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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 01.05.2017 22:28:12 Gelesen: 486003# 476 @  
@ Lars Boettger [#475]

Lieber Lars,

ich freue mich, dass Du (neu?) Rumänien-Marken erwirbst. Die gezeigte Marke ist Michel Nr. 143 von 1901; der Höchstwert der 14. Ausgabe "Ährenausgabe".

Ich habe auch einen alten Stanley Gibbons Katalog, von 1939, und tatsächlich, hier wird diese Marke mit Nummer 416 gelistet! Warum diese grosse Differenz? Nun - Stanley Gibbons gibt vielen Farbnuancen und einigen Besonderheiten (z.B. Kehrdrucken) eigene Voll-Nummern. Das bläht das Sammelgebiet unnötig auf und ist meines Erachtens eine Schwäche dieses Kataloges. Da merkt man eben, dass Stanley Gibbons von Anfang an ein Handelshaus war, das Interesse daran hatte, das Sammelgebiet zu verbreitern.

Die gezeigte Marke hat einen Bug und der Stempel ist teilweise doppelt - ich empfehle also, die Marke durch ein besseres Stück zu ersetzen. Der Stempel ist nichts Besonderes. Du findest bessere Marken ohne Schwierigkeiten, "für ein Butterbrot".

Anders sieht die Sache aus, wenn Du die Marke auf Brief suchst oder auf Ganzsache/Formular/etc. - Dann wird die Suche schwieriger.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 01.05.2017 22:54:22 Gelesen: 485995# 477 @  
@ Heinz 7 [#476]

Lieber Heinz,

das war ein spontaner Marken-Kauf aus einem 10-Cents-Album. Auf die Erhaltung habe ich nicht geachtet, ebenso wenig auf den Stempel. Ich bin schon froh, dass ich den Stempel identifizieren konnte.

Andere Länder, andere Katalogisierung.

Beste Grüße!

Lars
 
10Parale Am: 02.05.2017 20:57:25 Gelesen: 485808# 478 @  
@ Lars Boettger [#475]

Zu der Marke mit dem Stempel von Piatra Neamt liefern Sie ja hinreichende Informationen, ohne Wasserzeichen, Zähnung 11 1/2 und die Stanley Gibbons Nr. aus einem alten Katalog, alle Achtung.

Wenn man solch eine Marke für 10 Cents erwirbt und solch eine treffende Analyse stellen kann, ist man wirklich ein guter Philatelist.

Die Empfehlung von Heinz7 (#476), die Marke dementsprechend durch eine bessere zu ersetzen, klingt auf Grund der Mängel zunächst sinnvoll. Ich gehe bei solchen Marken mit einer ganz anderen Herausforderung ans Werk: findet sich eine 2.te Marke mit einem noch schöneren Stempel von derselben Ortschaft?

Ich gebe zu, was Wasserzeichen und Zähnung betrifft, bin ich ein fauler Hund. Dabei gibt es gerade von den Freimarken der Ährenausgaben viele identisch erscheinende Marken, die sich nur an Hand der Wasserzeichenmerkmale, Einpressungen und Zähnungen zu unterscheiden lernen. Hat man sie auf Brief, wird es tatsächlich schwierig, eine exakte Bestimmung vorzunehmen.

Ich zeige hier 3 aus dieser Freimarkenserie´, bei denen ich an Hand des Stempeldatum bei den beiden links sagen kann, dass es sich um die Michel Nr. 108 aus der Freimarkenserie von 1893/1898 handelt. Ob nun WZ 1 oder WZ 2, kann ich erst sagen, wenn ich mir mal die Mühe mache, einen Wasserzeichenleser zu kaufen.

Die rechte Marke zeigt ein schönes Posthörnchen, weshalb ich sie nicht missen will.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.05.2017 21:49:54 Gelesen: 485798# 479 @  
@ 10Parale [#478]

Lieber 10 Parale,

Du zeigst uns zweimal die Nr. 108 (Michel), ob die dritte Marke evtl. Nr. 125 oder Nr. 141 ist, lässt sich nicht ohne Weiteres feststellen. Ich persönlich würde es begrüssen, wenn ein Katalog hier nur EINE Hauptnummer vergeben würde, aber NEIN, Michel, Zumstein, Yvert & Tellier, Scott; alle vergeben mehrere (Haupt-) Nummern, ganz zu schweigen von Stanley Gibbons, der noch mehr Hauptnummern aufführt. Schade, finde ich, aber ich nehme die Herausforderung an und versuche, alle drei Nummern: 108, 125 und 141 zu finden.

Ich habe auch keinen Wasserzeichenleser, versuche aber trotzdem, die WZ oder die Wappeneinpressungen zu bestimmen. Leider gelingt es wirklich nicht immer.

Natürlich bin ich ganz "hin und weg" von Deiner zweiten Marke! Wunderbare Zähnung und ein zentrischer Stempel, den man als "perfekt" bezeichnen kann: klar, und aussergewöhnlich schön wirkend (nicht zu fett). Unter 100 Exemplaren findet man in der Regel KEINE solche Marke, sondern vielleicht nur eine unter 300! Ein Super-Stück! Gratuliere!

Heinz
 
10Parale Am: 12.05.2017 20:49:27 Gelesen: 484805# 480 @  
@ Heinz 7 [#479]

Bin mir wohl bewusst, dass ich Richard einmal versprochen habe, mich in der Stempeldatenbank als fleißige Ameise zu betätigen. Ich habe dieses Versprechen im Hinterkopf und sobald es der Kalender zulässt, werde ich damit beginnen.

Was ich heute zeigen will ist ein besonderer, äußerst seltener Stempel mit einer eigenen, nur dem Stempel zugedachten Geschichte.

Ursprünglich gehörte dieser Stempel zu den sogenannten rumänischen Landpoststellenstempel (Posta rurala). Sie waren seit 1865 in Gebrauch. Die Abkürzung PL auf diesen Stempeln steht für PLASA, was Landpostbüro bedeuten soll. Der Rumäne übersetzt das Wort eher mit Netz. Aber darin ist ja sinngebend schon die Bedeutung enthalten, denn eine Stempel PL war ein Stempel im Netz der Landpoststellen.

Einzig und allein bei diesem Landpoststellenstempel von Oltenita (damals Dorfgemeinde 60 km südlich von Bukarest)wurde das PL entfernt und der Stempel diente weiterhin in den folgenden Jahren als offizieller Stempel des Postbüros von Oltenita.

Zur besseren Darstellung zeige ich das Stempel-Kriterium im Anschauungs-Design.

Quelle: (fig. 885 K. Dragomir, Stampilografie Postala Seite 165)

Liebe Grüße

10Parale
 
 
 
Heinz 7 Am: 23.05.2017 18:47:46 Gelesen: 482596# 481 @  
@ bayern klassisch [#436]

Ich habe in Beitrag [#431] einen sehr schönen Beleg gezeigt aus Frankreich nach Rumänien von 1864. Heute sehe ich an der Auktion Gärtner einen noch älteren Beleg



France, first issue, Ceres 40 C orange, gestempelt 1852 nach Rumänien. Auch hier ein hohes Porto (160 Centimes). Laut Auktions-Katalog soll es nur 6 solche Briefe mit der ersten Ausgabe von Frankreich nach Rumänien geben (je 3 nach Moldau und in die Walachei).

Der Brief kostet noch eine Stufe mehr als der in Beitrag 431 besprochene Brief. Euro 1470 erreichte der Brief von 1864. der hier gezeigte, weniger schön und spektakulär, aber noch seltener und älter, startet bei einem Ausruf von Euro 6'000.

Im Schweizer Zahlenlotto war der Jackpot letzte Woche wieder auf schwindelerregender Höhe. Nun hat ein Glücklicher den Jackpot geknackt. Ich war es nicht. Darum kann/will ich mir diesen schönen Brief auch nicht leisten. Naja. Macht trotzdem Spass.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.05.2017 22:10:52 Gelesen: 482164# 482 @  
@ 10Parale [#461]

Lieber Kollege,

ich habe in Beitrag [#462] einen hohen Preis für diesen Brief mit den 10 x Nr. 11 bx vorausgesagt und habe auf den Brief mit 20 x der Michel Nr. 11 ay (von Focsani nach Braila) als Vergleichsmasstab hingewiesen.

Betreffend "erwarteter Preis" möchte ich eines nachträglich aber doch zu bedenken geben. Die Erhaltung des Briefes ist nicht makellos. Der vertikale Bug durch die erste Marke des Fünferstreifens oben fällt stärker ins Auge als auf dem Foto zu Beitrag [#461] zu erkennen ist. Dazu kommt vermutlich ein horizontaler Riss oberhalb des Viererblocks. Diese zwei Mängel drücken vermutlich den Preis doch deutlich, auch wenn der Brief natürlich noch immer sehr begehrenswert und sehr, sehr selten ist. Die zitronengelbe Nuance dieser Marke ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Mit anderen Worten: es wird sehr spannend sein, den Preis zu sehen, den dieses Stück am 8. Juni 2017 erzielt!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 26.05.2017 21:20:35 Gelesen: 481983# 483 @  
@ Heinz 7 [#482]

Vor wenigen Tagen habe ich mit einem anderen Mitglied der ARGE Rumänien aus München sämtliche interessante Rumänien - Lose der Corinphila Auktion in Zürich vom 8. Juni 2017 am Telefon besprochen und deine Aussagen über den Brief bestätigen eigentlich das, was wir auch besprochen haben.

Die in [#409] gezeigte 27 Parale /Rumänien Nr. 1 ist mittlerweile, - wie du weißt -, beim Auktionshaus Mohrmann für 4.500,-- am 1. Juni 2017 deutlich günstiger im Ausruf als zuvor beim Auktionshaus Gärtner. Ich war ja bereit 4.000,-- Euro (zzgl. Auktionskosten) dafür zu bezahlen, was leider nicht zu realisieren war. Geduld bringt Rosen.

Nun würde mich interessieren, was Du als Experte von dem 5-Parale Viererstreifen auf der Retour RECEPISE von 1866 haltest? Der Rückschein ist ja portogerecht mit 20 Parale frankiert, die Marken sind bis auf die linke Marke ja alle ganz gut, stehen seltsam auf dem Kopf. Die Stempel sind zeitgerecht und die bei diesen Scheinen üblichen Faltung ist keine Beeinträchtigung des gesamten Briefes.

Rückseitig hat der Brief Klebeflächen, was aber reparabel ist. Mir gefällt dieser seltene Beleg sehr gut. Ist dieser Brief Herrn Heimbüchler noch nie vorgelegt worden, weshalb "nur" Altsignatur Friedl?

Ich freue mich auf die Auktion

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 30.05.2017 18:44:21 Gelesen: 481336# 484 @  
@ 10Parale [#483]

Hallo 10 Parale,

der gezeigte Beleg ist eine grosse Seltenheit und mit CHF 2'000 tief bewertet. Im "Normalfall" sollte er deutlich teurer werden, aber da "die Konkurrenz" von anderen Stücken hoch ist, wäre auch ein Zuschlag nahe beim Ausruf nicht unbedingt eine Überraschung.

Dass die Marken Kopf stehen, schmälert den Wert des Beleges nicht oder nur wenig - Solche Recepise-Formulare mussten mit 20 Parale freigemacht werden, gelegentlich kamen dafür auch 4 x 5 Parale zum Einsatz. -

Ein Problem kann man jedoch darin sehen, dass der Stempel auf dem Viererstreifen nirgends auf den Beleg übergeht. Zwar ist der Stempel "BUCURESCI 23/3" auf dem Beleg nochmals abgeschlagen und alle drei Stempel sehen ja genau gleich aus... aber es gibt Sammler, die sagen, es sei nicht restlos sicher, dass der Streifen tatsächlich und zweifelsfrei am 23.3.1866 verwendet wurde.

Warum der Brief Herrn F. Heimbüchler vielleicht nicht für ein neues Attest vorgelegt wurde kann mehrere Gründe haben, über die ich lieber am Telefon unverbindlich meine Vermutungen Dir nenne, als hier öffentlich Stellung zu nehmen. Anbei nur soviel:

- es ist denkbar, dass F. Heimbüchler den Beleg nicht als zweifelsfrei echt attestieren will, aus den oben genannten Gründen (Fehlender Stempel-Übergang)
- es ist denkbar, dass die Altsignatur Friedl als "Gütesiegel" als ausreichend betrachtet wurde.
- es ist denkbar, dass die Provenienz "Cohen" als "Gütesiegel" als ausreichend betrachtet wurde.

Ich denke, Herr Heimbüchler würde Dir auf Anfrage weitere Auskünfte erteilen. Es ist richtig, wenn man (auch) hier vorsichtig ist.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 30.05.2017 19:48:52 Gelesen: 481311# 485 @  
@ 10Parale [#483]

Heinz hat grundsätzlich in allen drei Punkten recht. Wenn man prüfen will, ob die Marke zu einem Beleg gehören, dann kann man sich eine Eigenheit der Metallstempel nutzen: Sie drücken sich in das Papier ein. Wenn der Stempel mit genügend Kraft abgeschlagen wurde, dann hat sich der Stempelabschlag durch das Papier der Marke in das Papier des Beleges gedrückt. Der Abschlag auf der Marke sollte mit dem Abschlag im Papier identisch sein. Wurde der Stempel nicht mit genügend Kraft abgeschlagen, dann kann man in der Tat nicht sicher sein, ob die Marken zum Beleg gehören.

Beste Grüße!

Lars
 
10Parale Am: 03.06.2017 20:03:18 Gelesen: 480705# 486 @  
@ Heinz 7 [#484]
@ Lars Boettger [#485]

Vielen Dank für diese sachkundigen Ausführungen. Auf einem Prüferseminar könnte man solche Geheimnisse nicht besser in Erfahrung bringen.

Es wird Zeit, dass ich mir wieder einen guten alten Metall-Stempel für Selbstversuche zulege. Stempel verraten doch viel mehr als man oberflächlich zur Kenntnis nimmt. Der Hinweis von Lars Boettger zur Interaktion zwischen Metallstempel und Papier beim Abschlag wäre wichtig zur weiteren Untersuchung des Beleges.

Mir erscheint es seltsam, dass die Marken auf dem Kopf stehen. Es kommt mir fast der Gedanke, sie müssen dies tun, damit der Stempel in die selbe Richtung weist wie der sehr schön abgeschlagene Stempel auf der linken Seite. Nun denn, ich freue mich schon auf Zürich.

Die 27 Parale Marke aus [#409] wurde nun meines Wissens nach bei Mohrmann unter Ausruf für 4.300,-- Euro verkauft. Gratuliere unbekannterweise dem Höchstbietenden.

Ich zeige hier auch einen 3-fach Abschlag, etwas flippy floppy abgeschlagena am 21. Februar 1896 auf einer Ganzsache von Bukarest nach Berlin. Interessant, es handelt sich um den Stempel der fahrenden Bahnpost auf der Linie Bukarest - Verciorova, die am 1. Mai 1876 in Betrieb genommen wurde und über eine Distanz von 382 Kilometer reichte.

Siehe auch K. Dragomir Seite 221 Posta Ambulanta (PA), fig. 1329 Stmepel PA2.1.

Die Portobestimmung ist einfach, 10 Bani. Weshalb der Brief nun mit insgesamt 7 zusätzlichen Marken zu 1 1/2 Bani = 15,5 Bani Gesamtfrankatur freigemacht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Postbeamte der Bahn hat auf jeden Fall 3 x abgeschlagen und wie man sieht, stehen alle 3 Abschläge ziemlich im selben Winkel zur Vertikalen. Da gibt mir persönlich für den obigen Brief mit den 4 Cuza-Marken zu denken.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 06.06.2017 22:02:02 Gelesen: 480159# 487 @  
@ 10Parale [#486]

Sauber überlegt! Sehr gut!

Wenn die Marken auf der Recepisse zweimal gestempelt wurden, so fragst Du zu Recht, warum der dritte Stempel auf dem Formular eine andere Richtung aufweist. Jedoch können wir feststellen, dass der Stempel auf dem Formular sehr sauber abgeschlagen ist, gut möglich also, dass der Stempel vorher frisch im Stempelkissen eingefärbt wurde. Dann ist aber auch eine Drehung um wenige Grad durchaus denkbar/logisch.

Wir haben eine weitere Möglichkeit zur Prüfung. Die Rückseite der Recepisse wurde fotografiert, da sieht man einen deutlichen Bug oben, der horizontal auch durch die Marken laufen müsste. Die Foto der Vorderseite zeigt nicht eindeutig, ob wirklich ein Bug an der entsprechenden Stelle durchläuft, aber gewisse Spuren deuten darauf hin. Ich werde mir das Stück in Zürich "in natura" ansehen.

Deine Ganzsache 5 Bani mit Mehrfach-Zusatzfrankatur nach Berlin gefällt mir! Das Porto (15.5 Bani) gibt auch mir Rätsel auf, ebenso die Tatsache, dass wir an demselben Tag zwei verschiedene Abgangsstempel haben: "Bucuresci" und "B.-Vercirova". Vielleicht war dies ein philatelistischer Beleg? Zuerst der Bahntransport (Sonderfahrt), und danach der (normale) Auslandtransport? 5 + 10 Bani ergäbe 15; das würde stimmen! Lies einmal den Text der Karte, vielleicht gibt es irgendwelche Hinweise? Möglicherweise wurde also diese Karte "zweimal befördert"? - Das wäre eine Erklärung für das Porto.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.06.2017 19:05:30 Gelesen: 479940# 488 @  
@ 10Parale [#461]

Lieber Freund,

vor 12 Wochen hast Du uns diesen schönen Brief gezeigt und Dich gefragt, was der Brief an der Auktion in Zürich denn kosten wird. Als Du von einem Startpreis von Euro 6'000 gesprochen hast (Beitrag [#461]) habe ich "protestiert" und einen Startpreis von CHF 15'000 - 20'000 vermutet mit der Voraussage, dass der Brief dann auch verkauft werden wird (siehe Beitrag [#462]).



Ich erschrak dann etwas, als ich sah, dass der Brief wirklich mit einem Startpreis von nur CHF 5'000 "ins Rennen geschickt" wurde (Startpreis an der Auktion, Los 1402). Der kräftige vertikale Bug ist zwar ein markanter "Schönheitsfleck", aber die Rarität des Beleges ist dennoch bedeutend.

Seit heute wissen wir also, was der Brief "gebracht" hat: Der Hammer fiel bei CHF 32'000 + 20 % Zuschlag = CHF 38'400. Das ist sicher ein hohes Ergebnis. Damit stellte sich sogar meine optimistische Voraussage "vielleicht klettert er auch auf Euro 30'000 oder noch höher?" als ziemliche "Punktlandung" heraus.

Nun ja, auch ich kenne den Spruch: "auch ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn", und will mir auf die erfüllte Prognose nicht zu viel einbilden. Aber es ist doch tröstlich, dass viele "zu günstig" angesetzte Briefmarken-Lose erstaunlich oft dann ihren "richtigen" Wert doch noch erzielen. Dies natürlich nur, wenn "der Markt" auch spielt. Dies ist nicht an allen Auktionen der Fall.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Lars Boettger Am: 08.06.2017 19:28:27 Gelesen: 479934# 489 @  
@ 10Parale [#486]

Noch eine Anmerkung zu den Stempelabschlägen:

Wenn ich mir die zwei Stempelabschläge auf den Marken ansehe, dann war der Postbeamte Rechtshänder. Sie sind nach stark links geneigt. Bei einem Linkshänder sind die Abschläge leicht nach rechts geneigt. Der dritte Abschlag dagegen ist dagegen kaum nach links geneigt.

Das lässt jetzt folgende Schlussfolgerung zu:

Der Beamte hat nach dem ersten Abschlag bzw. den ersten beiden Abschlägen abgesetzt und die Recipisse noch einmal etwas gedreht. Oder er hat den Stempel noch einmal neu eingefärbt. Das ist beides nicht unmöglich, wenn es auch den Erfahrungen widerspricht.

Wie gesagt - Rumänien ist nicht mein Prüfgebiet. Aber ich habe leider schon zu viele Manipulationen an klassischem Material gesehen, als dass ich hier an einen Kauf ganz unbefangen herangehen würde.

Beste Grüße!

Lars
 
Heinz 7 Am: 08.06.2017 21:00:43 Gelesen: 479916# 490 @  
@ Lars Boettger [#489]

Lieber Lars,

danke für Deine Überlegungen. Ich habe mir heute dieses Los 1405 auch "in natura" unter die Lupe genommen.



Es ist natürlich nicht "erstrebenswert", dass eine Briefmarke Fehler hat. Aber wenn es zur Echtheits-Findung beiträgt, dann ist diesem Aspekt eben auch Beachtung zu schenken, das heisst, man ist "froh", dass ein Mangel ein Echtheitsmerkmal sein kann.

Corinphila hat auch die Rückseite der Recepisse abgebildet, und da sieht man einen klaren horizontalen Bug, der auch durch die Marken durchlaufen müsste. Darum habe ich heute den Viererstreifen dahingehend geprüft. Und ja, kein Zweifel, auch der Viererstreifen hat einen klaren horizontalen Bug. Das heisst also, dass die Marke auf der Drucksache klebt, BEVOR diese ihren Schaden erlitt (Bug).

Dies deutet darauf hin, dass die Marken original auf dem Postformular klebten und zeitgerecht verwendet wurden.

Der Zufall, dass die zwei Stempelabschläge nicht auf das Postformular übergehen, macht uns zwar zu Recht vorsichtig, daraus aber zu schliessen, der Streifen gehöre nicht auf das Formular, ist meines Erachtens nicht "zwingend". Über die drei Stempel BUCURESCI habe ich meine Meinung schon geäussert (siehe B. 487).

Ich komme also zum Schluss, dass der Beleg meines Erachtens nicht verfälscht wurde. Ich nehme an, Grossmeister Edouard Cohen hätte dieses Stück sonst auch nicht in seiner Sammlung belassen. Ich habe keine Hinweise darauf, dass er diesen Beleg als problematisch bezeichnet hätte.

Überraschend habe ich heute Herrn Heimbüchler in Zürich angetroffen. Er hat seine Sammlung Rumänien ja verkauft (2010-2013), aber er interessiert sich nach wie vor für sein ehemaliges Sammelgebiet, und die Sammlung Cohen ist natürlich sehr interessant. Da wollte er dabei sein.

Ich habe ihn auf das Los 1405 angesprochen. Er sagte mir, es sei ihm nicht zur Prüfung vorgelegt worden. Heute hat er keine Vorbehalte zum Beleg angebracht, er hielt ihn für echt. (Eine vollwertige "Prüfung" konnte er aber heute nicht vornehmen).

Noch ein Wort zur Auktion: Das Los wurde heute auf stattliche CHF 7'500 hochgeboten (Startpreis: nur CHF 2'000), dies ist meines Erachtens ein gutes, angemessenes, eher hohes Ergebnis.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.06.2017 21:32:47 Gelesen: 479912# 491 @  
Ich weiss, dass viele Sammler sich durch hohe Preise abschrecken lassen.

Ich hoffe, die Tatsache, dass wir hier manchmal auch von wirklich teuren Stücken sprechen, weckt nicht den Eindruck, "man" könne nicht Rumänien XIX. Jahrhundert sammeln.

Das stimmt so nicht. Es gibt viele Marken und Belege (und Ganzsachen!), die sind schön, selten und ... gar nicht teuer! Anbei ein Beispiel der 14. Ausgabe



Also, liebe Sammler: Augen auf und Rumänien sammeln! Ein gutes Gebiet mit vielen Möglichkeiten! Auch für Sammler mit kleinem Geldbeutel.

Liebe Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 08.06.2017 21:50:55 Gelesen: 479908# 492 @  
@ Heinz 7 [#491]

Hallo Heinz,

interessantes Stück. Die 25 Bani sieht wiederverwendet aus, vielleicht Postbetrug?

Lg, harald
 
JohannesM Am: 08.06.2017 22:18:26 Gelesen: 479903# 493 @  
Ich habe heute einen Katalog von einem mir unbekannten Auktionshaus bekommen, der nur Lose einer einzigen Sammlung enthält, unter anderen auch Rumänien. Die Ausrufpreise erscheinen mir sehr niedrig. Da die Auktion auch im Netz präsent ist will ich euch den Link nicht vorenthalten.

https://www.weltphila.de/de/i_9455_661/5405_Rumaenien_Sammlungen/A3-200.html?breadcrumbId=1496952666.4896

Beste Grüße
Eckhard
 
10Parale Am: 09.06.2017 18:52:58 Gelesen: 479847# 494 @  
@ JohannesM [#493]

Ich habe mir das Los angeschaut. Sollten die Marken echt sein (bei einigen habe ich keine Zweifel - Scans sind halt immer schlecht zu beurteilen), ist der Mindestpreis von 300,-- Euro bestimmt angemessen. Immerhin befinden sich einige frühe Marken mit schönen Abstempelungen dabei, auch einige ungebrauchte Kopfausgaben, die natürlich auf Echtheit hin zu untersuchen wären.

Liebe Grüße

10Parale
 
JohannesM Am: 09.06.2017 19:25:09 Gelesen: 479840# 495 @  
@ 10Parale [#494]

Es soll sich ja um die Sammlung eines Apothekers handeln, die seit 1912 nicht mehr berührt wurde, aber selbst wenn das stimmt - es wurde ja auch damals schon gefälscht, was das Zeug hielt.

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinz 7 Am: 09.06.2017 20:41:41 Gelesen: 479830# 496 @  
@ bignell [#492]

Lieber Harald,

Du hast recht, dass die 25 Bani-Marke irgendwie "gebraucht" aussieht. Ich habe mir den Brief nochmals angeschaut, die Marke ist in der linken oben Ecke beschädigt, und die ganze Marke ist etwas schmutzig, aber eine Spur eines früheren Stempels kann ich nicht entdecken. Ich nehme also an, der Absender hatte einfach eine beschädigte Marke verwendet. Der Absender war wohl kein Briefmarken-Liebhaber, er hat auch die 50 Bani Marke kopfstehend aufgeklebt.

Ein Postbetrug liegt aber meines Erachtens keiner vor.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.06.2017 21:34:46 Gelesen: 479823# 497 @  
@ JohannesM [#493]

Hallo Eckhard,

danke für das Zeigen dieser interessanten Sammlung. Man findet an fast jeder Auktion ähnliche Angebote, aber die gezeigte Sammlung ist meines Erachtens weit überdurchschnittlich! Ich bin froh, dass Du selber ein Problem ansprichst; selbst wenn die Sammlung seit mehr als 100 Jahren existiert, ist das keine Garantie gegen Fälschungen, denn, wie Du richtig sagst: "Es wurde ja auch damals schon gefälscht, was das Zeug hielt". 10 Parale hat darum recht, wenn er darauf hinweist, dass man die Sammlung selber besichtigen müsste, um Näheres sagen zu können.

WENN die Marken echt sind, dann ist diese Auswahl weit mehr wert, als ihr Ausruf vermuten lässt!

Die Auswahl gefällt mir und ich nutze die Gelegenheit, die rumänischen Briefmarken anhand dieser Sammlung vorzustellen, denn sie ist ziemlich "komplett" 1858-1906!

Seite 1 - die erste Ausgabe fehlt, das ist verständlich, denn da fehlen die weltbekannten runden Ochsenköpfe
Seite 1 - Zeile 2: Die 2. Ausgabe (Mi 5-7)
Seite 1 - Zeile 3: Die 3. Ausgabe (Mi 8-10)
Seite 1 - Zeile 4: Die 4. Ausgabe (Mi 11-13)
Seite 1 - Zeile 5: Die 5. Ausgabe (Mi 14-16)
Seite 2 - Zeile 1: 6. Ausgabe (Mi 17-20)
Seite 2 - Zeile 2: 7. Ausgabe (Mi 21-25)
Seite 2 - Zeile 3/4: 8. Ausgabe (Mi 26-34)
Seite 2 - Zeile 4/5, Seite 3, Seite 4/1: 9. Ausgabe (Mi 36-54)
Seite 4/Zeile 2: 10. Ausgabe (Mi 55-56)
Seite 4/Zeile 5 + Seite 5: 11. Ausgabe (Mi 57-75)
Seite 6/Zeile 2-4: 12. Ausgabe (Mi 76-89, 95-98)
Seite 7-13: 14. Ausgabe (Mi 99 ff.)
Seite 14: 13. Ausgabe (Mi 90-94) + Gedenkmarken 1903/1906

dazu viele Portomarken (Seite 4-11), Paketmarken (Seite 14) und Marken "Rumänische Post in der Levante" (Seite 19).

Es sind viele wirklich gut aussehende Marken enthalten:

Michel Nr. 5 Iy, (Katalog Euro 200)
Michel Nr. 8 I, gestempelt "Jassy 12 / 6" (Katalog Euro 300)
Michel Nr. 15, ungebraucht, gut gerandet (Katalog Euro 70 oder 80)
Michel Nr. 25, schön gestempelt
Michel Nr. 26+27, beide wunderbar gestempelt "GALATI" und "GALATI 8.JUN 71"
Michel Nr. 31, ungebraucht (Katalog Euro 250)

Auch viele kleinere Werte sind aussergewöhnlich schön gestempelt, z.B. auch Portomarken und Paketmarken; das sucht der Sammler oft vergebens.

Kurzum: Eine Besichtigung und eine ernsthafte Prüfung sind meines Erachtens sehr zu empfehlen! Vermutlich lohnt es sich!

Heinz
 
JohannesM Am: 09.06.2017 22:22:16 Gelesen: 479813# 498 @  
@ Heinz 7 [#497]

Kurzum: eine Besichtigung und eine ernsthafte Prüfung sind meines Erachtens sehr zu empfehlen! Vermutlich lohnt es sich!

Ich denke das auch, nach Katalogangaben sind die Marken schon damals bei namhaften Händlern erstanden worden, also könnte man Glück haben und es sind keine oder wenig Fälschungen dabei. Von mir brauchst du aber keine Konkurrenz befürchten, ich sammele Rumänien (noch) nicht, aber ich finde dieses Thema interessant und es ist auch trollfrei.

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinz 7 Am: 10.06.2017 10:47:15 Gelesen: 479777# 499 @  
@ JohannesM [#498]

Hallo Eckhard,

ich werde auf dieses Los auch nicht bieten, da ich für meine Sammlung nur wenige Stücke hätte, die ich wirklich brauchen könnte. Aber für einen Anfänger wäre das (mit grosser Wahrscheinlichkeit) ein sehr guter Grundstock. Mit einem Schlag hätte man eine gehaltvolle Sammlung, die man problemlos gezielt weiter ausbauen könnte.

Ich hoffe, die Sammlung findet einen Sammler, der die Chance nutzt und viel Freude an seinem Einkauf hat.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 10.06.2017 11:47:34 Gelesen: 479772# 500 @  
@ 10 Parale [#1]

Liebe Freunde der Rumänien-Philatelie!

Vor etwas mehr als 4 Jahren startete unser Freund 10 Parale dieses schöne Thema "Rumänien für Sammler". Heute sind wir bei Beitrag 500 angelangt!

10 Parale hat rund 30 % aller Beiträge eingestellt, seine Begeisterungsfähigkeit ist einer der Hauptgründe, warum auch ich so gerne mitmache. Pepe hat mit seinen vielen schönen, grossformatigen Scan-Beiträgen wesentlich dazu beigetragen, die Schönheit der Briefmarken-Ausgaben sichtbar zu machen. Auch er hat über 50 Beiträge beigesteuert! Vielen Dank! Zonen Andy hat viele Beiträge geschrieben, leider in den Jahren 2016 und 2017 bisher keine Fortsetzung. Immer neue Namen erscheinen in der Autorenliste, bis heute 28 verschiedene.

Ich würde mir wünschen, dass Leute, die schönes Material haben und viel wissen, wie "wahewa" und "nor 42", noch verstärkt mitmachen würden; beide haben erst 4 Beiträge beigesteuert. Gerne würden wir mehr von ihnen lesen!

Wir haben nun in diesem Thema über 100'000 "Klicks" verzeichnet, also interessieren sich doch einige Leser dafür, das ist schön. Interessant und gut ist auch, dass wir für Spezialfragen auch "angrenzende" Themen eröffnet haben, so zu "Rumänien Ganzsachen" oder "Postrouten und Transportwege" oder Rumänien ab 1945.

Zu Ehren dieses wunderbaren Sammelgebietes "Rumänien" (das auch an der Auktion von Corinphila in Zürich aktuell mit hohen Preisen glänzte) stelle ich noch eine der schönsten Marken ein, die es zu dem Sammelgebiet gibt: das schönste Exemplar der Nummer 1:



Dieses riesenrandige, wunderschöne Exemplar zierte die Sammlung Caspary (und brachte vor 60 Jahren das Spitzenresultat, als seine phantastische Sammlung verkauft wurde). 1999 wurde es in Zürich wieder versteigert (Sammlung "Sarah", Los 4000). Ich bin zuversichtlich, dass das Gebiet Rumänien auch in Zukunft bei den Sammlern hoch im Kurs stehen wird!

Zudem danke ich dem Team "Philaseiten", dass wir diese Super-Plattform zur Verfügung haben! Das ist "Förderung der Philatelie" pur! Ohne finanzielle Interessen, das ist grossartig. Tausend Dank!

Herzliche Grüsse

Heinz
 

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