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Thema: Frankreich: Stempel bestimmen
DL8AAM Am: 26.12.2013 04:16:08 Gelesen: 85565# 1 @  
Wie ich gerade schon geschrieben habe, bin gerade dabei, meine IRC-Sammlung für unsere Stempeldatenbank aufzuarbeiten.

Bei französoschen Antwortscheinen findet ich (fast) immer im Feld für das ausgebende Postamt "Zweizeilen-Stempel" ohne weitere Datumsangaben, hier zum Beispiel des Marinepostamts "Toulon-Naval".

Was sind das für Stempel? Innendienststempel?



In diesem besonderen Fall steht in der zweiten Zeile die Angabe "96-975" statt der sonst üblichen (?) Gemeindenummer (?). Die Postleitzahl für Toulon-Naval wäre 83800. Interessanterweise findet sich bei Delcampe [1] ein Angebot für einen Schalter-Label von Toulon-Navel ebenfalls mit Zusatz "PC96975". Für was steht diese?



Das ist auch nicht die sechstellige REGATE (Référentiel d'Entreprise pour la Gestion et l'Affectation des Entités) der postalischen Entität (wie heute bei Schalterlabels üblich), sollte das ggf. eine Pariser Marinefeldpost-Leitzahl (oder Einheitennummer) sein?

Hier zwei Beispiele einer normalen IRC-Stempelung mit Ortsname und der Gemeinde-Nummer ("Code commune"):



IRCs aus 81160 St-Juéry im Department Tarn ["Code commune: 81257"] und aus 16120 Châteauneuf-sur-Charente ["Code commune: 16090"]

Es gibt aber auch Varianten dieses (für mich) unbekannten frz. Handstempeltyps in denen nichts außer dem Ortsnamen selbst steht, siehe



IRC aus Papeete auf Tahiti, Französisch Polynesien.

Also wie nennt man die? Sind das reine Stempel für Internationale Antwortscheine?

Gruß
Thomas

[1]: http://www.delcampe.net/page/item/id,83590716,var,8049-Vignette-de-Guichet-LISA-OISEAU--1998-TOULON-NAVAL-G03-PC-96975,language,G.html
 
Fotoalex Am: 29.01.2014 17:49:29 Gelesen: 85512# 2 @  
Paquebot Stempel von 1865 ?

Hallo!

Ich habe für meine Sammlung einen schönen Brief bekommen. Da ich dazu gerne etwas Text ins Album bringe, habe ich ein paar Infos gesammelt. Es ist ein handgeschriebener Brief in französisch von 1865. Geschrieben und gestempelt in Alexandria. Rückseitiger Ankunftsstempel in Marseille. So weit so gut. Er ist mit französischen Marken frankiert und unterhalb in rot ist blass Paquebot zu lesen, was die französische Frankatur und den Stempel in Alexandria erklären würde. Nun habe ich aber im Web gelesen, dass der "Paquebot" Stempel erst im Jahre 1891 und 1897 offiziell beschlossen wurde. Meine Frage nun, waren die Franzosen der Zeit voraus oder ist es ein Zufall oder gar eine Fälschung? Wer kann hier helfen oder Tipps geben?



Der Ausschnitt ist bearbeitet, aber man kann doch "PAQUEBOTS PER LA MEDITERRANEE" lesen.

Mit Vielen Grüßen!
 
Lars Boettger Am: 29.01.2014 17:53:42 Gelesen: 85507# 3 @  
@ Fotoalex [#62]

Das ist ein regulärer Transitstempel. "Paquebot de la Mediterranee" heisst einfach wörtlich übersetzt "Postschiff des Mittelmeeres". Im Englischen heisst es "Ship Letter" oder im Deutschen "Schiffsbrief". Die UPU hat dann nur eine nette Regelung aus einem jahrhunderte alten Brauch gemacht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 29.01.2014 17:57:38 Gelesen: 85503# 4 @  
@ Fotoalex [#62]

Hallo,

an deinem Brief ist alles echt und original erhalten. Frankeich hatte, wie andere Länder auch, rund um das Mittelmeer Postanstalten installiert, bei denen die Briefe in Richtung Norden aufgegeben werden konnten. Selbstverständlich war das nicht gratis, also mussten die Kunden französische Marken kaufen, die dann mit den dortigen Stempeln entwertet wurden.

Der Paquebot - Stempel ist echt und authentisch; er zeigte an, dass dein Brief mit einem französischen Schiff unterwegs war. Es gab zur Unterscheidung auch Schiffe britischer Linien, die im Mittelmeer kreuzten, dann hätte das natürlich anders ausgesehen.

Zur Vervollständigung: Auch der österreichische Lloyd hatte zahlreiche Postämter am Mittelmeer, sandte jedoch nichts nach und über Frankreich, wäre daher nicht in Frage gekommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Fotoalex Am: 29.01.2014 21:43:18 Gelesen: 85466# 5 @  
Vielen Dank für Eure Info`s!

Toll, dass es solche Foren gibt! Ich bin nun ein Stück weiter!

Vielen Dank an Euch !
 
Eilean Am: 29.12.2014 23:55:46 Gelesen: 85081# 6 @  




Auf zwei Auslandspostanweisungen nach Frankreich entdeckte ich diese Sechseckstempel. Welchen Zweck hatten diese denn?

Gruß
Andreas
 
Cantus Am: 30.12.2014 01:18:03 Gelesen: 85073# 7 @  
@ Eilean [#6]

Hallo Andreas,

ich vermute, dass das Briefträgerstempel sind. Also z.B. XIV. Zustellbezirk, Zustellroute (Briefträger) 23.

Viele Grüße
Ingo
 
Koban Am: 30.12.2014 04:42:44 Gelesen: 85064# 8 @  
Anbei ein Link zu den Briefträgerstempeln: http://marcophilie.org/x/x-marfac-i.html

Gruß,
Koban
 
Eilean Am: 30.12.2014 15:57:47 Gelesen: 85025# 9 @  
@ Cantus [#7]

Danke! Dann sind die Stempelchen bei mir nicht soooo falsch. Es gibt doch immer noch Nuancen, die einem das Sammeln immer wieder neu ans Herz legen.

Gruß
Andreas
 
volkimal Am: 22.01.2015 11:44:43 Gelesen: 84901# 10 @  
Hallo zusammen,

beim Thema "Zurück und nachgeschickt" habe ich folgenden Brief gezeigt und beschrieben. Siehe http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=99987



Eine Frage ist noch offen:

Wer kann mir die Bedeutung vom " O" bzw. " E" in der Uhrzeit erklären?

Wenn es wie bei uns Vor- bzw. Nachmittag ist dürfte es doch keine "13" geben wie beim dritten Stempel.





Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 22.01.2015 11:56:53 Gelesen: 84896# 11 @  
Hallo Volkmar,

das "E", steht für die Angabe der Ordnungszahl im Französischen. 7 E, heißt "septième", also siebte (in diesem Fall Stunde), 13 E ist dann die 13. Stunde, also 24 h Format.

1 O, passt nicht ins Französische, erste, hieße première, so 1 RE. Stattdessen steht hier aber "primo", 1 O, wie im Italienischen (Lateinischen?) für Erste. Warum man diese Form wählte weiß ich auch nicht, vielleicht war 1 RE zu lang?

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.01.2015 17:48:25 Gelesen: 84862# 12 @  
@ volkimal [#10]

Hallo Volkmar,

noch ein Nachtrag, bin diesen Ziffern mal nachgegangen.

Diese Ziffern geben keine Uhr- oder Tageszeit an, sondern die sogenannte "Levée (numéro de levée)", das ist die Nummer der am Briefkasten angegebenen Leerzeit. 7 E ist also die siebte Briefkastenleerung. Für die erste Leerung steht in diesen Stempeltypen normalerweise 1 E für "première levée", also die erste Briefkastenleerung des Tages. Wieso du da einen hast mit 1 O habe ich leider nicht herausgefunden und so auch in all den Dokumenten wo ich nachgeschlagen habe nichts dazu gefunden. Vielleicht finde ich noch einen französischen Bekannten der da weiter weiß? ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 25.01.2015 09:39:25 Gelesen: 84791# 13 @  
@ filunski [#12]

Hallo Peter,

das ist eine interessante Erklärung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe. Allerdings passt eine Sache nicht ganz - mein Brief war ja nicht im Briefkasten sondern es wurde auf dem Beförderungsweg bzw. bei der "Lagerung" im Postamt täglich ein Stempel abgeschlagen (4x Somain an vier aufeinanderfolgenden Tagen).

Ich habe eben einmal bei Delcampe Statistik geführt und habe bei den Stempeln gezählt, wie oft die Angabe 1 E, 2 E, 3 E usw. vorkam. Hier das Ergebnis:



Wenn es wirklich um die Briefkastenleerung geht stellen sich ein paar Fragen:

1) Wieso gibt es keinen bzw. nur Stempel aus der ersten bzw. zweiten Leerung.
2) Wieso kommen die 5 E bis 8 E am häufigsten vor?
3) Wurde der Briefkasten wirklich bis zu 15-mal am Tag geleert?

Was meint Ihr?

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 25.01.2015 10:50:30 Gelesen: 84779# 14 @  
@ volkimal [#13]

Hallo Volkmar,

wie genau in den Postämtern die Stempel eingestellt waren kann ich auch nicht sagen, dass da eventuell die jeweilige Leerzeitnummer des betreffenden Postamts verwendet wurde kann sein. Es waren ja zu jener Zeit fast ausschließlich Stempeltypen im Einsatz die die "Levée" anzeigten. Mehr dazu gleich.

Bei der "Levée" handelt es sich ausdrücklich nicht um die angezeigte Stunde, 2E ist also nicht 2 Uhr, sondern die Uhrzeit welcher der zweiten Leerung des Tages am Briefkasten zugeordnet war. Dass bestimmte Briefkästen, vor allem an den großen Postämtern von Städten bis zu 15 mal täglich geleert wurden kann ich mir durchaus vorstellen.

Eingeführt wurde die "Levée" bei den französischen Datumsstempeln ca. ab 1868, hier zwei Beispiele dazu:



Wurde dann bei den unterschiedlichen danach in Gebrauch befindlichen Stempeltypen zum Standard, wieder ein paar Beispiele dazu:



Ca. ab 1900 wurde die bis dato gebräuchliche "numéro de levée", also 1E, 2E usw. durch die neue "heure de levée", also Stunde der Leerung, eingeführt, gemeint war damit jetzt die aktuelle Tageszeit. So im Gebrauch bis heute, wobei im Französischen die Zeiteinstellung immer noch als "levée" bezeichnet wird.

Hier ein Beispiel eines der ersten Stempel mit "heure de levée":



Dann gab es bis zur Einführung der "heure de levée" noch eine Besonderheit, hier zu sehen:



Dieser Stempel zeigt statt einer "numéro de levée" den Buchstaben "N" für nuit, also Nacht. Es ist dies die Anzeige der "levée de nuit", der Nachtleerung.

Beantwortet sicher noch nicht alle deine Fragen, soll aber einen kleinen Überblick geben. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Lars Boettger Am: 25.01.2015 10:55:19 Gelesen: 84777# 15 @  
@ volkimal [#13]

Hallo Volkmar,

die Briefkästen in Berlin wurden bis zu 10 Mal am Tag geleert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Postbriefkasten_%28Deutschland%29#Leerungsanzeiger

In kleineren Städten war das sicherlich ähnlich.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
zockerpeppi Am: 25.01.2015 12:07:49 Gelesen: 84756# 16 @  
@ Volkimal

Die Briefkästen wurden tatsächlich je nach Stadt bis zu 15 mal entleert. Und du darfst dem Peter ruhig glauben. Die Ziffer steht für eine Entleerung, hinter welcher sich natürlich eine Uhrzeit versteckt, welche aber nicht im Stempel vermerkt wird.

Im Anhang ein Auszug aus dem almach national et royal aus dem Jahre 1840 als Dokumentation. Damals waren es im département de la Seine zb 7 levées, die Uhrzeiten für jede levée, in denn jeweiligen Quartiers sind genau geregelt.

Deine Analyse welche levée Nummer öfters vorkommt macht so keinen Sinn. Sieh dir den Scan von 1840 an und du verstehst dass nicht jeder Briefkasten in jedem Viertel 7 mal am Tag geleert wurde. Es gab da genaue Vorgaben.



beste Sammlergrüße
Lulu
 
filunski Am: 25.01.2015 13:05:47 Gelesen: 84741# 17 @  
@ zockerpeppi [#16]

Merci Lulu! :-)

Noch zur Ergänzung, hier eine Liste der "Levées ordinaires", also der normalen Leerzeiten, wie z.B. bei vielen Pariser Briefkästen/Postämtern üblich:

Premiere levée - 7 heures 30 aux bureaux de quartier.
Deuxième levée - 10 heures aux bureaux de quartier.
Troisième levée - midi aux bureaux de quartier.
Quatrième levée - 2 heures aux bureaux de quartier.
Cinquième levée - 4 heures aux bureaux de quartier.
Sixième levée - 5 heures 30, 5 heures 45* ou 6 heures* aux bureaux de quartier.
Septième levée - 9 heures 30 aux bureaux de quartier.
* 5 heures 45 dans les bureaux bénéficiant des levées exceptionnelles, et jusqu'à 6 heures aux bureaux 1 et 24, puis 11 (en 1865).


Also sieben "Levées" waren oft üblich, aber wie schon angemerkt an manchen Briefkästen/Postämtern mit hohem Postaufkommen gab es auch mehr.

So, und um es noch ein wenig zu komplizieren (und bevor der Erste kommt der dazu einen entsprechenden Stempel gefunden hat ! ;-)), gab es dann auch noch die "Levée exceptionnelle", die besondere Leerung außerhalb/nach den regulären Leerzeiten. Dafür musste dann extra bezahlt werden (ähnlich der auch bei uns mal üblichen Späteinlieferung).

Auch dafür gab es wieder einen extra Stempel:



Hier steht jetzt das E voran und bedeutet in diesem Falle die zweite "Levée exceptionnelle", es gab bis zu drei solcher Leerungen.

Dann gab es auch noch solche Angaben der "Levée exceptionnelle":



Hier die dritte "Levée exceptionnelle" nach der normalen Leerung Nummer 6.

Dies alles in ganz grober Aufstellung, das Thema ist fast unendlich und ich selbst habe auch erst nach Volkmars Fragen damit begonnen mich da tiefer einzuarbeiten! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 25.01.2015 13:56:39 Gelesen: 84722# 18 @  
@ Lars Boettger [#15]
@ zockerpeppi [#16]
@ filunski [#17]

Hallo zusammen,

es ist enorm, was eine einfache Frage auslösen kann. Vielen Dank für die ausführlichen Antworten - vor allem an Peter.

Volkmar
 
zockerpeppi Am: 25.01.2015 15:32:38 Gelesen: 84708# 19 @  
@ filunski [#17]

Genau so. Ich hatte heute morgen keine Zeit dies zu vertiefen. War in der Küche beschäftigt.

alles liebe

Lulu
 
zockerpeppi Am: 26.01.2015 21:02:05 Gelesen: 84662# 20 @  
Ich habe gerade in meinen Alben folgenden Beleg des Credit Lyonnais entdeckt:

levée 17 Paris Gare du Nord vom 9 August 86



Phila-Gruß
Lulu
 
filunski Am: 27.01.2015 11:02:14 Gelesen: 84633# 21 @  
@ zockerpeppi [#20]

Salü Lulu!

Interessanter Stempel!

Ich lese aber "Gare de Lyon"? ;-) Tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. :-)

17 Leerungen ist schon gewaltig, aber vom Gare de Lyon fuhren auch viele Züge ab mit denen zu jener Zeit auch noch viel Post befördert wurde und der Bahnhof war den ganzen Tag bis in die Nacht stark frequentiert.

Wenn ich das richtig sehe steht hinter 17 noch eine Ziffer, eventuell eine etwas verschmierte Eins. Dies würde dann ja noch bedeuten, dass es sich um die 1. "Levée exceptionnelle" nach der 17. "Levée" handelt.

Diese französischen Tagesstempel, oder wie sie in Frankreich bezeichnet werden, Datumsstempel, bieten ein reichhaltiges Feld der Beschäftigung, auch wegen ihrer für uns so nicht bekannten Angabe der "Levée" in einem bestimmten Zeitraum.

Dabei kann man auch immer wieder auf Neues stoßen, wie hier:



Brief aus Sittard in den Niederlanden nach Paris im September 1889. Darauf der Ankunftstempel des Postbüros "Paris-Etranger" (Auslandsposteingang):



Interessant zum Einen die Farbe, Blau (es gab ihn wohl auch In Schwarz und auch in Rot). Dann aber die wiederum andere Angabe der "Levée". Hier die 2. "Levée" und dann noch ein Segment mit Stern. Das Segment ist die "section de levée". Dort steht normalerweise eine Nummer über deren Bedeutung ich mir auch noch nicht ganz klar bin, bzw. etwas gefunden habe? :-(

Hier aber ein Stern, der wohl bedeutet, dass es keine "section de levée" in diesem Falle gab. Vielleicht weiß noch Jemand mehr dazu?

Auf alle Fälle ein spannendes Thema! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 27.01.2015 21:34:58 Gelesen: 84585# 22 @  
@ filunski [#21]

Ich hatte gestern versucht, mir das vermeintliche I in meinem Beleg näher anzusehen. Nicht eindeutig zu bestimmen.

Mit Gare de Lyon hast du natürlich Recht. Ich hatte mehrere Briefe in den Händen, meine Gedanken waren wohl bei einem anderen Brief hängen geblieben.

Leider bin ich keine Expertin für Stempel. Mein Stempelbuch von Paris geht nur bis 1848.

Auf der Webseite Link im Anschluss die du wahrscheinlich kennst wird der Paris Etranger nicht so im Detail erklärt. Dein Stempel ist zu dem im inneren Kreis gestrichelt.

http://marcophilie.org/mqp-timbre-a-date--avec-etoile-ville-et-etranger.html
http://marcophilie.org/mqp-timbre-a-date-au-type-84-avec-ville-et-etranger.html

Ich hätte noch andere interessante Briefe mit levée Stempel.

Lulu

P.S Ich müsste eigentlich auch das 2 Stempelbuch bis 1876 haben. Nur das jetzt finden ...
 
filunski Am: 28.01.2015 10:59:00 Gelesen: 84553# 23 @  
@ zockerpeppi [#22]

Hallo Lulu,

danke für die Links. Du hast auch Recht, ich kenne diese Seite ganz gut und konnte dort sehr viel über diese französischen Stempel in Erfahrung bringen. Leider blieb mein Versuch den Verfasser direkt zu erreichen erfolglos, da seine angegebene E-Mail Adresse nicht mehr funktioniert. :-(

Schöne Grüße,
Peter
 
Heinrich3 Am: 12.03.2015 13:38:46 Gelesen: 84389# 24 @  


Dieser Faltbrief der bekannten Champagnerfirma Cliquot Ponsardin's Wwe. ging 1832 nach St. Petersburg. Ich habe noch keine Vorstellung, welche Bedeutung der rote Stempel hat. Kann jemand mich erleuchten? Ich vermute nur, dass es ein Richtungsstempel ist.

Der Kaufmannsbrief ist übrigens 2 Seiten lang und in bestem Deutsch geschrieben.

Danke und viel Spaß bei allem, was ihr tut.

Heinrich
 
Lars Boettger Am: 12.03.2015 13:50:35 Gelesen: 84384# 25 @  
@ Heinrich3 [#24]

Hallo Heinrich,

C.F.3.R = Correspondence Française 3e Rayon - Französischer Brief aus dem 3. Rayon.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Michael D Am: 12.03.2015 13:55:56 Gelesen: 84382# 26 @  
@ Heinrich3 [#24]

Hallo Heinrich,

das ist ein französischer Rayon-Stempel. C.F.R.3 bedeutet "Correspondance Francaise Rayon 3", d.h. der Brief stammt aus dem 3. Entfernungsrayon, bezogen auf die französisch-preußische Grenze. Insgesamt gab es zu dieser Zeit - während der Gültigkeit des französisch-preußischen Postvertrags von 1817 - 5 französische Rayons.

Gruß
Michael
 
DL8AAM Am: 10.06.2015 16:55:34 Gelesen: 83964# 27 @  
Wer kann mit diesem Stempel bzw. mit dieser Frankatur etwas anfangen?



Identifizieren kann ich hier den Absender "G.T.C.P." (Greffe du Tribunal de Commerce de Paris, 1 Quai de la Corse, 75004 Paris bzw. 75198 Paris CEDEX 04), das verarbeitende Briefzentrum "77 LOGNES PIC" (Standort: Rue Pelloutier, 77183 Croissy Beaubourg; PIC: Plate-forme industrielle courrier), das Datum 25.03.15 und LA POSTE. Sonst sagen mir sämtliche weiteren Angaben bisher absolut nichts ("CI1328", "87714" Gerätenummer/Kundennummer?; "000100" könnte eine laufende Nummer sein [(nur) dieser Wert ist auch im Matrixcode kodiert]; "L G2", ggf. Lognes? Gerätenummer?)



Was ist das für eine Frankatur? Für welche Sendungen wird/können die eingesetzt werden? Wer zeichnet dafür verantwortlich? Die Post? Der Einlieferer/Versender? Regeln? Kann man den Portosatz/Sendungsart rauslesen? "Freistempel" oder "Entgeltbezahlt"-Vermerk?

Ich wäre für jegliche Informationen dankbar.

Besten Dank
Thomas
 
mljpk Am: 10.08.2015 16:24:53 Gelesen: 83629# 28 @  
Liebe Frankreichexperten,

eigene Bemühungen nachfolgend beschriebenen Stempelabschlag auf einer alten Ceresmarke mit Hilfe der geläufigen deutschsprachigen Datenbanken zu bestimmen blieben leider ohne Erfolg (vielleicht einfach nur zu ungeschickt). Ein Scanner steht mir leider derzeit nicht zur Verfügung, weshalb ich versuche, den Stempel plastisch in Worten zu beschreiben:

Punktrhombenstempel mit der im Zentrum sitzenden Nummer "-66-" oder "-99-". Die Schriftart lässt leider keine eindeutige Zuordnung zu, ich tendiere zu "99". Markant sind aus meiner Sicht die Einfassstriche (habe allerdings nur wenig mit klassischen Frankreichmarken zu tun, weshalb ich nicht weiß, ob dies wirklich ein außergeöhnliches Merkmal ist).

Es wäre sehr lieb, wenn ich Informationen zum Verwendungsort und evtl. sonstige Interessante Infos rund um diesen Stempel erhalten könnte, und danke Ihnen bereits jetzt für die Mühen an diesem Sommertag !

Mit besten Sammlergrüßen
Jens
 
zockerpeppi Am: 10.08.2015 19:58:25 Gelesen: 83591# 29 @  
@ mljpk [#28]

Ich gehe einmal davon aus, dass du von einem Punkte-Rautenstempel (cachets en losange de points chiffres) sprichst.

Kleine Ziffern:

66 Amou département des Landes
99 Apt département Vauclus

Große Ziffern:

66 Allonnes Dépt Maine et Loire
99 Angers Dépt Maine et Loire

Quelle: nomenclature des oblitération des timbres-postes français de 1840-1876

Tschü
Lulu
 
mljpk Am: 10.08.2015 20:17:45 Gelesen: 83585# 30 @  
Hallo Lulu,

vielen Dank für die Auskunft. Das hilft mir jetzt weiter. Und mit den Stempelbezeichnungen ist es auch nicht immer ganz einfach :-), aber wir sprechen von der selben Type.

Mit besten Sammlergruessen und nochmaligem Dank,

Jens
 
zonen-andy Am: 16.08.2015 12:21:33 Gelesen: 83498# 31 @  
Hallo Stempelexperten,

können Nummernstempel noch auf Allegorie-Marken vorkommen? Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Koban Am: 16.08.2015 13:32:12 Gelesen: 83481# 32 @  
@ zonen-andy [#31]

Es sollte sich in solchen Fällen fast ausnahmslos um sogenannte "Neujahrsstempel" handeln.

Zur Bearbeitung der massenhaft anfallenden Neujahrspost wurden zahlreiche Helfer eingesetzt. Da jedoch nicht genügend aktuelle Stempelgeräte zur Verfügung standen, wurden ab dem Jahreswechsel 1876/77 bereits "außer Kurs" gesetzte Stempel wiederverwendet.

Die großen Nummernstempel wurden zum Jahreswechsel 1875/76 abgeschafft. Die ersten Marken im Sage-Motiv wurden erst im Laufe des Jahres 1876 ausgegeben.

Gruß,
Koban
 
zonen-andy Am: 16.08.2015 14:01:42 Gelesen: 83473# 33 @  
@ Koban [#32]

Hallo Koban,

vielen Dank für die Antwort. Ich hatte in meinem Europa-Katalog von 1988 gelesen, dass die Nummernstempel "nur" bis 1875 gültig waren.

Grüße Andreas
 
zonen-andy Am: 15.01.2016 12:23:36 Gelesen: 82086# 34 @  
Hallo Experten,

auf der Mi.Nr.28 habe ich mit den Buchstaben BES. Was für ein Stempel ist das? Vielen Dank im voraus.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
volkimal Am: 15.01.2016 15:47:29 Gelesen: 82071# 35 @  
@ zonen-andy [#34]

Hallo Andreas,

es ist ein Bahnpoststempel, siehe

http://cpa25.pagesperso-orange.fr/Ferroambulants.htm

Weitere Beipspiele dieses Stempels wenn Du bei bei Delcampe den Suchbegriff "BES P" eingibst.

http://www.delcampe.de/items?language=G&cat=577

Viele Grüße
Volkmar
 
zonen-andy Am: 15.01.2016 15:57:44 Gelesen: 82066# 36 @  
@ volkimal [#35]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die Antwort.

freundliche Grüße
Andreas
 
zonen-andy Am: 13.02.2016 10:48:06 Gelesen: 81533# 37 @  
Hallo Experten,

wo kann ich die Mi.Nr.78 mit Stempel Trebizonde einordnen? Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Vernian Am: 13.02.2016 12:57:53 Gelesen: 81506# 38 @  
@ zonen-andy [#37]

Hallo,

ohne das jetzt eingehender überprüft zu haben, aber es handelt sich hier um einen Stempel des französischen Auslandspostamtes Trébizonde (Levante) - siehe Wikipedia https://fr.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A9bizonde - dem heutigen Trabzon in der Türkei. (https://de.wikipedia.org/wiki/Trabzon ) - im MICHEL auch in der Liste der Auslands-Postämter unter "Französische Post im Ausland" geführt (Michel Südwesteuropa 2011 auf S. 491, also im Anhang zu Frankreich, wo die verschiedenen Auslandsposten mehr oder weniger behandelt werden).

Gruß

Vernian
 
10Parale Am: 03.07.2016 20:34:13 Gelesen: 79536# 39 @  
@ Forum [#61]

Dieser Brief vom Berufungsgericht in Nizza ging am 4. Juni 1857 nach Villars. Behördenbriefe waren nicht zu frankieren.

Umso mehr interessiert es mich, ob der rote Ovalstempel links unten ein offizieller Poststempel war, um solche Briefe zu kennzeichnen.

Ich lese immerhin "R.POSTE - MV.FISCALE G. A NIZZA"

Liebe Grüße

10Parale




 
Lars Boettger Am: 03.07.2016 22:54:34 Gelesen: 79517# 40 @  
@ 10Parale [#39]

https://de.wikipedia.org/wiki/Nizza#Geschichte

Salut,

Nizza gehörte 1857 zum Königreich Sardinien, nicht zu Frankreich. Von daher auch die italienischsprachigen Stempel.

Beste Grüsse!

Lars
 
10Parale Am: 04.07.2016 19:41:48 Gelesen: 79462# 41 @  
@ Lars Boettger [#40]

vielen Dank, Lars Boettger.

Natürlich, die Grenzregionen Europas und die Nationalzugehörigkeiten haben sich ständig geändert.

Liebe Grüße

10Parale
 
Stefan Am: 27.12.2016 16:52:24 Gelesen: 77366# 42 @  
Im nachfolgenden Fall scheint es sich mir um die Weiterverwendung eines deutschen Tagesstempels zu handeln. Lässt sich dies bestätigen? Die von 1871-1918 deutsche Stadt Metz in Lothringen wurde im Rahmen des Waffenstillstandes von Compiègne vom 11.11.1918 unverzüglich an Frankreich abgetreten bzw. militärisch durch die Franzosen besetzt.



Frankreich Porto Mi-Nr. 65, Tagesstempel aus Metz vom 15.11.1932 (!)

Gruß
Pete
 
volkimal Am: 27.12.2016 18:40:55 Gelesen: 77351# 43 @  
@ Pete [#42]

Hallo Pete,

das scheint so zu sein, dass hier ein früherer deutscher Stempel abgeschlagen wurde. Dabei kenne ich allerdings nur einen Stempel der in Frage kommt: "METZ 1 / Porto". Siehe https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=276103
Wie weit die Verwendung dieses Stempels üblich war weiß ich nicht.

Alle anderen mir bekannten Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten haben die Postamtsnummer unten in der Mitte zwischen einem Stern und einem Unterscheidungsbuchstaben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 28.12.2016 10:26:53 Gelesen: 77314# 44 @  
@ volkimal [#43]

Dabei kenne ich allerdings nur einen Stempel der in Frage kommt: "METZ 1 / Porto".

Dank dir für den Hinweis! Durch Google und die Eingabe entsprechender Suchbegriffe fand sich ein Thema in einem französischsprachigen Briefmarkenforum [1] inklusive einiger Abbildungen. Der Stempel blieb während des Verwendungszeitraumes nicht gleich sondern variierte in Aussehen und Farbe. Zusammenfassend anhand der Beiträge aus [1] lässt sich zum Stempelgerät "METZ 1 / Porto" schreiben:

- 1919 Anpassung des Begriffes "PORTO" im unteren Segment des Stempelgerätes: Inschrift "PORTO" (belegt bis 13.08.1919) und "PORT" (ohne das zweite "o", belegt vom 20.11.1919 bis 05.08.1934)
- Dezember 1919: Anpassung der Uhrzeitangaben an die französische Sprache, d.h. Änderung des "V" (Vormittag) durch "m" und des "N" (Nachmittag) durch "s"
- Januar 1921: Wechsel der Stempelfarbe von rot auf (mehr oder weniger) schwarz

Als eine Literaturquelle wird [2] genannt.

Der im Beitrag [#42] gezeigte Stempelabschlag von November 1932 erscheint mir bereits relativ spät für einen (ehemals) deutschen Stempel, allerdings ist die Verwendung dieses Stempelgerätes noch bis August 1934 nachgewiesen.

Gruß
Pete

[1] http://collections.conceptbb.com/t14307-taxe-metz-1920
[2] Michel FRICK, Alain STURM, Alain DEMERAUX: "Catalogue des timbres à date d'Alsace-Lorraine 1870-1918" (Veröffentlichung 2011) - Leseprobe (französisch und deutsch) auf http://alain.demeraux.pagesperso-orange.fr/SPAL/site%20catalogue%201870-1918.pdf
 
HWS-NRW Am: 09.02.2017 15:36:00 Gelesen: 76849# 45 @  
Hallo und einen Tag,

ich sitze derzeit (in den letzten Zügen) an meinem neuen Exponat und bräuchte bitte Eure Hilfe bei der Bestimmung eines Stempels, der wohl überwiegend im Fiscalbereich Frankreichs verwendet wurde.



Gibt es einen "exakten" Namen für die "Rahmen-Punkte-Stempel" mit innenliegender Nummer ?

mit Herzlichem Dank für die Hilfe und
mit Sammlergruß
Werner
 
zockerpeppi Am: 09.02.2017 21:32:33 Gelesen: 76815# 46 @  
@ HWS-NRW [#45]

Die Société Française de Philatélie Fiscale [1] bezeichnet den Stempel als rectangle de points à numéros: 18 Punkte verteilt auf je sieben Reihen. Diese Punkte Nummernstempel wurden an die "bureaux d'enregistrement" vergeben. Hier ein weiterer Link, leider nur in französischer Sprache [2].

Unten befindet sich eine Liste mit den Nummern dieser Büros, bitte aux bureaux3045 klicken.

Die Nummer 2335 wäre: Toulouse A.H (Haute-Garonne)

Hoffe dies hilft dir weiter.
Lulu

[1] http://www.sfpf.fr/index.php/la-philatelie-fiscale/les-differents-aspects/obliterations
[2] http://www.timbres-fiscaux.fr/archives/2010/11/28/19728939.html
 
HWS-NRW Am: 10.02.2017 14:51:59 Gelesen: 76771# 47 @  
@ zockerpeppi [#46]

Hallo Lulu,

da hätte ich mich ja gleich an Dich wenden können, war meine nächste Idee.

Herzlichen Dank für die großartige Hilfe und
ein schönes Wochenende
Werner
 
DERMZ Am: 03.08.2017 20:40:21 Gelesen: 74084# 48 @  
Guten Abend

und jetzt komme ich daher wie die alte Fastnacht. Ich habe wieder mal nicht viel, es ist wieder nur ein Briefstück - aber vielleicht kann mir doch jemand ein wenig weiterhelfen.

Doch zuerst muss das Auge dran:



Dieser Brief - als er noch komplett war - ist von Paris in die Schweiz verschickt worden, meine Frage: Wo wurde dieser Zweikreisstempel abgeschlagen, in Paris, irgendwo in Frankreich oder gar in der Schweiz? Wer kann helfen ?

Viele Grüße und tausend DANK.

Olaf
 
zockerpeppi Am: 03.08.2017 21:05:20 Gelesen: 74073# 49 @  
@ DERMZ [#48]

Das scheint ein Schweizer Stempel zu sein. Habe bei Delcampe gefiltert und wurde unter Schweiz fündig.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
jahlert Am: 03.08.2017 21:09:52 Gelesen: 74071# 50 @  
@ DERMZ [#48]

Hallo Olaf,

dem 'Sieger' ist hier kaum zu helfen. Mein Verdacht: Damit er nicht noch einmal ins Rennen geschickt wurde, hat jemand unterwegs die Marke entwertet.

Viele Jahre später gab es hierzulande mal einen Maschinenversuchsstempel, der ähnliche Abdrücke hinterließ.

Mit Gruß aus dem Sauerland, Jürgen
 
Max78 Am: 06.08.2017 01:59:50 Gelesen: 73967# 51 @  
@ DERMZ [#48]

Servus Olaf,

ich denke, dass er vom selben Postamt in Paris stammt, welches den Brief durch das Stempelgerät jagte. Mir ist zufällig bei Ebay gerade ein Kuvert aus Wien aufgefallen, bei dem man identisches sah. Auf dem Beleg war neben dem Bandstempel (PA1), der die Marke nicht erwischt hatte, ein Doppelkreisstempel mit Text W1 abgeschlagen worden, welcher durch den Text auf selbiges Postamt hindeutet. Das Problem hatte man bestimmt häufiger bei Kuverts mit anderem Format (höher), die ja nicht selten sind. Sie bieten einfach mehr Platz für das Verkleben von Marken unterhalb einer schon vorhandenen Marke (oder senkrechte Streifen werden gerne mal senkrecht verklebt). Auch bei vorgedruckten Firmenkuverts, bei denen sich das Logo + (Absender-)Adresse oben befindet, wurden die Marken eher weiter unten verklebt, um die Adresszeile nicht "zuzukleistern". Man findet ja z. B. auch ab und an einen Bandstempel, der senkrecht verläuft. Man hatte den Kuvert bestimmt bewusst so für das Gerät ausgerichtet, damit die Marke vom Maschinenstempel entwertet wird.

Und da damals bestimmt noch nicht alles so vollautomatisch wie heute ablief (und man noch Wert auf Entwerten legte, ;-) gehörte dieser Stempel wohl zu manchem großen Postamt, das mit Maschinenstempeln und Personal arbeitete. Nur eine Vermutung, wissen tue ich es nicht.

mit Grüßen in den südlicheren Süden, Max
 
Stefan Am: 03.10.2017 12:19:21 Gelesen: 72779# 52 @  
Analog zum Exemplar aus Beitrag [#42] nachfolgend ein weiteres Stück mit einem Abschlag eines ehemals deutschen Tagesstempels aus Metz, welcher nach der im November 1918 erfolgten Übernahme von Elsass-Lothringen durch die französische Post weiterverwendet wurde:



Metz vom 16.12.1919, Unterscheidungsbuchstabe *1p, Aptierung der Uhrzeitangabe durch die Wiedergabe von "s" für "soir"

Gruß
Pete
 
Heinrich3 Am: 22.03.2018 18:49:01 Gelesen: 68442# 53 @  
Hallo,

wer sagt mir, wie diese Comic-Figur heißt. Ich wußte es schon, kann mich aber beim besten Willen nicht erinnern.

Danke im voraus und schönen Abend
Heinrich


 
Mondorff Am: 22.03.2018 20:07:57 Gelesen: 68431# 54 @  
@ Heinrich3 [#53]

Droopy ?

Gruß DiDi
 
Heinrich3 Am: 23.03.2018 20:23:53 Gelesen: 68392# 55 @  
@ Mondorff [#54]

Ich sage "Danke", ja, das ist es!

Schönes Wochenende wünscht
Heinrich
 
Mondorff Am: 27.03.2018 17:35:11 Gelesen: 68325# 56 @  
Wer könnte bei der Bestimmung dieses Stempels helfen?



Abgeschlagen am 9. März 1904 auf einer Ganzsachen-Postkarte Luxemburg - Paris.

Echantillons kann man mit (Waren)-Proben oder Muster übersetzen.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 27.03.2018 17:52:59 Gelesen: 68319# 57 @  
Hallo Didi,

ein Sammlerkollege aus Frankreich, dem dieser Stempel auch auffiel und ihn nicht genau zuordnen konnte hält ihn eventuell nicht für einen Poststempel. Es könnte eine Art Eingangsstempel eines großen Kaufhauses sein.

Aber lies selbst hier weiter:

http://jef.estel.pagesperso-orange.fr/Autres.htm

Etwa bis zur Mitte scrollen, dann taucht der Stempel auf.

LG, Peter

Vorsicht, ev. Trojaner im Link - siehe unten
 
Mondorff Am: 27.03.2018 18:17:41 Gelesen: 68309# 58 @  
@ filunski [#57]

BINGO Peter,

auch die Karte des von mir vorgestellten Stempels, ist an das Kaufhaus Les Grandes Magasins du Louvre in Paris adressiert - mit der Bitte einen Katalog zuzusenden.

Den Text des Stempels könnte man auch Echantillons post és lesen = Muster zugeschickt.

ABER:Beim Anklicken des Textes deines Links habe ich mir einen Trojaner eingefangen.

Mit Dank und herzlichem Gruß
DiDi
 
filunski Am: 27.03.2018 18:26:27 Gelesen: 68307# 59 @  
ABER:Beim Anklicken des Textes deines Links habe ich mir einen Trojaner eingefangen

Oooh! :-0

Tut mir Leid, bei mir ist nichts passiert ?

LG, Peter
 
DL8AAM Am: 27.03.2018 21:19:40 Gelesen: 68276# 60 @  
Nur ganz kurz: Hier kam kein Trojaner. Habe gerade auch zur Sicherheit mal die Platte durchsucht. Es kam auch keine Warnung vom tagaktuellen Avira beim Seitenaufruf. Auch warnt der Websuchemaschine nicht (habe den Link dort mal gecheckt). Bei mir ist noch alles sauber.

Gruß
Thomas
 
Baber Am: 22.05.2018 10:43:39 Gelesen: 67486# 61 @  
Wer kennt den Ort in dieser französischen Adresse ?

Der Ort liegt im Département Loire, aber ich kann in Google mit keinem Anfangsbuchstaben einen Ort ?errenoire finden.



Gruß
Baber
 
Mondorff Am: 22.05.2018 11:15:46 Gelesen: 67475# 62 @  
Salue Baber,

es wird wohl das Terrenoire, Loire bei St. Etienne gemeint sein.

Schönen Gruß
DiDi
 
Baber Am: 22.05.2018 15:05:55 Gelesen: 67404# 63 @  
@ Mondorff [#62]

Hallo Didi,

danke für den Hinweis. Den Zusammenhang mit St. Etienne hatte ich auch gefunden, aber in Google sah das so aus als wenn Terrenoire ein Stadtteil von St. Etienne ist und so war ich der Meinung, das ist nicht der richtige Ort.

Gruß
Bernd
 
bayern klassisch Am: 12.06.2018 16:11:52 Gelesen: 66432# 64 @  
Liebe Freunde,

Portobrief aus Nogaro nach Condom (ca. 100 km westlich von Toulouse) für 3 Decimes, poste restante verscickt und als Minibrief sehr attraktiv (8 cm x 5,3 cm).



Inhalt ist vorhanden, aber das Datum kann ich nicht bestimmen ("le 17 julliet").

Wer kann helfen, von wann der Brief sein könnte? Der Brief zeigt ja als Anrede "Citoyen" = Bürger, so dass ich mir die Zeit um 1800 vorstellen könnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
SH-Sammler Am: 12.06.2018 17:06:48 Gelesen: 66422# 65 @  
@ bayern klassisch [#64]

Hallo Ralph,

immer wieder interessant, Deine Beiträge.

Frage zu Deinem Brief: Gibt es im Text einen Hinweis zum alten Monatsnamen MESSIDOR (= bis 18. Juli)? Vielleicht ist die Jahreszahl einfach nur ausgeschrieben. Dann wäre es ein Brief aus der Zeit der franz. Revolution 1789 bis 1805. Falls nur Juillet geschrieben ist, dürfte der Brief nach 1805 geschrieben worden sein. Die Bezeichnung Citoyen deutet jedoch schon auf die Zeit 1790 bis 1805 hin.

Die Stempel mit den hochstehenden Departmentsnummern kommen vor allem bis ca. 1815 vor. Frankreich benützt die Departmentsnummern nach wie vor, sie kommen gem. Wikipedia auch auf den Nummernschildern von Autos vor.

Gruss
Hanspeter
 
volkimal Am: 12.06.2018 17:19:56 Gelesen: 66417# 66 @  
@ bayern klassisch [#64]

Hallo Ralph,

könntest du das Datum einmal zeigen. Vielleicht kann ich dann weiterhelfen. Der französische Revolutionskalender gehört auch zu meiner Kalendersammlung.

Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 12.06.2018 17:26:43 Gelesen: 66411# 67 @  
@ SH-Sammler [#65]
@ volkimal [#66]

Liebe Freunde,

ich werde morgen den Inhalt einscannen - dann können wir gemeinsam knobeln, von wann er ist. Bis dahin vielen Dank für eure Ausführungen. Gemeinsam kommen wir sicher dahinter!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Koban Am: 12.06.2018 18:31:58 Gelesen: 66399# 68 @  
@ SH-Sammler [#65]

Kleine Korrektur. Der Revolutionskalender wurde erst Oktober/November 1793 eingeführt.

Der L2 mit Departementsnummer wurde 1792 erstmals verwendet. Wenn im Brief "le 17 julliet" notiert und keine Angabe nach Revolutionskalender enthalten ist, würde ich ihn, wegen der Verwendung der Anrede "Bürger", dem Jahr 1792 oder 1793 zuordnen.

Gruß,
Koban
 
SH-Sammler Am: 13.06.2018 10:03:19 Gelesen: 66364# 69 @  
@ bayern klassisch [#64]

Hallo Ralph,

Dein Brief hat mir keine Ruhe gelassen.

So gibt es im Süden von Frankreich 2 Gemeinden mit dem Namen Condom. Die eine ist im gleichen Departement und dürfte mit dem Ort auf Deinem Brief übereinstimmen. Die andere Gemeinde ist ca. 250 km Luftlinie entfernt. Dies entspricht ca. 350 km auf den heutigen Strassen. Da die Tarife bis 1828 entlang der Postroute gemessen wurden, fällt die Brieftaxe mit 3 Decimes wegen der Distanz für den weiter entfernten Ort ausser Betracht.

Also bleibt das Condom im Departement Gers mit der Distanz von ca. 80 km (Strasse) resp. 57 km Luftlinie ab Nogaro.

Im weiteren habe ich die französischen Tarife ab 1759 nachgeschaut.

Die Tarife vor 1800 waren in Sols resp. Sous angegeben, ab 1800 in Decimes. 2 Sols = 1 Decimes. Nur passt kein Tarif für die Zeit vor 1800 für das näher liegende Condom.

Ab 22. 3. 1800 gibt es eine Tarifstufe von 3 Decimes für einen Brief mit 10 Gramm Gewicht, bis 100 km Distanz. Nur müsste auf dem Brief eine Gewichtsangabe sein.

Ab 24. 4. 1806 durfte der gleiche Brief im Distanzbereich 100 km nur noch 6 Gramm wiegen.

Möglich wäre auch noch der Tarif ab 4. 6. 1828. Nun wurde die Distanz in Luftlinie gemessen, also Tarif 40 km bis 80 km, Gewicht 7,5 Gramm. Dieser Tarif war dann bis 1848 gültig. Nur wurde der Stempeltyp mit der hochstehenden Nummer 1828 und später wahrscheinlich nicht mehr eingesetzt.

Nun geht es ans Briefe wägen und Text lesen, damit der Zeitraum noch eingegrenzt werden kann.

Liebe Grüsse
Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 13.06.2018 11:42:59 Gelesen: 66356# 70 @  
@ SH-Sammler [#69]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für deine Fleißarbeit - sobald ich zu Hause bin, scanne ich den Inhalt und der Brief dürfte nicht mehr als 6-7 g wiegen, weil Minibrief ohne Einlagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 13.06.2018 16:29:40 Gelesen: 66328# 71 @  
@ bayern klassisch [#64]




Liebe Freunde,

hier der Inhalt des Briefes. Freue mich über Deutungen und Übersetzungen, auch denen die Datierung hervor geht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 13.06.2018 17:49:45 Gelesen: 66311# 72 @  
@ bayern klassisch [#71]

Hallo Ralph,

auch ich finde im Text keine weiteren Hinweise zum Datum. So vermute ich, dass der Brief ab April 1806 geschrieben wurde. Übrigens: Die Tarife sind im Buch VIII von R. Schäfer beschrieben.

Grüsse

Hanspeter
 
bayern klassisch Am: 13.06.2018 18:24:19 Gelesen: 66303# 73 @  
@ SH-Sammler [#72]

Hallo Hanspeter,

ist das der Band Schweiz - Frankreich? Den habe ich leider nicht (mir ging es hier primär um "poste restante" und da habe ich schon ca. 20 nette Briefe aus Frankreich).

Danke für alles!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
rockyrehbein Am: 01.12.2018 14:37:44 Gelesen: 62828# 74 @  
Moin zusammen,

ich bin aktuell in Frankreich unterwegs. Mich interessiert insbesondere die jeweilige petit chiffre auf den folgenden Marken. Welche Departements stecken dahinter?



Ich meine auf der MiNr. 13 die 1818 zu lesen und auf der MiNr. 15 (?) die 2212 oder 2272. Was meint ihr?

Über eine Antwort würde ich mich echt freuen.

VG aus MäcPomm
Jana
 
Koban Am: 01.12.2018 17:51:33 Gelesen: 62812# 75 @  
@ rockyrehbein [#74]

Die Nummern der kleinen und großen Nummernstempel Frankreichs stehen für Ortschaften, nicht Departements. Die Zuordnung der Nummern und Städte unterscheidet sich zwischen den beiden Nummernstempeltypen.

Die 1818 petit chiffre steht für Lyon, die 2272 petit chiffre für Nimes. Deine Mi 13 ist übrigens eine Type II. Die Mi 15 zeigt Verfärbungen, mutmasslich Bleisulfidschaden.

Gruß,
Koban
 
rockyrehbein Am: 02.12.2018 08:14:56 Gelesen: 62761# 76 @  
@ Koban [#75]

Moin Koban,

besten Dank für deine Einschätzung. Das hilft mir sehr weiter. Die Verfärbung auf der Mi 15 ist meinem laienhaften Auge zugegebenermaßen gar nicht aufgefallen. Ich habe es in meiner Dokumentation mit aufgenommen.

Kann man die Nummern der Ortschaften im Netz nachschlagen oder geht dies ausschliesslich über den hiesigen Katalog, dessen Name mir nicht einfällt?

Vielen Dank und einen schönen 1. Advent.

Vg
Jana
 
Koban Am: 02.12.2018 17:03:51 Gelesen: 62734# 77 @  
@ rockyrehbein [#76]

Recht aktuell ist dieses Druckerzeugnis:

CATALOGUE DES LOSANGES PETITS ET GROS CHIFFRES DE FRANCE 1852-1876, JAMET-BAUDOT-POTHION, 2013, YVERT & TELLIER

Bestimmung im Netz z.Bsp. hier:

http://e-timbres.net/pcgc/

Gruß,
Koban
 
rockyrehbein Am: 03.12.2018 09:20:55 Gelesen: 62657# 78 @  
@ Koban [#77]

Moin Koban,

merci für den Link. Der hilft mir viel weiter und ich brauche euch zumindest in diesem Zusammenhang nicht mehr behelligen. :)

VG und einen super Start in die Woche

Jana
 
volkimal Am: 03.02.2019 15:09:16 Gelesen: 61295# 79 @  
Hallo zusammen,

Brief aus Orléans nach Paris mit dem Départementstempel „P 43 P“ (Département 43 = Loiret). P.P bedeutet „port payé“. Das Porto ist also bei der Aufgabe des Briefes bezahlt worden.







Beim Thema "Die unterschiedlichen Kalender" erkläre ich gerade den französischen Revolutionskalender. Zu diesem gehört der Ankunftsstempel. Im Stempel ist oben der Monat. Der Brief kam am 22. Frimaire an 14 in Paris an. Entsprechend der Tabelle [1] ist es der 13. Dezember 1805.

Was der Achteckstempel T.4.E bedeutet weiß ich bisher noch nicht. Kann einer von Euch etwas dazu sagen?

Viele Grüße
Volkmar

[1]: Tabelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frimaire
 
dr.vision Am: 03.02.2019 15:31:09 Gelesen: 61289# 80 @  
@ volkimal [#79]

Moin Volkmar,

möglicherweise bezeichnet der Stempel die 4. Tour bei der Auslieferung.

T(our) 4(quatrièm)e

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Koban Am: 03.02.2019 18:38:21 Gelesen: 61267# 81 @  
@ volkimal [#79]
@ dr.vision [#80]

Hier noch ein Link zum Stempel:

http://marcophilie.org/cot1/cote-globale-000301.html#000355

Gruß,
Koban
 
dr.vision Am: 03.02.2019 19:01:24 Gelesen: 61263# 82 @  
@ Koban [#81]

Moin Koban,

danke für den Link! Sehr interessant und hilfreich.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
zockerpeppi Am: 03.02.2019 21:52:47 Gelesen: 61230# 83 @  
Das T steht für das Bureau im Hôtel des Postes. Es gab bis zu 6 Entleerungen.



Quelle: marques postales et oblitérations de Pairs de 1700 au 31.12.1848; Vincent Pothion

Und hier noch ein nützlicher Link zum Kalender umrechnen, hat mir schon oft geholfen

http://archivesenligne.pasdecalais.fr/cg62v2/outils/calendrier/calendrier_rev_greg.php

beste Sammlergrüße
Lulu
 
volkimal Am: 04.02.2019 15:10:42 Gelesen: 61164# 84 @  
Hallo zusammen,

herzlichen Dank an alle für die Informationen. Der Link von Koban ist ja sehr interessant und sehr umfangreich bzgl. der französischen Stempel. Der Scan von Lulu hat mir aber in dem Fall noch mehr geholfen.

Lulu, den Link mit dem Umrechner kannte ich noch nicht. Bisher habe ich immer Wikipedia benutzt. Siehe meinen Beitrag https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=193650

Mit dem Link von Lulu geht es aber noch etwas einfacher.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 05.02.2019 20:36:42 Gelesen: 61090# 85 @  
@ zockerpeppi [#83]

Hallo Lulu,

beim Einstellen in die Datenbank ist mir aufgefallen, dass ich mit dem Wort "levée" nicht ganz klar komme. Bei dem Stempel handelt es sich irgendwie um einen Ausgabestempel. Leo.org liefert viele Übersetzungen, sie passen nach meiner Meinung aber alle nicht so richtig. Ist mit "4E Levée" die vierte Ausgabe oder die vierte Zustellung oder noch etwas anderes gemeint? Wie kann ich es am besten übersetzen?

Viele GRüße
Volkmar
 
filunski Am: 05.02.2019 21:38:57 Gelesen: 61076# 86 @  
@ volkimal [#85]

Hallo Volkmar,

genau über dieses Thema, die "levée" = Briefkastenleerung, haben sogar wir beide uns in diesem Thema schon mal unterhalten. ;-)

Schau mal hier rein, da findest du alles:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=100440

LG, Peter
 
volkimal Am: 06.02.2019 14:30:28 Gelesen: 61026# 87 @  
@ filunski [#86]

Hallo Peter,

oje! Das war mir irgendwie entfallen. Danke für den Hinweis.

Viele Grüße
Volkmar
 
10Parale Am: 15.03.2019 14:00:27 Gelesen: 60225# 88 @  
Ja, wer französische Stempel sammelt, hat ein Lebenswerk vor sich, mögen es nur allein die klassischen Stempel sein.

Jeder kennt sie, aber nicht wirklich viele Sammler scheinen sich für die sogenannten kleinen und großen Nummern auf den punkteförmigen Rautestempel zu interessieren.

Die Franzosen nennen sie "Petits Chiffres" und "Gros Chiffres au centre d´un losange de points".

In sehr großer Anzahl waren sie gebräuchlich zwischen 1852 und 1876. So soll es insgesamt 4.494 kleine Nummern und 6.449 große Nummern geben. Allerdings gibt es auch sehr seltene Nummern. Diese Nummern wurden alphabetisch vergeben. Fotoalex zeigt uns in #2 den großen Nummernstempel 5080 von Alexandria in Ägypten. Diese großen Nummern wurden Ende 1862 eingeführt, da sich die kleinen Nummern abgenutzt hatten und oft unleserlich waren.

Das früheste bekannte Datum eines G.C. (grand chiffre, große Zahl/Nummer) in Frankreich ist der 19.12.1862. In Algerien soll es noch frühere Verwendungen gegeben haben.

Ein spezieller Fall bildet auch Lyon: rockyrehbein (#74) zeigt einen kleinen Numernstempel 1818 von Lyon. In Lyon wartete man Anfang 1862 auf die Lieferung des neuen Stempels mit den großen Nummern. Na, da fertigte man sich halt zwei Versuchsstempel und einer von diesen war zwischen dem 20. und 25. Februar 1862 kurzfristig in Gebrauch. Sehr große Rarität!

Große Städte wie LYON benutzen innerhalb des Stempels noch große lateinische Buchstaben, um das Postbüro zu bezeichnen (A-F). 1872 fand in Lyon eine Weltausstellung statt und dort wurde der Buchstabe F verwendet, sehr rar!

Gesucht sind auch die Nummernstempel von Algerien, teilweise Ägypten und Elsaß-Lothringen und solche Stempel, die von Postbüro zu Postbüro wanderten. Sehr sehr selten ist auch der Nummernstempel 5087 aus IBRAILA (Fürstentum Walachei) und vielen weiteren Ortschaften à l´étranger (in der Fremde, wie der Franzose zu sagen pflegt).

Ich zeige hier einen Brief mit dem häufigen, schönen großen Nummernstempel (Gros Chiffre au centre d´un losange de points) 2145 mit dem Buchstaben A (Postbüro Lyon-les-Terreaux), der am 25. Januar 1864 mit einer 40 Centimes Kaiser Napoleon III. freigemacht wurde.

Liebe Grüße

10Parale


 
Koban Am: 15.03.2019 20:55:37 Gelesen: 60192# 89 @  
@ 10Parale [#88]

Die großen Nummernstempel sollten offiziell erst ab dem 1.1.1863 verwendet werden. In einigen Gemeinden hielt man sich nicht daran, weshalb es Dezemberbriefe (1862) gibt.

In Algerien wurden die großen Nummernstempel dagegen bereits ab dem Juli 1862 eingeführt. Die beiden Essays aus Lyon waren die Muster aus denen man die Variante in Antiqua für die großen Nummernstempel auswählte. Mit nicht rechtzeitig eingetroffenen Stempeln hat das nichts zu tun.

Anbei mein frühester Brief mit großem Nummernstempel, -12- aus Agen, vom 22. Dezember 1862, und eine weitere Frühverwendung, -1- aus Abbeville, vom 29. Dezember 1862. Die Nummern 5173-5999 wurden übrigens nicht vergeben.

Gruß,
Koban


 
10Parale Am: 16.03.2019 21:19:26 Gelesen: 60158# 90 @  
@ Koban [#89]

Beides Hammerbelege, die mir sehr gefallen. Mit dem Stempel G.C. - 1- von Abbévillé als sensationelle Frühverwendung ist der Anfang gemacht für eine große Sammlung.

Die beiden Essays aus Lyon waren die Muster aus denen man die Variante in Antiqua für die großen Nummernstempel auswählte. Mit nicht rechtzeitig eingetroffenen Stempeln hat das nichts zu tun.

Ich habe meine Informationen aus dem Französischen direkt übersetzt und danke für die Präzisierung.

Bei den großen Nummernstempel wurde wie folgt unterteilt:

Nr. 1 - 4361 französische Büros (Nomenklatur 1863)
Nr. 4362 - 4399 neue Postbüros, (Transfernummern, da Elsaß-Lothringen ab 1871 -- Deutsches Reich erhielten neue Postbüros diese Nr.)
Nr. 5000 - 5078 Algerien
Nr. 5079 - 5107 französische Postbüros im Ausland (z.B. 5086 Gallipoli Türkei; 5097 Sinope (Türkei); 5107 Tunis
Nr. 5108 - 5172 neue Postbüros in Algerien und im Ausland, (z.B. 5118 Yokohama; 5139 Kustendje (Türkei); 5156 Cavalle (Türkei)
Nr. 6000 - 6449 neue Postbüros (2. Serie ca. ab 1869 z.B. 6449 Moussey
 

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Nummern ab 5.000 gesucht und auch sehr wertvoll sein können.

Dennoch zeig ich im Folgenden einen weiteren schönen Beleg mit der kleinen Nummer 1818 von Lyon. Aber Achtung: Wer diese Nummer als Gros Chiffre (G.C.) entdecken sollte, hat ein wertvolles Sammlerstück an Land gezogen (siehe [#33]).

Freigemacht mit Michel Nr. 13Ia und 15, lief dieser Brief am 14.04.1860 von Lyon vermutlich per Bahnpost Lyon-Paris nach Paris und dann weiter nach Wien. Vielleicht kann jemand etwas zu dem schönen Kastenstempel von Wien was erläutern.

Liebe Grüße

10Parale


 

10Parale Am: 21.03.2019 14:34:18 Gelesen: 60093# 91 @  
@ 10Parale [#90]

Kurios ist dieser Brief, der am 8. Januar 1866 von NICE nach AIGNAN geschickt wurde. Die 20 Centimes Marke wurde mit dem Rautenpunktstempel (2656) des Ortes ordnungsgemäß entwertet. Bei einer Zwischenstation am 09. Januar 1866 in AUCHI wurrde der für diesen Ort gültigen Stempel (212) auch noch abgeschlagen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Koban Am: 21.03.2019 20:37:58 Gelesen: 60061# 92 @  
@ 10Parale [#91]

Ein aufmerksamer Postbediensteter in AUCH (!) sah das mit der Ordnungsmässigkeit der Entwertung offenbar anders. Habe ich so (zwei verschiedene Nummernstempel auf einer Marke) kaum mal gesehen. Die falsche Schreibweise AUCHI hast Du sicherlich aus dem Boner-Handbuch übernommen?

Gruß,
Koban
 
vals59 Am: 22.03.2019 19:48:53 Gelesen: 60022# 93 @  
@ 10Parale [#91]

Ein Postler des Postamtes von Auch hat festgestellt, daß die Marke nicht genug abgestempelt war. Also hat er sie nachträglich entwertet.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
10Parale Am: 25.04.2019 21:32:06 Gelesen: 59631# 94 @  
@ Koban [#92]

Natürlich heißt die Ortschaft AUCH. Ja, immer alles bis in die Haarspitze prüfen!

Beim nächsten Brief benötige ich mal ein wenig Hilfe der Super-Stempel-Spezialisten, weil ich da historisch nicht so gut "durchschaue". Natürlich werde ich erklären, was ich verstehe und hoffe, das passt.

Die stummen Stempel Frankreichs, die ab 1849 benutzt wurden, wurden 1851, - außer in Paris -, durch Nummernstempel ersetzt. Diese erlaubten, den Ort des Absenders (départ) zu lokalisieren. Dies Stempel waren alphabetisch gegliedert und zunächst klein (petit). Ab 1862 wurden große Ziffern eingeführt.

Zwischen 1852 und 1862 wurden aber auch einige Postbüros geschlossen und die Nummern aber gleichsam wieder mit der Errichtung neuer Postbüros ersetzt.

Ich demonstriere das mal an Hand eines Beispieles:

984 (petit/kleine chiffre/Zahl) stand ursprünglich für das Postbüro in Couloisy (Oise). Im Jahr 1852 wurde dieses Büro entfernt (supprimé) und die Nummer auf das Postbüro von Cuise-la-Motte übertragen.

So und jetzt wird es schwierig: Den Brief den ich zeige (freigemacht mit 20 Centimes, davon gibt es zig-tausende Briefe) lief am 10. Juni 1869 von CHAUNY nach BAON (rückseitiger Ankunftsstempel vom 11. Oktober 1869).

Der Rautenstempel beinhaltet die kleine Nummer 984, die ursprünglich zu Couloisy gehörte, dann nachweislich an Cuise-La-Motte übertragen wurde und jetzt, im Rahmen der Einführung der großen Nummern die Nummer 984 zugewiesen bekam. Da aber keine große Nummer da waren, benutzte man den kleinen Stempel als Ersatzstempel??. Aber verflixt, wir schreiben das Jahr 1869. Irgendwie scheint mir alles logisch und unlogisch zugleich. Der Text über dem Brief ist teilweise richtig, teilweise finde ich ihn irreführend und weitere Literatur ist notwendig.

Ich zitiere aus der Timbroscopie "Numero Hors Serie" von 1989 Seite 62/63 : "Voici Les Petits Chiffres les plus recherchés parmi les cachets à double (ou triple) affectation." ...es folgt eine Aufzählung der Stempel-Nummern u.a. 984. Affectation würde ich hier mit "Verabredung" übersetzen. Vielleicht liegt in dem Wort die Erklärung: "Es wurde verabredet, dass dieser Stempel mit dieser Nummer"...diese Funktion hat.

Sollte dieser Ersatzstempel wirklich von über einen jahrelangen Zeitraum im Postbüro von Chauny benutzt worden sein, müssten Briefe mit diesem Stempel häufiger zu finden sein. Wirklich gesucht ist wohl eher dieser Stempel, abgeschlagen im Postbüro von Couloisy (ursprüngliche Verabredung/affectation.

Liebe Grüße

10Parale


 
Koban Am: 25.04.2019 22:30:18 Gelesen: 59622# 95 @  
@ 10Parale [#94]

Die nach 1862, (bis 1876) verwendeten kleinen Nummernstempel werden in Frankreich "petits chiffres des gros chiffres" genannt.

Mit der Einführung der großen Nummernstempel zum Jahreswechsel 1862/1863 erhielten zwar alle Orte für die zweite Affectation (Zuordnung) eine neue Nummer zugeordnet, aber nicht alle Orte bekamen auch einen der neu eingeführten großen Nummernstempel. Mehreren hundert Orten wurden stattdessen kleine Nummernstempel, die zuvor in anderen Orten Verwendung fanden, zugeteilt.

Eine Aufstellung dieser Orte findet sich u.a. im

Catalogue des Cachets Petits Chiffres des Gros Chiffres, Jean Pothion, Paris, 1980

Gruß,
Koban
 
10Parale Am: 26.04.2019 22:09:28 Gelesen: 59578# 96 @  
@ Koban [#95]

Vielen Dank, würde mir dieses Werk "Catalogue des Cachets Petits Chiffres des Gros Chiffres, Jean Pothion, Paris, 1980" gerne zulegen.

Ich möchte noch einmal auf die Ortschaft BAON eingehen, an den dieses Brieflein gesandt wurde. Ich habe eine einzige Ortschaft gefunden im Département Yonne mit sage und schreibe ca. 80 Einwohnern. Über die Geschichte finde ich nichts, aber ein Postamt für so wenig Einwohner, alle Achtung. Ich denke nicht, dass sich die Bevölkerungszahl in den letzten 160 Jahren stark verändert hat. Aber der Stempel ist eindeutig von BAON.

Ich zeige noch

1. den großen Nummernstempel von Marseille 2240 auf einem mit insgesamt 80 Centimes am 6. OCT. 70 freigemachten Brief, ein waagrechtes Paar 30 Centimes Michel Nr. 29 (ob braun oder dunkelbrau (a oder b) vermag ich nicht zu sagen. und einer Michel Nr. 28.

2. ein großer Nummernstempel von Romans-sur-Isère 3191, abgeschlagen auf einem mit insgesamt 25 Centimes freigemachten Brief nach Béziers im September 1871. Als Marken wurden verwendet die Michel Nr. 27, Napoleon III., 10 Centimes und Michel Nr. 50, Ceres, 15 Centimes, Halsschatten in Punkten.

Liebe Grüße

10Parale




 
volkimal Am: 26.04.2019 22:52:31 Gelesen: 59561# 97 @  
@ 10Parale [#96]

Hallo 10Parale,

wenn der Ort Baon im Departement Yvonne liegt, dann kann der Stempel nicht von dort sein. Unten im Stempel steht die Department-Nummer. Das Departement Yvonne hat die Nummer 89. Falls es 1869 anders war, so muss die Nummer etwa 89 sein. Das Internet hier ist extrem langsam und ich kann es nicht kontrollieren.
Entsprechend der Nummer (2) muss der Ort, in den der Brief ging, im Departement Aisne, also in der Nähe von Chauny liegen.

Als größeren Ort gibt es dort Laon. Das passt gut zur handschriftlichen Ortsangabe auf dem Umschlag. Leider kann ich bei Delcampe.net nicht nach Stempeln aus Laon suchen um den Stempel mit deinem zu vergleichen. Vielleicht versuchst du es einmal.

Viele Grüße
Volkmar
 
vals59 Am: 26.04.2019 23:57:33 Gelesen: 59552# 98 @  
@ 10Parale [#96]

Hallo 10Parale,

die Stadt ist LAON.

@ Koban [#95]

Hallo Koban,

ALLE französischen Postämter haben in Dezember 1862 ein Nummernstempel mit großen Zahlen erhalten.Allerdings ab 1863 erhielten oder verwendeten nicht alle Postämter ihre Nummernstempel mit kleiner Zahlen. Ein Austausch zwischen den Postämter sollte organisiert werden, aber in der Praxis fand dieser Austausch nicht überall statt. Das Material-Amt hat auch den Rest seines Bestandes von Nummernstempel mit kleinen Zahlen verteilt.

Ab Januar 1863, ist das Nummernstempel mit kleinen Zahlen ein Hilfsstempel geworden, das in einigen Bedingungen benutzt war:

- Zerbrochenes oder beschädigtes Nummernstempel mit großen Zahlen;
- Wichtiges Post-Volumen, die die Verwendung mehrerer Stempel erforderten.

Unten, Postamtblatt n° 88, Januar 1862:



Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
vals59 Am: 27.04.2019 11:56:15 Gelesen: 59481# 99 @  
@ vals59 [#98]

Hallo 10Parale,

anbei 2 Briefe, die die Verwendung der sog."Petits Chiffres des Gros Chiffres" illustrieren.

Nehmen wir das Beispiel des Nummernstempels mit kleinen Zahlen 1220.

- Von Januar 1852 bis Dezember 1862 erhielt das Postamt Etrepagny (Département Eure) die Nummer 1220 im Verzeichnis der französischen Postämter.



- Ab Dezember 1862 wurde die Nummer 1220 dem Postamt Crespin (Département Nord) zugeordnet.



Interessant mit diesem letzten Brief ist, dass das Postamt Crespin einmal seine "Petits Chiffres des Gros Chiffres" und dann ein anderes Mal seine "Gros Chiffres" angebracht hat.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
10Parale Am: 07.05.2019 22:48:06 Gelesen: 59232# 100 @  
@ vals59 [#98]

Ja, so langsam bekomme ich die notwendigen Informationen zusammen. Wenn man dann im Besitz zweier solcher Briefe ist, die den Wandel dokumentieren, um so schöner.

Ich fahre fort mit einem kleinen Rätsel, dass man wohl niemals lösen kann. Ich zeige einen Stempel "petit chiffre", dem ich eigentlich 2 Ortschaften zuordnen könnte. Mein ehemaliger Mathematiklehrer hätte seine Freude an diesem Rätsel.

Eine Raute ist ein ebenes Viereck mit 4 gleichlangen Seiten, wobei 2 gegenüberliegenden Winkel gleich groß sind. Befindet sich eine Ziffer daran, kann man nicht bei jeder Ziffer erkennen, in welche Richtung die Raute weist.

Beispiel: Nimmt man die Ziffern 1,2,3,4,5 und 7, erkennt man bei einer rautenförmigen Abstempelung wie in Frankreich zur Klassikzeit üblich, wo rechts und links, unten und oben ist. Allerdings funktioniert das nicht bei den Zahlen 0,6 und 8 und 9.

Ich zeige nun einen Stempel, der sowohl 908 wie auch 806 lauten könnte. Da die Raute dadurch neutral wird, sieht man nicht, wo rechts, links, oben oder unten ist. d.h. eigentlich kann man den Stempel 2 Postagenturen zuordnen, aber nicht eindeutig.

Gut, ich kenne die Lösung, da ich die Briefhülle komplett vorliegen habe. Welche Stadt könnte gemeint sein?

Liebe Grüße

10Parale


 
Koban Am: 08.05.2019 01:50:29 Gelesen: 59215# 101 @  
@ vals59 [#99]

Der Brief aus Crespin ist erstaunlich. Kennst Du weitere Beispiele für eine solche Kombination nummerngleicher großer und kleiner Nummernstempel?

@ 10Parale [#100]

Bei den petite chiffres ist der untere "Kreis" der Ziffer 8 stets etwas grösser als der obere. Deine Marke/Dein Brief zeigt also eine 908.

Vor 1863 gelaufen sollte der Brief also aus COLMAR (Haut-Rhin) stammen, ab 1863 gelaufen aus CHARTRES (Eure et Loir). Letzterer wäre dann einer der besprochenen petite chiffres des gros chiffres.

Auch die Verwechslung von 6 und 9 sollte eigentlich nicht vorkommen können. In der Regel befindet sich in solchen Fällen mittig unterhalb der Ziffern eine Markierung.

Gruß,
Koban
 
10Parale Am: 08.05.2019 11:04:40 Gelesen: 59179# 102 @  
@ Koban [#101]

Jawohl, super, da habe ich es mit einem echten Frankreich-Spezialisten zu tun. Tatsächlich stammt das Brieflein an den Notar aus Colmar /Haut-Rhin und lief am 26. Janv. 1857 über Straßbourg (26.01) nach Paris (28.01) (siehe rückseitige Stempel).

Ich wollte mal demonstrieren, dass Philatelie mehr sein kann als Schönheitswettbewerb bzw. Schätze sammeln, was natürlich auch seinen Reiz hat.

Liebe Grüße

10Parale


 
Koban Am: 08.05.2019 15:42:08 Gelesen: 59148# 103 @  
@ 10Parale [#100]

Anbei ein PC 966 aus CORRÈZE(Corrèze) mit einer der von mir in Beitrag [#99] beschriebenen Markierungen unterhalb der Ziffern.



Gruß,
Koban
 
notna1 Am: 08.05.2019 17:25:03 Gelesen: 59131# 104 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen (modernen) Brief aus Frankreich. Was ist das rechts oben eigentlich für ein Stempel (Datumsstempel mit der Absenderangabe "Presidence de la Republique" als Eintrag) ?

Wurde er auch zur Entwertung vom Marken benutzt?

Danke im Voraus für die Mithilfe.

Viele Grüße
notna1


 
filunski Am: 08.05.2019 23:47:22 Gelesen: 59106# 105 @  
@ notna1 [#104]

Hallo notna,

Interessanter Stempel/Beleg!

Das ist der Tagesstempel des Büros des französischen Staatspräsidenten (Presidence Republique). Post von dort aufgegeben war portofrei, aber nicht, wenn sie ins Ausland ging. So wie dein Brief nach Deutschland. Um im Ausland die Peinlichkeit zu vermeiden, dass Briefe des Staatspräsidenten (seines Büros) mit Nachporto belegt werden, wurden diese dann entsprechend frankiert. Aber erst in dem Postamt bei dem diese Post zur Weiterleitung/Einspeisung in das Postsystem, aufgegeben wurde. Von diesem Postamt, hier Paris Rue la Boette, wurde die Frankatur dann mit dem Tagesstempel versehen. Der Stempel "Presidence Republique" dürfte auf Marken nicht zu finden sein.

Viele Grüße,
Peter
 
vals59 Am: 12.05.2019 11:25:15 Gelesen: 58887# 106 @  
@ Koban [#101]

Hallo Koban,

nein kenne ich keine andere Beispiele. Aber mein Brief ist kein Einzelfall sicher.

Hier muss der Postbeamte von Crespin gedacht haben, dass er mit dem Stempel "Petits Chiffres" einen Fehler gemacht hat und er hat diesen Fehler daher mit dem Stempel "Gros Chiffres" "maskiert".

Eine weitere interessante Sache an den Stempeln "Petits Chiffres des Gros Chiffres": die frühe Verwendung dieser Stempel im Dezember 1862.

Im Postamtsblatt Nr. 88 vom Dezember 1862 ist nicht klar angegeben, wann die Postämter ihren Stempel "Gros Gros Chiffre" verwenden müssen, sondern es wird lediglich gesagt, dass das Materialamt diese Stempel während des Monats zur Verfügung stellen wird.

Sammler akzeptieren im Allgemeinen, dass das "offizielle" Datum des Beginns der "Gros Chiffres" der 1. Januar 1863 ist, obwohl mehrere Postämter bereits im Dezember 1862 (als die alte Postnomenklatur noch gültig war) ihren Stempel "Gros Chiffres" verwendeten.

Anbei ein Brief mit dem Stempel "Petits Chiffres" 1775 vom 25. Dezember 1862, der vom Postamt Hazebrouck nach der 2. Nomenklatur (Januar 1863) verwendet wurde. Dieser Stempel wurde am 20. Dezember nach der ersten Nomenklatur (Januar 1852) vom Postamt La Loupe noch verwendet.



Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
London-Dieter Am: 01.08.2019 21:58:38 Gelesen: 57346# 107 @  
Bei der Suche nach kleinen und grossen Nummernstempeln auf meinen Marken bin ich über Marken mit Buchstaben anstelle von Nummer gestolpert.



dies wären: AAO, A, B (D?)

Kann mich jemand darüber aufklären, was sich dahinter versteckt?

Danke.
 
Martin de Matin Am: 01.08.2019 22:28:17 Gelesen: 57337# 108 @  
@ London-Dieter [#107]

In Billigs Handbook Band III werden die Punktrautenstempel mit einzelnen Buchstaben als Pariser Postämter aufgeführt.

A: Postamt an der Ecke Tireechappe und de Rivoli
B: Beaumarchais
D: Rue Sainte-Cecile

Über AA0 konnte ich noch nichts finden.

Gruss
Martin
 
London-Dieter Am: 01.08.2019 23:29:27 Gelesen: 57325# 109 @  
@ Martin de Matin

Danke soweit!

Wieder etwas dazugelernt.

Könnte hier eine Duplizität der Fälle vorliegen?:

(ähnliche Bezeichnung im Poststempelspecimen einer Militärkarte):



Die o.a. Karte wurde im StampCircuit, Auction #77, Lot #3755 im Jahre 2015 versteigert.

Zum Stempel gab es folgenden Hinweis:

"postal markings applied: VAG-ETAPES 25 A-A-O"; die Abkürzung der 3 Buchstaben wurde jedoch leider nicht näher erklart.
 
London-Dieter Am: 01.08.2019 23:39:54 Gelesen: 57323# 110 @  
@ Martin de Matin [#108]

Und wenn ich Dir noch eine Frage stellen darf:

Wie sieht es hiermit aus:



Beim linken Stempel ist zu entziffern: POSO

Kannst Du dazu evtl. auch etwas wissen?

Besten Dank im Voraus.
 
Koban Am: 02.08.2019 00:18:22 Gelesen: 57319# 111 @  
@ London-Dieter [#107]

AAO ist ein Stempel aus dem Italienfeldzug 1859/60 = A(rmée des) A(lpes)(Bureau) O

Ein tolles Exemplar!

@ London-Dieter [#110]

PGSO zählt ebenfalls zu den Pariser Stempeln
= P(aris) G(are) S(ud) O(uest)

Gruß,
Koban
 
London-Dieter Am: 02.08.2019 03:37:07 Gelesen: 57308# 112 @  
@ Koban [#111]

Danke für die Antwort!

Leider ist der AAO nicht von mir. Kopie aus dem Internet wie oben beschrieben.

Mir geht es um den in [#107] gezeigten Stempel. Hast Du dazu evtl. eine Erklärung?

zum PGSO Stempel:

Wenn der 2. Buchstabe besser zu entziffern gewesen wäre, dann wäre ich bestimmt selbst drauf gekommen (evtl.) - steht es ja doch im unteren Teil des Stempels.
 
focus Am: 03.11.2019 15:16:14 Gelesen: 55369# 113 @  
Frankreich Zensurbrief ?

Hallo,

ich habe diesen Brief und wollte nachfragen, ob jemand sagen kann, ob es sich bei diesem schwarzen Stern um einen Zensurvermerk handelt oder ob es eine andere postalische Zeichnung ist.

Schönen Restsonntag noch


 
Latzi Am: 03.11.2019 18:02:37 Gelesen: 55340# 114 @  
@ focus [#113]

Wer sollte 1932 in Frankreich Post zensieren?

Aber was das für ein Stempel ist bzw. ob er postalischen Ursprungs ist kann ich Dir auch nicht sagen.

Grüße
Lars
 
Cantus Am: 03.11.2019 23:04:34 Gelesen: 55305# 115 @  
@ focus [#113]

Wenn du den Stern vergrößerst, siehst du deutlich, dass darunter irgend etwas Anderes geschrieben oder aufgestempelt war, was nun durch den schwarzen Stern ungültig gemacht worden ist: Ich denke, das ist der Zweck des Sternstempels.



Viele Grüße
Ingo
 
DL8AAM Am: 21.11.2019 04:22:23 Gelesen: 54817# 116 @  
Ich habe hier einen neuen Tintenstrahler vom Frankierservice der französischen Post "AFFRANCHIGO" beim Briefzentrum Mulhouse "Mulhouse PPDC" in für eine Auslandssendung zu 9 Gramm vom 18.11.2019:



Gibts es bereits nähere Informationen zu diesen neuen Stempelungen? Ist der Gerätehersteller bekannt?

Bei der Zahl "680590" handelt es sich um den "Code REGATE" (Référentiel d'Entreprise pour la Gestion et l'Affectation des Entités) der zuständigen postalischen Entität (eine Art von "Postamtsnummer"). Was bedeuten die anderen Kennungen/Zahlenangaben? Ist dort eine Gerätenummer geschlüsselt?

Bei der linken Adresse (ZAC Parc des Collines II, 6-8 Avenue de Strasbourg, 68350 Brunstatt-Didenheim) handelt es sich um den neuen Standort des Briefzentrums Mulhouse.

Beste Grüße
Thomas
 
22028 Am: 12.01.2020 11:24:43 Gelesen: 53122# 117 @  
Paris, Frankreich, Stempel Type

Kann mir ein Frankreichgelehrter sagen um welche Poststempel von Paris es sich auf dem Brief von 5 October 1968 von Paris nach Baghdad (via Marseilles, Alexandria & Beyrouth) handelt?

Der kleine rote Stempel "PD" sagt meines Wissens ja, dass das Porto bis zum Zielort beglichen wurde.

Hat jemand auch Infos zur Portostufe von 40 centines?


 
HWS-NRW Am: 06.03.2020 16:03:07 Gelesen: 51862# 118 @  
Hallo,

ich habe gerade einen neuen Beleg bekommen, bei dem das Porto entgegen den Vorschriften mit einer Fiscalmarke entrichtet wurde, kann mir jemand schreiben, um was für eine Art von Poststempel es hier handelt, möchte den Beleg gerne in meinem neuen Buch aufnehmen und vernünftig beschreiben.



Rückseitig ein Teil-Ankunftsstempel von 1895, der Monatsname ist leider schlecht abgestempelt worden

mit Sammlergruß
Werner
 
DERMZ Am: 06.03.2020 16:47:42 Gelesen: 51849# 119 @  
@ HWS-NRW [#118]

Hallo Werner,

für mich sieht es nach Bahnpoststempel aus, von Roye nach Saint Just (postcode 27950), ca 150 km voneinander entfernt. Mehr weiss ich aber auch nicht.

Viele Grüße Olaf
 
HWS-NRW Am: 06.03.2020 18:12:07 Gelesen: 51826# 120 @  
@ DERMZ [#119]

Hallo Olaf,

herzlichen Dank für Deinen Hinweis, damit kann ich sehr gut arbeiten.

mit Sammlergruß
Werner
 
H.G.W. Am: 07.01.2021 13:06:07 Gelesen: 45381# 121 @  
Hallo,

die gezeigte Marke Michel Nr. 274 "Sinnbild des Friedens" hat eine Abstempelung vom Zoll.

Ist die Marke somit eine Behördenmarke geworden?

Gruß Horst


 
Gerhard Am: 07.01.2021 13:33:32 Gelesen: 45376# 122 @  
@ H.G.W. [#121]

Hallo Horst,

der Stempel dürfte aus der französischen Stadt Douai stammen, die Farbe auf der Zähnung rechts stellt m.E. keinen Aufstrich eines N dar.

MphG
Gerhard
 
H.G.W. Am: 07.01.2021 13:42:26 Gelesen: 45374# 123 @  
Hallo Gerhard,

jetzt habe ich nochmal genau hingesehen, Du hast recht, so muss es sein!

Richard kann den Beitrag löschen.

Gruß Horst
 
Mason Am: 24.03.2021 20:25:48 Gelesen: 43101# 124 @  
Hallo guten Abend,

ich hoffe ich bin hier richtig mit meiner Frage und zwar habe ich auf dieser französischen 25 cent Briefmarke einen Punkt Stempel im sternenmotiv gefunden.

Normalerweise enthalten diese Stempel immer eine Nummer, jedoch hier in diesem Fall scheint keine Nummer vorhanden zu sein.
Die meisten Stempel die ich habe sind auch immer Rautenmotiv, nur wenige haben dieses Sternenmotiv.

Kann mir dazu vielleicht jemand was sagen ?


i1

...... und eine zweite Frage, warum gab es überwiegend große Zahlen in dem Stempel, aber nur manchmal ganz selten kleine ?



Ich freue mich schon auf eure Antworten und vielen Dank.
 
Koban Am: 24.03.2021 21:00:59 Gelesen: 43085# 125 @  
@ Mason [#124]

Der stumme Sternstempel(Étoile muette) wurde zwischen 1852 und 1876 vom Pariser Hauptpostamt (Bureau Central) in der Rue J.-J. Rousseau verwendet.

Gruß,
Koban
 
Mason Am: 24.03.2021 21:01:52 Gelesen: 43083# 126 @  
Das hilft mir schon mal weiter, vielen lieben Dank dafür.
 
volkimal Am: 24.03.2021 21:02:43 Gelesen: 43081# 127 @  
@ Mason [#124]

Hallo Mason,

ein Teil deiner Fragen wird beim entsprechenden Thema bei Philaseiten beantwortet [1]

Was es mit der fehlenden Nummer auf sich hat, kann ich nicht sagen. Mein Französisch ist zu schlecht. Aber schau einmal auf diese Seiten [2]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3170&full=1
[2] http://marcophilie.org/etoile-chiffree-de-paris-1.html
und https://www.multicollection.fr/Les-Etoiles-de-Paris
 
Mason Am: 24.03.2021 21:04:43 Gelesen: 43079# 128 @  
Super, lieb von dir, vielen Dank.
 
Koban Am: 24.03.2021 21:07:58 Gelesen: 43077# 129 @  
@ Mason [#128]

Zu Deiner zweiten Frage, schau mal hier im Thema weiter nach oben. (zum Beispiel Beitrag [#95]).

Gruß,
Koban
 
Mason Am: 24.03.2021 21:16:51 Gelesen: 43071# 130 @  
Ja, konnte dank eurer Antworten schon einiges ausfindig machen.
 
filunski Am: 24.03.2021 23:51:03 Gelesen: 43053# 131 @  
@ Mason [#130]

Hallo Mason,

nur zur Vervollständigung der "étoiles muettes". Es gab diese nicht nur als Handstempel (Killer) sondern auch als Handrollstempel. Deren Existenz ist nicht so bekannt und sie sind auch recht selten zu finden.

Auf deiner Marke sind sicher Handstempel abgeschlagen. Der Rollstempel (roulette d'étoiles sans fin) kam anscheinend nur 1855/56 auf eigentlich nur einer Postroute, No. 12, (irrtümlicherweise noch auf zwei anderen Routen) zum Einsatz. Man findet ihn auch nur auf den ungezähnten "Napoleon-Ausgaben".



Ein weiteres Beispiel dazu auch in der Stempeldatenbank [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/373851
 
Mason Am: 25.03.2021 05:30:00 Gelesen: 43035# 132 @  
Auch dir danke schön für die nette Auskunft.
 
HWS-NRW Am: 30.03.2021 21:08:08 Gelesen: 42862# 133 @  
Hallo an alle Frankreich-Sammler.

Ich komme noch einmal mit eine Frage zu Euch,

gibt es auch für den hier dargestellten Punkte-Stempel (auf einem Fiscal-Beleg) eine spezielle (möglichst deutsche) Bezeichnung ?



Punkte-Spatelstempel oder etwas in dieser Art.

mit herzlichen Dank im Voraus und
bitte bleibt Alle gesund.
Werner
 
zockerpeppi Am: 31.03.2021 11:13:57 Gelesen: 42815# 134 @  
@ HWS-NRW [#133]

Hallo Werner,

die Sammler sprechen nur von 'rectange de points'. Es gibt verschiedene Formen mit oder ohne Nummer. Hier ein Link der dir vielleicht weiter helfen kann,
du kannst den Sammler ja anschreiben wenn du möchtest [1].

@+
Lulu

[1] http://www.timbres-fiscaux.fr/archives/2010/11/28/19728939.html
 
HWS-NRW Am: 31.03.2021 12:55:15 Gelesen: 42800# 135 @  
@ zockerpeppi [#134]

Hallo Lulu,

hätte Dich auch gleich ansprechen können, DU weiß so vieles.

Herzlichen Dank, schöne Ostertage und bleib gesund.
Werner
 
volkimal Am: 03.05.2021 18:18:15 Gelesen: 41277# 136 @  
Hallo zusammen,

ein Bahnpoststempel der Strecke Calais - Paris vom 8.10.1885:





Ich habe irgendwann einmal gelesen, dass man an der Achteckform im Inneren erkennen kann, ob der Zug tagsüber oder nachts unterwegs war. Leider habe ich vergessen, welcher der beiden Fälle es war.

Wer kann es mir sagen - tagsüber oder nachts?

Viele Grüße
Volkmar
 
Koban Am: 03.05.2021 22:58:05 Gelesen: 41251# 137 @  
@ volkimal [#136]

Bei diesen Routenstempeln für Bahnpoststrecken bedeutet das Achteck = Nachtzug.
Entsprechend innen mit Kreis = Tageszug.

Die 2° bedeutet 2. Zug.
Der Großbuchstabe unten, hier A, gibt an, welche Brigade in dem Bahnpostwagen Dienst hatte.
(Bis J bei Strecken mit dichter Zugfolge.)

Gruß,
Koban

P.S. Als Eselsbrücke, Nacht = acht. (Was übrigens im Englischen und Französischen ebenfalls funktioniert!?!)
 
volkimal Am: 04.05.2021 10:57:59 Gelesen: 41205# 138 @  
@ Koban [#137]

Hallo Koban,

herzlichen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Dann kann ich den Stempel jetzt auch mit einer passenden Beschreibung in die Datenbank eingeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
wheilmann Am: 26.08.2021 16:57:33 Gelesen: 36887# 139 @  
Hallo zusammen,

wer kann mir sagen, was die Abkürzung "PAG. PARIS" in einem Transitstempel (Blau) bedeutet.

Brief von Frankfurt am Main nach Grenoble.

Gruß Wolfgang
 
Koban Am: 26.08.2021 19:31:47 Gelesen: 36875# 140 @  
@ wheilmann [#139]

Hallo Wolfgang,

PAG.PARIS ist eine Streckenangabe. PAG dürfte hier für PAGNY(sur-Moselle) stehen.

Für weiterführende Informationen braucht es ein Bild, da hier verschiedene Stempel in Frage kommen.

Gruß,
Koban
 
wheilmann Am: 26.08.2021 21:10:06 Gelesen: 36860# 141 @  
@ Koban [#140]

Hallo Koban,

danke, das passt und reicht mir damit.

Gruß Wolfgang
 
Stephan Sanetra Am: 10.09.2021 13:56:04 Gelesen: 36374# 142 @  
Hallo,

Cantus (Ingo) verwöhnt mich immer mal wieder mit Belegen für meine Heimatsammlung Bremen. Vor kurzer Zeit sandte er mir einen Brief zu, von dem ich nur die interessante Vorderseite zeige:



Es handelt sich offensichtlich um einen Brief von Bremen nach Bordeaux aus dem Jahre 1834, wobei ich aus der Kombination ""Ankunftstempel Bordeaux/Text auf der rechten Klappe" auf die Ankunft in Bordeaux am 14.06.1834 schließe.

Der Tagesstempel Bremen sowie der Ankunftstempel Bordeaux lassen leider für sich allein gesehen keine genauen Stempeldaten zu. Den Nebenstempel "P.P." habe ich als "Port Payé = Porto bezahlt" eingestuft, aber was bedeutet der rote Zweiellipsenstempel mit den Buchstaben "A●E●D"?

Beste Grüße
Stephan
 
filunski Am: 10.09.2021 14:05:53 Gelesen: 36367# 143 @  
@ Stephan Sanetra [#142]

"...was bedeutet der rote Zweiellipsenstempel mit den Buchstaben "A●E●D"?"


Hallo Stephan,

das müsste ein französischer Stempel sein. So etwas wie ein "Gebühr bezahlt"-Stempel.

A E D heißt AFFRANCHI ÉTRANGER JUSQU'A DESTINATION, also "Auslandsporto bis zur Destination (Zieladresse)" bezahlt. Es gab diesen Stempel in verschiedenen Formen und auch in blauer Farbe.

Viele Grüße,
Peter
 
Stephan Sanetra Am: 10.09.2021 17:12:09 Gelesen: 36334# 144 @  
@ filunski [#143]

Hallo Peter,

vielen Dank!
 
hettel Am: 02.12.2021 10:10:21 Gelesen: 34094# 145 @  
Frankreich: Stempel bestimmen

Hallo Frankreich-Sammler,

anbei eine Karte vom 17.04.187 1von Paris nach Le Mans, frankiert mit Nr. 50.

Meine Frage zur Entwertung: Der Stempel ist ein Rautenpunktstempel eines Pariser Postamtes. Frage: Wo ist das Pariser Postamt, das mit B.P. gezeichnet ist?

Danke für die Hilfe.


 
Koban Am: 02.12.2021 11:46:26 Gelesen: 34072# 146 @  
@ hettel [#145]

BTP (höhergestelltes, verkleinertes T) ist ein "Bahnpoststempel" (losange ambulant). Siehe den zugehörigen Datumsstempel daneben (BREST A PARIS).



Bildquelle: https://www.ebay.fr/itm/194546626554?mkevt=1&mkcid=1&mkrid=709-53476-19255-0&campid=5338722076&customid=&toolid=10050

Deine Marke, Mi 50, zeigt eine markante Abart/Plattenfehler "strichförmig nach oben verlängerte Perle, unten vor dem Hals".

Gruß,
Koban
 
hettel Am: 02.12.2021 14:19:50 Gelesen: 34044# 147 @  
@ Koban [#146]

Ich bedanke mich für Deine Hilfe.

Gruß
hettel
 
galiani Am: 08.02.2022 18:41:16 Gelesen: 31059# 148 @  
Brief Frankreich 2

Schönen Abend allerseits,

ich bin Neuling auf diesem Gebiet, war aber schon immer an Altfrankreich interessiert.

Ich habe letztens eine Frankreich Nr. 2 auf Brief erworben und möchte gerne wissen, was es mit dem roten Stempel auf sich hat.



Vielen Dank und herzlichste Grüsse
Martin
 
Koban Am: 08.02.2022 21:01:32 Gelesen: 31015# 149 @  
@ galiani [#148]

Hallo Martin,

Levéestempel (Briefkastenleerungsstempel),

oben: Lev. de 2 h. 1/2,
unten: Don_ de 4 h. S,
Mitte: P.P,
links/rechts: D/D,

Lev. = Levée = Leerung, 2 h. 1/2 = 2 Uhr 30, (Punkt unterhalb des hochgestellten h), gibt an, zu welcher Zeit die Briefkastenleerung stattfand,

Don_ = Distribution = Verteilung, (Strich unterhalb der hochgestellten Buchstaben on), 4 h. = 4 Uhr (Punkt unterhalb des hochgestellten h), gibt den Zeitpunkt der nächsten Verteilung an, S = Soir (Abend).

D = lettre du bureau = Buchstabe des Postamtes (D = rue de l'Echiquier (1839-1855)

P.P. = Port Payé = Porto bezahlt (Porto geprüft und für korrekt befunden).

Gruß,
Koban
 
galiani Am: 10.02.2022 18:24:04 Gelesen: 30853# 150 @  
Hallo Koban,

vielen Dank für die fachkundige Antwort.

schönen Abend
Martin
 
volkimal Am: 30.10.2023 08:49:00 Gelesen: 4896# 151 @  
Hallo zusammen,

bei diesem "Beutestück" aus Ulm gefällt mir vor allem der Stempel auf der Rückseite. Es ist der erste eindeutig asymmetrische Zweikreisstempel in meiner Sammlung.



Brief aus Belfort vom 28.10.1872 nach Gray. Zu den Stempeln:



1) Französischer Punktrost-Rautenstempel Nr. 420 aus Belfort
2) Tagesstempel aus Belfort vom 28.10.1872, 3ᴱ = dritte Stunde, Département Nr. 66 = Haut-Rhin



3) Stempel mit der Nummer 1307 vom 28.10.1872, Département Nr. 20 = Côte-d'Or (Hauptstadt Dijon)
Ich vermute, dass er aus Dijon kommt, denn Dijon hatte auch den Punktrost-Rautenstempel Nr. 1307.
4) Ankunftsstempel aus Gray vom 29.10.1872, Departement Nr. 69 = Haute-Saône

Wer kann mir etwas zu dem Stempel mit der Nummer 1307 sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
Koban Am: 30.10.2023 09:33:28 Gelesen: 4888# 152 @  
@ volkimal [#151]

Hallo Volkmar,

ja, der nicht konzentrische Stempel mit der Nummer 1307 kommt aus Dijon. Diesen Stempeltyp gibt es von insgesamt 23 bzw. 25 (je nach Quelle) verschiedenen, meist grösseren Städten. Angefangen von Angers (99) bis zu Vierzon (4201). Diese Stempel sind nicht häufig zu finden, wobei Dijon (1307) noch der am häufigsten vorkommende Stempel ist.

Der Stempeltyp wird "Bureau de Passe" genannt. Verwendet wurde er (ab 1864) in Bahnpostämtern in Bahnhöfen. Zumeist befinden diese Stempel sich auf der Rückseite von Briefen, es kommen aber (selten) auch Markenentwertungen vor.

Gruß,
Koban


 
volkimal Am: 30.10.2023 11:33:09 Gelesen: 4872# 153 @  
@ Koban [#152]

Hallo Koban,

herzlichen Dank! Dank deiner Informationen habe ich jetzt mehrere Internetseiten zu dem Thema gefunden. Zwei Links davon habe ich unten angegeben.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://marcophilie.org/tad-bureau-de-passe.html
[2] https://www.asso-philatelique-montpellier.fr/746+juillet-2018.html
 
Bernstein26 Am: 29.01.2024 21:51:42 Gelesen: 2099# 154 @  
Einen schönen guten Abend in die Runde,

Die abgebildete Marke (YvertTellier Nr.92) trägt einen Stempel, an dem ich irgendwie hängen geblieben bin. Soweit ich das sehe, handelt es sich um einen "Cachet à date Type 17". Stempeldatum ist der 13. Dezember 1883. Was bedeutet das "7e"? Steht das für sowas wie 7. Beförderungsrunde an dem Tag?

Meine Hauptfrage ist jedoch der Stempeltext "Étranger". Das bedeutet Ausland. Wofür wurden solche Stempel verwendet? Vielen Dank für Eure Antworten.

Beste Grüße von der Nordsee,

Bernhard


 
Bernstein26 Am: 30.01.2024 23:55:51 Gelesen: 2005# 155 @  
Hallo,

Die weitere Recherche brachte mich auf den abgebildeten Stempel, ein Cachet-à-date Type-15 mit der Inschrift "Marseille Étranger" in der Stempelfarbe schwarz, der seit 1872 verwendet wurde und für Auslandsbriefe vorgesehen war (z.B. nach Constantinople, wie im abgebildeten Beleg [1]. Der einzige andere Stempel in der Art, von dem ich Kenntnis habe, ist ein Stempel "Paris Étranger", ein cachet-à-date Type-16 in der Stempelfarbe rot oder blau, der 1871 Verwendung fand, unter anderem auch bei Ballonpost.

Ich vermute, daß es sich bei dem Stempel im zuerst von mir gezeigten Beitrag um eine etwas spätere Version des Marseille-Stempels handelt, der oben "Étranger" und unten "Marseille" stehen hat. Bei der Stadt bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich glaube ein MAR zu erkennen und in der rechten unteren Ecke noch zwei L und ein E. Kann jemand diesen Stempel komplett zeigen, vielleicht sogar auf einem Beleg? Das wäre interessant.

Schönen Gruß von der Nordsee,

Bernhard









[1] https://marcophilie.org/mqp-timbre-a-date-au-type-15-avec-ville-et-etranger.html
 
Bernstein26 Am: 31.01.2024 14:29:11 Gelesen: 1962# 156 @  
Hallo,

ich habe den Stempel gefunden, Cachet-à-date Type-17, oben "Étranger", unten der jeweilige Stadtname. Es ist ein Stempel, der auf Briefen mit Herkunft aus dem Ausland in verschiedenen Städten angebracht wurde, bevor diese in die "Provinz" weiterbefördert wurden, oder Auslandsbriefe mit Transit durch Paris. Verwendet wurde er ab 1878.

Beste Grüße,

Bernhard


 
zockerpeppi Am: 31.01.2024 14:38:12 Gelesen: 1955# 157 @  
bayern klassisch Am: 31.01.2024 15:17:22 Gelesen: 1942# 158 @  
@ zockerpeppi [#157]

Liebe Lulu,

besser "Leerung"; Entleerung ist etwas ganz anderes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Bernstein26 Am: 31.01.2024 18:20:57 Gelesen: 1923# 159 @  
@ zockerpeppi [#157]

Hey, ich bin echt beeindruckt. Du hast den gesuchten Stempel tatsächlich auf Beleg gefunden. Dann scheint der Stempel also doch für ins Ausland ausgehende Post verwendet worden zu sein. Super, Dir noch mal ganz vielen Dank.

Bernhard
 
Koban Am: 31.01.2024 20:18:16 Gelesen: 1892# 160 @  
@ Bernstein26 [#159]

Der zu Beginn in [#154] von Dir hinterfragte Stempeltyp in der Form "Étranger Ville" hat im Catalogue des Oblitérations des Timbres de France 1876-1900 (E.H. de Beaufond) die Nummer 1696. Dabei die Zahlen und Buchstaben im Innenkreis in Antiqua. Im Beaufond wird diese Schriftart "romains" genannt, abgekürzt "r".

Bei dem von zockerpeppi in [#157] gezeigten Stempel in der Form "Étranger Ville", ist die Ziffer für den Tag in Antiqua, Monat und Jahr dagegen in Grotesk gehalten. Im Beaufond werden Mischungen von Antiqua und Grotesk im Innenkreis "mixte" genannt, abgekürzt "m". (Beaufond-Nummer 1697)

Wären alle Zahlen und Buchstaben im Innenkreis in Grotesk gehalten, wäre es Beaufond-Nummer 1698. Im Beaufond wird diese Schriftart "bâton" genannt, abgekürzt "b".

Bei dem älteren Stempeltyp in der Form "Ville Étranger" ohne Leerungsvermerk (erster Stempel in [#155]) sind die Angaben im Innenkreis immer in Antiqua bzw. romain. (Beaufond-Nummer 1694)

Bei dem jüngeren Stempeltyp in der Form "Ville Étranger" (mit Leerungsvermerk) sind die Angaben im Innenkreis immer in Grotesk bzw. bâton. (Beaufond-Nummer 1699)

Die genannten Beaufond-Nummern gelten übrigens nur für sogenannte Provinz-Stempel (alles ausser Paris). Die Pariser Stempel der Form "Paris Étranger" haben eigene Nummern.

Gruß,
Koban
 
Bernstein26 Am: 31.01.2024 23:55:42 Gelesen: 1834# 161 @  
@ Koban [#160]

Ganz herzlichen Dank für diese interessanten Informationen. Wurden denn wirklich alle aus Frankreich ausgehenden Briefe mit einem Stempel dieser Art versehen? Und wie sieht es mit Post aus, die nach Frankreich reingekommen ist? Wurde die auch immer mit einem Étranger-Stempel gekennzeichnet?

Viele Grüße,

Bernhard
 
zockerpeppi Am: 01.02.2024 20:12:56 Gelesen: 1738# 162 @  
@ Koban [#160]

Danke, den 'Catalogue' von Beaufond werde ich mir kaufen.

Lulu
 
Koban Am: 01.02.2024 20:29:10 Gelesen: 1730# 163 @  
@ Bernstein26 [#161]

ÉTRANGER – auf Post, die Frankreich verlässt und als Transitmarkierung auf eingehender Post

Inwieweit "immer" entsprechend gestempelt wurde, ist mir nicht bekannt. Meine Literatur gibt diesbezüglich nichts her.

@ zockerpeppi [#162]

Anbei ein Bild vom Katalog.



Erhältlich z.Bsp. hier:

https://www.flophil84.fr/de/monographie-des-timbres/11143-catalogue-des-obliterations-des-timbres-au-type-sage.html

Gruß,
Koban
 
Bernstein26 Am: 04.02.2024 21:10:04 Gelesen: 1516# 164 @  
Hallo miteinander,

Nachdem ich hier letztens so kompetente Informationen bezüglich meiner Frage zu französischen Stempeln erhalten habe, möchte ich noch zwei weitere Marken vorstellen.

Die erste Marke ist eine Type-Blanc (YvertTellier-111b-IA), die nach meinen Informationen von 1900 - 1924 verwendet wurde. Was mich nun überrascht, ist der Stempel "Ancre" für Seepost, hier hatte ich gelesen, daß dieser Stempel eigentlich nur von 1857 - 1876 verwendet wurde und dann durch andere Stempel ersetzt wurde.

Hat jemand Informationen über die letzte Verwendung des Ancre-Stempels?

Die zweite Marke (YT-110) hat einen Stempel "Marseille Affranchissement" von November 1904.

War das so eine Art Vorausentwertung?

Ich habe einen ähnlichen Stempel gefunden, aber bei dem Abschlag auf meiner Marke steht der Datumsinnenkreis auf dem Kopf. Falls jemand hierzu noch weitere Informationen hat, würde ich mich auch sehr freuen.

Euch allen einen schönen Sonntag Abend,

Bernhard




 
Koban Am: 05.02.2024 01:09:04 Gelesen: 1499# 165 @  
@ Bernstein26 [#164]

Hallo Bernhard,

der "Ankerstempel" wurde regulär bis April 1876 verwendet. Weitere Verwendung fand er als Neujahrsstempel (Obliteration Jour de l'An).

Zwischen 1877 und 1924 wurden, wegen des stark erhöhten Postaufkommens zum Jahreswechsel (Neujahrsgrüße), auch bereits ausser Dienst genommene Stempel zur Markenentwertung benutzt. Ankerstempel gehören zu den häufigeren Neujahrsstempeln.

Bei dem ab 1876 verwendeten MARSEILLE AFFRANCHISSEMENTS-Stempel, Beaufond Nr. 1644 (bâton), handelt es sich nicht um eine Vorausentwertung, sondern um einen Stempel für Massensendungen. Bei dem von Dir neben der Marke gezeigten Stempel, Beaufond Nr. 1642 (romaine!), lautet die untere Inschrift hingegen AFFRANCHISSEMTS (ohne EN, Endung TS kleiner und hochgestellt).

Kopfstehende Datumsangaben im Innenkreis kommen bei allen älteren französische Datumsstempeln gelegentlich vor.

Gruß,
Koban
 
Bernstein26 Am: 05.02.2024 23:33:53 Gelesen: 1436# 166 @  
@ Koban [#165]

Vielen herzlichen Dank für Deine interessanten Erläuterungen und besten Gruß,

Bernhard
 
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