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Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
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Gernesammler Am: 03.05.2020 13:36:00 Gelesen: 155353# 419 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 8.1.1848 aus Ansbach vom Stadtmagistrat an das Zivilgericht der K:K. Haupt-und Residenzstadt Wien, leider ohne Inhalt. Der Brief war 1 Loth, welches auch oben links vermerkt wurde. Da das Ganze nicht als Regierungs Sache gekennzeichnet war, hatte der Brief innerhalb von Bayern auch keine Portofreiheit und wurde mit 12 Kreuzern im vorab bezahlt, wenn ich das richtig sehe.

Vermerk unten links mit 12 Kreuzern in Bar und der frei Vermerk, wie setzt sich dann die weitere Taxierung in Österreich zusammen ich sehe eine durchgestrichene 17 und darunter eine 4 rechts unten dann eine 38 wo ich meine es wäre die Gesamtgebühr. Gestempelt wurde mit Ra 2 von Ansbach (Winkler Nr.15) einen Ankunftsstempel auf der Rückseite gibt es nicht.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.05.2020 13:48:38 Gelesen: 155349# 420 @  
@ Gernesammler [#419]

Hallo Rainer,

das war ein Fahrpostbrief, also ein Wertbrief, dem 12 Kreuzer bar beigefügt worden waren und der zufällig auch 12 Kr. Franko bis zur bayer. - österreichischen Grenze kostete.

Eine österreichische Taxierung kann ich nicht erkennen - wenn, dann wäre sie frontseitig angebracht worden. Offenbar hat man den Wertbrief taxfrei nach Wien befördert, was mich etwas wundert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 10.05.2020 18:42:19 Gelesen: 154590# 421 @  
Liebe Freunde,

ich finde besser könnte man die Freundschaft Bayern - Österreich nicht darstellen:



Die Doppel-Postkarte 2 Pfennig mit Zusatzfrankatur 3 Pfennig ging am 11.4.1907 von Straubing nach Prag, Ankunftstempel Prag vom 12.4.1907, wurde beantwortet, am 14.4.1907 zur Post gegeben, Zusatzfrankatur 1+2 Heller, und kam am 15.4.1907 in Straubing an. Schön ist, dass der Antwortteil nicht wie üblich abgetrennt wurde und somit beide Teile erhalten geblieben sind.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 10.05.2020 19:09:54 Gelesen: 154582# 422 @  
@ bignell [#421]

Lieber Harald,

ein schönes Stück mit viel Gesicht, was bei der Pfennigzeit ja nicht immer so leicht zu haben ist. Klasse und gar nicht häufig - in der Qualität schon gar nicht.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.05.2020 19:32:27 Gelesen: 154453# 423 @  
Hallo Sammlerfreunde,

schon mal woanders gezeigt, Brief aus dem Jahr 1865 gesendet von München über Wien nach Graz, versendet wurde der Brief von einem Herrn Bachmann an einen Herrn C. Greinitz in Graz. Auf der Rückseite die Stempel von Wien und Graz, verklebt wurde für das Porto eine Bayern Nr. 11.

Linkes oberes Kästchen der Wertziffer 9 links oben und unten offen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.05.2020 09:53:20 Gelesen: 153636# 424 @  
Liebe Freunde,

einen netten 3 Kreuzerbrief aus Immenstadt vom 15.10.1857 an J. C. Bilgeri in Andelsbuch im Bregenzerwald kann ich heute zeigen, der über Bregenz und Egg wieder retour nach Andelsbuch gebracht wurde. Luftlinie nur 29 km und dennoch ein interessanter Laufweg dort. Ich hoffe, der Link funktioniert.





Im Inhalt ist die Rede von einem Brief, den der Absender für den Empfänger versenden sollte:

" ... u(nd) erst nach Versandt derselben erhielt ich Ihren Brief, weßhalb ich Ihre Inlage an L. Schuster auch erst nachträglich besorgen konnte".

Leider kenne ich keine Firma dieses Namens, aber der Österreicher wird sich durch diesen Briefschmuggel und folgender Absendung in Immenstadt sicher einiges an Geld gespart haben.

https://www.luftlinie.org/Immenstadt-im-Allg%C3%A4u,Bayern,DEU/Andelbuch

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.06.2020 12:25:22 Gelesen: 152837# 425 @  
Liebe Freunde,

einen veritablen Postbetrug kann ich heute zeigen, den die Firma Leohard Jak. Oberlindober für ihren Kunden Venino in Würzburg vornahm: Man schrieb eine Speditions - Faktura (Rechnung) am 10.2.1841 für 2 Colli (Packstücke) von Triest nach Würzburg, die gesiegelt wurde, womit wir einen Brief vor uns haben. Gesiegelte Briefe mussten im Land des Absenders der Post zur Weiterspedition aufgegeben werden (Postzwang).



Stattdessen musste man 4 Tage warten, bis er in Füssen - immerhin ein Fußmarsch von 112 Kilometern! - ankam und dort als innerbayerischer Portobrief der Post übergeben wurde. Diese taxierte ihn als einfach (bis 1/2 Münchener Loth) mit 12 Kreuzer nach dem Tarif vom 1.12.1810 (30 - 36 Meilen).

Bei einer Postaufgabe in Innsbruck wäre es ein Auslandsbrief mit Grenzfranko bis Füssen gewesen, der nach der Anzahl der Poststationen zu frankieren gewesen wäre - hier bis 3 Posten 2 Kreuzer CM, bis 6 Posten 4 Kreuzer CM oder 8 Kreuzer CM für bis zu 9 Posten, womit genau dies auch die Ersparnis war.

Dergleichen Unterschleifbriefe gibt es zwischen Österreich und Bayern einige - aber mit einem schönen, roten, bayerischen Fingerhutstempel wird man wohl nicht so viele finden.

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende wünscht euch euer bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.06.2020 09:14:17 Gelesen: 152634# 426 @  
Liebe Freunde,

wenn man nur auf den Beleg schaut, oder gar nur auf die Marke(n), wird man vieles nicht entdecken, was sehr entdeckenswürdig ist. So auch hier bei einer mit 2 Kreuzer frankierten Korrespondenzkarte aus München 1 vom 21.5.1873 oder 1874 an "Herrn Ferdinand Kowarz, k. k. Telegraphenbeamter in Asch in Böhmen".



Wer schrieb also was an einen österreichischen Telegraphenbeamten? Weil bei einer Karte der Inhalt schlecht verloren gehen kann (kann immerhin noch ausradiert werden) und dieser somit erhalten blieb, zeige ich ihn als Zeichen dafür, dass zwar jeder die Karte, der sie in die Finger bekam lesen konnte, aber nicht lesen durfte (das Postgeheimnis griff auch bei Postkarten!); da waren sich aber Absender und Adressat nicht so sicher und der Münchener versuchte es mit einem schlauen Trick, wie man hier sieht. Jetzt dauerte das Lesen schon deutlich länger und so viel Zeit wollte und konnte man sich nicht nehmen, um fremde Post zu studieren, daher wird dieser simple Trick im Alltag schon ein Tauglicher gewesen sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 14.06.2020 17:02:40 Gelesen: 152611# 427 @  
@ bayern klassisch [#426]

Hallo Ralph,

cool gemacht das Schreiben - muss man bestimmt vorher auf Papier bringen, um es so aussehen zu lassen aber perfekt gegen die Neugier.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 14.06.2020 17:20:07 Gelesen: 152610# 428 @  
@ Gernesammler [#427]

Hallo Rainer,

vielleicht waren es beide Telegraphisen? Dann hätten sie auch in Silben schreiben können, ohne auf die Worte achten zu müssen.

Al so in et wa so.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 26.06.2020 10:08:06 Gelesen: 152214# 429 @  
Liebe Freunde,

auch kleine Damenbriefe können eine Bombe sein, jedenfalls wenn sie so aussehen, wie dieser hier.

Aufgegeben am 17.8.1850 in Napajedl, 50 km östlich von Brünn in Österreich, und gerichtet an: "Son Excellence Madame la Comtesse de Thee (??) né Comtesse de Lemberg a Francfort sur Main - Österreichische Gesandschaft". Die Absenderin verklebte 9 Kreuzer CM als Franko, weil ja ab 1.7.1850 Briefe über 20 Meilen unter 1 Loth nach "Deutschland" 9 Kreuzer CM kosteten. Aber halt nicht nach Thurn und Taxis bzw. die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main, welche erst zum 1.5.1851 dem DÖPV beitrat, so dass wir hier einen Brief nach dem alten Gemeinschaftsvertrag Österreich - Thurn und Taxis von 1843 vor uns haben, der Marken natürlich gar nicht erst kannte.





Folgerichtig notierte die Aufgabepost unter der Marke: "Ungenügender Stempel 12 / 8". Mit Stempel war die Freimarke gemeint und 12 / 8 war die Taxe ohne Anrechnung des Wertes der Marke, also 12 Kreuzer Conventionsmünze als Gemeinschaftsporto halbscheidig zwischen Österreich und TT zu teilen und 8 Kreuzer CM Transitzuschlag für Bayern, in summa also 20 Kr. CM, die den später in Frankfurt am Main notierte 24 Kreuzern rheinisch entsprachen.

Siegelseitig der Distributionsstempel von FFM vom ??.9.1850, 1. Zustellung an diesem Tag.

Leider bin ich beim Namen der Empfängerin nicht sicher, bzw. habe gar nichts im Netz gefunden. Für Hilfe wäre ich sehr dankbar. Ein Schloß in Napajedl gab es - aber gehörte unsere Absenderin/Empfängerin irgendwie dazu?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.06.2020 11:27:09 Gelesen: 152208# 430 @  
@ bayern klassisch [#429]

hallo Ralph

das ist das einzige wás ich gefunden habe (mit dem Schloß hat die Dame nichts zu tun vielleicht war Sie mal da)

Von 1815 bis 1866 entsandte Österreich diplomatische Vertreter an den Bundestag des Deutschen Bundes in Frankfurt am Main, ab 1871 an den kaiserlichen Hof des Deutschen Reichs in Berlin.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_%C3%B6sterreichischen_Botschafter_in_Deutschland

https://books.google.de/books?id=068ArSKiCM8C&pg=PA93&lpg=PA93&dq=comtesse+von+lemberg&source=bl&ots=zgkPwW2F_c&sig=ACfU3U0DD8GUVJ2F0hOznxolaaRi1MOccg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwinueP6kp_qAhUECewKHfMCA9MQ6AEwAXoECAwQAQ#v=onepage&q=comtesse%20von%20lemberg&f=false

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.06.2020 11:37:12 Gelesen: 152205# 431 @  
@ Gernesammler [#430]

Hallo Rainer,

super - das müsste er gewesen sein:

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Thun_und_Hohenstein

Friedrich von Thun und Hohenstein, geb. 08.05.1810, gestorben 24.09.1881. Aber seine Frau scheint es nicht gewesen zu sein, die hieß leider anders.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 26.06.2020 13:33:29 Gelesen: 152192# 432 @  
@ bayern klassisch [#431]

hallo Ralph

schau mal hier in dem Link [1], die Dame war Gräfin Thun Hohenstein, geborene Lamberg das sollte jetzt passen denke ich.

Gruß Rainer

[1] http://www.thunweb.com/?p=biografien&ID=86
 
bayern klassisch Am: 26.06.2020 20:49:39 Gelesen: 152181# 433 @  
@ Gernesammler [#432]

Hallo Rainer,

vielen Dank - wow, was für eine Familie, da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Wenn ich jetzt noch diese ganzen Korrespondenzen von denen hätte, könnte ich ds Forum für die nächsten Jahre verwöhnen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 03.07.2020 21:08:11 Gelesen: 152005# 434 @  
Liebe Freunde,

ein hübscher 9 Kreuzer Brief vom 18.7.1856 aus Augsburg nach Wien kam 3 Tage später dort an.



Kennt jemand den Laufweg, auch wenn es nur einen Wien 21.7.1856 Stempel gibt? Alle Möglichkeiten dürfen hier besprochen werden ... nur Mut!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.07.2020 21:22:00 Gelesen: 152004# 435 @  
@ bayern klassisch [#434]

Hallo Ralph,

entweder hat man den Brief direkt spediert Augsburg - München - Wien oder die zweite Variante die meiner Meinung aber unwahrscheinlich ist Augsburg - Salzburg - Wien und die dritte Variante die am wahrscheinlichsten, weil der längste Weg Augsburg - Landshut - Passau - Wien.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 03.07.2020 21:39:43 Gelesen: 152000# 436 @  
@ Gernesammler [#435]

Hallo Rainer,

danke für die 3 Möglichkeiten - es war die 4. über Nürnberg - Bamberg - Plauen - Leipzig - Dresden - Bodenbach - Prag nach Wien.

Warum dieser Riesenunweg? Weil alles mit der Bahn laufen konnte, 1856 bis 1857 aber noch kein durchgängiges Eisenbahnnetz zwischen Bayern und Österreich existierte und die Kutsche den Verzögerungsfaktor 15 hatte (also 1 Stunde Bahn kam so weit wie 15 Stunden Kutsche).

Oft hat Bodenbach hinten seinen Einkreisstempel abgeschlagen, aber hin und wieder auch nicht. Hier hatte die Stadt Augsburg viele Briefe nach und über Wien und keine nach Böhmen, daher kam die Beutelfahne "Wien" auf das Briefepaket und lief durch, ohne geöffnet zu werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 09.08.2020 14:31:04 Gelesen: 150360# 437 @  
Liebe Freunde,

ein Kuvert, das hinten nicht mehr vollständig ist, lässt die Kriegszeit 1866 wiederaufleben.



Mit 25 Neukreuzern treffend frankiert für max. 1-löthige Briefe aus Österreich nach der Schweiz wurde es am 23.6.1866 in Teplitz verfasst, jedoch zeigt der Stempel der Aufgabepost von Schönau bei Teplitz schon den 26.6.1866 an und 3 Tage brauchte man sicher unter normalen Bedingungen nicht für die Strecke eines Fußmarsches.

Wie dem auch sei, die Post in Schönau notierte das Weiterfranko für die CH korrekt mit 10 Neukreuzern.

Empfänger des Briefes war Monsieur H. Durien chez Monsieur Z´Graggen in Altdorf, Kanton Uri in der Schweiz.

Siegelseitig sehen wir den badischen Bahnpoststempel vom 28.6.1866 Zug 7, der in Heidelberg um 01.30 Uhr abfuhr und am selben Tag um 09.35 Uhr in Basel eintraf. Ausweislich der Empfängernotiz hinten kam er wohl noch am selben Tag in Altdorf an.

Die badische Bahnpost erhielt von Österreich 10 Neukreuzer (paritätisch 7 Kreuzer rheinisch, postalisch nur 6 Kreuzer für den 2. Rayon der CH) und bonifizierte 20 Rappen der Schweizer Postverwaltung, die damit zufrieden war. Baden hatte einen Kreuzer Gewinn gemacht.

In wieweit der Krieg seine Auswirkungen auf den Postlauf des Briefes hatte, weiß ich nicht, aber Kenner der Materie wissen sicher mehr darüber, als ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 14.08.2020 12:21:33 Gelesen: 150094# 438 @  
​Liebe Sammelfreunde,

hier ein netter Brief vom 20.09.1855 aus dem schönen Wien an "Seiner Wohlgeboren Herrn Dr. Krafft Königlicher Advocat in Nürnberg".



Siegelseitig gibt es nur den Ankunftsstempel.

Frankiert wurde mit einer 9-Kreuzer blau tarifgerecht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 12:49:02 Gelesen: 150092# 439 @  
@ Magdeburger [#438]

Lieber Magdeburger,

solche Briefe kannst du jeden Tag zeigen - wunderschöne 9 Kreuzer blau der Erstausgabe und dann noch nach Bayern, da freut sich das Herz und es lacht das Auge.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 14.08.2020 18:21:59 Gelesen: 150067# 440 @  
@ bayern klassisch [#439]

Lieber Bayern Klassisch,

leider wird momentan daraus nichts mehr. Aber kommt Zeit kommt Rat wie es so schön heißt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
siegfried spiegel Am: 16.08.2020 11:10:09 Gelesen: 149919# 441 @  
In meiner Sammlung aus Langenfeld befindet sich eine Briefhülle, gelaufen von Langenfeld (Mittelfranken, Landkreis Neustadt a.d. Aisch) nach Ofen in Ungarn. Ofen ist der Deutsche Name für Buda, einem Stadtteil von Budapest mit, lt. Wikipedia, von fast ausschließlich Deutschen bewohntem Stadtteil. Der Brief trägt den Tax-Begünstigungsstempel B.O.C. für Briefe nach Österreich, der bis 1850 verwendet wurde.

Mit der Taxierung kenne ich mich bisher überhaupt nicht aus. Ferner habe ich keine Ahnung, wie man so einen Brief bewerten kann. Im Sem stehen zwar Angaben zur Bewertung des B.O.C. Stempels (vermutlich gelten die 75,-- für Nebenstempel auf Brief), aber wie kann man den Beleg insgesamt bewerten?

Viele Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 16.08.2020 12:56:50 Gelesen: 149907# 442 @  
@ siegfried spiegel [#441]

Hallo Siegfried,

B.O.C. war kein Taxbegünstigungsstempel, sondern ein Vertragsstempel des PV Bayern - Österreich vom 1.10.1842, dem ersten Gemeinschaftsvertrag, den diese beiden Staaten abgeschlossen hatten.

Im Rundbrief Nr. 74 auf S. 5577 ff habe ich mit einem Sammlerfreund diesen Postvertrag aufgearbeitet. Die Darstellung dieses PV inklusive der Besonderheiten, wobei dein Brief auch darunter fällt, würde hier den Rahmen sprengen.

Nur kurz: Der Absender der Partei - Sache zahlte 22 Kreuzer rheinisch für beide Postgebiete und 8 Kreuzer rheinisch für Bayerns Zuschlag gegenüber gewissen Gebieten in Österreich, das nur als Grobes.

Briefe mit B.O.C. - Stempeln gibt es wie Sand am Meer; diese ganzen Katalogpreisangabe für die Vormarkenzeit sind Schall und Rauch; ein Brief ist immer genau das wert, was der Käufer für ihn bezahlt. Die meisten Katalogpreisangaben dienen Laien zum Reichrechnen - ein Kenner wird sich kaum an ihnen orientieren, weil es viele Faktoren gibt, die die tatsächlichen Werte bestimmen und keine Katalognotiz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.08.2020 19:59:29 Gelesen: 149758# 443 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 9.4.1872 von einem Kolonialhändler aus Triest "Gentilomo & Covacich" an Herrn J.G. Wieninger in Passau geleitet über Wien, wenn ich es richtig interpretiere wurde die Angebotsliste der Waren als Drucksache spediert.

Für das Franko nahm man eine Österreich 35 Id orangegelb zu 2 Kreuzer gestempelt mit Ovalstempel von Triest, auf der Rückseite der Einkreisstempel von Wien am 11.4.1872 und zur Ankunft Einkreisstempel von Passau, hier ist leider kein Datum auszumachen aber ich gehe vom 12.4.1872 aus.

Gruß Rainer



 

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