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Thema: Die Stempel der Tschechoslowakei und ihre Aptierungen
Das Thema hat 155 Beiträge:
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volkimal Am: 17.07.2016 09:09:18 Gelesen: 127018# 56 @  
@ MisterTP [#55]

Hallo MisterTP,

nach einer langen Pause will ich auch bei diesem Thema mal wieder einen Beitrag schreiben. Danke für Dein Angebot. Auf die Stempel der Tschechoslowakei bin ich nur durch die zahlreichen Aptierungen gestoßen. Es wäre schön, wenn Du hier ab und zu etwas von Deinem Material zeigen würdest.

Bisher habe ich nach folgende Stempel nach der Gründung der Tschechoslowakei vorgestellt:

1) Weiterverwendete Stempel mit deutschem Ortsnamen
2) Weiterverwendete zweisprachige Stempel
3) Weiterverwendete ungarische Stempel
4) Aptierte zweisprachige Stempel (der deutsche Ortsname wurde entfernt)

Daneben wurden natürlich auch viele Stempel neu angeschafft. Während bei vielen Stempeln der deutsche Name aptiert wurde gab es auch gleich neue zweisprachige Stempel. Hier die ersten Beispiele. Dass es sich um neu angeschaffte Stempel handelt sieht man sofort an der Inschrift C.S.P. = Česko Slovenská Pošta



Horní Pěna = Ober Baumgarten vom 03.09.1920
Most = Brüx vom 27.04.1922

Ich vermute, dass es diese neuen zweisprachigen Stempel vor allem in den Orten mit überwiegend deutscher Bevölkerung gibt.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.08.2016 13:25:29 Gelesen: 126562# 57 @  
Hallo zusammen,

einige weitere Stempelabschläge von neu angeschafften Stempeln kann ich noch zeigen. Alle Stempel enthalten die Abkürzung C.S.P.:





Die beiden ersten Beispiele kommen aus Mariaschein = Bohosudov. Die untere Marke wurde in Marienbad = Mariánské Lázně abgestempelt.





Die beiden oberen Marken kommen aus Reichenberg = Liberec, die untere Marke aus Schönlinde = Krásná Lípa.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.08.2016 14:07:26 Gelesen: 126452# 58 @  
Hallo zusammen,

in einem Album fand ich gestern diese tschechische Portomarke mit einem weiterverwendeten ungarischen Stempel:



Es ist gar nicht so einfach, einen 16 Buchstaben langen Ortsnamen auf so wenig Platz unterzubringen.

Bei dem Versuch, den Ort zu bestimmen, hatte ich zuerst einige Probleme. Fündig wurde ich zuerst im RITTER, Geographisch-statistisches Lexikon von 1905: Handal-Bustyahäza, Dorf in Ungarn, Komitat Märamaros, Bezirk und Gerichtsbezirk Tecsö, 690 Einwohner, Telegraphenstation

Handalbustyaháza, heißt heute Buschtyno, ukrainisch Буштино. Es ist eine Siedlung städtischen Typs in der Karpatenukraine. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zur Tschechoslowakei. Im November 1938 erhielt die Karpatenukraine eine Autonomie innerhalb der föderalisierten Tschechoslowakei. Im März 1939 wurde das Gebiet von Ungarn vollständig besetzt und war bis 1944 Teil Ungarns (unter der Bezeichnung Kárpátalja), 1944 bis 1946 wieder vorübergehend Teil der Tschechoslowakei. 1946 wurde die Karpatenukraine vollständig an die Sowjetunion abgetreten und kam durch die Erklärung der Unabhängigkeit 1991 zur Ukraine.

Sehr schön ist dieser Link: https://issuu.com/csph/docs/carpatho-ukraine den Ort Handalbustyaháza findet ihr auf dieser Seite: https://issuu.com/csph/docs/carpatho-ukraine/102
Dort wird die abwechslungsreiche Geschichte der Philatelie der Karpatenukraine sehr ausführlich und umfangreich dargestellt. Unter anderem natürlich auch die verschiedenen nachverwendeten ungarischen Stempel

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.09.2016 11:44:33 Gelesen: 125892# 59 @  
Hallo zusammen,

neben den neu angeschafften Stempeln mit der Abkürzung C.S.P. gibt es auch Stempel ohne diese Abkürzung. Ich bin kein Spezialist für tschechoslowakische Stempel aber dennoch glaube ich, dass es sich um neu angeschaffte Stempel handelt. Kann jemand bestätigen, dass meine Vermutung richtig ist? Hier ein Beispiel:





Postkarte mit dem Stempel Jestřebí / Habichstein vom 12.05.1931. Der deutsche Name des Ortes ist sowohl Habstein als auch Habichstein. Wann welcher Name verwendet wurde konnte ich nicht feststellen.

Weitere Informationen zum Ort siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jest%C5%99eb%C3%AD_u_%C4%8Cesk%C3%A9_L%C3%ADpy und https://de.wikipedia.org/wiki/Felsenburg_Jest%C5%99eb%C3%AD

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.09.2016 10:54:32 Gelesen: 125784# 60 @  
Hallo zusammen,

heute ein weiterer zweisprachiger Stempel bei dem ich nicht weiß, ob er neu angeschafft wurde oder nicht:



Die Postkarte (Dopisnice) kommt vom Pfarramt Scheibenradisch einem Ortsteil der Gemeinde Konstantinsbad. Die Karte wurde portofrei befördert, was durch den Stempel des Pfarramtes oben links bestätigt wurde. Darunter steht "Důvod pro osvobození od poštovného" = "Grund für die Portobefreiung". Dort ist angegeben "Matrikensache".

Laut Wikipedia: Kirchenbücher, in Österreich Kirchen-Matriken, sind Verzeichnisse über Taufen, Trauungen, Todesfälle, die von Pfarrern meist in chronologischer Reihenfolge angelegt werden.

Dazu passt der Text, denn der Pfarrer aus Scheibenradisch bittet den Pfarrer in Tschelief (Post Weseritz) um die Trauungsdaten eines Ehepaares.



Neben dem zweisprachigen Stempel aus Konstantinsbad = Konstantinovy Lázne befindet sich ein ebenfalls zweisprachiger Rechteckstempel aus Scheibenradisch. Ich vermute, dass es sich um einen Poststellenstempel handelt. Weiß einer von euch, ob ich mit dieser Vermutung richtig liege?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.09.2016 17:21:12 Gelesen: 125549# 61 @  
@ volkimal [#60]

Hallo zusammen,

phist hat an anderer Stelle auf meine Frage geantwortet. Hier sein Beitrag:

Hallo,

ja, in der Tschechoslowakei hat es etwas vergleichbares wie die Poststellen in Deutschland gegeben. Die Bezeichnung war "Postablage" und stammt von der österreichischen Post, welche bis 1918 hier tätig war. Die Kennzeichnung der Sendungen war gleich wie bei den deutschen PSt(II), also Gummistempel ohne Datum neben der Marke. Auf 1938-1945 direkt zum Reichsgebiet angegliederten Gebieten (Sudetenland) arbeiteten die meisten bisherigen Postablagen als PSt(II) weiter. Postablagen gab es in der Tschechoslowakei bis 1958. Im Jahr 2005 erschien ein ausführliches Handbuch mit Stempelkatalog (670 Seiten, Text tschechisch und deutsch).

Der abgebildete Stempel stammt von der Postablage Scheiben Radisch, welche 1906-1939 aktiv war.

Beste Grüße
Peter


Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.10.2016 11:25:10 Gelesen: 125083# 62 @  
Hallo zusammen,

ganz nett finde ich diese Postkarte mit einem zweisprachigen Bahnpoststempel:





Stempel der Bahnstrecke Komotau-Bodenbach tschechisch: Chomotov-Podmokly (Děčín) vom 20.09.1927. Die Bahnstrecke ist eine Nebenbahn in Tschechien, die ursprünglich von der Dux-Bodenbacher Eisenbahn (DBE) erbaut und betrieben wurde. Sie wurde 1872 vollständig freigegeben. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_D%C4%9B%C4%8D%C3%ADn%E2%80%93Chomutov

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 18.10.2016 21:19:26 Gelesen: 124754# 63 @  
Hallo zusammen,

eine Besonderheit bei den tschechoslowakischen Gelegenheitsstempeln ist die Vielfalt bei den Stempelfarben - vor allem in der Zeit von ca. 1935 bis 1939. Neben verschiedenen einfarbigen Stempeln gibt es auch viele zweifarbige und sogar dreifarbige Stempel.

Hier zunächst einige einfarbige Stempel:





Bei den zweifarbigen Stempeln habe ich nur blau/rot in meiner Sammlung. Es gibt aber auch andere Kombinationen.



Von den verschiedenen dreifarbigen Stempeln besitze ich nur das Beispiel grün/violett/gelb aus Pardubice. Den zweiten Stempel violett/blau/grün habe ich mir von filunski "ausgeliehen"



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.10.2016 21:12:01 Gelesen: 124493# 64 @  
Hallo zusammen,

unter dem Druck Deutschlands kam es zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei zum Münchener Abkommen. Am 1./2.Oktober 1938 wurde das Sudetenland ins Deutsche Reich eingegliedert. Am 15. März 1939 besetzten deutsche Truppen die sogenannte Rest-Tschechei und stellten sie als Protektorat Böhmen und Mähren unter deutsche Verwaltung. Tags zuvor war im slowakischen Landesteil unter direktem Druck Hitlers der Slowakische Staat unter „deutschem Schutz“ gebildet worden; die Karpatenukraine wurde von Ungarn annektiert.

Mit diesen Gebietsänderungen beginnt philatelistisch eine sehr interessante Zeit mit vielen Aptierungen, Befreiungsstempeln, Notstempeln und neuen Stempeln. Als erstes:

Die Stempel im Sudetenland.

Das Auktionshaus Heinrich Köhler in Berlin ließ sich von den verschiedenen Orten des Sudetenlandes die Stempel zuschicken. Hier ein Beispiel aus Plan bei Marienbad:



Auf dieser Karte wurden gleich drei verschiedene Stempel abgeschlagen.





1) Der Befreiungsstempel „Plan / a / Wir sind frei!“ mit Hakenkreuzen rechts und links.
2) Ein aptierter tschechoslowakischer Stempel, bei dem nur noch der Ortsname „Plan“ übrig ist.
3) Ein rechteckiger Stempel. Bei diesem Stempel weiß ich nicht, wofür er früher verwendet wurde.

Bisher habe ich nicht herausgefunden, wie der aptierte Stempel früher ausgesehen hat. Es war nicht der normale Tagesstempel, den man auf diesem Beleg sieht:




Der normale Tagesstempel aus Plan war zweisprachig. In dem Fall ist die Leserichtung von unten links. Beim aptierten Stempel muss man aber von ober rechts schauen. Dementsprechend war der Stempel vermutlich einsprachig. Eventuell war es ein Stempel nur mit dem tschechischen Namen „Planá u Mariánských Lázní“, den man auch auf dem Einschreibezettel sieht. Diesen Stempel habe ich aber bisher noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 01.11.2016 13:26:11 Gelesen: 124322# 65 @  
Hallo zusammen,

von der Firma Heinrich Köhler kann ich noch zwei weitere Karten mit aptierten tschechoslowakischen Stempeln zeigen:



Ladowitz hat den tschechischen Namen Ledvice, der aus dem Stempel entfernt wurde. Nach der Angliederung an das Deutsche Reich gehörte Ladowitz zum Landkreis Dux (tschechisch Duchcov). Im Jahre 1930 erreichte Ladowitz mit 5.150 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl seiner Geschichte. Infolge der Vertreibung der starken tschechischen Minderheit sank die Einwohnerzahl im Jahre 1939 auf 3.379.



Königswalde bei Schluckenau heißt heute Království und ist Teil der Stadt Šluknova. In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war der tschechische Ortsname im Stempel "Königswalde u Šluknova". Da der erst Teil des Namens deutsch war musste nur der zweite Teil aptiert werden.

In der ersten tschechoslowakischen Republik war Schluckenau ein Zentrum der Sudetendeutschen Partei Konrad Henleins. Dies war auch ein Grund, dass Adolf Hitler 1938 bei der Annexion der Sudetengebiete der Tschechoslowakei die Stadt als erste Station auswählte.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 19.11.2016 14:58:36 Gelesen: 123790# 66 @  
Hallo zusammen,

interessanter als die Belege an die Firma Heinrich Köhler sind natürlich echte Bedarfs-Belege aus dem Sudetenland. Hier ein Brief "Frei durch Ablösung Reich" aus Karlsbad:





Aus dem ursprünglich zweisprachigen Stempel wurde der tschechische Name "Karlovy Vary" entfernt.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 19.11.2016 16:26:53 Gelesen: 123777# 67 @  
Bei der Gestaltung von "Befreiungsstempeln" im Sudetenland des Jahres 1938 waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Hier eine zweisprachige Karte mit Ansicht von Petershofen und rotem Text-Stempel vom 8.10.1938. Da unfrei verschickt, mit Nachgebührstempel versehen, allerdings wurde nur das normale Fernpostkartenporto von 6 Pf. beim Empfänger verlangt und nicht wie üblich das 1,5-fache, also 9 Pf.

Vielleicht lag es am Text: " Denke am 18.10. werden wir von unserer Grenzwache abgelöst."

Der "Befreiungsstempel" übernimmt hier gleichzeitig mit seinem Text die Funktion eines Propagandastempels.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 19.11.2016 16:43:49 Gelesen: 123773# 68 @  
Damit ich das Thema nicht verfehle:

Hier ein Brief mit vormals zweisprachigem Poststempel und aptiertem tschechischen Ortsnamen aus Friedeberg vom 11.10.38 nach Schluckenau. Absender ist die Politische Bezirksverwaltung mit Sitz in Friedeberg.

Frankiert mit 6 Pf. Hindenburg und 2x30 Heller (= umgerechnet 6 Pf.) CSR-Marken in Mischfrankatur für einen Fernbrief zu 12 Pf.



VG, hajo22
 
volkimal Am: 15.12.2016 13:54:59 Gelesen: 123037# 69 @  
Hallo zusammen,



Diese drei Posteinlieferungsscheine aus Mährisch Trübau = Moravská Třebová zeigen sehr gut die Entwicklung der Stempel in dem Ort.

Mährisch Trübau liegt in der ehemaligen größten deutschen Sprachinsel im Protektorat Böhmen und Mähren. Vom Sudetenland war es nur wenige Kilometer getrennt. Am 21. November 1938 wurde das Gebiet der Landkreise Littau und Mährisch Trübau förmlich in das Deutsche Reich eingegliedert und kam zum Verwaltungsbezirk der Sudetendeutschen Gebiete.





In der Tschechoslowakei war der Stempel wie üblich zweisprachig. Spätestens nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurde der tschechische Ortsname aptiert. Später gab es dann einen neuen Stempel in der deutschen Stempelform Zweikreisstegstempel. Dieser war natürlich einsprachig.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 25.12.2016 14:02:21 Gelesen: 122706# 70 @  
Hallo zusammen,

während beim Tagesstempel von Mährisch Trübau = Moravská Třebová der tschechische Name 1939 aptiert wurde, war das beim Absenderfreistempel aus Mährisch Ostrau = Moravská Ostrava 1942 nicht der Fall.





Mit diesem Bücherzettel bestellt das "Haus der Bücher" bei Heinrich W. in Bodenbach den "Ratgeber in gesunden und kranken Tagen für Jedermann". Diese "kurz gefaßte Anleitung zur Verwendung der besten einheimischen, nicht giftigen Kräuter zu Heilzwecken" hat William Heinrich aus Bodenbach im Selbstverlag herausgegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 25.12.2016 15:32:13 Gelesen: 122692# 71 @  
Auch im Jahr 1946 wurden noch aptierte bzw. Notstempel benutzt wie die Anschriftsseite dieser Ansichtskarte zeigt.



VG, hajo22
 
volkimal Am: 27.12.2016 19:12:22 Gelesen: 122544# 72 @  
@ hajo22 [#71]

Hallo Hajo,

Du hast recht, nur mit einem Wort bin ich nicht einverstanden. Du schreibst: "Auch im Jahr 1946 wurden noch aptierte bzw. Notstempel benutzt"

Das "noch" sollte man besser durch "wieder" ersetzten. Bei den Aptierungen in der Zeit ab 1938 wurde der tschechische Name aus den Stempeln entfernt. Nach dem Ende des Krieges war der deutsche Name nicht mehr erwünscht und wurde entfernt.





Bei diesem Beispiel aus Böhmisch Meseritsch = České Meziříčí gab es am Ende des Krieges noch einen zweisprachigen Stempel deutsch/tschechisch. Aus diesem wurde der deutsche Name entfernt.

Hajo, deine Karte kommt aus Strupčice (deutsch Trupschitz). Da Trupschitz im Sudetenland lag, wurde es dem deutschen Reich angegliedert und bekam einen einsprachigen deutschen Stempel. Da der deutsche Ortsname nicht erwünscht war blieb nichts anderes über, als den Stempel so zu aptieren, dass nur noch das Datum übrig blieb.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 27.12.2016 20:00:43 Gelesen: 122528# 73 @  
@ volkimal [#72]

Da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Gemeint ist, daß nach dem Zusammenbruch nicht nur in 1945, sondern auch noch in 1946 aptierte Stempel und Notstempel verwendet wurden. Ob in 1947 gleichfalls noch weiß ich par coeur nicht, da muß ich in meinen Beständen kramen.

Hier ein Einschreiben vom 26.10.1938 aus Ober Tannwald (Notstempel) in die CSR. Beim Einschreibzettel tschechische Ortsbezeichnung durchgestrichen. Porto: 30 Pf. Einschreibgebühr und 20 Pf. Sonderporto für einen Brief bis 20 gr.in die CSR. Kein Ankunftsstempel.



Das Gegenstück beim R-Zettel zu [#72], nur 7 Jahre früher.

VG, hajo22
 
volkimal Am: 07.01.2017 16:54:50 Gelesen: 122172# 74 @  
Hallo zusammen,

hier ein zweiter Einschreibebrief, bei dem der deutsche Ortsname Gumpolds aptiert wurde:





Die Stadt Humpolec (deutsch Humpoletz, 1939–1945 auch Gumpolds) ist eine Stadt in Tschechien am Nordwestrand der Böhmisch-Mährischen Höhe. Sie liegt südöstlich von Prag etwa auf halbem Weg nach Brünn.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 07.01.2017 17:52:38 Gelesen: 122161# 75 @  
Luftpostbrief aus Praha 7 (aptierter Stempel) vom 28.8.1945 in die Schweiz, Ankunftsstempel 3.9.45.

Frankiert mit 3,50 Kr. (2,50 Kr. Auslandsbrief bis 20gr. + 1 Kr. Luftpostgebühr).



VG, hajo22
 
MisterTP Am: 08.01.2017 12:43:48 Gelesen: 122105# 76 @  
@ hajo22 [#73]

Hallo,

aptierte Stempel/Notstempel gab es nach dem Krieg bis weit ins Jahr 1948. Ich zeige euch einen Brief mit aptiertem Stempel vom September 1948. Laut Archiv Postmuseum Prag sind solche Stempel noch bis Oktober/November 1948 bekannt, aber schon sehr selten.

Grüße
mistertp


 
hajo22 Am: 09.01.2017 10:03:48 Gelesen: 122041# 77 @  
@ MisterTP [#76]

Also ich halte fest, daß die "späten" Notstempel am seltensten sind, was auch logisch ist, denn nach und nach sind wohl neue Stempel geliefert worden.

Wenn ich mal Zeit habe und Lust verspüre, werde ich mein Briefmaterial CSR jahrgangsweise ab 1945 sortieren.

Auf die Schnelle habe ich einen Brief mit aptiertem Stempel vom Mai 1947 gefunden:



Frage: Ab wann kamen neue Stempel an die Schalter? Schon 1945?

VG, hajo22
 
volkimal Am: 09.01.2017 11:59:49 Gelesen: 122026# 78 @  
Hallo hajo22,

ich bin zwar kein Experte für die Tschechoslowakei, ich bin mir aber sicher, dass es die ersten neuen Stempel schon 1945 gab. Suche einmal bei Delcampe unter den Briefmarken der CSSR nach dem Begriff "Praha 1945". Dort findest Du verschiedene neue Stempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 09.01.2017 12:03:14 Gelesen: 122023# 79 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#69] zeige ich drei Posteinlieferungsscheine aus Mährisch Trübau = Moravská Třebová:



Bei der Darstellung der Stempelausschnitte habe ich allerdings einen Fehler gemacht. Für mich war bei allen drei im Beitrag [#69] gezeigten Stempeln die Form ein Zweikreisstegstempel. Beim ersten Stempel handelt es sich aber um einen Postsparkasse-Erlagscheinstempel. Bei diesem Stempel gehört das Quadrat mit zum Stempel:

Die Stempelform muss man also angeben als "Quadratstempel mit Zweikreisstegstempel".

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 09.01.2017 12:42:41 Gelesen: 122008# 80 @  
Ja, ich denke auch, daß 1945 schon die ersten neuen Stempel an die Schalter kamen. Natürlich in den größeren Orten mit hohem Postaufkommen zuerst, die kleineren Postämter auf dem Land haben sicher länger warten müssen (siehe auch Beitrag [#76]).

Hier ein vermutlich neuer Stempel vom Haupttelegraphenamt Prag:

Orts-R-Brief vom 28.7.45, beim R-Zettel die deutsche Bezeichnung "Haupttelegraphenamt Prag" geschwärzt. Frankiert mit 3,80 Kr. (Ortsbf. bis 20g 0,8 Kr. + R-Gebühr 3 Kr.). Ankunftsstempel Praha II.



VG, hajo22
 

Das Thema hat 155 Beiträge:
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