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Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Das Thema hat 938 Beiträge:
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Fips002 Am: 06.07.2021 19:07:35 Gelesen: 257373# 764 @  
Faltbrief von Duisburg 17.5.1862 nach Saginaw County Michigan (North America).

Am 18.5.1862 kam der Faltbrief in Bremen an und erhielt dort den Eingangsstempel vom Stadtpost Amt.

Das Dampfschiff "BREMEN" verließ Bremen am 07.Juni 1862 nach New York, Ankunft am 24.Juni 1862.

Der Stempel in Bruchform "5/10" auf dem Portobrief zeigt die 5 Cents deutsche und 10 Cents internationale Gebühr, abgeschlagen in schwarz für den unbezahlten Brief aus dem D.Ö.P.V. mit ermäßigtem deutschen Porto vom Bremischen Stadtpost Amt.

2 Silbergroschen internes Porto per Brief von 1/2 Unze = 1 Loth.

New York stempelte 15 Cents Postgebühr nach Saginaw.

Das Dampfschiff "BREMEN" war der erste Transatlantikdampfer des 1857 gegründeten Norddeutschen Lloyd (NDL) in Bremen.

Jungfernreise am 19.6.1858, verkauft 1874 nach Liverpool. Als Segelschiff tat die "Bremen" Dienst bis zu ihrer Strandung 1882 an der kalifornischen Küste.



Dieter
 
Fips002 Am: 12.07.2021 18:07:46 Gelesen: 255744# 765 @  
Einschreibbrief nach Berlin-Steglitz aufgegeben beim Seepostamt des Hapag-Dampfers "NEW YORK".

Die Frankatur wurde mit dem Flaggenstempel DEUTSCH-AMERIKANISCHE SEEPOST HAMBURG-NEW YORK unter dem 24.9.1927 entwertet.

Der Flaggenstempel wurde vom 01.04.1927 bis Juli 1937 verwendet.

Das Turbinenschiff "NEW YORK" lief am 01.April 1927 zu ihrer Jungfernreise von Hamburg nach New-York aus. Ihr regelmäßiger Dienst auf dieser Fahrtroute hatte begonnen.

Als Wohnschiff wurde das Schiff Anfang 1940 von der Kriegsmarine in Dienst gestellt.

Kurz vor Kriegsende war sie zum Transport bei der Evakuierung der ehemaligen deutschen Ostgebiete eingesetzt.

Nach einem alliierten Luftangriff auf Kiel am 03. April 1945 kenterte die "New York" nach einem Bombentreffer und brannte aus.

Im Frühjahr 1949 gehoben und zum Verschrotten nach Großbritannien geschleppt.



Dieter
 
Fips002 Am: 19.07.2021 18:58:23 Gelesen: 253642# 766 @  
Karte vom Dampfer "CAP BLANCO" aus Teneriffa nach Remscheid.

Die Frankatur wurde mit dem Stempel "DEUTSCHE SEEPOST/LINIE/HAMBURG-/SÜDAMERIKA/28.9.05/XXXVI" entwertet.

Die "CAP BLANCO" gehörte in der Zeit vom 26.3.1904 bis zum 09.8.1914 zur Flotte der Hamburg-Süd. Das Schiff war 7.523 BRT groß und 134,25 m lang.

Die "CAP BLANCO" wurde am 10.8.1914 an die HAPAG verkauft, neuer Name "D:PRINZ HUBERTUS".

Am 02.04.1919 an die Alliierte Kommission abgeliefert und Großbritannien zugesprochen.

Am 23.11.1920 in den Royal Albert Docks in London ausgebrannt und 1923 nach Hamburg verkauft und dort verschrottet.



Dieter
 
Fips002 Am: 25.07.2021 17:09:59 Gelesen: 251261# 767 @  
Postkarte-Speisekarte geschrieben an Bord des MS "MONTE OLIVIA" am 03.Mai 1932 nach Stuttgart.

Diese farbigen Postkarten wurden jedem Passagier morgens zum Frühstück übergeben.

Entwertet wurde die Frankatur mit dem Flaggenstempel "DEUTSCHE SCHIFFSPOST/"HAMBURG-SÜD"/HAMBURG-SÜDAMERIKA/MONTE OLIVIA/3.5.32.

Vom August 1926 bis zum 15.6.1936 führte das Bordpostamt des MS "MONTE OLIVIA" den Flaggenstempel.

Stapellauf des Schiffes war am 28.10.1924, Namensgeber war ein Berg in Südamerika, der 1561 m hohe Monte Olivia im argentinischen Teil Feuerlands.

Die Jungfernreise wurde ab dem 23.04.1925 zu den La-Plata-Häfen Rio de Janeiro, Montevideo, Buenos Aires am Rio de la Plata angetreten.

1932 wurden folgende Reisen durchgeführt:

Januar bis März im Liniendienst nach Südamerika
April bis September Kreuzfahrten im Mittelmeer und in Norwegen
Oktober bis Dezember im Liniendienst nach Südamerika.

Ab 1934 Reisen für den DAF-Charterer "Kraft durch Freude".

Letzte Fahrt vor dem Kriegsbeginn 25.8.1939 ab Buenos Aires. In Santos/Brasilien wurde am 01.9.1939 eine Kaffeeladung übernommen.
Heimreise am 14.9.1939 nach Skomvaer/Norwegen im Vestfjord vor Narvik.

Beim Bombenangriff der 8. US-Air Force auf die Hafenanlagen in Kiel wird MS "MONTE OLIVIA" getroffen, brennt aus und kentert.

Am 12.6.1946 gehoben und in Kiel verschrottet.





Dieter
 
Fips002 Am: 03.08.2021 17:24:31 Gelesen: 248795# 768 @  
Das Passagierschiff "NORMANDIE" wurde 1935 in Dienst gestellt von der Compagnie Generale Transatlantique, auch als French Line bekannt. Eingesetzt war es auf der Linie Le Havre, Southampton, New York.

Die "NORMANDIE" war das größte Schiff der Welt und war wiederholt Trägerin des Blauen Bandes.

Sie war zu ihrer Zeit das schönste Passagierschiff.

Im Zweiten Weltkrieg sollte es von der US-Marine als USS "LAFAYETTE" zu einem Truppentransporter umgebaut werden.

Nach einem Brand sank es während der Umbauarbeiten an der Pier in der Werft in New York und kenterte.

Am 31.12.1948 wurde die ehemalige "NORMANDIE" total abgewrackt.







Dieter
 
Fips002 Am: 10.08.2021 15:37:49 Gelesen: 247367# 769 @  
Faltbrief befördert mit dem Segelschiff "Figaro" am 04.Januar 1834 von Pointe a´Pitre/Guadeloupe, Kleine Antillen, nach Le Havre, Frankreich. Ankunft der "Figaro" am 15.Februar 1835 in Le Havre.

Der Landungsstempel PAYS D´OUTREMER/PAR LE HAVRE wurde von Mai 1832 bis zum Februar 1839 in Le Havre verwendet.

Die Beförderungsgebühr von Pointe a´Pitre nach Le Havre betrug 2 Decimes nach dem Tarif vom 01.Januar 1828, davon 1 Decimes Seegebühr und 1 Decimes Land.





Dieter

 
Fips002 Am: 18.08.2021 12:08:44 Gelesen: 245706# 770 @  
Brief nach Stralsund, aufgegeben beim Bordpostamt des MS "Berlin" am 08.7.1966, auf der 7. Norwegenfahrt vom 02.7.1966 bis zum 13.7.1966.

Die 7. Norwegenfahrt des MS "Berlin" ging von Bremerhaven - Vik-/Sognefjord - Balholm - Fresvik - Andalsnes - Holandsfjord -Digermulen - Hellesylt - Merok - Olden - Bergen - Bremerhaven.

Die 1. Norwegenfahrt des MS "Berlin" wurde vom 01.7.1961 - 09.7.1961 durchgeführt.

Die 7. Norwegenfahrt der "Berlin" war die letzte Reise nach Norwegen.

Die "Weihnachtsreise" des MS Berlin" vom 21.12.1965 bis zum 07.01.1966 war die letzte Kreuzfahrt. Weitere Fahrten des MS "Berlin" erfolgten nicht mehr.



Dieter
 
Fips002 Am: 24.08.2021 20:53:06 Gelesen: 243987# 771 @  
Seefunktelegramm von der Seefunkstelle des Frachtschiffes "GUATEMALA", Rufzeichen YNGM, per Telegraphie an die Küstenfunkstelle Nordteich Radio übermittelt.

Von der Küstenfunkstelle wurde das Telegramm von Norden als Schiffsbrieftelegramm nach Berlin/Schlachtensee geschickt.

1956 war das Baujahr des Frachtschiffes "GUATEMALA". Angelaufen wurden von dem Schiff Häfen in British-Guyana, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, in Guatemala und Kolumbien.





Dieter
 
Fips002 Am: 29.08.2021 17:43:39 Gelesen: 242487# 772 @  
Auf der letzten Auktion von Schuyler Rumsey San Francisco konnte ich diesen Faltbrief ersteigern.

Der Brief wurde am 15.März 1853 in Dresden aufgegeben und ist nach Philadelphia/USA adressiert. Der Absender in Dresden bezahlte für die Beförderung 276 sächsische Neupfennige.

Auf der Rückseite des Faltbriefes sind die Kursstempel Leipzig/15.8. I/Magdeburg, Berlin/16.8. I/Minden und Coeln/17.8. I/Verviers abgeschlagen. Kursstempel Coeln-Verviers weil die Strecke über Aachen lief und auch dem inländischen Postverkehr diente.

Der Brief von Dresden nach Philadelphia war vorausbezahlt mit 13 Silbergroschen, die einfache Rate der Prussian Closed Mail = 30 amerikanische Cents.
Bruchstempel 2/11 = 2 Silbergroschen Deutsche Postgebühr, 11 Silbergroschen Fremdgebühr = 13 Silbergroschen.
U.S. Inland = 5 Cents, See und Britisch Transit = 18 Cents, Belgisches Transit = 2 Cents, Preußisch Inland = 5 Cents. Gesamt 30 Cents.

Ausgehende Portobriefe wurden in Aachen mit den Stempeln Bit./Packet zusammen mit dem Kreisstempel Aachen ohne Datum gestempelt. Als dritten Aachen Stempel kam noch der Kastenstempel Paid/ 25 cts. hinzu.

Von der Gesamtgebühr standen der preußischen Post nur 5 Cents zu, der amerikanischen Post waren 25 Cents gutzuschreiben.

Am 19.März 1853 verließ das Dampfschiff "NIAGARA" der Cunard Line Liverpool und kam am 01.April 1853 in Boston an.

In BOston wurde der Verrechnungsstempel als Eingangsstempel Boston 30 Br.PKT PAID/APR/1 als Bestätigung des Gesamtportos in rot von 30 Cents abgeschlagen.





Dieter
 
Fips002 Am: 03.09.2021 19:16:52 Gelesen: 241235# 773 @  
Von der Küstenfunkstation RÜGEN RADIO, Rufzeichen DHS, wurde das Telegramm aus Rostock per Telegraphie an die Seefunkstelle des Stückgutfrachters MS "FÜRSTENBERG", Rufzeichen DDWV übermittelt.

Der Funker des MS "FÜRSTENBERG" nahm dieses Telegramm auf und schrieb dieses auf das Formular "Seefunktelegramm".

Dieses ausgefüllte Seefunktelegramm wurde dem Empfänger an Bord übergeben.

Die Formulare "Seefunktelegramm" befanden sich nur an Bord der Schiffe in der Seefunkstelle und nicht in der Küstenfunkstation RÜGEN RADIO.

Der Stückgutfrachter "FÜRSTENBERG", Typ AFRIKA, des VEB Deutsche Seereederei Rostock, war ab 24.3.1871 im Afrikadienst eingesetzt.

Am 27.11.1990 wurde die "FÜRSTENBERG" an Jiangsun Marine Shipping Co. St. Vincent verkauft, neuer Name SU RONG.

Am 20.3.1992 hatte das Schiff Grundberührung und wurde ab 14.4.1993 abgebrochen.



Dieter
 
Fips002 Am: 13.09.2021 18:10:54 Gelesen: 238608# 774 @  
01.10.1845, Faltbrief aus Magdeburg über Hamburg nach London. Von Hamburg nach London Beförderung mit Hamburger Dampfschiff.

Auf der Vorderseite den Hamburger Taxstempel und die englische Gebühr von 1 Shilling 8 Pence (1/8).

In Hamburg führte man Anfang der 1840er Jahre den roten T-Datum Stempel in Oval ein, der auf die von der preußischen Post übergebenen Briefe gesetzt wurde.

Der Stempel sollte dokumentieren, dass Hamburg den ihm zustehenden Anteil an dem Porto noch nicht erhalten hatte.

Auf der Rückseite des Faltbriefes den Doppelkreisstempel von Hamburg 3.Oktober, ab 1841 ohne Stundenangabe.

Roter Eingangsstempel von London 6. Oktober 1845.




Dieter
 
SH-Sammler Am: 18.09.2021 08:16:33 Gelesen: 238059# 775 @  
@ alle

Hallo Sammlerfreunde bei philaseiten.de,

ein Bekannter von mir hat mir einen Brief aus den USA in die Schweiz vorgestellt.

Neugierig wie ich immer bin versuche ich diesen Brief zu “erklären”, was ja nicht unbedingt einfach ist. Ich habe versucht, den Leitweg und die Taxierungen (vor allem diese) nachvollziehen zu können. Nur, wer nichts versucht, auch nicht gewinnt.

Hier deshalb meine Version der Taxierung mit der Bitte um allfällige Korrekturen und Verbesserungen, wobei ich überzeugt bin, dass nicht alle meine Annahmen richtig sind.

Aber zuerst der Brief

, ,

Teilfrankobrief abgehend ab MEMPHIS Te vom 2. Dezember 1842, an Capitain Adam Wildberger in Neunkirch, Canton Schaffhouse, Suisse.

Bezahlte inneramerikanische Taxe = 25 Cent für Distanzen über 400 Meilen. Handschriftliche Notiz oben links “25 paid” plus blauer Stempel PAID von Memphis (Stempel in gleicher Farbe wie der Ortsstempel Memphis).

Gewünschter Leitweg: via New York – Le Havre, daher die Adressangaben in französisch. Diesem Wunsch des Absenders wurde jedoch nicht entsprochen, fehlt doch die vorgeschriebene amerikanische Seetaxe von 2 Cent (vorgeschrieben für Post bis Grenze Frankreich). Es fehlt auch die typisch französische Transittaxe von 10 décimes.

Auf der Brief-Rückseite sind 2 Stempelabschläge in rot aufgebracht. Der Rundstempel vom 6. Jan 1843 müsste von einem englischen Postamt stammen. Der zweite Stempel “England over Rotterdam” gibt denn auch den tatsächlichen Leitweg des Briefes vor.

Da ab 1840 die “Cunard Line” mit Dampfschiffen den Posttransport nach England betrieb, ist eine Leitung ab Boston via Liverpool nach Europa gegeben. Das Schiff hat in Boston gemäss “Fahrplan” am 16. Dez. 1842 abgelegt und nach ca. 15-18 Tagen Liverpool erreicht. Von dort ging die Reise weiter via London nach Rotterdam, was die Stempel vom 6. Jan. 1843 und “England over Rotterdam” belegen können.

Von Holland aus wurde der Brief via Mannheim – Basel nach Neunkirch, Schweiz weitergereicht. Der Stempel WP in rot von Mannheim ( WP = West Preussen), im Einsatz ab 1834 bis 1851, bestätigt somit auch diesen Leitweg.

Nun zum schwierigsten Teil, der Taxierung des Briefes:

(Meine Annahmen müssen sicher noch korrigiert und verbessert werden)

Die USA-Taxierung geht von einem einfachen Brief aus. Oben rechts notiert als “single”, also einfaches Gewicht.

Taxe ab Memphis USA bis zum Einschiffungshafen, Distanz 400++ Meilen = 25 Cents, oben links handschriftlich notiert mit ”25 paid”. Zusätzlich blauer Stempel PAID.

Zahl 20 mit Blaustift geschrieben. Diese 20 pence setzen sich zusammen aus: 12 pence (1 Shilling) Seetaxe englischer Dampfer. Dazu kommen 8 pence englische Taxe Liverpool – London bis Rotterdam = Zwischentotal 20 pence, weiterverrechnet an Holland.

Rote 1.80 = 1 Guilder 80 Cents holländischer Währung, umgerechnet von 20 pence, inkl. holländischer Anteil bis Grenze zu Preussen. Diese 1.80 entsprachen ca. 45-50 Kreuzer. Diese wurden weiterverrechnet an die preussische Post.
Die Zahlen 30/3 in rot (wahrscheinlich von Mannheim), = preussischer Anteil, in Kreuzern. Zwischentotal ca. 45 + 30 + 3 = 78x = 1 fl 18x (fl = Florin = Gulden).

Anscheinend kostet die Strecke Mannheim – Basel = 40 Kreuzer, deshalb
1 fl 58. Taxe bis Basel. Basel rechnet 2x für sich plus 6x bis Austauschbüro in Brugg dazu. Beides abgestrichen und (im Austauschbüro Brugg) mit 2/8 (in das Wort “single” hinein) geschrieben
Austauschbüro Brugg addiert noch 1 Kreuzer, = 2 fl 9, plus die Schaffhauser Taxe nach Neunkirch 3x
= Total 2 fl 12x oder 132 Kreuzer vom Empfänger zu bezahlen.

Soviel von mir. Ich bin gespannt wie stark meine Erläuterungen noch abweichen.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Fips002 Am: 20.09.2021 18:21:37 Gelesen: 237944# 776 @  
@ SH-Sammler [#775]

Hallo Hanspeter,

von mir zu den sehr guten Brief mit den Erläuterungen eine kleine Ergänzung.

Rechts und links oben sind zwei Gebührenvermerke von 25 Cents.

Der Brief wurde vorausbezahlt mit 25 Cents Danpfschiff Frachtgeld Gebühr plus 25 Cents Inlandgebühr nach New York.

Am 16. Dezember 1843 verließ das Dampfschiff "ACADIA" Boston nach Liverpool und kam am 30. Dezember an.

Das Dampfschiff "ACADIA" war im Dienst für die Cunard Line von 1840-1849, danach verkauft nach Deutschland, neuer Name "GERMANIA".



Dieter
 
SH-Sammler Am: 21.09.2021 05:15:18 Gelesen: 237923# 777 @  
@ Fips002 [#776]

Hallo Dieter,

vielen Dank für die Ergänzung zu meiner Einschätzung. Also habe ich die blaue, handschriftliche “20” falsch gelesen, stellt es doch die Frachtgebühr von 25 Cent für den Schiffstransport dar.

Wenn ich denke, dass der Brief ab England bis zum Empfänger in der Schweiz nochmals 2 Gulden 12 Kreuzer bezahlen musste, war der Versand eines Briefes ein sehr teures Unterfangen. Kein Wunder, dass es davon nicht sehr viele gibt.

Nochmals vielen Dank

SH-Sammler
Hanspeter
 
Fips002 Am: 23.09.2021 18:02:19 Gelesen: 237706# 778 @  
Der Ganzsachen Umschlag Ascher Nr.72 und die Marke Mi.Nr.51 zeigen James A.Carfield. Brief von New York am 16.Februar 1884 nach Dresden, 29.2.1884. Befördert wurde der Brief mit dem Reichspostdampfer "NECKAR" vom Norddeutschen Lloyd Bremen von New York über Southampton nach Bremerhaven.

Die "Neckar", 3120 BRT, wurde 1874 gebaut bei Caird & Co. in Greenrock.

Passagiere: 1.Klasse 144, 2.Kl.68 und Zwischendeck 502.

Hauptsächlicher Einsatz war der Nordatlantik. Von 1886 bis 1894 war sie im Reichspostdampfer-Dienst nach Australien-

Letzte Reise von Bremerhaven nach New York führte sie 1895 durch.

!896 wurde die "NECKAR" in Italien abgewrackt.



Dieter
 
Fips002 Am: 04.10.2021 16:12:53 Gelesen: 235586# 779 @  
Ich zeige zwei Faltbriefe der französischen Schiffspost im Verkehr mit Italien, Eingangsstempel von Genua während der sardinischen Periode.





Faltbrief von Marseille 09. April 1833 nach Genua, Ankunft am 11. April 1833. Befördert wurde der Faltbrief mit dem Dampfschiff "Henri IV".

Beförderunsgebühr 4 Decimes.

Der Ankunftstempel VIA DI MARE wurde nur in rot von 1819 bis 1836 verwendet.





Faltbrief von Gebilterra 15. November 1839 nach Genua, Ankunft am 28. November 1839.

Befördert wurde der Faltbrief mit dem Dampfschiff "PHONICIAN".

In Genua wurde der Stempel VIA / DI MARE / (E) bei der Ankunft abgeschlagen, E = Estero = ausländischer Brief. Verwendung des Stempels von 1838 bis 1860.

Dieter
 
Fips002 Am: 14.10.2021 20:08:31 Gelesen: 233340# 780 @  
Heute eine Karte vom U.S. Schlachtschiff "NORTH DAKOTA" 10.September 1910. Der Stempel Typ 2 wurde 1910-1911 verwendet.

Das Schlachtschiff BB-29 wurde am 11. April 1910 in Dienst gestellt.

In ihrer ersten Jahren operierte NORTH DAKOTA mit der Atlantikflotte bei Manövern entlang der Ostküste und in der Karibik.

Am 2. November 1910 lief sie zu ihrer ersten Atlantiküberquerung nach England und Frankreich.

Als die politischen Unruhen in Mexico die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten belasteten, lief NORTH DAKOTA nach Vera Cruz, wo sie am 26. April 1914 ankam, fünf Tage nachdem amerikanische Seeleute die Stadt besetzt hatten. Sie kreuzte vor der Küste von Mexico so lange. bis eine stabilere Regierung ihr Amt antrat und kehrte am 16.Oktober nach Norfolk/USA zurück.

Während des Ersten Weltkrieges operierte NORTH DAKOTA im York River im US-Bundesstaat Virginia und bildete von New York aus Kanoniere und Ingenieure für die wachsende Flotte aus.

Am 13. November 1919 verließ sie Norfolk, um die sterblichen Überreste des verstorbenen italienischen Botschafters nach Hause zu bringen.

Während ihrer Zeit im Mittelmeer besuchte sie Athen, Konstantinopel, Valencia und Gibraltar, bevor sie an den jährlichen Frühlingsmanövern in die Karibik zurückkehrte.

Im Sommer 1921 nahm sie an den Bombentests der US-Marine vor den Kaps von Virginia teil, bei denen die deutschen Kriegsschiffe FRANKFURT und OSTFRIESLAND versenkt wurden, um die Möglichkeiten der Luftwaffe zu demonstrieren.

1923 unternahm sie eine Kreuzfahrt nach Skandinavien, Schottland und Spanien.

NORTH DAKOTA wurde am 22. November 1923 außer Dienst gestellt und am 16. März 1931 zur Verschrottung verkauft.





Dieter
 
Fips002 Am: 20.10.2021 20:18:54 Gelesen: 232225# 781 @  
24. Oktober 1829, Faltbrief von Krummau/Böhmen nach London, befördert mit dem Dampfboot "William Jolliffe" ab Hamburg 07. November 1829 nach London 14. November 1829.

Der Brief wurde am 06. November 1829 vom zuständigen Schiffsbrief-Comptoir in Hamburg mit dem Rundstempel mit bogenförmiger Inschrift oben SCHIFFS BRIEF-POST, unten HAMBURG und in der Mitte das Datum 6. November 1829 versehen.

Dieser Stempel wurde bei abgehenden Briefen auf der Vorderseite, bei ankommenden auf der Rückseite angebracht.

Die Dampfboote "Sir Edward Banks" und "William Jolliffe" verließen Hamburg immer Sonnabend früh um 07.00 Uhr.

Das Dampfboot "William Jolliffe" verließ Hamburg am Sonnabend 07. November um 07.00 Uhr und passierte nachmittags Cuxhaven.

Wegen stürmischer Winde aus NW musste sie bis Donnerstag 11.11.1829 dort verweilen und erreichte London am 13. November 1829. Landungsstempel SHIP LETTER LONDON/Krone/13NO13/1829. Der Stempel S 24 wurde nur in schwarz von 1829 bis 1831 verwendet.

Eingangsstempel von London am 14. November 1829.

Für in London ankommende Briefe, entweder per privates Dampfboot oder per privates Segelboot erhob die Britische Post die niedrige Schiffspostgebühr von 8 Pence.

SHIP im Stempel und der Vermerk "Steam Boat" weisen auf eine Beförderung durch ein Privates Dampfboot hin.

Die Dampfbootgesellschaft "GENERAL STEAM NAVIGATION COMPANY" wurde 1825 gegründet. Es bestanden Routen von London nach Hamburg, Rotterdam, Ostende, Antwerpen und Calais.

Erlaubt war der Versand von Schiffsbriefen von Hamburg nach London.







Dieter
 
Shinokuma Am: 26.10.2021 18:58:38 Gelesen: 230887# 782 @  
Hallo Dieter,

da Sie in den letzten Jahren schon fast der einzige sind, der hier noch Schiffspost-Belege präsentiert, spreche ich Sie direkt an. Es ist schon wirklich beeindruckend, über was für einen enormen Fundus derartiger Belege Sie verfügen, aber noch beeindruckender ist Ihr umfangreiches Hintergrundwissen, an dem Sie uns hier teilhaben lassen.

Dafür möchte ich mich zunächst einmal ganz herzlich bedanken. Vielleicht könnten wir ja mal bei Gelegenheit direkten Mail-Kontakt aufnehmen. Meine Daten sind auf meiner Profilseite hinterlegt.

Ich besitze zwar auch eine Sammlung mit ca. 400 Schiffspostbriefen, davon sind jedoch etwa 300 Briefe mit Stempeln der US Navy.

Nachfolgend zeigen möchte ich aber heute eine Postkarte von einer der ersten Fahrten der T.S. Tannenberg vom 12. September 1935. Sie war am 12. August als schnellstes Schiff des Seedienstes Ostpreußen in Dienst gestellt worden und pendelte auf der Hauptstrecke zwischen Travemünde und Memel, konnte dabei nicht nur 2000 Passagiere mitnehmen, sondern auch noch bis zu 100 PKW.



Nicht unerwähnt sollte allerdings die Tatsache bleiben, dass die T.S. Tannenberg im Krieg leider als Minenschiff zweckentfremdet wurde und in Nord- und Ostsee zum Legen von Minensperren eingesetzt wurde. Ebensolche wurden ihr dann selbst zum Verhängnis, als sie am 9. Juli 1941 nahe der schwedischen Insel Öland in eine schwedische Minensperre geriet und sank.

So, nun wünsche ich Ihnen noch eine angenehme Woche.

Mit freundlichen Sammlergrüßen

Gunther
 
Fips002 Am: 31.10.2021 17:32:37 Gelesen: 229695# 783 @  
Ich zeige ein Telex von der Reederei Nord Klaus E.Oldendorff (Zypern Reederei) an den Kapitän des Massengutfrachters MV "NORDMORITZ" und Schiffsbriefe von den Schiffen MV "NORDMORITZ" aus Constanza/Rumänien 07.5.1999 nach Görlitz und vom Massengutfrachter MV "NORDMAX" aus Kobe/Japan 10.12.1999 nach Zittau, sowie die Hausflagge der Reederei Nord.



Übersetzung:

Betr.: Besatzungswechsel in Constanta/Rumänien.

Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass wir planen Sie auf die Nordmax zu transferieren, um dort Kapitän Hudzasvili abzulösen. Wir haben ein Problem ein Argentinienvisa für Kapitän Gammune/Sri-Lanka zu bekommen. Er war für die Nordmax eingeplant. Aber unglücklicherweise Kapitän Hudzasvili kann seine Nordmax Bordanwesenheit nicht verlängern bis das Schiff als nächsten Hafen nach Argentinien Japan anläuft. Darum müssen wir nun Nordmaxkapitänswechsel mit Ihnen arrangieren. Wir hoffen, dass Sie diesem Plan zustimmen.

Ich buche die Flüge und melde mich wieder wenn alles diesbezüglich geklärt ist.
Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden betreffs der Ankunftszeiten in Constanza.







Dieter
 
Fips002 Am: 06.11.2021 17:12:35 Gelesen: 228334# 784 @  
Seefunktelegramm aus Rostock 06.12.1975 um 10,45 Uhr an den Seitentrawler ROS 216 "Meissen", Rufzeichen DHXP, über Rügen Radio, Rufzeichen DHS, Fischerei bei Labrador, Nähe Neufundland Rotbarsch in Massen, voll Schiff in 3 - 4 Tagen. Am 07.12.1975 um 01,05 Uhr wurde das Seefunktelegramm von Rügen Radio per Telegraphie vom Verarbeitungsschiff ROS 308 "Walter Dehmel", Rufzeichen DAZI, aufgenommen und an den Seitentrawler "Meissen" übermittelt.

Das ausgefüllte Seefunktelegramm Formular wurde dem Empfänger übergeben.

Das Rostocker Fischkombinat hatte zwischen 1950 und 1990 mehr als 9000 Beschäftigte. Seit 1965 war Rostock Heimathafen der größten deutschen Fischfangreederei. Es wurde eine Flotte von mehr als 100 Schiffen bereedert, darunter Logger, Gefriertrawler, Fang-und Verarbeitungsschiffe sowie Kühl- und Transportschiffe.

Die Fanggebiete reichten von Grönland und Kanada bis nach Mauretanien und Argentinien.

Heute ist der Rostocker Fracht- und Fischereihafen Gewerbegebiet.







Dieter
 
Fips002 Am: 10.11.2021 18:12:37 Gelesen: 227289# 785 @  
Faltbrief von New York am 9.November 1829 über Le Havre nach Paris.

Befördert wurde der Brief mit dem Segelschiff "Citizen" von New York nach Le Havre/Frankreich.

In Le Havre wurde der Landungsstempel PAYS D´OUTREMER/PAR LE HAVRE (in rot verwendet von März 1828-März 1830) und der Ankunftstempel von Le Havre 14.Dezember 1829 abgeschlagen.

Ankunft in Paris am 16.Dezember 1829.

Um zu gewährleisten, dass der Faltbrief beim Empfänger auch ankommt, wurde ein Duplikat dem Segelschiff "Henry IV" mitgegeben.

Beide Segelschiffe waren im Dienst der UNION LINE New York-Le Havre.

Das Segelschiff "Henry IV" strandete am 25.Dezember 1839 vor New York.

Die Beförderungsgebühr betrug 11 Decimes nach dem Tarif vom 01.Januar 1828, davon 1 Decimes Seegebühr.







Dieter
 
DL8AAM Am: 16.11.2021 20:34:42 Gelesen: 225844# 786 @  
@ Fips002 [#768]

Ein Brief "via S.S. Normandie" befand sich ebenfalls als Beifang in meinem 1 €-Hoboken-Ebay-Lot.

Die Frage ist, tragen solche Belege grundsätzlich keine "Leit- oder Bestätigungsstempel" (mehr)? Wie kann man hier sicher (sicherer) sein, dass das wirklich ein Normandie-Beleg ist? Draufschreiben kann man ja viel. Er ist zwar nicht so gut erhalten, aber als Beifang wäre das eine nette Ergänzung meiner USA-Sammlung und als Beifang für 1 € auch? ;-)



Auslandsbrief USA-Deutschland, frankiert zu 6 Cent und entwertet per Duplexstempel HOBOKEN N. J. / 3 vom 11.07.1938, rückseitig "nur" eine Vignette der Serie "1930s New York Advertising Stamps", hier mit dem Motiv "New York City: 'L' Station", Battery Park". Keinerlei weitere Durchgangs- bzw. Ankunftsstempel.

Beste Grüße
Thomas
 
Fips002 Am: 20.11.2021 16:50:08 Gelesen: 225199# 787 @  
Faltbrief von Rom 27.April 1858 nach Marseille. Befördert wurde der Brief mit einem Dampfschiff (Vermerk oben links) von Cititavecchia am 28.April 1858 nach Marseille.

In Marseille wurde der achteckige Eingangsstempel E.PONT.I.S.E./MARSEILLE/30/AVRIL/58 abgeschlagen - I.S.E. = Echelon Service Etranger (ausländischer Dienst). Für den Doppelbrief war die Gebühr 20 Decimes zu bezahlen.

Für Briefe nach Frankreich betrug die einfache Gebühr "10" Decimes, diese Taxe wurde auch nach dem 01.10.1861 beibehalten, da der Kirchenstaat sich dem Königreich Italien nicht anschließen wollte.





Dieter
 
Fips002 Am: 27.11.2021 18:54:26 Gelesen: 223594# 788 @  
Karte vom englischen Passagierschiff H.M.S."Asturias" aus Rio de Janeiro/Brasilien 07.11.1938 nach Davos Dorf7Schweiz 26.11.1938. Auf der Fahrt nach Southampton wurde die Karte mit dem Schiffspoststempel am 11. November 1938 gestempelt. Freigemacht ist die Karte mit Mi.Nr.198. Davos forderte als Nachgebühr 40 Centimes (Portomarke Mi.Nr.60).

Das 22.048 BRT große Motorschiff wurde am 26.Februar 1926 von der Reederei Royal Mail Line in Dienst gestellt. Eingesetzt war die "Asturias" für Linienfahrten nach Südamerika und auch gelegentlich für Kreuzfahrten. Nach Kriegsausbruch wurde die "Asturias" in einen bewaffneten Hilfskreuzer (Armed Merchant Cruiser) umgewandelt.

Am 24. Juli 1943 wurde die "Asturias" im Südatlantik vom italienischen U-Boot "Ammiragio Cagni" torpediert. Das Schiff war manövrierunfähig, ging aber nicht unter. Am 26. Juli wurde das Schiff vom Rettungsschlepper "Zwarte Zee" nach Freetown geschleppt. Dort wurde die "Asturias" auf Grund gesetzt und von der Royal Mail Line als Totalverlust abgeschrieben.

Von der Royal Navy wurde das Schiff im Februar 1945 aufgekauft und in Belfast/Irland umfassend instand gesetzt und im Auswanderungsdienst nach Australien verwendet. 1957 wurde die "Asturias" nach Schottland verkauft und 1958 verschrottet.





Dieter
 

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