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Thema: Zurück und nachgeschickt
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bayern klassisch Am: 02.09.2022 18:51:28 Gelesen: 102513# 763 @  
@ bignell [#762]

Lieber Harald,

ein Brief im Postverein (daher auch die 4 Silbergroschen Taxe in blau, also über 20 Meilen, unter 1 Loth).

Oben lese ich: "Dem Franz Seidel, Drexler am Obstmarkt nicht gehörig".

Höchst interessant ist der Vermerk des Absenders links unten vorn: "Abs. Riedel Mitglied des Preuß. Abg. Hauses". Das war A. F. Riedel bis 1855, daher dürfte der Brief aus 1851-1855 stammen - vorher kein DÖPV, danach hatte er den Titel nicht mehr und den Prager Stempel kenne ich von 1851-55 ebenso.

Absender sollte Adolph Friedrich Riedel sein:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Adolph_Friedrich_Riedel

Schön auch mit Rötel: "Namen gerufen". Das passierte, wenn man nicht wußte, zu wem der Brief sollte. Wenn alle Stadtbriefträger im Postlokal anwesend waren, rief man den Gesuchten aus und hoffte, dass ein Briefträger Informationen zu dessen Adresse hatte. Hier war das nicht der Fall und einen "ausgerufenen Brief" zu finden dürfte äußerst schwierig sein. Ich habe keinen von Bayern.

Glückwunsch zu dieser Rosine, auch wenn die Optik entfernt von Luxus ist, aber 4 Zustellversuche in Berlin, eine versuchte Portobefreiung als Parlamentarier und eine Retoure findet man nicht jeden Tag, nicht mal als fortgeschrittener Österreich-Sammler.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 02.09.2022 19:02:07 Gelesen: 102509# 764 @  
@ bayern klassisch [#763]

Lieber Ralph,

vielen Dank nicht nur für die Vermittlung, sondern auch für die Informationen, die ich unmöglich selbst hätte rausfinden können. Hab ich gleich in meine Doku reinkopiert.

Der Prager Stempel ist von 1850 bis in die 1860er bekannt, das passt in jedem Fall.

Den Platz "Obstmarkt" [1] in Prag kenne ich sogar, der ist echt schön, vor allem am Abend, den Markt selbst gibt es ja leider nicht mehr.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.prague.eu/de/objekt/orte/1716/obstmarkt-ovocny-trh
 
bayern klassisch Am: 02.09.2022 19:10:28 Gelesen: 102506# 765 @  
@ bignell [#764]

Lieber Harald,

der passt in deine Sammlung wie die Faust aufs Auge, daher ist er sicher gerne bei dir. :-)

Toll auch, wenn du sogar die Lokalität kennst, wo man vor 170 Jahren versuchte, ihn zuzustellen. Wow, mit solch feinem Hintergrund kann ich nicht dienen. Das finde ich super, ist aber auch superselten.

Liebe Grüsse und schönes Wochenende,
Ralph
 
bignell Am: 28.09.2022 19:52:11 Gelesen: 95689# 766 @  
Liebe Freunde,

an manchen Stücken kann ich einfach nicht vorbei, auch wenn sie nicht wirklich zu meinen Sammelgebieten gehören, aber diese Postkarte musste einfach sein:



1877 von Darmstadt nach Koblenz geschickt, nur mit Ausgabestempel entwertet, und mit Vermerk "Angefügtes Muster unzulässig" zurückgesandt. Doch wie sah bloss dieses Muster aus, das eine Zustellung der Postkarte so vollends verunmöglichte?



Ich glaube noch heute die gequälte Beamtenseele schreien zu hören, die damals diese eklatante Verletzung der Bestimmungen noch in letzter Sekunde zu verhindern suchte. Die Welt wäre heute nicht mehr dieselbe.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 30.09.2022 22:05:14 Gelesen: 95278# 767 @  
Liebe Freunde,

aus derselben Auktion eines deutschen Auktionshauses stammt folgender Beleg, nicht gerade billig, but you can't put a price tag on joy.



Preußische Ganzsache zu 3 Silbergroschen von Strehlen nach Marienbad und über Coburg wieder retour

Adresse:
S(eine)r Hochgeborn
dem königl. Haupt: Land??
Maior v.d. Ritter p: p:
Herrn Grafen von Haeseler
Marienbad
im Roemer.
in Boehmen.

Stempel:
STREHLEN | 18 8 * 12 - 1
MARIENBAD | 20 | 8
EGER | 21 | 8
GÖRLITZ | 22 8 * 4 - 5
BAHNHOF : COBURG | 24 | 8 | 4-8N
AUSG. | 31 | 8 | N 1

Diverse Taxvermerke: 9, 9x, 9/12, 3, 9/9x

Vermerk "Coburg" (gestrichen)
Vermerk "in Koburg bei Breslau in Schlesien" (Koburg gestrichen)
Vermerk "Nicht in Coburg"
Vermerk "Retour"
Vermerk rückseitig "Nicht zu ermitteln"

Kann man über die Stempel den Zeitraum eingrenzen? Die österreichischen Stempel waren zu lange in Verwendung um hier hilfreich zu sein.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 13.10.2022 23:16:40 Gelesen: 91604# 768 @  
Liebe Freunde,

dieselbe Ganzsache nochmal, diesmal 1863 von Silkow nach Cüstrin weitergeleitet Berlin:



"An den Militair-Apotheker Herrn L. Junius Wohlgeboren in Cüstrin Sonst zu erfragen in der dortigen Hofapotheke."

Vermerk "22/11 nach Berlin alte Jacobstr. 116."

Diverse Vermerke rückseitig:

"Adressat befindet sich in Berlin. Alte Jacobstraße No 116."
"?Werdersche? Rosenstr. 21 abgemeldet laut Pol(i)z(ei)."
"Absender: J. Fromholz Länd. theol. So?? bei Silkow per Stolz in Pommern."
"Nicht zu ermitteln"

Stempel:

SILKOW | 19 11 * 8-9
AUSG. | 21 | 11 | No 4
23 / 11 | 7-9V
23 / 11 | 11-12V
23 / 11 | 2-3Nm
23 / 11 | 4-5Nm
in Berlin | unbestellbar
AUSG. | 27 | N 2 | 11

Attest Bringmann unter [1].

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/12535
 
bignell Am: 20.10.2022 21:26:43 Gelesen: 89217# 769 @  
@ bignell [#768]

Liebe Freunde,

wieder einmal hat mir ein Forumskollege einige Belege zukommen lassen, darunter dieser:



Ich nehme an hier handelt es sich um einen kirchlichen Rundbrief, aufgrund fehlender Lateinkenntnisse kann ich aber nichts herauslesen.

Die Signatur rechts oben ist von Ing. Müller, der das bekannte Stempelhandbuch verfasst hat.

Stempel
BOHORODCZANY | 5 DECB
BUCZACZ | 12 DEC: (dreifach abgeschlagen, warum auch immer)

Geschrieben in Leopoli [1] 17 9bris 848 (17.11.1848), innen findet man folgende Empfangs-/Weiterleitungsvermerke:

Tysmienica [2] 4 9bis (wohl 24.11.1848)
Jezupol [3] 25 Novembris 848 (25.11.1848)
Bohorodczany [4] 28 9bris (28.11.1848)
Potok [5] 10 10b (10.12.1848)

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lwiw
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Tysmenyzja
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Jesupil
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Bohorodtschany
[5] Potik, vermutlich der heutige Stadtteil von Iwano-Frankiwsk
 
bayern klassisch Am: 20.10.2022 22:56:34 Gelesen: 89196# 770 @  
@ bignell [#766]

Lieber Harald,

da zeigst du wohl 50 % des Weltbestandes im Deutschen Reich - eine wundervolle Karte mit Mustern, das ist die eierlegende Wollmilchsau (leider eben erst entdeckt).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.10.2022 23:01:04 Gelesen: 89195# 771 @  
@ bignell [#769]

Lieber Harald,

ein Traumstück - oben links lese ich "cursoria", also Rundläufe, damit dürfte das gewollt sein, was man heute "Reihebrief" nennt - die Oberbehörde A schrieb einen Brief an die Unterbehörden B, C und D. Diese mussten den Erhalt quittieren und schickten es weiter und wenn alle alles vollzogen hatten, lief es wieder an die Oberbehörde A zurück und wurde abgelegt.

Ich gehe davon aus, dass die Stempel der kleinen Ortschaften keine Massenware darstellen und wenn Müller den Brief adelte, wundert mich das gar nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 21.10.2022 23:36:34 Gelesen: 88907# 772 @  
@ bayern klassisch [#770]

Lieber Ralph,

bin ganz Deiner Meinung, eine Karte mit zwei Mustern, hätte nie gedacht so etwas mal zu sehen, aber warum auch nicht? Wäre es durchgegangen hätte man sich etwas erspart.

Der nächste Beleg hat ziemlich viel Zeit verschlungen, da die Schrift ... naja ich nenne es mal gewöhnungsbedürftig ist.



Z.2219 I kk. Kreisgericht Wels (hübsches blaues Siegel rückseitig, leider zerrissen)
An Frau Theresia Leibolt geb: Ruderer Wildemanngaße Nr 7 Wien
Taxe 5x
Vermerk unten: Retour: Wels

Der Text innen ist für mich nicht zu entziffern, nur Bruchstücke:

2328. Zum Elis. ... per Post ... Wieden Margarethenstraße No 7. Stiege 2 im 3. Stock Thüre 32 bey Madame Ratysk?? in ?? zuzustellen
??? 19.Xember 1868 (=19.12.1868)


Vermerk links: Wildemanngasse [1] N 7 nach Angabe ist die Adressatin auf der Wieden Margarethenstrasse N 7 in Bazar im Driten Stock
Vermerk rechts: Margarethenstrasse N. 7 eine ??gar nicht zu erfragen

Stempel:
WELS | 13 | 12 | 68
RECOMANDIRT | N 287
MARGARETHEN | 14 | 12 | 2.E | 68 | WIEN
WIEDEN IN WIEN | 15 | 12 | 1.E | 68
WELS | ? | 12 | 3-6 | Früh | 68

Liebe Grüße,
harald

[1] Wilde-Mann-Gasse (18., auch Wildemanngasse), um 1864/1871 benannt nach dem Wirtshaus "Zum wilden Mann" (18., Währinger Straße 65), seit 1894 Hans-Sachs-Gasse
 
bayern klassisch Am: 21.10.2022 23:42:09 Gelesen: 88904# 773 @  
@ bignell [#772]

Lieber Harald,

beim letzten Scan hat man "im Patzar nicht zu erfragen" statt Bazar geschrieben. Ein Basar in Wien? Geleitet von osmanischen Kriegsgefangenen aus vergangener Zeit?

Ja, nicht leicht zu lesen, aber ich liebe diese farbige Etiketten und hin und her ist ja genau dein Ding. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 21.10.2022 23:59:22 Gelesen: 88898# 774 @  
@ bayern klassisch [#773]

Lieber Ralph,

"Patzar" da wär ich nie drauf gekommen, macht aber Sinn.

Wien hat bei den Türkenbelagerungen einiges von den Osmanen übernommen, warum nicht auch die Idee der Basare? Der Legende nach soll sogar unser heiliges Frühstückskipferl [1] daher stammen.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kipferl
 
bayern klassisch Am: 22.10.2022 00:05:03 Gelesen: 88895# 775 @  
@ bignell [#774]

Lieber Harald,

war auch nicht ganz ernst gemeint von mir - im richtigen Leben befruchtet jeder jeden und wenn es schmeckt, ist doch alles gut (bei meinem Bauchumfang wäre jedoch etwas Zurückhaltung angeraten).

Liebe Grüsse und schönes Wochenende,
Ralph
 
bignell Am: 22.10.2022 15:57:46 Gelesen: 88725# 776 @  
Liebe Freunde,

folgender Brief ging 1868 von Pinkafeld nach Berlin, umgeleitet nach Questenberg bei Rossla:



Sehr hübsch dabei die verzähnte Marke, bei der ein guter Teil der Nachbarmarke sichtbar ist, es wundert mich direkt dass da noch niemand versucht hat mit einem scharfen Messer und etwas Stempelnachmalung eine "Abart unten ungezähnt" zu basteln.

Stempel:

PINKAFELD | 10 | 7 | 68
KANDRZIN | ODERBERG | 11 7 * IRetour
AUSG. | 10 | 7 | No ?
II | 12 7 | 7-9 Vm
II | 13 7 | 12-1 Vm
I | 13/7 | 4-5 Nm
V.
AUSG. | 15 | 7 | No 3

Wenn die schwarzen Ausgabe-Stempel aus Berlin stammen und die blauen aus Questenberg, stammt der "V."-Stempel auch aus Questenberg (selber Blauton) und wofür steht das "V."?

Danke,
harald
 
bayern klassisch Am: 22.10.2022 16:10:11 Gelesen: 88721# 777 @  
@ bignell [#776]

Lieber Harald,

beeindruckend in jeder Hinsicht.

"V" steht für "Verzögert", also nicht die reguläre Zustellung. Ich kenne diese V-Stempel von meinen zahlreichen Bayernbriefen nach Preussen gar nicht - Glückwunsch, noch dazu in blau.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 22.10.2022 18:15:43 Gelesen: 88684# 778 @  
@ bayern klassisch [#777]

Lieber Ralph,

auf "Verzögert" wäre ich nicht gekommen, spannend dass es dafür einen eigenen Stempel gibt, obwohl eh alles brav durch Ausgabestempel dokumentiert ist - das hat es alles bei uns in Österreich nicht gegeben, da sieht man vielleicht mal Ankunftsstempel auf Recobriefen, kaum mal auf nicht-rekommandierten Briefen, aber das wars. Distributionsstempel hat es in manchen Städten von Lombardei & Venetien gegeben, in den anderen Teilen der Monarchie kaum.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 26.10.2022 12:55:26 Gelesen: 87516# 779 @  
Liebe Freunde,

Zeitungsschleifen mit Retour-Vermerk gibt es von der Ausgabe 1867 nicht gerade in Unmengen, deshalb ist es immer schön eine solche zu bekommen (Danke, Ralph).



Zeitungsschleife zu 2 Kreuzer von Wien 9.12.1881 an das Postamt von Boží Dar [1], lt Wikipedia "die höchstgelegene Stadt Tschechiens und Mitteleuropas", in direkter Nachbarschaft zu Oberwiesenthal.

Vermerke "retour" und "nicht angenommen", leider ohne Begründung.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bo%C5%BE%C3%AD_Dar
 
bayern klassisch Am: 26.10.2022 13:26:07 Gelesen: 87506# 780 @  
@ bignell [#779]

Lieber Harald,

eine Schleife (für eine Drucksache) eines privaten Absenders an ein Postamt habe ich noch nie gesehen. Dann noch ohne Angabe von Gründen retour geschickt - ja, Massenware ist anders.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.11.2022 19:04:30 Gelesen: 82975# 781 @  
Liebe Freunde,

es kennt wohl jeder das Problem, dass manche Stücke in zwei Sammlungen passen, und so bin ich über zwei Briefe in meiner Sammlung "Adelspost" gestossen, die auch hier reinpassen. Nun der erste:



Adresse: Monsieur Le Baron de Jeszenák P. Capitaine au 10en Rgt des Hussards a Stockerau

Es handelt sich hierbei um Baron Johann (V) Jeszenák, Sohn von Johann (IV) Jeszenák [1]. Über dessen Vater schreibt Wikipedia: "Baron Johann Jeszenák wird bis in die Gegenwart hinein von der ungarischen Nation hoch verehrt. Er gilt als einer der Märtyrer des Ungarischen Freiheitskampfes 1848/1849."

Stockerau gestrichen, zweimal Neudorf gestrichen, Mödling gestrichen, weiterer Vermerk für mich nicht entzifferbar

Rückseitig Lacksiegel mit Inschrift S.M.

PRZELAUCZ | 9 | 7
WIEN | 10 | 7 | 6 A.
BAHNHOF | 10 | 7 | STOKERAU
MÖDLING | 11 | 7
W:NEUDORF | 11 | 7
LAXENBURG | 12 | 7

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jeszen%C3%A1k
 
bayern klassisch Am: 13.11.2022 19:07:44 Gelesen: 82973# 782 @  
@ bignell [#781]

Lieber Harald,

wie immer ein wunderbares Stück mit großer Sophy.

"oder Neunkirchen in Österreich" lese ich da.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 13.11.2022 19:22:03 Gelesen: 82969# 783 @  
@ bayern klassisch [#782]

Lieber Ralph,

vielen Dank, kannst Du auch noch das Wort zwischen Neudorf und Stockerau entziffern? Liest sich für mich wie Stefau, aber das macht keinen Sinn.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 13.11.2022 19:34:23 Gelesen: 82965# 784 @  
@ bignell [#783]

Lieber Harald,

ich lese Achau [1].

Gemeinsam knacken wir sie alle ! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Achau
 
bignell Am: 13.11.2022 19:37:06 Gelesen: 82962# 785 @  
@ bayern klassisch [#784]

Lieber Ralph,

super, dann ist alles geklärt.

Vielen Dank,
harald
 
bignell Am: 17.11.2022 19:59:00 Gelesen: 82528# 786 @  
Liebe Freunde,

hier nun das erwähnte zweite Stück:



1854, 9 KR Triest an Franz Emil Lorenz Graf Wimpffen [1]

Sr. Hochgeboren dem Herrn Emil Grafen von Wimpffen k.k. Rittmeister des CurassierRegiments Sachsen, kommandirt beim 11. Tüffer ??? Burgs zu Sanndy (gemeint ist wohl Sand [2]) bei ?? in Ungarn.

Pesth. gestrichen, Mirkolcz gestrichen, Nagy Barod

Somit hat auch dieser Brief gehörig Meter gemacht.



TRIESTE | 16 | 5
?ITZ? | ? | 5
PESTH | 18 | 5
CASCHAU | 21. MAI.
TORNA | 22 | 5
CASCHAU | 29. MAI.
TORNA | 31 | 5
CASCHAU | 3. JUN.
MISKOLCZ | 4 | 6
PESTH | 6 | 6
GROSSWARDEIN | 6 | 6
NAGY BAROD | 8 | 6
KLAUSENBURG | 14 | 6

Kennt irgendjemand den ?ITZ?-Stempel?

Danke, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Emil_Lorenz_Wimpffen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Sand_(Ungarn)
 
Shinokuma Am: 17.11.2022 21:00:27 Gelesen: 82516# 787 @  
Liebe Freunde zurück- und nachgeschickter Briefe!

Auf nachstehenden Adelsbrief trifft gleich beides zu:



Abgeschickt wurde er von Freiin von der Goltz aus der Villa Heimfried in Falkenstein im Taunus, die immerhin ihren rückseitig angebrachten Absenderstempel mit der damals neuen 4-stelligen PLZ 4249 korrigierte.

Der vordersetige Poststempel hingegen ist noch ein altes Exemplar, bei dem lediglich die PGLZ aptiert wurde.

Falkenstein war damals noch eine eigenständige Gemeinde. Daher heißt es im Stempel vom 25.10.1962 "über Königstein (Taunus)". Die Eingemeindung fand erst zum 1.8.1972 statt.

Empfängerin war Gräfin von Bylandt, die sich womöglich auf den Spuren des letzten Deutschen Kaisers in dessen Exilort Doorn in den Niederlanden befand. Offensichtlich war ihr Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer. Denn der Brief kam zwar schon nach einem Tag in Doorn an - wie der rückseitige Stempel vom 26.10.62 beweist -, musste ihr dann aber ins Hotel Excelsior nach Velden am Wörthersee in Österreich nachgeschickt werden.

Das geschah laut rückseitigem Abgangsstempel aus Wolfheze im Gelderland am 29.10.62. Der Ankunftstempel aus Velden datiert am 31.10.62. Leider war auch das zu spät, da Frau Gräfin laut ebenfalls rückseitigem, handschriftlichen Vermerk schon wieder abgereist war, sodass nunmehr die vorderseitige Adresse durchgestrichen wurde und mit dem Hinweis "retour" versehen wurde. Ein entsprechender Stempel war auf dem Postamt in dem kleinen Örtchen Velden damals wohl nicht zur Hand. Wann der Brief letztendlich die Absenderin wieder erreichte, ist auf dem Umschlag jedenfalls nicht dokumentiert.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 

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