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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 893 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 29.06.2017 13:31:11 Gelesen: 413677# 194 @  
@ Meinhard [#100]

Österreich hatte auch weitere Briefmarken vorbereitet, die dann aber nicht zur offiziellen Ausgabe kamen.

Österreich-ungarische Feldpost:





Diese Marken wurden bei Gärtner an der eben erst abgeschlossenen Auktion verkauft für Euro 1'350 & Zuschlag. Der Ausruf lag bei Euro 1'500; offenbar war nur zu einem Untergebot die Nachfrage da.

Auktionstext:

"1918, nicht ausgegebene Freimarken Kaiser Karl I. mit Aufdruck 'BANI' kompletter Satz 1 H. bis 90 H. (13 Werte), postfrisch und sign. bzw. Prüfungsattest Matl VÖB (1976), sehr seltener Satz! Im Michel keine Bewertung für den kompl. Satz (ANK. I/XIII, € 4.300,--)"

Grüsse aus der Schweiz
Heinz
 
merkuria Am: 02.07.2017 09:20:42 Gelesen: 413473# 195 @  
Vom 29. – 30. Oktober 2008 fand in New York eine Cherrystone Auktion statt, an der die bedeutende Sowjetunion-Sammlung von S. Shtern aufgelöst wurde. Diese Auktion ermöglicht uns den Einblick in etliche unverausgabte Marken der Sowjetunion, die an anderer Stelle kaum angeboten werden oder deren Existenz uns bisher kaum bekannt war. Ich möchte diesen Thread dazu nutzen, einige dieser Raritäten vorzustellen.

Am 27. Juni 1959 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 250. Jahrestages der Schlacht von Poltawa [1]. Diese Schlacht endete mit einer herben Niederlage der Schweden gegen die Russen. In Voraussicht seines für August geplanten Staatsbesuches in Schweden, verfügte Nikita Chruschtschow aus politischen Gründen die Nichtausgabe und Vernichtung dieser bereits produzierten Ausgabe. Gemäss Literatur sollen 40 Exemplare der Vernichtung entgangen sein.



An der Cherrystone Auction vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 553 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 22‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Poltawa
 
merkuria Am: 05.07.2017 08:39:23 Gelesen: 413280# 196 @  
1964 plante die Sowjetunion die Ausgabe einer Sondermarke anlässlich einer vorgesehenen „Weltfriedens-Kreuzfahrt“ in drei skandinavische Länder. Diese Kreuzfahrt sollte die geplanten Staatsbesuche von Nikita Chruschtschow in diese Länder begleiten. Infolge der Absetzung von Chruschtschow wurden diese Staatsbesuche abgesagt und die Kreuzfahrt fand nicht statt. Die bereits fertiggestellte Ausgabe wurde vernichtet, jedoch soll eine Handvoll davon der Vernichtung entgangen sein.



An der Cherrystone Auction vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 576 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 25‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.07.2017 09:00:06 Gelesen: 413027# 197 @  
1959 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 40. Jahrestages des Sowjetischen Staatszirkus. Aus nicht eindeutig belegten Gründen verzichtete man kurzfristig auf eine Verausgabung dieser bereits produzierten Ausgabe und vernichtete diese. Eine Erklärung für den Rückzug der Ausgabe besteht darin, dass man mit der Inschrift „Sowjetischer Zirkus“ (Советскomy циркy) nicht glücklich war. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke sind ausschliesslich von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst worden.



An der Cherrystone Auction vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 548 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 12‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.07.2017 09:06:27 Gelesen: 412780# 198 @  
1965 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 20. Jahrestages der Wiedervereinigung der Karpatenukraine mit der Ukraine. Aus politischen Gründen verzichtete man jedoch auf eine Verausgabung dieser noch nicht fertiggestellten Ausgabe. Wahrscheinlich wollte man jegliche Diskussionen um das 1946 von der Tschechoslowakei annektierte Gebiet vermeiden.

Gemäss Literatur wird angenommen, dass nur wenige Stücke für Präsentationskarten verwendett wurden. Da diese Marke praktisch nie im Handel erscheint, wird oft behauptet, dass es sogar nur ein Stück davon in privaten Händen geben soll.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 580 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 26‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.07.2017 12:34:39 Gelesen: 412755# 199 @  
@ merkuria [#195], [#196], [#197] und [#198]

Lieber Jacques,

das sind tolle Geschichten und Marken, die ich alle noch nie gesehen habe.

Der Cherrystone-Auktionskatalog ist eine wahre Goldgrube für unsere Kenntnisse über diese (den Meisten von uns) unbekannte Marken. Hast Du den Katalog?

Heinz
 
merkuria Am: 14.07.2017 09:08:31 Gelesen: 412541# 200 @  
1958/1959 verausgabte die Sowjetunion 3 verschiedene Freimarken mit den Trägerschaften des Landes (Arbeiter Mi Nr. 2138, Bauern Mi Nr. 2198, Intellektuelle Mi Nr. 2230).



Geplant war eine vierte Freimarke zu dieser Serie mit dem Motiv eines Soldaten. Aus nicht bekannten Gründen blieb diese Marke unverausgabt, gelangte aber in nicht bekannter Anzahl trotzdem in den Handel.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 549 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 2‘700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.07.2017 09:40:10 Gelesen: 412273# 201 @  
Am 1. September 1965 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zur 20 Jahr-Feier von 3 internationalen Organisationen (Mi Nr. 3111-3113). Dabei wurde auch die Internationale Frauenföderation geehrt (Mi Nr. 3113).

Bei der Herstellung der Frauenföderations-Marke wurde irrtümlich die Bezeichnung „Welt“ (BCEMИPHOй) wie bei den anderen Werten der Ausgabe verwendet. Nachdem die Marke bereits produziert war, bemerkte man den Irrtum: an der Stelle sollte es „Internationale“ heissen (Международной). Die erste Drucklegung wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



rechts: Endgültige Ausgabe

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 583 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 6‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.07.2017 09:17:39 Gelesen: 412075# 202 @  
Am 30. November 1969 verausgabte die Sowjetunion eine 4 Kopeken Freimarkenausgabe für Automaten (Mi Nr. 3697). Diese Marken wurden im Rastertiefdruck ausschliesslich in Rollen zu 1000 Stück produziert. Die Auflage wurde mit 4 Mio angegeben, eine offizielle Ausgabe in Bogenform ist nie erfolgt.

Gemäss Literatur aus 2008 sollen jedoch zwei ungebrauchte Viererblocks dieser Marke existieren, deren Herkunft und Sinn nicht erklärt werden konnte. 2012 tauchte beim Auktionshaus Feldman auch plötzlich ein gebrauchter Viererblock mit Stempel Moskau vom 1.1.1970 auf! Diese Umstände lassen es offen, weshalb und in welcher Menge diese Marke auch in Bogen- oder Kleinbogen hergestellt wurde.



An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 606 ein ungebrauchter Viererblock für 7‘500 US$ + Aufgeld verkauft.



An der David Feldman vom 19. September 2012 wurde ein gestempelter Block dieser Unverausgabten unter Los 10615 für gerade mal 380 € + Aufgeld verkauft!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.07.2017 09:52:44 Gelesen: 411882# 203 @  
Am 20. April 1972 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 100. Geburtstages des Tenors L.W. Sobinow (Mi Nr. 3999).

Vor der endgültigen Ausgabe wurde bereits eine Ausgabe mit dem Text „verdienter Künstler der UdSSR“ (НародниЫй aptиct CCCP) produziert. Diese Inschrift gefiel den Verantwortlichen nicht, weshalb eine korrigierte Ausgabe mit der Inschrift „verdienter Künstler der Republik“ (НародниЫй aptиct РеспуЬлики) hergestellt werden musste. Die erste Drucklegung wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



links die Unverausgabte, rechts die endgültige Ausgabe

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 608 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 4‘750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.07.2017 08:36:37 Gelesen: 411715# 204 @  
1961 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 91. Geburtstages von Lenin. Die zur Ausgabe vorgesehene Marke wurde in gleicher Zeichnung bereits am 17. April 1959 mit einer Wertbezeichnung von 40 Kopeken ausgegeben (Mi Nr. 2221). Aus unerklärlichen Gründen gelangte eine bereits fertiggestellte 20 Kopeken Marke 1961 nicht zur Ausgabe und wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



Links die Unverausgabte, rechts die Ausgabe 1959

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 654 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 4‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.07.2017 09:01:33 Gelesen: 411485# 205 @  
Wir konnten bis heute mit 204 Beiträgen über 130 unverausgabten Ausgaben dokumentieren, Zeit also, wieder einmal eine Übersicht zu erstellen!





Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.08.2017 09:18:37 Gelesen: 411188# 206 @  
1947 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 45. Jahrestages der Arbeiterstreiks in Batum von 1902. An diesen Streiks war Stalin als Anführer mitbeteiligt. Aus nicht eindeutig belegten Gründen wurde diese Ausgabe von Stalin persönlich verboten und er ordnete eine Vernichtung der bereits produzierten Marken an. Bereits 1939 verbot Stalin schon ein Theaterstück [1], welches sich ebenfalls mit den Streiks von Batum in Verbindung mit seiner Person handelte. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst.



An der 200. David Feldman Auktion vom Juni 2017 wurde unter Los 20366 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 14‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Batum_(Bulgakow)
 
merkuria Am: 04.08.2017 08:39:01 Gelesen: 410917# 207 @  
1962 plante die Sowjetunion eine Sonderausgabe anlässlich des 2. Internationalen Tschaikowskij-Wettbewerbs für Pianisten und Geiger. Die zur Ausgabe vorgesehene und bereits fertiggestellte Marke gelangte aus unerklärlichen Gründen (vielleicht Fehler bei den abgebildeten Noten?) nicht zur Ausgabe und wurde vernichtet. Die wenigen im Handel vorkommenden Stücke wurden wohl von bereits verschickten Präsentationskarten abgelöst. Am 19. April 1962 erfolgte eine Ausgabe mit leicht verändertem Bild (Mi Nr. 2588)



Links die Unverausgabte, rechts die erfolgte Ausgabe von 1962

An der Cherrystone Auktion vom Oktober 2008 in New York/USA wurde unter Los 571 ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten für 475 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.08.2017 08:33:52 Gelesen: 410645# 208 @  
Am 1. September 1947 verausgabte die Sowjetunion eine Sonderausgabe zum Tag der Luftwaffe (Mi Nr. 1119-1120). Im Vorfeld der Ausgaben-Planung sah man vor, diese beiden Marken mit einem roten Aufdruck АВИА = Luft (post) als Luftpostmarken zu kennzeichnen. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man jedoch auf diesen Aufdruck, trotzdem gelangten wenige Stücke aus der Produktion in den Handel. Nicht zu verwechseln mit den Aufdrucken von 1948 auf diesen Marken (Mi Nr. 1239-1240)!



An der 200. David Feldman Auktion vom Juni 2017 wurde unter Los 20364 ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten für 13‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.08.2017 09:00:24 Gelesen: 410292# 209 @  
Am 1. Januar 1986 beschloss Israel eine Währungsreform des Schekels. Der neue Schekel löste im Verhältnis 1:1000 den bisherigen Schekel ab. Dazu verausgabte man am 1. Januar 1986 auch zwei neue Freimarken mit dem Nennwert 1 NIS und 3 NIS (Mi Nr. 1024 und 1025).

Da bereits vor dieser Währungsreform eine neue Freimarkenausgabe mit dem Thema Archäologie in Israel vorgesehen war, wurden 1985 bereits zwei Wertstufen in alter Schekel-Währung hergestellt (1000 und 1500). Die zwischenzeitliche Währungsreform verhinderte jedoch die Ausgabe dieser beiden Marken welche vernichtet wurden. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl in den Handel.



Die Zeichnung dieser beiden Unverausgabten wurde in neuer Währung in leicht veränderten Farben trotzdem verwendet: 1 NIS am 1.1.1986 (Mi Nr. 1024) und 60 Agrot am 22.12.1988 (Mi Nr. 1112).



An der 626. Daniel F. Kelleher Auktion vom Oktober 2011 wurde unter Los 1661 ein ungebrauchter Viererblock der 1500 Sh Wertstufe dieser Unverausgabten für 700 $ + Aufgeld verkauft.

An der gleichen Auktion wurde unter Los 1662 ein ungebrauchter 5er Streifen der 1000 Sh Wertstufe dieser Unverausgabten für 1‘600 $ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2017 09:19:42 Gelesen: 409406# 210 @  
1972 plante Jugoslawien eine Sonderausgabe anlässlich des 80. Geburtstages von Josip Broz Tito (Mi Nr. I-III). Die gestalteten Marken missfielen jedoch Tito und man verzichtete auf diese Ausgabe. Am 25. Mai 1972 verausgabte man dann eine „Geburtstagsmarke“ mit Block (Mi Nr. 1466-1468) in gleicher Zeichnung wie die früher erschienenen Freimarken.



Meines Wissens sind bisher keine dieser Unverausgabten im Handel erschienen. Die einzigen Abbildungen verdanken wir einer bereits von der Post versandten illustrierten Neuheiten-Ankündigung.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.08.2017 08:58:09 Gelesen: 409210# 211 @  
Obwohl es sich bei den heute vorgestellten Unverausgabten nicht um eigentliche Briefmarken handelt, möchte ich sie in Anbetracht ihrer Bedeutung und Seltenheit trotzdem in dieser Rubrik zeigen.

Für das Frühjahr 1914 plante ein Komitee eine deutsch-englisch-holländische Luftschiffexpedition zur Erforschung des Inneren Neu-Guineas [1]. Es war vorgesehen, die Kosten der Expedition, welche auf etwa 3 Millionen Mark geschätzt wurden, unter Beteiligung der Staaten Deutschland, England und Holland mit je 1 Million Mark durch Spenden aufzubringen. Diese Mittel sollten durch den Verkauf von Spendenmarken beigebracht werden.

Von diesen Vignettenmarken, die als Spendenmarken konzipiert und gegebenenfalls als Verschlußmarken bei einer möglichen Postbeförderung über Deutsch-Neuguinea benutzt werden konnten, wurden insgesamt fünf Wertstufen (2 Pfennig in ultramarin (häufig) und 2 Pfennig in grün (selten) sowie 1, 20 und 1000 Mark) in vier verschiedenen Zeichnungen durch die Reichsdruckerei Berlin hergestellt.

Aus verschiedenen Gründen - unter anderem auch infolge Ausbruches des Ersten Weltkriegs – verunmöglichten die Durchführung der Expedition. Damit wurde auf den Verkauf der Spendenmarken verzichtet.





An der 32. Hardersbeck-Auktion vom April 2005 wurde unter Los 5539 eine Zusammenstellung dieser Vignettenmarken mit allen Motiven jedoch ohne die 2 Pfennig ultramarin für 5‘700 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.traditionsverband.de/download/pdf/luftschiff_expedition.pdf
 
Stefan Am: 16.08.2017 09:13:20 Gelesen: 409202# 212 @  
@ merkuria [#210]

Meines Wissens sind bisher keine dieser Unverausgabten im Handel erschienen. Die einzigen Abbildungen verdanken wir einer bereits von der Post versandten illustrierten Neuheiten-Ankündigung.

Der Sachverhalt klingt etwas makaber. Die Briefmarken sind tatsächlich im Michel-Europakatalog Band 3 (Ausgabe 2007/08, Seite 587) aufgeführt. Da diese im Katalog vorhanden sind (und als Mi-Nr. I-III bzw. Block I gelistet werden), sollte man davon ausgehen können, dass irgendwann der Redaktion des Schwaneberger Verlages derartige Stücke im Original vorgelegen haben. Ansonsten müsste die Redaktion beispielsweise für Deutschland neben der "Audrey Hepburn"-Briefmarke (Mi-Nr. XIX) ebenfalls auch die für 2001 geplante Ausgabe zum Motiv Ingrid Bergmann / Humphrey Bogart [1] im Katalog mit einer eigenen Katalognummer erfassen *g*

Gruß
Pete

[1] https://www.morgenpost.de/printarchiv/panorama/article103766665/Post-Raub-beim-Finanzminister.html
 
merkuria Am: 16.08.2017 10:04:17 Gelesen: 409189# 213 @  
@ Pete [#212]

Wie der Zufall so spielt:

Ich wurde gestern von einem Sammlerkollegen darauf hingewiesen, dass die von mir vorgestellten Unverausgabten zur Zeit auf Ersttagsbriefen in Ebay für 2‘200 US$ angeboten werden! [1]



Dies ist das erste Angebot für diese Unverausgabten das mir je zu Gesicht gekommen ist. Der Anbieter ist ein Händler in Zagreb/Kroatien mit besten Ebay-Reputationen, jedoch sind die Briefe ohne Attest.

Sind diese Briefe echt, muss 1972 wohl schon die ganze Ausgabe inklusive FDC produziert worden sein, bevor man sie auf Weisung von Tito nicht verausgabte. Somit ist es auch möglich, dass schon Vorlagestücke an die Katalog-Redaktionen verschickt worden sind.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.ebay.com/itm/YUGOSLAVIA-1972-TITO-not-issued-sheet-and-set-on-FDC-covers-RR-/391828351362?hash=item5b3aca2982:g:~aUAAOSwstJZVRwq
 
Stefan Am: 16.08.2017 12:38:41 Gelesen: 409168# 214 @  
@ merkuria [#213]

Ich wurde gestern von einem Sammlerkollegen darauf hingewiesen, dass die von mir vorgestellten Unverausgabten zur Zeit auf Ersttagsbriefen in Ebay für 2‘200 US$ angeboten werden!

Danke für den Hinweis! Dann könnte die Michel-Redaktion - bei entsprechender Originalvorlage - die Katalogisierung dahingehend erweitern, dass die unverausgabten Stücke auch in der gestempelten Version existieren. Bislang ist "lediglich" die postfrische Erhaltung registriert. :-)

Gruß
Pete
 
merkuria Am: 19.08.2017 08:52:14 Gelesen: 408946# 215 @  
Am 28. Juli 1919 verausgabte das Interalliierte Besetzungsgebiet Fiume (heute Rijeka/Kroatien) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 62-69). Bei der Herstellung dieser Ausgabe produzierte man gleich fünf weitere Wertstufen, welche jedoch nie ausgegeben wurden (Mi Nr. IIa – IIe). Es handelt sich dabei um die nicht benötigten Wertstufen 25 Centesimi sowie 1,2,3 und 5 Corone).



Eine Zusammenstellung der vier unverausgabten Kronen-Werte wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 in New York unter der Los Nr. 434 für 300 US$ + Aufgeld verkauft.



Die unverausgabte Wertstufe zu 25 Centesimi wird im Handel um die 100 US$ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.08.2017 09:00:17 Gelesen: 408824# 216 @  
1934 verausgabte Italienisch-Somaliland eine Sonderausgabe anlässlich der 2. Internationalen Kolonialausstellung in Neapel (Mi Nr. 197-208). Sämtliche Flugpostmarken dieser Ausgabe sollten zusätzlich als Dienstmarken mit einem dreizeiligen Aufdruck 11 NOV. 1934-XIII / SERVIZIO AEREO / SPECIALE ausgegeben wurden. Mit diesem Aufdruck wurde jedoch nur die 25 Centesimi Wertstufe (Mi Nr. Dienst 2)verausgabt. Die übrigen 5 vorbereiteten Wertstufen wurden nicht ausgegeben und sollten vernichtet werden. Trotzdem fand eine unbekannte Anzahl ihren Weg in den Handel.



Eine Zusammenstellung dieser fünf unverausgabten Dienstmarken wurde an der 633. Kelleher Auktion vom Dezember 2012 in Danbury/USA unter der Los Nr. 1597 für 600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.08.2017 08:55:51 Gelesen: 408706# 217 @  


1892 plante Costa Rica eine Sonderausgabe anlässlich des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus (Mi Nr. II). Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese Marke jedoch nie offiziell verausgabt.

Angesichts des geringen Handelswertes von einigen Euro gelangten aber offensichtlich trotzdem grössere Mengen in den Handel.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.08.2017 08:09:36 Gelesen: 408594# 218 @  
Am 14. Juli 1917 verausgabte Bulgarien eine erste Tranche von 6 Werten einer Sonderausgabe anlässlich der Besetzung von Makedonien (Mi Nr. 112-116 und 118). Eine zweite Tranche von 4 Werten (Mi Nr. 117 und 119-121) wurden im Laufe der Jahre 1917-1919 verausgabt. Obwohl weitere 5 Wertstufen (Mi Nr. 151-155) bereits 1915 gedruckt waren, erreichten diese kriegsbedingt Bulgarien erst 1921 und wurden am 11. Juni 1921 ausgegeben!



Zwei weitere Wertstufen 50 Stotinki und 1 Lew wurden jedoch noch später ausgeliefert und sollten 1931/1932 ausgegeben werden. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man auf eine Herausgabe und diese beiden Werte blieben somit unverausgabt (Mi Nr. IV-V).

Bei Handelspreisen von ca. 2 € für beide Marken muss angenommen werden, dass riesige Mengen dieser Unverausgabten trotzdem in den Handel gelangten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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