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Thema: Wann gehören Sammlermarken in die Tonne ?
Das Thema hat 52 Beiträge:
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AfriKiwi Am: 24.09.2011 07:28:57 Gelesen: 31413# 3 @  
@ doktorstamp [#2]

Hallo Nigel,

Nun ist ein Dauerthema wie "Sie haben Marken gefunden oder geerbt" gut, da Nachfragen oder Vorstellungen unter einem Dach gebracht werden.

Die Realität ist auch so daß manche sich einfach nicht belehren lassen. "Glauben" ist etwas was man nicht sieht und Sammler in Essenz müßen Sammler Marken sehen.

Ganz grob gesehn sollten Sammler Verstandnis haben was Schrott beinhaltet. Gut gemeinde und richtige Bestimmungen erfolgen schon regelmäßig aus allen Orten und über weitem Gebiet.
Niemand kann sich als Allein-Richter vorstellen und nicht jeder weis alles.

Wie es öfters passiert zeigen manche nur Teile von einer Sammlung und so oft ist die Erhaltung sehr gemicht. Etwas ist brauchbar für den Nächsten. So ist das gut und brauche nicht weiter diskutiert zu werden.

Was mich stört is die häufigen Nachfragen über Wert von Massenwaren die entweder ganz verschmutzt sind, deutlich Knochen sind was ein Blinder faßt auf gleichen Beschluß kommen würd. Dann dazu muß man kein Dank zur Negative Antwort erwarten. Sammler (manche jedenfalls) denken Ihre Marken seien die besten und einzige und glauben nicht einer Aussage - sie brauchen halt mehr.

Es gibt auch viele Philatröster die eine Marke von zahleichen im Scan in bessere Erhaltung hochschätzen zwischen absoluter Schrott und es als algemein darstellen.

Kann man ein System entwickeln was einfach methodisch dem Nichtglauber überzeugt was Schrott ist ?

Gemeint ist also kein graues Gebiet was abhängig sein mag von guter Stempel auf kaputtene Marke, oder kleine Zähnungmangel auf bessere Marken. Also Marken die nicht leicht ausgetauscht oder ersätzt werden können.

Soll man hier Beispiele Vorstellen von Schrott und kann das von Nutzen sein ?

Erich
 
westfale1953 Am: 25.09.2011 10:08:43 Gelesen: 31334# 4 @  
Guten Morgen!

Ich habe vor kurzem von einer älteren Dame einige Briefmarkenalben bekommen, die sie im Keller aufbewahrt hatte.

Darunter war auch ein Vordruckalbum BRD 1949 - 1980 von Leuchtturm, in dem sehr viele ehemals postfrische Marken sind, die jetzt vermutlich aufgrund der Feuchtigkeit im Keller im Album festgeklebt sind (auch einiges aus den Anfangsjahren!).

Gehören diese Marken jetzt "in die Tonne" oder was macht man damit?

Bernhard
 
heide1 Am: 25.09.2011 13:28:36 Gelesen: 31302# 5 @  
@ westfale1953 [#4]

Moin,

1949-1955 gehört ers tmal nicht in die Tonne. Wenn schon festgeklebt, einweichen, ablösen und trocknen. Dann angucken und wenn heil, ins Album. Wenn ungestempelt, sind sie jetzt eben ohne Gummi.

Denke wohl, dass hier ansonsten vorher von Massenware gesprochen wurde - Bund 49-55 ist keine Massenware. Wenn defekt, dann ab in die berühmte Tonne.

Gruß Jürgen
 
Heinrich3 Am: 25.09.2011 14:44:27 Gelesen: 31281# 6 @  
Sammlermarken gehören nie in die Tonne. Allgemein meine ich, daß Briefmarken fast immer eine Verwendung finden. Mein Schrott geht in eine große Tüte, die dann eine Bekannte bekommt. Die Dame beklebt dann mit den Marken alles mögliche. Auch ein Gemälde hat sie bereits ge-(nicht be-)klebt.
Also mein Tip: Einen Behälter für diesen Schrott festlegen und irgendwann evtl. verhökern, bitte aber nicht an Filoutelisten.
 
Lars Boettger Am: 25.09.2011 18:04:07 Gelesen: 31249# 7 @  
@ am1937a [#6]

Es gibt eine Grenze. Wenn eine Marke nicht selten ist, einen Plattenfehler hat, einen seltenen Stempel oder eine seltene Farbe oder sonst eine Eigenschaft, die sie sammelnswert macht (z.B. weil sie einem noch fehlt) und beschädigt ist, dann sollte man sie entsorgen. Ob das bei einem Freund/einer Freundin ist, die damit Kunstwerke bastelt oder die Mülltonne, das bleibt gleich.

Ich schmeisse beschädigte Marken weg, die nicht mehr sammelnswert sind. Im Anhang eine fast zerissene Marke, die nur wegen ihrem seltenen Innendienststempel von Luxemburg in meiner Sammlung ist.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
rostigeschiene (RIP) Am: 25.09.2011 19:09:23 Gelesen: 31231# 8 @  
Wie in einem anderen Thread schon erwähnt behalte ich beschädigte Marken auch nur wenn sie Eigenschaften aufweisen wie sie Lars erwähnt hat.

Alles andere gehört in die Tonne.

Auch sehe ich keinen Sinn darin diesen Müll in Bielefeld zu entsorgen, dadurch kommen sie wieder in einen Kreislauf der andere Sammler wieder vor die Entscheidung stellt, aufbewahren oder in die Tonne.

Werner
 
chuck193 Am: 26.09.2011 01:12:06 Gelesen: 31191# 9 @  
@ Lars Böttger [#7]

Hi Lars,

wegen dem Entsorgen von nicht sammelwürdigen Marken, kommt es auch darauf an, für welchen Zweck man die Marke braucht. Zum Beispiel, wenn Plattenfehler gesammelt werden, kommt es nicht auf eine perfekte Marke an, wenn die Marke einige Zähne vermisst, das ist selbst bei Arbeitsgemeinschaften noch brauchbares Material. Natürlich, wenn man eine bessere mit demselben Fehler findet, dann kann die Marke ausgetauscht werden, und vielleicht einem anderen Sammler weiter gegeben werden, der diesen Plattenfehler noch sucht. Auch besondere Stempel können so eingestuft werden. Letzten Endes wird das jeder für sich selber entscheiden müssen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
AfriKiwi Am: 26.09.2011 02:05:28 Gelesen: 31190# 10 @  
@ rostigeschiene [#8]

Auch sehe ich keinen Sinn darin diesen Müll in Bielefeld zu entsorgen, dadurch kommen sie wieder in einen Kreislauf der andere Sammler wieder vor die Entscheidung stellt, aufbewahren oder in die Tonne.

Hallo Werner,

Ich teile auch Deinen Entschluß, aber warne, daß nicht jeder Laie, je nach sein eignen Begriff beschädigte Marken vernichtet.

Ein bisschen Erfahrung sollte man doch haben, bevor man eine Marke permanent ablagert.

Zum Beispiel diese unten: Mi331 mit Wasserzeichen nach rechts statt links habe ich bis jetzt zwei Marken gestempelt in meiner Sammlung. In den späteren 60 Jahre habe ich sicher ein halben Bogen als Porto aufgebraucht für Tauschpartnerporto, bevor ich einige postfrische noch 'retten' konnte.



Der Stempel war ein üblicher Teil eine Werbestempels. Von diese Marken gabe es einige Millionen von 1964 bis 1970 mit allgemeinem 2-1/2c Inlandporto auf Standardbrief.

Saubere abgestempelte Marken habe ich behalten und Tausende solche Massenwaren mit Werbe- oder Wellenstempel gingen ohne nähere Wasserzeichenuntersuchung in die Tonne. Vielleicht ein kleiner Faktor, dass sie mit 85.000% teuerer als die normale ist.

So ist es mit Ausgaben wobei Abarten vorkommen, die erfahrene Sammler schnappen sie schon auf und wenn sie halt in die Tonne wandern, steigt der Wert irgendwann mal. Ein Dach- oder Kellerfund ist auch schon 90% Müll nach 1960 bei Massenwaren. Der Laie ist sich des letzteren nicht von bewußt und sowie ich eine Reihe Knochen finde als Beispiel, werde ich das tun.

@ am1937a [#6]

Die Dame beklebt dann mit den Marken alles mögliche. Auch ein Gemälde hat sie bereits ge-(nicht be-)klebt.

Das ist eine tolle Idee. Ich habe selber mir ein Schreibstifthalter gemacht worin ich über ein Dutzend Schreiber griffbereit habe. Es macht schon ein schönes Geschenk für einen Sammler, der schon 'Alles' hat. :-)

Erich
 
doktorstamp Am: 26.09.2011 07:07:02 Gelesen: 31182# 11 @  
Ich habe nämlich an die Ausnahmen, warum eine Marke nicht sofort ausgesondert werden sollte, erwägt.

Da viel mir einiges ein;

Marke fehlt in der Sammlung, kann eventuell ersetzt werden.

Marke weist etwas besonders auf, Wasserzeichenabart, Zähnungsabart, Farbnuance, Fehlfarbe, Entwertung/Verwendung.

Marke ist scheinbarer selten, nicht in der Lage sie zu ersetzen, da man keineswegs wie der besagte Kroesus bemittelt ist.

Marke ist Bestandteil einer Fälschungssammlung.

Man führt eine Schrottsammlung, um es zu verdeutlichen wie man nicht sammeln sollte.

mfG

Nigel
 
EL-LOBO Am: 28.09.2011 08:43:19 Gelesen: 31092# 12 @  
@ am1937a [#6]


Also mein Tipp: Einen Behälter für diesen Schrott festlegen und irgendwann evtl. verhökern, bitte aber nicht an Filoutelisten.


Genau das sollte ein Briefmarkensammler nicht tun, aber die Frage sei erlaubt:

Weshalb tun dies diese Schrottsammler ?

Weil es heute Internetportale gibt wo dieser Schrott dann auch noch verhökert werden soll. Grausam, was heutzutage bei Ebay und Co. oft angeboten wird. Blumige Umschreibungen, Dachbodenfunde u.s.w. sollen den Schrott auch noch wertvoll darstellen.

Eine Frau würde nie auf den Gedanken kommen, aus mehreren eingerissenen verschmierten Kleidern, ein neues Ballkleid anzubieten.
 
AfriKiwi Am: 28.09.2011 12:07:47 Gelesen: 31066# 13 @  
@ EL-LOBO [#12]

Grausam was heutzutage bei Ebay und Co oft angeboten wird. Blumige Umschreibungen, Dachbodenfunde u.s.w. sollen den Schrott auch noch wertvoll darstellen.

Grausam ist schon sehr milde gesagt und da es nicht nur bei genannten Internetseiten, aber wohl bei meisten angeboten wird deprimiert es mich jedesmal. wenn ich sowas anschaue.

Eine Frau würde nie auf den Gedanken kommen aus mehrern eingerissenen verschmierten Kleider ein neues Ballkleid anzubieten.

Stimmt, aber etwas neues zu gestalten wie einen Stifthalter oder sonst ansehnliches aus kaputten Marken braucht keine Aschenputtel-Philatelie zu sein. Jeder Sammler weiss schon, ob der 'Schuh' paßt zur seiner Sammlung.

Nicht jeder denkt daran, was nach 'Zwölfe' wird, wenn die Sammlung in andere Hände fällt und solche noch davon profitieren wollen.

Erich
 
DL8AAM Am: 28.09.2011 14:24:13 Gelesen: 31053# 14 @  
Ich sehe das etwas zwiespältiger. :-(

Vom Verstand, vom Selbstverständnis und der "Sammelvorgabe" her gehören Knochen, d.h. nur beschädigte oder zerstörte Marken, in den Müll. Die bereits aufgeführten Gründe für ein "trotzdem Aufbewahren", wurden alle oben schon erwähnt und sind prinzipiell korrekt und nachvollziehbar. Auch sollte jeder das in seine Sammlung aufnehmen was er will, solange er weiß, was er da in den Fingern hält.

Nun zum Zwiespalt: Ja ich gestehe, ich kann mich kaum auch von "beschädigten" Briefmarken trennen, habe dafür extra eine Knochenkiste. Und ich bin sehr gut damit gefahren. Früher habe ich mich zum Beispiel kaum für Stempel interessiert, war eher der "Bildersammler" (wie damals vorgelebt bekommen mit den unlesbaren "Eckrand-Hauch eines Stempel" ...grrrr). Mit dem Alter und den Erfahrungen haben sich neben dem Wissen auch die Themen und mein Sammelverhalten vollkommen gewandelt. Zum Glück habe ich seinerzeit beschädigtes Material eben nicht gleich entsorgt, sondern nur "zwischengelagert". Was früher für mich Müll war, ist zwischenzeitlich (für mich) zu (vorerst) brauchbareren Material geworden. Lars, auch Dein interessanter Innendienststempel aus [#6] wäre in den Händen eines fast jeden Nicht-LUX-Spezialisten (ich zumindest hätte die Besonderheit des Stempels ganz sicher nicht erkannt) bereits in der Tonne gelandet, wenn nicht doch jemand die zerrissene Marke - entgegen aller Logik - aufgehoben hätte? Gut ich kenne die Geschichte dieses Exemplars nicht, aber prinzipiell trifft das zu.

Wegen dieser Erfahrungen hebe ich fast alles auf. Ich weiss jetzt nicht, was ich meine in der Zukunft irgendwann einmal Sammeln zu wollen. Auch kann sich kein Philatelist mit allen Ländern und Spezialbereichen auskennen, Material bzw. Seltenheit korrekt beurteilen bzw. mögliche zukünftige Entwicklungen abschätzen. Gerade vor ein paar Tagen wurde hier [1] über eine vollständig neu entdeckte Variante einer Briefmarke aus Japan berichtet. Wer weiss, wieviele von der bis dato unbekannten Marke unerkannt und unbeachtet als Knochen von unseren Altforderen als wertlos entsorgt wurden ? Gut, das ist ein Extrembeispiel, aber vielleicht findet man auf einer "halben" Briefmarke einen neuen Plattenfehler. ;-) Oder eine Vermutung (o.ä.) kann an Hand von weiteren Exemplaren untermauert oder gar verifiziert werden.

Ich bin da einfach inzwischen zu "vorsichtig" geworden, einem Messie ähnlich (wobei meine Frau immer sagt, das Wort "Philatelist" ist nichts anderes als ein Euphemismus für Messie). Das Risiko, dass diese Art der "man weiss ja nie"-Vorratshaltung nach sich zieht, wurde hier bereits auch vielfach ganz korrekt angesprochen. Was passiert, wenn dieser Schrott irgendwie wieder in den phil. Kreislauf gelangt bzw. an unbedarfte Dritte gegen teuer Geld verhöckert wird? Ich weiss, was ich da in der Kiste habe (nämlich noch wertloser Noch-Schrott) und ich weiss auch, dass das ziemlich unprofessionell ist, aber ... Viele unschöne Szenarien können hier angedacht werden. Etwaige Anfänger oder "werdende Philatelisten" könnten irgendwann damit einmal über den Tisch gezogen werden und verlieren u.U. deshalb sogar das Interesse am Hobby etc., aber trotzdem ... und vielleicht steigen ja irgendwann auch einmal die Altpapierpreise. ;-)

Um nicht falsch verstanden zu werden, eine unbeschädigte Marke, auch der 10 Millionste selbstklebende Leuchtturm mit unschönen Maschinenstempel ist für mich KEIN Schrott - vielleicht finanziell nur etwas wertloseres Material, das (derzeit) keinen Einlass in meine "gute" Sammlung findet und vorerst in Kisten in der Tiefe des Dachboden verschwindet oder mal in Bethel o.ä. landet, aber sicherlich von mir niemals nicht in der Tonne entsorgt wird. Es ist und bleibt eine "heile Briefmarke", die vielleicht irgendwann einmal sogar einen kleinen Jungen auf Tonga erfreut, für max. einem Tonga-Dollar pro 1 kg am Kirchen-Kiosk, inklusive fünf Bundesliga-Fußballsammelbildchen und einem abgeliebten Teddy [2]. Mehr ist Betrug. ;-)

Mit ziemlich zwiespältigen Grüßen
Thomas

[1]: "Japan: Neu entdeckte Rarität in den MICHEL-Katalog aufgenommen" - http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3583
[2] http://depressionen-abc.com/der-abgeliebte-teddyb%C3%A4r http://www.juber.de/teddy/presse/mmarkt_001122.php
 
Lars Boettger Am: 28.09.2011 17:19:45 Gelesen: 31033# 15 @  
@ DL8AAM [#14]

Hallo Thomas,

ich glaube, wir unterschätzen zum einen, was bereits alles weggeworfen wurde (wenn man sich die Geschichte der Funde von einigen klassischen Ausgaben ansieht, dann schüttelt man den Kopf), zum anderen bin ich auch froh, dass dieses Briefstück aufgehoben wurde. Viel interessanter wäre der Beleg - falls es den jemals gegeben hat. Auf Briefmarken ist der Stempel eher ungewöhnlich. Andererseits wurden m.W. im Innendienst oft auch defekte Marken aufgebraucht, die am Schalter zurück gegeben wurden.

Wenn der Stempel vernünftig ist, dann wandert die Marke in die Stempelvergleichssammlung. Aber auch nur, weil ich eine Stempelvergleichssammlung aufbaue und mir es egal ist, wie die Marke aussieht. Ansonsten wären viele dieser Marken nicht mehr in meiner Sammlung, weil sie nicht mehr dem Kriterium "sammelwürdig" (Unwort) entsprechen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
AfriKiwi Am: 28.09.2011 23:09:03 Gelesen: 30992# 16 @  
Hallo Mitleser,

Hier ein Beispiel von modernem Material:



Ein Großbrief mit Marken, die teilweise festgeklebt wurden, sind wohl nicht beschädigt.

Die Marke links ist nach dem Auschneiden und vom Papier getrennt sammelwürdig. Derjenige, der das Thema, Bild oder Platz im Album füllen will, behält sie.

Die Olympia Marken rechts sind auch merkwürdig heil, aber verschmiert mit dem üblichen Rollenstempel.

Es sind Sondermarken und keine Massenware und bestimmt in bessere Erhaltung zu finden.

Mein Verständnis über diese versauten Marken erlaubt mir den Entschluß, sie in die Tonne zu entsorgen, ohne wieder darüber nachzudenken - für einen Sammler kommen irgendwann wieder bessere. Ja, wohl nur zwei Marken weniger, die nicht für Horrorpreise im Internet gesehen werden.

Wie oben schon in einigen Beiträgen geschrieben, ist der Unterschied zwischen alten und neuen modernen Marken gut unterstützte bei erfahrenen Sammler.

Seit Briefmarken in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhundert gesammelt wurden, ist eine Phobie entstanden, die heute noch Sammler-Plagegeist ist.

Ist es nicht Zeit geworden, Marken, die wirklich keiner haben will, zu entsorgen ? Nicht nur weitergeben, sie kommen wieder im Strom, sondern vernichten. Ja, darüber muß sich jeder selber nachdenken.

Einige Vorteile entsorgter moderne Müll-Marken:

Die versaute Marke hat ihren Dienst getan.
Sie wird niemals wieder gebraucht.
Wert nun reines Altpapier.
Keiner braucht nun Zeit, die Marke wieder zu scannen und keiner wird ärer durch Unbrauchbares.
Der Sammler sucht halt eine bessere und so wird seine Sammlung von besserer Qualität.
Gut gestempelte Marken haben schon geflegte Preise.
Mit immer weniger Sondermarken kann doch der Wert nur steigen bei Marken mit anständiger Abstemplung.
Sehen Sammler sauber gestempelte Marken, so ist es Ihnen ein Bedürfnis, Schrott sieht er sowieso.

Oberes nicht mit älteren Marken zu vergleichen.

Erich
 
armeico Am: 29.09.2011 10:08:54 Gelesen: 30960# 17 @  
Hallo zusammen,

ich bin nur froh darüer, das jeder selbst entscheiden kann, was er sammelt, und was er für sammelwürdig hält.

Gruß
Arthur
 
AfriKiwi Am: 29.09.2011 10:49:33 Gelesen: 30957# 18 @  
@ armeico [#17]

Hallo Arthur,

Nicht so froh ist der Erbe, wenn er seinen Schrott nicht beim Händler hinterlassen kann, der sehr freundlich mitteilt, daß er schon überladen ist mit solchem Material.

Mit Glück bietet er dem Erbe €10 an für eine Kindersammlung von dessen Eltern. Und wenn die Erwartung nichts einbringt, gibt es immer noch das Internet.

Erich
 
AfriKiwi Am: 08.10.2011 03:14:26 Gelesen: 30780# 19 @  
@ AfriKiwi [#18]

Was machen mit dem Beispiel 1 ?



1. Es würde Sammler von RTS (Return to Sender mit Finger als Beleg interessieren.
2. Die Sondermarke oben rechts, bekannt als eine Reibmarke, reibe es und Gold erscheint in der Spülpfanne, ist gebraucht schon nicht so oft zu finden.
3. Zwei Abstemplungen, die die linke oben einzeln unbrauchbar macht. Abgewaschen gehört die Marke in die Tonne, nachdem Ersatz gefunden wurde.

Die versaute linke Marke ist wohl keine Massenware, aber als einzelne - weg damit.

Beispiel 2:



Ein leichter Fall. Verschmierter Stempel, wenn nichts anderes lesbares auf solchem Beleg informativ ist, sind die Freimarken auszutauschen oder in den Müll. Bessere findet man schon.

Erich
 
Dieter Am: 08.10.2011 09:21:50 Gelesen: 30756# 20 @  
Ich habe dazu (ab in die Tonne) auch eine Frage, es wird immer viel in die Tonne geworfen, doch was macht man mit Marken, die im Katalog z.B. mit 400 € stehen, die "repariert" wurden. Ich habe sie im Album. Eine bessere werde ich wohl nie bekommen.


 
AfriKiwi Am: 08.10.2011 09:39:29 Gelesen: 30753# 21 @  
@ Dieter [#20]

Hallo Dieter,

Du hast schon einen Vorsprung, viele haben die Marke vielleicht gar nicht, die sie suchen.

Bild, Farbe, Zähnung, Papier, Wasserzeichen kann schon mal dienen, wenn ein besseres Stück gefunden wird.

Hochwertige Marken sind am 'Rand' der Tonne, aber ein Sammler bleibt ein Sammler und solche hochwertigen kaputten bleiben im Umlauf. Bei Massenwaren sieht das anders aus.

Erich
 
drmoeller_neuss Am: 08.10.2011 20:03:05 Gelesen: 30670# 22 @  
@ AfriKiwi [#19]

Beleg 1: Ein sehr interessanter Beleg aus dem neuseeländischen Postalltag. Der Brief wurde am 06. Dezember 2010 an einen Mike Donkin in Palmerston North geschickt. Den Empfänger Mike Donkin gab es aber nicht in der 40 Slacks Road in Palmerston North. Anstatt aufzugeben und den Brief gleich zurückzuschicken, hat man auf der Post (?) in Palmerston North noch eine weitere Adresse herausgesucht ("Try"). Leider war auch dieser Zustellversuch vergebens ("No such Number"). Dann ist der Brief am 14. Dezember 2010 wieder zurückgegangen, nachdem zuvor diese schöne rote Hand aufgestempelt wurde.

Wer sich an den Stempeln und den Knicken stört, soll bitte keine Bedarfsbelege sammeln, sondern industriell hergestellte Ersttagsblätter. Ist übrigens auch für die Erben bequemer: Einfach alles auf die Waage legen, und per Kilo abrechnen.

Mir wäre dieser Beleg 50 Cent wert, wahrscheinlich mehr als das aufgeklebte Porto. :-)
 
AfriKiwi Am: 08.10.2011 21:58:22 Gelesen: 30661# 23 @  
@ drmoeller_neuss [#22]

Danke drmoeller_neuss, für den schön beschriebenen Leitweg des 1. Beleg und er ist wohl sammelwürdig. Der Wert allerdings, was ein Sammler dafür einstufen mag, ist relativ seine Bedürfnis.

Der Grundgedanke war aber der Vergleich, die verschmierten Marke als einzeln, getrennt vom Beleg gehören in die Tonne.

Ich denke an die Worte von Yasser Arrafat: 'There is no such thing as innocent bystanders' nach ein Terroranfall. Die Marken im 2. Beleg sorgen für die totale Entlastung vom Beleg, warum sollte man die Marken behalten mit solch eine 'Terror Abstemplung.'

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 09.10.2011 19:08:52 Gelesen: 30552# 24 @  
Die Beiträge zur Markenausgabe für Berliner Währungsgeschädigte wurden redaktionell verschoben:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=360&CP=0&F=1
 
AfriKiwi Am: 10.10.2011 01:35:30 Gelesen: 30515# 25 @  
Jeder Sammler sollte sich selbst fragen, warum er was sammelt. Der Anfänger hat sich warscheinlich noch keine Gedanken darüber gemacht. Hier gebe ich Lars Recht, ein Kontakt bei Vereinen und Tauschtagen hilft, um zu entscheiden, was reif ist für die Tonne.

Warum soll ich das sammeln ?:



Wenn man immerhin solches findet !



Ich habe noch niemals einen Sammler getroffen, der nur Wellenstempel sammelt, nicht mal ein landkranker Matrose ist mir bis jetzt begegnet. :-)

Erich
 
Günther Am: 20.10.2011 12:11:52 Gelesen: 30284# 26 @  
Hallo,

ich habe mich schon mal an Euren Diskussionen beteiligt und möchte mich heute, nach einigen Jahren, wieder zurück melden. Gereizt hat mich insbesondere, daß Eure „Auseinandersetzungen“ mit großem Engagement, Sachlichkeit und Achtung voreinander geführt werden.

Das Thema „Wann gehören Sammlermarken in die Tonne“ beschäftigt mich schon lange Zeit. Jeder Vorschlag dazu äußert eine persönliche, eine subjektive Meinung, die sicher niemandem vorschreiben will und kann, was und wie er zu sammeln hat. Das muß jeder für sich selbst entscheiden können, da ist jeder frei.

Was aber spräche dagegen, wenn es Spielregeln gäbe, die dem interessierten und nicht so versierten Sammler Anhaltspunkte vermitteln, wie erfolgreiches Sammeln eigentlich funktioniert?

Der Wert einer Briefmarke bemißt sich für mich nicht daran, was die Kataloge sagen, das sind manipulierende Händler-Verkaufspreise, sondern daran, was mir dieser Händler, ein Auktionator oder eBay dafür bezahlen würde.

Für mich sind die Verkaufsergebnisse bei eBay und den Auktionatoren die wirklichen Sammlerpreise, auf die ein klar sichtbarer Aufschlag erhoben wird. Die Händlerpreise dagegen liegen um Hunderte von Prozenten über diesen Sammlerpreisen, machen jegliches erfolgreiches Sammeln unmöglich.

Wenn ich sehe, daß ein gestempelter Satz „Berliner Frauen“ mit € 220,-- im Katalog steht und ein eckrand- oder ebenso ersttagsgestempelter Satz uns von einem Händler für € 22,-- angeboten wird, der bei eBay jedoch nicht verkauft wird oder vielleicht mal € 3,50 erbringt, dann ist für mich einmal klar, wo ich einkaufen muß und auch, was „in die Tonne“ gehört. Für mich sind nicht prüfbar, also Ort und Zeit nicht lesbar, gestempelte Briefmarken einfach nicht sammelwürdig. Ich kann auch mit den millionenfach abgeschlagenen Ersttagsstempeln nichts anfangen, ETB, die man, ebenfalls bei eBay, für 2 Cent das Stück kaufen kann – Thema Angebot und Nachfrage.

Ich habe mich davon verabschiedet, irgend etwas vollständig haben zu wollen, wenn es sich allerdings so ergibt, um so besser. Ich sammle ausschließlich beste Qualität, habe meine Sammlung „brutal“ von nicht Sammelwürdigem bereinigt – und fühle mich heute als Sammler sehr wohl.



Man muß sich auch die Frage stellen, ob es unserem Hobby dienlich ist, wenn wir Marken, von denen wir glauben, daß sie in die Tonne gehören, versuchen an junge, nicht so informierte Sammler zu „verhökern“. Jeder Sammler, der irgendwann das Handtuch wirft, hat auch auf meine Sammlung negative Auswirkungen.

Günther
 
Henry Am: 20.10.2011 13:49:09 Gelesen: 30269# 27 @  
@ Günther [#26]

Hallo Günther,

dein Beitrag enthält viele bemerkenswerte Gesichtspunkte, denen ich teilweise zustimme:

1. der Wert einer Marke ist der, den mir ein Interessent dafür bewilligen würde.

2. Es sollte sich jeder schämen, der die Unwissenheit unerfahrener Sammler (jung oder alt) ausnutzt, um Marken niedriger Qualität zu überhöhten Preisen verkaufen will.

Teilweise muss ich aber auch hinterfragen:

1. Was verstehtst du unter "erfolgreichem" Sammeln? Das würde ich schon gerne genauer definiert wissen, da sonst keine sachlich themenbezogene Diskussion aufkommt.

2. Könntest du bitte mal Markenbeispiele einstellen, die deine Mindesanforderung an die Qualität zeigen? Auch das würde eine sachliche Diskussion erleichtern.

3. Hast du bei deinen Preisbeispielen auch immer die gleiche Qualität vorausgesetzt?

Und teilweise möchte ich auch widersprechen:

1. Einem jungen unerfahrenen Sammler würdest du doch sicher auch nicht deine Marken in Superqualität zu dem Preis verkaufen, den sich der junge Sammler leisten kann. Was soll dieser also dann sammeln? Ich meine, dass man hier durchaus mit weniger wertvollen Marken als "Anschub" dienen kann. Aber man sollte hier eben nur den tatsächlichen Wert heranziehen. Nicht immer ist es sinnvoll, nur zu schenken. auch das Abverlangen einer "Gegenleistung" auch in Form von Geld kann durchaus richtig sein. Nur das Maß muss eben stimmen. Wertvolle Marken können durch fehlende richtige Behandlung (die ein Anfänger eben erst lernen muss) zerstört werden. Daher ist eine sinnvolle Weitergabe auch vom Kenntnisstand des Erwerbers abhängig.

Das soll mal reichen an Gedankenspiel dazu.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 

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