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Thema: Altdeutschland Württemberg: Probedrucke auf Kanzleipapier
Das Thema hat 35 Beiträge:
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Sachsen3er Am: 16.07.2010 09:59:24 Gelesen: 31534# 1 @  
Wer weiss was über das Württemberg Kanzleipapier ?

Danke im voraus.
 
TomWolf_de Am: 16.07.2010 20:23:20 Gelesen: 31499# 2 @  
Noch nie gehört. Was soll das genau sein? Papier, auf dem Postwertzeichen gedruckt wurden?

Gruß
Thomas
 
Christian Am: 16.07.2010 21:25:51 Gelesen: 31488# 3 @  
Bei Yahoo Clever findet man folgende Definition:

"Naturpapier mit angenehmer glatter Oberfläche, gute Beschreibbarkeit

Eigenschaften:
gute Opazität
hohe Stabilität
gute Falzeigenschaften
exzellent Laufeigenschaften
hervorragende Weiterverarbeitungseigenschaften"

Ursprünglich aus England stammen mit festgelegten Maßen 13 x 16 Inches, also 33,02 cm x 40,64 cm.

Grüße Christian
 
Richard Am: 30.01.2011 14:03:21 Gelesen: 31214# 4 @  
Auf Ebay ist im November 2010 eine Minr. 219 PU2 - PROBEDRUCK - auf Kanzleipapier für 9,61 Euro versteigert worden. Michel Wert 45 Euro, keine weiteren Angaben zum Angebot.

Schöne Grüsse, Richard
 
wuerttemberger Am: 31.01.2012 14:47:27 Gelesen: 30323# 5 @  
Einige württembergische Dienstmarken wurden auf einem etwas dickeren, festen Papier (ohne Wasserzeichen und ohne Gummierung) gedruckt. Diese werden als Probedrucke bezeichnet.

Gruß

wuerttemberger
 
Markus Pichl Am: 20.06.2017 12:26:20 Gelesen: 26901# 6 @  
Hallo,

nachstehend zwei Probedruck-Einheiten auf Kanzleipapier. Wie @ wuerttemberger schon richtig beschrieben hat, ist das sogen. Kanzleipapier ein dickeres, festeres Papier. Nach meiner Meinung ist es hochwertiger als dies, welches für die regulären Ausgaben verwendet wurde.

Das interessante an der nachstehenden Einheit MiNr. 223 PU2 ist, dass im Papier ein Wasserzeichen ist, was ich so bisher auch noch nicht kannte. Leider gibt der Michel-Spezial keinerlei Informationen zu diesem oder überhaupt einem Wasserzeichen bei den Probedrucken und sogar wuerttemberger schrieb: "ohne Wasserzeichen".

MiNr. 223 PU2 mit Wasserzeichen





MiNr. 226 PU2 ohne Wasserzeichen



Wer kann etwas zu dem Wasserzeichen sagen?

MfG
Markus

[Überschrift redaktionell geändert von "Marke" auf "Probedrucke"]
 
Markus Pichl Am: 20.06.2017 13:37:56 Gelesen: 26880# 7 @  
Hallo,

hier noch eine weitere Besonderheit, welche es bei den ungezähnten Probedrucken auf Kanzleipapier zu verzeichnen gilt.

MiNr. 218 PU2 im Viererblock mit Abstempelung des Dienstsiegels der Postverwaltung: "GENERALDIREKTION DER WÜRTT. POSTEN U. TELEGRAPHEN". Diese Dienstsiegelabstempelung ist gemäß Fotobefund Winkler BPP bisher nur bei Probedrucken 218 PU2 bekannt geworden.





MfG
Markus
 
Max78 Am: 20.06.2017 13:50:30 Gelesen: 26874# 8 @  
@ Markus Pichl [#6]

Servus Markus,

danke für's Zeigen, wirklich schöne Exemplare. Da ich mich eine Zeit lang mit historischen Papieren und deren Wasserzeichen beschäftigt habe, kann ich Dir sagen, dass es sich hier nicht um ein Wasserzeichen zum Zwecke des Fälschungsschutzes einer Briefmarke handelt, sondern lediglich das übliche Wasserzeichen des Papierherstellers dieses Kanzleipapiers ist, das in regelmäßigen Abständen ins Papier gepresst wurde (per Rolle bei maschinell hergestelltem Wasserzeichenpapier). Per Definition ist Kanzleipapier = weißes, holzfreies Papier in bestimmtem Format, wie es in einer Kanzlei verwendet wird. Spiegelt man Deine Abbildung, dann sieht das folgendermaßen aus:



Das Wort "NORMAL" oder "NORMALPAPIER" lässt sich entziffern, was nicht besonders hilfreich ist für die Bestimmung des Papierherstellers, da dieses Wort bei den Papierherstellern öfters seine Verwendung fand. Eventuell könnte es vom Papierhersteller Ebbinghaus aus Lethmate (Iserlohn) stammen, siehe:



Hätte man die Marken weiter oben, unten, rechts oder links davon (Papierbogen), dann könnte man das Ganze besser deuten. Es handelt sich also um kein anderes Papier, sondern um den Zufall, dass diese Marken auf der Stelle des Papierbogens gedruckt wurden, wo sich auch das Wasserzeichen des Herstellers befindet,

mfg Max
 
Markus Pichl Am: 20.06.2017 14:26:31 Gelesen: 26863# 9 @  
Hallo Max,

vielen Dank für Deinen Beitrag, der weiterhilft.

Einen "Zufall" möchte ich dies aber nicht nennen. Nach meiner Überzeugung gibt es keine Zufälle sondern nur Ursachen, aus denen sich ein Ereignis/Ergebnis ableitet.

Aus vorliegendem Stück leite ich ab, dass das Hersteller-Wasserzeichen von der Postverwaltung nicht aus den Papierbogen herausgeschnitten wurde. Hersteller-Wasserzeichen befinden sich nach meiner Beobachtung nur auf einem kleinen bzw. bestimmten Teil von Papierbogen und somit sind Marken, die bewusst auf Stellen mit diesen Wasserzeichen gedruckt wurden, weitaus seltener als solche, die nicht dieses Wasserzeichen aufzeigen. Es ist hier auch nach meiner Meinung vollkommen belanglos, welchen Zweck das Wasserzeichen hatte. Zählen tut nur, dass ein solches vorhanden ist und es dementsprechend solche Probedrucke mit Wasserzeichen des Papierherstellers gibt und die Probedrucke ohne diesem Wasserzeichen in der überwiegenden Mehrzahl sind.

MfG
Markus
 
Max78 Am: 20.06.2017 14:32:19 Gelesen: 26858# 10 @  
Servus,

ich weiss nicht, woher Du Dein Wissen über diese Wasserzeichen bei maschinell hergestelltem Wasserzeichenpapier herleitest, aber diese Wasserzeichen sind 1. großflächig und 2. in sehr regelmäßigen Abständen auf dem Papier zu finden. Ich glaube nicht, dass man bei der Herstellung von Probedrucken darauf geachtet hat oder diese Stellen extra rausgeschnitten hat, schließlich war die Passgenauigkeit für die Druckmaschine erheblich wichtiger als ein Wasserzeichen, dass man erst bei "Durchsicht" erkennen kann. Du kannst ja gerne die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, um die Seltenheit noch seltener zu machen. ;-)

Meiner Meinung nach sind diese Marken deswegen interessant, weil Sie wirklich Rückschlüsse auf den Papierhersteller geben könnten, also ein weiteres Indiz für die Echtheit widerspiegeln. Von vielen Sammlern wird das bestimmt honoriert. ;-)

mit Grüßen Max
 

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