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Thema: USA Ganzsachen Umschläge
Das Thema hat 201 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 11.01.2020 18:26:25 Gelesen: 45179# 52 @  
@ Cantus [#43]

Hallo Ingo,

ein paar Anmerkungen:

- 1916 befand sich das Deutsche Reich im Krieg. Der Umschlag hätte auf jeden Fall einen Zensurstempel erhalten. Ich lese auf dem Stempel das Datum 1913, was eher zu dem Umschlag passt

- An anderer Stelle wurde bereits beschrieben, dass bei direktem Versand mit einer deutschen Linie das Porto 2 Cents / 10 Pfennig beträgt. Der Umschlag ist also vollständig frankiert, wenn man von einem Versand vor Kriegsausbruch ausgeht.

- 5 Pfennig Germania: Die Marke ist überflüssig. Außer es handelt sich um einen korrekt frankierten Ortsbrief, dann stimmt (zumindest nach meinem Michel-Postgebührenhandbuch) das Porto. Der Umschlag wird innerhalb von Berlin versandt, das würde also passen.

Mein Fazit: Der Ganzsachenumschlag wurde nicht in den USA der Post übergeben. Irgendjemand hat ihn in Deutschland 1913 als Ortsbrief innerhalb Berlins aufgegeben. Das erklärt die Frankatur und die damit einhergehende fehlende Nachgebühr. Jetzt bin ich aber weder Deutschland, noch USA-Spezialist. Von daher schliesse ich nicht aus, dass es noch andere Erklärungen für die Ganzsache möglich sind.

Beste Grüße!

Lars
 
Cantus Am: 11.01.2020 23:38:13 Gelesen: 45149# 53 @  
@ Lars Boettger [#52]

Hallo Lars,

zunächst einmal gebe ich dir hinsichtlich des Stempeldatums recht, allerdings hätte es natürlich eines Zensurstempels nicht bedurft, wenn der Brief offensichtlich in Berlin zur Post gegeben worden ist.

Wenn es denn die ursprüngliche Absicht gewesen wäre, den Brief nur in Deutschland zu verschicken, dann wäre die umfangreiche Adressierung überflüssig gewesen. Ich vermute daher, dass der Absender vergessen hatte, den Brief in den USA rechtzeitig aufzugeben und ihn deshalb selber mit nach Europa nahm oder ihn jemandem mitgegeben hatte mit der Weisung, ihn dann in Deutschland abzuschicken, denn schneller wäre der Brief mit der Schiffspost auch nicht gewesen. Möglicherweise war sogar ein Treffen der Firmenvertreter in Berlin geplant, das dann aber nicht stattgefunden hat, so jedenfalls würde sich Berlin als Abgangsort erklären, denn Schiffe aus Übersee kommen da bestimmt nicht an. Da auf dem Brief nun deutsche Frankatur fehlte, musste die Germania-Marke zum Einsatz kommen, damit ergibt sich dann eine schlüssige Interpretation des Briefes.

Viele Grüße
Ingo
 
Lars Boettger Am: 12.01.2020 00:01:33 Gelesen: 45135# 54 @  
@ Cantus [#53]

Hallo Ingo,

bezüglich Adressbeschriftung: Das sieht in der Tat nach einer amerikanischen Hand aus, ein Deutscher hätte damals die Adresse auf dem Brief mit hoher Sicherheit so nicht verfasst. Es kann gut sein, dass ihn ein Firmenvertreter jemanden mit Reiseziel Deutschland bzw. Berlin mitgegeben hat. Ob der Brief wirklich vergessen wurde - das glaube eher ich nicht. Schließlich gab es genug Dampfer, die nach Europa fuhren. Alternativen wie Luftpost bzw. Flugbeförderung gab es noch nicht. Ob der Brief in einem Postsack steckte, auf dem Dampfer einem Postbeamten übergeben oder persönlich transportiert wurde, hätte in der Beförderungsgeschwindigkeit wenig ausgemacht. Allerdings wäre er mit der Post wohl insgesamt schneller beim Empfänger gewesen.

Wobei - in einer Hinsicht könnte der Umschlag wirklich vergessen worden sein: Der Absender hätte ihn in den USA noch aufgeben wollen, hat das aber nicht getan. In Berlin fiel ihm der Umschlag in die Hände und er hat ihn dann bei der Post in Berlin aufgegeben. Aber das ist reine Spekulation.

Beste Grüße!

Lars
 
Cantus Am: 12.01.2020 00:44:19 Gelesen: 45129# 55 @  
@ 10Parale [#51]

Hallo 10Parale,

ich zeige heute einen ähnlichen Umschlag wie du, deiner besteht aber aus weißem Papier (H&G U 362), meiner dagegen aus gelblichem oder bernsteinfarbigem Papier (H&G U 363). Beide Umschläge gelangten ab 1903 zum Verkauf.

Der Umschlag trägt einen Wertstempel zu 5 Cents in blau, der Präsident Lincoln im Profil zeigt.



Der Umschlag lief am 26.1.1906 von New York nach Gorinchem in Holland. Vorderseitig trägt der Umschlag die Abbildung einer Druckereimaschine. Als nette Kleinigkeit fällt auf, dass am unteren Ende dieser Abbildung ein schwarzer Fingerabdruck zu sehen ist, vielleicht noch mit der gerade verwendeten Druckerfarbe.



Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 25.01.2020 22:16:23 Gelesen: 44918# 56 @  
@ Cantus [#55]

Der Fingerabdruck gefällt mir sehr gut auf der Ganzsache und macht sich zu einer echten künstlerischen Rarität.

Ich zeige hier mal ne etwas moderne Ausgabe mit 15 Cent Werteindruck (AMERICA´S CUP) und mit Zusatzfrankaturen, u.a. Grußmarken aus dem Jahr 2002 zu je 37 Cents. So kommen wir auf ein Gesamtporto von 233 Cents.

Schöne rotfarbene Stempel von Temple City im Bundesstaat Kalifornien.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 29.01.2020 01:30:11 Gelesen: 44829# 57 @  
Im Jahr 1903 erschien unter anderem ein Umschlag zu TWO CENTS, der im Wertstempel George Washington abbildet. Hier ein ungebrauchtes Exemplar mit nettem Zudruck, der einen Milchverkäufer zeigt.



H&G U 358

Viele Grüße
Ingo
 
axelotto Am: 29.01.2020 09:07:24 Gelesen: 44806# 58 @  
Morgen Ingo,

einen Beleg kann ich auch dazu beitragen, der Beleg wurde seitlich geöffnet und einfach abgeschnitten. Was mir persönlich egal ist, mir kommt es ja nur auf den Zudruck an.



Gruß Axel
 
Cantus Am: 30.01.2020 00:06:11 Gelesen: 44761# 59 @  
@ axelotto [#58]

Hallo Axel,

schade, dass der Umschlag beschnitten wurde - aber ich hätte ihn auch in die Sammlung aufgenommen.

Von mir heute ein Umschlag der Ausgaben 1884-1897, gelaufen am 17.3.1899 von Decorah in Iowa nach Louisville in Kentucky. Rückseitig findet sich der zugehörige Ankunftstempel.

Der Wertstempel dieses Umschlages unterscheidet sich von scheinbar gleichartigen Wertstempeln der gleichen Zeitperiode durch den gekrümmten Querstrich im G vom Wort POSTAGE.





H&G U 280

Viele Grüße
Ingo
 
axelotto Am: 30.01.2020 07:32:06 Gelesen: 44748# 60 @  
Morgen Ingo,

kein Problem, soll ich ihn Dir schicken?

Gruß Axel
 
Martin de Matin Am: 02.02.2020 14:57:04 Gelesen: 44672# 61 @  
Ich zeige eine 1cent-Ganzsache (Scott-Nr. 403, Untertype kann ich nicht bestimmen) aus dem Jahr 1907. Die Ganzsache lief von Wellesley nach Berlin (rückseitiger Ankunftsstempel ...12.1907). Das Interessante daran ist, das nur der Prägedruck zu sehen ist. Es ist wohl keine Seltenheit bei USA-Ganzsachen, aber es ist hübsch anzusehen.

Wellesley hatte 1910 ca. 5000 Einwohner und 2010 waren es ca. 28.000. Interessant ist, das der Ort 2016, in der Bloomberg Liste der 100 reichsten Städte der USA in Bezug auf das Durchschnittseinkommen, den Rang 31 einnahm.



Gruss
Martin
 
lueckel2010 Am: 02.02.2020 15:26:12 Gelesen: 44666# 62 @  
@ Martin de Matin [#61]

Guten Tag,

bei uns wird das als Blinddruck bezeichnet, unsere Sammlerfreunde in den USA nennen sie "Albinos" bzw "Part-Albinos", wenn lediglich Teile des Wertstempels Farbe "abbekommen" haben.

Zum Wert: Zwar sind es nicht unbedingt "Raritäten", aber besser als "normal" bedruckte Umschläge sind sie allemal. Vor längerer Zeit habe ich mal zwei, drei ungebrauchte Exemplare dieser "Spezies" bei einer PPA angeboten. Sie gingen bereits beim ersten Angebot "über den großen Teich" und zwar zu Preisen, die mich doch sehr überrascht und von daher auch erfreut haben!

Noch "seltener" dürften bedarfsmäßig gebrauchte "Albinos" (wie gezeigt) sein!

Wünsche noch einen schönen (Rest-) Sonntag.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Baber Am: 03.02.2020 11:28:28 Gelesen: 44627# 63 @  
2 Ganzsachen-Umschläge im Langformat



Gruß
Bernd
 
axelotto Am: 02.05.2020 07:47:10 Gelesen: 43545# 64 @  
Morgen,

habe da 2 Belege und 5 Belege aus Mexico, die ich nun gar nicht gebrauchen kann.



Gruß Axel
 
axelotto Am: 09.05.2020 07:44:32 Gelesen: 43385# 65 @  
Hallo Ingo,

die beiden habe ich gerade bekommen.



Gruß Axel
 
axelotto Am: 10.05.2020 08:32:27 Gelesen: 43331# 66 @  
Morgen,



ich gehe mal davon aus, dass es das ist, Rollbacken-Feinbrecher Gummibrecher/Reifenzerkleinerungsanlagen.

Gruß Axel
 
Cantus Am: 04.06.2020 02:07:20 Gelesen: 42883# 67 @  
1958 erschien ein Ganzsachenumschlag zu 4 Cents, der Wertstempel in rotviolett auf weißem Papier, Format des Umschlages 241 x 105 mm. Dieses Format passt noch nicht einmal in die Briefalben für Langbriefe, die hierzulande verkauft werden, aber es gibt ja auch noch andere Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Der gezeigte Fensterumschlag trägt eine Gesamtfrankatur von 30 Cents und war am 19.1.1962 in New Haven, Conn., aufgegeben worden.



H&G U 503

Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 24.06.2020 16:50:03 Gelesen: 42682# 68 @  
@ Cantus [#67]

Am 25. Februar 1933 wurde in Altoona (Pennsylvania) das neue Postgebäude eröffnet. Aus diesem Anlass gab es einen 2 Cent Ganzsachenumschlag mit Aufdruck, wobei auch der ALTOONA STAMP CLUB erwähnt wird.

Liebe Grüße

10Parale


 
BeNeLuxFux Am: 19.07.2020 13:49:52 Gelesen: 42447# 69 @  
Ganzsachenumschlag zu 5 Cent von Tucker / Mississippi nach Waesdonk bei Antwerpen. Versendet wurde die Ganzsache am 11.07.1894 in Tucker, erreichte noch am selben Tag das nur wenige Kilometer entfernte Philadelphia (MS) und vier Tage später am 15.07.1894 New York. Ein weiterer Stempel dokumentiert den Weg über St. Nicolas, ca. 10 Kilometer westlich von Antwerpen gelegen.

Grüße, Stefan


 
Cantus Am: 14.09.2020 01:31:35 Gelesen: 41607# 70 @  
Heute ein Umschlag vom 22.1.1912, der von Chicago nach Bad Kreuznach gelaufen ist. Der Umschlag trägt links oben allerlei Hinweise auf Niederlassungen des Absenders, nur leider kann ich mit der Übersetzung von "Plastering Hair" nichts anfangen.



Viele Grüße
Ingo
 
jmh67 Am: 14.09.2020 06:46:08 Gelesen: 41602# 71 @  
@ Cantus [#70]

Mauerputz (englisch "plaster") wird mitunter mit Haaren oder anderen Fasern versetzt, dann reißt er nicht so leicht.
 
Cantus Am: 15.09.2020 00:17:13 Gelesen: 41577# 72 @  
@ jmh67 [#71]

Danke für die Erklärung, darauf wäre ich nie gekommen.
 
frankobollo Am: 24.09.2020 13:53:43 Gelesen: 41444# 73 @  
Hallo,

zum Thema möchte ich einem Transatlantik-Ganzsachenbrief aus Louisiana nach Oldenburg im Großherzogtum mit 3-Cent-Wertstempel und 10-Cent-Zufrankatur vorstellen.



Der am 17.06.1872 handschriftlich entwertete Briefumschlag enthält ein Schreiben, dem man die Absenderadresse entnehmen kann: Wellswood Post Office, Rapides Parish, Louisiana, Nord Amerika.

Mit 13 Cent ist er als Brief der 2. Gewichtsstufe um 1 Cent überfrankiert.

Grüße von Frank
 
hajo22 Am: 03.10.2020 15:29:05 Gelesen: 41311# 74 @  
Während des 1. Weltkrieges ging dieser US-Ganzsachen-Umschlag zu 5 cents von Denver am 10.9.1915 nach Lesum b. Bremen.

Keine Zensurvermerke, kein Ankunftsstempel.

Die USA traten erst 1917 auf Seiten der Alliierten in den Weltkrieg ein (infolge des uneingeschränkten deutschen U-Boot-Krieges).



hajo22
 
Holzinger Am: 03.10.2020 16:26:35 Gelesen: 41304# 75 @  
@ hajo22 [#74]

Wenn es evtl. weiter hilft:

Der Maschinestempelabschlag ist übrigens von einer "International". Gut zu erkennen an dem typischen Bogen über der Jahreszahl. Das "Zifferblatt" ist eine "D5" und der "Killer mit Werbung" ist ein "K8". In der Bewertung leider lt. Katalog "c" - also häufig vorkommend.
 
dithmarsia43 Am: 06.10.2020 17:17:35 Gelesen: 41205# 76 @  
@ hajo22 [#74]

Aus dem Jahre 1900 diese Ganzsache von New York nach Batavia/Java (Niederländisch/Indien), heute Jakarta/Indonesien.

Eigentlich als 1 ct. GSU in millionenfacher Auflage nichts besonderes, als 1 ct. Circular Rate nach Java jedoch selten!

Viele Grüße

Uwe


 

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