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Thema: Motiv Flugzeuge
Das Thema hat 1642 Beiträge:
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DERMZ Am: 14.04.2020 22:03:35 Gelesen: 523219# 1068 @  
Guten Abend,

was mach ich nur, was mach ich nur? Das Thema lautet "Motiv: Flugzeuge" und genau davon habe ich eigentlich in diesem Beitrag keine anzubieten - jedoch das Internet wird ja auch gerne als virtuelle Welt dargestellt, also dann habe ich doch Flugzeuge - halt nur virtuelle:



Ein oder zwei Tage vor dem 20. Mai 1914 schreibt Grete eine Ansichtskarte aus Marburg an ihre Verwandschaft in St.Margarethen in Holstein. Sie teilt ihre Freude über die schöen Stadt mit, doch lest selbst:

Herrn
Karl Egge u. Frau
St. Margarethen i/Holstein
Osterbünge

Lieber Onkel Karl u. Tante Marta!
Aus Marburg sende ich Euch die herzlichsten
Grüße. Die Stadt selbst und das hessische
Bergland ist ganz wunderschön. Jetzt
ist das Wetter wieder schön und wir
machen jeden Tag feine Spaziergänge.
Mittwoch kommen 20-30 Flieger vom
Prinzheinrichflug hier durch, das wird
auch interessant werden.
Nochmals herzlichen Gruß Eure Grete



So, jetzt sind wir virtuell im Thema angekommen, Bilder kann ich dazu leider keine zeigen. Aber ein paar Details zum Prinz-Heinrich-Flug 1914 habe ich auf wikipedia gefunden.

In den Jahren 1911 bis 1914 wurden Zuverlässigkeitsflüge in einem Wettbewerb durchgeführt. Zugelassen waren nur Flugzeuge aus deutscher Produktion, in der Hauptsache handelte es sich um militärische Modelle. Die Wettbewerbe wurden immer in mehreren Etappen durchgeführt.

1914 wurde in fünf Etappen gefolgen, am dritten Tag, dem 20.Mai war auch ein Zwischenstop in Marburg vorgesehen, die Route führte von Frankfurt – Kassel – Braunschweig – Hamburg. Das neu eröffnete Flugfeld (1. Landung eines Motorflugzeugs am 22.April 1914) in Marburg war damals noch auf den Afföllerwiesen, vor den Toren der Stadt.

So, nun können wir uns Gedanken machen, ob es damals wohl einen Menschenauflauf gab und welche Flugzeuge zu sehen waren, aber das geht halt nur virtuell...

Viele Grüße Olaf

https://de.wikipedia.org/wiki/Zuverl%C3%A4ssigkeitsflug_am_Oberrhein
und: Wilhelm Kessler, Geschichte der Stadt Marburg in Daten und Stichworten, Marburger Stadtschriften Band 15
 
wajdz Am: 14.04.2020 23:48:04 Gelesen: 523179# 1069 @  
@ wajdz [#1067]

Ausgabe zur Briefmarkenausstellung IFA - Österreich MiNr 1263, 31.05.1968



Die Fluggesellschaft Austrian bestellte am 18. Februar 1963 ihr erstes Düsenflugzeug, die Sud Aviation SE 210 Caravelle. Der Typ wurde bis 1973 eingesetzt.

MfG Jürgen -wajdz-
 
filunski Am: 15.04.2020 00:17:49 Gelesen: 523172# 1070 @  
@ DERMZ [#1068]

Hallo Olaf,

mal eine ganz andere Darstellung, schön gemacht! :-)

Auch noch ein sehr interessantes Thema. Auch philatelistische "Überbleibsel" hinterließen die Prinz-Heinrich-Flüge. Neben verschiedenen Post- und Erinnerungskarten gab es auch Vignetten zu diesen Veranstaltungen. Eine der Vignetten zu dem von dir erwähnten Flug im Jahre 1914 kann ich hier zeigen:



Der Namensgeber, Albert Wilhelm Heinrich von Preußen, war der luftfahrtbegeisterte Bruder von Wilhelm II, dem letzten Kaiser und er stiftete als Schirmherr dieser Flüge die die Zuverlässigkeit von Luftfahrzeugen beweisen sollten, genau in diesem Jahr, 1914, einen Preis. Damals "Kaiser Preis", heute nach ihm Prinz-Heinrich-Preis genannt. Dies war eine Bronze-Statuette. Nun begann aber auch in diesem Jahr der 1. Weltkrieg in dessen Verlauf nicht nur der Kaiser und die Monarchie in Deutschland untergingen, sondern auch dieser Preis in Vergessenheit geriet. Vergessen zwar von der Öffentlichkeit, auch in der Fliegerei, aber doch nicht so ganz. 1963 übergaben die Nachfahren der letzten Preisträger (die Leutnante Freiherr von Thüna und von Kleist) den Preis, die Statuette, an die damals noch junge Bundesluftwaffe. Als Prinz-Heinrich-Preis wird er seither fast jährlich an den herausragendsten Luftwaffenverband verliehen.

1996 war ich selbst bei einer dieser Preisverleihungen dabei, hier ein Bild der Statuette dazu:



So wirkt der Eindruck von Olafs Postkarte noch über 100 Jahre später bis in unsere Tage hinein fort. ;-)

Horrido,
Peter
 
Pepe Am: 15.04.2020 00:36:33 Gelesen: 523165# 1071 @  
Klasse Beiträge. Danke Euch dafür.

Und hier wohl auch noch nicht geflogen, eine Boeing 707.



Belgien, 1959 12 01, Mi 1166, Boeing 707 mit Aufschrift BELGIAN World AIRLINES, SABENA.

Jute Nacht Pepe
 
mausbach1 (RIP) Am: 15.04.2020 08:50:50 Gelesen: 523095# 1072 @  
Königreich (Reino de Marruecos) Nordzone = Landesteil mit Peseta-Währung



17.12.1956 - MiNr. 11 - Flugpost - Lockheed "Constellation"

Glückauf!
Claus
 
filunski Am: 17.04.2020 00:47:32 Gelesen: 522673# 1073 @  
Verehrte Flugzeugfans,

heute beim Kramen in einer meiner Kisten ist mir wieder etwas hierher Passendes in die Finger gekommen. ;-)

Damit schließe ich an Beitrag [#1059] an. Dort zeigt uns Claus diese Marke:



Darauf abgebildet eine F-4E Phantom II der Iranischen Luftwaffe (die übrigens bis heute noch im Dienst sind) in der Jäger/Jagdbomber Version. Auch die Deutsche Luftwaffe hatte mal die E-Version der Phantom in ihren Diensten, gleich in zwei Geschwadern.

Bei Einem der beiden, dem AG 52 (Aufklärungsgeschwader) im nordfriesischen Leck, kam die Phantom sogar mal zu philatelistischen Ehren:



Dazu dieser Beleg, zum Tiger-Meet am 7.9.1975. Damals gab es dafür sogar einen Sonderstempel und diese Belege durften vor Einschleußung in den Postkreislauf in einer Phantom auf 45.000 Fuß steigen.

Hier der Sonderstempel im Detail:



Darauf abgebildet zwei RF-4E Phantoms und das Geschwaderemblem, der Kopf eines schwarzen Panthers.

Hier im Original auf dem Geschwaderabzeichen und daneben auf dem Flugzeugrumpf:



Zu dem "Event", dem Tiger-Meet, einer speziellen fliegerischen Veranstaltung und Wettbewerb gab es auch noch ein spezielles Abzeichen, welches auch wieder das "Kätzchen" zeigt (nachempfunden dem Wappen der 1. Aufklärungsstaffel):



Zu guter Letzt auch noch die RF-4E im Original:



Auf Briefmarken konnte ich bisher die RF-4E nicht entdecken.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 17.04.2020 23:59:27 Gelesen: 522330# 1074 @  
@ EdgarR [#1066]

Hallo zusammen,

zur Caravelle, insbesondere derer der Air France, habe ich hier noch einen Beleg, der mit der Caravelle geflogen ist:



Erster Direktflug Berlin - Paris am 1.4.1969.

Wirklich Berlin - Paris und nicht umgekehrt? Der Brief ist doch mit einer französischen Marke frankiert und trägt einen französischen Stempel?



Ja, der Flug ging von Berlin nach Paris und wurde auch in Berlin abgestempelt. Im Stempel selbst, französische SECAP Maschine, liegt der Schlüssel dazu. Im Werbeklischee der Hinweis auf die 3. Deutsch-Französische Briefmarken-Ausstellung, abgebildet die Berliner Kongreßhalle und der Arc de Triomphe in Paris. Als Ortsangabe POSTE AUX ARMEES, ein französischer Feldpoststempel. Es handelt sich um eine Stempelmaschine der Forces Françaises à Berlin, der französischen Garnison in Berlin. Diese wurde wohl in der Ausstellung eingesetzt.

Zum Abschluß noch eine Caravelle der Air France in Berlin-Tegel:



A bientôt,
Peter
 
Seku Am: 20.04.2020 12:01:49 Gelesen: 521508# 1075 @  
Polen 1952 - Eine Iljuschin Il-12 [1] fliegt über ein Stahlwerk



Mi.-Nr. 731

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Iljuschin_Il-12
 
wajdz Am: 20.04.2020 14:34:27 Gelesen: 521477# 1076 @  
China MiNr 271, 09.06.1937



Junkers F13 über dem Nankoupass mit der Großen Mauer

Der Nankou-Pass liegt 40 Meilen nördlich von Peking im Landkreis Changping. Zwischen zwei hohen Bergen gelegen, war er im Laufe der Geschichte von strategischer Bedeutung. Von hier aus kann man den ersten Ausläufer der Großen Mauer sehen.

MfG Jürgen -wajdz-
 
filunski Am: 21.04.2020 00:52:05 Gelesen: 521368# 1077 @  
Liebe Flugzeug-Liebhaber,

zu später Stunde schnell noch ein Flugzeug welches so gut wie keine philatelistischen Spuren hinterließ.

Bis jetzt konnte ich es nur auf einem Sonderstempel aus dem Jahre 1938 finden:



Sonderstempel aus Hannover zum Flugtag am 25.9.1938. Darauf abgebildet ein damals in der Luftwaffe viel benutztes Schulflugzeug für die Fortgeschrittenenschulung. Ein Gotha Go 145 Doppeldecker.

Hier ein Originalbild dazu: [1]

Außer zur Schulung kam das Flugzeug später im Krieg auch als Verbindungs- und Erdkampfflugzeug zum Einsatz. Außerdem diente es als Testträger für Strahltriebwerke und es gab auch Ausführungen für den Einsatz auf Schnee, mit Skiern/Kufen statt Rädern als Fahrwerk. Auch noch nach dem Krieg diente es u.a. in Österreich und der Türkei als Schulflugzeug.

Viele Grüße,
Peter



[1] http://www.luftarchiv.de/index.htm?/flugzeuge/gotha/go145.htm
 
filunski Am: 28.04.2020 22:56:51 Gelesen: 519847# 1078 @  
Verehrte Freunde der fliegenden Kisten,

heute stelle ich mal ein paar Flugapparate vor die wahrlich die Bezeichnung "fliegende Kisten" verdient haben. Drei Typen aus den Pioniertagen der Fliegerei.

Wie kam ich drauf?

Gestern bekam ich einen Zusammendruck (Streifen) einer Marke aus der Tschechoslowakei (MiNr 2397) zur Ausstellung Praga 1978.



Eigentlich interessierte mich der zur Entwertung verwendete Handrollstempel, aber die Marke ist auch hier für das Thema sehr interessant.

Hier eine Einzelmarke daraus (die Nummern 1-3 sind von mir angebracht):



Darauf abgebildet sind gleich drei recht eigentümlich anmutende Flugapparate:

1: Clément Aders Avion III oder auch Éole III
2: Rumpler oder Etrich-Taube
3: Nieuport-Dunne D-8

Im Einzelnen, fangen wir an mit der Éole III des französischen Luftfahrtpioniers und Konstrukteurs Clément Ader aus dem Jahre 1897. Seine eigenwillige wie eine riesige Fledermaus aussehende Konstruktion schaffte es tatsächlich im Jahre 1897 bei einer Vorführung die Erdanziehung für kurze Zeit zu überwinden. Die "fliegende Kiste" und auch ihr Erfinder überstanden den Flugversuch heil und bereits im Jahre 1909 wurde die Éole III bei der ersten Pariser Luftfahrtausstellung (Salon de l'Aviation) im Grand Palais ausgestellt:



Ein Nachbau kann heute noch in Paris im Musée des Arts et Métiers bestaunt werden:



Philatelistisch kam der Konstrukteur und seine Flugmaschine auch 1991 auf einer Blockausgabe (MiNr Bl. 64) aus dem Senegal zu Ehren:



Zur Nr. 2, hier können wir durchaus schon von einem Flugzeug sprechen. Die Etrich Taube des österreichischen Flugpioniers Igo Etrich. Ab 1910 in den Berliner Rumpler Werken produziert wurde sie auch unter dem Namen Rumpler-Taube bekannt. Im bald darauf beginnenden 1. Weltkrieg kam dieses Flugzeug vielfach zum Einsatz. Allen hier ist sicher die passende Marke dazu aus Berlin bekannt (MiNr 566):



Das Flugzeug war aber auch ein lohnenswertes Objekt auf zahlreichen Vignetten und Reklamemarken gerade zu Beginn des 1. Weltkriegs. Hier aus der Serie "Luftfahrerdank" ein Beispiel:



In einer anderen Reklamemarkenserie wurde sogar auch mal eine spezielle Version der Taube abgebildet, die "Wasser-Taube":



Last not least, die Nr. 3, die Dunne D.8 des irischen Luftfahrtpioniers und Offizier der britischen Streitkräfte John William Dunne. Dieser konstruierte eine ganze Reihe von "Nurflügelflugzeugen". Von seinem fortgeschrittensten Modell, der D.8 wurden ab 1912 vier Exemplare hergestellt. Die Lizenz dafür erwarb die französische Firma Nieuport und fertigte das Flugzeug unter der Bezeichnung Nieuport-Dunne D-8.

Philatelistisch konnte ich diesen Typ nicht mehr entdecken. Hier ein zeitgenössisches Originalfoto der D.8, aufgenommen in Farnborough im Jahre 1914:



Das war's mal wieder mit einem kleinen Ausflug in die Anfangsjahre der Fliegerei.

Horrido,
Peter
 
wajdz Am: 07.05.2020 18:36:44 Gelesen: 517658# 1079 @  
@ wajdz [#846]

Kambodscha MiNr 1324, 16.10.1992



Hier nochmal die Canadair CL-215, ein Mehrzweck-Amphibienflugzeug des kanadischen Flugzeugherstellers Canadair Group (einer heutigen Tochter von Bombardier Aerospace), das vorrangig zur Bekämpfung von Waldbränden als Löschflugzeug eingesetzt wurde.

MfG Jürgen -wajdz-
 
wajdz Am: 23.05.2020 23:39:28 Gelesen: 513060# 1080 @  
@ wajdz [#330]

Berlin MiNr 564



Karl Wilhelm Otto Lilienthal ( * 23. Mai 1848 in Anklam; † 10. August 1896 in Berlin) war ein deutscher Luftfahrtpionier. Er gilt als der erste Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge mit einem Flugapparat (Gleitflugzeug) durchführte und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ damit zur ersten menschlichen Anwendung verhalf und so den Weg zu dessen späterem Erfolg bahnte.

MfG Jürgen -wajdz-

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Lilienthal
 
Seku Am: 24.05.2020 12:54:21 Gelesen: 512966# 1081 @  
Frankreich 1964 - Eine Douglas DC-3 - 25 Jahre Luftpost in der Nacht



Mi.-Nr. 1471
 
wajdz Am: 24.05.2020 19:13:01 Gelesen: 512855# 1082 @  
50 Jahre Luftpost · USA MiNr 948, 15.05.1968



Am 15. Mai 1918 begann in den USA das Zeitalter der Postbeförderung an Bord von Flugzeugen. Damals startete ein umgebauter Doppeldecker, eine Curtiss Jenny aus dem Ersten Weltkrieg von einem Polofeld in Washington D.C. mit der ersten Ladung US-Luftpost.

MfG Jürgen -wajdz-
 
merkuria Am: 27.05.2020 08:10:44 Gelesen: 512327# 1083 @  
Die Blériot XI [1] war ein einsitziges Flugzeug des französischen Luftfahrtpioniers Louis Blériot. Seit ihrem Erstflug im Januar 1909 wurden über 800 Exemplare dieser Maschine gebaut. Bei der XI handelt es sich um das erfolgreichste Modell von Blériot mit dem einige Rekorde und Erstflüge absolviert wurden: Am 26. Juni 1909 stellte die Maschine einen europäischen Flugdauerrekord von 36 Minuten und 55 Sekunden auf. Der peruanisch-französische Pilot Jorge Chávez Dartnell startete am 23. September 1910 oberhalb von Brig (Schweiz) mit seiner Blériot XI und überflog damit erstmals den 2006 m hohen Simplon-Pass. Auch die ersten beiden immatrikulierten Flugzeuge der Schweizer Luftwaffe waren Blériot XI.

1913 fanden in der Schweiz zahlreiche Flugtage zugunsten der Nationalen Flugspende (Fond für Militäraviatik) statt. Über diese Veranstaltungen wurde in diesem Thread auch schon unter [#276] berichtet. Die an diesen Veranstaltungen durchgeführten Sonderpostflüge wurden zumeist mit den Blériot XI ausgerichtet.



Die halbamtliche Pionierflugmarke für den Anlass vom 18. Mai 1913 in Sion/Sitten (Kanton Wallis) zeigt eine Blériot XI über der Stadt (Mi Nr. X). Die Auflage dieser Marke betrug 4000 Ex, befördert wurden 1‘500 Sendungen. Die Marke hatte nur an diesem Tag Gültigkeit.



Am 4. März 2010 gedachte die Schweiz mit einer Sonderausgabe an den ersten Alpenüberflug vor 100 Jahren durch den Piloten Jorge Chávez Dartnell (Mi Nr. 2142). Gezeigt wird dabei auch seine Blériot XI.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%A9riot_XI
 
filunski Am: 27.05.2020 13:57:30 Gelesen: 512252# 1084 @  
@ merkuria [#1083]

Salut Jacques,

Klasse Beitrag!

Der Beleg und die "Spendenmarke" sind auch super, kannte ich noch nicht.

Ich war selbst mal, ca. 80 Jahre nach diesem Flugtag, auch auf der Sion Air Show. Die teilnehmenden Flugzeuge sahen natürlich ganz anders aus und besonders Eines fiel auf, es trug das Eiserne Kreuz als Hoheitsabzeichen. Damals ein ziemliches Novum für die neutrale Schweiz und erstmals möglich nachdem erst kurz vorher der Eiserne Vorhang gefallen war! ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 01.06.2020 23:28:20 Gelesen: 510995# 1085 @  
Verehrte Flugzeugfans,

Seku hat heute bereits drei Marken in unterschiedlichen Themen aus einem Satz, herausgegeben vom "Souveränen Malteserorden" der 1976 erschien vorgestellt. [1]+[2]+[3] Von Seku erhielt ich auch die folgende Marke, der höchste Wert aus diesem Satz zu 1 Scudo:



Darauf abgebildet ein italienischer Langstrecken-Bomber und Transportflugzeug aus der Zeit des 2. Weltkriegs, die Savoia Marchetti SM-82. Hier nochmals zu sehen auf einer zeitgenössischen italienischen Postkarte:



Ein auf Briefmarken sehr seltener Typ (ich kenne keine zweite Marke mit diesem Motiv) und auch die Darstellung selbst erinnerte mich an ein Foto, das ich mal sah oder sogar hatte. Dazu gleich.

Was hat aber nun ein Kriegsflugzeug in einer Markenserie zu Rettungsfahrzeugen des Malteserordens zu suchen? Diese Frage beschäftigte mich, zumal die abgebildeten SM-82 auch noch das Hoheitsabzeichen des Ordens tragen.

Was hat es denn überhaupt mit diesem Orden zu tun? Seine postalische Bedeutung ist ja eher gering [4] und auch als Sammelgebiet, philatelistisch nicht sehr verbreitet. Dieser Malteserorden, wir kennen ihn auch in Deutschland als vielseitig organisierte Hilfsorganisation, geht bis auf die Zeit der Kreuzzüge zurück und ist sozusagen die Nachfolgeorganisation des Ritterordens der Johanniter. Heute ist er eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft mit dem völkerrechtlichen Status eines souveränen, nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekts mit eigener Regierung. Der Ordenssitz (auch die Postverwaltung) befindet sich in Rom im Palazzo di Malta. [5]

Der Orden selbst hat sich weltweit der humanitären und medizinischen Hilfe verpflichtet. Und der zeigt auf seiner Briefmarke einen "Bomber"! Wie passt das denn zusammen und wie kommt das Ordensemblem als Hoheitsabzeichen auf Flugzeuge?

Zurück zur Marke und dem Foto an welches mich die Marke erinnerte und welches ich auch wieder gefunden habe. Hier ist es:



Jetzt vergleichen wir es mal direkt mit dem Markenmotiv:



Es war ganz sicher dieses Foto welches als Vorlage für das Motiv diente, nur die Perspektive um ein paar Grad verändert. Selbst die Kennung der ganz rechten Maschine ist dieselbe: 36+19

Das Flugzeug selbst wurde als Bomber bei solch spektakulären Einsätzen wie der Bombardierung Gibraltars und der Raffinerien von Manama im persischen Golf, bekannt. Es war aber konstruiert und ausgelegt vor allem als Transporter und zum Absetzen von Fallschirmjägern. Auch in der Deutschen Luftwaffe flogen ca. 200 Maschinen dieses Typs unter deutscher Zulassung, da sie dem deutschen Standard-Transporter, der "Tante Ju", von der Zuladung her überlegen waren.

Ein sehr schön restauriertes Exemplar einer SM-82 kann man heute noch im Italienischen Luftwaffenmuseum "Museo Storico A.M." in Vigna di Valle bestaunen [6]. Hier ein Bild davon:



Wie man sieht, auch wieder mit dem Hoheitsabzeichen der Malteser.

Dies hatte ganz besondere Gründe. Italien stand ja letztendlich am Ende des 2. Weltkriegs auf Seiten der Siegermächte. In dem 1947 geschlossenen Friedensvertrag wurde aber eine Obergrenze für Flugzeuge, Schiffe und Heeresgerät festgelegt. Um die Vernichtung dieser Flugzeuge zu verhindern beschloss die damalige italienische Staatsregierung, 30 SM-82 dem Malteserorden in seiner Eigenschaft als völkerrechtlich anerkanntes Subjekt, zu übertragen. So wurden diese 30 Flugzeuge also "ausgeflaggt", erhielten Zulassung und Hoheitsabzeichen des Malteserordens, blieben aber im Einsatz bei der italienischen Luftwaffe. Gemäß den Zielen und der Verpflichtung des Ordens, dienten die Flugzeuge künftig aber nur zu humanitären Einsätzen, insbesondere auch zum Transport von Pilgern nach Lourdes. Als Italien 1949 der NATO beitrat und die Beschränkungen des Friedensvertrags wegfielen kehrten die Flugzeuge wieder komplett unter die Hoheit der Italienischen Luftwaffe zurück. Ihr Einsatz blieb aber weiterhin humanitären Zielen in Zusammenarbeit mit dem Malteserorden vorbehalten. Noch bis 1960 blieb die SM-82 bei der A.M., Aeronautica Militare (Italienische Luftwaffe) im Dienst.

Zum Abschluss noch ein, m.E., besonders schönes Bild einer Dreier-Formation von SM-82 über der "ewigen Stadt".



Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=235294
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=235283
[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=235290
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Postverwaltung_des_Malteserordens
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Souver%C3%A4ner_Malteserorden
[6] http://www.aeronautica.difesa.it/storia/museostorico/Pagine/SIAISM82.aspx
 
Seku Am: 02.06.2020 05:46:08 Gelesen: 510932# 1086 @  
@ filunski [#1085]

Guten Morgen Peter,

Klasse Bericht, ein echter "filunski" eben. Wie versprochen, die Marke ist Dein. Sie hat die Nr. SMOM 124.

LG in die obere Pfalz

Günni
 
filunski Am: 02.06.2020 13:23:49 Gelesen: 510854# 1087 @  
@ Seku [#1086]

Hallo Günni,

vielen Dank für die Ergänzung der MiNr, deinen Kommentar und nicht zuletzt die Marke!

Sonnige Grüße zurück ins mittlere Franken. ;-)

Peter
 
Seku Am: 04.06.2020 19:57:37 Gelesen: 510402# 1088 @  
USA 1962 - Eine Douglas DC-8 [1]. Bekanntes US-Passagierflugzeug aus den 60ern. Das erste Passagierflugzeug, das die Schallmauer durchbrach (bei einem Testflug) fliegt hier vorbei am Kapitol in Washington D.C.



Mi.-Nr. 836

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_DC-8
 
wajdz Am: 14.06.2020 14:28:00 Gelesen: 507803# 1089 @  
Schweiz MiNr 626 · 1956



Die Fokker F.VII [1] war ein in den 20er Jahren in ein- oder dreimotoriger Ausführung als Hochdecker ausgelegtes Verkehrsflugzeug und bot Platz für zwei Piloten und acht bis zehn Passagiere. Die Entwicklung und Produktion erfolgte durch die Nederlandsche Vliegtuigenfabrieken.

Am 8. Januar 1930 überflog Walter Mittelholzer mit der Fokker F.VIIb-3m CH 190 der Swissair als Erster den Kilimandjaro. Dabei machte er unter anderem aus etwa 6500 Metern Höhe Luftaufnahmen vom Krater des Kibo. Eine Douglas DC-6B [2], als erstes Langstreckenflugzeug mit Druckkabine ausgerüstet, flog ab 1951 für die Swissaer auf der Paradestrecke nach New York, insgesamt 8 Maschinen waren ab 1952/53 auch im Europaverkehr bis 1962 im Einsatz.

MfG Jürgen -wajdz-

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fokker_F.VII#F.VIIb-3m
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_DC-6
 
wajdz Am: 17.07.2020 20:20:37 Gelesen: 502527# 1090 @  
Zum 100. Jahrestag der Eröffnung der ersten Flugpostlinie herausgegeben. Auf diesem wird auch gleichzeitig auf das Jubiläum des VÖPH (Verband Österr. Philatelistenvereine) hingewiesen. Auf der Marke selbst ist die Maschine des Erstfluges, eine Hansa-Brandenburg C I mit der Nr. 27,48 abgebildet. Sie trug, als Militärflugzeug, damals das „Schwarze Kreuz“ als Hoheitszeichen.

Österreich MiNr Bl 109 mit MiNr 3431 · 06.10.2018



Die Hansa Brandenburg CI, ein Doppeldecker, war ein zweisitziges Aufklärungs- und Bombenflugzeug der K. u. K. Luftfahrttruppe. Konstrukteur war der junge Ernst Heinkel. Der Motor, ein 240 PS starker Austro-Daimler 6- Zylinder Flugmotor, wurde von Ferdinand Porsche entwickelt. Alle Motoren der Hansa Brandenburg C1 wurden bei Austro Daimler in Wiener Neustadt gefertigt.

Mit etwa 1200 Stück war die CI der bei weitem meistgebaute Flugzeugtyp der K.u.K. Luftfahrtruppen.

Selbst nach Kriegsende wurden viele Exemplare in den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie noch weiterverwendet und weitergebaut. Für die weltweit erste, planmäßig beflogene Flugpostlinie, die Wien-Aspern mit Kiew (ca. 1 200 km) verband und am 1. April 1918 eröffnet wurde, kam damals hauptsächlich der Flugzeugtyp „Hansa Brandenburg C I“ zum Einsatz, denn diese Maschinen waren den Strapazen dieses Langstreckenfluges gewachsen.

MfG Jürgen -wajdz-
 
filunski Am: 17.07.2020 23:37:59 Gelesen: 502441# 1091 @  
@ wajdz [#1090]

Hallo Jürgen und alle am Thema Interessierte,

du zeigst hier einen sehr schönen Block zu einem sowohl philatelistisch, wie auch aeronautisch interessantem Ereignis! ;-)

Das insbesondere für Österreich historisch markante Ereignis wurde dort schon mehrfach philatelistisch gewürdigt. So wurde das Flugzeug, die Hansa-Brandenburg, bereits 1925 auf einer Serie von neuen Flugpostmarken abgebildet. Hier der 10 Groschen Wert (Mi Nr 472) daraus:



1961 zur Luposta in Wien gab es wieder eine Marke (Mi Nr 1085) die das Flugzeug zeigt:



Und dann nochmals zum Tag der Briefmarke im Jahre 1989 (Mi Nr 1959), eine Darstellung der Postflugabfertigung mit einer laufenden Hansa-Brandenburg:



Je größer der Abstand zu dem Ereignis wird, umso ungenauer werden anscheinend auch so manche Berichte dazu. Insbesondere wenn so wie auch in [#1090] immer nur Einer vom Anderen (falsch) abschreibt. ;-)

Der erste offizielle Postflug (Testflüge dazu gab es schon vorher) im Jahre 1918 fand nicht erst am 1. April 1918 statt, sondern bereits einen Tag vorher. Am 31. März 1918 nahm die erste Flugpostlinie auf der Strecke Wien - Krakau - Lemberg (Lwow) vom Flugfeld Wien-Aspern (Vorgänger des heutigen internationalen Flughafens Wien-Schwechat) aus seinen Betrieb auf. Zu diesem besonderen Ereignis kam sogar der Kaiser Karl I. mit Gattin und drei Kindern um der Postverladung und dem Start beizuwohnen. Hier eine zeitgenössische Aufnahme dazu (Bildquelle: Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Fotosammlung, TF-005020):



Hier die Beladung der 27-48, die auch auf der Blockausgabe abgebildet ist:



Der Flug endete auch ganz planmäßig in Lemberg und nicht in Kiew. Die Verlängerung der Strecke von Lemberg über Proskurow (heute Chmelnyzkyj) bis Kiew fand erst ab Juni 1918 statt und diente nur militärischen und behördlichen Zwecken.

Die österreichische Post überdruckte auch extra Marken für den Einsatz als Flugpostmarken auf dieser Strecke (Mi Nr 225 bis 227):



Die eingesetzten Flugzeuge waren ausschließlich Militärmaschinen. Die Flüge wurden durchgeführt vom österreichischen Militär für die Post. Diese Flugzeuge trugen selbstverständlich die österreichischen Hoheitsabzeichen. Die sahen damals in Österreich (und auch im Deutschen Reich) so aus:



Es waren zwar "Schwarze Kreuze", aber die genaue Bezeichnung (auch für das heute noch, oder besser wieder, von der deutschen Bundeswehr getragene Hoheitsabzeichen) lautet "Eisernes Kreuz" (ein Tatzenkreuz), das im Laufe des 1. Weltkriegs, ca. ab 1916 zu einem Balkenkreuz modifiziert wurde.

Die Hansa-Brandenburg war damals in diesem Anstrich zu sehen:



Die Postflieger hatten teilweise, so wie die 27-48, auf dem Rumpf keine Hoheitsabzeichen mehr, trugen aber auf den Tragflächen die Eisernen Kreuze.

Zu dem Block gab es 2018 in Wien-Flughafen auch einen Sonderstempel der die 27-48 zeigt:



Hier stimmt zumindest das Datum, 31.3.1918, aber nicht die Flugstrecke die bei diesem Flug in Lemberg endete und dann wieder über Krakau am nächsten Tag, den 1.4.1918, nach Wien zurück ging.

Viele Grüße,
Peter
 
wajdz Am: 19.07.2020 18:07:35 Gelesen: 502037# 1092 @  
SWA MiNr Bl 10 mit MiNr 640



Der Pfalz-Otto-Doppeldecker war eine Konstruktion der in München ansässigen „Flugmaschinenwerke Gustav Otto“. Sie bildeten die Erstausstattung für die im Jahr 1912 aufgestellte Königlich-Bayerische Fliegertruppe. In Schleißheim waren von 1912 bis 1914 insgesamt 63 Otto-Doppeldecker stationiert.

Zu einer in der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika in Daressalam geplanten Landesausstellung im August 1914 war auch der bekannte Flieger Bruno Büchner angereist, um Flüge mit dem per Schiff angelieferten Pfalz-Doppeldecker, ein Otto-Lizenzbau, vorzuführen. Nachdem England am 4. August Deutschland den Krieg erklärt hatte, wurde das Flugzeug requiriert und der „Ersatzreservist Büchner“ als Feldpilot und ein ihn begleitender Mechaniker namens Ingold als sein Flugzeugmonteur eingezogen. Immer wieder waren technische Probleme zu meistern, wie Fahrgestellbrüche oder Motorschäden. Während die Engländer verstärkt die deutschen Schutztruppen unter Druck setzten, versuchte man das Flugzeug mit Schwimmern zu einem Wasserflugzeug umzubauen. Außerdem wurde der Flieger Bruno Büchner durch Oberleutnant Henneberger ersetzt, auch der Monteur wurde ausgetauscht.

Am 15.11.1914 fand ein General-Probeflug statt. Bei der Landung sackte der Apparat durch, stieß gegen eine Palme und überschlug sich. Oberleutnant Henneberger war sofort tot. Sein Begleiter, Leutnant von Gussmann, erlitt schwerste Verletzungen, der Apparat war sehr stark beschädigt.“

MfG Jürgen -wajdz-

https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Flugpionier-Tragisches-Ende-in-Afrika;art774,6970964
 

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