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Thema: (138-139) Deutsches Reich Germania Belege bis 31.7.1916
Das Thema hat 147 Beiträge:
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Germaniafan Am: 29.03.2013 12:11:23 Gelesen: 116547# 48 @  
Guten Tag ins Forum,

sehr schöne Belege, die Ihr hier zeigt.

Hier noch einer von mir, den ich auch unter dem Thema Zensurpost bzw. Bankbelege zeigen könnte.



Wertbrief über 600 Mark der Deutschen Bank in Bonn vom 23.10.1914 nach Amsterdam. Rückseitig 2 Negativ-Postamtssiegel BONN sowie handschriftlich " Inhalt Wertpapier geprüft Unterschrift des Postbeamten und 23.10."



Hierzu noch ein kleiner Auszug aus dem Werk von Karl Heinz Riemer "Die Postüberwachung im deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen".
Das Negativ-Postamtssiegel von Bonn ist im Buch nicht aufgeführt. Vorderseitig ist unten rechts ein kleiner Stempel zu sehen PH34? Stempel des prüfenden Beamten ?

Das Porto für den Brief setzt sich wie fogt zusammen. Auslandsbrief bis 20g 20 Pfg. / Einschreibegebühr 20 Pfg. / 2x5 Pfg. pro befahrenen Land /3x5 Pfg. pro 240 Mark Wert, macht summa summarum die verklebten 65 Pfennig.

Schöne Grüße
Guido
 
Manne Am: 30.03.2013 12:01:02 Gelesen: 116500# 49 @  
Hallo zusammen,

hier ein Beleg aus Villingen vom 1.8.03, als Einschreiben und Nachnahme in die Schweiz.

Gruß
Manne


 
BD Am: 30.03.2013 13:10:19 Gelesen: 116486# 50 @  
@ Manne [#49]

Hallo Manne,

ein wunderbarer Brief, Mehrfachfrankaturen der Mi. 74 sind selten. Sehr interessant ist, das auch hier kein Zuschlag für die Nachnahme erhoben wurde. 40 Pf. für einen Auslandsbrief bis 30 gramm! plus 20 Pf. für die bei Nachnahmesendungen ins Ausland geforderte Einschreibung. Danke fürs Zeigen.

Beste Grüße Bernd
 
Manne Am: 30.03.2013 16:50:07 Gelesen: 116458# 51 @  
@ BD [#50]

Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Hier ein Damenbrief vom 30.5.06 aus Schwenningen.

Gruß
Manne


 
Germaniafan Am: 01.04.2013 18:03:15 Gelesen: 116399# 52 @  
Hallo ins Forum,

eine Paketkarte für 3 Pakete a 5 Kg nach Basel (Schweiz):



Entwertet mit dem Württembergischen Fächerstempel STUTTGART POSTAMT IV am 8.11.1905. Frankiert wurde die Paketkarte portorichtig (pro Paket 80 Pfg) mit einer Mi.Nr.82A und einer Mi.Nr.75

Schöne Grüße
Guido
 
muemmel Am: 02.04.2013 21:35:54 Gelesen: 116353# 53 @  
Hallöle,

hier eine Germania-Marke mit Aufdruck:



Eine Drucksache der Deutschen Post in Marokko vom 9.2.1914. Kreisobersegmentstempel (KOS) TANGER / (MAROKKO) / DEUTSCHE POST.

Schönen Gruß
Mümmel
 
BD Am: 03.04.2013 21:39:05 Gelesen: 116301# 54 @  
Hallo,

Paketkarte zu einen Nachnahmepaket in die Schweiz vom 30.9.1905 mit einer Einzelfrankatur der 78 Aa.

Das Paketporto in die Schweiz für ein Paket bis 5 kg betrug 80 Pf. Ein Paketkartensammler aus Berlin hat mir gestern endlich bestätigt, was ich zwar geahnt aber nirgendwo schriftlich gefunden hatte. In viele Länder Europas war eine Nachnahmegebühr bei Paketen von 1 Pfennig pro Mark der Nachnahme zu bezahlen. Die Mindestgebühr betrug aber 20 Pfennige, die bei dieser Paketkarte mit einem Nachnahmebetrag von 14 Mark zur Anwendung kam.

Beste Grüße Bernd


 
Germaniafan Am: 05.04.2013 16:01:16 Gelesen: 116201# 55 @  
@ BD [#54]

Hallo Bernd,

schönes Beispiel, daß Du hier anhand der Nachnahme-Paketkarte zeigst. Danke fürs zeigen.

Hier ein Fernbrief per Eilboten von Stuttgart nach Göppingen.



Fernbrief "Durch Eilboten bestellen, aber nicht zur Nachtzeit. Bote bezahlt." vom 31.3.1904.

Schöne Grüße
Guido
 
christel Am: 05.04.2013 18:04:32 Gelesen: 116184# 56 @  
@ BD [#54]

Um die Vorgehensweise der Berechnung der Gebühren bei Nachnahmen für Pakete in das Ausland nochmal anschaulich zu verdeutlichen, möchte ich zwei Karten für Nachnahme-Pakete nach Belgien gegenüberstellen.

1) NN-Paket nach Belgien 20.10.13 Straßburg(Els.)-Neuhof >>> Arlon
WPV-Paket-Tarif (<5kg) 80 Pfg.
Prokuragebühr (NN-Betrag 4,84 Mark) je angefangene 1 Mark = 1 Pfg. - Mindestgebühr jedoch 20 Pfg
Gesamtgebühr für das NN-Paket 1 Mark

2) NN-Paket nach Belgien 15.3.11 Berlin 30 >>> Arlon
WPV-Paket-Tarif (<5kg) 80 Pfg.
Prokuragebühr (NN-Betrag 21,05 Mark) je angefangene 1 Mark = 1 Pfg. - aufzurunden auf volle 5 Pfg.-Beträge
Gesamtgebühr für das NN-Paket 1,05 Mark


 
Germaniafan Am: 06.04.2013 11:20:48 Gelesen: 116088# 57 @  
@ christel [#56]

Sehr lehrreiche Beispiele auch von Dir zur Berechnung der Nachnahmegebühren. Klasse !

Hier mal eine nicht so häufig anzutreffende 23 Pfg. Frankatur.



Eingeschriebene Drucksache bis 50 g von Heilbronn nach Freiburg vom 18.7.1914. Adressat nicht gefunden und zurück am 19.3.1914.

Schöne Grüße
Guido
 
christel Am: 06.04.2013 12:25:00 Gelesen: 116081# 58 @  
@ Germaniafan [#57]

Das gefällt mir sehr gut. Ich suche ja für meine Sammlung noch eine 22er, aber eventuell kann das ja hier mal jemand zeigen.

Christel
 
christel Am: 06.04.2013 13:28:19 Gelesen: 116057# 59 @  
@ Germaniafan [#52]

Auch hier noch eine kleine Ergänzung.

Der Fächer Stuttgart IV muss eine geraume Zeit am Fahrpostschalter verwendet worden sein. Eventuell hat ja ein Württemberg-Spezialist genauere Daten über den Verwendungszeitraum.

Frachtpoststück (16 kg) nach Zürich - 7.FEB.(08)
Deutscher Tarifanteil 50 Pfg (bis 5 kg) jedes weitere 1 kg 10 Pfg (<150 km Aufgabeort >> Grenztaxpunkt)
= 1.60 Mark
Schweizer Tarifanteil (15-20 kg)
= 1,20 Mark

Gesamt 2,80 Mark


 
Germaniafan Am: 06.04.2013 14:06:12 Gelesen: 116048# 60 @  
@ christel [#59]

Laut Handbuch der Arge Germania ist Stuttgart VI von 1904 bis 1911 bekannt. Kann aber durchaus sein daß noch frühere bzw. spätere Abschläge zu finden sind.

Hier noch etwas nettes an diesem grauen Nachmittag.



Warenprobe bis 250g der Firma Schleipen & Erkens A.G. in Jülich nach Simmerberg im Allgäu vom 16.7.1910.

Einer meiner Lieblingsbelege, da er nur zufällig in meinen Besitz kam. Vor Jahren hab ich auf einem Flohmarkt einem Händler ein paar nicht erwähnenswerte Briefe abgekauft. Mit der Frage ob er sie einpacken soll, packte er die Briefe in dieses Couvert. Solches "Verpackungsmaterial" sollte man öfter bekommen. :)

Schöne Grüße
Guido
 
iceland10 Am: 06.04.2013 18:04:17 Gelesen: 116026# 61 @  
Mein Hauptsammelgebiet Portostufen und Versandarten endet zwar mit Einführung der Germania Reichspost, aber ein paar nette Belege finden sich auch bei mir, anbei einer den ich gerne zeige, unscheinbar aber rar.

Vordruckumschlag der Deutschen Reichs-Postverwaltung für die Rücksendung Nicht eingezogener Postauftragspapiere vom Postamt Magdeburg an die Postanstalt in Groenlo, einer Gemeinde in der Provinz Gelderland in den Niederlanden vom 17.4.1907.

Die Rücksendung an die beauftragende Postanstalt erfolgte Portofrei unter Einschreibung. Die Niederlande traten zum 1.3.1881 dem internationalen Postauftragsdienst bei. Rückbriefe von Postauftragspapieren ins Ausland sind (meines Erachtens) sehr selten.


 
BD Am: 07.04.2013 17:06:35 Gelesen: 115954# 62 @  
Hallo,

unglaublich was hier für wunderbare Belege gezeigt werden.

Danke an Christel für die Beispiele zur Nachnahme bei Auslandspaketen, an Guido für die Drucksache-Einschreiben und natürlich für die traumhafte Warenprobe.

@ iceland10 [#61]

Solche Briefe sind unscheinbar, aber postgeschichtliche Glanzstücke und so schwer zu finden.

Auf dieser Zustellurkunde steht oben "Gebühren trägt der Empfänger Herr Freiherr Oskar von Münch, z.Zeit in Berlin".

Der Brief mit der Zustellurkunde wurde also unfrankiert aus Stuttgart nach Berlin geschickt. Der Brief wurde am 3 .10.1901 den Freiherrn um 12 1/2-11/2 Uhr zugestellt, das Porto eingezogen und 2-3 Uhr im Postamt frankiert und entwertet.

Frankiert wurden die 10 Pf. für das Porto der Urkunde und erstaunlicherweise wohl die Zustellgebühr für den Brief.

Beste Grüße Bernd


 
BD Am: 08.04.2013 20:06:53 Gelesen: 115883# 63 @  
Hallo,

Ortsbrief mit Zustellurkunde.

5 Pf. für den Ortsbrief
20 Pf. Gebühr für die vereinfachte Zustellung
Bei Ortsbriefen keine Gebühr für die Rücksendung der Urkunde.

Beste grüße Bernd


 
wuerttemberger Am: 10.04.2013 17:14:49 Gelesen: 115792# 64 @  
@ BD [#62]

Frankiert wurden die 10 Pf. für das Porto der Urkunde und erstaunlicherweise wohl die Zustellgebühr für den Brief.

Die Zustellgebühr wurde vor dem 1.1.1902 immer auf der Urkunde ausgewiesen. Entweder frankiert mit Marken, wenn der Empfänger des Briefes die Gebühren zu zahlen hatte oder als Nachporto in blau, wenn der Absender die Gebühren tragen wollte.



Gruß

wuerttemberger
 
BD Am: 10.04.2013 18:51:16 Gelesen: 115773# 65 @  
@ wuerttemberger [#64]

Hallo wuerttemberger,

danke für die Erklärung. Das war mir nicht bekannt. Zum Hinweis mit dem Nachporto in blauer Farbe. Bedeutet das, das man bis zum 1.1.1902 die Zustellung und das Porto der Urkundenrücksendung nicht vorausbezahlen konnte?

Auf folgenden Beleg befinden sich natürlich keine Germaniamarken, sondern Zähldienstmarken Preußens aus dem Jahr 1903. Ich möchte den Beleg dennoch hier zeigen, aus den einfachen Grund, ich habe keinen Beleg der Portostufe mit Germaniamarken. Ein Brief mit Zustellurkunde mit dem Porto 30 Pf! Diese rare Portostufe resultiert aus dem Nachbarortsverkehr.

Für viele Orte gab es eine Liste mit angrenzenden Orten, für die der Ortstarif galt. Stoppenberg war ein postalischer Nachbarort von Essen, somit waren 5 Pf. Ortsbriefgebühr zu bezahlen. Weiterhin die Zustellgebühr von 20 Pfennig. Die Rücksendung der Urkunde war im Ortsverkehr portofrei, aber nicht im Nachbarortsverkehr! Dafür war ein Porto von 5 Pf. zu entrichten.

Beste Grüße Bernd


 
wuerttemberger Am: 10.04.2013 18:57:21 Gelesen: 115768# 66 @  
@ BD [#65]

Zum Hinweis mit dem Nachporto in blauer Farbe. Bedeutet dies, das man bis zum 1.1.1902 die Zustellung und das Porto der Urkundenrücksendung nicht vorausbezahlen konnte?

So ist es.

Gruß

wuerttemberger
 
wuerttemberger Am: 11.04.2013 19:46:45 Gelesen: 115675# 67 @  
@ BD [#65]

Eine 30 Pfennig Germania auf Brief mit PZU kann ich zeigen.



Das ist in Württemberg eine recht häufige Portostufe, weil im Oberamtsverkehr die gleichen Portosätze wie im Nachbarortsverkehr galten. Im Reichspostgebiet sind die frankierten Briefe mit PZU gegenüber denen mit "Frei lt. Avers" Pauschalfrankierung deutlich in der Minderheit. Sehr häufig findet man noch die 40 Pfennig im Fernverkehr. 25 Pfennig im Ortsverkehr ist auch nicht selten. Weniger häufig findet man die zweite Gewichtsstufe im Fernverkehr mit 50 Pfennig.

Gruß

wuerttemberger
 
christel Am: 12.04.2013 15:00:34 Gelesen: 115624# 68 @  
Nachnahme-Drucksachenkarten mit der 13 Pfennig-Frankatur sind wahrlich keine Seltenheit.

Ich möchte diese hier nur zeigen, da die Rückseite der Karte schöne Tarifinformationen für die zugehörige Postanweisung als auch das Verfahren mit der Nachnahme an sich enthält.


 
iceland10 Am: 12.04.2013 15:40:43 Gelesen: 115617# 69 @  
Kartenbriefe mit Zusatzfrankatur für Sonderleistungen sind immer hübsch, von der Germania Reichspostausgabe hatte ich so viele noch nicht in den Händen, hier Fernbrief (Kartenbrief) von Leipzig nach Rostock vom 24.6.1901 mit 25 Pfennig Zusatzfrankatur ebenfalls Reichspostausgabe für die Eilbotengebühr.


 
BD Am: 13.04.2013 19:35:56 Gelesen: 115533# 70 @  
@ wuerttemberger [#67]

Danke fürs zeigen des 30 pf. Portos auf Brief mit PZU mit der Germaniamarke.

Wertbrief vom 25.2.1902 mit der 50 Pf. Marke Mi. 61.

Ein Wertbrief bis 250 gr. auf die Entfernung über 10 Meilen (75 Km)mit einem Wert bis 600 Mark war mit 50 Pfennigen zu frankieren.

Beste Grüße Bernd


 
iceland10 Am: 13.04.2013 23:36:16 Gelesen: 115498# 71 @  
@ BD [#70]

Bernd, bitte kläre mich mal auf, ich komme aus der Zeitperiode vor Germania, da erklärt sich mir dein Wertbrief wie folgt:

Wertbrief II. Entfernungszone über 10 Meilen = 40 Pfennig
Versicherungsgebühr je 300 Mark = 5 Pfennig, Mindestgebühr jedoch = 10 Pfennig

Berlin nach Rosian im Bz. Magdeburg sind ca. 17 Meilen, und wie kommst du auf das Briefgewicht von 250 Gramm? Was war, wenn der Brief schwerer war?

Gruß
 
BD Am: 14.04.2013 07:39:14 Gelesen: 115477# 72 @  
Hallo iceland 10,

du hast natürlich Recht, vielen Dank für den Hinweis. Da diese Zeit (1900-1906) nicht mein Hauptgebiet ist, habe ich unglücklicherweise nur einen Blick in das Michel-Postgebührenhandbuch geworfen. Ohne Überprüfung habe ich das "bis 250 gr." und die zusammengefassten Gebühren übernommen.

Die Gebühren waren:

Keine Gewichtsbeschränkung bei Wertbriefen (es muß aber irgendeine geben)
Wertbrief bis 10 Meilen: frankiert 20 Pfennige, unfrei 30 Pf.
Wertbrief ab 10 Meilen: frankiert 40 Pfennige, unfrei 50 Pf.
Versicherungsgebühr 5 Pf. a 300 Mark, mindestens 10 Pf.

Gruß Bernd
 

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