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Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
Das Thema hat 969 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 12.07.2020 09:43:45 Gelesen: 211953# 545 @  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, von deren Existenz kann man nur träumen, wie von dem hier: Das Stadtschultheißenamt (Bürgermeisterei würden wir heute sagen) in Ulm schrieb am 12.9.1866 an das bayerische Landgericht in Ellingen einen einfachen Brief unter Recommandation.



Von Ulm aus hätte das Franko über 10-20 Meilen 6 Kreuzer betragen, die Recogebühr weitere 6 Kreuzer. Aber die Behörde wusste, dass es von Neu-Ulm aus 3 Kreuzer günstiger war und ließ mit ihrem Amtsboten den Brief nach Neu-Ulm tragen, wo er ihn recommandiren ließ und mit dem Postschein Nr. 92 wieder zu seiner württembergischen Behörde zurück trabte. Am Folgetag wurde der Brief zugestellt und bearbeitet.

Für mich ist es eine mittlere Sensation, dass eine württembergische Behörde ihre Dienstpost im Ausland aufgab, um sich ein wenig Geld zu sparen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.07.2020 11:26:46 Gelesen: 211152# 546 @  
Liebe Freunde,





nicht immer erkennt man einen Dienstbrief als einen solchen anhand seiner Frontseite, wie hier einer vom 21.10.187? von Straubing an das kgl. Rentamt Mallersdorf, der mit 3 Kreuzer bis 15g treffend frankiert worden war. Er kam wohl noch am selben Tag dort an, wurde gewendet und nun mit der Anschrift "Vom K. Rentamte Mallersdorf An den K. Advokaten Herrn Börger in Straubing" als P(artei) S(ache) portopflichtig versendet.

Da Parteisachen auf im Falle ihrer unfreien Versendung keinen Portozuschlag erhalten sollten, der Brief aber mit 7 Kreuzern taxiert wurde, gibt es nun 2 Varianten, die möglich waren:

1. Der Brief wog über 15 bis 250 g (2. Gewichtsstufe) und hätte als unfreier Privatbrief 11 Kreuzer gekostet, als Partei Sache aber nur den Frankobetrag von 7 Kreuzern, oder

2. Mallersdorf hätte es mal wieder falsch gemacht und den einfachen Brief mit 7 Kreuzern Porto belastet, ohne auf die Moderation einer Partei Sache Rücksicht zu nehmen (was ich eher glaube).

In jedem Fall ein nettes Beispiel für Briefe hin und her, porto und franko und evtl. eine kleine Contravention - für den Preis von einem Pizza-Dollar kann man da nur zuschlagen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.08.2020 14:55:11 Gelesen: 209688# 547 @  
Liebe Freunde,

für meine kleine Spezialsammlung "Chargé in Bayern" suche ich immer Briefe, die entgegen der Vorschrift auf die Reise gingen und bei Postsonderdiensten war dies natürlich häufiger der Fall, als bei Standardbriefen, weil mit jeder Sonderleistung sich das Fehlerspektrum quadrierte.



Brief aus Pfeffenhausen vom 25.4.1868 an Advokat Götz in Landshut, frankiert mit einer Nr. 15 und passendem Mühlradstempel 393. Der Brief war recommandirt und erhielt folglich den Stempel Chargé (sogar zweifach, aber nicht in vorgeschriebener roter Farbe!), aber keine Reco-Nummer. Dafür stellte man fest, dass er über 1 Loth wog und taxierte ihn mit 8 Kreuzern nach. Rechnung: Schwere Briefe unfrankiert 11 Kr., minus des Wertes der Marke von 3 Kr. = 8 Kreuzer beim Empfänger zu kassieren.

Rekobriefe, die unterfrankiert blieben, sind immer selten. Welche ohne Reco-Nr. kenne ich sonst in dieser Kombi gar nicht und ich bin sehr froh, eine solch schöne Kombi zeigen zu können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.08.2020 10:03:12 Gelesen: 209101# 548 @  
Liebe Freunde,

einen netten Neuzugang zu Ulm - Neu-Ulm kann ich präsentieren. Der Brief wurde in Ulm am 7.2.1867 verfasst und mit wunderschöner Oblate "August Bauer, Ulm" versehen über die Donau getragen - aber erst am 10.2.. Ab 1.1.1867 waren die Wappenmarken vorrätig, jedoch erstmal nur die Werte von 1 und 3 Kreuzer, die höheren Nominalen dauerten noch in aufsteigender Reihenfolge, ehe sie gedruckt und ausgeliefert werden konnten.





Interessant ist, dass die verwendete Marke eine Zwischentype zu 9c ist, m. E. aber noch als 9b geprüft würde, was auf einen Druck aus Sommer 1866 deutet. Die Firma Bauer, Ulm, scheint also relativ große Bestände von Bayernmarken noch Anfang Februar 1867 besessen zu haben. Auch deuten die 3 Tage Differenz zwischen Schreiben und Postaufgabe darauf hin, dass man wohl erst wartete, bis sich der Briefeschmuggel lohnte.

Der Ankunftsstempel von Cham am Folgetag schwankt zwischen glasklar und nicht vorhanden.

Im Falle einer regulären Postaufgabe in Ulm wären 9 Kreuzer fällig geworden (199 km = über 20 Meilen).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 17.08.2020 18:05:27 Gelesen: 209051# 549 @  
Hallo,

ich traue mich fast nicht diesen Brief vorzustellen, bei soviel geballter Kompetenz.

Geldbegleitbrief vom 20.06.1850 aus Langenfeld nach Wien.

"An das hochlöbliche Hauptzollamt für Durchlaucht des Herrn Fürsten Johann Adolph zu Schwarzenberg"

Oben rechts vermutlich das Gewicht des Geldes, 42 Pfund (Holla, ganz schöner Batzen). Ich vermute es waren 1.250,-- (Taler, Gulden?) drin.

Mit der Gebühren kenne ich mich nicht aus.

Gruß Siegfried


 
bayern klassisch Am: 17.08.2020 18:17:11 Gelesen: 209044# 550 @  
@ siegfried spiegel [#549]

Hallo Siegfried,

feines Stück: 1.250 Florin (= Gulden) rheinisch waren im Paket, das man verschickte - bei 44 Pfund dürften das praktisch alles Münzen gewesen sein, ob in Gold (Dukaten), oder in Silber (Gulden) müssten Münzekenner nachwiegen können, vermutlich waren es nur Gulden).

Ich habe von Fahrpost keine Ahnung, aber es könnte sein, dass es für Goldstücke eigene Taxen gab bzw. sie auf dem Avers = Briefvorderseite angegeben werden sollten/mussten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 17.08.2020 19:33:12 Gelesen: 209024# 551 @  
@ siegfried spiegel [#549]
@ bayern klassisch [#550]

Hallo in die Runde,

es waren mit Sicherheit Silbermünzen, Goldmünzen wogen nur ein Bruchteil. Es ist zwar schon eine ältere Tabelle von 1791, jedoch sollten in etwa die Gewichte passen:



Eine kleine Anmerkung 2 Thaler entsprechen 3 1/2 Gulden (entsprachen auch das Gewicht). Rein vom Gewicht wiegen 4 Thaler soviel wie 7 Gulden. Grob würde man so auf ein Münzgewicht von 35 Pfund kommen bei Silber kommen.

1250 Gulden wären in etwa 240 Dukaten, welche nicht mal 2 Pfund wiegen würden.

Ich hoffe mich nicht verrechnet zu haben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 17.08.2020 21:30:41 Gelesen: 209008# 552 @  
@ Magdeburger [#551]

Lieber Magdeburger,

auf dich als Fahrpostexperten hatte ich gezählt. :-)

Es könnten natürlich Gold-, Silber- oder Kupfermünzen gemischt gewesen sein, um die 44 Pfund zu erreichen, aber die Verpackung wird ja auch noch einiges gewogen haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 18.08.2020 09:30:32 Gelesen: 208928# 553 @  
Ich habe hier einen weiteren Fahrpostbrief.

Offensichtlich ein Gerichtsschreiben von Sugenheim nach Schweinfurt, den Text kann ich nur in Bruchteilen lesen.

Auf dem Brief findet man den Aufgabestempel von Langenfeld und den darüber gesetzten Fahrpoststempel von Würzburg.

Handschriftlich in den Fahrpoststempel ist eine "2" eingetragen. Das Schreiben ist vom 1.Dezember 1836.

Vielleicht mag jemand den Text entziffern, um was es da geht.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 18.08.2020 11:20:27 Gelesen: 208907# 554 @  
@ siegfried spiegel [#553]

Hallo Siegfried,

es ging um eine Nachlaßsache des Freyherrlich von Seckendorfschen Patrimonialgerichts - Briefe über Würzburg wurden gerne mit dem dortigen Fahrpoststempel bedruckt. Unten links steht: R.S. Mit 2 Gulden 39 Kreuzern und die Expeditions-Nr.. Beide Stempel sind häufig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 19.08.2020 22:52:23 Gelesen: 208704# 555 @  
Dieser Brief gibt mir Rätsel auf.

Vom Pfarramt Oberleimbach nach Rüdenhausen, geschrieben am 4.Januar 1870.

Bayern Nr.15 entwertet mit Ortsstempel Langenfeld 3/4 (3.April?)

Wurde der Brief beantwortet und zurückgeschickt am 7.Januar (18)70? Jedenfalls trägt er den Aushilfsstempel von Rüdenhausen.


 
bayern klassisch Am: 20.08.2020 08:36:13 Gelesen: 208650# 556 @  
@ siegfried spiegel [#555]

Hallo Siegfried,

der Aushilfsstempel wurde hier als Ankunftsstempel verwendet, ein sehr seltener Stempel übrigens.

Hin- und hergeschickt wurde da nichts. Eingehende Behördenbriefe wurden oft in ihrem Inneren beantwortet bzw. mit Bearbeitungsvermerken wie hier versehen als Nachweis für die eingeleitete Tätigkeit der angeschriebenen Behörde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 20.08.2020 22:49:19 Gelesen: 208538# 557 @  
Liebe Freunde,

ein netter Portobrief aus München vom 7.10.1840 an den Grafen von Spaur auf Roggenburg ging mir ins Netz, der zuerst mit 12 Kreuzern taxiert worden war. Weil er Einlagen hatte (legale!), war er etwas schwer und kostete in Schwaben 12 Kreuzer. Doch seine Erlaucht ruhte nicht mehr dor, sondern war auf Schloß Igling bei Landsberg am Lech abgereist, so dass man ihm den Brief hinterher schickte, jetzt für 8 Kreuzer.



München - Roggenburg waren 101 km, also 13,5 Meilen, womit der Brief in die Entfernungsstufe über 12 - 18 Meilen fiel, in der ein einfacher Brief 6 Kreuzer gekostet hätte, hier also 6 + 3 + 3 = 12 Kreuzer für die dritte Gewichtsstufe über 1 bis 1,5 Loth.

Roggenburg - Igling waren 49 km, also 6,6 Meilen, wofür ein einfacher Brief 4 Kreuzer kostete, so dass jetzt gerechnet wurde 4 + 2 + 2 = 8 Kreuzer für die 3. Gewichtsstufe wie oben.

Der Graf von Spaur durfte auf Schloß Igling ergo total 20 Kreuzer bezahlen, wofür man 1840 hätte 3 - 4 mal Mittagstisch haben konnte. Aber es war wohl wichtig ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 22.08.2020 16:12:08 Gelesen: 208372# 558 @  
Hallo Ralph,

in meiner Sammlung befindet sich (wie ich glaube) ein interessanter Feldpostbrief eines französischen Offiziers vom 7. Currasierregiment Armee du Rhin.

Für den Text reicht mein Französisch leider nicht aus. Teile der französischen Armee unter Napoleon waren anscheinend im "Bayreuther Land" stationiert.

Laut Wikipedia tobte um diese Zeit der Fünfte Koalitionskrieg: Das Kaisertum Österreich erklärt Frankreich und dessen Verbündeten, dem Königreich Bayern, den Krieg.

Falls jemand den Brief übersetzen möchte, wäre das eventuell aufschlußreich.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried




 
bayern klassisch Am: 22.08.2020 16:29:13 Gelesen: 208367# 559 @  
@ siegfried spiegel [#558]

Hallo Siegfried,

ganz herzlichen Dank für das Zeigen dieses Briefes. Zu Bayreuth darfst du bei Wikipedia mal nachschauen, denn es war eine sog. reservierte Provinz und gehörte demnach dem franz. Kaiser Napoleon.

Der Empfänger zahlte 8 Decimes (ca. 23 Kreuzer) für den Brief aus Bayreuth, das 1809 nicht bayerisch war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 22.08.2020 17:58:27 Gelesen: 208349# 560 @  
Hallo Ralph,

ich habe die Beiträge gefunden.

Französische Post in der Reservierten Provinz Bayreuth (9.10.1806 bis 29.6.1810)

Interessante Belege, offensichtlich waren die auch in unserer Gegend stationiert, wie ich aus Belegen nach Bad Windsheim, Neustadt a.d.Aisch und Marktbergel sehe.

Gruß, Siegfried
 
bayern klassisch Am: 23.08.2020 09:26:37 Gelesen: 208272# 561 @  
Liebe Freunde,

es gibt Tage, da klappt nicht viel und andere, da geht alles in die Hose - einen solchen scheint man am 10.4.1842 in Remlingen erwischt zu haben, als man einen unfrankierten Chargébrief an den Königlichen Rechtsanwalt Herrn Eschborn in Rothenfels gegen Schein aufgeben wollte.



Man hatte wohl einen Postschein mit der Nr. 545 gezogen (4 Kreuzer) und diese Reconummer auf dem Schein und Brief vermerkt, jedoch keine Chargéstempel abgeschlagen. Der handschriftliche Vermerk "Chargé" oben rechts reichte jedenfalls nicht aus, sonst hätte man sich in Bayern die Chargéstempel gleich sparen können.

Als Aufgabestempel fungierte der rote Halbkreisstempel von Remlingen, den man mit dem Datum des Vortages, also dem 9.4. abschlug, ehe man bemerkte, dass es schon einen Tag später war und man dies handschriftlich korrigierte (nicht erlaubt, falsch eingestellte Stempel sollten gestrichen und durch den treffenden Abschlag ersetzt werden).

Weil es ein Brief bis 6 Meilen war, muss er über 1/2 bis 1 Loth schwer gewesen sein, also erhöhte sich die einfache Taxe auf 4 Kreuzer, die unten hingeschmiert wurde.

Unten mittig ist noch ein Vermerk zu lesen, den ich als "S. 2 Castell" deute, der für mich aber wenig Sinn macht. Vlt. hat jemand hier eine Idee, wie es zu interpretieren ist? Sicherlich dürfte der Postler von Remlingen gewußt haben, dass Rothenfels nur 12 km entfernt lag und dürfte keine Leitvermerke angebracht haben (was eh unsinnig wäre für einen Postler).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 23.08.2020 10:30:31 Gelesen: 208255# 562 @  
Hallo Ralph,

bei Wikipedia habe ich folgendes dazu gefunden:

"Vor der Herrschaft des Grafen August Franz Friedrich stand in Castell die Spaltung in zwei Linien, die im Laufe des 16. Jahrhunderts vollzogen worden war. Die Grafen von Castell-Rüdenhausen hatten ihre Residenzen in Wiesenbronn und Rüdenhausen, während ihre Verwandten der Grafen von Castell-Remlingen in Castell und Remlingen saßen. Hierdurch war das Herrschaftsgebiet gespalten und dem Dreißigjährigen Krieg des 17. Jahrhunderts noch schutzloser ausgeliefert."

Ein beachtlicher Teil dieser Adelsbriefe lief seinerzeit über Langenfeld. In meiner Heimatsammlung befinden sich ein paar schöne Belege aus dieser Epoche.

Der älteste Beleg datiert mit Langenfeld, 10 ten Septembris 1667. Angekommen in Remmlingen am 12. September 1667

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 23.08.2020 13:22:22 Gelesen: 208233# 563 @  
@ siegfried spiegel [#562]

Hallo Siegfried,

vielen Dank fürs Zeigen dieser alten Stücke - leider kann ich die Rötelvermerke nicht interpretieren (vor meiner Zeit) - kannst du es?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 23.08.2020 18:40:47 Gelesen: 208142# 564 @  
@ bayern klassisch [#563]

Hallo Ralph,

mit den Rötelvermerken kann ich leider (noch) nichts anfangen.
Aber ich arbeite dran, hab so meine Quellen.

Dafür kann ich einen weiteren Brief aus der Korrespondenz des Herrn Dancourt nach Corbeil zeigen.
"1800 wurde Corbeil eine Unterpräfektur des Départements Seine-et-Oise", lt. Wikipedia.
Ein weiterer Beleg für die Französische Post in der Reservierten Provinz Bayreuth (9.10.1806 bis 29.6.1810).

Der Beleg wurde geschrieben am 12. Janvier (Januar)1809.
Über dem Rayonstempel "LANGENFELD.R.3" ist auch noch ein weiterer Einzeiler "v.Langenfeld." abgeschlagen.

An der Übersetzung des Textes wird noch gearbeitet, es scheint sich aber bei dem Brief (ebenso wie beim Brief aus Beitrag 558) um etwas persönliches zu handeln.

Hast du eine Erklärung, warum auf dem Brief 2 verschiedene Stempel aufgebracht wurden?

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried










 
bayern klassisch Am: 23.08.2020 19:43:34 Gelesen: 208132# 565 @  
@ siegfried spiegel [#564]

Hallo Siegfried,

vielen Dank fürs Zeigen dieses besonderen Briefes. Bei unfrankierten Briefen nach Frankreich konnte die Taxierung dort dann korrekt erfolgen, wenn der bayer. Rayon zu sehen war; beim Stempel "V. Langenfeld" wäre das nicht der Fall gewesen und Frankreich hätte die geringste, ausländische Taxe vergütet.

Daher hat der PE (Postexpditor) dort mit seinem Rayonstempel nachgestempelt, um nicht wegen diesem Mangel später finanziell selbst belangt zu werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 24.08.2020 11:42:36 Gelesen: 208043# 566 @  
Hier mein erster Brief (und zugleich auch mein letzter) aus der Dancourtkorrespondenz.

Der Sohn Auguste César Thomas Dancourt schreibt diesen Brief am 1. Oktober 1808 an seinen Herrn Papa.

Auf dem Brief befinden sich wieder die zwei Stempel aus Langenfeld (v.Langenfeld und der Rayonstempel LANGENFELD.R.3.).

Dazu gibt es noch den Auszug aus der Auktion von Peter Feuser, der dürfte aber, wenn überhaupt, nur einen Brief aus meiner Sammlung betreffen.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried








 
siegfried spiegel Am: 24.08.2020 23:36:58 Gelesen: 207957# 567 @  
@ bayern klassisch [#563]

Hallo Ralph,

der Brief von Hans Joachim von Seckendorf (eigenhändig unterschrieben) geht an einen Castellschen Secretario hochgeehrt und so weiter.

Es handelt sich um einen Geldbegleitbrief über 40 Kreuzer, die mit Siegel und Schnur (gut eingepackt) am Brief befestigt waren (siehe Briefrückseite die beiden Siegelreste links und rechts). Der senkrechte Strich bedeutet angeblich, dass der Empfänger das Geld bekommen soll.

Wofür die 40 Kreuzer sind, müsste sich aus dem Brieftext ergeben, den kann ich aber nur in Bruchteilen entziffern.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 25.08.2020 10:20:51 Gelesen: 207893# 568 @  
@ siegfried spiegel [#567]

Hallo Siegfried,

danke für die Erklärung - könnte sein, auch wenn Kanzlisten (Empfänger) damals meines Wissens nicht mit Rötel schrieben und von daher wohl eher mit Tinte solche Notationen vornahmen (innen), aber ganz ausschließen möchte ich es nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 31.08.2020 19:01:50 Gelesen: 207055# 569 @  
Hallo Ralph,

nach allem was ich hier von dir gelesen habe bin ich mir sicher, dass du den Vermerk auf der Rückseite dieses Briefes erklären kannst.
Ich vermute es handelt sich um einen eingeschriebenen Eilbrief aus "grauer Vorzeit".

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried








 

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