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Thema: (?) (33) Echt oder falsch: Stempel Alliierte Besetzung
Stempelwolf Am: 01.03.2009 21:37:32 Gelesen: 45903# 1 @  
Alliierte Besetzung: Mi 962 - Stempel echt ?

Dieses Briefstück habe ich vor Jahren (als ich noch ein Einzelkämpfer - also ohne Verein, ARGE und Literatur war) für meine damalige Tieresammlung bei einem Auktionshaus aus Freiburg (Gebotslose ab 5 Euro) erworben. Die Beschreibung lautete: 1947, 5 Mk, Taube, sauber gestempelt auf Briefstück ME 100,-.

Heute bei näherem Betrachten und viel mehr Wissen als damals keimt in mir der Verdacht auf, dass ich hier "über den Tisch gezogen" wurde. Meine Frau sagt dann: "Mal wieder ein Griff ins Klo".

Das Briefstück trägt einen Stempel, den es meines Wissens seit 1937 nicht mehr geben sollte. Wie ich heute weiß, sind die Sternen-Stempel wegen der Verwechslung mit dem Judenstern alle zwischen 1937 und 1939 vernichtet worden. Dieser Stempel hat aber im unteren Rundbogen 3 schwache Abschläge dieser Sterne. Den Ort kann man auch nicht lesen. Das Trägerpapier sieht mehr nach einer Schulheftseite aus.

Ist hier eine Prüfung durch einen Bundesprüfer ratsam oder kann ich das gleich wegwerfen?



Beste Grüße
Wolfgang
 
reichswolf Am: 01.03.2009 21:58:32 Gelesen: 45895# 2 @  
@ Stempelwolf [#8]

Hallo Wolfgang,

vernichtet worden sind die Stempel mit Stern(en) auf jeden Fall nicht. Zwar wurden sie durch andere ersetzt, aber wohl eingelagert. Nach Kriegsende wurden aus der Not der Stunde heraus auch diese alten Stempel reaktiviert, teilweise auch in aptierter Form. Daher ist die Stempeltype bei deiner Marke kein Kriterium für eine Fälschung.

Beste Grüße,
Christoph
 
Lars Boettger Am: 02.03.2009 07:02:57 Gelesen: 45870# 3 @  
@ Stempelwolf [#8]

Hallo Wolfgang,

die Originalstempel sind aus Metall. Sie haben zwei Charakteristika: Quetschränder (durch den Druck des Metalls ist die Mitte der Linien heller und die beiden Ränder dunkler) und sie hinterlassen Abdrucke im Papier. Der Stempel sollte etwas auf die Rückseite durchgedrückt haben. Ist der Abschlag dafür zu "zart", dann kucke ich nach der Struktur des Stempelkissens, ob das sichtbar ist.

Mein Bauchgefühl bei Deinem Stempel ist "urgh", von der Stempelform her passt er, so wie Christoph das schon gesehen hat. Aber der Farbauftrag...

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Stempelwolf Am: 02.03.2009 22:48:25 Gelesen: 45836# 4 @  
@ Lars Boettger [#10]

Hallo Lars,

ich habe jetzt noch die Rückseite eingescannt. Den Abdruck kann man fühlen. Allerdings ist das Papier wohl aus einem Schulheft ausgeschnitten.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Briefmarken-Museum Am: 03.03.2009 16:25:01 Gelesen: 45806# 5 @  
Also die waren damals sparsamer als wir heutzutage, man kann daher nicht sagen, ob aus einem alten Schulheftblatt ein Umschlag gebastelt, statt gekauft wurde.

Es wundert mich nur, daß ein Nachbesitzer dann den Umschlag so "großartig" gestutzt hat, warum die Marke im Papierformat so groß montiert aufbewahrt wurde und nicht abgelöst in ein Steckalbum gewandert ist. Normalerweise waren die auch beim Aufbewahren sparsam und haben näher an der Marke um den Stempel herum geschnitten

LG Jochen
 
Kontrollratsammler Am: 12.03.2009 08:03:08 Gelesen: 45752# 6 @  
Hallo Zusammen,

der Stempel kann durchaus echt sein. Aus der Zeit 1945-50 sind ca. 10.000 solcher Stempel (damit meine ich diese alte Stempelform) in aptierter, d.h. Sterne sind entfernt worden, oder auch nicht aptierter Form bekannt.

Leider kann ich den Ort nicht richtig lesen, bitte mal angeben, dann kann ich in meiner Stempelsammlung nachschauen.

Das Papier ist jetzt aus den schon oben genannten Gründen nicht ungewöhnlich, oder es handelt sich um eine Blankoabstempelung, die es auch häufig gibt.

Beste Grüße
Jan
 
Stempelwolf Am: 14.03.2009 16:24:21 Gelesen: 45717# 7 @  
@ Kontrollratsammler [#38]

Hallo Jan,

leider ist der Stempel so schlecht abgeschlagen, dass der Ort nicht lesbar ist. Mit Lupe und vergrößertem Scan lässt sich auch nichts erkennen. Ich nehme an, dass es sich um eine solche Blankoabstempelung handelt. Wie wird solch eine Abstempelung dann bewertet?

Beste Grüße
Wolfgang
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.03.2009 22:20:55 Gelesen: 45777# 8 @  
Hallo.

Ich komme heute mal wieder mit einer Frage.



Wie ist Eure Meinung? Ist der Stempel echt? Ich habe schon bei Stamps X und Phila-kompass nachgeschaut aber nichts gefunden.

Ich sage schon mal Danke.

Rostigeschiene
 
Briefmarken-Museum Am: 16.03.2009 06:22:17 Gelesen: 45751# 9 @  
Von Dipl.-Ing. Christian Geigle BPP bzw. Repro Wilhelm van Loo BPP gibt es eine Aufstellung der von Blum gefälschten Prüfer Signaturen als PDF File - habt Ihr das im Forum schon eingestellt ?
 
doc Am: 16.03.2009 14:08:42 Gelesen: 45723# 10 @  
Hallo miteinander,

zwar kann ich zu dem von rostigeschiene gezeigten Stempel keine Aussage treffen, zeige aber auf der gleichen Marke (übrigens in Farbe c!) einen Stempel (wohl: Berlin C), der, zumindest in ganz ähnlicher Form, auch in einer der PDF-Dateien, die Richard angegeben hat, abgebildet ist.

Entsprechend meinte Herr Andreas Schlegel, dieser Stempel sei mißbräuchlich verwendet worden.

Viele Grüße,
Doc


 
Phila_Tom Am: 17.03.2009 05:07:10 Gelesen: 45664# 11 @  
Wenn ich mir so den Verlauf der Stempelfarbe und die fetten Buchstaben anschauen, geht mein Bauchgefühl in Richtung Gummistempel.

Gruß
Phila_Tom
 
Kontrollratsammler Am: 17.03.2009 17:09:13 Gelesen: 45637# 12 @  
Hallo Zusammen,

der erste Stempel ist nicht zu bestimmen, da der Ort nicht lesbar ist. Bei der Bewertung ist der normale Katalogpreis anzusetzen.

Der Stempel aus Bad Orb stufe ich als echt ein, da der Bruch in der oberen Steglinie 1947 anfängt und bei dem mir vorliegenden Stück aus 1950 schon weiter gebrochen ist, als auf der Abbildung oben. Stempelfarbe bei dieser Ferndiagnose: normal.

Der Stempel aus Berlin (C 25) wurde missbräuchlich verwendet, d.h. der Stempel wurde rückdatiert und Marken nachträglich entwertet. Jedoch hat es den Stempel auch echt gegeben und wurde auch von Schlegel echt auf der 5 RM gegeben. Also zum Prüfen schicken.

Grüße
Jan
 
Phila_Tom Am: 17.03.2009 17:36:41 Gelesen: 45632# 13 @  
@ Kontrollratsammler [#12]

Man kann nicht immer richtig liegen. Ich gebe mich geschlagen. :-(

Danke für die Zusatzinformationen und Richtigstellung.

Gruß
Phila_Tom
 
asmodeus Am: 27.03.2009 21:08:41 Gelesen: 45629# 14 @  
Alliierte Besetzung SBZ: Bezirksstempelaufdruck

Mi.Nr.: IVa und b mit Bezirkhandstempel Ich befürchte das sie falsch sind, aber ich frage unsere Spezies hier. Anbei Scans in 600 dpi.



 
Stefan Am: 28.03.2009 15:52:09 Gelesen: 45597# 15 @  
@ asmodeus [#14]

Schau mal hier:

http://bdph.de/forum/showthread.php?t=4029&highlight=Jena und hier

http://bdph.de/forum/showthread.php?t=5779&highlight=Jena+Bezirkshandstempel

Die betreffenden Marken vom ersten Link wurden auch mit dem Handstempel Jena *1c entwertet, allerdings am 24.06.1948 und nicht wie bei dir am 10.07.1948.

Gruß
Pete
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.07.2009 23:16:46 Gelesen: 45339# 16 @  
An dieser Stelle im Forum bin ich wohl richtig.

Ich habe heute mehrere Marken Am Post, Deutscher Druck, bekommen.

Bei der unten dargestellten Marke bin ich mir wegen des Stempel nicht sicher ob ich sie einem Prüfer vorlegen soll oder nicht.

Wenn ja an wen soll ich mich wenden?

Festgestellt habe ich das die Marke an einem 11.05 --, in Heilbronn gestempelt wurde. Zähnung ist sie nach meiner Messung 11:11 1/2.

Nur habe ich keinen Anhaltspunkt aus dieser Zeit, um auch nur annähernd feststellen zu können, ob es in den Jahren nach 1945 diesen oder einen ähnlichen Stempel von Heilbronn gegeben hat.



Vieleicht kann ja hier im Forum etwas zum Stempel sagen?

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
doktorstamp Am: 18.07.2009 07:58:50 Gelesen: 45326# 17 @  
@ rostigeschiene [#16]

Vorab die Marke ist die B Zähnung, die teuerste im Katalog.

Von der Form her sieht dieser Stempel gar nicht gut aus. Die 80 Pfg Marke sowie sämtliche anderen Ampost Marken waren im Februar 46 vom Schalterverkauf zurückgezogen, obwohl sie bis zum 31. Okt 46 Amerikanische Zone, und bis 7. Nov 46 Britische Zone geduldet waren.

Datum auf dem Scan kann ich nicht eindeutig lesen, aber die Frühdaten sind im Michel zu lesen.

Was mich auch stutzig macht ist die sehr rauhe Perforierung der Marke. Eventuell hast du eine plumpe Fälschung erwischt. Aus dem Scan möchte ich das nicht so beurteilen.

Wenn ich wieder zu Hause bin kann ich nachschlagen.

(Bin mit dem Brummi unterwegs)

So wieder zu Hause. Auf meinem Schirm lese ich 11.05 (das Jahr ist nicht drauf), da wie erwähnt bereits drei Monate vom Schalterverkauf zurückgezogen halte ich dieser Stempel für falsch. Bei Gelegenheit nehme die Marke mit auf ne Messe wo die Arge Ampost eine Vertretung hat.

Eine Archivierung dieser Marke halte ich für die Arge aufrecht.

mfG

Nigel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.07.2009 14:04:05 Gelesen: 45296# 18 @  
@ doktorstamp [#17]

Hallo Nigel

Erstmal vielen Dank dafür das Du Dich mit meinen Briefmarken beschäftigst.

Das Datum im Stempel habe ich auch so auf dem Original gelesen, 11.05.

Wenn es so ist wie Du schreibst, das die Marke schon im Februar 46 vom Schalterverkauf zurück gezogen wurde, wird es wohl eine Fälschung sein.

Die Idee mit dem Besuch einer Messe und der Vorlage bei den Experten finde ich sehr gut.

Wenn Du mehr über diese Marke und den Stempel in Erfahrung bringst würde ich mich über die Informationen freuen.

Hier mal zwei Marken mit wahrscheinlich unprüfbaren Stempeln. Oder ist jemand anderer Meinung?



Ich werde im Verlauf des Tages noch die Eine und Andere AM-Post-Marke mit Fragen zum Stempel hier vorstellen.

schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
doktorstamp Am: 18.07.2009 16:40:43 Gelesen: 45280# 19 @  
@ rostigeschiene [#18]

Auch für diese Marke habe ich eine kleine Archivierung. Die Stempel sind leider nicht prüfbar.

mfG

Nigel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.07.2009 18:50:30 Gelesen: 45271# 20 @  
@ doktorstamp [#19]

Dann will ich Dein Archiv noch ein wenig bereichern.

Bis auf den Stempel auf der Nr. 22, der wohl eine eindeutige Fälschung ist, kannst Du ja mal Dein Wissen weitergeben und mir die Möglichkeit geben die Marken entsprechend zu sortieren.

Auf der Nr. 26 prangt glaube ich ein Stempel aus Kassel. Aber vielleicht kommst Du ja zu einer anderen Erkenntnis. Auf der Nr. 25 lese ich Hamburg, ob der Stempel echt ist weis ich natürlich nicht.





schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
doktorstamp Am: 18.07.2009 19:49:16 Gelesen: 45265# 21 @  
@ rostigeschiene [#20]

Auf der 22 eindeutig eine Fälschung.

31.1.46 war ein Donnerstag, haut also hin. Allerdings sind die Stempel aus dem raum Hamburg oft entwendet.

Eine Hilfe ist immer diese Seite

http://www.heinrichbernd.de/calendar/index_html?mode=j

Denn wenn z.B. das Datum sich als Sonntag erweist, und der Stempel eine Zahl höher als 3* aufweist haben solchen Postämter definitiv keinen Sonntagsdienst.

*Je nach Grösse des Ortes.

Kassel sieht ordentlich aus, Bauchgefühl ist zu 80% sicher.

Auf der 5 Pfg, vermutlich Dahlem, wenn 4.5. stimmt dann muß es 46 sein. Das Büchlein liegt nicht Griffbereit, aber einige Werte der Serie waren in Berlin gültig bzw. geduldet sofern das Poststück gen Westen ging.

In der Sowjetischen Zone haben die Marken in einigen OPD, darunter Chemitz und Dresden eine Zeit lang Gültigkeit genossen. Meist aber sind sie beanstandet. Es gibt Durchrutscher.

Es gibt auch hier andere Mitglieder der Arge die doch zu Wort kommen sollten.

mfG

Nigel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.07.2009 20:06:13 Gelesen: 45261# 22 @  
@ doktorstamp [#21]

Schau Dir doch noch einmal die Nr.26 --ssel ganau an, unten im Kreis sehe ich ein K und ein Klammerzeichen.

Was kann unten im Stempel gestanden haben? Stempel von Kassel kenne ich nur ohne Klammervermerk.

Gruß Werner
 
Jürgen Witkowski Am: 18.07.2009 20:53:56 Gelesen: 45255# 23 @  
@ rostigeschiene [#22]

Könnte es vielleicht der Ort niedersächsische Ort Dassel sein, der bei Einbeck liegt?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 18.07.2009 21:34:21 Gelesen: 45245# 24 @  
@ Concordia CA [#23]

Jürgen, diese Möglichkeit besteht ohne Zweifel.

Sie könnte auch das K im unteren Teil des Stempel erklären, wenn der Ort "Dassel bei Einbeck" heist.

Aber ich möchte hier den Experten nicht vorgreifen, ich habe auch keinen Vergleichsstempel von Dassel.

Werner
 
Stefan Am: 26.08.2013 19:28:57 Gelesen: 39173# 25 @  
Auf dem gestrigen Briefmarkentauschtag in Moers sah ich bei einem Sammlerkollegen die nachfolgenden vor kurzem erworbenen Belege, die bei mir umgehend "Bauchschmerzen" verursachten. Doch seht selbst. Bei den Ansichtskarten wird jeweils die Vorder- und Rückseite abgebildet.

1.



2.



3.



4.



Alle Marken weisen die Stempelentwertung "HAMBURG / 2e" vom 06.03.1946 um 15-16 Uhr auf und sind allesamt adressiert an Leopold Langer in Wien. IV., Paniglgase [mit einem "s"!] 17 a.



Gruß
Pete
 
bignell Am: 26.08.2013 20:07:18 Gelesen: 39160# 26 @  
Hallo Pete,

die Adresse gibt es (allerdings mit zwei S). Da aber der Empfängerstempel die selbe Stempelfarbe hat wie die "Poststempel" würde ich nicht darauf wetten, dass die Stücke jemals ein Postamt von innen gesehen haben.

Lg, harald
 
el-mue Am: 26.08.2013 20:28:17 Gelesen: 39146# 27 @  
@ Pete [#25]

Hi Pete,

bei Deiner 3. Karte wurden Marken der SBZ (Berlin-Brandenburg) verwendet, die in Hamburg nicht frankaturgültig waren. Das ist wohl noch ein Hinweis auf "Mache".

Beste Sammlergrüße

El Mü
 
Stefan Am: 26.08.2013 22:41:21 Gelesen: 39127# 28 @  
@ bignell [#26]

Da aber der Empfängerstempel die selbe Stempelfarbe hat wie die "Poststempel" würde ich nicht darauf wetten, dass die Stücke jemals ein Postamt von innen gesehen haben.

Dieser Aspekt und das bei dem Beleg Nr. 4 (Briefumschlag) der Einschreibzettel fehlt, machten mich sofort stutzig, dass hier etwas nicht stimmt. Dem Sammlerkollegen (dem die vier gezeigten Stücke gehören) fiel dies dann auch auf. Ich hatte mir diese Belege zwecks Digitalisierung von ihm ausgeliehen.

@ el-mue:

Die Berlin-Frankatur passt nicht; du hast recht. ;-)

Weiterhin stammen die Ansichtskarten von sonst irgendwo her - nur nicht aus Hamburg.

Man könnte meinen, dass der Produzent (Fälscher) derartige Belege in größerer Stückzahl angefertigt hat. Allerdings konnte ich vorhin über Google keine Belege finden.

Gruß
Pete
 
el-mue Am: 27.08.2013 08:29:52 Gelesen: 39093# 29 @  
@ Pete [#25]

Weiterhin fallen mir noch einige bedenkliche Aspekte bei den Belegen auf:

Wenn die Belege postalisch gelaufen sind, so fehlen die Zensurlabel oder -vermerke. Sicher, nicht jeder Beleg wurde zensiert, bei der Menge würde ich dennoch den einen oder anderen Vermerk darauf erwarten. Dann die Frankaturhöhe, die Belege 1 und 2 sind hoffnungslos überfrankiert. Sieht man beim dritten von den SBZ-Marken ab, stimmt diese hier. Zum 4. Beleg wäre noch zu erwähnen, dass lt. Michel-Deutschland-Spezial 1994 S.1350 eine Einschreibgebühr von 60Pf zum Auslandsporto von 75Pf also insgesamt 135PF zu frankieren wären. Im Michel-Katalog Ausgabe 2013 ist dazu keine Angabe gemacht. Der Brief wäre also ebenfalls überfrankiert, nur wo ist der Einschreibzettel [#28] ?

Zu den Postkarten noch, es ist nicht so abwegig, dass man Postkarten von irgendwoher genommen hat, um Informationen zu versenden - nur, wo sind die Informationen? Ich erwarte dann doch wenigstens eine Nachricht, wenn ich eine Karte versende, und wenn es nur ein Lebenszeichen ist. Papier war damals sehr rar. Was für uns heute selbstverständlich ist, dass man zum nächsten Laden ("oder Tankstelle") läuft und dort Papier einkauft gab es damals so gut wie überhaupt nicht. Meine Eltern haben von den Zeitungen die unbedruckten Ränder abgeschnitten und für ihre Hausaufgaben in der Schule verwendet.

Briefumschläge, gebastelt aus Schulheften, irgendwelchen Papieren usw. waren nichts Ungewöhnliches. Um eine Nachricht zu versenden hat man auf alles zurückgegriffen, was eben da war, da ist es nicht so ausschlaggebend, dass die Ansichtskartenabbildung nicht dem Aufgabeort entspricht.

Beste Sammlergrüße

El Mü
 
sammler-ralph Am: 27.08.2013 08:52:12 Gelesen: 39083# 30 @  
Der Postverkehr in das Ausland wurde erst am 1.4.1946 zugelassen. Damit sind die Sendungen sicherlich nicht echt gelaufen.
 
filunski Am: 27.08.2013 12:34:19 Gelesen: 39063# 31 @  
@ Pete [#25]

Hallo zusammen,

ich kann es nicht beweisen, aber von diesen Machwerken habe ich schon so viele gesehen, dass ich mir sicher bin, die sind alle FALSCH! Der verwendete Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten HAMBURG / 2 e ist übrigens auf Inflationsmarken falsch (siehe "Falschstempel der Inflation 1919-1923" von Rolf Tworek), diente also schon vorher mal zum Missbrauch.

Die schon aufgezählten und durchaus alle zutreffenden Indizien weisen auch eindeutig in diese Richtung. Hoffentlich hat Dein Bekannter nicht zu viel dafür bezahlt?

Beste Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 27.08.2013 18:41:40 Gelesen: 39029# 32 @  
Danke für die Infos. Die Belege sind, wie vermutet (inhaltlicher) Murks. Insbesondere der Verweis auf die fehlenden (Gruß-)Nachrichten auf den Ansichtskarten, die identische Stempelfarbe für den Handstempel und der Empfängeranschrift, Zulässigkeit des Auslandsverkehrs, Portogültigkeit der Marken, fehlender Einschreibezettel u.a. sollte einen Interessenten auch ohne Vorlage beim BPP bereits aufmerksam und misstrauisch machen.

@ filunski [#31]:

Hoffentlich hat Dein Bekannter nicht zuviel dafür bezahlt?

Nein, wenn ich mich recht entsinne, wurde pro Beleg ein niedriger einstelliger Eurobetrag auf den Tisch gelegt.

Gruß
Pete
 
Manne Am: 12.04.2015 16:58:22 Gelesen: 35928# 33 @  
Hallo zusammen,

habe hier einen Block von der Exportmesse Hannover 1949 mit Stempel Dahlerbrück vom 07.2.50. Jetzt die Frage, ist dieser Stempel echt?

Gruß
Manne


 
Nick Knatterton Am: 20.07.2015 13:40:05 Gelesen: 35258# 34 @  
BI-Zone Michel 35 Plf III gestempelt. Frage: Stempel echt?

Hallo alle zusammen.

Habe hier eine Marke mit dem Stempelfragment "SHEIM 4"

Diesen Stempel habe ich in einer Datenbank als HILDESHEIM 4 identifiziert, er wird dort als echt bezeichnet, siehe 2. Foto.

Hier der Link zu einer weiteren Datenbank, in der dieser Stempel ebenfalls als echt identifiziert ist.

http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php

Was sagen die Profi`s?


 
DERMZ Am: 20.07.2015 14:09:55 Gelesen: 35243# 35 @  
@ Nick Knatterton [#34]

Hallo Nick Knatterton,

eigentlich bist Du doch der Meisterdetektiv, wenn man der guten alten Quick glauben darf. Nun ich möchte mich nicht als Profi bezeichnen, aber ich versuche mich mal - ob echt oder unecht mag ich nicht entscheiden, aber ein paar kleine Unterschiede fallen mir auf - vielleicht gehen auch meine Augen nach, kann auch sein.

Also beim "S" erscheint mir der obere Bogen etwas flacher auszulaufen als auf der rechten Marke. Die "4" in "EIM 4" kommt mir der schräge Aufstrich wesentlich gerader vor als auf der rechten Marke, und die "4" im Datum erscheint mir hier gebogener als auf der rechten Marke.

Das ist meine "unqualifizerte" Meinung vom Anschauen, vielleicht sehen das die wirklichen Experten aus so, wir lassen uns mal überraschen.

Viele Grüsse

Olaf
 
Linde Am: 20.07.2015 15:18:36 Gelesen: 35223# 36 @  
@ Nick Knatterton [#34]

Die Sehschärfe von Olaf scheint ja noch in Ordnung. Ich würde sagen, diese minimalen Unterschiede haben aber eher mit unterschiedlichem Farbauftrag auf den Stempel zu tun. Dagegen ist die oben gebrochene 4 hinter HEIM eher ein Echtheitsmerkmal. Ohne Vorlage der Originalmarke wird es jedoch keinen "Spezialisten" geben, der die Echtheit zweifelsfrei bestätigen wird. Hier hilft nur Eines, ab mit der Marke zu Andreas Wehner und in einigen Wochen hat man Gewissheit.

Schöne Grüße,

Manfred
 
Lars Boettger Am: 20.07.2015 15:35:26 Gelesen: 35208# 37 @  
@ Nick Knatterton [#34]

Bei dem Stempelfragment handelt es sich um einen falschen Stempelabschlag. Der echte Abschlag rechts zeigt Quetschränder, Dein Abschlag ist dagegen zerfranzt - ich gehe davon aus, dass hier ein moderner Drucker verwendet wurde.

Darum wurde das Ding auch auf der PPA-Auktion von mir gelöscht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Nick Knatterton Am: 20.07.2015 16:11:18 Gelesen: 35189# 38 @  
@ Lars Boettger [#37]

Hallo Lars,

auf solche Unterschiede habe ich gar nicht geachtet. Da sieht man mal, was es alles gibt.

Auf jeden Fall ein Danke für die Erklärung.

Gruß
Dieter
 
doktorstamp Am: 20.07.2015 21:54:04 Gelesen: 35091# 39 @  
@ Nick Knatterton [#34]

Der 'Stempelabschlag" ist eindeutig das Werk eines modernen Druckers.

Die Ampostmarken Deutscher Herkunft sind alle ausnahmslos stark von Plattenfehlern und Druckzufälligkeiten befallen/betroffen. Die Michel Bewertungen für Plattenfehler sind sehr unrealistisch.

Wenn Du Dich weiter und in die Tiefe mit diesen Marken beschäftigen möchtest ist eine Mitgliedschaft der Arge zu empfehlen. [1]

Die Arge hat ein reiches Literaturangebot. Nur ist das Handbuch unterdessen vergriffen, dennoch taucht es gelegentlich auf. Abe Books oder Ebay u.a.

Die 1 Rm sowie die 80 Pfg dieser Serie haben zu 80% falsch oder nachgeahmte Stempelabschläge. Aber auch rückdatierte echte Stempelabschläge kommen vor.

Die Arge hat oft einen Messestand, Essen, München und in Sindelfingen z.B. Der BPP Prüfer ist oft anwesend, erfahrene Sammler sowieso.

mfG

Nigel

[1]http://www.arge-am-post.de/
 
lolli Am: 02.02.2017 20:16:31 Gelesen: 29467# 40 @  
Guten Abend Forumsteilnehmer,

ich habe einen Stempel vorliegen bei dem ich Zweifel habe:

Der Stempel Dresden A24 c hat keine Uhrzeitgruppe sondern das Datum 26-2-46 steht symmetrisch im Steg.

Handelt es sich um einen Falschstempel?

oder

Innendieststempel und somit um eine Gefälligkeitsentwertung?

Danke für Eure Meinung

Stefan


 
Fips002 Am: 02.02.2017 20:44:30 Gelesen: 29451# 41 @  
Hallo Stefan,

ich bin der Meinung, es handelt sich um einen Falschstempel oder Gefälligkeitsstempel. Echt gelaufene Briefe sind mir nicht bekannt.

Die abgestempelte Marke zur Volkssolidarität wurde in Westsachsen verausgabt.

Gruß Dieter
 
doktorstamp Am: 28.05.2018 18:42:23 Gelesen: 22745# 42 @  
@ Nick Knatterton [#34]

Der Stempel HILDESHEIM 4 ist keineswegs unbedenklich. Viel Unfug wurde mit dem Stempel gemacht. Bei besseren Marken der Serie AMpost wurde ich die Finger davon lassen.

Häufig ist der 4 bedeckt.



Hier ist er auf der Mi 35. Grottenfalsch. Die Marke ist dem A Wehner BPP vorgelegt.

mfG

Nigel
 
jokama Am: 27.09.2021 13:47:20 Gelesen: 10744# 43 @  
@ doktorstamp [#21]

Die AM Postmarken wurden nicht in Berlin geduldet, sie waren in ganz Berlin, also auch in Ostberlin gültig und zur Frankatur nach allen Orten, auch der SBZ und ins Ausland zugelassen.

Vom 20.8.45 bis 17.9.45 wurden die Werte zu 6, 8 und 12 Pfennig an Westberliner Postämtern verkauft. Dann wurde der Verkauf auf Intervention der Sowjets eingestellt. Später waren alle Werte am Sammlerpostamt zu kaufen.



In Berlin-Heinersdorf (Ostberlin) aufgegebene Postkarte nach Dresden. Eingangsstempel rückseitig Dresden A 20 4.10.45.

Gruß

Manfred
 
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