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Thema: Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 885 Beiträge:
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merkuria Am: 18.10.2018 09:13:36 Gelesen: 325403# 386 @  
1973 plante Nordkorea eine Sonderausgabe zum im gleichen Jahr produzierten Film „Das Blumenmädchen“ (The Flower Girl) [1]. Diese Marke wurde aus mir nicht bekannten Gründen jedoch nie verausgabt. Es ist nicht erklärlich, weshalb auf diese Briefmarke verzichtet wurde, denn 1978 war dieser Film sogar Motiv der neuen nordkoreanischen 1 Won Banknote!



Der Film basiert auf einer Oper, welche von Staatsgründer Kim Il Sung persönlich geschrieben worden sein soll. Es ist der bekannteste Film aus Nordkorea welcher weltweit in 40 Ländern gezeigt wurde. Die Hauptdarstellerin Hong Yong-hee sollte auf dieser geplanten Briefmarke dargestellt werden. Eine englisch untertitelte Version dieses Streifens ist auch bei youtube verfügbar [2].



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Mai 2007 in NY unter Los Nr. 2097 für 950 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/The_Flower_Girl
[2] https://www.youtube.com/watch?v=Ey2fvPtBsiA&t=4s
 
merkuria Am: 21.10.2018 09:02:44 Gelesen: 325006# 387 @  
Am 9. Juni 1971 verausgabte die Volksrepublik Yemen (Südyemen) eine Sonderausgabe anlässlich des 2. Jahrestages der Revolution von 1969 (Mi Nr. 103-105). Ursprünglich wäre zu dieser Ausgabe eine vierte Wertstufe zu 20 Fils vorgesehen gewesen. Am Ausgabetag entdeckte man auf der 20 Fils Wertstufe jedoch einen Fehler in der Darstellung der Nationalflagge und beschloss, diese Marke nicht zu verausgaben. Die 20 Fils Marken wurden eingezogen und sollten restlos vernichtet werden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der Scott Katalog weist in einer Fussnote auf deren Existenz hin.

Die Abbildung rechts zeigt die korrekte Darstellung der Nationalflagge.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 71. Universal Philatelic Auctions vom 9.10.2018 in Northleach / GB unter Los 20508 für 95 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.10.2018 08:53:46 Gelesen: 324316# 388 @  
Die einzig mir bekannte Abbildung stammt aus der maltesischen Zeitung It-Torca, die sich 2005 mit einem Artikel zu diesen Unverausgabten befasste

Ergänzend zu meinem Beitrag [#254] kann ich heute mit etwas besserem Bildmaterial zu diesen Unverausgabten aufwarten. Ich vermute, dass diese aus einem Ankündigungsschreiben der maltesischen Post stammen, denn bei allen Abbildungen fehlt die Angabe der Wertstufe.

Zur Ausgabe vorgesehen waren:



6 Cents: „Malta Story“ von 1953 mit Alec Guinness und Jack Hawkins



12 Cents: „Shout at the Devil“ von 1975 mit Lee Marvin und Roger Moore



22 Cents: „Popeye“ von 1980 mit Robin Williams



27 Cents: „The Count of Monte Cristo“ von 1985 mit Gerard Depardieu



50 Cents: „Gladiator“ von 1999 mit Russell Crowe

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.10.2018 08:50:39 Gelesen: 323659# 389 @  
Zwischen November 1943 und September 1945 verausgabte die japanische Besatzungsbehörde von Zentralchina unzählige Freimarken (Japanische Besetzung Zentralchina Mi Nr. 12-93). Dazu verwendete man Marken frühere Ausgaben der Republik China und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung.

Bei den Aufdrucken auf den Marken Sun Yat sen 1941 (Mi Nr. 394-409) waren 1000$-Aufdrucke auf den Wertstufen 1, 25 und 30 Cents sowie 2 und 10$ geplant. Eine unbekannte Anzahl Aufdrucke erfolgte jedoch auch auf der 17 Cents Wertstufe. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan JCU 5.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 56. Interasia Auctions vom April 2017 in Hongkong unter Los Nr. 3485 für 6‘900 HK$ (ca. 650 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.10.2018 10:37:59 Gelesen: 323640# 390 @  
@ merkuria [#382]

Lieber Jacques,

der Dank und die Anerkennung gehen an Dich!



Du hast dieses schöne Gebiet in letzter Zeit fast alleine "neu gefüttert". Es ist aber auch schwierig jetzt noch neue Briefmarken zu finden; wir haben in diesem Thema sehr vieles schon "abgedeckt". Unglaublich, wie viele Unverausgabte Briefmarken es gibt!

@ merkuria [#296]

Seit Deiner Übersicht ist es eine Weile her. Dürfen wir auf eine neue Übersicht hoffen, wenn Du Dich Beitrag 400 näherst? Das wäre super!

Die Statistik mit den 132 Themen, die schon mehr als 100'000 Klicks erhalten haben, ist sehr aufschlussreich. 1 Milliarde hat aber noch keiner geschafft (drei Nullen zuviel).



Vielen Dank auch dafür!

Heinz
 
merkuria Am: 30.10.2018 08:34:53 Gelesen: 323349# 391 @  
Im April 1876 und Mai 1877 verausgabte die Türkei eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 27-29). Nebst den verausgabten Wertstufen 10 und 20 Piaster sowie 1 Ghrusch waren auch eine 5 Ghrusch und 25 Ghrusch Wertstufe vorgesehen. Diese beiden Werte blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unter Mi Nr. V und VI.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung beider Unverausgabten im gezähnten Viererblock wurde an der David Feldman Auktion vom 11. Oktober 2018 in Zürich unter Los Nr. 80386 für 15‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft. Gemäss Literatur ist dies der einzig bekannte Satz dieser Unverausgabten im Viererblock.



Ein ungezähnter Viererblock der unverausgabten 5 Ghrusch wurde an derselben Auktion unter Los Nr. 80388 für 8‘000 € angeboten, blieb aber ebenfalls unverkauft. Gemäss Literatur sind von dieser Unverausgabten nur 2 ungezähnte Viererblocks bekannt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Richard Am: 01.11.2018 09:47:51 Gelesen: 323160# 392 @  
@ merkuria [#389]
@ Heinz 7 [#390]

Hallo Jacques und Heinz,

zurück aus Sindelfingen möchte ich das Lob von Heinz noch ergänzen, dass die Datenbank http://www.n-i-k.de für nicht im Michel enthaltene Ausgaben von Sammlern, aber auch von Arbeitsgemeinschaften und Auktionsfirmen mit Interesse verfolgt wird.

Mit dem Auktionatorenverband BDB ist eine mündliche Vereinbarung getroffen wurden, dass beliebig viele Abbildungen und Texte für dieses Thema, aber auch für andere Themen und alle unsere Datenbanken aus den Auktionskatalogen (Print oder Online) auf allen unseren Seiten verwendet werden dürfen. Der Name des Auktionshauses ist dabei zu nennen aber dies ist ja bisher bereits so von uns gehandhabt worden.

Der Präsident des BDB, Harald Rauhut, will einen entsprechenden Rundbrief über die Vereinbarung an alle Mitgliedsfirmen senden in welchem davon ausgegangen wird, dass der Vereinbarung zugestimmt wird, falls nicht einzelne Auktionsfirmen dem widersprechen.

Nicht nur für die BDB Mitglieder, sondern auch für die deutschsprachigen Auktionsfirmen, die nicht im BDB organisiert sind, kann ab sofort von einer Zustimmung ausgegangen werden, da die Abbildungen und Texte bei uns nicht aus kommerziellen Gründen, sondern zum Zweck der Dokumentation, Forschung und Lehre veröffentlicht wurden.

Schöne Grüsse, Richard
 
merkuria Am: 02.11.2018 08:52:22 Gelesen: 322998# 393 @  
Am 21. April 2015 verausgabte Kroation eine Sonderausgabe zu Ehren von berühmten Kroaten (Mi Nr. 1175 Sorkočević, Mi Nr. 1176 Strossmayer und Mi Nr. 1177 Supek). Eigentlich wären alle drei Ausgaben mit Bildnissen der Geehrten vorgesehen gewesen. Kurz vor dem offiziellen Ausgabetag bemerkte man jedoch einen fatalen Irrtum: Bei der Abbildung des Komponisten Luka Sorkočević wurde irrtümlich ein Bildnis des amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson verwendet!

Die gesamte Auflage wurde vernichtet und blieb somit unverausgabt. Rechtzeitig zur Ausgabe wurde eine Ersatzmarke mit dem italienischen Namenszug des Geehrten sowie Musiknoten aus seinen Werken hergestellt (Abbildung rechts).

Gemäss Literatur wurden 22 Exemplare dieser Unverausgabten jedoch in Zagreb bereits vor dem offiziellen Ausgabetag abgegeben und gelangten so in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 48. Barac-Pervan Auktion vom Dezember 2017 in Zagreb unter Los Nr 547 für 1700 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.11.2018 07:33:21 Gelesen: 321662# 394 @  
Zurückkommend auf die Beiträge [#254] und [#388] kann nun meines Wissens ein erstes Angebot für diese Unverausgabten im Handel ausgemacht werden! Damit stehen natürlich auch Abbildungen dieser sagenumwobenen Unverausgabten zur Verfügung!





Der komplette Satz dieser Unverausgabten wird an der David Feldman Auktion vom 4. Dezember 2018 in Zürich unter Los Nr. 30792 für 5‘000 GB£ angeboten. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

https://www.davidfeldman.com/de/dfsa-auktionen/2018-december-auction/british-empire/30792/malta-2002-movies-unissued-set-of-five-in-mint-nh/?soff_session_category=8222&soff_session_keywords=unissued&soff_session_page=1&soff_auction_browse=1
 
merkuria Am: 08.11.2018 09:29:36 Gelesen: 321127# 395 @  
Am 28. Oktober 1937 verausgabte Venezuela eine Sonderausgabe anlässlich der Verstaatlichung der Hafenanlagen von La Guaira (Mi Nr. 211-213).

Im Vorfeld dieser Ausgabe wurden diese Marken mit der korrekten Inschrift NACIONALIZACION (Verstaatlichung) produziert. Aus wohl politischen Gründen wollte man diese Marken mit der provokativen Inschrift aber so nicht verausgaben und erstellte eine nahezu bildgleiche Ausgabe mit der Inschrift ADQUISICION (Erwerb). Die ursprünglichen Marken mit der Inschrift NACIONALIZACION blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden.

Eine unbekannte, anhand der erzielten Preise wohl grössere Anzahl dieser Unverausgabten gelangte aber trotzdem in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I-III. Die Mi Nr. I wurde bereits unter Beitrag [#329] vorgestellt.



An der 226. Guillermo Jalil – Philatino Auktion vom 7. Juni 2017 in Buenos Aires wurde eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten im Paar unter Los Nr. 1175 für 150 US$ + Aufgeld verkauft. Die rechte Abbildung zeigt die endgültig verausgabten Marken.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.11.2018 08:59:15 Gelesen: 320843# 396 @  
1931/1932 verausgabte die Republik Spanien ihre erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 571-581). Dazu verwendete man Ausgaben des Königreichs (ex Mi 294-295 und 562-570) und versah diese mit einem durchlaufenden zweizeiligen senkrechten Aufdruck Republica / Espanola. Für diese Ausgabe waren auch die Wertstufen 40 Centimos Mi 569 II, 4 Pesetas und 10 Pesetas mit dem Aufdruck vorbereitet, blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. V und VI, (Edifil NE25-27).



An der 364. Köhler Auktion vom 21. März 2017 wurde eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser drei Unverausgabten unter Los Nr. 732 für 640 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.11.2018 09:24:39 Gelesen: 320195# 397 @  
1941 besetzten britische Truppen die Gebiete von Italienisch-Ostafrika. Das Militärkommando der dabei mitwirkenden südafrikanischen Truppen erstellten für dieses Gebiet eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Italienisch-Ostafrika, Britische Besetzung I - IX). Dazu verwendete man Freimarken der Ausgabe 1938 (ex Mi 2-18) und versah diese mit einem senkrechten Aufdruck BRITISH OCCOPATION sowie neuen Wertangaben.

Die britische Militäradministration verfügte jedoch vor der Ausgabe, diese Marken nicht an den Schalter zu bringen. Die gesamte Auflage wurde bis auf ca. 50 Sätze vernichtet. Diese wurden an hochgestellte Personen verschenkt.





An der 364. Köhler Auktion vom 21. März 2017 wurde ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten unter Los Nr. 791 für 660 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.11.2018 09:09:34 Gelesen: 319772# 398 @  
1863 beabsichtigte die Post Frankreichs die Herausgabe einer weiteren Portomarke zu 60 Centimes in Zeichnung und Farbe der Portomarken Mi Nr. Porto 1-3. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese Wertstufe in schwarz jedoch nicht verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. Porto I. Eine Ausgabe einer 60 Centimes Portomarke erfolgte erst 1871 in Farbe gelbbraun.



An der 1091. Siegel Auktion vom 22. Januar 2015 in NY wurde ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten unter Los Nr. 47 für 2‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Mit diesem Beitrag haben wir seit Beginn dieses Threads im September 2016 über 300 unverausgabte Einzelausgaben oder Sätze dokumentiert! Seit der letzten Übersicht mit 205 Ausgaben vom 04.03.2018 in Beitrag [#296] kamen 95 Neue dazu. Also höchste Zeit, eine aktualisierte Übersicht zu erstellen:









Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin de Matin Am: 18.11.2018 19:39:00 Gelesen: 319614# 399 @  
@ merkuria [#127]

Zu den nicht verausgabten Marken von Serbien aus dem Jahr 1915 Mi-Nummer I - V gibt es noch einen nicht verausgabten Fehldruck der 15 Para Marke in der Farbe der 25 Para.

Das Klischee der 15 Para befindet sich im Bogen der 25 Para-Marke. Die Mi-Nummer ist I.F



Ein vergleichbarer Viererblock, allerdings mit dem Fehldruck links unten, wurde am 16/17 Oktober 2018 bei Cherrystone mit 475 Dollar zugeschlagen.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 20.11.2018 00:13:31 Gelesen: 319433# 400 @  
@ merkuria [#398]

Ich gratuliere herzlich zu dieser tollen Fleiss-Arbeit!

1862 gab das Fürstentum Rumänien seine ersten Briefmarken heraus. Zuvor hatte nur das Fürstentum Moldau eigene Marken (2 Ausgaben, beide 1858), hingegen das Fürstentum Muntenien (Walachei) hatte keine Marken. 1859 schlossen sich die beiden Fürstentümer zusammen und nahmen anfangs 1862 den Namen "Rumänien" an. Kurz darauf wurden die ersten Briefmarken von Rumänien ausgegeben:

3 Werte:
3 Parale gelb; für Drucksachen und Zeitungen
6 Parale rot; für Briefe im Ortsbereich
30 Parale blau; für Briefe im Inlandverkehr

Die Briefmarken wurden zuerst im Hand-Einzeldruck hergestellt; das war sehr aufwändig. Man suchte nach einer besseren Lösung, doch dauerte es über zwei Jahre, bis die Marken rationeller, im Plattendruck / maschinell hergestellt werden konnte. Im Michel haben diese Marken also eine separate Nummer

8 I, 9 I, 10 I = Einzeldruck
8 II, 9 II, 10 II = Plattendruck.

Die Lieferung erfolgte aber so spät, dass die gedruckte 6 Parale-Marke Plattendruck (9 II) nicht mehr verkauft wurde.

Erst später, 1881, gelangten die (nun ungültigen) Marken in den Verkauf (Versteigerung der Marken durch das Finanzministeriums).

Die Michel 9 II ist also eine nicht ausgegebene Briefmarke von Rumänien. Anbei ein Viererblock.



Sie ist im Michel aufgeführt mit der Nummer 9 II. Bewertet ist natürlich nur die Variante "ungebraucht". Gestempelt oder auf Brief ist die Marke 9 II immer verfälscht! Es gibt viele davon.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 20.11.2018 09:11:40 Gelesen: 319407# 401 @  
Am 15. September 1951 verausgabte Kolumbien eine Flugpost-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 606-613). Dazu verwendete man die Flugpostmarken in Zeichnung 1941 (Mi Nr. 424-436) in geänderten Farben und versah diese mit einem Aufdruck eines verzierten L. Diese Marken kamen ohne den L-Aufdruck nicht an den Postschalter. Von der 5 Pesos Wertstufe (Mi Nr. 613) sind uns Marken ohne den L-Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



An der 37. Christoph Gärtner Auktion vom 16. Juni 2017 wurde ein ungebrauchter Viererblock dieser Unverausgabten unter Los Nr. 8809 für 200 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.11.2018 08:46:01 Gelesen: 319114# 402 @  
1941 plante das mailaiische Sultanat Negri Sembilan eine Farbänderung der 8 Cent Wertstufe aus der Freimarkenausgabe (Mi Nr. 20-38). Die 8 Cent Wertstufe grau (Mi Nr. 28) wurde dazu in scharlachrot hergestellt, kam aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter und blieb somit unverausgabt.

Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später die bestehenden Bestände und verausgabten diese am 3. April 1942 mit einem Aufdruck des Malaiischen Militärbüros (Japanische Besetzung Negri Sembalan Mi Nr. 9). Die 8 Cents Marke scharlachrot blieb somit ohne Aufdruck unverausgabt. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand, listet aber die unverausgabte Marke ohne Aufdruck nicht.



Die rechte Abbildung zeigt die von Japan verausgabte Marke mit Aufdruck.

Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten wurde an der 42. Argyll Etkin Auktion vom September 2018 in London unter Los Nr. 1694 für 3‘100 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin de Matin Am: 25.11.2018 20:20:16 Gelesen: 318901# 403 @  
1865 wurden in Indien Freimarken aus dem Bereich Michelnummer 17-26 mit den Aufdruck "Service" versehen, und als Dienstmarken ausgegeben (Michelnummer D16-20). Es wurden die Werte 1/2, 1, 2, 4 und 8 Anna ausgegeben; ein Wert zu 6 Anna und 8 Pies war geplant wurde aber nicht ausgegeben. Michel bezeichnet diese Marke als Dienstmarke I und bewertete diese 2003 mit 350 Euro.



Gruss
Martin
 
merkuria Am: 26.11.2018 09:50:14 Gelesen: 318778# 404 @  
1925 plante die thailändische Post eine Sonderausgabe zur vorgesehenen Eröffnung des Nationalmuseums. Dazu verwendete man die Flugpostmarken (Mi Nr. 183-190) und versah diese mit einem 3- zeiligen Aufdruck 2468 (=1925) / National / Museum. Diese Marken blieben jedoch unverausgabt, da die Eröffnung des Museums infolge des Todes von König Vajiravudh (Rama VI) abgesagt wurde. Die Briefmarken wurden auch später nie an das Publikum verkauft und nur 1928 in verschiedenen Postämtern von Bangkok zu internen Abrechnungszwecken verwendet. Der Michel Katalog schildert diese Tatsache in einer Fussnote, listet diese Unverausgabten aber nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 26./27. Kelleher & Rogers Auktion vom Oktober 2018 in Hongkong unter Los Nr. 1794 für 2‘800 HK$ (ca. 315 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.11.2018 09:12:13 Gelesen: 318314# 405 @  
1979 plante Nicaragua eine Sonderausgabe mit 8 Werten anlässlich des 100. Geburtstags von Albert Einstein. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese Marken jedoch unverausgabt.

Am 7. April 1980 fanden diese unverausgabten Marken Verwendung bei der Herstellung einer kombinierten Sonderausgabe zum Jahr des Kindes sowie zur Teilnahme Nicaraguas an den Olympischen Spielen (Mi Nr. 2091-2098). Dazu wurden die Unverausgabten mit einem entsprechenden Aufdruck versehen und ausgegeben, Marken ohne Aufdruck kamen nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog weist auf diesen Umstand hin, listet jedoch die Unverausgabten ohne Aufdruck nicht.




Ein kompletter Satz (8 Werte) dieser Unverausgabten ohne Aufdruck wird zurzeit für ca. 150 US$ angeboten. Die Abbildung unten rechts zeigt eine mit Aufdruck versehene, später verausgabte Marke.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.12.2018 08:58:03 Gelesen: 318004# 406 @  
Am 1. Mai 1985 verausgabte Papua Neuguinea eine Sonderausgabe mit Zeremoniellen Bauwerken (Mi Nr. 492-495). Im Vorfeld dieser Ausgabe wurden diese vier Werte in einem kleineren Format sowie ohne Währungsbezeichnung T (für Toea) produziert. Auch war für die dann ausgegebene Wertstufe 15 T ein 10 T Wert vorgesehen. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde die kleinformatige Auflage dieser Marken jedoch nie verausgabt und gesamthaft vernichtet.

Gemäss Literatur sind bei der ausführenden Druckerei 3 Hunderterbogen je Wertstufe in deren Archiven aufgetaucht und gelangten so in den Handel. Damit sind maximal 300 komplette Sätze dieser Unverausgabten verfügbar. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wird im australischen Handel zu ca. 500 A$ (ca. 320 €) angeboten. Die rechte Abbildung zeigt die endgültig verausgabten Marken.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Martin de Matin Am: 03.12.2018 18:40:39 Gelesen: 317857# 407 @  
Im Jahr 1900 verausgabte Indien ihre ersten Briefmarken für die britisch-indische Feldpost in China. Es wurden alle zu dieser Zeit gebräuchlichen Marken von 3 Pies bis 1 Rupie mit dem Motiv "Königin Viktoria" mit dem Aufdruck C.E.F. überdruckt. Einzig der Wert zu 1 Anna-6 Pies wurde nicht verausgabt. Im Michelkatalog wird diese unter Nr. I geführt.



Gruss
Martin
 
merkuria Am: 05.12.2018 11:41:19 Gelesen: 317818# 408 @  
Am 27. Mai 1950 verausgabte die Volksrepublik China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 30). Dazu verwendete man eine nicht ausgegebene Marke der kommunistischen Postverwaltung von Ostchina und versah diese mit dem Aufdruck des neuen Wertes. Ohne diesen Aufdruck gelangte diese Marke nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Die rechte Abbildung zeigt die verausgabte Marke mit Aufdruck.

Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 69. Interasia Auktion vom Juni 2018 in Hongkong unter Los Nr. 1083 für 9‘775 HK$ (ca. 950 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
shortlois Am: 05.12.2018 17:26:17 Gelesen: 317786# 409 @  
@ Heinz 7 [#111]

Die 11p Guernsey Marke ist auch gestempelt bekannt (möglicherweise ist es das abgebildete Stück, und der Stempel ist wegen der schlechten Bildqualität nicht zu erkennen).

Ich war damals zufällig auf Guernsey, als es auftauchte. Es stammte von einem vorgefertigten FDC, den das Guernsey Philatelic Bureeau an die lokale Tageszeitung geschickt hatte, um die Ausgabe anzukündigen. Der entsprechende Umschlag wurde auch dort veröffentlicht und der Brief wanderte in die Schreibtischglade des Redakteurs. Als der in Pension ging, wurde der Inhalt der Lade, alles ähnliche FDCs mehrerer Jahre, an einen lokalen Antiquitätenhändler verkauft. In der Folge kam der Umschlag dann in private Hände und die Marken wurden im Wasserbad abgelöst. Nur durch Zufall entdeckte der neue Besitzer beim Einsortieren des Stückes in sein Steckalbum, dass der Wert nicht mit seinen bereits vorhandenen Marken übereinstimmte. Das ganze war seinerzeit ein großes Thema auf Guernsey. Damals waren die lokalen Briefmarkenausgaben dort noch ein beliebtes Hobby. Davon ist heute nicht viel geblieben.
 
merkuria Am: 08.12.2018 09:34:28 Gelesen: 317660# 410 @  
2003 beabsichtigte der Iran die Herausgabe einer Sonderausgabe zu Ehren des Gewichthebers Hossein Rezadeh [1] . Dieser hält bis heute den offiziellen Weltrekord im Stoßen und wird auf der vorgesehenen Briefmarke als der stärkste Mann der Welt bezeichnet. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde jedoch auf eine Ausgabe verzichtet und die Marke blieb somit unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Felman Auktion vom Dezember 2018 in Zürich unter Los Nr. 20516 zu einem Schätzpreis von 150-200 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hossein_Rezazadeh
 

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