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Thema: (?) (687/689) Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke
Das Thema hat 689 Beiträge:
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filunski Am: 14.12.2012 10:42:31 Gelesen: 784185# 1 @  


Verehrte Sammlerfreunde,

das Thema "Air Mail - Luftpost" wurde ja schon von verschiedenen Richtungen und Ansichtspunkten angegangen, ist in letzter Zeit hier im Forum aber nicht mehr viel zu Wort gekommen. Deshalb möchte ich hier heute das Thema mal aus der Sicht der Luftpostaufkleber betrachten.

Stellt doch mal vor, was sich da so alles in Euren Beständen findet. Dabei soll es nicht nur auf die Aufkleber beschränkt bleiben, sondern es sollen durchaus auch andere Luftpostvermerke vorgestellt werden. Wie z.B. Eindrucke/Aufdrucke auf Luftpostumschlägen, Aerogrammen etc. hier ein Beispiel dazu:



Oder auch entsprechende Stempel wie dieser hier:



Schön wäre es auch, nicht nur den Aufkleber etc. zu zeigen, sondern wenn dabei gleich der ganze Beleg zu sehen wäre, wie hier dieser Luftpostbrief aus Macomb, Illinois/USA nach (Ost) Berlin aus dem Jahre 1967:



Interessante Angaben und Hintergründe dazu sind auch jederzeit willkommen.

Dann bin ich mal gespannt!

Schöne Grüße,
Peter
 
Rore Am: 14.12.2012 15:35:12 Gelesen: 784149# 2 @  
@ filunski [#502]

Hallo Peter,

habe mal in meinen Briefen nachgesehen und auch einzelne Aufkleber gefunden.

Gruß
Rore












 
Rore Am: 14.12.2012 15:39:16 Gelesen: 784146# 3 @  
Hier nun weitere Aufkleber:

Aufkleber Aland



Aufkleber Finnland



Gruß
Rore
 
filunski Am: 15.12.2012 12:33:35 Gelesen: 784109# 4 @  
@ Rore [#504]

Hallo Rolf,

da hast Du uns ja erst mal erschlagen mit den vielen schönen Belegen und Labels!
Danke fürs Zeigen.

Hier mal ein schon etwas älterer Beleg, Luftpostbrief von Buenos Aires, Argentinien nach Köln im August/Sept. 1929.



Spezielle Luftpostumschläge waren zu jener Zeit noch nicht so weit verbreitet, so brachte der Absender handschriftlich den Vermerk "per via aerea!" an.
Bei Ankunft in Köln erhielt der Brief dann aber einen entsprechenden amtlichen Vermerk/Stempel:



Außerdem sind die Marken mit einem speziellen Luftpoststempel in Buenos Aires entwertet worden.

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 15.12.2012 18:34:17 Gelesen: 784085# 5 @  
Hallo filunski,

schöner Luftpostbrief, den Du uns da zeigst. Da der mein Sammelgebiet betrifft gestatte ich mir einige zusätzliche Erläuterungen und hoffe, diese finden das Interesse des Forums.

Befördert wurde der Luftpostbrief auf der am 1.3.1928 eröffneten Fluglinie der französischen Luftverkehrsgesellschaft Compagnie Générale Aéropostale (kurz: Aéropostale oder CGA) auf der Strecke Buenos Aires-Rio de Janeiro-Natal-Dakar/Senegal-Casablanca-Barcelona-Toulouse. Da damals für die Überquerung des Südatlantiks noch kein geeignetes Flugmaterial zur Verfügung stand, wurde die "Wasserstrecke" zwischen Natal im Norden Brasiliens und Dakar im Senegal mit Schnellbooten (Avisos) überquert. Die Fluglinie wurde einmal wöchentlich beflogen, Abflug in Buenos Aires war jeweils Samstag früh, 0.30 Uhr Ortszeit. Dein Luftpostbrief verliess danach Buenos Aires am 24.8.1929 und traf nach meinen Aufzeichnungen planmäßig am 1.9.1929 in Toulouse ein. Von Toulouse wurde der Brief dann mit der Eisenbahn nach Paris befördert.

Hinsichtlich der weiteren Beförderung über Paris hinaus hatte der argentinische Postkunde im August 1929 die Wahlmöglichkeit, ob die Weiterbeförderung per Bahn oder mit Luftpost erfolgen soll. Für die Weiterbeförderung per Luftpost über Paris hinaus war ein Zuschlag (sog. 2. Luftpostporto) erforderlich, der je nach Bestimmungsland variierte. Für Deutschland betrug das 2.Luftpostporto 4 Centavos pro 10 Gramm und war mit normalen Freimarken zu entrichten.

Dein Brief ist danach portogerecht frankiert. Das argentinische UPU-Auslandsporto betrug im August 1929 12 Centavos pro 20 Gramm. Hinzu kam der Luftpostzuschlag für die Luftpostbeförderung Buenos Aires - Toulouse in Höhe von 18 Centavos pro Gramm. Da Dein Brief mit Luftpostmarken in Höhe von 3.24 Pesos frankiert ist, betrug das Gewicht des Briefes 18 Gramm. Hinzu kommt noch das 2. Luftpostporto in Höhe von 8 Centavos für die Weiterbeförderung per Luftpost von Paris nach Deutschland. Wie der Luftpostbestätigungsstempel von Köln 2 belegt, hat das 2. Luftpostporto seinen Zweck erfüllt.

Quelle:

Miguel Ravignani, La Línea - Rutas y tarifas de la Companía General Aeropostal y Air France (1928-1940), Buenos Aires 2010

MfG

saintex
 
filunski Am: 15.12.2012 19:20:59 Gelesen: 784078# 6 @  
@ saintex [#506]

Hallo und herzlichen Dank für diese ausführlichen Angaben, welche natürlich immer sehr willkommen sind und mir bis jetzt so detailliert auch nicht bekannt waren!

Deine Aufzeichnungen scheinen zu stimmen.

In Paris kam der Brief am Nordbahnhof (Gare du Nord) am 2.9.1929 an wie ein rückseitiger Ankunftsstempel bestätigt. In Köln schließlich landete der Brief dann einen Tag später am 3.9. (wieder durch Ankunftsstempel des Postamtes Köln 1 bestätigt).



Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 15.12.2012 20:27:31 Gelesen: 784070# 7 @  
@ filunski [#508]

Schön, dass Dir mein Beitrag gefallen hat. Aber Du hast natürlich recht. Das schöne Sammelgebiet der Aerophilatelie kommt in diesem Forum (wie allerdings auch in allen anderen deutschen Internet-Phila-Foren) leider völlig zu kurz. Ich finde es daher gut, dass Du hier einen neuen Thread eröffnet hast, der es allen Liebhabern von Luftpostbelegen ermöglicht, ihre Beiträge ins Netz zu stellen.

Und ich persönlich verspreche Dir, dass ich die Weihnachtsfeiertage dazu nutzen werde, mir von "irgendwelchen jugendlichen Gästen" aus meiner Stammkneipe zeigen zu lassen, wie man Bilder hier im Forum ins Netz stellt. Als Internet-Dino brauche ich da noch etwas "Support" (so heißt das, glaube ich). Anschliessend würde ich hier auch 'mal was zu aerophilatelistischen Belegen schreiben.

Vielleicht habe ich dann auch einmal eine Chance, zum beliebtesten Forum-Mitglied gewählt zu werden. Bislang habe ich da kläglich versagt. Ich finde, so ein Titel muss auf meinen Grabstein noch drauf.

saintex
 
Rore Am: 15.12.2012 22:10:22 Gelesen: 784055# 8 @  
@ filunski [#508]

Peter, werde so nach und nach etwas einstellen.

@ saintex [#7]

Ja, es stimmt das Thema Luftpost kommt irgendwie etwas zu kurz.

Hier nun eine Zuleitung ab Tongeren Via FFM nach Tokio vom 25.6.88

Gruß
Rore


 
Wachauer Am: 15.12.2012 23:48:53 Gelesen: 784047# 9 @  
Beim 4. Welttreffen (Weltjamboree) der Pfadfinder in Ungarn 1933 organisierten die ungarischen Pfadfinder einen speziellen Flugpostdienst.

2,5 km vom Jamboreegelände in Gödöllö lagerten die Flieger-Pfadfinder. Dort waren neben einer Reihe von Segelflugzeugen auch 5 Motorflugzeuge (Doppeldecker) stationiert.

Auf den Briefen dieser Flugpost findet man zwei verschiedene Flugpostzettel:

Flugpostzettel normal



Der normale Flugpostzettel der ungarischen Post wurde für alle Flugpost verwendet, die ab Budapest weitergeflogen wurde, oder für Flugpost von einem Ort in Ungarn nach Gödöllö zum Jamboree.

Flugpostzettel spezial



Der normale Flugpostzettel wurde mit einem Andreaskreuz und den beiden Worten MÁTYASFÖLD / REPÜLÖTÉR überstempelt. Dieser Zettel wurde nur für jene Flugpost verwendet, die ausschließlich von Gödöllö nach Budapest-Mátyasföld befördert wurde.

Post, die von Gödöllö bis Budapest geflogen und anschließend jedoch auf dem gewöhnlichen Postweg weiterbefördert wurde, erhielt einen zweizeiligen Zusatzstempel (LÉGIPOSTAL ÉRKEZETT = MIT FLUGPOST EINGELANGT).

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
chuck193 Am: 16.12.2012 00:00:04 Gelesen: 784045# 10 @  
Hallo die Airmail Sammler,

hier habe ich ja genug davon, weil meistens alles was hier ankommt, durch Airmail befördert ist. Die ersten zwei, sind ja nicht so besonders, der dritte kam von Dänemark, der vierte kam von Japan.

Viele Grüsse,
Chuck








 
Rore Am: 16.12.2012 01:39:33 Gelesen: 784041# 11 @  
@ Wachauer [#364]

Hallo Gerhard,

2 schöne Belege vom Weltjambore Ungarn.

@ chuck193 [#10]

Deine 4 Belege finde ich auch sehr schön und zeige nun 2 Belege aus Canada.



Rückseite.



Dieser Brief ist etwas schmuddelig.



Gruß
Rore
 
chuck193 Am: 16.12.2012 03:57:15 Gelesen: 784037# 12 @  
@ Rore [#11]

Hi Rore,

OK, diese Art Belege kommen nicht zu oft, denn die meiste Post innerhalb von Canada, geht meistens per Airmail, auch wenn kein Aufkleber auf dem Brief ist. Ich habe aber einen Brief gefunden, wo das Airmail aufgedruckt ist. Für den zweiten Beleg, ich nehme an, dass 1st Class Mail auch Airmail bedeutet. Die Entfernungen hier zu Land sind zu gross, um die Post mit dem Zug zu befördern. Von dem zweiten Beleg habe ich mehrere.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
filunski Am: 16.12.2012 11:26:24 Gelesen: 784013# 13 @  
Hallo zusammen,

jetzt geht hier aber die (Luft)Post ab!

Vielen Dank an alle für die gezeigten Beispiele.

@ Wachauer [#364]

Sehr interessanter Hinweis auf die beiden unterschiedlichen Luftpostzettel.

@ saintex [#7]

Dann bin ich ja schon mal gespannt auf Deine Belege, und natürlich auch auf alle Informationen dazu.

Hinweise zum Hochladen von Bildern findest Du auch hier:

http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Forum_4

Unter Punkt 3. Bild in Beitrag einfügen, dort ist alles ganz einfach erklärt.

Dann mache ich hier mal weiter mit zwei Belegen, beide mit unterschiedlichen Luftpostaufklebern aus Neuseeland.





Beide Belege wurden angefertigt anlässlich des ersten offiziellen Luftpost Fluges von Neuseeland nach Australien am 17. Februar 1934.

Der Flug, durchgeführt von dem Neuseeländischen Luftfahrtpionier Commander Ulm, startete am 17. Feb. um 6 Uhr morgens auf dem Flugfeld Muriwai Beach bei Auckland und kam nach gut 14 Stunden Flugzeit in Sydney an. Als Flugzeug diente ein dreimotoriger Hochdecker, Typ AVRO X mit der Zulassung VH-UXX getauft auf den Namen "Faith in Australia".

Für diesen Flug wurde eine große Anzahl, ca. 35.000 Stück, an Luftpostumschlägen angefertigt welche dann damit befördert wurden. Die abgebildeten Beispiele sind zwei von über 12.000 sogenannter "Boomerang" Umschläge, welche adressiert an Adressen in Neuseeland per Seepost wieder zurück gingen.

Auf dem unteren Umschlag sieht man auch die speziell für diesen Flug verausgabte Luftpostmarke mit dem Aufdruck TRANS-TASMAN / AIRMAIL / "FAITH IN AUSTRALIA" zu 7 Pence. So hoch waren auch die Portokosten für die Luftpost nach Australien ( 1 Penny Normalporto + 6 Pence Luftpostzuschlag, davon erhielt der Pilot Ulm 4 Pence!).

Zusätzlich dann noch zwei australische 1 Penny Marken die als Rückporto für die Seepostbeförderung nach Neuseeland dienten, in Sydney per Handstempel entwertet.

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 16.12.2012 21:11:23 Gelesen: 783975# 14 @  
@ filunski [#13]

Guten Abend allerseits, ein Neuer ist versucht, einen ersten Spruch zu wagen. Bei diesen Luftpostbelegen wird dem Australiensammler glattweg die Luft knapp. Blutdruck gestiegen! Will versuchen ein erstes Bild zu zeigen, gestehe aber längst nicht soviel Hintergrundwissen wie filunski zu haben. Sage mal pauschal ein großes Dankeschön an alle Forummacher und wünsche noch schönen 3. Advent.

Nette Grüße Peter


 

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