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Thema: (?) (241) Nachportobelege / Nacherhebung von Porto
Das Thema hat 256 Beiträge:
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London-Dieter Am: 30.07.2019 14:47:31 Gelesen: 100658# 182 @  
@ württemberger [#181]

Danke für die Aneinanderreihung einer vermutlich anderen Variante der Irrfahrt. Ich bin immer offen für eine 2. Meinung und ich will (kann) Deine Variante nicht ausschliessen.

Wenn ich aber die Handschriften vergleiche, dann sind doch der Name des Empfängers, Baden, Schweiz + Brown Boverie ein und die selbe. Also meiner Meinung nach die Ursprungs-Addresse. Ankunft richtig in Baden, Schweiz belegt auch durch die Nachgebührmarke.

Dort wurde jedoch mit Bleistift Baden und Schweiz durchgestrichen und Mannheim hinzugefügt. (Könnte in der BBC erfolgt sein, nachdem man feststellte, dass dort kein Mitarbeiter mit diesem Namen bekannt war).

Käferthal wurde durch eine weitere Person (3. Handschrift) hinzugefügt, vielleicht in der Poststelle von BBC. Die Reihenfolge lässt sich leider nicht mehr genau nachvollziehen, wann und wie jemand darauf kam, die Drucksache in die Niederlassung in Deutschland zu senden.

Das ist das spannende an diesen alten Stücken. Die steckt man nicht als Neuheit lieblos Album, sondern sie zwingen einen, sich damit auseinander zu setzen. Sie sprechen und erzählen eine kleine Geschichte. In einem Kriminalfall beraten auch verschiedene Mitarbeiter uber den möglichen Tathergang.

Hat jemand vielleicht noch eine weitere Erklärung? Danke im Voraus!
 
epem7081 Am: 02.08.2019 12:31:37 Gelesen: 100365# 183 @  
Hallo zusammen,

Manches schlummert im Verborgenen



Bei der Übernahme einiger heimatkundlicher Belege erschien die vorstehende Karte besonders eigenartig. Offenkundig wurde die eigentliche Meldekarte mit der Zweiten Anzeige über den Stand der Bauarbeiten vom 10.11.1964 mit dem halben Teil eines (Paket-)Adressaufklebers überklebt. Diese Hälfte trug auch den Tagesstempel BENZENZIMMERN / a / 7081 mit Datum 14.11.1964. Hatte sich der Absender möglicherweise verschrieben und mit der Überklebung die Rettung seiner amtlichen Karte vornehmen wollen?

Die Spekulation wird durch einen "echten Tiefgang" letztlich beendet und es klärt sich die eigenartige Ausstattung.



Da die Karte mit oder ohne Absicht, auf jeden Fall ohne Postwertzeichen auf den Weg gebracht wurde, löste dies eine Nachgebühr von 45 Pfg. aus. Die Kreisbaumeisterstelle verweigerte lt.handschriftlichem Eintrag des Postzustellers am 12.11. dann die Annahme und die Karte ging zurück an den Absender. Dieser hatte sicher die Nachgebühr zu entrichten, ohne dass seine Karte den Empfänger erreicht hätte. Da kam ihm nun die Idee, mit dem halben Adressaufkleber und ordnungsgemäßer Frankatur den Briefwechsel neu zu starten. Der Eingangsstempel der Kreisbaumeisterstelle BOPFINGEN weist dann auch die endgültige Landung beim Adressaten für den 16. NOV. 1964 aus.

Hier gilt die Erkenntnis: Man muß den Dingen auf den Grund gehen.

Schönes Wochenende wünscht
Edwin
 
epem7081 Am: 29.02.2020 19:29:24 Gelesen: 93007# 184 @  
Hallo zusammen,

heute wieder einmal ein grenzüberschreitender Beleg für die Nachportoexperten. Der Brief ist heute bei mir mit (vollständigem?) Inhalt angelangt und bringt aktuell 12 Gramm auf meine Küchenwaage. Fällt vielleicht das Format mit 17 x 13 cm etwas aus dem Rahmen?



Offenkundig wurde wohl nach der Aufgabe des Briefes bei POSTE ROMA FERROVIA am 11. März 1963 eine mit 30 Lire unzulängliche Frankierung festgestellt und mit dem schwarzen Stempel T 36/CENT.ORO dokumentiert. Soll vielleicht die 47 für das anfängliche Gewicht des Briefe stehen?



Ganz dienstbeflissen wurde bei der Ankunft in Berlin am 15.3.1963 ein roter Kastenstempel Nachgebühr aufgebracht und nun sollte kassiert werden. Das war gemäß handschriftlichem Eintrag auf der Rückseite offenkundig nicht möglich:" Empf. nicht angetroffen. / Nachricht hinterlassen / 15/3 (Name)". Erledigt werden konnte dann die ganze Angelegenheit laut handschriftlicher Anmerkung beim roten Stempel am 28.3.1963.

Welcher Betrag nun eigentlich nacherhoben wurde wird uns aber leider nicht konkret überliefert.

Hier sind nun die Nachportoexpertengefragt.

Schönes spannendes Wochenende erhofft sich
Edwin
 
epem7081 Am: 27.03.2020 17:28:33 Gelesen: 92118# 185 @  
Hallo zusammen,

"Was passiert mit nicht ausreichend frankierter Post?"

diese Frage hat sich vielleicht schon mal dem Einen oder Anderen gestellt. Kompetent beantwortet wurde sie in meiner heutigen Tageszeitung "Rieser Nachrichten/Augsburger Allgemeine" im Interview mit Lea Binzer durch Erwin Nier, Pressesprecher bei der Post.



Diesen Artikel gebe ich gerne zur abendlichen Unterhaltung weiter.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
Edwin
 
saeckingen Am: 27.03.2020 18:03:41 Gelesen: 92112# 186 @  


Postkarte aus Herrsching vom 25.9.1905 an einen Angehörigen der Feld-Kompanie von Schlichting, Ost-Afrika. Die Truppen, die an der Niederschlagung des Maji-Maji Aufstandes in Deutsch-Ostafrika beteiligt waren, genossen keine Feldpostfreiheit. Die Karte hätte also ganz normal zum Inlandstarif von 5 Pf. freigemacht werden müssen. Daher wurde als Nachporto 10 Pf. (doppelter Fehlbetrag) mit Blaustift notiert. Die Karte lief über das Marine-Postbüro in Berlin und kam am 21.10.05 laut Ankunftsstempel in Dar-es-Salaam an. Dort wurde als Zielort Muansa am Viktoriasee vermerkt und die Karte über Zanzibar (26.10.05) nach Mombasa/Britisch Ostafrika geschickt und von dort mit der britischen Ugandabahn nach Kisumu/Britisch Ostafrika (1.11.05) an den Viktoriasee transportiert. Über den Viktoriasee ging es dann per Schiff wieder nach Deutsch Ostafrika, wo die Karte am 16.1105 in Muanza ankam.
In Deutsch Ostafrika wurde der Nachportovermerk von 10 Pf. gestrichen und durch 7 ½ Heller, dem Äquivalent in der in DOA gültigen Rupien/Heller Währung, ersetzt.

Grüße
Harald
 
Lars Boettger Am: 27.03.2020 18:18:15 Gelesen: 92107# 187 @  
@ epem7081 [#184]

Hallo Edwin,

der schwarze italienische Stempel T 36/CENT.ORO gibt den Fehlbetrag in der UPU-Verrechungseinheit Goldfranken an. Möglicherweise entsprechen die "47" dem vom Empfänger zu erhebenden Nachporto. Bin aber kein Experte für Nachtaxierungen, was die Nachkriegszeit angeht.

Beste Grüße!

Lars
 
fogerty Am: 01.04.2020 16:53:44 Gelesen: 91939# 188 @  
Dieser Brief ohne Inhalt, noch verschlossen, gibt mir Rätsel auf. Nachporto, dann anscheinend doch wieder nicht, vielleicht fällt jemandem was dazu ein?



Grüße
Ivo
 
Stempelfreund Am: 07.04.2020 16:34:17 Gelesen: 91690# 189 @  
Hallo,

heute zeige ich eine Postkarte vom 24. Mai 1951 von Bautzen nach Nadelwitz bei Bautzen, mit 10 Pfg. freigemacht. Die Karte erhielt einen Stempel Nachgebühr und mit blauem Stift notiert eine 3 für 3 Pfennig einzuziehende Nachgebühr. Eine Postkarte im Fernverkehr kostete zu der Zeit 12 Pfennig, die Nachgebühr beträgt das 1,5 fache des fehlenden Betrages. Nun ist die 3 mit Bleistift gestrichen, der Hinweisstempel Nachgebühr jedoch nicht.

Es stellt sich die Frage, wurde die Nachgebühr gestrichen, da Nadelwitz (heute ein Stadtteil von Bautzen) noch zum Ortsverkehr zählte und damit 10 Pfennig Porto ausgereicht hat? Der Ortsverkehr rechnete doch auch für das Landzustellgebiet. Leider finde ich nichts dazu, ob Nadelwitz zum Landzustellgebiet von Bautzen gehörte. Kommunal war es damals der Gemeinde Baschütz zugeordnet.

Hat jemand genauere Kenntnis von den dortigen Postverhältnissen um 1951?



Grüße vom Stempelfreund
 
Lars Boettger Am: 07.04.2020 18:29:05 Gelesen: 91668# 190 @  
@ fogerty [#188]

Hi Ivo,

es ist kein "Brief" (auch wenn er so aussieht), sondern es sind "Geschäftspapiere" (siehe Stempel links). Wenn ich jetzt von Luxemburg auf Österreich schliessen darf, dann gehört die Sendungsart "Geschäftspapiere" zu den Drucksachen. In der Regel mussten Geschäftspapiere offen aufgegeben werden, hatten eine andere Gewichtsprogression und eventuell niedrigere Portosätze. Entweder beträgt die Gebühr für Geschäftspapiere zu der Zeit nur 1 Schilling oder - was auch gut möglich ist - das Gewicht war höher, als es für einen Brief damals zulässig war. Ich gehe davon aus, dass der T-Stempel irrtümlich abgeschlagen wurde und irgendwann auffiel, dass der Umschlag "Geschäftspapiere" enthielt und dafür 1 Schilling ausreicht. Also wurde der T-Stempel gestrichen und der Umschlag ohne Nachgebühr befördert.

Beste Grüße!

Lars
 
epem7081 Am: 16.04.2020 23:26:32 Gelesen: 91306# 191 @  
Hallo zusammen,

Nachgebühr für eine Postkarte mit Innenleben.

Anläßlich von einem Kuraufenthalt fern der Familie in Kindheitstagen freuten mein Bruder und ich uns natürlich über Post aus dem Familienkreis. Auch Onkel und Tanten waren nicht schreibfaul. Eines Tages gab es im Kinderheim eine gewisse Aufregung.



Für mich war im Mai 1955 die vorstehende Postkarte eingetroffen, frankiert mit 10 Pfg. - dem aktuellen Postkartenporto - für die überraschend eine Nachgebühr gefordert wurde.



Rot prangte der Stempel Nachgebühr quer über der Anschrift und in blau dazu eine große "15". Wie kam das zustande? Des Rätsels Lösung war das "Innenleben der Karte". Unter dem Gruß aus Burgsteinfurt i. Westf. verbarg sich ein kleines Leporello mit weiteren winzigen Ansichten des Städtchens.



Damit hatte die Karte ihre schlichte Unschuld verloren und musste nun als Brief ordentlich freigemacht werden. Peinlich, peinlich. Heute dient sie nun dazu diese kleine Geschichte in diesen Thread einzubringen.

Eine gute erholsame Nacht mit frohem Erwachen am Morgen wünscht
Edwin
 
Eric Scherer Am: 19.04.2020 10:54:31 Gelesen: 91132# 192 @  
Ich habe eine Antwortkarte frankiert zu 15 Rappen, im Dezember 1928 von Frankreich zurück in die Schweiz.

Die 15 Rappen waren zu wenig, 20 Rappen wären richtig gewesen. Der Absender hat daher 25 Französische Centimes zu frankiert. Das Auslandspostkartenporto in Frankreich war damals 90 Centimes. Der Sender hat wohl gedacht, er könnte die fehlenden 5 Rappen mit 90centimes/4 --> aufgerundet gleich 25 centimes bezahlen.

In der Schweiz wurden 30 Rappen Nachporto verlangt. Weiss jemand, wie das Nachporto berechnet wurde?


 
Baldersbrynd Am: 19.04.2020 11:51:12 Gelesen: 91117# 193 @  
Hallo,

Brief aus Roskilde, Dänemark nach Flensburg, gesendet am 7.3.1953.

Porto 60 øre für Briefe bis 20 Gramm, der Brief war in 2. Gewichtstufe, dann fehlt 35 øre.

Der Porto war gültig von 1.7.1952 bis 14.5.1965.

Fehlende 35 øre umgerechnet bis 22 Pf. (Kurs 1 DM = 1,65 DKK) 22 Pf. mal 1½ = 33 Pf. erhöht bis 35 Pf. erhoben bei dem Empfänger.

Der Brief ist auch geöffnet bei der Devisenkontrolle in Flensburg.

Viele Grüße
Jørgen


 
SH-Sammler Am: 19.04.2020 14:57:04 Gelesen: 91091# 194 @  
@ 8049home [#192]

Hallo 8049,

da der Antwortteil der Postkarte nicht korrekt frankiert war, wurde die vorhandene Schweizer Teilfrankatur vom französischen Postbeamten nicht anerkannt.

Dafür wurde die französische Teilfrankatur von 25 Centimes berücksichtigt.

Die Berechnung der Nachportotaxe geht dann wie folgt:

Schweizer BRIEFporto ins Ausland (30 Rp.) dividiert durch die französische BRIEFtaxe in die Schweiz (150 Centimes) ergibt den Faktor 1/5 oder 0,2. Diesen Faktor multiplizieren mit der FEHLENDEN französischen Frankatur (65 Centimes). Diese Zahl verdoppeln = 26, dann aufrunden auf die nächst höhere Stufe (in 5-er Schritten) = 30 Rappen.

Achtung: Auch wenn es eine Postkarte war, wurde das Nachporto "immer" auf der Basis der Brieftaxen berechnet.

Viele Grüsse nach Höngg (8049)

SH-Sammler
Hanspeter
 
Eric Scherer Am: 19.04.2020 20:09:19 Gelesen: 91042# 195 @  
@ SH-Sammler [#194]

Vielen Dank!
 
fogerty Am: 19.04.2020 20:31:14 Gelesen: 91037# 196 @  
@ Lars Boettger [#190]

Etwas spät, ich weiß, mein DANKE !
 
SH-Sammler Am: 20.04.2020 08:47:53 Gelesen: 90959# 197 @  
@ epem7081 [#191]

Hallo Edwin,

ja, diese Leporello – Karten haben es in sich. Auch ich kann eine zeigen, die mit Nachporto belegt ist. Für den Postbeamten mit seinen scharfen Augen ist das halt keine Ansichtskarte mehr, sie wird als Brief taxiert.



“Karte” von Krefeld nach Schaffhausen vom 21. August 1953, belegt mit 20 Rappen Nachporto.

Die Berechnung der Nachportotaxe geht folgendermassen:

Sollfrankatur für Brief aus Deutschland…= 30 Pfennige
Fehlende Frankatur……………………….= 10 Pfennige
Taxe für Brief Schweiz – Deutschland….= 40 Rappen

Berechnung:

Doppelte fehlende Frankatur (= 20) multipliziert mit dem Schweizer Briefporto (40), dann das Ganze dividiert durch das deutsche Auslandbriefporto (30) ergibt 26,67

Nun folgt eine Besonderheit: Ab 01. Juli 1953 wurde die Nachportotaxe in der Schweiz reduziert auf 5/8 des errechneten Betrages. Ab 1959 wurde der “Rabatt” auf 7/10 gesetzt. Diese Rabatte waren aber nur bis 1965 gültig.

Für unsere Leporello – Karte heisst das nun, dass die errechnete Nachgebühr von 26,67 reduziert wurde auf 16,67. Dieser Betrag wurde dann aufgerundet auf 20 Rappen, welche der Schweizer Postbeamte beim Empfänger einziehen durfte.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
epem7081 Am: 04.05.2020 10:22:50 Gelesen: 90336# 198 @  
@ SH-Sammler [#197]

Hallo Hanspeter,

ich bin erst verspätet zur Durchsicht meiner letzten Beiträge im Forum und zu Deiner Antwort gekommen. Umso herzlicher Dir Dank für Deinen Kommentar und das weitere interessante Beispiel. Ich kann mich erinnern, dass in den 1950er und 1960er Jahren solche Leporellokarten vielfach angeboten wurden. Ob es da im Sammlerkreisen wohl noch weitere Entdeckungen gibt?

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Marcello Am: 25.05.2020 01:26:18 Gelesen: 89202# 199 @  
Hallo miteinander,

mir ist mal wieder eine P43 zugeflogen.

Des weiteren trägt die Ganzsache einen schönen roten Nachportostempel von Hannover. 

Die P43 verlor wie alle anderen Wertzeichen mit Inschrift Reichspost ihre Gültigkeit am 31.12.1902.

Da sie jedoch am 15.10.1911 verwendet worden war, war sie ja dementsprechend 5 Pfg unterfrankiert und wurde mit dem doppelten des Fehlportos von 10 Pfg in blau handschriftlich und mit dem Nachportostempel erhoben.

Schönen Abend und Grüße
Marcel


 
Cantus Am: 25.05.2020 01:48:54 Gelesen: 89196# 200 @  
@ Marcello [#199]

Hallo Marcel,

ein sehr interessanter Nachporto-Stempel von Hannover; er passt sicherlich gut in die Philastempel-Datenbank.

Viele Grüße
Ingo
 
Marcello Am: 25.05.2020 21:58:48 Gelesen: 89101# 201 @  
@ Cantus [#200]

Hallo Ingo,

wenn ich meine Germaniasammlung auf Vordermann gebracht habe, werde ich mich mal dem Thema Philastempel annehmen.

Heute möchte euch zwei Belege mit Nachporto vorstellen. Schon damals haben es die Leute versucht, die Post zu bescheissen oder versucht, das Porto zu sparen.

Der erste Versuch war es auf einer Ansichtskarte mit einen ausgeschnittenen Ganzsachenwertstempel Bildnis Germania mit Inschrift Germania zu versuchen. Jedoch hat der aufmerksame Postbeamte gut aufgepasst und den Schwindel bemerkt. Die Marke oder vielmehr der Auschnitt wurde mit Blaustift umrandet und mit dem doppelten Fehlporto in blauer 10 ausgewiesen. Das Nachsehen hatte der Empfänger.



Der zweite Versuch war imgrunde wie der erste, jedoch war der Versender etwas cleverer. Er hat den Ganzsachenwertstempel sauber ausgeschnitten, so das man im ersten Moment von einer Marke ausgehen könnte. Auch hier hat der Postbeamte aufgepasst. Das ganze wieder mit Blaustift umrandet und mit dem doppelten Fehlporto in blauer 10 ausgewiesen. Auch hier hatte der Empfänger wieder das Nachsehen.



Schönen Abend und Grüße
Marcel
 
philast Am: 07.07.2020 20:24:09 Gelesen: 87000# 202 @  
Hallo,

anbei ein Brief mit vielen unterschiedlichen Vermerken, für den letztlich 29 Pf Nachporto erhoben wurde. Im einzelnen:

Der Brief wurde in Mannheim am 12.2.32 als Postscheckbrief (handschriftlicher Vermerk unter dem Klebezettel) aufgegeben an das Postscheckamt Karlsruhe und mit wurde mit 6 Pf freigemacht.

Dies war (aus Sicht des Absenders) mehr als genügend. Postscheckbriefe kosteten nur 5 Pf. Allerdings galt dieses reduzierte Porto nur, wenn die vom Postscheckamt ausgegebenen gelben Umschläge verwendet wurden, andernfalls galt der normale Brieftarif.

Der ab dem 15.1.1932 gültige Brieftarif hat bis 20 g 12 Pf über 20 g 25 Pf betragen.

Das Nachporto war mit dem 1,5 fachen des Fehlbetrages anzusetzen, also 12 Pf - 6 Pf = 6 Pf * 1.5 = 9 Pf --> diese Zahl ist zunächst notiert worden (unter dem Gebührenzettel).

Dann wurde der Brief nochmal nachgewogen und man stellte fest, dass der Brief 25 g wiegt (Zahl links neben dem Gebührenzettel) und das Nachporto wurde neu festgesetzt:

25 Pf - 6 Pf = 19 Pf * 1.5 = 28.5 Pf was auf 29 Pf aufgerundet wurde und nach Streichung der Nachportobetrages von 9 Pf ebenfalls auf dem Brief vermerkt wurde.

Fortschrittlich bargeldlos wurde die Nachgebühr dann dem Kundenkonto belastet. Stellt sich nur noch die Frage, ob es damals auch schon eine Extragebühr pro Buchungsposten gegeben hat. ;-)



Die Briefrückseite enthält keine Stempel/Vermerke.

Grüsse
philast
 
Ameise Am: 04.08.2020 23:19:29 Gelesen: 85302# 203 @  
Hallo, heute ein Beleg mit Maschinenstempel Wellen steigend - 6 "GROSSENHAIN / 828 / aa" gestempelt:



Interessant ist hier der kleine Papieraufkleber "Zurück! Unzureichende Freimachung! -.5"
Auch wegen "nur" 5 Pf. ging der Brief gnadenlos zurück!

Viele Grüße Enrico
 
Journalist Am: 20.08.2020 11:35:21 Gelesen: 84384# 204 @  
Hallo an alle,

bei der deutschen Post gibt es scheinbar einen neuen Aufkleber, der zusätzlich zu einen anderen gelben Aufkleber auf der Rückseite plaziert werden soll:



Wer kann von diesem Aufkleber schon echt gelaufene Briefe zeigen ?

Viele Grüße Jürgen
 
wer.indja Am: 24.09.2020 20:52:01 Gelesen: 82684# 205 @  
Hallo allerseits,

ich bin weder Schweiz- noch Deutschlandsammler und kenne mich daher auch nicht mit den Regeln für das Nachporto aus. Mir fiel diese Ansichtskarte aus der Schweiz in die Hände, die mit einem Nachportostempel versehen ist. Ich vermute, dass der bereits in der Schweiz angebracht wurde? Das Format der AK war wohl über Standardgröße und daher wäre ein höheres Porto fällig gewesen?



Könnte es sein, dass von der Deutschen Post gar keine Gebühr erhoben wurde? Auch wenn er nicht in meine Sammlung aufgenommen wird, würde mich das interessieren.

Danke für weitere Aufklärung.

Beste Grüße Werner
 
Stempelfreund Am: 13.12.2020 10:11:52 Gelesen: 78636# 206 @  
Hallo und einen schönen Sonntag,

anbei eine Postkarte von Hoya nach Berlin aus dem Jahr 1947. Der Absender hatte das Wort Postkarte gestrichen und handschriftlich Drucksache vermerkt. Bei einem Zusatz von bis zu 5 Worten wäre dies auch zulässig gewesen. Nun hatte der Absender allerdings seinen 5 Worten auch noch das sechste Wort "Hochachtend" als Grußformel zugesetzt. Dies ließ die Post natürlich nicht durchgehen und strich das Wort Drucksache in blau und vermerkte blau 9 Pfennig Nachgebühr, die sich als das 1,5 fache der fehlenden 6 Pfennig für das Postkartenporto errechnete.

Gruß vom Stempelfreund


 

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