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Thema: (?) (55) Deutsches Reich: Porto bestimmen
Marcello Am: 05.02.2014 16:00:00 Gelesen: 34232# 1 @  
Ich möchte heute einen Beleg vorstellen, bei dem ich mit dem Porto nicht so zurecht komme. Und zwar geht es um die unten gezeigte Nachnahme/Einschreibekarte. Sie wurde am 20.02.1904 von Saarbrücken nach Luxemburg gesandt. Das Porto für eine Postkarte nach Luxemburg per Inlandstarif 5 Pfg. Somit passt das.

Jetzt kommt das Rätsel. Rechne ich nur die Nachnahmegebühr von 10 Pfg dazu, wäre sie um 10 Pfg. überfrankiert. Rechne ich nur die Einschreibegebühr mit 20 Pfg. dazu, würde das Porto stimmen. Rechne ich jedoch Nachnahme und Einschreiben zusammen, so würden wiederum 10 Pfg. fehlen. Vielleicht weiß jemand des Rätsels Lösung ? Vielen Dank.



Viele Grüße
Marcel
 
remstal Am: 06.02.2014 07:46:39 Gelesen: 34172# 2 @  
Hallo Marcel,

soweit mir bekannt ist, wurde im internationalen Postverkehr die Einzugsgebühr nicht frankiert, sondern vom eingezogenen Betrag einbehalten. Die Frankatur mit 5 Postkarte + 20 R-Zuschlag dürfte daher stimmen.

herzlichen Gruß remstal
 
Marcello Am: 06.02.2014 19:13:33 Gelesen: 34130# 3 @  
@ remstal [#19]

Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Dann bin ich schon mal wieder ein Stückchen schlauer.

Gruß
Marcel
 
Marcello Am: 07.02.2014 15:41:27 Gelesen: 34093# 4 @  
@ alle [#3]

Hallo miteinander,

und es geht auch schon wieder weiter mit meiner Fragerei. :o) Und zwar wenn wir schon beim "Thema" sind - nämlich Nachnahme, hätte ich da drei Nachnahmekarten. Das eine Nachnahme 20 Pfg kostete ist mir klar, wo jetzt jedoch das Rätsel liegt, einmal wurden 3 Pfg, 6 Pfg und 8 Pfg zufrankiert. Übersehe ich etwas in meiner Portoliteratur ? Über Hilfe würde ich mich freuen. Vielen Dank im voraus.



Nachnahme 1: Von Stuttgart nach Reutlingen frankiert mit 23 Pfg.



Nachnahme 2: Von Lübeck nach Bad Schwartau frankiert mit 26 Pfg



Nachnahme 3: Von Lübeck nach Warnsbeck frankiert mit 28 Pfg.

Grüße und schönes Wochenende
Marcel
 
juni-1848 Am: 05.08.2014 22:18:18 Gelesen: 33839# 5 @  
Moin zusammen,

einige Frage zu Inlands-Wertbriefen im Postgebühren-Zeitraum 1.1.1875 bis 31.7.1916 der Deutschen Reichspost:

1. Konnten Wertbriefe innerhalb des Deutschen Reiches in diesem Zeitraum von PRIVAT unfrei aufgeliefert werden?

2. Falls JA, welche Nachgebührenregelung bestand in diesem Falle?

3. Da mir bisher noch nie aufgefallen: Wie häufig sind unfreie Wertbriefe?

Hintergrund: Ich habe eine Reihe unfreier Wertbriefe gesehen, die allesamt Nachgebühren-Angaben zieren (in Blaustift) mit einem Mehrbetrag von 10 Pf zur Freimachung.

Beispiel: Wertbrief 40g zu 2.020 Mark >> 75 km (von Stadt zu Stadt, also keine Landbestellung)

Wertbrief bis 250 g bis 600 M > 75 km = 50 Pf +
Für jede weiteren 300 M = 5 Pf => 5x5 = 25 Pf
= Gesamt 75 Pf!
Warum nennt die Blaustiftnotiz 85 Pf!

Im Michel-Postgebühren-Handbuch (1. Aufl.) und anderen Quellen kann ich dazu nichts finden.

Dank vorab für Euren Rat,
Werner
 
BD Am: 07.08.2014 18:18:27 Gelesen: 33771# 6 @  
Hallo Werner,

zu 1. ja, innerhalb Deutschlands und nach Österreich - Ungarn

zu 2. Es gab keine Nachgebühr, sondern einen Portozuschlag von 10 Pf. für unfreie Briefe (auch Wertbriefe)

Wertbriefporto unabhängig vom Wert innerdeutsch bis 250 Gramm.
Bis 10 Meilen = 75 km: Frankiert 20 Pf. ; unfrei 30 Pf.
Über 10 Meilen = 75 km: Frankiert 40 Pf. ; unfrei 50 Pf
Versicherungsgebühr pro 300 Mark Wertangabe 5 Pfennige, wobei die Mindestversicherungsgebühr 10 Pf. betrug.
Somit bei einem Wertbrief über 75 Km und einer Wertangabe 2020 Mark 50 Pf Wertbriefporto und 35 Pf. Versicherungsgebühr.
Das obligatorische Bestellgeld bei ausgelieferten Wertbriefen (10 Pf. bei 2020 Mark Wertangabe) wurde meist nicht auf dem Brief notiert.

zu 3. Unfreie Wertbriefe der Reichspost findet man selten, bei Bayern viel häufiger. Solche Briefe landeten im Papierkorb, es gab kein Sammlerinteresse an Briefen ohne Marken.

Beste Grüße Bernd


 
juni-1848 Am: 08.08.2014 00:31:12 Gelesen: 33718# 7 @  
@ BD [#6]

1000 Dank, Bernd!

Inzwischen konnte ich in der Quelle "Der Postbetriebsbeamte" von 1909 mehrere Stellen auslesen, die eben jene 10 Pf Portozuschlag für verschiedene unfreie Sendungen (u.a. auch Wertbriefe) verifizieren.

Ist es richtig, dass dieser Portozuschlag bis zum 30.9.1919 (also auch noch in der PP2 und in der PP3) Gültigkeit hatte?

Sammlergruß,
Werner
 
BD Am: 08.08.2014 20:25:28 Gelesen: 33666# 8 @  
@ juni-1848 [#7]

Hallo Werner,

die Einführung der Reichsabgabe auch auf Wertbriefe 1916 hatte meiner Meinung nach keine Auswirkung auf den Portozuschlag auf unfreie Wertbriefe. Aber ich habe leider keine Information zur Änderung der Postordnung vom 28. Juli 1917. Ab 1.10.1919 mussten Wertbriefe frankiert werden. Einen unfreien Wertbrief nach dem 1.8.1916 habe ich allerdings noch nie gesehen. Fazit: Ich bin unsicher, werde mir die Postordnung 1917 mal zulegen. Momentan ist die aber nirgendwo zu finden.

Warum es mehr unfreie Wertbriefe aus Bayern gibt, ist jetzt klar. Bei innerbayrischen Wertbriefen gab es keinen Aufschlag. Frankiert oder unfrei- gleiches Porto.

Beste Grüße Bernd
 
Marcello Am: 08.08.2014 20:57:36 Gelesen: 33652# 9 @  
Hallo miteinander,

kann mir niemand meine in Beitrag [#4] gestellten Fragen beantworten ?

Grüße
Marcel
 
BD Am: 08.08.2014 21:33:17 Gelesen: 33638# 10 @  
Hallo Marcel,

Vorzeigegebühr für Nachnahmesendungen immer 20 Pf.

3 Pf. = Versand als Drucksachenkarte
8 Pf. = Versand zum Postkartentarif Fern 1.3.1929- 14. 1. 1932
6 Pf. = Versand zum Postkartentarif Fern ab dem 15.1.1932

Ob Versand als Drucksachenkarte oder Versand zum Postkartentarif Fernverkehr hängt meistens von zusätzlichen handschriftlichen Zusätzen ab. Ich habe aber auch in Germania- oder Inflazeiten meist keinen Grund zur Frankierung des Postkartentarifes entdeckt.

Beste Grüße Bernd
 
Marcello Am: 08.08.2014 21:52:29 Gelesen: 33631# 11 @  
@ BD [#10]

Hallo Bernd,

vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Wieder ist ein Rätsel gelöst.

Wünsche noch einen schönen Abend.

Grüße
Marcel
 
philast Am: 08.09.2014 19:20:52 Gelesen: 33632# 12 @  
Hallo,

anbei zeige ich eine Paketkarte, die für mich einige Fragen aufwirft.

Sie ging von Klecken 28.6.43 nach in das besetzte Serbien, die Adresse sieht nach einer privaten Adresse aus. Dennoch wurde eine Inlands- statt einer Auslandspaketkarte verwendet. Wurden Postsendungen in besetzte Gebiete wie Inlandssendungen behandelt?

Als Gebühr wurden 75Pf notiert, verklebt wurden aber nur 50Pf (keine Spur einer abgefallenen Marke, keine Nachgebühr). Angekommen ist das Paket am 20.7.43 10Uhr, sowie weitere Stempel vom 6.8.43 10, bzw. 11 Uhr. Wurde das Paket längere Zeit bei der Post gelagert? Nach einer Recherche im Internet gab es im Raum Klecken auch serbische Internierte / Kriegsgefangene ab ca. 1941.

Auf der Vorderseite ist noch eine Unterschrift + eine '20' und eine '6' vermerkt, deren Bedeutung mir nicht klar ist. Sie wurden aber mit dem gleichen Stift angefertigt wie die Unterschrift des Empfängers.



In der Hoffnung auf zahlreiche Erklärungsversuche.

philast
 
hajo22 Am: 08.09.2014 19:54:34 Gelesen: 33616# 13 @  
@ philast [#12]

Na ja, die Gebühr ist mit 75 Pfg. ausgewiesen, es klebt aber nur eine 50 Pfg. auf der Paketkarte. Also fehlen 25 Pfg., die wohl bar entrichtet worden sind. Das Paket war lange unterwegs.

Schönen Abend.
Jochen
 
Marcello Am: 31.10.2014 18:04:21 Gelesen: 33396# 14 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich so meine Probleme, bei der Bestimmung des Portos. Entweder rechne ich falsch oder übersehe was, aber ich komme nicht auf das erforderliche Porto von 2,85 Mark.



Es wäre klasse, wenn mir jemand bei der Bestimmung des Portos helfen könnte.

Vielen Dank im voraus.

Grüße
Marcel
 
christel Am: 31.10.2014 20:02:28 Gelesen: 33377# 15 @  
@ Marcello [#14]

Die Gebühr für Briefe mit Wertangabe setzt sich zusammen aus dem Porto und der Versicherungsgebühr, und zwar beträgt

1. das Porto ohne Unterschied des Gewichts bis 10 geogr. Meilen (Zone 1) 20 Pfg,
auf alle anderen Entfernungen 40 Pfg

2. die Versicherungsgebühr ohne Unterschied der Entfernung und zu jeder Höhe der Wertangabe 5 Pfg. für je 300 Mark oder einen Teil von 300 Mark, mindestens jedoch 10 Pfg.

In deinem Falle also 20 Pfg + 53x 5 Pfg (=2,65 M) = 2,85 Mark - wie frankiert.

Beste Grüße
Christel
 
Marcello Am: 31.10.2014 20:13:45 Gelesen: 33368# 16 @  
@ christel [#15]

Hallo Christel,

vielen Dank. Ich hatte da einen Rechenfehler drin, kam deswegen auf ein anderes Porto. Aber jetzt stimmt ja alles. Vielen lieben Dank.

Gruß
Marcel
 
Reinhard48 Am: 25.01.2015 12:47:35 Gelesen: 33241# 17 @  
Hallo liebe Paketkartensammler,

wer kann mir über eine Paketkarte von Riga nach Marienau, Post Heinrichsort b. Luftenstein in Sachsen über das Porto Auskunft geben?

Leider habe ich nur die Paketgebührenverrechnung für das Deutsche Reich, Generalgouvernement und Böhmen und Mähren.

Hier einige Eckdaten: Entfernung von Riga nach Marienau ca. 1300 Km, Gewicht laut Paketkarte 2,35 Kg frankiertes Porto mit Ostlandmarken 1,50 RM.

Wenn ich richtig informiert bin, wurden innerhalb des Ostlandes keine Zustellgebühren verrechnet. Vielleicht hat jemand eine Übersichtstabelle mit den Portogebühren für Paket im Ostland. Kann man eventuell ein Handbuch käuflich erwerben? Bin für jeden Hinweis sehr dankbar. Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe.

MfG
Reinhard


 
Bayernkarte Am: 18.05.2015 15:29:48 Gelesen: 33026# 18 @  
Richtige Frankatur ?

Hallo !

Habe seit längerem eine P180 mit Zusatzfrankatur. Die 3 Pfg. geht als Fernkarte klar. Aber wieso nochmal 15 Pfg. ? Auch auf der Rückseite sind keine Stempel für Strassenbahn, Luftpost Nachnahme, ...


 
Sachsendreier53 Am: 18.05.2015 17:03:31 Gelesen: 32976# 19 @  
@ Bayernkarte [#18]

Hallo Armin,

ich meine: Es sind 15 Pfennig zu viel Porto verklebt.

Postkarte im Fernverkehr ab 1.8.1927 = 8 Rentenpfennig. Ab 15.1.1932 = 6 Pfennig.

Claus
 
roman Am: 20.04.2016 21:31:24 Gelesen: 31593# 20 @  
Habe hier einen Luftpostbeleg.

Ich habe mich im lesen mal versucht, bitte korrigieren, wenn falsch.

Postweg von München nach Konstanz, über Nürnberg (?) am 23.08.23 angekommen am 25.08.23

Frage: Ist dieser Beleg portogerecht frankiert? Michel Portoliste hat keine Luftpost. Der Beleg wurde wohl schon einmal geprüft - PESCHUBAR oder ähnlich, unten links.


 
Richard Am: 21.04.2016 10:51:35 Gelesen: 31526# 21 @  
@ roman [#20]

Hallo Roman,

bevor Du hier Fragen zu Belegen einstellst, die Du für 1 Euro aus der Flohmarktkiste erworben hast, solltest Du mindestens

- das verklebte Porto ermitteln,

- anhand des Katalogs feststellen, ob die Marken zum Zeitpunkt des Versands gültig waren und

- Deine Meinung begründen, ob die Belege auch portorichtig gelaufen ist.

Bitte halte Dich daran.

Hier ein Beispiel aus einem anderen Thema:

Die Firma A. J. Rothschild Söhne AG (ein Selbstbucher) sandte das Paket mit 8 kg Gewicht nach Nürnberg (Entfernung über 75 km) an die Firma Gerngross & Co. Je eine Mi 157 II, 192 und 194 ergeben die nötigen 18 Mark für die Paketgebühr.

Schöne Grüsse, Richard
 
Wolfgang Lang Am: 21.04.2016 16:02:50 Gelesen: 31490# 22 @  
@ Roman [#20]

Hallo Roman,

ohne jetzt den (berechtigten) Tadel von Richard zu untergraben, anbei doch eine Antwort:

- das Porto für einen Luftpostbrief bis 20 g. innerhalb des Deutschen Reiches betrug am 23.8.1923 1500 RM (1000 für den Brief und 500 Luftpost-Zuschlag).

- wenn Du die Nennwerte der Marken addierst, wirst Du sehr leicht vermuten können, dass ein Tarif von 1702 RM recht unwahrscheinlich sein sollte, auch ohne die Aufführung der Luftpost-Tarife im MICHEL.

- die rückseitig verklebte Marke zu 200 RM ist mit Blaustift entwertet. Zieht man ihren Nennwert von der Gesamtsumme ab, kommt man dem Soll von 1500 RM schon bedeutend näher. Ich bezweifle, dass diese Marke ursprünglich auf dem Umschlag haftete.

- das "Prüfzeichen" ist auf Deinem Scan nicht gut erkennbar. Was Du liest, soll irgendwie "PESCHL BPP" lauten, passt aber nicht in Lage und Ort der Anbringung in die heutige Zeit. Hier wäre Dir wirklich ein Studium der Einführung in den MICHEL-Katalog zu empfehlen, wo auch die Stellung von Prüfzeichen beschrieben wird.

- der Gesamtwert der gestempelten Marken nach MICHEL beträgt ca. 260 € und ich persönlich halte die Marken für zeitgerecht entwertet. Falls der Beleg also (wie Richard vermutet) aus einer 1 € - Kiste stammen sollte, verrätst Du mir bitte im Gegenzug, wo diese steht ?

Auch schönen Gruss
 
inflamicha Am: 21.04.2016 21:17:18 Gelesen: 31451# 23 @  
@ langbrief [#22]

Hallo,

der Wert der Marken relativiert sich, wenn man sich diese näher anschaut. Kaum eine ist ohne Zahn- oder andere Mängel.

Ansonsten immer dran denken: Die Reichsmark (RM) wurde erst am 30.8.1924 eingeführt, zur Inflationszeit hieß die Währung einfach nur Mark.

Gruß Michael
 
Max78 Am: 21.04.2017 23:46:46 Gelesen: 29167# 24 @  
Hallo zusammen,

hier 2 Scans aus einem Notizkalender eines Soldaten von 1942, falls jemand eine gute, schnelle Zusammenfassung der Postgebühren (Stand Juni 1942) benötigt:



mit Grüßen ins Wochenende, Max
 
stampmix Am: 22.04.2017 08:04:16 Gelesen: 29145# 25 @  
@ inflamicha [#23]

Die Reichsmark (RM) wurde erst am 30.8.1924 eingeführt, zur Inflationszeit hieß die Währung einfach nur Mark.

RM steht sowohl für Rentenmark, als auch für Reichsmark.

Viel wichtiger als die Einführung der Reichsmark am 30.8.1924 war die (parallel zur Mark gültige) Einführung der Rentenmark am 1.12.1923, die die Hyperinflation der Mark schlagartig beendete; und zwar im festen Umrechnungsverhältnis 1 Rentenmark (RM) = 1 Billion Mark (M). Die Mark wurde bis August 1924 parallel zur Rentenmark verwendet. Ab September 1924 wurden beide Währungen, Rentenmark (RM) wie Reichsmark (RM), verwendet und sie wurden erst bei der Währungsreform im Juni 1948 durch die Deutsche Mark (Bizone und Französische Besatzungszone, später BRD), beziehungsweise Mark (Sowjetische Besatungszone, später DDR) abgelöst.

Wen es jetzt genauer interessiert; für eine erste Übersicht die Links beachten und durchklicken.

besten Gruß
stampmix

[1] Währungsreformen: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreformen_in_Deutschland
[2] Währungsgeschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_W%C3%A4hrungsgeschichte
[3] Mark: https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_(1871)
[4] Papiermark: https://de.wikipedia.org/wiki/Papiermark
[5] Rentenmark: https://de.wikipedia.org/wiki/Rentenmark
[6] Reichsmark: https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmark
 
inflamicha Am: 22.04.2017 17:13:04 Gelesen: 29104# 26 @  
@ stampmix [#25]

Sehr schön deine Erklärung. Der Beleg um den es ging hat aber mit Rentenmark nichts zu tun, der stammt aus dem August 1923.

Gruß Michael
 
stampmix Am: 22.04.2017 17:56:55 Gelesen: 29091# 27 @  
@ inflamicha [#26]

Gerne geschehen, ist es doch ein etwas komplexes Thema. Der Beitragersteller [#22], auf den du dich vor genau einem Jahr bezogen hast [#23], schrieb allerdings von RM. Im Kontext mit der Inflation muss man ausschließlich Mark (M) und Rentenmark (RM) abgrenzen. Die Reichsmark hatte mit der Inflation dann überhaupt nichts mehr zu tun.

Was auch immer wieder zu Irritationen führen kann, ist die in der Hyperinflation eingeführte "Millionenrechnung", bei der statt der "000.000" einfach "M" geschrieben wurde. Und dieses "M" (für 000.000) ist nicht vom M (für Mark) zu unterscheiden sondern ergibt sich erst im Kontext. Am einfachsten war dann noch "M M" ( für Millionen Mark).

besten Gruß
stampmix
 
10Parale Am: 03.10.2017 10:16:39 Gelesen: 28490# 28 @  
Die hier verwendete Privatpostkarte des Verlages Moritz Schauenburg in Lahr (DER LAHRER HINDENDE BOTE) wurde ursprünglich mit 3 Pfennig freigemacht und am 02.12.1930 nach Mulhouse verschickt.

3 Tage später wurde mit 2 Pfennig nachfrankiert, doch weshalb? Werde aus der Sache nicht ganz schlau.

Liebe Grüße

10Parale


 
sachsen-teufel Am: 03.01.2018 21:43:49 Gelesen: 26683# 29 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Brief von Berlin, gestempelt am 19.02.1914, nach Steinort in Ostpreußen.

Der Brief ist mit 3 Pf. frankiert. Eine Absenderangabe gibt es nicht, die Briefrückseite ist völlig "weiß".

Der Brief ist an "Herrn Grafen Carol Lehndorff" in Steinort (Kreis Rastenburg, Ostpreußen) gerichtet.



Wenn ich von einem Inlandsbrief bis 20g ausgehe, sollte das Porto 10 Pf. betragen.

Kann mir jemand diese "Unterfrankierung" erklären ? Eine "Potoermäßigung für Adlige" wird es ja wohl nicht geben.

Schönen Abend noch

Michael
 
stampmix Am: 03.01.2018 21:54:42 Gelesen: 26676# 30 @  
@ 10Parale [#28]

Auslandsdrucksache war mit 3 Rpf. unterfrankiert und wurde im Postamt mit den erforderlichen 2 Rpf. nachfrankiert. Diese wurden dem Absender berechnet.

@ sachsen-teufel [#29]

Das Porto für eine Inlandsdrucksache betrug 3 Pf.
 
sachsen-teufel Am: 03.01.2018 22:10:59 Gelesen: 26662# 31 @  
@ stampmix [#30]

Danke für die schnelle Antwort.

Ich dachte, daß Drucksachen auch auf dem Beleg als "Drucksache" kenntlich gemacht sein müßte. So kann man sich irren.

Schönen Abend noch
Michael
 
muemmel Am: 03.01.2018 22:58:26 Gelesen: 26649# 32 @  
@ sachsen-teufel [#31]

Guten Abend Michael,

Ich dachte, daß Drucksachen auch auf dem Beleg als "Drucksache" kenntlich gemacht sein müßte.

Im Prinzip ja, aber wenn die Klappe des Couverts unverschlossen war, wurde die Versandart Drucksache von der Post auch toleriert. Voraussetzung war dabei aber, dass der Inhalt auch wirklich gedruckt oder sonst irgendwie vervielfältigt wurde.

Grüßle
Mümmel
 
mumpipuck Am: 04.01.2018 00:13:58 Gelesen: 26634# 33 @  
Ich habe für meine Heimatsammlung Herzogtum Lauenburg einen Nachnahmebrief von Mölln nach Schwarzenbe(c)k aus dem Jahre 1876 ergattert. Offensichtlich handelt es sich um ein Streifband, mit dem eine Zeitung versandt wurde. Besonders schön ist, dass sich darauf gleich vier Stempel aus meinem Sammelgebiet befinden. Ferner gefällt mir die geänderte Währung auf dem vorgedruckten Couvert.

Leider habe ich keine Portotabelle für Nachnahmesendungen gefunden. Kann mir jemand die 30 Pf. erklären ? Und warum gibt es noch eine rote "30" ?
Warum unterblieb die Entwertung der 10 Pf.-Marke ? Zufall ? Viele Fragen.



Herzliche Grüße
Burkhard
 
10Parale Am: 20.01.2020 21:15:43 Gelesen: 18053# 34 @  
@ mumpipuck [#33]

Leider konnte bislang noch kein Experte hier Burkhards Frage beantworten. Ein sehr schöner Nachnahmebrief. Die 10 Pfennige Marke, was hat sie links unten zu suchen, sie sieht in meinen Augen aus, als hätte sie jemand nachträglich draufgeklebt, ehrlich.

Das Deutsche Reich umfasst einen großen Zeit- und Geschichtsrahmen. Es beginnt eigentlich recht gut 1872 mit Kaiserreich und Brustschilden, durchlebt den 1. Weltkrieg und dann die Epoche der Weimarer Republik und der Wirtschaftskrisen bis hin zum 2. Weltkrieg mit all seinen europäischen Eroberungen und Niederlagen.

Da bleib ich mal bei der Heimatphilatelie. Das Klima war noch recht stabil im Jahr 1922 und wenn man die Bildpostkarte von Lörrach mit Blick in das Wiesental so eingehend betrachtet, versteht man sofort, weshalb der Basler Lehrer und Heimatdichter Johann Peter Hebel die Wiese als des Schwarzwalds liebstes Töchterchen bezeichnet hat. Die Besiedlung ist noch karg, die Textilindustrie dominiert die alten Dörfer rund um die Hügel. Doch schnell zurück zur Philatelie:

Da hat der Absender ja grad mal eine 1,50 Mark Reichspostamt Berlin (Michel Nr. 114) verklebt, um eine einfach Postkarte nach Wangen ins Allgäu zu befördern.

Würde mich wundern, wenn das Porto stimmt, oder war die Inflation schon zu spüren?

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 20.01.2020 21:24:54 Gelesen: 18049# 35 @  
@ 10Parale [#34]

Die Postkartengebühr im Fernferkehr war ab 1.7.1922 1,50RM. Ab den 1.10.1922 betrug sie schon 3RM. Die Karte ist also portogerecht.

Gruss
Martin
 
inflamicha Am: 20.01.2020 21:57:23 Gelesen: 18034# 36 @  
@ Martin de Matin [#35]

Hallo Martin,

1922 hieß die Währung einfach nur Mark. Die Reichsmark (RM) gibt es als Währungsbezeichnung erst ab 1924.

Gruß Michael
 
mumpipuck Am: 24.11.2020 02:32:33 Gelesen: 15995# 37 @  
Liebe Sammlerfreunde,

das hier dargestellte Porto von 27 Rpf. kann ich mir nicht erklären. M.E. müssten es 25 Rpf. sein.

Der Tagesstempel mit Unterscheidungsbuchstabe "f" wurde in Geesthacht am Schalter verwendet. Im Briefabgang stets der mit dem Unterscheidungsbuchstaben "a". Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass das zusätzliche Porto zum Absenderfreistempel am Schalter aufgeklebt wurde. Sonst häten die Dynamit Werke Krümmel ja gleich den richtigen Betrag auf dem Freistempler einstellen können. Ich kann es mir nur so erklären, dass im Postamt Geesthacht 1 (immerhin eine Stadt) keine Briefmarken zu 1 Rpf. vorrätig waren.

Oder kann jemand das Porto erklären ?



Herzliche Grüße
Burkhard
 
mumpipuck Am: 24.11.2020 02:46:30 Gelesen: 15993# 38 @  
Vielleicht weiß auch irgendjemand die Antwort auf meine vielen Fragen aus Beitrag Nr. [#33] ?

An die zugeklebte 10 Pf. Marke [#34] glaube ich ehrlich gesagt nicht. Belege an die Pastoren im Kreis Herzogtum Lauenburg kursieren reichlich und sind nach meiner Erfahrung authentisch. Warum sollte da jemand eine beschädigte Marke zusätzlich aufkleben ? Wenn ich die Portosätze kennen würde, wüssten wir vielleicht mehr: Übergewicht ? Nachnahmegebühr ?

Herzliche Grüße
Burkhard
 
mumpipuck Am: 24.11.2020 17:54:57 Gelesen: 15953# 39 @  
@ mumpipuck [#33]

Hier habe ich jetzt woanders eine Antwort bekommen, die ich gerne (ungeprüft) weiterreiche:

"Nachnahme war zu der Zeit Fahrpost,
bis 10 Meilen Entfernung 20 Pfennig
über 10 Meilen Entfernung 40 Pfennig

Je angefangene Mark NN 2 Pfennig, in der Summe aufgerundet auf einen Betrag der durch 5 teilbar ist, Mindestgebühr 10 Pfennig".

Damit stimmt das Porto 30 Pf.: Mölln - Schwarzenbek < 10 Meilen (20 Pf.) und die Mindestgebühr (10 Pf.). Die fehlende Entwertung der 10 Pf-Marke ist ein Versehen.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
dr31157 Am: 10.12.2020 18:01:09 Gelesen: 15690# 40 @  
Hallo,

ich bin hier bei der Gebührenbestimmung unsicher. Auslandsbrief vom 31.01.1874.



Nach dem Michel-Handbuch ist für den Nord. Bund u. Deutschen Reich für den Nördl. Bezirk für das Inland und den Postverein ab 01.07.1872 eine Porto für Briefe bis 15 g = 1 Gr. angegeben.

Das kann wohl nicht passen. Es ist etwas irreführend?

Da Köln im Rheinland liegt, könnte es vielleicht sein, das (obwohl hier das Deutsche Reich nicht mit angegeben ist) die Gebühren nach TuT für das Nördliche Gebiet im Postverein mit dem Tarif vom 01.04.1861 für Briefe unter 1 Loth über 20 Meilen = 3 Sgr berechnet wurden?

Kann mir bitte jemand den korrekten Sachverhalt mitteilen?

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 11.12.2020 12:07:34 Gelesen: 15658# 41 @  
@ dr31157 [#40]

Hallo,

leider hat noch keiner geantwortet.

Wo kann ich detailliert nachlesen, wie die Postgebühren im Deutschen Reich ins Ausland von 1871 - 1875 geregelt waren.

Gruß Detlef
 
shields Am: 11.12.2020 12:32:20 Gelesen: 15651# 42 @  
@ dr31157 [#41]

Hallo,

Porto für 10 gr. schwere Briefe nach Frankreich ab dem 15.5.1872 3 Groschen

Gruß Wilfried
 
dr31157 Am: 11.12.2020 12:51:11 Gelesen: 15644# 43 @  
@ shields [#42]

Hallo Wilfried,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und Hilfe.

Du scheinst Dich ja mit den Auslandstarifen gut auszukennen. Ich würde gern für künftig etwas dazulernen und das Auslandsporto für das Deutsche Reich von 1871 - 1874 eigenständig bestimmen können. Vom vielen Suchen ist man ja manchmal "blind". Würdest Du mir bitte einen Tipp geben und die Quelle nennen, wo ich das genau, wie z.B. im Michel-Gebührenhandbuch nachlesen kann.

Gruß Detlef
 
shields Am: 11.12.2020 13:18:05 Gelesen: 15637# 44 @  
@ dr31157 [#43]

Hallo Dieter,

wenn Du das Gebiet Brustschilde bearbeiten möchtest, ist es nicht schlecht, Mitglied der entsprechenden Arge zu werden.

Ansonsten bekommst Du fast alle Informationen durch gezielte Abfragen im Internet.

Ich habe es mir jetzt einfach gemacht und ein kleines Mitteilungsblatt zur Hilfe genommen. Es wurde 2003 aufgelegt anlässlich der Briefmarkenschau in Harburg. Es trägt die Nummer 35 -2003. Wenn Du nur sporadisch etwas über Auslandsporti erfahren möchtest, kommst Du damit hin.

Gruß Wilfried
 
dr31157 Am: 11.12.2020 13:57:26 Gelesen: 15624# 45 @  
@ shields [#44]

Hallo Wilfried,

ich sammle allgemein das Deutsche Reich. Das das Porto 3 Gr. beträgt reicht mir für meine Briefbeschreibung leider nicht aus. Das Mitteilungsblatt konnte ich im Internet nicht finden.

Deshalb noch einmal die Frage an Alle:

Wer kann mir bei der detaillierten Beschreibung des Briefes weiterhelfen. Wo finde ich eine Tabelle in der die Auslandstarife im Deutschen Reich von 1871 - 1874 aufgeführt werden. Im Internet habe ich nichts gefunden. Ich habe das Michel Postgebührenhandbuch. Was und wo könnte ich ggf. käuflich hierzu erwerben.

Über eine Nachricht würde mich sehr freuen.

Gruß Detlef
 
saintex Am: 11.12.2020 15:07:40 Gelesen: 15614# 46 @  
@ dr31157 [#45]

Hallo Detlef,

ein Titel, den ich im Bestandsverzeichnis des Spezial-Antiquariats für Philatelie ud Postgeschichte [1] gefunden habe:

Steven, W.,
Zusammenstellung der Portosätze für die Correspondenz mit dem Ausland, Talerwährung 1846-1875, Erscheinungsjahr: 1985, 104 Seiten, übersichtlich in tabellarischer Form dargestellt, mit Angaben zu Leitwegen, Auszügen aus Verordnungen usw.

Preis: 30,00 Euro

Wolfgang

[1] http://www.philabooks.com
 
Lars Boettger Am: 11.12.2020 15:10:30 Gelesen: 15611# 47 @  
@ dr31157 [#45]

Hallo Detlef,

es ist nicht böse gemeint, aber eine Grundvoraussetzung für die Portobestimmung ist die Folgende: Du musst wissen, in welches Gebiet ein Brief gelaufen ist und wann. Und für mich hapert es damit schon in deinem Beitrag [#40]. Du schreibst oben im Text "Auslandsbrief" und dann weiter unten "Inlandstaxe". Die Inlandstaxe ist für diesen Brief nach Frankreich irrelevant.

Der DASV hat in einem Projekt die Postverträge der einzelnen Staaten auf einer Internetseite zusammengestellt [1]. Eine kurze Suche meinerseits hat den Vertrag von 1872 zum Vorschein gebracht [2]. Da findest Du im Artikel 4 das einfache Porto von 3 Groschen. Nach meiner Erfahrung macht es besonders in der Vor-UPU-Zeit Sinn, sich die Originalunterlagen anzusehen.

Beste Grüße!

Lars

[1] http://www.dasv-postgeschichte.de/pv/pv_main.asp
[2] https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/18720214_DR_Frankreich.pdf
 
dr31157 Am: 11.12.2020 17:34:46 Gelesen: 15569# 48 @  
@ Lars Boettger [#47]
@ saintex [#46]

Hallo,

vielen Dank für Eure Informationen.

Ich habe jetzt auch eine Quelle gefunden:

Im Michel Deutschland-Spezial stehen die Auslandstarife bis zum Inkraftreten des Allgemeine Postverein unter den Postgebühren vom 1.1.1875 - 31.03.1900. Leider nicht so im Postgebührenhandbuch.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 13.12.2020 16:19:12 Gelesen: 15541# 49 @  
Hallo zusammen,

ich zeige hier einen Brief vom 13.02.1876 beschwert mit 1500,00 M. frankiert mit 70 Pf.



Leider komme ich mit der Gebührenberechnung nicht klar. Wurde der Brief überfrankiert?

Meine Berechnung nach Michel Spezial:

Tarif vom 01.01.1875: Wertbriefe bis 250 g = Briefporto über 10 Meilen = 40 Pf. + Versicherungsgebühr (je 300 M. = 5 Pf.) = 25 Pf. (Insgesamt 65 Pf.)
Hier fehlen 5 Pf. zur Frankierung.
Es wurde vermerkt frei incl. Bestellgeld und Versicherung). Betreffen die 5 Pf. evtl. das Bestellgeld?

Nach dem Michel Gebührenhandbuch 3. Aufl. sieht die Berechnung etwas anders strukturiert aus:
Wertbriefe bis 250 g über 75 km und über 900 M. = 55 Pf. + (je weitere 300 M. = 5 Pf.) = 10 Pf. (Insgesamt 65 Pf.)
Ebenfalls 5 Pf. weniger evtl. für das Bestellgeld?

Kann mir bitte bei der Gebührenberechnung jemand weiterhelfen. Welche Berechnungsversion soltte man in die Briefbeschreibung übernehmen? Ist der Brief überfrankiert?

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Gruß Detlef
 
Lars Boettger Am: 13.12.2020 16:57:07 Gelesen: 15538# 50 @  
@ dr31157 [#49]

Betreffen die 5 Pf. evtl. das Bestellgeld?

Hallo Detlef,

ja, nach meinen Information kosteten Wertbriefe bis 1.500 Mark 5 Pfg. für die Zustellung in einer Stadt (Landzustellung mit anderen Sätzen).

Grundsätzliche Annahme: Die Postbeamten hatten mit der Portoberechnung immer recht. Wenn wir das Porto nicht verstehen, dann liegt das in der Regel an unserem unzureichenden Wissen.

Beste Grüße!

Lars
 
dr31157 Am: 13.12.2020 17:24:43 Gelesen: 15533# 51 @  
@ Lars Boettger [#50]

Hallo Lars,

vielen Dank.

Gruss Detlef
 
dr31157 Am: 26.08.2021 16:58:50 Gelesen: 11929# 52 @  
Hallo,

ich zeige hier einen Eilbrief vom 02.06.1939 freigemacht in Marken mit 48 Pf. + Vermerk Botenlohn bezahlt.



Was wurde hier wie bezahlt? Meine Rechnung: Brief bis 20 g im Fernverkehr = 12 Pf. + Eilzustellung = 40 Pf. = insgesamt 52 Pf.

Frankiert wurde in Marken 48 Pf. Demnach bleiben 4 Pf. über, die wohl bar bezahlt wurden. Ich habe noch nirgends gelesen, das die Gebühren für die Eilzustellung gesplittet wurden. Jedenfalls wurde eine blaue Taxe "4" angebracht. Aber wer tat dies, das Abgangs- oder Zustellpostamt?

Eine weitere Frage: Der Brief konnte nicht zugestellt werden. Ich sehe keinen Absender - wo verblieb der Brief?

Kann mir bitte jemand die Zusammenhänge erklären?

Gruß Detlef
 
DerLu Am: 08.09.2021 19:42:27 Gelesen: 11753# 53 @  
@ dr31157 [#49]

Hallo Detlef,

es ist, wie bereits angedeutet, das Bestellgeld: Links unten steht auf dem Brief: "frei incl. Bestellgeld / & Versicherung (?)"

Zumindest für 1880 galt: "Die Bestellgebühr für Briefe mit Wertangabe bis zum Betrage von 1500 Mark im Ortsbestellbezirk beträgt 5 Pf., über 1500-3000 Mark: 10 Pf."
(Quelle: Postbuch zum Gebrauch für das Publikum in Berlin, Ausgegeben im Januar 1880)

Gruß DerLu
 
dr31157 Am: 08.09.2021 21:26:09 Gelesen: 11738# 54 @  
@ DerLu [#53]

Hallo DerLu,

vielen Dank für die Antwort.

Der Scanner hat den seitlichen Vermerk "Eilbrief (Bote bez.)" leider etwas gefressen.

Mir ist nicht eindeutig klar:

1. Die Markenfrankatur = 48 Pf. deckt nicht das gesamte Porto incl. Eilzustellung ab. Es fehlen 4 Pf.! Wurden die in bar (blaue Taxe "4") entrichtet, weil evtl. keine passenden Marken zur Hand waren? und der Vermerk "Eilbrief (Bote bez.)" notiert. Die Frankatur-Differenz ist ein Teil der Gebühr für die Eilzustellung, wenn man das Porto als voll bezahlt abzieht.

2. Der Brief konnte nicht zugestellt werden. Ging der Brief zurück an den Absender. Es gibt auf dem Brief keine Absenderangabe und keinen Ankunftsstempel von Radeburg. Wo verblieb der Brief?

3. Ich nehme zwar an, das die 4 Pf. in Radeburg in bar bezahlt wurden und die blaue Taxe "4" keine Nachgebühr darstellt.

Gruß Detlef
 
dr31157 Am: 08.06.2022 21:32:14 Gelesen: 8278# 55 @  
Hallo,

ich komme noch einmal auf diesen Eilbrief zurück:



Der Brief wurde mit 48 Pf. in Radeburg frankiert. Es wurde seitlich ein Postvermerk: "Eilbrief Bote bez." angebracht. Außerdem trägt er die blaue Taxe "4", wohl für den fehlenden Botenlohn.

Ich frage mich immer noch, ob der Botenlohn vom Absender oder Empfänger in bar bezahlt wurde. Welchen Sinn machte es, den Botenlohn nicht mitzufrankieren?

Kann mir bitte jemand den Ablauf erklären?

Viele Grüße
Detlef
 
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