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Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2893 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 17.04.2021 11:56:54 Gelesen: 469983# 2119 @  
Liebe Freunde,

ein Brief an Leon Blum (mosaischer Addressat) wurde im pfälzischen Ingenheim am 2.4.1849 geschrieben und am Folgetag im ca. 10 km nördlichen (!) Landau/Pfalz aufgegeben.



Landau stempelte Aufgabe und PROV.LIM: für "Province Limitrophe", also Nachbarprovinz, wodurch sich sein Porto angenehm vom Standardporto dieser Zeit abhob - es betrug nämlich nur 4 Decimes bis 7,5g wie hier. Über Wissembourg (2Kreisstempel kaum zu erkennen) lief er am 4.4. in Strasbourg ein.

Ingenheim bekam erst im Oktober 1851 eine eigene Postexpedition und der Absender hatte vermutlich in Landau zu tun, so dass er den Brief nicht mit dem Kantonsboten für 2-3 Kreuzer nach Landau befördern ließ, sondern ihn kostengünstig selbst dorthin verbrachte.

4 Decimes entsprachen postalisch 12 Kreuzern - von der Frankreich näheren Postexpedition in Bad Bergzabern wäre es aber auch nicht günstiger geworden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 10:39:56 Gelesen: 468988# 2120 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen 3x Frankobrief aus Dietfurt OB(ER) PF(ALZ) vom 22.6.1866, der am Folgetag an Herrn Adolph Zimmermann in Weisenburg in Bayern, aufgegeben wurde und der ausweislich seiner Siegelseite über Eichstätt am 24.6. nach Weissemburg gelangte.





Inhalt: "Dietfurt am 22. Juni 1866

Herrn Zimmermann Weisenburg

Ich bin in den Stand gesetzt, und zwar wegen meinen Sohn Bonifaz welcher als freygelöster als Soldat zum 11. Königlichen Infanterie Regiment eingereicht ist, und wegen seiner kurzsichtigkeit bey der Visitations nicht einmal angegeben hat, und, wo ich aber für selben Schritte thun wolle.

So Ersuche ich Sie wenn es Ihnen tunlich wäre ein Zeichniß (= Zeugnis) über seine Kurzsichtigkeit wärend derselbe bey ihnen in der Lehre war und von Magistrat Kontrasigniren zu laßen, und an mich zu senden, und die Auslagen werde ich für Sie Herrn Jößel bezahlen und in gegensten dienstlichen ich bereit bin grpßt Sie Bonifaz Jos(eph) Maag".

Es versandte also der Vater einen Brief an einen Ausbilder mit der Bitte, sich von diesem und dem dortigen Magistrat eine Bescheinigung vorlegen zu lassen über eine starke Kurzsichtigkeit, damit nach Erhalt der Vater diese Bescheinigungen dann an geeigneter Stelle einreicht, um dadurch zu erreichen, dass sein Sohn aus dem gefährlichen Krieg, in den wohl auch das 11. Infanterie Regiment verwickelt war, wieder entlassen würde.

Ich finde das ein erstaunliches Vorgehen, zumal der Sohn selbst wohl bei der Musterung bzw. bei der Einziehung zum Militär wohl nichts gesagt hatte.

Für weitere Daten hinsichtlich der handelnden Personen und der militärischen Lage bzw. des 11. Regiments wäre ich sehr dankbar. Als mieser Googler habe ich leider nichts Sinnvolles dazu gefunden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 10:56:58 Gelesen: 468978# 2121 @  
Liebe Freunde,

es gibt Briefe, die sind einfach Luxus, weil sie allerhöchsten Kriterien entsprechen und andere sehen nur luxus aus, weil sie auf ihre eigene Weise sehr adrett daher kommen - und zu letzterem Kapitel kann ich einen beitragen.



Ein außergewöhnlich längliches (schöööön) Damenformat wurde in Weigoldshausen am 5.7.1858 mit 2 blauen 3Kreuzermarken kunstvoll frankiert und mit der Anschrift: "Fräulein Fräulein Fanny v. ??? Wohlgeboren Gießen, Großherzogtum Hessen - eigenhändig abzugeben" auf die Reise geschickt.

Ausweislich der Siegelseite lief er am Folgetag über Frankfurt am Main nach Gießen, wo er mit der 1. Verteilung einlangender Korrespondenz dort für 1 Kreuzer Bestellgeld ausgetragen wurde.

Die Entfernung von Aufgabe- bis Zielpost betrug weniger als 20 Meilen, das Gewicht war unter einem Loth angesiedelt, so dass die frankierten 6 Kreuzer ausreichten.

Kaufgrund war der Vermerk "Eigenhändig abzugeben", womit man dem Gießener Stadtbriefträger eine (damals übliche) Abgabe von Briefen an Dritte (Verwandte, Freunde, Vermieter, Kollegen usw.) ausschloß. Alternativ hätte man auch "Privatim" vermerken können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
philatrain Am: 19.04.2021 11:13:01 Gelesen: 468969# 2122 @  
@ bayern klassisch [#2121]

Hallo bk,

wirklich ein schöner Brief, deine Fragezeichen heißen Grolman.

Gruß philatrain
 
Gernesammler Am: 19.04.2021 11:21:15 Gelesen: 468964# 2123 @  
@ bayern klassisch [#2121]

hallo Ralph

toller Brief und zu der Dame gibt es auch einen Link der interessant für Dich sein könnte [1],

Gruß Rainer

[1] https://gedbas.genealogy.net/person/ancestors/1252232467
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 11:24:03 Gelesen: 468961# 2124 @  
@ philatrain [#2122]

Hallo philatrain,

ich bin ums Verrecken nicht auf den Namen gekommen, aber Grolman ist sicher richtig. Danke sehr!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 11:24:53 Gelesen: 468960# 2125 @  
@ Gernesammler [#2123]

Hallo Rainer,

vielen Dank - aber der Brief an meine Fanny von Grolman lief 1858, während die von dir ausgesuchte Damen erst 1866 geboren wurde, oder lese ich da etwas falsch?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.04.2021 12:29:21 Gelesen: 468939# 2126 @  
@ bayern klassisch [#2125]

hallo Ralph

Sorry, nicht genau auf das Datum geachtet, dann sollte es Luise Fanny von Grolman sein diese hat gelebt vom 16.5.1833 - 1911, eine andere Fanny hab ich zu dem Thema nicht mehr gefunden.

Das wäre dann der Link zu allen "von Grolman" [1].

Gruß Rainer

[1] http://www.gedbas.de/search/simple?placename=Gie%C3%9Fen&offset=1400&max=50
 
bayern klassisch Am: 19.04.2021 12:39:47 Gelesen: 468931# 2127 @  
@ Gernesammler [#2126]

Hallo Rainer,

topp Job - die war es. Wäre schön, wenn sie noch mehr Briefe aus Bayern (und von anderswo) aufgehoben hätte! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.04.2021 13:11:07 Gelesen: 464967# 2128 @  
Liebe Freunde,

früher waren in Bayern, einem Land mit wenigen Gastarbeitern, die Kenner des Griechischen sicher stärker vertreten, als heute, aber das hat etwas mit Bildung zu tun und damit stehen moderne Regierungen ja seit Dekaden auf permanentem Kriegsfuß.

Wer eine Postkarte schrieb, wollte seine Mitteilung geschützt wissen, auch wenn ein Kuvert dafür sicher der geeignetere Gegenstand bildete - aber seis drum, im Würzburg der 1870er Jahre schien es zu genügen, etwas auf Griechisch zu verfassen und darauf zu hoffen, dass die die Karten händelnden Postler dies alles nicht lesen bzw. interpretieren konnten, was man einem in Gotha mitzuteilen hatte.



Da mein Latein schlecht und mein Griechisch sich nicht mal für das Lesen von Speisekartenservietten eignet, wäre ich froh über eine Übersetzung des Textes. Wenn nicht, werde ich auch nicht unglücklich(er) sterben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.04.2021 13:12:30 Gelesen: 464964# 2129 @  
Liebe Freunde,

hier 2 neue Nürnberger Zweikreisstempel, die in die Rubrik "so war das eigentlich nicht gedacht" fallen bzw. fielen.



Der 1. vom 8.3.1874 in schwarzer Farbe auf einer 2x Karte nach Dresden und weil man vlt. nicht haben wollte, dass Hinz und Kunz bei der Post den Inhalt leicht lesen konnten, verwendete man eine von mehreren Kurzschriften, womit damals wie heute der Erfolg gesichert war, denn lesen kann ich diese auch nicht.

Der 2. vom 9.2.187? nach Heilbronn auf einer 2x Karte ist in blasser, violetter Farbe abgeschlagen. Ich halte 1872 bzw. 73 für wahrscheinlich, kann aber nichts beweisen.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.04.2021 13:15:21 Gelesen: 464961# 2130 @  
Liebe Freunde,

findet die Besonderheit - bin gespannt, wer das kleine Rätsel hier als Erster löst (und man braucht dafür kein Bayernkenner zu sein, sondern denkt einfach nur ein wenig an die Währungen seinerzeit).



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Saxendreier Am: 29.04.2021 08:19:55 Gelesen: 464519# 2131 @  
Abgestempelt in der Mark und Pfennig Zeit - die Ganzsache ist aber noch aus der Kreuzer Zeit.
 
bayern klassisch Am: 29.04.2021 10:22:32 Gelesen: 464475# 2132 @  
@ Saxendreier [#2131]

Schiff versenkt! Die Kreuzerzeit endete am 31.12.1875, erst zum 1.1.1876 galt in Bayern die neue Währung, die andernorts längst eingeführt worden war (Baden, Württemberg usw.). Aber Poststücke, die noch am Abend des 31.12.1875 in die Briefkästen eingeworfen worden waren, galten bis zur 1. Leerung auch noch am Folgetag.

Bei kleineren Ämtern war man sicher nicht sooo pingelig und hat am ganzen, ersten Tag des Jahres 1876 die alten Kreuzerpoststücke noch anerkannt, wie auch hier.

Letzttags- und "Ersttags" - Belege sind selten und werden gerne genommen, um das Ende der einen bzw. den Anfang einer anderen Ära aufzuzeigen. Das ist der 3. Beleg, den ich in vielen Jahren schnappen konnte und wann sich die nächste Gelegenheit bieten wird, ist nicht absehbar, da man dergleichen finden muss, aber nicht kaufen kann.

Danke fürs prompte Lösen und liebe Grüße in den anderen Freistaat von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 12.05.2021 11:45:34 Gelesen: 455910# 2133 @  
Liebe Freunde,

heute mal zur Überraschung Aller ein Bischofsbrief aus Offingen vom 26.1.1857 von mir - aber an den guten Bischof von Augsburg Michael von Deinlein, nicht an den in München-Freising, wohin es so viele Briefe gibt (und eben jener wurde später Bischof in Bamberg, auch eine Karriere).



Mit 3 Kreuzern treffend frankiert und mit dem gM 372 fein entwertet, vlt. weil es ja der Bischof war, auch wenn der dergleichen Briefe kaum selbst in die Hand genommen haben dürfte (das machte sein Sekretär).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2021 16:51:45 Gelesen: 454732# 2134 @  
Liebe Freunde,

ein unbekannter Absender schrieb, wie aus dem Teilinhalt hervorgeht, in "Forstrechtssachen" einen Portobrief am 4.11.184? in Bayreuth "An den wohllöblichen Stadt Magistrat in Auerbach". Da Briefe von Privaten an bayerische Behörden unfrankiert nicht am Schalter annehmbar waren, sondern zur Frankatur dem Absender zurückzugeben waren, wundert hier der Verstoß gegen diese Vorschrift, zumal nichts auf einen Dienstbrief hindeutet.



Zuerst wurde er mit 9x taxiert, dann aber die 9 gestrichen und durch eine 4 ersetzt. Auerbach gehörte zum Postbezirk von Thumbach (Kirchenthumbach), ca. 35 km entfernt und also 3x bis 1/2 Loth und 4x für Briefe über 1/2 bis 1 Loth taxiert. Eine 9x Taxe war gar nicht möglich.

Unten lesen wir: "2 Xr Botenlohn", so dass die dortige Briefbötin 2x für ihren Austrag von der Postexpedition Thumbach bis Auerbach in Rechnung stellte.

Der Brief kam am Folgetag an und das Postporto, wie auch der Botenlohn wurden offensichtlich bezahlt.

Oben rechts steht ein Vermerk, den ich nicht ganz sicher lesen kann: "Wolle die Aufgabe bekannt ?". Wer kann helfen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.05.2021 17:19:59 Gelesen: 454715# 2135 @  
Liebe Freunde,



wie oft es vorkam, dass 2 Gerichtsvollzieher ihren Dienstort tauschen wollten, weiß ich nicht, aber hier war es der Fall. Der Gerichtsvollzieher Weilersbacher in Aschaffenburg wollte mit seinem Kollegen Cuno aus Kronach tauschen und die beiden Ersuchen waren an seine Majestät höchstselbst weitergeleitet worden, worauf seine Majestät am 1.7.1874 an sein Staatsministerium der Justiz schreiben ließ:

Mit allerhöchstem Signate vom 28. Juni l. Js. haben Seine Majestät der König auf allerunterthänigstes Ansuchen der Gerichtsvollzieher Georg Wailersbacher von Aschaffenburg nach Kronach und den Gerichtsvollzieher Wilhelm Cuno von Kronach nach Aschaffenburg, allergnödigst zu versetzen geruht. Hienach ist das Weitere zu verfügen. Die Beilagen des Berichtes vom 18. bzw. 20. v. Mts. folgen zurück.

München, den 1. Juli 1874 Auf Seiner Majestät des Königs allerhöchsten Befehl. Gez. Dr. von Faeustle.

Das entsprechende Aktenkonvolut ging intern nach Bamberg. Dort wurde eine Abschrift der kgl. Verfügung mit weiteren Inhalten garniert vom Oberstaatsanwalte am k. Appellationsgerichte in Bamberg als portofreier Dienstbrief nach Schweinfurt geschickt, wo man den Brief öffnete, sich seinen Teil heraus nahm, den Brief wieder verschloß, "Schweinfurt" strich und durch Aschaffenburg ergänzte. Unglaublich, dass der Brief am 7.7.1874 von Bamberg nach Schweinfurt lief, ausgeliefert und teilkopiert wurde, aufgeliefert wurde (ohne Aufgabestempel!) und noch am selben Tag in Aschaffenburg dem dortigen Gericht ausgetragen werden konnte. In heutiger Zeit völlig unmöglich, sogar theoretisch, von praktisch ganz zu schweigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.05.2021 11:28:09 Gelesen: 453122# 2136 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Postschein der Briefpost der Postablage Aschbach vom 28.01.1868 für ein recommandirtes Schreiben an den Untersuchungsrichter in Windsheim.



Er notierte 7x für das Franko eines über 1-15 Loth schweren Briefes und 6x Reco (Scheingebühr), zusammen 13 Kreuzer.

Wer findet den Fehler? Davon abgesehen, war es natürlich noch früh im Jahr und Einschreiben bei Postablagen waren schon damals die große Ausnahme, daher sei dem Postablageninhaber sein Lapsus nachgesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.05.2021 21:59:03 Gelesen: 452855# 2137 @  
@ bayern klassisch [#2136]

Hallo Ralph,

bei Postscheinen fällt es mir immer noch schwer, aber könnte es etwas mit dem Postablage Stempel zu tun haben denn eigentlich sollte der Brief ja nach Windsheim und nicht in der Ablage Aschbach liegen bleiben.

Das Franko selber war ja korrekt laut Posttarif vom 1.1.1868.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 17.05.2021 22:40:47 Gelesen: 452834# 2138 @  
@ Gernesammler [#2137]

Hallo Rainer,

nein, den Postschein bekam der Absender - aber 6 Kreuzer Chargé gab es seit dem 1.1.1868 nicht mehr, sondern nur noch 7x - daher hatte er sich selbst um einen Kreuzer verrechnet, die diese 7x standen eigentlich ihm zu.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.05.2021 13:21:40 Gelesen: 452072# 2139 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 30.9.1868 vom bischöflichen Ordinariat Augsburg an das katholische Stadtpfarramt in Landsberg hier kam der Brief einen Tag später zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler "Bahnhof Augsburg" (Winkler 8b) verwendet 1866-69 auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Landsberg (Winkler 12a) verwendet 1861-69.

Das Papiersiegel auf der Rückseite ist auch noch sehr gut erhalten.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.05.2021 16:24:23 Gelesen: 451473# 2140 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Fürth vom 23.5.1866 zur Kreuzhütte in Böhmen, gelaufen mit der bayer. Post bis Waldmünchen und von dort mit Boten nach Österreich.



Die Entwertung der Marke auf Kartonpapier erfolgte mit dem wiederaufgelebten geschlossenen Mühlradstempel 145 von Fürth. Die Marke selbst, hätte ich sie nicht unzweifelhaft echt auf Brief, würde ich als 9c ansehen, aber das korreliert nicht mit den bisherigen Stempeldaten, die auf eine späteres Datum hinweisen. Ich denke, dass es vor der 9c noch eine Art Zwischenmarke gab, die wohl unter 9b geprüft wird, aber m. E. eher selten ist, so wie die 9c selbst auch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 26.05.2021 20:11:58 Gelesen: 448382# 2141 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief vom 29.10.1855-56 aus Ingolstadt spediert an Frau Forstmeister Seippel in Bayreuth dort kam der Brief am 30.10. zur Ausgabe, interessant hierbei der Brief selbst wurde schon am 30.7. geschrieben.

Für das Franko verwendete man zwei Marken zu 3 Kreuzer 2 IIc, das Franko für Briefe bis 1 Loth im Fernverkehr über 12 Meilen (Postvertrag von 1850).
Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel in der 1.Verteilung Nr.145 und dem Halbkreisstempel Ingolstadt (Winkler 11b) auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Bayreuth (Winkler 13 I).

In der rechten Marke ist unten am linken Wertziffernfeld eine kleine Abspaltung der Rahmenlinie.

Wie komme ich auf das Jahr 1855-56, ab 1855 gab es den Halbkreisstempel von Ingolstadt und Mühlradstempel der 1.Verteilung waren bis 1856 gültig.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 26.05.2021 20:38:51 Gelesen: 448359# 2142 @  
@ Gernesammler [#2141]

Hallo Rainer,

und obendrein stammt die rechte Marke von der linken, oberen Bogenecke - somit kann man nach Sem den Plattenfehler örtlich dokumentieren. Schöner Brief!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 27.05.2021 20:00:42 Gelesen: 447839# 2143 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 24.9.1842 von der Königlichen Regierung Schwaben und Neuburg aus Augsburg an das Landgericht in Günzburg.

Der Brief war mit Akten und wog mit diesen zusammen 14 Pfund 12 Loth, interessant finde ich der Brief das sind 6 Seiten und diese wurden gebunden.

Wurden für diesen Brief der ja eigentlich eine kostenfreie RS war 11 Kreuzer erhoben oder Botenlohn oder was bedeuten die beiden Striche sonst?

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Augsburg in rot (Winkler Nr.7) dieser wurde für die Fahr Post genutzt.

Gruß Rainer


 

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