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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2864 Beiträge:
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Gernesammler Am: 13.10.2020 17:22:05 Gelesen: 535140# 1990 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 20.7.1871 von der "Correspondence von Deutschland" wahrscheinlich von der Wochenzeitung "Der Volksfreund" als Rechnung an Eugen Richter in Berlin über mehrere Briefe die dieser veröffentlichen ließ, hierfür hatte Eugen Richter 35 Thaler 11 Silbergroschen zu zahlen.

Eugen Richter war bis 1864 Regierungs Assessor bevor man Ihn aus dem Dienst entliess, ich habe mal den Link mit angefügt persönlich fand ich diesen sehr interessant [1].

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer Gestempelt mit Einkreisstempel "Nürnberg BHNHF" (Winkler 20b, 28mm), auf der Rückseite zur Ankunft Einkreisstempel vom 21.7.

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Richter



 
bayern klassisch Am: 13.10.2020 18:50:26 Gelesen: 535097# 1991 @  
@ Gernesammler [#1990]

Hallo Rainer,

nein, das Geld hat der Empfänger bekommen, nicht zahlen müssen für den Korrespondenten von und für Deutschland. Lies mal genau nach, was da steht. Man hatte ihm eine Postanweisung über den Betrag übermacht und er sollte den Erhalt des Geldes bestätigen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.10.2020 19:19:09 Gelesen: 535079# 1992 @  
@ bayern klassisch [#1991]

Hallo Ralph,

sorry, mein Fehler, habe das Wort Honorar doch glatt übersehen, natürlich bekam der Empfänger das Geld.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.10.2020 18:22:44 Gelesen: 530617# 1993 @  
Hallo Sammlerfreunde,

vier Briefe alle an den Schieferdeckermeister Andreas Koch in Bamberg, der erste aus Forchheim ist vom 28.10.1857 frankiert mit einer Bayern Nr.2 II, es müsste eine Platte 3 sein.

Gestempelt mit Geschlossenem Mühlradstempel 132 und dem Halbkreisstempel von Forchheim (Winkler 11b), auf der Rückseite sehr schwach abgeschlagen der Halbkreisstempel von Bamberg.



der zweite Brief ist aus Nürnberg es könnte der 28.12.1862 sein frankiert mit einer Bayern Nr.9 gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10), auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler Nr.13)



der dritte Brief auch wieder aus Nürnberg vom 15.10.1863 frankiert mit einer Bayern Nr.9 und gestempelt mit offenem Mühlradstempel Nr.356 hier sind die Zahlen im Stempel kleiner und dem Zweikreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg (Winkler Nr.10, hier scheint es ein neuer Stempel zu sein, die Zierstücken sind hier filigraner) auf der Rückseite der Halbkreisstempel von Bamberg Bahnhof.



der vierte Brief kommt aus Volkach vom 23.7.18?? auch hier frankiert die Bayern Nr.9 gestempelt mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.548 und dem Halbkreisstempel von Volkach (Winkler Nr.12) auf der Rückseite wieder zur Ankunft der Halbkreisstempel von Bamberg Bahnhof am 24.7.

Das Datum des Briefes ist ab 1862-1868 zu datieren.



Gruß Rainer
 
hajo22 Am: 29.10.2020 18:10:40 Gelesen: 528972# 1994 @  
Faltbrief aus Schweinfurt vom 12.9.1864 nach Schwabmünchen frankiert mit 2x 3 Kreuzer rot (Nr.9), linke Marke im Normalschnitt, rechte Marke im "Zwergenschnitt", jeweils entwertet mit offenem Mühlradstempel 479.



hajo22
 
Gernesammler Am: 01.11.2020 16:56:12 Gelesen: 527821# 1995 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Hof vom 1.4.1831 an das Königliche Kreis und Stadtgericht in Baireuth, für das Franko zahlte der Absender 8 Kreuzer die auf der Rückseite vermerkt sind, auch ist hier ein noch pasables Wachssiegel in schwarz was wohl auf einen Trauerbrief hindeuten könnte.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von Hof (Winkler 8a in der großen Type)

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2020 10:53:49 Gelesen: 525962# 1996 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine frühe Armensache mit Teilinhalt aus Altötting vom dortigen Landgericht an das Landgericht in Burghausen, unter A(rmen) S(ache) N(umer)o 63551 / 2 portofrei spediert.



Interessant ist im Inhalt, der mit Papieroblate und originalem Bindfaden heute noch vorhanden ist, folgender Satz:

"... einen jährlichen Dienstlohn von wenigstens 36 - 45 fl. (Florin = Gulden), und ist dieß der gewöhnliche Jahreslohn in Altbayern". Es ging um Kaspar Weber, einen Dienstknecht, der als Bauernknecht zwischen 40 und 50 Gulden im Jahr bekam.

Nun ja, das war kein Vermögen, aber Kost und Logis sollten für einen solchen frei gewesen sein, aber viel auf die Seite legen konnten diese Leute nicht und das war auch noch lange nach 1837 so.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 08.11.2020 18:24:26 Gelesen: 525181# 1997 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief vom 30.12.1840 aus Landsberg, geschrieben auf am 28.12. auf Schloß Igling dessen Inhaber zu dem Zeitpunkt Graf Spaur war, dieses lag in der Nähe von Landsberg.

Gerichtet war der Brief an das Königliche Appellationsgericht (Berufungsgericht) an den Advokaten Herrn Dr. von Nibler in München.

Da der Brief nur einen Weg von unter 12 Meilen hatte musste er bei einer Taxierung von 12 Kreuzern zwischen 1 1/2 bis 2 Loth gewogen haben.

Gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Landsberg (Winkler Nr.9 ohne Punkt) auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 11:34:56 Gelesen: 524911# 1998 @  
Liebe Freunde,

hier zeige ich einen Dienstbrief aus Friedberg vom 11.6.1839, bei dem alle Vorschriften für die Versendung portofreier Dienstbriefe eingehalten wurden, bis auf die Angabe der Expeditions - Nr. (heute: Geschäftszeichen), weswegen der Brief von der Aufgabepost eigentlich mit dem treffenden Porto zu belegen gewesen wäre, was man aber unterließ.



Interessant noch der Inhalt: Es ging um den Bau einer Eisenbahnlinie und ich erlaube mir mal, den Text zu transkribieren:

"Koenigliche Bauinspection Ingolstadt!

Nach einem frühern Auftrag von dem k. Amtsvorstand, wenn an der Straße bei Steinach der Bau von der Eisenbahn beginnt, hierüber einer k. Bauinspektion gehorsamst zu benachrichten.

Am 8. dieses Monats wurde der Antrag gestellt von dem Ingenieur Butz gerufen, und zwar wegen dem Durchlaß-Bau druch die Straße neben der Paarbrücke, welches von einer königl. Bauinspektion beguthachtet der Eisenbahngesellschaft anbefohlen worden ist.

Um diesen Durchlaß ganz durchbauen zu können, so wollen sie rechts an der Straße eine Nebenfahrt auf 200 Fuß lang, 30 Fuß breit mit der Höhe von der Sraße herstellen.

In so ferne nun das Fahren nach dieser Anlage ohne Hinterniß bestehen kann, mußte der Antragzeichner den Ingenieur Butz jedoch bemerken, daß eine königliche Bauinspektion davon benachrichten muß, um die Genehmigung von derselben zu erhalten.

Bieser Bau von dem Durchlaß wurde also sogleich von der Eisenbahngesellschaft begonnen worden, sobald die k. Bauinspektion an dieser Nebenfahrt keinen Anstand davon nehmen wird.

Gemäß Auftrag von Herrn Ingenieur Butz wird auch noch der k. Bauinspektion benachrichtet, daß mit der Correction an der Paar in dieser Woche der Anfang beginnt.

Mit aller Hochachtung besteht einer Königlichen Bauinspektion gehorsamster Schuster, königl. Wegemeister."

Vlt. kann ein Ortsansässiger noch weitere Angaben über den Ort, die Begradigung des Flusses Paar bei Steinach usw. machen? Auf alle Fälle sind Briefe, die sich bereits auf den Bau von Eisenbahnen beziehen, aus den 1830er Jahren m. E. sehr selten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 11:47:32 Gelesen: 524908# 1999 @  
Liebe Freunde,

das folgende Stück habe ich nur wegen der Anschrift gekauft: Vom ?? Burgau An Herrn Rentenverwalter Klein in Burtenbach Postablage Jettingen.





Am 22.4.1874 schrieb man von Burgau Stadt (es gab auch Burgau Bahnhof!) einen einfachen, bis 15g leichten Brief an Herrn Klein in Burtenbach bei Jettingen, heute: Jettingen - Scheppach.

Es galt die Vorschrift bei Post in kleine und kleinste Orte zur Erleichterung der schnellen und richtigen Zustellung die nächst größere Stadt bzw. den Sitz des nächsten Amtsgerichtsbezirks anzugeben.

Die Angabe einer Postablage, die ja bekanntlich die kleinste postalische Einrichtung auf einem kleinen Dorf war, ist mir praktisch unbekannt.

Burgau/Augsburg/@48.3834353,10.5337696,11z/data=!3m1!4b1!4m26!4m25!1m5!1m1!1s0x4799526092a7bcf5:0x26e399ca3a825f4!2m2!1d10.4578772!2d48.3939093!1m5!1m1!1s0x47995315fd161639:0x41e48add78bee70!2m2!1d10.4481971!2d48.3394733!1m5!1m1!1s0x47994dea5608015b:0x4d4e93bc10219921!2m2!1d10.4269679!2d48.4250508!1m5!1m1!1s0x479ea2c53a212b29:0x41e48add78be7a0!2m2!1d10.89779!2d48.3705449!3e0" target="_blank">https://www.google.com/maps/dir/Jettingen-Scheppach/89349+Burtenbach/Burgau(Schwab),+Burgau/Augsburg/@48.3834353,10.5337696,11z/data=!3m1!4b1!4m26!4m25!1m5!1m1!1s0x4799526092a7bcf5:0x26e399ca3a825f4!2m2!1d10.4578772!2d48.3939093!1m5!1m1!1s0x47995315fd161639:0x41e48add78bee70!2m2!1d10.4481971!2d48.3394733!1m5!1m1!1s0x47994dea5608015b:0x4d4e93bc10219921!2m2!1d10.4269679!2d48.4250508!1m5!1m1!1s0x479ea2c53a212b29:0x41e48add78be7a0!2m2!1d10.89779!2d48.3705449!3e0

Die Leitung erfolgte also von Burgau - Stadt nach der Postablage Jettingen und von dort aus weiter nach Burtenbach, wie bei google.maps zu sehen, immerhin 19 km. Aber siegelseitig sehen wir einen Stempel von Augsburg (!!) und das war schon über 50 km entfernt von Auf- und Abgabepost.

Sachdienliche Hinweise nimmt jeder Bayernsammler mit solchen Briefen entgegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 17:00:34 Gelesen: 523548# 2000 @  
Liebe Freunde,

zwar war die Nr. 22, 1 Kreuzer grün, für Drucksachen (DS) und auch noch für Orts- und Lokalbriefe vorgesehen, aber sie kommt auch in überschaubarer Zahl auf Correspondenz - Karten vor, denen vom Absender durch rückseitigen Zudruck der Charakter einer DS verliehen wurde, jedenfalls dann, wenn man nicht noch Romane hinzu fügte.



Hier ein nettes Stück aus Nürnberg - BHF vom 28.4.1871 an Herrn I. Strauss in Baiersdorf (Bayern). Die Einzelfirma Armin Selz gab ihren Umzug bekannt. Vermutlich hätten Schreiben an Fa. Selz aber auch ohne Präzisierung ihren mittelfränkischen Empfänger erreicht, denn die Zusteller damals waren spitzenklasse!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.11.2020 17:06:07 Gelesen: 523542# 2001 @  
Liebe Freunde,

Correspondenz - Karte aus München I vom 1.6.1871 an die Musikhandlung Fürstner in Berlin, dort angekommen und ausgeliefert am 3.6. zwischen 11.30 und 13.00 Uhr. Bestellt wurden 2x Gamsbart, mein Lied, 1x für Sopran, 1x für Alt (und das hat jetzt nichts mit Bier zu tun).



Interessant ist die Stempelung allein der Marke - vergessen wurde der Post-Aufgabe-Stempel unter der Marke, wie es auch geschrieben steht und der Postabgabestempel vorn, damit man hinten alles lesen konnte, aber im Dt. Reich hielt man sich wohl eher ungern an die bayerischen Wünsche und stempelte doch hinten (und hin und wieder gar nicht!).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.11.2020 14:24:18 Gelesen: 523143# 2002 @  
Liebe Freunde,

hier wieder ein Halbkreisstempel von Kaufbeuren vom 20.4.1872 in violetter Farbe, bei dem der Monat auf Römisch daher kommt, nach Mühlheim an der Ruhr.



Auch die Siegelseite weiß zu überzeugen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.11.2020 14:26:15 Gelesen: 520992# 2003 @  
Liebe Freunde,

ehe hoher Besuch kommt, noch schnell 2 Briefe ins Forum stellen. Der 1. aus Eichstätt vom 6.3.1819 war als Behördenbrief als gebührenpflichtige Partei - Sache gekennzeichnet, aber es ist keine Expeditions-Nr. zu sehen und das Papiersiegel hilft auch nicht weiter, da auch der Inhalt mangelt.



Dennoch ganz ansehnlich, wie ich finde, weil 30 Kreuzer Porto von Eichstätt bis zur badischen Grenze notiert wurden und Baden von dort noch satte 18 Kreuzer dazu schlug, so dass die Empfängerin, Ihre Erlaucht Ludovika, Gräfin von Waldendorf in Mannheim, 48 Kreuzer Porto zu berappen hatte (das waren damals 15 Mittagsessen). Sie wird es aber wohl verkraftet haben, denke ich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.11.2020 14:32:54 Gelesen: 520991# 2004 @  
Liebe Freunde,

Armensachen habe ich schon einige zeigen können, aber frankierte Briefe von Advokaten an Armenpflegschaftsräte nicht und so bin ich froh, einen Frankobrief des K. Rechtsanwalts Dr. Fr. Jos. Völk aus Augsburg an den Armenpflegschaftsrath der Stadt Memmingen zeigen zu können, denn Briefe an die Pflegschaftsräte waren nicht portofrei anzunehmen, siehe hier vom 28.6.1872 und siegelseitigem AK - Stempel von Memmingen vom selben Tag.



Auch das Wapperl, fein gummiert, gefiel mir sehr gut, zumal noch farbig und im Prägedruck ausgeführt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.11.2020 17:36:36 Gelesen: 519839# 2005 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief aus Augsburg vom 1.1.1826 an J.Zuber & Co in Rixheim im Departement Haut Rhin, wann der Brief dort ankam entzieht sich meiner Kenntnis.

Für das Porto schrieb man in Strassburg 11 Decimes was 31,5 Kreuzer entsprach, Bayern durfte Portobriefe nach Frankreich nicht vortaxieren. Der bayerische Anteil waren 5 Decimes bis Kehl und 6 Decimes französischer Anteil.

In Augsburg wurde der CBR3 Stempel für den 3. Bayrischen Rayon abgeschlagen und der L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a mit Punkt 3,5x43 mm) lustigerweise hat der Postbeamte am Tage wohl noch geträumt und die 1 verkehrt herum gesteckt.

An der Grenze zu Frankreich in Strassburg wurde der Grenzeingangsstempel "Baviere Par Strassbourg" abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 23.11.2020 19:33:49 Gelesen: 519353# 2006 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 16.7.1852 als Partei Sache (PS) vom Landgericht Wegscheid an den Magistrat der Stadt Passau, spediert wurde der Brief mit Beilagen die schwerer 4 Loth gewesen sein müssen so das der Magistrat für den Brief samt Beilagen 18 Kreuzer berappen musste für Briefe bis 12 Meilen innerbairisch.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Wegscheid (Winkler 11b) auf der Rückseite zur Ankunft Halbkreisstempel von Passau (Winkler Nr.13 ohne Punkt, Typ I Halbkreisdurchmesser 20,5 x 32 mm).

Innen wurde eine Bestätigung des Briefes am 19.7.1852 verfasst.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.11.2020 12:53:40 Gelesen: 519045# 2007 @  
@ Gernesammler [#2006]

Hallo Rainer,

dein dienstlicher Portobrief bereitet mir Magenschmerzen, wenn ich die Taxe von 18 Kreuzern sehen. Er ist sicher aus dem Jahr 1852 und damals galt für innerbayerische Briefe das Regulativ vom 1.7.1850 bis zum 30.6.1858. Für Briefe bis 12 Meilen wie hier gab es 2 Gewichtsstufen und zwar bis 1 Loth inklusive und bis 4 Loth inklusive. Dienstbriefe wurden bis 1 Pfund befördert, private Post nur bis eben diese 4 Loth mit der Briefpost, darüber nur noch mit der Fahrpost.

Dein Brief war ein Briefpostgegenstand, der frankiert 6 Kreuzer und unfrankiert 12 Kreuzer gekostet hätte. 18 Kreuzer gab es nur einmal als richtige Taxe: Für Briefe über 1 - 4 Loth über 12 Meilen, aber hier ist die Entfernung nah.

Somit ist der Brief um 6 Kreuzer zu hoch taxiert, was sehr selten ist, kannten doch die Postler damals anhand existierender Listen diejenigen Orte, die noch bis 12 Meilen entfernt lagen und das Nachschauen hat sicher nur eine Minute gedauert, wenn überhaupt.

Glückwunsch zu einem "übertaxierten Portobrief", wie ich sie nenne.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.11.2020 19:26:07 Gelesen: 518887# 2008 @  
@ bayern klassisch [#2007]

Hallo Ralph,

danke für die Info zum Brief, da habe ich doch beim Kauf 5,- alles richtig gemacht. Ich wollte den Brief hauptsächlich für meine kleine Sammlung Portobriefe in der Markenzeit, jetzt habe ich eine kleine Rosine.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 24.11.2020 19:59:31 Gelesen: 518869# 2009 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.12.1822 als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen 4ten Artillerie Bataillon zu Augsburg an das Königlich Bairische Forstamt zu Nürnberg. Zwei der Wörter kann ich leider nicht entziffern einmal unter Bairische und unter Nürnberg da könnte ich Hilfe gebrauchen und sag schon mal Danke.

Im Text ist die Antwort zum Brief an das 4te Bataillon vom 26.7.1823.

Gestempelt wurde der Brief mit L2 Zweizeiler von Augsburg (Winkler 8a mit Punkt, 3,5x40 mm)auf der Rückseite ist ein noch ganz manierlich zu lesendes Papiersiegel des Regiments.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 24.11.2020 20:18:28 Gelesen: 518861# 2010 @  
@ Gernesammler [#2009]

Hallo Rainer,

unter Nürnberg steht Rezat - Kreis (darüber hatten wir ja schon hier im Forum gesprochen, dass Flüsse namensbildend für die Aufteilung des Königreichs waren).

Das andere Wort könnte Laurenzi heißen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.11.2020 19:49:38 Gelesen: 518444# 2011 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 30.9.1827 aus Aachen im Transit über Bayern genauer gesagt Augsburg wo auch der Auslagenstempel abgeschlagen wurde dann im geschlossenem Postpaket durch Österreich somit denke ich waren hier keine Gebühren fällig danach zum Bestimmungsort in Südtirol nach Botzen an Herrn Georg Anton Menz.

Bei der Taxierung werde ich Hilfe brauchen, aus Aaachen in Preussen bis Grenze Bayern waren 4 1/2 Silbergroschen fällig die im Auslagenstempel von Augsburg als 12 Kreuzer vermerkt wurden. Jetzt weiß ich nicht ob der Brief schon in Bayern im geschlossenen Postpaket spediert wurde und es für Bayern eine Gebühr pro Brief gab.

Wenn ich es richtig sehe wurden für das Gesamtporto des Briefes 12 1/2 Silbergroschen veranschlagt.

Wieviel der Anteil von Italien, Südtirol war würde ich gern erfahren.

Gestempelt mit L2 Zweizeiler von Aachen (Feuser 2-20) sowie dem PP "Port Paye" Stempel für Entgeld bezahltund dem Augsburger Auslagenstempel, auf der Rückseite ist nur noch ein sehr gut erhaltenes Papiersiegel.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 25.11.2020 21:05:27 Gelesen: 518413# 2012 @  
@ Gernesammler [#2011]

Hallo Rainer,

netter Brief.

Der Absender zahlte 4 1/2 Gutegroschen (gut 18 Kreuzer) für die Strecken Aachen - Köln - Koblenz - Frankfurt am Main - Aschaffenburg. Davon erhielt Thurn und Taxis eine Transitentschädigung von 8 Kreuzern.

Ab Aschaffenburg war er unfrankiert, daher setzte Bayern ab Aschaffenburg bis zur bayer. Ausgangsgrenze bei Innsbruck 12 Kreuzer rheinisch an (bis 1 Loth!).

Österreich vergütete Bayern aber 12 Kreuzer Conventionsmünze, ergo 14,4 Kreuzer rheinisch, was ein kleiner Profit für Bayern bedeutete.

Ab Innsbruck bis Bozen kamen 14 Kr. CM dazu, so dass der Empfänger total 26 Kr. CM zahlen musste (weil er in Österreich einfach bis 8,75g wog).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.12.2020 17:26:57 Gelesen: 516160# 2013 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief aus Augsburg vom 24.3.1833 an Louis Roederer, spediert wurde der Brief im Kartenschluß Augsburg - Strasbourg - Reims.

Augsburg stempelte Aufgabe und CBR3. Strasbourg stempelte den "Baviere par Strassbourg" in rot (van der Linden 502 in rot) und vergaß diesmal nicht den 7 Decimes Stempel für Bayerns 3. Rayon (van der Linden 3101).

Gesamtporto 13 Decimes, theoretisch 7 Decimes für Bayern und 6 Decimes für Frankreich, tatsächlich wurden aber laut Postvertrag vom 1.1.1822 Briefe a 30 Gramm bzw. 1 Unze intern verrechnet.

Auf der Rückseite ist noch ein gut erhaltenes Papiersiegel mit dem Buchstaben S und der Ankunfts-Ausgabestempel von Rheims am 28.3.1833.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 02.12.2020 19:33:52 Gelesen: 515754# 2014 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich möchte heute den nächsten Brief nach Frankreich vorstellen, vorher aber einem lieben Freund unserem Ralph danken denn er hat mir sehr bei der Taxierung der Briefe geholfen.

Porto Brief aus Augsburg vom 24.3.1833 an Louis Roederer, spediert wurde der Brief im Kartenschluß Augsburg - Strasbourg - Reims. Augsburg stempelte Aufgabe L2 Zweizeiler Augsburg (Winkler 8a, 4x40,5mm in rot) und CBR3. Strasbourg stempelte den "Baviere par Strassbourg" in rot und notierte oben links "D" für "double", also 2. Gewicht. Daher auch 20 Decimes Gesamtporto. Auch bei schweren Briefen blieb der Stempel 7 Dec. richtig, das heißt es gab nicht höhere Stempel, nur weil ein Brief schwerer als einfach war. Diese Stempel bildeten nur eine Hilfe bei der Berechnung des zu zahlenden Portos für den Empfänger, nicht für die internen Abrechnungen. Ein Brief mit 100g hätte also aus Augsburg auch nur einen 7 Dec. - Stempel bekommen.

Gruß Rainer


 

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