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Thema: Zurück und nachgeschickt
Das Thema hat 937 Beiträge:
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Seku Am: 09.01.2023 09:45:37 Gelesen: 66752# 788 @  
Egregio Signore (Sehr geehrter Herr) schrieb ein Italiener auf einem Brief über die korrekte Anschrift. Und schon war der Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln.



Der Brief am 17. Oktober abgesandt, ging zurück und kam dieser Tage dort an. Soeben habe ich meinen Zusteller angesprochen und die Kopie gezeigt. Für ihn ist das auch ein Rätsel. Außerdem habe ich mal bei der Deutschen Post nachgefragt, was Sache ist. Bin auf die Antwort sehr gespannt !

Habt alle einen schönen Wochenanfang

Günther
 
Seku Am: 14.01.2023 07:35:36 Gelesen: 66134# 789 @  
@ [#788]

Das Egregio Signore (Sehr geehrter Herr) war zu viel !

Das schreibt die Deutsche Post:

Es tut uns sehr leid, dass Ihre Sendung nicht angekommen ist.

Die rückausgelieferte Sendung konnte dem Empfänger nicht ausgeliefert werden, da die Anschrift nicht korrekt ist.

Für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen entstanden sind, bitten wir Sie um Entschuldigung.

Beste Grüße

Ihr Deutsche Post Kundenservice Team


Mein Zusteller, dem ich eine Kopie zeigte, schüttelte den Kopf

Habt ein schönes Wochenende

Günther
 
volkimal Am: 16.01.2023 14:26:05 Gelesen: 65947# 790 @  
Hallo zusammen,

diese Karte vom 4.7.1908 stammt aus einer größeren Anzahl von Geschäftskarten an den Tabakhändler C.W. Hobräck in Kaiserau bei Courl. Die Karte aus Düren fiel mir dadurch auf, dass sie die einzige Karte mit einem Stempel aus Kaiserau ist. Alle anderen trugen nur den Ankunftsstempel Courl.





Im Ritter, Geographisch-Statistisches Lexikon von 1905 gibt es vier Orte namens Kaiserau. Das Kaiserau bei Courl ist nicht dabei. Von den vier Kaiserau's im Ritter hatte nur eines ein Postamt. Über diesen Ort steht im Ritter: "Dorf in der Rheinprovinz, Regierungsbezirk Köln, Kreis Wipperfürth, Amtsgericht Lindlar, Post- und Telegraphenstation. Eisenbahnstation der Linie Engelskirchen–Marienheide".

In Kaiserau im Rheinland angekommen bemerkte man den Fehler. Auf der Karte wurde handschriftlich notiert "Westfalen". Danach ging der Brief an das richtige Kaiserau und bekam den Ankunftsstempel Courl. Vielleicht liegt der falsche Weg daran, dass Düren auch in der Rheinprovinz liegt und den Postbeamten der Ort Kaiserau (Rheinprovinz) ein Begriff war.

Kurl ist ein nordöstlich gelegener Ortsteil von Dortmund und gehört zum Stadtbezirk Scharnhorst. Am 2. September 1915 wurde die Gemeinde Courl in Kurl umbenannt. Am 1. April 1928 wurde sie nach Dortmund eingemeindet.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 28.01.2023 17:23:32 Gelesen: 63997# 791 @  
Hallo zusammen,

hier ein R-Brief mit 42 Rpf. Barfrankatur vom 09.02.1946 aus Kirchberg (Jagst) - Ortsnotstempel - nach Essen. Gemäß handschriftlicher Vermerke und auch von zwei entsprechenden Stempeln "Aufruf erfolglos" und "Empfänger nicht ermittelt" war der Brief in Essen nicht zustellbar. Er wurde daher zurückgeschickt und war am 28.02.1946 wieder in Kirchberg. Der "Zurück"-Stempel weist nachgestellt ein kleines "a" auf und ist in der "Essener Stempelkladde (siehe auch [#618]) aufgeführt.

Ein interessanter Beleg für den Heimatsammler sowohl von Kirchberg als auch von Essen.



Beste Grüße
Ulrich
 
GSFreak Am: 01.02.2023 18:58:18 Gelesen: 63623# 792 @  
Hallo zusammen,

hier ein einfacher Brief (24 Rpf. Porto) vom 05.12.1946 aus STUTTGART 1 nach Köln. Angegeben in der Anschrift war kein Straßenname. Zunächst kam auf die Vorderseite der Stempel: "Empfänger ohne Wohnungsangabe nicht zu ermitteln." Es wurde dann allerdings ein Straßenname ermittelt und handschriftlich hinzugefügt. Unter dieser Adresse war jedoch das Haus zerstört, wie ein entsprechender Stempel auf der Rückseite "Haus zerstört / sonst unbekannt" mit Unterschriftkürzel am 19.12. zeigt. Mit dem zusätzlich auf die Rückseite gestempelten Hinweis: "Empfänger nicht ermittelt / Postamt 1, Köln St. 2" sowie einem "Zurück"-Stempel auf der Vorderseite wurde daher der Brief an den Absender in Stuttgart zurück geschickt.



Beste Grüße
Ulrich
 
becker04 Am: 02.02.2023 08:15:49 Gelesen: 63579# 793 @  
Guten Morgen,

von mir heute ein Brief aus Seiffen vom 9.8.1984 zum Bahnpostamt Leipzig, Ankunft am 10.8.1984. Damit sollte wohl Luftpost zur Weiterleitung in die Bundesrepublik eingeliefert werden. Dies war allerdings zu der Zeit nicht möglich und der Brief ging wieder zurück.



Viele Grüße
Klaus
 
Seku Am: 02.02.2023 17:58:19 Gelesen: 63538# 794 @  
@ [#788]

Bin auf die Antwort sehr gespannt !

Die Antwort war:

Für eine gewöhnliche Sendung ohne Zusatzleistungen (z. B. Einschreiben) haben wir leider keine Möglichkeit, deren Verbleib im Rahmen eines Nachforschungsverfahrens zu ermitteln.

Dazu geben wir Ihnen gerne Hintergrundinformationen: Gewöhnliche Sendungen werden weder bei der Einlieferung, noch beim Transport und der Auslieferung dokumentiert. Im möglichen Schadensfall haben wir daher keine Anhaltspunkte, den Verbleib einer einzelnen Sendung zu recherchieren. In diesem Zusammenhang nehmen die Postunternehmen im internationalen Bereich auch keine Nachforschungsaufträge für gewöhnliche Sendungen entgegen. Grundlage dafür ist der aktuelle Weltpostvertrag, der auch das Nachforschungverfahren beschreibt.

Aus diesem Grunde müssen wir die Haftung einschließlich der Portokosten ablehnen.

Wir bedauern ihnen keine andere Mitteilung machen zu können.

Beste Grüße

Ihr Deutsche Post Kundenservice Team


Dabei hatte ich nur um einen Portoersatz für eine 2. Zusendung gebeten. Eine Nachforschung verlangte ich nicht, da die Sendung ja nicht verloren ging.

Und heute kam die 2. Sendung, ohne Problem zugestellt.



Ich wünsche einen schönen Abend

Günther
 
Gernesammler Am: 02.02.2023 19:16:10 Gelesen: 63531# 795 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 84 mit Werteindruck von 5 Cent (Grant) vom 17.10.1902 aus New York spediert an Bruno Schmerler der zu dem Zeitpunkt in Ludwigshafen weilen sollte, wann der Brief dort eintraf kann ich Aufgrund des schlechten Stempelabschlags nicht sagen, es könnte aber der 27.10.1902 gewesen sein.

Am nächsten dem 28.10. war der Brief dann schon in Hamburg aber es kam nicht zur Ausgabe an diesem Tag, man versuchte den Herrn ausfindig zu machen, somit startete der nächste Versuch der Ausgabe zweimal am 30.10. zwischen 7-8 Uhr und 8-9 Uhr.

Ich hoffe mir kann in dem ganzen Gewirr jemand bei der Nachtaxierung behilflich sein.

Gestempelt wurde in New York mit Maschinenstempel, sowie auf der Rückseite der Einkreiser Foreign Branche N.Y. der Janos Versicherung (bezeichnet eine Ausländische Niederlassung), den Einkreisstempeln von Ludwigshafen sowie verschiedenen Einkreisstegstempel mit Gitterbrücke oben und unten von Hamburg 1 *i, Hamburg 1 * l und Hamburg 4.

Der Empfänger wurde auf jeden Fall nicht gefunden und es wurde vermerkt "unbekannt", wie es mit dem Brief dann weiterging ob retour da habe ich keine Ahnung.

Gruß Rainer


 
volkimal Am: 09.02.2023 20:43:50 Gelesen: 63279# 796 @  
Hallo zusammen,

Herr Schellenberg aus Velbert hat einige Retour-Belege produziert, indem er Briefe in alle Welt an einen Herrn Martin Krakowiak geschickt hat. Er hat jeweils „postlagernd“ angegeben. Hier das erste Beispiel:



Ein einfacher Brief (ohne Luftpost) von Velbert nach Tananarive, der Hauptstadt von Madagaskar. Mit 50 Pfg. ist der Brief portogerecht.



Herr Schellenberg hat den Brief am 30.11.1970 aufgegeben. Auf der Rückseite sind zwei Stempel von Tananarive vom 01.03.1971 und vom 18.03.1971. Die obere Zahl ist die Uhrzeit.

Ich vermute, dass der Brief nach 3 Monaten am 01.03.1971 dort ankam. Was meint ihr – kann das sein? Niemand den Brief abgeholt. Wenn die Lagerfrist 17 Tage betrug, so würde der zweite Stempel den Ablauf der Lagerfrist dokumentieren. Auch hier weiß ich nicht, ob die 17 Tage Lagerfrist realistisch sind.



Auf der Vorderseite des Briefes wurden die beiden Rechteckstempel „Non réclamé“ = „nicht abgeholt“ und „Retour à l'envoyeur“ = „Zurück an den Absender“ abgeschlagen. Anschließend ging der Brief zurück nach Deutschland. Leider ist nicht ersichtlich, wann der Brief wieder in Deutschland war.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.02.2023 20:47:10 Gelesen: 63276# 797 @  
Hallo zusammen,

das zweite Beispiel der postlagernden Briefe von Herrn Schellenberg. Der Luftpostleichtbrief ist mit 70 Pfg. portogerecht. Er trägt eine nette Frankatur aus einem Markenheftchenbogen.



Ein Luftpostleichtbrief nach Kampong Cham in Kambodscha. Herr Schellenberg hat den Brief am 19.5.1970 in Velbert aufgegeben. Am 29.5.1970 war der Brief in Kampong Cham und bekam rückseitig einen Eingangsstempel.



Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist wurde unten rechts handschriftlich notiert „Non réclamé“ = „nicht abgeholt“. Zusätzlich wurde ein Stempel abgeschlagen: „Retour a l’envoyeur“ = „Zurück an den Absender“. Leider hat man kein Datum notiert.



Interessant finde ich den roten Zensurstempel auf der Rückseite. Rechts ein Bild des Stempels aus dem Internet. Dort steht:

Censuré: Cambodge agressé par impérialistes Vietcong et Nord-Vietnamiens

= Zensur: Kambodscha wird von Vietcong und nordvietnamesischen Imperialisten angegriffen

Der Brief wurde oben geöffnet und anschließend mit einer Heftklammer verschlossen. Ihr seht sie im Randstreifen oberhalb des Leerfeldes und auf der Rückseite unten. Ich habe die Rückseite umgedreht, damit man den Text auf der Rückseite besser lesen kann. Da der Brief keinen Text enthielt, musste Herr Schellenberg ihn nicht öffnen. Daher ist die Heftklammer erhalten geblieben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Seku Am: 09.02.2023 21:05:17 Gelesen: 63268# 798 @  
Ich erhielt aus Frankreich eine Nachricht, dass heute eine Sendung vom 20. September 2022 zurück kam. Angeblich ist die Anschrift falsch. Glaube kaum, dass die Deutsche Post so lange nach der richtigen Anschrift gesucht hat.

Habt einen schönen Abend.

Günther
 
GSFreak Am: 12.02.2023 17:35:09 Gelesen: 63182# 799 @  
Hallo zusammen,

hier eine Ganzsache-Karte P 962 vom 26.01.1948 aus GERSDORF (BZ. CHEMNITZ) nach Berlin C2 an ein Postfach ohne Angabe einer Postfachnummer. Handschriftlich findet sich links vom Trennstrich ein Text, den ich nicht vollständig entziffern kann. Ich lese: "Als Schließfach ... Bln C2 unbekannt". Jedenfalls wurde die Karte offenbar zurückgeschickt, wie vermutlich ein Stempel BERLIN C25 vom 29.01.1948 belegt. Die handschriftliche Anmerkung links "Neu geschrieben / 6.II.48" dürfte eine Notiz vom Absender sein, der nach Rückerhalt der Karte sein Anliegen mit einem neuen Schreiben auf den Weg gebracht hat.



Beste Grüße
Ulrich
 
asmodeus Am: 18.02.2023 10:29:33 Gelesen: 63033# 800 @  
Kann diesen Brief zeigen. Einzelfrankatur der 30 Pfg. "Bedeutende Deutsche". Mit diversen Stempel versehen.


 
Seku Am: 18.02.2023 13:42:02 Gelesen: 63013# 801 @  
Nun der Absender hat es eingesehen, dass dieser Brief wieder zurückging. Bis ich den Inhalt zusammen mit diesem Umschlag wieder erhielt, dauerte es sechs Monate !



Den "RETOUR"-Aufkleber der Deutschen Post habe ich entfernt, um den Grund der Rücksendung zu finden.

Habt ein schönes Wochenende

Günther
 
bignell Am: 18.02.2023 21:37:37 Gelesen: 62981# 802 @  
Liebe Freunde,

habe wieder zwei Belege von einem Forumskollegen bekommen (nochmals danke, Ralph!), und einer passt sowohl hierher als auch in meine Sammlung mit Adelsbriefen:





1856 mit 9 Kreuzer frankiert von Wien nach Győr [1] an "An den kk Herrn Rittmeister des 3ten König Sachsen Curassier Regiments Emil Heinrich Grafen Wimpffen etc etc zu Raab Hungarn poste restante" [2] und weitergeleitet nach Mór [3]. Unterzeichnet wurde der Brief mit "Dein Franz", und auch das Siegel mit 9-zackiger Grafenkrone lässt leider nicht auf den Absender schliessen.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gy%C5%91r
[2] https://www.geni.com/people/Heinrich-Emil-von-Wimpffen/6000000002802731913
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B3r
 
Briefuhu Am: 20.02.2023 08:55:18 Gelesen: 62904# 803 @  
DDR Auslandsbrief von Jena nach Cartagena/Kolumbien vom 04.08.1987. Am 14.08.1987 in Bogota und am 15.08.1987 in Cartagena angekommen und wegen Unzustellbarkeit zurück gesandt. Am 08.09.1987 zur Ermittlung des Absenders geöffnet und wieder verschlossen. Als Absender VEB (Volkseigener Betrieb) Gebäudewirtschaft Jena ermittelt.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 20.02.2023 10:01:36 Gelesen: 62890# 804 @  
@ Briefuhu [#803]

Hallo Sepp,

im ersten Moment irritierte mch der Verschlussstreifen auf dem rückseitig 4x Tagesstempel steht. Man sieht klar und deutlich an derstelben Stelle den Stempel aus Cartagena. Dann wurde mir klar, dass der Streifen transparent sein muss. Der Stempel aus Cartagena befindet sich demnach unter dem Verschlussstreifen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 20.02.2023 10:12:10 Gelesen: 62887# 805 @  
@ volkimal [#804]

Hallo Volkmar,

du hast recht der Streifen ist transparent und der Stempel von Cartagena unter dem Streifen. Wenn man den Beleg in der Hand hat erkennt man dass natürlich leichter.

Schönen Gruß
Sepp
 
bignell Am: 04.03.2023 10:57:02 Gelesen: 61827# 806 @  
"Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht"

(Mignon, Johann Wolfgang von Goethe) [1]

Die Italiensehnsucht [2] hatte wohl auch diesen Brief erfasst, der nun beschloss sich auf Italienrundreise zu machen:



Am 12.3.1876 machte er sich mit 2x3 Pfennig frankiert auf die Reise von München nach Genua, wo er am 18.2. eintraf, mit Taxstempel "T" und 60 Centesimi beschwert wurde, diese wurden zwar nicht gestrichen aber ungültig, weil er nach Napoli (Datum nicht entzifferbar) weitergeleitet wurde, auch dort mit 2x30 Centesimi beschwert, diese mit dem Annullato-Stempel wieder gestrichen, es befindet sich auch noch ein Vermerk "Bergam(o)" auf der Rückseite, ob der Brief auch nach Bergamo weitergeleitet wurde, ist nicht durch Stempel belegt.

Dann scheint das Heimweh überwogen zu haben, und es ging zurück nach München, wo er am 26.2. eintraf und mit einem Aufkleber "Retourbrief | Kgl. Oberamt | München." und Briefträgerstempel 47 versehen wohl dem Absender zurückgebracht wurde.

Stempel:
MÜNCHEN I | 12 | FEB. | Vor 11-21
GENOVA | 18 | FEB | 76 | 7 M
NAPOLI | ? | FEB | ? S
Non Domandata (mehrfach, etwa: nicht ermittelbar)
MÜNCHEN I | 26 | FEB. | 7-8 Nm.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mignon_(Gedicht)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Italiensehnsucht
 
bayern klassisch Am: 04.03.2023 11:12:58 Gelesen: 61820# 807 @  
@ bignell [#806]

Lieber Harald,

nicht meine Zeit (sonst säße ich jetzt sabbernd vor dem Notebook!), aber wundervoll humorig beschrieben und ein "eye-catcher" allererster Güte, wie nicht anders von deinen Stücken gewöhnt.

Was ich noch ergänzen kann: Der schwarze T-Stempel ist bayerisch. Die 6 in der Mitte für 6 Decimi in Italien hatte man schon in Bayern ausgerechnet. Klasse, dass sie 2 mal als Nachporto geklebt wurden - wie oft sieht man das? Ich denke, das ist sehr selten.

Als er zurück kam, konnte mit ihm keiner etwas anfangen und man gab ihn an die Retourbrief-Commission München weiter, wo er, allein zur Ermittlung des Absenders, amtlich von den doppelt auf den König vereidigten Beamten dort geöffnet wurde. Der Name wurde hinten rechts notiert, nur kann ich ihn nicht sicher lesen und da die Retourbrief-Commissionen befugt und beauftragt waren, bei unfrankierten oder unterfrankierten Poststücken die fehlende Gebühr für die bayer. Staatskasse der Aufgabepost zu belasten, notierten sie hier hinten links "34 Pfg." als Nachporto.

Dafür wurde dem Absender dann sein Brief zugestellt, den er hätte mit 20 Pfg. frankieren müssen. Aber so ist es viel besser.

Ein Vortragsstück, auch wenn man die ganzen Laufwege nicht mehr hundertprozentig wird nachvollziehen können - das stört hier keinen.

Tolles Gesicht, feine Beschreibung, optischer Knaller und postalisch sehr interessant (so viele Briefe mit Retourmarken gibt es von Bayern nicht, nicht mal von München), da kann man dir nur herzlich gratulieren zu dieser Oberrosine.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 04.03.2023 13:34:48 Gelesen: 61801# 808 @  
@ bayern klassisch [#807]

Lieber Ralph,

dass der T-Stempel bayrisch ist wusste ich nicht, macht aber Sinn, da ich ihn in der Form auf italienischen Briefen noch nicht gesehen habe. Die 34 bayrischen Porto-Pfennig hab ich gar nicht erwähnt in der Beschreibung, wie konnte ich das vergessen. Danke für die Ergänzung.

Doppelte Segnatasse (Porto) habe ich mit der bildgleichen Ausgabe von 1890 (nur Farbe orange statt ocker) schon gesehen, mit der Ausgabe von 1870 bisher noch nicht, aber das heisst wenig, bin nicht der Italien-Spezialist.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 09.03.2023 18:48:12 Gelesen: 61643# 809 @  
Da ich zuvor die bildgleiche Ausgabe erwähnt habe, passt dieser Beleg ganz gut:



Postkarte frankiert mit 5 Heller, 1906 von Bozen an "Gottfried Hofer Kunstmaler" [1] vermutlich nach Weimar, der Ort ist durch den aufgeklebten Zettel nicht zu ermitteln, aber wie käme sonst der Weimar-Stempel auf die Postkarte? Ein Tax- und zwei Briefträgerstempel, aber der Empfänger konnte nicht angetroffen werden, Nachsendeadresse "Rom via XX Settembre 9" oben notiert und nach Rom speditiert, dort wurde die Postkarte mit 5 Centesimi beschwert, vermutlich deshalb nicht angenommen, mit einem Rücksendezettel "Al mittende a l'envoyeur" versehen und zurückgesendet nach ... Wien? Wien returnierte die Karte dann nach Bozen.



Der Inhalt:

Bozen, d 5. 12. 1906
Euer Wohlgeboren!
Teile höfl.(ichst) mit, daß das Modell uns mehr Arbeit macht als ich dachte, daher noch nicht fertig ist, hoffen aber in ein par Tagen es zu werden. Auch dürfte der Preis sich höher kommen da bis jetzt die gehabten Barauslagen (ohne Arbeit) schon K50.- übersteigen wovon ich Sie bitte gefl.(issentlich) Kenntnis nehmen zu wollen
Hochachtungsvollst Oswald Kob.
Es wird sehr groß u schwer

Oben / verkehrt: Wird mal so groß als ich mir dachte

Liebe Grüße,
harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Hofer
 
volkimal Am: 09.03.2023 22:22:34 Gelesen: 61625# 810 @  
@ bignell [#809]

Hallo Harald,

eine interessante Karte! Über den Absender Oswald Kob aus Bozen findest du auch einiges im Netz.

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 09.03.2023 22:56:15 Gelesen: 61621# 811 @  
@ volkimal [#810]

Danke, Volkmar.

Auf Oswald Kob bin ich nicht eigens eingegangen, sondern auf Gottfried Hofer, weil der Name auf dem Scan nicht ersichtlich ist, lesbar nur wenn man den Zettel etwas wegbiegt (oder ablöst, aber das würde ich nie machen).

Bekannter als Oswald Kob ist jedoch sein Vater Anton [1].

Liebe Grüße,
harald

[1] https://tvpartschins.blogspot.com/2016/08/anton-kob-ein-partschinser-kunstlerleben.html
 
bayern klassisch Am: 10.03.2023 10:00:04 Gelesen: 61589# 812 @  
@ bignell [#809]

Lieber Harald,

wie immer ein Highlight von dir - ich finde diese Belege allesamt klasse und freue mich immer, wenn in diesem Thread etwas gepostet wird.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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