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Thema: Zurück und nachgeschickt
Das Thema hat 937 Beiträge:
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GSFreak Am: 16.02.2022 21:39:30 Gelesen: 146840# 663 @  
Hallo zusammen,

diese DDR-AK, verschickt am 05.08.1979 von Templin nach Gera, weist im Anschriftteil keine Wohnungsangabe auf und konnte selbst nach Aufruf (entsprechender Stempel vom Hauptpostamt Gera 1) nicht zugestellt werden und erhielt am 08.08. einen "Zurück"-Stempel. Da auch kein Absender angegeben war, wurde vom Hauptpostamt Gera 1 zusätzlich ein Stempel "Absender unbekannt" abgeschlagen. Die Karte ging dann nach Templin zurück. Ob sie dort dem Schreiber wieder zurückgegeben werden konnte, entzieht sich meiner Kenntnis.



Beste Grüße
Ulrich
 
iholymoses Am: 10.03.2022 18:41:43 Gelesen: 143502# 664 @  
Heute eine Postkarte aus dem Jahr 1963 mit ganz kleinen und unscheinbarem "Zurück"-Stempel, dafür aber akkurat mit konkretisierter Angabe zum Grund (eine Auswahlmöglichkeit mit Bleistift durchgestrichen):



Interessant ist nur, dass kein Absender angegeben ist, d.h. wohin ging diese Karte zurück?

(Vermutlich ging sie gar nicht zurück, sondern wurde zugestellt, aber - wie heute auch - machte die Post erzieherisch auf die mangelhafte Adressierung aufmerksam.)

Viele Grüße,
Reinhard
 
dancux Am: 10.03.2022 19:48:51 Gelesen: 143494# 665 @  
Dieser Brief gibt mir Rätsel auf. Am 01.02.2021 mit Sonderstempel Hamburg in Berlin gestempelt und von der Stempelstelle nach Dominica gesandt. Zu dieser Zeit war coronabedingt der Postverkehr dorthin eingestellt, ein entsprechender Stempel der NL Internationale Post in Frankfurt wurde auch angebracht. Der Brief wurde dann aber nicht an den Absender zurückgesandt. Auf der Rückseite ein Stempel “Centro de …” und ein Datum vom 19.10.2021 und dann ein Stempel aus Kairo. Vielleicht kann da jemand mit Arabischkenntnissen helfen, was noch auf dem Stempel steht und welches Datum er anzeigt.
Zurück beim Absender war er am 05.03.2022



 
bignell Am: 18.04.2022 14:13:40 Gelesen: 136444# 666 @  
Liebe Freunde,

diese - wie er sagen würde - Oberrosine hat mir ein lieber Forumskollege zukommen lassen (nochmals Danke, Ralph):



1860-04-12 15 Kreuzer Cilli - Feldkirchen statt Feldkirch - Andelsbuch [1]

Anschrift:
Herrn Kasperiter (korrigiert: Kaspar Ritter)
Feldkirch (korrigiert: Andelsbuch)
Tyrol

Stempel:
POSTAMBULANCE | No 8 (fahrendes Postamt / Eisenbahn)
Marburg | 12 Apr
KLAGENFURT | 13 | 4
Feldkirchen | 14. APR.
FELDKIRCHEN | 15 | 4 | Kärnten
KLAGENFURT | 15 | 4
KLAGENFURT | 17 | 4
INNSBRUCK | 20 | 4 | VIII
FELDKIRCH | 22. APR:

Briefe mit korrigierter Anschrift sind nicht so selten, aber Briefe mit korrigiertem Namen sind mir noch nicht viele untergekommen.

Offenbar wurde hier von der Post Feldkirch in Vorarlberg (das damals zu "Tyrol" zählte) mit Feldkirchen in Kärnten verwechselt, trotz des Vermerks "Tyrol".
Bemerkenswert, dass beide verschiedenen Feldkirchen-Stempel abgeschlagen wurden, Müller 670a am 14.2., und 670b am 15.2., vielleicht wurde der Brief auch zweimal nach Feldkirchen speditiert, da die meisten Österreich-Stempel aus der Zeit keine Uhrzeit beinhalten, ist das nicht zu sagen.

Nach fast einer Woche Kärntenrundreise jedoch ging es nach Westen, und der Empfänger konnte offenbar in der kleinen Ortschaft Andelsbuch (unweit Mellau, bekannt durch die Band HMBC "Vo Mello bis ge Schoppornou" [2]) gefunden werden.
Der Briefinhalt ist in einer solchen - bitte um Verzeihung - Sauklaue gehalten, dass ich mir eine Entzifferung gar nicht antue.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Andelsbuch
[2] https://www.youtube.com/watch?v=wmI2m06YFfc
 
bayern klassisch Am: 18.04.2022 17:15:48 Gelesen: 136410# 667 @  
@ bignell [#666]

Lieber Harald,

der Brief ist bei dem, bei dem er sich am wohlsten fühlt.

Zur Schrift des Absenders stimme ich dir zu - da droht Augenkrebs bei der Transkription. Eine so vermurkste Adresse habe ich noch nie gesehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
epem7081 Am: 20.04.2022 23:56:49 Gelesen: 136017# 668 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief der sein angedachtes Ziel nicht erreichen konnte. Am 1.4.1974 von der LANDESKREDITKASSE / ZU KASSEL / NIEDERLASSUNG DER / HESSISCHEN LANDESBANK / *GIROZENTRALE* mit Stempel KASSEL 1 / 35 wohl an einen Adressaten in Berlin geschickt. Als Fensterbriefumschlag jetzt ohne Inhalt bleibt uns der Empfänger unbekannt.




Unzustellbar blieb der Brief offenkundig in Berlin, wie die Handstempel in grün mitteilen: Straße in Berlin West / unbekannt, Konsequenz deshalb: Zurück. Ob der im letzteren Stempel beigesetzte Buchstabe "l" einem Postamt oder einem Postler zugeordnet werden kann?

Mit freundlichen Grüßen zur guten Nacht
Edwin
 
bignell Am: 30.04.2022 19:38:00 Gelesen: 134159# 669 @  
Liebe Freunde,

ein weiterer besonderer Brief den mir ein Forumskollege (Danke, Ralph!) zukommen hat lassen:



gesendet von Offenburg nach Landstrasse Linz mit Vermerk "Eilt" wurde er nach Linz am Rhein fehlgeleitet, hätte man die Postbeamten nicht so angetrieben, hätten sie vielleicht ein Strassenverzeichnis befragt und dadurch Linz am Rhein ausschliessen können, da es dort keine Landstrasse gibt [1]. Aber trotz der Spritztour in den Norden ist der Brief innerhalb von drei Tagen angekommen.



An
Herrn Michael Haas
?Hefabrikant? in Linz
Landstraße No 1201
Eilt

Vermerke: Oberöstreich? (blau), pr Lindau (nicht vom Absender, andere Schrift - macht aber nur auf der Originalroute Sinn, sonst ein weiterer Umweg)

Taxen: 12 gestrichen, 15 gestrichen, 12

Stempel:

OFFENBURG | 12. Jul. A.IV.
K.WURTT.FAHREND.POSTAMT | 13 | 7 | Z.7
HEIDELBERG | 13 | JUL
STUTTGART | 13 | JUL. | ?1857? | ? 2
E.B.13.7. | Curs IV:*
SALZBURG | ?? | 3 - 5
LINZ | 15 | 7 | IIII - I

Kann jemand beim Stempel von Stuttgart das Jahr herauslesen? Ich glaube 57 zu entziffern, bin mir aber nicht sicher. Alle anderen Stempel und der Brieftext sind leider ohne Jahr.

Der Inhalt ist in einer so bestechenden Schrift gehalten, dass ich mir eine weitere Entzifferung gar nicht antue.



Herr Mich. Haas!
Ich bin genöthigt Ihnen einen zweiten Brief zu schreiben
ich weiß nicht ?? Sie den ersten bekommen oder nicht
...
In der Hoffnung, daß Sie mir meine Bitte erffüllen
Achtungsvoll
Meine Adreße ist
Herrn
Georg Zimmer
in
Offenburg Großherzogthum Baden
abzugeben bei Hrn Ludwig Hang
??

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.meinestadt.de/linz-am-rhein/stadtplan/strassenverzeichnis/l
 
bayern klassisch Am: 30.04.2022 20:30:42 Gelesen: 134144# 670 @  
@ bignell [#669]

Lieber Harald,

auch für den gilt, dass er jetzt in der richtigen Sammlung beim richtigen Sammler ist. Freut mich.

Ja, man hatte zuerst Lindau (im Bodensee) geschrieben und Lindau dachte, es müsste ihn über die Schweiz leiten, daher die links oben falschen 15 Kreuzer (das Jahr 1857 stimmt). Aber Lindau wurde mit dem sog. "feuchten Daumen" ausradiert, wie wir Postgeschichtler sagen. Wenn du magst, kann ich dir in einer ruhigen Stunde die inneren Postabläufe (wer belastete wen mit wie viel Porto) aufdröseln.

Der Hammer ist natürlich der (wenn auch nicht leicht zu lesende) Inhalt, denn wie der 1. Brief ist ja auch der 2. Brief hier total fehlgeleitet worden. Stell dir mal vor, wir finden den 1. Brief noch zu diesem - dann übe ich auf meine alten Tage nochmals Flickflack und anderthalbfache Salti rückwärts.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
volkimal Am: 01.05.2022 11:39:52 Gelesen: 133994# 671 @  
@ bignell [#669]

Hallo Harald,

ein interessanter Brief! Mich hat die unklare Angabe in der Adresse gereizt, aber ich komme mit "Michael Haas Hufabrikant" einfach nicht weiter.
Es gibt im "Adressbuch von Linz 1873" [1] mehrere Haas, ein Michael ist aber nicht dabei. Dafür gibt es den Hutfabrikanten Joh. Haas. Der wohnt aber in der Klosterstr. 3.

Deine Anschrift "Landstraße" dürfte nicht stimmen. Für mich sieht es eher wie Lanofstraße aus - die gibt es aber nicht. Evtl. ist es die "Banofstraße" (also Bahnhofstraße ohne "h" geschrieben).

Aus dem Text des Briefes kann ich auch keine Rückschlüse ziehen. Ich lese:

Herr Mich. Haas!
Ich bin genöthigt Ihnen einen Zweiten Brief zu schreiben
ich weiß nicht haben Sie den ersten bekommen oder nicht
und schicke Ihnen auch den Einliegenden vom ???
Dotzart ich bei nämlich durch meine Reiße Kolleg
veranlaßt worden, daß ich mit Ihm den Weg
nach Ulm gehen soll die 18 hat er mit vermißt und hab
in Ulm Arbeit genommen jetzt wußte ich keine indem
Rath als zurück und bei in Offenburg im Großherzogthum
Baden da habe ich ein Lansmann von mir getroffen
der hat mich aufgenommen wenn ich Sie bitten
dürfte, daß Sie mir auf den nächsten Weg nach Linz*
und wie ich am besten Reiße und was ungefähr die Reiß
kostet bis hier schicken wollen dem ??? und
??? habe ich bei mir
In der Hoffnung, daß Sie mir meine Bitte Erffüllen
Achtungsvoll
Meine Adreße ist
Herrn
Georg Zimmer
in
Offenburg Großherzogthum Baden
abzugeben bei Hrn Ludwig Haug
??

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://steyr.dahoam.net/wp-flippingbooks/Linz_1873/
 
bignell Am: 01.05.2022 12:55:24 Gelesen: 133976# 672 @  
@ volkimal [#671]

Lieber Volkmar,

vielen Dank für Deine Bemühungen, ich hatte bei der Schrift schon aufgegeben, aber durch Deine Hilfe ist praktisch eh alles klar.

Auch mit dem Hutfabrikanten hast Du recht, da wäre ich nicht draufgekommen. Die Klosterstrasse 3 in Linz grenzt fast an die Landstrasse (und da bin ich mir sicher, dass es sich um die Landstrasse handelt, der vierte Buchstabe ist ein d nur undeutlich geschrieben).

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 01.05.2022 13:15:46 Gelesen: 133972# 673 @  
@ bayern klassisch [#670]

"wie der 1. Brief ist ja auch der 2. Brief hier total fehlgeleitet worden"

Lieber Ralph,

da bin ich mir nicht so sicher, es klingt für mich nach der Bitte um Hilfe bei der Arbeitssuche, vielleicht wurde der erste Brief von Herrn Haas einfach nicht beantwortet, einmal Rundablage und Tschüss.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 01.05.2022 16:05:55 Gelesen: 133937# 674 @  
@ bignell [#673]

Lieber Harald,

das kann natürlich auch sein - aber wenn der 2. so schäpp lief, kann das auch beim 1. Brief unterstellt werden (wir kennen das aus großen Korrespondenzen, bis der Empfänger dann mal ein Machtwort gesprochen hat).

Aber wie dem auch sei - ein ganz besonderer Brief und wenn erfahrene Sammler sich ihre Gedanken dazu machen, hat der Brief auch einen guten Job getan und lebt noch heute.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
ChristianSperber Am: 02.05.2022 23:31:27 Gelesen: 133635# 675 @  
@ iholymoses [#664]

Hallo Reinhard,

als Ortsangabe lese ich Oberdischingen. Laut Wikipedia hatte der Ort damals etwas über 1000 Einwohner. Wenn die Entzifferung des Ortsnamens gelungen ist, sollte Deine Karte wohl den Empfänger erreicht haben.

Gruß
Christian
 
Klaus die Marke Am: 08.05.2022 12:05:14 Gelesen: 132403# 676 @  
Hallo,

ich habe heute auch etwas gefunden.



Beste Grüße Klaus die Marke
 
Briefuhu Am: 08.05.2022 13:05:40 Gelesen: 132389# 677 @  
Hier ein Brief vom 24.01.1936 von Neuatadt nach Raitenbuch. Frankiert wurde mit 12 Pfennig Hindenburg. Stempel 25.01.1936 "Zurück" und Pfeil. Auf der Rückseite handschriftlicher Vermerk "Zurück gestorben" und Unterschrift des Zustellers. Inhalt des Briefes vorhanden, es geht um die Forderung eines Rechtsanwaltes von 2,75 Mark.




Schönen Gruß
Sepp
 
epem7081 Am: 24.05.2022 23:34:33 Gelesen: 129060# 678 @  
Hallo zusammen,

am 11.1.1979 startete Herm. E. Sieger in LORCH, WÜRTT 1 / 101 / 7073 wohl eine breit angelegte Werbeaktion, bei der aber nicht alle Briefe "an den Mann" gebracht werden konnten. Aus einem grösseren Fundus habe ich vom gleichen Sendedatum drei Briefe, die aus unterschiedlichen Orten - Lahn (Wetzlar), Worms und Zwiesel - zurück geschickt wurden. Dabei ist für mich besonders interessant, dass alle drei Postämter mit unterschiedlichen Hinweisen die Rücksendung veranlassten bzw. dokumentierten.





Quasi Kreativität hoch drei! meint
mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bignell Am: 26.05.2022 11:34:29 Gelesen: 128681# 679 @  
Liebe Freunde,

hier eine weitere Besonderheit, die ich einem Forumskollegen verdanke:



1867 Ganzsache der Ausgabe 1863/64 zu 5 Kreuzer mit Zusatzfrankatur 2x10 Kreuzer nach Frankreich an Mademoiselle Adeline de Montejeu in Paris, 74 rue Amelot, vorderseitig Vermerk "Parti a (=abgereist nach) Vusgard Vursemberg", rückseitiger Vermerk "Partie a Stutgard (Wurtemberg) 49 Koenigstrasse ?? Anton Meyer". "Vusgard" meint wohl Stuttgart, Vursemberg Württemberg.

Stempel:
DÜRNKRUT | 29 | 6 (Müller 573b, 30 Punkte)
WIEN | 29 | 6 | 9.A
FRANKREICH | über | BADEN
AUTR. | 2 | JUIL. | 67 | STRASBOURG
PARIS | 2 | JUIL. | 67
PARIS A ?? | 3 | JUIL. | 67 | D
D1 | 4 / 7 (Distribution)
5 | 7 (wohl Briefträgerstempel)

Was zeichnet diesen Brief nun aus?

- aufgegeben in Dürnkrut, einem kleinen Ort [1] aber der Name ist jedem Österreicher ein Begriff [2]

- 5-Kreuzer-Ganzsache mit 2x10 Kreuzer Zusatzfrankatur sieht man selten, hier wurde meist eine 10-Kreuzer-Ganzsache mit 15-Kreuzer-Zusatzfrankatur verwendet

- durch die Weitersendung vier Länder beteiligt (Österreich, Baden, Frankreich, Württemberg)

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCrnkrut
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_D%C3%BCrnkrut_und_Jedenspeigen
 
SH-Sammler Am: 26.05.2022 14:55:17 Gelesen: 128651# 680 @  
@ bignell [#679]

Hallo Harald,

Du hast in Deinem Beitrag noch ?? Königstrasse ?? Anton Meyer"

Auf dem Brief steht das franz. Wort chez, zu deutsch "bei".

Gruss
SH-Sammler
Hanspeter
 
bignell Am: 26.05.2022 15:03:34 Gelesen: 128648# 681 @  
@ SH-Sammler [#680]

Hallo Hanspeter,

ja richtig, darauf wäre ich nicht gekommen.

Danke,
harald
 
fogerty Am: 27.05.2022 20:29:42 Gelesen: 128392# 682 @  
Am 12.12.2002 ging dieser Brief von Sarnthein nach Prag, die Adressatin schien verzogen zu sein, als ging der Brief am 3.1.2003 wieder zurück nach Südtirol.



Grüße
Ivo
 
bignell Am: 28.05.2022 11:36:26 Gelesen: 128245# 683 @  
Liebe Freunde,

auch dieses schöne Stück verdanke ich einem Forumskollegen:



Frankiert mit 2x3+5 Pfennig der zu dem Zeitpunkt noch recht neuen Serie zum 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold [1], gesendet am 28.3.1911 von Ebenhausen an "Fräulein E. Demiani, Hotel Habsburger Hof, Meran, Südtyrol"

Blauer Vermerk 11/4, möglicherweise das Rücksendedatum (wäre es das Eingangsdatum, dann wäre der Brief zwei Wochen von Bayern nach Südtirol gelaufen, das erscheint mir zu lang).

Vermerke "Retour", "Bis dato nicht eingetroffen" und "Ebenhsen"

Rückseitig Stempel "MERAN | 11.IV.11-7 | *3a*"

Hotelstempel vom Habsburger Hof, darüber "Portier" - als Rücksendevermerk
Vermerk rechts "Nicht ermittelt" - vermute von Ebenhausen bei Ermittlung des Absenders

Den roten Vermerk unten kann ich nicht entziffern.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Luitpold_von_Bayern

[Belegrückseite redaktionell gedreht um den roten Vermerk besser entziffern zu können]
 
bignell Am: 03.07.2022 12:16:29 Gelesen: 119165# 684 @  
Liebe Freunde,

aus selber Quelle stammt dieses schöne Stück, Brief von 1856 korrekt frankiert mit 9 Kreuzer:



Inliegend Muster ohne Werth
Herrn
Peter Osbergers frl. Erbin
Markt
Zwettel
p. Linz

Der Leitvermerk "per Linz" wurde jedoch ignoriert und der Brief nach Zwettl / Niederösterreich speditiert, der dortige Postmeister dürfte den Leitvermerk rot unterstrichen und die Adresse um "Markt" erweitert haben, dann ging die Reise nach Zwettl an der Rodl, wo der Brief wohl angekommen sein dürfte (kein Ankunftsstempel da das Postamt Zwettl/OÖ 1861 eröffnet wurde).

Stempel:
PRAG | 26 | 3 | 9 U.
BUDWEIS | 28 | 3
Zwettl | 29. MAR
WEITRA | 30 Mar.
FREISTADT | 31. MÄRZ.
LINZ | 2 | 4

Und was war das inliegende Muster? "50 Ballen echten Bombay Saflor" [1] - also echter falscher Safran.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberdistel
 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 12:32:19 Gelesen: 119162# 685 @  
@ bignell [#684]

Lieber Harald,

eine eierlegende Wollmilchsau, wenn ich das so sagen darf. Wunderschön, Muster, Fehlleitung, obwohl vom Absender korrekt adressiert, dazu ein Safran-Muster (Safran ist heute noch das mit Abstand teuerste Gewürz der Welt) - was will man mehr? Dazu deine top Erklärung, klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 03.07.2022 12:44:48 Gelesen: 119159# 686 @  
@ bayern klassisch [#685]

Lieber Ralph,

danke nochmal für das schöne Stück. :)

Hier und da sind ja die Muster in Musterbriefen erhalten geblieben, in dem Fall wären aber die falschen Safranfäden im Laufe der Zeit zerfallen, selbst wenn der Empfänger sie im Brief belassen hätte.

Aber das selbst die falsche Variante aus Indien importiert wurde und nicht nur das Original verwundert mich schon, die Färberdistel ist ja auch hier seit Jahrhunderten heimisch.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 13:29:00 Gelesen: 119142# 687 @  
@ bignell [#686]

Lieber Harald,

wenn in einem Brief noch ein Muster ohne Wert(h) verblieben ist, bedeutete dies praktisch immer, dass man diese Ware NICHT gekauft hatte.

War man mit der Qualität einer Ware, als Muster vorliegend, einverstanden, sandte man dieses Muster (und ggf. andere auch) dem Lieferanten zu und bestellte.

Waren Muster individuell benannt worden, also Muster 12 W, Muster 10 C usw., brauchte man das nicht.

Ein fast 170 Jahre altes Safranmuster (oder irgendetwas aus dem Gewürzbereich) heute noch schnappen zu können, gleicht fast einem Wunder. Es ist ja schon ein großer Vorzug überhaupt, mal über solche Muster lesen zu können, und nicht, wie so oft, über Kaffee-, Tee-, Eisen- oder Baumwollmuster, die es zuhauf gab.

Von daher: Muster ist nicht gleich Muster und wenn alles so rund daher kommt, wie bei deinem Brief, dann ist man ein glücklicher Sammler. Jedenfalls für eine Weile - bis man der nächsten Beute gewahr wird! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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