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Thema: Altdeutschland Preussen: Ganzsachen Umschläge
Das Thema hat 57 Beiträge:
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Cantus Am: 16.06.2018 11:02:24 Gelesen: 16095# 1 @  
Getrieben von der Freude an frühen Stempeln aus dem Deutschen Reich bin ich irgendwann auch bei den Ganzsachen-Umschlägen von Preußen gelandet. Dabei sind für mich nicht die Ganzsachen das Wichtige, wie es wohl sonst üblich ist, sondern nur und ausschließlich sind die Stempel maßgeblich dafür, mir den einen oder anderen Beleg zuzulegen. Dabei gilt für mich persönlich für diese und auch andere Belegezusammenstellungen stets der Grundsatz, dass ganz überwiegend nur Stempel auf Ganzsache in die Sammlung gehören, Stempel auf Marke auf Brief sollten sich da möglichst nicht hineinmogeln. Durch diese Art des Sammelns haben sich bei mir mittelgroße Bestände für die Gebiete NDP, Preußen und frühes Deutsches Reich angesammelt. Die Vielfalt bei den Umschlägen ist dabei nicht so sehr groß, bei den Ortsstempeln aber schon.

Hier im Thema werde ich euch daher Teile meiner "Preußen-Sammlung" vorstellen, die Stempel des NDP und des Deutschen Reiches später anderswo. Wenn Andere von euch sich hier beteiligen, wäre es schön, wenn alle Stempel auf den Belegen auch in der Stempeldatenbank landen würden.

Heute zum Start ein Umschlag U 23A, der überwiegend in den Jahren 1862/3 in Gebrauch war, denn im Laufe des Jahres 1863 gab es bereits eine Folgeauflage mit längerer Gummierung auf der rückseitigen Umschlagklappe. Dieses Exemplar hier war am 22.1. am Bahnhof in Halberstadt mit Ziel Burg (bei Magdeburg) aufgegeben worden. Bereits am gleichen Tag wurde die Sendung in Burg zugestellt, wie der rückseitige Briefträgerstempel belegt.





Viele Grüße
Ingo
 
Magdeburger Am: 01.12.2018 16:26:53 Gelesen: 15904# 2 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir eine Ganzsache, welche auf den ersten Blick recht einfach wirkt:



Am 23.08.1852/53 in Stendal aufgegeben ging es nach Aken. Interessant ist jedoch die Siegelseite. Dort befindet sich die Strecken-Stempel WITTENB: (erge) - MAGDEB: (urg) und MAGDEB: (urg) - LEIPZIG:, was auch dem Laufweg entspricht. Jedoch der Stempel Cöthen-Bahnhof zeigt den Umschlagort, wo sich der erste Kreuzung-Bahnhof Deutschland befand. Der Brief ging von Köthen über Porst - Pißdorß - Osternienburg nach Aken.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Markus Pichl Am: 09.01.2019 00:47:03 Gelesen: 15757# 3 @  
Hallo,

nachstehend eine unterfrankierte Ganzsache U 26 A, mit R2 "MÜNSTEREIFEL" nebst Angabe "Enthält Muster ohne Werth" nach Frankfurt a.M.

Ein spezielles Porto, für eine Sendung "Muster ohne Werth", hat es in Preussen nicht gegeben. Ein einfacher Brief (= Gewicht von unter 1 Zoll-Loth), bei über 20 Meilen Entfernung, kostete damals von Münstereifel bis nach Frankfurt a.M. 3 Silbergroschen. Aber die Freimachung bzw. der Wertstempel lautete hier nur auf 1 Sgr. und somit war der Brief um 2 Sgr. unterfrankiert.

Bei unterfrankierten Briefsendungen wurde das bezahlte Porto nicht angerechnet und als Fehlbetrag ergeben sich hier volle 3 Sgr., jedoch galt in Frankfurt a.M. Gulden- und nicht Thalerwärung. 3 Sgr. entsprachen damals 9 Kreuzer. Diese "9" (Kr.) wurden mit Blaustift auf das Kuvert angeschrieben und waren vom Empfänger zu entrichten.



Auf der Rückseite der Distributionsstempel "D 4" aus Frankfurt a.M.

Beste Grüße
Markus
 
bayern klassisch Am: 09.01.2019 06:31:06 Gelesen: 15744# 4 @  
@ Markus Pichl [#3]

Hallo Markus,

ein interessantes Stück, aber ich darf den Text ein wenig modifizieren - bei unterfrankierten Sendungen war das verklebte Franko (Porto ist in diesem Zusammenhang etwas unglücklich ausgedrückt) immer angerechnet.

Da einfache Briefe 3 Silbergroschen (Sgr.) kosteten (das ein Muster eingelegt worden war, hatte mit der Frankatur nichts zu tun), aber nur 1 Silbergroschen frankiert worden war, war der Brief wie ein Portobrief zu taxieren:

3 Sgr. plus 1 Sgr. Zuschlag wegen Nichtfrankatur = 4 Sgr.. Postalisch entsprachen 4 Sgr. = 12 Kreuzern, von denen der eine Sgr. = 3 Kreuzer abzuziehen war, so dass noch deren 9 in Frankfurt zu bezahlen waren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Markus Pichl Am: 09.01.2019 09:14:33 Gelesen: 15726# 5 @  
@ bayern klassisch [#4]

Hallo Ralph,

ja, da hast Du recht. Habe nicht nachgesehen und aus der Erinnerung einen Sachverhalt verwechselt.

Danke für die Korrektur.

Beste Grüße
Markus
 
bayern klassisch Am: 09.01.2019 11:38:59 Gelesen: 15702# 6 @  
@ Markus Pichl [#5]

Hallo Markus,

macht doch nichts - wenn die Guten keine Fehler machen dürften, was wäre dann erst mit den Schlechten los?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Max78 Am: 09.01.2019 15:00:53 Gelesen: 15669# 7 @  
Hallo zusammen,

hier noch eine U 26 Preussens, die man anhand einer längeren Gummierung von der U 23 mit kurzer Gummierung (siehe Bild 3) unterscheiden kann. Die blauen Stempel des Königreich Hannover lassen eine relativ genaue Bestimmung der Verwendungszeit zu. Hannover verlor seine Posthoheit am 20.09.1866 (danach preußische Provinz). Die preussische U 26 und "Folgeganzsachen" verloren ihre Gültigkeit am 31.12.1867.

Northeim - Lauenstein (heute Salzhemmendorf), wahrscheinlich versendet am 2.4.1867:



Bild 3 (kurze Gummierung einer U 23):



Diese Ganzsachenumschläge sind was die Qualität des Papiers betrifft, nicht unbedingt die 1. Wahl. Es kommt häufig vor, dass man auf "gebleichte Ware" stösst, bei denen Stockflecken oberflächlich behandelt wurden. Na ja, meine hier ist was andere Dinge betrifft nicht gleich die 1. Wahl. ;-)

mit Grüßen Max
 

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