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Thema: Nobelverein Royal Philatelic Society im Aufwind
Das Thema hat 174 Beiträge:
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Richard Am: 13.01.2017 10:42:43 Gelesen: 67630# 1 @  
Ein Philatelistenverein im Aufwind!

02.01.2016 (wm) - Während nicht wenige Sammlervereine Endzeitszenarien anstimmen, über Mitgliederverluste, Überalterung infolge fehlenden Nachwuchses und fehlender Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement klagen, gibt es auch völlig gegenläufige Tendenzen. So teilte die Royal Philatelic Society Ende 2016 mit, dass sie alleine an ihrem Stand bei der Internationalen Briefmarkenbörse in Sindelfingen in der letzten Oktoberwoche des Jahres insgesamt 23 (!) neue Mitglieder gewonnen habe. Der Andrang sei derartig groß gewesen, dass die Zahl der mitgebrachten Aufnahmeformulare nicht gereicht hätten und diese schnell noch kopiert werden mussten.

Dank der Unterstützung zahlreicher deutscher Mitglieder, die meist schon seit vielen Jahren diesem honorigen ältesten Philatelistenverein der Welt angehören, sei es ein Leichtes gewesen, sich in Sindelfingen zu präsentieren, zumal das Auktionshaus Heinrich Köhler – dessen Geschäftsführer Dieter Michelson ist Repräsentant der „Royal“, wie der Nobelverein kurz genannt wird – zu einem Empfang für alte und neue Mitglieder geladen und den Auftritt des Vereins organisatorisch begleitet hatte.



Deutsche Mitglieder der Royal Philatelic Society London (v.l: Renate Springer, Arnim Knapp, Dr. Wolf Hess im Gespräch mit Ingo von Garnier. Foto: Wilhelm van Loo
 
HWS-NRW Am: 13.01.2017 16:18:29 Gelesen: 67539# 2 @  
@ Richard [#1]

Hallo Richard,

von mir noch verspätete Neujahrsgrüße an Dich, Brigitte und Dein Team und der Hinweis, daß die "Royals" aber nicht unbedingt jeden als Mitglied akzeptieren, das ist schon mehr oberste Liga, wenn nicht Weltklasse.

mit Sammlergruß
Werner
 
22028 Am: 13.01.2017 17:55:31 Gelesen: 67473# 3 @  
@ HWS-NRW [#2]

Werner,

wie kommst Du darauf, dass die Royals nicht jeden nehmen? Die Prozedur ist einfach.

Mitgliedsantrag ausfüllen, von zwei Mitgliedern bestätigen lassen und einsenden. Im nächsten Heft wird der Name des Antragstellers zusammen mit den beiden Bestätigender veröffentlicht mit der Bitte, dass, wenn jemand was gegen das neue Mitglied hat sich melden soll, ansonsten wird der Antragsteller Mitglied und muss selbstverständlich seinen Jahresbeitrag zahlen.

Solltest Du Interesse an einer Mitgliedschaft haben, ich kann gerne als Bestätigter für Dich unterschreiben und den Antrag an einen Bekannten, der auch Mitglied ist weiterleiten.

Ich bin übrigens vor einigen Jahren zum Fellow der Royal ernannt worden.
 
HWS-NRW Am: 13.01.2017 20:10:19 Gelesen: 67417# 4 @  
@ 22028 [#3]

Danke für Dein Angebot, doch ich denke, nicht unbedingt Mitglied zu werden, obwohl ich zahlreiche Mitglieder seit Jahren gut kenne.

mit Sammlergruß
Werner
 
WPhV Stuttgart Am: 14.01.2017 00:45:14 Gelesen: 67332# 5 @  
@ Richard [#1]

Und welche Botschaft willst Du uns Sammlervereinen in Deutschland (DE) mit Deinem Beitrag übermitteln?

Dass in DE der gute alte Wilhelm wieder eingeführt werden soll, damit wir endlich wieder "königlich" sind?

Dass sich dann in DE die Sammlervereine in "Royal Philatelic Society Hintertupfingen usw." umbenennen sollen?

Dass man dann das Auktionshaus Köhler bitten sollte, auch Repräsentant der "Royal Hintertupfingen usw." zu werden?

Dass Neumitglieder bei Sammlervereinen in DE nur nach dreistelligem Mitgliedsbeitrag und Bürgschaft von bereits vorhandenen Mitgliedern aufgenommen werden sollen?

Dass die Sammlervereine in DE die vorbildhafte Nachwuchsarbeit der Royal Philatelic Society (sprich keine) übernehmen sollen?

Dass man mehr als 23 Antragsformulare für Mitgliedsschaften stets parat haben soll, wenn man auf der Messe Sindelfingen einen Messestand hat?

Dass man künftig das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder von Sammlervereinen in DE in Relation zu dem der Mitglieder in der Royal Philatelic Society setzen soll, damit man erfolgreich ist?

Lauter offene Fragen, die zu beantworten sind, damit die Sammlervereine in DE endlich auch so einen Aufwind haben und so toll werden wie die Royal Philatelic Society.
 
Stephan Sanetra Am: 14.01.2017 01:22:55 Gelesen: 67315# 6 @  
@ WPhV Stuttgart [#5]

Guten Morgen,

nun fallen mir doch wiederholt Beiträge auf, die einem (in Hinblick auf Philatelie) recht unpolitischen Sammler, dem es einfach Freude macht, auch einmal positive Nachrichten über unser Hobby zu hören, immer wieder ein bißchen die eher andere Seite der Medaille aufzeigen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass selbst bei demütiger Beantwortung aller oben genannten Fragen (d.h. im Sinne des Fragestellers) es niemals "so toll werden" kann wie beim Württembergischer Philatelistenverein Stuttgart 1882 e.V..

Beste Grüße
Stephan
 
dietbeck Am: 14.01.2017 08:36:33 Gelesen: 67280# 7 @  
@ Stephan Sanetra [#6]

Sehe ich genauso. Es darf ruhig mal was positives über die Philatelie und deren Mitgliedszahlen, in welchen Organisationen auch immer, berichtet werden.

Vielleicht sollten sich die deutschen Organisationen mal fragen, was die Royal Philatelic Society besser macht.

Wenn ich so in den Foren über die deutschen Organisationen lese, dann meistens über Grabenkämpfe.

dietbeck
 
olli0816 Am: 14.01.2017 08:43:23 Gelesen: 67275# 8 @  
@ WPhV Stuttgart [#5]

Ehrlich gesagt trägt dein Beitrag nicht gerade dazu bei, sich deiner Organisation anzuschliessen. So viel Mißgunst brauch ich in meiner Freizeitgestaltung nicht.

Die Royal Philatelic Society macht es genau richtig. Sie verlangt eine entsprechende Jahresgebühr, um handlungsfähig zu sein.

Wenn ich mir die Agenda an Veranstaltungen anschaue sowie was alles angeboten wird, wundert mich nicht, dass sie sehr erfolgreich ist. Sie verbreitet sehr viel Flair, ist international aufgestellt (eine Veranstaltung ist sogar in China) und zeigt, was sie zu bieten hat. Wenn ich ehrlich bin, dagegen ist der BDPh die Ortsgruppe von Oberschweinebach (nichts gegen Oberschweinebach). Außerdem kann man einen überregionalen Verband nicht mit einem lokalen kleinen Sammlerverein vergleichen, der ganz andere Aufgaben wie vielleicht auch die Nachwuchsarbeit beinhaltet, wenn der lokale Verein das machen möchte. Machen viele aber nicht mehr.

Die Engländer verkaufen sich neidlos besser. Ein Monatsbeitrag von 10 - 15 EURO mag für manche viel erscheinen, finde ich persönlich aber recht überschaubar. Mein Squashverein in den 80ern hat schon monatlich 10 EURO gekostet und da war das noch einiges mehr Geld als heute. Dazu habe ich zu der Zeit sehr wenig verdient und war damit der Regelfall.

So ein überregionaler gut funktionierender Verband in Deutschland würde auch mehr für das Briefmarkensammeln bringen als die jetzigen Strukturen. Wir haben hier nur einen piffigen BDPh, der Kartons auf schädlichen Folien verkauft, eine VISA-Karte anbietet und dafür z.B. die Bibliotheken vernachlässigt. Die Mitglieder waren sogar so generös, eine 3 EURO-Beitragserhöhung fürs Jahr zu genehmigen, also kolossale 0,25 Cents pro Monat/Mitglied. Jaha, da kann man mal richtig prassen und sich den Themen widmen. Wer hier Ironie findet, darf sie gerne behalten.

Also lieber WPhV:

Nicht neidisch sein. Jeder bekommt, was er verdient. Bei uns sind es überalternde Vereine und eine übergeordnete Struktur, die nicht viel taugt. Ist bei den Jahresbeiträgen auch kein Wunder, weil keine Substanz da ist, irgend etwas zu tun. Den Fehler machen die Briten nicht. Es sind dann weniger Mitglieder (ca. 2.000, wenn ich richtig gelesen habe), aber die wirklich Interessierten sind bereit, das zu zahlen und evtl. auch etwas beizutragen. Eben die gehobene Philatelie. Braucht nicht jeder, aber genau mit so etwas kann man zu Recht von sich reden machen und Interesse an dem Hobby entwickeln. Das hat Öffentlichkeitswirkung.

Damit es nicht ganz so trist wird, habe ich etwas klassische Philatelie beigefügt. Die Nummer 2 aus Griechenland. Das ist genau die Platzierung des BDPh ggü. der Royal Philatelic Society. Ich fand das gerade passend.


 
Eric Scherer Am: 14.01.2017 09:22:25 Gelesen: 67256# 9 @  
Natürlich lebt die Royal auch etwas vom britisch-monarchistischen Flair. Sie zeigt aber klar, wie man es besser machen kann. Dabei ist die Royal kein Vergleich für einen Ortsverein sondern eher für den BDPh. Ich selbst bin nun seit zwei Jahren Mitglied und war sogar schon zweimal zu einer Veranstaltung in London.
 
himmelsaffe Am: 14.01.2017 09:25:36 Gelesen: 67253# 10 @  
@ WPhV Stuttgart

Warum so patzig ? Da spricht der pure Neid.
 
Lars Boettger Am: 14.01.2017 09:52:31 Gelesen: 67233# 11 @  
@ WPhV Stuttgart [#5]

Dass Neumitglieder bei Sammlervereinen in DE nur nach dreistelligem Mitgliedsbeitrag und Bürgschaft von bereits vorhandenen Mitgliedern aufgenommen werden sollen?

Bis vor einigen Jahren benötigte man zwei Bürgen, um in England ein normales Konto zu eröffnen. Das ist keine Erfindung der "Royal". Andere Vereine in den USA verlangen das ebenfalls (USPCS oder CCNY). Wenn Du schon von Exklusivität sprichst - in den Collectors Club of Chicago kommst Du nur auf Einladung durch den Verein. Da ist die Mitgliedschaft auf 100 Mitglieder begrenzt.

@ alle

Ich sehe den größten Unterschied der Royal zum BDPh in Ihrer Führungsstruktur bzw. Mandatsdauer. Man ist nur zwei Jahre Präsident, dann kommt der nächste dran. Und die Nachfolger haben bis dahin schon diverse Ämter in der Royal inne gehabt, kennen sich also mit den Strukturen des Vereins gut aus.

Beste Grüße!

Lars
 
22028 Am: 14.01.2017 09:58:06 Gelesen: 67228# 12 @  
Ich denke machen von euch machen da einen kapitalen Denkfehler. Die RPSL und der BDPh sind zwei Grundverschiedene Strukturen. Das Gegenstück des BDPh ist in England der GBPS (Great Britain Philatelic Society) http://www.gbps.org.uk/ , die Royal ist "nur" ein überregionaler/internationaler Sammlerverein der sich sehr gut verkauft.

Die GBPS hat wie viele andere Verbände ihre eigenen Probleme, die sich von denen des BDPh nicht groß unterscheiden.

Und wenn ihr schon von Nobel redelt, was ist dann erst mit dem "Club de Monte Carlo"? Die nehmen gar nur maximal 100 Mitglieder auf!
 
nitram Am: 15.01.2017 11:40:10 Gelesen: 67036# 13 @  
@ 22028

Die GBPS ist nicht das Gegenstück des BDPh in Großbritannien, sondern ein auf die Philatelie und Postgeschichte Großbritanniens spezialisierter Verein, in Deutschland würden wir sagen eine Arbeits- oder meinetwegen Forschungsgemeinschaft. Ich denke, Du verwechselst das mit der ABPS, obwohl auch dieser Vergleich hinkt.

Daneben wollte ich noch fragen, wie Dein in [#3] gemachtes Statement, vor einigen Jahren zum Fellow ernannt worden zu sein, mit der ursprünglichen Fragestellung zusammenhängt?

Viele Grüße,
nitram
 
WPhV Stuttgart Am: 15.01.2017 12:25:34 Gelesen: 66999# 14 @  
@ Stephan Sanetra [#6]

es niemals "so toll werden" kann wie beim Württembergischer Philatelistenverein Stuttgart 1882 e.V.

@ olli0816 [#8]

So viel Mißgunst brauch ich in meiner Freizeitgestaltung nicht.[..]
Die Mitglieder waren sogar so generös, eine 3 EURO-Beitragserhöhung fürs Jahr zu genehmigen, also kolossale 0,25 Cents pro Monat/Mitglied.


@ himmelsaffe [#10]

Der WPhV hat mit der erfolgreichen Mitgliederakquisition der Royal Philatelic Society (RPS) keinerlei Probleme, Neidgefühle, Mißgunst o.ä. Warum auch? Die Zielgruppe der RPS-Mitglieder ist nicht die Zielgruppe der Mitgliederakquisition von uns. Man kommt sich also nicht in das Gehege (wie z.B. bei den unsäglichen Direktmitgliedschaften).

Der WPhV kämpft jedoch wie viele andere Sammlervereine auch um's Überleben und dann kommt ein Geschreibsel daher, in welchem die berechtigte Sorgen und Nöten von Sammlervereinen quasi in's Lächerliche gezogen werden, indem den Sammlervereinen die RPS als anzustrebendes Vorbild verkauft wird. Dieser Äpfel-Birnen-Vergleich ist dumm, frech und respektlos gegenüber Sammlervereinen.

Und noch einmal für alle: Der BDPh konnte auf seiner letzten Hauptversammlung Gotha 2015 seinen EIGENEN Mitgliedern selbst, d.h. seinen Direktmitgliedern, eine Beitragserhöhung von mehr als 25 Cent pro Monat NICHT zumuten. Also bitte nicht irgendwelche Schwarzen Peters wieder den Sammlervereinen zuschieben!

@ dietbeck [#7]

Die "Grabenkämpfe" gibt es nur, weil der BDPh sich mit seinem Agieren quasi bei allen organierten Vertretern unseres Hobbys unbeliebt macht. Würde der BDPh tatsächlich die Interessen unseres Hobbys und uns organisierten (und unorganisierten) Sammlern vertreten, dann würde es auch diese "Grabenkämpfe" nicht geben. Die Schuld an den "Grabenkämpfen" hat nicht der WPhV, der (wie andere auch) Missstände aufdeckt und konsequenterweise deren Beseitigungen fordert, sondern der beratungsresistente und selbstherrlich in Gutsherrenart und Eigenwohl agierende BDPh.

@ Lars Boettger [#11]

Ich sehe den größten Unterschied der Royal zum BDPh in Ihrer Führungsstruktur bzw. Mandatsdauer. Man ist nur zwei Jahre Präsident, dann kommt der nächste dran. Und die Nachfolger haben bis dahin schon diverse Ämter in der Royal inne gehabt, kennen sich also mit den Strukturen des Vereins gut aus.

Glaubst Du wirklich, dass in Sammlervereinen die Mitglieder Schlange stehen, um Vorstandsposten zu übernehmen? Wenn Du dieser Meinung bist und Dich in Deinem Sammlerverein zu kurz gekommen und ausgebremst fühlst, dann kannst Du bei uns Mitglied werden und wir versprechen Dir, dass Du schon zur nächsten JHV im März 2017 die Auswahl an allen vier Vorstandsposten bekommst und auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gewählt wirst.
 
olli0816 Am: 15.01.2017 12:26:18 Gelesen: 66997# 15 @  
@ nitram [#13]
@ 22028 [#12]

Letztendlich ist es ziemlich egal, was sich mit was genau vergleichen lässt. Selbst wenn es ein englisches Gegenstück zum BdPh gibt, wird der sich auch in vielen Facetten unterscheiden. Jedes Land hat seine Eigenarten und unterschiedliche Vorstellungen, wie sie etwas realisieren möchten. Ist doch selbst in Deutschland nicht anders. Die beiden Prüfervereinigungen arbeiten auch etwas unterschiedlich, auch wenn sie die gleiche Zielsetzung haben.

Was sehr viel wichtiger ist: Der Verein scheint Erfolg zu haben und nicht mit rückläufigen Mitgliederzahlen kämpfen zu müssen. Wenn ich mir die Webseite anschaue, ist der Verein durchaus attraktiv. Folgerichtig wäre doch, sich mal zu überlegen, was man hier in Deutschland besser machen könnte. Man muß ja nicht alles 1:1 übernehmen, ein paar deutsche Eigenheiten dürfen sehr gerne dabei sein. Aber wenn man sich die ganzen Berichte über die Grabenkämpfe in Deutschland durchliest, wird man nicht motiviert, sich so etwas anzutun. Gleiches für die Einlassung oben aus Stuttgart.
 
Stephan Sanetra Am: 15.01.2017 14:41:21 Gelesen: 66924# 16 @  
@ WPhV Stuttgart [#14]

Guten Tag,

den gesamten vorherigen Beitrag habe ich nicht gelesen. Im ersten Teil habe ich mich bereits angesprochen gefühlt. Darin erscheint (nicht nur) mir verklausuliert vorgeworfen zu werden, mit meiner persönlichen Meinung zu einem (meines Erachtens) angenehmen, aber nicht unbedingt lebenswichtigen Hobby "dumm, frech und respektlos" zu agieren. Gegen diese persönliche Herabwürdigung verwahre ich mich. Rechtliche Schritte behalte ich mir vor.

Als eher unscheinbarer Sammler, der aufgrund körperlicher Gebrechen nun einmal nur so eine sitzende Position wie z.B. das Briefmarkensammlen ausführen kann (es könnte auch etwas ähnliches aber anderes sein) und der weder etwas mit Verbandsgrabenkämpfen noch mit persönlichen Anfeindungen aufgrund seines Hobbys zu tun haben möchte, fühle ich mich in diesem auf die Philatelie konzentriertem Forum eigentlich sehr wohl. Wenn dann allerdings Informationen, z.B. von dem Betreiber des Forums dazu benutzt werden, Verbandspolitik zu betreiben (um nebenbei vielleicht noch Vorteile für den eigenen Verband herauszuholen), dann erscheint mir das in hier völlig fehl am Platze zu sein.

Philatelie ist mir eine liebenswerte Sache, aber nicht lebenswichtig - und Verbandsarbeit rechtfertigt meines Erachtens keine Kriegsführung.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Sanetra
 
Baber Am: 15.01.2017 15:00:41 Gelesen: 66910# 17 @  
Ich weiß nicht warum man im neuen Jahr in diesem Forum schon wieder mit ins Persönliche gehend streiten muss.

Warum nehmen wir nicht einfach erfreut zur Kenntnis, dass es auf der Welt auch noch Briefmarkensammlervereine gibt, die ein Mitgliederzuwachs haben?

Natürlich kann man die Royal Philatical Society weder mit dem BDPh noch mit einem seiner Mitgliedsvereine vergleichen. Da hat der WPhV Stuttart in der Sache sicher recht.

Unter den gut betuchten Philatelisten der ganzen Welt ist es eine Ehre, diesem Verein angehören zu können.

In England gilt noch mehr als bei uns: Es zählt nur die klassische Philatelie. Mit 90 % der Themen der modernen Philatelie und der Heimatsammlungen, die hier im Forum behandelt werden, würden die Royals nichts anfangen können.

Gruß
Baber
 
10Parale Am: 15.01.2017 17:58:43 Gelesen: 66819# 18 @  
@ Baber [#17]

Unter den gut betuchten Philatelisten der ganzen Welt ist es eine Ehre, diesem Verein angehören zu können.

Ich habe die Royal Philatelic Society 2016 kurz kennenlernen dürfen (einem guten Freund aus dem Forum sei Dank!). Ich hatte den Eindruck von eifrigem Studium und royalistischer Gelassenheit (it is tea time - solche Gepflogenheiten werden dort bestimmt noch traditionsgemäß eingehalten).

Ob man zur Mitgliedschaft "gut betucht" sein muss hoffe und wage ich zu bezweifeln. Ob "fellow" oder "member", für mich eine Hausnummer zu groß.

Wenig begeistert wären die "members" ohne Zweifel über den Beleg den ich hier zeige. Der Brief lief von England über Rotterdam und die beiden schönen Marken (eine junge Frau als Tontöpferin bei der Arbeit) wurden von einem überdimensionalen Label in der Hälfte überklebt.

Schönen Sonntag members

10Parale


 
DL8AAM Am: 15.01.2017 19:00:14 Gelesen: 66782# 19 @  
@ Baber [#17]

Mit 90 % der Themen der modernen Philatelie ..., die hier im Forum behandelt werden, würden die Royals nichts anfangen können.

So streng würde ich es nicht sehen. Obwohl - ich hatte auf der New York Stamp Show 2016 am Stand der Royal Philatelic Society ein sehr nettes und äußerst interessantes, längeres Gespräch. Als es irgendwann aber auf meine eigenen Kernthemen ging, konnte dann der altgediente Philatelist mit Freistempeln/"Metered postage" und modernen Frankaturarten absolut nichts anfangen, ja, von Automatenmarken hatte er schon einmal etwas gehört, ja aber ... ;-)

Wobei wenn sich die sehr gelungenen Onlinepräsentation "The Society is in its 148th Year" [1] - die anläßlich der NY2016 erstellt wurde - anschaut, haben Freistempel, heutige Privatpost und sogar moderne "Entgeltbezahlt-Stempel" den Rang als "Objekt des Jahres" erreicht. Vielleicht habe ich also nur den falschen Gesprächspartner erwischt. Nicht jeder macht alles. Ich hätte zum Bayern Einser auch wenig mehr als Ja zu sagen ;-) Hat trotzdem richtig Spass gemacht und war eine gute Werbung für die RPSL. Es hat Lust auf mehr gemacht.

BTW, die hier monierten "dreistelligen" Mitgliedsbeiträge, sind doch eher auch normaler Standard für Hobbyistenvereine. Laut Webseite kostet der Beitrag für "overseas" Mitglieder zur Zeit £108. Unser kleiner Schützenverein nimmt schon ca. 150 € im Jahr, mein Amateurfunkdachverband will auch schon 96 € haben. Da liegt der RPSL mit seinen Leistungen noch im guten Schnitt. Nichts Elitäres und nichts um Normalsammler bewusst Abzuschreckendes.

Ich glaube auch eher, dass nach dem demographischen Ende des Briefmarkensammelns als Massenbewegung, inklusive der alten Vereinsstrukturen (nicht nur bei uns) unser Hobby als Philatelie sicherlich überlebt, auch hier in Europa und Nordamerika, aber eher als "hochwertigere" Beschäftigung und überregionaler bzw. internationaler organisiert. Da liegt die RPSL voll im Trend.

Thomas

http://www.rpsl.org.uk/documents/displays/NY2016
 
Heinz 7 Am: 16.01.2017 23:21:29 Gelesen: 66645# 20 @  
@ 22028 [#3]

Die Royal Philatelic Society London ist nichts weniger als der führende Philatelisten-Verein der Welt, und kann deshalb nur schwer mit einem Ortsverein und seinen Problemen verglichen werden. Diese führende Stellung hat die RPSL schon lange inne, doch ist sie in den letzten 10 Jahren deutlich auf "Expansionskurs": hatte sie 2006 noch 1643 Members, sind es Ende 2016 (Okt.) 2264, also 37,8 % mehr! Und das, obwohl natürlich auch in der Royal viele ältere Sammler dabei sind und jedes Jahr eine Reihe von ihnen stirbt.

Der Verein ist zwar einerseits "very british" und legt grossen Wert auf Tradition, er hat sich meines Wissens aber auch breit geöffnet. Waren früher die Mitglieder weitgehend auf Bürger des Commonwealth beschränkt, macht die Royal heute verstärkt Werbung z.B. in Asien und gewinnt neue Mitglieder weltweit. Es war aber bereits viel früher für viele der grössten Sammler Europas und Amerikas ein "Muss" (oder eine Ehre), Mitglied dieses noblen Vereines zu sein.

Nach dem United Kingdom und den USA ist Deutschland das Land mit den drittmeisten Mitgliedern (107, Stand Okt. 2016). Die Schweiz hat relativ viele Mitglieder, immerhin 45, gleichviel wie Frankreich und fast so viele wie Italien (51).

Der Verein kennt neben den ordentlichen Mitgliedern (members) auch besonders verdiente Mitglieder (fellows). Sie müssen in aller Regel etwas Bedeutendes für den Verein (RPSL) oder die Philatelie gleistet haben, nur lange "dabeizusitzen", genügt (heute) nicht. (Ich weiss nicht, ob das vor 50 Jahren anders war). Darum darf 22028 stolz darauf sein, als Fellow gewählt worden zu sein.

Die Mitgliedschaft ist ziemlich teuer, aber interessant ist, dass die Leute "from or near London" mehr zahlen als Members, die weiter weg wohnen. Und "overseas" members, also auch bereits Festland-Europäer, haben noch einen etwas tieferen Betrag abzugeben, weil der Verein wohl zu Recht davon ausgeht, dass sie die Infrastruktur/die Benefits des Vereins viel weniger in Anspruch nehmen können als die Einheimischen.

Die Verantwortlichen der RPSL übernehmen alle grosse Verantwortung, wie den Jahreseberichten zu entnehmen ist. Ein gewähter Präsident ist wohl im Dauereinsatz für die Philatelie und leistet in der Regel enorm viel. Aber natürlich ist es eine grosse Ehre, Präsident zu werden, und so hat der Verein nie ein Nachwuchs-Problem für DIESE Aufgabe. Vielleicht auch, weil sie seit einer Weile auf 2 Jahre beschränkt ist, dann rückt einer der Vice-Presidents nach, und so geht das fort und fort. Alle 10 Jahre organisiert die RPSL eine weltweite Ausstellung, die jeweils grossartig ist (1950, 1960, 1970 etc., alles gewaltige Ausstellungen, oft die Besten des Jahrzehnts. 2015 nahm man sogar eine Zusatz-Ausstellung ins Programm, zum 175 Jahr-Jubiläum der Penny Black).

Die RPSL ist einer der wenigen Vereine mit einem eigenen Haus. Ganz neu hat die RPSL nun den Plan, ihr altehrwürdiges Haus zu verkaufen und einen neuen Vereinssitz zu kaufen. Vielleicht will man auch darum noch mehr Mitglieder, um die enormen Kosten besser tragen zu können, welche bei der Führung eines solchen Vereines mit solchen Aktivitäten entstehen. Die RPSL hat eine phantastische Bibliothek, ein Archiv/Museum, eine Vereinszeitschrift, eine Vergleichssammlung, ein kleines Administrations-Team, und - wie erwähnt - ein altes Haus, das kostet alles viel Geld...

Noch ein Wort zum Niveau. Natürlich sind viele der besten Philatelisten genau hier, in diesem Verein, zuhause. Und natürlich haben viele dieser Weltklasse-Sammler auch sehr viel Geld. Aber es gibt auch unzählige wenig begüterte Philatelisten, die stolze Mitglieder dieses grossartigen Vereines sind. "Knowledge" zählt in diesem Verein in der Regel genau so viel wie "money", oft sogar noch mehr, und tüchtige Philatelisten werden grosszügig gefördert. Die Vereinszeitschrift, der "London Philatelist" bringt auch unzählige Beiträge über preislich geringwertige Stücke. Die Postgeschichte nimmt einen wichtigen Platz ein bei den Fachbeiträgen (Zeitschriften-Artikel und auch Vorträge).

Alle Briefmarkensammler sollten froh sein, dass es diesen Verein, die RPSL, gibt, denn er bewirkt sehr viel Positives für die Philatelie! Es gibt nur sehr wenige Vereine, die ähnlich aktiv und erfolgreich sind. Ich denke, es ist wichtig, solche Vereine zu unterstützen. Solche Vereine werden die (für das Briefmarkensammeln) nicht einfachen Zeiten auch überstehen, im Gegensatz zu vielen Ortsvereinen ohne Nachwuchs.

Heinz
 
Schwämmchen² Am: 17.01.2017 00:27:59 Gelesen: 66621# 21 @  
@ Heinz 7 [#20]

Neben vieles Positives was die Royal Philatelic Society London leistet, tut die sich leider mit den Ausstellen von Echtheits-Zertifikaten (http://www.rpsl.limited/Home.aspx) sehr schwer. Für China war die Fehlerquote (also falsche Expertenresultate) um die 50%.
 
Lars Boettger Am: 17.01.2017 07:41:39 Gelesen: 66579# 22 @  
@ Schwämmchen² [#21]

Für China war die Fehlerquote (also falsche Expertenresultate) um die 50%.

Die Aussage sollte man etwas relativieren. Ich halte die Kompetenz der RPSL für UK und Commonwealth definitiv für höher als für China, wo es eine Glückssache zu sein scheint, ob man daneben liegt. Wobei - bei einer 50%igen Fehlerquote ist es schon deutlich schlechter als "Glück". Aber so etwas könnte ich wahrscheinlich auch über Luxemburg sagen. Da bekleckern sich ausländische Organisationen und Prüfer regelmäßig nicht mit Ruhm.

Beste Grüße!

Lars
 
Heinz 7 Am: 17.01.2017 14:08:58 Gelesen: 66474# 23 @  
@ Schwämmchen² [#21]

Hallo Schwämmchen,

diese Aussage überrascht mich, wobei das ist auch nicht ganz auszuschliessen. Dein Link führt ins Leere.

"The resource you are looking for has been removed, had its name changed, or is temporarily unavailable."

Das expert committee der RPSL stellt seit dem XIX. Jahrhundert certificates aus. Die Zusammensetzung des expert committees ist natürlich Schwankungen unterworfen, aber im Allgemeinen waren/sind die Experten hochqualifiziert und ihre Befunde zuverlässig. Eine so schlechte "Trefferquote", wir von dir angegeben, habe ich noch nie gehört.

Es wäre nun interessant zu wissen, wie viele Fälle wer wann geprüft hat. Wenn die Fehlerquote bei "2 von 4" liegt hat das natürlich eine andere Bedeutung als wenn es 50 von 100 sind, über mehrere Experten/Jahre verteilt. Ich weiss, dass hervorragende China-Sammler Mitglieder der RPSL waren (früher), ob sie aber im expert committee waren oder es unterstützten, weiss ich natürlich nicht.

Die Dokumentation des expert committees der RPSL ist beeindruckend. Sie ist normalerweise nicht zugänglich, auch nicht für members oder fellows, nur an ausgewählten "Besuchtstagen" wird Einsicht gewährt (z.B. während der Ausstellung Mai 2015).



"Jane Moubray was generous to give us insight into the RPSL Experts work"

Dass die Experten der RPSL "die ganze Welt" prüfen (soviel ich weiss) ist zwar sehr willkommen, bringt aber gewisse Gefahren mit sich.

Bitte gib uns mehr Details zu deiner Aussage.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Schwämmchen² Am: 17.01.2017 14:37:39 Gelesen: 66454# 24 @  
@ Heinz 7 [#23]

Ich kann nur für China sprechen, vielleicht sind die ja besser bei anderen Gebieten. Keine Ahnung, wohl aber nicht wirklich wie ich gehört habe. China ist aber nachweislich eine Katastrophe.

Hier werden einige der Meisterleistungen von der RPS London vorgestellt:

http://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=4743&highlight=&page=1&

Die Website hat eine ")" im Link automatisch angefügt, so richtig:

http://www.rpsl.limited/Home.aspx
 

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