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Thema: Mitgliederzahl im BDPh Bundesverband weiter rückläufig
Das Thema hat 182 Beiträge:
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Thomas71 Am: 02.04.2014 21:57:57 Gelesen: 106693# 83 @  
Hallo,

erwähnenswert ist sicher auch, dass BDPh Mitglieder den Michel Online Katalog 1 € günstiger im Monat bekommen.

Ich bin Mitglied, aber ausser den Vergünstigungen durch dritte, der Bibliothek und Versicherung fällt mir auch kein Argument ein.

Verschiedene Informationen sind aber auch erwähnenswert, wenn sie in den eigenen Bereich passen.

Ich werde das mal weiter verfolgen, Interessiert mich was dabei für Meinungen kommen.

LG Thomas
 
Richard Am: 03.04.2014 09:12:40 Gelesen: 106613# 84 @  
@ gründi [#75]

Die 90% sind sicher nicht dahergegriffen, wohl aber die Behauptung, dass alle "unorganisierten" Sammler Fälschungen kaufen, keine Fachzeitschriften lesen etc. Dies meinte ich.

Diese Behauptung habe ich nie aufgestellt und werde es auch nicht tun. Wörtlich habe ich geschrieben:

Ich schätze 90 % der Sammler kommen ohne Verein aus. Und 90 % der Sammler kommen auch ohne Fachliteratur, ohne Fachzeitschriften, ohne Fachberatung der Fälschungsbekämpfer und ohne Foren aus. Zum Sammeln brauchts das alles nicht. Die eingesparten Beiträge werden dann hervorragend in Fälschungen angelegt, damit sich die Kinder oder Enkel einmal etwas leisten können.

Nehmen wir mal meine Aussage zu den Fachzeitschriften:

Die "Philatelie" dürfte rund 40.000 verteilte Exemplare haben. Diese gehen ausschließlich an Mitglieder.

Was ist mit DBZ, Briefmarken Spiegel, Deutsche Briefmarken Revue und Michel-Rundschau ? Ich habe mich gestern erneut kundig gemacht und "aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen" erfahren, daß die Gesamtauflage aller vier Zeitschriften bei höchstens 70.000 Exemplaren liegt.

Bedeutet: Von 3 Millionen Sammlern lesen 2,3 % Fachzeitschriften während 97,7 % die Fachliteratur für überflüssig hält.

Wenn man dann noch davon ausgeht, daß viele Sammler mehrere Fachzeitschriften lesen, ich selbst lese alle, liegt der Anteil der Sammler, der Fachliteratur für überflüssig hält, bei rund 98 Prozent.

Die Folge von Verzicht auf Fachbücher, Fachzeitschriften und Fachberatung ist das, was Lars in [#77] bestätigt hat:

mit den 90% liegst Du noch zu niedrig. Über das Internet werden viele Fälschungen verkauft. Die landen zu fast 100% in Sammlungen, oft von nicht organisierten Sammlern. Wir BPP-Prüfer sehen das und wundern uns, dass niemand seine im Internet gekauften Stücke zum Prüfen sendet. Das wäre gut angelegtes Geld, im Gegensatz zu dem Geld, dass man für falsche Marken rausschmeisst.

Dabei bestätige ich gerne, daß in den Philatelie Foren lesende und schreibende Sammler überdurchschnittlich informiert sind.

@ sammler-ralph [#70]

Es gibt noch weitere Vorteile, zum Beispiel im Mai in Essen die BDPh Akademie:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=82983

Ich habe Ende 2012 während der Iphla in Mainz an der allerersten Veranstaltung dieser Art teilgenommen und war erstaunt, wie viele Informationen, gerade über Fälschungen, ich zwecks Beurteilung durch die Hand gedrückte Marken und Belege erhalten habe.

Diese dreitägige Veranstaltung in Essen kann ich nur empfehlen. Und wenn wir schon bei der Rechnung von Ralph sind: BDPh-Mitglieder sparen bei der Anmeldung 20 Euro und bei den nächsten Käufen noch viel, viel mehr, was sie sonst möglicherweise für Fälschungen ausgeben.

Schöne Grüsse, Richard
 
stampmix Am: 03.04.2014 09:54:03 Gelesen: 106588# 85 @  
@ Richard [#84]

Ich habe ... erfahren, daß die Gesamtauflage aller vier Zeitschriften bei höchstens 70.000 Exemplaren liegt.
Bedeutet: Von 3 Millionen Sammlern lesen 2,3 % Fachzeitschriften während 97,7 % die Fachliteratur für überflüssig hält.


Ich bin ganz bei Dir, gebe aber zu bedenken, daß man nicht über die Zeitschriftenauflage auf den Anteil von Sammlern schließen sollte, die FachLITERATUR lesen.

Ich hatte alle Zeitschriften im Abo und bin mittlerweile wieder ausschließlich mit der philatelie zufrieden, die ich zwar gerne lese, für meine Sammelgebiete aber nicht wirklich brauche. Umso wichtiger ist für mich der Aspekt, unbekannte Themen zu entdecken; ich schätze die philatelie daher gerade wegen der Beiträge abseits meiner Aktivitäten.

Grüsse
stampmix
 
uli Am: 03.04.2014 10:56:05 Gelesen: 106559# 86 @  
Viele Beiträge in dieser Diskussion zeigen m.E. sehr schön das Dilemma auf. Ich nehme exemplarisch einfach mal den folgenden Satz von Richard, die Wahl des Satzes ist nicht persönlich gemeint:

Wenn man dann noch davon ausgeht, daß viele Sammler mehrere Fachzeitschriften lesen, ich selbst lese alle, liegt der Anteil der Sammler, der Fachliteratur für überflüssig hält, bei rund 98 Prozent.

Vielleicht haben diese Sammler ja zu einem großen Teil durchaus Recht und für ihre Sammlung, für ihre Art zu sammeln sind Fachliteratur, Prüfungen, Austellungswesen, ... ja wirklich nicht nötig. Wer jemanden von einem anderen Weg überzeugen will und das mit der Aussage beginnt, dass er bislang vieles falsch gemacht hat, hat schon verloren. Um die große Masse der still vor sich hin sammelnden Briefmarkenfreunde (und die Beginner) anzusprechen und aus ihrem Einsiedlerdasein zu holen, muss man auf deren Bedürfnisse und Anforderungen eingehen. Wenn man Sammler von der Sinnhaftigkeit eines organisierten Sammlerdaseins und auch von der Notwendigkeit des BDPh überzeugen will, dann muss man ihnen einen sicht- und nutzbaren Gegenwert bieten. In einem vorherigen Beitrag wurden Sportarten als Vergleich herangezogen. Erfolgreich bei der Mitgliedergewinnung sind die Sport-Verbände und -Vereine, die sich verstärkt dem Breitensport widmen und Alternativen zu klassischen, durchorganisierten Training und Wettkampf bieten.

Gruß
Uli
 
Francysk Skaryna Am: 03.04.2014 11:20:46 Gelesen: 106544# 87 @  
Moin,

diejenigen, die nicht lesen, sind auch diejenigen, die nicht prüfen (lassen) und das so vermeintlich gesparte Geld lieber in den Ausbau ihrer Sammlung stecken.

Das ist so etwas platt formuliert und trifft den einen oder anderen vielleicht auch zu unrecht auf dem falschen Fuss. Problem ist aber doch, dass man in absehbarer Zeit auch Massenware nicht mehr guten Gewissens ungeprüft kaufen kann.

Kann das der Weg sein?

Gruss
 
Nachtreter Am: 03.04.2014 12:00:06 Gelesen: 106521# 88 @  
@ Francysk Skaryna [#87]

Das, was in der DBZ (= im Briefmarkenspiegel) steht, ist teilweise so schlecht recherchiert bzw. nur von den Postverwaltungen abgepinselt, das kann man sich wirklich sparen. Da sollte man sich eher der "Fachliteratur" der ARGEs widmen.

Nur: So spezialisiert sammeln eben die wenigsten! Bei ARGE denken die meisten eher an die Baustelle um die Ecke.

Viele Grüße

Nachtreter
 
uli Am: 03.04.2014 12:12:51 Gelesen: 106516# 89 @  
@ Francysk Skaryna [#87]

Wieso sollte man Massenware demnächst nicht mehr ungeprüft kaufen können?

Gruß
Uli
 
edelwicke Am: 03.04.2014 12:50:09 Gelesen: 106491# 90 @  
@ Mentor [#48]

Die Wissenschaft um die Farben ist nicht nur lähmend, sondern albern und das Gehabe um die Zauberkraft von Prüfern geht bis ins Groteske.

Diesen Satz von Mentor kann ich sehr gut nachvollziehen! Wenn ich mir nur mal die seinerzeit von Zierer geprüften Gottleubamarken betrachte. Fast alles auf dem Markt vorhandene Material ist falsch. Ich habe die damaligen Mitinitiatoren der Ausgabe, Bäckermeister Schubert, "Finanzier" Bracke persönlich kennengelernt und hatte reichlich Gelegenheit, echtes Material direkt bei den Machern zu bewundern - alle mitsamt der Absplitterung im Stadtsiegel ! Als ich Herrn Zierer darauf aufmerksam machen wollte, kam nur die Frage nach meiner philatelistischen Legitimation ! Ich denke, daß Mentor solche arrogante Überheblichkeit damit ansprechen wollte !

Zum Thema Jugendarbeit habe ich einen eigenen Weg gefunden ! Ein nunmehr 19 - Jähriger erhält seit Jahren von mir meine überflüssigen Alben nebst Inhalt von meinen Ankäufen zu seiner Taschengeldaufbesserung geschenkt ! Die verkaufte er auf Flohmärkten doch recht erfolgreich - so kam sein Interesse zustande ! Mittlerweile hat er eine sehr schöne Sammlung SBZ Briefe sich selber zugelegt, durch Ankäufe auf den Märkten, wo er eigentlich zum Verkaufen hinging. Er ist da wirklich schon so gut, daß ich ihm, wenn er was für mich findet, ziemliche Handlungsfreiheit lasse ! Nun mag der eine oder andere sagen, das ist ja kein Sammeln - ich sehe das aber anders: erstens beschäftigt er sich intensiv damit, und hat mittlerweile auch ein recht fundiertes Briefmarkenallgemeinwissen und zweitens finde ich, ist es egal, aus welchen Gründen man sich mit Briefmarken beschäftigt - macht man es lang genug, ist man hoffnungslos infiziert !

Euch allen einen schönen Tag noch

Volker
 
ReinierCornelis Am: 03.04.2014 15:38:36 Gelesen: 106415# 91 @  
@ uli [#89]

D.h. ich habe noch NIE eine Briefmarke prüfen lassen müssen!

Das wäre z.B. bei Argentinien NUR nötig bei die pre-1882 Marken oder bei Aufdrucken.

Und das gilt für die meisten Länder!

Aber wer keine Interesse in Drucktechnik hat und wer Papiersorten und Wasserzeichen nicht beobachten möchte, hat nur eine beschränkte filatelistisches Wissen und braucht so gar für eine waagerechte Gummiriffelung einen Prüfer.

Die meisten Prüfer von Briefmarken der Länder, wofür ich mich interessiere, wissen GAR NICHTS ausserhalb angehend die pre-18xx Zeitfach oder die 191x-192x Aufdrucke.

D.h. auch dass wer die oben genannte Nische nicht sammelt NIE eine Prüfer braucht und höchstens bei eine Marke von Ebay bezogen zuhause bemerkt das es leider um eine Xerox-Kopie handelte. ;)
 
olli0816 Am: 06.04.2014 14:36:11 Gelesen: 106207# 92 @  
Ich bin ganz neu hier und habe mir diese Diskussion einmal durchgelesen und bin wirklich erstaunt, zu welchen Schlußfolgerungen hier so einige kommen.

Ich persönlich sammele seit mehr als 30 Jahren und bin weder in einem Briefmarkenverein oder dem BDPh. Ich lese also auch nicht die Zeitschrift des Verbandes noch regelmäßig eine der anderen genannten Zeitschriften. Zur Verbandszeitschrift kann ich nichts sagen, aber bei den anderen Zeitschriften muss ich leider sagen, dass ich sie gänzlich uninteressant finde. Dort ist mehr Werbung und als Info versteckte Werbung als sonstiger Inhalt. Trotzdem habe ich einiges an Literatur zu Hause und würde mich nicht gerade als unerfahren bezeichnen. Ich habe schon hunderte von Marken zum Prüfen gesendet und ohne all der erwähnten Zeitschriften behaupte ich einfach mal, dass ich mich in dem einen oder anderen Gebiet trotzdem gut auskenne.

Nehmen wir mal die Diskussionen zu den Printmedien:

Fast jede Zeitung hat heutzutage mit Auflagenrückgängen zu kämpfen. Hier ist es kombiniert mit einem Rückgang der Mitgliederzahlen zu diesem Verband. Wenn diese Zeitung so immens wichtig für den Verband ist und hier einige schreiben, dass sie gut wäre, warum verkauft man sie nicht zusätzlich an den Kiosken? Wenn man diese Zeitung schon herstellt, warum ist es dann nicht möglich, einzelne Ausgaben nach und nach in Schulen/Jugendclubs oder sonstwo zu verteilen, wo auch Leute aller Altersgruppen verkehren? Der Hauptteil der Kosten sind doch Versand. Ich muss für meinen Arbeitgeber auch immer wieder etwas drucken lassen und das ist inzwischen so preisgünstig, dass bei uns keiner mehr überlegt, ob wir 1.000 oder 2.000 Flyer drucken. Und jetzt mal ganz ketzerisch: Ist eine Zeitung wirklich heutzutage bei den Leuten bis 30 das wichtigste Medium?

Momentan gibt es doch viel mehr Diskussionen über WhatsApp (gerade gekauft worden), Facebook & Google, Benutzung mit Smartphones und Tablets etc. Dort wird immer mehr die Musik spielen, ähnlich wie man momentan noch die Geräte mit den Händen bedient und man nur darauf warten kann, das man diese mit der Stimme dirigieren kann. Das hört sich z.T. futuristisch an, ist aber nur die Spitze des Eisberges, was auf uns zukommt.

Wenn es so einen Verband gibt, sollte man sich mal fragen, was die wirklichen Mehrwerte sind, die für den einzelnen nützlich sind? Einer hat eine betriebswirtschaftliche Rechnung hinterlegt, was er für sich nutzt und da sind auch einige Nullnummen dabei gewesen. Ich habe bisher noch keinen wirklichen Wert für mich gesehen, dort einzutreten, da ich schlicht die Leistungen nicht brauche, die angeboten werden, um mein Hobby für mich mit Spaß zu betreiben. Ich denke, das geht den meisten so, die das nicht gemacht haben. Ich lese auch immer, dass das Ziel die Anwerbung von neuen Mitgliedern ist. Aber mit was für einem Ziel denn? Es geht rein um die Mehreinnahmen, damit man seine momentanen Verpflichtungen abdecken kann. Aber was wird dem Beitretenden wirklich geboten, dass er bereit ist, die Jahresgebühr von 40 € zu zahlen?

Wie sieht es denn bei der Aufnahme von jungen Mitgliedern aus? Müssen die das auch zahlen? Wäre z.B. eine kostenlose Mitgliedschaft während der Schulzeit und eine ermäßigte Jahresgebühr während Studium/Berufsausbildung/Geringverdiener nicht eine Alternative? Die Sparkassen machen das mit dem Knax-Club sehr erfolgreich und erreichen eine extrem hohe Reichweite. Wenn man schon so eine schöne Internet-Seite hat, würde sich ein Buddyprogramm anbieten. Das heißt, ein Ansprechpartner, der weiterhelfen kann und Tipps gibt. Was ich auch so ein bisschen vermisse: Dieser Verband scheint wohl seine Mitglieder nicht regelmäßig zu befragen, was die eigentlich möchten und was sie bewegt. Man muss Menschen mit ins Boot nehmen, dass sie einen Mehrwert für sich sehen und dann bereit sind, etwas zu tun. Nur so erreicht man eine Win-Win-Situation. Und wie kommt es, dass der Vorstand dieses Verbandes sich schlichtweg weigert, wichtige Dinge zu berichten?

Was das Briefmarkensammeln als solches betrifft:

Die Umsätze bei ebay und bei den Auktionen sind sehr hoch und damit zeigt sich, dass ein sehr großes Interesse an Briefmarkensammeln besteht. Wenn man den großen Auktionatoren glauben will, machen sie jedes Jahr mehr Umsatz. Ich selber verkaufe auch sehr gerne über ebay und gute Sachen werden immer noch gerne gekauft. Ich finde solche Plattformen sehr praktisch und gerade mit den neuen Möglichkeiten wie den Portalen/Verkaufsplattformen ist man heute in der Lage, viel flexibler zu sammeln als es in den 80er-Jahren war. Menschen sammeln gerne und Briefmarken bieten sich dafür geradezu an. Das Paradebeispiel China zeigt doch, das selbst in einem Land, wo sich niemand dafür interessiert hat, auf einmal eine sehr große Nachfrage entstehen kann. Da ist zwar viel Spekulation beteiligt, aber das hatten wir in Deutschland auch schon. Und wenn man sich mal durch ebay klickt, sieht man, dass es immer weniger wirklich gutes Material gibt. Deshalb gibt's auch so schön viele Faksimille und anderes hell bis dunkelgraues. Ich sehe die Zukunft fürs sammeln durchaus positiv, nur der Zugang wird sich immer schneller wandeln. Und das ist mit der heutigen Struktur vieler Briefmarkenvereine und auch des BDPh in dieser Form nicht mehr zu bewerkstelligen. Die Welt ist im Fluss und das gilt für alle Organisationen, sonst sterben sie.
 
Magdeburger Am: 07.04.2014 11:36:33 Gelesen: 106052# 93 @  
Wenn ich mir dies hier so durchlese, scheint es mir so, dass viele einen Verband nicht brauchen. Stimmt dies jedoch? Unter dem Stichwort "Literatur" fällt mir spontan ein, woher kommt diese überhaupt?

Meistens wird diese von Vereinen angeboten! Also machen sich organisierte Mitglieder Gedanken zu Themen und bringen diese in Papierform. Davon profitieren nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern auch alle anderen, welche ein Interesse bekunden. Was wäre, wenn es keine Vereine mehr gibt?

Foren sind meines Erachtens dazu weniger geeignet, da die Themenbereiche zu weit gestreut sind. Zwar werden Funktionen wie Stempeldatenbanken angeboten, aber was wird bspw. aus diesen in 20 Jahren?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Schwämmchen² Am: 07.04.2014 11:55:10 Gelesen: 106044# 94 @  
"Meistens wird diese von Vereinen angeboten!"

Niemand hat je behauptet, dass wir Arbeitsgemeinschaften (von hier kommt ja die allermeiste Literatur) nicht mehr benötigen. Hier geht es um einen Dachverband und einer Vereinszeitschrift die u.a. auch wiederholt Werbung von Unternehmen abdruckt die Nachgummierungen (= Verfälschungen von Briefmarken) durchführen.

Das man aber junge Leute für ein Vereinsleben begeistern kann, bei denen der Altersdurchschnitt um die 70 ist, wage ich aber zu bezweifeln. Hier ist aber nicht die teilweise sehr gute Vereinsarbeit das Problem, sondern dass ich bei jungen Leute die Prioritäten verlagert haben. Vielfach kann man beobachten, dass bis ca. 13-14 Jahren gesammelt wurde, dann lange Pause und Wiedereinstieg mit vielleicht 40. Ob und wie man den Altersbereich dazwischen erreichen kann, ist eine schwierige Aufgabe und Herausforderung. Moderne Plattformen wie ein gutes Internet-Forum sind sicher ein Ansatzpunkt.
 
Magdeburger Am: 07.04.2014 12:27:01 Gelesen: 106023# 95 @  
@ Schwämmchen² [#94]

Hallo Schwämmchen²

"Niemand hat je behauptet, dass wir Arbeitsgemeinschaften (von hier kommt ja die allermeiste Literatur) nicht mehr benötigen."

Um in einer großen Arbeitsgemeinschaft zu sein, muß man zur Zeit Mitglied in einem Ortsverband bzw. Direktmitglied des BDPh sein. Ist also letzteres nicht da, geht ersteres auch nicht und damit wird es zwangsläufig auch immer weniger Literatur geben. (Vieles müßte heute dringend überarbeitet werden!) Diese kann u.U. auch vom BDPh gefördert werden!

Persönlich brauche ich die Verbandszeitschrift auch nicht, meistens blättere ich nur kurz durch. Eventuell einmal im Jahr ist etwas für mich interessantes enthalten. Mich erinnert diese ganze Diskussion ein wenig daran, wo hoch dürfen die Versandkostenm bei Ebay sein?

Um Literatur zu fördern, braucht es auch also auch Mitglieder, welche diese mitfinanzieren.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
ReinierCornelis Am: 07.04.2014 13:18:25 Gelesen: 105993# 96 @  
Studien kann man auch in Foren publizieren! Dazu braucht man so gar keine ArGe'n. Und wenn die ArGe auch ein eigenes Forum hat, wird dieses von praktisch keiner der Mitglieder besucht!

Die ArGE DDR:

http://www.ddr-spezial.de/Forum/index.php?s=n5dg0qpnrjqeigglmib7fn5hr3

Kaum Besuch und wer schreibt ? Damals meistens Jurek und ich, und ich bin kein Mitglied!

Seit 1968 gab es in dene Niederlanden Studiengruppen welche als Ziel hatten wirkliche Forschungen zu machen! Die meiste funktionieren nur noch als Treffpunkt zum tauschen und zum kaufen im Vereinsauktion. Forschung? Und noch etwas! Viele Studiengruppen haben die Lust Mitglied der KNBF (vergleichbar mit die BDPh) zu sein verloren. Die KNBF Mitgliedschaft kostet zu viel - Є 4,95 Jahresbeitrag!

Gruss, Rein
 
22028 Am: 07.04.2014 16:29:15 Gelesen: 105910# 97 @  
Ach ja, das Internet, das wird in Sachen Philatelistischer Forschung wohl hoffnungslos überschätzt.

OK, ich pflege auch mit sehr viel Engagement und Zeitaufwand Internetseiten meiner Sammelgebiete, aber dass auf Grund dieser Seiten Unmengen an neuer Forschung von anderen Sammlern gemeldet wird ist ein Wunschtraum von mir. Ich bin nicht der einzige der die von mir gepflegten Gebiete sammelt, das zeigen mir schon die diversen Auktionsergebnisse. Aber das wirkliche Philatelistische Leben findet abseits des Internet statt, sprich ARGEN oder persönliche Kontakte zu Sammlern.
 
doktorstamp Am: 07.04.2014 16:38:13 Gelesen: 105903# 98 @  
@ 22028 [#97]

Ach ja, das Internet, das wird in Sachen Philatelistischer Forschung wohl hoffnungslos überschätzt.

Durch das Internet wird viel Forschung betrieben, zugegeben die Ergebnisse werden, von den Argen zumindest, in Büchern wiedergeben.

(Noch) Nicht jeder hat einen Internetzugang.

Aber das wirkliche Philatelistische Leben findet abseits des Internet statt, sprich ARGEN oder persönliche Kontakte zu Sammlern.

Diese Aussage muß ich gutheissen und beistehen. Wenn auch das Internet die ersten Kontakte zu manch Unbekanntem ermöglicht.

mfG

Nigel
 
Francysk Skaryna Am: 07.04.2014 16:59:19 Gelesen: 105885# 99 @  
Moin,

@ doktorstamp [#98]

Durch das Internet wird viel Forschung betrieben, zugegeben die Ergebnisse werden, von den Argen zumindest, in Büchern wiedergeben.

(Noch) Nicht jeder hat einen Internetzugang.


Und es ist auch eine Frage, wie viel Zeit man mit dem Zusammentragen der gewünschten Informationen verbringen kann. Die Quellen sind teilweise solala und / oder gut verstreut in den Tiefen des Netzes.

@ uli [#89]

Wieso sollte man Massenware demnächst nicht mehr ungeprüft kaufen können?

Siehe Post [#77] von Lars:

Hallo Richard, mit den 90% liegst Du noch zu niedrig. Über das Internet werden viele Fälschungen verkauft. Die landen zu fast 100% in Sammlungen, oft von nicht organisierten Sammlern.

Genau hier liegt das Problem!

Gruss
 
uli Am: 07.04.2014 17:31:17 Gelesen: 105863# 100 @  
@ Francysk Skaryna [#99]

Tut mir leid, aber ich verstehe nicht, was die beiden Aussagen miteinander zu tun haben und deshalb immer noch nicht, warum man Massenware demnächst nicht mehr ungeprüft kaufen kann.

Gruß
Uli
 
DL8AAM Am: 07.04.2014 17:57:41 Gelesen: 105847# 101 @  
Wenn wir mal ehrlich sind, gefühlte 90% der Mitglieder (nicht nur im BDPh) sind im Verein, weil der Verein - wie heisst es so schön in Neudeutsch - ein Social Network ist. Man trifft, bzw. traf sich regelmäßig zum Klönen und Bierchen, man hat dort seine Freunde. Die Leute blieben meist auch in aller Regel dabei, selbst wenn sie zeitweise inaktiver wurden, sich die Interessen verlagerten oder man wegzog. Weil es eben "mein" Verein war und ist. "Junge Mitglieder" treten heutzutage oftmals schon aus, wenn sie auch nur ein Auslandssemester machen wollen. Echte Vorteile bzw. Angebote des Vereins haben die wenigsten Mitglieder wirklich in Anspruch genommen. Vereine waren schon immer nichts anderes als ganz normale Social Networks. Zumindest war das in der Präinternetuniversum so.

Heute treffe ich meine Freunde, Bekannten und Hobbykollegen im bzw. über das Netz, die lokalen Kumpels zusätzlich noch persönlich - wofür ich aber nun wirklich keinen Verein benötige. Wie einer meiner Vorschreiber schon so schön sagte "Das Internet ist nun mein Verein" (Foren/Chatrooms/Facebook und seine Ableger etc.). Das "Vereinsbedürfnis" der Menschen als soziales Wesen (Social Network) ist aber geblieben. Und nein, das Internet ist eben nicht unpersönlich, es eröffnet sogar eine viel breitgefächerte Möglichkleit eines Freundes- oder Bekanntenkreises. Ich schreibe und skype mich mich mit Hobbykollegen in den USA in Echtzeit, als ob es meine Vereinsfreunde von Nebenan sind. Den Grad der "persönlichkeit" legt - genau wie in einem 100 Mann (und ein Befehl)-Verein das jeweilige Individum fest. Wir reden hier nicht von "wer hat die meisten Facebook-Freunde". Man kann im "neuen Verein" sogar viel flexibler reagieren und ausweichen, als in einem "Ortverein" und sich damit wohliger fühlen. Das Internet hat in den wenigen Jahren seiner Existenz einen ebenso großen Einfluß auf alle Bereiche der Gesellschaft genommen, wie seinerzeit die industrielle Revolution, einige Wissenschaftler meinen sogar, das dieses die Gesellschaft noch stärker umkrempelt, als die Erfindung des Faustkeils oder der Dampfmaschine. Wenn ich mir aber die Briefmarkensammler auf der Ortsebene anschaue, kann man sich irgendwie des Gefühls nicht ganz erwehren, dass sich einige vollkommen von der Gegenwart selbst abgehängt haben bzw. diese sogar gänzlich ignorieren.

(Lokale) Ausstellungssammlungen mit, mit Schreibmaschinen geschriebenen Texten sind oft noch der Standard, teilweise sieht man sogar noch Handgeschriebenes. Es gibt nach 20+ Jahren immer noch etliche, die weder Internet noch einen PC haben und das in einem Hobby das nach eigenem Selbstverständnis von Informationen "lebt" und uns fortwährend bildet. Gut nicht jeder kann oder mag ein PC-Spezialist werden, muss er ja auch nicht. Das ist nur ein Werkzeug, dass der einzelne mal besser, mal schlechter einsetzen kann. Nicht jeder der einen Schraubendreher nutzt, ist auch gleich ein guter Maschinenbauer.

Für das traditionelle Vereinswesen sehe ich leider schwarz. Sich darauf einzustellen ist eine Herkulesaufgabe, für die ich für viele "Vereinsbereiche" eigentlich kaum eine mögliche Lösung sehe. In vielen Vereinssparten werden wir wohl, als die letzte Mitgliedergeneration den Laden zuschließen müssen. Gerade am letzten Wochenende wurde im örtlichen Werbeblatt ein Artikel über den DARC (Amateurfunk) Ortsverein Northeim veröffentlicht, dessen Mitgliederschaft in wenigen Jahren von über 80 auf 28 geschrumpft ist, ganz ohne "Krach mit Austrittswellen". Und das in einem "hochtechnischen" Hobbysegment, in dem der Verband sogar eine hobbynotwendige Lobbyarbeit - auch gegenüber der Politik - macht und machen muss. Im Gegensatz zu uns, eine Lobby für das Briefmarkenhobby selbst ist existentiell nicht nötig. Die Post macht was sie "braucht", unabhängig davon was eine BDPh-Lobby dazu sagt. Das alles ist absolut kein Problem unserer Briefmarkensammlervereine, was uns aber auch nicht der Ideensuche "Zukunft" entbinden darf. Hier in Südniedersachsen stehen in fast allen Dörfern Werbetafeln der Feuerwehren "stell Dir vor es brennt und keiner kommt", nachdem sich inzwischen in etlichen Dörfern die Freiwilligen Feuerwehren auf Grund des Mitgliedermangels aufgelöst haben.

Es gibt zwar einzelne positive Ausnahmen, aber das steht und fällt meist mit dem Engagenment von wenigen Einzelnen, die dann z. B. auch "ihre Kumpels mitziehen" können. Leider oftmals ohne echte Nachhaltigkeit, sobald der Macher wegzieht oder es "Beziehungsstress" gibt, fällt das wieder in sich zusammen. Solche 5-6 Jahresblasen konnte man hier in einem anderen Verband recht gut "studieren", leider. :-(

Das klingt nicht wirklich sehr hoffnungsvoll, aber wer weiss, vielleicht dreht sich das wieder. Vieles verhält sich wie eine Welle - auch das menschliche Verhalten. Kürzlich stand in der Zeitung, dass Soziologen festgestellt haben wollen, dass unter jungen Erwachsenen die Stießigkeit als wünscheswertes, bewusst ausgewähltes Lebensmodell wieder Einzug hält, nicht nur in der Werbung. Also Augen zu und Durchhalten, vielleicht müssen wir in 5 Jahren wieder Mitglieder-Wartelisten einführen.

Gruß
Thomas
 
doktorstamp Am: 07.04.2014 18:14:53 Gelesen: 105827# 102 @  
Consummatio

Das Vereinsleben scheint sich unausweichlich seinem Ende entgegen zu neigen. Bisherige Versuche es zu erneuern, oft auf altbewährter Methode, scheitern.

Dennoch ist die Aufnahme des Sammelns unter uns, wohl unbekannt weil es ohne den Verein von einzelnen fortgeführt wird. Anthropologisch betrachtet muß man die Frage stellen, warum die Menschheit den Weg als "Einzelkämpfer" bahnt. Der Otto-normal Mensch sucht Gesellschaft, und will auch Anerkennung haben. Anerkennung kann er nur von einer Gruppe Gleichgesinnte bekommen. Vielleicht erleben wir eine Kulturwandel, der Zeitgeist hat sich ungewollt und/oder unbemerkt von vielen geändert.

Die rhetorische Frage "Was kann ein Verein für mich tun?" Wird unterschiedlich beantwortet, je nach Fassung und Einstellung, gar Einbildung eines Vereinsbefürworters.

Literatur, und hier breche ich oft und regelmässig eine Lanze, wird von vielen, sogar von manchen vehement abgelehnt. Was das Kontinuität des Vereinslebens betrifft aber kaum von belange.

Argen; diese vermutlich haben weniger Probleme als die Ortsvereine, dennoch ist die Zahl der Aktiven jeweils um die 10%.

Fälschungen; das leidliche Thema, wenn auch viel in den letzten Jahren unternommen worden ist, vergeht das Problem wie Unkraut nicht, sondern, und oft durch neue Möglichkeiten wird das Rad immer wieder neu erfunden. Der unbedarfte fällt immer wieder rein. Dass man aber Massenware nicht ungeprüft erwerben sollte, halte ich für übertrieben, jedoch sollte man dem besagten verschenkten Gaul etwas skeptischer anschauen. Zu und über Fälschungen in den Foren ist viel geschrieben worden, vielleicht sollte man die Beiträge zusammenfassen, damit sie dann für jedermann ersichtlich sind.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 07.04.2014 19:43:23 Gelesen: 105780# 103 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier wurde viel kluges geschrieben, darum nur ganz kurz: Wer nicht gerade ein Feld-, Wald- und Wiesensammler ist, sich also spezialisiert hat, der findet sicher über die Foren ähnlich gelagerte Sammler in seiner näheren oder weiteren Umgebung.

Wenn man es dann schafft, eine gute Truppe zu regel- oder unregelmässigen Treffen zusammen zu bekommen (Lokaltreffen), wobei ein reger Austausch von Gedanken und Material stattfindet, dann ist schon mal viel gewonnen. Läuft so ein Programm gut an, dann finden auch andere, vielleicht noch in der Findungsphase befindliche Sammlerfreunde oder Laien zu diesem Kreis und erweitern diesen.

Im übrigen möchte ich auch mal einen Lanze für Anfänger brechen - oft haben sie Fragen, auf die Insider nie gekommen wären und animieren dadurch auch die alten Hasen zu Nachdenken, was ja immer positiv ist. Also bitte keine Berührungsängste von Jugendlichen oder Wiedereinsteigern, kein Beckmesser sein oder gar ein Oberschlauer, sondern offen, nett und ehrlich mit diesen Leuten umgehen und sie zu animieren versuchen, das gleiche Feuer, wie wir es entwickelt haben, zu entfachen.

Ein Mix aus Kennern, Fortgeschrittenen und engagierten Anfängern ist sehr gut, weil sich die einen freuen, ihre fundierten Kenntnisse weitergeben zu können und die anderen, weil sie eben diese wertvollen Kenntnisse persönlich nett rüber gebracht bekommen und sich Fragen mit Antworten schnell abwechseln und so für kurzweilige Tagungen sorgen.

Die Vereine, wenn sie die kritische Grenze nicht deutlich überschreiten, werden substantiell ausdünnen und in 10 oder 20 Jahren wird es kaum noch funkionierende geben. Ihre Basis, ihre Existenzgrundlage, war das soziale, lokale und kumpelhafte Beisammensein vergleichbar gelagerter Interessenten; diese Basis schrumpft schon seit 10 oder 15 Jahren mit steigender Tendenz.

Auch die Argen, ich bin selbst in mehreren und darf aus 1. Hand berichten, haben rückläufige Mitgliedszahlen, was die Klassik angeht und auch bei moderneren Sammelgebieten wird es nicht viel anders sein, vielleicht sogar noch schneller nach unten. Aber Argen sind national oder gar übernational - da fehlt oft das persönliche Zusammensein, welches man in seiner Wichtigkeit nicht unterschätzen sollte.

Jeder kann etwas dazu beitragen, unser tolles Hobby gut zu "promoten". Machen wir diesen "Job" schlecht, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir aussterben. Machen wir es gut, wird die Philatelie noch lange leben. Es liegt an uns, die Marken, Belege und gute Literatur sind vorhanden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 07.04.2014 20:52:01 Gelesen: 105737# 104 @  
@ bayern klassisch [#103]

Hallo BK,

da kann ich nur zustimmen, toll geschrieben.

Lg, harald
 
Gerhard2 Am: 07.04.2014 20:53:54 Gelesen: 105733# 105 @  
Auch die Feld-, Wald- und Wiesen-Sammler finden in diversen Foren oftmals das was Sie suchen, ganz ohne Arge/Verein/BDPh.

Gerade die Jugendlichen Sammler sind eher im Internet zu finden als in alten organisierten Strukturen.

Diese werden natürlich nicht in den Argen/Vereinen/BDPh erfasst und so entsteht der Eindruck es gibt immer weniger Sammler.

Durch meine Arbeit in Schulen, Projektwochen, Internet-Foren, usw., ist mein Eindruck komplett gegenteilig, es gab seit Jahren nicht mehr so viele Sammler wie heute.

Nur die eingefahrenen, alten Strukturen verlieren, da Sie es oftmals verpasst haben, für neue Sammler interessant zu sein und etwas zu bieten.

Mfg.

Gerhard
 
Lars Boettger Am: 07.04.2014 22:43:15 Gelesen: 105672# 106 @  
@ alle

Warum bin ich im ADAC? Ich kann ein Auto auch ohne die Mitgliedschaft in einem Automobilclub fahren. Ich kann es ohne den Automobilclub abschleppen oder reparieren lassen. Ich brauche keine Zeitschrift, die monatlich über die Entwicklungen auf dem Automobilsektor informiert. Wenn ich Informationen benötige, dann finde ich alles im Internet oder in Foren. Trotzdem habe ich eine Mitgliedschaft und gebe jedes Jahr mehr Geld dafür aus, als für den BDPh. Ich finde es einfach beruhigend, dass ich nicht alleine dastehe, wenn ich irgendwo stehenbleibe. Ich begebe mich in eine Solidargemeinschaft, die - im Falle, wo ich Hilfe brauche - Hilfe bereitstellt.

Mit dem BDPh ist es ähnlich. Egal ob ich ein Mitglied im Verein bin (der Beitrag für den BDPh beträgt dann 12 Euro, der Rest geht an den Landesverband und den Verein selber) oder als Direktmitglied (Beitrag in Deutschland 39 Euro), es ist vom Betrag her weniger als eine ADAC-Mitgliedschaft. Brauche ich den BDPh zum Sammeln? Klares nein. Ich kann meine Marken direkt bei der Post kaufen, oder ich riskiere etwas, und kaufe im Internet.

Allerdings habe ich dann auch die folgenden Sachen nicht:

- Ich unterstütze die Jugendarbeit nicht (Jugend: Die Leute, die mal von uns die Briefmarken kaufen)
- Ich unterstütze die ArGen nicht (ArGe: Die immer so viel Literatur produzieren)
- Ich unterstütze die Fälschungsbekämpfung nicht (bei Ebay das Geld raushauen und sich dann wundern, wenn andere Sammler über die schönen Marken spotten)
- Ich will keinen Sammlerschutz (da betreue ich mehrere Fälle, da geht es durchaus um ein paar Euro)
- Ich will nie ausstellen (Ausstellung: Ganz böse, dass machen eh nur die "Eliten", die sich ihre Groß-Gold-Medaillen gegenseitig zuschieben)
- Ich nehme nie an einem Seminar teil (auch das organisieren Vereine, Verbände und - unter anderem - der BDPh)

BPP-Prüfungen sind für mich herausgeworfenes Geld. Warum soll ich den Prüfern den Dritt-Porsche bezahlen?

Der BDPh ist in erster Linie eine Solidargemeinschaft, seine Vereine und Verbände sind Solidargemeinschaften. Wenn man sich zusammen tut, dann wird man wahrgenommen. Leider ist es heute "uncool", sich zu einem Verein zu bekennen. Der BDPh ist nicht perfekt, da er aus Menschen besteht und Menschen nun mal nicht perfekt sind. Aber er hat die Zeichen der Zeit durchaus erkannt - ob es etwas nützt? Es gibt eine Facebook-Seite, seit Jahren wird getwittert. Aber Briefmarken sind halt nicht sexy. Ob wir mehr Nitribit-Marken brauchen?

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Gerhard2 Am: 07.04.2014 23:05:12 Gelesen: 105659# 107 @  
Alle aufgeführten Punkte sind schön und gut.

Gehen aber auch ohne eine Mitgliedschaft im BDPh. Das wissen auch viele Jugendliche.

Trotzdem bin ich selber Mitglied.

Mfg.

Gerhard
 

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