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Thema: Portobestimmung von Belegen
Das Thema hat 219 Beiträge:
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duphil Am: 04.08.2008 19:43:18 Gelesen: 199581# 20 @  
@ Concordia CA [#17]
 



Hallo Jürgen!

Du hast schon richtig gerechnet:

Brief über 40gr = 24Pfg
Eilboten = 40Pfg
Luftpost = 15Pfg
Gesamtporto = 79Pfg
 



Fehlt hier also 1 Pfg zum korrekten Porto. Aber wir sind ja in Deutschland und das geht ja überhaupt nicht.

Wenn ich das auf der Vorderseite jetzt richtig lese, ist da mit einem Rotstift eine 4 geschrieben.

Und schon habe ich dafür eine Erklärung: Nachgebühr! Die Nachgebühr berechnet sich in diesem Fall folgendermaßen:

einfacher Fehlbetrag = 1Pfg
plus = 3Pfg (Bearbeitunggebühr?)
Nachgebühr = 4Pfg
 



Und schon ist das Porto stimmig!

Mit freundlichen Gruß
Peter
 

reichswolf Am: 04.08.2008 20:03:27 Gelesen: 199576# 21 @  
@ Concordia CA [#15]

Hallo Jürgen,

zum 20 Pfennig Porto fällt mir auch nichts ein, außer das der Absender evtl. aus Gewohnheit eine Marke verklebt hat oder ob er das eingedruckte Wertzeichen für ein Äquivalent zu dem häufig zu findenden Vermerk "Bitte mit 10 Pfennig freimachen" o.ä. gehalten hat ?

Zum Stempel: Ich habe mal meine Belege mit diesem Stempel durchgeschaut und einen Abschlag gefunden, der als Uhrzeit 8-9V zeigt. Das heißt wohl, daß bei diesen Typenradstempeln die Uhrzeit mittels dreier Typenräder dargestellt wurde (das erste und zweite mit den Zahlen von 1 bis 12, das dritte mit V und N). Dann sind aber auch solche Fehleinstellungen möglich. Ich hatte bisher immer vermutet, daß es nur zwei Räder für die Uhrzeit gab, eines mit dem kompletten Stundenintervall und eines mit V und N.

Mir fällt keine andere Begründung für diese Kuriosität ein.

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 04.08.2008 20:16:06 Gelesen: 199574# 22 @  
@ Concordia CA [#15]

Hallo Jürgen!

Um das Ganze (und Dich) noch ein wenig mehr zu verwirren, möchte ich noch einmal auf den Tagesstempel von Aachen hinweisen:

Das Stempeldatum lautet 4.5.19

Der danebenstehende Datumsstempel (Eingangsstempel Lager?) zeigt den 18. Juli 1919.

Im Text der Karte beschwert sich der Schreiber/die Schreiberin, das die letzte Nachricht vom 6. Juli war.

Also kann für mich schon der Aachen-Stempel nicht korrekt sein. Irrtümer in der Datumsangabe entweder im Tag oder Monat oder Jahr kommen schon einmal vor, aber Tag und Monat?

Mit freundlichen Gruß
Peter
(jetzt auch verwirrt!)
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 20:42:47 Gelesen: 199570# 23 @  
@ duphil [#20]

Hallo Peter,

ich hätte da 2 Fakten, die mich zweifeln lassen:

1. War es bei Luftpost nicht üblich, das Gewicht auf dem Brief zu vermerken?



2. Könnte die rote 4 nicht auch mit dem Postamt Berlin-Tegel 4 zusammenhängen? Bei Rohrpostzustellung wurde das Empfangspostamt mit Rotstift vermerkt. Nachporto wurde dagegen mit Blaustift vermerkt.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 04.08.2008 20:55:04 Gelesen: 199568# 24 @  
@ duphil [#22]

Hallo Peter,

den Text hatte ich gar nicht gelesen, das macht die ganze Sache wirklich noch mysteriöser. Dann haben wir es also entweder einen dummen Fälscher oder einen betrunkenen Postler zu tun. :-)

Eine Fälschung wäre aber doch recht sinnlos, da nicht Wert erhöhend. Seltsam, seltsam.

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 04.08.2008 21:14:59 Gelesen: 199564# 25 @  
@ Concordia CA [#23]

Hallo Jürgen,

nicht in jedem Fall ist auf Luftpostbelegen (innerhalb Deutschlands) das Gewicht vermerkt. Leider habe ich jetzt dazu kein Beispiel.

Wenn die rote 4 das Empfangspostamt angibt (bei der Farbzuordnung für Nachgebühren etc. habe ich so meine Probleme), ist der Brief halt nicht korrekt frankiert gewesen und keinem ist es aufgefallen. ;)

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 21:17:52 Gelesen: 199563# 26 @  
@ reichswolf [#24]

Das Stichwort Fälscher hat mich stuzig gemacht. Ich habe die Karte vor meine Schreibtischlampe gehalten und konnte erkennen, dass sich ein Teil des rechts zu sehenden Stempels auch unter der Marke befindet. Da hat ein Scherzbold die Marke mit einem anderen passenden Stempel sauber drüber geklebt. Die Ziffer 1 kann man auf dem vergrößerten Ausschnitt neben der 4 erahnen, wenn man es denn weiss.

Na, dann habe ich wenigstens ein Stück für das Kuriositätenkabinett oder als Ratespiel für den nächsten Vereinsabend.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 04.08.2008 21:29:34 Gelesen: 199558# 27 @  
@ Concordia CA [#26]

Da der Beleg ja so eigentlich völlig wertlos ist, wäre mein Vorschlag, die Marke abzulösen und zu schauen, was dann zum Vorschein kommt. Mich jedenfalls würde das reizen. Notfalls ließe sich der jetzige Zustand ja wieder herstellen.

Beste Grüße,
Christoph
 
duphil Am: 04.08.2008 21:36:36 Gelesen: 199555# 28 @  
@ duphil [#25]

Ich habe doch ein Beispiel:

siehe Abbildung in [#8] von reichswolf.

Mit freundlichem Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 21:59:16 Gelesen: 199545# 29 @  
@ reichswolf [#27]

Gemacht, getan: Die Marke ist ab!

Stempel Aachen *5e 16.7.19.8-9 V

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 04.08.2008 22:01:04 Gelesen: 199543# 30 @  
@ duphil [#28]

So könnte es gewesen sein: Luftpost, Rohrpost und kein Nachporto. Gemeinsam sind wir stark!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 05.08.2008 00:56:15 Gelesen: 199526# 31 @  
@ Concordia CA [#29]

Dann ist ja jetzt eigentlich alles klar, bis auf Kleinigkeiten: Wer macht denn sowas, und warum bloß ? Woher hast du den Beleg denn gehabt ?

Außerdem wollte ich noch darauf hinweisen, daß es eine P107 ist, keine P97.

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 05.08.2008 10:13:47 Gelesen: 199510# 32 @  
@ reichswolf [#31]

Mit der P107 hast Du natürlich recht. Da habe ich mich im Michel-Ganzsachenkatalog leider verlaufen. Danke für die Richtigstellung.

Die Karte war in einem größeren Belegeposten, den ich bei eBay ersteigert habe. Es waren ca. 50 - 60 Belege, alle aus der Korrespondenz von Baumeister Ernst Hesse aus Aachen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Stephan Sanetra Am: 23.04.2009 20:55:41 Gelesen: 198975# 33 @  
Hallo,

da ich nach und nach meine Briefesammlung veräußere und dazu alles noch einmal durchsehe, fiel mir der unten abgebildete Beleg in die Hände. Nun bitte ich einmal um Hilfe:

Im Michel Briefe-Katalog finde ich zwar den Hinweis auf sog. "Eilbestellgeld im Landbestellbezirk"; die Gebühr wird dort aber mit 60 Pfg. angegeben. Frankiert ist der Brief mit 50 Pfg.. Auf dem Brief steht auch nur "Inhalt: 150 Mark", kein Hinweis auf "Eilbestellgeld oder gar auf ein Einschreiben. Ist dieser Brief portogerecht frankiert?

Mit Spannung freue ich mich auf Eure Erläuterungen.

Mit besten Sammlergrüßen
Roedsand


 
Postgeschichte Am: 23.04.2009 21:15:41 Gelesen: 198969# 34 @  
@ Roedsand

Hallo Roedsand,

es handelt sich nicht um einen Eilbrief, sondern um einen Wertbrief. Im Verwendungszeitraum betrug die Gebühr für einen Brief für eine Strecke über 10 Meilen (dies ist bei der Strecke von Ujest - Berlin der Fall) 40 Pf. An Versicherungsgebühr wurden nochmals 5 Pf. je 300 Mark, mindestens aber 10 Pf. fällig.

Der Brief ist somit mit 50 Pf. portogerecht frankiert.

Gruß
Manfred
 
Stephan Sanetra Am: 23.04.2009 21:28:55 Gelesen: 198960# 35 @  
@ Postgeschichte [#34]

Hallo Postgeschichte,

vielen Dank für die prompte Antwort!

Roedsand
 
roteratte48 Am: 26.06.2009 10:25:15 Gelesen: 121550# 36 @  
Gebührenaufschlüsselung Vorphilabrief Meiningen

Kann mir jemand bei der Aufschlüsselung der Gebühren bei der unten abgebildeten Briefhülle unter die Arme greifen? Sie ist leider undatiert, lässt sich aber in etwa in die Zeit um 1805/1810 einordnen.

Absender gemäß Siegel war das Herzogl. Intelligenzcomtoir (Zeitung). Die Postauslage mit 1,30 + 9 Krz. Prokura ist hs. ja nochmal aufgeführt aber die fehlenden 8 Krz erscheinen mir als reines Porto unwahrscheinlich?

Danke im Voraus !

Gruss an alle im Forum - Rolf


 
Hawoklei (RIP) Am: 25.01.2010 18:19:52 Gelesen: 198319# 37 @  
Hallo an die Runde,

ich zeige hier einen Auslandsbrief nach Österreich, dessen Frankatur ich mir nicht erklären kann!

Gestempelt 20.5.47 in Sennelager Kr. Paderborn. Der Umschlag hat einen ÖS Zensurstempel.

Es scheint ein reiner Sammlerbeleg zu sein.

Wie ist Eure Meinung?

Grüsse
Hans


 
Hawoklei (RIP) Am: 27.01.2010 13:23:06 Gelesen: 198251# 38 @  
Hallo,

schade, dass mir keiner sagen kann, warum hier 2,48 Mark Porto aufgeklebt wurden. So ein schöner Beleg!

Gruss
Hans
 
Jürgen Zalaszewski Am: 27.01.2010 14:42:10 Gelesen: 198245# 39 @  
@ Hawoklei [#38]

Hallo,

ob es sich hier wirklich nur um einen Sammlerbeleg handelt? Lt. dem Michel "Postgebühren-Handbuch", 1. Aufl. betrug das Porto für einen Auslandsbrief in der Gewichtsstufe 60g bis 80g 2,10 M ab dem 1.4.1946, in der nächsten Gewichtsstufe 80g bis 100g waren es dann schon 2,55 M. Paßt also nichts, entweder leicht unterfrankiert oder um 45 Pfg überfrankiert. Die nächste Gebührenänderung gab es erst ab dem 15.9.47.

Die Marke zu 1 M (Mi-Nr. 959) wurde erst am 1.5.47 heraus gegeben, die Stephan-Marke am 15.5.47, der Brief wurde am 20.5.47 abgestempelt. Wahrscheinlich hat hier doch jemand einem Sammlerfreund die Neuheiten zugeschickt, also doch ein Sammlerbeleg. Aber immerhin ist der Brief gelaufen, was der Stempel der österr. Zensur belegt. Ich nehme mal an, dass der Papierstreifen rechts ein Verschlußstreifen ist, oder?

Ob es für Österreich sonstige Auflagen oder "Portoverschärfungen" zu diesem Zeitpunkt gab, weiss ich leider nicht.

Viele Grüße
Jürgen
 
Hawoklei (RIP) Am: 27.01.2010 19:04:56 Gelesen: 198220# 40 @  
@ Stempelfuchs [#39]

Hallo Jürgen,

danke für die Auskunft!

Mit dem Verschlußstreifen hast Du natürlich recht.

Da der Stempelort "Sennelager" ein Truppenübungsplatz ist, kann ich mir schon vorstellen, dass ein Soldat diesen schönen Beleg erzeugt und nach Österreich an seinen "Onkel" oder einen anderen Verwandten/Bekannten geschickt hat!

Hauptsache wir haben "Fantasie"!

Schöne Grüsse
Hans
 
Jürgen Zalaszewski Am: 27.01.2010 22:18:34 Gelesen: 198204# 41 @  
@ Hawoklei [#40]

Hallo Hans,

manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Beim Stempelort "Sennelager" ist bei mir überhaupt kein "Groschen gefallen", wie man früher zu sagen pflegte. Du hast natürlich recht, Sennlager ist hinlänglich bekannt als Truppenübungsplatz.

Nach meinen Informationen war dort 1947 ein Interniertenlager angesiedelt, also deutsche Soldaten dürfte es da nicht mehr gegeben haben. Ist denn keine Absenderangabe vorhanden?

Im Ortsverzeichnis 1944 und 1949 wird Sennelager als Zweigpostamt des Amtes Neuhaus, Kreis Paderborn geführt. Das ist auch glaube ich heute noch so, nur das mittlerweile Neuhaus ein Stadtteil von Paderborn ist.

Ab 1948 ist Sennelager Standort der britischen Armee und mittlerweile Übungsplatz für NATO-Truppen.

Gruß
Jürgen
 
Hawoklei (RIP) Am: 28.01.2010 08:33:57 Gelesen: 198197# 42 @  
@ Stempelfuchs [#41]

Hallo Jürgen,

Du gibst mir wieder Infos, die ich bisher so detailliert nicht hatte!

Ich kenne Sennelager aus meiner Bundeswehrzeit. Ich war dort 1961 (es wurde gerade die Berliner Mauer gebaut) mal für eine Woche zum, sorry, so hieß das damals: "Gefechtsschiessen".

Leider ist die Rückseite des Beleges völlig blank.

Meinst Du, dass sich aus Deinen Erkenntnissen für den Brief noch etwas "neues" ergibt?

Jedenfalls vielen Dank für Deine Antwort!

Viele Grüsse
Hans
 
Jürgen Zalaszewski Am: 28.01.2010 16:21:01 Gelesen: 198173# 43 @  
@ Hawoklei [#42]

Hallo Hans,

ich glaube der Brief ist jetzt ausgereizt. Mir fällt auch nichts mehr ein.

Viele Grüße
Jürgen
 
asmodeus Am: 28.01.2010 19:27:55 Gelesen: 198162# 44 @  
"Im Ortsverzeichnis 1944 und 1949 wird Sennelager als Zweigpostamt des Amtes Neuhaus, Kreis Paderborn geführt. Das ist auch glaube ich heute noch so, nur das mittlerweile Neuhaus ein Stadtteil von Paderborn ist."

Sennelager ist auch ein Stadtteil von Paderborn.

Grüße aus Paderborn
 

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