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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
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merkuria Am: 29.12.2017 08:18:41 Gelesen: 397242# 269 @  
Für den 29. März 1981 plante die Republik China (Taiwan) eine Sonderausgabe anlässlich des 12. Kongresses der Nationalistischen Kuomintang-Partei [1]. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe und die bereits produzierten Marken wurden vernichtet. Trotzdem sind bis heute fünf Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden, eine davon befindet sich im Postmuseum von Taipeh.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Interasia Auktion im Dezember 2017 in Hongkong unter der Los Nr. 3693 für 368‘000 HK$ (ca. 39‘800 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kuomintang
 
merkuria Am: 12.01.2018 10:16:00 Gelesen: 394163# 270 @  
Im Januar 1922 bereitete die italienische Post in Istanbul (Levante) eine Flugpost-Aushilfsausgabe vor. Diese wäre für die Aufgabe von Luftpost auf den Flug Bukarest-Istanbul-Paris der Gesellschaft CIDNA [1] bestimmt gewesen. Dazu verwendete man die 25 Centesimi Eilmarke Italiens (Mi Nr. 85) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck SERVIZIO POSTALE AEREO / PIASTRE 15 sowie einem Flugzeug.

Auf Druck der Lausanner Friedenskonferenz, die eine Schliessung aller ausländischen Postanstalten in der Türkei verlangte, kam es nicht mehr zu dieser Ausgabe. Die bereits produzierten Marken wurden durch Verbrennung vernichtet. Gemäss Literatur sollen zehn Exemplare der Vernichtung entgangen sein und tauchen von Zeit zu Zeit im Handel auf. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der italienische Sassone Katalog führt diese jedoch auf.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 218. Corinphila Auktion vom November 2017 unter Los 4653 für 65‘000 CHF angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/CIDNA
 
merkuria Am: 15.01.2018 09:56:42 Gelesen: 393286# 271 @  
1913/1914 begann Australien mit der Ablösung seiner ersten Freimarken im Buchdruck des Motivs Landkarte mit Känguruh (Mi Nr. 4-18). Dazu verausgabte man zwei Wertstufen zu 1 Penny und 6 Pence im Stichtiefdruck (Mi Nr. 19-20). Zwei weitere Wertstufen zu 2 Pence und 1 Shilling waren im Stichtiefdruck bereits angedruckt, als sich die Postbehörden aus Kostengründen dazu entschlossen, die Nachfolgeausgaben nicht im teuren Stichtiefdruck, sondern im günstigeren Buchdruck herzustellen.

Die unbekannte Anzahl der bereits gedruckten 2 P und 1 Sh Marken wurden vernichtet. Nur je zwei Exemplare je Wertstufe überlebten. Je ein Exemplar kam ins australische Postmuseum, die anderen beiden Exemplare gelangten in die Hände des Sammlers Arthur Grey. Somit sind dies die einzig sich in Privathand befindlichen Exemplare, welche 2015 mit der Auflösung der Sammlung Grey in den Handel kamen.

Der Michel und der Scott Katalog listen diese Unverausgabten nicht.



Die 2 Pence Wertstufe dieser Unverausgabten wurde an der Mossgreen Auktion vom Oktober 2015 in Melbourne/Australien unter Los 18 für 68‘000 A$ (damals ca. 43‘800 €) inkl. Aufgeld verkauft. Die 2 Shilling Wertstufe erzielte auf der gleichen Auktion unter Los 19 einen Zuschlag inkl. Aufgeld von 113‘500 A$ (damals ca. 73‘000 €).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 17.01.2018 21:38:03 Gelesen: 392583# 272 @  
Die unten gezeigte Postkarte ist eine grosse Seltenheit



1913 gab es zum Flugtag in Aarau eine offizielle Postkarte. Es wurde ein Postflug Aarau - Olten und Aarau - Lenzburg durchgeführt. Pilot Oskar Bider flog. Insgesamt wurden meines Wissens 4'500 Postkarten gedruckt, wovon 4'400 befördert wurden. Zur 5 Rappen-Frankatur musste eine Vignette zu 50 Rappen ergänzt werden (Auflage 10'000). Eine "normale" solche Postkarte mit Vignette, geflogen, kostet rund CHF 1'000.

DIESER Beleg aber ist eine sehr seltene Ausnahme. Die Vignette zeigt die Inschrift "STADT AARAU", normal war aber "START AARAU"! Gemäss Zumstein Spezialkatalog ist dies ein "Essai der Flugmarke", von dem nur zwei auf Karte bekannt sind!

Dieser seltene Beleg ist das Spitzenstück einer Flugpost-Spezialsammlung, die im Februar 2018 in Basel verkauft wird (Fernauktion mit "live bidding"). Der Ausruf dieser Rarität liegt bei CHF 18'000.

Heinz
 
merkuria Am: 18.01.2018 10:00:38 Gelesen: 392357# 273 @  


Die Malediven verausgabten am 11. November 1981 eine Sonderausgabe mit dem Internationalen Flughafen von Male [1] (Mi Nr. 945-949).

Diese Ausgabe war jedoch bereits für 1980 vorgesehen und in ähnlichen Abbildungen bereits produziert. Der Flughafen benannte sich damals Hulule Airport. Da man wusste, dass dieser im folgenden Jahr in Male Airport umbenannt werden sollte, verzichtete man 1980 auf eine Ausgabe mit der alten Benennung. Die Ausgabe 1980 wurde vernichtet, trotzdem gelangte eine unbekannte - aber angesichts der tiefen Preise - wohl grosse Anzahl in den Handel.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 204. David Feldman Auktion vom Dezember 2017 in Genf für 120 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mal%C3%A9_International_Airport
 
merkuria Am: 21.01.2018 09:13:21 Gelesen: 391755# 274 @  
Am 3. Juli 2015 verausgabte Kanada eine Sonderausgabe mit kanadischen Unesco Weltnaturerbe-Landschaften (Mi Nr. 3272-3276). Die fünf Wertstufen sollten auch zusammenhängend als Blockausgabe (Mi Block 216) sowie als selbstklebendes Markenheftchen (Mi Nr. 3277-3281) ausgegeben werden.

Am geplanten Ausgabetag bemerkte man, dass eine 1.20 C$ Wertstufe mit dem Motiv des Nationalen Dinosaurier Park ein falsches Bild zeigte welches nicht in diesem Park aufgenommen wurde. Die betroffene Marke (Mi Nr. 3272) sowie die Blockausgabe und die selbstklebenden Markenheftchen wurden eingezogen und vernichtet.

Bereits an Vorausbesteller ausgelieferte Marken, Blocks und FDC waren jedoch nicht mehr verfügbar und gelangten so zu den Sammlern und in den Handel.



Ein FDC dieser Unverausgabten wurde an der 25. Sparks Auktion vom September 2017 in Ottawa unter Los 178 für 180 C$ +Aufgeld verkauft. Die unverausgabte Blockausgabe und das Markenheftchen mit den Selbstklebenden werden bei ebay für zusammen 160 C$ angeboten.



Am 21. August erfolgte eine neue Ausgabe dieser Marke und der Blockausgabe mit berichtigter Darstellung (Mi Nr. 3289 und Block 218).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.01.2018 09:15:30 Gelesen: 390708# 275 @  
Italien bereitete für 1921 die Ausgabe einer Eilmarke für den Auslandverkehr zu 1.20 Lire vor. Die Marken waren fertig produziert als man sich entschied, diese nicht auszugeben. Grund für diesen Entscheid war eine Erhöhung der Eilgebühren per 1. Januar 1922. Im Mai 1924 verwendete man diese 1.20 Lire Marken infolge einer weiteren Erhöhung der Eilgebühren und versah diese mit einem 1.60 Lire Aufdruck (Mi Nr. 205). Ohne diesen Aufdruck kamen die 1.20 Lire Marken nicht an den Postschalter.



Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Anzahl dieser Unverausgabten in den Handel wo sie heute mit ca. 100 € gehandelt werden. Michel katalogisiert diese Unverausgabten mit der Nr. 205 F.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
drmoeller_neuss Am: 24.01.2018 10:35:43 Gelesen: 390668# 276 @  
Klasse, was da Merkuria so alles ausgräbt. Und im Falle der kanadischen Marken lernen wir, dass ein Neuheitenabonnement durchaus seine Vorteile hat und nicht nur eine Geldverbrennungsmaschine darstellt, da Frankatur nach ein paar Jahren nur zum halben Postpreis gehandelt wird.

Ich denke (und hoffe), dass die gezeigten Marken noch ihren Weg in die neue Datenbank der Philaseiten findet:

http://www.nicht-im-katalog.de
 
merkuria Am: 24.01.2018 22:25:12 Gelesen: 390370# 277 @  
@ drmoeller_neuss [#276]

Leider werden diese kanadischen Marken ihren Weg nicht in die Datenbank finden. Grund: Michel katalogisiert diese Marke und den 1. Block, da ihm wohl aus dem Vorverkauf stammende Stücke (Mi Nr. 3272 und Block 216) vorgelegen haben.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.01.2018 09:00:17 Gelesen: 389209# 278 @  
1968 sollte in Teheran ein Internationaler Tennis-Kongress stattfinden. Zu diesem Anlass plante der Iran eine Sonderausgabe, welche bereits Monate vor dem Kongresstermin produziert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde der Kongress jedoch in letzter Minute abgesagt, weshalb die Marken nicht verausgabt, sondern vernichtet wurden. Gemäss Literatur sollen 50 Sätze dieser Unverausgabten der Vernichtung entgangen und in den Handel gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2017 in NY unter Los Nr. 870 angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 28.01.2018 16:17:26 Gelesen: 388582# 279 @  
Privatpost Schülke & Mayr - Deutsch Ostafrika

Am 22. Dezember 1891 wurde zwischen dem Gouvernement von Deutsch Ostafrika und der Firma Schülke & Mayr ein Vertrag abgeschlossen, wonach diese zunächst auf Dauer von 1 Jahr mit Trägern eine monatliche Postverbindung von Dar-es-Salaam über Kilossa – Mpapua – Tabora nach den Militärstationen Muansa und Bukoba am Victoriasee herzustellen hatten. Dafür wurden durch die Druckerei Gieseke & Devrient, Leipzig fünf Wertzeichen hergestellt. Sie kamen jedoch nicht mehr zur Verwendung, da wegen der Unsicherheit der Verbindung und häufiger Verluste der Vertrag durch das Gouvernement nicht verlängert wurde.

Anlässlich eines Jubiläums der Firma Schülke & Mayr im Jahr 1939 erschien eine Festschrift, der je ein Satz Nachdrucke dieser Marken beigefügt war. Diese Nachdrucke wurden ebenfalls durch die Druckerei Gieseke & Devrient, Leipzig von den Originalplatten hergestellt.

Hier die Originalmarken:



Hier mein Albumblatt, auf dem auch die Nachdrucke zu sehen sind:


 
merkuria Am: 30.01.2018 08:57:06 Gelesen: 387841# 280 @  
1923 plante die kaiserlich persische Post eine Sonderausgabe anlässlich des 800. Geburtstages des persischen Mathematikers und Poeten Khayyam Hakim Omar. Dazu druckte man Marken in Zeichnung der Freimarken 1909 (Mi Nr. 288-303) in geänderten Farben und versah diese mit einem Aufdruck 1123 / 1923 / OMAR KHAYAM. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken unverausgabt und wurden vernichtet. Eine unbekannte Anzahl gelangte jedoch trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2017 in NY unter Los Nr. 867 mit Attest für 3‘500 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin52 Am: 30.01.2018 15:02:59 Gelesen: 387675# 281 @  
@ merkuria [#261]

Dies war auch das "offizielle" Bulletin der Guernsey-Post. Ich habe es seinerzeit eingescannt, aber nicht aufbewahrt. Es ist anzunehmen, dass die Guernsey-Post diese im Archiv hat - ob sie Zugang gewährt, ist eine andere Frage. Offensichtlich wurden die Marken gedruckt und die FDC produziert, aber vermutlich "restlos" vernichtet, wie das ja bekanntlich mit all solchen Ausgaben der Fall ist, hahahaha.

Dazu noch eine kleine Geschichte vom Hörensagen:

Im Jahre 1980 gab es auch von Liechtenstein fertig gedruckte Olympia-Marken, welche dann aber infolge Russland-Boykott nicht zur Ausgabe kamen. Die vorher ausgesandten Presse-Muster wurden nicht alle retourniert (Journalisten sind eben schusselig, hahaha) zudem wurde eine kleine Anzahl Serien unterschlagen (= geklaut). Die FL-Post, bzw. FL-Regierung tat aber ALLES, um ein eventuelles Angebot solcher Stücke zu verhindern. Das reichte von Straf-Anzeigen bis zu "Deals unter dem Tisch".

Ein solcher Deal soll dem Vernehmen nach mit einer sehr bekannten Berner Firma gelaufen sein: Diese gab an, im "Kunden-Auftrag" solche Serien verkaufen zu wollen, bot diese aber zuerst der FL-Post an. Der Tauschhandel bestand darin, dass die FL-Post im Gegenzug eine unbestimmte Anzahl der damals "guten" Europa 1960 Kleinbogen (Michel-Nr. 398) aus den Beständen des Postmuseums in Vaduz anbot. Die Berner Firma willigte ein, da ein legaler Handel mit den Olympia-Marken ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Und wie das immer ist im Leben: Das "Gute" wird belohnt - wer hat, dem wird gegeben.

Die FL-Post wusste nicht mehr, dass Ihr Lager der damals sofort ausverkauften Europa-Bogen eine NUR FÜR DAS POSTMUSEUM von der Firma Harrison & Sons NACHGEDRUCKTE Zweit-Auflage war. Die gewitzten Berner Händler haben das natürlich schnell gemerkt, weil das Drucker-Zeichen nicht genau in derselben Position war, wie bei der Erst-Auflage. Diese oh-so-seltene Variante erhielt flugs die Michel-Nummer 398 II und die hehre Firma konnte im Nachgang doch noch einen gerechten Lohn für ihre Mühe realisieren. Ja, Ja, so kann es gehen - so werden Philatelie-Märchen endlich wahr - fürwahr.
 


merkuria Am: 02.02.2018 11:49:34 Gelesen: 386521# 282 @  
Am 1. April 1920 verausgabte Spanien Flugpostmarken für den Flugverkehr Barcelona-Alicante-Malaga (Mi Nr. 250-254). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1909 (ex Mi 232-240) und versah diese mit dem Aufdruck CORREO AEREO . Nebst den erschienenen Wertstufen 5, 10, 25, 50 Céntimos und 1 Peseta war auch eine Wertstufe zu 30 Céntimos vorgesehen. Diese blieb jedoch unverausgabt (Mi Nr. II). Alle Marken (auch die Unverausgabte) weisen rückseitig eine Kontroll Nr. auf.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 14053 für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.02.2018 09:47:35 Gelesen: 385371# 283 @  
Anfang 1920 begann die Sowjetunion mit der militärischen Vereinnahmung der selbständigen Republik Aserbaidschan [1]. Zu den Vorbereitungen dieser Übernahme gehörte auch die Herstellung von Briefmarken für das neue sowjetische Gebiet. Zu diesem Zweck wurde eine Freimarkenausgabe mit 11 Wertstufen produziert. Die Wertzeichen tragen die russische Inschrift ПерсидскАЯ ПОУТА = Persische Post. Aus mir nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Ausgabe dieser vorbereiteten Marken und verwendete bis 1921 weiterhin die Freimarken der Republik (Mi Nr. 1-10). Am 22. Oktober 1921 erschienen dann die ersten Ausgaben mit Inschrift ACCP (Aserbaidschanische Sowjetrepublik Mi Nr. 11-12).



Ein Satz dieser Unverausgabten wurde an der 672. Daniel F. Kelleher Auktion vom August 2015 in NY unter Los Nr. 3690 für 400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Red_Army_invasion_of_Azerbaijan
 
merkuria Am: 08.02.2018 08:39:19 Gelesen: 384326# 284 @  
Die Republik China verausgabte 1946 Freimarken für die Nordost-provinzen (Mi Nr. Nordostprovinzen 1-5). Dazu verwendete man verschiedene Ausgaben der Republik und versah diese mit einem Aufdruck in chinesisch, bedeutend „Nur für den Gebrauch in Nordost“. Dabei wurde auch eine Ausgabe 10$ auf 100 $ der Republikausgabe Mi Nr. 600 produziert, jedoch nie ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im chinesischen Chan Katalog ist sie unter der Nr. NORTH-EAST NEU1 katalogisiert.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Interasia Auktion Hongkong vom Dezember 2017 unter Los Nr. 3603 für 1955 HK$ (ca. 200 €) + Zuschlag verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.02.2018 09:21:32 Gelesen: 383996# 285 @  
Italien verausgabte am 30. Januar/2. April 1941 eine Sonderausgabe zur Italienisch-deutschen Waffenbrüderschaft (Mi Nr. 623-628). Zusätzlich zu den in Zeichnung Hitler/Mussolini im Stahlhelm erschienen Wertstufen 50, 75 Centesimi und 1.25 Lire waren auch Wertstufen zu 10, 20 und 25 Centesimi in dieser Zeichnung vorbereitet, wurden aber nie ausgegeben. Michel erwähnt diese Unverausgabten in einer Fussnote, katalogisiert sie aber nicht. Der italienische Sassone Katalog listet diese unter 457A-C.



Eine Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 7. Februar 2018 in NY unter Los Nr. 967 für 160 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.02.2018 08:59:08 Gelesen: 383725# 286 @  
Von einem deutschen Sammlerfreund habe ich die Meldung und auch Unterlagen für diese Unverausgabte erhalten:

Die Vereinten Nationen (UNO) Genf verausgabten am 21. September 2004 eine Sonderausgabe anlässlich des Weltfriedenstages unter dem Motto „Mein Traum vom Frieden“ (Mi Nr. 503-504). Gezeigt werden Kinderzeichnungen zu diesem Thema.

Der vorgesehene, bereits gedruckte Wert zu 1.20 SFr. mit der Zeichnung eines 13-jährigen Taiwanesen wurde kurzfristig zurückgezogen, weil China alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, die Marke nicht erscheinen zu lassen. Klein und kaum lesbar stand auf der Marke die Herkunft des Kindes: Taiwan. Da Taiwan offiziell nicht mehr UNO-Mitglied ist, konnte China so seinen Willen bei der UNO durchsetzen.

Eine nicht bekannte Anzahl Marken waren jedoch bereits an Journalisten verteilt. Die Postverwaltung der UNO versuchte in einer Rückholaktion durch ein Mahnschreiben an alle Besitzer im August 2004, die ausstehenden Exemplare zurückzubekommen. Man drohte den Besitzern bei Nichtrückgabe mit zukünftiger Einstellung der Vorab-Belieferung mit Originalmarken. Eine nicht bekannte Anzahl Exemplare wurden dennoch nicht zurückgegeben und blieben damit in Privatbesitz. Diese Unverausgabte wird im Michel Katalog als Mi Nr. 504 I gelistet.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2016 in NY unter Los Nr. 1278 für 1‘100 US$ + Aufgeld verkauft.



Als stillen Protest verausgabte Taiwan die Marke in gleicher Gestaltung, jedoch in größerem Format am 21. September 2004 (Mi Nr. 2971).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
olli0816 Am: 14.02.2018 10:26:39 Gelesen: 383696# 287 @  
Anbei ein Viererblock, den ich bei der Rauhut-Auktion gesehen habe:

Es handelt sich um die I zu 2 Mark. Die Marke ist im Michel gelistet mit ungebraucht 50 EURO und postfrisch 100 EURO. Der Viererblock wurde zu 100 EURO angeboten, blieb aber unverkauft. Bis Freitag ist der Block noch zu haben. Nein, ich arbeite nicht für das Auktionshaus :). Die Marke wurde 1890 gedruckt, vermutlich als Farbänderung und nicht herausgegeben.



Viele Grüße
Oliver
 
Heinz 7 Am: 15.02.2018 12:07:45 Gelesen: 383486# 288 @  
@ Heinz 7 [#272]

Heute erfahre ich, wie teuer der Flugpost-Beleg wurde, den ich vor rund einem Monat vorgestellt habe.



Die Vignette zeigt die Inschrift "STADT AARAU", normal war aber "START AARAU"! Gemäss Zumstein Spezialkatalog ist dies ein "Essai der Flugmarke", von dem nur zwei auf Karte bekannt sind!

Die normale Marke war in der Flugpostsammlung viermal vertreten, auf verschiedenen Flugpostkarten. Die Erlöse dafür waren:

Los 5010: CHF 600 + 20 %
Los 5012: CHF 1'600 + 20 %
Los 5013: CHF 2'100 + 20 %
Los 5014: CHF 1'250 + 20 %

Das sind schon schöne Preise!

Der Flugpost-Beleg mit der unverausgabten Marke "STADT" schlug aber alle Rekorde. Der Startpreis (Los 5011) lag bereits bei CHF 18'000; im Bietergefecht stieg der Erlös aber auf CHF 32'000 + 20 % = CHF 38'400.

Ich kenne keinen anderen Schweizer Flugbeleg, der jemals teurer war. Ich freue mich sehr über dieses Resultat, weil ich den Sammler seit langem kenne und ihm diesen Erfolg von Herzen gönne.

Heinz
 
merkuria Am: 17.02.2018 09:24:12 Gelesen: 383249# 289 @  
Nach der Kapitulation Italiens und der damit verbundenen Wiedereingliederung der Stadt Split in Kroatien, wurden die in Split reichlich vorhandenen italienischen Marken in die Hauptstadt Zagreb gebracht, wo sie entsprechend überdruckt wurden. Diese überdruckten Wertzeichen sollten 1943 als Lokalmarken für Split ausgegeben werden, was aus nicht bekannten Gründen jedoch nicht erfolgt ist. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im italienischen Sassone Katalog werden sie unter Nr. PS I-XVII aufgeführt.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter Los Nr. 12046 für 950 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.02.2018 08:06:08 Gelesen: 382817# 290 @  
1957 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe für den Maler Vladimir Makovsky. Auf der 40 Kopeken Marke sollte sein Gemälde „Nachtwache“ gezeigt werden. Die vorgesehene und bereits fertiggestellte Marke gelangte aus unerklärlichen Gründen nicht zur Ausgabe und wurde vernichtet. Wie eine unbekannte Anzahl Exemplare in den Handel gelangten, ist nicht geklärt. Ein 6er Block dieser Unverausgabten befindet sich im Popow Postmuseum in St. Petersburg.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser äusserst seltenen Unverausgabten wurde an der 76. Raritan Stamps Inc. Auktion vom 3. Februar 2018 in Dayton/USA unter Los Nr. 532 für 14‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.02.2018 08:16:27 Gelesen: 382370# 291 @  
1922/1930 verausgabte Spanien eine Freimarkenausgabe mit dem Bildnis Alfons XIII. (Mi Nr. 281-293). Nebst den erschienenen Wertstufen 2, 5, 10, 15, 20, 25 karmin, 30, 40 und 50 Céntimos war auch eine Wertstufe zu 25 Céntimos in blau vorgesehen. Diese blieb jedoch unverausgabt (Mi Nr. III). Alle Marken ausser der 2 Céntimos (auch die Unverausgabte) weisen rückseitig eine Kontroll Nr. auf.



Ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2009 in NY unter Los Nr. 1599 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.02.2018 08:31:57 Gelesen: 381991# 292 @  
Für den 29. Januar 1945 plante das befreite Krakau eine Lokalausgabe. Dazu verwendete man Marken des Generalgouvernement (Mi Nr. 72, 75-78, 80-82 und 110-112) und versah diese mit einem dreizeiligen Aufdruck POCZTA / POLSKA / 50 gr. sowie Durchbalkung der Bezeichnung Generalgouvernement. Aus nicht bekannten Gründen erfolgte jedoch keine Ausgabe dieser Lokalmarken. Der Michel Katalog erwähnt diese als Unverausgabte unter den Ausgaben 1944-1945 / Krakow (Krakau), vergibt aber keine Nummern.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 75. Raritian Stamps Inc. Auktion vom November 2017 in Dayton/USA unter Los Nr. 708 für 750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.03.2018 07:37:05 Gelesen: 381745# 293 @  
Am 8. Februar 2001 verausgabte Deutschland eine Zuschlagsausgabe für die Sporthilfe (Mi Nr. 2165-2186). Monate zuvor wurde ein Zehnerbogen jeder Wertstufe den Mitgliedern des Deutschen Briefmarken Komitees zur Begutachtung vorgelegt und von diesem auch genehmigt. Die Farbe der waagerechten Schriftleiste war bei diesen Vorlagen in lebhafttürkisblau gehalten.

Der Entwerfer Fritz-Dieter Rothacker hat offenbar später seine Meinung zu dieser Farbgebung geändert und ordnete die Farbgebung der Schriftleiste für die endgültige Drucklegung in hellviolettblau an.

Somit existieren gemäss Literatur nur gerade 10 Vorlage-Sätze mit der Schriftleiste in lebhafttürkisblau. Michel listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XV – XVIII).




An der 17. Schlegel Auktion vom Oktober 2015 in Berlin wurde unter Los Nr. 4832 der erste Satz dieser Unverausgabten aus der unteren linken Bogenecke zum Angebot gebracht und für 73‘000 € + Aufgeld verkauft.



Seither ist ein zweiter Satz vom linken Bogenrand an der 37. Christoph Gärtner Auktion vom Juni 2017 unter der Los Nr. 19081 für 45‘000 € + Aufgeld verkauft worden. Zum Vergleich rechts die endgültig verausgabte Farbe.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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