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Thema: Bund Päckchen
Das Thema hat 117 Beiträge:
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Journalist Am: 06.01.2021 11:17:12 Gelesen: 29084# 1 @  
Hallo an alle,

an anderer Stelle hier im Forum wurde und wird ja in letzter Zeit über das Ende der Freimachung von Päckchen mit Briefmarken gepostet. Dabei ist mir hier im Forum aufgefallen, das es zur Versendungsform Päckchen selbst und deren Portostufen im Laufe der Jahre beziehungsweise der möglichen Frankaturarten nichts gibt. Daher habe ich mich entschlossen, dieses neue Thema "Bund - Päckchen" zu eröffnen.

Hier sollten Päckchenausschnitte aus den verschiedenen Portoperioden von 1949 bis heute gezeigt und vorgestellt werden, egal um welche Freimachungsform es sich dabei handelt.

Dazu nun als Anregung einige Beispiele von mir:

1. Zuerst ein Päckchen vom 28.2.2003 portogerecht frankiert mit dem Wohlfahrtsmarkenblock aus dem Jahr 2001:



Das Porto betrug hier zu diesem Zeitpunkt 3,69 Euro (ehemals 7,20 DM).

2. Frankiert werden konnten bzw. können Päckchen aber auch mit einer DV-Freimachung, wie das folgende Beispiel aus dem Jahr 1981 zeigt:



Damals betrug das Porto 2,30 Euro.

3. Als Frankatur können aber auch Absenderfreistempel vorkommen, wie das folgende Beispiel aus dem Jahr 2004 zeigt:



Das Porto betrug hier 4,10 Euro für die Portophase vom 1.3.2003 bis zum 31.12.2004. Damit das Päckchen im Paketzentrum maschinell sortiert werden konnte, wurde ein entsprechender Strichcodelabel benötigt.

4. Ein anderes Beispiel das es heute so nicht mehr gibt, ist die Frankierung mit einem Schalterlabel (Digitalmarke) hier aus dem Jahr 2013:



Diese Portostufe war vom 1.1.2010 bis zum 31.12.2014 erneut gültig, bevor danach eine Aufteilung in Päckchen bis 1 Kg bzw. 2 Kg erfolgte.

5. Dazu das nächste Beispiel aus dem Jahr 2018 mit einer Mehrfachfrankatur einer 45 Cent Marke und einem passenden Päckchenlabel für Päckchen bis 2 Kg.



Diese Päckchenlabel hatten auch eine Ortsangabe, sie sind also auch für Heimatsammler interessant.

6. Zum Schluß noch eine relativ aktuelle Freimachungsvariante zwar mit einem Schalterlabel, aber nicht mehr als Digitalmarke sondern als Strichcodeaufkleber mit integrierter Freimachung versehen:



Hier handelt es sich um ein Päckchen M bis 2 Kg, abgeschickt am 11.12.2018 in der Filiale mit der Kennung FI00130303.

Päckchen konnten aber nicht nur in Quaderform verschickt werden, auch ein Rollenversand ist teilweise möglich - wer kann denn hier entsprechende Beispiele zeigen ?

Ich bin gespannt, welche Päckchenfrankaturen doch in der einen oder anderen Kiste schlummern, die bisher eher stiefmütterlich und verschämt irgendwo versteckt wurden, da sie nicht immer so schön aussehen oder auch nicht so klein und handlich sind.

Viele Grüße Jürgen
 
Göttinger Am: 06.01.2021 11:57:30 Gelesen: 29064# 2 @  
Hallo,

eine Frage zu 1: Der Wohlfahrtsblock hat eine Nominale von 3,67 Euro - also nur knapp portogerecht, wenn das Porto 3,69 war.

Gruß Göttinger
 
Journalist Am: 06.01.2021 12:05:00 Gelesen: 29058# 3 @  
@ Göttinger [#2]

Hallo Göttinger,

der Block hat eine DM-Frankatur von 7,20 Euro und wenn man die einzelnen aufgedruckten Eurowerte zusammen addiert, dann kommt man auf 3,67 Euro (0,51 + 0,51 + 0,56 + 0,56 + 1,53)- wenn man allerdings die 7,20 DM in Euro umrechnet, kommt man auf 3,68 Euro - dies liegt hier an den minimalen Rundungsdifferenzen, beim Umrechnen der Einzelwerte. Insofern, ist das Päckchen aus meiner Sicht doch portogerecht frankiert.

Viele Grüße Jürgen
 
Araneus Am: 06.01.2021 13:57:44 Gelesen: 29030# 4 @  
Päckchen mit Eilzustellung

Auch wenn Jürgen in seinem Beitrag [#1] bereits einen Beleg mit DV-Freimachung gezeigt hat, möchte ich trotzdem einen weiteren zeigen, da er belegt, dass bei Päckchen auch Zusatzleistungen möglich waren, in diesem Fall die Eilzustellung:



Das Porto setzt sich zusammen aus der Päckchengebühr (1978: 2,00 DM) und der Eilzustellungsgebühr (zwischen 6 und 22 Uhr, 1978 ebenfalls 2,00 DM).

Die " Postgebührenermittlungsanlage" der Firma Bizerba, die hier bei der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg zum Einsatz kam, konnte die Gebühren richtig bestimmen und ausdrucken, die Zusatzleistung wurde allerdings nicht als solche auf dem Label vermerkt.

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
Baber Am: 06.01.2021 14:22:57 Gelesen: 29010# 5 @  
7,20 DM = 3,68 € Päckchenporto vom 1.9.2001 - 28.2.2003



Gruß
Bernd
 
iholymoses Am: 06.01.2021 17:01:40 Gelesen: 28977# 6 @  
@ Journalist [#1]

Re 2.: 1981 war das Porto noch in DM, in Euro umgerechnet waren diese 2,30 DM also nur 1,17 Euro.

Gibt es eine Übersicht der Päckchengebühren von 1949 bis heute?

Viele Grüße,
Reinhard
 
Michael Mallien Am: 06.01.2021 17:50:36 Gelesen: 28953# 7 @  
Ein schönes Thema, an dem ich mich zunächst mit einer Übersicht der Tarifperioden beteilige:

TP ab Datum Tarif
1 01.09.1948 0,60 DM
2 01.07.1954 0,70 DM
3 01.03.1963 0,80 DM
4 01.04.1966 1,00 DM
5 01.09.1971 1,20 DM
6 01.07.1972 1,50 DM
7 01.07.1974 2,00 DM
8 01.01.1979 2,30 DM
9 01.07.1982 3,00 DM
10 01.04.1989 3,50 DM
11 01.07.1991 4,00 DM
12 01.07.1992 4,50 DM
13 01.07.1993 5,00 DM
14 01.07.1994 5,50 DM
15 01.07.1995 6,40 DM
16 01.07.1996 6,90 DM
17 01.07.2001 7,20 DM
18 01.01.2002 3,68 €
19 01.03.2003 4,10 €
20 01.01.2005 4,30 €
21 01.07.2006 3,90 €
22 01.01.2010 4,10 €
23 01.01.2015 3,95 € bis 1 kg
4,40 € bis 2 kg
24 01.01.2017 4,00 € bis 1 kg
4,50 € bis 2 kg
25 01.07.2018 3,79 € S bis 2 kg
4,50 € M bis 2 kg
26 01.01.2020 3,79 € S bis 2 kg
4,79 € M bis 2 kg
27 01.05.2020 3,79 € S bis 2 kg
4,50 € M bis 2 kg
 

Ich bin gespannt, was wir zu den Tarifperioden alles zu sehen bekommen.

Viele Grüße
Michael
 

Frankenjogger Am: 06.01.2021 17:58:38 Gelesen: 28947# 8 @  
Hallo,

von mir ein Päckchen-Abschnitt vom 20.7.1964, aus der Portoperiode 1.3.1963 - 31.3.1966 mit der 80 Pf Bedeutende Deutsche.



Gruß, Klemens
 
Frankenjogger Am: 06.01.2021 18:14:37 Gelesen: 28939# 9 @  
Hallo Jürgen,

ich habe auch so ein Päckchen mit Heftchenblatt 45, aber noch aus der DM-Zeit von 2001.



Viele Grüße,
Klemens
 
Baber Am: 06.01.2021 18:24:04 Gelesen: 28932# 10 @  
4,10 € Päckchenporto vom 01.03.2003 - 31.12.2004



Gruß
Bernd
 
Journalist Am: 06.01.2021 19:14:03 Gelesen: 28916# 11 @  
@ iholymoses [#6]

Hallo Rheinhard,

danke für den Hinweis zu 2 - Du hast Recht hier betrug das Porto natürlich 2,30 DM (ja irgendwie habe ich mich scheinbar doch schon zu sehr an den Euro gewöhnt. :-))

@ Michael Mallien [#7]

Hallo Michael,

es freut mich, das dies scheinbar ein interessantes Thema ist. Zu deiner Portoübersicht eine Anmerkung, hier scheint sich bei Dir bei der Portoperiode 24 ein Schreibfehler eingeschlichen zu haben. Diese begann nach meinen Unterlagen schon am 1.1.2016.

Interessant sind dabei auch die minimalen und maximalen Höchstmaße für quaderförmige Päckchen, dazu bin ich gerade dabei, hier einmal ab dem Jahr 2000 diese zusammenzustellen, näheres dazu folgt demnächst.

@ Araneus [#4]

Hallo Franz-Josef,

ja es stimmt in früheren Jahren waren ergänzend zur Grundversendungsform Päckchen auch noch weitere Zusatzleistungen kombinierbar, wie beispielsweise Eilzustellung oder Einschreiben.

Weiter gab es zu Zeiten der DDR hier auch noch spezielle Päckchensondertarife, die günstiger waren, als ins Ausland, die sich aber teils deutlich von den reinen Inlandspäckchensendungen innerhalb der Bundesrepublik unterschieden.

Außerdem finde ich es toll das hier schon in so kurzer Zeit so viel gepostet wurde. Zum Schluß von langweiligen Infos möchte ich hier nun doch noch eine Päckchenfrankatur eines Rollenpäckchens aus der Portoperiode zu 4,10 Euro zeigen, die ich nach Erstellung des ersten Beitrags später noch selbst gefunden habe:



Diese Päckchenrolle wurde am 5.3.2004 verschickt. Die Zusatzgebühr für die Rolle, konnte nicht in Briefmarkenform verklebt werden, sondern musste mit einer Rollenservicemarke als Ergänzung dazu geklebt werden.

Viele Grüße Jürgen
 
Araneus Am: 06.01.2021 19:54:20 Gelesen: 28896# 12 @  
@ Journalist [#11]

ja es stimmt in früheren Jahren waren ergänzend zur Grundversendungsform Päckchen auch noch weitere Zusatzleistungen kombinierbar, wie beispielsweise Eilzustellung oder Einschreiben.

Hier ein Sendungsausschnitt eines "Schnellpäckchens" des IT-Dienstleisters DATEV aus Nürnberg mit DV-Freimachung vom 12.12.1986. Das Porto von 6,00 DM setzt sich zusammen aus dem Päckchenporto (3,00 DM) und der Schnellsendungsbebühr (3,00 DM):



Das „ Schnellpäckchen“ wurde am 01.01.1979 eingeführt. An dem Tag trat die „Sechste Verordnung zur Änderung der Postordnung (6. ÄndVPostO) vom 12. Juni 1978“ in Kraft. Im Wortlaut heißt es dort:



Quelle: Bundesgesetzblatt, Teil I, 1978, Nr. 29, 16.06.1978
 

Das Päckchen mit Eilzustellung wurde gleichzeitig aus der Postordnung gestrichen und durch das Schnellpäckchen ersetzt.

In der ursprünglichen Version der Postordnung von 1963 war das Päckchen noch unter der Überschrift "Eilzustellung" genannt (§ 33), wenn auch mit vom Briefen abweichender postalischer Behandlung.



Quelle: Bundesgesetzblatt, Teil I, 1963, Nr. 26, 22.05.1963
 

Schöne Grüße
Franz-Josef
 

hubtheissen Am: 06.01.2021 20:34:40 Gelesen: 28880# 13 @  
Hallo,

ich finde dies auch ein schönes Thema.

Von mir dazu ein R-Päckchen aus der Tarifperiode 01.07.1954 - 28.02.1963.

Das Beförderungsentgelt von 1,20 DM setzt sich aus 70 Pfg. Porto für das Päckchen und 50 Pfg. Einschreibgebühr zusammen.

Eine nette MeF der 40 Fg. Europamarke Mi. 296.



Gruß

Hubert
 
Michael Mallien Am: 06.01.2021 20:57:46 Gelesen: 28870# 14 @  
@ Journalist [#11]

Zu deiner Portoübersicht eine Anmerkung, hier scheint sich bei Dir bei der Portoperiode 24 ein Schreibfehler eingeschlichen zu haben. Diese begann nach meinen Unterlagen schon am 1.1.2016.

Hallo Jürgen,

Du hast recht, das Porto für das kleinere Päckchen wurde schon am 1.1.2016 auf 4,- Euro erhöht. Ich hatte die Angabe im Michel-Spezialkatalog 2019 nicht verifiziert mit dem Verzeichnis Leistungen und Preise vom 1.1.2016. Im Michel-Katalog liegt demnach ein Fehler vor. Vielleicht ist es im Katalog 2020 ja korrigiert worden?!

Von mir eine Päckchenfrankatur aus der Tarifperiode 7 (1.7.1974 bis 31.12.1978) zu 2,- DM als Mehrfachfrankatur der 1-DM-Marke Unfallverhütung.



Interessant auch der Stempel "Beschädigt in Ahrensburg (Holst.) am ... eingegangen".

Viele Grüße
Michael
 
Frankenjogger Am: 07.01.2021 11:19:30 Gelesen: 28770# 15 @  
@ Michael Mallien [#7]

Hallo,

eine Portostufe hast du vergessen. Vom 1.7.1990 - 31.12.1991 galt in den neuen Bundesländern ein vergünstigter Tarif (VGO-Tarif). Da kostete ein Päckchen 150 Pf. Hier auf Päckchen von Berka nach Bonn.



Viele Grüße,
Klemens
 
bovi11 Am: 07.01.2021 12:03:36 Gelesen: 28756# 16 @  
Notopfer Nr. 6 Z - auf Päckchenabschnitt der Firma Horst Berger in Lichtenfels - gestempelt LICHTENFELS 21.1.51


 
bovi11 Am: 07.01.2021 12:05:45 Gelesen: 28753# 17 @  
Der Beleg zeigt einen Päckchenaufkleber des Briefmarkenhauses Franz Decker in Regensburg.

Das eigentliche Päckchen war wohl in Zeitungspapier eingewickelt, um das teurere und vielleicht gar nicht verfügbare Packpapier zu sparen. Freimachung erfolgte durch 2 Bautenmarken á 20 Pfennig 2 Bautenmarken á 6 Pfennig und einer Marke á 8 Pfennig.

Notopfer Nr. 2 AW - auf Päckchenabschnitt - gestempelt REGENSBURG 10.2.49


 

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