour Darmstadt“, auf der Rückseite der Stempel von Zwingenberg vom 16.04.1872 / 7-8 V.M. In Darmstadt angekommen wird am 16.04. der Ausgabestempel № 4 abgeschlagen.



Da der Absender nicht bekannt ist, wird der Brief zur Ermittlung des Absenders geöffnet und mit einem Siegel wieder verschlossen. Das Siegel trägt den Text „Amtlich eröffnet bei der Kön. Preuss. Ober-Postdirection Darmstadt“. Dabei stellt man als Absender fest „Abs.: Ohlỳ Hofg. Adr.“ und vermerkt dieses in rot auf der Rückseite des Briefes. Schließlich wird der Brief zugestellt und bekommt einen zweiten Ausgabestempel № 4 vom 18.04.1872.

Darmstadt gehörte erst vom 1.7.1867 an zur preußischen Post. Vorher gehörte Hessen zum Postgebiet Thurn und Taxis. Es handelt es sich um eine sehr späte Verwendung eines Lacksiegel-Verschlusses der preußischen Post in der Zeit des Deutschen Reiches. Im Archiv für deutsche Postgeschichte (Heft 2/75) ist ein passender Artikel von Karl Kurt Wolter: „Erscheinungsformen des Retour-Briefes in Deutschland“.



In der Briefhülle steht nur dieser Text. Dadurch wird klar, dass noch ein weiteres Blatt eingelegen haben muss. Das Gewicht des Briefes lässt sich also nicht mehr feststellen. Hier der Text, den ich nur zum Teil entziffern kann:
Links: „Ich finde keine Insinuationsbescheinigung für Ohlỳ! W.“
Rechts: „??? die Insinuation der Notiz an Ohlỳ vom 14 ten April zu ??? / und 30. Juli 72 / 29./4. 72“

Kann jemand von euch den Rest entziffern?

Im Internet fand ich [1]: Hans Friedrich Christian Carl Albrecht Ohly (* 27. Dezember 1829 in Buchenau (Lahn); † 20. Dezember 1891 in Darmstadt). Vielleicht war er ja der Absender des Briefes.

Ohly besuchte das Gymnasium in Gießen und studierte danach Rechtswissenschaften. Im Anschluss an die Referendarzeit wurde er 1862 Advokat am Hofgericht Großherzogs Ludwig III. in Darmstadt. 1871 trat er in den Gemeinderat Darmstadts ein. Ohly, der ein begnadeter Redner gewesen sein soll, vertrat nationalliberale Ideen und setzte sich für ein demokratisches Reich unter preußischer Führung ein. Ohly war von 1874 bis 1891 der erste hauptamtliche Bürgermeister von Darmstadt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Ohly
 
Altmerker Am: 08.02.2018 19:10:37 Gelesen: 381703# 484 @  
Das ist ein toller Beleg, nicht nur, weil die Vorderseite studentenmäßig was hermacht. Ich versuche zu rekonstruieren.

Die Karte ging am 22.8. von Heidelberg nach Chamonix. Die Dame war nicht da. Nachforschung wurde eingeleitet, erfolglos ausgerufen. Weiter ging es nach Genf, wo er am 30.8. auf der Postlagernd-Stelle abgestempelt wurde. Am 3.9. geht es mit dem Genf-Stempel weiter nach Paris. Wenn ich den Beleg richtig deute.

Gruß
Uwe


 
Heinz 7 Am: 17.02.2018 00:08:52 Gelesen: 380469# 485 @  
Anbei zeige ich einen Beleg von 1872, der von Zimmerwald (Kanton Bern) nach Schwarzenburg (auch Kanton Bern) gesandt wurde. Vermutlich, weil lange Zeit niemand die Gebühr bezahlen wollte, wurde der der Brief mehrfach (!) hin- und hergeschickt.



Ich habe den Versuch unternommen, den Weg des Briefes nachzuvollziehen. Wir sehen 14 Stempel; davon sind 13 verschieden! Nur einer ist fraglich, bei den anderen Daten scheint es eindeutig zu sein.



Der Brief könnte folgenden Weg genommen haben:

1. Abgang: Zimmerwald, 28.JAN.1872
2. Durchgang: Bern 28.I.1872
3. Ankunft: Schwarzenburg 28.JAN.1872
4. Abgang (Rücksendung): Schwarzenburg 31.JAN.1872
5. Durchgang: Bern 31.I.1872
6. Ankunft: Zimmerwald, 1.FEB.1872
zurückgeschickt:
7. Durchgang: Bern, 1.II.1872
8. Ankunft: Schwarzenburg 1.FEB.1872
zurückgeschickt:
9. Durchgang: Bern, 2.II.1872 (?-Datum nicht eindeutig)
10. Ankunft: Zimmerwald, 3.FEB.1872
11. dritter Abgang: Zimmerwald, 8.FEB.1872, vermutlich nun frankiert
12. Durchgang: Bern 8.II.1872, Bern entwertet die Marken
13. dritte Ankunft in Schwarzenburg, 8.FEB.1872, nun akzeptiert.

Also 4 verschiedene Stempel Zimmerwald, 5 verschiedene Bern und 4 verschiedene Schwarzenburg!

Das ist schon beeindruckend!

Heinz
 
volkimal Am: 24.02.2018 09:53:37 Gelesen: 379389# 486 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#483] habe ich ein Verschlusssiegel aus Lack gezeigt. Später gab es stattdessen Verschlusssiegel aus Papier. Dazu gehören auch die Aufkleber aus Beitrag [#482]. Irgendwann habe ich diesen Brief schon einmal gezeigt, ich will die geöffneten Briefe aber einmal chronologisch nacheinander zeigen.



Das besondere: Dieser Brief wurde gleich zweimal zur Ermittlung des Absenders in Magdeburg geöffnet.

Die Anschrift dieses Briefes vom 29.05.19114 lautet: „Herrn Studieninspektor Lic Werdermann, Predigerseminar, Soest“. Der Brief geht also an meinen Großvater Hermann Werdermann. Wie man an Vorder- und Rückseite sieht, ist der Brief mehrfach hin- und hergeschickt worden, bis er meinen Großvater endlich erreicht hat. Zusätzlich wurde er in zur Ermittlung des Absenders in Magdeburg amtlich geöffnet. Nach dem Öffnen, wurde er mit einem Papiersiegel wieder geschlossen. Wenn man die drei Papiersiegel anschaut, sieht man, dass der Brief zweimal nacheinander in Magdeburg geöffnet wurde. Es ist der einzige Brief den ich kenne, der zweimal geöffnet wurde. Auf der Vorderseite muss zwischendurch ein Zettel aufgeklebt und wieder abgerissen worden sein. Kann mir jemand sagen, ob dort ein Zettel aufgeklebt wird, wenn der Brief zum Öffnen nach Magdeburg geschickt wird:

Den Weg des Briefes kann ich nicht ganz exakt bestimmen, denn einige Vermerke sind durch die Siegel verdeckt bzw. unleserlich. Eine Möglichkeit den Weg zu verfolgen sind die verschiedenen Farben, mit denen die Adressen aufgeschrieben bzw. durchgestrichen wurden. Insgesamt ergibt sich vermutlich folgender Weg:
Von Soest nach Remlingrade bei Dahlhausen Wupper (beides gehört heute zu Radevormwald) und weiter nach Erndtebrück. Rechts auf der Rückseite steht „Adr. In Erndtebrück unbekannt“.

Es war keine weitere Adresse bekannt und der Absender außen auf dem Brief keine Adresse notiert. Der Brief ging also nach Stendal zurück, denn entsprechend dem Stempel war er dort aufgegeben worden. Auf der Rückseite steht links „Absender in Stendal nach Handschrift unbekannt Lange 4./6.“.

Ich nehme an, dass der Brief von Stendal aus nach Magdeburg ging, damit der Brief zur Ermittlung des Absenders geöffnet wurde. Von dort kam er schließlich nach Berlin. Wann und warum der Brief ein zweites Mal geöffnet wurde ist nicht zu erkennen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Journalist Am: 07.03.2018 21:24:52 Gelesen: 377981# 487 @  
Hallo an alle,

zur Abwechslung möchte ich hier mal wieder einen modernen Beleg zeigen. Um festzustellen wie die Post heutzutage arbeitet, schicke ich gelegentlich aus speziellen Anlässen auch mal einen Brief an eine fingierte Anschrift. Der 30. Dezember 2017 war so ein besonderer Tag. Es war ein Samstag und die letzte Möglichkeit eine Eilsendung international zu versenden, denn ab dem 1. Januar 2018 gibt es diese Zusatzleistung nicht mehr. Der Nummernkreis wird für die zukünftige trackbare Warenpost International benötigt. Als Zielland habe ich mich für die Schweiz entschieden, da diese hier oft noch interessante Aufkleber oder Zusatzvermerke anbringt. Ich hatte daher am 30.12.2017 eine ATM zu 5,40 Euro am MWZD gezogen, um eine schöne portogerechte Einzelfrankatur zu erhalten. Da man Eil-Internationalsendungen auch über die Sendungsverfolgung beobachten kann habe ich auch hier immer mal wieder nach meiner Sendung geschaut und die Daten, die die Deutsche Post und die die Schweizer Post dazu lieferte mittels Bildschirmkopie dokumentiert. Nach langer Reise kam der Brief nun endlich am 7. März 2018 zurück:



Betrachten wir nun aber zuerst einmal den Brief, das Porto aus 5,40 Euro setzt sich zusammen aus 0,90 Cent für einen Auslandsbrief sowie 4,50 Euro für Eil-International. Da es sich um eine mehrwertsteuerpflichtige Zusatzleistung handelt, konnte man diese nur am Schalter einliefern und musste dazu noch für die 4,50 Euro bar die MWST entrichten. Zur Kennzeichnung der Sendung wurde eine Digitalmarke mit der Sendungsnummer LX 54 621 147 2DE erzeugt und auf der Sendung angebracht.

Überrascht hat mich im Nachhinein, das der Poststempel auf den 31.12.2017 eingestellt war - denn dies war ja ein Sonntag und da hat kein Postamt offen, ob dies so sein muss kann ich leider nicht beantworten.

Die Sendungsverfolgung der Deutschen Post ist ja leider immer noch sehr umständlich und liefert nur den aktuellen Status der Sendung zu dem Zeitpunkt, wo man nachfragt. Die erste Meldung die ich erhielt lautete "Die Sendung wurde am 30.12.2017 eingeliefert". Normalerweise hätte die Sendung am 1. Januar nachts im IPZ sein müssen und als Eilsendung bearbeitet werden. Sie war zwar auch am 1. Januar im IPZ, wurde aber erst am 2. Januar 2018 um 5 Uhr 2 im passenden Postsack für die Schweiz eingetütet (laut späteren Sendungsdaten der Schweizer Post. Im Deutschen System erhielt man dann ab dem 3. Januar die Angabe, das die Sendung am 2.1.2018 vom IPZ zur Weiterbeförderung an die Schweiz übergeben worden war und das man zur weiteren Beobachtung die Sendungsverfolgung der Schweiz bemühen müsste. Eine Abfrage im dortigen System am Mittwoch den 3.1.2018 abends um circa 20 Uhr erbrachte folgendes Ergebnis:



Hier konnte man nun plötzlich den ganzen bisherigen Lebenslauf des Briefes sehen - eine Sendungsverfolgung die tatsächlich ihren Namen verdient. Interessanterweise zeigte die Schweizer Post auch die Daten der Deutschen Post AG an, die diese bis heute nicht in der Lage ist, anzuzeigen. Der Brief wurde also am Dienstag den 2.1.20188 im IPZ (DEFRAA) in einen Beutel eingetütet, kam aber erst 2 Tage später am Mittwoch abend um 17 Uhr 19 in Zürich an.

Da ein Auto keine 2 Tage von Frankfurt nach Zürich mit den Postsendungen benötigt, muss die Sendung also erst Mittwoch früh in Frankfurt in ein Auto nach Zürich verladen worden sein. Ein normaler Brief vom selben Tag (30.12.2017) in die Schweiz wäre zu diesem Zeitpunkt schon längst beim Kunden angekommen - eine Eil-Internationalsendung benötigte dafür wohl etwas länger. Vermutlich wurde in Zürich auch der gelbe Swisspost Aufkleber angebracht, das die Sendung vor dem Zustellvorgang zu scannen sei.

Einige weitere Zwischenabfragen will ich hier überspringen, ich hoffte ja das die Sendung Ende Januar wieder bei mir wäre - aber auch der Februar verging und nichts passierte - ich hatte die Sendung schon als Verlust verbucht, bis ich diese dann gestern endlich im Briefkasten zurück hatte. Daher habe ich an diesem Tag noch einmal das deutsche und das Schweizer System befragt, was mit meiner Sendung denn in der Zwischenzeit passiert ist.

Das deutsche System lieferte mir folgende Aussage:



"Die Sendung ist am 29.1.2018 im IPZ eingegangen" - von Frankfurt nach Kelkheim hat die Sendung dann für die restlichen 26 Kilometer geschlagene 37 Tage benötigt - eine stolze Geschwindigkeitsleistung - der Brief hat sich mit noch nicht einmal 1 Kilometer pro Tag bewegt - super!

Abschließend wollte ich zum Vergleich auch noch mal wissen, was die Schweizer Post mitteilte:



Diese Daten waren natürlich viel informativer:

Nachdem die Sendung am Mittwoch den 3.1.2018 angekommen war, wurde sie am selben Tag an die Inlandssortierung übergeben. Es dauerte allerdings weitere 2 Tage, bis eine Zustellung versucht wurde, die natürlich aufgrund der fingierten Anschrift nicht erfolgreich sein konnte. Dazu wurde in Thun der kleine Zurückaufkleber mit Datamatrixcode angebracht.

Ob die Sendung wegen falscher Adresse noch mal einige Tage gelagert wurde, ist dem Autor nicht klar. Zumindest war die Sendung nachweislich laut Computer am 17.1.2018 wieder in Zürich und wurde angeblich am selben Tag nach Deutschland zurück geschickt. In Deutschland erfasst wurde die Sendung aber erst am 29.1.2019 - ob die Sendung von Zürich mit einem Pferdefuhrwerk nach Frankfurt zurück transportiert wurde, darf bezweifelt werden.

Wo die Sendung also zwischendurch gelagert wurde, ist nicht klar entweder lag sie noch etliche Tage in der Schweiz oder sie kam zwar in Frankfurt an, wurde aber erst am 29.1.2018 erneut gescannt. Danach verliert auch dieses System die Datenspur, denn ein scannen einer zurückgeschickten Eil-Internationalsendung vom Zusteller zur abschließenden Dokumentation ist diesbezüglich nicht vorgesehen - dies ist vielleicht auch besser so, denn so würde schwarz auf weiß festgehalten werden, das die Sendung für die abschließenden 26 Kilometer weitere 37 Tage benötigte.

Wilde Gerüchte besagen, das solche Retourensendungen per Staffettenfußboten von Aushilfskräften schrittweise zum Absender transportiert werden sollen :-)

Soweit eine kleine Kurzgeschichte zu einer modernen Retourensendung.

Viele Grüße Jürgen
 
Christoph 1 Am: 08.03.2018 08:25:43 Gelesen: 377938# 488 @  
@ Journalist [#487]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für diese ausführliche und interessante Schilderung! Vor allem fand ich es spannend zu lesen, was mit der Sendungsverfolgung alles möglich ist, nur nicht bei der Deutschen Post.

Wenn man die Geschichte Deines Briefes so liest, dann wundert es ja überhaupt nicht, dass die Sendungsform "Eilzustellung international" jetzt abgeschafft wurde. Vermutlich geht es deutlich schneller (und billiger) ohne diese Zusatzleistung.

Viele Grüße
Christoph
 
DERMZ Am: 08.03.2018 11:19:47 Gelesen: 377914# 489 @  
@ Journalist [#487]

Hallo Jürgen,

die Rücksendung kann nur mit "Schnellbo(o)ten" geschehen sein. In Zürich wurde das Boot in die Limmat gelassen, von dort über die Aare bis zur Mündung in den Rhein bei Waldshut. Dann über Basel immer weiter Rheinabwärts bis Ginsheim-Gustavsburg. Jetzt ab auf den Main und Mainaufwärts bis Frankfurt. Da es gegen die Strömung geht, erklärt sich auch die lange Reisezeit.

Und die älteste Flaschenpost der Welt war schliesslich deutlich länger unterwegs (war halt keine Eilsendung):

siehe: https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/aelteste-flaschenpost-der-welt-deutsche-flaschenpost-nach-132-jahren-an-australischem-strand-entdeckt/21039160.html

Also im Vergleich hast Du wirklich Express gehabt.

Viele schmunzelnde Grüsse und danke für Deine schöne Geschichte.

Olaf
 
fogerty Am: 21.03.2018 17:46:22 Gelesen: 375868# 490 @  
Ich hoffe, diese Postkarte ist hier nicht fehl am Platz! Von Berlin über Toronto nach Bozen!



Grüße
Ivo
 
briefefan (RIP) Am: 22.03.2018 23:18:38 Gelesen: 375821# 491 @  
@ volkimal [#486]

Hallo Volker,

du fragst, warum der Brief von der OPD Magdeburg zweimal geöffnet wurde.

Die rote Schrift ist wahrscheinlich die von der OPD in Magdeburg. Diese hatte nach dem (ersten) Öffnen des Briefes auf dessen Rückseite die Adresse Berlin W 15 und bei der Straße die HausNr. 2 angegeben. Mit einem leicht unterschiedlichen Rot ist die 2 gestrichen und darunter "22 oder 27" geschrieben.

Vielleicht konnte die Post in Berlin W 15 den Empfänger in HausNr. 2 nicht finden und sandte den Brief an die OPD Magdeburg zurück (mit dem danach abgerissenen Zettel?). Die OPD Magdeburg öffnete den Brief ein zweites Mal und stellte jetzt HausNr. "22 oder 27" fest. Das war ein Treffer, denn der Brief erreichte, wie du sagst, den Empfänger.

Grüße von briefefan.
 
volkimal Am: 23.03.2018 09:41:16 Gelesen: 375791# 492 @  
@ briefefan [#491]

Hallo briefefan,

nett, dass du dir Gedanken zu dem Brief gemacht hast - vielen Dank. Es kann natürlich gut so gewesen sein, wie Du es beschreibst. Nachweisen lässt es sich aber leider nicht, da der Text des Aufklebers nicht bekannt ist.

Bei dem folgenden Brief gehe ich auch davon aus, dass er zur Ermittlung des Empfängers geöffnet wurde:



Da es sich um einen Postauftrag an ein Postamt handelte, ist er nicht bei der entsprechenden Ermittlungsstelle sondern bei der Einschreibestelle des Postamtes Berlin C2 geöffnet worden. Dort stellte man fest, dass der Brief zum Postamt Berlin W30 gehen sollte.

Wer kann mir sagen, was die blaue 12 (durchgestrichen) bzw. 14 oben links bedeuten.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 31.03.2018 17:30:32 Gelesen: 374613# 493 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit den Belegen, die zur Ermittlung des Empfängers geöffnet wurden:



Die Anschrift "25 Jahre Kieler Aqarienfreunde 2300 Kiel 1" war nicht ausreichend. Der Brief wurde zur Ermittlung des Empfangsberechtigten amtlich geöffnet. Der Inhalt des Briefes brachte aber keine weiteren Informationen zum Empfänger.

Ich gehe davon aus, dass der Absender in Frankfurt gefunden und in roter Farbe auf dem Brief notiert wurde. Anschließend ging der Briefumschlag nach Selm zurück. Wäre der Absender von vornherein auf dem Brief gewesen, so hätte man ihn wohl direkt zurückgeschickt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 28.04.2018 21:51:40 Gelesen: 370755# 494 @  
Hallo zusammen,

jetzt kommt mein letzte Beleg, der zur Ermittlung des Empfängers geöffnet wurde:



In der Zeitung las ich, dass bei Briefen nach Bork (Ortsteil von Selm) immer wieder die falsche Postleitzahl angegeben wird. Im Postleitzahlverzeichnis steht unter Bork die Postleitzahl 16866. Diese gehört zum Bork bei Kyritz. Bork (Selm, im Münsterland) hat dagegen die Postleitzahl 59379.

In der Hoffnung einen Stempel aus dem Bork bei Kyritz zu bekommen, habe ich bei diesem Brief an meinen Schwager deshalb bewusst die falsche Postleitzahl angegeben. In Bork (Kyritz) bekam der Brief nur den Aufkleber zum Ankreuzen, der Ort ist aber leider nicht zu erkennen.

Die Postleitzahl wurde aber nicht korrigiert, was ich eigentlich vermutet hatte, sondern der Brief ist statt dessen zur Ermittlung des Absenders nach Marburg gegangen. Meine Adresse hatte ich vorsichtshalber nicht angegeben. In Marburg bekam der Brief den roten Stempel "Servicecenter / Briefermittlung /Eingangsstempel" vom 17.12.2009 ohne Ortsangabe. Außerdem auf der Vorderseite den Stempel "Deutsche Post / Rücksendezentrum / Zurück"



Schließlich hat man den Brief in diesen Umschlag eingelegt und an mich zurückgeschickt. Nur aufgrund dieses Umschlags ist erkennbar, dass der Brief in Marburg geöffnet wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
skribent Am: 30.04.2018 15:22:22 Gelesen: 370544# 495 @  
Guten Tag,

heute wieder ein Beispiel dafür, welche große Mühe sich auch die Feldpostler gemacht haben, um eine Karte oder einen Brief einem Empfänger zuzustellen.



Der Absender dieser Karte liegt verletzt im Garnisonsspital Nr. IX in Pozseny, was durch einen Einheitsstempel belegt wird.

Er schreibt sie an einen Pionier im Eisenbahnregiment, Ers. Baon in Berlin.
Nun beginnt die Suche:

1. Eisenbahnregiment Ers. Baon Berlin-Schöneberg - nicht,
2. Militär Eisenbahn-Werkstätten Abtlg. 3 - nicht,
3. Milit. Eisenbahn Ers. Kompanie - nicht,
4. 3. Ers. Komp. E.R.I. - nicht,
5. Milit. Eisenbahn-Werkstätten Abtlg. I - nicht (roter Stempel),
6. Rekruten Depot E.R.I. - nicht (roter Stempel) und
7. 2. Ers. Kompanie Eisenbahn Regiment I - nicht.

Danach erhielt die Karte den Stempel "Adresse ungenügend - An Absender zurück" und zum Schluss den zivilen Poststempel von Sopron und einen Zensurvermerk von Budapest.

Ob dieser Aufwand betrieben wurde, weil der Absender unter die Adresse fein säuberlich handschriftlich vermerkte:

Falls im Felde - Bitte nachsenden!

MfG >Franz<
 
bayern klassisch Am: 09.05.2018 10:06:15 Gelesen: 369319# 496 @  
Liebe Freunde,

heute mal ein Brief aus längst vergangener Zeit, nämlich vom 5.8.1870. Absender war der Wiener Magistrat. Warum der Brief erst am 17.8.1870 aufgegeben wurde, wird sich wohl nicht mehr klären lassen, aber Katastrophen nehmen oft ihren Lauf, wenn es schon am Anfang klemmt.



Als "Exoffo im übertragenen Wirkungskreise" und mit einer fünfstelligen Expeditionsnummer versehen, konnte er nun endlich auf seine Reise gehen. Die Adresse war eindeutig:

An das löbliche Pfarramt zu Sichrow Bezirk Selarn

Nicht immer ist gut, was gut klingt, jedenfalls lief unser Dienstbrief nach Prag (18.8.) über Seltschan (19.8.) nach Schönberg in Böhmen, wo er am 19.8. auch ankam. Dann stellte man aber fest, dass er besser nach Lastiboritz bei Reichenberg gehörte und sandte ihn weiter.

Über Seltschan, jetzt am 23.8., lief er über Prag (24.8.) nach Sichrow am 24.8., wo er richtig war.

Man muss nicht Österreicher oder Stempelfetischist sein, um diese kleinen österreichischen Stempel zu lieben. Ich habe mich ein bisserl in sie verliebt und bereue es nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Manne Am: 18.06.2018 09:55:49 Gelesen: 344892# 497 @  
Hallo,

eine Einschreib-Brief vom 26.10.1963 aus Schwenningen nach Neuhaus in der DDR. Im Brief waren Briefmarken, die als Tauschsendung deklariert waren. Die Sendung ging zurück, weil der Empfänger verstorben war. Der Absenderstempel auf der Rückseite war sehr schwach abgeschlagen und wurde daher übersehen. Der Brief ging an die Oberpostdirektion in Tübingen, wo er geöffnet wurde, um die Adresse des Absenders zu ermitteln.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 19.06.2018 21:39:10 Gelesen: 344811# 498 @  
Hallo zusammen,

von mir heute ein Brief aus Ostberlin nach Detmold:



Aufgegeben in Berlin-Lichtenberg am 07.01.1969. Die ursprüngliche Adresse in Detmold war "Weinbergsweg 12 I". Diese wurde irgendwann durchgestrichen und statt dessen die "Niedersachsenstr. 9" angegeben.

Am 14.01. bekommt er auf der Rückseite in Detmold den Stempel, bei dem angekreuzt wurde "Empf. unbekannt". Vier Tage später ist der Brief immer noch beim Postamt Detmold. Am 18.01. wird der Stempel abgeschlagen "Empfänger durch Ausruf und auch sonst nicht ermittelt". Danach geht der Brief nach Berlin zurück.



Weshalb der Brief nicht zustellbar war ist nicht zu erkennen. Der Absender hat ihn aber noch einmal an den Empfänger geschickt, denn im Brief lag der abgebildete Zettel. Da die Schrift nicht sehr gut zu lesen ist, hier die "Übersetzung": "Schicke Euch den Brief damit Ihr seht, ich habe wirklich geschrieben"

Weshalb und wann der Brief mit dem Tesafilmstreifen verschlossen wurde ist mir auch nicht klar.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 28.06.2018 21:12:34 Gelesen: 340500# 499 @  
Hallo,

eine Einschreib-Brief mit Eilzustellung vom 17.08.1987 aus Schwenningen nach Berlin/DDR. Der Brief wurde geöffnet, beanstandet und ging zurück.

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 05.07.2018 21:26:01 Gelesen: 338344# 500 @  
Hallo zusammen,

nach dem Tod meiner Eltern wurde das Haus in Selm verkauft. Das ist bei der Volksbank auch bekannt. Dennoch wurden die Kontoauszüge an die alte Adresse geschickt. Nachdem der Brief zurück kam, habe ich das bei der Volksbank gemeldet. Dort sagte man mir, dass jetzt "Kein Postversand" bei der Adresse eingetragen sei. Ende letzter Woche kam dieser Brief - eingelegt in einen anderen Umschlag bei mir an:



Man hat geschickterweise die alte Adresse "Im Ort 5" nicht gelöscht sonder einfach "Kein Postversand" dazwischen geschrieben. So hat ein anderer Mitarbeiter der Volksbank wieder versucht, den Brief mit den Kontoauszügen dorthin zu schicken.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.07.2018 11:30:07 Gelesen: 329709# 501 @  
Hallo zusammen,

noch ein Brief, den ich in Trier gefunden habe. Retourbrief von Aarburg nach Opfikon-Glattbrugg und zurück.





Wie oft muss es vorkommen, dass die Post extra den Aufkleber gedruckt hat "Vor Jahren abgereist; neue Adressangaben nicht mehr vorhanden"?

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 09.08.2018 13:45:28 Gelesen: 326752# 502 @  
Unzustellbare Ansichtskarte aus 8078 Eichstätt in Bayern vom 25.7.1988 nach Leipzig. Durch ungenügende Adresse war der Empfänger in 703 Leipzig nicht zu ermitteln.





Unzustellbare Glückwunschkarte, aufgegeben im Hautpostamt Rostock 1 (Gebühr bezahlt) nach 2754 Schwerin. Der Empfänger in der Bertolt Brecht-Str. war unbekannt (25.1.1989). Am 26.1.89 ging die Karte zurück.



Ansichtskarte aus Berlin-Zehlendorf vom 14.4.1989 nach Magdeburg. Die Karte war unzustellbar wegen unvollständiger Anschrift laut Kastenstempel des HPA 3010 Magdeburg. Zurück ging die AK am 20.4.1989.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Magdeburger Am: 12.08.2018 13:53:38 Gelesen: 326076# 503 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir mal wieder etwas älteres:



Am 12.07.1867 wurde in Dessau an Wilhelm Liebau in Stassfurth ein Brief aufgegeben. Am nächsten Tag kam er dort an. Oben ist vermerkt: "Adreßat ist mit Hülfe der Polizei nicht zuermitteln Lackhaus Briefträger Stassfurt, dem 15/II 67" und unten steht (Ausschnitt gedreht):



"Adressat ist mit Hülfe der Ortsbehörde nicht zu ermitteln Alt. Stassfurt, den 16/7 67 Heinrich Briefträger"

Der Brief wurde somit 2x versucht zuzustellen, was jedoch nicht klappte, so dass er wieder zurück gesendet wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Sachsendreier53 Am: 21.08.2018 08:37:31 Gelesen: 324940# 504 @  
Unzustellbarer Brief aus 2730 GADEBUSCH vom 10.7.1990 nach Lübeck. Der Empfänger konnte auch laut Adreßbuch g (Zeilenstempel) und mehrmaligen Nachforschungen (rücks.Kastenstempel) in Lübeck nicht ausfindig gemacht werden. Am 24.7.90 wurde die Suche eingestellt. Briefretour am 25.7.90.



Unzustellbare Bezugskarte für Postwertzeichen aus 764 KARLSRUHE vom 31.1.1996 nach Weiden (Oberfalz) wegen falscher Postleitzahlen.



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 22.08.2018 10:09:03 Gelesen: 324805# 505 @  
Hallo zusammen,

eine unzustellbare Karte aus Berlin:



Absender: Lehmann, Berlin W 50, Budapester Str. 47
Anschrift: Charlottenburg Bleibtreustr. 41
Aufgegeben Berlin-Charlottenburg 22.11.1940 19-20 Uhr



Bleistift: Empfänger unbekannt, 23/11, Unterschrift



Stempel: „Nicht ermittelt. / PA Berlin-Charlottenburg 2“
„Charlottenburg“ mit blauer Tinte durchgestrichen. Darüber „W 15“



Stempel: „Beim Postamt 15 in Berlin / nicht ermittelt“
Gesamte Adresse mit blauem Kopierstift durchgestrichen. Darüber W 50 (Wohnort der Absenderin)



Stempel: „26.11. ZURÜCK“

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 14.09.2018 14:07:12 Gelesen: 317004# 506 @  
Eilsendung vom 15.7.1988 aus 634 PÖSSNECK nach 7010 Leipzig per Bahnpost - HALLE (SAALE)-SAALFELD (SAALE). Der Brief war unbestellbar wegen fehlenden Straßennamen u. Hausnummer (rückseitiger Zeilenstempel vom Hauptpostamt Leipzig). Der Brief wurde zur Ermittlung des Absenders am 22.7.88 vom BPA Leipzig geöffnet (blauer Klebezettel), jedoch ohne Erfolg. Der Brief ging Zurück per Bahnpost Halle-Saalfeld am 23.7.88 nach Pössneck.



Eilsendung vom 21.7.1988 aus 835 STOLPEN über Dresden nach 1820 BELZIG/postlagernd per Bahnpost BERLIN-DRESDEN. Mit durchgestrichenen Zeilenstempel: Verzögert wegen unvollständiger - unrichtiger Angabe der Postleitzahl. (?)



mit Sammlergruß,
Claus
 
DERMZ Am: 03.10.2018 18:50:16 Gelesen: 309756# 507 @  
Guten Abend,

erst nachgeschickt und dann zurück, heute ein kleiner Brief aus Marburg an der Drau, der dann nach etwa einer Woche wieder beim Absender auf dem Schreibtisch lag:



Woher und warum auf der Rückseite ein holländische Marke klebt, erschließt sich mir nicht - daher ignoriere ich das Stück.

Also - der staatliche Lotterieinnehmer Bazjak schickte seinen Brief an Reichskommissar Dr Bamberg, ebenfalls in Marburg an der Drau. Dort war der gute Herr nicht anzutreffen, angeblich nach Littai (heute Litija in Slowenien) verzogen. Dort war Herr Reichskommisar Dr Bamberg aber unbekannt, was man nach einiger Recherche herausfand und entsprechend mit einem entsprechenden Zettel aufklebte, stempelte und "Unbekannt" notierte.



Wenn ich es richtig deute, dann wurde einmal eine Nachgebühr von 6 Pfg erhoben, die dann später in 4 Pfg umgewandelt wurde, dieses auch durch zwei verschieden "Nachgebühr"-Stempel - einmal in Blau und einmal in Rot - entsprechend gestempelt.

Jedenfalls müsste der Brief dann am Ende wieder bei Lotterieeinnehmer Bazjak in Marburg an der Drau angekommen sein. Ob im Umschlag ein großer Gewinn war oder etwas anderes, das werden wir leider nie erfahren, der Inhalt ist nicht mehr vorhanden.

Mit besten Grüßen

Olaf
 
iholymoses Am: 07.10.2018 18:39:24 Gelesen: 309171# 508 @  
Hier ein neuerer Beleg, der wohl zwar nicht zurück ging, aber fehlgeleitet wurde, wie uns der Stempel zeigt:



Offen ist, ob die Zahlen auf der Rückseite des Briefes etwas mit der Suche nach der korrekten PLZ zu tun haben:



Schöne Grüße,
Reinhard
 
volkimal Am: 07.10.2018 19:30:57 Gelesen: 309139# 509 @  
@ iholymoses [#508]

Hallo Reinhard,

ich denke nicht, dass die Zahlen etwas mit der Postleitzahl zu tun hat. Die 04821 ist die Telefon-Vorwahl von mehreren Orten in der Umgebung von Quarnstedt. Dort wohnt der Empfänger des Briefes.

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 01.11.2018 09:07:10 Gelesen: 304248# 510 @  
Brief aus 2750 SCHWERIN 99 / u / vom 02.09.1988 nach Dahme / Mark (Brandenburg). Durch unrichtige Postleitzahl (Zweizeiler) wurde der Brief versehentlich nach 2435 Dahme (Holstein) gesandt, dort am 7.9.1988 nach dem Inhalt geschaut und amtlich verschlossen nach Schwerin zurückgesandt.





Unfrankierte Eintrittskarte der "PRAGA 88" CSSR vom 27.8.1988 nach 7030 Leipzig. Da der Empfänger unbekannt (8.9.88) war, verblieb die Eintrittskarte beim Postamt in 7030 LEIPZIG am 12.9.1988.

mit Sammlergruß,
Claus
 
jmh67 Am: 01.11.2018 20:37:59 Gelesen: 304172# 511 @  
Heute fand ich auch einen Beleg, der durchaus etwas von der Gegend in und um das damalige Berlin gesehen hat: Von Kraupischken (heute Uljanowsk im Kaliningrader Oblast) nach Groß Friedrichsberg (zwischen Friedrichshain und Lichtenberg) gesandt, war der Empfänger nicht mehr zu finden, in Rixdorf (dem heutigen Neukölln) war vielleicht Musike, aber auch kein Otto zu finden, schließlich ist die Karte in Berlin SO 36 (Kreuzberg) zugestellt worden.

-jmh


 
Fips002 Am: 08.11.2018 18:07:05 Gelesen: 301568# 512 @  
Karte aus Port Elisabeth, Südafrikanische Union 10. September 1905, an den Maschinistenmaat Paul Forster des Kleinen Kreuzers "Bussard" nach DAR-ES-SALAAM Deutsch Ostafrika, 30.9.1905.

Der Machinistenmaat befand sich nicht mehr an Bord und die Karte wurde an die II. Werftdivision Wilhelmshafen gesandt. Auch dort konnte er nicht ermittelt werden und die Karte ging nach Kiel, wo P. Forster auf das Linienschiff "Mecklenburg" aufgestiegen war.



Dieter
 
volkimal Am: 26.11.2018 15:38:39 Gelesen: 298757# 513 @  
Hallo zusammen,

ein unzustellbarer Eilbrief nach Prag:



Aufgegeben wurde der Eilbrief am 25.08.1968 in Selm. Au der Rückseite zwei Zeilenstempel vom 25.08. und 26.08. von der Beförderung mit der Bahn (rechts und links). Wer kann etwas zum rot markierten Stempel "PLZ 85/26--5" sagen? Solch einen Stempel habe ich bisher noch nicht gesehen. PLZ 85 dürfte für Nürnberg stehen. Die "5" für die Uhrzeit. Wo wurde so ein Zeilenstempel abgeschlagen?



Weiterhin trägt der Brief zwei verschiedene Stempel aus Prag vom 3.IX. bzw. 6.IX. "Telegrafní ústředna" heißt Telegrafenzentrale. Ich gehe davon aus, dass sie bei dem Versuch, den Brief zuzustellen, abgeschlagen wurden. Möglich ist auch, dass der letzte vom Tag der Rücksendung stammt. Den Zettel Eilzustellung/Expres hat man vor der Rücksendung unkenntlich gemacht.

Die tschechischen Stempel liefert der Übersetzer folgendes:

"Spěšné doručení provedeno" = "schnelle Lieferung gemacht"
Ich denke es bedeutet, dass man versucht hat, den Brief als Eilbrief zustellen.
"Nedostatečná adresa" = "unzureichende Adresse"
Hinter dem Stempel "Retour" hat man handschriftlich "BRD" eingetragen.
Woher der schwarze Stempel "1485" auf der Vorderseite stammt weiß ich nicht.

Es sieht nicht unbedingt so aus, aber der Brief ist ein reines philatelistisches Machwerk. Man erkennt es an der Anschrift. Die deutschsprachige Adresse "Am Wenzelplatz" hat es 1968 mit Sicherheit nicht mehr in Prag gegeben. Der Absender bei uns aus dem Verein hatte eine Sammlung zum Thema Postkrieg und hat wohl gehofft, dass der Brief aufgrund der Adenauermarke beanstandet wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Porsche-Sammler Am: 23.01.2019 18:18:39 Gelesen: 291924# 514 @  
Hallo,

dieser Brief an den EAPC Stuttgart e.V. kam aus einem unbekannten Grund zurück.

Leider war als Absender nur der Name, die PLZ und der Ort notiert. Deshalb wurde zum „Servicecenter Briefermittlung“ in Marburg gesandt, wo er geöffnet und der Absender ermittelt wurde. Dies wurde mit dem Eingangsstempel belegt.

Viele Grüße,
Porsche-Sammler


 
Porsche-Sammler Am: 26.01.2019 20:21:50 Gelesen: 291650# 515 @  
Hallo,

kann mir jemand diesen Brief „erklären“?

Welche Bedeutung hat die rosafarbene Schrift?

Bin durch die untere Aufschrift „falls verreist, bitte nachsenden!“ auf dieses Thema gekommen.



Ein schönes Wochenende,
Porsche-Sammler
 
Christoph 1 Am: 26.01.2019 20:33:52 Gelesen: 291647# 516 @  
@ Porsche-Sammler [#515]

Das ist schnell erklärt: Der Empfänger war tatsächlich, wie vom Absender wohl schon vermutet, zum Zeitpunkt des Briefeingangs nicht in Karlsruhe, sondern in Wetzlar, zu Besuch bei Frau Lucht. Irgendjemand aus dem Haushalt des Empfängers hat die aktuelle Adresse nachgetragen und den Brief wieder in den Briefkasten geworfen. Dass dabei ein rosafarbener Stift verwendet wurde, ist reiner Zufall.

Viele Grüße, Christoph
 
Porsche-Sammler Am: 26.01.2019 20:35:59 Gelesen: 291645# 517 @  
@ Christoph 1 [#516]

Vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort!

Beste Grüsse
Porsche-Sammler
 
Porsche-Sammler Am: 26.01.2019 20:44:50 Gelesen: 291639# 518 @  
Hallo!

Kann mir jemand mehr zu diesem Brief sagen?

Dank und Gruß
Porsche-Sammler


 
Christoph 1 Am: 26.01.2019 21:08:22 Gelesen: 291627# 519 @  
@ Porsche-Sammler [#518]

Auch hierzu gibt's nicht viel zu erklären. Brief nach Litauen. Anschrift nicht korrekt. Ankunftsstempel rückseitig. Zurückgeschickt an den Absender nach Nürtingen.

Viele Grüße
Christoph
 
Altmerker Am: 28.01.2019 15:07:16 Gelesen: 291374# 520 @  
Zwei Belege aus der aktuellen Post.


 
Sachsendreier53 Am: 30.01.2019 10:25:22 Gelesen: 291102# 521 @  


Unzustellbarer Luftpostbrief aus 4803 BAD KÖSEN vom 11.(?).1987, adressiert nach Spanien (Barcelona). Der Brief kam am 30.12.1987 zurück aus 6 FRANKFURT AM MAIN 3 nach Bad Kösen. Dort wurde er am 13.1.1988 geöffnet um die Absenderangabe/Empfänger zu ermitteln.



Ortsbrief aus 13 EBERSWALDE-FINOW vom 03.02.1988, adressiert in die Wilhelm-Pieck-Str.28 in Eberswalde-Finow.

Als Irrläufer wurde der Brief am 4.2.1988 zum Raw "8.Mai" Eberswalde (Reichsbahnausbesserungswerk 1924-1993) zugestellt. Von dort aus fungierte er weiter als Irrläufer am 5.2.1988 in die Eberswalder Brauerei. Am 6.2.88 ging der Brief zurück ins Postamt Eberswalde. Laut rückseitigen Stempel war der Irrläüfer ohne nähere Angabe nicht zu ermitteln.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 19.02.2019 14:08:03 Gelesen: 288866# 522 @  
Retourklebezettel der Deutschen Post vom Januar 2019 auf Adventskarte. Die Karte war nach Frankfurt/Main ordnungsgemäß adressiert und im BZ 04 am 10.12.2018 gestempelt.



Ohne Angabe von Rücksendegründen kam Mitte Januar 2019 die Karte zurück nach 04779.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Christoph 1 Am: 19.02.2019 17:12:34 Gelesen: 288831# 523 @  
@ Sachsendreier53 [#522]

Hallo Claus,

mal vorsichtig den Klebezettel abziehen - vielleicht findet sich darunter ein Hinweis für den Grund der Rücksendung.

Gruß,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 04.03.2019 12:03:18 Gelesen: 287477# 524 @  
@ Christoph 1 [#523]

Hallo Christoph,

habe etwas den Klebezettel abheben können, darunter ein schmaler Klebezettel: Anschrift überprüft durch Deutsche Post / BZ 60 - ZURÜCK: Empfänger nicht zu ermitteln

Gruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 05.03.2019 11:20:06 Gelesen: 287341# 525 @  
DDR-Retourbelege:

Kleinbrief (12 x 8 cm) aus 2750 SCHWERIN 99 / u / vom 11.11.1988. Laut Dienststelle DSt P II A war die Sendung von der Postbeförderung ausgeschlossen, wegen des Mindestmaßes.



Kleinbrief (7,5 x 5,4 cm) aus 2600 GÜSTROW 1 / m / vom 9.11.1989 nach 2841 HAAR (Schwerin). Der Klebezettel Zurück an den Absender! weist hin: Sendung von der Postbeförderung ausgeschlossen PAO § 8.





mit Sammlergruß,
Claus
 
jmh67 Am: 06.03.2019 07:29:10 Gelesen: 287230# 526 @  
@ Sachsendreier53 [#525]

Recht hatten die Schweriner ja auch - laut Postgebührenheft von 1981 war das Mindestmaß für einen Brief 14 cm x 9 cm. Allerdings wurde das nicht immer und überall so streng befolgt.

Der zweite Kleinbrief mit dem linierten Papier könnte auf einen Mangel an Briefumschlägen zurückzuführen sein - man glaubt es heutzutage kaum noch, aber die waren tatsächlich manchmal rar. Auch der 12 cm x 8 cm "große" Brief sieht selbstgestrickt aus.

-jmh
 
Fips002 Am: 07.03.2019 17:31:22 Gelesen: 287062# 527 @  
Brief aus Wernigerode 13.10.1976 an den Zahlmeister des Kreuzfahrtschiffes "Regina Maris".

Der Brief wurde an den Absender zurückgeschickt, da das Schiff verkauft wurde.



Dieter
 
Sachsendreier53 Am: 22.03.2019 10:40:45 Gelesen: 285808# 528 @  


Karte aus NEREZINE (Kroatien) vom 24.4.1989 nach Magdeburg. Laut Kastenstempel des Hauptpostamt 3010 Magdeburg war die Anschrift des Empfängers unvollständig. Die Karte verblieb im Hauptpostamt (2.5.89).



Brief aus 1140 BERLIN-MARZAHN 1 vom 07.07.1988, adressiert an das Hauptpostscheckamt 1020 Berlin. Die Zustellung verzögerte sich wegen unrichtiger Angabe der Postleitzahl / Anschrift. (08.07.88)



Brief an das Postamt in 7264 Wermsdorf aus 3012 LANGENHAGEN-HAN 1 vom 30.8.1990. Nach erfolgter Brieföffnung vom Postamt (04.09.90) wurde festgestellt, dass es sich um eine Angelegenheit für den Wermsdorfer Philateliebetrieb handelt. Der geöffnete und zugeklebte Brief wurde an die "Philatelie" weitergeleitet.

mit Sammlergruß,
Claus
 
fogerty Am: 27.03.2019 21:38:30 Gelesen: 285334# 529 @  
Ich hoffe, ich bin mit diesem Beitrag nicht fehl am Platz. Aber wäre schön, wenn mich jemand aufklären könnte. Also, dieses Paket wurde am 20.2. ordnungsgemäß mit korrekter Anschrift aufgegeben. Am 14.3. kam die Benachrichtigung, das Paket wäre nicht zustellbar gewesen und könnte gegen den Betrag von 10 Euro wieder abgeholt werden!

Für mich stellt sich die Frage, warum wurde die Postleitzahl 39011 geschwärzt? Zudem kommt doch der Verdacht auf, dass dieses Paket Deutschland überhaupt nicht verlassen hat, das Retorlabel ist eindeutig deutsch und es gibt auch keine Spur von einem italienischen Label!



Grüße
Ivo
 
Christoph 1 Am: 27.03.2019 23:31:18 Gelesen: 285319# 530 @  
@ fogerty [#529]

Hallo Ivo,

ich kann auch nur Vermutungen äußern, aber hier sind gleich mehrere Dinge seltsam:

1. wurde das Paket mit Briefmarken frankiert (8,70 €). Das ist aber bei Paketen gar nicht zulässig.

2. Der korrekte Preis für ein Paket nach Italien bis 5 Kg wären 17,99 € gewesen (bei Abgabe des Pakets in einer DHL-Filiale) bzw. 15,99 € (bei Online-Frankierung, die hier jedoch nicht erfolgte).

3. Das Label unten rechts weist das Paket als nationales Paket (Paket Nat.) aus, also für den Versand innerhalb Deutschlands. Der Preis für ein solches Paket beträgt 7,49 €, also eine Differenz von 10,50 €, die offensichtlich nicht bezahlt wurde.

Aus all diesen Gründen hat das Paket vermutlich tatsächlich Deutschland gar nicht verlassen. Der Fehler liegt hier aber wohl eher bei der DHL-Filiale, die das Paket angenommen hat. Dort hätte man doch merken müssen, dass das ein Paket nach Italien ist.

Vielleicht dachte der Absender, er könne die Differenz durch die verklebten Briefmarken bezahlen? Aber zum einen ist das nicht zulässig und zum anderen: in der Summe (7,49 € Label + 8,70 € Briefmarken = 16,79 €) fehlen dann immer noch 1,20 € zum vollständigen Porto.

Der Absender sollte sich mal bei der Filiale erkundigen, in der er das Paket aufgegeben hat.

Viele Grüße
Christoph
 
fogerty Am: 28.03.2019 18:20:57 Gelesen: 285246# 531 @  
@ Christoph 1 [#530]

Danke, Christoph!

Der Absender hat sich dann nochmals bei der Filiale erkundigt, tja, da legen wir besser den Mantel des Schweigens darüber! Er hat dann das Paket bei einer anderen Postfiliale aufgegeben und es wurde gestern hier in Lana zugestellt.

Grüße
Ivo
 
mumpipuck Am: 30.03.2019 03:29:37 Gelesen: 285179# 532 @  
Für meine Heimatsammlung (Hamburg-)Bergedorf habe ich einen hübschen Beleg bekommen, der hierher passt.

Die Karte eines Absenders aus Börnsen im Kreis Herzogtum Lauenburg (gehörte zum Leitpostamt Hamburg-Bergedorf 1) wurde am 22.03.1948 mit dem bereits sehr stark abgenutzten Hammerstempel "HAMBURG-BERGEDORF 1 m" entwertet, der seit 01.04.1938 im Briefabgang eingesetzt war und noch im selben Jahr ersetzt wurde. Sie ist adressiert nach Oksböl in Dänemark in das dortige Flüchtlingslager. Dort waren von Anfang 1945 bis Februar 1948 bis zu 36.000 deutsche Flüchtlinge aus den polnisch und russisch besetzten deutschen Ostgebieten in einem Barackenlager der Wehrmacht untergebracht, dass die Dänen nach der Kapitulation übernahmen (wikipedia). Als die Karte dort eintraf, waren die Empfänger nicht mehr dort und das Lager gem. obiger Angabe aufgelöst.

Die Karte trägt den dänischen Zweizeiler "Afrejst til Tyskland Adressen unbekendt" (Abgereist nach Deutschland Adresse unbekannt) sowie handschriftliche Vermerke "unbek. 27/3.", "17/4 retour Brit. Zone", "21.4.47 n/. Dtschld." und "zurück am 22/IV. 48". Für die Rücksendung wurde die Adresse mit einem braunen gummierten Zettel mit dem handschriftlichen Vermerk "am 21.4.47 n/. Dtschld. (keine Adresse hinterlassen)" überdeckt.



Burkhard
 
volkimal Am: 01.04.2019 17:41:57 Gelesen: 285071# 533 @  
Hallo zusammen,

eine Postkarte vom Quelle-Versand in Aachen nach Brüssel in Belgien vom 31.05.1988:



In Belgien gibt es drei Amtssprachen. Im größten Teil des Landes werden Niederländisch oder Französisch gesprochen. Dementsprechend sind der Aufkleber und der Zurück-Stempel zweisprachig Französisch/Niederländisch. Die dritte Amtssprache Deutsch wird nur in einem kleinen Gebiet nahe der deutschen Grenze gesprochen.

Vermutlich hat man bei einer Retour-Sendung nach Deutschland den französischen Teil des Aufklebers benutzt (Französisch ist die internationale Postsprache).

Wofür steht das "R R" im Stempel auf der Rückseite? Hat es etwas mit Retour zu tun?

Viele Grüße
Volkmar
 
fogerty Am: 08.04.2019 10:39:43 Gelesen: 284393# 534 @  
@ Christoph 1 [#530]

Möchte jetzt doch noch mal nachfragen bzg. eines Labels auf dem Paket. Eigentlich alles klar, wie du es beschreibst, aber das Label "Rücksendung International" wirft doch noch die Frage auf, warum, wenn das Paket Deutschland ja anscheinend nicht verlassen hat?

Grüße
Ivo
 
Journalist Am: 08.04.2019 15:44:09 Gelesen: 284345# 535 @  
@ fogerty [#529]
@ fogerty [#531]
@ fogerty [#534]

Hallo Ivo,

bezüglich des Lebenslaufes deines Paketes gibt es folgende Dinge - richtig ist, wie Christoph schon geschrieben hat, das es sich rechts unten um ein Inlandspaketaufkleber handelt. Bei der Annahme hat man die Postleitzahl 39011 gesehen, aber nicht gelesen das es Italien ist.

Die fünfstellige PLZ 39xxx gibt es sowohl im Bereich Magdeburg als auch in Südtirol. Dies wird oft verwechselt und dann geistern die Briefe oder wie in diesem Fall das Paket erst einmal etwas durch die Gegend - ein Blick auf die Sendungsverfolgung der Paketsendung gibt weiteren Aufschluss:



Diesen Lebenslauf muss man nun von unten nach oben lesen:

Am 20.2. erfolgte die Aufgabe, aufgrund des falschen Paketlabels wurde die Sendung auch erst einmal in die Magdeburger Gegend (Paketzentrum Osterweddingen) transportiert - dort kennt man die Probleme mit der Verwechselung der PLZ von Deutschland aus dem Bereich Magdeburg und Südtirol beide 39xxx PLZ-Zahlen schon und hat das Paket über Feucht (Paketzentrum bei Nürnberg) nach Italien transportiert.

Vom 25.2 bis 13.3 war das Paket vermutlich in Italien - hier müsste man mal die italienische Sendungsverfolgung aufrufen - weshalb das Paket allerdings keinen italienischen Retourenaufkleber erhalten hat, ist mir auch nicht klar.

Da Pakete nicht kostenlos zurück geschickt werden (international) entstehen hier Rücksendekosten in unterschiedlicher Höhe - hier in diesem Fall 10 Euro die mit dem gelben Aufkleber im Paketzentrum Feucht vermutlich am 13. März vermerkt wurden. Die Sendung lief dann weiter nach Bochum zurück und wurde am 14.3. um 14 Uhr 34 abgeholt (laut Sendungsprotokoll).

Noch eine weitere Anmerkung zur Frankierung - vermutlich war ein Päckchenversand ins Ausland geplant mit Briefmarken (wären 9 Euro Porto), da die Sendung aber vermutlich mehr als 2 Kilo gewogen hat oder zu groß war, wurde sie zu einem Paket - allerdings wurde dabei der Fehler mit dem Inland gemacht - denn wie Christoph richtig schreibt, wäre ein Auslandspaket nach Italien teurer gewesen.

Soweit noch einige Ergänzungen zu diesem Vorgang - viele Grüße Jürgen
 
Sachsendreier53 Am: 12.04.2019 13:44:36 Gelesen: 283986# 536 @  


Unzustellbare Ansichtskarte aus 9040 KARL-MARX-STADT vom 31.7.1987, adressiert nach 8281 Großenhain. Der Adressat war nicht in Großenhain zu ermitteln (7. Aug. 1987).

Mit zwei Hinweisstempeln:

Empfänger in 828 Großenhain unbekannt. Ausruf erfolglos.
Absender aus Handschrift unv. nicht ermittelt 828 Großenhain



Unzustellbare Ansichtskarte aus 8220 TRAUNSTEIN OBERBAY 1 vom 13.1.1989, adressiert nach Schwerin. Der Empfänger in der Ziolkowskistr. war unbekannt, laut Klebezettel und Dienstempel P II A vom 13.1.89. Die Karte ging " zurück" , verblieb in 2790 SCHWERIN 90 am 23.1.89.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 17.04.2019 14:10:53 Gelesen: 283579# 537 @  


Postlagernder Retourbrief (Ersttagsbrief), aufgegeben in 5300 Bonn am 12.2.1981 nach Kolding/Schweden. Laut Aufkleber/grüner Stempel und rückseitigen Kastenstempel aus 6000 Kolding wurde der Brief am 19.3.1981 wegen des unbekannten Adressaten zurückgesandt, nach 5900 Siegen 21. (Bitte zurück an den Absender).



Ansichtskarte aus 2192 HELGOLAND vom 5.5.1989, adressiert nach 3381 Magdeburg. Die Karte war unzustellbar laut Kastenstempel des Hauptpostamtes aus 3010 Magdeburg. (Anschrift unvollständig).



Osterkarte aus 9040 KARL-MARX-STADT vom 24.3.1989. Die Ortskarte war wegen falscher Postleitzahl und Hausnummer unzustellbar. Die Karte verblieb im Postamt in Karl-Marx-Stadt.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Magdeburger Am: 20.04.2019 16:47:37 Gelesen: 283328# 538 @  
Liebe Sammelfreunde,

heute kann dieses nette Teil bei mir an:



Am 21.08.1872 zwischen 17 - 18 Uhr bearbeitet, ging diese portopflichtige Dienstsache "An Fräulein Marie Sophie Wellmann zu Neue Neustadt b/M (bei Magdeburg) Mittelstrasse 1".

Siegelseitig ist vermerkt: Adressatin seit einigen Wochen verstorben Kaufmann Brieftgr., so dass es kurzerhand am Folgetag retour lief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Wesi Am: 24.04.2019 22:47:22 Gelesen: 282957# 539 @  
Hallo,

im April vergangenen Jahres schickte ich einen Brief an einen Tauschpartner in Riyadh, Saudi Arabien.

Laut Sendungsverfolgung wurde der Brief bis zum Zustellpostamt ausgeliefert, dort jedoch ohne Angabe eines Grunds an mich, den Absender, zurückgeschickt. Mein Tauschpartner schrieb mir darauf hin, dass er 5 weitere Briefe erwartete die auch zurück geschickt wurden. Er meinte, das dies mit dem Ramadan zusammenhängt und die Saudische Post zu dieser Zeit häufiger Probleme macht.


 
Stempelfreund Am: 17.05.2019 15:35:54 Gelesen: 280826# 540 @  
Hübsche Karte aus dem Jahr 1909 von Merseburg nach Meissen. Die genaue Adresse von Herrn Märtz war wohl nicht bekannt, weshalb die Karte am 1.8. per Adressat Oswald Köhler im Meißner Granitwerk versandt wurde. Hier vermerkte der Postbote am 2.8. oben neben und ein bißchen auf der Marke die Abreise nach Chemnitz. Auf der Karte wurde nun Meissen als Empfängerort gestrichen und Chemnitz darunter gesetzt (auch am 2.8.) Am 4.8. kam wohl der Stempel "In Chemnitz unbestellbar" und der Klebezettel hinzu und der Datumsvermerk 4.8.


 
volkimal Am: 26.05.2019 19:52:21 Gelesen: 279969# 541 @  
Hallo zusammen,

Postkarte aus Storehedinge (heute Store Heddinge), einer Stadt im Südosten der Hauptinsel Seeland in Dänemark.



Die Karte wurde am 02.01.1893 aufgegeben. Adressiert ist die sie an den Oberstleutnant von der dänischen Artillerie O.F. v. Hall in Berlin, Unter den Linden 14,3.



Die Karte wurde innerhalb Berlins mehrfach hin- und hergeschickt. Der erste Stempel ist vom 03.01.1893 10-11 V. vom Postamt 64. Diese Nummer entspricht dem Postamt NW 64, es war seit 1873 in der Straße Unter den Linden 12. Dort bekam die Karte den handschriftlichen Vermerk „Adr. Unter den Linden 14 nicht zu ermitteln“. Mit dem violetten Kopierstift wird das neue Ziel „NW 7“ vermerkt.
Um 6 ¼ - 7 Uhr nachmittags desselben Tages war die Karte dann im Postamt 7. Den Vermerk von dort kann ich nicht ganz sicher lesen. Es könnte heißen „Adr. bey Ausruf(?) Postamt 7 nicht bekannt“. Der nächste Vermerk lautet „Polizeilich nicht ermittelt P.A. 7“.

Wie man an der grünen Schrift erkennen kann, bekam einer höher gestellter Postbediensteter die Karte zur Bearbeitung. Er vermerkt als neue Anschrift „Dänische Gesandtschaft Alsenstr. 4“. Oben ergänzt er die Postamtsnummer NW 40. Dort wird die Karte wenn ich es richtig erkenne schließlich am 07.01.1893 um 1 ¼ - 2 ¼ N zugestellt.

Bei Wikipedia steht: "Die Gesandtschaftskanzlei von Dänemark befand sich vor dem Umzug ins Botschaftsviertel in der Alsenstraße 4 (NW 40) in Moabit, einer heute nicht mehr existenten Straße im Alsenviertel nahe dem Reichstagsgebäude." [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4nische_Gesandtschaft_in_Berlin
 
Fips002 Am: 19.06.2019 21:40:06 Gelesen: 277477# 542 @  
Brief am 07.5.1900 in Lübeck aufgegeben und an ein Passagier des Dampfers "Prinzregent Luitpold" in Port Said/Ägypten gerichtet. Der Brief kam am 13.5.1900 in Port Said an. Der Brief konnte nicht zugestellt werden, da die Prinzregent Luitpold" Port Said schon am 12.5.1900 verlassen hatte.

Die "Prinzregent Luitpold" der Australischen Hauptlinie befand sich auf der Rückreise von Sydney nach Bremerhaven.

Das nächste Schiff, welches Port Said anlief, war das Dampfschiff "Weimar" der Ost-Asien-Linie am 14.5.1900. Der Brief wurde der "Weimar" übergeben. Das Schiff befand sich auf der Rückreise von Yokohama nach Bremerhaven. Nach Ankunft in Rotterdam am 30.5.1800 wurde der Brief per Bahn nach Bremen befördert und kam dort am 30.5.1900 an.

Das Dampfschiff "Weimar" erreichte Bremerhaven am 01.6.1900. In Lübeck kam der Brief wieder am 03.7.1900 an.



Dieter
 
Baber Am: 22.06.2019 12:36:00 Gelesen: 277392# 543 @  
Von 4310 Rheinfelden/Schweiz über Österreich nachgeschickt nach 7888 Rheinfelden/Baden.



Gruss
Bernd
 
volkimal Am: 05.07.2019 08:53:24 Gelesen: 276545# 544 @  
Hallo zusammen,

beim Thema "Nachportobelege / Nacherhebung von Porto" hat epem7081 (Edwin) einen Nachporto-Brief gezeigt, bei dem der Inhalt von der Landesversicherungsanstalt Württemberg entnommen wurde und die Briefhülle zum Einziehen des Nachportos an den Absender zurückgeschickt wurde [1].

Daher auch etwas aus meiner Sammlung zu diesem Thema. Es war früher durchaus üblich, dass Behörden den Inhalt von Nachgebühr-Briefen entnommen haben und den Umschlag dann an den Absender zurück geschickt haben. Dazu wurde entweder ein Stempel benutzt oder der Vermerk wurde handschriftlich aufgebracht. Hier zu beiden Fällen ein Beispiel aus meiner Sammlung.





Bei beiden Briefen betrug das Porto für einen Standardbrief 20 Pfg. Man muss davon ausgehen, dass beide Briefe schwerer als 20 g waren. Ein Hinweis darauf könnte die handschriftliche "30" oben links auf dem ersten Brief sein. Weshalb der Nachgebühr-Stempel beim zweiten Brief wieder durchgestrichen wurde ist mir nicht klar. Wäre die Nachgebühr falsch gewesen hätte man doch auch die große "30" als Nachgebühr-Betrag durchstreichen müssen.

Ob Privatpersonen diese Möglichkeit auch hatten, den Inhalt zu entnehmen, bezweifel ich. Da kenne ich nur Belege, bei denen wegen der Nachgebühr die Annahme verweigert wurde. Auch das konnte wieder per Stempel oder handschriftlich vermerkt werden.





Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=206737
 
volkimal Am: 17.07.2019 10:30:15 Gelesen: 275495# 545 @  
Hallo zusammen,

Belege, deren Zustellung sich aufgrund fehlender Angaben verzögert haben kann zähle ich auch zu diesem Thema.



Mehr als 5 Jahre nach der Einführung der fünfstelligen PLZ am 01.07.1993 ist hier immer noch die vierstellige PLZ 2000 für Hamburg verwendet worden. Allerdings steht sie zusätzlich an der falschen Stelle, nämlich hinter dem Ort.

Der Brief bekam deshalb den Aufkleber "Die falsche bzw. fehlende Postleitzahl führte zu Laufzeitverzögerungen".

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 19.07.2019 12:45:47 Gelesen: 275165# 546 @  
Ein interessanter Rücken kann auch entzücken:



In einem kürzlich erworbenen Fundus von AFS fand sich dieser mit dem Freistempler der VAW Schwandorf. Am 9.11.1987 als Eilzustellung auf die Reise gebracht, wurde der postalische Empfang am gleichen Tag mit Tagesstempel SCHWANDORF 1 / k um 17 Uhr bestätigt und auf der Rückseite um 19 Uhr die Weitergabe mit Stempel SCHWANDORF 1 / a dokumentiert. Über Nacht von Bayern ins Münsterland gereist, konnte durch Handrollstempel mit Entwerter vom 10.11. beim Postamt Münster 1 um 6 Uhr der Eingang festgestellt werden. Um 7.30 Uhr stellt der Zusteller wohl resigniert handschriftlich vor Ort fest: Name gefragt

Ob bereits zu diesem Zeitpunkt die Hausnummer des Adressaten (der uns durch fehlenden Inhalt nicht bekannt ist) in 37 auf der Vorderseite geändert wurde oder im Zuge der weiteren Recherche kann nicht eindeutig festgestellt werden. Für mich dann überraschend weil erstmals in Erscheinung tretend der rote Stempel: Name steht nicht an der Schelle. / Durch Nachfragen bei den Haus- / bewohnern nicht ermittelt. Tiefergehende Recherche läßt sich wohl aus dem weiteren Stempel herleiten: Empfänger im Adreßbuch / der Stadt Münster nicht / verzeichnet. Welchen Sinn bei dieser Informationslage der einzeilige Stempel: „ Nachsendungsantrag liegt nicht vor“ macht, erschließt sich mir nicht. Die zahlreichen beteiligten Personen lassen sich darüber hinaus in den diversen Nummernstempeln erahnen. Hier fehlt eigentlich nur noch als krönender Abschluß der Stempel. „Zurück“



Ein Geheimnis bewahren wegen schlechten Abschlags einmal der AFS, bei dem vermutlich im Werbeklischee eine Oberzeile erwartet werden kann. Beim Stempel Münster bleibt der Unterscheidungsbuchstabe ungeklärt. Nach der erfolglosen Recherche in der Stempeldatenbank bleibt in beiden Fällen die Hoffnung auf anderweitige hilfreiche Aufklärung.

Es grüßt alle strebsamen Forscher
Edwin
 
London-Dieter Am: 19.07.2019 20:33:06 Gelesen: 275112# 547 @  
Postkarte 1920 von Ratibor, Oberschlesien nach Mannheim, hier mit einem zweizeiligen Handstempel "Empfänger in MANNHEIM nicht ermittelt" und kleinem 2-zeiligen Aufkleber "Unbekannt / Inconnu."

Mit Unterschrift des Beamten und Datum.

Diesen Aufkleber habe ich bisher erst einmal gesehen.


 
London-Dieter Am: 19.07.2019 20:46:19 Gelesen: 275110# 548 @  
Feldpostbrief vom 16.6.1940 - Mannheim 2 zurück an den Absender.

mit handschriftlichem Vermerk:

"am 22.6.40 den Fliegertod gestorben"

Dieser Feldpostbrief (bisher ungeoeffnet und aus Respekt auch weiterhin geschlossen bleibend) in meiner Mannheim Sammlung berührt mich jedesmal, wenn ich ihn betrachte. Das ist für mich Philatelie hautnah.


 
London-Dieter Am: 19.07.2019 21:08:53 Gelesen: 275104# 549 @  
ein etwas ungewöhnlicher Ablauf eines Retour-Briefes:

Von Mannheim (wahrscheinlich) am 23./24.4.1906 nach Baden, Aargau (Schweiz) gesandt.

Ankunftstempel 25.4.1906.

Vom Empfänger wurde dort die Annahme verweigert, Aufkleber "Annahme verweigert. / Refusé", wahrscheinlich wegen des Nachportos.

Der Brief wurde dann in Baden von der schweizerischen Post mit einer 5 Rappen Marke beklebt, diese mit "Ungültig" überstempelt und zurückgesandt nach Mannheim. (Wahrscheinlich wurde auch in Baden der "T"-Stempel angebracht.)
Am 27.4.1906 kam der Brief beim Absender in Mannheim-Käfertal an, siehe rückseitigen Ankunftstempel.

Als letztes erhielt er am 28.4.1906 dann einen roten Nachporto-Stempel, höchstwahrscheinlich um die von der schweizerischen Post geforderte Nachgebühr einzuziehen.

Ist jemand anderer Meinung?


 
DERMZ Am: 23.07.2019 01:09:44 Gelesen: 274765# 550 @  
Guten Abend,

heute sind wir mit den fleißigen Bienen unterwegs, relativ häufig findet man Bestellpostkarten an das Honighaus Bienenfleiß von Paul Kogel aus Niendorf bei Hamburg. Auch Hans Kogel im gleichen Honighaus ist vertreten. In der Familie gab es auch einen Richard Kogel, dieser weilte wohl im Mai 1927 in Süditalien, Paul Kogel versuchte zumindest einen Brief an ihn zu senden - leider wenig erfolgreich.



Gestartet ist der Brief in Hamburg am 23. Mai 1927 mit HAMBURG 1 / EILBRIEFE



nach gut 2300km Reiseweg war der Brief am 27. Mai in Messina in Italien auf dem Postamt, doch Richard war wohl schon nach Pisa weitergereist, also eiligst mit 30Centimes Nachporto belegt und hinterher, dieses belegen die zwei Stempel aus Messina - der Werbeeinsatz AGRICOLTORI / BISOGNA VINCERE / LA BATTAGLI / DEL GRANO bedeutet etwa "Landwirte werden den Kampf um den Weizen gewinnen"



In Pisa war der Brief am 7.Juni immer noch nicht zugestellt, nach 11 Tagen in Italien und weiteren 1000km Reiseweg wurde der Brief zurück nach Hamburg geschickt



Dort ist der Brief dann irgendwann nach einer 4.700 km langen und über zweiwöchigen Reise wieder angekommen, vermutlich im gleichen Haus, nur einen Schreibtisch weiter. Wer ihn dann so unsanft behandelt hat, das werden wir nie erfahren.

Beste Grüße Olaf
 
DL8AAM Am: 30.07.2019 20:03:14 Gelesen: 273860# 551 @  
Mal wieder eine "zurück"-Sendung aus dem Bereich der modernen Privatpost



Standardbrief nach Osnabrück, ursprünglich eingeliefert bei der CITIPOST Göttingen, frankiert per € 0,65-Briefmarke (nicht entwertet). Leider ist das Einlieferungsdatum nicht auf dem Umschlag dokumentiert (beiliegender Brief datiert vom 26.01.2018). Die CITIPOST hat unten links (teilüberklebt) nur einen linearen Barcode sowie einen Matricode (mit einer UPOC-Sendungsungsnummer) plus den textlichen Leithinweis auf die - für die Empfängeradresse zuständige - CITIPOST Osnabrück "5041-CPV 24" per Tintenstrahler aufgesprüht, wobei "ma-5041" die Mail Alliance- und "CPV-24" die (interne) Kennung der CITIPOST Osnabrück (im CITIPOST-Verbundnetz) ist.

In Osnabrück war der "Empfänger nicht zu ermitteln", da das "Postfach erloschen" ist, anschliessend wurde ein (Rücksende-) "Redress"-Label vom 30.01.2018 verklebt (mit der ursprünglichen UPOC-Sendungsnummer der CITIPOST Göttingen, d.h. mit der codX-Mandanten-Nummer "0046") und die Sendung zurückgesandt. In Göttingen wurde der Brief in einen "neutralen" Umschlag eingetütet und dem Absender zugestellt (keine Abbildung). Eingangsstempel vom 07.02.2018.

Leider kann man an diesem Umschlag nach bereits einem Jahr erste kräftige Vergilbungs- bzw. Ausbleichungsspuren für die verwendeten Thermo-Labels erkennen. Im Prinzip kann man nur jedem dingendst raten, von dieser Art von (thermo-) gelabelten Sendungen immer gleich SOFORT einen Scann anzufertigen. In einigen weiteren Jahren dürften von/auf den Thermolabels kaum bis "nichts" mehr erhalten sein. Zum Glück setzen sich ja inzwischen bei den Privatposten Tintenstrahler durch.

Gruß
Thomas
 
bignell Am: 30.07.2019 21:44:02 Gelesen: 273842# 552 @  
Liebe Freunde,

hier ein Brief von 1923 mit 400 Kronen von Klagenfurt nach Frankfurt, dort mit 100+200 Mark freigemacht und retourgesendet.



Lg, harald
 
Sachsendreier53 Am: 31.07.2019 08:22:59 Gelesen: 273794# 553 @  
Luftpost/Ansichtskarte aus Leningrad vom 05.09.1979, adressiert nach Lüdenscheid (BRD), jedoch mit Angabe DDR 755. Die Karte wurde nach Lübben/Spreewald zugestellt, wo die Post den Empfänger nicht ermitteln konnte. (8.10.1979)



Luftpost/Ansichtskarte aus Leipzig (Bahnpostamt 26.9.1988) nach New York adressiert. Laut Entwertungsstempel aus New York war die Hausnummer nicht zu ermitteln.



mit Sammlergruß,
Claus
 
EdgarR Am: 03.08.2019 18:12:08 Gelesen: 273417# 554 @  
Zweimal Deutschland - USA - Deutschland vor rund 40 Jahren



Mir persönlich gefallen die auffälligen und grafisch ansprechend gestalteten "Zurück an Absender"-Stempel des USPS ausnehmend gut. Die sind leider auch Geschichte, mittlerweile.

Und nur so nebenbei: wenn ich die Portostufen von anno dunnemals so sehe - und dann an heute denke - da blutet mein Schwabenherz!

Phile Grüße EdgarR
 
Fips002 Am: 07.08.2019 19:41:02 Gelesen: 272910# 555 @  
Brief aufgegeben im Postamt Nordkap 12.8.1960 und nach Thule/Grönland gerichtet, Ankunft am 3.9.1960. Der Brief konnte nicht zugestellt werden und ging über Kopenhagen, 23.9.1960 nach Würzburg zurück.



Dieter
 
GSFreak Am: 13.08.2019 21:28:55 Gelesen: 272221# 556 @  
Hier ein Brief aus 1999 an meine Mutter in Köln. Leider hatte die Absenderin die falsche Hausnummer angegeben. Daher angekreuzt "unbekannt" im entsprechenden Stempel der Niederlassung Köln 1 und der Brief ging zurück.

Meine Mutter wohnte seit 1952 in der Eintrachtstraße und den Namen Ortrud Horalek gab es zumindest in Deutschland nur einmal. Ein kurzer Blick ins Telefonbuch hätte genügt.



Gruß Ulrich
 
EdgarR Am: 16.08.2019 18:06:59 Gelesen: 272005# 557 @  
Und hier nochmal 2 Sendungen Deutschland - USA und retour:



Einmal noch mit dem ganz langen Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger: "RETURNED TO WRITER" und



das andere Mal ohne. Aber beide haben zusätzlich gedruckte Label mit näheren Angaben zum Grund der Rücksendung, einmal gelb/schwarz, einmal weiß/schwarz.
 
EdgarR Am: 16.08.2019 18:17:20 Gelesen: 272001# 558 @  
Und hier ein Ortsbrief (von 7853 Steinen Kr. Lörrach nach 7853 Steinen Kr. Lörrach). Einschreiben-eigenhändig.

Offensichtlich war der Empfänger unbekannt verzogen (oder verstorben) - der Brief konnte nicht ausgehändigt werden.



Und weil ursprünglich kein Absender vermerkt war, musste der Brief postseits geöffnet werden um den Absender festzustellen.

Dem wurde der Brief dann nach Verstreichen der Lagerfrist zurückgesandt.
 
volkimal Am: 26.08.2019 19:21:44 Gelesen: 270719# 559 @  
Hallo zusammen,

"Sendungen von Büsingen in die Schweiz mit Deutscher Frankatur erhalten den Tagesstempel von Büsingen mit dem Wort "SONDERTARIF" statt der Postleitzahl, weil diese Sendungen nicht mit Auslandsporto berechnet werden." Siehe [1].

Wie bekommt man Belege mit diesem Stempel, wenn man niemanden in der Schweiz kennt? Man schreibt an eine erfundene Adresse! Nach einigem hin und her landen die Briefe dann wieder beim Absender. Hier zwei Beispiele:





In der Schweiz gibt es vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Das Rätoromanisch spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Siehe [2]. In verschiedenen Beiträgen zwischen Nr. 123 und 183 gehe ich ausführlich aufs Rätoromanische und die verschiedenen Dialekte ein.
Die schweizer Klebezettel auf den nicht zustellbaren Briefen sind dementsprechend häufig dreisprachig. Zusätzlich gibt es drei- zwei- und einsprachige Stempel.







Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=165909
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=182231#M123
 
skribent Am: 29.08.2019 09:46:24 Gelesen: 270483# 560 @  
Guten Morgen,

Mimi Wilckens hat ihren Feldpostbrief an Otto Rantzau am 27. Oktober 1918 geschrieben und noch am gleichen Tag zur Post getragen.

Textlich wünscht sie sich ausdrücklich ein baldiges Ende des Krieges!

Das kam, wie erhofft, nach dem 27.10.18 sehr schnell! Die "gelbe" Post und die Feldpost konnten die Einheit bestimmt nicht mehr ausfindig machen, über diese Bemühungen hinweg kam das Kriegsende und am 16.11.1918 ging der Brief zurück an Mimi. Die kurzen Zeiträume vor und nach Kriegsende waren höchstwahrscheinlich chaotisch, denn jegliche Ordnung war in Auflösung begriffen. Da ist die Begründung "Bahnstörung 16./II." nicht einmal falsch!

Leider ist ist die kleine zweite Zeile des Zurück-Stempels nicht lesbar.



MfG >Franz<
 
bignell Am: 29.08.2019 10:17:02 Gelesen: 270475# 561 @  
@ skribent [#560]

Hallo Franz,

die zweite Zeile lautet "Unbestellbar".

Liebe Grüße, Harald
 
Martin de Matin Am: 01.09.2019 11:38:46 Gelesen: 270169# 562 @  
Mein Brief passt zwar nicht ganz zu Postkrieg, aber ich konnte kein besseres Thema finden.

Ich zeige einen Retourbrief in die DDR aus dem Jahr 1968, der von einen Sammler von München nach Greifswald geschickt wurde. Er trägt einen Stempel des Postzollamts von Schwerin und den Retourstempel "Zurück Sendung wird wegen Nichteinhaltung der Geschenkverordnung von 5.8.1954 zurückgewiesen".



Gruss
Martin
 
volkimal Am: 01.09.2019 11:55:25 Gelesen: 270161# 563 @  
@ Martin de Matin [#562]

Hallo Martin,

beim Thema "Zurück und nachgeschickt" würde er genau passen.

Viele Grüße
Volkmar

[Beiträge [#562] und [#563] redaktionell verschoben aus dem Thema "Postkrieg DDR/Bundesrepublik: Belege ab den 60er Jahren"]
 
jmh67 Am: 07.09.2019 18:54:46 Gelesen: 269413# 564 @  
Diese Postkarte sollte Anno 1900 Grüße aus Breslau nach Woltersdorf (das damals noch keine Straßenbahn hatte) bei Berlin bringen, nur war die Empfängerin schon weggezogen und wurde in Berlin vermutet. Sie hatte aber keine neue Adresse hinterlassen, war in der Hauptstadt nicht bekannt, und so ging die Karte, die wohl in der Zwischenzeit noch mit einem rosa Zettel verziert worden war, über die Berliner Rückbriefstelle wieder nach Breslau zurück (der Ankunftsstempel ist nur schwach abgeschlagen). Immerhin war ein Absender angegeben, sonst wäre die Karte vielleicht gar nicht bis in unsere Tage erhalten geblieben.



-jmh
 
GSFreak Am: 08.09.2019 12:00:52 Gelesen: 269359# 565 @  
Hier eine Behelfsganzsache Britische Zone P 719e mit Ausgabekontrollstempel (24) ECKERNFÖRDE, UB f vom 13.07.1945 und Abgangsstempel (24) ECKERNFÖRDE, UB m vom 09.12.1945 nach Berlin-Karlshorst. Handschriftlich "Zurück" mit der ebenfalls handschriftlichen Begründung seitlich links: " Haus v. Russen besetzt / Antrag liegt nicht vor / 30.12." sowie Namenskürzel (des Briefträgers?).



Gruß Ulrich
 
filunski Am: 14.09.2019 14:35:10 Gelesen: 268713# 566 @  
Hallo zusammen,

manchen Ortsnamen gibt es ja mehrfach und nicht immer kam und kommt die Post dann auch am richtigen Ort an.

Orte gleichen Namens findet man auch in der Schweiz und wenn dann die Adressangabe nicht ganz stimmt kann es schwierig werden. Davon kann wohl auch diese Postkarte berichten:



Aus dem Ferienlager schickten ein paar Jugendliche diese Karte nach 3000 Wangen. Ein 3000 Wangen gibt es aber anscheinend nicht, wohl auch nicht in Bern, wohin diese PLZ gehört. Orte namens Wangen gibt es aber dafür in der Schweiz umso mehr und so trat die Karte eine Irrfahrt an, die dank der damals noch sehr genau arbeitenden Schweizer Post, schön mit Stempeln dokumentiert wurde. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 21.09.2019 11:12:33 Gelesen: 268021# 567 @  
Hallo zusammen,

heute eine Postkarte vom 15.04.1906 aus Gera (Reuß):









Die Postkarte war adressiert an Marie Golde im Hotel "Stadt Erfurt" in Erfurt [1]. Am selben Tag in Erfurt angekommen ging sie weiter mit dem Vermerk "vielleicht Ilversgehofen". Leider ist der Stempel aus Ilversgehofen (heute Stadtteil von Erfurt) vom 16.04. sehr schlecht abgeschlagen. In Ilversgehofen bekam sie den handschriftlichen Vermerk "Adr. in Ilversgehofen Restaurant Stadt Erfurt unbekannt". Die Karte ging zurück nach Gera, wo sie am 18.04. wieder an den Absender ausgehändigt wurde.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Zum Hotel Stadt Erfurt: https://www.stadtwikidd.de/wiki/Hermann_Brennecke
 
epem7081 Am: 03.10.2019 21:12:46 Gelesen: 267039# 568 @  
Hallo zusammen,

den Marschbefehl zurück an Absender gibt es hier im Thread ja in vielfältiger Form. Eine vielleicht etwas ausgefallene und bedenkenswerte Variante kann ich mit dem nachfolgenden Beleg aus dem Jahre 2001 vorstellen. Eine Presseinformation der Firma Carl Zeiss in Oberkochen, die den vorgesehenen Empfänger nie erreichte.



Adresse bitte streichen / Redaktion wurde aufgelöst / Mitarbeiter ist nicht mehr bei der / Verlagsgruppe Weltbild beschäftigt.

Da wird man doch unwillkürlich an die schicksalhafte Entwicklung des Unternehmens Weltbild erinnert. [1]

Guten Abend, vielleicht mit interessanter Lektüre wünscht
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbild_(Unternehmen)
 
epem7081 Am: 07.11.2019 00:20:58 Gelesen: 263959# 569 @  
Hallo zusammen,

für die Rücksendung eines Briefes oder einer Karte mag es eine Vielfalt von Begründungen geben. Nicht wenige können dann weitergeleitet bzw. nachgeschickt werden und erreichen somit doch den Adressaten.



Bestimmte Umstände verhindern aber auch in etlichen Fällen, dass das Ziel erreicht werden kann, wie das vorstehende Beispiel vom 22.3.2000 zeigt. "Postfach aufgegeben, Nachsendungsantrag abgelaufen".

Ob hier der Stempel "Zurück-85-" mit dem Text der Begründung eine feste Einheit bildet oder doch eine eigenständiger Stempel ist, ist mir nicht ganz klar.
Das wird mir jetzt aber keine schlaflose Nacht bereiten.

Aus dem Schwabenland eine gute Nacht wünscht
Edwin
 
GSFreak Am: 17.11.2019 23:47:33 Gelesen: 262549# 570 @  
Heute aus einer 1 Euro-Kiste auf dem Großtauschtag in Koblenz "gefischt".

Ortsbrief München vom 01.04.1930 (Bandstempel) an den seinerzeitigen Kardinal Faulhaber, der die Annahme des Briefes verweigert hat. Nicht gerade ein christliches Verhalten. Befürchtete er einen Aprilscherz oder hatte er eine Abneigung gegen die Monatsschrift "Seele" und/oder deren Herausgeber?

Der Brief wurde zurückgeschickt, was der Handstempel vom 02.04.1930 belegt.



Gruß Ulrich
 
Michael Mallien Am: 01.12.2019 06:49:55 Gelesen: 261436# 571 @  
Belege, die in diesem Thema gezeigt werden, sehen häufig sehr mitgenommen aus. Das ist nicht verwunderlich, denn sie haben in der Regel so einiges mitgemacht. Hier ist ein Brief aus Ägypten mit einem Absenderfreistempel (AFS), für den dies ebenfalls gilt. Der AFS zu 140 Millièmes aus Port Said zeigt das Datum 24.11.1980. Der ägyptische Stempel ist kaum lesbar. Die "24" des Datums lässt sich bestenfalls erahnen,



Die teils überdeckte blaue Inschrift address inconu / Retour / (Port Said) zeigt, dass der Brief seinen Empfänger nicht erreicht hat und zurück geschickt wurde. In Port Said war der Versender aber nicht mehr und die Anschrift wurde mit einer neuen Adresse überklebt.

Die ursprünglische Adresse ist ganz gut erkennbar, wenn man den Brief von innen gegen das Licht betrachtet. Dort erscheint sie in Spiegelschrift, aber die Technik erlaubt ja das Bild zu spiegeln, so dass der erste Adressat ganz gut lesbar ist.



Die Adresse ist

Dr. Peter Paul
Jalan Pasan Ikan 2c
Padang
Indonesia


Die Rückseite erzählt uns mehr über die Reise des Briefs, denn sie zeigt 3 verschiedene Stempel. Man sieht hier auch die Versenderadresse mit dem Hinweis seines damaligen Aufenthaltortes z.zt.: Port Said



Zwei der Stempel sind nicht so gut lesbar, aber die Daten lassen sich doch identifizieren.



Der Stempel aus Padang ist vom 6.12.1980. Ob dieser bei Ankunft des Briefes dort abgeschlagen wurde oder zur Rücksendung nach Port Said lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die anschließende Bearbeitung ließ jedoch auf sich warten und zwar über fünf Monate! Die Stempel aus Port Said stammen beide vom selben Tag, nämlich dem 19.5.1981.

Letztendlich wird der Brief den Versender in Herford ca. ein halbes Jahr nach dessen Versand aus Port Said erreicht haben.

Port Said (Ägypten) - Padang (Indonesien) - Port Said (Ägypten) - Herford (Deutschland) waren die Stationen dieses Briefs, der mir heute den Morgen des 1. Advents versüßt hat :)

Viele Grüße und einen schönnen 1. Advent wünscht euch
Michael
 
GSFreak Am: 20.12.2019 19:09:54 Gelesen: 259392# 572 @  
Hier eine Behelfsganzsache Britische Zone P 709 k, Ausgabekontrollstempel (rot) HAMBURG-HARBURG 1 vom 22.12.1945, gelaufen 15.01.1946 von HAMBURG 1 (Maschinenstempel) nach Berlin-Lichterfelde.

Handschriftlich vom Briefträger Fischbock am 23.01. vermerkt: "Haus zerstört, Empfänger hat keinen Nachsendeantrag". Die Karte ist dann zurückgeschickt worden.



Gruß Ulrich
 
epem7081 Am: 28.12.2019 20:38:25 Gelesen: 258222# 573 @  
Hallo zusammen,

hier zum Thema ein interessanter Beleg vom September 1935 aus HAGEN (WESTF.)



Offenbar hatte die Werkzeug- und Metallwarenfabrik Jacob Döring aus Hagen per Nachnahme bei der Fahrradhandlung Otto Jäck in Arnswalde den Betrag von 29,20 RM einziehen lassen wollen. Vorausgefüllt erscheint im Rücksendeteil der Zahlkarte das Datum 13.9.35. Der Poststempel HAGEN (WESTF.) wurde am 14.9.35 mit der Zeitangabe 22 Uhr aufgebracht. Nachdem nun der Postzusteller unverrichteter Dinge wieder davon ziehen musste, die Annahme wurde am 16.9. verweigert da lt. Aussage oder Eintrag vom Adressaten, der Betrag am 14.9.35 über eine Sparkasse bezahlt worden sei, erhielt das Zahlkartendoppel den richtungweisenden Vermerk: Zurück.

Fürs kommende Jahr nur gut laufende Geldtransaktionen wünscht
Edwin
 
Sachsendreier53 Am: 14.01.2020 10:10:45 Gelesen: 256039# 574 @  
Eine DDR-Weihnachtskarte aus (?) nach 6000 Frankfurt am Main 1, Hauptpostlagernd 4711 ff. Nachträglich entwertet wurde die Karte am 19.12.1988 in Frankfurt am Main 1. Nach Ende der Lagerfrist am 20.1.1989, siehe Zeilen und Rechteckstempel ging die Karte Zurück/Retour. Wohin bleibt ein Rätsel.





mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 10.02.2020 19:40:00 Gelesen: 252138# 575 @  
Hallo zusammen,

beim letzten Gildetreffen in Soest erhielt ich diese Postkarte:





Die Karte ist am 16.09.1961 in Nürnberg aufgegeben worden. Beim Bahnpostamt erhielt sie zunächst um 19 Uhr den Maschinenstempel. Bevor die Karte weiterbefördert wurde stelle man fest, dass die linke Marke nicht entwertet war. Dies geschah am nächsten Tag um 1 Uhr Nachts mittels eines Handstempels.



Im Hotel Pitter konnte die Karte nicht zugestellt werden. Im Hotel bekam die Karte die beiden violetten Gummistempel "Nicht abverlangt retour / non Réclame" und "HOTEL PITTER / SALZBURG". Ob der Stempel "Retour:" im Hotel oder bei der Post abgeschlagen wurde ist nicht zu erkennen. Durch den blauen Pfeil wurde als Ziel der Aufgabeort Nürnberg markiert. 2,5 Wochen nach Aufgabe der Karte bekam sie am 5.10.1961 den Salzburger Tagsstempel - vermutlich bevor sie wieder auf die Reise geschickt wurde.

Irgendwer hat die Karte zum Glück umgedreht und entdeckt, dass auf der Rückseite eine Nachsendeadresse in Colmar angegeben war.

Ob diese Adresse in Salzburg oder in Nürnberg entdeckt wurde ist nicht zu erkennen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es in Nürnberg war, als man versuchte den Absender ausfindig zu machen. Man hat dem blauen Pfeil also mit Bleistift durchgestrichen und die Karte nach Frankreich weitergeschickt.

Mich wundert, dass auf der Anschriftenseite keinerlei Hinweis zum neuen Ziel aufgebracht wurde - auch kein Hinweis zur Adresse auf der Textseite. Woher wussten die Postler auf dem weiteren Weg wohin die Karte gehen sollte? Wer kann dazu etwas sagen?



Schließlich war die Karte am 09.10.1961 in Mülhausen im Elsass von wo aus sie zum Bestimmungsort Colmar weitergeleitet wurde. Wie man am Text der Karte sieht hat die Empfängerin Briefmarken gesammelt und daher die Karte aufgehoben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Wesi Am: 12.02.2020 18:41:15 Gelesen: 251753# 576 @  
Einen guten Abend,

eine meiner Tauschsendungen kam neulich mit einem interessanten Vermerk zurück. Sie war adressiert nach Latakia, Syrien, Pfeifenraucher werden den Namen sicher von dem gleichnamigen Tabak kennen, der sich großer Beliebtheit erfreut.

Sie wurde am 12.10.19 gesendet, als Einschreibe-Brief bis 2kg, und mit einer Vielzahl von Marken frankiert.

Zur Information der Sammler: Seit ca. September/Oktober 2019 gibt es immer wieder Komplikationen, da Jordanien als Transitland für den Service mehr Geld fordert, die genaue Lage ist schwer kurz zusammenzufassen.

Der Brief ging dann ins IPZ Frankfurt und wurde dort mit einem Zurück-Vermerk versehen. Außerdem wurde der Brief vom Zoll oder einer anderen Institution geöffnet (er war nochmal mit neuem Klarsichtband zugeklebt, das die meisten Marken bedeckt). Ca. 1 Woche später kam er wieder zurück und wurde von mir aufgrund des Formates (Schuhkarton) bis auf die Frontseite zerstört.


 
Fips002 Am: 07.03.2020 19:09:43 Gelesen: 249314# 577 @  
Luftpost Brief aus Preetz 08.3.1968 an ein Besatzungsmitglied der "Birte Oldendorff nach Tokio.

Dieser Brief kehrte nach einer Irrfahrt von 2 Jahren, 2 Monate und 20 Tagen an seinen Absender zurück.



Dieter
 
volkimal Am: 12.04.2020 15:34:30 Gelesen: 246378# 578 @  
Hallo zusammen,

ich habe mehrere Ansichtskarten, die ohne Absender waren aber dennoch zurückgeschickt wurden. Hier ein Beispiel:



Der Absender machte gerade Urlaub in Seefeld (Tirol). Die Postkarte ging von dort nach Hannover. Der Empfänger war aber entsprechend des handschriftlichen Vermerkes unbekannt verzogen. Da kein Absender angegeben war, blieb nichts über, als die Karte nach Seefeld zurückzuschicken. Dort muss irgendjemand den Absender gekannt haben, denn die Karte hat ihn ganz sicher erreicht. Ich habe die Karte nämlich von der Tochter des Absenders bekommen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 13.05.2020 12:01:39 Gelesen: 243056# 579 @  
Hallo zusammen,

ein zweimal nachgeschickter Brief vom Norddeutschen Bund (Norddeutscher Postbezirk) vom 11.11.???? Die Jahreszahl ist für mich nicht eindeutig feststellbar.

Am 1. Januar 1868 erschienen die ersten Briefmarken und Ganzsachen-Umschläge des Norddeutschen Bundes. Es gab aber noch große Bestände an alten Umschlägen aus den vorher selbstständigen Staaten. Diese Umschläge wurden in Form von Aufbrauchsausgaben weiterverwendet. In diesem Fall hat man auf den preußischen Wertstempel „Adler im Hochoval“ eine durchstochene Marke zu 1 Groschen geklebt. Diese wurde dann mit einem an den Ecken abgerundeten Rechteck mit Diamantschrift überdruckt. Als Text steht im Rechteck „NORDDEUTSCHER POSTBEZIRK“ in vielfacher Wiederholung.



Der Brief aus Bork ging am 11.11. an den Fabrik Besitzer Hermann in Forsterhausen bei Hamm (heute mit „V“ geschrieben). Einen Tag später erhielt der Brief den Hammer Stempel Bahnhofs-Ausgabe N 2. Herr Hermann war aber unterwegs und so wurde der Brief am 12.11. nach Berlin zum Hotel Brandenburg nachgesandt. Von dort ist der blaue Ausgabestempel „I“ vom 13.11. Auch in Berlin konnte der Brief nicht zugestellt werden. Er wurde nach Meiningen zum Hotel de Sachs weitergeschickt. Dort erreichte er schließlich am 14.11. seinen Empfänger.

Vorsterhausen war ein ehemaliger Siedlungskern an der Grenze zwischen der Westerheide und der Südenheide im heutigen Hammer Westen. Begründet wurde dieser Siedlungskern durch das Gut Vorsterhausen, dessen Namen sich von seinem Erbauer Johannes Vorster ableitet.

Das Jahr 1858 brachte gleich vier neue Fabriken: in der Nordenfeldmark eine von Gebr. Lindenstruth für "Wagenassen" (vermutlich Wagenachsen) und eiserne Platten; eine "Dampkittelfabrik" (vermutlich Dampfkesselfabrik) auf Vorsterhausen von Gerichtssekretär Hermann;- eine Maschinenfabrik von Keller und Banning und eine Lackfabrik von Rollmann und Garschagen. Die Achsenfabrik und die Dampfkesselfabrik haben es nicht lange getan, sie sind alle nach ein paar Jahren wieder eingegangen, woran die Mobilmachung von 1859 Schuld war. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.hammwiki.info/wiki/Vorsterhausen
 
Altmerker Am: 12.06.2020 16:14:29 Gelesen: 239884# 580 @  
Ich habe da noch einen Brief nach Dänemark, der nicht ankam, aber mit zahlreichen Vermerken verziert ist. Da wurde sich in Charlottenlund echt Mühe gegeben. Vergebens!

Freundliche Grüße
Uwe


 
Altmerker Am: 15.06.2020 08:59:44 Gelesen: 239784# 581 @  
Hier ging es ziemlich routinemäßig zurück. Unbekannt, Stempel drauf.

Gruß
Uwe


 
saeckingen Am: 15.06.2020 11:10:38 Gelesen: 239769# 582 @  
Luftpostbrief von Dar-es-Salaam/ Tansania nach Kigali/ Ruanda.



Gestempelt mit Maschinenstempal Dar-es-Salaam 12.11.71, rückseitig Ankunftstempel Kigali 27.11.71 und Abgangstempel Kigali 30.11.71. Mit Hinweistempel INCONNU / ONBEKEND (unbekannt) und RETOUR A L'ENVOYEUR (zurück an Absender). Interessant ist die Zweisprachigkeit Fränzosisch/Flämisch des unbekannt Stempels - ein Erbe aus der belgischen Kolonialzeit.
 
longdoz Am: 15.06.2020 18:32:16 Gelesen: 239739# 583 @  
@ volkimal [#62]

Hallo Volkmar,

ich antworte einmal auf den alten Beitrag von vor acht Jahren, auf die Gefahr hin, dass schon jemand anders das gleiche geantwortet hat.

Also: In der Anschrift des Briefs, den du zeigst, steht "Berlin 45". Das ist Lichterfelde. Dort gibt es keine Albrechtstrasse. Vielleicht hat der Absender "Berlin 41" gemeint. Das ist Steglitz. Die dortige Albrechtstrasse ist knapp 2,5 km lang. Da kann es 103 Hausnummern geben. Auf einer Strasse von 300 Metern ist das, zumal in Berlin, unmöglich. Das wären bei beidseitiger Bebauung gerade einmal 6m pro Haus. Die Albrechtstr. ist mehr oder weniger durchgehend mit 4- oder mehr-stöckigen Mietshäusern bebaut. Und das auf 6 Metern?

Übrigens gibt es in Berlin mehrere Albrechtstrassen. Wer weiss, welche Google dir genannt hat.

Der Rücksendevermerk stammt übrigens vom Postamt 41 (Steglitz). Lichterfelde gehört zum Stadtbezirk Steglitz (jetzt Steglitz-Zehlendorf). Also war der Empfänger vielleicht wirklich unauffindbar und der Zusteller doch gar nicht so nachlässig).

Über den Stempel kann ich im übrigen nichts sagen.

Gruss
Mats
 
longdoz Am: 16.06.2020 10:21:07 Gelesen: 239693# 584 @  
@ volkimal [#359]

Hallo Volkmar,

es gibt ein Vorsterhausen bei Hamm. Könnte es nicht das sein anst. Soester Chaussee?

Verte ist im übrigen lateinisch und steht für "bitte wenden".

Gruss Mats
 
longdoz Am: 16.06.2020 10:24:27 Gelesen: 239691# 585 @  
@ dr.vision [#364]

"Adresse verstorben"

Gruss Mats
 
volkimal Am: 16.06.2020 11:17:38 Gelesen: 239675# 586 @  
@ longdoz [#584]

Hallo Mats,

du hast recht! Es heißt Forsterhausen. Ich hatte es inzwischen auch schon herausbekommen. Allerdings habe ich vergessen es bei diesem Thema mitzuteilen. Hier findest Du noch etwas zu dem Brief [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=233014
 
longdoz Am: 16.06.2020 15:51:54 Gelesen: 239645# 587 @  
@ volkimal [#586]

Danke, Volkmar, für den Link.

Ich habe das ganze Thema von oben an durchgelesen, und als ich unten angekommen war, habe ich es dann auch gesehen. Es war ja erst vor fünf Wochen.

Ist "Dampkittel" westf. Platt für Dampfkessel?

Beste Grüsse
Mats
 
volkimal Am: 16.06.2020 15:57:37 Gelesen: 239638# 588 @  
@ longdoz [#587]

Hallo Mats,

die Frage hatte ich mir bisher nicht gestellt, aber Wikipedia kennt die Lösung [1]

Ein Kittel-Kessel war eine Bauform des Dampfkessels zur Dampferzeugung für den Betrieb von Kittel-Dampftriebwagen und anderer dampfgetriebener Fahrzeuge. Seinen Namen erhielt er von Eugen Kittel, dem obersten Maschinenmeister der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dampflokomotivkessel fällt bei ihm die stehende Anordnung im Wagen auf. Er war ein Heizröhrenkessel mit Wellrohrfeuerbüchse.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kittel-Kessel
 
longdoz Am: 16.06.2020 22:45:44 Gelesen: 239608# 589 @  
@ volkimal [#588]

Oha, mehr Fragen als Antworten. Aber vielen Dank, dass du mir das rausgesucht hast.

Und Wellrohrfeuerbüchse! Ich habe mal einen englischen Übersetzer getroffen, der war in die deutschen Wortzusammensetzungen verliebt. Das Wort hätte ich ihm geschenkt.

Ich kann es mir gar nicht oft genug auf der Zunge zergehen lassen.

Jedenfalls vielen Dank und viele Grüsse
Mats
 
Fips002 Am: 29.07.2020 21:04:43 Gelesen: 236048# 590 @  
Luftpost Einschreiben Brief von Zittau 26.9.1983 nach Dar-Es-Salaam/Tansania. Der Brief konnte nicht zugestellt werden und ging von Dar-Es-Salaam am 22.10.83 wieder zurück nach Zittau.



Dieter
 
bedaposablu Am: 21.08.2020 21:09:13 Gelesen: 233682# 591 @  
Hallo,

kann jemand etwas näheres zum Zurück-Stempel aus Hamburg sagen?



Der Brief ging von mir am 28.06.2004 an den NDR, MARKT Altersversorgung, 20653 Hamburg.

Schon jetzt recht vielen Dank und einen schönen Abend!

Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 21.08.2020 21:20:46 Gelesen: 233679# 592 @  
@ bedaposablu [#591]

Hallo Klaus-Peter,

zu dem Zurück-Stempel gibt es vermutlich nicht viel zu sagen - viele Niederlassungen hatten solche Stempel, die jeweils ein bisschen anders gestaltet sind. Offenbar gab es dafür keine Norm.

Die Frage ist für mich eher: Warum wurde Nachporto erhoben? Vermutlich wegen Großformat des Belegs? Das ist durch den Scan nicht ersichtlich.

Auf jeden Fall gehört der Beleg nicht hier in das Thema, denn er trägt ja keinen ZSP-Stempel. Das richtige Thema wäre "zurück und nachgeschickt" oder "Nachgebühr".

Viele Grüße
Christoph
 
bedaposablu Am: 21.08.2020 21:30:53 Gelesen: 233674# 593 @  
@ Christoph 1 [#592]

Hallo Christoph,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich hatte schon gesucht nach einem entsprechendem Thema, aber nichts gefunden, bis ich dann auf #29 was von Niederlassung Brief las.

Der Brief ist im übrigen 17,7 cm x 14,8 cm und fällt damit aus der Größe für einen Standard-Brief bis 20 gr raus.Was ich damals verschickt habe kann ich leider nicht mehr sagen.

Viele Grüß!
Klaus-Peter
 
Christoph 1 Am: 21.08.2020 21:34:36 Gelesen: 233672# 594 @  
@ bedaposablu [#593]

https://www.philaseiten.de/thema/4087
https://www.philaseiten.de/thema/1328

Viele Grüße
Christoph

[Beiträge [#591] bis [#594] in das von Christoph genannte Thema verschoben]
 
Stefan Am: 30.08.2020 22:11:18 Gelesen: 232448# 595 @  
Nachfolgend ein Beleg, welcher auf dem ersten Blick eher unscheinbar wird. Die Sendung wurde 1940 in Herzogenrath aufgegeben und war an eine Adresse im benachbarten Heerlen auf der niederländischen Seite der Grenze adressiert:



Sendung vom 09.05.1940 aus Herzogenrath (Kreis Aachen) nach Heerlen (Niederlande), handschriftlich deklariert als "Grenzbereich" und mit "ZURÜCK"-Vermerk versehen

Auf dem ersten Blick ist kein Grund ersichtlich, weshalb die Sendung nach erfolgter Zensur zurückgeschickt wurde. Allerdings lässt das Datum der Sendungsaufgabe den Grund mutmaßen. Der Brief selbst wurde am 09.05.1940 um 17 Uhr im Postamt in Herzogenrath aufgegeben und sollte wenige Kilometer weiter in Heerlen zugestellt werden. Nach [1] begann der Einmarsch der deutschen Wehrmacht in den Niederlanden in den frühen Morgenstunden des 10.05.1940. Zum Zeitpunkt der Sendungsaufgabe befand sich das Deutsche Reich (noch) nicht im Krieg mit den Niederlanden. Der Versand dieser Sendung wurde von der Politik und den daraus resultierenden historischen Ereignissen überrollt.

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_die_Niederlande,_Belgien_und_Luxemburg
 
dithmarsia43 Am: 31.08.2020 17:58:41 Gelesen: 232323# 596 @  
@ Pete [#595]

Hallo,

von mir ein Brief aus Great-Britain nach Berlin aus dem Jahre 1951. Die Postler haben sich echt bemüht, aber die alle Anstrengungen waren umsonst !

Gruß
Uwe


 
GSFreak Am: 11.09.2020 11:43:18 Gelesen: 231202# 597 @  
Hier ein Brief von Boppard (06.09.1948 oder 1949) nach Bremen. Der konnte nicht zugestellt werden und ging daher zurück, siehe entsprechende Stempel auf der Rückseite und der Vorderseite.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 17.09.2020 11:58:57 Gelesen: 230249# 598 @  
@ GSFreak [#597]

Hier ein weiterer Beleg aus Boppard. Diesmal von dem anderen Briefmarkenhändler (Oskar Anhut) seinerzeit in Boppard.

Es ist eine Nachnahme über 170,60 DM per Einschreiben (mit Rückschein). R-Stempel mit Formularstempel "Boppard", 24 mm in Antiqua. Verklebt sind 1,48 DM aus der zweiten Freimarkenserie Rheinland-Pfalz, entwertet mit Ortswerbestempel BOPPARD "Luftkurort am Rhein" vom 03.09.1948 (Freitag). Dieser Ortswerbestempel ist seit Juni 1948 in Verwendung.

Der Brief ist zurückgeschickt worden, da die Annahme verweigert worden ist (siehe Rückseite), der Ankunftstempel von Königswinter ist unvollständig, da ein Teil des Abschlags möglicherweise auf den angehefteten Rückschein überging. Am 05.09.1948 war der Brief jedenfalls wieder zurück in Boppard.

Das Porto setzt sich ab 01.09.1948 zusammen aus 0,40 DM für einen Fernbrief bis 50 g - es waren ja sicherlich Briefmarken enthalten -, 0,80 DM für das Einschreiben mit Rückschein und 0,30 DM für die Nachnahme. Das sind 1,50 DM. Folglich würden 0,02 DM fehlen.

Man kann es aber auch so sehen: Freimachung noch nach den alten Postgebühren bis 31.08.1948: 0,48 DM für einen Fernbrief bis 50 g, 0,60 DM für das Einschreiben und 0,40 DM für die Nachnahme. Das wären genau die verklebten 1,48 DM. Der Aufkleber "Rückschein" müsste dann später "hinzugekommen" sein (über den Abgangsstempel geklebt). Es war hinten kein Rückschein angeheftet. Mit den beiden Bogenrandfragmenten war der Brief in einem Album befestigt und der Ankunftstempel von Königswinter war nur "unsauber" abgeschlagen.

Was meinen die Leser hierzu?



Beste Grüße
Ulrich
 
bayern klassisch Am: 17.09.2020 14:03:50 Gelesen: 230227# 599 @  
Liebe Freunde,

der Brief aus Würzburg vom 19.11.1840 gibt (zumindest mir) Rätsel auf, scheint er doch 2 Mal verschickt worden zu sein, wobei die Taxen auch nicht gerade einfach zu interpretieren sind, weil sie teils übermalt wurden.



Er war gerichtet nach Schweigern (bei Boxberg in Baden), allerdings schrieb man bei Heilbronn und das war württembergisch.

Bayern schickte ihn nach Baden und als erste Taxe lese ich 3 / 6, also Porto für Bayern 3 Kreuzer und angenommenes Porto für Baden von 6 Kreuzern.

Richtig war aber Schwaigern bei Heilbronn, so dass er bei seiner Rückkehr in Würzburg (2. Stempelfragment) neu taxiert werden musste. Zu den bereits vorhandenen 9 Kreuzer kamen jetzt 6 weitere für Württemberg hinzu, so dass der Empfänger in Schwaigern bei Heilbronn total 15 Kreuzer zahlen musste.

Unter der Rötel-9 lese ich noch einen Rötel-Krüppel, der eine 7 bedeuten könnte und neben dem Baum 9/6 könnte noch ein Kreuzer Bestellgeld notiert worden sein - evtl. in Württemberg, aber das ist nicht todsicher.

Hinten leider blank - auch lustig, wenn man die Reise bedenkt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
MS Sammler Am: 26.09.2020 21:07:05 Gelesen: 229480# 600 @  
Moin,

hier eine Postkarte die mich fragen lässt, warum diese zurückgeschickt wurde. Der Absender A Ackermann schrieb an Ilse Bötteher, beide in Leipzig wohnend. Der Poststempel ist vom 30.10.1939, am -2.11. wurde ein Zurück Stempel aufgebracht.

Dem Datum zu urteilen, mussen sich die Postbeamten sehr viel Mühe gegeben die Karte zuzustellen. Außerdem ist mehrmals das Wort "Zustellbezirk" zu lesen.

War der Empfänger evtl. verzogen? Soweit ich mich erinnern mag, gibt es dafür aber doch extra Stempel?

Freue mich wenn jemand helfen kann.



Gruß vom Jungsammler Leon.
 
inflamicha Am: 26.09.2020 23:02:27 Gelesen: 229457# 601 @  
Hallo Leon,

der Werdegang steht auf der Karte: Am 31.10. schrieb der Postler "Empf.(änger) Zustellbezirk L(eipzig) W 30 Limburgerstr. 2 unbekannt" und die Karte ging an den Absender zurück. Dieser war sich wohl sehr sicher dass die Adresse stimmt und verlangte die Zustellung. Der Postler vermerkte wiederum "Nochm(als) W 32 / Zur Prüfung" und dann abermals "Empfänger L(eipzig) W 32 unbekannt 2/11 Signum", dazu den Stempel "-2.11. ZURÜCK" angebracht und wieder zum Empfänger. Soweit meine Interpretation, ich hoffe es hilft.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 27.09.2020 09:18:11 Gelesen: 229430# 602 @  
@ inflamicha [#601]
@ MS Sammler [#600]

Hallo Michael,

ich könnte es mir auch etwas anders vorstellen. In der Anschrift steht "Leipzig W 32 Limburger Straße 2".

Das passt nicht zusammen, denn die Limburger Straße gehört zum Postamt Leipzig W 31. Die Karte geht also vermutlich über das Postamt W 32 zum Postamt W 31. Dort bekommt sie den Vermerk "Empf.(änger) Limburgerstr. 2 unbekannt Zustellbezirk L(eipzig) W 30". Mit derselben Schrift und demselben Stift (gleiche Farbe) wird zusätzlich notiert "Nochm(als) W 32 / Zur Prüfung". Vergleiche z.B. das "Z" bzw. die "3" oben und unten. Die Karte geht also nicht zum Empfänger zurück sondern direkt vom Postamt W 31 zum Postamt W 32. Dort erhält sie schließlich den Vermerk "Empfänger L(eipzig) W 32 unbekannt 2/11 Signum", und den Stempel "-2.11. ZURÜCK".

Viele Grüße
Volkmar
 
MS Sammler Am: 27.09.2020 21:17:29 Gelesen: 229392# 603 @  
@ inflamicha [#601]
@ volkimal [#602]

Vielen Dank für die Info!

Aber oben lese ich: "Empf. Zustellbezirk L. W31" und nicht W30.

Weil die Limburger Straße im Zustellbezirk W31 liegt, wäre sie doch wie vom Postbeamten am 31.10 vermerkt dort auch angekommen. Oder verlese ich mich und verwechsle die null mit einer eins? Sieht mir sehr nach einer 31 aus.

Schon mal vielen Dank für die Hilfe.

Gruß Leon.
 
inflamicha Am: 27.09.2020 21:30:23 Gelesen: 229383# 604 @  
@ MS Sammler [#603]

Hallo Leon,

natürlich steht da 31 und nicht 30, habe mich leider verschrieben. Sorry.

Ansonsten glaube ich nicht an Volkmars Erklärung. Der 31.10. war ein Dienstag, ich bezweifle dass die Post 2 Werktage braucht um die Limburger Straße zu verorten.

Aber hundertprozentig wird sich das wohl nicht mehr klären lassen.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 27.09.2020 21:33:19 Gelesen: 229382# 605 @  
@ MS Sammler [#603]

Hallo Leon,

ich hatte auch eine 31 gesehen. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Karte dort zugestellt werden konnte. Irgendetwas an der Adresse muss falsch gewesen sein. Deshalb hatte der Postler doch notiert "Empf.(änger) Limburgerstr. 2 unbekannt"

Viele Grüße
Volkmar
 
inflamicha Am: 27.09.2020 21:42:06 Gelesen: 229378# 606 @  
@ volkimal [#605]

Hallo Volkmar,

eben - der Empfänger wohnte nicht dort. Das stellt man nur fest wenn man vor dem Haus steht und den Empfänger sucht.

Gruß Michael
 
MS Sammler Am: 27.09.2020 21:53:26 Gelesen: 229372# 607 @  
@ inflamicha [#604]
@ volkimal [#605]

Ja das wird sich wohl nichtmehr klären lassen.

Wenn die Limburger Straße in W31 lag, warum wurde der Brief dort nicht zugestellt? Kannte der Postler seine eigenen Zustellbezirk nicht? Auf jeden Fall handelt es sich bei beiden Beschriftungen um die gleiche Person und Handschrift, wie volkimal oben erklärt hat. Am 2.11 wurde dann mit einem anderen Stift der Vermerk "Nochm. Zustellbezirk W 32 zur Prüfung" durchgestrichen und "Empfänger L(eipzig) W 32 unbekannt 2/11" angebracht.

Volkmars Erklärung erscheint mir sehr stimmig.

Auf jeden Fall eine schöne Postkarte für dieses Thema.

Viele Grüße,
Leon.
 
volkimal Am: 27.09.2020 22:52:48 Gelesen: 229358# 608 @  
@ MS Sammler [#607]

Hallo Leon,

du fragst "warum wurde der Brief dort nicht zugestellt?". Ganz einfach, weil Ilse Böttcher dort nicht wohnte. In einer großen Stadt wie Leipzig konnte ein Briefträger unmöglich alle Bewohner kennen. Es gab mit Sicherheit viele, die nie oder nur ganz selten Post erhielten.

Viele Grüße
Volkmar
 
MS Sammler Am: 27.09.2020 22:58:26 Gelesen: 229357# 609 @  
@ volkimal [#608]

Moin Volkmar,

habe die Nachricht von Michael aus [#606] erst nach dem Erstellen meines Beitrages gesehen. Das wird wohl der Fall gewesen sein.

Viele Grüße,
Leon
 
GSFreak Am: 12.10.2020 23:02:39 Gelesen: 227401# 610 @  
Hier ein ehemaliges Feldpostkartenformblatt, verwendet in STADE (entsprechender Ausgabekontrollstempel vom 27.08.1945, links unten in rot sowie Abgangsstempel STADE ebenfalls vom 27.08.1945) nach Heide (Holstein). Dort handschriftlicher Hinweis: "zurück nach Wöhrden bei Stade an die Absenderin! Adressatin verzogen nach dem Erzgebirge." Die Karte wurde dann am 01.09.1945 von Heide (entsprechender Abgangsstempel) an die Absenderin zurückgeschickt.



Insgesamt sehr wahrscheinlich eine Barfrankatur und keine Notganzsache, da zwischen dem Ausgabekontrollstempel und dem Abgangsstempel nur eine Zeitdifferenz von einer Stunde liegt.

Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 15.10.2020 00:30:16 Gelesen: 227063# 611 @  
Hier eine gebührenpflichtige Dienstsache des Deutschen Patentamtes in München vom 29.06.1956 nach Berlin N65. Eingezogen wurde das Porto von 90 Pf. (40 Pf. für den Fernbrief in der 2. Gewichtsstufe und 50 Pf. Einschreibgebühr) über Nachgebühr. Aber vorher musste der Brief erst einmal den Empfänger erreichen. Der war umgezogen nach Berlin-Charlottenburg in die Neidenburg Allee (handschriftlicher Vermerk auf der Rückseite). Den Brief hat der Adressat am 01.09.1956 erhalten (siehe Notiz oben auf der Vorderseite).



Beste Grüße
Ulrich
 
SH-Sammler Am: 15.10.2020 12:55:23 Gelesen: 226985# 612 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Briefe zurück und nachgeschickt erzählen immer eine Geschichte. Wir müssen sie nur lesen können.

Am 15. Juni 1939 wurde in Adelaide ein Brief an Miss Lössel, bei einer Bank in London arbeitend, aufgegeben. Der Brief war nach UPU Tarif mit 3 pence frankiert, obwohl ein Brief nach Grossbritannien mit 2 pence etwas billiger gewesen wäre.

Der Brief soll via Fremantle, Western Australia mit Schiffspost über Süz nach Europa spediert werden. Er kam in London auch an und wurde an die Londoner Bank ausgeliefert.



Leider arbeitete Miss Lössel nicht mehr bei dieser Bank, sie ist nach Darmstadt abgereist. Hätte die Bank den Brief nicht angenommen, hätte der Brief ohne Aufschlag nach Deutschland weitergeleitet werden müssen (siehe auch Beitrag [#27]. So aber hat die Bank den Brief mit neuer Adresse Darmstadt am 17. Juli erneut aufgegeben und die Taxe von 1 penny Nachgebühr bezahlt.

Ob Miss Lössel den Brief noch erhalten hat? Wir wissen es nicht. Wie das Leben halt so ist, müssen wir irgendwann mal abdanken. Die letzte Nachricht war ein Brief von Miss Lössel datiert vom 14 Juni 1939. Sie sei eine Woche vor ihrem Geburtstag verstorben. Da rückseitig weder Absenderangaben noch Leitstempel stehen, kann ich nicht sagen, ob diese Mitteilung in rot an den Absender des Briefes gerichtet war.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Fips002 Am: 16.10.2020 20:54:56 Gelesen: 226740# 613 @  
Brief von New York, Westchester Station 29.Juni 1926 Nach Brooklyn, New York. Der Brief konnte nicht zugestellt werden und ging zurück.



Dieter
 
GSFreak Am: 17.10.2020 19:32:48 Gelesen: 226578# 614 @  
Hier ein Brief aus BERLIN SW1? vom 29.11.1958 nach Essen. Freigemacht mit insgesamt 40 Pf, d.h. Fernbrief 2. Gewichtsstufe. Empfänger an der ursprünglich angegebenen Adresse nicht ermittelt. Auch an einer weiteren Adresse unbekannt (siehe die handschriftlichen Vermerke vom 01.12. und vom 02.12. auf der Rückseite mit insgesamt 6 Unterschriftkürzeln!, vermutlich von den jeweils ortskundigen Zustellern.)

Der Brief ging dann zurück nach Berlin an den Absender. Hierzu wurde ein Stempel " Zurück E" angebracht. Was bdeutet der zusätzliche Buchstabe E? Habe ich zuvor so noch nicht gesehen. Vielleicht "E" für Essen?



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 19.10.2020 17:22:53 Gelesen: 226181# 615 @  
Hier ein Brief aus Frankreich in die USA nach New York, freigemacht mit Mi.-Nr. 402, abgestempelt 23.08.1939 in Cannes. Da der Adressat aus dem angegebenen Hotel in New York nach Buffalo abgereist war, wurde der Brief entsprechend weitergeleitet und ging am 06.09.1939 von New York an die neue Anschrift ab, ein Hotel in Buffalo.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 21.10.2020 13:11:19 Gelesen: 225850# 616 @  
Hier eine Behelfsganzsache P 691 der Britischen Zone RPD Hamburg nach Braunschweig, Ausgabekontrollstempel BUCHHOLZ (KR HARBURG) vom 13.08.1945, Poststellen II-Stempel (24) Asendorf über Hamburg-Harburg 1 als Auflieferungsort, Maschinenstempel (24) HAMBURG 1 vom 13.08.1945. In Braunschweig nicht zustellbar, handschriftlich " Haus besetzt (Nachsende) Antrag liegt nicht vor, Namenskürzel und 14.08". Die Karte ging zurück (Rechteckstempel "Zurück / 14 AUG 1945") an den Absender.



Beste Grüße
Ulrich
 
Uwe Seif Am: 21.10.2020 18:02:38 Gelesen: 225781# 617 @  
@ GSFreak [#614]

Hallo,

das "E" müsste ein Unterscheidungsbuchstaben sein - Unterscheidungsbuchstaben gab es auch bei Gummistempeln, wenn auch nur selten.

Der Zurück-Stempel in Beitrag [#616] hat als Unterscheidungsmerkmal zwei Sterne.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
GSFreak Am: 22.10.2020 10:32:15 Gelesen: 225619# 618 @  
@ Uwe Seif [#617]

Hallo Uwe,

Danke für Deine Einschätzung. Mittlerweile habe ich von einem Essener Sammler eine Kopie aus der "Essener Stempelkladde" von Donald Pfitsch erhalten. Da ist dieser Stempel " Zurück E" unter der Nummer 33 abgebildet. Eine nähere Erklärung existiert nicht.

Da aber u.a. auch ein Stempel "Zurück c" (Abbildung 32) dokumentiert ist und es auch bei zweisprachigen Zurück-Stempeln von Essen mehrere Unterscheidungsbuchstaben gibt, folge ich Deiner Einschätzung.



Beste Grüße
Ulrich
 
Uwe Seif Am: 22.10.2020 13:24:02 Gelesen: 225583# 619 @  
@ GSFreak [#618]

Hallo Ulrich,

an die "Essener Stempelkladde" hatte ich gar nicht mehr gedacht - ein tolles Buch.

Gruß Uwe
 
GSFreak Am: 24.10.2020 11:11:02 Gelesen: 225243# 620 @  
Hier eine Behelfsganzsache P 709g der Britischen Zone RPD Hamburg nach Bielefeld, Ausgabekontrollstempel CUXHAVEN 1 vom 16.01.1946, Abgangsstempel BREMEN 5 vom 26.01.1946. In Bielefeld nicht zustellbar, Stempel "Ohne nähere Wohnungsangabe in Bielefeld nicht ermittelt" sowie ein separater "Zurück"-Stempel, Namenskürzel und das Datum 29/1.



Beste Grüße
Ulrich
 
epem7081 Am: 25.10.2020 10:12:18 Gelesen: 225074# 621 @  
Hallo zusammen,

über einen langen Zeitraum (?) wurde den Abonnenten der DBZ vom Verlag Werner Kühn 5427 Bad Ems Postfach 309 die jeweilige Neuausgabe per Streifband übermittelt. So findet sich dann auch der gedruckte Hinweis: Streifbandzeitung / zu ermäßigter Gebühr - "Imprimé à taxe réduit". Aus einem kleinen Fundus kann ich heute mehrere Themen bedienen.



Hier ein Beleg vom 31.7.1969, der mit den Sondermarken "SCHÜTZT DIE NATUR" MiNr 593 (Hochgebirge)und MiNr 591 (Seeniederung) zur Abonnentin nach 5431 Steinefrenz gehen sollte. Der Briefträger konnte hier aber nur "verzogen 1/8" feststellen und "zurück" vermerken. Beim Verlag erfolgte dann wohl am 5.8.69 der Vermerk "erledigt"

Mit sonntäglichem Gruß
Edwin
 
GSFreak Am: 26.10.2020 11:21:03 Gelesen: 224872# 622 @  
Hier eine Behelfsganzsache P 692a der Britischen Zone RPD Hamburg, Ausgabekontrollstempel HAMBURG 36 vom 29.06.1945, Abgangsstempel HAMBURG 1 vom 06.07.1945 (ausnahmsweise einmal kein Maschinenstempel von HAMBURG 1, der sonst zu jener Zeit üblich eingesetzt wurde).

Die Karte wurde mit einem Stempel " Zurück / z.Zt. nicht zu befördern" versehen, da sich der Empfängerort Staßfurt in der SBZ befand und der Interzonenpostverkehr erst Ende Oktober 1945 wieder aufgenommen wurde.



Beste Grüße
Ulrich
 
dithmarsia43 Am: 26.10.2020 17:40:58 Gelesen: 224807# 623 @  
@ GSFreak [#622]

Hallo,

ein Luftpostbrief aus dem Jahre 1958 nach Philadelphia,PA ohne Straßenangabe. Ankunft dort Jan. 5 1959.

Die US-Post vermerkte "Insufficient Address" (unzureichend), im Telefonregister war die Fam. Schwarz auch nicht zu ermitteln, deshalb die Stempel "Inconnu (Unknown)" und "Rebut". Somit war "Reason checked " und der Brief wurde zur unzustellbaren Sendung, ergo hieß es durch die "Pointed Hand" dann "Rebut".

Zuguterletzt ging der Brief auf die Rückreise nach Straubing, dokumentiert durch "Unclaimed, Piladelphia Feb. 12, 1959.

Beste Grüße
Uwe


 
Altmerker Am: 05.11.2020 11:37:44 Gelesen: 223353# 624 @  
Hier kommt mal ein schöner Umschlag, der nicht bei der Packstation zugelassen war, wenn ich es recht verstehe. Gehört halt nicht zwischen die Pakete. Aber der Adressat wird wohl nur diese Anschrift hinterlegt haben. Aber wenn es dafür einen Stempel gibt, muss es eher öfter passieren.

Freundliche Grüße
Uwe


 
hubtheissen Am: 18.11.2020 20:38:17 Gelesen: 221547# 625 @  
Hallo,

anbei ein Luftpostbrief aus Mexiko nach Hamburg und von dort nach Italien nachgeschickt.

Der Brief wurde vermutlich (Stempeldaten) in Hamburg erst gar nicht versucht zuzustellen, sondern es lag wohl ein Nachsendeantrag vor.

Für die Nachsendung fiel kein Porto an, aber die Luftpost-Gebühr innerhalb Europas von 15 Pfg. wurde durch aufkleben der Berliner Mi. 166 entrichtet.

Komischerweise wurde die dafür fällige Nachgebühr von 25 Pfg. zwar handschriftlich auf dem Brief vermerkt, aber nicht wie vorgeschrieben mit der Angabe T versehen. Deshalb gab es wohl auf der italienischen Empfängerseite keine Portomarken für die Einziehung der Nachgebühr.



Gruß

Hubert
 
Fips002 Am: 25.11.2020 10:41:00 Gelesen: 220621# 626 @  
Brief von Rochester 17. November 1930 nach Peekskill 22. November 1930.

Der Brief konnte nicht zugestellt werden und ging an den Absender zurück.



Dieter
 
epem7081 Am: 30.11.2020 13:13:25 Gelesen: 219714# 627 @  
Hallo zusammen,

unter dem Spektrum "zurück" geschickter Postsendungen, mehrheitlich mit dem aktuellen gelben Aufkleber, ist nun ein Luftpostbrief aufgetaucht mit einem mir bisher unbekannten entfernbaren Aufkleber "Zurück an den Absender!". Auf das aufgetretene Problem wurde mit einem Stempelabschlag hingewiesen: "Ungenügende Anschrift / Landangabe erforderlich"




Dieser Brief vom 20.9.1971 wurde in BERLIN 11 / ct / 1 fünffach mit der Berliner Straßenbahn 1890 (MiNr 380) frankiert und sollte den Empfänger wohl in seinem Feriendomizil erreichen. Für die Post war das ein unbekanntes Ziel und so ging es mit dem bemerkenswerten Aufkleber wieder zurück.

Unter dem Aufkleber hier noch die aufgedeckte unvollständige Adressangabe.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
GSFreak Am: 01.12.2020 14:54:25 Gelesen: 219493# 628 @  
Hier eine Behelfsganzsache Französische Zone P 836II, gelaufen von BADEN-BADEN am 25.09.1946 nach Magdeburg. Dort handschriftliche Notiz: " Haus zerstört, Antrag liegt nicht vor mit Datumsangabe ( 7 / 10 ??) und Unterschrift". Zusätzlich Zweizeiler-Stempel: " Empfänger - Absender - in Magdeburg nicht zu ermitteln" ("Absender ist durchgestrichen") sowie Einzeiler " -8.10 zurück" mit handschriftlicher Zusatzangabe der Postleitzahl "17a" für Baden-Baden.



Beste Grüße
Ulrich
 
Lars Boettger Am: 02.12.2020 20:00:19 Gelesen: 219250# 629 @  
Diese Vertreterankündigung von Handelsmann "Carels-Schleimer" aus Redange ging am 20.1.1888 nach Rambrouch. Rückseitig ist ein sog. "POSTES RELAIS"-Stempel abgeschlagen, die Karte ist noch am selben Tag in Rambrouch angekommen. Jetzt komme ich etwas in Schleudern, die Vertreterankündigung hat ihren Adressaten nicht erreicht. Der Briefträger hat das folgende auf die Karte geschrieben: "Gegreist [soll wahrscheinlich 'gereist' bzw. 'abgereist' heissen] ohne eine Adress zu hinterlassen".

Der Stempel von Redange selbst weist die einen typischen Fehler auf: Wahrscheinlich waren nicht genügend Zahlen mit der Nummer "8" geliefert worden. Der Postbeamte behalf sich damit, dass er anstelle einer "8" die "3"einsetzte.

Beste Grüße!

Lars


 
Fips002 Am: 10.12.2020 20:46:40 Gelesen: 217955# 630 @  
Ortsbrief von Chicago 03. Februar 1914 konnte nicht zugestellt werden und ging zurück.



Dieter
 
DL8AAM Am: 10.12.2020 22:14:59 Gelesen: 217938# 631 @  
Sendung aus Irland nach Deutschland und zurück und zurück



Sendung aus Irland nach Deutschland, frankiert mit 30 Cent (Wintergoldhähnchen Regulus regulus) und entwertet per Tintenstrahler im Briefzentrum Dublin (Dublin Mail Centre "DMC", Baile Átha Cliath) am 13.03.2000, mit Klischee "happy st patrick's day".

Die inzwischen veraltete Postleitzahl 3400 wurde (von der Handschrift nach) in Deutschland auf 37081 korrigiert; dann wurde bemerkt, dass die Straßenanschrift nicht mehr gültig war (bzw. der Nachsendeauftrag abgelaufen war), diese gestrichen und handschriftlich mit "verzogen (Handzeichen) 23/03" ergänzt; Anbringung eines violetten "Zurück/Retour"-Handstenpel sowie eines rosafarbenen CN 15-Rücksendelabels der DPAG (Formular-Kennung "915-025-000 x1.97").

... dann ging der Brief zurück nach Irland. Dort wurde der Umschlag von der irischen "An Post" geöffnet (da ursprünglich kein Absender angegeben wurde); Neuversiegelt mit einem zweisprachigen Label "Officially Sealed by An Post / Curtha fé Shéala Oifigiúil ag An Post" (Formular-Nummer "R.L.S. 54.") und zusätzlicher Abschlag des Tagesstempels der "Rückbriefstelle", DUBLIN RETURNED LETTER SECTION vom 20.05.2000 (rückseitig) - plus Aufschrift und Blaukennzeichnung des ermittelten Absenders, sowie vorderseitig Anbringung eines "RETURN TO SENDER" (Kasten-)Handstempel.

Irgendwie erreichte mich dann der Brief aber doch noch. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
dithmarsia43 Am: 11.12.2020 18:45:33 Gelesen: 217889# 632 @  
@ DL8AAM [#631]

Hallo,

eine Ansichtskarte von Chicago nach New York an einen Passagier des Dampfers "Kaiser Wilhelm".

Die Karte wurde am 11.12.1905 verschickt, erreichte NY am 12.12.1905 um 10 AM. Die Karte kam allerdings an den "Bremen Piers, Hoboken" zu spät an, das Schiffs war schon fort. Der Agent des Norddeutschen Lloyds, die Fa. Oelrichs & Co, sandte daraufhin die AK an den Absender zurück. Schönes Stempeldokument.

Beste Grüße

Uwe


 
DL8AAM Am: 16.12.2020 06:05:39 Gelesen: 217361# 633 @  
Hier eine unzustellbare Sendung mit einem - für mich bisher unbekannten - deutschen Rücksendestempel:



Sendung, frankiert mit einer ATM zu 55 Cent, entwertet per Maschinenstempel BRIEFZENTRUM 30 mb vom 19.02.2004; unzustellbar geblieben und mit dem üblichen (schwarzen) Rücksende- (Ankreuz-) Kastenstempel der Deutschen Post versehen (20.02.2004).



Zusätzlich wurde in diesem Fall ein weiterer violetter (Kasten-) Handstempel (29,5 x 20 mm) Zurück 20 Retour angebracht. Ich gehe aber davon aus, das die "20" im Stenpel hier nicht für das Briefzentrum 20 steht, vielmehr vermute ich, dass die Sendung im Bereich des Briefzentrum 30 (Hannover) verblieben ist.

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 17.12.2020 19:25:47 Gelesen: 217243# 634 @  
@ DL8AAM [#633]

Und hier ein weiterer - für mich bisher unbekannter - Retoure-Stempel vom Briefzentrum 30/Hannover:



Zwei unzustellbar gebliebenen Sendungen [entwertet mit dem Maschienenstempel BRIEFZENTRUM 30 mc (20.02.2015 und 25.07.2012)], für den linken lag sogar ein nachsendeantrag vor, der aber auch ins Leere lief; Abschlag eines üblichen Rücksende- (Ankreuz-) Kastenstempel der Deutschen Post [20.02.2015:

"Empfänger/Firma unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln."; ohne Datum: "Empfänger verzogen. Einwilligung zur Weitergabe der neuen Anschrift liegt nicht vor."].

Das Neue ist aber der schwarze Stempel unten links -Retoure- -Zurück- mit je steigenden Wellen über den Wörtern.



Mir liegen insgesamt drei Belege vor. Von der Position des Stempels vermute ich, dass es sich hier sogar um einen speziellen Maschinenstempel (für Fensterumschläge?) handeln könnte? ...



Beste Grüße
Thomas
 
volkimal Am: 27.01.2021 15:30:06 Gelesen: 210476# 635 @  
Hallo zusammen,

ein Brief vom 1.12.1969 aus Elmshorn nach Taipeh in Taiwan bzw. Formosa. Mit 20 Pfg. ist die Drucksache portogerecht frankiert. Ohne Luftpostzuschlag wurde die Drucksache auf dem Landweg bzw. mit dem Schiff transportiert.





Auf der Rückseite ein Stempel aus Taipeh (= Taipei) mit einem Datum nach dem Minguo-Kalender vom 59 / 1. 23 / 17 = 23.1.59 ROC, 17 Uhr = 23.01.1970 AD. Zum Minguo-Kalender siehe [1] und die folgenden Beiträge.
Im Stempel steht oben 台灣 = Taiwan und unten 台北 = Taipeh. Zwischen den Zeichen des Ortsnamens steht als Unterscheidungszeichen noch (子) = der erste der zwölf Erdzweige.

Im Klischee ist ein Text zur Posteigenwerbung: 用標準信封可 / 加速郵件處理 Frei übersetzt: Verwenden Sie einen Standardumschlag / beschleunigen Sie die Postverarbeitung.

Der Brief konnte nicht zugestellt werden. Er bekam zwei handschriftliche Vermerke und zwei kleine rote Stempel Der eine rote Stempel enthält die Angabe „查稽 043“. Beide Zeichen bedeuten untersuchen bzw. prüfen.

Schließlich wird noch der „Handstempel“ mit dem Hinweis „Return to sender / No such street number“ abgeschlagen. Der Finger zeigt auf den Aufgabeort Elmshorn. Entsprechend des handschriftlichen Vermerks des Absenders ist der Brief nach 5 Monaten am 8.4.1970 wieder dort angekommen. Schriftvergleich: Die „2“ ist identisch.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=108085#M33
 
Christoph 1 Am: 13.02.2021 18:31:12 Gelesen: 206757# 636 @  
Hallo,

ich zeige einen Brief vom Januar 1963, gelaufen von Celle nach Düsseldorf.



Der Empfänger war unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln, auch zwei weitere Versuche mit anderen Adressen schlugen fehl. Deshalb wurde am 6.2. rückseitig ein Stempel "Düsseldorf-Holthausen, unbekannt verzogen" angebracht (mit zusätzlichem handschriftlichen Vermerk) und einen Tag später wurde dann die Rücksendung mit einem vorderseitig angebrachten "Zurück"-Stempel dokumentiert.



Ganz schöner Aufwand bei 7 Pfennig Porto!

Viele Grüße
Christoph
 
Kieskutscher Am: 21.02.2021 17:12:40 Gelesen: 204919# 637 @  
Hier ein Brief durch Eilboten von ...... nach Stettin.

Abgestempelt am 7.5.40 um 15°° Uhr Ankunft am 7.5.40 20°° Uhr in Stettin.


 
Fips002 Am: 09.03.2021 20:06:52 Gelesen: 201831# 638 @  
Luftpostbrief von Dunedin Neu-Seeland 26.Oktober 1992 nach Coburg. Der Brief konnte nicht zugestellt werden und ging zurück.



Dieter
 
SH-Sammler Am: 10.03.2021 04:32:08 Gelesen: 201801# 639 @  
@ Kieskutscher [#637]

Hallo Kieskutscher,

ich lese den Abgangsort mit "BERG OSTSEEBAD", dürfte gem. Google und Wikipedia dasjenige in Mecklenburg-Vorpommern sein.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Kieskutscher Am: 10.03.2021 10:05:33 Gelesen: 201785# 640 @  
Hallo SH-Sammler,

vielen Dank für die Info, das kann stimmen.

Gruss aus Fulda
Wolfgang
 
Sachsendreier53 Am: 11.03.2021 10:34:14 Gelesen: 201737# 641 @  
@ Kieskutscher [#637]
@ SH-Sammler [#639]

Hallo,

ich lese KOLBERG, Kołobrzeg, deutsch Kolberg, früher Colberg, eine Hafenstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Siehe einen ähnlichen Tagesstempel in der Stempeldatenbank.



Gruß, Claus
 
bignell Am: 04.04.2021 23:13:40 Gelesen: 197236# 642 @  
Liebe Freunde,

manchmal findet man einen Brief in einem Lot und meint ihn irgendwie bereits zu kennen. So ging es mir bei diesem:



Brief aus 1862 der Firma Hempfling in Wien an die Gutsverwaltung in "Hornstein p(er) Leobersdorf", gemeint ist aber Hernstein (alte Schreibung auch Hörnstein - es gibt auch ein Hornstein, aber das liegt im Burgenland) bei Piesting. Stempel Wien, Leobersdorf, Wr Neustadt, Piesting, alle vom 21.3.1862.

Dann habe ich in meiner Sammlung nachgesendeter Briefe gesucht und diesen gefunden:



Brief aus 1861 der Firma Waysl in Wien an den Verwalter Gottlieb in "Hörenstein p Leobersdorf" nachgesandt "Post Pisting". Stempel Wien 16.2.1861, Wien 18.2. (offenbar von Leobersdorf zurückgeleitet), Wr Neustadt 18.2., Wimpassing 1?.2. (die Leitung über Wimpassing ist mir unverständlich, das ist ein Umweg), Piesting 19.2.

Andere Firma, anderes Jahr, gleiche Marke, vermutlich derselbe Empfänger, beide Absender vermerkten explizit Leobersdorf, aber beim zweiten Brief kannte man offenbar in Leobersdorf schon die Fehlleitung und dadurch erreichte der zweite Brief seinen Empfänger am selben Tag.

Liebe Grüße, harald
 
epem7081 Am: 08.04.2021 16:29:59 Gelesen: 196453# 643 @  
Hallo zusammen,

in einem größeren Fundus von "unauffälligen" Briefumschlägen entdeckte ich diesen Beleg eines Dresdener Forschers, der sicher hoffnungsvoll einen Versuch zur weiteren Recherche in Sachen "Kleiner Kreuzer Dresden" am 11.5.1998 vom BZ 01 (Dresden, Ottendorf-Okrilla) gestartet hatte. Offenkundig wohl vergeblich.



Bei mir ist nun der Beleg mit einem bemerkenswerten Stempel "retour / ZURÜCK / BA / 2" gelandet. Ich kann nach der Adresse nur vermuten, dass sich hier hinter BA im Stempel das Postamt Bamberg zu erkennen gibt?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Altmerker Am: 16.05.2021 13:07:45 Gelesen: 188356# 644 @  


Der Brief hat mehrere interessante Aspekte, aber ich beschränke mich mal auf den roten Nebenstempel, der sagt, was passiert, wenn der Empfänger verzogen ist.

Wir wissen nicht, ob es an die Zeitung zurückgeschickt wurde.

Gruß
Uwe
 
relgov Am: 19.05.2021 10:24:06 Gelesen: 187783# 645 @  
[#643]

Der Stempel ist von Bamberg 1 - nicht 2 -.

Das PA 2 wurde bereits am 26.07.1976 in Bamberg 1 umbenannt. Der Brief ist jedoch von 1998 [1]. Ich erstelle die Homepage des Vereins.

Gruß

Werner

[1] Beispiele sieh unter https://www.briefmarkenverein-bamberg.de/stempel_wpost.htm#zurueck, Beispiel 10.
 
Shinokuma Am: 19.05.2021 12:13:52 Gelesen: 187749# 646 @  
Mag ja sein, dass der Stempel vom Postamt Bamberg 1 ist und nicht 2, da es das wohl nicht mehr gibt.

Aber auf der Homepage des genannten Briefmarkenvereins Bamberg sind diverse Stempelbeispiele mit den unterschiedlichsten Zusatznummern bis 11 zu sehen, ohne eine Erklärung dieser Nummern.

Das ist wirklich schade.

Lässt sich das in Bamberg etwa nicht recherchieren? Das wäre doch sehr hilfreich und erfreulich.

Mit freundlichen Sammlergrüßen

Gunther
 
volkimal Am: 28.05.2021 21:42:25 Gelesen: 185934# 647 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Karte finde ich gut, dass der aufgeklebte Zettel nicht abgerissen worden ist. Dadurch kann man den Weg der Karte recht gut erkennen.



Mit der Karte vom 21.10.1902 wurde Oberleutnant Roth zum Regimentsabend im Heidelberger eingeladen. Ob dieser Raum zur Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde gehörte, konnte ich bisher nicht feststellen. Der Regimentsabend war am 27.10.1902 und „keine Absage bedeutet Zusage“.







Obwohl die Karte sehr viel hin- und hergeschickt wurde, hat sie das Ziel schon am 24.10. erreicht. Oberleutnant Roth wurde also noch rechtzeitig informiert. Ob er für den Regimentsabend einen Weg von ca. 230 km von Döbeln bis Lichterfelde auf sich genommen hat, kann ich natürlich nicht sagen.



Zu den Stempeln:

Die Karte wurde am 21.10.1902 um 7–8 Uhr nachmittags in der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde aufgegeben. Die weiteren Stempel habe ich soweit erkennbar nach der Uhrzeit sortiert:



Beim Postamt Berlin SW 12 wurden am 22.10.1902 zwei Stempel abgeschlagen. Beim ersten Stempel ist nur das „V“ für Vormittags schwach zu erkennen. Als Uhrzeit ist beim zweiten Stempel zu erkennen: 12¼ - 1¼(?) N. Diese beiden Stempel dürften zu den Zustellversuchen in der Charlottenstr. 62 bzw. 6 gehören. Die Ziffer „2“ der „62“ wurde in dem Zuge durchgestrichen.



Um 4¾ - 5¾ Nachmittags war die Karte beim Postamt Berlin W 8. Unter diesem Stempel ist ein weiterer extrem schwacher Abschlag, von dem nichts zu erkennen ist. Vom Postamt W 8 ging es weiter zum Postamt Schöneberg, wo die Karte um 7 – 8½ Nachmittags war.



Da der Adressat auch in der Herbertstraße in Schöneberg nicht zu ermitteln war, bekam die Karte den aufgeklebten Zettel mit dem Hinweis „Empfänger beim Regiment II zu erfragen“. Dort war wohl bekannt, dass Herr Roth inzwischen zum Infanterieregiment No. 139 in Döbeln gehörte. Dort hat die Karte am 24.10.1902 ihr Ziel erreicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 14.09.2021 18:58:23 Gelesen: 165409# 648 @  
Hier ein Brief vom 13.01.1964 von Kaiserslautern nach Lübeck. Dort "Empfänger unbekannt verzogen und zurück am 15.01.1964. Da kein Absender, zur Ermittlung amtlich geöffnet. Absender angebracht. Und Vermerk mit rotem Stempel auf fehlenden Absender.



Schönen Gruß
Sepp
 
Sachsendreier53 Am: 14.09.2021 21:38:44 Gelesen: 165384# 649 @  


Brief aus 4005 HALLE vom 13.7.1989 an das Postschließfach 595 Zeltplatz Baabe (Ostsee).
Die Briefpost wurde nicht abgeholt (Rechteckstempel). Zurückgesandt am 27.7.89.



Brief/ Ortsbrief von SCHWERIN vom 7.11.1988. Der Empfänger war trotz mehrmaliger Zustellversuche unbekannt (Poststempel vom 10.11.88).
Die Postbearbeitung ging über die Dienststelle P II A in Schwerin 50.



Ansichtskarte aus PISA / Italien nach 8019 Dresden, welche am 1.10.1988 nachträglich gestempelt wurde und seinen Adressaten nicht erreichte.
Wegen unbekannten Empfänger bekam die Karte am 5.10.88 den Zurück Stempel.



Brief aus 04779 Wermsdorf nach 04668 Grimma, gestempelt im BRIEFZENTRUM 04 am 15.8.2021. Der Empfänger war unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln.
Die Post ging ZURÜCK / RETOUR nach Wermsdorf. (Wann ?)

mit Sammlergruß,
Claus
 
jmh67 Am: 15.09.2021 08:32:30 Gelesen: 165348# 650 @  
@ Lars Boettger [#629]

"Der Briefträger hat das folgende auf die Karte geschrieben: "Gegreist [soll wahrscheinlich 'gereist' bzw. 'abgereist' heissen] ohne eine Adress zu hinterlassen"."

Wenn mich meine Kenntnisse der deutschen Schreibschrift nicht trügen, steht da tatsächlich "Abgereist" und "Adresse". Und die erste Acht der Jahreszahl kann auch verstümmelt sein.

Schade, vorige Woche hätte ich ein Paket zeigen können, das zurückkam, weil der Hausmeister bei einem Neueinzug die Briefkastenaufschrift nicht erneuert hat (wie ich vom Adressaten erfuhr). Da waren gleich zwei Retouraufkleber drauf. Nun ist es wieder unterwegs.

Jan-Martin
 
Journalist Am: 15.09.2021 09:13:11 Gelesen: 165344# 651 @  
@ Sachsendreier53 [#649]

Hallo Claus,

zu deiner Frage mit dem Datum des Retourenbriefs aus Wermsdorf, gibt es zwei Möglichkeiten, einmal wenn man das Original besitzt, kann man den gelben Aufkleber leicht rechts teilweise abziehen und dann das Datum auf dem weißen Aufkleber erkennen, das der Zusteller oder die Retourenstelle im BZ geschrieben hat.

Aber auch ohne diesen Trick kann man dem Aufkleber das Retourendatum vom Nachsendezentrum München, in dem der Brief bearbeitet wurde, entnehmen.

Dort steht hinter MÜ (München) ja noch 120822 - die letzten vier Zahlen ergeben bearbeitet am 22.08 in München im Nachsendezentrum.

Viele Grüße Jürgen
 
Sachsendreier53 Am: 15.09.2021 20:38:08 Gelesen: 165307# 652 @  
@ Journalist [#651]

Danke Jürgen für den Hinweis. Der Brief wurde am 6.8.2021 aus 04668 Grimma zurückgeschickt ins Nachsendezentrum München.

Meine Datierung vom Poststempel des BZ 04 muss 5.8.2021 lauten, nicht 15.8.21.



mit Gruß,
Claus
 
Araneus Am: 15.09.2021 22:49:22 Gelesen: 165280# 653 @  
@ Sachsendreier53 [#652]

Frage nach der Bedeutung des zusätzlichen Strichcodes:

Der im Beitrag [#652] gezeigte Beleg weist unter dem Retourenlabel einen Strichcode oberhalb des ursprünglichen Zielcodes auf:



Kann jemand zu diesem relativ kurzen Code Angaben machen? Welche Daten beinhaltet er? Wo wird er aufgebracht und wo wird er ausgelesen?

Auch bei nachgesandten Briefen kann man solche zusätzlichen Strichcodes unter dem Nachsendelabel finden.

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
iholymoses Am: 26.09.2021 22:32:43 Gelesen: 163944# 654 @  
Hier ein Beispiel aus der Nachwendezeit mit schönem rosa Aufkleber der DDR-Post:



Am 8.1.1990 handschriftlich vermerkt "unbekannt verzogen (BRD)" ...das gab es zu der Zeit ja öfter.

Schöne Grüße nach Ost und West,
Reinhard
 
fogerty Am: 25.10.2021 18:18:24 Gelesen: 160668# 655 @  
Wie soll ich diesen Brief jetzt beschreiben? Vielleicht fällt jemanden was dazu ein !



Grüße
Ivo
 
Stefan Am: 25.10.2021 19:14:40 Gelesen: 160650# 656 @  
@ fogerty [#655]

Wie soll ich diesen Brief jetzt beschreiben? Vielleicht fällt jemanden was dazu ein !

Eine nette unzustellbare Sendung, welche aufgrund einer mangelhaften Anschrift (und Platzierung) an den Absender zurückgegangen sein dürfte.

Der Brief wurde am ??? im ??? (erster Maschinenstempel vom Briefzentrum) aufgegeben und war adressiert nach:

Akademie Mont-Cenis-Platz 1
Sodingen Sozialamt
Herr XXX
44627 Herne


Soweit den Posteingangsstempeln entnehmbar, lief die Sendung zuerst nach (42697) Solingen (nicht Sodingen), dort am 08.02.2001 in der Poststelle der Stadtverwaltung angekommen. Es wurde mit einem Rotstift vermerkt, dass es sich nicht um Solingen handelt und den Brief als Irrläufer gekennzeichnet. Dann wurde die Sendung erneut zur Deutschen Post AG gegeben (Durchlauf im Briefzentrum am 09.02.2001?). Jemand umrandete die bereits vorhandene Postleitzahl "44627" und schrieb zusätzlich die PLZ "44625" auf.

In dem ca. 55 km von Solingen entfernten Herne existiert tatsächlich der Mont-Cenis-Platz mit der Postleitzahl 44627 und unter der Hausnummer 1 auch eine Akademie [1]. Es existiert auch der Stadttteil Sodingen mit der PLZ 44627 in Herne. Ich finde keinen Hinweis, dass dort auch das Sozialamt ansässig ist bzw. vor 20 Jahren gewesen war (was nichts zu bedeuten hat). Für den 19.02.2001 ist ein Posteingangsstempel der Stadtverwaltung Herne ersichtlich.

Irgendwann ging die Sendung als unzustellbar zurück und erhielt zuvor den Handstempel "Zurück / Bestimmungsort ohne richtige / Postleitzahl nicht zu ermitteln"

Wäre die Sendung wie folgt adressiert gewesen ...

Akademie
Herr XXX
Mont-Cenis-Platz 1
44627 Herne


... also ohne "Sozialamt Sodingen", dann hätte der Brief ggf. seinen Empfänger erreicht.

Gruß
Stefan

[1] https://www.herne.de/Kultur-und-Freizeit/Tourismus/Sehensw%C3%BCrdigkeiten/Akademie-Mont-Cenis/
 
fogerty Am: 25.10.2021 19:40:38 Gelesen: 160644# 657 @  
@ Stefan [#656]

Also Stefan, wäre ich jetzt ein echter Italiener, würde ich MILLEGRAZIE sagen für diese ausführlichen Erläuterungen. Also dann, tausend dank !

Grüße
Ivo
 
Stefan Am: 25.10.2021 22:06:15 Gelesen: 160615# 658 @  
@ fogerty [#657]

Also Stefan, wäre ich jetzt ein echter Italiener, würde ich MILLEGRAZIE sagen für diese ausführlichen Erläuterungen. Also dann, tausend dank !

Danke für die Blumen. :-)

So ganz zufrieden bin ich noch nicht mit meinem Erklärungsversuch aus Beitrag [#656]. Die Verwechslung Sodingen - Solingen war offensichtlich in Solingen bekannt bzw. kam oft genug vor (ähnliches Beispiel: Austria für Österreich und Australia).

Mich irritiert allerdings, dass der Brief zuerst in Solingen gelandet war statt direkt nach 44627 Herne zu laufen. Man stelle sich die Briefumschlagvorderseite ohne Stempelabschläge und ohne rote Notizen vor. Dann wäre die Postleitzahl und der Ort der Empfängeranschrift problemlos lesbar gewesen, sofern von der Absenderin selbst aufgeschrieben worden; ein seinerzeit üblicher Postaufkleber zur Adresskorrektur fehlt in diesem Fall. Die Sendung ist nicht maschinell codiert, ergo in der Briefordnerei des Briefzentrums 44 in Dortmund (Nachbarstadt von Herne) manuell absortiert worden.

Ein ortskundiger Postmitarbeiter hätte bemerken können, dass innerhalb des Empfängernamens eine Adresse (Mont-Cenis-Platz 1) versteckt ist. Da die Akademie als Empfänger zur Stadtverwaltung gehört, hätte man auch in der Poststelle der Stadtverwaltung versuchen können, den eigentlichen Sendungsempfänger (Herrn XXX) ausfindig zu machen (entweder in der Akademie oder im Sozialamt).

Wie in Beitrag [#656] geschrieben, eine nette unzustellbare Sendung, welche für ein großes Rätselraten gut ist. :-)

Gruß
Stefan
 
volkimal Am: 25.10.2021 23:07:18 Gelesen: 160599# 659 @  
@ Stefan [#658]

Hallo Stefan,

du wunderst dich, dass der Brief nicht direkt nach Herne gelaufen ist. Mich wundert es nicht. Schau dir einmal die Buchstaben z.B. das "e" in Herne und in der Anschrift oben genau an.

Insbesondere aufgrund des "e" gehe ich davon aus, dass die Angabe " 44627 Herne" ursprünglich nicht auf dem Brief stand.

Viele Grüße
Volkmar
 
iholymoses Am: 16.11.2021 17:57:45 Gelesen: 157493# 660 @  
Hier ein noch nicht gezeigter ZURÜCK & RETOUR Stempel aus 80ern:



BUND Michel-Nr. 1231 mit Stempel 4200 OBERHAUSEN, RHEINL 1 mq - 11.1.85

Schönen Abend,
Reinhard
 
bignell Am: 06.01.2022 12:59:41 Gelesen: 149988# 661 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief lief am 24.1.1875 von Kostelec nad Orlicí (Adlerkosteletz) [1] nach Belgrad [2] (Datum leider unleserlich) und war am 31.1.1875 wieder zurück in Adlerkosteletz.




Es hätten eigentlich sieben Kreuzer ausgereicht, deshalb um drei Kreuzer überfrankiert.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kostelec_nad_Orlic%C3%AD
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Belgrad
 
fogerty Am: 13.02.2022 21:00:50 Gelesen: 144732# 662 @  
Ein Brief aus dem Jahre 1981 von Meran nach Bergamo und zurück an den Absender wegen mangelhafter Anschrift.



Grüße
Ivo
 
GSFreak Am: 16.02.2022 21:39:30 Gelesen: 144302# 663 @  
Hallo zusammen,

diese DDR-AK, verschickt am 05.08.1979 von Templin nach Gera, weist im Anschriftteil keine Wohnungsangabe auf und konnte selbst nach Aufruf (entsprechender Stempel vom Hauptpostamt Gera 1) nicht zugestellt werden und erhielt am 08.08. einen "Zurück"-Stempel. Da auch kein Absender angegeben war, wurde vom Hauptpostamt Gera 1 zusätzlich ein Stempel "Absender unbekannt" abgeschlagen. Die Karte ging dann nach Templin zurück. Ob sie dort dem Schreiber wieder zurückgegeben werden konnte, entzieht sich meiner Kenntnis.



Beste Grüße
Ulrich
 
iholymoses Am: 10.03.2022 18:41:43 Gelesen: 140964# 664 @  
Heute eine Postkarte aus dem Jahr 1963 mit ganz kleinen und unscheinbarem "Zurück"-Stempel, dafür aber akkurat mit konkretisierter Angabe zum Grund (eine Auswahlmöglichkeit mit Bleistift durchgestrichen):



Interessant ist nur, dass kein Absender angegeben ist, d.h. wohin ging diese Karte zurück?

(Vermutlich ging sie gar nicht zurück, sondern wurde zugestellt, aber - wie heute auch - machte die Post erzieherisch auf die mangelhafte Adressierung aufmerksam.)

Viele Grüße,
Reinhard
 
dancux Am: 10.03.2022 19:48:51 Gelesen: 140956# 665 @  
Dieser Brief gibt mir Rätsel auf. Am 01.02.2021 mit Sonderstempel Hamburg in Berlin gestempelt und von der Stempelstelle nach Dominica gesandt. Zu dieser Zeit war coronabedingt der Postverkehr dorthin eingestellt, ein entsprechender Stempel der NL Internationale Post in Frankfurt wurde auch angebracht. Der Brief wurde dann aber nicht an den Absender zurückgesandt. Auf der Rückseite ein Stempel “Centro de …” und ein Datum vom 19.10.2021 und dann ein Stempel aus Kairo. Vielleicht kann da jemand mit Arabischkenntnissen helfen, was noch auf dem Stempel steht und welches Datum er anzeigt.
Zurück beim Absender war er am 05.03.2022



 
bignell Am: 18.04.2022 14:13:40 Gelesen: 133906# 666 @  
Liebe Freunde,

diese - wie er sagen würde - Oberrosine hat mir ein lieber Forumskollege zukommen lassen (nochmals Danke, Ralph):



1860-04-12 15 Kreuzer Cilli - Feldkirchen statt Feldkirch - Andelsbuch [1]

Anschrift:
Herrn Kasperiter (korrigiert: Kaspar Ritter)
Feldkirch (korrigiert: Andelsbuch)
Tyrol

Stempel:
POSTAMBULANCE | No 8 (fahrendes Postamt / Eisenbahn)
Marburg | 12 Apr
KLAGENFURT | 13 | 4
Feldkirchen | 14. APR.
FELDKIRCHEN | 15 | 4 | Kärnten
KLAGENFURT | 15 | 4
KLAGENFURT | 17 | 4
INNSBRUCK | 20 | 4 | VIII
FELDKIRCH | 22. APR:

Briefe mit korrigierter Anschrift sind nicht so selten, aber Briefe mit korrigiertem Namen sind mir noch nicht viele untergekommen.

Offenbar wurde hier von der Post Feldkirch in Vorarlberg (das damals zu "Tyrol" zählte) mit Feldkirchen in Kärnten verwechselt, trotz des Vermerks "Tyrol".
Bemerkenswert, dass beide verschiedenen Feldkirchen-Stempel abgeschlagen wurden, Müller 670a am 14.2., und 670b am 15.2., vielleicht wurde der Brief auch zweimal nach Feldkirchen speditiert, da die meisten Österreich-Stempel aus der Zeit keine Uhrzeit beinhalten, ist das nicht zu sagen.

Nach fast einer Woche Kärntenrundreise jedoch ging es nach Westen, und der Empfänger konnte offenbar in der kleinen Ortschaft Andelsbuch (unweit Mellau, bekannt durch die Band HMBC "Vo Mello bis ge Schoppornou" [2]) gefunden werden.
Der Briefinhalt ist in einer solchen - bitte um Verzeihung - Sauklaue gehalten, dass ich mir eine Entzifferung gar nicht antue.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Andelsbuch
[2] https://www.youtube.com/watch?v=wmI2m06YFfc
 
bayern klassisch Am: 18.04.2022 17:15:48 Gelesen: 133872# 667 @  
@ bignell [#666]

Lieber Harald,

der Brief ist bei dem, bei dem er sich am wohlsten fühlt.

Zur Schrift des Absenders stimme ich dir zu - da droht Augenkrebs bei der Transkription. Eine so vermurkste Adresse habe ich noch nie gesehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
epem7081 Am: 20.04.2022 23:56:49 Gelesen: 133479# 668 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief der sein angedachtes Ziel nicht erreichen konnte. Am 1.4.1974 von der LANDESKREDITKASSE / ZU KASSEL / NIEDERLASSUNG DER / HESSISCHEN LANDESBANK / *GIROZENTRALE* mit Stempel KASSEL 1 / 35 wohl an einen Adressaten in Berlin geschickt. Als Fensterbriefumschlag jetzt ohne Inhalt bleibt uns der Empfänger unbekannt.




Unzustellbar blieb der Brief offenkundig in Berlin, wie die Handstempel in grün mitteilen: Straße in Berlin West / unbekannt, Konsequenz deshalb: Zurück. Ob der im letzteren Stempel beigesetzte Buchstabe "l" einem Postamt oder einem Postler zugeordnet werden kann?

Mit freundlichen Grüßen zur guten Nacht
Edwin
 
bignell Am: 30.04.2022 19:38:00 Gelesen: 131621# 669 @  
Liebe Freunde,

ein weiterer besonderer Brief den mir ein Forumskollege (Danke, Ralph!) zukommen hat lassen:



gesendet von Offenburg nach Landstrasse Linz mit Vermerk "Eilt" wurde er nach Linz am Rhein fehlgeleitet, hätte man die Postbeamten nicht so angetrieben, hätten sie vielleicht ein Strassenverzeichnis befragt und dadurch Linz am Rhein ausschliessen können, da es dort keine Landstrasse gibt [1]. Aber trotz der Spritztour in den Norden ist der Brief innerhalb von drei Tagen angekommen.



An
Herrn Michael Haas
?Hefabrikant? in Linz
Landstraße No 1201
Eilt

Vermerke: Oberöstreich? (blau), pr Lindau (nicht vom Absender, andere Schrift - macht aber nur auf der Originalroute Sinn, sonst ein weiterer Umweg)

Taxen: 12 gestrichen, 15 gestrichen, 12

Stempel:

OFFENBURG | 12. Jul. A.IV.
K.WURTT.FAHREND.POSTAMT | 13 | 7 | Z.7
HEIDELBERG | 13 | JUL
STUTTGART | 13 | JUL. | ?1857? | ? 2
E.B.13.7. | Curs IV:*
SALZBURG | ?? | 3 - 5
LINZ | 15 | 7 | IIII - I

Kann jemand beim Stempel von Stuttgart das Jahr herauslesen? Ich glaube 57 zu entziffern, bin mir aber nicht sicher. Alle anderen Stempel und der Brieftext sind leider ohne Jahr.

Der Inhalt ist in einer so bestechenden Schrift gehalten, dass ich mir eine weitere Entzifferung gar nicht antue.



Herr Mich. Haas!
Ich bin genöthigt Ihnen einen zweiten Brief zu schreiben
ich weiß nicht ?? Sie den ersten bekommen oder nicht
...
In der Hoffnung, daß Sie mir meine Bitte erffüllen
Achtungsvoll
Meine Adreße ist
Herrn
Georg Zimmer
in
Offenburg Großherzogthum Baden
abzugeben bei Hrn Ludwig Hang
??

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.meinestadt.de/linz-am-rhein/stadtplan/strassenverzeichnis/l
 
bayern klassisch Am: 30.04.2022 20:30:42 Gelesen: 131606# 670 @  
@ bignell [#669]

Lieber Harald,

auch für den gilt, dass er jetzt in der richtigen Sammlung beim richtigen Sammler ist. Freut mich.

Ja, man hatte zuerst Lindau (im Bodensee) geschrieben und Lindau dachte, es müsste ihn über die Schweiz leiten, daher die links oben falschen 15 Kreuzer (das Jahr 1857 stimmt). Aber Lindau wurde mit dem sog. "feuchten Daumen" ausradiert, wie wir Postgeschichtler sagen. Wenn du magst, kann ich dir in einer ruhigen Stunde die inneren Postabläufe (wer belastete wen mit wie viel Porto) aufdröseln.

Der Hammer ist natürlich der (wenn auch nicht leicht zu lesende) Inhalt, denn wie der 1. Brief ist ja auch der 2. Brief hier total fehlgeleitet worden. Stell dir mal vor, wir finden den 1. Brief noch zu diesem - dann übe ich auf meine alten Tage nochmals Flickflack und anderthalbfache Salti rückwärts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 01.05.2022 11:39:52 Gelesen: 131456# 671 @  
@ bignell [#669]

Hallo Harald,

ein interessanter Brief! Mich hat die unklare Angabe in der Adresse gereizt, aber ich komme mit "Michael Haas Hufabrikant" einfach nicht weiter.
Es gibt im "Adressbuch von Linz 1873" [1] mehrere Haas, ein Michael ist aber nicht dabei. Dafür gibt es den Hutfabrikanten Joh. Haas. Der wohnt aber in der Klosterstr. 3.

Deine Anschrift "Landstraße" dürfte nicht stimmen. Für mich sieht es eher wie Lanofstraße aus - die gibt es aber nicht. Evtl. ist es die "Banofstraße" (also Bahnhofstraße ohne "h" geschrieben).

Aus dem Text des Briefes kann ich auch keine Rückschlüse ziehen. Ich lese:

Herr Mich. Haas!
Ich bin genöthigt Ihnen einen Zweiten Brief zu schreiben
ich weiß nicht haben Sie den ersten bekommen oder nicht
und schicke Ihnen auch den Einliegenden vom ???
Dotzart ich bei nämlich durch meine Reiße Kolleg
veranlaßt worden, daß ich mit Ihm den Weg
nach Ulm gehen soll die 18 hat er mit vermißt und hab
in Ulm Arbeit genommen jetzt wußte ich keine indem
Rath als zurück und bei in Offenburg im Großherzogthum
Baden da habe ich ein Lansmann von mir getroffen
der hat mich aufgenommen wenn ich Sie bitten
dürfte, daß Sie mir auf den nächsten Weg nach Linz*
und wie ich am besten Reiße und was ungefähr die Reiß
kostet bis hier schicken wollen dem ??? und
??? habe ich bei mir
In der Hoffnung, daß Sie mir meine Bitte Erffüllen
Achtungsvoll
Meine Adreße ist
Herrn
Georg Zimmer
in
Offenburg Großherzogthum Baden
abzugeben bei Hrn Ludwig Haug
??

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://steyr.dahoam.net/wp-flippingbooks/Linz_1873/
 
bignell Am: 01.05.2022 12:55:24 Gelesen: 131438# 672 @  
@ volkimal [#671]

Lieber Volkmar,

vielen Dank für Deine Bemühungen, ich hatte bei der Schrift schon aufgegeben, aber durch Deine Hilfe ist praktisch eh alles klar.

Auch mit dem Hutfabrikanten hast Du recht, da wäre ich nicht draufgekommen. Die Klosterstrasse 3 in Linz grenzt fast an die Landstrasse (und da bin ich mir sicher, dass es sich um die Landstrasse handelt, der vierte Buchstabe ist ein d nur undeutlich geschrieben).

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 01.05.2022 13:15:46 Gelesen: 131434# 673 @  
@ bayern klassisch [#670]

"wie der 1. Brief ist ja auch der 2. Brief hier total fehlgeleitet worden"

Lieber Ralph,

da bin ich mir nicht so sicher, es klingt für mich nach der Bitte um Hilfe bei der Arbeitssuche, vielleicht wurde der erste Brief von Herrn Haas einfach nicht beantwortet, einmal Rundablage und Tschüss.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 01.05.2022 16:05:55 Gelesen: 131399# 674 @  
@ bignell [#673]

Lieber Harald,

das kann natürlich auch sein - aber wenn der 2. so schäpp lief, kann das auch beim 1. Brief unterstellt werden (wir kennen das aus großen Korrespondenzen, bis der Empfänger dann mal ein Machtwort gesprochen hat).

Aber wie dem auch sei - ein ganz besonderer Brief und wenn erfahrene Sammler sich ihre Gedanken dazu machen, hat der Brief auch einen guten Job getan und lebt noch heute.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
ChristianSperber Am: 02.05.2022 23:31:27 Gelesen: 131097# 675 @  
@ iholymoses [#664]

Hallo Reinhard,

als Ortsangabe lese ich Oberdischingen. Laut Wikipedia hatte der Ort damals etwas über 1000 Einwohner. Wenn die Entzifferung des Ortsnamens gelungen ist, sollte Deine Karte wohl den Empfänger erreicht haben.

Gruß
Christian
 
Klaus die Marke Am: 08.05.2022 12:05:14 Gelesen: 129865# 676 @  
Hallo,

ich habe heute auch etwas gefunden.



Beste Grüße Klaus die Marke
 
Briefuhu Am: 08.05.2022 13:05:40 Gelesen: 129851# 677 @  
Hier ein Brief vom 24.01.1936 von Neuatadt nach Raitenbuch. Frankiert wurde mit 12 Pfennig Hindenburg. Stempel 25.01.1936 "Zurück" und Pfeil. Auf der Rückseite handschriftlicher Vermerk "Zurück gestorben" und Unterschrift des Zustellers. Inhalt des Briefes vorhanden, es geht um die Forderung eines Rechtsanwaltes von 2,75 Mark.




Schönen Gruß
Sepp
 
epem7081 Am: 24.05.2022 23:34:33 Gelesen: 126522# 678 @  
Hallo zusammen,

am 11.1.1979 startete Herm. E. Sieger in LORCH, WÜRTT 1 / 101 / 7073 wohl eine breit angelegte Werbeaktion, bei der aber nicht alle Briefe "an den Mann" gebracht werden konnten. Aus einem grösseren Fundus habe ich vom gleichen Sendedatum drei Briefe, die aus unterschiedlichen Orten - Lahn (Wetzlar), Worms und Zwiesel - zurück geschickt wurden. Dabei ist für mich besonders interessant, dass alle drei Postämter mit unterschiedlichen Hinweisen die Rücksendung veranlassten bzw. dokumentierten.





Quasi Kreativität hoch drei! meint
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bignell Am: 26.05.2022 11:34:29 Gelesen: 126143# 679 @  
Liebe Freunde,

hier eine weitere Besonderheit, die ich einem Forumskollegen verdanke:



1867 Ganzsache der Ausgabe 1863/64 zu 5 Kreuzer mit Zusatzfrankatur 2x10 Kreuzer nach Frankreich an Mademoiselle Adeline de Montejeu in Paris, 74 rue Amelot, vorderseitig Vermerk "Parti a (=abgereist nach) Vusgard Vursemberg", rückseitiger Vermerk "Partie a Stutgard (Wurtemberg) 49 Koenigstrasse ?? Anton Meyer". "Vusgard" meint wohl Stuttgart, Vursemberg Württemberg.

Stempel:
DÜRNKRUT | 29 | 6 (Müller 573b, 30 Punkte)
WIEN | 29 | 6 | 9.A
FRANKREICH | über | BADEN
AUTR. | 2 | JUIL. | 67 | STRASBOURG
PARIS | 2 | JUIL. | 67
PARIS A ?? | 3 | JUIL. | 67 | D
D1 | 4 / 7 (Distribution)
5 | 7 (wohl Briefträgerstempel)

Was zeichnet diesen Brief nun aus?

- aufgegeben in Dürnkrut, einem kleinen Ort [1] aber der Name ist jedem Österreicher ein Begriff [2]

- 5-Kreuzer-Ganzsache mit 2x10 Kreuzer Zusatzfrankatur sieht man selten, hier wurde meist eine 10-Kreuzer-Ganzsache mit 15-Kreuzer-Zusatzfrankatur verwendet

- durch die Weitersendung vier Länder beteiligt (Österreich, Baden, Frankreich, Württemberg)

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCrnkrut
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_D%C3%BCrnkrut_und_Jedenspeigen
 
SH-Sammler Am: 26.05.2022 14:55:17 Gelesen: 126113# 680 @  
@ bignell [#679]

Hallo Harald,

Du hast in Deinem Beitrag noch ?? Königstrasse ?? Anton Meyer"

Auf dem Brief steht das franz. Wort chez, zu deutsch "bei".

Gruss
SH-Sammler
Hanspeter
 
bignell Am: 26.05.2022 15:03:34 Gelesen: 126110# 681 @  
@ SH-Sammler [#680]

Hallo Hanspeter,

ja richtig, darauf wäre ich nicht gekommen.

Danke,
harald
 
fogerty Am: 27.05.2022 20:29:42 Gelesen: 125854# 682 @  
Am 12.12.2002 ging dieser Brief von Sarnthein nach Prag, die Adressatin schien verzogen zu sein, als ging der Brief am 3.1.2003 wieder zurück nach Südtirol.



Grüße
Ivo
 
bignell Am: 28.05.2022 11:36:26 Gelesen: 125707# 683 @  
Liebe Freunde,

auch dieses schöne Stück verdanke ich einem Forumskollegen:



Frankiert mit 2x3+5 Pfennig der zu dem Zeitpunkt noch recht neuen Serie zum 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold [1], gesendet am 28.3.1911 von Ebenhausen an "Fräulein E. Demiani, Hotel Habsburger Hof, Meran, Südtyrol"

Blauer Vermerk 11/4, möglicherweise das Rücksendedatum (wäre es das Eingangsdatum, dann wäre der Brief zwei Wochen von Bayern nach Südtirol gelaufen, das erscheint mir zu lang).

Vermerke "Retour", "Bis dato nicht eingetroffen" und "Ebenhsen"

Rückseitig Stempel "MERAN | 11.IV.11-7 | *3a*"

Hotelstempel vom Habsburger Hof, darüber "Portier" - als Rücksendevermerk
Vermerk rechts "Nicht ermittelt" - vermute von Ebenhausen bei Ermittlung des Absenders

Den roten Vermerk unten kann ich nicht entziffern.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Luitpold_von_Bayern

[Belegrückseite redaktionell gedreht um den roten Vermerk besser entziffern zu können]
 
bignell Am: 03.07.2022 12:16:29 Gelesen: 116627# 684 @  
Liebe Freunde,

aus selber Quelle stammt dieses schöne Stück, Brief von 1856 korrekt frankiert mit 9 Kreuzer:



Inliegend Muster ohne Werth
Herrn
Peter Osbergers frl. Erbin
Markt
Zwettel
p. Linz

Der Leitvermerk "per Linz" wurde jedoch ignoriert und der Brief nach Zwettl / Niederösterreich speditiert, der dortige Postmeister dürfte den Leitvermerk rot unterstrichen und die Adresse um "Markt" erweitert haben, dann ging die Reise nach Zwettl an der Rodl, wo der Brief wohl angekommen sein dürfte (kein Ankunftsstempel da das Postamt Zwettl/OÖ 1861 eröffnet wurde).

Stempel:
PRAG | 26 | 3 | 9 U.
BUDWEIS | 28 | 3
Zwettl | 29. MAR
WEITRA | 30 Mar.
FREISTADT | 31. MÄRZ.
LINZ | 2 | 4

Und was war das inliegende Muster? "50 Ballen echten Bombay Saflor" [1] - also echter falscher Safran.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberdistel
 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 12:32:19 Gelesen: 116624# 685 @  
@ bignell [#684]

Lieber Harald,

eine eierlegende Wollmilchsau, wenn ich das so sagen darf. Wunderschön, Muster, Fehlleitung, obwohl vom Absender korrekt adressiert, dazu ein Safran-Muster (Safran ist heute noch das mit Abstand teuerste Gewürz der Welt) - was will man mehr? Dazu deine top Erklärung, klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.07.2022 12:44:48 Gelesen: 116621# 686 @  
@ bayern klassisch [#685]

Lieber Ralph,

danke nochmal für das schöne Stück. :)

Hier und da sind ja die Muster in Musterbriefen erhalten geblieben, in dem Fall wären aber die falschen Safranfäden im Laufe der Zeit zerfallen, selbst wenn der Empfänger sie im Brief belassen hätte.

Aber das selbst die falsche Variante aus Indien importiert wurde und nicht nur das Original verwundert mich schon, die Färberdistel ist ja auch hier seit Jahrhunderten heimisch.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 13:29:00 Gelesen: 116604# 687 @  
@ bignell [#686]

Lieber Harald,

wenn in einem Brief noch ein Muster ohne Wert(h) verblieben ist, bedeutete dies praktisch immer, dass man diese Ware NICHT gekauft hatte.

War man mit der Qualität einer Ware, als Muster vorliegend, einverstanden, sandte man dieses Muster (und ggf. andere auch) dem Lieferanten zu und bestellte.

Waren Muster individuell benannt worden, also Muster 12 W, Muster 10 C usw., brauchte man das nicht.

Ein fast 170 Jahre altes Safranmuster (oder irgendetwas aus dem Gewürzbereich) heute noch schnappen zu können, gleicht fast einem Wunder. Es ist ja schon ein großer Vorzug überhaupt, mal über solche Muster lesen zu können, und nicht, wie so oft, über Kaffee-, Tee-, Eisen- oder Baumwollmuster, die es zuhauf gab.

Von daher: Muster ist nicht gleich Muster und wenn alles so rund daher kommt, wie bei deinem Brief, dann ist man ein glücklicher Sammler. Jedenfalls für eine Weile - bis man der nächsten Beute gewahr wird! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.07.2022 18:54:30 Gelesen: 116554# 688 @  
Liebe Freunde,

was nicht ein Strichlein für einen Unterschied machen kann:



Was war hier denn los? 1868 von Triest nach Liebau in Schlesien gesandt, wie man auch innen deutlich lesen kann, jedoch hat der eine Zierstrich beim L offenbar den Postbeamten aufs Glatteis geführt, der hat Giebau gelesen und den Brief dorthin speditiert. Aber glücklicherweise liegen Giebau und Liebau nicht allzuweit voneinander entfernt, und nach einer kleinen Rundreise hat der Brief doch noch sein Ziel erreicht, wie die beiden Ausgabestempel zeigen.



Stempel:

TRIEST | 11 | 2 | IV.E.
Troppau | 13. FEB.
BAERN | 14 | 2 (= Moravský Beroun)
GIEBAU | 16 | 2 (= Jívová)
GIEBAU | 17 | 2
MAEHR: NEUSTADT | 18 | 2
KANDRZIN | ODERBERG | 19 2 * | retour
AUSG | 20 | 2 | N 2

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 07.07.2022 23:44:46 Gelesen: 115577# 689 @  
Liebe Freunde,

hier eine hübsche wenn auch nicht gerade seltene Mischfrankatur der enggezähnten 10 Kreuzer mit der weitgezähnten 5 Kreuzer auf Brief von Krems nach Tenk / Ungarn:



"A Madame Amélie de Hollner née de Csoma a Tenk p. Heves"

Aber bin ich damit nicht im falschen Thema gelandet?

Spektakulär wird es auf der Rückseite:



Stempel:

KREMS | 28 | 12
ST.GALLEN-ZURICH | Z 2 | 31 XII | 63 | BP+BA.
ZÜRICH | 31 | DEC 63 | 10 | VORMITTAG
?? FAHREND.POST | 31 | ?? (Württembergischer Bahnpoststempel, wenn ich nicht irre)
SALZBURG B.H. | 1 | 1 | 5 A
SALZBURG B.H. | ??
WIEN | 2 | 1 | ? E
MARBURG | 3 | 1
VILLACH | 4 | 1
PESTH | 28 | 3
DOROGH | 29 | 3
PESTH | 30 | 3
HEVES | 1 | 4

Was war denn hier los? Statt nach Ungarn lief der Brief von Krems nach Zürich / Schweiz, dann wurde er über Wien und Marburg nach Villach geleitet, dort scheint er fast drei Monate liegen geblieben zu sein, bevor er sich auf die Reise nach Ungarn machte, über Budapest nach Dorogh, zurück nach Budapest, und letztendlich nach Tenk.



Wenn Ihr Euch also über die langsame Postzustellung in der heutigen Zeit beschwert, "TENK"t daran, auch früher lief nicht alles perfekt.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 08.07.2022 00:02:35 Gelesen: 115571# 690 @  
@ bignell [#689]

Lieber Harald,

das beste steht kurz und knapp in roter Tinte vorne: Wo? :-)

Manchmal liest man auch das lateinische Wort dafür: "Ubi?".

Ein Traumbrief, der die halbe Welt gesehen hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.07.2022 13:10:44 Gelesen: 114908# 691 @  
@ bayern klassisch [#690]

Lieber Ralph,

Obi der Baumarkt? Da frag ich mich auch immer, WO finde ich was ich gerade suche ?

Ach nein, Ubi! Da war doch was:



1852 mit 9 Kreuzer - Deinem Liebling - frankiert von Neumarktl nach Pieventorina (Pieve Torina), dort der Vermerk "Ubi!" und "Retur Neumarktl" aufgebracht und Pieventorina gestrichen, zwei Wochen später zurück in Neumarktl, die waren aber hartnäckig, haben das Ubi gestrichen, nochmal "Pieventorina pr Ancona" daraufgeschrieben und den Brief nochmal auf die Reise geschickt.

Stempel

NEUMARKTL | 3. SEP:
BAHNHOF | 3 | 9 | LAIBACH
BAHNHOF | 12 | 9 | LAIBACH
WIEN | 13 | 9 | 7 F.
NEUMARKTL | 15. SEP:
ANCONA | 19 | SET. | 52
BAHNHOF | (24?) | 9 | LAIBACH
ANCONA | 25 | SET. | 52

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 09.07.2022 13:17:34 Gelesen: 114903# 692 @  
@ bignell [#691]

Lieber Harald,

solche Briefe darfst du täglich hier zeigen - Augenweide, Latein auf der Frontseite, Retourbrief und meine Lieblingsmarke - Sammler, was willst du mehr? Ein wundervoller Brief, von dem man träumen kann.

Danke fürs zeigen des falsch geschriebenen Baumarkts. :-)

Und gerne mehr davon !

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.07.2022 14:06:38 Gelesen: 114882# 693 @  
@ bayern klassisch [#692]

Lieber Ralph,

wenn Dir andere Sprachen so zusagen, hier auf - vermute ich mal - polnisch ein Briefchen, das leider nicht gut behandelt wurde, aber trotzdem einfach schön anzusehen ist:



1853 mit 6 Kreuzer frankiert von Tarnow nach Kraukau, mit dem schönen roten (preußischen wenn ich nicht irre) Stempel "AUS OESTERREICH" weitergesendet nach Dresden. Die 6 Kreuzer haben für den Weg nach Krakau gereicht, mit der Weiterleitung wurde es teurer, insofern hätte der Beleg wohl auch in das Thema "Österreich Belege: Nach- bzw. Weiterfrankaturen der klassischen Ausgaben 1850-1867" gepasst, die diversen Taxvermerke kann ich nicht deuten (ich lese nur die Zahlen 1,2,3,4 im Uhrzeigersinn und rückseitig nochmal die 2). Das alles nicht nur in zwei Tagen - die Bahn machts möglich und dokumentiert auch penibel die einzelnen Schritte, ja damals hatte man noch ein Herz für spätere Briefesammler.

Stempel:

TARNOW | 18 | 6
Krakau | 19.JUN:
AUS OESTERREICH (rot)
MYSLOWITZ | 1 19 6 | BRESLAU
BRESLAU | 20 6 I | BERLIN
KOH?FURT | 20 6 II | GOERLITZ
St(adt)POST | 20Jun. | A 5 U

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 09.07.2022 14:27:59 Gelesen: 114876# 694 @  
@ bignell [#693]

Lieber Harald,

lesen kann ich da nichts - ja, der rote Stempel ist preussischen Ursprungs und besser wohl nicht zu bekommen. Der Brief hätte 3 Neugroschen für die Weiterleitung im DÖPV kosten sollen - falsch berechnet, oder wenn zuvor ausgeliefert, was ich nicht weiß, hätten es auch 4 Neugroschen sein können, das bleibt strittig - die 6 und 12, die ich lese, waren wohl Kreuzer, obwohl Dresden natürlich nie in Kreuzern gerechnet hatte, aber egal - ein Hingucker von Gottes Gnaden und Unzulänglichkeiten interessieren hier doch niemanden, der geschichtlich vorbelastet ist, wie wir, die wir diese Briefe und diese Zeit lieben.

Übrigens blieben alle Gebühren hier bei Österreich - die anderen bekamen nichts ab!

Liebe Grüsse,
Ralph (süchtig nach österreichischen Nachsendebriefen)
 
bignell Am: 09.07.2022 14:49:32 Gelesen: 114864# 695 @  
@ bayern klassisch [#694]

Lieber Ralph,

wie ich bereits sagte, überdenke Deine Sammelgebiete. :)

Durch die Größe der Monarchie gibt es wohl viel mehr solche Nachsender und Irrläufer als von Bayern, und wenn wie hier die Marke durch einen Briefbug beeinträchtig ist, bekommt man ihn schon für 2-3 RPW (Ralphsche Pizza-Währung), während guterhaltene etwa 5 RPW kosten, sofern die Frankatur geringwertig ist.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 09.07.2022 14:55:55 Gelesen: 114860# 696 @  
@ bignell [#695]

Lieber Harald,

natürlich kann man das riesige Gebiet der k. und k. Monarchie nicht mit dem übersichtlichen Bayern vergleichen - bei euch gibt es 10 mal mehr und die Preise sind, so oder so, viel günstiger. Aber ich habe halt schon so viel von Bayern, dass ein Neuanfang nicht so leicht wäre, mental zumindest und ich würde lieben Sammlerfreunden wie dir ins Handwerk pfuschen, was ich nun wirklich nicht möchte.

Daher bleibe ich mal - vorerst - außen vor und erfreue mich umso mehr deiner Rosinen, die du hier zeigst und hoffentlich noch lange, lange weiter zeigen wirst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.07.2022 18:33:41 Gelesen: 114814# 697 @  
@ bayern klassisch [#696]

Lieber Ralph,

es ist ja leider so, dass ich meist nicht alles entziffern kann, und deshalb hoffe ich wie immer auch hier auf die Schwarmintelligenz.



1865 von Brünn nach Königsberg geschickt und nach Berlin weitergeleitet, vorderseitig 15 Kreuzer Franco, rückseitig 10 Kreuzer Recogebühr, über die ein Stempelgewitter niederbrach, drei verschiedene blaue und zwei schwarze Stempel, das arme Ding. :(

Adressiert an: Wohlgeboren Herrn Siebenhof Schauspieler am Vereinigten Theater zu Königsberg in Preuszen franco recomandirt.

Rückseitig Absender Blasius ?pf.? Jean Petit Brünn

Vermerk:

Adressat befindet sich zur Zeit in Straffe ?aus Grund? unbekannt
Den Vermerk rechts vom abgefallenen Siegel kann ich nicht entziffern, und den Vermerk unten auch nicht (irgendwas mit Invalidenstrasse 40, das wäre gleich beim Invalidenpark falls 40 die Hausnummer ist)

Bemerkenswert finde ich, dass vier Distributionsstempel abgeschlagen sind, also gab es wohl vier Zustellversuche.

Der früheste trägt als Tageszeitangabe "V", die anderen "Vm" bzw "Nm", auch interessant.

Stempel:

RECOMMANDIRT | 7 | 5 | 1865 | BRÜNN
Recomandirt (rot - preussisch)
KANDRZIN | ODERBERG | 8 5 ??
ST.PR.?? | 9 | 5 | No4. (Abkürzung für Staatlich preussische Bahn?)
11/5 | 7-9 V
11/5 | 11-12 Vm
11/5 | 3-4 Nm
11/5 | 4-5 Nm

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 09.07.2022 18:47:58 Gelesen: 114806# 698 @  
@ bignell [#697]

Lieber Harald,

ich gebe der Einfachheit alles wieder, was ich wie zu lesen glaube:

Wohlgeboren Herrn Siebenhof Schauspieler am vereinigten Theater zu Königsberg in Preussen
franco recommandirt

563 war wohl die österr. Reco-Nummer. 9/5 in Bläuel wohl das Weiterleitungsdatum. Das Fragezeichen darunter stellte dieses Datum in Frage.
18 kann eigentlich nur eine Hausnummer gewesen sein, wurde gestrichen und durch eine blaue 5 ersetzt, die m. E. aber keine 5 Silbergroschen Nachgebühr sein können.

Blaue Tinte: Berlin, 9.5.1865 wohl das Weiterleitungsdatum.

Unten: "verte" = hinten schauen.

Hinten lese ich:

Blasius Pfr (eigentlich die Abkürzung für Pfarrer, hier auch?) Jean Petite Brünn

Adressat befindet sich zur Zeit in Berlin
Straße und Hausnr. unbekannt, Ferres, Briefträger

In Meisels Theater Invalidenstr. 40 Z(immer) 232 ?

So, mach was draus. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph (gerade der Schnappatmung entkommen)
 
Michael D Am: 09.07.2022 18:56:48 Gelesen: 114801# 699 @  
@ bignell [#697]

Hallo Harald,

noch einige wenige Ergänzungen:

Der rückseitige "ST.PR.Nr"-Stempel ist der Ausgabestempel der Königsberger Stadtpost ??.Revier 4.Zustellung.

Die blauen Ausgabestempel sind von Berlin.

Gruß
Michael
 
bignell Am: 09.07.2022 18:57:16 Gelesen: 114801# 700 @  
@ bayern klassisch [#698]

Lieber Ralph,

da muss ich nichts mehr daraus machen, das passt alles. Pfarrer - ja warum nicht, mit Namen Blasius hat man wohl kaum eine andere Möglichkeit als Pfarrer zu werden.

Vielen lieben Dank,
harald
 
bignell Am: 09.07.2022 18:59:33 Gelesen: 114800# 701 @  
@ Michael D [#699]

Hallo Michael,

danke für die Info, habe ich gleich in meine Textdatei aufgenommen.

Liebe Grüße,
harald
 
volkimal Am: 09.07.2022 19:16:21 Gelesen: 114790# 702 @  
@ bignell [#697]

Hallo Harald,

der Absender könnte auch ein Schauspieler gewesen sein. Bei Google Books findest Du im "Pesth-Ofner Localblatt und Landbote, Band 5" diese Mitteilung:



Der kleinwüchsige Schauspieler Jean Petit hatte im Stück Pelzpalatin und Kachelofen die Rolle des Blasius Schneck.

Jean Petit hat auch in Brünn gespielt. Hier eine Mitteilung aus dem Mährischer Correspondent Brünn (ebenfalls Google Books) [1]



Ein Schauspieler kann natürlich gut an einen anderen Schauspieler schreiben. Wenn Du wissen möchtest, wie Jean Petit ausgesehen hat, so schau einmal hier nach [2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://books.google.de/books?id=ibB85hKWijEC&pg=RA5-PA7&lpg=RA5-PA7&dq=%22Jean+petit%22+Br%C3%BCnn&source=bl&ots=Eh1z3SMBPl&sig=ACfU3U3iAmEWT0O5s2Plfwn5UjunSUpANA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiGuI6Joez4AhUG2aQKHciMDNsQ6AF6BAgnEAM#v=snippet&q=Petit&f=false

[2] https://www.redbubble.com/de/i/poster/Kis-Joszsi-Jean-Petit-Jean-Piccolo-Zwergschauspieler-um-1867-von-warishellstore/72887300.LVTDI
 
bayern klassisch Am: 09.07.2022 19:20:41 Gelesen: 114787# 703 @  
@ volkimal [#702]

Lieber Volkmar,

sensationell, was du alles heraus gefunden hast - klasse !

Und der "Petite" war schon sehr petite - da ist ja unser Kater größer. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.07.2022 19:35:00 Gelesen: 114779# 704 @  
@ volkimal [#702]

Hallo Volkmar,

ist ja verrückt, jetzt bekommt der Brief auch noch ein (kleines) Gesicht, das hätte ich nie vermutet. Auch interessant, dass er sich so mit seiner Rolle als Blasius identifiziert, dass er den Namen beim Absender nennt.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 09.07.2022 19:49:33 Gelesen: 114771# 705 @  
@ volkimal [#702]

Hallo Volkmar,

hab auch etwas schönes gefunden, eine Rezension dazu: [1]

"NEUIGKEITEN mit der Montagsbeilage Omnibus", Brünn, 15.4.1854

Am zahlreichsten war in diesem Monate die Posse und das einactige Lustspiel, am schwächsten das Schauspiel vertreten. Die aufgeführten Possen, wie "Lorenz Kleinbeinleins Abentheuer", "die Teufelsmühle am Wienerberg", "der Teufelsstein in Mödling" etc. gehören zu den schlechtesten Produkten dieser Gattung und die beiden Zwerge Jean Piccolo und Jean Petit tummelten sich in denselben herum. Wir haben unsere Ansicht über derlei Schauspieler(!) bei Gelegenheit des ersten Gastspieles des Jean Piccolo ausgesprochen. Obwohl die Thatsache feststeht, daß diese Vorstellungen gut besucht waren, so ist die marktschreierische Art, mit welcher der Theaterzettel diese Zwerg-Schauspieler ankündigte und das große Publikum zu locken suchte, entschieden zu tadeln. Auch ist die Mißstimmung, welche das längere Gastspiel derselben bei dem besseren Theil des Publikums hervorgerufen, in Anschlag zu bringen.

Zumindest in der schreibenden Zunft hatte der Absender wohl keine Freunde.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://books.google.at/books?id=mAqD9-OjlZYC&pg=PP435&dq=jean+petit+%22zwerg+schauspieler%22&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiR0ZGdrez4AhXCt6QKHcT8DH8Q6AF6BAgDEAI#v=onepage&q=jean%20petit%20%22zwerg%20schauspieler%22&f=false
 
bignell Am: 12.07.2022 22:34:00 Gelesen: 113916# 706 @  
Liebe Freunde,

Ahlen? Ahlden? Zurück nach Prag geht immer.



18.10.1854 mit 9 Kreuzer frankiert von Prag nach Ahlen pr. Leipzig, gestrichen, in Hanovrischen, Ahlen?, nicht in Ahlen bei Hannover und weitere Vermerke, am 24.10. retour in Prag.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 12.07.2022 23:04:53 Gelesen: 113909# 707 @  
@ bignell [#706]

Lieber Harald,

viel Arbeit auf der Post - für nichts. Schade um die 9 Kreuzer CM damals, aber uns freuen diese hin- und her - Briefe natürlich ganz besonders und der hier ist ein Schmankerl.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Postgeschichte Am: 13.07.2022 11:59:21 Gelesen: 113654# 708 @  
@ bignell [#706]

Hallo Harald,

der Zielort sollte vermutlich "Althen" bei Leipzig sein.

Liebe Grüße
Postgeschichte
 
bignell Am: 13.07.2022 20:05:25 Gelesen: 113566# 709 @  
@ Postgeschichte [#708]

Ja das klingt gut.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 14.07.2022 19:36:12 Gelesen: 113294# 710 @  
Liebe Freunde,

wenn ein Ort nach einem Heiligen benannt ist, dann hat er viele Brüder. Dieser Brief sollte nach St. Georgen:



Am 20.12.1858 mit der im November erschienenen 15 Kreuzer (neue Währung - vom Wert her den 9 Kreuzer CM entsprechend, hier gab es keine Portoerhöhung, sondern eine Währungsumstellung) freigemacht, wurde der Brief zuerst an das St. Georgen in der Südsteiermark [1] geschickt, danach weitergeleitet nach Šentjur pri Celju (St. Georgen in der Untersteiermark) [2] - da auch ich aus der Südsteiermark stamme, für mich ein Heimatbeleg.

Eigentlich eine verpasste Chance, man hätte ja auch die anderen St. Georgen abklappern können, Postämter gab es damals noch in:

St. Georgen in Ungarn - Ják [3]
St. Georgen im Attergau [4]
St. Georgen an der Gusen [5]

... und es gab sicher noch einige mehr ohne Postamt, auch die wären einen Besuch wert gewesen.

Wunderbar auch der Kontrast des roten Wienstempels auf der blauen Marke.

Stempel:

K.K.BRIEF-FILIALAMT | IN WIEN | 20 | 12 | 1858 (rot, Müller 3215b, 480 Punkte)
WILDON | 21 | 12
St:GEORGEN | 21 | 12 | BEI WILDON
WILDON | 23 | 12
SPIELFELD | 23 | 12
SPIELFELD | 24 | 12
Radkersburg | 24 DEC.
MARBURG | 25 | 12

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt_Georgen_an_der_Stiefing
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0entjur
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A1k
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Georgen_im_Attergau
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Georgen_an_der_Gusen
 
bayern klassisch Am: 14.07.2022 22:14:15 Gelesen: 113240# 711 @  
@ bignell [#710]

Lieber Harald,

für 120 Schilling hätte ich den auch genommen. :-)

Du hast natürlich Recht - dieser Kontrast ist spitze und hier passt alles vorn und hinten perfekt zusammen.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 14.07.2022 23:55:02 Gelesen: 113215# 712 @  
@ bayern klassisch [#711]

Lieber Ralph,

leider reden wir hier nicht von Schilling, bei dem Beleg ist der Stempel wertbestimmend, für den Müllerpunkt zahlt man zwischen 25 Cent und ein Euro pro Punkt, und bei 480 Punkten ist 120 € eher billig.

Für mich ist der Stempel weniger relevant (wenn auch attraktiv) als der Heimatbezug, bin nahe St Georgen an der Stiefing aufgewachsen.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 14.07.2022 23:59:17 Gelesen: 113213# 713 @  
@ bignell [#712]

Lieber Harald,

ich weiß doch, dass der keine 120 Schilling gekostet hat - wollte nur etwas Witziges schreiben. :-)

Für 120 Euro ist der wirklich nicht teuer gekauft - den hätte ich auch genommen, sogar ohne Heimatbezug (der ja eh unbezahlbar ist).

Stellst du deine tollen Briefe mal aus? Wenn ja, dann sag rechtzeitig Bescheid.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 16.07.2022 16:55:59 Gelesen: 112741# 714 @  
Liebe Freunde,

der Postmeister von Pacov [1] scheint bei seinen Kollegen nicht sehr beliebt gewesen zu sein, einen Brief dreimal zugeleitet zu bekommen klingt für mich beleidigend. Aber er blieb konsequent und fand den Empfänger auch beim dritten Mal nicht.



1858 mit 6 KR frankiert von Prag "An eine löbl fürstl Ferdinand Kinskische Fabriks Leitung zu Neuhof" gesendet, innen Firmenstempel: "FABRIKS-NIEDERLAGE VON R. DITTMAR in Wien bei W.J.LÖSCHNER in PRAG"

Die letztendliche Rücksendung nach Prag wurde durch einen zweiten Stempelabschlag (Tabor) auf der Marke markiert.

Stempel:

PRAG | 21 | 4 | 1 U.
PATZAU | 22 | 4
KRELOWIC | 23 | 4
PATZAU | 24 | 4
KRELOWIC | 25 | 4
KRELOWIC | 26 | 4
KUTTENBERG | 28 | 4
CZECHTITZ | 29 | 4
PATZAU | 30 | 4
TABOR | 1 | 5
PRAG | 3 | 5 | ? E.



Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pacov
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 17:22:33 Gelesen: 112729# 715 @  
@ bignell [#714]

Lieber Harald,

ganz ausgefallenes Stück - dazu die schöne 6x Marke mit typisch österreichischer Doppelentwertung bei weitergeleiteten Briefen. Ich weiß aber auch nicht, warum solche Hin-Her-Retour- und Zurück-Briefe von Österreich alle gut gestempelt sind, während schon simple Briefe mit nur einem bisserl hin und her von Bayern hinten fast nur Stempelruinen aufweisen, die den Nachvollzug der Laufwege ungemein erschweren. Da haben deine Vorfahren aber viel akkurater gearbeitet, als die Meinigen! :-)

Danke fürs Zeigen und bitte gerne mehr, von mir aus jeden Tag.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 16.07.2022 18:58:45 Gelesen: 112690# 716 @  
@ bayern klassisch [#715]

Lieber Ralph,

ich wollte Dir eigentlich widersprechen und anmerken, dass Du Ursache und Wirkung verwechselst, nicht alle Irrläufer in Österreich weisen lesbare Stempel auf, aber ich zeige nur solche Belege mit nachvollziehbarem Laufweg, deshalb habe ich meine Sammlung nach einem solchen mit unleserlichen Stempeln durchsucht, aber Fehlanzeige - im Gegenteil, sogar unsere nördlichen Nachbarn schliessen sich hier an und stempeln lesbar:



ca 1851 9 KR Wien - Hermannstadt in Schlesien [1]

"An Seine Wohlgeboren Herrn Wilhelm Koch, Stud: med. in Hemrastadt, in Schlesien"

Vermerk rückseitig: "In Hermannstadt in Schlesien unbekannt."

Wo der Brief letztendlich gelandet ist, kann ich nicht sagen, es gibt einen (vermutlich preussischen) Distributionsstempel ohne Ortsangabe (Berlin?), der zeitlich letzte Stempel ist der Bahnstempel Breslau-Berlin.

Stempel:

WIEN | 2. MAI
EISENB:OLLMÜTZ | 3 | 5
ZUCKMANTEL | 3 | 5
ZUCKMANTEL | 8 | 5
FREYWALDAU | 8. | MAI.
FREYWALDAU | 9. | MAI.
Aus Oesterreich
NEISSE | 9 5 * ?
BRESLAU-MYSLOWITZ | II R | 9 5
BERLIN-BRESLAU | I R | 10 5
10 | N 1 | 5 (Distributionsstempel)



Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/He%C5%99manovice
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 19:25:37 Gelesen: 112678# 717 @  
@ bignell [#716]

Lieber Harald,

beim Anblick deiner sensationellen Briefe mal etwas zu verwechseln, ist kein Wunder. :-)

Vielleicht kann Michael als ausgewiesener Preussen-Kenner mehr zu deinem Brief sagen, aber auch so ist das schon der absolute Hingucker.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 17.07.2022 21:05:15 Gelesen: 112338# 718 @  
Liebe Freunde,

um zu illustrieren, dass nicht nur in Österreich schön gestempelt wurde, erlaube ich mir heute einen Blick über die Grenze:



1858 Schweiz aus Zürich an "Tit Hypothekar-Canzlei des Cantons Uri Altorf von H. Bodmer" Vermerk "Unfrankiert nicht angenommen.", taxiert 20 Rappen, retour Zürich nachfrankiert 5+15 Rappen und Taxe gestrichen und neuerlich nach Altdorf (Altorf ist die französische Schreibung) gesandt.

Stempel:

ZÜRICH | 23. | JULI 58 | 6 | NACHMITTAG
ALTORF | 24 | JULI | 58
ZÜRICH | 25. | JULI 58 | 5 | VORMITTAG
ZÜRICH | 26. | JULI 58 | 6 | NACHMITTAG
ALTORF | 27 | JULI | 58

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 17.07.2022 21:21:24 Gelesen: 112334# 719 @  
@ bignell [#718]

Lieber Harald,

wenn sich die Schweizer Kollegen damals bemüht haben, kamen sie fast an Österreich heran.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.07.2022 23:05:53 Gelesen: 111468# 720 @  
@ bayern klassisch [#719]

Liebe Freunde,

auch hier ein schöner Retourbrief, bei dem der Leitweg gut dokumentiert wurde:



1861 mit 2x5 Kreuzer frankiert von Opočno nach Neveklov, wurde der Brief von Pardubice nach Praha mit der Bahn transportiert und danach weiter über Benešov nach Neveklov speditiert, dann jedoch war es mit der Herrlichkeit zuende, und die Suche nach dem Empfänger blieb erfolglos, weshalb der Brief wieder zurückgeschickt wurde.

Stempel:

OPOCNO | 28 | 4
PARDUBITZ | 29 | 4 | Bahnhof
PRAG | 29 | 4 | 9.F.
BENESOV | 30 | 4
NEWEKLAU | 30 | 4
NEWEKLAU | 1 | 5
NEWEKLAU | 3 | 5
NEWEKLAU | 6 | 5
JOSEPHSTADT | 7 | MAI
PRAG | 7 | 5 | 8.F.
OPOCNO | 8 | 5



Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 23:16:20 Gelesen: 111417# 721 @  
@ bignell [#720]

Lieber Harald,

und wieder so ein kleines Juwel der k. u. k. Monarchie von dir - traumhaft.

Was mich ja immer wieder wundert - wieso wurden diese Briefe aufgehoben von ihren Absendern? Man hat ja damit keinen erreicht, die Info im Brief drinnen war am Ende nur für einen selber - normal schmeißt man so ein Stück doch weg (und ärgert sich über die verlorenen 10 Kreuzer doppelt).

Aber wie dem auch sei - freuen wir uns, dass es damals noch Charaktere gab, die nicht so wegwerferisch sind, wie ich es gewesen wäre.

Und bitte weiter machen - jeder Brief ist einzigartig!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 19.07.2022 12:51:44 Gelesen: 111267# 722 @  
@ bayern klassisch [#721]

Lieber Ralph,

wieso wurden diese Briefe aufgehoben von ihren Absendern? ... normal schmeißt man so ein Stück doch weg

Das mag durchaus stimmen bei Privatpersonen, aber wenn Firmenpost zurückkommt, wird man sie wohl im Akt abgelegt haben als Nachweis für allfällige spätere Reklamationen etc.

Ich bin sehr froh darüber, dass hier so penibel verfahren wurde, sonst wären viele Briefe statt bei mir bei Herrn Aktenvernichter.

Brief von 1861, frankiert 15 KR, von Sternberg [1] an "Gebrüder Heinzel in Heinzendorf" - ist das nicht entzückend?




Das Problem hierbei, Heinzendorf gibt es mehrfach, hier nur der Auszug aus der Liste [2] mit Orten in der heutigen Tschechischen Republik:

Hynčice (Heinzendorf b. Halbstadt), Gemeinde im Okres Náchod, Tschechien
Vítějeves (Heinzendorf b. Politschka), Gemeinde im Okres Svitavy, Tschechien
Henčov (Heinzendorf b. Iglau), Ortsteil von Jihlava, Okres Jihlava, Tschechien
Hynčice pod Sušinou (Heinzendorf unter der Dürren Koppe), Ortsteil von Staré Město pod Sněžníkem, Okres Šumperk, Tschechien
Hynčice nad Moravou (Heinzendorf an der March), Ortsteil von Hanušovice, Okres Šumperk, Tschechien
Hynčice u Krnova (Heinzendorf b. Olbersdorf), Ortsteil von Město Albrechtice, Okres Bruntál, Tschechien
Hynčice (Vražné) (Heinzendorf b. Odrau), Ortsteil von Vražné, Okres Nový Jičín, Tschechien
Horní Hynčina (Ober Heinzendorf), Ortsteil von Pohledy, Okres Svitavy, Tschechien
Hynčina (Unter Heinzendorf), Gemeinde im Okres Šumperk, Tschechien

Das konnte nicht gutgehen, und es wurde auch eine Rundreise daraus. Stempel:

STERNBERG | 9 | 9
HI/E??? | 10 | 9
NACHOD | 10 | 9
ALTSTADT | 13 | 9 | in MAEHREN [3]
GOLDENSTEIN | 15 | 9
ZWITTAU | 15 | B. 9 H.
BRÜSAU | 16 SEP
MÄHR.SCHÖNBERG | 18 | 9 (Zweitentwertung als Rücksendung auf der Marke)
EISENB. OLLMÜTZ | 19 | 9
?? | 19 SEP
BRAUNAU | 20 | SEP



Nach neun Tagen wollte der Postmeister von Schönberg die Tournee beenden und hat die Marke zweitentwertet, was normalerweise das Zeichen für die Retoursendung ist, letztendlich landete der Brief aber in der Region Braunau (und dort gibt es ein Heinzendorf, das heutige Hynčice), also muss vermutlich in Olmütz die Rücksendung gestoppt worden sein und ein weiterer - wohl letztendlich erfolgreicher - Versuch der Leitung über Braunau gestartet worden sein.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0ternberk
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Heinzendorf
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Star%C3%A9_M%C4%9Bsto_pod_Sn%C4%9B%C5%BEn%C3%ADkem
 
bayern klassisch Am: 19.07.2022 14:24:11 Gelesen: 111241# 723 @  
@ bignell [#722]

Lieber Heinz,

wieder ein Knaller von dir - herausragendes Stück, da geht man fast in die Knie, so toll ist der.

Natürlich ist es schön, dass diese Briefe erhalten wurden - aber es gibt sie auch privat (Behördenbriefe sind in Bayern die häufigsten, gefolgt von Anwaltsbriefen).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph (süchtig geworden durch dich) :-)
 
bignell Am: 19.07.2022 15:16:42 Gelesen: 111228# 724 @  
@ bayern klassisch [#723]

Lieber Ralph,

dieser Brief hat mir auch einiges aufzulösen gegeben, so schön wie auf vielen anderen sind die Stempelabschläge hier leider nicht.



Hier ist der Sternberg-Stempel klar abgeschlagen, aber der Retourstempel so zart, dass es einige Zeit gedauert hat, ihn zu entschlüsseln: MÄHR.SCHÖNBERG



Diesen Stempel konnte ich nicht identifizieren, scheint mit H zu beginnen und 5 Buchstaben zu haben.



Man muss die österreichischen Stempel gut kennen, um diesen identifizieren zu können: EISENB. OLLMÜTZ



Auch diesen konnte ich nicht identifizieren, in der Mitte scheint ein N zu stehen, aber mehr kann ich vom Ortsnamen nicht erkennen. Das Datum ist eindeutig, 19 SEP.



Am Ende könnte ein M stehen, aber mehr kann ich hier nicht erkennen.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 19.07.2022 15:38:02 Gelesen: 111219# 725 @  
@ bignell [#724]

Lieber Harald,

wenn du schon an Stempeln verzweifelst, brauche ich es erst gar nicht zu versuchen, aber vlt. kann einer hier im Forum helfen, das wäre toll.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 20.07.2022 16:28:07 Gelesen: 110965# 726 @  
Liebe Freunde,

das komplette Gegenteil findet sich hier:



1862 als Reco mit 5+5 Soldi frankiert (Recomarke als Verschlussmarke beim Öffnen zertrennt) von "Deputaz: Comunale Carrara San Stefano" aus Battaglia nach Padova gesendet, dort umgeleitet nach "Boncayette" (richtig: Roncajette, das B wurde offenbar später korrigiert) und rückgesendet (Vermerk "Ritorno") weist genau wieviele Transitstempel auf? Keinen einzigen.

Hübsch finde ich das Wasserzeichen des Briefpapiers, ein Segelschiff und beistehend "EXPRESS", mit Expresszustellung bringt man heute Segelschiffe nicht mehr in Zusammenhang.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 20.07.2022 18:00:21 Gelesen: 110950# 727 @  
@ bignell [#726]

Lieber Harald,

dieses Phänomen kenne ich auch - man dreht solche Briefe um und findet - nichts! Statt 2, 3 oder mehr Stempel zu erblicken, schaut man auf ein blankes Kuvert.

Ich hatte mal in der Bucht auf einen Superbrief 9 Kr. braun von Bayern nach Preussen geboten, der poste restante zu gestellen war und 3 mal nachgesandt wurde. Leider konnte der Anbieter nur die Frontseite zeigen und beschreiben, weil er im Urlaub weilte. Also hoch geboten und bekommen - für viel Geld, aber egal.

Als er ankam, war ich ganz nervös, weil ich unbedingt die Siegelseite sehen wollte und dort ein Stempelgewitter erwartete - und es ging mir wie dir - Roberto Blanco, nichts, nicht mal eine Kartierungsnummer, einen Vermerk über poste restante - nada.

Aber: Auch solche Stück gehören dazu und sind die eigentlichen Besonderheiten, weil das Gegenteil üblich war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 21.07.2022 14:19:08 Gelesen: 110682# 728 @  
@ bayern klassisch [#727]

Lieber Ralph,

"Stempelgewitter" - schöner Ausdruck. Ein solches ist das hier nicht, aber zumindest ein erfrischender Landregen, was auch zu erwarten ist wenn man einen Brief nach Spital [1] schickt, davon gibt es ja fünf in Österreich.



ca 1865 GA 5 KR von Triest an "Herrn Paul Perauer Spital a/ Pührn" und nach Besuch einiger Spitäler wieder retour

Vermerk "vulgo Peintner zu Weitersdorf" (ich liebe Vulgo-Namen)
Vermerk "vielleicht bei Spital am Semmering"
Vermerk "Post: Wildon"
Vermerk rückseitig "bei Spital in Kärnten unbekannt"
Vermerk rückseitig "Wild(on) unbekannt"

Stempel:

TRIEST | 12 | 3 *
(der zweite Stempel-Abschlag auf der Vorderseite ist nur der spiegelverkehrte Abdruck des Laibach-Stempel)
VILLACH | 14 | 3
LAIBACH | Stadt | 15 | 3
SPITAL | 15.MAR:
SPITAL | 17 | 3 | B.H.
SPITAL | 20 | 3 | AM PYHRN
LIEZEN | 21 | 3
BRUCK a/d M | 22 | 3 | B.H.
WILDON | 23 | 3
TRIEST| 3 | 4

Die beiden blauen Stempel unten auf der Rückseite haben keine postalische Relevanz, sehen mir nach Kinderpost aus.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Spital
 
bayern klassisch Am: 21.07.2022 16:48:45 Gelesen: 110653# 729 @  
@ bignell [#728]

Lieber Harald,

und wieder ein Brief zum Zungeschnalzen - ich hoffe, man hört das auch bis nach Wien. :-)

Der blaue linke Stempel könnte ein Eigentümerstempel sein, der rechte Blaue hat Pforzheim in der Mitte stehen - es könnte ein früher Briefmarkensammlervereinsstempel sein, das wurde manchmal in den 1920er ff. Jahren so gemacht, auch wenn ich nicht verstehe, wieso man einen Brief, der von hinten fast genau so gut aussieht, wie von vorn, mit solch einem schnöden Stempel "verziert", aber wenn in der Vereinssatzung § XY stand, dass in Auswahlheften des Vereins alle Briefe mit dem Vereinsstempel zu versehen sind, dann war das halt so. Auch eine Art der kleinen Postgeschichte (oder besser Sammlergeschichte?).

Trotz allem ein hinreißendes Stück, um das dich sicher jeder Österreich-Kenner beneidet.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 22.07.2022 14:59:39 Gelesen: 110322# 730 @  
@ bayern klassisch [#729]

Lieber Ralph,

auf solche "Sammlergeschichte" könnte ich gerne verzichten, hab schon zuviel gesehen was sogenannte "Sammler" mit Briefen angestellt haben.

Vor ein paar Monaten hat im Dorotheum Wien eine Auktion mit Kaiserbriefen stattgefunden, jeder Brief war (teilweise bin in die Schrift bzw. Vordruck hinein) beschnitten und auf Passepartout mit Permanentkleber aufgezogen, sodass Reste des Passepartout rückseitig klebten. Papier ist ein außergewöhnliches Medium, widerstandsfähig gegen die meisten Umwelteinflüsse ausser Hitze und Sammlern mit Schere und Klebstoff. :(

Aber genug der negativen Gedanken, hier ein schöner Retourbrief mit Leitung über Bodenbach, was Du ja so liebst (gut bei Briefen nach Dresden müsste man sich ziemlich anstrengen um an Bodenbach vorbeizukommen):



1867 mit 15 KR frankiert von Wien, "An Herrn Emil Sedlaczek Bergstudent an der Königl. sächs. Berg-Akademie zu Freiberg Bergstrasse Sachsen"
Vermerke "Retour", "retour Aufgeber", "parti" (abgereist)
Vermerk rückseitig "Abgereist nach Wien Stephansplatz No. 6 Hensel Bftgr (Briefträger)"

Stempel:

WIEN | 12 | 8 | 11-1 | FILIALE
PRIESTEWITZ | 13 | AUG. | 67
DRESDEN IV: | 13 VIII 67 * 6-7
DRESDEN IV: | 14 VIII 67 *
DRESDEN III. | 14 VIII 67 * 12-?
A? | 14 | VIII
BODENBACH | 14 | 8
9-11 Fr. | WIEN | 20 - VIII

Liebe Grüße aus dem Hochofen genannt Wien,
harald
 
bayern klassisch Am: 22.07.2022 15:08:32 Gelesen: 110318# 731 @  
@ bignell [#730]

Lieber Harald,

leider hast du Recht mit sammlerischen Banausen, aber ich denke, dass seit 30-40 Jahren dieser Wahnsinn ein Ende hat und heute keiner mehr Briefe verschandelt.

Ja, ich bin ein Fan der Leitungen über Bodenbach und habe in verschiedenen Medien Vorträge und Schriftenreihen über dieses wunderbare Sammelgebiet abgeliefert. Auch als Österreich-Sammler mit Transitvorlieben wäre das ein sehr, sehr dankbares Thema.

Du hast natürlich Recht - hinten hat der Briefträger pflichtgemäß hinterlassen, warum er den Brief nicht hatte zustellen können.

Auch wenn ich es vlt. nicht immer wieder schreiben sollte, aber ich schreibe es gerne: Jeder Retourbrief von dir ist für mich ein kleines Highlight in meiner philatelistischen Woche und so freue ich mich sehr auf eine "never ending story".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 23.07.2022 09:28:54 Gelesen: 110028# 732 @  
@ bayern klassisch [#731]

Lieber Ralph,

aber ich denke, dass seit 30-40 Jahren dieser Wahnsinn ein Ende hat und heute keiner mehr Briefe verschandelt

Wäre schön. Habe gerade von zwei Vorphilabriefen Reste weisser Klebeetiketten vorsichtig entfernt, solche Etiketten wie man sie in der Küche für die Beschriftung von Marmeladegläsern verwendet. Waren sicher nicht älter als zehn Jahre. Sie dienten dazu die beiden Teile der Rückseite zusammenzuhalten, was bei einem Faltbrief auch dadurch zu erreichen ist, wenn man sie ineinanderschiebt, aber dazu müsste man sich fünf Minuten mit dem Thema auseinandersetzen, und mit Klebeetiketten geht das halt schneller.

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Zitat Albert Einstein *1879 †1955)

Aber zurück zu netteren Themen. Diesmal ein Brief der nicht so weit gereist ist, sondern das - heutige - Stadtgebiet von Wien nicht verlassen hat:



1867 Ganzsache 5 KR mit Zusatzfrankatur für die Recommandation (vorschriftswidrig vorderseitig) 10 KR von Wieden an "Sr (Seiner) Wolgeboren Herrn k.k. Hauptmann in Pension Franz Petrovich derzeit in Hetzendorf"
Vermerk "Post restant Wien" (gestrichen), "retour".

Den Vermerk rückseitig kann ich nicht komplett entziffern: "Den ? übrigen wollen Sie dem Schreiber Ihrer Briefe Ihre genaue Adresse bekant geben Postamt Altmannsd(or)f ret 14/9 867" - obwohl der Absender Advokat "Dr. DOM. KOLBE" im Siegel klar erkennbar ist.

Stempel:

WIEDEN IN WIEN | 13 | 9 | RECOMMANDIRT
WIEN | 14 | 9 | SÜDBAHNHOF
WIEN | 14 | 9 | 4.E.
ALTMANNSDORF | 14 | 9
WIEDEN IN WIEN | 4 | 11 | 5.N.

Interessant zu sehen, dass der Retourbrief wirklich "poste restante" gehalten wurde.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 23.07.2022 11:18:54 Gelesen: 109994# 733 @  
@ bignell [#732]

Lieber Harald,

das ist ganz schrecklich, wenn man alte Briefe so verschandelt - da tut Aufklärung Not, aber wem sage ich das ?

Dein Traumbrief zeigt hinten den Vermerk:

Um Verzögerungen vorzubeugen wollen Sie dem Schreiber Ihrer Briefe Ihre genaue Adresse bekannt geben.

K. K. Postamt gez. Unterschrift.

Ich kenne rote Tinte siegelseitig nur von den Retour-Brief-Commissionen, was bedeutete, dass man den Brief dem Absender nicht hätte zustellen können (woher auch?) und ihn dann erst einmal ausfindig machen musste. Hierzu wäre eine Öffnung des Briefe nötig geworden mit anschließender amtlicher Neuversiegelung - war das hier auch so? Ich kann es leider nicht sicher sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 23.07.2022 11:44:11 Gelesen: 109986# 734 @  
@ bayern klassisch [#733]

Lieber Ralph,

vielen Dank für Deine Richtigstellung, so macht der Satz viel mehr Sinn.

Eine Öffnung zur Feststellung des Absenders war sicher nicht notwendig, das Siegel "KANZLEI DES HOF UND GERICHTS ADVOKATEN Dr. DOM. KOLBE" sagt alles.



Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 23.07.2022 11:58:04 Gelesen: 109981# 735 @  
@ bignell [#734]

Lieber Harald,

vielen Dank - je, jetzt sehe ich es auch und die Post damals sicher auch schon.

Aber ist es häufig, dass Retour-Briefe hinten mit roter Tinte Anweisungen für den Absender zeigen? Bei Bayern (und wohl etlichen anderen Altdeutschen Staaten) war rote Tinte hinten den Beamten der Retourbrief-Commissionen vorbehalten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 23.07.2022 12:50:51 Gelesen: 109971# 736 @  
@ bayern klassisch [#735]

Lieber Ralph,

so exakte Vorschriften sind nicht des Österreichers Art.



"...in auffallender Schrift ersichtlich zu machen..." - die Farbe etc wurde nicht vorgegeben [1]

Liebe Grüße,
harald

[1] https://play.google.com/books/reader?id=DwgIqbUE64gC&pg=GBS.PR1&hl=de
 
bignell Am: 23.07.2022 12:56:10 Gelesen: 109968# 737 @  
bayern klassisch Am: 23.07.2022 13:19:07 Gelesen: 109964# 738 @  
@ bignell [#737]

Lieber Harald,

vielen Dank für das Zeigen der "angezogenen Quellen".

Ist es nicht unglaublich, welche Mengen da schon 1853/54 vorkamen? Man stelle sich mal vor, man hätte auch nur 1% dieser Retourbriefe jeden Jahres ... da hätte man wohl für den Rest seines Lebens genug Recherchen zu machen.

Hochinteressant auch die vernichteten Briefe, also all diejenigen, aus deren äußerer und innerer Beschaffenheit kein Absender (und natürlich auch kein Empfänger) zu eruieren war - diese wurden üblicherweise verbrannt.

Stell dir mal vor, du hast Briefe aus allen Ecken und Enden des Kaiserreichs, die alle zigfach hin und hergeschickt worden waren, ohne ihren Absender und Empfänger zu erreichen. Dazu kommen noch die österr. Auslandsbriefe nach Europa, Asien, Afrika und Amerika, die dort nicht zustellbar waren und wieder zurück liefen - ich glaube, ich würde wahnsinnig werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 24.07.2022 14:19:38 Gelesen: 109625# 739 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief mit dem schönen BRÜX-Stempel [1] ging an "Herrn Adolph Fleck für Adresse, Herrn Aug. Speyer, Buchhandlung in Arolsen Fürstenthum Walde(c)k" [2]



Der gute Herr Fleck scheint aber in der Zwischenzeit seine Arbeitsstelle gewechselt zu haben, deshalb weitergeleitet an Buchhandlung Riemann in Coburg.

Stempel:

BRÜX | 16 | 7
AUSSIG | 16 | 7
COBURG | BAHNHOFS-POST-EXP. | 18 7 69 ? N
AUSG. | 18 | 7 | No. 2

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Tschechien)
[2] http://www.hoeckmann.de/geschichte/waldeck.htm
 
bignell Am: 30.07.2022 22:28:05 Gelesen: 107476# 740 @  
Liebe Freunde,

ca 1870 machte dieser Brief eine Rundreise:



Frankiert mit 5 Kreuzer und rückseitig 10 Kreuzer als Recogebühr wie meist bei der Öffnung zertrennt
Adresse: "An Herrn Andreas Fichter od(er). Feichter St: Michael Lungau"

Vermerk "vl.(vielleicht) Lenzbauer, ?litäten Besizer nicht St. Michael lezte Post"
Vermerk "retour St Lambrecht"
Vermerk rückseitig: "Nichtbehoben worden"

Leider hat der Brief eine Beschädigung beim ersten Vermerk, deshalb weiß ich nicht um welchen Besitzer es sich handelt, vielleicht "Realitäten Besitzer"?

Stempel:

ST:LAMBRECHT | 8 | 3
RECOM: 101
TAMSWEG | 10 | 3
ST:MICHAEL | 14 | 4 | IN LUNGAU
TAMSWEG | 15 | 4
MURAU | 16 | 4
ST:LAMBRECHT | 17 | 4

Danach zu schließen ist der Brief gut einen Monat in St. Michael zur Abholung bereitgelegen und wurde danach zurückgeschickt.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 01.08.2022 18:54:57 Gelesen: 107112# 741 @  
Liebe Freunde,

hier ein Beleg, den ich besonders wegen der Adresse so charmant finde:



1870 Ganzsache zu 5 Kreuzer, rückseitig 10 KR Recogebühr, von Wien an "Frau Justine Kraus geb. Spinner Drukereibesitzersgattin in Bernsfelden Würtemberg" Bernsfelden gestrichen und durch "Teubach Oberamt=Mergentheim" [1] ersetzt Vermerk (gestrichen) "Unbekannt in Bernsfelden Postbrf. ??" (den Namen kann ich nicht entziffern).

Vermerk (gestrichen) "retour Aufgeber"

Stempel:

MARIAHILF | 9 | 4 | 6-7A. | 70 | WIEN
RECOM: No 143
WÜRTT. | ? 3-1 | BAHN.POST. (möglicherweise gestrichen)
WÜRTT. | 11 IV 70 | BAHN.POST.
MERGENTHEIM | 11 | 4 | (2)
MARIAHILF | 14 | 4 | 1.E. | 70 | WIEN
NEUBAU in WIEN | 14 | 4 | 5.E.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Deubach_(Lauda-K%C3%B6nigshofen)
 
bayern klassisch Am: 01.08.2022 18:57:45 Gelesen: 107108# 742 @  
@ bignell [#740]

Lieber Harald,

wundervolles Stück und Realitäten - Besitzer müsste es heißen, diesen Terminus aus dieser Zeit findet man hier und da mal auf Briefen.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.08.2022 19:05:05 Gelesen: 107102# 743 @  
@ bignell [#741]

Lieber Harald,

wieder ein Brief nach meinem Geschmack - immer interessant, wie viel Mühe man sich damals noch gab, Briefe zuzustellen, für die man gar nichts kassierte.

Schickt man heute einen Brief an Herrn Klaus Müller, Bahnhofstr. 22A, aber Herr Müller wohnt in der Bahnhofstr. 22B, dann kommt er mit dem Vermerk retour: "Adressat unbekannt". Aber vlt. soll das auch so sein, wer weiß?

Da freuen wir Klassiker uns doch umso mehr an unseren wundervollen, alten Briefen, die zeigen, dass es auch anders geht bzw. ging.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 07.08.2022 14:47:58 Gelesen: 105871# 744 @  
Liebe Freunde,

auch hier eine rekommandierte Ganzsache von 1871 mit Zusatzfrankatur, die diesmal (eigentlich vorschriftswidrig) vorderseitig angebracht wurde:



Vermerk "Im Falle Adressat abgereist ist, bitte nachsenden"

Im Mariahilf-Stempel ist zwischen "No." und dem Datum Platz ausgespart, um die Reco-Nummer eintragen zu können, den Gefallen hat mir der Postbeamte allerdings nicht getan.

Stempel:

MARIAHILF WIEN | RECOMMANDIRT | No. 21.8.71 III E.
Römerbad | 22 | 8 | TÜFFER
EISENERZ | 23 | 8 | 71
BRUCK a/d MUR | 2? | 8 | 71
AUSSEE | 25 | 8

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 07.08.2022 16:35:45 Gelesen: 105840# 745 @  
@ bignell [#744]

Lieber Harald,

wieder so ein "Kuddel-Muddel-Brief". Es ist immer wieder erstaunlich, dass solche Stücke erhalten blieben und man sie damals nicht entsorgte.

Auch wenn ihr Gesicht gebraucht aussieht, hätten sie in Luxusqualität viel weniger Attraktivität, weil künstlich frisch zu wirken kein Idealzustand eines Briefes ist, der 160 Jahre alt ist.

Danke fürs Zeigen deiner Rosinen und bitte gerne mehr davon.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 07.08.2022 23:22:48 Gelesen: 105767# 746 @  
@ bayern klassisch [#745]

gerne mehr davon

Lieber Ralph,

auch mein Fundus geht einmal zu Ende - aber nicht heute. ;)

Deshalb hier ein hübscher Retourbrief von Gorizia [1] an "Herrn Adalbert Nussbaum Fucine [2] bei Heidenschaft", wenn auch ohne Retour-Vermerk, aber der zweite Stempel von Görz bestätigt die Rücksendung:



Eine schöne Rundreise durch das "Küstenland" [3]

Stempel:

GÖRZ | 1 | 12 | 8.E. | 72
KARLOVAC-KARLSTADT | 2 | 12 | 11.M. | 1872
FUZINE | 4 | 12
LOQUE | 5 | 12
FIUME | 6 | 12 | 72 | A.M.
FIUME | 8 | 12 | 72 | A.M.
FIUME | 10 | 12 | 72 | A.M.
HAIDENSCHAFT | 11 | 12
GÖRZ | 14 | 12 | 6.E. | 72



Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gorizia
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C5%BEine
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichisches_K%C3%BCstenland
 
bayern klassisch Am: 07.08.2022 23:30:05 Gelesen: 105764# 747 @  
@ bignell [#746]

Lieber Harald,

ich würde dir und mir wünschen, dass dieser Thread nie enden möge.

9 Stempel siegelseitig - wow, das ist schon "mega", wie man heute sagt.

Wenn es mir gesundheitlich besser ginge, könnten wir uns hier abwechseln - du einer mit Österreich, ich einen mit Bayern, aber leider ist es nicht so.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 07.08.2022 23:55:11 Gelesen: 105756# 748 @  
@ bayern klassisch [#747]

Lieber Ralph,

das lese ich nicht gerne, ich hoffe es ist nichts ernstes.

Gute Besserung,
harald
 
bayern klassisch Am: 07.08.2022 23:56:35 Gelesen: 105753# 749 @  
@ bignell [#748]

Lieber Harald,

ich lebe noch - danke dir!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 10.08.2022 20:31:03 Gelesen: 104988# 750 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich ein Streifband, das ich gerade durch seine Einfachheit besonders bezaubernd finde:



Am 2.4.1873 von Triest nach Reggio nell’Emilia gesandt, dort nicht abgeholt (Stempel "Non dimandata", etwa "nicht verlangt") und deshalb zurückgesandt, rückseitig Durchgangsstempel von Venedig vom 1. Maggio (Mai), dürfte also etwa vier Wochen zur Abholung bereitgelegen haben.

Diese Streifbänder wurden ab 1.10.1872 zum Preis von 11 Kreuzer (incl. Herstellkostenzuschlag) für 5 Stück (oder 10 Bögen zu je 6 Stück um 1 fl 32 kr) ausgegeben und waren bis 1884 gültig. Auslandsverwendungen sind seltener, aber immer wieder mal zu haben.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 10.08.2022 20:42:26 Gelesen: 104983# 751 @  
@ bignell [#750]

Lieber Harald,

finde ich auch sehr hübsch! Wäre es möglich, dass der Empfänger seine Post liegen lassen wollte (Postfach z. B.) und die Anweisung hinterlassen hatte, die Post, die er nicht abholen konnte oder wollte, zurück zu schicken?

Normalerweise hätte ja damals die Post nicht 4 Wochen lang liegen lassen - dann hätten sie anbauen müssen, vermute ich mal.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 10.08.2022 20:54:01 Gelesen: 104980# 752 @  
@ bayern klassisch [#751]

Lieber Ralph,

irgendsoetwas wird es wohl gewesen sein. Es gibt rückseitig einen für mich unleserlichen Vermerk, ohne ausreichende Kenntnis der italienischen Sprache wohl nicht zu entziffern.



Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 10.08.2022 20:55:45 Gelesen: 104978# 753 @  
@ bignell [#752]

Lieber Harald,

ich kann nur "Maggio" = Mai lesen und am 1.5. wurde er ja wieder retourniert. Vlt. kann uns ein Italiener hier helfen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 14.08.2022 23:30:19 Gelesen: 104060# 754 @  
Liebe Freunde,

es muss nicht immer Österreich sein, auch die Deutschen verstanden es meist lesbar zu stempeln:



1861 Thurn und Taxis 3 Sgr Bremen - Hirschberg

Stempel:

BREMEN TH&TX. | 14 | 11 | 1861 | 5-6N
APOLDA | 15 | 11 | ?
SCHLEIZ | 16 | 11 | ?
HIRSCHBERG | bei SCHLEIZ | 16 | 11 | 1861
SCHLEIZ | 18 | 11 | 1-3N
SCHLEIZ | 18 | 11 | 3-4
EISENACH | 18 | 11 | 1861 | ?
CASSEL | 19 | 11 | 1861
GROSSALLMERODE | 19 | 11 | 1861

Befund unter [1]

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/7499
 
bayern klassisch Am: 15.08.2022 11:55:15 Gelesen: 103927# 755 @  
Lieber Harald,

mit solchen Pretiosen kann ich natürlich nicht mithalten, aber vlt. ist eine Drucksachenschleife aus Kairo von Pilzech vom dortigen Shephards Hotel an Herrn H. Sachs, kgl. Post - Offizial a. D. in Augsburg interessant, die am 4.8.1894 dort ankam, aber nicht zugestellt werden konnte, weil man folgendes wußte: "Adressat befindet sich z. Zt. in Lindau, Wiedemann, Briefträger".

Daher sandte man sie, nachdem man die Adresse korrigiert hatte "verte" = siehe hinten, nach Lindau im Bodensee, wo sie am Folgetag ankam.



Sind schon Streifbänder aus Ägypten nach Bayern alles andere, als häufig, so sind Weitergeleitete noch deutlich seltener und an einen ehemaligen Postler sicher nicht schlechter. Leider kann ich den Aufgabe-/Entwertungsstempel mangels Sprach- und Schriftkenntnissen nicht interpretieren und wäre da für Hilfe dankbar.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 15.08.2022 13:31:55 Gelesen: 103907# 756 @  
@ bayern klassisch [#755]

Lieber Ralph,

Du kannst offenbar mithalten. :) Sehr schöne Schleife, Weiterleitung, was will man mehr.

Der Stempel trägt oben die Inschrift "CAIRO | POST OFFICE | (SH)EPHEARDS HOTEL", den arabischen Teil kann ich nicht lesen.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 15.08.2022 13:45:58 Gelesen: 103902# 757 @  
@ bignell [#756]

Lieber Harald,

vielen Dank - na ja, mithalten - da bist du mir schon voraus, weil diese "moderneren" Stücke halt häufiger sind, als die aus den 1850er und 1860er Jahren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 19.08.2022 19:36:43 Gelesen: 103007# 758 @  
Liebe Freunde,



diese 5 Kreuzer-Ganzsache (rückseitig 10 Kreuzer Zusatzfrankatur für die Recommandation) vom 30.7.1874 nahm auf ihrem Weg von Děčín / Tetschen [1] über Bodenbach (heute Stadtteil von Děčín) nach Lnáře / Schlüsselburg [2] einen kleinen Umweg über Schlüsselburg / Westfalen, eigentlich schade dass nicht auch noch Шлиссельбург [4] bei Sankt Petersburg mitgenommen wurde.



Rückseitig Vermerk "In Schlüsselburg in Westfahlen unbekannt, Hilker, Briefträger"

Am 5.8. erreichte sie dann Nepomuk [5] und am 6.8. Lnáře.

Man beachte auch die beiden roten Nadelpunkte, diese entstanden wenn die Nadeln auf denen das Papier eingespannt war, beim Druck die Wertzeichen-Farbe abbekamen. Nicht selten, aber hübsch.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/D%C4%9B%C4%8D%C3%ADn
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Ln%C3%A1%C5%99e
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselburg_(Petershagen)
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselburg
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Nepomuk_(Stadt)
 
bayern klassisch Am: 19.08.2022 19:56:06 Gelesen: 103001# 759 @  
@ bignell [#758]

Lieber Harald,

wieder ein vortrefflicher Brief von dir.

Das war halt die Krux ab 1868, als alle Briefe unabhängig von der Entfernung nur noch 5 Nkr. kosteten und die Aufgabeposten anhand der Höhe der Frankatur nicht mehr ahnen konnten, wohin die Briefe tatsächlich gehörten. Zu DÖPV-Zeiten hätte man hier 15 Nkr. für einen Brief nach Preussen frankiert, oder halt entsprechend weniger für innerösterreichische Briefe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 21.08.2022 15:03:45 Gelesen: 102600# 760 @  
@ bayern klassisch [#759]

Lieber Ralph,

um beim Thema Tetschen/Bodenbach zu bleiben, lege ich hier noch die Hülle einer Drucksache nach:



Portogerecht mit 2 Kreuzer frankiert von Eger nach Ulgersdorf bei Tetschen [1]. Der Vermerk "8 9 1/2 #34" unten links ist nicht postalischer Natur, sondern stammt von einem Sammler (9 1/2 ist die Zähnung, #34 wohl eine Katalognummer, aber nicht ANK, da wäre es Nummer 35) natürlich mit rotem Kuli, damit die Erkenntnis auch für die Nachwelt erhalten bleibt.

Stempel:

EGER | 20 | 3 | 4.N | 75 | STADT
OBERKREIBITZ-SCHÖNFELD | 22 | 3 | 75
TETSCHEN | 22 | 3 | 3.N | 75
BODENBACH | 22 | 3 | 3-N | 75 | PODMOKLY
BODENBACH | 22 | 3 | 8-A | 75 | PODMOKLY
PRAG | 23 | 3 | 5.N. | 75
BENSEN | 24 | 3
TETSCHEN | 24 | 3 | 8.A | 75
BODENBACH | 24 | 3 | 8-A | 75 | PODMOKLY
BODENBACH | 24 | 3 | 9-A | 75 | PODMOKLY

Aber warum ist das Stück in einem solchen Zustand, in den Falten fast gebrochen? Das zeigt die Rückseite:



Zwei weitere Empfangsvermerke, also wurde das Blatt wiederverwendet, der zweite von 1894, also fast 20 Jahre später.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Franti%C5%A1kov_nad_Plou%C4%8Dnic%C3%AD
 
bayern klassisch Am: 21.08.2022 15:56:38 Gelesen: 102590# 761 @  
@ bignell [#760]

Lieber Harald,

ein tolles Stück in mehrfacher Hinsicht - m. E. sind solche Drucksachen viel seltener, als Briefe. Und 20 Jahre später verwendet - ja, wer hätte das gedacht? Da war viel los für nur 2 Neukreuzer damals. :-)

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 02.09.2022 18:11:04 Gelesen: 99793# 762 @  
Liebe Freunde,

diese schöne Briefhülle verdanke ich einem lieben Forumskollegen, ich nenne den Beleg "den Brief den keiner haben wollte":


Von Berlin nach Prag gesandt und retourniert, hat es dort vier Zustellversuche benötigt, bis sich jemand dazu herabgelassen hat den Brief entgegenzunehmen.

Stempel:
BERLIN | 26 | 2 | 4-5
PRAG | 27 | 2 | 8.E.
AUSGABE | 1 3 | 12-1
AUSGABE | 1 3 | 4-5
1 / 3 | 6-7Nm
1 / 3 | 7-8Nm

Der Prager Stempel war recht lange in Gebrauch. Kann man anhand der Berliner Stempel eingrenzen, wann der Brief gelaufen sein dürfte?

Vielen Dank,
harald
 
bayern klassisch Am: 02.09.2022 18:51:28 Gelesen: 99778# 763 @  
@ bignell [#762]

Lieber Harald,

ein Brief im Postverein (daher auch die 4 Silbergroschen Taxe in blau, also über 20 Meilen, unter 1 Loth).

Oben lese ich: "Dem Franz Seidel, Drexler am Obstmarkt nicht gehörig".

Höchst interessant ist der Vermerk des Absenders links unten vorn: "Abs. Riedel Mitglied des Preuß. Abg. Hauses". Das war A. F. Riedel bis 1855, daher dürfte der Brief aus 1851-1855 stammen - vorher kein DÖPV, danach hatte er den Titel nicht mehr und den Prager Stempel kenne ich von 1851-55 ebenso.

Absender sollte Adolph Friedrich Riedel sein:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Adolph_Friedrich_Riedel

Schön auch mit Rötel: "Namen gerufen". Das passierte, wenn man nicht wußte, zu wem der Brief sollte. Wenn alle Stadtbriefträger im Postlokal anwesend waren, rief man den Gesuchten aus und hoffte, dass ein Briefträger Informationen zu dessen Adresse hatte. Hier war das nicht der Fall und einen "ausgerufenen Brief" zu finden dürfte äußerst schwierig sein. Ich habe keinen von Bayern.

Glückwunsch zu dieser Rosine, auch wenn die Optik entfernt von Luxus ist, aber 4 Zustellversuche in Berlin, eine versuchte Portobefreiung als Parlamentarier und eine Retoure findet man nicht jeden Tag, nicht mal als fortgeschrittener Österreich-Sammler.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 02.09.2022 19:02:07 Gelesen: 99774# 764 @  
@ bayern klassisch [#763]

Lieber Ralph,

vielen Dank nicht nur für die Vermittlung, sondern auch für die Informationen, die ich unmöglich selbst hätte rausfinden können. Hab ich gleich in meine Doku reinkopiert.

Der Prager Stempel ist von 1850 bis in die 1860er bekannt, das passt in jedem Fall.

Den Platz "Obstmarkt" [1] in Prag kenne ich sogar, der ist echt schön, vor allem am Abend, den Markt selbst gibt es ja leider nicht mehr.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.prague.eu/de/objekt/orte/1716/obstmarkt-ovocny-trh
 
bayern klassisch Am: 02.09.2022 19:10:28 Gelesen: 99771# 765 @  
@ bignell [#764]

Lieber Harald,

der passt in deine Sammlung wie die Faust aufs Auge, daher ist er sicher gerne bei dir. :-)

Toll auch, wenn du sogar die Lokalität kennst, wo man vor 170 Jahren versuchte, ihn zuzustellen. Wow, mit solch feinem Hintergrund kann ich nicht dienen. Das finde ich super, ist aber auch superselten.

Liebe Grüsse und schönes Wochenende,
Ralph
 
bignell Am: 28.09.2022 19:52:11 Gelesen: 92954# 766 @  
Liebe Freunde,

an manchen Stücken kann ich einfach nicht vorbei, auch wenn sie nicht wirklich zu meinen Sammelgebieten gehören, aber diese Postkarte musste einfach sein:



1877 von Darmstadt nach Koblenz geschickt, nur mit Ausgabestempel entwertet, und mit Vermerk "Angefügtes Muster unzulässig" zurückgesandt. Doch wie sah bloss dieses Muster aus, das eine Zustellung der Postkarte so vollends verunmöglichte?



Ich glaube noch heute die gequälte Beamtenseele schreien zu hören, die damals diese eklatante Verletzung der Bestimmungen noch in letzter Sekunde zu verhindern suchte. Die Welt wäre heute nicht mehr dieselbe.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 30.09.2022 22:05:14 Gelesen: 92543# 767 @  
Liebe Freunde,

aus derselben Auktion eines deutschen Auktionshauses stammt folgender Beleg, nicht gerade billig, but you can't put a price tag on joy.



Preußische Ganzsache zu 3 Silbergroschen von Strehlen nach Marienbad und über Coburg wieder retour

Adresse:
S(eine)r Hochgeborn
dem königl. Haupt: Land??
Maior v.d. Ritter p: p:
Herrn Grafen von Haeseler
Marienbad
im Roemer.
in Boehmen.

Stempel:
STREHLEN | 18 8 * 12 - 1
MARIENBAD | 20 | 8
EGER | 21 | 8
GÖRLITZ | 22 8 * 4 - 5
BAHNHOF : COBURG | 24 | 8 | 4-8N
AUSG. | 31 | 8 | N 1

Diverse Taxvermerke: 9, 9x, 9/12, 3, 9/9x

Vermerk "Coburg" (gestrichen)
Vermerk "in Koburg bei Breslau in Schlesien" (Koburg gestrichen)
Vermerk "Nicht in Coburg"
Vermerk "Retour"
Vermerk rückseitig "Nicht zu ermitteln"

Kann man über die Stempel den Zeitraum eingrenzen? Die österreichischen Stempel waren zu lange in Verwendung um hier hilfreich zu sein.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 13.10.2022 23:16:40 Gelesen: 88869# 768 @  
Liebe Freunde,

dieselbe Ganzsache nochmal, diesmal 1863 von Silkow nach Cüstrin weitergeleitet Berlin:



"An den Militair-Apotheker Herrn L. Junius Wohlgeboren in Cüstrin Sonst zu erfragen in der dortigen Hofapotheke."

Vermerk "22/11 nach Berlin alte Jacobstr. 116."

Diverse Vermerke rückseitig:

"Adressat befindet sich in Berlin. Alte Jacobstraße No 116."
"?Werdersche? Rosenstr. 21 abgemeldet laut Pol(i)z(ei)."
"Absender: J. Fromholz Länd. theol. So?? bei Silkow per Stolz in Pommern."
"Nicht zu ermitteln"

Stempel:

SILKOW | 19 11 * 8-9
AUSG. | 21 | 11 | No 4
23 / 11 | 7-9V
23 / 11 | 11-12V
23 / 11 | 2-3Nm
23 / 11 | 4-5Nm
in Berlin | unbestellbar
AUSG. | 27 | N 2 | 11

Attest Bringmann unter [1].

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/12535
 
bignell Am: 20.10.2022 21:26:43 Gelesen: 86482# 769 @  
@ bignell [#768]

Liebe Freunde,

wieder einmal hat mir ein Forumskollege einige Belege zukommen lassen, darunter dieser:



Ich nehme an hier handelt es sich um einen kirchlichen Rundbrief, aufgrund fehlender Lateinkenntnisse kann ich aber nichts herauslesen.

Die Signatur rechts oben ist von Ing. Müller, der das bekannte Stempelhandbuch verfasst hat.

Stempel
BOHORODCZANY | 5 DECB
BUCZACZ | 12 DEC: (dreifach abgeschlagen, warum auch immer)

Geschrieben in Leopoli [1] 17 9bris 848 (17.11.1848), innen findet man folgende Empfangs-/Weiterleitungsvermerke:

Tysmienica [2] 4 9bis (wohl 24.11.1848)
Jezupol [3] 25 Novembris 848 (25.11.1848)
Bohorodczany [4] 28 9bris (28.11.1848)
Potok [5] 10 10b (10.12.1848)

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lwiw
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Tysmenyzja
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Jesupil
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Bohorodtschany
[5] Potik, vermutlich der heutige Stadtteil von Iwano-Frankiwsk
 
bayern klassisch Am: 20.10.2022 22:56:34 Gelesen: 86461# 770 @  
@ bignell [#766]

Lieber Harald,

da zeigst du wohl 50 % des Weltbestandes im Deutschen Reich - eine wundervolle Karte mit Mustern, das ist die eierlegende Wollmilchsau (leider eben erst entdeckt).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.10.2022 23:01:04 Gelesen: 86460# 771 @  
@ bignell [#769]

Lieber Harald,

ein Traumstück - oben links lese ich "cursoria", also Rundläufe, damit dürfte das gewollt sein, was man heute "Reihebrief" nennt - die Oberbehörde A schrieb einen Brief an die Unterbehörden B, C und D. Diese mussten den Erhalt quittieren und schickten es weiter und wenn alle alles vollzogen hatten, lief es wieder an die Oberbehörde A zurück und wurde abgelegt.

Ich gehe davon aus, dass die Stempel der kleinen Ortschaften keine Massenware darstellen und wenn Müller den Brief adelte, wundert mich das gar nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 21.10.2022 23:36:34 Gelesen: 86172# 772 @  
@ bayern klassisch [#770]

Lieber Ralph,

bin ganz Deiner Meinung, eine Karte mit zwei Mustern, hätte nie gedacht so etwas mal zu sehen, aber warum auch nicht? Wäre es durchgegangen hätte man sich etwas erspart.

Der nächste Beleg hat ziemlich viel Zeit verschlungen, da die Schrift ... naja ich nenne es mal gewöhnungsbedürftig ist.



Z.2219 I kk. Kreisgericht Wels (hübsches blaues Siegel rückseitig, leider zerrissen)
An Frau Theresia Leibolt geb: Ruderer Wildemanngaße Nr 7 Wien
Taxe 5x
Vermerk unten: Retour: Wels

Der Text innen ist für mich nicht zu entziffern, nur Bruchstücke:

2328. Zum Elis. ... per Post ... Wieden Margarethenstraße No 7. Stiege 2 im 3. Stock Thüre 32 bey Madame Ratysk?? in ?? zuzustellen
??? 19.Xember 1868 (=19.12.1868)


Vermerk links: Wildemanngasse [1] N 7 nach Angabe ist die Adressatin auf der Wieden Margarethenstrasse N 7 in Bazar im Driten Stock
Vermerk rechts: Margarethenstrasse N. 7 eine ??gar nicht zu erfragen

Stempel:
WELS | 13 | 12 | 68
RECOMANDIRT | N 287
MARGARETHEN | 14 | 12 | 2.E | 68 | WIEN
WIEDEN IN WIEN | 15 | 12 | 1.E | 68
WELS | ? | 12 | 3-6 | Früh | 68

Liebe Grüße,
harald

[1] Wilde-Mann-Gasse (18., auch Wildemanngasse), um 1864/1871 benannt nach dem Wirtshaus "Zum wilden Mann" (18., Währinger Straße 65), seit 1894 Hans-Sachs-Gasse
 
bayern klassisch Am: 21.10.2022 23:42:09 Gelesen: 86169# 773 @  
@ bignell [#772]

Lieber Harald,

beim letzten Scan hat man "im Patzar nicht zu erfragen" statt Bazar geschrieben. Ein Basar in Wien? Geleitet von osmanischen Kriegsgefangenen aus vergangener Zeit?

Ja, nicht leicht zu lesen, aber ich liebe diese farbige Etiketten und hin und her ist ja genau dein Ding. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 21.10.2022 23:59:22 Gelesen: 86163# 774 @  
@ bayern klassisch [#773]

Lieber Ralph,

"Patzar" da wär ich nie drauf gekommen, macht aber Sinn.

Wien hat bei den Türkenbelagerungen einiges von den Osmanen übernommen, warum nicht auch die Idee der Basare? Der Legende nach soll sogar unser heiliges Frühstückskipferl [1] daher stammen.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kipferl
 
bayern klassisch Am: 22.10.2022 00:05:03 Gelesen: 86160# 775 @  
@ bignell [#774]

Lieber Harald,

war auch nicht ganz ernst gemeint von mir - im richtigen Leben befruchtet jeder jeden und wenn es schmeckt, ist doch alles gut (bei meinem Bauchumfang wäre jedoch etwas Zurückhaltung angeraten).

Liebe Grüsse und schönes Wochenende,
Ralph
 
bignell Am: 22.10.2022 15:57:46 Gelesen: 85990# 776 @  
Liebe Freunde,

folgender Brief ging 1868 von Pinkafeld nach Berlin, umgeleitet nach Questenberg bei Rossla:



Sehr hübsch dabei die verzähnte Marke, bei der ein guter Teil der Nachbarmarke sichtbar ist, es wundert mich direkt dass da noch niemand versucht hat mit einem scharfen Messer und etwas Stempelnachmalung eine "Abart unten ungezähnt" zu basteln.

Stempel:

PINKAFELD | 10 | 7 | 68
KANDRZIN | ODERBERG | 11 7 * IRetour
AUSG. | 10 | 7 | No ?
II | 12 7 | 7-9 Vm
II | 13 7 | 12-1 Vm
I | 13/7 | 4-5 Nm
V.
AUSG. | 15 | 7 | No 3

Wenn die schwarzen Ausgabe-Stempel aus Berlin stammen und die blauen aus Questenberg, stammt der "V."-Stempel auch aus Questenberg (selber Blauton) und wofür steht das "V."?

Danke,
harald
 
bayern klassisch Am: 22.10.2022 16:10:11 Gelesen: 85986# 777 @  
@ bignell [#776]

Lieber Harald,

beeindruckend in jeder Hinsicht.

"V" steht für "Verzögert", also nicht die reguläre Zustellung. Ich kenne diese V-Stempel von meinen zahlreichen Bayernbriefen nach Preussen gar nicht - Glückwunsch, noch dazu in blau.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 22.10.2022 18:15:43 Gelesen: 85949# 778 @  
@ bayern klassisch [#777]

Lieber Ralph,

auf "Verzögert" wäre ich nicht gekommen, spannend dass es dafür einen eigenen Stempel gibt, obwohl eh alles brav durch Ausgabestempel dokumentiert ist - das hat es alles bei uns in Österreich nicht gegeben, da sieht man vielleicht mal Ankunftsstempel auf Recobriefen, kaum mal auf nicht-rekommandierten Briefen, aber das wars. Distributionsstempel hat es in manchen Städten von Lombardei & Venetien gegeben, in den anderen Teilen der Monarchie kaum.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 26.10.2022 12:55:26 Gelesen: 84781# 779 @  
Liebe Freunde,

Zeitungsschleifen mit Retour-Vermerk gibt es von der Ausgabe 1867 nicht gerade in Unmengen, deshalb ist es immer schön eine solche zu bekommen (Danke, Ralph).



Zeitungsschleife zu 2 Kreuzer von Wien 9.12.1881 an das Postamt von Boží Dar [1], lt Wikipedia "die höchstgelegene Stadt Tschechiens und Mitteleuropas", in direkter Nachbarschaft zu Oberwiesenthal.

Vermerke "retour" und "nicht angenommen", leider ohne Begründung.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bo%C5%BE%C3%AD_Dar
 
bayern klassisch Am: 26.10.2022 13:26:07 Gelesen: 84771# 780 @  
@ bignell [#779]

Lieber Harald,

eine Schleife (für eine Drucksache) eines privaten Absenders an ein Postamt habe ich noch nie gesehen. Dann noch ohne Angabe von Gründen retour geschickt - ja, Massenware ist anders.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.11.2022 19:04:30 Gelesen: 80240# 781 @  
Liebe Freunde,

es kennt wohl jeder das Problem, dass manche Stücke in zwei Sammlungen passen, und so bin ich über zwei Briefe in meiner Sammlung "Adelspost" gestossen, die auch hier reinpassen. Nun der erste:



Adresse: Monsieur Le Baron de Jeszenák P. Capitaine au 10en Rgt des Hussards a Stockerau

Es handelt sich hierbei um Baron Johann (V) Jeszenák, Sohn von Johann (IV) Jeszenák [1]. Über dessen Vater schreibt Wikipedia: "Baron Johann Jeszenák wird bis in die Gegenwart hinein von der ungarischen Nation hoch verehrt. Er gilt als einer der Märtyrer des Ungarischen Freiheitskampfes 1848/1849."

Stockerau gestrichen, zweimal Neudorf gestrichen, Mödling gestrichen, weiterer Vermerk für mich nicht entzifferbar

Rückseitig Lacksiegel mit Inschrift S.M.

PRZELAUCZ | 9 | 7
WIEN | 10 | 7 | 6 A.
BAHNHOF | 10 | 7 | STOKERAU
MÖDLING | 11 | 7
W:NEUDORF | 11 | 7
LAXENBURG | 12 | 7

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jeszen%C3%A1k
 
bayern klassisch Am: 13.11.2022 19:07:44 Gelesen: 80238# 782 @  
@ bignell [#781]

Lieber Harald,

wie immer ein wunderbares Stück mit großer Sophy.

"oder Neunkirchen in Österreich" lese ich da.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.11.2022 19:22:03 Gelesen: 80234# 783 @  
@ bayern klassisch [#782]

Lieber Ralph,

vielen Dank, kannst Du auch noch das Wort zwischen Neudorf und Stockerau entziffern? Liest sich für mich wie Stefau, aber das macht keinen Sinn.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 13.11.2022 19:34:23 Gelesen: 80230# 784 @  
@ bignell [#783]

Lieber Harald,

ich lese Achau [1].

Gemeinsam knacken wir sie alle ! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Achau
 
bignell Am: 13.11.2022 19:37:06 Gelesen: 80227# 785 @  
@ bayern klassisch [#784]

Lieber Ralph,

super, dann ist alles geklärt.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 17.11.2022 19:59:00 Gelesen: 79793# 786 @  
Liebe Freunde,

hier nun das erwähnte zweite Stück:



1854, 9 KR Triest an Franz Emil Lorenz Graf Wimpffen [1]

Sr. Hochgeboren dem Herrn Emil Grafen von Wimpffen k.k. Rittmeister des CurassierRegiments Sachsen, kommandirt beim 11. Tüffer ??? Burgs zu Sanndy (gemeint ist wohl Sand [2]) bei ?? in Ungarn.

Pesth. gestrichen, Mirkolcz gestrichen, Nagy Barod

Somit hat auch dieser Brief gehörig Meter gemacht.



TRIESTE | 16 | 5
?ITZ? | ? | 5
PESTH | 18 | 5
CASCHAU | 21. MAI.
TORNA | 22 | 5
CASCHAU | 29. MAI.
TORNA | 31 | 5
CASCHAU | 3. JUN.
MISKOLCZ | 4 | 6
PESTH | 6 | 6
GROSSWARDEIN | 6 | 6
NAGY BAROD | 8 | 6
KLAUSENBURG | 14 | 6

Kennt irgendjemand den ?ITZ?-Stempel?

Danke, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Emil_Lorenz_Wimpffen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Sand_(Ungarn)
 
Shinokuma Am: 17.11.2022 21:00:27 Gelesen: 79781# 787 @  
Liebe Freunde zurück- und nachgeschickter Briefe!

Auf nachstehenden Adelsbrief trifft gleich beides zu:



Abgeschickt wurde er von Freiin von der Goltz aus der Villa Heimfried in Falkenstein im Taunus, die immerhin ihren rückseitig angebrachten Absenderstempel mit der damals neuen 4-stelligen PLZ 4249 korrigierte.

Der vordersetige Poststempel hingegen ist noch ein altes Exemplar, bei dem lediglich die PGLZ aptiert wurde.

Falkenstein war damals noch eine eigenständige Gemeinde. Daher heißt es im Stempel vom 25.10.1962 "über Königstein (Taunus)". Die Eingemeindung fand erst zum 1.8.1972 statt.

Empfängerin war Gräfin von Bylandt, die sich womöglich auf den Spuren des letzten Deutschen Kaisers in dessen Exilort Doorn in den Niederlanden befand. Offensichtlich war ihr Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer. Denn der Brief kam zwar schon nach einem Tag in Doorn an - wie der rückseitige Stempel vom 26.10.62 beweist -, musste ihr dann aber ins Hotel Excelsior nach Velden am Wörthersee in Österreich nachgeschickt werden.

Das geschah laut rückseitigem Abgangsstempel aus Wolfheze im Gelderland am 29.10.62. Der Ankunftstempel aus Velden datiert am 31.10.62. Leider war auch das zu spät, da Frau Gräfin laut ebenfalls rückseitigem, handschriftlichen Vermerk schon wieder abgereist war, sodass nunmehr die vorderseitige Adresse durchgestrichen wurde und mit dem Hinweis "retour" versehen wurde. Ein entsprechender Stempel war auf dem Postamt in dem kleinen Örtchen Velden damals wohl nicht zur Hand. Wann der Brief letztendlich die Absenderin wieder erreichte, ist auf dem Umschlag jedenfalls nicht dokumentiert.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Seku Am: 09.01.2023 09:45:37 Gelesen: 64303# 788 @  
Egregio Signore (Sehr geehrter Herr) schrieb ein Italiener auf einem Brief über die korrekte Anschrift. Und schon war der Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln.



Der Brief am 17. Oktober abgesandt, ging zurück und kam dieser Tage dort an. Soeben habe ich meinen Zusteller angesprochen und die Kopie gezeigt. Für ihn ist das auch ein Rätsel. Außerdem habe ich mal bei der Deutschen Post nachgefragt, was Sache ist. Bin auf die Antwort sehr gespannt !

Habt alle einen schönen Wochenanfang

Günther
 
Seku Am: 14.01.2023 07:35:36 Gelesen: 63685# 789 @  
@ [#788]

Das Egregio Signore (Sehr geehrter Herr) war zu viel !

Das schreibt die Deutsche Post:

Es tut uns sehr leid, dass Ihre Sendung nicht angekommen ist.

Die rückausgelieferte Sendung konnte dem Empfänger nicht ausgeliefert werden, da die Anschrift nicht korrekt ist.

Für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen entstanden sind, bitten wir Sie um Entschuldigung.

Beste Grüße

Ihr Deutsche Post Kundenservice Team


Mein Zusteller, dem ich eine Kopie zeigte, schüttelte den Kopf

Habt ein schönes Wochenende

Günther
 
volkimal Am: 16.01.2023 14:26:05 Gelesen: 63498# 790 @  
Hallo zusammen,

diese Karte vom 4.7.1908 stammt aus einer größeren Anzahl von Geschäftskarten an den Tabakhändler C.W. Hobräck in Kaiserau bei Courl. Die Karte aus Düren fiel mir dadurch auf, dass sie die einzige Karte mit einem Stempel aus Kaiserau ist. Alle anderen trugen nur den Ankunftsstempel Courl.





Im Ritter, Geographisch-Statistisches Lexikon von 1905 gibt es vier Orte namens Kaiserau. Das Kaiserau bei Courl ist nicht dabei. Von den vier Kaiserau's im Ritter hatte nur eines ein Postamt. Über diesen Ort steht im Ritter: "Dorf in der Rheinprovinz, Regierungsbezirk Köln, Kreis Wipperfürth, Amtsgericht Lindlar, Post- und Telegraphenstation. Eisenbahnstation der Linie Engelskirchen–Marienheide".

In Kaiserau im Rheinland angekommen bemerkte man den Fehler. Auf der Karte wurde handschriftlich notiert "Westfalen". Danach ging der Brief an das richtige Kaiserau und bekam den Ankunftsstempel Courl. Vielleicht liegt der falsche Weg daran, dass Düren auch in der Rheinprovinz liegt und den Postbeamten der Ort Kaiserau (Rheinprovinz) ein Begriff war.

Kurl ist ein nordöstlich gelegener Ortsteil von Dortmund und gehört zum Stadtbezirk Scharnhorst. Am 2. September 1915 wurde die Gemeinde Courl in Kurl umbenannt. Am 1. April 1928 wurde sie nach Dortmund eingemeindet.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 28.01.2023 17:23:32 Gelesen: 61548# 791 @  
Hallo zusammen,

hier ein R-Brief mit 42 Rpf. Barfrankatur vom 09.02.1946 aus Kirchberg (Jagst) - Ortsnotstempel - nach Essen. Gemäß handschriftlicher Vermerke und auch von zwei entsprechenden Stempeln "Aufruf erfolglos" und "Empfänger nicht ermittelt" war der Brief in Essen nicht zustellbar. Er wurde daher zurückgeschickt und war am 28.02.1946 wieder in Kirchberg. Der "Zurück"-Stempel weist nachgestellt ein kleines "a" auf und ist in der "Essener Stempelkladde (siehe auch [#618]) aufgeführt.

Ein interessanter Beleg für den Heimatsammler sowohl von Kirchberg als auch von Essen.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 01.02.2023 18:58:18 Gelesen: 61174# 792 @  
Hallo zusammen,

hier ein einfacher Brief (24 Rpf. Porto) vom 05.12.1946 aus STUTTGART 1 nach Köln. Angegeben in der Anschrift war kein Straßenname. Zunächst kam auf die Vorderseite der Stempel: "Empfänger ohne Wohnungsangabe nicht zu ermitteln." Es wurde dann allerdings ein Straßenname ermittelt und handschriftlich hinzugefügt. Unter dieser Adresse war jedoch das Haus zerstört, wie ein entsprechender Stempel auf der Rückseite "Haus zerstört / sonst unbekannt" mit Unterschriftkürzel am 19.12. zeigt. Mit dem zusätzlich auf die Rückseite gestempelten Hinweis: "Empfänger nicht ermittelt / Postamt 1, Köln St. 2" sowie einem "Zurück"-Stempel auf der Vorderseite wurde daher der Brief an den Absender in Stuttgart zurück geschickt.



Beste Grüße
Ulrich
 
becker04 Am: 02.02.2023 08:15:49 Gelesen: 61130# 793 @  
Guten Morgen,

von mir heute ein Brief aus Seiffen vom 9.8.1984 zum Bahnpostamt Leipzig, Ankunft am 10.8.1984. Damit sollte wohl Luftpost zur Weiterleitung in die Bundesrepublik eingeliefert werden. Dies war allerdings zu der Zeit nicht möglich und der Brief ging wieder zurück.



Viele Grüße
Klaus
 
Seku Am: 02.02.2023 17:58:19 Gelesen: 61089# 794 @  
@ [#788]

Bin auf die Antwort sehr gespannt !

Die Antwort war:

Für eine gewöhnliche Sendung ohne Zusatzleistungen (z. B. Einschreiben) haben wir leider keine Möglichkeit, deren Verbleib im Rahmen eines Nachforschungsverfahrens zu ermitteln.

Dazu geben wir Ihnen gerne Hintergrundinformationen: Gewöhnliche Sendungen werden weder bei der Einlieferung, noch beim Transport und der Auslieferung dokumentiert. Im möglichen Schadensfall haben wir daher keine Anhaltspunkte, den Verbleib einer einzelnen Sendung zu recherchieren. In diesem Zusammenhang nehmen die Postunternehmen im internationalen Bereich auch keine Nachforschungsaufträge für gewöhnliche Sendungen entgegen. Grundlage dafür ist der aktuelle Weltpostvertrag, der auch das Nachforschungverfahren beschreibt.

Aus diesem Grunde müssen wir die Haftung einschließlich der Portokosten ablehnen.

Wir bedauern ihnen keine andere Mitteilung machen zu können.

Beste Grüße

Ihr Deutsche Post Kundenservice Team


Dabei hatte ich nur um einen Portoersatz für eine 2. Zusendung gebeten. Eine Nachforschung verlangte ich nicht, da die Sendung ja nicht verloren ging.

Und heute kam die 2. Sendung, ohne Problem zugestellt.



Ich wünsche einen schönen Abend

Günther
 
Gernesammler Am: 02.02.2023 19:16:10 Gelesen: 61082# 795 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 84 mit Werteindruck von 5 Cent (Grant) vom 17.10.1902 aus New York spediert an Bruno Schmerler der zu dem Zeitpunkt in Ludwigshafen weilen sollte, wann der Brief dort eintraf kann ich Aufgrund des schlechten Stempelabschlags nicht sagen, es könnte aber der 27.10.1902 gewesen sein.

Am nächsten dem 28.10. war der Brief dann schon in Hamburg aber es kam nicht zur Ausgabe an diesem Tag, man versuchte den Herrn ausfindig zu machen, somit startete der nächste Versuch der Ausgabe zweimal am 30.10. zwischen 7-8 Uhr und 8-9 Uhr.

Ich hoffe mir kann in dem ganzen Gewirr jemand bei der Nachtaxierung behilflich sein.

Gestempelt wurde in New York mit Maschinenstempel, sowie auf der Rückseite der Einkreiser Foreign Branche N.Y. der Janos Versicherung (bezeichnet eine Ausländische Niederlassung), den Einkreisstempeln von Ludwigshafen sowie verschiedenen Einkreisstegstempel mit Gitterbrücke oben und unten von Hamburg 1 *i, Hamburg 1 * l und Hamburg 4.

Der Empfänger wurde auf jeden Fall nicht gefunden und es wurde vermerkt "unbekannt", wie es mit dem Brief dann weiterging ob retour da habe ich keine Ahnung.

Gruß Rainer


 
volkimal Am: 09.02.2023 20:43:50 Gelesen: 60830# 796 @  
Hallo zusammen,

Herr Schellenberg aus Velbert hat einige Retour-Belege produziert, indem er Briefe in alle Welt an einen Herrn Martin Krakowiak geschickt hat. Er hat jeweils „postlagernd“ angegeben. Hier das erste Beispiel:



Ein einfacher Brief (ohne Luftpost) von Velbert nach Tananarive, der Hauptstadt von Madagaskar. Mit 50 Pfg. ist der Brief portogerecht.



Herr Schellenberg hat den Brief am 30.11.1970 aufgegeben. Auf der Rückseite sind zwei Stempel von Tananarive vom 01.03.1971 und vom 18.03.1971. Die obere Zahl ist die Uhrzeit.

Ich vermute, dass der Brief nach 3 Monaten am 01.03.1971 dort ankam. Was meint ihr – kann das sein? Niemand den Brief abgeholt. Wenn die Lagerfrist 17 Tage betrug, so würde der zweite Stempel den Ablauf der Lagerfrist dokumentieren. Auch hier weiß ich nicht, ob die 17 Tage Lagerfrist realistisch sind.



Auf der Vorderseite des Briefes wurden die beiden Rechteckstempel „Non réclamé“ = „nicht abgeholt“ und „Retour à l'envoyeur“ = „Zurück an den Absender“ abgeschlagen. Anschließend ging der Brief zurück nach Deutschland. Leider ist nicht ersichtlich, wann der Brief wieder in Deutschland war.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.02.2023 20:47:10 Gelesen: 60827# 797 @  
Hallo zusammen,

das zweite Beispiel der postlagernden Briefe von Herrn Schellenberg. Der Luftpostleichtbrief ist mit 70 Pfg. portogerecht. Er trägt eine nette Frankatur aus einem Markenheftchenbogen.



Ein Luftpostleichtbrief nach Kampong Cham in Kambodscha. Herr Schellenberg hat den Brief am 19.5.1970 in Velbert aufgegeben. Am 29.5.1970 war der Brief in Kampong Cham und bekam rückseitig einen Eingangsstempel.



Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist wurde unten rechts handschriftlich notiert „Non réclamé“ = „nicht abgeholt“. Zusätzlich wurde ein Stempel abgeschlagen: „Retour a l’envoyeur“ = „Zurück an den Absender“. Leider hat man kein Datum notiert.



Interessant finde ich den roten Zensurstempel auf der Rückseite. Rechts ein Bild des Stempels aus dem Internet. Dort steht:

Censuré: Cambodge agressé par impérialistes Vietcong et Nord-Vietnamiens

= Zensur: Kambodscha wird von Vietcong und nordvietnamesischen Imperialisten angegriffen

Der Brief wurde oben geöffnet und anschließend mit einer Heftklammer verschlossen. Ihr seht sie im Randstreifen oberhalb des Leerfeldes und auf der Rückseite unten. Ich habe die Rückseite umgedreht, damit man den Text auf der Rückseite besser lesen kann. Da der Brief keinen Text enthielt, musste Herr Schellenberg ihn nicht öffnen. Daher ist die Heftklammer erhalten geblieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Seku Am: 09.02.2023 21:05:17 Gelesen: 60819# 798 @  
Ich erhielt aus Frankreich eine Nachricht, dass heute eine Sendung vom 20. September 2022 zurück kam. Angeblich ist die Anschrift falsch. Glaube kaum, dass die Deutsche Post so lange nach der richtigen Anschrift gesucht hat.

Habt einen schönen Abend.

Günther
 
GSFreak Am: 12.02.2023 17:35:09 Gelesen: 60733# 799 @  
Hallo zusammen,

hier eine Ganzsache-Karte P 962 vom 26.01.1948 aus GERSDORF (BZ. CHEMNITZ) nach Berlin C2 an ein Postfach ohne Angabe einer Postfachnummer. Handschriftlich findet sich links vom Trennstrich ein Text, den ich nicht vollständig entziffern kann. Ich lese: "Als Schließfach ... Bln C2 unbekannt". Jedenfalls wurde die Karte offenbar zurückgeschickt, wie vermutlich ein Stempel BERLIN C25 vom 29.01.1948 belegt. Die handschriftliche Anmerkung links "Neu geschrieben / 6.II.48" dürfte eine Notiz vom Absender sein, der nach Rückerhalt der Karte sein Anliegen mit einem neuen Schreiben auf den Weg gebracht hat.



Beste Grüße
Ulrich
 
asmodeus Am: 18.02.2023 10:29:33 Gelesen: 60584# 800 @  
Kann diesen Brief zeigen. Einzelfrankatur der 30 Pfg. "Bedeutende Deutsche". Mit diversen Stempel versehen.


 
Seku Am: 18.02.2023 13:42:02 Gelesen: 60564# 801 @  
Nun der Absender hat es eingesehen, dass dieser Brief wieder zurückging. Bis ich den Inhalt zusammen mit diesem Umschlag wieder erhielt, dauerte es sechs Monate !



Den "RETOUR"-Aufkleber der Deutschen Post habe ich entfernt, um den Grund der Rücksendung zu finden.

Habt ein schönes Wochenende

Günther
 
bignell Am: 18.02.2023 21:37:37 Gelesen: 60532# 802 @  
Liebe Freunde,

habe wieder zwei Belege von einem Forumskollegen bekommen (nochmals danke, Ralph!), und einer passt sowohl hierher als auch in meine Sammlung mit Adelsbriefen:





1856 mit 9 Kreuzer frankiert von Wien nach Győr [1] an "An den kk Herrn Rittmeister des 3ten König Sachsen Curassier Regiments Emil Heinrich Grafen Wimpffen etc etc zu Raab Hungarn poste restante" [2] und weitergeleitet nach Mór [3]. Unterzeichnet wurde der Brief mit "Dein Franz", und auch das Siegel mit 9-zackiger Grafenkrone lässt leider nicht auf den Absender schliessen.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gy%C5%91r
[2] https://www.geni.com/people/Heinrich-Emil-von-Wimpffen/6000000002802731913
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B3r
 
Briefuhu Am: 20.02.2023 08:55:18 Gelesen: 60455# 803 @  
DDR Auslandsbrief von Jena nach Cartagena/Kolumbien vom 04.08.1987. Am 14.08.1987 in Bogota und am 15.08.1987 in Cartagena angekommen und wegen Unzustellbarkeit zurück gesandt. Am 08.09.1987 zur Ermittlung des Absenders geöffnet und wieder verschlossen. Als Absender VEB (Volkseigener Betrieb) Gebäudewirtschaft Jena ermittelt.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 20.02.2023 10:01:36 Gelesen: 60441# 804 @  
@ Briefuhu [#803]

Hallo Sepp,

im ersten Moment irritierte mch der Verschlussstreifen auf dem rückseitig 4x Tagesstempel steht. Man sieht klar und deutlich an derstelben Stelle den Stempel aus Cartagena. Dann wurde mir klar, dass der Streifen transparent sein muss. Der Stempel aus Cartagena befindet sich demnach unter dem Verschlussstreifen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 20.02.2023 10:12:10 Gelesen: 60438# 805 @  
@ volkimal [#804]

Hallo Volkmar,

du hast recht der Streifen ist transparent und der Stempel von Cartagena unter dem Streifen. Wenn man den Beleg in der Hand hat erkennt man dass natürlich leichter.

Schönen Gruß
Sepp
 
bignell Am: 04.03.2023 10:57:02 Gelesen: 59378# 806 @  
"Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht"

(Mignon, Johann Wolfgang von Goethe) [1]

Die Italiensehnsucht [2] hatte wohl auch diesen Brief erfasst, der nun beschloss sich auf Italienrundreise zu machen:



Am 12.3.1876 machte er sich mit 2x3 Pfennig frankiert auf die Reise von München nach Genua, wo er am 18.2. eintraf, mit Taxstempel "T" und 60 Centesimi beschwert wurde, diese wurden zwar nicht gestrichen aber ungültig, weil er nach Napoli (Datum nicht entzifferbar) weitergeleitet wurde, auch dort mit 2x30 Centesimi beschwert, diese mit dem Annullato-Stempel wieder gestrichen, es befindet sich auch noch ein Vermerk "Bergam(o)" auf der Rückseite, ob der Brief auch nach Bergamo weitergeleitet wurde, ist nicht durch Stempel belegt.

Dann scheint das Heimweh überwogen zu haben, und es ging zurück nach München, wo er am 26.2. eintraf und mit einem Aufkleber "Retourbrief | Kgl. Oberamt | München." und Briefträgerstempel 47 versehen wohl dem Absender zurückgebracht wurde.

Stempel:
MÜNCHEN I | 12 | FEB. | Vor 11-21
GENOVA | 18 | FEB | 76 | 7 M
NAPOLI | ? | FEB | ? S
Non Domandata (mehrfach, etwa: nicht ermittelbar)
MÜNCHEN I | 26 | FEB. | 7-8 Nm.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mignon_(Gedicht)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Italiensehnsucht
 
bayern klassisch Am: 04.03.2023 11:12:58 Gelesen: 59371# 807 @  
@ bignell [#806]

Lieber Harald,

nicht meine Zeit (sonst säße ich jetzt sabbernd vor dem Notebook!), aber wundervoll humorig beschrieben und ein "eye-catcher" allererster Güte, wie nicht anders von deinen Stücken gewöhnt.

Was ich noch ergänzen kann: Der schwarze T-Stempel ist bayerisch. Die 6 in der Mitte für 6 Decimi in Italien hatte man schon in Bayern ausgerechnet. Klasse, dass sie 2 mal als Nachporto geklebt wurden - wie oft sieht man das? Ich denke, das ist sehr selten.

Als er zurück kam, konnte mit ihm keiner etwas anfangen und man gab ihn an die Retourbrief-Commission München weiter, wo er, allein zur Ermittlung des Absenders, amtlich von den doppelt auf den König vereidigten Beamten dort geöffnet wurde. Der Name wurde hinten rechts notiert, nur kann ich ihn nicht sicher lesen und da die Retourbrief-Commissionen befugt und beauftragt waren, bei unfrankierten oder unterfrankierten Poststücken die fehlende Gebühr für die bayer. Staatskasse der Aufgabepost zu belasten, notierten sie hier hinten links "34 Pfg." als Nachporto.

Dafür wurde dem Absender dann sein Brief zugestellt, den er hätte mit 20 Pfg. frankieren müssen. Aber so ist es viel besser.

Ein Vortragsstück, auch wenn man die ganzen Laufwege nicht mehr hundertprozentig wird nachvollziehen können - das stört hier keinen.

Tolles Gesicht, feine Beschreibung, optischer Knaller und postalisch sehr interessant (so viele Briefe mit Retourmarken gibt es von Bayern nicht, nicht mal von München), da kann man dir nur herzlich gratulieren zu dieser Oberrosine.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 04.03.2023 13:34:48 Gelesen: 59352# 808 @  
@ bayern klassisch [#807]

Lieber Ralph,

dass der T-Stempel bayrisch ist wusste ich nicht, macht aber Sinn, da ich ihn in der Form auf italienischen Briefen noch nicht gesehen habe. Die 34 bayrischen Porto-Pfennig hab ich gar nicht erwähnt in der Beschreibung, wie konnte ich das vergessen. Danke für die Ergänzung.

Doppelte Segnatasse (Porto) habe ich mit der bildgleichen Ausgabe von 1890 (nur Farbe orange statt ocker) schon gesehen, mit der Ausgabe von 1870 bisher noch nicht, aber das heisst wenig, bin nicht der Italien-Spezialist.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 09.03.2023 18:48:12 Gelesen: 59194# 809 @  
Da ich zuvor die bildgleiche Ausgabe erwähnt habe, passt dieser Beleg ganz gut:



Postkarte frankiert mit 5 Heller, 1906 von Bozen an "Gottfried Hofer Kunstmaler" [1] vermutlich nach Weimar, der Ort ist durch den aufgeklebten Zettel nicht zu ermitteln, aber wie käme sonst der Weimar-Stempel auf die Postkarte? Ein Tax- und zwei Briefträgerstempel, aber der Empfänger konnte nicht angetroffen werden, Nachsendeadresse "Rom via XX Settembre 9" oben notiert und nach Rom speditiert, dort wurde die Postkarte mit 5 Centesimi beschwert, vermutlich deshalb nicht angenommen, mit einem Rücksendezettel "Al mittende a l'envoyeur" versehen und zurückgesendet nach ... Wien? Wien returnierte die Karte dann nach Bozen.



Der Inhalt:

Bozen, d 5. 12. 1906
Euer Wohlgeboren!
Teile höfl.(ichst) mit, daß das Modell uns mehr Arbeit macht als ich dachte, daher noch nicht fertig ist, hoffen aber in ein par Tagen es zu werden. Auch dürfte der Preis sich höher kommen da bis jetzt die gehabten Barauslagen (ohne Arbeit) schon K50.- übersteigen wovon ich Sie bitte gefl.(issentlich) Kenntnis nehmen zu wollen
Hochachtungsvollst Oswald Kob.
Es wird sehr groß u schwer

Oben / verkehrt: Wird mal so groß als ich mir dachte

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Hofer
 
volkimal Am: 09.03.2023 22:22:34 Gelesen: 59176# 810 @  
@ bignell [#809]

Hallo Harald,

eine interessante Karte! Über den Absender Oswald Kob aus Bozen findest du auch einiges im Netz.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 09.03.2023 22:56:15 Gelesen: 59172# 811 @  
@ volkimal [#810]

Danke, Volkmar.

Auf Oswald Kob bin ich nicht eigens eingegangen, sondern auf Gottfried Hofer, weil der Name auf dem Scan nicht ersichtlich ist, lesbar nur wenn man den Zettel etwas wegbiegt (oder ablöst, aber das würde ich nie machen).

Bekannter als Oswald Kob ist jedoch sein Vater Anton [1].

Liebe Grüße,
harald

[1] https://tvpartschins.blogspot.com/2016/08/anton-kob-ein-partschinser-kunstlerleben.html
 
bayern klassisch Am: 10.03.2023 10:00:04 Gelesen: 59140# 812 @  
@ bignell [#809]

Lieber Harald,

wie immer ein Highlight von dir - ich finde diese Belege allesamt klasse und freue mich immer, wenn in diesem Thread etwas gepostet wird.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 11.03.2023 16:05:15 Gelesen: 59073# 813 @  
@ bayern klassisch [#812]

Lieber Ralph,

vielen Dank. Deshalb auch Nachschub.



1904, portofreie Korrespondenzkarte frankiert mit 2x1+3 Heller da Portofreiheit nicht vorlag, spediert von Wien 16.5.1904 nach Frankfurt 17.5., weitergeleitet Pfaffenbeerfurth [1] 18.5. 9-10V, zurück Frankfurt 18.5. 11-12N

"Lieber Herr Schneider! Frage mich höfl. an, ob Ihnen mein Brief mit Einschluß von gemischten Sachen nach ?? zugekommen ist u. ob Sie sich recht wolauf befinden. Mit herzlichen Grüßen Ihr ??"

Sowohl die Zieladresse des Briefes nach dem gefragt wird, als auch den Absender kann ich nicht entziffern.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pfaffen-Beerfurth
 
bayern klassisch Am: 11.03.2023 17:00:57 Gelesen: 59065# 814 @  
@ bignell [#813]

Lieber Harald,

super, Text:

"... mein Brief mit Einschluß von gewünschten Sachen nach Mankoliste zugekommen ist ...".

Unterschrift: Knötzer?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
epem7081 Am: 13.03.2023 16:17:44 Gelesen: 59014# 815 @  
Hallo zusammen,

ob dieser Irrläufers LUDWIGSBURG vom 21. Februar 1916 wohl je den angedachten Empfänger in Heilbronn erreicht hat. Diese Karte mit den zahlreichen Kontakten könnte sicher eine spannende Geschichte erzählen.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bayern klassisch Am: 19.03.2023 07:53:46 Gelesen: 58896# 816 @  
Liebe Freunde,

damit Haralds Granaten nicht so alleine dastehen, darf ich mit bayerisch-österreichischer Relevanz auch etwas zeigen:



Kuvert zu 3 Kreuzer von Ansbach nach Linz an Herrn Karl von Hornberg. Abgesandt am 29.4.1873 kam es am 1.5.1873 dort an, war jedoch nicht zustellbar.

Als neue Adresse wurde Marsal notiert und er lief folglich am 3.5.1873 nach Deutsch Lothringen ein.

In Österreich wurde bei sog. "Abzugsbriefen" wir hier oft auf der Vorderseite Aufgabe gestempelt, nachdem man hinten zuvor Ankunft gestempelt hatte. Aber wenn ich mir das Schriftbild anschaue, sieht es aus, als ob die komplette Anschrift von ein und demselben Absender geschrieben worden wäre und auch "bei Prielmayer Lezey und Deutsch-Lothringen stand schon in Ansbach auf dem Brief.

Von daher gibt es sicher noch Erklärungsbedarf bei dem Brief, der in 3 Sammlungen bei mir passt, was mich sehr erfreut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
GSFreak Am: 21.03.2023 14:46:24 Gelesen: 58839# 817 @  
Hallo zusammen,

hier eine Ortspostkarte innerhalb von Offenbach (Main) gelaufen und portorichtig freigemacht mit 2 x 5 Rpf AM POST-Marken amerik. Druck. Als Formblatt diente eine durch Wegschneiden des Hitler-Wertstempels entnazifizierte Deutsches Reich Ganzsache P 298I. Der Aufgabestempel datiert vom 20.03.1946. Mit dem handschriftlichen Hinweis oben links "Abgereist unbekannt wohin 21/3 und Unterschiftskürzel" ging die Karte am 21.03.1946 zurück (entsprechender Stempel) an den Absender (BARMER ERSATZKASSE in Offenbach), Eingangsstempel dort vom 22.03.1946.

Der handschriftliche Hinweis unten rechts: "noch dort bei Strack gemeldet. mit Unterschriftskürzel" weist nicht die gleiche Handschrift wie oben links auf und dürfte m.E. von der Ersatzkasse stammen.



Beste Grüße
Ulrich
 
bignell Am: 21.03.2023 19:27:01 Gelesen: 58818# 818 @  
@ bayern klassisch [#816]

Lieber Ralph,

sehr schönes Stück, allerdings bin ich anderer Meinung, ich denke "bei Prielmayer Lezey Deutsch=Lothringen" wurde in Linz vermerkt, auch die Schrift unterscheidet sich von jener der Adresse deutlich.

Die beiden Linzer Stempel "LINZ | 1 / 5 | 7 - 8 | MORG | 73." (Klein 2689/?) und "* LINZ * | 1 / 5 | 7 - 8 | ABDS. | 73" (Klein 2689f) finde ich interessant, da hier zwei verschiedene abgeschlagen wurden, um den ersten genau bestimmen zu können müsste ich jedoch den Durchmesser wissen. Jedenfalls ist der Brief morgens eingelangt, konnte nicht zugestellt werden, und ging mit der Abendpost wohl wieder über Bayern ins heutige Frankreich.

Die Ganzsache scheint sehr gut erhalten zu sein, was ja bei weitergesendeten leider selten der Fall ist.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 21.03.2023 21:35:45 Gelesen: 58806# 819 @  
@ bignell [#818]

Lieber Harald,

ich bin auch deiner Meinung, nachdem ich mir das Kuvert nochmals genauer angeschaut habe.

Das mit dem Ausmessen mache ich morgen, wenn es wieder Zeit gibt.

Danke für deine netten Worte zum Zustand meines Rosinchens.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 22.03.2023 08:33:58 Gelesen: 58792# 820 @  
@ bignell [#818]

Lieber Harald,

habe beide gemessen und komme auf 23,5 mm Durchmesser außen gerechnet. Ich hoffe, das hilft.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 23.03.2023 18:24:44 Gelesen: 58724# 821 @  
@ bayern klassisch [#820]

Lieber Ralph,

dann ist der erste Stempel wohl Klein 2689 g, also sind es wirklich zwei unterschiedliche, finde ich interessant.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 23.03.2023 18:44:29 Gelesen: 58719# 822 @  
@ bignell [#821]

Lieber Harald,

vielen Dank für diese Information - ich war sehr froh, dieses Kuvert zu bekommen und es passt in 3 Sammlungen; was kann man mehr verlangen, wenn noch dazu österreichische Stempel unterschiedlicher Typen zu sehen sind.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Manne Am: 04.04.2023 15:00:28 Gelesen: 57065# 823 @  
Hallo,

ein Brief vom Notariat Schwenningen vom 30.0.1901 nach Karlsruhe, Ankunftsstempel vom 01.05.1901. Ein weiterer Ankunftsstempel von Karlsruhe Mühlburg vom 01.05.1901 wurde abgeschlagen, warum auch immer.

Brief ging zurück nach Schwenningen, Ankunftsstempel vom 01.05.1901.








Gruß
Manne
 
bignell Am: 14.04.2023 21:48:12 Gelesen: 56351# 824 @  
Liebe Freunde,

hier einmal eine andere Variante des "Zurück an den Absender":



Am 20. Oktober 1861 in Neapel verfasst und zur Post gegeben, wie der Stempel "NAPOLI | 20 | OTT | 61 | 2 S" beweist, wurde der Brief jedoch nicht spediert, da Sendungen in den Kirchenstaat vollständig freizumachen waren, wie Enzo Diena im Attest [1] schreibt: "since letters addressed to the Pontifical States were only accepted if bearing the full amount of postage pertaining to the Neapolitan administration, the sender was called in to frank the letter". Sechs Tage später ging der Brief dann mit 5 Grana frankiert und entwertet "NAPOLI | 26 | OTT | 61 | 11 M" auf die Reise nach Civitavecchia "via di mare", also über den Seeweg. Ankunftstempel "CIVITAVECCHIA | DALLA | VIA DI MARE" und "CIVITAVECCHIA | 27 | OTT. | 61".

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/15748
 
bayern klassisch Am: 14.04.2023 21:57:45 Gelesen: 56348# 825 @  
@ bignell [#824]

Lieber Harald,

wundervolles Stück - ein Traum!

Ja, der Kirchenstaat war schon damals etwas ganz Besonderes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
asmodeus Am: 15.04.2023 16:24:29 Gelesen: 56308# 826 @  
Brief von Newbury nach Bath. Weitergeleitet nach Yeovil und mit weiterer 1 Penny frankiert.



Mi. Nr. 3
 
asmodeus Am: 15.04.2023 16:32:46 Gelesen: 56302# 827 @  
Ein Brief von London nach Cork. Von Cork weitergeleitet nach Cloyne. Jeweils mit der Mi. Nr. 10 frankiert. Löffelstempel (Spoon-Cancel) von Cork abgeschlagen.


 
bignell Am: 15.04.2023 18:07:15 Gelesen: 56282# 828 @  
@ asmodeus [#826]

Sehr hübsch, mir gefallen Weiterfrankaturen ausgesprochen gut.

Liebe Grüße,
harald
 
asmodeus Am: 15.04.2023 20:40:38 Gelesen: 56264# 829 @  
@ bignell [#828]

Vielen Dank für Deine Worte!

Dann möchte ich doch noch einen Beleg zeigen!

Frankiert mit der Mi. Nr. 16 und innerhalb von London weitergeleitet. Von London SW nach London W und dann weitergeleitet nach EC.


 
bignell Am: 16.04.2023 13:07:34 Gelesen: 56232# 830 @  
Liebe Freunde,

nachfolgendes Kuvert könnte man mit einem Augenzwinkern auch in die Kategorie "Adelsbriefe" einreihen, denn es ging an den Taxidermisten [1] Ihaka Reiheke Te Kiwi Rangatira Autiria (deutsch „Andreas Reischek, der Schnepfenstrauß, Fürst von Österreich“) [2]
:


Im März 1881 mit 2x10 Kreuzer Ausgabe 1867/74 feiner Druck frankiert von Wieden in Wien über Brindisi nach Sydney (New South Wales, heute Australien), dort angekommen im April und weitergeleitet nach Auckland Neuseeland, dort angekommen im Mai, was für die Strecke eine beachtliche Leistung darstellt.

Interessante Fotos von Andreas Reischek siehe [3] [4] [5]

Stempel:

WIEDEN WIEN | 7 | 3 | 3.N | 81
BRINDISI | 10 | ? 81
SYDNEY | A | AP20 | 1881 | 2 | N.S.W
SYDNEY | C | AP21 | 1881 | 2 | N.S.W
N Z | AUCKLAND | ? MY31 | A

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Taxidermie
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Reischek_(Ethnograf)
[3] https://natlib.govt.nz/records/23050601?search%5Bi%5D%5Bsubject%5D%5B%5D=Taxidermists&search%5Bi%5D%5Bsubject%5D%5B%5D=Reischek%2C+Andreas%2C+1845-1902&search%5Bpath%5D=items
[4] https://natlib.govt.nz/records/23053839?search%5Bi%5D%5Bsubject%5D%5B%5D=Taxidermists&search%5Bi%5D%5Bsubject%5D%5B%5D=Reischek%2C+Andreas%2C+1845-1902&search%5Bpath%5D=items
[5] https://leichenimkeller.at/u1-reischek
 
bayern klassisch Am: 16.04.2023 15:12:23 Gelesen: 56220# 831 @  
@ bignell [#830]

Lieber Harald,

nur ein Wort: BOMBE !!!

Vlt. dein bester Brief in diesem Thread und das will wahrlich etwas bedeuten.

2 Pence noch als Inlandsporto, wenn ich nicht irre, kamen noch dazu.

Liebe Grüsse von einem schnappatmenden Ralph
 
Seku Am: 26.04.2023 17:16:14 Gelesen: 55583# 832 @  
@ [#794]

Mehrmals hatte ich den Kundenservice angemailt und gebeten das Porto für eine zurückgesandte Sendung zu ersetzen. Immer wieder wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ein Nachforschungsverfahren für einen gewöhnlichen Brief nicht möglich sei.

Letztmalig schrieb ich das:

Nochmals: wenn eine richtig adressierte und frankierte Sendung nicht zugestellt, sondern zurückgeht, ist es nicht mein Fehler. Ich erwarte Wiedergutmachung in Form von "Portocard Individuell" oder gibt es das nicht mehr ? Bitte kein vorgefertigtes Antwortschreiben. Vielleicht gilt das Wort "individuell" ?

Nun erhielt ich heute als Wiedergutmachung "einige Briefmarken" in Form eines Heftchens mit vier BRIEFMARKE INDIVIDUELL. abgebildet hier [1]. Man darf nur nicht aufgeben !

Ich wünsche einen schönen Abend

Günther

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=317695
 
bignell Am: 27.04.2023 21:49:42 Gelesen: 55547# 833 @  
Liebe Freunde,

ein hübsches Briefchen hat den Weg zu mir gefunden:



1890 mit 5 Kreuzer frankiert von Bregenz nach Hof Trages [1] bei Somborn, weitergeleitet Frankfurt und Osnabrück

Adresse:

Ihrer Excellenz Frau von Savigny geb. Gräfin (?) Trages bei Hanau

Vermerke rückseitig:

Nachs(enden) nach Frankfurt a Main Hotel Englischer Hof
Hotel Schaumburg Osnabrück

Stempel:

BREGENZ | 24 | 6 | 3.N | 90
SOMBORN | 25 6 | 90 | 6-7N
FRANKFURT (MAIN) | 1 | 26/6 | 90 | * y | 10-11V.
OSNABRÜCK | 27/6 | 90 | 9-10V

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hof_Trages
 
bayern klassisch Am: 27.04.2023 22:03:47 Gelesen: 55542# 834 @  
@ bignell [#833]

Lieber Harald,

feines Briefchen! Eine geborene Gräfin von Arnim könnte sie gewesen sein, so lese ich es jedenfalls.

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
bignell Am: 27.04.2023 22:15:14 Gelesen: 55537# 835 @  
@ bayern klassisch [#834]

Lieber Ralph,

Arnim klingt gut.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 29.04.2023 12:40:36 Gelesen: 55464# 836 @  
Liebe Freunde,



Brief von Monastyryska/Ukraine ca 1854 frankiert mit 9 Kreuzer (ANK 5H IIIa) nach Celle weitergeleitet Bad Rehburg



Adresse:
"Dem Herrn Julius Hartmann Lieutenant im 4ten k. hannov. Inftr. Regimente Addr. Herrn Obergerichtsassessor Brauns in Celle Königreich Hannover"

"frei" wurde vermutlich in Celle gestrichen und durch - was auch immer der rote Haken darstellen soll, 4? - ersetzt.

Stempel:
(MONA)STERZYSKA | 9 | 1 (Müller 1742b, 85 Punkte)
LEMBERG | 11 | 1
KRAKAU | 13 | 1
CELLE | 13 IAN
REHBURG. | 18 | 1

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 29.04.2023 12:51:21 Gelesen: 55462# 837 @  
@ bignell [#836]

Lieber Harald,

Österreich 1850er Jahre nach dem Königreich Hannover ist keine Massenware und mit Weiterleitung noch besser.

Der Brief wurde, wie bei Militär-Adressen üblich, der Ordonnanz ausgeliefert und galt damit förmlich als zugestellt.

Dann stellte man aber fest, dass er in Bad Rehburg diente (urlaubte, abgeordnet war, oder was auch immer) und gab ihn erneut auf, was einen Gutengroschen kostete (kein Portozuschlag nach erfolgter, frankierter Hinsendung).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 29.04.2023 14:16:47 Gelesen: 55452# 838 @  
@ bayern klassisch [#837]

Lieber Ralph,

danke für die Info, ein Gutengroschen klingt nicht viel, wird aber wohl den drei Kreuzern CM entsprochen haben, die man in Österreich für die Entfernung bezahlen musste - wenngleich man die Strecke von Monastyryska nach Celle vergleicht, die 9 Kreuzer gekostet hat und in vier Tagen bewältigt wurde, erscheint die Strecke Celle - Rehburg kurz, und die fünf Tage die dazwischen vergangen sind, sehr lang, aber man weiss ja nicht ob der Brief noch am selben Tag oder erst später wieder zur Post gegeben wurde.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 29.04.2023 15:48:48 Gelesen: 55445# 839 @  
@ bignell [#838]

Lieber Harald,

wenn wir in rheinischen Kreuzern als Verrechnungswährung bleiben:

1 Guter Groschen = 4 Kr. rheinisch (eher ein Tick mehr).
3 Kreuzer CM = 3,6 Kr. rheinisch exakt.

Aber postalisch war der Ggr. den 3 Kr. CM gleichgestellt.

Die neue Postaufgabe hätte wohl mit einem Stempelabschlag dokumentiert werden können/sollen, aber das wurde oft nicht gemacht, warum auch immer. Es kann durchaus sein, dass der Militär zum Zeitpunkt der Abgabe nicht anwesend war, es aber hätte 2, 3 Tage später sein sollen. So lange ließ man auf der Schreibstube des Militärs oft die Briefe liegen. Wenn dann aber Neuigkeiten herein kamen, die darauf hindeuteten, dass die Absenz länger andauern würde, schickte man die Briefe nach - was halt mit Kosten verbunden war (dazu kamen noch, oft nicht notiert, 3 Gute Pfennige Botenlohn bei der Austragung).

Alles in allem eine optische Rosine, Glückwunsch dazu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Totalo-Flauti Am: 29.04.2023 19:27:47 Gelesen: 55431# 840 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe einen Leipziger Ortsbrief vom 05.02.1925. Er wurde bereits von einem Sammler heimgesucht und seiner Frankatur beraubt. Ich denke, der Brief ist trotzdem interessant durch seine postalische Behandlung, um den Absender für die Rücksendung zu dokumentieren. Insgesamt ist der Brief für mich trotzdem noch sammelwürdig.

Vom austragenden Postbeamten wurde auf der Rückseite vermerkt, das der Adressat am Markt in Leipzig nicht bekannt ist. In der Oberprostdirektion wurde er dann amtlich geöffnet und der Absender ("Verband der kulturellen Vereine Leipzigs") in rot ebenfalls rückseitig vermerkt. Daneben wurde das Amtssiegel und ein entsprechender Aufkleber angebracht. Vorderseitig kamen dann noch zwei weitere Stempel zur Anwendung. Zum einen ein "Zurück"-Stempel und zum anderen ein Hinweisstempel, das die Angabe des Absenders notwendig sei, um Verzögerungen durch die Öffnung des Briefes zu vermeiden.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 29.04.2023 22:13:03 Gelesen: 55415# 841 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe gleich noch einen Nachschlag zum Thema. Ein Brief vom 05.03.1902 aus Leipzig nach Odessa im damaligen Russland. Der Empfänger in Odessa konnte scheinbar nicht ermittelt werden und der Brief wurde wieder nach Leipzig zurück gesandt. Die russische Post hat einen schönen Aufkleber auf der Rückseite hinterlassen.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
GSFreak Am: 23.05.2023 12:04:06 Gelesen: 52720# 842 @  
Hallo zusammen,

hier eine 10 Pf. DDR-Inlands-Ganzsache P 68b, mit 5 Pf. Auffrankatur als Auslandskarte am 21.11.1959 von LEIPZIG BPA22 in die Schweiz nach Wädenswil versendet. Empfänger dort unbekannt. Entsprechender dreisprachiger gezähnter Klebezettel, Ortstagesstempel WÄDENSWIL vom 24.11.1959 sowie "ZURÜCK"-Stempel. Der Text deutet auf echten Bedarf hin und nicht auf "Stempelbeschaffung".,



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 30.05.2023 12:31:51 Gelesen: 51545# 843 @  
Hallo zusammen,

hier eine Britische Zone Behelfsganzsache P 764 IVa, ausgegeben am 03.08.1945 in (24) RENDSBURG (Ausgabekontrollstempel links unten), gelaufen SCHLESWIG am 25.08.1945 nach Flensburg. Dort am 27.08.1945 mit Stempel "Zurück" versehen, da nicht zustellbar. Es finden sich zwei weitere Stempel: "Aufruf im Briefträgersaal erfolglos. Sonst nichts ermittelt" sowie "Zur Vermeidung von Verzögerungen ist Angabe von Strasse und Hausnummer erforderlich". Diese Angaben fehlten ja in der Anschrift.



Erstmals im Michel Ganzsachen Deutschland Katalog 2021/2022 erfolgte eine Untergliederung der Ganzsachenasgabe P 764 in 5 Unternummern I bis V (zuvor nur I bis III). Grundlage hierfür bilden meine Forschungsergebnisse zu dieser Ausgabe mit Versuch einer Rekonstruktion des Druckbogens im Rundbrief 74/2015 der Arge DEUNOT.

Beste Grüße
Ulrich
 
MS-Peter Am: 30.05.2023 17:39:18 Gelesen: 51507# 844 @  
Heute kam bei mir ein Testbrief der Post an, der zur Qualitätssicherung bei der Bearbeitung von Nachsendungen dient.



Wenn jemand Interesse hat, gebe ich den Beleg gerne ab.
 
saeckingen Am: 25.07.2023 10:58:44 Gelesen: 42396# 845 @  
Deutsches Auslandspostamt Zanzibar - Einschreibebrief der 2. Gewichtsstufe 16 bis 30 g zum Auslandstarif von 60 Pf (2x20 Pf + 20 Pf Einschreibegebühr) frankiert. Mit provisorischem R-Zettel Nr. 474.



Im Februar 1891 waren die 1000 regulären R-Zettel aufgebraucht und bis zur Schließung im Juli wurden handschriftlich hergestellte Provisorien verwendet.

Von Zanzibar KDPA 21.5.91 nach Cappeln; rückseitig Vermerk „Annahme verweigert 16.6.91“ und zurück nach Zanzibar. Ankunftstempel Zanzibar KDPA 12.7.91.

Der einzig bekannte Beleg der auf dem Deutschen Postamt Zanzibar abgeschickt wurde und wieder an dieses zurück ging.

Grüße
Harald
 
saeckingen Am: 25.07.2023 18:21:01 Gelesen: 42301# 846 @  
Hier gleich noch ein weiteres Stück, das heute nachmittag als Neuerwerbung bei mir eintraf.



Brief der 4. Gewichtsstufe (46-60 g) zum Auslandstarif von 80 Pf. als Einschreiben von Mainz 24.9.91 an Kaiserlich Deutsches Postamt in Lamu/Ostafrika. Mit handschriftlichem Vermerk „There is no German Post Office in Lamu since March 1891“ und Weiterleitung an das D.L.O. (Dead Letter Office) in Bombay „for disposal“. Von dort Rücksendung nach Deutschland und amtlicher Öffnung zur Feststellung des Absenders bei der Postdirection Darmstadt. Rücksendung an Robert Roessner in Mainz.

Transitstempel:
Zanzibar 18 OC 91 (indisches Postamt)
Sea Post Office A 7 NO 91
Aden NO 16 91
D.L.O. Bombay 28 NO 91
Sea Post Office B 26 DE 91
Mainz AUSG. No. 1 11.1.(92) Unbestellbar
Mainz AUSG. No. 2 13.1.(92)

Nach fast 4 Monaten auf immerhin 3 Kontinenten war der Brief wieder zurück beim Absender.
 
Journalist Am: 15.08.2023 15:08:43 Gelesen: 39221# 847 @  
@ MS-Peter [#844]

Hallo MS-Peter,

diesen Beitrag habe ich erst jetzt gesehen, ein toller Beleg, wenn er noch da sein sollte, hätte ich daran Interesse - bitte melde Dich bei den von mir hinterlegten Kontaktdaten, da ich Deine leider nicht finde - danke, viele Grüße Jürgen

Nun aber noch an alle,

dieser Tage habe ich den folgenden Einschreibbrief aus Koblenz gefunden:



Wie man auch diesem erhaltenen Beipackzettel entnehmen kann, wurde der Brief scheinbar Ende 1916 in die USA an das deutsche Generalkonsulat in New York geschickt. Beim Eingang wurde es zensiert, eventuell der Bleistiftvermerk links 30.XI.16. Eventuell wegen des Krieges zwischen den USA und Deutschland konnte die Sendung auf alle Fälle nicht sofort zurück geschickt werden.



Dies war erst im August 1919 möglich, da der Absender nicht mehr in Bielefeld auffindbar war, wurde die Sendung nach Mainz weitergeleitet, wo sie scheinbar den Absender erreichte.

Vielleicht ist ja jemand hier mit den Erkennen der Stempel und des genauen Laufwegs bewanderter als ich und kann das eine oder andere noch ergänzen - dazu schon jetzt danke.

Viele Grüße Jürgen
 
saeckingen Am: 15.08.2023 16:43:21 Gelesen: 39204# 848 @  
@ Journalist [#847]

Hallo Jürgen,

die Beschreibung auf dem Zettel passt so nicht. Die USA brachen erst im Februar 1917 die diplomatischen Beziehungen mit dem Deutschen Reich ab und erklärten am 6. April 1917 Deutschland den Krieg [1]. Bis dahin lief noch Post aus und über die USA nach Deutschland und zurück.

Die Zensurstreifen sind meiner Meinung nach beide britisch, auch der Vermerk auf dem Zensurzettel 30 XI 16 dürfte britisch sein. Bei den Amerikanern würde da 11-30-16 stehen. Der Brief hat auch keinerlei Stempel aus den USA aus dem Jahr 1916. Vermutlich ist der Brief in britische Hände gelangt, dort zensiert und angehalten worden und dann erst 1919 in die USA geschickt worden.

Grüße
Harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg#Versch%C3%A4rfung_des_U-Boot-Kriegs_und_Kriegseintritt_der_Vereinigten_Staaten
 
Journalist Am: 21.08.2023 08:08:57 Gelesen: 38305# 849 @  
@ Journalist [#847]
@ saeckingen [#848]

Hallo Harald,

danke für deine Hinweise. Ja ich hatte vor dem Einstellen auch gegoogelt, wann der Kriegseintritt der USA war und mir war klar, das die mit kurzen Infozettel ergänzende Anmerkung zu den Brief nicht richtig passt. Dein Erklärungsansatz, das der Brief eventuell in britische Hände gelangte, klingt interessant.

Wie wurden denn vor Kriegseintritt der USA die Briefe in der Regel dorthin befördert ?

Viele Grüße Jürgen
 
saeckingen Am: 21.08.2023 09:13:37 Gelesen: 38290# 850 @  
@ Journalist [#849]

Wie wurden den vor Kriegseintritt der USA die Briefe in der Regel dorthin befördert ?

Hallo Jürgen,

In der Regel mit Schiffen neutraler Länder, z.B. über die Niederlande. Solche Schiffe wurden aber gelegentlich auch mal von den Briten durchsucht und ggf. Ladung von oder nach Deutschland beschlagnahmt.

So lief z.B. auch der Postaustausch mit den deutschen Auslandspostämtern in China noch bis Anfang 1917 auf diesem Weg über die USA.

Grüße
Harald
 
GSFreak Am: 31.08.2023 10:33:25 Gelesen: 36652# 851 @  
Hallo zusammen,

hier ein Beleg aus 1945/46 (Ortstagesstempel-Datum nicht zu entfiffern) von Mainz ins Kl.-Walsertal.

Frage: Wer kennt den (Band?-)Stempel " Zurück an den Absender" und weiß, wo dieser aufgebracht wurde? Vielleicht in München?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.



Beste Grüße und Danke im Voraus für Eure/Ihre Mitarbeit
Ulrich
 
Baber Am: 01.09.2023 09:18:46 Gelesen: 36482# 852 @  
@ GSFreak [#851]

Hallo Ulrich,

ohne das Datum des Briefes zu kennen ist es schwer, die Frage zu beantworten. Der Postverkehr zwischen Deutschland und Österreich wurde erst am 17.4.1946 wieder aufgenommen.

Sollte der Brief vorher versendet worden sein, kann der Zurück-Stempel schon in Mainz angebracht worden sein und der Brief wurde garnicht befördert. Sollte er gelaufen sein, fehlt aus meiner Sicht ein Zensurvermerk, denn zwischen Österreich und Deutschland wurde meines Wissens die Post um diese Zeit zensiert.

Gruß
Bernd
 
Lammfell Am: 01.09.2023 09:50:13 Gelesen: 36468# 853 @  
@ Baber [#852]

Der Postverkehr zwischen Deutschland und Österreich wurde erst am 17.4.1946 wieder aufgenommen.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber das Kleinwalsertal war ja deutsches Zollgebiet- und AFAIK wurde bis 1950 auch der Postdienst von Deutschland durchgeführt.

Die Postsperre erscheint mir da irgendwie sinnfrei.

Update -gerade gefunden:

https://www.xn--posthrnchenaufdrucke-79b.de/53-2-das-kleinwalsertal-und-seine-postalische-sonderstellung.html
 
Baber Am: 01.09.2023 21:51:21 Gelesen: 36315# 854 @  
Hallo Lammfell [#853] und GSFreak [#851],

postalisch hast Du recht. Bis zum 31.12.1950 wurde der Postdienst im Kleinen Walsertal von der Deutschen Post bedient. Auch heute noch haben die Orte im Kleinen Walsertal zwei Postleitzahlen: eine österreichische und eine deutsche. Von Deutschland können also Postsendungen mit der deutschen Postleitzahl zum deutschen Inlandstarif ins Kleine Walsertal geschickt werden.

Staatsrechtlich gehörte aber ab September 1945 das KWT wieder zu Vorarlberg und damit zu Östereich. Die bis 17.4 1946 geltende Unterbrechung des Postverkehrs zwischen Deutschland und Österreich galt auch für das KWT. Post konnte nur als "Schmuggelpost" über die Grenze getragen werden. Wenn der "Zurück-Stempel" nicht schon in Mainz aufgetragen wurde, dann sicher in Obersdorf, dem letzten Postort auf deutsche Seite.

Was den fehlenden Zensurstempel betrifft, so habe ich mich auch schlau gemacht. Die amerikanische Zensur begann erst 1947.

Der Brief muss also zwischen September 1945 und Anfang 1946 gelaufen sein.

Gruß
Bernd
 
GSFreak Am: 04.09.2023 09:44:11 Gelesen: 35773# 855 @  
@ Baber [#852]
@ Lammfell [#853]

Hallo Bernd, Hallo Lammfell,

Danke für Eure Antworten.

Ein befreundeter Sammler aus München hat mir zwischenzeitlich berichtet, dass er den Stempel kennt, allerdings bisher nur auf „Alter Post“, den sog. "Überrollern". Er vermutet Folgendes:

Die Bandstempelmaschine des Postamts München 2 mit dem Stempelkopf (13b) MÜNCHEN, UB ch, wurde anstelle einer Welle oder Werbung mit dem Einsatz „ZURÜCK / AN DEN / ABSENDER“ ausgestattet. Abschläge dieses Stempels wurden in normaler Orientierung am Oberrand der Sendung ausgeführt.

Bei der Post erkannte man dann vermutlich schnell, dass das Abschlagen des Stempels in der üblichen Form, also als Endlosstempel und am oberen Briefrand die schon vorhandenen alten postalischen Vermerke wie Aufgabestempel und ggf. Frankatur stören und weder Ort noch Datum der Bearbeitung der "alten Post" eine sinnvolle Information darstellen. Aus der Stempelmaschine wurden daher die Stempelköpfe ausgebaut und die Maschine so eingerichtet, dass der Abschlag mehr am unteren Briefrand erfolgte.

Der Zurück-Stempel weist eine starke Abnutzung auf und dürfte aus der Endphase seiner Verwendung stammen, deren Zeitraum allerdings (noch) nicht bekannt ist.

Beste Grüße
Ulrich
 
bedaposablu Am: 20.10.2023 17:26:28 Gelesen: 25266# 856 @  
Hallo miteinander!

ZU DDR-Zeiten habe ich öfter Ersttagsbriefe bedarfsgerecht frankiert und nach Berlin zur Ersttag-Stempelung (4 Wochen Frist) mit dem Sonderstempel geschickt und dann befördern lassen, d.h. fiktive Namen, postlagernd etc..

Ich werde jetzt immer mal einige dieser "Rückkehrer" vorstellen. Hier der Anfang:



Der Brief kam ohne "Zurück"-Stempel oder ähnliches aus Weißwasser wieder bei mir an, aber mit einer Büroklammer und einem handschriftlichen 3Zeiler mit Datum & Unterschrift auf einem geschnittenen (wiederverwendetem) Zettel (rückseitig Lotto Ergebnisse ?-Spielwoche 1985).

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 21.10.2023 17:44:32 Gelesen: 24996# 857 @  
@ bedaposablu [#856]




Brief mit Zusammendruck VIII. Pioniertreffen in Karl-Marx-Stadt nach Karl-Marx-Stadt heute wieder Chemnitz.

Oben links ein Eingang-Datumstempel, rechts ein "ZURÜCK"- und ein "Zurück / nicht abgefordert"-Stempel mit zusätzlichem Datumsstempel vom 06.Sep 1988.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
reichswolf Am: 22.10.2023 15:41:08 Gelesen: 24721# 858 @  
Nachfolgend eine Postkarte vom 31.12.1945. Aufgegeben in München wurde die Marke mit dem Serienstempel MÜNCHEN 23 a EIGENE VORSICHT • BESTER UNFALLSCHUTZ • entwertet und die Karte lief nach Aachen. Dort erhielt sie am 11.1.1946 die zwei Stempel in roter Farbe Zurück an den Absender und Empfänger nicht ermittelt Postamt Aachen 1. Den blauen Vermerk vom 9.1. kann ich nicht lesen.



LG,
Christoph
 
bedaposablu Am: 22.10.2023 20:17:05 Gelesen: 24634# 859 @  
@ bedaposablu [#857]





Brief nach Weimar postlagernd. Auf der Vorderseite ein "Zurück"-Stempel und auf der Rückseite "Nicht abgefordert / Briefausgabe / PFA 53 Weimar" mit handschriftlicher Datumsangabe auf gepunkteter Zeile.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 23.10.2023 19:18:56 Gelesen: 24316# 860 @  
@ bedaposablu [#859]

Brief postlagernd nach Zittau mit Olympiamarken und Sonderstempel Berlin 1085 vom 09.08.1988.





Nach Ablauf der Lagerfrist vorderseitiger "Zurück"-Stempel und handschriftlicher PLZ-Angabe des Rücksendeortes, rückseitig Rechteckstempel "Nicht abgefordert / Postausgabe Zittau " in schwarz mit Kürzel und Datumsangabe "9/9".

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
ChristianSperber Am: 23.10.2023 22:11:40 Gelesen: 24276# 861 @  
@ reichswolf [#858]

Ich lese "Haus zerstört. Empf. unbekannt"

Gruß
Christian
 
bedaposablu Am: 24.10.2023 19:49:03 Gelesen: 24024# 862 @  
@ bedaposablu [#860]





Brief mit Ausgabe 40 Jahre WHO nach Dresden 8010, postlagernd, "Zurück"-Stempel auf der Vorderseite und handschriftlicher Vermerk "nicht abgefordert" auf der Rückseite.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 28.10.2023 18:19:44 Gelesen: 21487# 863 @  
@ bedaposablu [#862]



Brief mit Block Bertolt Brecht vom 02.02.1988 nach 3561 Abbendorf (heute ein Teil von Flecken Diesdorf) und am 18.02.1988 zurück an den Absender gemäß "Zurück"-Stempel und handschriftlichem Vermerk.

Der Flecken Diesdorf ist eine Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 29.10.2023 17:39:40 Gelesen: 21236# 864 @  
@ bedaposablu [#863]



Ersttagsbrief nach Stralsund, postlagernd, mit Berliner Ersttagsstempel und diversen handschriftlichen Vermerken und "Zurück"- und "Nicht abgefordert"-Stempel.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 31.10.2023 18:09:55 Gelesen: 20104# 865 @  
@ bedaposablu [#864]

Heute ist Reformationstag und deshalb ein Erstagsbrief nach Wittenberg Lutherstadt vom 13.09.1988:



Vorderseitig "Zurück"- und "Nicht abgeholt!"-Stempel mit handschriftlichen Rücksendevermerk vom 22.11.1988, auf der Rückseite nur Absenderangabe.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 04.11.2023 20:24:27 Gelesen: 18597# 866 @  
Hallo miteinander!

Heute eine Postkarte von Magdeburg nach W-3014 Laatzen und dann wieder zurück:



Handschriftlicher unbekannt-Vermerk mit Datum 3/4 also 03.04.1993 und "Zurück / Retour / 4"-Stempel. Was bedeutet eigentlich die "4"?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 06.11.2023 17:01:05 Gelesen: 17892# 867 @  
Hallo miteinander!





Ersttagsbrief mit Sonderstempel O-2024 postlagernd nach Wuppertal und nach Weihnachten zurück nach Magdeburg. Auf der Vorderseite 2x "Zurück"-Stempel, wobei der obere (26 mm x 6 mm) etwas kürzer ist als der untere Stempel (27,5 mm x 6,5 mm) ist und auf der Rückseite ein Stempel "Lagerfrist abgelaufen / nicht abgefordert" mit handschriftlichem Datum.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
asmodeus Am: 07.11.2023 08:15:25 Gelesen: 17624# 868 @  
Habe diesen Brief aus Berlin mit der Ausgabe "Berliner Bauten" frankiert. Brief lief in die USA und wurde wieder an den Absender zurückgeschickt.


 
reichswolf Am: 09.11.2023 13:57:17 Gelesen: 16716# 869 @  
Am 14.9.1918 wurde die unten gezeigte Feldpostkarte aus AACHEN * 1 V an einen Empfänger beim Infanterie-Regiment 120 geschickt. Als Absenderstempel erhielt sie den Rahmenstempel S. B. Truppensammelstelle Aachen, außerdem von der Inlandspostüberwachung den Einkreiser Aachen-Stadt zu befördern * P.K. *.

Allerdings war der Empfänger nicht so leicht auszumachen, wie die verschiedenen Stempel zeigen, die angeben, zu welchen Einheiten er jeweils nicht gehörte: Nicht 1. E. 120., N. 1. GARN. ?. E/120 und Nicht 1. Gen. E1/120 (wenn ich die Stempel alle richtig lese). Schlussendlich scheint die Karte dann nach Gertingen (heute Guerting) gelaufen zu sein.



LG,
Christoph
 
bedaposablu Am: 11.11.2023 20:57:31 Gelesen: 15889# 870 @  
Hallo miteinander!



Brief von Perleberg nach Brandenburg, versehen mit einem roten Zurück-Aufkleber weil 10 Pf in der Frankatur fehlten.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 12.11.2023 20:11:08 Gelesen: 15747# 871 @  
Hallo miteinander !





Einschreiben-Postkarte von Magdeburg 3019 nach W-2280 Westerland und dort mittels handschriftlichem Vermerk, "unbekannt"- und "Zurück"-Stempel wieder am 05.04.1993 nach Magdeburg.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bignell Am: 12.11.2023 22:53:41 Gelesen: 15715# 872 @  
Liebe Freunde,

ich hab wieder mal in fremden Gefilden gewildert, aber bei dem Stempelfeuerwerk konnte ich nicht widerstehen:



1899 von London mit 1d frankiert nach Bombay / Indien gesendet, dort mit 2 x half anna belastet und mehrfach nachgesandt, unter anderem auch im DLO (dead letter office) behandelt

Die Stempel, soweit ich sie entziffern konnte - Ergänzungen und Korrekturen werden natürlich gerne gesehen:

LONDON E.C. | 6.45.PM | DE 8 | 99
REEXPEDIE
SEA POST OFFICE | O | DE.18 | 99
OOTACAMUND | DEP. | AP14
BOMBAY | 19JL00 | ? 30.PM
MADRAS | 8. AM. | 21JL00
MADRAS | 21JL.00 | 3 30 PM
COONDOR | ???DELY | 23JL. | 00
OOTACAMUND | DEP. | JL24
OOTACAMUND | 24JL.00
OOTACAMUND | 29JL.00
OOTA(CAMUND) | 14AU.00 | 1 AM
D.L.O. | MADRAS | 16AU00
D.L.O. | MADRAS | 17AU.00
PORBANDAR | 22AU | 00
PORBANDAR | 23AU | 00
?ORAJKOT | 4 30P.M. ?DELY | 24AU.00
RA??OI | 25AU | 00
MADRAS | DEP | ??

Liebe Grüße,
harald
 
reichswolf Am: 13.11.2023 20:39:32 Gelesen: 15513# 873 @  
@ bignell [#872]

Starkes Teil!

Mein heutiger Beleg lief am 10.1.1923 von BAYREUTH 2. * 1 nach Aachen an das dortige Reych der Schlaraffia. Dort wurde der Empfänger nicht ermittelt Postamt 1 Aachen und die Karte ging laut handschriftlicher Notiz am 12.1. zurück.



LG,
Christoph
 
bignell Am: 13.11.2023 22:18:21 Gelesen: 15492# 874 @  
@ reichswolf [#873]

Hallo Christoph,

Deiner ist auch nicht schlecht, der Briefträger konnte die Schlaraffia [1] nicht finden? Das muss wohl sein erster Arbeitstag gewesen sein.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schlaraffia
 
reichswolf Am: 13.11.2023 22:27:21 Gelesen: 15482# 875 @  
@ bignell [#874]

Ich hatte schon mal vermutet, dass der Postler als Beamter einfach mit Humor nichts anfangen konnte. ;-)

LG,
Christoph
 
bayern klassisch Am: 15.11.2023 11:25:57 Gelesen: 15197# 876 @  
Liebe Freunde,

ein einfacher Brief aus Augsburg wurde am 29.05.1865 an Herrn J. Stasny in Caslau in Böhmen/Österreich korrekt frankiert auf die Reise geschickt. Über Prag und Kolin kam er dort auch am 31.05.1865 an, jedoch war seine postalische Reise damit noch lange nicht beendet.



Siegelseitig lesen wir oben: "Wird nicht angenommen. Stasny", womit der Empfänger sich klar ausdrückte.

Den postalischen Vermerk unter dem Stempel von Kolin kann ich nicht sicher lesen, auf jeden Fall sandte man den Brief nach Augsburg zurück, nachdem man Caslau vorne gestrichen hatte.

Aber auch Augsburg, welches hinten am 02.06.1865 Eingang stempelte, strich später Augsburg wieder durch und vermerkte ? Vert(atur). Leider kann ich das erste Wort nicht lesen. Wer kann es?

Für mich ist das ein ganz außergewöhnlicher Retour- und Weiterleitungsbrief.

Wie es aussieht, scheint sich der Absender verschrieben und selbst Augsburg gestrichen zu haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bedaposablu Am: 15.11.2023 19:09:56 Gelesen: 14828# 877 @  
@ bedaposablu [#870]



Brief nach Bulgarien und Zurück wegen fehlender 20 Pf. Hier eine andere Variante des Aufklebers.



Brief nach 2848 Vechta postlagernd und dann wieder zurück, da nicht abgeholt.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bayern klassisch Am: 16.11.2023 10:49:41 Gelesen: 14598# 878 @  
Liebe Freunde,

ein Recobrief aus Levico bei Trient am Lago di Levico wurde am 10.09.1874 mit folgender Adresse versehen abspediert: "Seiner Hochedelgebornen Herrn Herrn Oswald Grafen von Trapp k. k. Statthalternrath Ae et A Innsbruck".



Über Trient erreichte der Brief Innsbruck noch am Folgetag. Aber dort war seine Erlaucht nicht mehr und man notierte später: "D(er) Z(eit) in Friedberg Volders". Siegelseitig sehen wir, noch immer am 11.09. den Stempel von Volters, aber auch da war er wohl nicht zu erreichen.

Nun strich man in blau alles durch und ersetzte es durch: "Villa Leuchtenberg bei Lindau am Bodensee".

Siegelseitig sehe ich einen größeren Stempel von Innsbruck Stadt vom 15.09. (??) und das Fragment eines bayerischen Einkreisers, wohl den von Lindau, wie fast immer schlecht abgeschlagen.

Zur Person des Empfängers weiß ich nur, dass er 1873 nach dem Tode seines Bruders zum Chef des Grafengeschlechts wurde.

Die 4 Teile einer 20 Pfg. Luitpold-Marke hinten harren noch ihrer Ablösung, also bitte keine Bange, das bleibt so nicht.

Die verklebten 15 Neukreuzer setzten sich zusammen aus dem Brieffranko von 5 Neukreuzern bis 15g und 10 Neukreuzern Reco-Gebühr, welche zuvor noch hätte siegelseitig frankiert werden müssen, 1874 aber nicht mehr. Briefe mit Franko und Recogebühr in einer Marke nach Bayern sind sehr selten - von der doppelten Weiterleitung ganz zu schweigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 16.11.2023 16:17:01 Gelesen: 14552# 879 @  
@ bayern klassisch [#878]

Lieber Ralph,

ich sehe Du wilderst in meinem Revier? Zuständ' san des.

Spaß beiseite, Gratulation, der kann was.

Zum Innsbruck-Stempel: zwischen Tag+Monat und der Jahresangabe ist die Tageszeit, links "6.A" (abends), rechts "9 F." (früh).

Der Stempel von Trient hat das Tagesdatum verkehrt herum eingesetz.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 16.11.2023 17:34:48 Gelesen: 14540# 880 @  
@ bignell [#879]

Lieber Harald,

du hast doch schon alles, was sich des Sammlers Herz wünschen kann - da war ich so frei, mir diesen Peripheriebrief zu leisten.

Danke für deine Zusatzinformationen - bin gespannt, wann wie wieder eine Rosine von dir sehen dürfen!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bedaposablu Am: 17.11.2023 18:06:11 Gelesen: 14402# 881 @  
Hallo miteinander:





Ersttagsbrief mit Sonderstempel nach Leipzig anläßlich der Leipziger Frühjahrsmesse 1989, postlagernd, nicht abgeholt und deshalb "Zurück"-, "Benachrichtigt am ... durch..."- und "Lagerfrist abgelaufen"-Stempel.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Stephan Sanetra Am: 19.11.2023 16:36:58 Gelesen: 14200# 882 @  
Meine Sammelleidenschaft konzentriert sich auf Briefmarken, am liebsten mit Vollstempel. Die gibt es bei Belegen meist nicht. Eine Ausnahme in Hinsicht auf Belege mache ich bei meinen Sammelgebieten, die Ingo Schulz (Cantus) dankenswerterweise immer wieder anreichert. Abseits meiner Sammelgebiete fehlt es mir allerdings häufig an Fachwissen. Daher bitte ich um Korrektur meines wohl eher stümperhaften Deutungsversuches:



In diesem Falle (Sammelgebiet Markenheftchen und Zusammendrucke Hindenburg) erreichte der eingeschriebene Brief im Fernverkehr mit

2x S 134 (8+A.1+8=517+8.1+517), S 127 RR mit Strichelleisten (3+5=513+515), S 127 LR mit Strichelleisten (3+5=513+515) und 516X, insgesamt also freigemacht mit 64 Pf,

seinen Adressaten unter der zuerst angegebenen Adresse (????haystr. 138) nicht. Ein weiterer Zustellversuch von dort (Leibelin?ge?allee) führte ebenfalls nicht zum Erfolg. Der Brief erhielt daraufhin einen Durchgangsstempel (25.6.37 5-6) und wurde an das Postamt Frankfurt (Main) 17 gesandt. Dort erhielt er einen weiteren Durchgangsstempel (28.6.37 12-13) und wurde schließlich mit Ankunft-/ Bestellstempel vom 28.07.37 13-14 in der Brüe?lo?????straße in Ffm 7 an einen Herrn Christ zugestellt. Stimmen meine Ausführungen?

Beste Grüße
Stephan Sanetra
 
bedaposablu Am: 19.11.2023 17:02:08 Gelesen: 14195# 883 @  
@ Stephan Sanetra [#882]

Hallo Stephan!

Könnte auf der Vorderseite nicht stehen:

Bürgerhospital Frankfurt
Nibelungen­allee 37–41
60318 Frankfurt am Main

Die Adresse gibt es heute noch. Der Herr Christ war wohl erkrankt und in stationärer Behandlung.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Stephan Sanetra Am: 19.11.2023 17:13:34 Gelesen: 14192# 884 @  
Moin Moin Klaus-Peter,

es sieht doch sehr nach der von Dir gefundenen Adresse aus! Aber wie erklären sich die drei rückseitigen Stempel? Zwei Durchgangs- und ein Ankunftsstempel?

Beste Grüße
Stephan
 
bignell Am: 05.12.2023 22:22:14 Gelesen: 12058# 885 @  
Liebe Freunde,

ein 5-Kreuzer-Ganzsachenumschlag Österreichs der Ausgabe 1863 ist meist ein Kandidat für die Ein-Euro-Kiste, aber dieser hier wollte Böhmen bereisen:



Vermerke:
Schönau b/. Schlukenau unbekannt (Velký Šenov)
Vieleicht b. Teplitz
bei Graßlitz
In Schönau bei Graslitz unbekannt (Sněžná / Kraslice)
Verte
retour Pilsen

Stempel:
PILS(EN) | 6 | 5 | Bahnh(of)
PRAG | 6 | 5 | 8.F.
BODENBACH | 6 | 5
RUMBURG | 7 | 5
SCHLUKENAU | 7 | 5
SCHÖNAU | 7 | 5
BODENBACH | 8 | 5
TEPLITZ | 8 | 5
BENSEN | 9 | 5
WERNSTADT | 9 | 5
PILSEN | 10 | 5
GRASLITZ | 11 | 5
PILSEN | 12 | 5

Hier die Route:



Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 06.12.2023 00:32:35 Gelesen: 12036# 886 @  
@ bignell [#885]

Lieber Harald,

warst du nicht in deinem vorherigen Leben Sherlock Holmes? 221B Baker Street?

Um den zu rekonstruieren, braucht man zumindest ein starkes Talent analog zu Dr. Watson.

Ein Superbrief - für einen Euro würde ich alle nehmen, die so aussehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 06.12.2023 23:38:11 Gelesen: 11742# 887 @  
@ bayern klassisch [#886]

Lieber Ralph,

den fand ich nicht so schwer aufzulösen, abgesehen von zweien sind alle anderen Stempel schön abgeschlagen, und die Vermerke auch gut lesbar.

Der Brief, an dem ich gerade arbeite, ist hingegen ein anderes Kaliber, aber aufgeben tut man nur Briefe. Ach ja da sind wir ja wieder beim Thema. :)

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 07.12.2023 23:34:18 Gelesen: 11521# 888 @  
Liebe Freunde,

ich glaube den Brief den ich vorher erwähnt habe nun ganz gut aufgelöst zu haben.





Erhalten habe ich diesen Brief mit folgender Beschreibung:

9 Kr blau, Handpapier, gemäß Messungen des Sammlers als dickes Papier klassifiziert mit einer Stärke von 0,14 mm, EF auf Brief, geschrieben in WOLFSEGGERN 3.7.50, nach Wien, wenige Wochen nach Ausgabe der ersten Marken, Ankunft 6.7., diverse Vermerke und Nachsendungen nach Tuhr und erneut nach Wien

Wie man am Bleistift-Vermerk links oben erkennen kann, hat sich der Vorbesitzer intensiv mit der Frage beschäftigt, wie dick das Papier der Marke ist (Kartonpapier Stärke 0,13mm bewertet Dr Ferchenbauer bei der 9 Kreuzer Type I mit 140 Euro, keine Bewertung für 0,14mm, Katalogwert der Normalmarke 18 Euro, jeweils lose) - aber deshalb habe ich den Brief nicht gekauft, ich war nur froh dass niemand auf die Idee gekommen ist, die Marke zur Stärkenmessung abzulösen.

Hier nun meine Interpretation:

Geschrieben in Wolfsegg am Hausruck [1] am 3.7.1850, zur Post gegeben in Schwanenstadt am 4.7., frankiert mit 9 Kreuzer Type I, Stempel SCHWANNENSTADT (Müller 2570a, 140 Punkte), Bestell-Stempel von Wien 6.7., in Wien und dann nach "Tuln ?Nordtmühle?" (=Tulln an der Donau) weitergeleitet

Adresse:

An die Wohlgebohrne Frau Anna Morelli abzugeben in dem k:k: Magazin Gebäude am Tabor Wien

Vermerk "bei Fr Baumeister Fr ?Salmpflüger? Wien Leopoldstadt Rauch Fangkehrergasse (heute: Kleine Pfarrgasse) N(ummer) 204 2t Stock"

Ich habe nur die erste Seite des Textes transkribiert, aber das war schon aufwändig genug, vielleicht mache ich mich später mal über den Rest her.

Verehrteste Frau Muhme! [2]
Auf Ansuchen des Herrn Denk in Atzbach [3], wie auch der übrigen Freundschaft, muß ich Ihnen die traurige Nachricht ertheilen, daß Ihre Frau Schwester ?Kizinger? mit Tod abgegangen ist.
D??ir, nebst die D??azinger wurden zur Beerdigung eingeladen. Da die Begräbniß an einem feyertage sind, so konnten wir beyde nicht beywohnen, sondern nur ?? ?? allein. Sie konnte mir aber nicht genug erzählen, wie herrlich schön sie auf die Paradebeet ruhte. Herr Dechant selbst segnete sie zur Erde. Es wurde auch auf ihre Anordnung eine kleine Tafel gegeben. jedoch in 2 Abtheilungen. Die Freunde der Denkischen speißten bey Hl Denk, die anderen beym Schneider.
Übrigens würden Sie bei den Denkischen aufs freundlichste empfangen.
Die Schneiderin hatte viele Mühe und Plage mit ihr, denn sie wartete ihr Tag und Nacht sehr gut ab, wie erzählt wurde.
...
Mit aller Achtung bin ich Ihnen ergebener Freund Joh: Michael Eder Senior
Wolfsegg am 3 July 850


Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsegg_am_Hausruck
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Muhme "Muhme ist eine ältere deutsche Verwandtschaftsbezeichnung und bedeutet zumeist Tante oder Base, kann aber auch allgemein soziale Nähe bezeichnen..."
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Atzbach_(Ober%C3%B6sterreich)
 
Stephan Sanetra Am: 08.12.2023 08:20:34 Gelesen: 11495# 889 @  
Guten Morgen,

wieder einmal hat Ingo (Cantus) mich reichlich beschenkt und mir einige Belege von Bremen für meine Heimatsammlung zukommen lassen. Darunter befindet sich auch ein am 22. 05.1846 abgestempelter Brief an Herrn Huth (wenn ich es richtig gelesen habe) in Hamburg:



Der ovale Ankunftstempel notiert als Datum den 23.05.1846:



Handschriftlich wurde das Datum auf den 29. Überschrieben. Leider kann ich die handschriftlich daneben stehenden Notizen nicht ausreichend lesen, vermute aber, dass der Brief irgendwo bei Bremen (wo?) am 29.05. zugestellt wurde, also in die Rubrik „Zurück und nachgeschickt“ gehört.

Kann das jemand bestätigen, oder liege ich komplett falsch? Wenn es hilft, zeige ich den kompletten Briefinhalt:





Mein Scanner ist zu klein für einen Scan „In einem Rutsch“. Den Briefinhalt habe ich daher geteilt.

Beste Grüße
Stephan Sanetra
 
bignell Am: 08.12.2023 12:56:48 Gelesen: 11470# 890 @  
@ Stephan Sanetra [#889]

Lieber Stephan,

ich fürchte Dich enttäuschen zu müssen, der Vermerk auf der Seite ist vom Empfänger, der dort notiert hat, dass der Brief am 22.5. in Bremen aufgegeben wurde, am 29. von ihm empfangen und auch am 29. beantwortet wurde, das war in Geschäftskreisen damals so üblich, damit man schnell erkennen konnte, wo z.B. noch Antworten offen waren.

Der rückseitige Stempel "St.P.A. | 23 MAY 46" (Stadt Post Amt) wird wohl Bremer Ursprungs sein, aber ich bin kein Kenner der Stempel von Bremen. Er wurde aber nicht korrigiert, sondern befindet sich einfach nur in dem Bereich, den der Empfänger für seine Notizen verwendet hat.

Liebe Grüße,
harald
 
Stephan Sanetra Am: 08.12.2023 14:53:40 Gelesen: 11452# 891 @  
@ bignell [#890]

Lieber Harald,

vielen Dank für Deine umfangreichen Erläuterungen, die mir schon weiter helfen!

Beste Grüße
Stephan
 
bignell Am: 20.12.2023 21:30:40 Gelesen: 10215# 892 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief wurde von Aranyosmarót [1] nach Wieden in Wien spediert, weitergeleitet nach Seebach bei Gaming:




Die Frankatur von 10 Kreuzern war für den Weg nach Wien (2. Entfernungszone) ausreichend, nicht jedoch nach Gaming (3. Entfernungszone), der Empfänger hätte deshalb die fehlenden 5 Kreuzer begleichen müssen, jedoch wurde der Brief fehltaxiert mit 10 Kreuzern, 5 Kreuzer fehlendes Franco + 5 Kreuzer Portozuschlag, die in diesem Fall zu Unrecht eingehoben wurden, da dies nur vorgesehen war, wenn der Brief für den ursprünglichen Weg unterfrankiert gewesen wäre, was hier ja nicht der Fall war. Dumm gelaufen für den Empfänger, falls ihm diese Regelung nicht bekannt war.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://hu.wikipedia.org/wiki/Aranyosmar%C3%B3t
 
bayern klassisch Am: 20.12.2023 22:34:32 Gelesen: 10203# 893 @  
@ bignell [#892]

Lieber Harald,

wäre es nicht auch möglich, dass der Brief ausgeliefert wurde und dann, mit korrigierter Adresse, neu aufgegeben wurde?

Dann wären es 5 Nkr. für den Brief und 5 Nkr. für die unfrankierte Absendung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 20.12.2023 23:32:48 Gelesen: 10197# 894 @  
@ bayern klassisch [#893]

Lieber Ralph,

nicht auszuschliessen, aber dann müsste ein Wien-Stempel vorderseitig abgeschlagen worden sein. Das müsste innerhalb kurzer Zeit erfolgt sein, weil die Wien-Stempel vom 21. sind (Hauptpostamt 9-11h vormittags, Wieden 2h nachmittags - hier wäre dann die Auslieferung erfolgt, Hauptpostamt 4h nachmittags - das wäre dann die erneute Übernahme durch die Post) und der Gaming-Stempel vom 22. Auch der rückseitige Vermerk "Adresatin befindet sich derzeit in Seebach ?? Post Gaming" klingt für mich eher nach Zusteller denn Kunde.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 20.12.2023 23:59:53 Gelesen: 10190# 895 @  
@ bignell [#894]

Lieber Harald,

das sehe ich auch so - deine Variante ist die klar wahrscheinlichere, aber ganz auszuschließen ist die B-Variante nicht.

Österreich war i.d.R. aber sehr akkurat, was die neue Aufgabestempelung angeht, da hast du natürlich Recht.

In jedem Fall ein besonderer Brief - und damit bei dir bestens aufgehoben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 26.12.2023 21:43:41 Gelesen: 9669# 896 @  
Liebe Freunde,

hier ein Beleg weitergeleitet innerhalb Schottlands:



1859 von Emden nach Charlestown weitergeleitet Dunfermline

Stempel:
EMDEN. | 19 | 3 | 5-6
EMDEN | 20 3 L | HANNOVER
MÜNSTER | 20 3 ?? | SOEST [Soest, NL]
D S | LONDON | MR 22 | 59
BONESS | MR23 | 1859
? E | EDINBURGH | MR 24 | 59
LINLITHGOW | C | MR 24 | 1859
DUNFERMLINE | A | MR 25 | 1859
U M | EDINBURGH | MR 28 | 59



Inhalt:

Mr. John Steedman
Charlestown
Dear Sir! Emden 19th March 1859
Confirming my respect of yester day, advising you the affreightment f Napke Tiffen, Margaretha Lindebaum, & Gesina Kuper for account of Mess. Brunckhant & Dekke of Bergen, I need beg to hand you Copy of the Charter for the remainder of Coals f Maria Capn. Dierendank which vessel will leave to morning. [1]
I remain Dear Sir
Yours truly
kp G. Boner

Glücklicherweise ist der erwähnte Charterbrief-Kopie durch die Klammer erhalten geblieben:



Charter-Party.
Copy. EMDEN, 12 March 1859

It is this Day mutually agreed between P.v. Dierendanck of the good Ship or Vessel called the St. Maria of the Measurement of 5 Keels Tons, or thereabouts, now at Papenburg by authority of Mr Haltermann Merchant: of Bergen
That the said Ship being tight, staunch, and strong and every way fitted for the Voyage, shall with all convenient speed sail and proceed to Charlestown in the Firth of Perth
or so near thereunto as she may safely get, and there load from the Factors of the said Affreighters a full and complete Cargo of Coals
Merchants finding Mats and the ship the Wood for dunnage Cargo to be brought alongside and taken from alongside, at Shipper's risk and expense, not exceeding what she can reasonably stow and carry over and above her Tackle, Apparel, Provisions and Furniture; and being so loaded, shall therewith proceed to Bergen, direct
or so near thereunto as se may safely get, and deliver the same on being paid Freight £ 7.10.- per Keel of intaken twenty one Pons four Ctw. of Coals
(The Act of God, the Queen's Enemies, Fire, and all and every other Dangers and Accidents, of the Seas, Rivers and Navigation, of whatever Nature and Kind soever during the said Voyage, always excepted) The Freight to be paid on unloading, and right delivery of the Cargo, in Cash
The regular turn is to be allowed the said Merchant (if the Ship is no sooner dispatched) for loading and One Keel, per workingday by the Storehouse for discharging
And all Days on Demurrage, over and above the said Days, at Two and 1/2 Pounds per Day, Penalty for Non-Performance of this Agreement, Amount of freight
The Captain to sign Bills of Lading if required at any rate of freight without prejudice tho the present Charterparty.
The Ship to be adressed on her return to Haltermann as broker, or to his order at the port of discharge. paying to the consignee of the Cargo 2 1/2 Commission on the freight
Signed P.v Dierendanck
" G. Boner

The Brokerage is 5 per Cent on the amount of freight, Primage & Demurrage by this Charterparty and is due to Haltermann on
signing herof (Ship lost or not lost:) Sufficient Cash to be allowed the Captain at the Port of Loading for ships disbursement not exceedind £ 20.-.-
only paying Insurance

Das ist die älteste Verwendung eines Smiley/Emoticon, das mir untergekommen ist:


Liebe Grüße,
harald

[1] In Bestätigung meiner gestrigen Mitteilung, dass Napke Tiffen, Margaretha Lindebaum und Gesina Kuper für Rechnung der Firma Mess. Brunckhant & Dekke von Bergen, muss ich Sie bitten, Ihnen eine Kopie der Charter für den Rest der Kohlen f Maria Capn. Dierendank, welches Schiff morgen früh auslaufen wird.

[2] Es ist heute vereinbart zwischen P.v. Dierendanck von dem guten Schiff oder Vessel, genannt die St. Maria, mit dem Maß von 5 Kieltonnen oder so, jetzt in Papenburg durch die Autorität von Herrn Haltermann Merchant: von Bergen
Das besagte Schiff, das fest, stabil und stark und in jeder Hinsicht für die Reise geeignet ist, soll mit aller angemessenen Geschwindigkeit segeln und nach Charlestown im Firth of Perth fahren
oder so nahe dorthin, wie es sicher gelangen kann, und dort von den Faktoreien der genannten Affreighters eine volle und vollständige Ladung Kohlen laden
Die Kaufleute finden Matten und das Schiff Holz für Stauholz, das längsseits zu bringen und von der Längsseite zu nehmen ist, auf Risiko und Kosten des Verfrachters, nicht mehr als das, was es vernünftigerweise stauen und tragen kann, zusätzlich zu seinem Tackle, seiner Kleidung, seinem Proviant und seinen Möbeln; und nachdem es so beladen ist, fährt es damit direkt nach Bergen
oder so nahe dorthin, wie sie es sicher erreichen kann, und liefert sie gegen Zahlung einer Fracht von £ 7,10 pro Kiel von einundzwanzig Pons vier Ctw. von Kohlen ab.
(Höhere Gewalt, Feinde der Königin, Feuer und alle anderen Gefahren und Unfälle der Meere, Flüsse und der Schifffahrt, gleich welcher Art, während der genannten Reise immer ausgenommen).
Die reguläre Umdrehung ist dem besagten Kaufmann (wenn das Schiff nicht früher abgefertigt wird) für das Laden und ein Kiel, pro Arbeitstag vom Lagerhaus für das Löschen zu gewähren
und alle Tage, die über die genannten Tage hinausgehen, mit zweieinhalb Pfund pro Tag, Strafe für die Nichterfüllung dieser Vereinbarung, Höhe der Fracht
Der Kapitän ist berechtigt, Konnossemente zu unterzeichnen, wenn dies erforderlich ist, und zwar zu jeder beliebigen Frachtrate, ohne dass dadurch die vorliegende Charterparty beeinträchtigt wird.
Das Schiff ist bei der Rückkehr an Haltermann als Makler zu adressieren, oder an seinen Auftrag im Löschungshafen, wobei dem Empfänger der Ladung 2 1/2 Provisionen auf die Fracht zu zahlen sind.
Gezeichnet P.v Dierendanck
" G. Boner

Die Courtage beträgt 5 Prozent auf den Betrag der Fracht, Primage & Demurrage aus dieser Charterparty und ist fällig an Haltermann bei
(Schiff verloren oder nicht verloren:) Ausreichend Bargeld, das dem Kapitän im Verladehafen für die Auszahlung des Schiffes zur Verfügung gestellt wird, nicht mehr als £ 20.-.-
nur die Versicherung bezahlen

[Die Redaktion hat über DeepL übersetzt]
 
bayern klassisch Am: 26.12.2023 22:01:51 Gelesen: 9664# 897 @  
@ bignell [#896]

Lieber Harald,

feines Stück!

3 Silbergroschen für Hannover in blau (farblich korrekt) taxiert für einfache Portobriefe unter 1 Loth.

In Grossbritannien mit 8 Pence (7 Silbergroschen) taxiert. Dann wohl ausgeliefert und mit 1 Penny Weiterporto = 8 Pence final taxiert für den Empfänger.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
reichswolf Am: 28.12.2023 13:48:39 Gelesen: 9546# 898 @  
Ein Brief des KÖN. PREUSS. AMTSGERICHT + TREBBIN + vom 7.6.1915 mit Tagesstempel TREBBIN * (KR. TELTOW) * und Ablösestempel Frei lt. Avers. No. 21. Kgl. Pr. Amtsgericht. nach Oehna. Jedoch war der Empfänger unbekannt verzogen, wie am 8.6. vom Postbeamten Marx festgestellt wurde. Darum ging der Brief zurück.



LG,
Christoph
 
saeckingen Am: 31.12.2023 14:40:56 Gelesen: 9005# 899 @  


Luftpostbrief vom 22.8.64 aus dem Stadtteil Sidi Gaber von Alexandria/Ägypten an die Botschaft der Vereinigten Arabischen Republik in Kampala/Uganda. Transitstempel Khartoum/Sudan 25.8.64 und Ankunftstempel Kampala 28.8.64. In Kampala als unzustellbar mit dem Hinweisstempel 'unknown as addressed' versehen. Stempel Kampala 5.9.64 und ein mir bisher unbekannter Stempel Kampala Uganda Returned Letter Office 5.9.64. Der Brief ging dann nach Ägypten zurück, woher ich ihn jetzt fast 60 Jahre später über eBay erwerben konnte.

Grüße
Harald
 
bedaposablu Am: 06.01.2024 18:27:49 Gelesen: 8548# 900 @  
Hallo miteinander!



Ersttagsbrief mit entsprechendem Ersttagsstempel befördert nach Dresden und am 19.05.1989 zurück nach Magdeburg 3034, da nicht abgefordert!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 07.01.2024 20:00:16 Gelesen: 8481# 901 @  
@ bedaposablu [#900]





R-Erstagsbrief vom 07.03.1989 der Ausgabe Leipziger Frühjahrsmesse nach 7550 Rastatt postlagernd und am 03.05.1989 wieder Zurück, da nicht abverlangt.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bignell Am: 19.01.2024 19:21:11 Gelesen: 7836# 902 @  
Liebe Freunde,

wenn der Chef auf Reisen ist, schreibt man ihm heute eine Email, die kann er überall lesen. Vor eineinhalb Jahrhunderten musste es ein Brief sein, und er musste dort eintreffen, wo der Chef gerade war, sonst passierte folgendes:



Ein Herr Schnabl der Firma A.M.Pollak in Budweis schrieb am 18.4.1856 (abgesandt am 19.4.) an Herrn Adolf M. Pollak im Hotel de Saxe in Prag, wo der Brief am 20.4. eintraf, Herr Pollak dürfte bereits abgereist sein, und deshalb wurde der Brief nach Wien weitergeschickt, wo er dann am 22.4. eintraf.

Die frankierten 6 Kreuzer hätten für die Strecke Budweis - Prag (123 km Luftlinie) ausgereicht, nicht jedoch für die Strecke Budweis - Wien (163 km Luftlinie), für die 9 KR erforderlich waren, deshalb wurde in Prag "Nachtrag 3x" notiert und in Wien rechts oben leider nur sehr zart der schöne "Wien Tax"-Stempel abgeschlagen (Abbildung aus dem Müller-Handbuch):



Da der Brief den Postverkehr nicht verlassen hat, wurde keine Zutax von 3 KR verrechnet.

Bemerkenswert auch, dass der Ankunftstempel von Wien dreimal abgeschlagen wurde, zweimal in rot, einmal in schwarz.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 19.01.2024 20:56:47 Gelesen: 7820# 903 @  
@ bignell [#902]

Lieber Harald,

Glückwunsch zu dem Schmankerl - herrlich!

Kann es sein, dass Wien zuerst in Rot gestempelt hat, weil man glaubte, dass der Brief ausreichend frankiert worden war und erst dann, nachdem klar war, dass er unterfrankiert sein musste, mit Schwarz (über-)stempelte?

In der Vormarkenzeit (VMZ) stempelte Wien in Rot bei frankierten und in Schwarz bei unfrankierten Briefen. Vlt. hing das damals noch in der Luft.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 19.01.2024 21:13:27 Gelesen: 7812# 904 @  
@ bayern klassisch [#903]

Lieber Ralph,

so wird es wohl gewesen sein, warum sonst die Überstempelung in schwarz? Aber wissen wird man es nie.

Liebe Grüße,
harald
 
GSFreak Am: 22.01.2024 13:32:17 Gelesen: 7569# 905 @  
Hallo zusammen,

hier eine Ganzsache-Karte Deutsches Reich Mi.-Nr. P 226 I, versendet am 29.09.1938 von OBERWESEL (RHEIN) nach Wien. Ortswerbestempel von Oberwesel: "Der Romantik / schönster Zufluchtsort / am Rhein". Gemäß handschriftlichem Vermerk am Oberrand ist die Empfängerin offenbar "unbekannt". Ich kann das Handschriftliche nicht alles entziffern. Mir ist nur aufgefallen, dass in der Anschrift "Gerichtsstr. 18" steht und im handschriftlichen Text oben von "Gerichtsgasse 18" die Rede ist.

Jedenfalls ist die Karte am 01.10.1938 (Abgangsstempel vom Postamt WIEN 141) mit entsprechenden weiteren Nebenstempeln in rot nach Oberwesel zurückgeschickt worden.



Interessanter zeitgeschichtlicher Text auf der Rückseite: u.a. "Hier sind in die 80 Mann eingezogen worden" und "Im Hunsrück ist schon Militär".

Beste Grüße
Ulrich
 
bignell Am: 22.01.2024 16:21:47 Gelesen: 7551# 906 @  
@ GSFreak [#905]

Lieber Ulrich,

Gerichtsgasse ist korrekt, dank Google Street View kannst Du Dir das Haus sogar ansehen - wollte den Link posten, funktioniert aber nicht, einfach "Wien Gerichtsgasse 18" googeln und dann auf Street View gehen.

Liebe Grüße,
harald
 
epem7081 Am: 22.01.2024 19:35:41 Gelesen: 7514# 907 @  
Hallo zusammen

auch für diesen Thread wieder ein Griff in meine Bundeswehr-Kiste. Vom Kreiswehrersatzamt in Köln wurde dieses Einschreiben am 26.5.1994 in KÖLN 51 / 50968 gestartet. Trotz mehrfacher Zustellversuche konnte die Post dem Empfänger - vermutlich im Bezirk Köln 75 - nicht zugestellt werden.





Ein interessanter Nebenstempel dokumentiert: "Benachrichtigt am ......... / nicht abgeholt / Postamt 75 / 50769 Köln" mit dem handschriftlichen Eintrag 27/5. Ein weiterer Stempel "Zurück 71g" ist möglicherweise ein Postbotenstempel. Letztlich ist der Brief laut Eingangsstempel des Kreisehrersatzamtes dort wieder am 6.Juni 1994 wieder gelandet.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
saeckingen Am: 22.01.2024 23:03:49 Gelesen: 7487# 908 @  
Am 9.2.23 habe ich einen Brief mit einem Buch der ArGe nach Ashdod/Israel verschickt. Der Brief kam allerdings nicht an, wir haben einen Postverlust angenommen. Ich habe dann an die identische Adresse Ersatz geschickt, der innerhalb weniger Tage auch beim Empfänger ankam. Am Samstag (20.1.24) lag der Brief mit "leichten Beförderungsspuren" wieder bei mir im Briefkasten. Was hat der Brief wohl in den 11 1/2 Monaten mitgemacht? Seinem Aussehen nach sehr viel!



Grüße
Harald
 
bignell Am: 26.01.2024 22:24:13 Gelesen: 7242# 909 @  
Liebe Freunde,

dieser Beleg ist für den Briefmarkensammler uninteressant, weil die Frankatur über den Rand geklebt und deshalb beschädigt und die Recogebühr beim Öffnen zerrissen wurde. Aber vielleicht blieb er deshalb als Ganzstück erhalten, worüber ich mich sehr freue.



Ca. 1862 mit 15 Kreuzer und 2x5 Kreuzer rückseitig als Recogebühr freigemacht lief von Třeboň [1] nach Mnichovo Hradiště [2], dann nach Libějovice [3] (deutsch: Liebiegitz), wieder nach Mnichovo Hradiště und danach retour.



Stempel:
WITTINGAU | 7 | 1
Recommandirt
TURNAU | 8 JAN [4]
MÜNCHENGRAETZ | 9 | 1
PRAG | 10 | 1 | 10 E
WODNIAN | 11.JAN [5]
PRAG | 13 | 1 | 8 F
MÜNCHENGRAETZ | 14 | 1
PRAG | 15 | 1 | 8 F

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%99ebo%C5%88
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Mnichovo_Hradi%C5%A1t%C4%9B
[3] https://cs.wikipedia.org/wiki/Lib%C4%9Bjovice
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Turnov
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Vod%C5%88any
 
bayern klassisch Am: 27.01.2024 08:53:07 Gelesen: 7199# 910 @  
@ bignell [#909]

Lieber Harald,

es gibt 3 Arten von Sammlungen:

1. Die, bei deren Anblick man einzuschlafen droht, weil sie dröge und unattraktiv sind.

2. Die, die wunderschön sind, aber halt nur das Auge zu erfreuen wissen, sonst nichts.

3. Die, die mal mehr, mal weniger attraktives Material beinhalten, die aber immer spannend, vielfältig, lehrreich und interessefördernd sind. Deine Sammlung ist in die Gruppe 3 einzuordnen und wenn da mal ein Brief nicht mehr zu taufrisch aussieht, wie vor 170 Jahren, dann verzeiht man ihm das doch gerne, ist und bleibt er doch ein Zeitzeuge, der nicht replizierbar ist. Deine Sammlung hat ja einen wertvollen didaktischen Hintergrund, gepaart mit einer gehäuften Wissensansammlung über die damaligen Postverhältnisse und Postpraktiken. Allein das macht jeden deiner Briefe zu einem Unikum und ich hoffe, noch viel mehr deiner Unika hier sehen zu dürfen.

Schönes WE und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 28.01.2024 14:26:44 Gelesen: 7076# 911 @  
@ bayern klassisch [#910]

Lieber Ralph,

vielen Dank für Deine netten Worte. Ich liebe es die Geschichte von Briefen zu entschlüsseln, und die am meisten erlebt haben zeigen halt oft ein verhärmtes Gesicht, das für mich eine eigene Schönheit birgt.

So auch dieser Brief:



1899 mit 5 KR freigemacht von Wien an "Mr George Marples" geschickt unter folgender Adresse:
Cromford House
Renals Street
Derby
England

gestrichen und ersetzt durch:

c/o Miss Rampley
Oaklands Florence Road
Boscombe Str Bournemouth

gestrichen und ersetzt durch:

Hotel de la Tourelle (gemeint ist wohl Hôtel de la Tour, 19 Bd Edgar Quinet, und nicht Hôtel Les Tournelles, 30 Rue de Turenne)
Rue Delambre
Boulevarde
Montparnasse
Paris

Stempel:
WIEN 1/1 | 1 | 21.8.99 | 6.7N
DERBY | 3.15.PM | AU 23 | 99 | 18
DERBY | 945AM | AU24 | 99
BOURNEMOUTH | 10. PM | 24AU | 99 | 2
BOURNEMOUTH | 6. PM | 25AU | 99 | 1
PARIS 69 | 8e 26 | AOUT | 99 | AV.D'ORLEANS
PARIS 69 | 9e 29 | AOUT | 99 | AV.D'ORLEANS
PARTI SANS | LAISSER d'ADRESSE
RETOUR | L'ENVOYEUR | P 69 (2x)
Vermerk "Retour an 31/VIII"

Ausserdem noch 4 verschiedene Zustellstempel "69 | 2" und vier verschiedene Vermerke "parti sans adresse" - offenbar wurde an vier Tagen (von 26.8. bis 29.8.) jeweils ein Zustellversuch unternommen - man kann den Pariser Briefträgern wirklich nicht vorwerfen, sie hätten es nicht versucht.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 28.01.2024 14:39:48 Gelesen: 7071# 912 @  
@ bignell [#911]

Lieber Harald,

der ist ja noch interessanter - aber so einen muss man erst mal finden.

Die französischen Briefträger in den Großstädten, allen voran natürlich Paris, waren findige Burschen, aber hier war wohl nichts mehr zu machen. Ich habe mal einen Brief gesehen, der hatte hinten ca. 30 Briefträgerstempel mit den entsprechenden Vermerken abgeschlagen, das war schon ein optischer Genuß. Man denke mal an heute, wo ein Brief an eine alteingesessene Firma unter der Adresse Lindenstraße 20a nicht mehr zugestellt wird, weil Lindenstraße 20b aus Veresehen drauf steht.

Liebe Grüsse und vielen Dank für Zeigen dieser Oberrosine,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 29.01.2024 11:54:05 Gelesen: 6997# 913 @  
Lieber Harald,

heute zeige ich eine nette Auswahl von Briefen, die auch deinem verwöhnten Auge gefallen dürfte, jedenfalls wohl einige davon.



3 Kr. Ganzsache aus Ansbach von 1873 nach Linz in Österreich. Dort angekommen, umadressiert nach Lexey in Deutsch-Lothringen (Krieg 1870/71 lässt grüssen) mit Überschrift des Postamts Marsal, welches für Lexey zuständig war. Generell kenne ich praktisch keine Briefe von Österreich nach dort von 1871-75.



Ingolstadt für 6 Kreuzer frankiert nach Neu-Ötting innerhalb Bayerns. Dort ausgeliefert am 14.4.1860. Erneut mit 6 Kr. frankiert bei neuer Postaufgabe nach Linz. Dergleichen Briefe würde ich gerne Dutzende zeigen können, aber es gibt keine 10 Stück, daher muss ich es mit diesem bewenden lassen.



Einer meiner Lieblingsbriefe dieser Epoche ist ein Recobrief mit vorne frankierter Reco-Gebühr von 10 Nkr. aus Wien mit 15 Nkr. über 20 Meilen innerösterreichisch frankiert nach Salzburg, was an sich schon ungewöhnlich ist. Dann aber erfolgte die Weiterleitung poste restante nach Berchtesgaden, ohne dass der Brief zuvor in Salzburg ausgeliefert worden wäre (sonst hätte er eine Nachtaxe erhalten). Der Empfänger musste also in Salzburg vor seiner Abreise auf der Post seine Weiterleitungsanweisungen hinterlassen haben. Bei der Auslieferung in Berchtesgaden wurden 4 Kr. fällig. Dergleichen Briefe findet man seit vielen Jahren nicht mehr auf dem Markt und es gab wohl auch schon damals nicht gerade viele.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 29.01.2024 19:24:16 Gelesen: 6946# 914 @  
@ bayern klassisch [#913]

Lieber Ralph,

sehr schöne Briefe mit nur einem kleinen Makel: falsche Sammlung ;)

Besonders gut gefällt mir der zweite, Neufrankaturen sind in der klassischen Periode meiner Erfahrung nach sehr selten, gibt wohl zehnmal mehr mit Taxvermerk.

Bin gespannt was noch folgt.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 29.01.2024 19:28:17 Gelesen: 6941# 915 @  
@ bignell [#914]

Lieber Harald,

lass einem kleinen Liebhaber von Bayern UND Österreich doch seine Handvoll Briefe, sonst hätte ich ja fast gar nichts.

Es kommen noch einige, freu dich. Vlt. habe ich auch den ein oder anderen Brief hier schon vorgestellt, das will ich nicht ausschließen, aber es sind halt alles "bignell"-Briefe und dir zuliebe zeige ich sie auch sehr gerne.

Solltest du sie mal für Publikationen oder Vorträge verwenden können, darfst du das natürlich unumschränkt tun, das versteht sich von selbst.

Dann bis Morgen!

Ralph
 
bayern klassisch Am: 30.01.2024 09:13:05 Gelesen: 6895# 916 @  
@ bignell [#914]

Lieber Harald,

zur Ergötzung heute 4 weitere:



München, 27.10.1873, Kuvert zu 3 Kr. nach Innsbruck mit Ankunft am Folgetag. Dort hatte der Empfänger seine neue Anschrift in Wien hinterlassen und man sandte den Brief nach dorthin weiter. Ankunft in Wieden bei Wien am 30.10.. Schön fand ich, dass 3 meiner Lieblingsorte hier in einem Beleg mit Nachsendung zusammen kamen.



Alt-Sandec (heute: Stary Sącz) 19.04.1875 nach Nürnberg mit ein- bzw. zweifacher Weiterleitung in Nürnberg selbst, wobei einiges daneben ging. Aber meine postgeschichtliche Erfahrung ist die, dass bei auftauchenden Problemen die Fehlerquote sich exponentiell erhöhte.



Innsbruck 10 Nkr. frankiert über 10-20 Meilen in Österreich bzw. in den Postverein an die Verwaltung der Kupfergewerkschaft in Mitterberg per Bischofshofen. Aufgabe am 06.02. lief er über Bregenz und Immenstadt am Folgetag nach Oberstorf, der letzten Post zum österreichischen Kleinwalsertal. Vermutlich las man "Mittelberg". Dann oben notiert "Unbekannt in Mittelberg" und "in Salzburg", in blau "nicht nach Bayern". Am 10.02. traf er letztlich in Salzburg ein und wurde wohl ausgetragen, nach einer langen Reise zwischen Bayern und Österreich. Trotz Zahnfehlers der Marke habe ich ihn gerne genommen, denn fehlgeleitete Briefe ins und über das Kleinwalsertal habe ich seitdem keine mehr erblicken können.

"Last but not least" dann zum Ende der heutigen "session" noch der Unscheinbare:



Regesburg 3 Kr. frankiert vom 10.11.1874 nach Bregenz, dort am Folgetag angekommen, jedoch sofort weitergeleitet nach Dornbirn, wo er am Folgetag ankam. Irgendwie hat es mir der Vorarlberg angetan, denn von und nach dort findet man die interessantesten Briefe zwischen den beiden Territorien.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 30.01.2024 21:34:10 Gelesen: 6772# 917 @  
@ bayern klassisch [#916]

Lieber Ralph,

schöne Belege, mir gefällt der Mittelberg/Mitterberg am besten, der aus Sandec ist auch sehr cool und selten.

Und da alle Bayern-Bezug haben, sei das Wildern in fremden Gefilden geduldet. ;)

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 30.01.2024 22:03:47 Gelesen: 6761# 918 @  
@ bignell [#917]

Lieber Harald,

danke für deine netten Worte aus berufenem Munde. Bei mir fühlen sie sich schon seit geraumer Zeit heimisch und ja, hin-her-Briefe haben ihr eigenes Flair.

Morgen geht es dann weiter, freu dich!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 31.01.2024 11:23:02 Gelesen: 6694# 919 @  
@ bignell [#917]

Sodele, Fortsetzung:



Einsiedel - Weichertshofen bei Dachau in Bayern, aber wohl in Österreich "Tachau" gelesen, ein herrliches Obstanbaugebiet.

Die Front ist mäßig attraktiv, aber das überkompensiert die Siegelseite bei weitem.



Von Altötting nach Neuhofen sollte einfach zu bewältigen gewesen sein im Jahr 1863, aber wenn es bei der Präzisierung mangelt, war das eben nicht so. Den Beweis tritt ein Brief, der mit 10 siegelseitigen Stempeln nichts zu wünschen übrig lässt.



Wien-Ansbach-Niedernsfeld vom 25.08.1854. Briefe an Militärangehörige vom Ausland sind immer etwas Besonderes. Hier kamen noch die Usancen des Militärs hinzu, wie man nachlesen kann.

Dann schaun mer mal, wie es morgen weitergeht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 31.01.2024 21:58:47 Gelesen: 6624# 920 @  
@ bayern klassisch [#919]

Lieber Ralph,

sehr schön, vor allem der zweite. Zu dem eine Bemerkung: Der Stempel rechts neben Burghausen müsste der von WELS sein, ob 25.11. oder 26.11. kann ich nicht genau erkennen.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 31.01.2024 22:03:37 Gelesen: 6621# 921 @  
@ bignell [#920]

Lieber Harald,

deine Augen möchte ich haben, vielen Dank für die Hilfe.

Morgen geht es weiter - freu dich!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.02.2024 10:54:15 Gelesen: 6564# 922 @  
@ bignell [#920]

Lieber Harald,

heute Nachschub:



Vohenstrauss, 13.04.1864, nach Wien als portofreier Dienstbrief. Dort angekommen, kannte niemand den Aufenthaltsort genau und man sandte ihn wieder retour nach Vohenstrauss. Als ihn die vermeintliche Absenderbehörde öffnete, stellte sie fest, dass der Brief ursprünglich aus Weiden stammte und leitete ihn nach dorthin weiter, ohne dass dem Ansuchen hätte Abhilfe geschaffen werden können.

Interessant noch das Trauerpapier des Dienstbriefes - der Grund war mit Blick aufs Datum naheliegend: König Maximilian II war kurz zuvor verstorben, von daher hatten alle öffentlichen Schreiben schwarz gesiegelt, oder schwarz gerändert zu sein (Staatstrauer 12 Wochen).



Weimar - Coburg - München - Salzburg poste restante vom 03.08.1853. Der mit 12 Kreuzern CM taxierte Brief von Thurn und Taxis über Bayern wurde innerhalb eines Vierteljahres nicht auf der Salzburger Post abgeholt und musste daher unter Angabe des Grundes wieder auf dem selben Weg retourniert werden, wie er gekommen war. Auch bei der Rücksendung gab es postinterne Probleme und letztlich blieben außer Kosten und einer langen Zeit des Wartens auf eine Antwort nichts übrig.



Wien - Nürnberg - Kreuzwertheim vom 24.08.1830. Der portofreie Absender wähnte Kreuzwertheim in Bayern, aber es lag in Baden und daher war der Brief in Bayern taxierungspflichtig. Da ihn der Empfänger unfrei nicht annehmen wollte, wurde die Annahme verweigert und er lief wieder nach Wien retour.



Häselgehr am 18.10.1857 war kein guter Tag für alle Korrespondenten. Solche kleinen Briefe sind es, die das eigentliche Salz in der Suppe sind - unscheinbar, aber voller versteckter Feinheiten, die sich den meisten Sammlern nicht erschließen und daher oft günstig zu haben sind - zumal man auch aus ihnen viel lernen kann.

Morgen geht es schon weiter!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.02.2024 10:20:27 Gelesen: 6433# 923 @  
Der letzte Auftritt folgt nun heute:



Einer meiner absoluten Lieblingsbriefe ist einer aus Wien nach Nürnberg (Fehlleitung), der eigentlich in Braunau ausgeliefert werden sollte und dazu noch eingeschrieben war, was die Sache postintern äußerst erschwerte. Seinerzeit wollte ihn natürlich jeder Österreich- und Bayernsammler haben. Aber wie so oft in der Philatelie ist der Preis längst vergessen, die Freude an dem schönen Stück aber alltäglich abzurufen für genau 0 Euro.



Wien-Regensburg-Neustadt an der Saale aus 1820 - früher war nicht alles besser, aber sie haben sich wenigstens bemüht. Dieses Bemühen sieht man dem Brief auch an und mir gefällt er so, wie er heute ist, sehr gut.



Salzburg-Pasing-Augsburg zeigt die Weiterleitung nach Auslieferung in Bayern für 3 Kreuzer. Von derlei Briefen gibt es schon einige, aber ich freue mich über jeden Einzelnen.

Last but not least mein absoluter Lieblingsbrief aus Österreich nach Bayern mit mehrfacher Fehlspedierung in Österreich, ehe er endlich in Mittenwald an der Isar in Bayern landete:



Padua-Mittewald-Mittenwald für den, der schon alles hat (gell, Harald). Bei dem war ich Telefonbieter und bin bald wahnsinnig geworden, weil Österreicher, Italiener und Bayern den alle wollten und sich der Ausrufpreis schnell verdreifachte. Aber dann bin ich zäh geblieben und habe ihn doch für meine Sammlung erklömpft. Bis heute kenne ich keinen 2. Brief dieser Art, bei dem hinten und vorne alles passt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Postgeschichte-Kemser Am: 02.02.2024 13:24:24 Gelesen: 6414# 924 @  
@ bayern klassisch [#923]

@ Ralph

Was täten wir in der Bayern-Philatelie (und auch in zahlreichen anderen Ländern) ohne unsere Mittenwalder Geigenbauer-Dynastien, angefangen bei Matthias Klotz (wobei mir da noch kein Brief über den Weg gelaufen ist) über Neuner, Hornsteiner, Baader, usw.

Ein sagenhafter Brief übrigens.

beste Grüße
Schorsch
Postgeschichte-Kemser
 
bayern klassisch Am: 02.02.2024 14:17:10 Gelesen: 6398# 925 @  
@ Postgeschichte-Kemser [#924]

Hallo Schorsch,

danke für deine lieben Worte - es gab mal auf Bayern3 vor gut 20 Jahren eine Sendung über die Mittenwalder Musikalienhersteller, der sehr interessant war.

Dort wurden auch mehrere lokale Sammler gezeigt, die Briefe aus den dortigen Archiven besaßen.

Allein an Bader (Baader) gab es in der Kreuzerzeit ca. 10.000 Briefe aus den USA. Gesehen habe ich davon in 40 Jahren keine 20 und sie waren ALLE erhalten geblieben. Wo das Zeug alles hin ist, weiß der liebe Gott, aber den hier vorgestellten fand ich extrem spannend und daher musste er zu mir.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.02.2024 08:44:17 Gelesen: 6305# 926 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus Triest nach Tittmoning in Bayern war ein Standardbrief. 14 Kreuzer Conventionsmünze hinten notiert hatte der Absender bis 1/2 Wiener Loth bezahlt und der bayer. Empfänger 3 Kreuzer rheinisch ab der österr.-bayer. Grenze bis zu sich nach Hause. Aber hier lief es anders.



Halten wir uns an die Chronologie, die außerordentlich gut nachvollziehbar ist:

Verfasst und aufgegeben in Triest am 11.04.1842 an Firma Poschacher in Tittmoning.

Aufgabestempel Triest Franco vom selben Tag und LI = Lettre Italienne. Diagonalstrich als Zeichen der Bezahlung der Gebühren (Grenzfrankozwang bis zur Schweizer Ausgangsgrenze).

Laufweg dank Metternichs Gnaden über den Vorarlberg um Bayern herum und im geschlossenen Transit durch die Schweiz.

Über Basel und Hüningen (Autriche par Hunique 2 Stempeldatum 19.04.1842 aus Paris) und Calais gelangte er nach London (roter Stempel hinten vom 21.04.1842).

Dort taxierte man ihn für den gedachten Empfänger mit 1 Shilling 7 Pence mittig.

Offenbar sah man nachdem man seine routinemäßigen Stempel und Taxen vermerkt hatte, dass dieser Brief rein gar nichts mit der Schweiz, Frankreich und GB zu tun hatte.

Nun gibt es ein zeitliches Loch, denn das nächste, was wir sehen, ist ein Münchener Stempel vom 06.05.1842, also 15 Tage nach seiner Ankunft in London, jedoch keine Hinweise darauf, wie er von London nach München gekommen war.

Ich vermute, dass nach der österr. Fehlkartierung Richtung London man den Brief postinern nach Feststellung des Zielorts Tittmoning über Frankreich (Paris) direkt nach München geleitet hat, weil diese beiden "Chefetagen" immer miteinander arbeiteten, wenn es um ganz besondere Probleme ging.

Wäre der Brief von London aus wieder an den Aufgabeort Triest retourniert worden, um dann richtig geroutet zu werden, hätte es nie einen München-Stempel gegeben, denn München lag nicht auf der Strecke von Österreich nach Tittmoning.

In München wurde der Schlamassel erkannt und München wußte auch, wie hoch das Porto von der österr. Grenze nach Tittmoning (3 Kr.) war, notierte es und sandte ihn so dem Empfänger zu.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 03.02.2024 13:53:07 Gelesen: 6230# 927 @  
@ bayern klassisch [#926]

Lieber Ralph,

ein Knaller. Was der Postbeamte als Zielort wohl gelesen haben mag, dass er den Brief nach England geschickt hat? Hat die klassische -ing-Endung zugeschlagen? Kam ihm "good morning" in den Sinn, das klingt ja ziemlich ähnlich. Man wird es nie erfahren.

Und was ist wirklich in den zwei Wochen passiert, bevor der Brief München erreichte? Dass der Londoner Postbeamte solange gebraucht hat, den Zielort zuzuordnen halte ich für unwahrscheinlich.

Das alles hätte der Absender verhindern können, indem er "Bayern" dazugeschrieben hätte, aber dann wäre es nur ein Brief wie viele andere geworden.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 03.02.2024 14:03:01 Gelesen: 6227# 928 @  
@ bignell [#927]

Lieber Harald,

freuen wir uns, dass der Absender schlampig war und nicht "in Baiern" geschrieben hat und der Kollege in Triest und Paris einfach weitergeroutet haben, was sie dachten, so weiterrouten zu sollen. Sonst gäbe es diese Rosine nicht.

Ich hoffe, dir hat mein kleiner Exkurs in deine Domäne gefallen und wenn es wieder mal etwas für mich gibt, versuche ich es zu schnappen und hier zu zeigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.02.2024 14:18:56 Gelesen: 6220# 929 @  
@ bayern klassisch [#928]

Lieber Ralph,

auch ich hab wieder mal in anderen Gefilden gewildert, diesmal in Preussen.

In Beitrag [#902] schrieb ich noch "wenn der Chef auf Reisen ist" - so auch hier:



16.6.1862 Ganzsache zu 3 Silbergroschen mit Zusatzfrankatur 2 Silbergroschen (ist das rechts Bogenrand?) von der Firma "Louis Schaefer" in Breslau an "Herrn Louis Schaefer aus Breslau" nach Ostende (Belgien) "post restante", "ALLEMAGNE EST"-Stempel vom 18.6. und Ostende-Stempel vom selben Tag.

Dort wurde PD und "post restante" gestrichen und nach London (England) weitergesendet, da der Empfänger offenbar eine Nachsendeadresse "Klein's Hotel, 38 Finsbury square" hinterlegt hatte.

Der Brief kam in London am 23.6. an und wurde mit Stempel "MORE TO PAY" und Gebühr "2" belegt.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 03.02.2024 14:51:01 Gelesen: 6212# 930 @  
@ bignell [#929]

Lieber Harald,

ja sauber der Herr! Was für ein eye-catcher - da lacht jedes Herz, auch das Bayerische!

Randstück ist richtig - sollten ja abgeschnitten werden bei Preussen und sieht man daher so selten.

Auch dass der Empfänger in Belgien der Post schriftlich hinterlassen hatte, poste restante gestelle Briefe umgehend an ihn weiter zu leiten, findet man nicht an jeder Ecke. Eine Oberrosine in jeder Beziehung (so einen aus Bayern und man könnte niederknien).

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 06.02.2024 20:26:00 Gelesen: 5958# 931 @  
Hallo zusammen,

ein unfrankierter Brief aus Steimel nach Marburg:





Der Brief wurde am 27.05.1978 in Steimel aufgegeben und ging an die Firma Vulkan-Versand in Marburg. Die Firma wollte die 100 Pfennig Nachporto nicht bezahlen und verweigerte die Annahme. Der entsprechende Stempel aus Marburg ist auf der Rückseite. Wo der rote Nachgebühr-Stempel aufgebracht wurde weiß ich nicht. Zusätzlich trägt der Brief noch einen violetten Zurück-Stempel aus Marburg.



Da auf dem Briefumschlag kein Absender angegeben war, ging der Brief von Marburg aus zur Ermittlungsstelle bei der OPD Frankfurt (Main). Dort öffnete man den Brief und notierte die Anschrift des Absenders Heinz Schellenberg in rot auf der Vorderseite. Zusätzlich hat man wahrscheinlich bei der Ermittlungsstelle den stummen Stempel am 31.05.1978 abgeschlagen. Von Frankfurt aus ging der Brief nach Steimel zurück.

Kann einer von Euch etwas zu dem stummen Stempel sagen. So sauber und gerade wie er abgeschlagen wurde kann es für mich auch ein Maschinenstempel sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.02.2024 14:19:50 Gelesen: 4372# 932 @  
@ volkimal [#931]

Hallo zusammen,

von Olaf (DERMZ) und Uwe Seif bekam ich Informationen über den stummen Stempel. Uwe Seit machte mich auf zwei Beiträge in den Gildebriefen 196 (1999) und 202 (2001) aufmerksam [1]. Ich möchte mich ganz herzlich bei beiden bedanken.

Es handelt sich tatsächlich um einen Maschinenstempel. Allerdings lag ich mit dem Ort falsch. Im Jahr 1976 wurde für die OPD Frankfurt am Main eine zentrale Briefermittlungsstelle in Marburg eingerichtet. Der Brief wurde also in Marburg geöffnet und nicht in Frankfurt. Auf dem Verschlusszettel steht "Amtlich eröffnet ... durch die Ermittlungsstelle ... bei der OPD Frankfurt am Main". Es heißt nicht „in Frankfurt am Main“. Mich hat es aber trotzdem verwirrt.



In Marburg wurde 1977 zuerst ein Maschinenstempel „Marburg, Lahn 1 / sc / 3550“ verwendet. Dieser wurde vom 1978 vom stummen Stempel ohne Uhrzeit abgelöst.



Später wurde der Stempel weiter aptiert, so dass nur die Datumsbrücke bzw. die Bögen übrig blieben. Weitere Details siehe Gildebrief 202 [1]



Anfang 2000 gab es dann für die eingehende Post eine neue Stempelmaschine „Marburg / SB / 35031“. Auch dieser Stempel wurde später aptiert, so dass vom Stempelkopf nur noch das Datum übrig blieb.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Literatur:
Gildebrief 196, November 1999, Uwe Seif: „Stempeleinsatzstück bei der Briefermittlungsstelle Marburg“
Gildebrief 202, Juli 2001, Gerhard Weileder: „Die Maschinen-Eingangsstempel der zentralen Ermittlungsstelle für unzustellbare Briefsendungen in Marburg“
 
bignell Am: 24.03.2024 21:14:59 Gelesen: 473# 933 @  
Liebe Freunde,

Brief von ca 1862 von Wien nach Verona, nachgesendet Venedig, frankiert mit 10+15 Kreuzer für Franko und Recommandation:



Neben dem schönen roten "K.K.BRIEF-FILIALAMT RECOMMANDIRT WIEN"-Stempel (Müller 3215 Ra) gibt es eine weitere Besonderheit, die dem Interessierten der österreichischen Klassik schnell auffallen dürfte, welche?

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 24.03.2024 21:53:21 Gelesen: 461# 934 @  
@ bignell [#933]

Lieber Harald,

entzückend, wie immer!

Man hat das Franko hinten, und die Reco-Gebühr vorne verklebt, statt anders herum, wie es richtig gewesen wäre. Habe ich so auch noch nicht gesehen ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 24.03.2024 22:13:40 Gelesen: 452# 935 @  
@ bayern klassisch [#934]

Lieber Ralph,

vollkommen richtig, habe ich nicht anders erwartet, dass Du das schnell siehst.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 25.03.2024 18:02:47 Gelesen: 300# 936 @  
@ bignell [#935]

Lieber Harald,

ich lerne von dir, wie alle hier im Forum!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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